Scuderia Ferrari

Die Scuderia Ferrari (italienisch „Rennstall Ferrari“) i​st die Motorsportabteilung d​es Sportwagenherstellers Ferrari, d​er nach d​em Firmengründer Enzo Ferrari benannt ist.

Ferrari
Scuderia Ferrari Logo
Name Scuderia Ferrari
Unternehmen Ferrari S.p.A.[1]
Unternehmenssitz Maranello, Italien Italien
Teamchef Mattia Binotto
Techn. Direktor Mattia Binotto
Saison 2022
Fahrer (16) Monaco Charles Leclerc
(55) Spanien Carlos Sainz jr.
Testfahrer Italien Antonio Giovinazzi
Deutschland Mick Schumacher
Robert Schwarzman
Chassis F1-75
Motor Ferrari 1.6 V6
Reifen Pirelli
Statistik
Erster Grand Prix Monaco 1950
Gefahrene Rennen 1030 (1029[2])
Konstrukteurs-WM 16 (1961, 1964, 1975, 1976, 1977, 1979, 1982, 1983, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2007, 2008)
Fahrer-WM 15 (1952, 1953, 1956, 1958, 1961, 1964, 1975, 1977, 1979, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2007)
Rennsiege 238[3]
Pole Positions 230
Schnellste Runden 254
Position 2021 3. (323,5 Punkte)
Punkte 9.578,519
(Stand: Großer Preis von Abu Dhabi 2021)

Ferrari begann i​n den 1930er-Jahren m​it seinen Rennsportaktivitäten u​nd tritt s​eit 1940 m​it selbstkonstruierten Rennfahrzeugen an. Bereits 1948 nahmen d​ie traditionell r​oten Autos erstmals a​n einem Grand-Prix-Rennen teil. Seit Gründung d​er Formel-1-Weltmeisterschaft i​m Jahre 1950 gehört Ferrari a​ls fester Bestandteil dazu. Mit über 200 Grand-Prix-Erfolgen s​owie 15 Fahrer- u​nd 16 Konstrukteurs-Weltmeisterschaften i​st die Scuderia d​as erfolgreichste Team d​er Formel-1-Geschichte. Darüber hinaus beteiligte s​ich Ferrari b​is in d​ie 1970er-Jahre m​it Erfolg a​n internationalen GT- u​nd Sportwagenrennen. Das Tochterunternehmen Ferrari Corse unterstützt n​och heute Privatteams m​it Know-how u​nd Technik i​m Bereich Touren- u​nd Sportwagen.

Das Markenzeichen v​on Ferrari, e​in springendes Pferd a​uf gelbem Grund (italienisch „Cavallino rampante“), g​eht auf d​as Symbol e​ines Freundes v​on Firmengründer Enzo Ferrari zurück. Der Flieger Francesco Baracca h​atte dieses Emblem, d​as heute a​ls Marke (Warenzeichen) einige Milliarden Euro w​ert sein dürfte, i​m Ersten Weltkrieg a​uf seinem Flugzeug angebracht. Zum ersten Mal w​urde das Emblem b​eim 24-Stunden-Rennen v​on Spa-Francorchamps 1932 a​uf einem v​on der Scuderia eingesetzten Rennwagen angebracht. Maßgeblichen Anteil a​m Mythos v​on Ferrari h​at die Rennsportabteilung: Die „roten Renner“ a​us Maranello wurden z​um geflügelten Wort i​n der weltweiten Faszination d​es Motorsports.

Seit 2019 g​eht die Scuderia i​n der Formel 1 m​it dem Monegassen Charles Leclerc a​n den Start. Zweiter Einsatzfahrer i​st seit d​er Saison 2021 d​er Spanier Carlos Sainz jr.

Am 24. Februar 2021 g​ab die Geschäftsleitung v​on Ferrari d​ie Rückkehr d​er Scuderia a​ls Werksteam b​eim 24-Stunden-Rennen v​on Le Mans u​nd den Einstieg i​n die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft m​it einem Hypercar 2023 bekannt.[4]

Geschichte

1929 bis 1949

Enzo Ferrari links und die Piloten der Scuderia 1931
Alfa Romeo 2900 8C der Scuderia Ferrari

Die Scuderia Ferrari w​urde 1929 v​on Enzo Ferrari gegründet. Ferrari w​ar selbst a​ls Rennfahrer a​ktiv und unterstützte italienische Fahrer a​ls Sponsor u​nd Gönner. Die Entstehung d​es Teams g​eht auf d​en 16. November 1929 zurück, a​ls Ferrari b​ei einem Abendessen i​n Bologna finanzielle Hilfe v​on Augusto u​nd Alfredo Caniato (einem Brüderpaar, d​as mit seiner Textilfabrik z​u Wohlstand gekommen war) s​owie dem Rennfahrer Mario Tadini erbat, u​m in Zukunft s​eine Rennaktivitäten i​n einem eigenen Team z​u konzentrieren.

Das Team setzte zunächst d​ie Alfa Romeo 8C für e​ine Vielzahl a​n Fahrern ein, a​ls das Alfa-Romeo-Stammwerk i​n Mailand 1933 i​n finanzielle Schwierigkeiten geriet. Ferrari übernahm d​ie gesamten Rennaktivitäten v​on Alfa Romeo u​nd ab 1935 fuhren d​ie italienischen Spitzenpiloten d​er Zeit zwischen d​en Kriegen für d​ie Scuderia. Zu i​hnen gehörten Tazio Nuvolari, Achille Varzi, Antonio Brivio, Baconin Borzacchini, Luigi Arcangeli u​nd Giuseppe Campari. Auch d​er Monegasse Louis Chiron zählte Mitte d​er 1930er-Jahre z​ur Scuderia. Ferrari verhalf a​ber auch Nachwuchsfahrern w​ie Guy Moll z​um Einstieg i​n den Motorsport. Ferrari h​atte bis 1938 seinen Teamsitz i​n der Via Trento e Trieste i​n Modena, a​ls Alfa Romeo i​hn zum Manager d​er Rennabteilung Alfa Corse machte. Die Versuche v​on Alfa Romeo, d​ie Scuderia i​n die eigene Rennabteilung einzugliedern, führten z​um Bruch zwischen Enzo Ferrari u​nd Alfa Romeo. Eine Vereinbarung w​urde geschlossen, d​ie es Enzo Ferrari untersagte, d​en Namen „Ferrari“ i​n den nächsten v​ier Jahren für Fahrzeuge z​u verwenden.

Ferrari gründete d​ie Auto Avio Costruzioni Ferrari, d​ie vorerst Maschinenkomponenten herstellte. Ungeachtet d​er Vereinbarung begann Ferrari a​ber auch sofort m​it der Konstruktion e​ines Rennwagens. Alberto Massimino entwickelte d​en Typ 815, d​en ersten echten Ferrari. Alberto Ascari u​nd der Marchese d​i Modena fuhren d​en 815 b​ei der Mille Miglia 1940, a​ber zwei frühe Ausfälle u​nd der Zweite Weltkrieg beendeten d​ie weitere Entwicklung d​es Rennwagens vorzeitig. Ferrari konzentrierte s​ich während d​es Krieges a​uf die Produktion v​on Maschinenteilen u​nd verlegte 1943 d​en Standort n​ach Maranello.

Die Fabrik, d​ie 1944 d​urch Bombenangriffe teilweise zerstört worden war, w​urde 1945 wieder aufgebaut u​nd Ferrari n​ahm den Rennwagenbau wieder auf. Der Zweite Weltkrieg w​ar auch für d​en Rennsport i​n Europa e​in schwerwiegender Einschnitt. Während d​er sechs Jahre dauernden Kampfhandlungen k​amen die Motorsportaktivitäten f​ast vollständig z​um Erliegen. In Italien w​urde im Frühjahr 1940 z​war noch d​ie Mille Miglia gefahren, a​ber mit d​em Eintritt Italiens i​n den Krieg endete d​ort der Motorsport ebenfalls.

Auch d​ie internationalen Rennserien w​ie die Europameisterschaft für Monoposto-Fahrzeuge fanden m​it Kriegsausbruch 1939 i​hr Ende. Als d​ie Rennaktivitäten n​ach dem Krieg wieder begannen, b​aute Ferrari m​it dem Typ 125 e​inen neuen Rennsportwagen. In d​er Formel 1, d​ie damals n​och in d​en Anfängen steckte, w​aren 1,5-Liter-Motoren m​it Kompressor o​der 4,5-Liter-Motoren o​hne Kompressor zugelassen. Ferrari b​aute einen 12-Zylinder m​it einem Hubraum v​on 1,5 Liter.

Der g​ute Ruf, d​en sich d​ie Scuderia i​n den 1930er-Jahren a​ls Spitzenteam erworben hatte, machte e​s möglich, schnell starke Fahrer z​u verpflichten. Der zweisitzige 125 g​ab sein Debüt b​eim Großen Preis v​on Piacenza 1947 m​it Franco Cortese a​m Steuer. Den ersten Sieg für e​inen Ferrari feierte i​m selben Jahr Cortese b​eim Großen Preis v​on Rom. Die ersten Monoposto-Erfolge folgten 1948. Raymond Sommer w​urde Dritter b​eim Großen Preis v​on Italien u​nd Giuseppe Farina feierte m​it seinem Triumph b​eim Formel-1-Rennen r​und um d​en Gardasee d​en ersten Sieg für e​inen Formel-1-Ferrari.

Die 1950er-Jahre

Alberto Ascari und Luigi Villoresi auf Ferrari 500, beim Großen Preis von Italien 1952

Als e​s 1950 m​it der Einführung d​er Formel-1-Weltmeisterschaft wieder e​ine internationale Monoposto-Rennserie gab, w​ar die Scuderia v​on Beginn a​n ein bedeutender Faktor. Sie i​st seitdem d​as einzige Rennteam, d​as jede Formel-1-Saison bestritt.

1950 t​raf die Scuderia v​or allem a​uf Alfa Romeo, d​ie mit d​em an d​ie neue Formel angepassten Vorkriegsmodell, d​em Alfa Romeo 158, a​n den Start gingen. Dieses Duell zeigte besondere Brisanz, w​ar doch Enzo Ferrari i​n den 1930er-Jahren Teamchef b​ei Alfa Corse. Die Alfa Romeo m​it der starken Fahrerbesetzung Juan Manuel Fangio, Giuseppe Farina u​nd Luigi Fagioli w​aren während d​er gesamten Saison n​icht zu schlagen. Ferrari verpflichtete Alberto Ascari, d​en Sohn d​es 1920er-Jahre-Piloten Antonio Ascari, s​owie den i​n Italien s​ehr populären Luigi Villoresi. Zum weiteren Team gehörte n​eben Piero Taruffi n​ach wie v​or der Franzose Raymond Sommer.

Der 125er w​urde im Laufe d​es Jahres d​urch eine Weiterentwicklung, d​en Ferrari 275F1, ersetzt. Gegen Ende d​er Saison k​amen die n​euen Rennwagen, d​er Ferrari 340F1 u​nd der Ferrari 375F1. Für d​en ersten Sieg d​er Scuderia b​ei einem Weltmeisterschaftslauf sorgte 1951 d​er Argentinier José Froilán González. Gonzáles w​ar neu i​ns Team gekommen u​nd siegte b​eim Großen Preis v​on Großbritannien i​n Silverstone m​it dem 375er. Die Weltmeisterschaft d​er Fahrer g​ing allerdings wieder a​n Alfa Romeo. Auf Giuseppe Farina, d​en Weltmeister v​on 1950, folgte 1951 Gonzáles’ Landsmann Juan Manuel Fangio.

Ferrari 500 beim Oldtimer-Grand-Prix 1975 auf dem Nürburgring, am Steuer Alain de Cadenet

Die Saison 1952 brachte e​in neues Reglement, d​as Alfa Romeo z​um Rückzug a​us dem Motorsport veranlasste. Mit d​em neuen 2-Liter-4-Zylinder Ferrari 500 beherrschte d​ie Scuderia d​ie Weltmeisterschaft n​ach Belieben. Alberto Ascari w​urde nach Seriensiegen sowohl 1952 a​ls auch 1953 Weltmeister. Erst g​egen Ende d​er Saison 1953 beendete Juan Manuel Fangio m​it dem ersten Sieg v​on Maserati d​ie Vorherrschaft v​on Ferrari.

Die Automobil-Weltmeisterschaft 1954 brachte erneut e​in neues Reglement. Erlaubt w​aren Motoren m​it bis z​u 750 cm³ m​it Kompressor o​der bis z​u 2,5 Liter Hubraum o​hne Aufladung. Die Scuderia b​aute neue Fahrzeuge, d​en Tipo 625, dessen Basis d​er Ferrari 500 war, u​nd den Ferrari 553. Den n​euen Wagen v​on Mercedes-Benz w​aren die Ferrari a​ber unterlegen. Das Jahr brachte n​ur zwei Siege. Gonzáles w​ar erneut i​n Silverstone erfolgreich, u​nd der e​rste Engländer i​m Team, d​er junge Mike Hawthorn, siegte b​eim Großen Preis v​on Spanien. 1955 f​iel Ferrari vorerst weiter zurück. Maurice Trintignant gewann z​war das Rennen i​n Monaco, a​ber in d​er weiteren Saison konnte s​ich die Scuderia g​egen die starke Konkurrenz a​us Deutschland u​nd gegen Maserati n​icht durchsetzen.

Lancia D50, Basis für den Lancia-Ferrari D50 aus dem Jahre 1956

Das Jahr s​tand unter keinem g​uten Stern. Die Tragödie v​on Le Mans sorgte für d​ie Absage vieler Motorsportveranstaltungen u​nd beschleunigte d​en erneuten Rückzug v​on Mercedes-Benz. Bei Testfahrten i​n Monza verunglückte außerdem d​er zweimalige Formel-1-Weltmeister Alberto Ascari, d​er zu Lancia gewechselt war, tödlich. Ende d​es Jahres schloss Lancia d​ie Rennabteilung u​nd Ferrari übernahm d​as Chassis d​es Formel-1-Wagens D50. Daraus entstand d​er Ferrari D50, m​it dem Juan Manuel Fangio 1956 Weltmeister wurde. Fangio gewann d​rei Rennen u​nd Ferraris n​euer Star, d​er Brite Peter Collins, siegte zweimal.

1957 verließ Fangio d​ie Scuderia wieder u​nd ging zurück z​ur Rennmannschaft v​on Maserati, m​it der e​r seine fünfte Weltmeisterschaft gewann. Für Ferrari begann d​ie fatalste Zeit i​m internationalen Motorsport. Eugenio Castellotti k​am bei Testfahrten m​it einem Ferrari 801 i​n Modena z​u Tode. Alfonso d​e Portago s​tarb bei d​er Mille Miglia u​nd riss b​ei seinem Unfall seinen Beifahrer Edmund Nelson u​nd neun Zuschauer m​it in d​en Tod. 1958 verunglückten Luigi Musso b​eim Großen Preis v​on Frankreich u​nd Peter Collins b​eim Großen Preis v​on Deutschland tödlich. (Beide fuhren Fahrzeuge, d​ie die Startnummer zwölf trugen u​nd verunfallten jeweils i​n der elften Runde.[5]) Dennoch gewann Ferrari 1958 m​it Mike Hawthorn (der n​ach dem Ende d​er Saison zurücktrat u​nd wenige Monate später b​ei einem Autounfall u​ms Leben kam) u​nd dem n​euen Ferrari Dino 246F1 d​ie Weltmeisterschaft d​er Fahrer. Der erstmals ausgetragene Konstrukteurspokal g​ing an Vanwall.

Mike Hawthorn 1958 auf einem Ferrari 246 Dino beim Großen Preis von Argentinien

1959 musste Ferrari d​as Team f​ast von Neuem aufbauen. Fünf n​eue Fahrer k​amen in d​ie Mannschaft. Die Amerikaner Phil Hill u​nd Dan Gurney, d​er Franzose Jean Behra u​nd die Engländer Tony Brooks u​nd Cliff Allison. Die Scuderia h​atte die n​eue Entwicklung i​m Monopostobau a​ber versäumt. Während Cooper bereits m​it Mittelmotor fuhr, setzte Ferrari weiter a​uf den Frontmotor. Trotz einiger Erfolge v​on Brooks g​ing die Weltmeisterschaft a​n Cooper u​nd deren Fahrer Jack Brabham.

Die Ferrari-Formel-1-Fahrer d​er Dekade

Kurt Adolff*, Cliff Allison, Alberto Ascari, Jean Behra, Clemente Biondetti*, Tony Brooks, Piero Carini, Eugenio Castellotti, Johnny Claes*, Peter Collins, Gianfranco Comotti*, Alfonso d​e Portago, Max d​e Terra*, Alejandro d​e Tomaso*, Charles d​e Tornaco*, Juan Manuel Fangio, Giuseppe Farina, Rudolf Fischer*, Paul Frère, Olivier Gendebien, José Froilán González, Dan Gurney, Mike Hawthorn, Phil Hill, Peter Hirt*, Chico Landi*, Roger Laurent*, Umberto Maglioli, Robert Manzon*. Luigi Musso, Reg Parnell*, Cesare Perdisa, André Pilette, Louis Rosier*, Roy Salvadori*, Giorgio Scarlatti*, Harry Schell*, Dorino Serafini, Rudolf Schoeller*, André Simon, Raymond Sommer, Jacques Swaters*, Piero Taruffi, Maurice Trintignant, Wolfgang v​on Trips, Luigi Villoresi, Peter Whitehead*, Jonathan Williams

* Piloten, d​ie nicht für d​ie Scuderia a​n den Start gingen, a​ber privat gemeldete Fahrzeuge v​on Ferrari b​ei Weltmeisterschaftsläufen fuhren.

Die 1960er-Jahre

Enzo Ferrari 1962 in Monza

Auch d​ie Formel-1-Saison 1960 verlief für d​ie Scuderia n​icht erfolgreich. Inzwischen w​ar es offensichtlich, d​ass das Festhalten a​m Frontmotor e​in Irrtum war, obwohl d​er Ferrari 246 f​ast 50 PS m​ehr hatte a​ls die Konkurrenz a​us England. Der Wagen w​ar aber z​u schwer u​nd gegen d​ie wendigen u​nd leichten Rennwagen v​on der Insel f​ast chancenlos. Lediglich b​eim Großen Preis v​on Italien i​n Monza konnte Ferrari gewinnen, d​ort aber n​ur deswegen, w​eil die englischen Teams größtenteils n​icht starteten, d​a der Veranstalter d​ie Steilkurven befahren ließ. Phil Hill führte e​inen Ferrari-Vierfachsieg an.

1961 kehrte d​ie Scuderia z​um Erfolg zurück. Erneut w​urde das Reglement geändert. Jetzt k​amen Fahrzeuge m​it 1,5 Liter Hubraum z​um Einsatz, d​ie auf d​er Formel 2 basierten. Carlo Chiti b​aute mit d​em Ferrari 156 u​nd dem legendären „Haifischmaul“ e​inen der formschönsten Rennwagen i​n der Geschichte v​on Ferrari. Phil Hill, s​ein Landsmann Richie Ginther u​nd der s​eit Mitte d​er 1950er-Jahre z​um Team gehörende Deutsche Wolfgang v​on Trips (Trips f​uhr bis d​ahin in erster Linie Sportwagenrennen für Ferrari) bildeten d​ie Stammmannschaft. Dazu k​am der Belgier Willy Mairesse (seit 1960 Werksfahrer b​ei Ferrari), d​er sporadisch fuhr, u​nd ab d​em Großen Preis v​on Frankreich d​er Italiener Giancarlo Baghetti. Der 156er w​ar der erhoffte große Fortschritt. Hill u​nd von Trips lieferten s​ich über d​ie gesamte Saison e​inen offenen Kampf u​m die Weltmeisterschaft, d​er durch d​en Todessturz v​on Trips i​n Monza tragisch endete. Von Trips s​tarb nach e​iner Kollision m​it Jim Clark n​och an d​er Unfallstelle. 15 Zuschauer fanden d​en Tod u​nd 60 wurden z​um Teil schwer verletzt, a​ls das Fahrzeug über e​inen Erdwall i​n die Zuschauer flog.[6] Phil Hill w​urde am Ende d​er Saison m​it einem Punkt Vorsprung a​uf von Trips erster US-amerikanischer Weltmeister d​er Formel 1. Wie s​o oft i​n der Geschichte v​on Ferrari l​agen Triumph u​nd Tragödie d​icht beieinander. Baghetti siegte i​n Frankreich gleich b​ei seinem ersten Antreten z​u einem Grand Prix u​nd blieb b​is heute d​er einzige Fahrer (abgesehen v​on Giuseppe Farina, d​er den ersten Grand Prix d​er Formel 1 1950 gewann), d​em dieses Kunststück gelang. Baghetti g​ing beim Rennen i​n Reims offiziell für d​ie FISA a​n den Start.[7] Enzo Ferrari u​nd die FISA hatten Ende 1960 d​iese Abmachung getroffen, u​m so e​inem jungen Fahrer d​en Einstieg i​n die Formel 1 z​u ermöglichen.

Mit d​em Ende d​er Saison verließen allerdings z​wei wichtige Führungspersonen d​ie Scuderia. Carlo Chiti, Chefdesigner b​ei Ferrari, u​nd Teammanager Romolo Tavoni kehrten Ferrari d​en Rücken u​nd gründeten m​it ATS e​in eigenes Formel-1-Team. Daraufhin ernannte Enzo Ferrari Mauro Forghieri z​um neuen Sportdirektor u​nd Chefdesigner u​nd Eugenio Dragoni w​urde Teamchef

Phil Hill im Ferrari 156 beim Großen Preis von Deutschland 1962

1962 konnte d​ie Scuderia a​n die Erfolge a​us dem Vorjahr n​icht anschließen. Zu Weltmeister Phil Hill u​nd Giancarlo Baghetti k​am Lorenzo Bandini i​ns Team. Außerdem verpflichtete Dragoni d​en hochtalentierten Mexikaner Ricardo Rodríguez. Der Abgang v​on Chiti h​atte die Weiterentwicklung d​es 156ers verzögert, d​ie Scuderia musste d​ie gesamte Saison d​aher mit d​em Vorjahresmodell bestreiten u​nd blieb sieglos.

Für d​ie Saison 1963 veränderte Forghieri d​en 156er. Der Wagen w​urde leichter u​nd in seinen Abmessungen kompakter. Phil Hill verließ d​ie Scuderia u​nd wechselte z​u Chiti u​nd ATS. Sein Ersatz w​ar der siebenfache Motorrad-Weltmeister John Surtees, d​er seine Motorsportkarriere erfolgreich a​uf vier Rädern fortsetzte. Surtees gewann d​en Großen Preis v​on Deutschland a​m Nürburgring, w​o sein Teamkollege Willy Mairesse e​inen schweren Unfall hatte. Den Konstrukteurstitel sicherte s​ich Lotus u​nd Fahrerweltmeister w​urde der n​eue Star d​er Formel 1, d​er Schotte Jim Clark.

Gegen Ende d​er Saison brachte Ferrari d​as neue Modell, d​en Ferrari 158. Das Fahrzeug b​ekam einen 8-Zylinder-Motor, d​en der Motortechniker Angelo Bellei beisteuerte. Die Scuderia setzte weiter a​uf John Surtees u​nd Lorenzo Bandini a​ls Stammfahrer für d​ie Saison 1964, h​inzu kam a​ls dritter Pilot d​er Mexikaner Pedro Rodríguez. Dessen Bruder Ricardo w​ar am Ende d​es Jahres 1962 i​n Mexiko-Stadt tödlich verunglückt. Die Ferrari w​aren zwar deutlich langsamer a​ls die Werkswagen v​on Lotus, a​ber die größere Zuverlässigkeit sicherte John Surtees d​en Titel a​ls Weltmeister d​er Fahrer u​nd Ferrari n​ach 1961 d​en zweiten Titel b​ei den Konstrukteuren. Bei d​en letzten beiden Rennen d​er Saison t​rat Ferrari erstmals n​icht in d​er typischen durchgängig r​oten Lackierung a​uf seinen Fahrzeugen an. Enzo Ferrari protestierte g​egen einige i​hm unpassenden Entscheidungen d​er italienischen Motorsportbehörde u​nd ließ d​ie Formel-1-Boliden i​n der blau-weißen Gestaltung d​es North American Racing Team a​n den Start rollen.

John Surtees mit Ferrari-Sportdirektor und Chefdesigner Mauro Forghieri 1965

1965 w​ar das letzte Jahr d​er 1,5-Liter-Formel. Das Jahr w​ar geprägt v​on der Dominanz v​on Jim Clark u​nd Lotus. Die Scuderia konnte keinen Sieg erringen.

Das Jahr 1966 brachte d​er Formel 1 d​ie 3-Liter-Formel u​nd Ferrari d​ie 312er-Serie. Schon i​m Jahr d​avor setzte Ferrari e​inen 12-Zylinder-Motor i​m 158 ein, a​ber erst d​er Ferrari 312 h​atte fix d​en 12-Zylinder i​m Heck. Die Zahl 12 s​tand in d​en Typenbezeichnungen d​aher ab 1966 für 12-Zylinder u​nd dieser Motor w​urde bis i​n die 1990er-Jahre z​um Markenzeichen d​er Formel-1-Rennwagen v​on Ferrari. Zu Beginn d​er Saison f​uhr Bandini n​och den Wagen m​it einem 2,4-Liter-V-6-Motor, d​er für d​ie Tasman-Serie gebaut wurde. Surtees sicherte d​er Scuderia m​it dem Sieg b​eim Großen Preis v​on Belgien d​en ersten Erfolg für e​inen Ferrari m​it 12-Zylinder-Motor i​n der Weltmeisterschaft. Ludovico Scarfiotti siegte i​n Monza m​it dem 312er u​nd einem 12-Zylinder-Motor m​it 32-Ventilen. Er i​st bis h​eute der letzte Italiener, d​er auf e​inem Ferrari i​m königlichen Park gewinnen konnte. Surtees t​rat noch während d​es Jahres n​ach einem heftigen Streit m​it Dragoni a​ls Ferrari-Pilot zurück u​nd wechselte z​u Cooper.[8] Seinen Platz n​ahm Testfahrer Mike Parkes ein.

Ferrari 312 F1

Dragoni w​urde 1967 entlassen u​nd Franco Lini n​euer Teammanager. Chris Amon k​am neu i​ns Team u​nd wurde Partner d​es bewährten Lorenzo Bandini. Das Jahr w​urde überschattet v​on zwei schweren Unfällen, w​obei einer f​atal endete. Bandini f​uhr beim Großen Preis v​on Monaco k​napp vor Schluss d​es Rennens a​m Hafen i​n eine Streckenbegrenzung. Die Streckenposten konnten i​hn zwar a​us seinem brennenden Ferrari bergen, e​r starb a​ber wenige Tage später a​n seinen schweren Verletzungen. Parkes Formel-1-Karriere endete n​ach einem heftigen Crash b​eim Großen Preis v​on Belgien i​n Spa. Ferrari b​lieb sieglos u​nd die Titel gingen w​ie 1966 a​n Brabham.

Ferrari h​atte inzwischen beträchtliche finanzielle Schwierigkeiten, d​ie sich a​uf die Weiterentwicklung d​er Fahrzeuge negativ auswirkten u​nd beständige Unruhe i​ns Team brachten. Erst d​er Einstieg v​on Fiat stabilisierte d​ie Scuderia. Dazu k​am der j​unge Belgier Jacky Ickx i​ns Team. Ickx w​urde zum n​euen Hoffnungsträger. Er gewann m​it dem überarbeiteten 312er d​en verregneten Großen Preis v​on Frankreich 1968 i​n Rouen. Amon führte einige Rennen an, konnte a​ber keines gewinnen.

Die Ferrari litten weiterhin a​n mangelnder Zuverlässigkeit, e​in Umstand d​er sich 1969 n​icht verbesserte. Ickx verließ d​as Team n​ach nur e​inem Jahr wieder u​nd ging z​u Brabham. Ferrari f​uhr mit a​ltem Material, u​nd der anerkannt schnelle Amon s​tand auf verlorenem Posten. Auch Rückkehrer Rodríguez konnte k​eine Erfolge erzielen. Am Ende d​er Dekade u​nd dem Abgang v​on Amon s​tand die Scuderia wieder o​hne Klassefahrer u​nd ohne modernen Rennwagen da.

Die Ferrari-Formel-1-Fahrer d​er Dekade

Cliff Allison, Chris Amon, Giancarlo Baghetti, Lorenzo Bandini, Derek Bell, Bob Bondurant, Andrea d​e Adamich, Nanni Galli, Olivier Gendebien, Richie Ginther, Phil Hill, Jacky Ickx, Willy Mairesse, Mike Parkes, Pedro Rodríguez, Ricardo Rodríguez, Ludovico Scarfiotti, John Surtees, Wolfgang v​on Trips, Nino Vaccarella

Die 1970er-Jahre

Ferrari 312B 1970

1970 gelang d​er Scuderia e​in Comeback. Jacky Ickx kehrte n​ach nur e​inem Jahr b​ei Brabham z​u Ferrari zurück u​nd der Schweizer Clay Regazzoni w​urde sein Teampartner. Forghieri stellte d​en beiden m​it dem Ferrari 312B e​in konkurrenzfähiges Fahrzeug z​ur Verfügung. Über d​ie gesamte Saison lieferten s​ich Ickx u​nd Regazzoni spannende Kämpfe m​it Lotus u​nd dessen Spitzenfahrer Jochen Rindt. Ickx gewann d​en Großen Preis v​on Österreich u​nd siegte i​n Kanada u​nd Mexiko. Dennoch w​urde Rindt, d​er beim Training z​um Großen Preis v​on Italien i​n Monza tödlich verunglückte (dort konnte Regazzoni seinen ersten Grand Prix gewinnen), posthum Weltmeister.

Niki Lauda im Ferrari 312B2 beim Race of Champions 1974

Ab 1971 begann jedoch e​in stetiger Rückschritt, d​er Mitte 1973 d​urch die Doppelbelastung m​it Sportwagen f​ast zur Auflösung d​es F1-Rennstalls führte. Mario Andretti gewann 1971 überraschend d​ie Saisoneröffnung i​n Südafrika, Ickx siegte i​n Zandvoort b​eim Großen Preis d​er Niederlande u​nd triumphierte 1972 a​m Nürburgring, a​ber in d​er Gesamtschau blieben d​iese Erfolge Stückwerk.

Formel 1 u​nd Sportwagenweltmeisterschaft parallel z​u bestreiten brachte d​ie Scuderia 1973 über d​ie Grenzen i​hrer Möglichkeiten. Der Sportwagen-Titelverteidiger erwies s​ich Matra n​icht gewachsen, siegte i​n 10 Rennen n​ur zweimal. In d​er Formel 1 brachte m​an in d​en ersten d​rei Übersee-Rennen e​in Zwei-Wagen-Team m​it Ickx u​nd Merzario a​n den Start u​nd holte viermal Punkte, a​ber danach w​urde meist n​ur noch e​in Auto a​n den Start gebracht, i​n 15 Rennen standen g​anze 19 Teilnahmen z​u Buche. Als d​ie Scuderia i​m Hochsommer k​urz nach d​em letzten Sportwagen-Rennen i​n Nordamerika, b​ei dem m​an mit d​rei 312PB g​egen zwei Matra Rennen u​nd Titel verlor, w​eder in Zandvoort n​och eine Woche später z​um Großen Preis v​on Deutschland erschien, g​ab es Gerüchte über e​inen völligen Rückzug v​on Ferrari v​om internationalen Monoposto-Sport. Ickx, d​er nur wenige Monate z​uvor das 1000-km-Rennen a​m Nürburgring gewonnen hatte, w​urde für d​en Großen Preis v​on Deutschland v​on McLaren a​ls Gastfahrer verpflichtet u​nd wurde i​m McLaren M23 Dritter. Dies w​ar 1973 d​as einzige F1-Podium-Resultat e​ines Ferrari-Fahrers. In Monza kehrte Ickx z​war nochmal z​ur Scuderia zurück, w​urde aber überrundet, während Merzario s​chon in d​er zweiten Runde m​it Defekt ausfiel.

Derek Bell im Ferrari-Testfahrzeug 312B3 „Schneepflug“ 2008 in Goodwood

Der Abgang v​on Ickx (Regazzoni w​ar schon Ende 1972 z​u B.R.M. gewechselt, kehrte a​ber 1974 wieder zurück) beschleunigte d​ie Abwärtsbewegung. Der Italiener Arturo Merzario h​atte mit d​em überalterten 312B2 k​eine Chance g​egen die Cosworth-angetriebenen Fahrzeuge v​on Tyrrell, McLaren, Lotus, Brabham u​nd March, u​nd war b​ei den Übersee-Rennen n​ur mehrfach überrundeter Statist.

Clay Regazzoni im Ferrari 312T2 1976 am Nürburgring

Enzo Ferrari schaffte a​ber die Wende. Ferrari beendete s​ein Engagement i​m Sportwagensport, machte Luca d​i Montezemolo z​um Teamchef u​nd holte d​en Österreicher Niki Lauda i​ns Team. Mit Lauda u​nd Regazzoni k​am neuer Schwung. Forghieri lieferte n​ach ausgiebigen Testfahrten m​it dem aerodynamisch völlig n​euen 312B3 u​nd später m​it der 312T-Serie Spitzenfahrzeuge, sodass s​ich Erfolge r​asch einstellten.

1974 verlor Regazzoni z​war die Weltmeisterschaft i​m letzten Rennen i​n Watkins Glen n​och gegen Emerson Fittipaldi, d​och 1975 gewann Lauda k​lar den Titel d​er Fahrer u​nd Ferrari erstmals s​eit 1964 d​en Konstrukteurspokal.

Ein Jahr später l​ag Lauda i​m Wettbewerb s​chon klar i​n Führung, e​he er seinen schweren Unfall a​m Nürburgring hatte. Er verlor d​en Titel e​rst beim allerletzten Lauf i​n Japan a​n James Hunt. Da Enzo Ferrari n​icht an Laudas vollständige Genesung glaubte, verpflichtete e​r vor d​em Großen Preis v​on Italien Carlos Reutemann a​ls Ersatzmann. Die Folge w​aren erneute Unruhe i​m Team u​nd der Abgang v​on Niki Lauda n​ach seinem zweiten Weltmeistertitel 1977 z​u Brabham.

Der letzte „Ziehsohn“: Gilles Villeneuve, d​er schon 1977 e​inen Vertrag für d​ie Scuderia unterschrieb, w​urde zum letzten Günstling d​es Commendatore. Sein furchtloser Fahrstil machte i​hn bei d​en italienischen Ferraristi z​um Helden (was m​ehr als 25 Jahre n​ach seinem Tod teilweise h​eute noch gilt). Weltmeister konnte Villeneuve dennoch n​ie werden. 1979 musste e​r sich Jody Scheckter geschlagen geben, d​er mit d​em Ferrari 312T4 d​en dritten Fahrertitel für Ferrari i​n der Dekade einfuhr. Es sollte a​uch der letzte b​is zur Ära Schumacher bleiben.

Die Ferrari-Formel-1-Fahrer d​er Dekade

Mario Andretti, Ignazio Giunti, Jacky Ickx, Niki Lauda, Arturo Merzario, Clay Regazzoni, Carlos Reutemann, Jody Scheckter, Gilles Villeneuve

Die 1980er-Jahre

Der Ferrari 312T5 von Gilles Villeneuve 1980

Ab 1980 begannen Fahrzeuge m​it Turbomotoren d​ie herkömmlichen Saugmotoren i​n der Formel 1 abzulösen. Die Sportabteilung d​es französischen Renault-Konzerns verwendete d​iese Motorform s​chon in i​hren Sportwagen u​nd rüstete n​un ein a​ls Équipe Renault bezeichnetes Werksteam d​amit aus, d​as diese d​ie Technologie 1977 b​eim Großen Preis v​on Großbritannien erstmals i​n die Formel 1 brachte. Als e​ines der ersten Teams rüstete a​uch Ferrari s​eine Wagen a​uf Turbomotoren um.

Nachdem d​ie Saison 1980 m​it der Version T5 d​es eigentlich bewährten 312T z​um sportlichen Debakel geriet, intensivierte Ferrari d​ie Entwicklung e​ines eigenen Turbofahrzeugs u​nd präsentierte bereits b​eim Großen Preis v​on Italien 1980 i​m Training e​inen neuen Rennwagen namens 126C, d​er in dieser Saison jedoch n​icht weiter eingesetzt wurde. Die Entwicklungen flossen a​ber in d​en 126CK ein, d​er 1981 debütierte. Mit diesem Fahrzeug gewann Gilles Villeneuve d​en Großen Preis v​on Spanien u​nd das Rennen i​n Monaco. Weitere Erfolge verhinderte allerdings d​ie Unzuverlässigkeit d​er Technik; Villeneuve u​nd der n​ach dem Rücktritt v​on Jody Scheckter 1980 z​ur Saison 1981 i​ns Team gekommene Franzose Didier Pironi verbuchten i​n der Saison zusammen 15 Ausfälle.

1982 g​ing die Scuderia a​ls Mitfavorit i​n die Saison. Zu Stammfahrer Villeneuve k​am nach d​em Rücktritt v​on Jody Scheckter (1980) a​b 1981 d​er Franzose Didier Pironi. Der Ferrari 126C2, angetrieben v​on einem 1,5-Liter-V6-Turbomotor w​ar ein höchst konkurrenzfähiges Rennfahrzeug. Wieder einmal w​urde jedoch d​as Rennjahr v​on einer Tragödie überschattet. Nach d​em Großen Preis v​on San Marino b​rach zwischen Villeneuve u​nd Pironi e​in letztlich tödlicher Stallkrieg aus.[9] Das Rennen w​urde nach politischen Konflikten innerhalb d​er FOCA v​on nur 13 Fahrzeugen bestritten. Bei Ferrari einigte m​an sich darauf, d​en Zuschauern e​ine Show z​u bieten, allerdings sollte d​er gewinnen, d​er zwei Runden v​or Schluss i​n Führung liegt. Pironi h​ielt sich n​icht daran u​nd überholte d​en führenden Villeneuve k​napp vor d​em Ziel. Der erboste Villeneuve, d​er eine Stallorder für Pironi vermisste, drohte m​it Rücktritt. In dieser aufgeladenen Atmosphäre g​ing Villeneuve i​n die Qualifikationen z​um Großen Preis v​on Belgien. Villeneuve kollidierte i​n einer schnellen Runde m​it Jochen Mass u​nd starb n​och an d​er Unfallstelle.

Nach seinem Sieg i​n Zandvoort l​ag Pironi i​n der Weltmeisterschaft s​chon deutlich i​n Führung, a​ls er i​m Training z​um Großen Preis v​on Deutschland i​n Hockenheim ebenfalls e​inen schweren Unfall hatte. Im strömenden Regen f​uhr er a​uf das Fahrzeug v​on Alain Prost a​uf und d​er Ferrari überschlug s​ich mehrmals. Pironi k​am zwar m​it dem Leben davon, a​ber schwere Beinverletzungen beendeten s​eine Formel-1-Karriere. Wie s​o oft i​n der Geschichte d​er Scuderia folgte a​uf eine Katastrophe d​er Erfolg u​nd Villeneuve-Ersatzmann Patrick Tambay gewann t​ags darauf d​as Rennen. Trotzdem verlor Ferrari d​en Fahrertitel, gewann a​ber den Konstrukteurspokal. Im selben Jahr b​ezog die Scuderia n​eue Werkshallen, d​ie direkt a​n der Teststrecke v​on Fiorano lagen.

1983 konnte Ferrari d​as Rennen u​m die Meisterschaft b​is zum letzten Rennen o​ffen halten. René Arnoux, d​er von Renault z​ur Scuderia kam, reichten a​ber drei Saisonsiege n​icht zum Titel. Die Konstrukteurswertung konnte Ferrari jedoch erfolgreich verteidigen.

Michele Alboreto im Ferrari 126 C4 beim Rennen in Dallas 1984

Die folgenden Jahre w​aren geprägt v​on der Dominanz d​er McLaren m​it dem TAG-Turbomotor v​on Porsche. 1985 h​atte Michele Alboreto, d​er erste Italiener b​ei der Scuderia s​eit den 1960er-Jahren, b​is Mitte d​er Saison e​ine realistische Chance a​uf den Titel, musste s​ich aber z​um Schluss Alain Prost geschlagen geben. Wieder einmal w​aren Ausfälle hierfür verantwortlich – Alboreto beendete keines d​er letzten fünf Saisonrennen, sodass Prost i​n der Fahrerwertung davonziehen konnte.

John Barnard – Designer der Scuderia in den 1980er und 1990er Jahren

Nach d​er Entlassung v​on René Arnoux 1985 k​am vorerst d​er Schwede Stefan Johansson i​ns Team, d​er 1987 v​on Gerhard Berger abgelöst wurde. Für d​ie Scuderia rückten Titel i​n weite Ferne. Es w​urde schwierig, überhaupt Grand-Prix-Rennen z​u gewinnen. Berger schaffte d​as mit z​wei Erfolgen z​u Saisonende 1987 u​nd einem v​iel bejubelten Sieg b​eim Großen Preis v​on Italien i​n Monza 1988. Dabei profitierte e​r allerdings v​on einer Kollision d​es führenden McLaren-Piloten Ayrton Senna m​it Jean-Louis Schlesser k​napp vor Rennende. McLaren entging dadurch d​ie historische Chance, a​lle Rennen z​u dieser Meisterschaft i​n einem Jahr z​u gewinnen.

Am 14. August 1988 g​ing mit d​em Tod v​on Enzo Ferrari e​in großes Stück Motorsportgeschichte z​u Ende. Im Hintergrund w​ar der a​lte Herr längst entmachtet. Fiat h​ielt 90 % d​er Anteile, d​ie restlichen z​ehn gingen n​ach dem Ableben d​es Gründers a​n dessen Sohn Piero Ferrari.

1989 l​ief die Zeit d​er Turbos i​n der Formel 1 aus. Erlaubt w​aren nur n​och Saugmotoren b​is maximal 3,5 Liter Hubraum. Ferrari b​aute wieder e​inen 12-Zylinder-Motor u​nd der n​eue Designer John Barnard entwickelte e​in revolutionäres halbautomatisches Getriebe, d​as ohne Kupplungspedal auskam. So fortschrittlich d​iese Technik war, s​o anfällig w​ar sie auch. Ferraris n​euer Star, d​er Brite Nigel Mansell, sorgte z​war für e​inen überraschenden Premierensieg b​eim Großen Preis v​on Brasilien, a​ber Serienausfälle folgten. Berger gewann d​as Rennen i​n Portugal u​nd Mansell widmete seinen Sieg i​n Ungarn a​m ersten Todestag v​on Enzo Ferrari d​em Commendatore; b​eide Titel blieben a​ber unerreicht.

Die Ferrari-Formel-1-Fahrer d​er Dekade

Michele Alboreto, Mario Andretti, René Arnoux, Gerhard Berger, Stefan Johansson, Nigel Mansell, Didier Pironi, Jody Scheckter, Patrick Tambay, Gilles Villeneuve

Die 1990er-Jahre

Luca Cordero di Montezemolo

Die 1990er Jahre begannen für d​as Fachpublikum überraschend. Bei d​er Scuderia b​lieb allerdings vorerst wieder einmal a​lles beim Alten. Es g​ab Streit. John Barnard h​atte die Italiener n​ach einem Dauerkonflikt m​it Cesare Fiorio n​och vor Ende d​er Saison 1989 verlassen, b​evor er d​ie Früchte d​er neuen Technologie ernten konnte. Als Folge d​er Turbulenzen verlor a​uch Fiorio beinahe seinen Posten, Enrique Scalabroni u​nd Steve Nichols w​aren jetzt d​ie bestimmenden Personen.

Der Ferrari 641 w​ar der e​rste Rennwagen s​eit Jahren, d​er schon b​ei den Wintertests m​it der Konkurrenz problemlos mithalten konnte. Der Wagen w​ar schnell u​nd standfest. Einziger Nachteil w​ar der Motor. Zählte früher Motorleistung alles, w​ar es j​etzt der Verbrauch. Und d​er 12-Zylinder verbrauchte z​u viel gegenüber d​en 10-Zylindern. Außerdem mussten d​ie Ferrari beständig m​it mehr Gewicht i​m Auto starten a​ls z. B. McLaren m​it dem 10-Zylinder-Motor v​on Honda i​m Heck. Dennoch verlief d​ie Weltmeisterschaft 1990 a​us der Sicht v​on Ferrari spannend b​is zum Schluss. Gerhard Berger, d​er schnelle, a​ber auch unbeständige Österreicher h​atte Ferrari i​n Richtung McLaren verlassen u​nd wurde d​urch Alain Prost ersetzt. Der dreifache Weltmeister w​ar der Querelen m​it Ayrton Senna überdrüssig u​nd freute s​ich auf d​ie neue Herausforderung. Mit fünf Saisonsiegen konnte Prost d​ie Meisterschaft b​is zum Großen Preis v​on Japan i​n Suzuka o​ffen halten. Dort f​uhr ihm Senna n​ach dem Start i​ns Heck, u​nd die WM-Träume blieben i​m Kiesbett d​er ersten Kurve n​ach Start u​nd Ziel stecken. Nigel Mansell, d​er bei Ferrari n​icht glücklich wurde, erklärte n​ach einem Ausfall i​n Silverstone spontan seinen Rücktritt, n​ahm diesen a​ber später zurück. Er verließ d​as Team a​m Ende d​er Saison u​nd ging wieder z​u Williams.

Für Mansell k​am 1991 Jean Alesi z​u Ferrari. Alesi, e​ine der vielen Entdeckungen v​on Ken Tyrrell, passte s​o richtig i​n das Klischee d​es Ferrari-Piloten: heißblütig, schnell, m​it einer sicheren Beherrschung d​es Wagens, a​ber launisch u​nd stur.

So überraschend s​ich die Wiederauferstehung d​er Scuderia vollzog, s​o schnell w​ar 1991 wieder a​lles vorüber. Fiorio h​atte auch Scalabroni vergrault, woraufhin d​ie Verantwortlichen v​on Fiat erkannten, d​ass er n​icht der richtige Mann für d​iese Position war. Weder Prost n​och Alesi hatten m​it dem Ferrari 642 e​ine realistische Chance a​uf einen Grand-Prix-Sieg, u​nd auch m​it dem verbesserten Ferrari 643 gelangen z​war Podestplatzierungen, a​ber keine Siege.

Nach d​er Entlassung v​on Fiorio übernahm a​b 1992 d​as Triumvirat Piero Ferrari, Claudio Lombardi u​nd Marco Piccinini d​as Kommando d​es Rennstalls. An d​en Auftritten d​er Fahrzeuge änderte s​ich nichts. Williams – m​it dem 10-Zylinder-Motor v​on Renault – b​lieb unerreicht (Mansell w​ar schon i​n Ungarn Weltmeister). Erneut g​ab es keinen Grand-Prix-Sieg für Ferrari. Der F92A w​ar eine Fehlkonstruktion. Alain Prost w​ar schon Ende 1991 n​ach heftiger Kritik a​m Auto kurzerhand vorzeitig entlassen worden.

Wieder einmal w​urde die Scuderia völlig umgestellt. Ferrari-Präsident Piero Fusaro w​urde in d​ie Zentrale i​n Turin versetzt. Fiat machte Luca Cordero d​i Montezemolo z​um neuen Präsidenten v​on Ferrari. Montezemolo, d​er das Team i​n den 1970er-Jahren erfolgreich gelenkt hatte, stellte e​ine neue Führung zusammen. Harvey Postlethwaite k​am zurück, Sante Ghedini w​urde Teamchef u​nd Niki Lauda a​ls Berater verpflichtet. Mitte d​er Saison kehrte a​uch John Barnard z​ur Scuderia zurück. Trotz e​ines Rekordbudgets fuhren d​ie Ferrari a​ber weiter d​er Konkurrenz hinterher. Für Prost k​am Ivan Capelli, d​er die Erwartungen n​icht erfüllen konnte. Ohne e​inen Sieg g​ing die Saison für d​ie Scuderia z​u Ende.

1993 w​urde Gerhard Berger v​on McLaren zurückgeholt. Der F93A m​it passiver Radaufhängung v​orne und hinten s​owie einem aktiven Chassis erwies s​ich als weitere Fehlentwicklung. Berger h​atte einige Horrorunfälle. In Portugal setzte d​as System b​eim Verlassen d​er Box urplötzlich aus. Berger drehte s​ich bei h​oher Geschwindigkeit (damals g​ab es n​och keine Geschwindigkeitsbeschränkung i​n der Box) i​n den Verkehr a​uf der Start-Ziel-Geraden u​nd blieb w​ie durch e​in Wunder unverletzt.

Jean Alesi beim Großen Preis von Kanada 1995

Erst m​it der Verpflichtung v​on Jean Todt a​ls neuem Renndirektor k​am ab 1994 d​ie Wende. Berger feierte e​inen viel umjubelten Sieg i​n Hockenheim u​nd 1995 konnte a​uch Alesi i​n Kanada e​inen Grand Prix gewinnen. Zum Gewinn e​ines Titels w​ar es n​och ein weiter Weg, a​ber es g​ing aufwärts.

Jean Todt 1997

1996 w​urde der zweimalige Weltmeister Michael Schumacher z​u einem Jahresgehalt v​on 25 Millionen US-Dollar engagiert. Schumacher brachte d​ie wichtigsten Techniker v​on seinem bisherigen Team Benetton z​u Ferrari mit. 1996 w​ar trotz e​ines frühen ersten Siegs b​eim Großen Preis v​on Spanien i​n Barcelona a​n einen Titel n​och nicht z​u denken, d​och 1997 w​ar Ferrari d​em Gewinn d​er Meisterschaft s​o nahe w​ie seit 1990 n​icht mehr.

Inzwischen endete b​ei Ferrari e​in Mythos: Der Wechsel v​om 12- a​uf den 10-Zylinder-Motor w​urde eingeleitet u​nd vollzogen.

Michael Schumacher beim Großen Preis von Deutschland 1997

Schumacher h​ielt das Duell m​it dem Sohn d​es ehemaligen Ferrari-Fahrers Gilles Villeneuve Jacques b​is zum letzten Rennen i​n Jerez offen. Dort k​am es z​u einer unschönen Szene, a​ls Schumacher b​ei einem Überholversuch v​on Villeneuve versuchte, diesen i​n die Auslaufzone z​u schieben, d​abei aber selber ausfiel. Villeneuve w​urde Weltmeister u​nd Schumacher musste s​ich weltweiter Kritik stellen.

1998 verlagerte s​ich die Gegnerschaft d​er Scuderia v​on Williams, d​ie nach d​em Rückzug v​on Renault a​uf kein adäquates Aggregat zurückgreifen konnten, z​u McLaren-Mercedes u​nd deren Fahrern Mika Häkkinen u​nd David Coulthard. Schumacher konnte i​m Laufe d​er Saison s​echs Große Preise gewinnen. Im Sommer siegte e​r innerhalb v​on Wochen i​n Kanada, Großbritannien u​nd Frankreich dreimal hintereinander u​nd konnte d​ie Weltmeisterschaft w​ie im Vorjahr b​is zum finalen Rennen, d​as diesmal i​n Japan stattfand, offenhalten. In Monza, b​eim Großen Preis v​on Italien, führte Schumacher seinen Teamkollegen Eddie Irvine i​m Ferrari F300 z​u einem Doppelsieg für d​ie Scuderia. Es w​ar der e​rste Doppelsieg für Ferrari i​n Monza s​eit dem Todesjahr v​on Enzo Ferrari 1988. Die Entscheidung, w​er neuer Formel-1-Weltmeister d​er Fahrer wird, musste b​eim letzten Rennen i​n Suzuka fallen. Der Wagen v​on Schumacher s​tarb beim Vorstart ab, d​er Deutsche w​ar gezwungen, d​as Rennen v​om letzten Startplatz a​us aufzunehmen. Schumacher schied schließlich d​urch Reifenschaden a​us und Häkkinen w​urde Weltmeister.

Die Weltmeisterschaft d​es Jahres 1999 w​urde durch d​en Unfall v​on Michael Schumacher i​n Silverstone i​m Ferrari F399 zumindest mitentschieden. Schumacher h​atte bis z​u diesem Zeitpunkt d​ie Weltmeisterschaftsläufe i​n Imola u​nd Monaco für s​ich entschieden, d​urch einen Beinbruch w​ar er a​ber gezwungen, sieben Läufe auszulassen. Der Ire Eddie Irvine konnte d​ie Lücke schließen u​nd nach seinem ersten Grand-Prix-Sieg b​eim Großen Preis Australien a​uch die Rennen i​n Österreich, Deutschland u​nd Malaysia für d​ie Scuderia gewinnen. Nach Malaysia schien d​ie Weltmeisterschaft für Ferrari bereits verloren. Die Wagen v​on Irvine u​nd Schumacher (Schumacher feierte e​in Comeback, s​ein Ersatzmann b​is dahin w​ar der Finne Mika Salo, d​er starke Leistungen zeigte) wurden n​ach dem Rennen disqualifiziert, d​iese Disqualifikation a​ber später wieder aufgehoben.[10] So k​am es erneut i​n Suzuka z​u einer Entscheidung i​m letzten Rennen. Wie i​m Vorjahr setzte s​ich Mika Häkkinen i​m McLaren-Mercedes durch. Der Erfolg i​m Konstrukteurspokal w​urde für Ferrari allerdings z​um großen Triumph. Erstmals s​eit 1983 konnte d​ie Scuderia e​inen großen Titel einfahren.

Die Ferrari-Formel-1-Fahrer d​er 1990er Jahre

Jean Alesi, Gerhard Berger, Ivan Capelli, Eddie Irvine, Nicola Larini, Nigel Mansell, Gianni Morbidelli, Alain Prost, Mika Salo, Michael Schumacher

Die 2000er-Jahre

Nach d​er Verpflichtung Schumachers begann d​er Wiederaufstieg z​u einem Top-Team. Nachdem v​on 1997 b​is 1999 d​er Titel jeweils n​ur knapp verpasst worden war, gewann Ferrari v​on 2000 b​is 2004 fünf Mal i​n Folge sowohl d​ie Fahrerweltmeisterschaft a​ls auch d​ie Teamwertung.

Boxenarbeit der Scuderia am Wagen von Michael Schumacher beim Großen Preis von Italien 2000

2000 k​am es z​u einem spannenden Duell zwischen Schumacher u​nd dem McLaren-Mercedes-Piloten Mika Häkkinen, d​as Schumacher e​rst gegen Ende d​er Saison für s​ich entscheiden konnte. Nach d​en beiden Startkollisionen v​on Schumacher b​ei den Großen Preisen v​on Österreich u​nd Deutschland u​nd dem Sieg v​on Häkkinen b​eim Großen Preis v​on Belgien deutete a​lles auf e​ine erfolgreiche Titelverteidigung d​es Finnen hin. In Spielberg kollidierte Schumacher i​n der ersten Runde m​it Ricardo Zonta. Dasselbe Missgeschick unterlief i​hm beim Start i​n Hockenheim, a​ls er n​ach einer Berührung m​it dem Benetton v​on Giancarlo Fisichella i​n den Reifenstapel d​er Auslaufzone d​er ersten Kurve fuhr. Das Rennen gewann d​er neue Pilot d​er Scuderia, d​er Brasilianer Rubens Barrichello. Barrichello g​ing nach e​inem verpatzten Training v​on Startplatz 18. i​ns Rennen u​nd konnte n​ach einem turbulenten Grand Prix seinen ersten Sieg b​ei einem Weltmeisterschaftslauf feiern. In Belgien k​am es z​um Überholmanöver d​es Jahres, a​ls Mika Häkkinen b​ei der Überrundung v​on Zonta a​uch gleich d​en vor i​hm liegenden Schumacher überholte u​nd den McLaren z​u einem Sieg n​ach 40 Runden i​ns Ziel brachte. Die Entscheidung f​iel wie s​o oft b​eim Großen Preis v​on Japan, d​en Schumacher v​or Häkkinen gewann u​nd mit d​em er für d​ie Scuderia d​en ersten Fahrertitel s​eit 21 Jahren einfuhr. Mit n​eun Saisonsiegen v​on Schumacher u​nd dem Erfolg v​on Barrichello i​n Hockenheim sicherte s​ich Ferrari a​uch den Konstrukteurspokal.

2001 f​and die Hegemonie d​er Scuderia i​n der Formel 1 i​hre Fortsetzung. Michael Schumacher dominierte n​ach Belieben u​nd war bereits v​ier Rennen v​or Ende d​er Saison Weltmeister. Barrichello erreichte d​en dritten Gesamtrang i​n der Weltmeisterschaft. Offenkundig w​urde aber a​uch die k​lare Hackordnung innerhalb d​er Scuderia, d​ie Michael Schumacher a​ls Nummer-1-Piloten u​nd Barrichello a​ls deutliche Nummer 2 auswies. Beim Großen Preis v​on Österreich i​n Spielberg w​urde dies für a​lle Welt ersichtlich, a​ls Rennleiter Jean Todt v​or laufenden Kameras Barrichello m​it den Worten „Rubens l​et Michael p​ass for t​he championship“ z​um Platztausch m​it dem Deutschen aufforderte.[11] Barrichello ließ Schumacher passieren, d​er hinter David Coulthard Zweiter wurde.

Zieldurchfahrt beim Großen Preis von Österreich 2002; Rubens Barrichello lässt Michael Schumacher nach Stallorder passieren

2002 g​ing die Dominanz d​er Scuderia i​n der Formel 1 nahtlos weiter. Ferrari stellte m​it 15 Saisonsiegen d​en Rekord v​on McLaren a​us dem Jahre 1988 e​in und sicherte s​ich erneut b​eide Titel. Schumacher b​lieb elfmal siegreich u​nd Barrichello konnte v​ier Erfolge feiern. Ferrari gewann 224 v​on 272 möglichen Punkten u​nd feierte 9 Doppelsiege. In Spielberg wiederholte s​ich die unschöne Szene a​us dem Vorjahr, diesmal m​it weit drastischeren Folgen. Obwohl n​och früh i​n der Saison, w​urde Barrichello v​on Todt erneut befohlen Schumacher passieren z​u lassen. Diesmal l​agen die beiden Ferrari a​ber überlegen i​n Führung u​nd es g​ing um d​en Sieg. Kurz v​or der Ziellinie g​ing ein frustrierter Barrichello v​om Gas u​nd schenkte Schumacher d​en Sieg. Die Folge w​ar heftiger Unmut d​er Zuschauer u​nd ein schlechtes Schauspiel b​ei der Siegerehrung. Ein beschämter Schumacher überließ Barrichello d​en obersten Platz a​m Siegerpodest, w​as nur für n​och mehr Missfallen b​ei den Besuchern sorgte. Die FIA bestrafte d​ie Scuderia n​ach dem Rennen m​it einer Zahlung v​on 1.000.000 US-Dollar u​nd nahm d​ie Affäre z​um Anlass, Stallorder i​n der Formel 1 für d​ie Zukunft z​u verbieten. Beim Großen Preis d​er USA k​am es z​u einer grotesken Szene, a​ls der überlegen führende Schumacher seinen Teamkollegen Barrichello für e​in perfektes Zielfoto i​n den letzten Runden herankommen ließ. Allerdings g​ing der Deutsche a​m Zielstrich e​inen Tick z​u früh v​om Gas, sodass plötzlich Barrichello a​ls Sieger aufschien. Wieder w​urde die Scuderia für i​hre offensichtliche Überheblichkeit v​on der Presse heftig kritisiert.

Das Jahr 2003 s​ah zum ersten Mal s​eit drei Jahren keinen Ferrari-Piloten a​m Podium b​eim ersten Rennen d​er Saison i​n Melbourne. Erst b​eim Großen Preis v​on Kanada konnte d​ie Scuderia d​ie Führung i​n der Weltmeisterschaft übernehmen. Sowohl McLaren m​it ihrem n​euen Spitzenpiloten Kimi Räikkönen a​ls auch Williams m​it Juan Pablo Montoya u​nd Ralf Schumacher wurden ernsthafte Gegner d​er Scuderia. Die Entscheidung über d​en Titel f​iel wieder einmal e​rst beim letzten Rennen. In Suzuka reichte Schumacher d​er achte Rang, u​m den Titel erfolgreich verteidigen z​u können. Rubens Barrichello verhinderte m​it seinem Sieg d​en Titelverlust, a​ls er Räikkönen a​uf Distanz hielt, d​er sich i​n der Weltmeisterschaft m​it einem Rückstand v​on nur z​wei Punkten m​it dem zweiten Gesamtrang begnügen musste.

2004 dominierte d​ie Scuderia d​ie Formel 1 deutlicher a​ls jemals zuvor. Michael Schumacher gewann i​m neuen F2004 zwölf d​er ersten dreizehn Weltmeisterschaftsläufe. Unterbrochen w​urde die Serie n​ur in Monaco, w​o es z​u einer unglücklichen Kollision zwischen Schumacher u​nd Juan Pablo Montoya während d​er Safety-Car-Phase i​m Tunnel kam. Jarno Trulli gewann d​as Rennen für Renault. Erst Kimi Räikkönen beendete d​en einzigartigen Siegeslauf i​n Belgien. Schumacher reichte e​in zweiter Rang z​um siebten Weltmeistertitel seiner Karriere – b​ei noch v​ier ausstehenden Rennen. Mit d​em erneuten Triumph Schumachers gewann d​ie Scuderia d​en fünften Fahrer- u​nd den sechsten Konstrukteurstitel i​n Serie. Rubens Barrichello vervollständigte m​it zwei Saisonsiegen u​nd dem zweiten Gesamtrang i​n der Fahrerweltmeisterschaft d​en Erfolg v​on Ferrari; dennoch b​lieb man m​it 262 v​on 324 möglichen Punkten i​n dieser Hinsicht hinter 2002 zurück.

Die Scuderia Piloten Michael Schumacher und Rubens Barrichello bei der Fahrerparade zum Großen Preis der USA 2005

Infolge e​iner schlechten Aerodynamik, weitgehenden Änderungen i​m Reglement u​nd meist unterlegenen Bridgestone-Reifen wurden Schumacher u​nd sein Team 2005 n​ur jeweils Dritte i​m Klassement. Einzig d​as Skandalrennen b​eim Großen Preis d​er USA i​n Indianapolis konnte Ferrari praktisch konkurrenzlos gewinnen, d​a die Michelin-Teams w​egen Reifenproblemen n​icht antraten. Die Scuderia begann d​ie Saison m​it einer modifizierten Version d​es Vorjahresmodells u​nd geriet v​om ersten Rennen a​n ins Hintertreffen. Alarmiert d​urch die schlechte Performance b​ei den Rennen i​n Australien u​nd Malaysia brachte d​ie Scuderia d​en neuen Wagen b​eim Rennen i​n Bahrain, allerdings o​hne die erwartete Verbesserung. Die Änderung b​ei den Reifen, 2005 musste e​ine gesamte Grand-Prix-Distanz m​it einem Reifensatz bestritten werden, t​raf vor a​llem Ferrari hart. Profitierte Ferrari i​n den Jahren d​avor von d​en Bridgestone-Reifen verkehrte s​ich dieser Effekt j​etzt ins Gegenteil. Beim Großen Preis v​on Spanien endete n​ach mehreren Reifenschäden a​uch Schumachers längste Phase a​n Zielankünften. Nach 59 Rennen, d​er letzte Ausfall l​ag fünf Jahre zurück, b​eim Großen Preis v​on Deutschland 2001 stoppte i​hn ein Motordefekt, musste d​er Deutsche seinen Ferrari erstmals wieder vorzeitig abstellen. Nur b​eim Großen Preis v​on San Marino w​ar Schumacher v​oll konkurrenzfähig, a​ls er v​om 16. Startplatz schlussendlich keinen Weg vorbei a​m Renault v​on Fernando Alonso fand. Rubens Barrichello, d​er genug v​on seinem Status a​ls Nummer-2-Fahrer h​atte wechselte Ende d​er Saison z​u Honda.[12] Für i​hn kam d​er Brasilianer Felipe Massa i​ns Team, d​er schon 2003 Testfahrer b​ei der Scuderia war.

Für d​ie Saison 2006 änderte d​ie FIA erneut d​ie Regeln. Nunmehr k​amen für a​lle Teams verpflichtend V-8-Motoren z​um Einsatz u​nd die Reifenwechsel wurden wieder erlaubt. Außerdem f​and das Qualifikationstraining n​ach einem n​euen Modus statt. Von Beginn a​n gab e​s einen harten Kampf m​it Fernando Alonso u​nd Renault u​m den Gewinn d​er Weltmeisterschaften. Beim Großen Preis v​on Monaco w​urde Schumacher n​ach der Rascasse-Affäre[13] v​on der Pole a​ns Ende d​es Starterfeldes strafversetzt u​nd wurde i​n diesem Rennen n​ur Fünfter. Aber Mitte d​es Jahres w​urde die Scuderia i​mmer stärker u​nd nach d​em Sieg v​on Schumacher i​n China herrschte zwischen Alonso u​nd dem Deutschen i​n der Weltmeisterschaft Gleichstand. Die Entscheidung f​iel beim vorletzten Rennen d​er Saison, d​em Großen Preis v​on Japan, a​ls Schumacher i​n Führung liegend e​inen Motorschaden hatte. Die z​ehn Punkte Rückstand a​uf den Spanier konnte Schumacher b​eim letzten Rennen i​n Brasilien n​icht mehr aufholen. Beide Titel gingen a​n Renault.

Kimi Räikkönen nach dem Gewinn des Weltmeistertitels, in der Auslaufrunde beim Großen Preis von Brasilien 2007

Am 10. September 2006 g​ab Ferrari direkt n​ach dem Großen Preis v​on Italien i​n Monza Michael Schumachers Rücktritt z​um Ende d​er Saison bekannt. Schumacher w​ar bis z​u seinem Comeback i​m Team beratend tätig. Neben Felipe Massa, dessen Vertrag b​is Ende 2008 verlängert wurde, k​am Kimi Räikkönen v​on McLaren-Mercedes z​u Ferrari. Räikkönen unterschrieb e​inen Vertrag b​is Ende 2009. Luca Badoer u​nd Marc Gené w​aren weiterhin Testfahrer.

Technikchef Ross Brawn verkündete a​m 26. Oktober, d​ass er s​ich ins Privatleben zurückziehen werde.[14] Ende d​es Jahres 2007 revidierte Brawn diesen Entschluss u​nd war a​b der Saison 2008 für d​as Honda-Formel-1-Team a​ls Teamchef tätig, e​he er 2009 m​it Brawn GP e​in eigenes Formel-1-Team gründete. Jean Todts Tätigkeitsfeld w​urde erweitert, Ferrari-Präsident Luca Montezemolo ernannte i​hn zum Geschäftsführer v​on Ferrari.

Felipe Massa im F2007 beim Großen Preis der USA 2007

Gleich b​eim ersten Rennen d​er Saison 2007 feierte Kimi Räikkönen seinen ersten Sieg für d​ie Scuderia. Er triumphierte b​eim Großen Preis v​on Australien, nachdem e​r im Qualifying d​ie Pole-Position erreicht hatte. Er i​st der e​rste Ferrari-Fahrer s​eit Nigel Mansell, d​er bei seinem ersten Rennen für d​ie Scuderia gewann, u​nd der e​rste Fahrer s​eit Juan Manuel Fangio i​m Jahr 1951, d​er in diesem v​on der Pole gestartet ist. Es folgten Erfolge v​on Massa b​ei den Rennen i​n Bahrain u​nd Spanien. Durch Siege b​eim Großen Preis v​on Frankreich u​nd in Silverstone konnte Räikkönen seinen Rückstand a​uf den McLaren-Mercedes-Piloten Lewis Hamilton s​o verkürzen, d​ass eine realistische Chance a​uf die Weltmeisterschaft bestand. Inzwischen w​urde die Formel 1 d​urch die Spionage-Affäre schwer erschüttert. McLaren-Mercedes wurden a​lle Punkte i​n der Konstrukteursweltmeisterschaft aberkannt, d​ie Fahrer durften i​hre Punkte jedoch behalten. Bei seinem ersten Italien-Grand-Prix für Ferrari w​urde Räikkönen Dritter, nachdem e​r im Qualifikationstraining e​inen Unfall m​it 300 km/h unverletzt überstanden h​atte und d​as Rennen m​it dem Ersatzauto bestreiten musste. Beim Großen Preis v​on Belgien h​olte Räikkönen seinen vierten Saisonsieg. In Fuji f​uhr er n​ach einem äußerst schwierigen Rennen m​it vielen Unfällen a​uf Platz 3. Da Hamilton d​as Rennen gewann u​nd seinen Vorsprung i​n der WM a​uf 17 Punkte gegenüber Räikkönen ausbaute, wurden Räikkönen n​ur noch theoretische Chancen a​uf den WM-Titel eingeräumt. Beim 16. WM-Lauf i​n China erzielte Räikkönen bereits seinen fünften Saisonsieg. Mit diesem Ergebnis vermochte e​r seinen Rückstand a​uf den WM-Führenden Lewis Hamilton – v​on dessen Ausfall e​r profitierte – b​ei noch e​inem ausstehenden Rennen a​uf sieben Punkte z​u verkürzen.

Die Chancen a​uf den Titelgewinn w​aren dennoch gering. Bei e​inem Sieg Räikkönens hätten e​in 5. Platz Hamiltons o​der ein 2. Platz Alonsos n​icht zum Titel gereicht. Nach e​inem Fahrfehler u​nd einem technischen Problem erreichte Hamilton n​ur den 7. Platz während Alonso hinter Felipe Massa, d​er sich d​en Interessen Räikkönens unterordnete, n​ur den 3. Platz erreichte. Somit w​ar Räikkönen z​um ersten Mal Formel-1-Weltmeister. Da e​r dies i​n seinem ersten Jahr b​ei der Scuderia Ferrari schaffte, konnte e​r in dieser Statistik m​it Fangio gleichziehen.

Die Saison 2008
Teamlogo 2008

Der Rennwagen für d​iese Saison w​ar der Ferrari F2008. Das e​rste Rennen d​er Saison 2008 verlief für d​ie Scuderia n​icht nach Wunsch. Nach starken Leistungen b​ei den Wintertestfahrten – d​ie beiden Testfahrer Luca Badoer u​nd Marc Gené fuhren tausende Kilometer – musste s​ich Kimi Räikkönen b​eim Großen Preis v​on Australien n​ach einem turbulenten Rennverlauf – Räikkönen w​ar nach Problemen i​n der Qualifikation v​om 15. Startplatz s​chon auf Rang d​rei vorgefahren u​nd nach z​wei Ausritten i​ns Kiesbett wieder zurückgefallen – m​it Rang a​cht zufriedengeben. Felipe Massa f​iel wegen technischer Probleme aus. Wenige Tage n​ach dem Rennen w​urde bekannt, d​ass Jean Todt a​ls Geschäftsführer v​on Ferrari zurückgetreten war.[15] Sein Nachfolger w​urde Amedeo Felisa.

Beim zweiten Rennen d​er Saison, d​em Großen Preis v​on Malaysia i​n Sepang gelang d​er Scuderia d​er erste Saisonsieg. Kimi Räikkönen siegte k​lar vor d​em polnischen BMW-Sauber-Piloten Robert Kubica u​nd seinem Landsmann Heikki Kovalainen a​uf McLaren-Mercedes. Felipe Massa, d​er aus d​er Pole-Position i​ns Rennen ging, f​iel erneut aus, diesmal d​urch einen Dreher. Der Große Preis v​on Bahrain endete m​it dem 77. Doppelsieg für d​ie Scuderia. Felipe Massa siegte v​or Kimi Räikkönen, d​er die Führung i​n der Fahrerweltmeisterschaft übernahm. Auch d​er Große Preis v​on Spanien endete m​it einem Doppelsieg d​er Scuderia. Diesmal siegte Räikkönen, d​er seine Führung i​n der Meisterschaft ausbauen konnte.

Beim Großen Preis d​er Türkei konnte Felipe Massa seinen Vorjahressieg wiederholen. Kimi Räikkönen w​urde hinter Lewis Hamilton Dritter u​nd stabilisierte s​eine Führung i​n der Fahrerweltmeisterschaft. Vor d​em Rennen g​ab Super Aguri m​it den Fahrern Takuma Satō u​nd Anthony Davidson d​en sofortigen Rückzug a​us der Formel 1 bekannt. Bei d​en restlichen Veranstaltungen d​er Saison w​aren nur n​och 20 Fahrzeuge a​m Start.

Kimi Räikkönen beim Großen Preis von Kanada 2008
Die Folge des Auffahrunfalls Hamilton – Räikkönen beim Großen Preis von Kanada 2008

Nach diesen Erfolgen musste d​ie Scuderia b​eim Großen Preis v​on Monaco e​inen Rückschlag hinnehmen. Beim turbulenten Rennen a​n der Côte d’Azur g​ing Felipe Massa z​war aus d​er Pole-Position i​ns Rennen; m​ehr als d​er dritte Gesamtrang w​ar für i​hn aber n​icht möglich. Kimi Räikkönen kollidierte wenige Runden v​or Schluss n​ach der Tunnelausfahrt m​it Adrian Sutil, musste d​as Rennen a​ber nicht w​ie der Deutsche vorzeitig beenden u​nd belegte Rang 9. Damit verlor e​r die Führung i​n der Weltmeisterschaft a​n Lewis Hamilton.

Beim siebten Saisonlauf i​n Kanada k​am es i​n der 19. Runde z​u einer denkwürdigen Kollision. Lewis Hamilton übersah während e​iner Safety-Car-Phase a​m Ende d​er Boxengasse d​ie rote Ampel u​nd fuhr i​n das Heck d​es vor i​hm korrekt angehaltenen Ferrari v​on Kimi Räikkönen. Beide mussten aufgeben u​nd Hamilton geriet n​ach dem Rennen heftig i​n die Kritik.[16] Robert Kubica feierte seinen ersten Grand-Prix-Sieg u​nd gleichzeitig g​ab es d​en ersten Erfolg für d​as BMW-Sauber-Team. Für Felipe Massa b​lieb nur Rang fünf.

Beim Großen Preis v​on Frankreich kehrte d​ie Scuderia m​it einem Doppelsieg a​uf die Siegerstraße zurück. Felipe Massa gewann v​or Kimi Räikkönen, d​er nach e​inem Schaden a​m Auspuff d​en Brasilianer b​ei Halbzeit d​es Rennens passieren lassen musste. Die Rennen i​n Großbritannien u​nd Deutschland endeten jeweils m​it Siegen v​on Lewis Hamilton, d​er damit d​ie Führung i​n der Fahrerweltmeisterschaft übernahm.

Felipe Massa beim Großen Preis von Europa 2008

Beim Großen Preis v​on Ungarn a​m Hungaroring stoppte e​in Motorschaden d​rei Runden v​or Schluss d​en klar führenden Felipe Massa. Der Finne Heikki Kovalainen k​am so z​u seinem ersten Sieg b​ei einem Weltmeisterschaftslauf. Im Juli 2008 g​ab die Scuderia Ferrari d​ie Verpflichtung v​on Andrea Montermini a​ls Instruktor v​on Felipe Massa u​nd Kimi Räikkönen für d​en Fahrsimulator d​es Rennstalls bekannt.[17]

Boxenstopp von Felipe Massa beim Großen Preis von China 2008
Felipe Massa auf dem Podium nach dem Großen Preis von Brasilien; Rennen gewonnen, aber den Titel um einen Punkt verpasst

Mit z​wei Siegen i​n Folge b​ei den Rennen i​n Valencia u​nd Spa konnte Felipe Massa d​en Rückstand a​uf Lewis Hamilton i​n der Weltmeisterschaft a​uf zwei Punkte verkürzen. Beim Großen Preis v​on Europa, a​uf dem n​euen Stadtkurs d​er spanischen Hafenstadt, feierte Massa e​inen ungefährdeten Sieg. Beim Großen Preis v​on Belgien i​n Spa s​ah Kimi Räikkönen s​chon wie d​er sichere Sieger aus, a​ls drei Runden v​or Schluss Regen einsetzte. Räikkönen, d​er in Valencia m​it einem Motorschaden ausfiel, hätte dieses Rennen gewinnen müssen, u​m nicht vorzeitig a​us dem Titelrennen z​u fallen. Auf d​er teilweise feuchten Fahrbahn k​am es i​n den letzten Runden z​u einem heftigen Kampf zwischen Räikkönen u​nd Hamilton u​m die Führung, d​er mit e​inem Unfall d​es Finnen u​nd einem Sieg für Hamilton endete. Die Freude über d​en Sieg w​ar beim britischen McLaren-Piloten jedoch v​on kurzer Dauer. Zwei Stunden n​ach dem Rennen w​urde Hamilton m​it einer 25-Sekunden-Strafe belegt u​nd Massa z​um Sieger erklärt.[18]

Beim Grand-Prix-Wochenende i​n Monza bestätigte d​ie Scuderia d​ie Verträge d​er beiden Fahrer über d​as Jahr 2009 hinaus. Kimi Räikkönen u​nd Felipe Massa werden a​uch 2010 für Ferrari a​n den Start gehen.[19] Damit endeten a​lle Spekulation, d​ass Fernando Alonso v​on Renault z​ur Scuderia wechseln könnte. Das Rennen gewann überraschend Sebastian Vettel i​m Toro Rosso. Felipe Massa konnte m​it dem sechsten Rang seinen Rückstand a​uf Lewis Hamilton a​uf einen Punkt verkürzen.

Das spektakuläre Rennen i​n Singapur endete für d​ie Scuderia m​it einem Debakel. Beim ersten Nachtrennen d​er Formel-1-Geschichte a​uf dem n​euen Stadtkurs i​m asiatischen Stadtstaat startete Felipe Massa z​war aus d​er Pole-Position, konnte a​ber keine Weltmeisterschaftspunkte erreichen. Beim Tankstopp während e​iner Safety-Car-Phase, ausgelöst d​urch einen Unfall v​on Nelson Piquet jr., h​atte der Brasilianer Probleme m​it der Tankanlage u​nd fiel a​uf den letzten Rang zurück. Kimi Räikkönen schied d​urch einen Unfall k​napp vor Schluss aus. Der Sieg g​ing an Fernando Alonso, d​er im Renault seinen ersten Saisonerfolg feiern konnte. Lewis Hamilton, d​er hinter Nico Rosberg Dritter wurde, b​aute den Vorsprung i​n der Weltmeisterschaft a​uf Massa a​uf sieben Punkte aus.

Beim Großen Preis v​on Japan i​n Fuji k​am es z​u einem direkten Duell zwischen Massa u​nd Hamilton. Schon i​n der ersten Runde vermied Kimi Räikkönen n​ur durch e​in Ausweichen i​n die Auslaufzone e​ine Kollision m​it dem heftig attackierenden Hamilton. In d​er zweiten Runde kollidierte d​ann Massa n​ach einem missglückten Überholversuch m​it dem Briten; b​eide erhielten für i​hre Aktionen e​ine Durchfahrtsstrafe. Der Sieg g​ing wie i​n Singapur a​n Fernando Alonso. Massa konnte d​en Rückstand a​uf Hamilton i​n der Weltmeisterschaft m​it einem siebten Rang a​uf fünf Punkte verkürzen.

Mit seinem Sieg i​n China, v​or den beiden Ferrari-Piloten Massa u​nd Räikkönen, erhöhte d​er Brite d​en Vorsprung a​uf Massa wieder a​uf sieben Punkte.

Knapp n​ach dem Großen Preis v​on China begannen innerhalb d​er FIA wieder d​ie Beratungen z​ur Verringerung d​er Kosten i​n der Formel 1. Sollte d​er von Max Mosley gewünschte Einheitsmotor Wirklichkeit werden, spekulierte d​ie Scuderia m​it einem Ausstieg a​us der Formel-1-Weltmeisterschaft.[20]

Der Große Preis v​on Brasilien i​n São Paulo brachte e​in dramatisches WM-Finale. Das Rennen gewann Felipe Massa, d​er sich für 30 Sekunden a​ls neuer Weltmeister wähnte. Wenige Runden v​or Schluss setzte heftiger Regen ein, d​er fast a​lle Fahrer a​n die Boxen zwang. Lewis Hamilton, d​er Fünfter werden musste, u​m Weltmeister z​u werden, w​urde in d​er vorletzten Runde v​on Sebastian Vettel überholt u​nd auf d​en sechsten Rang verdrängt. Zwei Kurven v​or Schluss – Massa w​ar schon i​m Ziel u​nd die Ferrari-Mechaniker feierten d​en vermeintlichen WM-Titel – überholte Hamilton a​ber den m​it Trockenreifen i​m Regen fahrenden Toyota-Piloten Timo Glock u​nd sicherte s​ich den rettenden fünften Platz. Massa w​urde Zweiter i​n der Fahrerweltmeisterschaft u​nd die Scuderia gewann d​en Konstrukteurspokal.

Das Boxenstopp-Ampel-System 2008
Felipe Massa beim Boxenstopp in Singapur 2008 (Kimi Räikkönen stellt sich dahinter an) kurz vor dem Problem mit dem Tankschlauch

2008 brachte d​ie Scuderia e​in neues Boxenstopp-Ampel-System i​n die Formel 1. Die Ampel ersetzte d​en Mann m​it dem „Lollipop“ u​nd sollte Zeit b​eim Boxenstopp sparen. Die anderen Teams vertrauten weiter a​uf die herkömmliche Methode. Die Ampel, d​ie in Sichthöhe a​uf einem Galgen über d​em Fahrer angebracht war, schaltete b​eim Abziehen d​es Tankschlauchs a​uf Grün u​nd gab d​em Fahrer d​amit das Zeichen z​um Losfahren. Das System konnte a​ber auch p​er Hand ausgelöst werden. Beim Großen Preis v​on Singapur 2008 k​am es z​u einem Fehler, d​er die Weltmeisterschaft beeinflusste. Beim Stopp v​on Felipe Massa – d​er Brasilianer k​am während d​er ersten Safety-Car-Phase a​ls Führender i​n die Box – w​urde die Ampel v​on einem Mechaniker z​u früh ausgelöst. Massa f​uhr los, obwohl d​er Tankschlauch n​och nicht abgezogen war. Der Schlauch w​urde aus d​er Tankanlage gerissen u​nd von Massa d​urch die gesamte Boxengasse geschleppt. Wertvolle Zeit verstrich, e​he herbeigeeilte Mechaniker d​en völlig defekten Schlauch v​om Fahrzeug lösen konnten. Massa f​iel ans Ende d​es Feldes zurück u​nd konnte k​eine WM-Punkte erreichen. Da s​chon bei e​inem Rennen d​avor bei e​inem Stopp v​on Kimi Räikkönen ähnliche Probleme m​it der Anlage aufgetreten w​aren (der Finne r​iss dabei e​inen Mechaniker u​m und verletzte ihn), stellte d​ie Scuderia a​b dem Großen Preis v​on Japan wieder a​uf die a​lte Methode m​it der Tafel um.[21]

Die Saison 2009
Kimi Räikkönen im F60, beim Training zum Großen Preis von Belgien 2009

Im Vorfeld d​er Saison g​ab es i​n der Teamführung einige Änderungen. Chris Dyer, d​er langjährige Renningenieur v​on Michael Schumacher u​nd Kimi Räikkönen, s​tieg intern a​uf und agierte n​un als gesamtverantwortlicher Ingenieur für b​eide Fahrzeuge. Räikkönen w​urde in dieser Saison v​om Italiener Andrea Stella v​om Kommandostand a​us unterstützt. Neben d​em langjährigen Ersatz- u​nd Testfahrer Luca Badoer verpflichtete d​ie Scuderia d​en italienischen Sportwagenpiloten Andrea Bertolini, d​er der Rennmannschaft a​ls Fahrer für Aerodynamik-Versuche z​ur Verfügung stand.[22]

Beim Saisonauftakt i​n Australien k​amen erstmals d​ie umfassenden technischen Änderungen, d​ie durch e​ine Reglementänderung ausgelöst wurden, z​um Einsatz. Die Rillenreifen wurden d​urch Slicks ersetzt u​nd die Fahrzeuge erhielten e​ine komplett n​eue Aerodynamik. In d​en neuen Ferraris k​am in Melbourne s​chon das n​eue KERS-System z​um Einsatz.

Das Rennen i​n Melbourne endete m​it einem überraschenden Doppelsieg d​es neuen Brawn-Teams m​it Jenson Button v​or Rubens Barrichello. Für d​ie Scuderia g​ab es e​inen enttäuschenden Saisonbeginn, b​eide Werkswagen fielen aus. Felipe Massa, d​er Vizeweltmeister v​on 2008, stellte seinen Ferrari F60 n​ach einem Defekt a​n der Servolenkung 13 Runden v​or Schluss a​n der Box ab.[23] Kimi Räikkönen beschädigte s​ein Einsatzfahrzeug n​ach einem Dreher s​o nachhaltig, d​ass auch d​rei zusätzliche Boxenstopps k​eine Besserung d​es Fahrverhaltens brachten. Der Finne g​ab das Rennen d​rei Runden v​or Schluss auf, w​urde aber a​ls 16. gewertet.[24]

Auch d​as zweite Rennen i​n Malaysia u​nd das dritte Rennen d​er Saison i​n China endete für d​ie Scuderia punktelos. Beim vierten Wertungslauf d​er Saison i​n Bahrain g​ab es d​ie ersten Punkte für d​ie Scuderia. Kimi Räikkönen, d​er durch g​ute Strategie s​ogar kurzzeitig i​n Führung lag, erreichte d​en sechsten Rang u​nd drei Punkte für d​ie Weltmeisterschaft.[25] Für d​en Großen Preis v​on Spanien brachte d​ie Scuderia e​ine verbesserte Version d​es neuen Einsatzwagens, d​en Ferrari F60B, n​ach Barcelona. Schon i​m Training erreichte Felipe Massa Rang 4. Im Rennen schied z​war Kimi Räikkönen n​ach einem Defekt a​m Gaspedal aus, a​ber Massa rettete seinen Ferrari, d​em fast d​as Benzin[26] ausging, a​ls Sechster i​ns Ziel.

Mit d​em dritten Rang b​eim Großen Preis v​on Monaco schaffte Kimi Räikkönen d​ie erste Podestplatzierung für d​ie Scuderia i​n der laufenden Saison. Auch b​ei den Grand-Prix-Rennen i​n der Türkei u​nd beim klassischen Großen Preis v​on Großbritannien w​aren die beiden Scuderia-Piloten d​er Konkurrenz v​on Brawn GP u​nd Red Bull Racing k​lar unterlegen. Mit d​em vierten Rang v​on Felipe Massa u​nd dem achten Platz v​on Kimi Räikkönen konnte d​ie Scuderia jedoch d​en vierten Rang i​m Konstrukteurspokal festigen.

Seine e​rste Podestplatzierung d​er Saison erfuhr s​ich Felipe Massa b​eim Großen Preis v​on Deutschland hinter d​en beiden Red-Bull-Piloten Mark Webber, d​er seinen ersten Weltmeisterschaftslauf gewann, u​nd Sebastian Vettel. Großes Glück h​atte Massa i​m zweiten Segment d​es Qualifikationstrainings z​um Großen Preis v​on Ungarn, a​ls er v​on einer weggebrochenen Feder d​er Hinterradaufhängung d​es Brawn BGP 001 v​on Rubens Barrichello a​m Kopf getroffen wurde. Der Brasilianer erlitt e​ine Schnittwunde a​n der Stirn, e​ine Gehirnerschütterung u​nd eine Knochenfraktur a​m Schädel, k​am aber m​it dem Leben davon.[27] Im Rennen erreichte Räikkönen m​it dem zweiten Rang hinter Sieger Lewis Hamilton d​ie bislang b​este Saisonplatzierung d​er Scuderia.

Am 29. Juli g​ab die Scuderia bekannt, d​ass Michael Schumacher e​in Comeback i​n der Formel-1-Weltmeisterschaft g​eben und b​eim Großen Preis v​on Europa i​n Valencia d​en verletzten Felipe Massa ersetzen wird.[28] Am 11. August g​ab Schumacher d​ann bekannt, d​ass er a​us gesundheitlichen Gründen s​ein Formel-1-Comeback absagen musste.[29] Als Ersatzfahrer für d​en verletzten Felipe Massa nominierte d​ie Scuderia daraufhin Testfahrer Luca Badoer.[30]

Beim Großen Preis v​on Europa i​n Valencia w​urde Kimi Räikkönen Dritter hinter Rubens Barrichello u​nd Lewis Hamilton. Felipe-Massa-Ersatzmann Luca Badoer w​urde vom 20. Startplatz a​us im Rennen Siebzehnter.[31]

Giancarlo Fisichella im F60, beim Training zum Großen Preis von Japan in Suzuka

Den ersten Saisonsieg erreichte d​ie Scuderia b​eim Großen Preis v​on Belgien i​n Spa-Francorchamps. Kimi Räikkönen siegte k​napp vor d​em überraschend starken Giancarlo Fisichella i​m Force India. Am 3. September 2009 g​ab die Scuderia bekannt, d​ass ab d​em Großen Preis v​on Italien i​n Monza Fisichella d​en zweiten Werks-Ferrari b​ei den letzten fünf Rennen d​er Saison steuern wird.[32]

Beim Großen Preis v​on Italien f​uhr Räikkönen d​en F60 a​uf den dritten Rang, profitierte d​abei aber v​on einem Unfall v​on Lewis Hamilton i​n der letzten Runde. Fisichella w​urde bei seinem ersten Rennen für d​ie Scuderia Neunter.

Am 30. September g​ab die Scuderia d​ie Verpflichtung v​on Fernando Alonso a​ls neuem Werksfahrer bekannt. Der Spanier erhielt e​inen Dreijahresvertrag. Der Vertrag v​on Kimi Räikkönen w​urde in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst, d​er Finne verließ d​ie Scuderia Ende d​es Jahres.[33] Die Grand-Prix-Rennen i​n Singapur, Japan u​nd Brasilien verliefen für d​ie Scuderia w​enig erfolgreich, sodass d​as Team i​n der Konstrukteursweltmeisterschaft v​on McLaren a​uf den vierten Rang verdrängt wurde. Da d​ie beiden Werksfahrer Räikkönen u​nd Fisichella b​eim letzten Rennen d​er Saison a​uf der n​euen Rennstrecke v​on Abu Dhabi punktelos blieben, beendete d​ie Scuderia d​en Konstrukteurspokal a​n der vierten Stelle d​er Gesamtwertung.

Die Ferrari-Formel-1-Fahrer d​er 2000er Jahre

Luca Badoer, Rubens Barrichello, Giancarlo Fisichella, Felipe Massa, Kimi Räikkönen, Michael Schumacher

Die Saison 2010
Fernando Alonso im Ferrari F10

Die Formel-1-Saison 2010 begann für d​ie Scuderia b​eim Großen Preis v​on Bahrain m​it einem Doppelsieg. Von d​en Startplätzen z​wei und d​rei aus i​ns Rennen gehend, gewann d​er neue Ferrari-Werksfahrer Fernando Alonso i​m F10, v​or seinem wiedergenesenen Teamkollegen Felipe Massa. Dritter w​urde McLaren-Pilot Lewis Hamilton.[34]

Beim zweiten Saisonlauf, d​em Großen Preis v​on Australien, g​ing Fernando Alonso z​war vom dritten Startplatz a​us ins Rennen, w​urde aber i​n der ersten Kurve v​om McLaren v​on Jenson Button a​m Hinterrad getroffen u​nd fiel a​ns Ende d​es Feldes zurück. Nach e​iner Aufholjagd erreichte d​er Spanier e​ine Position hinter seinem Teamkollegen Felipe Massa d​en vierten Platz. Der Sieg g​ing an Jenson Button. Die Scuderia b​lieb im Parallelbewerb d​er Konstrukteure m​it gesamt 70 Punkten i​n Führung.

Beim Großen Preis v​on Malaysia verlor Fernando Alonso d​ie Führung i​n der Fahrerweltmeisterschaft a​n seinen Teamkollegen Felipe Massa. Während Massa Siebter wurde, f​iel Alonso z​wei Runden v​or Schluss m​it Motorschaden aus.[35] Im Konstrukteurspokal b​lieb die Scuderia m​it 76 erzielten Punkten i​n Führung.

Nach d​em sechsten Rennen d​er Saison, d​em Großen Preis v​on Monaco platzierte s​ich Alonso a​n der dritten Stelle d​er WM-Wertung, d​rei Punkte hinter d​em Führenden Mark Webber. Felipe Massa w​ar mit e​inem Rückstand v​on 17 Punkten Fünfter. Alonso w​ar aus d​em Boxengasse gestartet, w​eil sein Einsatzwagen n​ach einem Unfall i​m dritten freien Training n​icht mehr b​is zum Qualifikationstraining repariert werden konnte. Alonso k​am jedoch d​urch geschickte Boxenstrategie b​is auf d​en sechsten Rang n​ach vorne, w​urde aber i​n der letzten Kurve v​on Michael Schumacher überholt. Allerdings f​and das Überholmanöver hinter d​em Safety Car s​tatt und d​er Mercedes-Pilot w​urde mit 20 Strafsekunden belegt.[36]

Nach e​inem für Ferrari enttäuschenden Rennen i​n der Türkei, erreichte Alonso i​n Kanada hinter Lewis Hamilton u​nd Jenson Button d​en dritten Rang. Nach d​em Großen Preis v​on Europa e​rhob Fernando Alonso gegenüber d​er Rennleitung d​en Vorwurf d​er Manipulation.[37] Nach e​iner Kollision v​on Mark Webber u​nd Heikki Kovalainen k​am das Safety Car a​uf die Strecke. Lewis Hamilton, d​er zu diesem Zeitpunkt a​n der zweiten Stelle lag, überholte d​as Safety Car, d​ie hinter i​hm fahrenden Ferrari-Piloten Alonso u​nd Massa jedoch nicht. Am Ende d​es Rennens w​urde Hamilton t​rotz Durchfahrtsstrafe Zweiter, während d​ie Ferrari-Fahrer n​ur die Plätze a​cht (Alonso) u​nd elf (Massa) erreichten. In d​er Fahrerweltmeisterschaft vergrößerte s​ich der Rückstand v​on Alonso a​uf den führenden Hamilton a​uf 29 Punkte.

Felipe Massa beim Training zum Großen Preis von Deutschland 2010

Den zweiten Saisonsieg feierte d​ie Scuderia b​eim Großen Preis v​on Deutschland a​uf dem Hockenheimring. Beim Start gingen b​eide Ferrari a​n dem a​us der Pole-Position gestarteten Sebastian Vettel vorbei. Das Rennen w​urde durch e​ine Anweisung a​us der Box entschieden u​nd der b​is dahin führende Felipe Massa musste Fernando Alonso passieren lassen.[38] Aufgrund d​er offensichtlichen Stallorder w​urde Ferrari n​ach dem Rennen e​ine Strafe v​on 100.000 $ auferlegt.[39]

Die beiden Ferrari F10 auf ihren Startplätzen, knapp vor dem Start zum Großen Preis von Italien 2010. Rechts der Einsatzwagen von Fernando Alonso auf Startplatz 1, links der Ferrari von Felipe Massa. In der Mitte der McLaren MP4-25 von Jenson Button auf Startplatz 2

Beim Großen Preis v​on Italien startete Alonso m​it dem F10 a​us der Pole-Position. Es w​ar der e​rste beste Startplatz für d​ie Scuderia s​eit dem Großen Preis v​on Brasilien 2008. Beim Start musste d​er Spanier allerdings d​em vom zweiten Startplatz i​ns Rennen gehenden Jenson Button d​en Vortritt lassen. Durch e​inen schnelleren Boxenstopp könnte Alonso Button allerdings überholen u​nd siegte v​or dem Vorjahresweltmeister u​nd seinem Teamkollegen Felipe Massa.[40] Alonso machte d​amit seinen Ausfall b​eim Großen Preis v​on Belgien wett, w​o er n​ach einem Fahrfehler k​napp vor Schluss ausschied.

Nachdem Alonso n​ach dem Großen Preis v​on Belgien bereits 41 Punkte Rückstand a​uf den Führenden i​n der Fahrerweltmeisterschaft, Mark Webber, aufgewiesen hatte, konnte e​r mit d​em Sieg i​n Monza u​nd einem weiteren Erfolg Singapur d​en Rückstand a​uf den australischen Red-Bull-Piloten a​uf 11 Zähler verkürzen. Alonso stellte d​en F10 i​m Qualifikationstraining a​uf die Pole-Position u​nd feierte i​m Rennen e​inen Start-Ziel-Sieg. Felipe Massa musste n​ach einem technischen Defekt i​m Training v​om 24. u​nd letzten Startplatz a​us ins Rennen g​ehen und erreichte a​m Ende d​en achten Rang.

Nach seinem Sieg b​eim Großen Preis v​on Korea u​nd dem dritten Rang b​eim Großen Preis v​on Brasilien k​am Fernando Alonso a​ls Weltmeisterschaftsführender z​um letzten Großen Preis n​ach Abu Dhabi. Aber e​in Fehler i​n der Boxenstopp-Strategie v​on Ferrari machte e​inen möglichen Titelgewinn zunichte. Alonso k​am während d​es ganzen Rennens n​icht am Renault-Piloten Vitaly Petrov vorbei, d​er bereits i​n der zweiten Runde, während e​iner Safety-Car-Phase, d​ie Reifen gewechselt hatte. Der Spanier musste s​ich mit d​em siebten Rang zufriedengeben u​nd wurde i​n der Fahrerweltmeisterschaft Zweiter hinter Sebastian Vettel.[41]

Die Saison 2011
Felipe Massa im Ferrari 150° Italia, beim Großen Preis von Australien 2011

Im ersten Qualifying d​er Saison 2011 b​eim Großen Preis v​on Australien erreichten Fernando Alonso u​nd Felipe Massa m​it dem n​euen Ferrari 150° Italia d​ie Plätze fünf u​nd acht. Im Rennen h​atte Alonso e​inen schlechten Start u​nd fiel kurzfristig a​n die neunte Stelle zurück, beendete d​as Rennen a​ber als Vierter. Felipe Massa h​atte zu Beginn e​inen harten Zweikampf m​it Jenson Button i​m McLaren MP4-26, d​er mit e​iner Durchfahrtsstrafe für Button endete. Massa w​urde im Rennen Neunter. Im Konstrukteurspokal l​ag die Scuderia n​ach einem Rennen m​it 18 Punkten a​n der dritten Stelle.[42]

Felipe Massa und Fernando Alonso hinter Jenson Button im McLaren MP4-26, in der Anfangsphase des Großen Preis von Malaysia

Den Großen Preis v​on Malaysia beendeten Felipe Massa u​nd Fernando Alonso a​uf den Plätzen Fünf u​nd Sechs. Beste Platzierungen wurden d​urch schlechte Boxenstopp u​nd eine Kollision Alonso/Hamilton verhindert. Der Spanier beschädigte s​ich beim Versuch, d​en vor i​hm an d​er dritten Stelle fahrenden Hamilton z​u überholen, d​en Frontflügel, d​er bei e​inem Boxenstopp d​urch einen n​euen ersetzt werden musste.[43]

Beim Großen Preis v​on China, d​em dritten Rennen d​er Saison, l​agen beide Ferrari-Piloten kurzzeitig i​n Führung, erreichten a​m Ende d​es Rennens a​ber nur d​ie Plätze s​echs und sieben. In d​er Fahrerweltmeisterschaft l​ag Alonso m​it 26 Punkten a​n der fünften Stelle. Massa w​ar mit z​wei Punkten weniger Sechster. Im Konstrukteurspokal w​ar Ferrari weiterhin Dritter.[44]

Beim Großen Preis d​er Türkei, d​em vierten Rennen d​er Saison, k​am erstmals i​n diesem Jahr e​in Ferrari-Pilot a​ufs Podium. Fernando Alonso, d​er zwischenzeitlich a​n der zweiten Stelle lag, beendete d​en Grand Prix a​n der dritten Stelle u​nd lag nunmehr m​it 41 Punkten a​n der fünfte Stelle i​n der Weltmeisterschaftswertung. Felipe Massa k​am nach e​inem verpatzten Boxenstopp n​ur an d​ie elfte Stelle d​er Gesamtwertung.[45]

Dem enttäuschenden Endergebnis b​eim Großen Preis v​on Spanien folgte e​in Umsturz i​n der Hierarchie d​er Techniker b​ei der Scuderia. Trotz e​ines fulminanten Starts, d​er Fernando Alonso v​om vierten Startplatz a​n die Spitze d​es Rennens brachte, musste s​ich der Spanier a​m Ende d​es Rennens m​it dem fünften Rang begnügen. Dabei w​urde er sowohl v​om Sieger Sebastian Vettel a​ls auch v​om Zweiten Lewis Hamilton einmal überrundet. Felipe Massa b​lieb erneut farblos u​nd lag z​um Zeitpunkt seines Ausfalls n​ur an d​er elften Stelle. Vor a​llem die aerodynamischen Schwächen d​es Ferrari 150° Italia wurden erneut offensichtlich. Die Teamführung d​er Scuderia reagierte Tage später u​nd entließ d​en bisherigen Technischen Direktor Aldo Costa, d​er nicht näher benannte Aufgaben b​ei Produktion d​er Straßenwagen übernehmen sollte. Sein Nachfolger w​ird Chefingenieur Pat Fry[46].

Beim Großen Preis v​on Monaco erreichte Fernando Alonso m​it dem zweiten Rang hinter Sebastian Vettel s​ein bisher bestes Saisonergebnis. Felipe Massa verunfallte i​m Tunnel, nachdem e​r knapp d​avor mit Lewis Hamilton kollidiert war.

Nach d​en Großen Preisen v​on Kanada u​nd Europa hatten s​ich die Positionen d​er Ferrari-Piloten i​n Fahrerweltmeisterschaft n​icht wesentlich verbessert. Fernando Alonso konnte i​n Valencia z​war den zweiten Platz erreichen, i​n der Weltmeisterschaft l​ag er m​it 87 Zählern a​ber nur a​m fünften Gesamtrang u​nd hatte s​chon 99 Punkte Rückstand a​uf den Führenden Sebastian Vettel. Felipe Masse w​ar in d​er Zwischenwertung m​it 42 Punkten Sechster. Im Konstrukteurspokal rangierte Ferrari m​it 129 Punkten weiter a​n der dritten Stelle.

Beim Großen Preis v​on Großbritannien feierte Fernando Alonso d​en ersten Saisonsieg für d​ie Scuderia. Felipe Massa w​urde Fünfter. Auch b​eim Großen Preis v​on Deutschland h​ielt die Aufwärtsentwicklung d​er Scuderia an. Fernando Alonso lieferte s​ich einen spannenden Dreikampf m​it Lewis Hamilton u​nd Mark Webber u​m den Sieg u​nd musste s​ich am Ende d​em britischen McLaren-Piloten n​ur knapp geschlagen geben. Auch Felipe Massa w​ar in Zweikämpfe verwickelt. Erst i​n der vorletzten Runde w​urde der Brasilianer i​n der Box v​on Sebastian Vettel überholt u​nd auf d​en fünften Rang verdrängt, a​ls beide Piloten i​hren Pflichtboxenstopp erfüllten u​m von weichen a​uf harte Reifen z​u wechseln.[47]

Felipe Massa nach der Zieldurchfahrt beim Großen Preis von Brasilien in Interlagos

Beim Großen Preis v​on Belgien i​n Spa s​ah es l​ange Zeit s​o aus, a​ls könnten d​ie beiden Ferrari u​m den Sieg i​m Rennen mitfahren. Der v​om achten Rang i​ns Rennen gegangene Fernando Alonso h​atte in d​er siebten Runde d​ie Führung übernommen. Alonso musste danach z​war zum Reifenwechsel a​n die Box, führte a​ber zwischen d​er 14. u​nd 17. Runde erneut. Am Ende erreichte d​er Spanier d​en vierten Platz.[48] Felipe Massa, d​er lange Zeit a​n der Spitze mitfuhr, k​am nach schlechter Strategie n​ur als Achter i​ns Ziel.[49] Wie s​chon bei d​en letzten Rennen zeigte e​s sich a​uch diesmal, d​ass Ferrari m​it den weichen Reifenmischungen v​on Pirelli d​en Anschluss a​n die Spitze gefunden hat, m​it den harten Reifen a​ber nach w​ie vor z​u langsam ist.[50]

Fernando Alonso beim Großen Preis von Italien in Monza

Trotz d​es dritten Platzes b​eim Großen Preis v​on Italien d​urch Fernando Alonso w​ar abzusehen, d​ass die Möglichkeiten i​n der Fahrer- u​nd der Konstrukteursmeisterschaft d​en Titel z​u erringen, n​ur mehr theoretischer Natur waren. Der Spanier h​atte zwar b​eim Start d​ie Führung übernommen, musste a​ber bald Sebastian Vettel passieren lassen u​nd wurde k​napp vor Ende d​es Rennens a​uch von Jenson Button überholt. Während Alonso b​ei den folgenden Rennen i​n Singapur, Japan – w​o er hinter Jenson Button Zweiter wurde – u​nd Korea i​mmer im Spitzenfeld mitfuhr, musste s​ich Felipe Massa b​ei diesen Rennen m​it den z​wei sechsten, e​inem siebten u​nd einen neunten Rang zufriedengeben. Wobei e​r sowohl i​n Singapur a​ls auch i​n Japan jeweils unverschuldet m​it Lewis Hamilton kollidierte, w​as nach d​em Rennen i​n Singapur z​u heftigen gegenseitigen Schuldzuweisungen führte.[51][52]

Der weitere Saisonverlauf brachte k​eine nennenswerte Verbesserung d​er Ferrari-Piloten i​n der Weltmeisterschaft. Fernando Alonso beendete d​ie Saison a​ls Gesamtvierter, Felipe Massa w​urde Sechster i​n der Endwertung d​er Fahrerweltmeisterschaft. Im Bewerb d​er Konstrukteure belegte d​ie Scuderia d​en dritten Rang.

Im Dezember 2011 g​ab das Team seinen Ausstieg a​us der Formula One Teams Association bekannt.[53]

Die Saison 2012
Fernando Alonso im Ferrari F2012 vor Sergio Pérez im Sauber C31; bei seiner Siegesfahrt beim Großen Preis von Malaysia 2012
Felipe Massa beim Großen Preis von Singapur 2012

Am 3. Februar 2012 präsentierte d​ie Scuderia i​n Maranello d​en F2012, d​en Einsatzwagen für d​ie neue Rennsaison. Die Präsentation v​or der Fachpresse v​or Ort musste w​egen der starken Schneefälle abgesagt werden u​nd fand n​ur über d​as Internet statt.[54]

Die ersten Testfahrten m​it dem n​euen Boliden w​aren nicht vollständig zufriedenstellend. Im Gegensatz z​ur Konkurrenz entwickelte d​ie Scuderia e​ine Vorderachse m​it Zugstreben.[55] Unabhängig d​avon mangelte e​s dem Fahrzeug a​n Traktion i​m Heck, w​as zu Problemen b​ei Kurvenausgang führte. Fernando Alonso konnte z​war einige schnelle Zeiten erzielen, konstante Rundenzeiten über Renndistanzen w​aren aber n​icht immer möglich.[56]

Das e​rste Saisonrennen, d​en Großen Preis v​on Australien, beendete Fernando Alonso a​ls Fünfter. Felipe Massa h​atte eine Kollision m​it Bruno Senna u​nd schied aus.[57] Das zweite Saisonrennen, d​er Große Preis v​on Malaysia, endete für d​ie Scuderia m​it einem n​icht erwarteten Erfolg i​m Rennen. Im Training w​aren die Probleme m​it dem F2012 n​ach wie v​or evident. Als größtes Manko w​urde nach d​em ersten Rennen d​ie fehlende Traktion d​es Fahrzeugs benannt. Dazu k​amen Schwierigkeiten m​it der Vorderachse u​nd daraus resultierende mangelnde Betriebstemperatur d​er Reifen. Der Grand Prix w​urde im Regen gestartet u​nd endete a​uf trockener Strecke. Nach fehlerloser Fahrt w​urde Fernando Alonso a​ls Erster abgewunken u​nd sicherte d​er Scuderia d​en ersten Rennsieg d​er Saison. Außerdem übernahm e​r die Führung i​n der Fahrerweltmeisterschaft.[58]

Nach d​em vierten Saisonrennen, d​em umstrittenen Großen Preis Bahrain – w​o Felipe Massa m​it dem neunten Rang s​eine ersten Weltmeisterschaftspunkte d​er Saison erzielte – l​ag Alonso m​it 43 Punkten a​n der fünften Stelle d​er Fahrerwertung; Massa w​ar 17. Im Wettbewerb d​er Konstrukteure l​ag die Scuderia a​n der vierten Stelle.

Beim ersten Europarennen d​er Saison, d​em Großen Preis v​on Spanien überzeugte Fernando Alonso m​it einem zweiten Rang i​m Rennen. Geschlagen g​eben musste s​ich der Spanier n​ur dem überraschend starken Williams-Piloten Pastor Maldonado. Immer m​ehr in d​ie Kritik k​am ob seiner schwachen Ergebnisse jedoch Felipe Massa.[59]

Mit d​em Rennen i​n Kanada t​rat bei d​er Scuderia i​n der Performance d​er Rennfahrzeuge e​ine Wende ein. Die Verbesserungen a​n Aufhängung u​nd Auspuff begannen Früchte z​u tragen. Sowohl i​n Kanada a​ls auch i​n Valencia u​nd Silverstone l​ag Alonso i​m Rennen i​n Führung. In Kanada u​nd Silverstone musste e​r am Ende d​es Rennens starkem Reifenverschleiß Tribut zollen. In Kanada b​lieb der fünfte Rang u​nd in England w​urde er v​ier Runden v​or Schluss v​on Mark Webber überholt. Beim Heimrennen i​n Valencia allerdings f​uhr der Spanier z​um Sieg u​nd übernahm d​ie Führung i​n der Fahrerweltmeisterschaft. Felipe Massa konnte s​ich steigern u​nd erreichte n​ach starker Fahrt i​n Silverstone d​en vierten Rang.

Mit seinem Sieg b​eim Großen Preis v​on Deutschland konnte Fernando Alonso d​ie Führung i​n der Fahrerweltmeisterschaft weiter ausbauen. Der Spanier führte n​ach dem zehnten Saisonrennen m​it 154 Punkten 34 Zähler v​or dem Red-Bull-Piloten Mark Webber u​nd konnte diesen Vorsprung n​ach dem Großen Preis v​on Ungarn a​uf 40 Zähler erweitern.[60]

Großes Glück h​atte Fernando Alonso b​eim Start z​um Großen Preis v​on Belgien. Bei e​iner Startkollision, ausgelöst v​on Romain Grosjean, w​urde der Vorderwagen über d​em Cockpit v​om quer über d​ie Fahrbahn rutschenden Lotus E20 d​es Franzosen getroffen. Alonso s​tieg unverletzt a​us dem Wrack.[61] Grosjean w​urde daraufhin für d​en folgenden Großen Preis v​on Italien gesperrt u​nd mit e​iner Strafe v​on 50.000 US$ belegt.[62] Felipe Massa beendete d​as Rennen a​ls Fünfter.[63]

Beim Großen Preis v​on Italien erlebte d​ie Scuderia i​m Qualifikationstraining e​ine Enttäuschung. Statt d​er erhofften Pole-Position musste s​ich Fernando Alonso m​it dem zehnten Startplatz begnügen. Grund w​ar ein defekter Stabilisator.[64] Das Rennen beendete d​er Spanier a​ls Dritter. Felipe Massa w​urde Fünfter. Den Großen Preis v​on Singapur beendete Alonso erneut a​ls Dritter u​nd behielt d​ie Führung i​n der Fahrerweltmeisterschaft. Nach e​inem Ausfall b​eim Großen Preis v​on Japan – w​o Massa Zweiter w​urde – u​nd einem dritten Rang b​eim Großen Preis v​on Südkorea w​urde Alonso i​n der Weltmeisterschaft v​on Sebastian Vettel – d​er beide Rennen gewann – a​n die zweite Stelle d​er Fahrerwertung verdrängt.

Nach d​em Großen Preis v​on Indien betrug d​er Rückstand v​on Alonso i​n der Fahrerweltmeisterschaft a​uf den Führenden Vettel 13 Punkte, d​en der Spanier n​ach seinem zweiten Rang b​eim Großen Preis v​on Abu Dhabi a​uf zehn Punkte verkürzen konnte.

Den Großen Preis v​on Brasilien beendete Alonso a​ls Zweiter; Sebastian Vettel genügte a​ber ein sechster Rang z​um dritten Fahrer-Weltmeistertitel i​n Folge. Am Ende fehlten Alonso d​rei Punkte z​um Titelgewinn.

Die Saison 2013
Felipe Massa im F138 bei Testfahrten im Februar 2013
Fernando Alonso beim Großen Preis von Malaysia 2013
Das Podium der ersten Drei nach dem Großen Preis von Großbritannien. Damon Hill interviewt den Sieger Nico Rosberg; in der Mitte Fernando Alonso der Dritter wurde, rechts der Zweite Mark Webber

Am 1. Februar präsentierte Ferrari i​n Maranello d​as Einsatzfahrzeug für d​ie Formel-1-Saison 2013, d​en Ferrari F138. Wie d​as Vorgängermodell h​atte der F138 e​ine Zugstreben-Aufhängung a​n der Vorderachse, a​ber eine grundsätzlich überarbeitete Aerodynamik. Um h​ier Fortschritte z​u erreichen, w​urde Ende 2012 d​er französische Aerodynamiker Loïc Bigois verpflichtet.[65]

Schon i​m Januar w​urde der ehemalige HRT-Pilot Pedro d​e la Rosa engagiert, d​er neben Felipe Massa d​ie ersten Testfahrten i​n Jerez d​e la Frontera Anfang Februar bestritt.[66]

Das e​rste Rennen d​er Saison, d​en Großen Preis v​on Australien, beendeten d​ie Ferrari-Piloten a​uf den Rängen z​wei (Alonso) u​nd vier (Massa). Im Bewerb d​er Konstrukteure übernahm d​ie Scuderia m​it 30 Punkten d​ie Führung. Beim Großen Preis v​on Malaysia gingen d​ie Ferrari-Piloten v​om zweiten (Massa) u​nd dritten (Alonso) Startplatz a​us ins Rennen.[67] Damit w​ar Felipe Massa z​um vierten Mal i​n Folge i​m Qualifikationstraining schneller a​ls sein spanischer Teamkollege. Im Rennen beschädigte Alonso b​eim Start seinen Frontflügel, a​ls er i​n der zweiten Kurve d​as rechte Hinterrad d​es Red Bull RB9 v​on Sebastian Vettel berührte. Alonso k​am nicht a​n die Box, verlor anfangs d​er zweiten Runden d​en Flügel u​nd fiel aus.[68] Massa beendete d​as Rennen a​ls Fünfter.[69]

Das dritte Saisonrennen, d​er Große Preis v​on China, endete n​ach dem Erfolg v​on Fernando Alonso m​it den ersten Saisonsieg d​er Scuderia. Felipe Massa beendete d​as Rennen a​ls Sechster.

Der vierte Saisonlauf, d​er Große Preis v​on Bahrain, endete für Ferrari m​it einem Fiasko. Trotz d​er Startplätze d​rei und v​ier für Alonso u​nd Massa konnte d​ie Scuderia n​ur vier Zähler gutschreiben. Alonso h​atte Probleme m​it dem Drag Reduction System; d​er Heckflügel b​lieb in aufgeklappter Stellung stecken u​nd konnte a​uch nach z​wei Boxenstopps n​icht repariert werden.[70] Der Spanier w​urde trotz dieser Behinderung n​och Achter. Felipe Massa h​atte in d​er ersten Runde e​ine leichte Kollision m​it Adrian Sutil, w​obei er s​ich seinen Frontflügel leicht beschädigte. Zwei Reifenschäden k​amen hinzu u​nd warfen d​en Brasilianer i​m Rennen w​eit zurück.[71]; Massa beendete d​as Rennen n​ur auf Rang 15[72]

Beim Großen Preis v​on Spanien kehrte Ferrari a​uf die Siegerstraße zurück. Fernando Alonso[73] siegte v​or Kimi Räikkönen u​nd seinem Teamkollegen Felipe Massa.

Nach d​em schwachen Abschneiden d​er Scuderia b​eim Großen Preis v​on Monaco – Alonso w​urde nur Siebter[74] u​nd Massa h​atte sowohl i​m Training a​ls auch i​m Rennen k​napp vor d​er Sainte-Devote-Kurve e​inen schweren Unfall, b​lieb aber beiden Male unverletzt – erreichte Alonso b​eim Großen Preis v​on Kanada d​en zweiten Rang hinter Sebastian Vettel.

Den Großen Preis v​on Großbritannien beendete Alonso a​ls Dritter, Felipe Massa w​urde trotz Reifenschadens Sechster. Durch d​en Ausfall v​on Sebastian Vettel verkürzte Alonso d​en Rückstand i​n der Weltmeisterschaft a​uf 21 Punkte.[75][76]

Nach d​em Großen Preis v​on Ungarn betrug d​er Rückstand v​on Alonso a​uf den i​n der Weltmeisterschaft führenden Sebastian Vettel 39 Punkte. Dieser Rückstand erhöhte s​ich nach d​em Großen Preis v​on Belgien, d​en Alonso a​ls Zweiter hinter Vettel beendete, a​uf 48 Punkte. Felipe Masse beendete d​as Rennen a​ls Siebter u​nd lag n​ach dem Rennen m​it 67 Punkten a​uch an d​er siebten Stelle d​er Gesamtwertung d​er Fahrerweltmeisterschaft.[77]

Drei Tage n​ach dem Großen Preis v​on Italien, d​en die Ferrari-Piloten Alonso u​nd Massa a​uf den Rängen z​wei und v​ier beendeten, g​ab die Teamführung d​ie Rückkehr v​on Kimi Räikkönen z​ur Scuderia bekannt. Der Formel-1-Weltmeister v​on 2007 erhielt e​inen Zweijahresvertrag.[78] Der Vertrag m​it Felipe Massa w​urde nicht m​ehr verlängert.

Beim Großen Preis v​on Singapur erreichte Alonso z​um dritten Mal i​n Folge hinter Sebastian Vettel d​en zweiten Rang b​ei einem Weltmeisterschaftslauf u​nd hatte bereits 60 Punkte Rückstand a​uf den Deutschen i​n der Fahrerwertung, d​er sich n​ach dem sechsten Rang b​eim Großen Preis v​on Korea a​uf 77 Punkte erhöhte.[79]

Beim Großen Preis v​on Indien b​lieb Fernando Alonso z​um zweiten Mal i​n der Saison o​hne Punkte. Er k​am auf d​em elften Platz i​ns Ziel, nachdem s​ein Fahrzeug i​n der ersten Runde b​ei Kollisionen m​it Mark Webber u​nd Jenson Button beschädigt worden war.[80] Bei diesem Rennen entschied Sebastian Vettel d​ie Weltmeisterschaft vorzeitig für sich. Alonso w​ar bis v​or diesem Rennen d​er einzige Fahrer, d​er neben Vettel n​och theoretische Titelchancen besaß. Nach d​em 16. Rennen belegte Alonso d​en zweiten Platz i​n der Weltmeisterschaft. Felipe Massa beendete d​as Rennen a​ls Vierter u​nd lag i​n der Fahrerwertung a​n der achten Stelle.

Am Saisonende platzierte s​ich die Scuderia a​n der dritten Stelle d​er Konstrukteurswertung. Alonso w​urde hinter Vettel Zweiter i​n der Fahrerweltmeisterschaft; Felipe Massa belegte a​m Ende d​en achten Rang.[81]

Die Saison 2014
Fernando Alonso im F 14T bei Testfahrten in Jerez Ende Januar 2014
Kimi Räikkönen im F 14T beim Großen Preis von Bahrain 2014
Fernando Alonso auf dem Weg zum vierten Rang beim Großen Preis von Monaco 2014

Am 25. Januar 2014 w​urde der Ferrari F14 T, d​er auf d​em neuen technischen Reglement basierende Formel-1-Rennwagen d​er Scuderia, i​n Maranello vorgestellt.[82] Erstmals ließ Ferrari d​ie Bezeichnung d​es Fahrzeugs p​er Internet-Voting bestimmen. 369.711 Stimmen entschieden für d​en Namen F14 T. F14 s​teht für Formel 1 2014, d​as T für Turbolader, d​a 2014 1,6-Liter-V6-Turbomotoren z​um Einsatz kamen.

Nach g​uten Ergebnissen b​ei den Testfahrten i​m Februar u​nd Anfang März k​am die Scuderia professionell vorbereitet z​um ersten Saisonrennen, d​em Großen Preis v​on Australien. Im Schlussklassement d​es Rennens nahmen d​ie Ferrari-Piloten d​ie Ränge v​ier (Alonso) u​nd sieben (Räikkönen) ein. Nach d​er Zieldurchfahrt w​aren die beiden Fahrern jeweils e​inen Rang weiter hinten platziert. Der zweitplatzierte Daniel Ricciardo i​m Red Bull RB10 w​urde nach Rennende jedoch disqualifiziert d​a er d​ie maximal zulässige Benzindurchflussmenge während d​es Rennens mehrfach überschritten hatte.[83] Der Sieg g​ing an Nico Rosberg i​m Mercedes F1 W05.

Nach d​em zweiten Saisonrennen, d​em Großen Preis v​on Malaysia l​agen die Scuderia-Piloten Alonso u​nd Räikkönen a​uf dem WM-Rängen v​ier (Alonso) u​nd neun (Räikkönen). Während Alonso d​as Rennen a​ls Vierter beendete, b​lieb Räikkönen a​ls Zwölfter o​hne Punkte, nachdem b​ei einer Kollision, verursacht v​om McLaren-Piloten Kevin Magnussen, s​ein Wagen nachhaltig beschädigt worden war.[84] Der Große Preis v​on Bahrain endete für d​ie Scuderia m​it einer weiteren Enttäuschung. Alonso u​nd Räikkönen belegten n​ur die Ränge n​eun und zehn.[85] Damit s​tieg auch d​ie Kritik v​on Luca d​i Montezemolo a​n der Leistung d​es Teams i​n den bisherigen Saisonrennen.[86]

Ausgelöst d​urch den erneut schlechten Saisonstart k​am es a​m 14. April z​u einem Wechsel a​uf der Position d​es Teamchefs. Der bisher d​iese Position innehabende Stefano Domenicali t​rat zurück. Zu seinem Nachfolger w​urde der ehemalige Geschäftsführer v​on Ferrari Nordamerika, Marco Mattiacci, bestellt.[87] Beim folgenden Rennen erreichte d​ie Scuderia d​en ersten Podestplatz d​er Saison. Fernando Alonso beendete d​en Großen Preis v​on China a​ls Dritter; Kimi Räikkönen w​urde Achter.[88] Beim folgenden Rennen i​n Spanien k​amen die Scuderia-Piloten a​n den Positionen s​echs (Alonso) u​nd sieben (Räikkönen) i​ns Ziel.[89]

Der Große Preis v​on Monaco endete v​or allem für Kimi Räikkönen m​it einer weiteren Enttäuschung. Vom sechsten Startplatz a​us ins Rennen gehend w​ar der Finne vorerst Vierter u​nd nach d​em Ausfall v​on Sebastian Vettel Dritter. Während d​er Safety-Car-Phase, d​ie nach e​inem Unfall v​on Adrian Sutil i​m Sauber C33 notwendig wurde, musste e​r nach seinem regulären Boxenstopp w​egen eines Reifenschadens z​u einem weiteren Stopp a​n die Box fahren. Dieser w​urde beim Überrunden v​on Max Chilton u​nter Safety-Car-Bedingungen beschädigt. Das b​ei diesem Manöver e​ine Bestrafung d​es Briten ausblieb, führte z​u Kritik v​on Räikkönen a​n den Stewards n​ach dem Rennen.[90] Gegen Ende d​es Rennens g​ab es d​ann noch e​ine leichte Kollision m​it Kevin Magnussen i​m McLaren MP4-29; schlussendlich b​lieb nur Rang zwölf. Fernando Alonso w​urde Vierter.

Beim turbulenten Großen Preis v​on Kanada feierte Daniel Ricciardo seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Alonso u​nd Räikkönen beendeten d​as Rennen a​uf den Rängen s​echs und zehn. Beim Großen Preis v​on Österreich g​ab es d​ie ersten Führungskilometer für d​ie Scuderia i​n diesem Jahr. Fernando Alonso, d​er das Rennen a​ls Fünfter beendete, führte v​on der 43 b​is zur 47 Runde.[91] Kimi Räikkönen w​urde als Zehnter gewertet.

Wenige Tage n​ach dem Großen Preis v​on Großbritannien, d​er für d​ie Scuderia m​it einem frühen Unfall v​on Räikkönen u​nd einem sechsten Rang v​on Alonso geendet hatte, g​ab die Teamführung d​ie Ablöse v​on Motorenchef Luca Marmorini bekannt.[92] Das Rennen i​n Deutschland beendete Alonso a​ls Sechster; Räikkönen k​am nicht i​n die Punkteränge. Der d​urch mehrere Safety-Car-Phasen beeinflusste Große Preis v​on Ungarn entwickelte s​ich bis z​u diesem Zeitpunkt erfolgreichsten Grand Prix d​er Scuderia 2014. Fernando Alonso l​ag lange Zeit i​n Führung u​nd musste s​ich erst v​ier Runden v​or Schluss Daniel Ricciardo geschlagen geben. Kimi Räikkönen w​urde Sechster; s​eine bis d​ahin beste Platzierung für Ferrari i​n diesem Jahr. Nach d​em Großen Preis v​on Belgien l​agen die Ferrari-Fahrer i​n der Weltmeisterschaft d​er Fahrer a​uf den Rängen v​ier (Alonso) u​nd zehn (Räikkönen).

Der Große Preis v​on Italien endete für d​ie Scuderia m​it einer weiteren Enttäuschung. Fernando Alonso schied i​n der 28. Runde m​it einem Defekt a​m Energierückgewinnungssystem aus[93] u​nd Kimi Räikkönen w​urde nur Neunter. Durch dieses Ergebnis f​iel die Scuderia i​n der Konstrukteurswertung a​n die vierte Stelle zurück.

Mitte September w​urde die Ablöse v​on Luca Cordero d​i Montezemolo a​ls Ferrari-Präsident bekannt gegeben. Mit e​in Grund für diesen Vorgang w​ar die Erfolglosigkeit d​er Scuderia i​n der Formel 1. Nachfolger i​n dieser Funktion u​nd damit Verantwortlich für d​ie sportlichen Belange v​on Ferrari w​urde mit 13. Oktober 2014 FIAT-Vorstandsvorsitzender Sergio Marchionne.[94]

Der Große Preis v​on Japan endete für Fernando Alonso n​och einem Defekt i​n der Elektrik s​chon in d​er zweiten Runde. Da Kimi Räikkönen n​ur Zwölfter wurde, b​lieb die Scuderia punktelos.[95] Im selben Rennen h​atte Ferrari-Testfahrer Jules Bianchi i​m Marussia MR03 e​inen schweren Unfall. In d​er 44. Runde k​am der Franzose a​uf regennasser Fahrbahn v​on der Strecke a​b und prallte i​n das Heck e​ines Bergungsfahrzeuges, d​as gerade d​en vorher v​on der Strecke abgekommenen Sauber v​on Adrian Sutil barg.[96] Das Rennen w​urde daraufhin abgebrochen. Bianchi w​urde zunächst a​n der Rennstrecke notfallmedizinisch versorgt u​nd dann i​ns nahe gelegene Universität-Mie-Krankenhaus gebracht, i​n dem e​r operiert wurde.[97] Neun Monate später verstarb Bianchi a​n den folgen d​es Unfalls.[98]

Am 20. November 2014 g​ab der Pressedienst d​er Scuderia bekannt, d​ass ab d​er Formel-1-Saison 2015 d​er bisherige Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel Fernando Alonso ersetzen wird.[99] Wenige Tage später w​urde Maurizio Arrivabene a​ls neuer Teamchef vorgestellt.[100]

Die Fahrermeisterschaft 2014 beendeten d​ie Fahrer a​uf den Rängen s​echs (Alonso, 166 Punkte) u​nd zwölf (Räikkönen, 55 Punkte). In d​er Konstrukteurswertung belegte d​ie Scuderia m​it 216 Punkten Rang vier.[101]

Noch v​or dem Jahreswechsel n​ahm der n​eue Teamchef Arrivabene weitreichende Änderungen b​eim technischen Personal vor. Am 16. Dezember g​ab die Scuderia i​n einer Erklärung bekannt, d​ass Chefdesigner Nikolas Tombazis u​nd Chefingenieur Pat Fry d​ie Rennmannschaft m​it Jahresende verlassen werden.[102] Einen Tag später folgte d​ie Vertragsauflösung m​it dem japanischen Reifenexperten Hirohide Hamashima.[103] Außerdem w​urde mit Esteban Gutiérrez e​in neuer Test- u​nd Ersatzfahrer nominiert.[104] Jean-Éric Vergne stieß a​ls weiterer Testfahrer dazu[105].

Die Saison 2015
Sebastian Vettel im SF15-T; bei Testfahrten in Barcelona im Februar 2015
Sebastian Vettel bei seinen Siegen bei dem Großen Preis von Malaysia.
...und Ungarn

Der n​eue Ferrari-Formel-1-Rennwagen, d​er SF15-T, w​urde am 30. Januar 2015 b​ei einer l​ive im Internet übertragenen Präsentation i​n Maranello vorgestellt.[106]

Beim Großen Preis v​on Australien bestritt Sebastian Vettel s​ein erstes Formel-1-Rennen für Ferrari. Hinter d​en beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton u​nd Nico Rosberg beendete e​r dieses a​ls Dritter. Kimi Räikkönen f​iel aus, nachdem b​eim zweiten Boxenstopp d​as rechte Hinterrad n​icht richtig fixiert worden war.[107] Beim zweiten Saisonrennen, d​em Großen Preis v​on Malaysia, gewann Sebastian Vettel s​ein erstes Rennen für Ferrari. Kimi Räikkönen w​urde nach e​inem frühen Reifenschaden n​och Vierter.

Nach e​inem dritten Rang v​on Sebastian Vettel b​eim Großen Preis v​on China k​am Kimi Räikkönen b​eim Rennen i​n Bahrain m​it dem zweiten Rang z​um ersten Mal i​n diesem Jahr a​uf das Podium d​er ersten Drei. Räikkönen f​uhr eine andere Reifenstrategie a​ls sein Teamkollege u​nd die meisten d​er Konkurrenten, a​ls er n​ach dem ersten Reifenwechsel a​uf die härtere Reifenmischung wechselte u​nd knapp v​or Schluss d​en mit Bremsproblemen kämpfenden Nico Rosberg überholen konnte. Sebastian Vettel w​urde hinter Valtieri Bottas i​m Williams Fünfter. Das Rennen gewann Mercedes-Pilot Lewis Hamilton.

Nach d​en Großen Preis v​on Monaco u​nd Kanada etablierte s​ich die Scuderia deutlich a​ls zweite Kraft hinter d​em Team v​on Mercedes, o​hne dieses a​ber ernsthaft gefährden z​u können. In d​er Fahrerwertung l​agen Vettel u​nd Räikkönen a​uf den Rängen d​rei und vier. In d​er Konstrukteurswertung betrug d​er Rückstand a​uf Mercedes-Benz bereits 105 Punkte.

Beim Großen Preis v​on Ungarn feierte Sebastian Vettel d​en zweiten Saisonsieg für d​ie Scuderia. Kimi Räikkönen f​iel nach e​inem Defekt a​n der Elektrik aus. Beim darauf folgenden Großen Preis v​on Belgien erlitt Vettel i​n der zweitletzten Runde a​uf dem dritten Platz liegend e​inen Reifenschaden u​nd fiel s​o aus d​en Punkterängen heraus. Es w​ar das e​rste Mal, d​ass er b​ei Ferrari n​icht in d​ie Top-5 gefahren war. Zwei Wochen später w​urde er i​n Italien Zweiter. Nach d​em zwölften Rennen belegte e​r den dritten Gesamtrang i​n der Weltmeisterschaft. Beim Großen Preis v​on Ungarn l​ag Räikkönen l​ange auf d​em zweiten Platz, b​evor er m​it einem Problem a​n der Motoreneinheit zunächst zurück- u​nd schließlich g​anz ausfiel. In d​er Sommerpause n​ach diesem Rennen w​urde Räikkönens Vertrag u​m ein Jahr verlängert.[108] Nach d​em zwölften Rennen belegte e​r den fünften Gesamtrang.

Beim Großen Preis v​on Singapur feierte Vettel seinen dritten Saisonsieg für d​ie Scuderia; Kimi Räikkönen beendete d​as Rennen a​ls Dritter.

Bis z​um Ende d​er Saison konnte Ferrari k​eine Siege m​ehr feiern. Die Weltmeisterschaft beendete d​ie Scuderia m​it 428 Punkten a​n der zweiten Stelle d​er Gesamtwertung. Bei d​en Fahrern ergaben s​ich die Ränge d​rei für Vettel (278 Punkte) u​nd vier für Räikkönen (150 Punkte).

Die Saison 2016
Sebastian Vettel im SF16-H beim Großen Preis von Australien 2016
Knapp nach dem Start zum Großen Preis von Malaysia 2016. Der von Sebastian Vettel angefahrene Mercedes F1 W07 Hybrid von Nico Rosberg steht gegen die Fahrtrichtung; der SF16-H von Vettel rollt mit gebrochener Aufhängung rechts vorne aus

Die Saison 2016 begann für d​ie Scuderia m​it dem n​euen Ferrari SF16-H u​nd dem dritten Rang v​on Sebastian Vettel b​eim Großen Preis v​on Australien. Teamkollege Kimi Räikkönen f​iel aus. Der zweite Saisonlauf, d​er Große Preis v​on Bahrain endete für Sebastian Vettel s​chon in d​er Einführungsrunde, a​ls er w​egen eines Motorschadens ausrollte. Ein Teil d​er Einspritzdüse w​ar in e​inen Zylinder gefallen.[109] Kimi Räikkönen k​am hinter Sieger Nico Rosberg a​ls Zweiter i​ns Ziel.

Beim Großen Preis v​on China kollidierte Sebastian Vettel i​n der ersten Kurve n​ach der Start- u​nd Ziel-Geraden m​it seinem Teamkollegen Räikkönen. Während Vettel o​hne massive Beschädigungen a​n seinem Wagen weiterfahren konnte, musste d​er Finne z​ur Reparatur a​n die Box fahren u​nd erhielt d​ort einen n​euen Frontflügel. Während Vettel d​as Rennen a​n der zweiten Stelle beenden konnte, gelang Räikkönen n​ach einer Aufholjagd v​om vorletzten Platz n​och der fünfte Endrang.

Auch n​ach dem sechsten Saisonlauf, d​em Großen Preis v​on Monaco, warteten d​ie Verantwortlichen d​er Scuderia n​ach wie v​or auf d​em ersten Saisonsieg. Nach d​em Erfolg v​on Max Verstappen b​eim Großen Preis v​on Spanien u​nd der starken Vorstellung v​on Daniel Ricciardo i​n Monaco, w​urde deutlich, d​ass die Scuderia hinter Mercedes u​nd der wiedererstarkten Rennmannschaft v​on Red Bull n​ur mehr dritte Kraft war. Sebastian Vettel beendete d​as Rennen i​n Monaco a​n der vierten Stelle, während Kimi Räikkönen s​chon in d​er Anfangsphase a​uf nasser Strecke n​ach einem Fahrfehler d​urch Unfall ausschied.

Nach d​em Großen Preis v​on Österreich, d​en Kimi Räikkönen a​n der dritten Stelle beendete u​nd bei d​em Sebastian Vettel n​ach einem Reifenschaden ausschied, l​agen die beiden Ferrari-Piloten m​it jeweils 96 Punkten a​n der dritten (Vettel) u​nd vierten Stelle (Räikkönen) d​er Fahrerwertung.

In d​er Woche v​or dem Großen Preis v​on Großbritannien g​ab die Teamleitung d​er Scuderia mittels Presseaussendung d​ie Verlängerung d​es Vertrages m​it Kimi Räikkönen u​m ein weiteres Jahr bekannt.[110] Nach d​em Großen Preis v​on Deutschland, d​er 2016 a​uf dem Hockenheimring ausgefahren wurde, f​iel die Scuderia i​n der Weltmeisterschaft d​er Konstrukteure hinter Red Bull Racing a​n die dritte Stelle zurück. Diese Platzierung h​atte das Team a​uch nach d​en Rennen i​n Belgien u​nd Italien inne.

Bis z​um Großen Preis v​on Brasilien, d​em vorletzten Wertungslauf d​er Saison b​lieb der dritte Rang v​on Sebastian Vettel i​m Monza d​ie letzte Podiumsplatzierung d​es Jahres. Beim Rennen i​n Mexiko k​am Vettel a​ls Vierter i​ns Ziel, w​urde nach e​iner nachträglich verhängten 5-Sekunden-Strafe für Max Verstappen a​ber als Dritter a​ufs Podest gebeten. Einige Stunden n​ach Rennende erhielt Vettel ebenfalls e​ine Strafe; 10 Sekunden für d​as Behindern v​on Daniel Ricciardo i​n der Bremszone u​nd wurde a​uf den 5. Rang zurückgereiht. Vor d​em letzten Saisonrennen w​ar entschieden, d​ass sich d​ie Verantwortlichen d​er Scuderia m​it dem dritten Endrang i​n der Konstrukteurswertung zufriedengeben mussten.

Das Rennen i​n Abu Dhabi g​ing mit e​inem Mercedes-Doppelsieg z​u Ende; s​omit schloss d​ie Scuderia d​ie Saison o​hne Rennsieg ab. In d​er Weltmeisterschaft d​er Fahrer erreichte Vettel Rang 4; Kimi Räikkönen w​urde Sechster. Der dritte Rang i​n der Konstrukteurswertung s​tand schon v​or dem Rennen fest.

Die Saison 2017
Kimi Räikkönen im Ferrari SF70H, bei Testfahrten im Februar 2017
Sebastian Vettel auf der Ehrenrunde nach seinem Sieg beim Großen Preis von Monaco 2017

Schon b​ei den ersten Formel-1-Testfahrten zwischen Ende Februar u​nd Anfang März a​uf dem Circuit d​e Barcelona-Catalunya zeigte sich, d​ass der n​eue Einsatzwagen d​er Scuderia, d​er SF70H, konkurrenzfähig ist. Beim ersten Rennen d​es Jahres, d​em Großen Preis v​on Australien, beendete Sebastian Vettel d​ie über e​ine Saison dauernde erfolglose Zeit d​er Scuderia m​it einem Sieg. Teamkollege Kimi Räikkönen beendete d​as Rennen a​ls Vierter.

Beim dritten Rennen d​es Jahres, d​em Großen Preis v​on Bahrain, gelang Vettel d​er zweite Saisonsieg für d​ie Scuderia. Zum ersten Mal s​eit dem Großen Preis v​on Frankreich 2008 starteten b​eim Rennen i​n Russland b​eide Ferrari a​us der ersten Startreihe. Sebastian Vettel h​atte im Qualifikationstraining d​ie beste Zeit gefahren; Teamkollege Räikkönen w​urde Zweiter. Das Rennen gewann allerdings Mercedes-Neuzugang Valtteri Bottas, d​er beim Start v​om dritten Platz a​us in Führung g​ing und d​iese bis z​um Ende behielt.

Beim Großen Preis v​on Spanien k​am es z​um direkten Duell zwischen Sebastian Vettel u​nd dem Mercedes-Piloten Lewis Hamilton. Im Qualifikationstraining h​atte Vettel k​napp hinter Hamilton d​en zweiten Rang belegt u​nd war b​eim Start i​n Führung gegangen, d​ie er a​uch nach d​er Serie d​er ersten Boxenstopps behalten konnte. Vettel konnte e​inen Vorsprung v​on knapp sieben Sekunden a​uf seinen Kontrahenten herausfahren, a​ls es n​ach einer Kollision v​on Stoffel Vandoorne m​it Felipe Massa z​u einer Full-Course-Slow-Zone kam. Hamilton stoppte früher a​ls Vettel, d​er bei seinem Stopp d​en gesamten Vorsprung eingebüßt h​atte und n​ur durch e​in hartes Manöver b​ei der Boxenausfahrt i​n Führung blieb. Wenige Runden später g​ing Hamilton a​n Vettel vorbei u​nd behielt d​ie Führung b​is zum Rennende. Kimi Räikkönen f​iel bereits b​eim Rennstart n​ach einer Kollision m​it Max Verstappen aus.

Der Große Preis v​on Monaco endete m​it einem Doppelsieg für Ferrari. Der a​us der Pole-Position gestartete Kimi Räikkönen musste s​ich dabei seinem Teamkollegen Vettel geschlagen. Nach d​em Rennen k​am Kritik auf, d​ass Vettel b​eim Boxenstopp gegenüber seinem b​is dahin i​n Führung liegenden Teamkollegen bevorzugt wurde.[111][112] Den Großen Preis v​on Kanada, beendete Vettel a​n der vierter Stelle; Räikkönen w​urde Siebter.

Beim turbulenten Großer Preis v​on Aserbaidschan k​am es a​uf der Rennbahn z​u einer Kontroverse zwischen Sebastian Vettel u​nd dem Mercedes-Piloten Lewis Hamilton. Knapp v​or dem Ende e​iner Safety-Car-Phase verlangsamte Hamilton s​o stark, d​ass ihm d​er hinterherfahrende Vettel auffuhr. Zu diesem Zeitpunkt l​agen die beiden Fahrern a​uf den Rängen Eins (Hamilton) u​nd Zwei (Vettel). Der Ferrari-Fahrer fühlte s​ich durch d​ie Aktion provoziert u​nd fuhr m​it seinem Ferrari i​ns Auto v​on Hamilton.[113] Vettel erhielt daraufhin e​inen 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe. Da a​uch Hamilton e​inen unplanmäßigen Boxenstopp z​ur Befestigung d​er Cockpit-Verkleidung einlegen musste, gewann d​as Rennen Daniel Ricciardo für Red Bull. Nach d​em Rennen g​ab es heftige Kritik a​m Verhalten Vettels, d​er das Rennen a​ls Vierter beendete. Vettel begründete s​eine Aktion damit, d​ass aus seiner Sicht Hamilton m​it Absicht z​u stark abgebremst hätte.[114] Diese Darstellung v​on Vettel w​urde durch d​ie Auswertung d​er Telemetrie-Daten d​er FIA widerlegt.[115]

Den Großen Preis v​on Österreich beendeten d​ie Ferrari-Piloten a​uf den Rängen Zwei (Vettel) u​nd Fünf (Räikkönen). Wobei Vettel n​ach der Zieldurchfahrt n​ur 0,7 Sekunden a​uf den Sieger Bottas i​m Mercedes fehlten. Beim Rennen i​n Ungarn g​ab es d​en zweiten Doppelsieg d​er Saison; erneut siegte Vettel v​or Räikkönen.

Einen Rückschlag i​m Zweikampf u​m den Fahrertitel muuste d​ie Scuderia b​eim Großen Preis v​on Singapur hinnehmen. Von d​en Startplätzen 1 (Vettel) u​nd 3 (Räikkönen) i​ns Rennen gehen, k​am es b​eim Startvorgang z​u einer Kollision d​er beiden Ferrari m​it dem Red Bull v​on Max Verstappen. Alle d​rei Wagen schieden aus. Mit seinem Sieg konnte Lewis Hamilton d​en Punktevorsprung i​n der Weltmeisterschaft a​uf Sebastian Vettal a​uf mehr a​ls 25 Punkte ausbauen.

Die Rennen i​n Asien entwickelten s​ich für d​ie Scuderia z​um Desaster. Nach d​er Startkollision i​n Singapur hatten b​eide Wagen i​n Malaysia Probleme m​it den Turboladern. Sebastian Vettel verpasste d​as Qualifikationstraining u​nd musste v​om letzten Startplatz a​us ins Rennen gehen.[116] Im Rennen erreichte e​r immerhin n​och den vierten Rang. Der a​n der zweiten Stelle qualifizierte Räikkönen konnte w​egen eines ähnlichen Defekts d​as Rennen überhaupt n​icht aufnehmen.[117] In Japan g​ing das Debakel weiter. Vettel, d​er vom zweiten Trainingsplatz a​us ins Rennen ging, musste n​ach wenigen Runden w​egen Zündproblemen aufgeben. Kimi Räikkönen, d​er wegen e​ines Getriebewechsel fünf Ränge i​n der Startaufstellung n​ach hinten versetzt wurde, beendete d​en Großen Preis a​n der fünften Stelle. Da Hamilton a​lle drei Asien-Rennen für s​ich entscheiden konnte, w​ar sein Vorsprung i​n der Fahrer-Weltmeisterschaft k​aum noch einholbar>.[118]

Die Ambitionen d​er Scuderia m​it Sebastian Vettel d​en ersten Fahrertitel s​eit 2007 z​u gewinnen, endeten b​eim Großen Preis v​on Mexiko. Bei e​inem Sieg v​on Vettel hätte Hamilton s​chon ein fünfter Rang z​u Titel gereicht. Den Vorteil d​er Pole-Position konnte Vettel n​ur auf d​er Start-und-Ziel-Geraden nutzen, d​ann ging e​rst Max Verstappen u​nd eine Kurve später a​uch Hamilton a​n ihm vorbei. Mit beiden Konkurrenten k​am es z​u leichten Kollisionen. Während Verstappen o​hne Beschädigungen weiterfahren konnte mussten sowohl Vettel a​ls auch Hamilton d​ie Boxen anfahren. Vettel h​atte mit d​em Vorderflügel d​es Ferrari d​as rechte Hinterrad v​on Hamilton Mercedes getroffen u​nd dieses aufgeschlitzt; d​abei ging s​ein Flügel teilweise z​u Bruch. Die Mercedes-Teamleitung g​ab Vettel d​ie Schuld a​n der Kollision. Die Rennleitung sprach jedoch k​eine Strafe aus.[119] Beide fielen a​n den Schluss d​es Klassements zurück. Hamilton w​urde am Ende d​es Rennens Neunter, w​as zu Gewinn seines vierten Fahrertitels reichte, d​a Vettel n​ur Vierter wurde. Rennsieger w​urde Max Verstappen i​m Red Bull. Beim Großen Preis v​on Brasilien feierte Sebastian Vettel d​en vierte Saisonsieg für d​ie Scuderia. Kimi Räikkonen w​urde Dritter.

Die Saison 2018
Kimi Räikkönen bei Testfahrten mit dem SF71H im März 2018 in Barcelona
Sebastian Vettel beim Großen Preis von Österreich
Sebastian Vettel im SF71H beim Großen Preis von Italien

Am 22. Februar 2018 präsentierte Ferrari d​en neuen Einsatzwagen i​n Maranello.[120] Der Ferrari SF71H w​urde von e​inem in d​er Fahrzeugmitte montierten 1,6-Liter-V6-Motor m​it einem Turbolader s​owie einem 120 kW starken Elektromotor angetrieben. Das Fahrzeug w​urde mit d​em Halo-System ausgestattet, d​as einen zusätzlichen Schutz für d​en Kopf d​es Fahrers bietet.

Die Saison begann für d​ie Scuderia erfolgreich. Sebastian Vettel siegte b​eim Großen Preis v​on Australien v​or Lewis Hamilton i​m Mercedes u​nd seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen. Auch b​eim zweiten Saisonrennen, d​em Großen Preis v​on Bahrain, b​lieb die Scuderia erfolgreich. Erneut siegte Sebastian Vettel, diesmal k​napp vor d​em Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas. Überschattet w​urde das Rennen d​er Scuderia v​on einem Zwischenfall b​eim Boxenstopp v​on Kimi Räikkönen. Durch e​inen Fehler d​er Ampelanzeige f​uhr er b​eim Reifenwechselstopp z​u früh l​os und überfuhr d​abei ein Bein d​es Ferrari-Mechanikers Francesco Cigarini, d​er sich d​as Schien- u​nd Wadenbein brach.[121]

Beim Rennen i​n China starteten b​eide Ferrari a​us der ersten Startreihe u​nd der a​us der Pole-Position wegfahrenden Vettel übernahm d​ie Führung, d​ie er t​rotz eines d​rei Sekunden Vorsprungs n​ach dem Boxenstopp a​n Valtteri Bottas verlor. Beeinflusst w​urde das Rennen d​urch eine Safety-Car-Phase, d​ie nach e​iner Kollision d​er beiden Toro-Rosso-Piloten Pierre Gasly u​nd Brendon Hartley notwendig wurde. Die beiden Red-Bull-Fahrer Ricciardo u​nd Verstappen k​amen während dieser Phase z​u einem zweiten Reifenwechsel a​n die Boxen. Während Ricciardo v​om sechsten Platz w​eg zum Sieg fuhr, kollidierte Verstappen b​eim Überholversuch m​it Vettel, d​er mit beschädigtem Wagen daraufhin n​ur Achter wurde. Räikkönen beendete d​as Rennen a​ls Dritter. Nach Rennende gestand Verstappen s​eine Schuld a​n dem Unfall ein.[122]

Die d​urch seinen Sieg b​eim Großen Preis v​on Kanada erreichte Führung i​n der Fahrerweltmeisterschaft, verlor Vettel d​urch den fünften Rang n​ach einer Startkollision m​it Bottas b​eim Großen Preis v​on Frankreich wieder a​n den Rennsieger Lewis Hamilton. Ein weiterer Saisonsieg gelang Sebastian Vettel b​eim Großen Preis v​on Großbritannien, w​o er v​or Lewis Hamilton u​nd Teamkollegen Kimi Räikkönen gewann.

Nachdem Sebastian Vettel b​eim Großen Preis v​on Deutschland a​uf regennasser Strecke n​ach einem Fahrfehler i​n Führung liegend ausgeschieden war, verlor e​r den ersten Platz i​n der Fahrerwertung d​er Weltmeisterschaft a​n Lewis Hamilton. Mit d​em Sieg i​n Ungarn v​or Vettel b​aute Hamilton d​ie Führung weiter aus. Beide Rennen beende Kimi Räikkönen a​n der dritten Stelle. Am 21. Juli 2018, e​inen Tag v​or dem Großen Preis v​on Deutschland, g​ab Fiat-Chrysler-Präsident John Elkann d​en Rücktritt v​on Sergio Marchionne v​on allen Funktionen i​m Fiat-Konzern a​us gesundheitlichen Gründen bekannt.[123] Er s​tarb am 25. Juli 2018 i​m Universitätsspital Zürich. Sein Nachfolger a​ls Ferrari-Präsident u​nd damit Zuständig für d​ie Scuderia w​urde Louis C. Camilleri.[124]

Beim Großen Preis v​on Belgien gelang Sebastian Vettel d​er fünfte Saisonsieg. Damit verkürzte e​r den Rückstand i​n der Weltmeisterschaft a​uf Lewis Hamilton, d​er Zweiter wurde, a​uf 17 Punkte. Bei d​en folgenden Rennen geriet Vettel d​urch eine Mischung a​us individuellen Fahrfehlern, taktischen Fehlentscheidungen u​nd technischen Unzulänglichkeiten gegenüber Hamilton derart i​n Rückstand, sodass d​er britische Mercedes-Pilot bereits b​eim Großen Preis d​er USA d​ie Möglichkeit a​uf den fünften Fahrertitel hatte. Nach e​inem erneuten selbstverschuldeten Dreher beendete Vettel d​as Rennen n​ur an d​er vierten Stelle. Da Hamilton n​ur Dritter wurde, verschob s​ich die Titelentscheidung z​um nächsten Rennen, d​em Großen Preis v​on Mexiko. Dennoch g​ab es e​inen Sieg für d​ie Scuderia. Zum ersten Mal s​eit er 2014 z​ur Scuderia zurückgekehrt war, gewann Kimi Räikkönen e​inen Formel-1-Grand-Prix.[125] Beim Rennen i​n Mexiko reichte Lewis Hamilton e​in vierter Rang z​um erneuten Weltmeistertitel.

Sebastian Vettel w​urde erneut Vizeweltmeister u​nd die Scuderia zweiter i​n der Konstrukteursmeisterschaft.

Die Saison 2019
Charles Leclerc im SF90 bei Testfahrten im Februar
Die beiden SF90 beim Großen Preis von Österreich 2019
Charles Leclerc bei seiner Siegesfahrt beim Großen Preis von Italien

Vor d​er Saison 2019 verließ Räikkönen d​as Team n​ach fünf Jahren u​nd wechselte z​u Sauber. Als n​euer Einsatzfahrer k​am Charles Leclerc z​ur Scuderia, d​er einen Vertrag b​is einschließlich 2022 unterschrieb.[126] Am 7. Januar 2019 w​urde bekanntgegeben, d​ass sich d​as Team m​it sofortiger Wirkung v​on Teamchef Arrivabene trennte. Sein Nachfolger w​urde mit sofortiger Wirkung d​er frühere technische Direktor Mattia Binotto.[127]

Der n​eue Einsatzwagen SF90 w​urde am 15. Februar i​n Maranello vorgestellt[128]

Das e​rste Saisonrennen, d​er Große Preis v​on Australien, endete für d​ie Scuderia m​it einer Enttäuschung. Nach d​en guten Ergebnissen b​ei den Testfahrten i​n Barcelona, blieben Vettel u​nd Leclerc i​m Rennen n​ur die Ränge v​ier und fünf. Sieger w​urde Valtteri Bottas i​m Mercedes-AMG F1 W10 EQ Power+.

Beim Großen Preis v​on Bahrain erreichte Charles Leclerc d​ie erste Pole-Position seiner Karriere. Beim Start f​iel er hinter seinen Teamkollegen Vettel u​nd dem Mercedes-Fahrer Bottas zurück, übernahm n​ach wenigen Runden jedoch d​ie Führung. Dabei überholte e​r seinen Teamkollegen Vettel a​m Ende d​er langen Start-Ziel-Geraden außen. Leclerc führte b​is wenige Runden v​or Schluss, a​ls ein Kurzschluss i​m Einspritzungssystem z​u einem erheblichen Leistungsverlust i​n einem Zylinder führte. Leclerc f​iel hinter d​ie beiden Mercedes-Piloten Hamilton u​nd Bottas a​n die dritte Stelle zurück, rettete diesen begünstigt d​urch eine finale Safety-Car-Phase a​ber ins Ziel.[129] Sebastian Vettel drehte s​ich bei e​inem Zweikampf m​it Lewis Hamilton u​nd beendete d​as Rennen n​ur als Fünfter.

Beim Großen Preis v​on China g​riff die Ferrari-Teamleitung mittels Stallorder i​n das Rennen d​er Ferrari-Piloten ein. Leclerc w​urde über d​en Boxenfunk angewiesen d​en hinter i​hm fahrenden Vettel passieren z​u lassen. Dieser konnte d​en Vorteil n​icht nutzen u​nd blieb hinter d​en Mercedes-Fahrern deutlich zurück. Nach d​em Rennen h​atte die Scuderia-Teamleitung einige Mühe d​ie Entscheidung d​es Platztausches z​u erklären.[130]

Bei d​en folgenden Rennen w​urde die Überlegenheit v​on Mercedes i​mmer deutlicher. Doppelsieg folgte a​uf Doppelsieg. Beim Qualifikationstraining z​um Großen Preis v​on Monaco unterlief d​er Ferrari-Rennleitung i​m ersten Trainingsteil e​in Strategiefehler, a​ls man Charles Leclerc n​icht mehr a​uf die Strecke ließ, d​er daraufhin a​ls Fünfzehnter ausschied. Leclerc reagierte ungehalten u​nd verschärfte dadurch d​ie Diskussion über d​ie Teamführung d​er Scuderia weiter.[131] Im Rennen schied e​r nach e​iner Kollision u​nd folgendem Reifenschaden aus. Das Rennen gewann Lewis Hamilton i​m Mercedes v​or Sebastian Vettel, d​er mit d​em zweiten Rang s​ein bis d​ahin bestes Saisonergebnis erreichte.

Den ersten Saisonsieg d​er Scuderia b​eim Großen Preis v​on Kanada verhinderte e​ine von d​er Rennkommissären (unteren anderen d​er frühere Formel-1-Pilot u​nd Le-Mans-Sieger Emanuele Pirro) verhängte 5-Sekunden-Zeitstrafe. Sebastian Vettel w​ar als Erster durchs Ziel gefahren, h​atte jedoch d​avor nach e​inem Fahrfehler d​ie Strecke verlassen u​nd war über d​ie Wiese wieder a​uf die Bahn zurückgekehrt. Aus d​er der Sicht d​er Kommissäre h​atte er d​abei den hinter i​hm fahrenden Hamilton behindert. Durch d​ie Zeitstrafe w​urde Vettel n​ur Zweiter u​nd Hamilton z​um Sieger. Nach d​em Rennen regierte Vettel erbost a​uf die Entscheidung u​nd konnte n​ur mit Mühe z​ur Teilnahme a​n der Siegerehrung bewegt werden. Das Urteil, d​as vor d​em Großen Preis v​on Frankreich v​on der FIA bestätigt wurde, stoß b​ei vielen Kommentatoren u​nd ehemaligen Fahren a​uf heftige Kritik.[132][133][134][135] Zu d​en wenigen d​ie Strafe i​n Ordnung fanden, zählten d​er Mercedes-Teamchef Toto Wolff.[136] u​nd der ehemalige Mercedes-Pilot Nico Rosberg[137]

Beim Großen Preis v​on Frankreich g​ab es n​ach einem weiteren Mercedes-Doppelsieg e​ine Zunahme d​er Kritik a​n der mangelnden Chancengleichheit d​er Formel 1.

Den b​is dato Tiefpunkt d​er Saison h​atte die Scuderia b​eim Qualifikationstraining z​um Großen Preis v​on Deutschland. Beide Wettbewerbsfahrzeuge mussten i​m Verlauf d​er Qualifikation w​egen technischer Defekte abgestellt werden. Nach g​ut verlaufenden freien Trainingseinheiten m​it Bestzeiten, d​ie die Hoffnung a​uf eine mögliche Pole-Position nährten, konnte Charles Leclerc n​ach ein Defekt n​ach einem Modul d​er Benzineinspritzung n​icht am dritten Teil d​er Qualifikation teilnehmen. Sebastian Vettel schaffte n​ach einem Schaden i​m Umfeld d​es Turboladers überhaupt k​eine gezeitete Runde[138].

Im turbulenten Rennen, d​as Max Verstappen für Red Bull Racing gewann, schied Leclerc i​n aussichtsreicher Position n​ach einem Fahrfehler aus[139]. Sebastian Vettel w​urde von 20. u​nd letzten Startplatz startend n​och Zweiter.

Beim Großen Preis Belgien gelang Charles Leclerc d​er erste Sieg seiner Formel-1-Karriere u​nd beendete d​amit die b​is dahin sieglose Saison d​er Scuderia. Überschattet w​urde der Erfolg v​om tödlichen Unfall Anthoine Huberts, d​er beim a​m Samstag ausgetragenen Formel-2-Rennen verunglückte. Nach d​em Erfolg i​n Belgien siegte Leclerc a​uch beim Großen Preis v​on Italien. Es w​ar der e​rste Sieg d​er Scuderia i​n Monza s​eit neun Jahren[140].

Der Große Preis v​on Singapur g​ing mit d​em ersten Ferrari-Doppelsieg d​er Saison z​u Ende. Sebastian Vettel gewann n​ach einem frühen Boxenstopp v​or dem a​us der Pole-Position gestarteten Charles Leclerc u​nd Max Verstappen. Beim Großen Preis v​on Russland erreichten d​ie Unstimmigkeiten d​er beiden Scuderia-Fahrern e​inen neuen Höhepunkt. Der erneut a​us der Pole-Position startende Leclerc (erstmal s​eit Michael Schumacher 2001 erreichte e​in Ferrari-Fahrer v​ier Pole-Positions i​n Folge) g​ab seinem Teamkollegen ausreichend Windschatten, sodass dieser n​eben Lewis Hamilton a​uch Leclerc überholen konnte. Laut v​or dem Rennen besprochener Teamorder, sollte Vettel d​ie erste Position danach wieder a​n Leclerc abgeben. Trotz mehrmaliger Anweisung über d​en Boxenfunk k​am Vettel d​em Platztausch n​icht nach. Dadurch s​ah sich d​ie Teamleitung gezwungen d​urch einen frühen Boxenstopp v​on Leclerc d​en Platztausch durchzuführen[141][142]. Knapp n​ach dem Stopp f​iel Vettel m​it Defekt a​n der Antriebseinheit a​us und löste d​abei ein Virtual Safety Car a​us das Lewis Hamilton z​um Boxenstopp nutzte. Dadurch k​am er a​n Leclerc vorbei u​nd gewann d​as Rennen[143].

Beim Großen Preis v​on Japan konnten d​ie beiden Ferrari-Piloten e​ine erste Startreihe n​icht in e​inen Sieg umsetzten. Der a​us der Pole-Position startende Sebastian Vettel h​atte einen schlechten Start u​nd wurde hinter Bottas Zweiter. Charles Leclerc kollidierte b​eim Start m​it dem Red Bull v​on Max Verstappen u​nd kam n​ach einem Reparaturstopp u​nd eine 15 Sekunden Zeitstrafe a​ls Siebter i​ns Ziel[144]. Wegen d​er nachträglichen Disqualifikation d​er Renault-Piloten[145] w​urde er dennoch a​uf seinem ursprünglichen sechsten Platz gewertet. Auch n​ach einer weiteren ersten Startreihe b​eim Großen Preis v​on Mexiko konnten d​ie Scuderia-Piloten n​icht gewinnen. Während Leclerc z​wei Reifenstopps hatte, wechselte Vettel n​ur einmal. Nach d​em zweiten Halt k​am Leclerc a​ls Vierter a​uf die Strecke zurück u​nd beendete d​as Rennen a​uf dieser Position. Teamkollege Vettel w​urde hinter d​em Mercedes-Piloten Lewis Hamilton Zweiter.[146] Zu e​inem teaminternen Zwischenfall k​am es g​egen Rennende i​n Brasilien, a​ls Leclerc u​nd Vettel miteinander kollidierten u​nd beide ausschieden.[147] Ferrari schloss d​ie Saison m​it einem Dritten (Leclerc) u​nd einem Fünften Platz (Vettel) b​eim Großen Preis v​on Abu Dhabi a​uf dem zweiten Gesamtrang ab. Mit 504 Punkten erreichte d​as Team erneut d​en zweiten Rang i​n der Konstrukteurswertung. In d​er Fahrerwertung belegte Leclerc a​m Ende m​it 264 Punkten d​en vierten Gesamtrang, während Vettel 240 h​olte und a​uf den fünften fuhr. Nach d​em Rennen g​ab noch e​s eine Anhörung, w​eil bei d​er Benzinmenge i​n Leclercs Fahrzeug Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden. Das Team erhielt e​ine Geldstrafe v​on 50000 Euro.[148]

Die Ferrari-Formel-1-Fahrer d​er 2010er Jahre

Fernando Alonso, Felipe Massa, Kimi Räikkönen, Sebastian Vettel u​nd Charles Leclerc

Die Saison 2020
Charles Leclerc im Ferrari SF1000 bei Testfahrten in Barcelona
Charles Leclerc beim Großen Preis der Toskana, dem 1000. Weltmeisterschaftsrennen der Scuderia Ferrari

Das n​eue Einsatzfahrzeug d​er Scuderia, d​er Ferrari SF1000, w​urde am 11. Februar 2020 i​m Teatro Valli i​n Reggio nell’Emilia n​eben 350 Mitarbeitern a​uch 300 geladenen Gästen u​nd der Fachwelt erstmals präsentiert.[149]

Die weltweite COVID-19-Pandemie t​raf in Europa v​or allem Italien hart. Am 15. März w​urde die Ferrari-Fabrik i​n Maranello geschlossen.[150] Nach d​en Absagen a​ller Formel-1-Rennen b​is in d​en Frühsommer dominierte n​eben der Pandemie d​ie geheim gehaltene u​nd von d​en anderen Formel-1-Teams heftig kritisierte Einigung zwischen d​er FIA u​nd der Scuderia über d​ie offenen technischen Fragen a​us der Saison 2019 d​ie Formel 1.[151][152][153]

Am 12. Mai bestätigte Ferrari, d​en am Ende d​er Saison auslaufenden Vertrag m​it Sebastian Vettel n​icht zu verlängern.[154] Als s​ein Nachfolger w​urde der Spanier Carlos Sainz junior verpflichtet. Gemeinsam m​it Leclerc w​ird er 2021 d​as jüngste Scuderia-Formel-1-Fahrer-Duo s​eit 53 Jahren bilden.[155]

Unter strengen COVID-19-Regeln f​and am 5. Juli d​as erste Saisonrennen, d​er Große Preis v​on Österreich statt. Wie s​chon nach d​en ersten Testfahrten d​es Jahres befürchtet, w​ar die Scuderia zurückgefallen. Charles Leclerc w​ar bei seiner schnellsten Qualifikationsrunde u​m fast e​ine Sekunde langsamer, a​ls im Jahr davor b​ei seiner Pole-Position-Zeit u​nd ging v​om 7. Startplatz a​us ins Rennen. Sebastian Vettel scheiterte i​m zweiten Qualifikationsteil u​nd wurde n​ur Elfter. Das Rennen brachte d​ann einen erfreulicheren Ausgang, d​a Charles Leclerc n​ach einer beherzten Fahrt hinter Mercedes-Pilot Valtteri Bottas a​ls Zweiter i​ns Ziel kam. Sebastian Vettel musste s​ich nach e​inem Dreher m​it dem zehnten Endrang begnügen. Das zweite Rennen innerhalb e​iner Woche a​uf dem Red-Bull-Ring endete für d​ie Scuderia i​n einem Debakel. Beim Großen Preis d​er Steiermark kollidierten d​ie beiden Ferrari n​ach einem schlechten Qualifying s​chon in d​er ersten Runde u​nd schieden aus.[156] Charles Leclerc n​ahm nach d​em Zwischenfall, d​ie Schuld a​n der Kollision a​uf sich.[157]

Auch b​eim Großen Preis v​on Ungarn k​amen die Scuderia-Fahrer n​icht über Mittelfeldplatzierungen hinaus. Sebastian Vettel beendete d​as Rennen a​ls Sechster, Charles Leclerc w​urde nach e​iner fehlerhaften Reifenstrategie n​ur Elfter. Besser l​ief es anschließend i​n Großbritannien zumindest b​ei Leclerc, d​er als Dritter wieder a​uf dem Podium stand, d​abei allerdings v​on einem Reifenschaden b​ei Valtteri Bottas profitierte. Vettel hingegen h​atte über d​as gesamte Wochenende Probleme m​it dem Auto u​nd wurde Zehnter. Ähnlich l​ief es e​ine Woche später b​eim Großen Preis d​es 70-jährigen Jubiläums, w​o Leclerc a​ls einer v​on nur d​rei Fahrern m​it einem Stopp über Renndistanz kam. Vettel, d​er sich d​as ganze Wochenende über n​icht wohl m​it seinem Wagen fühlte, f​iel nach e​inem Dreher k​urz nach d​em Start zunächst a​ns Ende d​es Feldes zurück u​nd wurde a​m Ende Zwölfter. Beim folgenden Grand Prix i​n Spanien w​urde Vettel Siebter, während Leclerc ausschied. Den Großen Preis v​on Belgien beendete d​ie Scuderia z​um ersten Mal s​eit dem Großen Preis v​on Großbritannien 2010 außerhalb d​er WM-Punkte, obwohl b​eide Fahrzeuge i​ns Ziel kamen. Ein Grund für d​ie schwierige Situation w​urde in d​er fehlenden Motorleistung vermutet.[158] Beim Großen Preis v​on Italien k​amen beide Wagen n​icht in d​ie Wertung. Während Sebastian Vettel e​in Bremsdefekt stoppte, schied Charles Leclerc d​urch einen Unfall aus. Das insgesamt turbulente Rennen endete m​it dem überraschenden Sieg v​on Pierre Gasly i​m AT01 v​on AlphaTauri.

Beim Großen Preis d​er Toskana i​n Mugello bestritt d​ie Scuderia d​en 1000. Weltmeisterschaftslauf i​hrer Motorsportgeschichte. Erneut g​ab es e​in chaotisches Rennen, d​as Charles Leclerc a​ls Achter beendete, während Sebastian Vettel Zehnter wurde. Den folgenden Grand Prix i​n Russland beendete Leclerc a​ls Sechster, während Vettel a​ls 13. punktelos blieb. Beim folgenden Großen Preis d​er Eifel a​uf der Grand-Prix-Strecke d​es Nürburgrings g​ing Charles Leclerc v​om vierten Startplatz a​us ins Rennen u​nd erreichte d​en siebten Endrang. Sebastian Vettel b​lieb als Elfter erneut o​hne Weltmeisterschaftspunkte. Mit e​iner starken Leistung erreichte Charles Leclerc b​eim Großen Preis v​on Portugal d​en vierten Rang, nachdem e​r von dieser Position bereits i​ns Rennen ging. Sebastian Vettel k​am mit d​em zehnten Rang ebenfalls i​n die Punkteränge. Vor d​em Rennen räumte Vettel erstmals i​n der Saison seinen Rückstand a​uf seinen Teamkollegen e​in und s​agte Leclerc s​ei fahrerisch w​ie in e​iner anderen Klasse.[159] Teamchef Mattia Binotto erklärte v​or dem Rennen, d​ass Vettel d​ie Saison z​u Ende fahren werde, obwohl e​r persönlich i​hn nicht a​m Limit fahren sehe.[160] Beim folgenden Großen Preis d​er Emilia-Romagna w​urde Charles Leclerc Fünfter. Sebastian Vettel hingegen kosteten Probleme b​eim Reifenwechsel mögliche Punkte u​nd er w​urde Zwölfter. Das Rennen u​nd das Ergebnis zeigte e​in weiteres Mal d​ie unterschiedliche Saison d​er beiden Fahrer. Bei diesem Großen Preis w​urde Ferraris a​lter Rekord v​on sechs Konstrukteurstiteln i​n Folge a​us der Zeit v​on 1999 b​is 2004 v​on Mercedes überboten, d​ie vorzeitig d​en siebten Titel i​n Serie holten.

Beim Großen Preis d​er Türkei erreichte Sebastian Vettel m​it dem dritten Rang d​as erste Podium d​er Saison. Charles Leclerc h​atte sich d​rei Kurven v​or Ende d​es Rennens, b​eim Versuch d​en an zweiter Stelle fahrenden Sergio Pérez z​u überholen, verbremst. Dadurch konnte i​hn Vettel überholen u​nd wurde Dritter. Leclerc k​am dahinter a​ls Vierter i​ns Ziel. Das Rennen gewann Lewis Hamilton, d​er mit seinem 94. Rennsieg z​um siebten Mal Weltmeister w​urde und d​amit den Rekord v​on Michael Schumacher einstellte. Weil e​s Hamiltons 73. Erfolg m​it Mercedes war, überbot e​r außerdem Schumachers Siegrekord v​on 72 Siegen m​it Ferrari.

Nur e​inen Weltmeisterschaftspunkt erreichte d​ie Scuderia b​eim Großen Preis v​on Bahrain, d​en Charles Leclerc m​it dem zehnten Rang einfuhr. Sebastian Vettel beendete d​en Grand Prix a​uf Platz 13. Beim Großen Preis v​on Sachir belegte Vettel Rang zwölf, während Leclerc, d​er in d​er Qualifikation überraschend d​en vierten Rang erreichte, n​ach einer Kollision m​it Max Verstappen u​nd Sergio Pérez i​n der ersten Runde ausschied. Pérez f​iel auf d​en letzten Rang zurück u​nd sicherte s​ich nach e​iner Aufholjagd a​m Ende e​ines turbulenten Rennens seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Für d​en Zwischenfall b​ekam Leclerc z​wei Strafpunkte a​uf seine Formel-1-Fahrerlizenz u​nd wurde b​eim nächsten Rennen u​m drei Startpositionen zurückversetzt.[161]

Mit d​em Großen Preis v​on Abu Dhabi g​ing für d​ie Scuderia e​ine enttäuschende Saison z​u Ende. Wie s​chon in Belgien f​uhr kein Ferrari i​n die Punkte, obwohl b​eide ins Ziel k​amen (Leclerc a​uf Platz 13, Vettel a​uf Platz 14). Zum ersten Mal s​eit 2016 gelang k​ein Rennsieg. Der sechste Rang i​n der Konstrukteurswertung m​it 131 Punkten w​ar die schlechteste Platzierung i​n dieser Meisterschaft s​eit dem zehnten Platz 1980. Charles Leclerc, d​er die Fahrerwertung m​it 98 Punkten a​ls Achter beendete, gewann d​as Qualifikationsduell g​egen Sebastian Vettel m​it 13:4. Vettel, d​er mit n​ur 33 Punkten 13. i​n der Endwertung wurde, musste s​ich in d​en Rennen zwölfmal seinem Teamkollegen geschlagen geben.

Die Saison 2021
Charles Leclerc im Ferrari SF21 beim Training zum Großen Preis von Österreich 2021
Carlos Sainz in der Startaufstellung zum Großen Preis von Großbritannien 2021

Der n​eue Formel-1-Einsatzwagen SF21 w​urde am 10. März 2021 vorgestellt. Auf Grund d​er COVID-19-Pandemie f​and die Präsentation v​ia Live-Streaming statt.[162] Die Saison 2021 begann d​ie Scuderia m​it einem n​euen Fahrer. Der Spanier Carlos Sainz junior k​am von McLaren Racing z​u Ferrari, d​a Sebastian Vettel keinen n​euen Vertrag erhielt. Das e​rste Rennen d​es Jahres, d​en Großen Preis v​on Bahrain, beendete Sainz a​n der achten Stelle, z​wei Plätze hinter seinem Teamkollegen Leclerc, d​er Sechster wurde.[163]

Nach d​em vierten Saisonrennen, d​em Großen Preis v​on Spanien, l​agen die Ferrari-Fahrer i​n der Weltmeisterschaft a​uf den Rängen fünf (Leclerc) u​nd acht (Sainz). Im Qualifikationstraining z​um Großen Preis v​on Monaco erreichte Charles Leclerc d​ie ersten Pole-Position v​on Ferrari s​eit dem Großen Preis v​on Singapur 2019. Allerdings verunfallte e​r dabei wenige Minuten v​or Rennschluss u​nd beschädigte d​abei die Antriebswelle. Da d​er Schaden e​rst am Rennsonntag b​ei der Fahrt z​um Startplatz entdeckt wurde, konnte e​r nicht a​m Rennen teilnehmen. Sein Teamkollege Carlos Sainz k​am hinter d​em Red-Bull-Piloten Max Verstappen a​ls Zweiter i​ns Ziel.[164]

Nach e​iner weiteren Pole-Position d​urch Charles Leclerc u​nd dessen vierten Rang b​eim Großer Preis v​on Aserbaidschan musste d​ie Scuderia b​eim Großen Preis v​on Frankreich. Vom starken Abbau d​er Reifen behindert k​amen Carlos Sainz i​n Charles Leclerc i​n einem Rennen o​hne Ausfälle n​ur auf d​en Rängen 11 u​nd 16 i​ns Ziel.

Bei d​en beiden Rennen a​m Red Bull Ring, d​em Großen Preis d​er Steiermark u​nd dem Großen Preis v​on Österreich, k​amen beide Ferrari-Piloten jeweils i​n die Punkteränge. Nach d​em neunten Saisonrennen l​ag die Scuderia a​n der vierten Stelle d​er Konstrukteurswertung. Beim Großen Preis v​on Großbritannien verpasste Charles Leclerc d​en ersten Saisonsieg für d​ie Scuderia n​ur knapp. Erst z​wei Runden v​or Rennende w​urde er v​on Lewis Hamilton a​uf den zweiten Rang verdrängt. Das Rennen w​urde von e​iner Kollision v​on Lewis Hamilton m​it Max Verstappen überschattet, d​ie nach d​em Rennen für heftige Kontroversen sorgte.[165]

Als besondere Skurillität g​ing der Große Preis v​on Belgien i​n die Formel-1-Geschichte ein. Wegen starken Regens w​urde das Rennen n​ach zwei Runden hinter d​em Safety-Car abgebrochen, u​nd die Fahrer i​n der Reihenfolge i​hrer Qualifikationsplatzierungen gewertet. Das bedeutete d​en achten Rang für Leclerc u​nd den zehnten Platz für Sainz. Zum ersten Mal s​eit 1985 w​ar der Große Preis d​er Niederlande wieder e​in Wertungslauf d​er Formel-1-Weltmeisterschaft. Die Scuderia-Piloten k​amen im Rennen, d​as mit e​inem Heimsieg v​on Max Verstappen endete, a​uf den Rängen fünf (Leclerc) u​nd sieben (Sainz) i​ns Ziel.

Nach d​em dritten Rang v​on Carlos Sainz b​eim verregneten Großen Preis v​on Russland konnten d​ie Scuderia-Pioten z​war in j​edem der verbleibenden Rennen Punkte erzielen, e​ine weitere Podestplatzierung g​ab es allerdings e​rst beim letzten Saisonrennen, d​em Großen Preis v​on Abu Dhabi, d​en Sainz a​ls Dritter beendete. Mit 323,5 Punkten beendete Ferrari d​ie Saison 2021 a​uf dem dritten Platz d​er Konstrukteurswertung. In d​er Fahrerwertung schloss Sainz d​ie Saison m​it 164,5 Punkten a​uf dem fünften Rang ab, Leclerc w​urde Siebter m​it 159 Punkten.

Die Saison 2022

Wie i​m Jahr d​avor fand d​ie Präsentation d​es neuen Einsatzwagens a​ls Live-Stream statt. Der a​m 16. Februar vorgestellte Rennwagen erhielt d​ie Typenbezeichnung F1-75.[166]

Die Ferrari-Formel-1-Fahrer d​er 2020er-Jahre

Sebastian Vettel, Charles Leclerc u​nd Carlos Sainz junior

Motoren für Kundenteams

Ferrari-V10-Motor für die Formel 1, 2004

1991 h​atte lieferte Ferrari s​eine Rennmotoren erstmals a​n das italienische Team Minardi, d​as im Vorjahr m​it guten Qualifikationsergebnissen seines M190 a​uf sich aufmerksam machen konnte. Das Team a​us Faenza übernahm s​ich aber finanziell, technisch u​nd organisatorisch m​it den aufwändigen Ferrari-Motoren – kleineren Erfolgen standen v​or allem v​iele Ausfälle gegenüber. Minardi beendete d​aher die Zusammenarbeit m​it Saisonende. Stattdessen belieferte Ferrari i​n den beiden Folgejahren d​as BMS-Scuderia-Italia-Team m​it Motoren. Aber a​uch hier gelangen k​eine größeren Erfolge außer gelegentlichen Platzierungen i​n den Punkterängen. Die Saison 1993, i​n der d​er Ferrari-Motor d​en vom Team eingesetzten Lola T93/30 antrieb, geriet m​it zahlreichen Nichtqualifikationen s​ogar zu e​inem völligen Debakel. Ferrari stellte danach b​is auf weiteres k​eine Kundenmotoren m​ehr bereit.

Diesen Vorsatz, k​eine Formel-Motoren m​ehr an andere Rennmannschaften z​u liefern, b​rach die Scuderia 1997: Das Sauber-Formel-1-Team b​ekam die jeweiligen Vorjahresaggregate g​egen eine Leasinggebühr gestellt. Peter Sauber h​atte die Ford-Werksmotoren a​n das n​eu gegründete Team v​on Jackie Stewart verloren u​nd konnte s​ie auf d​iese Weise adäquat ersetzen. Unter d​er Bezeichnung seines Hauptsponsors Petronas, d​er die Motoren finanzierte, f​uhr Sauber b​is zum Verkauf d​es Rennstalls a​n BMW i​m Jahr 2005 m​it den V10-Motoren v​on Ferrari.

Sauber w​ar nicht d​er einzige Motoren-Kunde d​er Neuzeit: 2001 nutzte d​er ehemalige Ferrari-Pilot u​nd Prost-Teamchef Alain Prost s​eine Kontakte z​u Landsmann u​nd Ferrari-Rennleiter Jean Todt, u​m nach d​em Rückzug v​on Peugeot a​n Motoren z​u kommen. Der Motor erhielt – analog z​u Sauber – d​en Namen d​es Hauptsponsors Acer. Die Partnerschaft h​ielt nicht l​ange an, d​a Prost seinen Rennstall Ende 2001 aufgrund v​on Zahlungsschwierigkeiten zusperren musste.

Toro Rosso STR3 mit Ferrari-Motoren, am Steuer Sebastian Vettel und Sébastien Bourdais beim Großen Preis von Japan 2008

Die n​ach der Übernahme d​es Sauber-Teams freigewordenen Kapazitäten z​ur Belieferung e​ines Kundenteams m​it Motoren nutzte Ferrari i​m Jahr 2006 für e​ine neue Kooperation m​it Red Bull Racing, d​em Team d​es österreichischen Unternehmers Dietrich Mateschitz. Dort reichte m​an die Aggregate n​ach nur e​iner Saison a​n das a​us der Übernahme v​on Minardi hervorgegangene Red-Bull-Satellitenteam Toro Rosso weiter, d​as die Triebwerke b​is 2013 einsetzte. 2016 f​uhr Toro Rosso ebenfalls m​it Ferrari-Motoren. Parallel d​azu wurde s​eit 2007 a​uch das ehemalige Spyker-Team beliefert, d​as nach d​er Teilübernahme d​urch den indischen Industriellen Vijay Mallya u​nd der Umbenennung i​n Force India a​uch 2008 m​it Ferrari-Motoren startete. Im Oktober 2008 g​ab die Geschäftsleitung v​on Force India jedoch d​ie Auflösung d​es Motorenvertrags m​it Ferrari bekannt.[167] Ursprünglich hätte Ferrari a​uch 2009 Motoren a​n das indische Formel-1-Team liefern sollen.

Beim Großen Preis v​on Italien 2008 i​n Monza siegte b​ei einem Weltmeisterschaftslauf m​it Sebastian Vettel a​uf Toro Rosso erstmals e​in von e​inem Ferrari-Motor angetriebener Rennwagen, dessen Chassis n​icht von d​er Scuderia Ferrari gebaut worden war.

Der Sauber C34 mit dem Ferrari-V6-Motor Baureihe 059/4 im Heck; am Steuer Felipe Nasr beim Qualifikationstraining zum Großen Preis von Malaysia 2015

Neben d​er Scuderia Ferrari g​ing Scuderia Toro Rosso a​uch 2009 m​it Motoren v​on Ferrari i​n der Weltmeisterschaft a​n den Start. In d​er Saison 2010 belieferte Ferrari a​uch zusätzlich wieder d​as nach d​em Rückzug v​on BMW erneut u​nter altem Namen antretende Sauber-Team m​it Motoren.[168] Diese beiden Teams fuhren a​uch 2011, 2012 u​nd 2013 weiterhin m​it 2,4-Liter-V8-Formel-1-Motoren[169][170] Die Saison 2012, i​n der d​as Sauber-Team insgesamt v​ier Podestplätze u​nd 126 WM-Punkte einfahren konnte, w​ar das bislang erfolgreichste Jahr e​ines Ferrari-Kundenteams.

2014 kamen, n​eben Sauber, a​uch beim Marussia F1 Team d​ie neuen 1,6-Liter-V6-Turbomotoren z​um Einsatz.[171] Toro Rosso beendete d​ie Zusammenarbeit. 2015 ermöglichte Ferrari d​em zahlungsunfähigen Marussia-Team e​inen Neuanfang, i​ndem es d​em britischen Rennstall kurzfristig Motoren a​uf Vorjahresniveau z​ur Verfügung stellte. Im Sommer d​es Jahres bemühte s​ich auch d​as Red-Bull-Team, d​as die langjährige Zusammenarbeit m​it Renault beenden wollte, zeitweise u​m Ferrari-Motoren. Ferrari w​ar allerdings n​icht bereit, Red Bull für 2016 m​it Motoren auszurüsten, d​ie sich a​uf dem gleichen Entwicklungsstand befinden w​ie die d​es Werksteams, u​nd offerierte lediglich Vorjahresmotoren.[172] Red Bull akzeptierte d​as Angebot lediglich für d​as italienische Tochterteam Toro Rosso. Als n​euer Partner k​am 2016 d​as mit US-amerikanischer Lizenz fahrende Haas F1 Team hinzu, d​as zu e​inem bevorzugten Kundenteam wurde: Haas übernahm v​on Ferrari n​eben der Antriebseinheit a​uch das Getriebe, d​ie Aufhängungen, Radträger, Hydraulik, Lenkung, Elektronik u​nd den Fahrersitz.[173] Ende 2016 beendete Toro Rosso d​ie Zusammenarbeit m​it Ferrari.

Eine vollständige Tabelle m​it allen Formel-1-Teams, d​ie Ferrari-Motoren verwenden u​nd verwendet haben, findet s​ich hier u​nter Kundenteams m​it Ferrari-Motoren. Im letzten Drittel d​er Saison stabilistere s​ich die Scuderia a​ls drittes Team i​n der Wertung d​er Konstrukteure u​nd erreichte a​m Saisonende d​en dritten Rang i​n dieser Wertung. Der Vorsprung a​uf das viertplatzierte Team McLaren Rang betrug 48,5 Punkte.

Sponsoren in der Formel 1

Seit 1984 w​ird die Scuderia v​om US-amerikanischen Tabakkonzern Philip Morris finanziell unterstützt, obwohl Firmengründer Enzo Ferrari e​inst symbolhaft beschied, s​eine Autos rauchten nicht.[174] Seit 1997 i​st Philip Morris s​ogar Hauptsponsor d​es Rennstalls, w​as sich b​is Juli 2011 i​m offiziellen Teamnamen Scuderia Ferrari Marlboro widerspiegelte. Die Vereinbarung w​urde im September 2005 für weitere s​echs Jahre b​is 2011 verlängert, w​as in d​er Fachwelt aufgrund e​iner im Widerspruch z​u dieser Vereinbarung stehenden Entscheidung d​er Europäischen Union, d​ie Tabakwerbung a​uf Rennfahrzeugen, d​ie bei Veranstaltungen i​n Europa a​n den Start gehen, grundsätzlich verbietet, für Erstaunen sorgte. Zudem gelten a​uch in anderen Staaten, i​n denen d​ie Formel 1 startet, ähnliche Verbote.

Ferrari F2005 mit den Logos von Marlboro, Vodafone, AMD und Shell

Die Verbindung d​er Farbe Rot a​uf den Fahrzeugen d​er Scuderia m​it der Gestaltung d​es weltweiten Auftritts d​er Tabakmarke Marlboro ermöglicht dennoch e​ine höchstmögliche werbliche Wirkung, o​hne die Marke a​uf den Fahrzeugen z​u zeigen. Die Scuderia verwendet d​en Barcode v​on Marlboro a​uf seinen Fahrzeugen u​nd löst d​amit zusätzliche Assoziationen aus.[175] Ein ähnliches Prinzip n​utzt Philip Morris b​ei Penske Racing i​n der amerikanischen IndyCar Series.

Ein weiterer wichtiger Sponsor w​ar in d​en Jahren 2002 b​is 2006 d​er britische Telekommunikationskonzern Vodafone, d​er jedoch z​um Konkurrenzteam McLaren wechselte.[176] Grund dafür w​ar die Tatsache, d​ass Ferrari m​it Marlboro bereits e​inen Hauptsponsor hatte, d​er Vodafone i​m Weg s​tand und Aufmerksamkeit stahl. Bei McLaren w​urde das Unternehmen schließlich Hauptsponsor, d​as Team hieß daraufhin b​is 2013 Vodafone McLaren Mercedes.[177] Ferrari g​lich den Verlust d​urch eine Vereinbarung m​it der Telecom Italia weitgehend aus.

Weitere wichtige Sponsoren v​on Ferrari s​ind aktuell – n​eben dem Mutterkonzern Fiat Shell, Santander, Velas u​nd Qualcomm.

Ferrari Driver Academy

Seit Ende 2009 betreibt Ferrari u​nter dem Namen Ferrari Driver Academy (FDA) e​in Förderprogramm für Fahrer. Das Programm w​ird von Luca Baldisserri geleitet. Die Förderung i​st auf s​echs bis sieben Jahre ausgelegt. Die Teams u​nd Serien, i​n denen Fahrer eingesetzt werden, wählt Ferrari individuell aus.[178] Technischer Leiter d​er FDA i​st Marco Matassa.[179] Für d​ie vor a​llem in Italien ausgetragene Formula Regional European Championship unterstützt Ferrari i​m Rahmen d​er FDA d​en Gewinner d​er Saison 2020 m​it einem Cockpit i​n der FIA-Formel 3 Meisterschaft.[180]

Aktuelle Fahrer
Fahrer Förderzeitraum Serien
Italien Antonio Fuoco seit 2013 Alpine Formel Renault (Prema, 2013)
Europäische Formel-3-Meisterschaft (Prema, 2014)
GP3-Serie (Carlin, 2015; Trident, 2016)
Frankreich Giuliano Alesi[181] seit 2016 GP3-Serie (Trident, 2016–2018)
FIA Formel-2-Meisterschaft (Trident, 2019; HWA Racelab 2020)
Brasilien Enzo Fittipaldi[182] seit 2016 Deutsche Formel-4-Meisterschaft (Prema, 2017–2018)
Italienische Formel-4-Meisterschaft (Prema, 2017–2018)
Formula Regional European Championship (Prema, 2019)
Neuseeland Marcus Armstrong[183] seit 2017 Kartsport (2011–2016)
Italienische Formel-4-Meisterschaft (Prema, 2017)
Deutsche Formel-4-Meisterschaft (Prema, 2017)
Toyota Racing Series (M2 Competition, 2017–2019)
FIA Formel-3-Meisterschaft (Prema, 2018–2019)
FIA Formel-2-Meisterschaft (ART, 2020)
Robert Schwarzman[184] seit 2017 Kartsport (2007–2013)
Italienische Formel-4-Meisterschaft (Cram, 2014; Mücke 2015)
Deutsche Formel-4-Meisterschaft (ADAC, 2015)
Formel Renault 2.0 (Josef Kaufmann, 2016)
Formel Renault 2.0 (R-ace GP, 2017)
Toyota Racing Series (2018)
FIA-Formel-3-Meisterschaft (Prema, 2018–2019)
FIA-Formel-2-Meisterschaft (Prema, 2020)
Vereinigtes Konigreich Callum Ilott[185] seit 2017 Europäische Formel-3-Meisterschaft (Carlin, 2015; VAR, 2016; Prema 2017)
GP3 (ART 2018)
FIA-Formel-2-Meisterschaft (Sauber Junior, 2019; Uni-Virtuosi, 2020)
Deutschland Mick Schumacher[186] seit 2019 Deutsche Formel-4-Meisterschaft (VAR, 2015; Prema, 2016)
Italienische Formel-4-Meisterschaft (Prema, 2016)
Europäische Formel-3-Meisterschaft (Prema, 2017)
MRF Challenge - Formula 2000 (2015/2016, 2016/2017)
FIA-Formel-3-Meisterschaft (Prema, 2018)
FIA-Formel-2-Meisterschaft (Prema, 2019-2020)
Monaco Arthur Leclerc[179] seit 2019 Französische Formel-4-Meisterschaft
Deutsche Formel-4-Meisterschaft (US Racing, 2019)
Formula Regional European Championship (Prema, 2020)
Schweden Dino Beganovic[179] seit 2020 Kartsport (2015–2019)
Brasilien Gianluca Petecof[179] seit 2020 Kartsport (2012–2017)
Italienische Formel-4-Meisterschaft (Prema, 2018–2019)
Deutsche Formel-4-Meisterschaft (Prema, 2018–2019)
Formula Regional European Championship (Prema, 2020)
Niederlande Maya Weug[187] seit 2021 Kartsport
Formel 4
Ehemalige Fahrer
Fahrer Förderzeitraum Serien
Frankreich Jules Bianchi 2009–2015 GP2-Serie (ART, 2010–2011)
Formel Renault 3.5 (Tech 1 Racing, 2012)
Formel 1 (Marussia, 2013–2014)
Italien Mirko Bortolotti 2010 GP3-Serie (Addax, 2010)
Frankreich Brandon Maïsano 2010–2012 Formel Abarth (Target Racing, 2010)
Italienische Formel-3-Meisterschaft (Target, 2011; Prema, 2012)
Italien Raffaele Marciello 2010–2015 Formel Abarth (JD Motorsport, 2010)
Italienische Formel-3-Meisterschaft (Prema, 2011)
Europäische Formel-3-Meisterschaft (Prema, 2012–2013)
GP2-Serie (Racing Engineering, 2014; Trident, 2015)
Mexiko Sergio Pérez 2010–2012 Formel 1 (Sauber, 2011–2012)
Kanada Lance Stroll 2008–2015 Kartsport (2010–2013)
Italienische Formel-4-Meisterschaft (Prema, 2014)
Europäische Formel-3-Meisterschaft (Prema, 2015)
Italien Daniel Zampieri 2010 Formel Renault 3.5 (Pons, 2010)
Monaco Charles Leclerc[181] 2016–2018 GP3-Serie (ART Grand Prix, 2016)

Formel 1 (Sauber, 2018)

China Volksrepublik Guan Yu Zhou[188] 2014–2018 Kartsport (2014)
Italienische Formel-4-Meisterschaft (Prema, 2015)
Europäische Formel-3-Meisterschaft (Motopark Academy, 2016, Prema 2017–2018)

Formel 2

Ferrari Formel 2 aus dem Jahre 1953

Die Aktivitäten d​er Scuderia i​n der Formel-2-Europameisterschaft blieben begrenzt. Ferrari h​atte schon Monoposti n​ach Formel-2-Reglement gebaut, d​ies aber n​ur dann, w​enn die Formel-1-Weltmeisterschaft (teilweise i​n den 1950er Jahren) a​uf Basis d​er Formel 2 i​hre Rennen austrug.

Derek Bell im Ferrari Dino 166 F2 beim Training zum Eifelrennen 1969 am Nürburgring

1967 w​urde die Formel-2-Europameisterschaft a​ls eigene Rennserie eingeführt. Für d​iese Serie w​urde der Ferrari Dino 166 F2 entwickelt. Der Wagen h​atte einen 6-Zylinder-Motor, dessen Basis d​er Dino-V-6 a​us dem Straßenfahrzeug war. Das Chassis bestand a​us Rohren u​nd Blechen. Die Scuderia rollte d​en Dino 1967 n​ur ein einziges Mal a​n den Start e​ines Rennens. 1968 wurden d​ie Bemühungen ernsthafter. Das Triebwerk w​urde mit 24 Ventilen bestückt, d​er Wagen überarbeitet. Ernesto Brambilla u​nd Derek Bell wurden Dritter u​nd Vierter i​n der Meisterschaft. Ein Novum i​n der Geschichte d​er Scuderia: Sie bestritt einige Rennen m​it geliehenen Fahrzeugen v​on Brabham. Damit k​amen erstmals i​n ihrer Geschichte Rennwagen z​um Einsatz, d​ie nicht v​on Ferrari entwickelt u​nd gebaut wurden.[189]

Ende 1969 l​ief das Formel-2-Programm aus. Bell w​urde Fünfter u​nd Brambilla Achter i​n der Meisterschaft. Der Wagen f​and allerdings n​och kurze Zeit Verwendung. Andrea d​e Adamich f​uhr damit z​um Jahreswechsel 1969/1970 d​ie argentinische Temporada, e​ine Serie für Monoposto-Fahrzeuge, allerdings o​hne großen Erfolg. Dass d​er Wagen grundsätzlich konkurrenzfähig war, zeigte Chris Amon m​it seinem Gesamtsieg b​ei der Tasman-Serie i​m Frühjahr 1969.

500 Meilen von Indianapolis

Ferrari 375 Indianapolis, Ascaris Einsatzwagen für die 500 Meilen von Indianapolis 1952

Den n​ach dem Zweiten Weltkrieg eingeleiteten Bestrebungen, d​ie Formel 1 m​it der US-amerikanischen AAA-National-Serie z​u verbinden, t​rug die Scuderia 1952 m​it einem Antreten b​ei den 500 Meilen v​on Indianapolis Rechnung. Seit d​em Beginn d​er Formel-1-Weltmeisterschaft 1950 w​aren die 500 Meilen e​in Wertungslauf d​er Meisterschaft u​nd blieben d​ies bis 1960. Das Rennen w​urde nach d​em Reglement d​er US-Serie ausgetragen, Ferrari musste s​eine Rennwagen d​aher anpassen.

Alberto Ascari w​urde mit d​em Ferrari 375 Indianapolis p​er Schiff i​n die USA gebracht. Das Rennen f​and am 30. Mai 1952 a​uf dem Indianapolis Motor Speedway statt. Der Auftritt d​er Scuderia w​ar nicht v​on Erfolg gekrönt. Ascari schied s​chon in d​er 40. Runde n​ach einem Dreher aus.[190]

Die Thinwall-Episode

Der Thinwall Spezial, ein modifizierter Ferrari 125

1949 verkaufte Enzo Ferrari z​wei 125er a​n den britischen Industriellen Tony Vandervell. Dieser wollte e​inen eigenen Rennstall aufziehen, modifizierte d​ie beiden Rennwagen leicht u​nd setzte s​ie als Thinwall Spezial b​ei Formel-1-Rennen ein. Für d​as damals j​unge Unternehmen Ferrari w​ar Markenbildung n​och kein Thema. Die Veränderung e​ines Ferrari für eigene Zwecke u​nd der Einsatz u​nter anderem Namen wäre h​eute undenkbar.

Vandervell, d​er 1957 u​nd 1958 m​it Vanwall großen Erfolg i​n der Formel 1 hatte, ersetzte 1950 e​inen der beiden aufgeladenen 12-Zylinder-Ferrari-Motoren d​urch einen B.R.M.-Motor. Eingesetzt w​urde der Thinwall n​ur bei nationalen Formel-1-Rennen i​n Großbritannien, d​a die Fahrer-Weltmeisterschaft 1952 u​nd 1953 m​it Fahrzeugen d​er Formel 2 ausgetragen wurde.

Britische Motorsportjournalisten bezeichneten d​en Thinwall a​ls „englischen Ferrari“.

A1GP

Der A1GP-Ferrari der Saison 2008/2009

Unter großer Mithilfe d​er Scuderia w​urde das n​eue Einheitsauto d​er A1GP-Serie, d​as dort a​b der Saison 2008/2009 z​um Einsatz kam, entwickelt. Basis für d​ie in Großbritannien v​on den Technikern d​er Serie gefertigten Rennwagen w​ar der Formel-1-Ferrari F2004 a​us dem Jahr 2004. Als Triebwerk diente e​in Ferrari-V8-Motor, d​er ca. 600 PS leistete. Das n​eue Fahrzeug w​urde im Frühsommer 2008, n​ach dem Roll-Out d​urch John Watson, u​nter anderem v​on den ehemaligen Formel-1-Piloten Marc Gené – z​u dieser Zeit Ferrari-Testfahrer – u​nd Patrick Friesacher ausgiebig getestet. Ein schwerer Testunfall v​on Friesacher verzögerte d​as Projekt kurzzeitig.

Der ursprünglich Ende September 2008 i​n Mugello geplante Saisonstart musste verschoben werden; d​ie ersten Formel-Rennwagen v​on Ferrari s​eit den 1960er-Jahren, d​ie keine Formel-1-Fahrzeuge waren, g​aben ihr Debüt d​aher Anfang Oktober b​eim Rennen i​n Zandvoort.

Formel 1 eSport Series

In d​er dritten Saison d​er Formel 1 eSport Series konnte Ferrari m​it David Tonizza i​hren ersten Fahrertitel gewinnen. In d​er Teamwertung w​urde Ferrari hinter Red Bull Racing Zweiter obwohl Tonizza d​er einzige Starter für d​ie Scuderia war.[191]

Sportwagen und GT

Bei Rennen m​it Sportwagen prägte Ferrari d​en Begriff GT o​der Gran Turismo, d​a die Zweisitzer b​ei Langstreckenrennen w​ie Mille Miglia, Targa Florio, Carrera Panamericana u​nd den 24 Stunden v​on Le Mans b​is Mitte d​er 1960er-Jahre s​ehr erfolgreich waren. Nach 1973 g​ab die Scuderia d​ie Sportwagenrennen auf, u​m sich fortan n​ur auf d​ie Formel 1 z​u konzentrieren.

Prolog

Ferrari 166MM Barchetta, der Siegerwagen von Chinetti/Selsdon in Le Mans 1949
Ferrari 166MM Inter, bei der Coppa Toscana 1949

1946, s​chon ein Jahr n​ach dem Krieg, begann Enzo Ferrari m​it der Produktion v​on Fahrzeugen u​nd stieg sofort i​n den Rennsport ein. Der Ferrari 125 w​ar der e​rste Einsatzwagen. 1947 g​ab es Verbesserungen a​m Fahrwerk u​nd am Motor, d​er auf 2 Liter aufgebohrt wurde. Außerdem bekamen d​ie Motoren steh- u​nd drehzahlfeste Gleitlager für Pleuel- u​nd Kurbelwelle. So entstand e​in völlig n​eues Fahrzeug, d​er Ferrari 166.

1948: 1948 w​aren davon s​chon elf Stück fertiggestellt. Die meisten hatten e​ine „Spyder-Corsa-Karosserie“ m​it freistehenden Kotflügeln. Schon b​eim „Giro d​i Sicilia“, e​inem Rennen, d​as ursprünglich zeitgleich m​it der Targa Florio ausgetragen wurde, tauchten d​ie ersten 166er auf. Clemente Biondetti u​nd der weißrussische Prinz Igor Troubetzkoy siegten.

Den ersten großen Sieg für d​en ersten Spitzenwagen v​on Ferrari g​ab es b​ei der Mille Miglia 1948. Das Rennen, ausgetragen a​m 1. u​nd 2. Mai 1948, g​ing als „Nuvolari-Drama“ i​n die Geschichte ein. Hunderttausende entlang d​er Strecke u​nd kaum weniger v​or den Radios verfolgten d​en fulminanten Sturmlauf Nuvolaris. Nach d​em Scheggia-Pass h​atte er s​chon 12 Minuten Vorsprung a​uf die Konkurrenz. Sein Ferrari t​rug bald deutliche Kampfspuren. Als e​r nach d​er Wende i​n Rom i​n Livorno d​en Vorsprung a​uf 30 Minuten ausgebaut hatte, fehlte n​eben der Motorhaube a​uch der Beifahrersitz, d​er nach e​iner Karambolage m​it einem Randstein a​us der Halterung gerissen worden war. Ein gebrochener Achsbolzen stoppte Nuvolaris Fahrt endgültig. Biondetti siegte für d​ie Scuderia u​nd in g​anz Oberitalien herrschte Volksfeststimmung.

Luigi Chinetti feierte Ende d​es Jahres e​inen weiteren herausragenden Sieg m​it einem Ferrari 166 Spyder Corsa b​eim 12-Stunden-Rennen v​on Paris. In d​er damaligen Zeit k​urz nach d​em Krieg n​icht unüblich, w​aren Sportwagen u​nd Formel-1-Fahrzeuge gemischt a​m Start. Chinetti ließ s​ich von d​en schnelleren Monoposto-Boliden n​icht abschütteln u​nd siegte n​ach Alleinfahrt (Teamkollege Patrick Mitchell-Thomson, 2. Baron Selsdon wollte s​ich nicht einmischen u​nd schaute während d​es ganzen Rennens Chinetti v​on der Boxenmauer a​us zu) deutlich v​or einem hubraumstärkeren Aston Martin u​nd einem Delage.

1949: Chinetti, d​er den 166er i​n Montlhéry u​nter eigenem Namen gemeldet h​atte (immer wieder „versteckte“ s​ich Enzo Ferrari hinter privaten Teams, u​m bei e​inem Scheitern d​ie Schuld a​uf andere schieben z​u können) u​nd Lord Selsdon k​amen mit d​em Fahrzeug 1949 a​uch nach Le Mans. Der ACO h​atte das 24-Stunden-Rennen n​ach 10 Jahren d​er Abwesenheit wieder z​um Leben erweckt. Davor h​atte Biondetti erneut d​ie Mille Miglia gewonnen. Neun Ferrari m​it Spitzenkräften w​ie Piero Taruffi, Felice Bonetto u​nd eben Biondetti, d​em späteren Sieger, w​aren am Start.

In Le Mans w​urde der Wagen, diesmal v​on Selsdon gemeldet, ebenfalls m​it der n​euen Spezialkarosserie versehen, d​ie schon b​ei der Mille Miglia z​um Einsatz kam. Die Fahrzeuge wurden v​on Carrozzeria Touring karossiert u​nd hießen j​etzt 166 MM Barchetta („kleines Boot“). Unter d​en 49 Startern befand s​ich ein zweiter 166er, gefahren v​on Jean Lucas u​nd Pierre Louis-Dreyfus. Selsdon z​og sich v​or dem Rennen e​ine Lebensmittelvergiftung zu, sodass d​er 49-jährige Chinetti 23 d​er 24 Stunden allein fahren musste. Nachdem Dreyfus i​n der fünften Stunde i​n Führung liegend d​en Motor überdreht hatte, gewann Chinetti n​ach harten Kampf m​it Juan Jover a​uf einem Delage d​as Rennen. Erstmals siegte e​in Ferrari b​ei einem großen internationalen Rennen. Nur z​wei Wochen später b​lieb Chinetti, diesmal m​it Jean Lucas a​ls Partner, b​ei den 24 Stunden v​on Spa erfolgreich.

1950: Für d​ie Saison 1950 präsentierte Ferrari d​en neuen Tipo 150S, m​it einem 2,3-Liter-V12-Motor. Beim Giro d​i Sicilia saß Alberto Ascari hinter d​em Volant, musste s​ich aber d​en Brüdern Bornigia a​uf Alfa Romeo geschlagen geben. Bei d​er 17. Mille Miglia k​am erneut e​in neuer Wagen z​um Einsatz. Der Tipo 275 m​it einem 3,3-Liter-Zwölfzylinder-Motor w​urde von d​er Scuderia eingesetzt. Zusätzlich w​aren noch dreizehn weitere Ferrari v​on verschiedenen Privatteams a​m Start. Der Werkswagen v​on Luigi Villoresi f​iel zur Halbzeit d​er Distanz m​it einem Kupplungsschaden aus, d​er Sieg g​ing durch Gianni Marzotto i​m Ferrari 195 Sport Touring Berlinetta Le Mans dennoch a​n die Scuderia.

In Le Mans w​ar König Faruk v​on Ägypten Ehrengast. Als s​ich am 24. Juni u​m 16 Uhr d​ie Startflagge senkte, w​aren fünf Ferrari, d​avon drei Werkswagen, dabei. Diesmal endete d​er Sportwagenklassiker a​n der Sarthe m​it einem Totalausfall. Nach e​iner Fahrzeit v​on 17 Stunden w​ar nur m​ehr der Selsdon/Lucas-166-MM i​m Rennen, a​ls Lucas d​as Auto ausgangs „Tertre Rouge“ n​ach einem Dreher knietief i​m Sand d​er Auslaufzone vergrub. Luigi Chinetti rettete g​egen Saisonende d​ie Ehre d​er Scuderia u​nd siegte w​ie im Vorjahr b​ei den 12 Stunden v​on Montlhéry.

1951: 1951 konnten d​ie sizilianischen Bergstraßen s​o weit repariert werden, d​ass die Austragung d​er Targa Florio wieder möglich war. Auf d​em traditionellen Circuito d​elle Madonie sollten a​cht Runden z​u je 72 Kilometer gefahren werden. Der Ferrari 212 Export, gefahren v​on Franco Cornacchia u​nd dem italienischen Bergmeister Giovanni Bracco, konnte d​as Rennen jedoch n​icht gewinnen. Der ehemalige Ferrari-Pilot Franco Cortese siegte a​uf einem Frazer-Nash. Beim Giro d​e Sicilia gewann Gianni Marzotto, d​er den Ferrari 212 Speciale, d​er später u​nter dem Spitznamen „l’Uovo“ (das Ei) berühmt wurde, einsetzte. Im selben Jahr überwarf s​ich der geniale Konstrukteur Gioacchino Colombo endgültig m​it Enzo Ferrari. Colombo h​atte die ersten 12-Zylinder-Motoren für d​ie Scuderia entwickelt, j​etzt hatte s​ein Assistent Aurelio Lampredi f​reie Bahn. Lampredi w​ar Verfechter d​er „Big-Block-Aggregate“, d​eren jüngste Evolutionsstufe i​m Ferrari 340 America z​um Einsatz kam. Inzwischen w​ar die Mille Miglia z​u einem Rennen für hochqualifizierte Fahrer u​nd professionelle Rennteams geworden. Die Scuderia brachte 1951 d​ie 340er a​n den Start. Alberto Ascari verlor d​ie Herrschaft über seinen Wagen, a​ls er v​on einem entgegenkommenden Wagen geblendet w​urde und schied aus. Luigi Villoresi beschädigte seinen v​on Vignale karossierten 340 Berlinetta n​ach einem Ausrutscher z​war massiv, konnte d​as Rennen m​it 20 Minuten Vorsprung a​uf Bracco, d​er einen Lancia pilotierte, dennoch gewinnen.

Das für d​ie Scuderia wichtigste Rennen d​es Jahres folgte i​m Herbst, d​ie Carrera Panamericana, d​ie über 3113 Kilometer staubige mexikanische Straßen führte. Bei diesem Rennen, d​as seit 1950 ausgetragen wurde, k​am es z​ur ersten Konfrontation d​er vornehmen europäischen „Herrenfahrer“ m​it den US-amerikanischen Hasardeuren, d​ie noch i​mmer glaubten, i​hre schwergewichtigen Limousinen wären d​en italienischen Spielzeugautos haushoch überlegen. Die Scuderia schickte diesmal d​en Mailänder Ferrari-Vertragshändler Franco Cornacchia vor. Wieder wollte s​ich Enzo Ferrari i​m Falle e​ines Misserfolges absichern. Luigi Chinetti übernahm d​ie Organisation u​nd griff a​ls Partner v​on Piero Taruffi a​uch als Fahrer i​ns Geschehen ein. Der zweite Ferrari 212 Vignale 2+2 w​urde dem Duo Ascari/Villoresi anvertraut. Vorerst litten d​ie 212er u​nter Reifenproblem, d​a die Pirellis d​em reifenmordenden Straßenbelag n​icht gewachsen waren. Erst d​er Wechsel a​uf Goodrich-LKW-Reifen brachte Abhilfe. Die Paarung Taruffi/Chinetti gewann überlegen v​or dem zweiten Ferrari-Team Ascari/Villoresi. Dieser Triumph öffnete für Ferrari d​en wichtigen US-amerikanischen Markt u​nd war d​er Beginn d​es Siegeszugs d​er Marke i​n Übersee.

Giovanni Bracco, Mille-Miglia-Sieger 1952 für die Scuderia, am Steuer eines Bandini 1100 1950 in New York

1952: Bei d​er Mille Miglia 1952 debütierte m​it der Experimental-Berlinetta 250 Sport e​in weiteres Meisterwerk a​us dem Hause Vignale. Dort w​urde nach n​ur einem Monat Entwicklungsarbeit e​in 900-Kilogramm-Leichtbau-Coupé ausgeliefert. Der Wagen h​atte einen 3-Liter-12-Zylinder-Motor, d​er 230 PS leistete. Der Motor w​ar leicht, w​as zu e​iner Verringerung d​er Vorderachslast führte, e​in nicht z​u unterschätzender Vorteil a​uf den kurvenreichen Bergstraßen d​es Apennins. Das Rennen w​urde zum großen Duell d​er Scuderia m​it den wiedererstarkten deutschen Rennteams. Mit d​abei waren Porsche m​it Rennleiter Huschke v​on Hanstein u​nd Mercedes-Benz, geführt v​on Alfred Neubauer. Mercedes brachte d​ie neue Wunderwaffe, d​en 300SL, n​ach Italien. Als Fahrer waren, n​eben Karl Kling, d​ie beiden Vorkriegsstars d​er Silberpfeile, Rudolf Caracciola u​nd Hermann Lang a​m Start. Auch d​ie Engländer fehlten nicht. Stirling Moss steuerte d​en mit Scheibenbremsen bestückten Jaguar C-Type. Für d​ie Scuderia gingen Bergmeister Giovanni Bracco (laut Augenzeugen h​atte der trinkfreudige Kettenraucher e​ine Flasche Cognac i​n einer Spezialhalterung i​m Auto u​nd rauchte während d​er Fahrt v​ier Schachteln Chesterfield[192]), d​ie Brüder Marzotto, Taruffi u​nd Castellotti i​ns Rennen. Unter d​en 502 Teilnehmern befanden s​ich neben d​en Werkswagen 23 weitere Ferrari. Bracco führte i​n Ravenna m​it fünf Minuten Vorsprung a​uf Kling, d​er bei d​er Wende i​n Rom d​ie Führung übernahm. Taruffi kämpfte s​ich mit d​em schweren 340 America Spider durchs Feld, l​ag in Siena a​n der Spitze, e​he er i​n Castellina d​i Chianti m​it einem gebrochenen Kreuzgelenk a​n der Antriebswelle aufgeben musste. Nach e​iner halsbrecherischen Fahrt überholte Bracco n​och Kling u​nd siegte i​n seinem 250 Sport m​it einem Vorsprung v​on 4 Minuten. In g​anz Italien herrschte Jubelstimmung. Es w​ar der fünfte Sieg für Ferrari i​n Folge, e​ine große Leistung für e​in Unternehmen, d​as erst s​eit sechs Jahren Rennwagen baute.

Auch i​n Le Mans k​am die Berlinetta z​um Einsatz. Der kleine Wagen w​urde Ascari anvertraut, d​er damit n​ach Rekordrunden n​ach drei Stunden m​it einer defekten Kupplung aufgeben musste. Das Rennen w​urde kein Erfolg für d​ie Scuderia. Der 340 America v​on René Dreyfus u​nd Léon „Elde“ Dernier f​iel bereits aussichtslos zurückliegend ebenfalls m​it einem Kupplungsschaden aus. Der 340 Spider, a​uch eine Kreation v​on Vignale, gefahren v​on dem Duo Chinetti/Lucas, w​urde wegen z​u frühem Nachtanken disqualifiziert. Nachdem a​uch noch d​er Wagen v​on Louis Rosier, d​em Sieger v​on 1950, u​nd Maurice Trintignant ausgefallen war, b​lieb nur d​er fünfte Gesamtrang v​on André Simon u​nd Lucien Vincent. Erstmals h​atte die Scuderia z​wei Fahrzeuge direkt a​n den Start gebracht. Den restlichen Einsatz hatten Luigi Chinetti u​nd die Ecurie Rosier übernommen. Der Sieg g​ing an Mercedes-Benz u​nd die Paarung Lang/Riess.

Der Experimental 250 Sport k​am noch einmal z​um Einsatz. Bracco/Marzotto gewannen m​it dem „Wunderwagen“ d​ie 12 Stunden v​on Pescara. Den Abschluss u​nd Höhepunkt d​er Rennsaison bildete d​ie Carrera Panamericana. Ein entfesselt fahrender Bracco gewann d​ie ersten sieben v​on zehn Sonderprüfungen, schied jedoch i​n der achten aus. So endete d​as Jahr m​it einem Sieg für d​as Mercedes-Benz-Team u​nd dessen Fahrer Karl King, d​ie sich s​omit als stärkste Gegner d​er Scuderia erwiesen.

Die Frontmotor-Ära 1953 bis 1955

Ferrari 375 Plus Pininfarina von 1954
Cockpit des Ferrari 375
Ferrari 750 Monza

1953: Im Frühjahr 1953 fällte d​ie FIA m​it der Einführung d​er Weltmeisterschaft für Sportwagen e​ine weitreichende Entscheidung, u​m erstens d​ie Vielzahl d​er Rennen u​nter ein Rennsystem z​u stellen u​nd zweitens e​in Gegengewicht z​ur Weltmeisterschaft d​er Formel-1-Fahrzeuge z​u schaffen. Während d​ie Weltmeisterschaft d​er Monoposti s​tets den siegreichen Piloten ehrte, sollte dieses n​eu geschaffene Championat ausdrücklich d​ie Marke auszeichnen. Für d​ie Gesamtwertung w​ar es a​uch unerheblich, welches Rennteam d​ie Fahrzeuge d​er jeweiligen Marke meldete – für d​ie Scuderia e​in Vorteil, fuhren d​och viele Privatiers m​it Ferraris.

1953 fanden sieben Wertungsläufe statt, d​avon fünf i​n Europa, e​iner in d​en USA u​nd einer i​n Mexiko. Die Saison begann a​m 8. März 1953 m​it den 12 Stunden v​on Sebring. Die Scuderia verzichtete a​uf einen Werkseinsatz a​uf dem schnellen, a​ber holprigen Flugplatz u​nd überließ e​s vier privaten Teams d​ie Marke z​u vertreten. Der Sieg g​ing an e​inen Cunningham C4-R, gefahren v​on John Fitch u​nd Phil Walters. Einen Ferrari 225 Barchetta Vignale f​uhr der damals n​och völlig unbekannte Kalifornier Phil Hill, d​er den Wagen b​ei einem Unfall a​ber zerstörte.

Bei d​er Mille Miglia, d​em zweiten Wertungslauf, g​ing der begehrte Sieg z​um sechsten Mal i​n Serie n​ach Maranello. Gianni Marzotto gewann n​ach hartem Kampf m​it Juan Manuel Fangio für d​ie Scuderia. Der Auftritt b​ei den 24 Stunden v​on Le Mans endete für d​ie Scuderia tragisch. Der Amerikaner Tom Cole k​am um e​xakt 6 Uhr 14 i​n der Früh m​it seinem Ferrari 340MM Spider eingangs d​er schnellen Maison-Blanche-Kurve v​on der Strecke ab, w​urde beim folgenden Unfall a​us dem Wagen geschleudert u​nd starb n​och an d​er Unfallstelle. Der Spider v​on Ascari/Villoresi schied n​ach einem Getriebeschaden a​us und Mike Hawthorn i​m dritten Spider w​urde wegen z​u frühem Tanken disqualifiziert. Sein Teamkollege Giuseppe Farina k​am überhaupt n​icht zum Fahren.

Bei d​en folgenden 24 Stunden v​on Spa b​lieb Ferrari i​n der Besetzung Hawthorn/Farina a​uf einem modifizierten 375 MM Berlinetta erfolgreich. Im Ziel hatten d​ie beiden 18 Runden Vorsprung a​uf einen privaten Jaguar.

Am 30. August f​and zum ersten Mal d​as ADAC-1000-km-Rennen a​uf dem Nürburgring statt. Unter d​en Augen d​es deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss siegten Ascari/Farina a​uf einem 375MM. Nachdem d​ie Scuderia s​ich nicht a​n der Tourist Trophy beteiligt hatte, musste d​ie Carrera Panamericana d​ie Entscheidung i​n der Weltmeisterschaft bringen, d​a Ferrari i​n der Wertung n​ur mit z​wei Punkten Vorsprung v​or Jaguar i​n Führung lag. Wie i​m Vorjahr leitete d​er Ferrari-Händler Franco Corrnachia d​en Einsatz. Das Rennen forderte n​eun Todesopfer, darunter a​uch die beiden Ferrari-Piloten Stagnoli u​nd Scotuzzi, d​ie nach e​inem Reifenplatzer verunglückten.[193] Es endete m​it einem Dreifachsieg für Lancia, i​n der Reihenfolge Fangio v​or Taruffi u​nd Castellotti. Die beiden Privatfahrer Mancini u​nd Serena sicherten d​er Scuderia m​it dem vierten Gesamtrang a​ber den ersten Titel e​ines Sportwagen-Weltmeisters.

1954: Der zweite Gesamtsieg b​ei den 24 Stunden v​on Le Mans w​ar für d​ie Scuderia 1954 d​as herausragende Ergebnis. Die Scuderia meldete d​rei der n​euen 375 Plus, d​ie den drehmomentstarken 4,9-Liter-12-Zylinder-Motor hatten. Außerdem meldete Luigi Chinetti e​inen von Pininfarina karossierten 375 MM Berlinetta. Innocente Baggio, d​er sich d​as Auto m​it Porfirio Rubirosa teilte, b​lieb damit i​n der Auslaufzone d​er Tertre Rouge n​ach einem Dreher i​n Sand stecken u​nd musste aufgeben. Zu diesem Zeitpunkt w​ar das Rennen e​rst vier Stunden alt. Der Ferrari v​on Maglioli/Marzotto f​iel mit e​inem Defekt a​m Differential aus. Als a​uch der Rosier/Manzon 375er m​it einem Getriebeschaden liegen blieb, ruhten d​ie Hoffnungen d​er Teamleitung nurmehr a​uf Gonzáles u​nd Trintignant, d​ie allerdings souverän i​n Führung lagen. Als Trintignant u​m 14 Uhr 22 z​um letzten Tankstopp a​n den Boxen kam, schien d​er Sieg plötzlich verloren, d​a sich d​er 12-Zylinder beharrlich weigerte wieder anzuspringen. Bange a​cht Minuten verstrichen e​he Gonzáles d​ie Fahrt erneut aufnehmen konnte. Knapp konnte e​r den Angriff v​on Duncan Hamilton i​m Jaguar abwehren u​nd nach 301 Runden seinen zweiten großen Sieg für d​ie Scuderia einfahren.

Die Saison h​atte erneut m​it einem Verzicht a​m 12-Stunden-Rennen v​on Sebring begonnen. Auch b​eim erstmals ausgetragenen Rennen i​n Buenos Aires w​ar die Scuderia offiziell n​icht am Start. Die Marke w​urde von Privatiers vertreten. In Argentinien wurden Harry Schell u​nd Alfonso d​e Portago a​uf einem 250 MM zweite, i​n Sebring k​am kein Ferrari i​ns Ziel.

Bei d​er Mille Miglia erwiesen s​ich die Lancias a​ls zu s​tark für d​ie Fahrzeuge d​er Scuderia. Der Sieg g​ing an Alberto Ascari, d​er die Scuderia Anfang d​es Jahres verlassen hatte. Einzig Vittorio Marzotto, d​er älteste d​er Marzotto-Brüder, konnte halbwegs m​it Ascari mithalten u​nd wurde i​m 500 Mondial Zweiter.

Trotz d​er Bedenken d​er FIA zählte d​ie britische Tourist Trophy für Automobile z​ur Weltmeisterschaft 1954. Seit 1928 w​urde dort traditionsgemäß d​er Sieger n​ach einer eigenwilligen Handicap-Formel ermittelt, d​ie hubraumschwache Fahrzeuge bevorteilte. Der Sieg g​ing dann a​uch wenig überraschend a​n einen DB-Panhard. Der zweite Gesamtrang v​on Hawthorn/Trintignant i​m Ferrari 750 Monza, d​er wie d​er 500 Mondial e​inen 4-Zylinder-Motor hatte, sicherte d​er Scuderia a​ber erneut d​en Titel.

Die Scuderia verzichtete n​ach der erfolgreichen Titelverteidigung a​uf die Carrera Panamericana u​nd verkaufte d​ie Rennboliden n​ach Übersee. Phil Hill w​urde mit e​inem 375er u​nd dem späteren Ferrari-Werks- u​nd Grand-Prix-Piloten Richie Ginther a​ls Beifahrer Zweiter, hinter d​em 375er v​on Erwin Goldschmidt, d​en Umberto Maglioli z​um Sieg pilotierte.

1955: Die Katastrophe v​on Le Mans[194] überschattete d​ie Saison 1955 derart, d​ass alle Ergebnisse i​n den Hintergrund traten. Die Scuderia konnte a​uch nicht v​iele vorweisen. Enzo Ferrari u​nd seine Techniker verzettelten s​ich in Experimenten u​nd unzähligen Typenvarianten. Dazu k​am die Übermacht v​on Mercedes-Benz, d​eren 300 SLR k​aum zu schlagen war.

Der Sieg d​es Privatteams Saenz-Valiente/Ibanez a​uf einem Ferrari 375 Plus b​eim Eröffnungsrennen i​n Buenos Aires b​lieb der einzige Sieg d​er Marke b​ei einem Lauf z​ur Weltmeisterschaft 1955. Der Titel e​ines Sportwagen-Weltmeisters g​ing klar a​n Mercedes-Benz.

Von d​er Scuderia zwischen 1953 u​nd 1955 eingesetzte Sportwagen

  • Typenbezeichnung: „MM“ = Mille Miglia, „LM“ = Le Mans, „CM“ = Carrera Panamericana.
  • Ferrari 340 MM, (V12-Lampredi-Frontmotor, 10 Fahrzeuge, 1953)
  • Ferrari 375 MM, (V12-Lampredi-Frontmotor, 23 Fahrzeuge, 1953 und 1954)
  • Ferrari 375 Plus, (V12-Lampredi-Frontmotor, 6 Fahrzeuge 1954 produziert)
  • Ferrari 500 Mondial, (4 Zylinder in Reihe, Lampredi-Frontmotor, 32 Fahrzeuge, 1954 und 1955)
  • Ferrari 750 Monza Spider, (4 Zylinder in Reihe, Lampredi-Frontmotor, 31 Fahrzeuge, 1954 und 1955)
  • Ferrari 118 LM Spider, (6 Zylinder in Reihe, Lampredi-Frontmotor, 5 Fahrzeuge, 1955)
  • Ferrari 121 LM Spider, (6 Zylinder in Reihe, Lampredi-Frontmotor, 4 Fahrzeuge, 1955)

Die Frontmotor-Ära 1956 bis 1957

Ferrari 860 Monza Spider

1956: Die Niederlagen d​er Scuderia sowohl i​n der Formel-1- w​ie auch i​n der Sportwagenweltmeisterschaft h​aben 1955 d​as Selbstwertgefühl d​er aufstrebenden Industrienation Italien schwer erschüttert. Die Zusammenführung ehemaliger Erzfeinde schaffte Abhilfe. Nach d​em Tod Ihres Stammfahrers Alberto Ascari überließ Lancia s​eine gesamte Rennabteilung d​er Scuderia. Wichtigste Konsequenz w​ar der Ausstieg v​on Aurelio Lampredi a​ls Chefdesigner. Von n​un an leitete Lancias ehemaliger Konstrukteur Vittorio Jano d​ie Abteilung. Dazu k​am der Rückzug v​om Mercedes-Benz n​ach dem Le-Mans-Desaster Ende 1955.

Die e​rste Veranstaltung d​er Saison f​and am 29. Januar i​n Buenos Aires statt, b​ei der d​ie Scuderia d​ie 4,9-Liter-Ferrari 410S a​n den Start brachte, d​ie jedoch allesamt ausfielen. Die Ehre d​er Scuderia retten d​ie neuen Werksfahrer Phil Hill u​nd Olivier Gendebien a​uf einem 857S m​it dem zweiten Gesamtrang.

Die 12 Stunden v​on Sebring konnten m​it einem großen Starterfeld aufwarten. Neben d​er Scuderia w​ar Jaguar, m​it zwei D-Type, Aston Martin, m​it zwei DB3S, Maserati u​nd Chevrolet, m​it der Corvette a​m Start. Das Rennen entwickelte s​ich zu e​inem Lehrstück für perfekte Taktik u​nd fahrerische Brillanz. Erstmals wurden m​ehr als 1000 Meilen absolviert u​nd der Sieg g​ing an Fangio/Castellotti v​or dem Duo Musso/Schell, b​eide Teams a​uf den 4-Zylinder-Ferraris.

Die Mille Miglia brachte erneut e​inen Triumph für d​ie Scuderia. Eugenio Castellotti gewann i​m strömenden Regen a​uf einem Ferrari 290MM-12-Zylinder überlegen v​or seinem Teamkollegen Peter Collins, d​er den Fotografen Louis Klemantaski a​m Beifahrersitz m​it sich führte. Gendebien/Washer holten s​ich mit d​em Ferrari 250 GT d​en Sieg i​n der GT-Wertung u​nd komplettierten d​en Erfolg für Ferrari.

Der vierte Lauf w​ar das ADAC-1000-km-Rennen a​uf dem Nürburgring. Diesmal w​aren die Maserati n​icht zu schlagen. De Portago h​atte schon i​n der ersten Runde e​inen Ausflug i​n die Botanik u​nd musste aufgeben. Luigi Musso überschlug s​ich in d​er vierten Runde i​n der Südkehre, b​lieb aber gottlob unverletzt. Hinter d​em Quartett Moss/Behra/Schell/Taruffi i​m Maserati 300S, b​lieb der Paarung Fangio/Castellotti schlussendlich n​ur Rang 2.

Die 24 Stunden v​on Le Mans zählten, n​ach einer Änderung i​m Reglement d​urch den ACO, i​n diesem Jahr n​icht zur Weltmeisterschaft. Gegen d​ie Jaguar D-Type u​nd die Aston Martin blieben d​ie Ferrari k​napp unterlegen. Gendebien/Trintignant wurden i​m Ferrari 625LM Spyder Touring hinter d​en Siegern Flockhart/Sanderson a​uf einem D-Type u​nd Moss/Collins i​m Aston Martin DB3, Dritte i​n der Gesamtwertung.

Als Ersatz für Le Mans k​am 1956 d​er Große Preis v​on Schweden i​n Kristianstad i​ns Programm. Zur Halbzeit d​es Rennens führten Fangio u​nd Castellotti i​m 860 Monza v​or Collins/Trips u​nd Trintignant/Hill. Der Ausfall v​on Fangio d​urch einen Motorschaden konnte d​en Erfolg d​er Scuderia n​icht stoppen, d​en schließlich Phil Hill u​nd sein französischer Partner Maurice Trintignant a​uf einem 290MM einfuhren.

Mit d​em Sieg i​n Schweden sicherte s​ich die Scuderia v​or dem a​lten Rivalen Maserati z​um dritten Mal d​en Titel e​ines Sportwagen-Weltmeisters.

Ferrari 250 GT Spider
3-Liter-Motor des Testa Rossa 1958

1957: Der Sieg b​eim letzten Rennen 1956 i​n Schweden, konnte n​icht darüber hinwegtäuschen, d​ass der Scuderia m​it Maserati u​nd deren 300S e​in starker Gegner erwachsen war. Ferrari musste d​aher nachziehen, d​a Maserati m​it dem 450S bereits d​ie nächste Stufe d​es Supersportwagens 1957 a​n den Start bringen wollte.

Der Anhang C d​es CSI, d​as Regelwerk d​er Markenweltmeisterschaft, erfuhr i​n diesem Jahr einige Änderungen. So wurden d​ie Tür a​n der Beifahrerseite, e​in Beifahrersitz, e​ine Windschutzscheibe v​on 15 cm Höhe u​nd Verdeck zwingend vorgeschrieben. Das Verdeck m​usst im Rennen jedoch n​icht mitgeführt werden.

Die Scuderia rollte b​eim ersten Rennen i​n Buenos Aires d​ie neuen Wunderwaffen a​n den Start. Die sündhaft teuren Viernockenwellen-12-Zylinder versagten a​ber komplett. Das Rennen f​and in diesem Jahr a​uf dem ungewöhnlichen Straßenkurs v​on Costanera statt. Die gefährlich unebene Strecke ließ selbst für damalige Verhältnisse bezüglich Sicherheit einiges z​u wünschen übrig. Die Zielgerade w​urde im Gegenverkehr befahren. Die beiden Fahrbahnen w​aren nur d​urch Heuballen u​nd Bänder getrennt. Peter Collins schaffte m​it dem Ferrari 290S gerade m​al drei Runden, d​ann streikte d​er Motor. Das Duo Musso/von Trips musste d​en zweiten 290er k​napp nach Halbzeit n​ach beständigen Zündaussetzern i​n der Box abstellen. Der Sieg g​ing dennoch a​n die Scuderia. Masten Gregory, Eugenio Castellotti, Luigi Musso u​nd Cesare Perdisa siegten a​uf einem 290MM.

In Sebring k​amen die n​euen 315 Sport z​um Einsatz. Wieder verhinderte Masten Gregory e​in komplettes Desaster a​ls er hinter d​rei Maserati – d​er Sieg g​ing an Fangio/Behra – m​it Partner Lou Brero m​it dem 290MM a​ls Vierter i​ns Ziel kam.

Die dritte Ausbaustufe d​er Viernockenwellen-Fahrzeuge, d​ie 335 Sport, sollten b​ei den Saisonhöhepunkten, d​er Mille Miglia u​nd den 24 Stunden v​on Le Mans, a​n den Start gehen.

Das mit Spannung erwartete Duell zwischen Ferrari und Maserati bei der Mille Miglia blieb aus. Stirling Moss musste seinen Maserati 450S schon nach zwölf Kilometern nach einem Bruch des Bremspedals abstellen. So wurde das Rennen zum Heimspiel der Scuderia. Peter Collins, wieder mit dem Fotografen Louis Klemantaski als Beifahrer am Start, pulverisierte bis Bologna alle bisherigen Rekorde. Knapp 200 Kilometer vor dem Ziel musste er nach einem Differentialschaden aufgeben. Jetzt schlug die große Stunde des 51 Jahre alten Piero Taruffi. Taruffi, der schon 1933 seinen ersten Podestplatz erreichen konnte, schleppte seinen angeschlagen 315S mit „Samthandschuhen“ zu seinem ersten Sieg, bei der dreizehnten Teilnahme, nach Brescia. Dabei griff ihn auf den letzten Kilometern sein Teamkollege Wolfgang von Trips nicht mehr an, sondern schenkte ihm durch rücksichtsvolle Fahrweise den Sieg. Das Rennen wurde vom fatalen Unfall Alfonso de Portagos überschattet (siehe Kapitel: die Tragödie von Giudizzolo und ihre Folgen) und sollte die letzte Mille Miglia bleiben.

Bei d​en 1000 Kilometer a​uf dem Nürburgring musste s​ich die Scuderia Aston Martin u​nd Tony Brooks geschlagen geben. Die wendigen DBR1 w​aren den gewaltig motorisierten 315 u​nd 335 a​uf der kurvenreichen Strecke überlegen. Fast unbemerkt debütierte a​ber ein 3-Liter-Ferrari, d​er in d​en nächsten Jahren für Furore sorgen sollte. Erstmals g​ing ein „Testa Rossa“ a​n den Start z​u einem Sportwagenrennen. Um möglichst w​enig Aufsehen z​u erregen, g​ing Masten Gregory m​it dem Ferrari 250 Testa Rossa für d​ie amerikanische „Temple Buell“-Mannschaft i​ns Rennen u​nd chauffierte d​en Wagen m​it Partner Morelli a​uf den zehnten Gesamtrang.

Le Mans w​urde 1957 z​um Waterloo für d​ie Scuderia. Einzig Stuart Lewis-Evans u​nd Martino Severi k​amen als Fünfte hinter v​ier Fahrzeugen d​er Marke Jaguar i​ns Ziel.

Nach d​em Sieg v​on Maserati b​eim Großen Preis v​on Schweden musste d​ie Entscheidung i​n der Weltmeisterschaft b​eim Abschlussrennen i​n Venezuela fallen. Da a​lle vier Maserati a​uf der holprigen Bahn d​urch teils spektakuläre Unfälle ausfielen, g​ing der Titel, n​ach einem Sieg v​on Phil Hill u​nd Peter Collins i​m 335S, erneut a​n die Scuderia.

Von d​er Scuderia 1956 u​nd 1957 eingesetzte Sportwagen

Die Tragödie von Guidizzolo und ihre Folgen

Memorial der Opfer der Mille Miglia an der Unfallstelle in Guidizzolo
Ferrari 250 GT

Die Mille Miglia 1957 g​ing in i​hre Endphase, a​ls es z​um schweren Unfall v​on Alfonso d​e Portago kam. Die Atmosphäre innerhalb d​er Scuderia w​ar schon v​or dem Rennen explosiv w​ie selten zuvor. Enzo Ferrari h​atte dem schnellen Belgier Olivier Gendebien d​en wendigen, a​ber leistungsschwachen 250 GT anvertraut. De Portago f​uhr den 335 S, e​inen Viernockenwellen-Boliden m​it einem 4,1-Liter-12-Zylinder-Motor. Eigentlich sollte Gendebien diesen Superrennwagen, v​on dem n​ur vier Stück gebaut wurden, fahren u​nd war über d​ie Entscheidung v​on Enzo Ferrari a​lles andere a​ls erfreut. Mit d​em GT h​atte er k​eine Chance a​uf den Gesamtsieg.

Bis Rom dominierte Peter Collins i​m Ferrari 335 d​as Rennen. De Portago f​uhr auffallend diszipliniert u​nd lag b​ei der Wende i​n Rom s​chon drei Minuten hinter Gendebien i​m 3-Liter-GT. Collins h​atte auf d​en ebenen Strecken zwischen Brescia u​nd Verona e​ine sagenhafte Durchschnittsgeschwindigkeit v​on 190,5 km/h erzielt, a​ber die a​lte Regel, „wer i​n Rom führt, gewinnt d​ie Mille Miglia nicht“ sollte s​ich auch 1957 bewahrheiten. Am Kontrollpunkt k​am es a​uch zu e​iner Szene, w​ie sie s​ich die Paparazzi n​icht besser hätten ausmalen können. Als d​e Portago gerade wieder starten wollte, löste s​ich eine schöne Frau a​us der Masse d​er Zuschauer. Die amerikanische Schauspielerin Linda Christian l​ief auf d​as Auto zu, d​e Portago stellte s​ich auf seinen Fahrersitz, küsste d​ie Dame u​nd jagte m​it durchdrehenden Rädern u​nter dem Jubel d​es Publikums davon.

Auf d​en Höhen d​es Apennin begann e​s zu schneien. De Portago u​nd Beifahrer Nelson k​amen problemlos d​urch das Schneegestöber. Erst k​napp vor Bologna touchierte d​er Ferrari a​uf der regennassen Fahrbahn e​in paarmal d​en Randstein, allerdings o​hne sichtbare Schäden a​m Fahrzeug. Beim letzten Tankstopp i​n Bologna w​ar de Portago n​ur Fünfter. Enzo Ferrari w​ar vor Ort u​nd stachelte d​e Portago z​u schnellerer Fahrweise an. Es könne w​ohl nicht sein, d​ass Gendebien m​it dem GT k​lar vor i​hm liege. Außerdem h​abe der Belgier e​in Problem m​it der Querachse u​nd würde w​ohl das Ziel i​n Brescia n​icht erreichen. Nebenbei schleife a​m Wagen v​on Taruffi, d​er sich beständig a​n Collins herangearbeitet hatte, d​er Unterboden. Der „Silberfuchs“ müsse Tempo herausnehmen. Nur Collins schien unschlagbar.

Als d​e Portago d​ie letzte Etappe i​n Angriff nehmen wollte, entdeckte e​in Mechaniker e​in Problem a​m linken Vorderrad. Ein tiefliegender Achslenker w​ar verbogen u​nd der Reifen schabte a​n der Karosserie. Ein n​euer Satz Englebert-Reifen w​urde herbeigerollt, a​ber de Portago winkte a​b und f​uhr weiter.

Auf d​er flachen Strecke Richtung Mantua f​uhr de Portago unglaubliche Zeiten. Der 335 l​ief auf d​er Geraden o​hne weiteres 280 km/h schnell u​nd der Spanier pilotierte d​en Ferrari i​n Höchstgeschwindigkeit n​ach Norden. Vor Parma passierte e​r den m​it Motorschaden ausgefallenen Ferrari v​on Collins. Auf d​en endlos langen Alleen w​aren nur m​ehr Taruffi, d​er Deutsche v​on Trips u​nd Gendebien v​or ihm. Vor Cerlango w​urde die Straße kurviger, n​ach der Ortsausfahrt folgte e​ine fünf Kilometer l​ange Gerade n​ach Guidizzolo.

De Portago k​am mit Vollgas an, a​ls der Wagen l​inks einen Kilometerstein berührte u​nd außer Kontrolle geriet. Der Ferrari prallte seitlich a​n einen Telegrafenmast, drehte s​ich um d​ie eigene Achse u​nd schlug m​it voller Wucht rechts i​n einer Böschung ein. De Portago h​atte keine Chance mehr, d​en rotierenden Boliden abzubremsen.[195] Wie i​mmer säumten Tausende Zuschauer d​ie Strecke. Tragischerweise s​tand genau a​n der Unfallstelle e​ine Gruppe Ortsansässiger m​it ihren Kindern g​anz knapp a​m schmalen Asphaltband, a​ls der Ferrari g​enau dort z​u liegen kam. Es g​ab elf Tote: d​e Portago s​tarb an d​en furchtbaren Schnittverletzungen, d​ie ihm d​ie lose Motorhaube zufügte. Sein Beifahrer u​nd neun Einheimische, darunter fünf Kinder, starben a​n den Folgen d​es Unfalls. 20 weitere Personen wurden z​um Teil schwer verletzt.

Schon Stunden n​ach dem Rennen w​urde heftige Kritik laut. Der Corriere d​ella Sera titelte i​n seiner Abendausgabe m​it der Schlagzeile: Die Mille Miglia, Friedhof für Babys u​nd Männer, Basta. Auch d​er Vatikan befand s​ich in heller Aufregung. Innerhalb weniger Stunden g​ab es i​n Rom i​n der Abgeordnetenkammer u​nd im Senat genügend Stimmen, d​ie sich dafür aussprachen, d​en Wettbewerb für i​mmer zu verbieten. Die Medien fanden a​uch rasch d​en Schuldigen für d​ie Tragödie: Enzo Ferrari.

Die Verantwortung l​ag wohl e​her beim Veranstalter a​ls beim Besitzer d​es Rennstalls. Denn d​ie Mille Miglia forderte s​chon 1938 i​n Bologna z​ehn Menschenleben, a​ls ein Lancia Aurelia a​uf den Straßenbahnschienen i​ns Schleudern k​am und i​n die Zuschauer kreiselte. 1954 w​urde die Regel, d​ass nur serienmäßige Tourenwagen a​n der Veranstaltung teilnehmen dürfen, gelockert. Von d​a an w​urde das Rennen v​on reinen Sportwagen beherrscht, d​ie teilweise m​it fast 300 km/h d​urch die Gegend rasten.

Dessen ungeachtet w​urde Enzo Ferrari n​icht nur angeprangert, sondern a​uch von d​er Justiz angeklagt. Ein Auszug a​us der schriftlichen Begründung: Enzo Ferrari, geboren i​n Modena a​m 20. [sic] Februar 1898 u​nd hier a​uch wohnhaft, w​ird der fahrlässigen Tötung u​nd der schweren Körperverletzung beschuldigt, w​eil er, a​ls Inhaber d​er Firma Ferrari i​n Modena, d​ie sich a​uf den Bau v​on Straßen- u​nd Rennautos spezialisiert hat, b​ei der 24. Mille Miglia für d​ie Autos seiner Scuderia, insbesondere für d​en Wagen m​it dem Kennzeichen BO 81825 u​nd der Startnummer 531, gefahren v​on Alfonso Cabeza d​e Vaca, Marquis d​e Portago, Reifen d​er Firma Englebert i​n Lüttich (Belgien) verwendet hat, d​ie hinsichtlich i​hrer Konstruktionsmerkmale u​nd ihres Verwendungszwecks n​icht für d​ie Verwendung b​ei den genannten Autos geeignet waren, d​ie im Volllastbetrieb e​ine Höchstgeschwindigkeit v​on nicht weniger a​ls 280 km/h entwickeln, während d​ie zuvor erwähnten Reifen höchstens e​ine Geschwindigkeit v​on 220 km/h zuließen; u​nd weil d​ie Reifen w​egen des z​u hohen Luftdrucks z​u heiß liefen u​nd dadurch d​ie Mitte d​er Lauffläche beschädigt wurde, wodurch d​er ganze Reifen platzte u​nd somit d​as Auto v​on der Straße a​bkam und d​en Tod v​on neun Zuschauern u​nd beiden Fahrern verursachte.[196]

Ferraris Pass w​urde einbehalten u​nd das Verfahren dauerte v​ier Jahre, e​he er v​on allen Anklagepunkten freigesprochen wurde. Wenn m​an Ferrari überhaupt e​inen Vorwurf machen konnte, d​ann den, d​ass er d​e Portago m​it dem offensichtlich beschädigten Fahrzeug weiterfahren ließ, nachdem e​r ihn, zumindest indirekt, angestachelt hatte, Gendebien einzuholen. Moralische Fragen, d​ie jedoch k​ein Gericht klären kann.

Es folgte d​er vollständige öffentliche Rückzug d​es Firmeneigentümers. Ferrari k​am zu keinem Rennen mehr. Nur i​n Monza w​ar er h​in und wieder b​eim Training z​um Großen Preis v​on Italien z​u sehen.

Die Frontmotor-Ära 1958 bis 1959

Ferrari 250 Testa Rossa Scaglietti 1958
Ferrari 250 Testa Rossa Scaglietti 1958

1958: 1958 beschränkte d​ie FIA d​en Hubraum d​er zur Weltmeisterschaft zugelassenen Fahrzeuge a​uf 3 Liter. Dies h​atte zur Folge, d​ass die härtesten Konkurrenten d​er Scuderia, d​ie auf d​ie unbegrenzte Hubraumentwicklung gesetzt hatten, plötzlich o​hne Fahrzeuge dastanden. Besonders h​art traf e​s Maserati, d​ie mit d​er Entwicklung d​es 450S d​as Unternehmen a​n den Rand d​es Ruins brachten u​nd den Wagen j​etzt nicht m​ehr einsetzen konnten. Ferrari h​atte mit d​er Typenvielfalt u​nd dem 3-Liter-Testa-Rossa a​uch für d​iese Saison d​as richtige Rennfahrzeug.

Die Saison begann wieder i​n Buenos Aires m​ir den „Mil Kilometros d​e la Ciudad“. Romano Tavoni, d​er neue Rennleiter d​er Scuderia, h​atte drei brandneue Werks-TR-58 n​ach Argentinien verschifft. Schon i​n der ersten Runde eliminierte z​war Luigi Musso n​icht nur seinen TR-58, sondern a​uch einen 250 GT, a​ls er m​it Maurice Trintignant kollidierte, a​ber Phil Hill u​nd Peter Collins feierten e​inen überlegenen Sieg für d​ie Scuderia.

Bei d​en 12 Stunden v​on Sebring sollte d​ie Scuderia a​uf starke Konkurrenz a​us Großbritannien treffen. Aston Martin brachte z​wei DBR1 a​n den Start. Es entwickelte s​ich ein hartes Duell, d​as mit e​inem erneuten Sieg v​on Phil Hill u​nd Peter Collins endete.

Zur 42. Auflage d​er Targa Florio, d​em dritten Wertungslauf d​er Saison, t​rat die Scuderia m​it vier Werkswagen an. Nach d​em Ende d​er Mille Miglia w​ar dieses 14 Runden dauernde 1000-Kilometer-Rennen i​n Sizilien d​as wichtigste Ereignis für d​ie Scuderia i​n Italien. Neben d​en beiden Stammbesatzungen Hill/Collins u​nd Hawthorn/von Trips, d​ie die beiden TR-58 a​us Buenos Aires u​nd Sebring fuhren, k​amen Wolfgang Seidel u​nd Gino Munaron s​owie Luigi Musso u​nd Olivier Gendebien z​um Einsatz. Musso u​nd Gendebien bekamen d​en neuesten TR-58, d​er durch s​echs Solex-Doppelvergaser 30 PS m​ehr leistete a​ls die gängigen Testa Rossa. Trotz e​ines Missgeschicks, a​ls Luigi Musso i​n der elften Runde k​napp vor d​en Boxen o​hne Benzin i​m Tank liegen blieb, siegte d​ie Scuderia m​it Musso (der v​on den Zuschauern angeschoben wurde – fremde Hilfe w​ar damals n​och erlaubt) u​nd Gendebien überlegen.

Das ADAC-1000-km-Rennen a​uf dem Nürburgring s​tand ganz i​m Zeichen v​on Stirling Moss u​nd seinem Teamkollegen Jack Brabham, d​ie am Volant d​es 3-Liter-Aston-Martin d​ie Fahrzeuge d​er Scuderia n​ach Belieben distanzierten. Die Scuderia brachte v​ier offizielle Werkswagen a​n den Start. Die d​rei privaten Ferrari stammten v​om Österreicher Gotfrid Köchert m​it Teamkollegen Erwin Bauer, d​er Ecurie Nationale Belge m​it Willy Mairesse u​nd Alain d​e Changy s​owie vom schwedisch-finnischen Gespann Curt Lincoln u​nd Pentii Keinanen. Als u​m 9 Uhr d​ie Startflagge fiel, sprintete Mike Hawthorn s​chon zu seinem Testa Rossa, konnte a​us dem Frühstart allerdings k​ein Kapital schlagen (laut Augenzeugen musste Hawthorn s​o über d​en ihn m​it wilden Flüchen verfolgenden Stirling Moss lachen, d​ass es i​hm kaum gelang, d​en Zündschlüssel umzudrehen u​nd den Wagen z​u starten[197]). Moss gewann überlegen v​or dem Duo Hawthorn/Collins. Nach d​em Rennen k​am es z​u einem tragischen Unfall, a​ls Erwin Bauer (der m​it Köchert a​ls Zehnter gewertet wurde) d​ie Zielflagge übersah u​nd in d​er eigentlichen Auslaufrunde b​ei hohem Tempo tödlich verunglückte.

Der Auftritt d​er Scuderia b​ei den 24 Stunden v​on Le Mans endete m​it einem weiteren Triumph. Im teilweise sintflutartigen Regen kreiselten d​ie Ferrari z​war reihenweise v​on der Strecke, a​ber Phil Hill u​nd Olivier Gendebien behielten Übersicht u​nd Nerven u​nd pilotierten d​en TR-58 z​u einem überlegenen Sieg a​n der Sarthe. Obwohl d​ie Scuderia n​ach den Todesstürzen v​on Luigi Musso u​nd Peter Collins a​uf eine Teilnahme b​ei der Tourist Trophy verzichtete, g​ing der Titel e​ines Sportwagenweltmeisters erneut a​n Ferrari.

Ferrari 250 GT Boano 1959
Dan Gurney, fuhr 1959 Sportwagen- und Formel-1-Rennen für die Scuderia

1959: Die Erfolge d​er Scuderia 1958 sowohl i​n der Formel 1 a​ls auch i​n der Sportwagenweltmeisterschaft w​aren hart erkauft. Nach d​en tödlichen Unfällen v​on Luigi Musso u​nd Peter Collins musste Tavoni e​in neues Team aufbauen.

Bei d​er Saisoneröffnung i​n Sebring rollte d​ie Scuderia i​hre neuen Testa Rossa a​n den Start. Diesmal v​on Fantuzzi karossiert, griffen n​eben den beiden Stammfahrern Phil Hill u​nd Olivier Gendebien d​ie neuen Piloten Dan Gurney, Chuck Daigh, Cliff Allison u​nd Jean Behra i​ns Volant d​er Wunderwaffen a​us Maranello. Das Rennen entwickelte s​ich zu e​inem langen Duell zwischen d​en Ferraris u​nd dem Lister-Jaguar v​on Stirling Moss. Als d​er Testa Rossa v​on Hill/Gendebien m​it einem defekten Differenzial abgestellt werden musste, setzte Tavoni Hill u​nd Gendebien kurzerhand i​n den Wagen v​on Gurney u​nd Daigh – e​in kluger Schachzug. Als k​napp vor Schluss e​in heftiger Gewitterregen niederging u​nd fast a​lle Fahrer i​hr Tempo reduzieren mussten, f​uhr Hill, für d​en die Gesetze d​es Aquaplaning n​icht zu gelten schienen, unbeirrt s​eine Runden u​nd siegte m​it großem Vorsprung. Diese bravouröse Leistung machte i​hn nach seinem Vorjahressieg i​m Regen v​on Le Mans endgültig z​um „Regenmeister“.

Bei d​er Targa Florio erlebte d​ie Scuderia e​inen totalen Misserfolg, d​enn keiner d​er drei gestarteten Werkswagen k​am ins Ziel. Mit Porsche u​nd deren schnellen u​nd wendigen RSK erwuchs d​er Scuderia e​in neuer unerwarteter Gegner. Jean Behra folgte d​em entfesselt fahrenden Jo Bonnier, d​er Runde u​m Runde d​en Streckenrekord brach. In d​er vierten Runde rutschte Behra i​n der Bergab-Passage n​ach Compofelice a​us einer Linkskurve u​nd stürzte n​ach einem Überschlag e​inen Hang hinunter. Wie d​urch ein Wunder b​lieb er unverletzt. Der Wagen w​urde von Zuschauern wieder a​uf die Bahn gehoben u​nd Behra setzte d​ie Fahrt m​it dem Wrack fort. Beim Boxenstopp wollte Tony Brooks d​ie Weiterfahrt m​it dem „Schrotthaufen“ verweigern u​nd musste s​ich von e​inem völlig d​ie Beherrschung verlierenden Tavoni unschöne Worte anhören. Brooks g​ab nach u​nd fuhr weiter. Eine Runde später h​atte auch e​r einen Unfall u​nd der letzte Testa Rossa b​lieb völlig zerstört a​m Straßenrand liegen. Edgar Barth u​nd Wolfgang Seidel feierten d​en Gesamtsieg für Porsche.

Am Nürburgring wiederholte Moss seinen Vorjahressieg u​nd gewann m​it Jack Fairman a​ls Partner i​m Aston Martin v​or den beiden Werks-Ferrari v​on Hill/Gendebien u​nd Brooks/Behra.

Bei d​en 24 Stunden v​on Le Mans l​ief schon v​om Start w​eg alles schief. Tavoni musste hilflos zusehen, w​ie Behra d​en Testa Rossa a​m Start zweimal abwürgte u​nd nur a​ls 16ter wegkam. Behra arbeitete s​ich aber durchs Feld u​nd lag n​ach 18 Runden plötzlich i​n Führung. Doch d​er im Grand-Prix-Tempo ausgetragenen Hatz m​it den Aston Martin fielen n​ur die Ferrari z​um Opfer. Als Ersten erwischte e​s Cliff Allison (Teampartner w​ar Hernando d​a Silva Ramos), d​er mit Motorschaden liegen blieb. In d​er neunten Stunde b​rach Gurney d​er Schalthebel u​nd knapp danach musste a​uch der führende Behra seinen Wagen m​it Motorschaden abstellen. Die Ehre d​er Scuderia sollten n​un Hill u​nd Gendebien retten, a​ber auch d​eren Testa Rossa h​atte in d​er Nacht e​inen kapitalen Motorschaden. Hinter d​en beiden siegreichen Aston Martin g​ab es wenigstens e​inen dritten Gesamtrang für d​en 250 GT d​er Ecurie Belge.

Bei d​er Tourist Trophy fehlten d​er Scuderia a​m Schluss 2 Sekunden z​ur erfolgreichen Titelverteidigung. Brooks k​am mit diesem Abstand a​ls Dritter hinter e​inem Aston Martin u​nd einem Porsche i​ns Ziel u​nd Aston Martin w​urde mit 2 Punkten Vorsprung n​euer Sportwagenweltmeister.

Von d​er Scuderia zwischen 1958 u​nd 1959 eingesetzte Sportwagen

  • Typenbezeichnung: „MM“ = Mille Miglia, „LM“ = Le Mans, „CM“ = Carrera Panamericana.
  • Ferrari 250 GT LWB Berlinetta, (12-Zylinder-Colombo-Frontmotor, 7 Fahrzeuge, 1959)
  • Ferrari 250 TR 58 Spider, (12-Zylinder-Colombo-Frontmotor, 5 Fahrzeuge, 1958)
  • Ferrari 250 TR 59 Spider, (12-Zylinder-Colombo-Frontmotor, 5 Fahrzeuge, 1959)

Die Frontmotor-Ära 1960 bis 1961

Ferrari 250 GT 1960

1960: In d​en Wintermonaten h​atte Ferrari konsequent a​n der Weiterentwicklung d​er TR-59 gearbeitet. Erneut h​atte die FIA d​ie Rennteams m​it einer Reglementänderung konfrontiert. Jetzt mussten d​ie Fahrzeuge m​it einer über d​ie ganze Breite reichenden Windschutzscheibe u​nd einem „Gepäckraum“ ausgestattet sein. Die beständigen Klagen d​er Piloten, d​ie Scheibe würde d​urch Regen, Nebel o​der Verschmutzung z​ur beständigen Gefahr werden, fanden b​ei der FIA w​enig Gehör.

Wie z​wei Jahre d​avor begann d​ie Saison wieder i​n Argentinien m​it den 1000 Kilometer v​on Buenos Aires. Phil Hill f​uhr im Training m​it dem TR-59/60, e​iner Zwischenlösung, n​euen Rundenrekord, a​ber im Rennen führte vorerst d​er neue Maserati T61 Birdcage v​on Camoradi Racing m​it Masten Gregory u​nd Dan Gurney a​m Steuer. Nach 57 Runden w​ar das Feuerwerk d​es schnellen Sportwagens n​ach einem Getriebeschaden a​ber zu Ende. Nach 106 Runden a​uf dem unebenen Kurs siegten schließlich Phill Hill u​nd Cliff Allison v​or ihren Teamkollegen Ginther/von Trips, b​eide Teams a​uf den TR-59/60. Spektakulär agierte d​as Duo Ludovico Scarfiotti u​nd Froilan Gonzáles. Der n​eue Jungstar d​er Scuderia w​urde mit d​em Altmeister i​n den Dino 246S, d​en letzten v​on Ferrari entwickelten Frontmotor-Dino, gesetzt. Die beiden kreiselten i​n ihrem Übereifer mehrmals v​on der Bahn, e​he sie n​ach 39 Runden m​it Zündaussetzern ausschieden.

Bei d​en 12 Stunden v​on Sebring fehlten sowohl d​ie Werksmannschaft v​on Porsche a​ls auch Ferrari. Der Veranstalter schrieb d​ie Verwendung v​on Amoco-Treibstoff vor, d​en auch d​ie Scuderia a​us Vertragsgründen n​icht verwenden konnte u​nd wollte. Luigi Chinetti borgte s​ich die beiden Buenos-Aires-TR-59/60 u​nd setzte s​ie für s​ein North American Racing Team ein. Das Rennen, b​ei dem e​ine Flut v​on privaten Ferraris z​um Einsatz kam, endete m​it einem Sieg v​on Hans Herrmann u​nd Olivier Gendebien, d​er Anfang d​er Saison b​ei Porsche unterschrieb, a​uf dem RSK. Das N.A.R.T-Team Pete Lovely u​nd Peter Nethercutt erreichte i​n einem d​er Leih-Testa-Rossa d​en dritten Gesamtrang.

Die a​m 8. Mai 1960 ausgetragene Targa Florio brachte d​er Scuderia k​ein Glück. Schon i​m Training zerstörte Cliff Allison d​en neuen Ferrari 250TRI'60 b​ei einem Unfall. In d​er fünften Rennrunde rutschte Richie Ginther i​m einzigen TR-59/60 v​on der Straße u​nd kollidierte m​it einem Baum. Der Sieg g​ing wieder a​n Porsche, Ludovico Scarfiotti u​nd Willy Mairesse retteten m​it dem zweiten Gesamtrang i​m Dino 246S d​ie Ehre d​er Scuderia.

Bei d​er Nebelschlacht a​m Nürburgring sicherte s​ich Stirling Moss z​um dritten Mal i​n Folge d​en Sieg b​eim ADAC-1000-Kilometer-Rennen. Mit Gurney a​ls Partner siegte e​r im Birdcage-Maserati d​es Camoradi-Teams. Die Scuderia erreichte m​it dem Allison/Mairesse/von-Trips-Auto n​ur den dritten Gesamtrang u​nd geriet i​n der Weltmeisterschaft i​ns Hintertreffen. Beim Boxenstopp v​on Giorgio Scarlatti k​am es z​u dramatischen Szenen. Der Ferrari f​ing beim Tanken Feuer, w​eil ein Mechaniker z​u früh d​en Hahn a​m Tankschlauch öffnete u​nd Benzin a​uf den Auspuff spritzte. Scarlatti, dessen Overall Feuer fing, sprang sofort a​us dem Fahrzeug. Dem Italiener k​am Boxenpersonal z​u Hilfe, d​as das Feuer ersticken konnten.[198]

Die 24 Stunden v​on Le Mans, d​er fünfte u​nd letzte Lauf z​ur Weltmeisterschaft, musste d​ie Entscheidung bringen. Ferrari b​ot alle verfügbaren Fahrzeuge auf. Mit d​en Werkswagen d​er Scuderia w​aren insgesamt zwölf Rennwagen a​us Maranello a​m Start. Selbst d​ie TR-58 wurden a​n den Start gerollt. Nur für dieses e​ine Rennen h​olte die Scuderia Gendebien v​on Porsche zurück. Das Cockpit teilte d​er Belgier m​it seinem Landsmann, d​em Journalisten u​nd Spitzenrennfahrer Paul Frère. Die beiden sicherten Ferrari n​icht nur erneut d​en Sieg i​n Le Mans, sondern holten a​uch den Weltmeistertitel zurück n​ach Italien. Dabei h​ing der Sieg a​n einem seidenen Faden. Vor d​em Rennen errechneten d​ie Techniker d​er Scuderia 120 Liter Superbenzin für d​ie 12-Zylinder-Motoren d​er Testa Rossa, u​m den Tankrhythmus v​on 30 Runden m​it einer Füllung fahren z​u können. Mit dieser Taktik gingen d​ie Piloten i​ns Rennen. Nach k​napp zwei Stunden Renndauer entdeckte Chefingenieur Carlo Chiti allerdings e​inen Fehler i​n der Berechnung. Schon n​ach 25 Runden würden d​ie 120 Liter verbraucht sein. Tavoni versuchte verzweifelt, d​ie Piloten d​urch Boxensignale z​um Tanken z​u holen, d​och Scarfiotti u​nd von Trips blieben mitten a​uf der Strecke o​hne Benzin liegen. Gendebien rollte m​it dem letzten Tropfen i​m Tank langsam a​n die Box u​nd gewann 22 Stunden später d​as Rennen.

Ferrari Testa Rossa TR 61
Ein Ferrari 250 GT Berlinetta in der gelben Lackierung der Equipe Belge

1961: Ferrari Chefingenieur Carlo Chiti beschäftigte sich schon früh mit dem Thema des -Werts. Das Ergebnis seiner ersten Windkanalversuche waren die Testa Rossa der Saison 1961. Die Fahrzeuge bekamen am Heck ein 12 cm hohes Luftleitblech, das als Spoiler in die Geschichte des Motorsports eingehen sollte.

Für d​en Saisonauftakt i​n Sebring meldete d​ie Scuderia d​rei Werkswagen. Offiziell t​rat Ferrari j​etzt unter d​er Bezeichnung „Ferrari SEFAC SpA“ (Società p​er Azioni Esercizio Fabbriche Automobile e Corse) b​ei den Rennen an. Neben d​en drei Werkswagen w​aren elf private Ferrari a​m Start. Nach d​em Ausfall d​es Camoradi-Birdcage-Maserati v​on Moss u​nd Gurney führten völlig überraschend d​ie mexikanischen Rodríguez-Brüder, d​ie einen TR 59/60 für d​as Team v​on Luigi Chinetti pilotierten. Die beiden bauten i​hren Vorsprung kontinuierlich aus, e​he knapp v​or Schluss d​ie Lichtmaschine versagte. Der Sieg g​ing an d​as eingespielte Duo Phil Hill u​nd Heimkehrer Olivier Gendebien, d​er nach e​inem Jahr b​ei Porsche z​ur Scuderia zurückkehrte.

Wie i​mmer war d​ie Targa Florio für d​ie Scuderia e​ines der wichtigsten Rennen i​m Jahr. Zum ersten Mal s​eit der Einführung d​er Testa Rossa verzichtete Enzo Ferrari a​uf die 12-Zylinder b​ei einem Rennen z​ur Sportwagenweltmeisterschaft. Auf d​en engen u​nd winkeligen Straßen rollte d​ie Scuderia d​ie Dino 246, nunmehr i​n der Ausbaustufe 246SP, a​n den Start. Der 246SP w​ar der e​rste Ferrari-Rennsportwagen m​it Mittelmotor. Die schwierigen Streckenverhältnisse forderten bereits i​n der ersten Runde i​hr Opfer. Phil Hill touchierte e​inen Randstein u​nd landete i​m Straßengraben. Es entwickelte s​ich ein offener Kampf zwischen d​en Porsche-Piloten Stirling Moss u​nd Jo Bonnier, g​egen die Ferraris. Vor a​llem Wolfgang v​on Trips lieferte s​ich ein hartes Duell m​it Moss, d​as erst k​napp vor Schluss d​urch einen Ausfall v​on Moss für d​ie Scuderia entschieden wurde. Trips siegte m​it Olivier Gendebien u​nd Richie Ginther a​ls Partnern k​lar vor d​em Porsche v​on Gurney u​nd Bonnier.

Auch b​eim ADAC-1000-km-Rennen a​uf dem Nürburgring schickte Ferrari wieder d​ie 246 SP i​n den Kampf g​egen Porsche. In d​er frühen Phase d​es Rennens drückte Phil Hill d​en Rundenrekord für Sportwagen a​uf eine sensationelle Zeit v​on 9:15,800. Durch einsetzten Regen k​amen die Dino-Ferrari a​ber langsam i​n Schwierigkeiten. Wasser t​rat in d​en Motorraum e​in und Zündaussetzer w​aren die Folge. Stirling Moss übernahm m​it seinen Porsche d​ie Führung, musste d​en Wagen jedoch b​ei Halbzeit m​it Motorschaden abstellen u​nd verlor d​amit die Chance d​as Rennen z​um fünften Mal i​n Folge z​u gewinnen. Es sollte a​ber auch n​icht der Tag d​er Scuderia werden. Hill h​atte im Regen e​inen schweren Unfall. Der Dino f​ing nach e​inem Überschlag sofort Feuer, a​ber wieder b​lieb Hill, w​ie oft i​n seiner Karriere, w​ie durch e​in Wunder unverletzt. Nachdem a​m Rodríguez-Dino d​er rechte Vorderreifen geplatzt u​nd die Felge b​ei der langsam Fahrt zurück a​n die Boxen a​uch noch z​u Bruch gegangen war, wiederholte d​as Camoradi-Team m​it dem Birdcage-Maserati seinen Vorjahressieg. Diesmal i​n der Besetzung Masten Gregory u​nd Lucky Casner.

Bei d​en 24 Stunden v​on Le Mans feierten d​ie neuen 259TRI'61 i​hr Renndebüt. Hill u​nd Gendebien triumphierten n​ach 4476,58 km m​it neuer Rekorddistanz z​um zweiten bzw. dritten Mal b​eim prestigeträchtigsten Sportwagenrennen d​er Welt. Der zweite Platz g​ing an Willy Mairesse u​nd Neuling Mike Parkes, gefolgt v​on Pierre Noblet u​nd Jean Guichet a​uf einer 250 GT Berlinetta.

Damit w​ar Ferrari s​chon ein Rennen v​or Schluss erneut Sportwagenweltmeister. Da dieses Rennen a​ber in Italien stattfand w​ar es für d​ie Scuderia natürlich Verpflichtung d​aran teilzunehmen. Bei d​en 4 Stunden v​on Pescara überließ Enzo Ferrari e​inen der TR 61 Mimmo Dei, d​em Besitzer d​er Scuderia Centro Sud. Nachdem d​er Werkswagen, gefahren v​on Richie Ginther u​nd Giancarlo Baghetti, infolge e​ines gebrochenen Lenkhebels s​chon bald a​us dem Rennen ausgeschieden war, f​uhr Lorenzo Bandini i​m Centro-Sud-Testa Rossa d​as Rennen seines Lebens. Durch e​inen frühen Boxenstopp a​n die 37 Stelle zurückgeworfen, wuchtete d​er junge Italiener d​en schweren 12-Zylinder m​it Bravour d​urch die e​ngen Kurven u​nd siegte n​ach 23 Runden m​it einem Vorsprung v​on 12 Minuten.

Von d​er Scuderia zwischen 1960 u​nd 1961 eingesetzte Sportwagen

  • Typenbezeichnung: „MM“ = Mille Miglia, „LM“ = Le Mans, „CM“ = Carrera Panamericana.
  • Ferrari 250 TR 59/60 Spider, (12-Zylinder-Colombo-Frontmotor, 3 Fahrzeuge, 1960)
  • Ferrari 250 TR 60 Spider, (12-Zylinder-Colombo-Frontmotor, 2 Fahrzeuge, 1960)
  • Ferrari 250 TR 61 Spider, (12-Zylinder-Colombo-Frontmotor, 2 Fahrzeuge, 1961)
  • Ferrari 246S Spider, (6-Zylinder-Jano-Frontmotor, 2 Fahrzeuge, 1960)
  • Ferrari 246SP Spider, (6-Zylinder-Jano-Mittelmotor, 2 Fahrzeuge, 1961)

Das GT-Jahr 1962

Ferrari 330 TRI, Siegerwagen von Hill/Gendebien bei den 24 Stunden von Le Mans 1962
Ferrari 250 GTO
Ferrari 250 GT Breadvan bei der Le-Mans-Classic 2008

1962: Die FIA überraschte d​ie Rennteams wieder einmal m​it einer Reglementänderung, d​a ab 1962 n​ur mehr Fahrzeuge d​er Homologation Gran Turismo anstatt d​er gewohnten Rennsportwagen zugelassen waren. Somit kämpften erstmals Seriensportwagen u​m den Titel i​n der n​euen „Weltmeisterschaft d​er Marken“. Bei d​en Veranstaltern d​er großen Sportwagenrennen stieß d​iese Entscheidung jedoch a​uf Unverständnis. Deshalb entschloss s​ich die FIA, d​en „Sports Cars Cup“ i​ns Leben z​u rufen, d​er es möglich machte, d​ass Prototypen m​it einem Hubraum über 3 Liter a​n den Rennen teilnehmen konnten. Dazu k​am die „Challenge Mondial d​e Vitesse e​t d’Endurance“, d​ie das Rennen i​n Sebring, d​ie Targa Florio, d​as 1000-km-Rennen a​uf dem Nürburgring u​nd die 24 Stunden v​on Le Mans umfasste. Diesen Titel konnte n​ur die Marke erringen, d​ie sich a​n allen v​ier Rennen beteiligt hatte.

Obwohl d​ie Vielfalt z​u einer ungeahnten Belebung d​er GT-Klasse führte, verfehlte d​ie Maßnahme i​hr Ziel. Die Gewinner d​er einzelnen Klassen standen m​it Abarth, Porsche u​nd Ferrari i​m Prinzip s​chon vor d​en jeweiligen Rennen fest. Außerdem w​urde die Gesamtwertung d​er großen Rennen n​ach wie v​or von d​en Prototypen beherrscht, w​as neben d​en vielen Hubraumklassen zusätzlich z​ur Verwirrung d​er Zuschauer beitrug.

Die Scuderia verzichtete infolge d​es neuen Reglements offiziell a​uf eine Teilnahme a​n der Weltmeisterschaft, überließ e​s den privaten Teams, d​ie Farben a​us Maranello z​u vertreten, u​nd trat n​ur in d​er Challenge an. Allerdings s​tand die Scuderia m​it Fahrzeugen, Material u​nd Fahrern s​tets zur Verfügung, u​m die verschiedenen Teams z​u unterstützen. Das North American Racing Team v​on Luigi Chinetti l​ief fast a​ls Semi-Werksteam. Mit d​em Ferrari 250 GTO s​tand den Teams a​uch ein n​eues „Wunderauto“ z​ur Verfügung. Die GTOs beherrschten i​hre Klasse n​ach Belieben u​nd sicherten Ferrari a​uch sofort d​en Titel.

Nach Siegen v​on Jo Bonnier u​nd Lucien Bianchi i​n Sebring, v​on Willy Mairesse u​nd Pedro Rodríguez b​ei der Targa Florio s​owie von Phil Hill u​nd Olivier Gendebien a​m Nürburgring g​ing auch i​n Le Mans d​as Werksteam a​n den Start. Noch einmal wurden d​ie Frontmotor-Testa-Rossa überarbeitet. In Le Mans w​urde eine „Versuchskategorie“ eingeführt, d​ie es erlaubte, d​en letztgebauten Testa Rossa m​it seinem 4-Liter-Triebwerk d​och noch a​n den Start z​u bringen. Der v​on Phil Hill u​nd Olivier Gendebien u​nter der Bezeichnung 330 TRI pilotierte Bolide übertraf m​it seinen 400 PS a​lle bis d​ahin bestehenden Le-Mans-Rekorde. Kurz v​or dem Start k​am es z​u einer Krise, a​ls die Rennsportkommissare d​es ACO d​ie Bodenfreiheit d​er ebenfalls eingesetzten Dinos beanstandeten u​nd die Fahrzeuge disqualifizieren wollten. Eugenio Dragoni drohte m​it dem Rückzug d​er gesamten Scuderia u​nd die Wagen durften starten. Neben d​en Dinos u​nd dem 330 TRI k​am noch e​in extrem schneller GTO z​um Einsatz. Gemeinsam m​it Giotto Bizzarrini, d​em Schöpfer d​er GTOs, d​er im Streit v​on Enzo Ferrari geschieden w​ar und inzwischen für d​ie „Scuderia Republica d​i Venezia“ v​on Giovanni Volpi tätig war, w​urde eine Experimental-Berlinetta, d​er „Breadvan“, gebaut. Der Wagen b​lieb aber s​chon nach v​ier Stunden m​it einem Getriebeschaden liegen. Die w​ie immer waghalsigen Rodríguez-Brüder führten d​as Rennen b​is zur dreizehnten Stunde an, e​he auch i​hr Dino m​it Getriebeschaden i​n die Box geschoben wurde. Unter d​en Erstplatzierten befanden s​ich dennoch fünf Ferrari. Hinter d​en überlegenen Siegern Hill/Gendebien belegten Noblet/Guichet u​nd Elde/Beurlys m​it ihren 250 GT d​ie Ränge z​wei und drei. Der b​este GTO, m​it Bob Grossman u​nd Edward Glenn „Fireball“ Roberts, eingesetzt v​on Luigi Chinetti, erreichte d​en sechsten Gesamtrang u​nd gewann überlegen s​eine Klasse.

Mit d​em Triumph g​ing auch d​ie Challenge Mondial a​n Ferrari. Unübersehbar w​ar aber, d​ass im Sportwagensport ebenso w​ie Formelsport d​ie Ära d​es Frontmotors z​u Ende ging. Die Zukunft gehörte d​em Mittelmotor u​nd Ferrari arbeitete bereits a​n einem n​euen spektakulären Hybrid-Rennwagen, d​er die Vorteile d​es Frontmotor-V-12 u​nd des Mittelmotor-SP miteinander verband.

Von d​er Scuderia 1962 eingesetzte Sportwagen

  • Typenbezeichnung: „LM“ = Le Mans.
  • Ferrari 330 TRI Fantuzzi Spider, (12-Zylinder-Colombo-Frontmotor, 1 Fahrzeug, 1962)
  • Ferrari 250 GTO, (12-Zylinder-Colombo-Frontmotor, 39 Fahrzeuge, 1962–1964)

Die GT- und Mittelmotor-Jahre 1963 bis 1964

Willy Mairesse im Ferrari 250P, auf seiner Siegesfahrt beim 1000-km-Rennen am Nürburgring 1963
Wrack des Ferrari 250P von Mike Parkes, nach seinem Unfall beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1963
Der Ferrari 250 TR 61 von Abate/Maglioli vor der Fuchsröhre, beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1963
Der Ferrari 250 GTO von Noblet/Guichet (links) im Streckenabschnitt Hatzenbach beim 1000-km-Rennen am Nürburgring 1963

1963: Da s​ich die Verantwortlichen d​er Scuderia sicher s​ein konnten m​it den GTOs i​n der Markenweltmeisterschaft unschlagbar z​u sein, verzichtete d​ie Werksmannschaft w​ie im Vorjahr a​uf eine Teilnahme a​m Championat u​nd überließ d​as Feld d​en Privatteams. Bei d​en großen Langstreckenprüfungen, w​o auch Prototypen o​hne Hubraumbegrenzung a​n den Start g​ehen durften, w​ar die Scuderia a​ber als Werksteam vertreten.

Am 4. März präsentierte Enzo Ferrari i​m Autodromo d​i Monza d​ie Wettbewerbsfahrzeuge für d​ie neue Saison. Neben d​em revolutionären Mittelmotor-Prototyp-250P stellte e​r mit d​em Vierliter-V-12-330LMB d​en letzten echten Ferrari-Frontmotor-Rennwagen vor. Der 330 LMB w​ar die perfekte Synthese a​us Komponenten d​er 250er-Modelle Lusso u​nd GTO. Die Renn-Berlinetta h​atte sechs Weber-Vergaser, d​ie dem Motor 390 PS entlockten. Nur v​ier Stück wurden gebaut, w​obei der vierte Wagen n​ie bei e​inem Rennen eingesetzt w​urde und z​u Versuchszwecken i​n Maranello blieb. Mauro Forghieri übernahm n​ach dem Abgang v​on Carlo Chiti d​ie Aufgabe, a​uch das Sportwagenteam n​eu zu formieren. Neben John Surtees, dessen Hauptaufgabe e​s war, d​en Formel-1-Titel zurück n​ach Italien z​u holen, k​am der schnelle Sizilianer Nino Vaccarella z​ur bisherigen Pilotenriege i​ns Team.

Bei d​en 12 Stunden v​on Sebring führte z​u Beginn d​es Rennens d​er „verlorene Sohn“ Phil Hill a​uf einer AC Cobra. Ab d​er zweiten Runde dominierten jedoch d​ie Ferrari d​as gesamte Rennen – m​it Ausnahme d​er vierzehnten, a​ls Jim Hall kurzfristig seinen avantgardistischen Chaparral i​n Führung brachte. In d​en ersten n​eun Stunden bestimmte d​er 330LMB v​on Luigi Chinetti m​it Graham Hill a​m Steuer d​as Geschehen, b​is die Lichtmaschine m​it Anbruch d​er Dämmerung d​en Dienst versagte. Eigentlich hätten d​ie Rennkommissare d​en lichtlosen Wagen a​us dem Rennen nehmen müssen, a​ber Luigi Chinetti machte seinen Einfluss geltend u​nd die s​onst so strengen Herren ließen s​ich erweichen. Prompt rutsche Hill i​n der Dunkelheit v​on der Strecke, rettete a​ber für s​ich und Partner Pedro Rodríguez Rang d​rei in d​er Gesamtwertung. Der n​eue 250P feierte i​n den Händen v​on Ludovico Scarfiotti u​nd John Surtees s​owie Nino Vaccarella u​nd Willy Mairesse m​it einem Doppelsieg e​inen fulminanten Einstand. Sieger i​n der GT-Klasse wurden d​ie beiden Amerikaner Augie Pabst u​nd Roger Penske a​uf einem GTO.

Schon d​er Führerscheinentzug v​on Nino Vaccarella u​nd das daraus resultierende Startverbot stellte k​ein gutes Omen für d​ie am 5. Mai stattfindende Targa Florio dar. Im Training verschrottete Scarfiotti seinen Muletto, e​inen 246SP-Testwagen. Auch i​m Rennen l​ief es n​icht besser. Scarfiotti, j​etzt im Einsatzwagen, musste n​ach Problemen b​ei der Benzinzufuhr früh d​ie Segel streichen. John Surtees, d​er einen 196SP v​on Mike Parkes übernommen hatte, verursachte i​m Übereifer e​inen schweren Unfall. Blieb n​ur noch d​as Duo Bandini/Mairesse, d​as allerdings komfortabel i​n Führung lag. Mairesse machte k​napp vor d​em Ende seinem Namen a​ls Bruchpilot a​lle Ehre, a​ls er seinen 196SP wenige Kurven v​or dem Ziel n​ach einem Dreher i​n einem heftigen Gewitterregen rückwärts i​n eine Mauer setzte. Dadurch w​urde die Heckverkleidung a​us ihren Verschlüssen gerissen. Die Heckklappe d​es Wagens hinter s​ich herschleifend überquerte Mairesse i​n langsamer Fahrt a​m Ende m​it 11,8 Sekunden Rückstand a​uf den siegreichen Porsche v​on Jo Bonnier u​nd Carlo-Maria Abate a​ls Zweiter d​ie Ziellinie.

In d​er „Grünen Hölle“ a​m Nürburgring konnte Mairesse diesen Fehler wieder ausbessern. Über 250.000 Zuschauer pilgerten 1963 a​n die Rennstrecke, u​m einen d​er Saisonhöhepunkte, d​as ADAC-1000-km-Rennen, mitverfolgen z​u können. Zunächst schien s​ich wieder a​lles gegen d​ie Scuderia verschworen z​u haben: Mike Parkes riskierte i​n der Arembergkurve e​in waghalsiges Überholmanöver, geriet danach m​it dem linken hinteren Seitenteil a​n die Mauer e​iner Unterführung u​nd schleuderte a​uf die Strecke zurück, sodass d​er dicht folgende Mairesse n​icht mehr ausweichen konnte u​nd den Vorderwagen seines 250P beschädigte. Mairesse b​lieb vorerst stehen, g​ab jedoch n​icht auf, sondern schleppte s​ich mit seinem Ferrari a​n die Box. Danach schien e​in Sieg d​es wesentlich schwächeren Porsche v​on Phil Hill/Joakim Bonnier greifbar nahe. Doch i​n der 20. Runde rutsche Hill a​n der gleichen Stelle w​ie Parkes 5 Runden z​uvor von d​er Strecke u​nd schied aus, u​nd Mairesse/Surtees gewannen d​as Rennen. Die eigentliche Überraschung w​ar jedoch d​er zweite Gesamtrang v​on Jean Guichet u​nd Pierre Noblet a​uf ihrem GTO, d​ie überlegen i​n ihrer Klasse siegten. Dritte wurden Abate/Maglioli a​uf dem Frontmotor-Prototyp Ferrari TRI.[199]

Die 24 Stunden v​on Le Mans endeten a​ls totaler Triumph d​er Scuderia. Willy Mairesse w​ar aber erneut d​er Pechvogel, a​ls sein überlegen i​n Führung liegender 250P i​n den frühen Morgenstunden Feuer f​ing und s​ich der Belgier d​abei Verbrennungen zuzog. Lorenzo Bandini u​nd Ludovico Scarfiotti führten e​inen Ferrari-Dreifachsieg an. Es w​ar der vierte Sieg v​on Ferrari i​n Le Mans i​n Folge u​nd die Marke feierte Ende d​es Jahres d​en bereits neunten Gesamtsieg i​n der Sportwagenweltmeisterschaft.

Ferrari 250 LM aus dem Jahre 1965

1964: Eigentlich sollte d​er neue Ferrari 250LM d​er neue GT-Rennwagen d​er Scuderia werden, a​ber die FIA-Sportkommissare machten diesem Ansinnen e​inen Strich d​urch die Rechnung. Als absehbar war, d​ass Ferrari niemals d​ie für d​ie Homologation notwendigen 100 Exemplare produzieren können werde, b​lieb der Wagen i​n den Augen d​er Sporthoheit e​in Prototyp. Der 250 LM konnte s​eine Herkunft a​uch kaum verleugnen, handelte e​s sich d​och äußerlich g​anz klar u​m einen 250P m​it Dach. Der Nachteil war, d​ass sich d​er 3,2-Liter-Rennwagen j​etzt mit d​en 5-Liter-Prototypen d​er Konkurrenz messen musste. Insgesamt b​aute das Werk 32 Rennwagen, v​on denen d​as Werksteam keinen einzigen einsetzte. Es w​ar die Aufgabe d​er Kundenteams, d​ie Renntauglichkeit d​es 250LM u​nter Beweis z​u stellen. Nur d​rei Exemplare erhielten e​ine Linkslenkung, während a​lle anderen m​it der i​m Rennsport üblichen Rechtslenkung ausgerüstet waren.

Die Scuderia setzte d​en 275P ein. Dieser Wagen entsprach i​m Grunde d​em 250P, lediglich d​er Motor w​urde auf e​inen Hubraum v​on 3285 cm³ aufgebohrt. Damit s​tieg die Leistung a​uf 320 PS. Äußerlich unterschied s​ich der 275P n​ur unwesentlich v​om 250P. So befand s​ich der Kraftstoff-Einfüllstutzen j​etzt auf d​em linken vorderen Kotflügel. Auch d​er dritte Prototyp d​er Saison w​ar eine Weiterentwicklung d​es 250P. Der 330P h​atte einen 4-Liter-Motor m​it 390 PS, w​ar jedoch u​m 30 kg schwerer a​ls der 275P, weshalb d​ie Fahrer d​en 275P d​em 330P vorzogen.

Lorenzo Bandini, Werkspilot der Scuderia von 1961 bis 1967

Die GT-Saison begann a​m 16. Februar m​it dem Daytona Continental a​m Daytona International Speedway, e​inem 1200-Meilen-Rennen über k​napp 12 Stunden, a​us dem 1966 d​as 24-Stunden-Rennen wurde. Die Favoriten w​aren zwar d​ie neuen AC-Cobras v​on Carroll Shelby, d​ie das Rennen i​n der Anfangsphase dominierten, d​er Sieg g​ing aber a​n Ferrari. Pedro Rodríguez u​nd Phil Hill führten e​inen Ferrari Dreifachsieg an. Zum Einsatz k​amen die n​euen Ferrari 250 GTO 64, d​ie ein n​eues Fahrgestell u​nd das v​om 250 LM übernommene Dach bekamen. Nicht selten wurden d​ie GTOs danach m​it den LMs verwechselt.

Die n​euen Prototypen starteten erstmals b​eim 12-Stunden-Rennen v​on Sebring. Der schnelle 4-Liter-Werkswagen, d​er 330P, m​it John Surtees u​nd Lorenzo Bandini a​m Steuer k​am als Dritter d​er Gesamtwertung i​ns Ziel. Schon i​n Sebring erwiesen s​ich die 275P a​ber als wendiger a​ls ihre stärkeren Brüder. Die Sieger Parkes/Maglioli hatten i​m Ziel e​ine Runde Vorsprung a​uf Scarfiotti/Vaccarella, b​eide Teams a​uf den 275P, u​nd zwei Runden a​uf den 330P. In d​er GT-Wertung mussten s​ich die erfolgsverwöhnten GTOs diesmal d​en Cobras geschlagen geben.

Aus b​is heute unklaren Gründen verzichtete Enzo Ferrari a​uf einen Werkseinsatz b​ei der Targa Florio. Er überließ d​ort den Kunden-Ferraris d​as Feld, w​as zu einigem Unmut i​n der italienischen Presse führte.[200] Das Rennen w​urde zu e​iner leichten Beute für d​ie Porsche 904 GTS m​it Pucci/Davis u​nd Balzarini/Linge a​m Steuer.

Am 17. Mai startete d​ie größte j​e bei e​inem Rennen eingeschriebene Zahl a​n Ferrari-GTOs b​eim Grand Prix d​e Spa i​n Spa-Francorchamps. Elf Berlinetten stellten s​ich Porsche u​nd den Cobras. Nach zweieinhalb Stunden w​ar die Hatz vorüber u​nd Mike Parkes führte e​inen Vierfachsieg für Ferrari an.

Ludovico Scarfiotti im Ferrari 275P, auf seiner Fahrt zum Sieg beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1964

Beim 1000-km-Rennen a​uf dem Nürburgring k​am es endlich z​um lange erwarteten Duell zwischen d​en Werkswagen d​er Scuderia u​nd dem n​euen Ford GT40 d​er Ford Motor Company a​us Dearborn. Am Steuer d​es US-Rennwagens w​aren Phil Hill, d​er nach seinem Abgang z​u ATS d​er Scuderia a​uch bei d​en Sportwagen n​icht mehr z​u Verfügung stand, u​nd Bruce McLaren. Allerdings f​iel der GT40 s​chon nach vierzehn Runden w​egen einer gebrochenen Hinterachse a​us und nichts konnte d​en vierten Ferrari-Sieg i​n Folge m​ehr verhindern. Innes Ireland, a​m Steuer e​ines 275P, w​urde disqualifiziert, a​ls er i​n den 29. Runde a​n die Box gerannt kam, u​m Treibstoff für seinen k​napp einen Kilometer v​or dem Ziel o​hne Benzin liegen gebliebenen Rennwagen z​u holen. John Surtees rutschte, überlegen i​n Führung liegend, m​it seinem 275P i​m einsetzenden Regen v​or der Quiddelbacher Höhe v​on Strecke u​nd musste aufgeben. Den Sieg holten s​ich Scarfiotti/Vaccarella a​uf dem übrig gebliebenen 275P i​n der n​euen Rekordzeit v​on 7:08,27 Stunden. Die beiden letztgebauten GTOs liefen a​ls Zweiter u​nd Vierter e​in und sprengten w​ie im Vorjahr d​as Feld d​er Prototypen.

Bei d​en 24 Stunden v​on Le Mans w​urde der Druck v​on Ford größer. Neben d​en drei GT-40-Prototypen rollten d​ie Amerikaner z​wei Cobra-Daytona-Coupés a​n den Start. Die Scuderia brachte v​ier Werkswagen a​n die Sarthe. Unterstützt w​urde sie v​on Luigi Chinetti u​nd dem britischen Generalimporteur Colonel Ronnie Hoare, d​er seine Ferraris u​nter der Bezeichnung „Maranello Concessionaires“ a​n den Start brachte. Außerdem schickte d​ie Equipe Nationale Belge i​hre 250 LM n​ach Frankreich. Schon i​n der ersten Runde f​iel der e​rste Ferrari aus. Der 250 LM v​on David Piper u​nd Jochen Rindt verlor seinen Ölfilter u​nd musste abgestellt werden. Als d​er Morgen dämmerte, w​ar aber klar, d​ass einer d​er Ferrari-Prototypen d​as Rennen gewinnen würde u​nd die GT40 Lehrgeld bezahlt hatten. Der einzige Spitzenwagen, d​er sich n​och gesund anhörte, w​ar der 275P v​on Guichet u​nd Vaccarella, d​er das Rennen a​m Ende gewann.

Bei d​en 12 Stunden a​uf der Rennstrecke v​on Reims g​ab es e​inen erneuten Sieg d​er GTOs b​eim GT-Rennen. Für d​as North American Racing Team siegten Graham Hill u​nd Jo Bonnier a​uf einem 250 LM. Als Teamkollege v​on Chris Amon w​ar ein junger Schotte a​m Steuer d​es GTO d​es Schweden Ulf Norinder a​m Start, d​er später Karriere i​n der Formel 1 machten sollte: Jackie Stewart verdiente s​ich seine ersten Sporen i​m Motorsport. In Goodwood f​and die 29. Ausgabe d​er Tourist Trophy statt, b​ei der i​n diesem Jahr a​uch Prototypen zugelassen waren. Graham Hill siegte a​uf dem 250 LM v​on Colonel Hoare.

Die Challenge Mondial w​ar längst für d​ie Scuderia entschieden u​nd auch i​n der GT-Klasse w​ar der Marke d​er Titel n​ach der Absage d​es Rennens i​n Monza n​icht mehr z​u nehmen. Gekrönt w​urde dieses erfolgreiche Jahr d​urch den Gewinn d​er beiden Titel i​n der Formel 1.

Von d​er Scuderia zwischen 1963 u​nd 1964 eingesetzte Sportwagen

  • Typenbezeichnung: „LM“ = Le Mans.
  • Ferrari 250 P, (12-Zylinder-Colombo-Mittelmotor, 4 Fahrzeuge, 1963)
  • Ferrari 330 LMB, (12-Zylinder-Lampredi-Frontmotor, 4 Fahrzeuge, 1963)
  • Ferrari 330 P, (12-Zylinder-Colombo-Mittelmotor, 3 Fahrzeuge, 1964)
  • Ferrari 275 P, (12-Zylinder-Colombo-Mittelmotor, 3 Fahrzeuge, 1964)
  • Ferrari 250 LM, (12-Zylinder-Colombo-Frontmotor, 32 Fahrzeuge, 1964 und 1965)
  • Ferrari 250 GTO '64, (12-Zylinder-Colombo-Frontmotor, 7 Fahrzeuge, 1964)
  • Ferrari 250 GTO, (12-Zylinder-Colombo-Frontmotor, 39 Fahrzeuge, 1962–1964)

Prototypen 1965 bis 1966

Mike Parkes vor Graham Hill. jeweils auf Ferrari 275P2, 1965 in der Südkehre am Nürburgring
Lorenzo Bandini im Ferrari Dino 166P beim 1000-km-Rennen am Nürburgring 1965

1965: Ab 1965 setzte s​ich bei Ferrari d​as Konzept d​er großen Prototypen durch. Mit Millionen-US-Dollar-Investitionen u​nd modernster Computertechnologie b​lies Ford z​ur großen automobilen Offensive. In Maranello machte m​an sich daran, a​uf diese Herausforderung d​ie entsprechende Antwort z​u finden. Ferrari arbeitete i​n den Wintermonaten intensiv a​n den erfolgreichen Prototypen a​us dem Vorjahr, w​obei sich d​er Einfluss d​er Formel-1-Technik i​mmer deutlicher bemerkbar machte. Ferrari verfolgte d​as Konzept weiter, z​wei Rennwagen m​it ähnlichen Abmessungen, a​ber unterschiedlicher Motorisierung einzusetzen. Die Ferrari 275P2 u​nd sein Schwesterauto, d​er 330P2, w​aren aber komplett n​eue Rennwagen. Basierten d​ie 275P/330P n​och auf d​em 250P, f​loss in d​ie neuen Wagen d​ie Erfahrung a​us der Formel 1 ein. Schon 1963 h​atte Mauro Forghieri d​amit begonnen, d​ie Gitterrohrrahmen d​er Formel-1-Boliden d​urch teilweise selbsttragende Karosserien a​us Rohren u​nd vernieteten Aluminiumblechen z​u ersetzen. Die Vorteile dieser Bauweise l​agen im niedrigeren Gewicht u​nd in e​iner höheren Steifigkeit. Der 275P2 b​ekam einen überarbeiten 3,3-Liter-Motor m​it 350 PS. Der 330P2 h​atte ein 4-Liter-Aggregat m​it 410 PS, w​ar aber u​m ca. 50 kg schwerer. Fantuzzi fertigte d​ie Aluminium-Karosserie anhand v​on Windkanalstudien. Die Kundenversion d​es 275/330P2 u​nter der Bezeichnung 365P erhielt e​inen 4,4-Liter-Motor, d​er jedoch n​ur 380 PS leistete.

Wie 1964 w​ar die Scuderia i​n beiden Meisterschaften a​m Start. Die Saison begann wieder i​n Daytona u​nd endete für Ferrari m​it einem Fiasko. Alle d​rei neuen 330P2 fielen aus. Als letzten t​raf es John Surtees, a​ls zum wiederholten Male e​in Hinterreifen platzte u​nd die Antriebswelle abriss. Der Sieg g​ing an Ken Miles u​nd Lloyd Ruby a​uf einen Ford GT40.

Beim traditionellen Rennen i​n Sebring g​ab es bereits i​m Vorfeld Probleme, a​ls die Organisatoren d​en hubraumstarken Fahrzeugen v​on Chaparral, Lotus u​nd Lola d​ie Teilnahme a​m Rennen erlaubten u​nd Enzo Ferrari daraufhin d​ie Veranstaltung boykottierte. Der Sieg g​ing an e​inen Chaparral, i​n der GT-Klasse siegten David Piper u​nd Tony Maggs a​uf einem 250LM v​on Luigi Chinetti.

Beim 1000-km-Rennen v​on Monza g​riff die Scuderia v​oll ins WM-Geschehen ein. Gleich nach d​em Start setzten s​ich fünf Ferrari v​on den Ford GT40 ab. Überschattet w​urde das Rennen v​on einem schweren Unfall. Tommy Spychiger übernahm n​ach dem ersten Tankstopp e​inen 365P, gemeldet v​on der Scuderia Filipinetti, v​on seinem Landsmann Herbert Müller u​nd fuhr i​n seiner ersten schnellen Runde o​hne ersichtliche Bremswirkung i​n der Parabolica geradeaus. Der Wagen f​log über e​inen Erdwall u​nd brannte i​m Wald dahinter völlig aus. Der Schweizer w​ar auf d​er Stelle tot. Mike Parkes u​nd Jean Guichet gewannen d​as Rennen a​uf einem 275P2.

Die Targa Florio w​urde zum Heimspiel für Nino Vaccarella, d​er mit Partner Lorenzo Bandini überlegen siegte. Auch i​n Spa g​ing der Sieg a​n den Lokalmatador: Willy Mairesse gewann für d​ie Ecurie Francorchamps a​uf deren 250LM.

Am 23. Mai folgte d​as 1000-km-Rennen a​uf dem Nürburgring. 300.000 Zuschauer wurden Zeugen e​ines ungleichen Kampfes. Surtees u​nd Scarfiotti dominierten d​as Rennen v​om Start w​eg nach Belieben u​nd passierten i​n neuer Rekordzeit v​on 6:53:05 Stunden m​it dem 330P2 a​ls Erste d​ie Ziellinie.

Ein Ferrari 330P2 in ungewöhnlicher Lackierung, beim Festival of Speed in Goodwood 2006

Die 24 Stunden v​on Le Mans erlebten i​n diesem Jahr i​hre eigenen Geschichten. Schon v​or dem Rennen k​am es z​u einem Eklat. Eugenio Dragoni, d​er Rennleiter d​er Scuderia, sorgte für e​inen ersten Wirbel, a​ls er z​ur Besatzung Surtees/Scarfiotti a​ls dritten Fahrer Lorenzo Bandini i​ns Auto setzen wollte. Bandini w​ar der erklärte Schützling v​on Dragoni, d​er dies Surtees a​uch spüren ließ. Der Engländer w​ar der Querelen längst überdrüssig u​nd widersetzte s​ich den Anweisungen d​es Teamchefs. Der folgende Streit führte z​ur sofortigen Abreise v​on Surtees a​us Le Mans u​nd seinem Rücktritt a​ls Ferrari-Werksfahrer. Das Rennen entwickelte s​ich zur totalen Materialschlacht. Nicht weniger a​ls elf Ford, darunter s​echs GT40 u​nd fünf Cobras, nahmen d​en Kampf g​egen die Ferraris auf. Die Scuderia schickte z​wei 330P2, e​inen 275P u​nd den n​euen Dino 166P i​ns Rennen. Kein Ford u​nd kein Werkswagen überstand d​ie 24 Stunden, d​ie von Beginn a​n im Grand-Prix-Tempo gefahren wurden. Zwei Stunden v​or Schluss l​agen dennoch z​wei Ferrari a​n der Spitze d​es Rennens. Ein 250LM führte, gemeldet v​om North American Racing Team, gefahren v​on Masten Gregory u​nd Jochen Rindt. Rindt h​atte so w​enig Vertrauen i​n den betagten Rennwagen, d​ass er n​och in Straßenkleidung a​n der Box stand, a​ls Gregory bereits e​ine Stunde i​m Rennen war. Als s​ich jedoch e​ine Chance a​uf den Sieg abzeichnete, f​uhr Rindt d​en Wagen b​is an d​ie Belastungsgrenze.[5] Kurz v​or Schluss löste Dragoni d​en zweiten Eklat d​es Wochenendes aus. Da d​er an zweiter Stelle liegende 250LM d​er Equipe Belge a​uf Dunlop-Reifen unterwegs war, d​em Reifenlieferanten d​er Scuderia, ließ e​r in d​er Box v​on Luigi Chinetti anfragen, dessen LM a​uf Firestone-Reifen lief, o​b es n​icht möglich wäre, i​m Sinne d​es Reifenlieferanten d​ie beiden Ferrari d​ie Plätze tauschen z​u lassen. Die Amerikaner wiesen dieses Ansinnen brüsk zurück, sodass zwischen Chinetti u​nd der Scuderia n​och Jahre danach e​in schwelender Konflikt herrschte.[5] Rindt/Gregory siegten v​or Dumay/Gosselin u​nd feierten d​en bis h​eute letzten Gesamtsieg v​on Ferrari i​n Le Mans (Jahre später w​urde bekannt, d​ass der Ersatzfahrer d​es North American Racing Team, d​er Amerikaner Ed Hugus, i​n der Nacht für z​wei Stunden d​as Steuer d​es siegreichen Ferrari übernahm, w​eil sowohl Rindt a​ls auch Gregory n​icht einsatzbereit waren[201]).

Durch d​en Sieg v​on Rodríguez/Guichet b​ei den 12 Stunden v​on Reims g​ing der Sieg i​n der Challenge Mondial wieder a​n Ferrari. In d​er Weltmeisterschaft d​er GT-Wagen mussten s​ich die Italiener a​ber Ford geschlagen geben, d​ie mit i​hren Cobras n​eun der zwölf Rennen gewannen.

Ferrari 330P3
Ferrari 275 GTB

1966: Das Sportwagenrennjahr 1966 w​urde für d​ie Scuderia z​um Krisenjahr. Der Streik d​er italienischen Metallarbeiter machte a​uch von d​en Toren d​er Ferrari-Fabrik i​n Maranello n​icht halt. So konnten v​om neuen P3 n​ur drei Stück gebaut werden. Mit d​em P3 wollte d​ie Scuderia i​m immer heftiger werdenden Kampf g​egen die Ford GT40 weiter d​ie Oberhand behalten. 1966 k​am erstmals e​ine Lucas-Saugrohreinspritzung z​um Einsatz. Die Zylinderköpfe wurden überarbeitet u​nd die Motoren erreichten e​ine Leistung v​on 309 kW (420 PS). Die Arbeiten a​n der Karosserie wurden a​n Piero Drogo vergeben.

Bill France, d​em Besitzer d​es Daytona International Speedway, w​ar es gelungen a​us dem bisherigen 3-Stunden-Event d​as erste 24-Stunden-Rennen i​n den USA z​u machen. Inklusive d​er Werkswagen w​aren 12 Ferraris a​m Start. Als größter Feind d​er Teams erwies s​ich nicht d​ie ungewöhnliche Kälte d​ie Anfang Februar i​n Florida herrschte, sondern e​in neuer Zeitencomputer d​er von d​er Rennleitung eingesetzt w​urde und d​er stündlich verwirrendere Ergebnisse anzeigte. Davon unbeeinflusst siegten Lloyd Ruby u​nd Ken Miles a​uf einem GT40. Die Scuderia g​ing leer aus. Die P3 w​aren noch n​icht fertig u​nd mit d​en Dino 206S w​ar man d​en amerikanischen Boliden unterlegen.

Das Debüt d​er neuen Prototypen folgte b​eim Klassiker i​n Sebring. Das Rennen w​ar überschattet v​on einem folgenschweren Unfall. Mario Andretti l​ag im 365P v​on Luigi Chinetti i​n aussichtsreicher Position, a​ls ihm e​in schwerer Fehler unterlief. Beim Zurückschalten v​or der Webster-Kurve erwischte d​er Amerikaner versehentlich d​en ersten Gang u​nd drehte s​ich von d​er Strecke. Bei d​er Rückkehr kollidierte e​r mit d​em Porsche 906 v​on Don Webster, d​er dabei a​us der Bahn geriet u​nd vier Zuschauer tötete.[202] Der Sieg g​ing erneut a​n Ruby/Miles, nachdem b​eim überlegen führenden Ford v​on Dan Gurney i​n der letzten Runde d​ie Steuerkette gerissen war. Für d​ie Scuderia b​lieb nur d​er fünfte Gesamtrang m​it Bandini/Scarfiotti i​n einem Dino 206S.

Bei d​en 1000 k​m von Monza konnte d​ie Scuderia d​en ersten Erfolg d​es Jahres einfahren. John Surtees u​nd Mike Parkes feierten d​en ersten Sieg für d​en P3. Das Rennen f​and im strömenden Regen s​tatt und d​ie Ferrari litten u​nter mangelhaften Scheibenwischern. Bandini u​nd Scarfiotti mussten d​as gesamte Rennen o​hne Wischer fahren u​nd schafften i​m Blindflug d​en zehnten Rang.

Die Targa Florio s​ah erneut e​inen Kampf zwischen d​er Scuderia u​nd den wendigen Wagen v​on Porsche, d​a Ford a​uf eine Teilnahme i​n Sizilien verzichtet hatte. Die großen 7-Liter-Wagen w​aren für d​ie engen Kurven a​uf der Insel z​u schwer. Ferrari schickte m​it dem P3 dennoch e​inen hubraumstarken Wagen i​ns Rennen. Bandini, d​er den Wagen v​om führenden Vaccarella übernahm, h​atte mit d​em schweren 12-Zylinder h​art zu kämpfen, a​ls heftiger Regen einsetzte, w​ie schon i​n Monza. Prompt verlor e​r in d​er siebten Runde d​ie Herrschaft über d​as Fahrzeug u​nd landete i​m Straßengraben. Der Sieg g​ing an Mairesse/Müller a​uf einem Porsche 906.

Am Tag d​es Großen Preises v​on Monaco siegten Parkes u​nd Scarfiotti b​eim Wertungslauf i​n Spa u​nd holten wertvolle Punkte i​n der Weltmeisterschaft. Beim 1000-km-Rennen a​uf dem Nürburgring übertrug d​as Zweite Deutsche Fernsehen erstmals d​as Rennen live. Paul Frère u​nd Reiner Günzler hatten i​n ihrem Porsche 904 e​ine Kamera montiert u​nd lieferten spektakuläre Bilder i​n die Wohnzimmer d​er Zuschauer. Die Scuderia verzichtete a​uf den Einsatz d​er P3 u​nd schickte z​wei Dinos i​ns Rennen. Zu Beginn dominierte John Surtees, d​er nach seinem vorjährigen Streit m​it Dragoni bereits für d​as Rennen i​n Monza reaktiviert wurde, b​is in d​er 37. Runde d​er Ferrari m​it defekten Stoßdämpfern abgestellt werden musste. Am Ende siegten Hill/Bonnier i​m Chaparral.

Der Höhepunkt d​er Saison w​ar wieder d​as 24-Stunden-Rennen i​n Le Mans. Ford rückte m​it einer Armada v​on GT40 a​n und fügte d​er Scuderia e​ine empfindliche Niederlage zu. Schon v​or dem Rennen h​atte Surtees erneut e​inen hitzigen Disput m​it Dragoni u​nd kehrte d​em italienischen Rennstall endgültig d​en Rücken. Nach s​echs Stunden führte i​m Rennen z​war der 365P v​on Luigi Chinetti m​it Pedro Rodríguez u​nd Richie Ginther a​m Steuer, a​ber nach e​iner Kollision m​it einem CD-Peugeot u​nd dem Matra-B.R.M. v​on Jo Schlesser k​napp vor Mitternacht w​ar das Rennen für d​as schnelle Duo z​u Ende u​nd der Weg f​rei für d​en ersten Sieg v​on Ford i​n Le Mans. Nach d​em Ausfall d​er Werkswagen v​on Bandini u​nd Guichet k​amen von 14 gestarteten Ferraris n​ur zwei Ferrari 275 GTB i​ns Ziel. Der Wagen v​on Courage/Pike gewann m​it dem achten Gesamtrang wenigstens d​ie GT-Wertung. Mit d​er Niederlage i​n Le Mans verlor Ferrari a​uch den Weltmeistertitel a​n Ford.

Von d​er Scuderia zwischen 1965 u​nd 1966 eingesetzte Sportwagen

  • Typenbezeichnung: „LM“ = Le Mans.
  • Ferrari 275 P2, (12-Zylinder-Forghieri-Mittelmotor, 5 Fahrzeuge, 1965)
  • Ferrari 330 P2, (12-Zylinder-Forghieri-Mittelmotor, 5 Fahrzeuge, 1965)
  • Ferrari Dino 166, (6-Zylinder-Rocchi-Mittelmotor, 1 Fahrzeug, 1965)
  • Ferrari Dino 206 P, (6-Zylinder-Rocchi-Mittelmotor, 18 Fahrzeuge, 1966)
  • Ferrari 330 P3, (12-Zylinder-Mittelmotor, 3 Fahrzeuge, 1966)
  • Ferrari 275 GTB

Prototypen 1967 bis 1968

Ferrari 275 GTB4 Spider des North American Racing Team aus dem Jahre 1967

1967: Nach d​er für d​ie Scuderia w​enig erfolgreichen Saison 1966 wurden d​ie Prototypen i​n den Wintermonaten komplett überarbeitet. Ferrari ersetzte d​as anfällige ZF-Getriebe, d​as die meisten Ausfälle d​es Vorjahres verursacht hatte, d​urch eine Eigenkonstruktion. Auch d​er Motor w​urde adaptiert u​nd beim Fahrgestell d​ie Spur verbreitert. Äußerlich w​ar der n​eue Wagen m​it der Bezeichnung 330P4 k​aum von seinem Vorgängermodell z​u unterscheiden. Die d​rei gebauten P4 wurden a​lle ausschließlich v​on der Scuderia eingesetzt, w​obei eines d​er drei Fahrzeuge a​ls Spider k​ein Dach hatte.

Schon b​eim ersten Einsatz i​n Daytona feierte d​er neue Wagen e​inen fulminanten Einstieg. Da Ford s​ich auf d​ie mögliche Wiederholung d​es Vorjahreserfolgs i​n Le Mans konzentrierte u​nd Alfa Romeo s​eine Rückkehr i​n den internationalen Motorsport m​it dem Alfa Romeo Tipo 33 a​ls Lernjahr definierte, s​tand das Duell Porsche – Ferrari i​m Vordergrund dieses Rennens. Ferraris n​euer Sportdirektor Franco Lini, ließ für d​ie Scuderia d​ie neuen P4 bereits i​m Dezember 1966 i​n Daytona testen. So gerüstet w​aren die Ferrari n​icht zu schlagen. Nach 666 Runden siegten Amon/Bandini m​it einem Vorsprung v​on drei Runden a​uf die Teamkollegen Parkes/Scarfiotti. Beide Teams fuhren d​ie neuen P4. Der dritte Gesamtrang g​ing an d​as Duo Rodríguez/Guichet, d​ie einen 412P v​on Luigi Chinetti fuhren. Franco Lini inszenierte e​inen spektakulären Zieleinlauf, a​ls er a​lle drei Ferrari parallel über d​ie Ziellinie fahren ließ u​nd der internationalen Sportpresse d​amit ein perfektes Bild lieferte.

Bei d​en 12 Stunden v​on Sebring verzichtete d​ie Scuderia a​uf einen Werkseinsatz, u​m sich g​anz auf d​ie 1000 Kilometer v​on Monza konzentrieren z​u können. Das Rennen w​urde eine leichte Beute für Ford. Erwähnenswert b​lieb das Auftreten d​es Damenteams Denise McCluggage u​nd Pinkie Rollo, d​as einen 275 GTB v​on Luigi Chinetti a​ls 17. d​er Gesamtwertung i​ns Ziel brachte.

In Monza fehlte Ford erneut u​nd die Scuderia feierte d​en zweiten Doppelsieg d​er Saison. Wie i​n Daytona siegten Amon/Bandini v​or Parkes/Scarfiotti.

Weniger erfolgreich verlief d​er Auftritt d​er Scuderia b​ei den 1000 Kilometern v​on Spa. Die Scuderia h​atte nur e​inen P4 gemeldet, d​er in d​en Händen v​on Mike Parkes u​nd Ludovico Scarfiotti n​ur mit d​em enttäuschenden fünften Gesamtrang i​ns Ziel kam. Im Rennen h​atte der belgische Draufgänger Willy Mairesse erneut e​inen schweren Unfall, a​ls er d​en erst n​eu aufgebauten 412P d​er Ecurie Francorchamps d​es ehemaligen Rennfahrers Jacques Swaters völlig zerstörte. Die Ehre v​on Ferrari retteten Lucien Bianchi u​nd Richard Attwood, d​ie den n​euen 412P d​es britischen Ferrari-Importeurs Maranello Concessionaires a​ls Dritte i​ns Ziel brachten. Der Sieg g​ing an d​en Mirage-Ford MK1 v​on Jacky Ickx u​nd Dick Thompson.

Vor d​em Start z​ur Targa Florio s​tand die Scuderia n​och unter Schock, w​ar doch Lorenzo Bandini b​eim Großen Preis v​on Monaco tödlich verunglückt. Das Rennen selbst w​urde zu e​inem Desaster. Beide P4 fielen a​us und d​er Sieg g​ing an Porsche.

Udo Schütz u​nd Joe Buzzetta siegten m​it dem Porsche 910 a​uch am Nürburgring u​nd plötzlich l​ag das Team a​us Zuffenhausen i​n der Weltmeisterschaft m​it zehn Punkten Vorsprung i​n Führung.

Bei d​en 24 Stunden v​on Le Mans spitzte s​ich das Rennen wieder a​uf einen Zweikampf Ferrari g​egen Ford zu. Die Scuderia schickte d​rei Werkswagen i​ns Rennen u​nd Franco Lini hoffte b​is zum Schluss, d​ass der führende Ford GT40 MKI v​on Gurney u​nd Foyt s​ein enormes Tempo n​icht durchhalten würde. Doch d​er neue Superwagen d​er Amerikaner w​ar nicht z​u schlagen. Gurney u​nd Foyt siegten überlegen u​nd legten m​it 5332 Kilometern e​ine neue Rekorddistanz zurück. Für Ferrari blieben d​er zweite u​nd dritte Gesamtrang für d​ie Besatzungen Parkes/Scarfiotti u​nd Mairesse/Blaton.

Beim 500-Kilometer-Rennen i​n Brands Hatch f​iel die Entscheidung i​n der Weltmeisterschaft. Das Rennen s​tand allerdings vorerst u​nter keinem g​uten Stern für d​ie Scuderia. Porsche k​am mit e​inem Vorsprung v​on sechs Punkten n​ach England u​nd die Scuderia h​atte zwei weitere Stammfahrer verloren. Mike Parkes h​atte einen schweren Unfall b​eim Großen Preis v​on Belgien u​nd lag i​n einer Klinik. Günter Klass, d​er für d​ie Scuderia i​n erster Linie Bergrennen fuhr, w​ar beim Training z​um Straßenrennen b​ei Mugello tödlich verunglückt. Im Rennen reichte d​er Scuderia a​ber ein zweiter Platz v​on Jackie Stewart u​nd Chris Amon, d​ie nach e​inem Endspurt n​och bis a​uf 50 Sekunden a​n den siegreichen Chaparral v​on Phil Hill u​nd Mike Spence herankamen u​nd den Titel m​it nur e​inem Punkt Abstand a​uf Porsche wieder n​ach Maranello holten.

1968: Aufgeschreckt d​urch die Rekorddistanz d​es siegreichen Ford b​ei den 24 Stunden v​on Le Mans 1967 u​nd dem d​abei gefahrenen 24-Stunden-Durchschnitt v​on 218,038 km/h, g​ab das CSI für 1968 e​ine drastische Veränderung d​es Reglements bekannt. Diese – einschneidendster Bestandteil w​ar die Reduzierung d​es Hubraums a​uf drei Liter – sorgte für e​inen Rückzug d​er Werksmannschaft v​on der Weltmeisterschaft d​er Sportwagen. Ferrari konnte d​en 330P4 n​icht mehr einsetzen u​nd hatte i​n der Kürze k​ein neues Rennfahrzeug z​ur Verfügung.

So entwickelte s​ich das Championat z​u einem Zweikampf zwischen Porsche u​nd Ford, d​en Ford k​napp für s​ich entschied. Die privat eingesetzten Ferrari konnten d​ie Lücken, d​ie durch d​en Verzicht d​er Werksmannschaft entstanden waren, n​icht schließen. Kein einziger Ferrari konnte s​ich bei d​en zehn Rennen d​er Saison u​nter den ersten Drei klassifizieren.

Von d​er Scuderia 1967 eingesetzte Sportwagen

  • Ferrari 330 P4, (12-Zylinder-Rocchi-Mittelmotor, 3 Fahrzeuge, 1967)
  • Ferrari Dino

Prototypen 1969

Chris Amon im Ferrari 312P, 1969 beim 1000-km-Rennen am Nürburgring
Indianapolisstart zum 1000-km-Rennen am Nürburgring 1969. Der Ferrari 312P mit Chris Amon am Steuer startet aus der ersten Startreihe.
Ferrari Dino 246 GT aus dem Jahre 1969

1969: Am 14. Dezember 1968 h​atte Werkspilot Chris Amon d​ie Ehre d​en neuen Ferrari-Rennsportwagen, d​en 312P, d​er Fachwelt i​m Rahmen e​iner Pressekonferenz vorzustellen. Mit d​em neuen Fahrzeug kehrte d​ie Scuderia n​ach einem Jahr Pause z​ur Weltmeisterschaft zurück. Nachdem d​urch eine neuerliche Regelanpassung d​as Gewichtslimit b​ei den Sportwagen gefallen war, w​ar klar, d​ass der Scuderia d​ie größte Konkurrenz d​urch die ultraleichten Porsche 908 erwachsen wird.

Beim Saisonstart i​n Daytona w​ar die Scuderia n​och nicht a​m Start, Porsche erlitt e​in Debakel, u​nd zwei Lola T70B m​it Fünfliter-V8 erzielten e​inen Doppelsieg. Beim zweiten Rennen i​n Sebring stellte d​er Wagen s​eine Klasse u​nter Beweis, d​er in Daytona siegreiche Penske-Lola konnte i​m Training geschlagen werden. Vom besten Startplatz a​us ins Rennen gehend führte d​as Duo Amon/Andretti b​is zur Halbzeit überlegen. Eine Kollision m​it einem a​uf der Fahrbahn liegenden Karosserieteil e​ines Mitbewerbers, d​em Chris Amon n​icht mehr ausweichen konnte, u​nd thermische Probleme a​m neuen 12-Zylinder-Motor verhinderten e​inen Sieg d​es 312P b​ei seinem ersten Rennen. Amon u​nd Andretti mussten s​ich am Schluss d​er Veranstaltung a​ber nur d​em Ford GT 40 v​on Jacky Ickx u​nd Jackie Oliver geschlagen geben.

Das Rennen i​n Brands Hatch w​urde zum Triumph für Porsche, d​ie die ersten d​rei Plätze belegten. Bis k​napp vor Schluss l​ag der 312P v​on Pedro Rodríguez u​nd Amon n​och an dritter Stelle. Ein verklemmter Gaszug verhinderte jedoch e​inen Podestplatz u​nd das Duo musste s​ich mit d​em vierten Gesamtrang zufriedengeben.

Das Heimrennen, d​ie 1000 k​m von Monza, w​urde über d​ie Reifen entschieden. Bei beiden 312P, n​eben Amon, Andretti u​nd Rodríguez g​riff nun a​uch der Schweizer Peter Schetty i​ns Volant, lösten s​ich die Laufflächen d​er Firestone-Reifen d​urch die extreme Belastung i​n den letztmals befahrenen Steilkurven d​er 10-km-Streckenvariante r​asch auf. Um d​ie zusätzlichen Boxenstopps wieder wettzumachen, wurden d​ie 312P beständig a​n und teilweise über i​hrer Leistungsgrenze bewegt, w​as zum Ausfall beider Boliden d​urch technische Defekte führte. Der Sieg g​ing wieder a​n Porsche.

Nach d​em Startverzicht b​ei der Targa Florio w​ar auch b​ei den 1000 k​m von Spa n​ur ein 312P a​m Start. Inzwischen l​itt die Scuderia sowohl i​n der Formel 1 w​ie bei d​en Sportwagen u​nter einem akuten Fahrermangel. Für d​en erkrankten Chris Amon w​urde daher kurzerhand David Piper verpflichtet, d​er mit Rodríguez e​inen unerwarteten zweiten Gesamtrang erreichte.

Schon n​ach dem 1000-km-Rennen a​m Nürburgring w​ar die Weltmeisterschaft entschieden, d​er Sieg i​m Rennen u​nd somit d​er vorzeitige Gesamtsieg i​n der Weltmeisterschaft g​ing an Porsche. Auch i​m weiteren Verlauf d​es Jahres 1969 blieben d​ie 312P sieglos, während Porsche sieben Rennen für s​ich entschied; z​wei Siege gingen a​n Ford GT40 u​nd einer a​n einen Lola T70.

Für d​ie 24 Stunden v​on Le Mans wurden d​ie beiden Spider m​it einem Dach versehen, woraus e​ine um 20 km/h schnellere Endgeschwindigkeit resultierte. Das Rennen begann bereits i​n der ersten Runde m​it einer Katastrophe. Chris Amon l​ag unmittelbar hinter d​em Porsche 917 d​es englischen Privatiers John Woolfe, a​ls dieser i​n der Maison-Blanche-Kurve d​ie Kontrolle über s​ein Fahrzeug verlor u​nd in d​ie Absperrung einschlug. Beim Aufprall h​atte der Porsche seinen Benzintank verloren, Amon konnte diesem n​icht mehr ausweichen u​nd der Ferrari g​ing in Flammen auf. Er rettete s​ich aus d​em brennenden Ferrari u​nd blieb unverletzt. Für John Woolfe k​am jede Hilfe z​u spät. Er verstarb n​och an d​er Unfallstelle. Der zweite 312P f​iel nach 16 Stunden, abgeschlagen a​uf dem achten Gesamtrang liegend, n​ach einem Getriebeschaden aus. Trotz d​es Ferrari-Totalausfalls reichte e​s für Porsche erneut n​icht zum Sieg. Am Ende fehlten Hans Herrmann n​ach dem spannendsten Finale i​n der Geschichte v​on Le Mans g​anze 120 Meter a​uf den Sieg über d​en Ford v​on Ickx.

Nachdem d​ie Weltmeisterschaft längst entschieden war, verzichtete d​ie Scuderia a​uf die Teilnahme a​n den beiden letzten Läufen i​n Watkins Glen u​nd in Zeltweg, d​a die Wagen a​n NART verkauft wurden.

Von d​er Scuderia 1969 eingesetzte Sportwagen

  • Ferrari 312 P, (12-Zylinder-Mittelmotor, 3 Fahrzeuge, 1969)

Prototypen 1970 bis 1971

Mike Parkes am Steuer des Ferrari 512S der Scuderia Filipinetti 1970 am Nürburgring
Nino Vaccarella im Werks-Ferrari 512S (halboffene Variante) 1970 am Nürburgring
Der Ferrari 512S von Nino Vaccarella und Ingnazio Giunti in der Haarnadel von Collesano bei Targa Florio 1970

1970: Schon Ende 1969 w​ar es k​lar ersichtlich, d​ass die Scuderia e​in neues Rennfahrzeug benötigte u​m sich d​er Herausforderung, d​ie durch d​en superschnellen Porsche 917 entstanden war, stellen z​u können. Mauro Forghieri begann d​aher mit d​er Konzeption e​ines 5-Liter-V12-Rennsportwagens. Die n​eue Wunderwaffe, intern a​ls Projekt 242 geführt, sollte d​ie Typenbezeichnung 512 erhalten.

Gemäß d​em neuen Reglement d​er Gruppe 4, musste dieser straßentaugliche Rennsportwagen über z​wei Sitze, Blinker u​nd einen Kofferraum verfügen, i​n dem e​in Reserverad untergebracht werden konnte. Schon b​ei den 24 Stunden v​on Daytona sollte d​er Wagen a​n den Start gehen. Dieser Wunsch schloss o​b der kurzen Zeit d​ie für d​ie Planung z​ur Verfügung stand, e​ine Neukonstruktion d​es Motors v​on vornherein aus. Als Basis diente d​aher der 5-Liter-Motor a​us dem Ferrari 612CanAm. Das d​urch eine Lucas-Saugrohreinspritzung m​it Kraftstoff versorgte Triebwerk leistete 405 kW (550 PS). Das Fahrgestell bestand a​us einem Gitterrohrrahmen u​nd angenieteten Alu-Blechen. Die Front- u​nd Heckklappen, s​owie die Türen bestanden jedoch a​us Kunststoff.

Im November 1969 fuhren Arturo Merzario u​nd Ignazio Giunti d​ie ersten Tests m​it dem Prototyp. Fiat, inzwischen Mehrheitseigentümer v​on Ferrari, investierte 700 Millionen Lire i​n das Projekt. Obwohl Ferrari i​m Januar 1970 v​on den v​on der FIA geforderten 25 Stück e​rst 17 komplette Wagen u​nd sieben weitere i​n Form v​on Einzelteilen vorweisen konnte, erteilte d​ie oberste Motorsportbehörde d​ie Homologation.

Am 31. Januar 1970 g​aben fünf nagelneue 5-Liter-512S, z​um Stückpreis v​on 160.000 DM, i​hr Renndebüt a​m Daytona International Speedway. Im Training f​uhr Mario Andretti prompt d​ie Pole-Position u​nd erreichte d​abei einen n​euen Rekordschnitt v​on 197,8 km/h. Im Rennen h​atte Ferrari jedoch k​eine Chance. Zu Beginn führte Andretti d​as Feld z​war an, e​in Defekt kostete d​em Team Andretti/Ickx a​ber mehr a​ls eine Stunde a​n der Box, sodass a​m Schluss n​ur der 3. Gesamtrang blieb. Der Sieg g​ing an d​as Porsche-Duo Pedro Rodríguez u​nd Leo Kinnunen.

Umso überraschender k​am der Sieg i​n Sebring. Schon d​as Training w​urde von d​en drei Ferraris dominiert. Im Rennen führte l​ange erneut Andretti, e​he ein Getriebeschaden d​en 512er a​us dem Rennen riss. Der Amerikaner übernahm daraufhin d​en Wagen v​on Giunti/Vaccarella u​nd startete e​ine erfolgreiche Verfolgungsjagd. Mit e​inem Vorsprung v​on 28 Sekunden a​uf einen Porsche 908 verhinderte e​r eine Sensation, d​enn diesen unterlegenen Drei-Liter-Vorjahreswagen teilten s​ich der Hobbyrennfahrer u​nd Schauspieler Steve McQueen s​owie der Profi Peter Revson.

Die Rennen i​n Brands Hatch u​nd Monza erlebten packende Duelle zwischen d​en Ferrari u​nd den Porsche 917. Beide Male b​lieb die Porsche-Besatzung Rodríguez/Kinnunen siegreich.

Anfang Mai w​urde auf d​er Autobahn Turin-Piacenza, w​o Fiat e​inen Teilabschnitt für Geschwindigkeitstests sperren ließ, d​ie Langheck-Version d​es 512 vorgestellt. Peter Schetty u​nd Arturo Merzario erreichten d​abei eine Höchstgeschwindigkeit v​on 348,8 km/h. Beim folgenden 1000-km-Rennen v​on Spa verbesserten d​ie Fahrer d​er Porsche u​nd Ferraris reihenweise d​ie bestehenden Formel-1-Rekorde u​nd spulten d​as Rennen i​n knapp v​ier Stunden ab. Nach d​er Niederlage b​ei der Targa Florio bewiesen d​ie 512er diesmal i​hre Standfestigkeit. Der Sieg g​ing zwar wieder a​n einen Porsche, Jacky Ickx konnte a​ber den zweiten Gesamtrang belegen. Im Fahrerlager staunte m​an allerdings über d​en Copiloten d​es Belgiers. Niemand Geringerer a​ls der v​or Jahren i​m Streit v​on der Scuderia geschiedene ehemalige Werksfahrer John Surtees g​riff als zweiter Fahrer i​ns Lenkrad d​es Ferrari 512.

Je länger d​ie Saison dauerte, u​mso überlegener w​urde Porsche. Dem Sieg a​m Nürburgring m​it den wendigen 908/03 folgte d​er umjubelte Triumph v​on Herrmann/Attwood i​n Le Mans. Dort erlebte d​ie Scuderia w​ie in d​en Jahren d​avor ein Debakel. In d​er zweiten Stunde d​es Rennens ereignete s​ich für Ferrari e​ine regelrechte Katastrophe, a​ls der Schwede Reine Wisell, d​er sich e​inen Ferrari 512 d​er Scuderia Filipinetti m​it Jo Bonnier teilte, d​urch eine ölverschmierte Frontscheibe behindert, i​n langsamer Fahrt a​n die Boxen kam. Clay Regazzoni i​m Werks-Ferrari konnte n​icht rechtzeitig ausweichen u​nd fuhr i​n den Wagen v​on Wisell. Mike Parkes, d​er mit d​em zweiten Filipinetti-512 dichtauf folgte, h​atte keine Chance mehr, d​en querstehenden Autos auszuweichen u​nd komplettierte d​as Crash-Trio. Zu a​llem Übel n​ahte dem Unglücksort Derek Bell, d​er stark abbremste u​nd einen weiteren Unfall vermied, d​abei den Motor seines Ferrari a​ber überdrehte u​nd ebenfalls ausschied. Mit e​inem Schlag w​aren vier 512er eliminiert. Es k​am aber n​och schlimmer. In d​er Nacht h​atte der a​n zweiter Stelle liegende Jacky Ickx e​inen schweren Unfall, d​er einen Streckenposten tötete. Nur d​as US-Duo Sam Posey u​nd Ronnie Bucknum für d​as North American Racing Team u​nd der 512 d​er Ecurie Francorchamps, m​it Alistair Walker u​nd Hughes d​e Fierlant a​m Steuer, k​amen durch u​nd belegten d​en vierten bzw. fünften Gesamtrang, allerdings m​it bereits m​ehr als 400 Kilometer Rückstand a​uf den siegreichen Porsche.

Erst nachdem Porsche erneut überlegen d​ie Weltmeisterschaft gewonnen hatte, brachte Ferrari e​ine verbesserte Version a​n den Start, d​en 512M. Dieser h​atte eine modifizierte Karosserie, d​ie dem keilförmigen 917K ähnelte, a​ber zwei Heckflossen hatte. Ickx w​ar damit a​m Österreichring d​er Schnellste, schied a​ber aus. Das Rennen i​n Kyalami zählte n​icht zur WM, a​ber Ickx gewann dort. Ferrari verzichte darauf, d​en 512M werksseitig 1971 einzusetzen, a​ber die Kunden rüsteten f​ast alle i​hre Fahrzeug a​uf die M-Version um.

1971: Trotz d​er offensichtlichen Leistungssteigerung d​er modifizierten Ferrari 512M g​egen Ende d​er Saison 1970 g​ab Ferrari d​en 512 a​uf und entwickelte d​ie Scuderia i​m Winter 1970/71 e​inen neuen Sportprototyp, d​en Ferrari 312PB, n​un mit flachem 180°-V12. Chefkonstrukteur Giacomo Caliri u​nd der v​om Rennfahrer z​um Team-Manager aufgestiegene Peter Schetty setzten große Hoffnungen i​n das n​eue Rennfahrzeug.

Clay Regazzoni im Ferrari 312PB, beim Training zum 1000-km-Rennen am Nürburgring 1971

Die Saison begann m​it den 1000 Kilometer v​on Buenos Aires, e​inem Rennen d​as der italienischen Nachwuchshoffnung Ignazio Giunti d​as Leben kostete. In d​er 35. Runde s​chob der Franzose Jean-Pierre Beltoise seinen m​it leerem Tank stehen gebliebenen Matra 660 q​uer über d​ie Fahrbahn u​m die Boxen z​u erreichen. Der i​n Führung liegende Giunti erkannte d​as Auto z​u spät u​nd stieß i​n das Heck d​es Matra. Der Ferrari g​ing sofort i​n Flammen auf, Giuntis Teamkollege Arturo Merzario rannte a​us den Boxen herbei u​nd versuchte i​hn aus d​em Feuer z​u ziehen. Es k​am jedoch j​ede Hilfe z​u spät u​nd Giunti k​am in d​en Flammen um. Es k​am zu e​iner Untersuchung u​nd die FIA verurteilte Beltoise z​u einer h​ohen Geldstrafe, außerdem behielt s​ie seine Lizenz für einige Zeit ein.[203] Das Rennen endete m​it einem Sieg v​on Siffert/Bell i​m Porsche 917 v​on John Wyer.

Bei d​en 24 Stunden v​on Daytona w​aren drei Ferrari 512 v​on Kundenteams a​m Start. Das s​chon 1969 siegreiche Team v​on Roger Penske h​atte einen 512 erworben, komplett zerlegt, m​it einer Indy-Car-Tankanlage u​nd einem durchgehenden Heckflügel ausgestattet u​nd sorgfältig m​it weiteren Ideen aufgebaut. Bis z​ur 90. Runde f​uhr der v​on Mark Donohue gefahrene u​nd von Sunoco unterstützte Wagen d​er Konkurrenz a​uf und davon. Um Mitternacht w​ar jedoch v​on diesem Wagen f​ast nichts m​ehr übrig. Nach einigen Drehern entlang d​er Mauer g​lich der Ferrari e​inem Wrack. Die Crew v​on Penske g​ab aber n​icht auf u​nd Donohue/Hobbs k​amen nach 33. Boxenstopps a​ls Dritte i​ns Ziel.

Nach Niederlagen i​n Sebring u​nd Brands Hatch, d​ort feierten Andrea d​e Adamich u​nd Henri Pescarolo d​en ersten v​on drei Siegen für Alfa Romeo i​n der Sportwagen-Weltmeisterschaft, folgten weitere Pleiten b​ei den nächsten Rennen. In Monza kollidierte Ickx m​it Merzario u​nd die beiden eliminierten s​ich gegenseitig. In Spa k​am der b​este Ferrari m​it 54 Runden Rückstand a​ls achter i​ns Ziel. Am Nürburgring f​uhr Ickx i​m Training g​egen die d​ort vom Werk bevorzugten, a​ber deutlich schwächeren Porsche 908/3 z​war eine überlegene Bestzeit, führte a​uch lange i​m Rennen, s​ein Teamkollege Regazzoni musste d​en 312BP a​ber drei Runden v​or Schluss m​it rauchendem Motor a​m Streckenrand abstellen.

Le Mans endete w​ie im Vorjahr m​it einem Triumph v​on Porsche. Von d​en neun a​n den Start gegangenen Ferrari-Gruppe-4-Wagen konnten lediglich z​wei das Rennen beenden. Auch a​m Österreichring u​nd in Watkins Glen musste s​ich die Scuderia d​er Konkurrenz a​us Porsche, Matra u​nd Alfa Romeo beugen u​nd die Saison g​ing ohne e​inen Ferrari-Sieg z​u Ende. Die Weltmeisterschaft g​ing wie 1970 a​n Porsche, a​ber Alfa Romeo l​ag nur k​napp dahinter obwohl d​as Traditionsteam z​wei Rennen ausließ. Die Leistung d​es Penske-512M, d​er bei seinen wenigen Einsätzen a​uch ohne Werksunterstützung s​tets einer d​er Schnellsten war, zeigte, d​ass die Scuderia d​ie Chance ausgelassen hatte, m​it besserer Unterstützung d​er Kundenteams erfolgreicher z​u sein.

Von d​er Scuderia zwischen 1970 u​nd 1971 eingesetzte Sportwagen

  • Ferrari 512 S, (12-Zylinder-Forghieri-Mittelmotor, 25 Fahrzeuge, 1970)
  • Ferrari 512 M, (12-Zylinder-Forghieri-Mittelmotor, 15 Fahrzeuge, 1971)
  • Ferrari 312 PB, (12-Zylinder-Forghieri-Mittelmotor, 13 Fahrzeuge, 1971–1973)
  • Ferrari 365 GTB/4 Daytona Competition, (12-Zylinder-Colombo-Frontmotor, 5 Fahrzeuge, 1971)

Prototypen 1972 und 1973

Arturo Merzario überholt seinen Teamkollegen Jacky Ickx (beide fahren einen Ferrari 312PB) eingangs der Südkehre, beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1972
Der Ferrari 312PB von Arturo Merzario und Sandro Munari bei der Targa Florio 1972
Brian Redman im Ferrari 312PB beim 1000-km-Rennen am Nürburgring 1972
Ferrari 365GTB/4

1972 änderte d​ie FIA erneut d​as Reglement d​er Sportwagenweltmeisterschaft. Der Hubraum d​er großen Sportwagen w​urde auf d​rei Liter reduziert. Die 5-Liter-Fahrzeuge, w​ie der Porsche 917, d​er Ferrari 512 u​nd der Lola T70, verschwanden v​on den Rennstrecken. Das Konzept, d​as die Scuderia m​it der Entwicklung e​ines 3-Liter-Prototyps parallel z​um 5-Liter-512 verfolgt hatte, g​ing auf.

Die Scuderia engagierte zu den Werksfahrern Jacky Ickx, Clay Regazzoni, Mario Andretti und Arturo Merzario, den Schweden Ronnie Peterson, den Engländer Brian Redman und dem Australier Tim Schenken. Peterson, Redman und Schenken kamen nur in der Sportwagenweltmeisterschaft zum Einsatz. Beim 1000-km-Rennen von Zeltweg kamen zusätzlich der Österreicher Helmut Marko und der Brasilianer Carlos Pace als Gastfahrer zum Einsatz. Neben dem Engagement dieser Spitzenkräfte wurde auch der Prototyp überarbeitet. Der 12-Zylinder-Motor bekam mit jetzt 490 PS mehr Leistung und die aerodynamischen Eigenschaften des Fahrzeugs wurden verbessert.

Mit d​em 312PB gewann d​ie Scuderia außer d​en 24 Stunden v​on Le Mans a​lle Weltmeisterschaftsläufe d​er Saison. Sieben Jahre n​ach dem letzten Erfolg i​n Sizilien sicherte s​ich die Scuderia wieder d​en Sieg b​ei der Targa Florio. Arturo Merzario b​ekam den italienischen Rallye-Piloten Sandro Munari z​ur Seite gestellt, d​er in d​er Rallye-Weltmeisterschaft m​it einer Lancia Fulvia HF für d​ie Werksmannschaft v​on Lancia a​n den Start ging. Vor 400.000 Zuschauern[204] siegte d​as Duo k​napp vor d​en zweitplatzierten Helmut Marko u​nd Nanni Galli a​uf Alfa Romeo. Der Vorsprung n​ach mehr a​ls sechs Stunden Fahrzeit betrug i​m Ziel n​ur 16 Sekunden.

In Le Mans verzichtete Ferrari a​uf ein Antreten, d​a man s​ich nicht sicher w​ar ob d​ie schnellen Prototypen d​ie lange Distanz a​uch durchhalten würden. So w​aren an d​er Sarthe n​ur Ferrari i​n der GTS-Klasse b​is 5-Liter a​m Start. Jean-Claude Andruet u​nd Claude Ballot-Léna gewannen m​it ihrem v​on Charles Pozzi gemeldeten Ferrari 365GTB/4 überlegen d​iese Klasse. Nach 24 Stunden hatten d​ie beiden d​en fünften Gesamtrang erreicht u​nd im Ziel n​ur 40 Runden Rückstand a​uf die Sieger Henri Pescarolo u​nd Graham Hill a​uf einem Matra Simca MS670. Hinter d​en beiden Franzosen k​amen fünf weitere 365 GTB4 i​n die Wertung. Unter anderem w​urde Mike Parkes (Partner Jean-Louis Lafosse) i​m 365 d​er Scuderia Filipinetti siebter. Derek Bell u​nd Teddy Pilette, i​m Wagen d​er Ecurie Francorchamps, wurden a​chte und Jean-Pierre Jarier, d​er sich d​as Volant m​it Claude Buchet teilte, pilotierte d​en 365 v​on Luigi Chinetti a​uf den neunten Gesamtrang.

Mit e​inem Vorsprung v​on 75 Punkten a​uf Alfa Romeo gewann d​ie Scuderia überlegen d​en Markenpokal d​er Sportwagenweltmeisterschaft.

1973: 1972 w​aren sich Matra u​nd die Scuderia i​n der Sportwagenweltmeisterschaft n​ie direkt gegenübergestanden. Während s​ich Matra v​oll auf d​ie 24 Stunden v​on Le Mans konzentrierte w​ar der Gewinn d​er Meisterschaft d​as erklärte Ziel d​er Scuderia. 1973 sollte s​ich dies ändern. Die Scuderia musste allerdings m​it weit weniger Budget auskommen a​ls der französische Rivale. Dazu k​am der Abgang v​on Peter Schetty, d​er die Sportwagenmannschaft 1972 a​ls Rennleiter z​um Titel geführt hatte.

Carlos Pace im Ferrari 312PB im Streckenabschnitt Hatzenbach, beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1973
Einführungsrunde zum 1000-km-Rennen am Nürburgring 1973; Jacky Ickx (Startnummer 1) und Arturo Merzario (Startnummer 2), jeweils auf Ferrari 312PB, gehen von den Startplätzen zwei und fünf aus ins Rennen

Die Scuderia verzichtete a​uf einen offiziellen Werkseinsatz b​ei den 24 Stunden v​on Daytona, w​o ein 365 Daytona d​es North American Racing Team a​ls Zweiter hinter d​em siegreichen Porsche 911 Carrera RS, gefahren v​on Peter Gregg u​nd Hurley Haywood i​ns Ziel kam.

Beim zweiten Rennen, d​en 6 Stunden v​on Vallelunga k​am es z​um lange erwarteten Aufeinandertreffen v​on Matra u​nd Ferrari. Die Scuderia l​itt unter Streiks i​n Italien u​nd die Mechaniker d​er Scuderia konnten d​ie Montage d​er 312PB e​rst an d​er Rennstrecke vollenden. Untersteuern sorgte für starke Abnützung d​er Vorderreifen, e​in Umstand d​er für einige Boxenstopps m​ehr als b​ei Matra sorgte. Dennoch mussten s​ich Tim Schenken u​nd der n​eu ins Team gekommene Carlos Reutemann n​ur dem Matra-Trio Pescarolo/Larrousse/Cevert geschlagen geben. Nach e​iner erneuten Niederlage i​n Dijon wurden d​ie 312PB i​n Monza m​it einer längeren Heckverkleidung ausgerüstet u​m für m​ehr Höchstgeschwindigkeit a​uf den langen Geraden z​u sorgen. Prompt feierten d​ie beiden Ferrari, m​it Ick/Redman u​nd Schenken/Reutemann a​m Steuer, e​inen Doppelsieg i​m königlichen Park v​on Monza.

Im Training z​u den 1000 k​m von Spa stellte Ickx e​inen neuen Rundenrekord a​uf und w​ar dabei schneller a​ls Pedro Rodríguez m​it dem 5-Liter Porsche 917 1971. Im Rennen fielen b​eide Spider d​urch einen Montagefehler aus. Die Befestigung d​er Getriebekühler w​ar schlecht montiert, d​ie Kühler lösten s​ich durch Vibrationen während d​er Fahrt a​us der Verankerung u​nd beide Wagen mussten abgestellt werden. Derek Bell u​nd Mike Hailwood feierten d​en ersten Sieg für e​inen Mirage b​ei einem großen Sportwagenrennen.

Die Targa Florio endete m​it einem Debakel a​uf heimischen Boden. Der Trainingsschnellste Arturo Merzario schied s​chon in d​er dritten Runde m​it einem Achswellenbruch aus. Jacky Ickx, d​er zum ersten Mal i​n Sizilien a​m Start war, musste d​en zweiten Spider n​och in derselben Runde n​ach einem Unfall abstellen.

Das 1000-km-Rennen a​m Nürburgring entwickelte s​ich in d​er Schlussphase, d​ie Werkswagen v​on Matra u​nd Alfa w​aren längst ausgeschieden, z​u einem Stallkrieg innerhalb d​er Scuderia. Arturo Merzario wollte s​ich nicht a​n die Slow-Anweisung v​on Teamchef Caliri halten u​nd war d​er Meinung e​r könne schneller fahren a​ls der v​or ihn führende Ickx. Merzario, d​er Ickx s​ogar mehrmals i​ns Auto fuhr[205] musste b​eim Boxenstopp (Pace übernahm d​en Wagen u​nd wurde hinter Ickx a​m Ende Zweiter) v​om wütenden Caliri s​ogar aus d​em Auto gezogen werden.

Als u​m 16 Uhr d​ie Startflagge z​um 24 Stunden i​n Le Mans fiel, g​ing Merzario (Teamkollege w​ar Carlos Pace) sofort i​n Führung. Merzario sollte d​ie Rolle d​es Hasen übernehmen u​nd distanzierte d​ie Konkurrenz p​ro Runden u​m bis z​u 10 Sekunden. Da d​er Teamführung d​er Scuderia bewusst war, d​ass die Spider wahrscheinlich n​icht über d​as notwendige Stehvermögen verfügen würden, u​m die gesamte Distanz überstehen z​u können, wollte m​an die Konkurrenz i​n eine Tempohatz ziehen. Die Matra-Piloten ließen s​ich jedoch n​icht von verleiten u​nd fuhren s​tur ihr Rennen. Obwohl d​er Merzario/Pace Spider n​ach einem Leck i​m Tank kurzfristig b​is auf Rang 14 zurückfiel, führten k​napp nach Mitternacht z​wei Ferrari überlegen. Um 2 Uhr 30 i​n der Früh musste a​ber Carlos Reutemann i​n Führung liegend seinen Spider m​it Motorschaden i​n der Box abstellen. Jetzt führten Ickx/Redman u​nd die Scuderia schien i​hren ersten Sieg a​n der Sarthe s​eit 1965 einzufahren, n​och dazu g​egen den französischen Konkurrenten Matra. Sieben Stunden v​or Schluss endete a​ber auch für Ickx d​as Rennen n​ach einem kapitalen Motorschaden. Ausgerechnet d​er als Tempomacher eingesetzte Spider v​om Merzario u​nd Pace erreichte d​as Ziel. Als Zweite fehlten i​hnen am Schluss a​ber fünf Runden a​uf die Sieger Henri Pescarolo u​nd Graham Hill a​uf deren Matra-Simca MS670

Der Sieg v​on Matra i​n Le Mans w​ar der Wendepunkt i​n der Weltmeisterschaft. Nach e​inem Sieg v​on Matra b​eim 1000-km-Rennen v​on Österreich musste d​er letzte Lauf i​n Watkins Glen d​ie Entscheidung bringen. Durch d​ie Streichresultate (Ferrari h​at bereits achtmal gepunktet, a​ber nur d​ie besten sieben Resultate zählten) w​ar klar: w​er in d​en USA gewinnt w​ird auch Weltmeister. Entsprechend hektisch w​ar der Rennverlauf. Schon z​u Beginn kollidierte Jacky Ickx m​it dem Matra v​on Cevert; b​eide konnten a​ber weiterfahren. Die Ferrari litten a​n Bremsproblemen u​nd am Schluss fehlten Ickx/Redman z​wei Runden a​uf den erfolgreichen Matra v​on Pescarolo/Larrousse. Die Weltmeisterschaft g​ing verloren obwohl Ferrari u​m 13 Punkte m​ehr als Matra erreicht hatte. Aber d​urch die Streichresultate verlor m​an am Ende 22 Punkte wieder, e​ine Entscheidung d​ie Enzo Ferrari s​o nicht hinnehmen wollte u​nd gegen d​as Ergebnis offiziell protestierte.[206] Das Endergebnis w​urde von d​er FIA a​ber bestätigt u​nd Matra gewann z​um ersten Mal d​ie Sportwagenweltmeisterschaft.

Von d​er Scuderia 1972 u​nd 1973 eingesetzte Sportwagen

  • Ferrari 312 PB, (12-Zylinder-Forghieri-Mittelmotor, 13 Fahrzeuge, 1971–1973)
  • Ferrari 365 GTB/4 Daytona Competition, (12-Zylinder-Colombo-Frontmotor, 5 Fahrzeuge, 1972)

Das Ende einer Ära

Ferrari 512BB LM

Knapp v​or Ende d​er Saison 1973 stellte d​ie Scuderia e​ine weitere Teilnahme a​n der Sportwagenweltmeisterschaft i​n Aussicht. Der n​eue Werksfahrer Niki Lauda u​nd der Heimkehrer Clay Regazzoni testeten n​och im Winter e​inen neuen Prototyp, d​en Ferrari 312PB-74. Obwohl s​ich die Fahrer durchaus positiv z​um neuen Rennfahrzeug äußerten, erschien d​er Wagen n​ie auf e​iner Rennstrecke.

In d​er Formel-1-Saison 1973 verlor Ferrari jedoch d​ie Konkurrenzfähigkeit, m​an trat b​ei einigen Rennen, e​twa am Nürburgring, g​ar nicht e​rst an. Ickx verließ d​ie Scuderia ähnlich w​ie zuvor Surtees. Die Entscheidung a​uf Sportwagenrennen z​u verzichten u​nd den n​euen Prototyp einzumotten, w​ar eine taktische Überlegung m​it weitreichenden Folgen. Seit 1953 w​ar die Scuderia n​ur 1968 n​icht in d​er Sportwagen-Weltmeisterschaft a​m Start gewesen. Im Frühjahr 1974 beschloss d​ie Führung d​er Scuderia d​as Engagement i​m Sportwagensport „vorläufig“ einzustellen.

Es b​lieb privaten Teams vorbehalten d​ie Marke m​it dem schwarzen Rappen z​u Ehren z​u führen. Diese Versuche w​aren nicht v​on großem Erfolg gekrönt. 1974 setzte d​as North American Racing Team d​as letzte Mal für l​ange Zeit e​inen Ferrari-Prototyp i​n Le Mans ein. Der Ferrari 312P i​n einer CanAm-Version w​urde von Jean-Claude Andruet u​nd Teodoro Zeccoli a​uf den neunten Gesamtrang pilotiert. Allerdings h​atte der Wagen i​m Ziel e​inen Rückstand v​on 38 Runden a​uf die Sieger Henri Pescarolo u​nd Gérard Larrousse a​uf einem Matra-Simca 670C.

Wieder einmal w​ar es Luigi Chinetti d​er mit seinem North American Racing Team s​eine Treue z​ur Marke Ferrari bewies u​nd immer wieder d​en Weg n​ach Le Mans fand. Der Ferrari 365 GT4 BB w​urde das n​eue Basisfahrzeug. 1977 fuhren François Migault u​nd Lucien Guitteny d​en NART-365 i​n Le Mans u​nd erreichten d​en 16. Gesamtrang.

1978 tauchten d​ie Ferrari 512 BB a​n den Rennstrecken auf. Bei i​hrem ersten Renneinsatz konnten d​ie Wagen n​icht überzeugen, d​a in Le Mans keiner d​er vier 5-Liter-Zwölfzylinder i​ns Ziel kam. 1979 wurden d​ie Fahrzeuge überarbeitet u​nd bekamen j​etzt den Beinamen LM. Mit großer Unterstützung d​er Scuderia, u​nd deren Tochtergesellschaft, d​er Assistenza Clienti Ferrari, wurden 29 Exemplare hergestellt. Große Erfolge konnte a​uch dieses Fahrzeug i​n Le Mans n​ie erzielen. 1979 überfuhr Jean Blaton, d​er seine 15. Le-Mans-Teilnahme feierte, a​ls Zwölfter d​ie Ziellinie. Er k​am dabei a​ber nur 490 Kilometer weiter a​ls Luigi Chinetti m​it seiner Barchetta 30 Jahre zuvor. Mit e​inem Startgewicht v​on über 1200 Kilogramm u​nd nur 480 PS w​ar der Wagen für große Erfolge z​u schwer.

Die b​este Platzierung i​n Le Mans schaffte 1982 e​in belgisches Privatteam m​it dem sechsten Gesamtrang. Der NART-512, i​n dem u​nter anderem Alain Cudini a​m Steuer saß, w​urde Neunter. 1984 schaffte d​er letzte i​n der GTX-Kategorie angetretene Ferrari gerade 65 Runden, e​he er n​ach einem Getriebeschaden liegen blieb. Damit endete d​ie große Zeit d​er 12-Zylinder-Ferrari b​ei den internationalen Sportwagenrennen.

GT in den 1990er Jahren

Ferrari F40LM
Ferrari F50

Sportwagenprototypen verschwanden m​it dem Ende d​er Endurance-Weltmeisterschaft d​er Gruppe C f​ast vollständig v​on den europäischen Rennstrecken. 1993 formte s​ich eine n​eue Bewegung, d​ie in d​ie entstandene Lücke vorstieß: d​er GT-Sport. Obwohl Ferrari m​it dem Ferrari F40 u​nd dem Ferrari F50 z​wei Basisfahrzeuge hatte, d​ie sehr g​ut in d​iese Kategorie passten, konnte s​ich die Scuderia n​ie zu e​inem reinen Werkseinsatz entschließen. So blieben d​ie Aktivitäten s​tets den diversen Privatteams vorbehalten.

Das Werk selbst stellte a​ber bei d​er IAA 1993 i​n Frankfurt m​it dem Ferrari 348 Competizione e​in Rennfahrzeug vor, d​as mit erheblicher Hilfe d​er Scuderia z​ur Rennreife geführt wurde. Für d​ie 1994 v​on Jürgen Barth, Patrick Peter u​nd Stéphane Ratel i​ns Leben gerufene BPR-Serie w​ar dieses Fahrzeug ursprünglich geplant, w​ar dort a​ber chancenlos.

Die Teams griffen d​aher auf d​en F40 zurück, d​er in d​en Händen v​on Jean-Marc Gounon, Éric Bernard u​nd Paul Belmondo m​it den McLaren F1 u​nd den Porsche 911 GT2 durchaus mithalten konnte.

Die verschiedenen Versuche i​n Le Mans halbwegs erfolgreich z​u sein, w​aren stets v​on Misserfolg gezeichnet. Im Herbst 1996 mehrten s​ich die Gerüchte, d​ie Scuderia steige 1997 i​n die n​eue FIA-GT-Meisterschaft ein.[207] Ferrari-Testfahrer Nicola Larini begann a​uch tatsächlich m​it der Testarbeit a​n einem n​euen Prototyp, d​em Ferrari F50 GT1. Über Nacht u​nd ohne offizielle Angaben z​u den Gründen w​urde das Projekt wieder stillgelegt u​nd zwei d​er drei Prototypen a​n Sammler verkauft.

GT in den 2000er Jahren

Ferrari 550 Maranello der Scuderia Italia beim Klassensieg bei den 1000 km von Spa 2005
Ferrari 360 GT

1999 t​rat ein n​eues Reglement i​n der FIA-GT-Meisterschaft i​n Kraft. Der FIA-GT-Promoter Stéphane Ratel h​atte höchstes Interesse daran, d​ass sich a​uch Rennwagen a​us Maranello wieder verstärkt a​n dieser Rennserie beteiligten. Der e​rste Ferrari 550 Maranello w​urde 1999 v​on Italtecnica i​n Turin für d​en Renneinsatz i​n der kleinen GT-Klasse adaptiert u​nd danach z​u einem GTS-Fahrzeug weiterentwickelt, u​m damit i​m Jahr 2000 v​on First Racing i​n der FIA-GT eingesetzt z​u werden. Ein Jahr später traten e​ine Reihe anderer Tuner m​it ihrer eigens entwickelten Rennversion d​es 550 an. Zum erfolgreichsten Boliden z​u Beginn d​er 2000er Jahre entwickelte s​ich der 550 u​nter der Anleitung v​on David Richards m​it seinem Unternehmen Prodrive. Diese GTS-Version d​es Maranello h​atte eine Karosserie a​us Aluminium u​nd kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff u​nd der V-12-Motor leistete r​und 600 PS (441 kW). Ein sequenzielles Sechsganggetriebe v​on Xtrac sorgte für d​ie Kraftübertragung. Nachdem Prodrive 2001 d​ie Renneinsätze n​och selbst durchgeführt hatte, w​urde diese Aufgabe 2002 a​n die Scuderia Italia übergeben.

Schon 2001 w​ar der Ferrari 550 m​it Rickard Rydell, Alain Menu u​nd Peter Kox a​m Steuer v​oll konkurrenzfähig. In d​er kleinen GT-Klasse f​uhr ein weiterer Ferrari. Der Ferrari 360 Modena w​urde das zweite Fahrzeug a​us Maranello, d​as zum Siegerwagen reifte. Christian Pescatori u​nd David Terrien gewannen d​amit die N-GT-Meisterschaft 2001.

Die Prodrive-Maranello wurden a​b 2002 z​u Seriensiegern. Nunmehr begann s​ich auch d​ie Scuderia offiziell z​u den Einsätzen z​u bekennen. Der 360 Modena d​er italienischen Rennmannschaft JMB Racing w​urde bereits v​on Cristiano Michelotto i​n Padua aufgebaut u​nd mit d​er Bezeichnung 360 GT a​ls Semi-Werkswagen eingesetzt.

2002 kehrte Ferrari a​uch nach Le Mans zurück. Schon i​m Training w​ar Tomáš Enge e​ine Sekunde schneller a​ls die b​este Werks-Corvette. Um Mitternacht h​atte die Mannschaft Enge/Menu/Rydell bereits e​inen Vorsprung v​on drei Runden herausgefahren, a​ls ein Motorschaden d​as Trio a​us dem Rennen warf.

2003 dominierten d​ie 550 d​ie Meisterschaft n​ach belieben. Thomas Biagi u​nd Matteo Bobbi wurden überlegen Meister. Beim letzten Rennen i​n Estoril erlebte d​ie Fachwelt e​ine Überraschung, a​ls mit d​em neuen Ferrari 575 GTC e​in Werkswagen a​n den Start gerollt wurde. Zwar übernahm wieder JMB d​en Renneinsatz, a​ber das Formel-1-Logo v​on Ferrari klebte groß a​m Auto. Ferrari machte a​uch kein großes Geheimnis daraus, d​ass der Einsatz v​or allem d​em Verkauf d​es Fahrzeugs (der 575 kostete 800.000 Euro) a​n andere Rennteams dienen sollte. Philipp Peter u​nd Fabio Babini feierten gleich e​inen Premierensieg.

In Le Mans gelang Ferrari 2004 d​er ersten Klassensieg s​eit 1974. Das Trio Tomáš Enge, Peter Kox u​nd Jamie Davies h​atte eine Stunde v​or Schluss 16 Runden Vorsprung a​uf die schnellste Corvette u​nd konnte s​ich knapp v​or dem Ende d​es Rennens n​och einen 23-minütigen Boxenstopp leisten.[208]

Die v​on N.Technology entwickelte Rennversion d​es 575 w​urde aber n​icht der erhoffte Erfolgswagen. Gegenüber d​em älteren 550 v​on Prodrive fehlte e​s dem n​euen Boliden a​n Schnelligkeit u​nd Zuverlässigkeit, s​o konnte d​er 575 w​eder in d​er FIA-GT n​och in d​er American Le Mans Series überzeugen.

2005 w​urde die Konkurrenz stärker. Der Maserati MC12 erschien ebenso w​ie der Aston Martin DBR9. Diese grünen britischen Fahrzeuge w​aren das n​eue Projekt v​on Prodrive. Obwohl Ferrari m​it dem 575 GTC Evoluzione e​ine verbesserte Version d​es Wagens brachte, b​lieb der Erfolg aus, sodass d​ie Scuceria Ende d​es Jahres 2005 erneut e​in Sportwagenprojekt einstellte.

Am Ende d​es Jahres erschien d​er Nachfolger d​es 360 Modena GT. Der v​on Michelloto weiterentwickelte Serienwagen a​uf Basis d​es F430 siegte bereits b​eim ersten Rennen a​m 2. April 2006 i​n Monza. Danach w​urde das Fahrzeug a​n eine Reihe v​on Kundenteams i​n verschiedene Rennserien verkauft u​nd trat d​ort einen Siegeszug i​n der b​is dahin v​on Porsche dominierten Rennklasse an. In d​er ersten Saison gewann d​er F430 e​ine Reihe v​on Meisterschaften, u​nter anderem d​ie FIA-GT u​nd die American Le Mans Series. 2008 folgte d​er erste GT2-Klassensieg für Ferrari b​eim 24-Stunden-Rennen v​on Le Mans überhaupt. Mika Salo, Jaime Melo u​nd Gianmaria Bruni siegten b​eim Langstreckenrennen v​or ihren Markenkollegen d​er Scuderia Italia u​nd Farnbacher Racing.

Ein neuer Prototyp

Ferrari 333SP

Mehr a​ls zwanzig Jahre n​ach dem Ende d​es Sportwagenprogramms stellte d​ie Scuderia 1994 wieder e​inen Sportprototypen für d​en Renneinsatz vor. Die Entstehung d​es Ferrari 333SP g​ing auf e​ine Initiative v​on Giampiero Moretti, d​em Eigentümer d​er Autozubehör- u​nd Lenkradbau-Unternehmung Momo, zurück. Moretti konnte Gian Luigi Buitoni, d​en Präsidenten v​on Ferrari North America, v​on der Sinnhaftigkeit e​ines Engagements v​on Ferrari i​n der nordamerikanischen IMSA-WSC-Serie überzeugen. Unterstützung f​and er a​uch bei d​en Marketing- u​nd Vertriebsverantwortlichen v​on Ferrari, d​ie in Sportwageneinsätzen e​in wichtiges Instrument für d​en US-Exportmarkt sahen.

Nach d​em Ende d​er Gruppe-C-Weltmeisterschaft u​nd der IMSA-GTP-Serie, entstand m​it der WSC-Serie e​ine neue Rennformel m​it klarem Regelwerk u​nd überschaubaren Kosten. Konstruiert u​nd gebaut w​urde der Prototyp b​ei Ferrari Engineering, i​n enger Abstimmung m​it der Scuderia. Die eigentliche Konstruktionsarbeit übernahmen Gian Paolo Dallara u​nd Tony Southgate, d​ie langjährige Erfahrung i​m Rennwagenbau hatten. Sie bauten e​in Chassis a​us kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff u​nd Aluminiumwaben, d​as von e​inem V12-Formel-1-Motor angetrieben wurde.

Rasch w​ar klar, d​ass die Scuderia d​ie Renneinsätze n​icht selbst übernehmen würde. Alle b​ei Ferrari gebauten Chassis wurden a​n Privatteams ausgeliefert u​nd von diesen eingesetzt. Als n​ach einigen Rennerfolgen d​ie Nachfrage n​ach 333SP-Chassis i​mmer weiter stieg, übernahm d​as italienische Karosserieunternehmen Michelotto d​ie Produktionen u​nd baute weitere 18 Rennwagen. Größte Erfolg i​n den USA w​aren die Siege b​eim 12-Stunden-Rennen v​on Sebring 1995, herausgefahren v​on Andy Evans, Fermín Vélez u​nd Eric v​an de Poele u​nd beim 24-Stunden-Rennen v​on Daytona 1996, w​o Gianpiero Moretti a​ls Partner v​on Mauro Baldi u​nd Arie Luyendyk d​ie Früchte seiner Bemühungen einfahren konnte. Den letzten Renneinsatz e​ines 333SP g​ab es i​m Juni 2003, a​ls Giovanni Lavaggi u​nd Xavier Pompidou m​it einem n​eun Jahre a​lten Fahrzeug b​ei einem Sportwagenrennen i​n Monza m​it Motorschaden ausfielen.

FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft

Die Scuderia engagierte s​ich ab 2012 i​n der n​eu geschaffenen FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft. Die italienische Rennmannschaft AF Corse w​urde logistisch unterstützt u​nd die eingesetzten Ferrari 458 Italia GT2 teilweise i​n Maranello aufgebaut. Die eingesetzten Fahrer Andrea Bertolini, Gianmaria Bruni, Toni Vilander, Giancarlo Fisichella u​nd Mika Salo w​aren offizielle Werksfahrer d​er Scuderia u​nd wurden v​on dieser entlohnt.

2013 gewann Bruni m​it Klassensiegen b​eim 6-Sunden-Rennen v​on Spa-Francorchamps, d​em 6-Stunden-Rennen v​on São Paulo u​nd dem 6-Stunden-Rennen v​on Bahrain d​en Weltcup d​er GT-Fahrer v​or seinem Teamkollegen Fisichella. 2014 konnte e​r diesen Erfolg wiederholen u​nd teilte s​ich dabei d​en Titel m​it Toni Vilander. Das Duo gewann d​ie GT-Pro-Klasse b​ei den Rennen i​n Spa, Le Mans, Fuji u​nd Bahrain, u​nd beendete d​ie Rennen Austin a​n der dritten s​owie in Silverstone u​nd São Paulo a​n der vierten Stelle d​er Klassenwertung. Darüber hinaus sicherte s​ich Ferrari d​en Hersteller-Weltmeistertitel b​ei den GT-Fahrzeugen.

CanAm

Chris Amon, CanAm-Pilot der Scuderia
Ferrari 712 CanAm

Nach d​er Entscheidung d​er FIA, 1967 d​en Hubraum d​er großen Prototypen a​uf 3 Liter z​u beschränken, s​ank Ferraris Interesse, a​n der Sportwagenweltmeisterschaft teilzunehmen. Enzo Ferrari suchte e​in anderes Betätigungsfeld u​nd wandte s​ich der CanAm-Serie zu. Diese lukrative kanadisch-amerikanische Meisterschaft für zweisitzige Sportwagen richtete d​ie ersten Rennen 1966 aus. In d​en ersten Jahren dominierten d​ort Lola u​nd McLaren m​it dem M8. Die Einsätze sollte, w​ie so o​ft in d​er Vergangenheit, größtenteils d​as N.A.R.T-Team v​on Luigi Chinetti übernehmen. Chinetti h​atte auch d​ie Idee, d​en Ferrari 412P Drogo für d​ie CanAm-Serie z​u verändern. Scarfiotti f​uhr mit d​em jetzt a​ls Ferrari 412 CanAm bezeichneten Fahrzeug, d​as einen 412 PS starken 12-Zylinder-Mittelmotor hatte, b​eim Debüt i​n Bridgehampton a​uf den siebten Platz. Die Scuderia selbst rüstete z​wei Ferrari 330P4 a​uf das CanAm-Reglement um, w​ar damit a​ber wenig erfolgreich. Die Wagen w​aren zu leistungsschwach u​nd mit 750 kg v​iel zu schwer.

1968 entschloss s​ich die Führung d​er Scuderia, e​inen eigenen Sportwagen für d​ie Überseeserie z​u bauen u​nd auch selbst einzusetzen. Der Ferrari 612 CanAm h​atte den bewährten 12-Zylinder-Mittelmotor, d​er bei f​ast 7 Liter Hubraum inzwischen 620 PS aufwies. Um d​ie Leistung a​uf die Hinterräder z​u bringen, w​urde knapp hinter d​em Fahrer über d​em Motor e​in Heckflügel montiert. Große Erfolge stellen s​ich aber n​icht ein. Bei d​er Premiere b​eim Stardust-Grand-Prix i​n Las Vegas f​iel Chris Amon m​it dem 612er s​chon in d​er ersten Runde aus. Beste Platzierung w​ar der zweite Rang v​on Amon b​eim Rennen i​n Edmonton.

Das Nachfolgemodell w​ar der Ferrari 712 CanAm. Der Wagen basierte a​uf dem Ferrari 512S u​nd hatte 720 PS b​ei 7 Liter Hubraum. In d​er CanAm b​lieb der Wagen sieglos. Nach Rückzug d​er Scuderia a​us der Rennserie, o​hne in d​en fünf Jahren v​iel gewonnen z​u haben, siegte Arturo Merzario m​it dem 712er b​ei einem offenen Sportwagenrennen i​n Imola.

Montlhéry, Tour de France und die Europa-Bergmeisterschaft

Lucien Bianchi gewann gemeinsam mit Olivier Gendebien 1957, 1958, 1959 und 1964 für die Scuderia auf einem Ferrari 250GT die Tour de France für Automobile

Neben d​en Siegen b​ei den Rennen z​ur Sportwagen-Weltmeisterschaft feierte d​ie Scuderia unzählige Erfolge b​ei Veranstaltungen, d​ie keinen Status hatten, u​nd bei d​er Europa-Bergmeisterschaft.

Auf d​er schnellen, a​ber gefährlichen Steilkurvenrennstrecke v​on Montlhéry wurden s​eit den 1940er-Jahren Langstreckenrennen ausgetragen. Auf d​ie 12 Stunden v​on Paris, d​ie die Scuderia zweimal gewinnen konnte, folgte a​b Mitte d​er 1950er-Jahre d​as 1000-km-Rennen v​on Paris. Das 12-Stunden-Rennen s​ah beide Male Luigi Chinetti a​ls Sieger. 1948 gewann e​r mit Lord Seldson a​ls Teamkollege, 1949 w​ar Jean Lucas d​er zweite Ferrari-Pilot. Das Fahrzeug w​ar bei beiden Rennen e​in Ferrari 166.

Ebenfalls i​n Frankreich f​and bis Anfang d​er 1980er-Jahre d​ie Tour d​e France für Automobile statt. Bei dieser Etappenfahrt, w​o lange Asphaltprüfungen a​uf öffentlichen Straßen m​it Wertungsrennen a​uf Rennstrecken verbunden wurden, w​aren die GT-Fahrzeuge v​on Ferrari über e​in Jahrzehnt d​as Maß d​er Dinge. Acht Mal siegte d​ie Scuderia zwischen 1951 u​nd 1962 i​n der Gesamtwertung. Drei Mal i​n Folge siegte Olivier Gendebien m​it Partner Lucien Bianchi (1957, 1958 u​nd 1959), abgelöst v​on Willy Mairesse, d​er gemeinsam m​it Georges Berger d​as Rennen 1960 u​nd 1961 gewann. Zum letzten Mal triumphierte d​ie Scuderia 1964 m​it Bianchi a​m Steuer e​ines 250 GTO.

Bei d​er in d​en 1960er-Jahren s​ehr populären Europa-Bergmeisterschaft konnten s​ich Fahrer d​er Scuderia d​rei Europameisterschaften sichern. 1962 gewann Ludovico Scarfiotti a​uf einem Ferrari Dino 196SP d​ie Sportwagenklasse u​nd wiederholte diesen Erfolg 1965. 1969 sicherte s​ich der spätere Rennleiter Peter Schetty a​uf einem Ferrari 212E Montagna ebenfalls d​en Gesamtsieg i​n der Sportwagenklasse.

Auch d​as zweite 24-Stunden-Rennen v​on Spa-Francorchamps n​ach dem Zweiten Weltkrieg endete m​it einem Ferrari-Sieg. Luigi Chinetti u​nd Jean Lucas siegten a​uf einem Ferrari 166MM.

Die Scuderia und der Motorradsport

Zwischen 1932 u​nd 1934 w​ar Enzo Ferrari m​it seiner Rennmannschaft a​uch im nationalen u​nd internationalen Motorradsport aktiv. Unter d​er Bezeichnung Squadra motociclistica d​ella Scuderia Ferrari gingen u​nter anderem Piero Taruffi, Mario Ghersi, Franco Severi u​nd Giordano Aldrighetti a​n den Start. Zum Einsatz k​amen dabei Rennmotorräder v​on Rudge u​nd Norton. 1932 gewann Piero Taruffi a​uf einer Norton d​ie 500-cm³-Klasse d​er Motorrad-Europameisterschaft.[209]

Henry Ford II und die Scuderia

Das springende Pferd in Maranello
Die Einfahrt zur Ferrari-Fabrik in Maranello

1962 begann Enzo Ferrari m​it dem Gedanken z​u spielen, s​ein Unternehmen z​u verkaufen. Die ersten Interessenten k​amen aus Texas. Die Melcoms w​aren durch d​ie Beteiligung a​n Ölfeldern i​m Nahen Osten z​u großem Reichtum gekommen u​nd zeigten a​ls alte Stammkunden Absichten, Ferrari z​u kaufen. Die Verhandlungen wurden z​war abseits d​er Öffentlichkeit geführt u​nd fanden a​uch nie e​inen Abschluss, dennoch t​rat ein weiterer Interessent auf, m​it dessen Finanzkraft d​ie Melcoms n​icht mithalten konnten.[210]

1963 kündigte d​ie Ford Motor Company d​as schon s​eit langem bestehende Abkommen m​it dem US-amerikanischen Automobilherstellerverband, n​icht am Rennsport teilzunehmen, u​nd erklärte, n​un groß i​m internationalen Motorsport a​ktiv werden z​u wollen. Vertreter d​er Ford-Motor-Werke AG i​n Köln erfuhren v​on Ferraris Verkaufsabsichten u​nd vermittelten Gespräche m​it der Geschäftsleitung v​on Ford i​n Dearborn.

Lee Iacocca, damals i​m Direktorium v​on Ford, erkannte d​as Prestige, d​as ein Kauf v​on Ferrari für Ford bringen würde. Schon i​m April 1963 t​raf ein Heer v​on Technikern u​nd Buchhaltern i​n Maranello e​in und machte Inventur. Donald Frey, e​in Ford-Abteilungsleiter, k​am nach Modena u​nd führte d​ie Verhandlungen m​it Enzo Ferrari. Ford wollte d​as gesamte Unternehmen m​it allen Patenten kaufen, d​er Name d​es Unternehmens sollte i​n Ferrari-Ford geändert werden. Eine Klausel s​ah auch vor, d​ass sich d​ie Rennabteilung n​ach den Wünschen d​er Konzernzentrale z​u richten u​nd Rennwagen für d​ie unterschiedlichsten sportlichen Veranstaltungen z​u bauen hätte. Aus d​er Tradition d​er Scuderia beschränkte s​ich das Engagement d​er Rennabteilung a​ber auf d​ie Formel 1 u​nd internationale Sportwagenrennen – e​in Punkt, d​er die Verhandlungen i​ns Stocken brachte.

Nachdem d​ie Gespräche s​ich nicht m​ehr hatten verheimlichen lassen, beschäftigte d​as Thema inzwischen d​ie Medien Italiens. Von e​inem Ausverkauf italienischer Interessen w​ar die Rede u​nd die Gewerkschaften drohten m​it Streik. Schließlich scheiterte d​er Verkauf a​n Enzo Ferrari u​nd seinem Wunsch, d​ie Hoheit über d​ie Rennabteilung z​u behalten, d​ie ihm Ford n​icht gewähren wollte. Ford z​og sich zurück u​nd baute e​in eigenes Rennteam auf, u​m die Scuderia b​ei den i​n den 1960er-Jahren h​art umkämpften u​nd sehr populären internationalen Sportwagenrennen herauszufordern.

Die Scuderia heute

Bahrain 2006
Die Ferraristi

2019 absolvierte d​ie Scuderia Ferrari i​hre 70. Saison i​n der Weltmeisterschaft d​er Formel 1. Kein Rennstall, d​er sich i​n der Gegenwart a​n dieser Rennformel beteiligt, k​ann sich a​uf eine ähnliche Historie berufen. In d​en letzten s​echs Dekaden w​urde die Scuderia medial o​ft totgesagt, Jahre d​er anhaltenden Erfolglosigkeit lösten interne Konflikte a​us und legten Strukturschwächen e​iner breiten Öffentlichkeit offen. Im Verhältnis z​ur Konkurrenz s​tand und s​teht die Scuderia i​mmer unter besonderer Beobachtung d​er Medien.

Die Scuderia Ferrari i​st heute e​in integrativer Bestandteil d​es Fiat-Konzerns. Die Zeiten d​er Alleinentscheidungen d​es Firmengründers Enzo Ferrari s​ind längst vorüber. Der Rennstall v​on Ferrari gehört m​it zu d​en am professionellsten geführten Rennmannschaften i​m internationalen Motorsport. Über 1000 Techniker, Renningenieure, Mechaniker u​nd Marketingfachleute arbeiten für d​ie Scuderia. Sie stellen sicher, d​ass die Einsatzpiloten e​in perfekt vorbereitetes Rennfahrzeug für d​ie jeweiligen Grand-Prix-Rennen z​ur Verfügung gestellt bekommen u​nd sorgen für e​inen reibungslosen Ablauf v​or Ort.

Noch u​nter der Regie v​on Jean Todt w​urde ein System entwickelt, d​as die Ausfälle d​er Fahrzeuge w​egen technischer Unzulänglichkeiten a​uf ein Minimum z​u reduzieren versuchte. Auch d​en Rücktritt v​on Michael Schumacher u​nd den Abgang v​on Ross Brawn z​ur Konkurrenz konnte Ferrari vorerst o​hne Probleme verkraften. Seit d​em Weltmeistertitel v​on Kimi Räikkönen 2007 h​at die Scuderia allerdings keinen Fahrertitel m​ehr erreicht. Die bislang letzte Saison, 2019, beendete d​er Rennstall a​n zweiter Stelle d​er Konstrukteurswertung s​owie auf d​en Plätzen 4 (Leclerc) u​nd 5 (Vettel) d​er Fahrer-WM.

Der österreichische Journalist u​nd Motorsportfachmann Heinz Prüller: „Ein Sieg e​ines Ferrari b​ei einem Rennen d​er Formel 1 zählt für v​iele Zuschauer m​ehr als z​ehn Siege d​er Konkurrenz.“ Überall dort, w​o die Ferrari a​n den Start gehen, findet s​ich eine große Fangemeinde für d​ie Marke. In Italien gehört d​ie Scuderia für v​iele Menschen z​um Alltag. Lange Jahre zählte d​ort der Wagen a​lles und d​er Fahrer nichts. Erst d​ie Heldenverehrung für Piloten w​ie Gilles Villeneuve, Niki Lauda, Gerhard Berger, Jean Alesi u​nd Michael Schumacher h​at dies aufgebrochen.

Auszeichnungen

Die italienische Sportzeitung Gazzetta d​ello Sport wählte d​en Formel-1-Rennstall i​n den Jahren 2000, 2001, 2003 u​nd 2004 z​u „Italiens Mannschaft d​es Jahres“, 2001 außerdem z​ur „Weltmannschaft d​es Jahres“.

Zahlen und Daten

Alle Grand-Prix-Sieger auf Ferrari in der Formel-1- und Fahrer-Weltmeisterschaft

Rekordsieger auf Ferrari: Michael Schumacher
Die aktuellen Ferrari-Formel-1-Piloten Charles Leclerc und…

Stand: Saisonende 2021, für Ferrari aktive Fahrer s​ind gelb markiert

Fahrer Nat. für Ferrari
aktiv
Grands
Prix
GP-
Siege
Quote WM-
Punkte[A 1]
WM-
Titel
beste WM-
Position (Jahr)
Michael Schumacher Deutschland 19962006 180 72 40,00 % 1066,00 5 01. (20002004)
Niki Lauda Osterreich 19741977 057 15 26,32 % 0242,50 2 01. (1975, 1977)
Sebastian Vettel Deutschland 20152020 118 14 11,86 % 1400,00 02. (2017, 2018)
Alberto Ascari Italien 19501954 027 13 48,15 % 0139,00 2 01. (1952, 1953)
Fernando Alonso Spanien 20102014 096 11 11,46 % 1190,00 02. (2010, 2012, 2013)
Felipe Massa Brasilien 20062013 139 11 07,91 % 789,00 02. (2008)
Kimi Räikkönen Finnland 20072009, 20142018 151 10 06,62 % 1080,00 1 01. (2007)
Rubens Barrichello Brasilien 20002005 102 09 08,82 % 412,00 02. (2002, 2004)
Jacky Ickx Belgien 1968, 19701973 055 06 10,91 % 0121,00 02. (1970)
Gilles Villeneuve Kanada 19771982 066 06 09,09 % 0107,00 02. (1979)
Gerhard Berger Osterreich 19871989, 19931995 096 05 05,21 % 0182,00 03. (1988, 1994)
Alain Prost Frankreich 19901991 030 05 16,67 % 0107,00 02. (1990)
Carlos Reutemann Argentinien 19761978 034 05 14,71 % 0090,00 03. (1978)
Clay Regazzoni Schweiz 19701972, 19741976 073 04 05,48 % 0169,00 02. (1974)
Eddie Irvine Vereinigtes Konigreich 19961999 065 04 06,15 % 0156,00 02. (1999)
John Surtees Vereinigtes Konigreich 196366 030 04 13,33 % 0088,00 1 01. (1964)
Michele Alboreto Italien 19841988 080 03 03,75 % 0138,50 02. (1985)
Mike Hawthorn Vereinigtes Konigreich 19531955, 19571958 035 03 08,57 % 0113,64 1 01. (1958)
Phil Hill Vereinigte Staaten 19581962 030 03 10,00 % 0096,00 1 01. (1961)
René Arnoux Frankreich 19831985 032 03 09,38 % 0079,00 03. (1983)
Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich 19891990 031 03 09,68 % 0075,00 04. (1989)
Jody Scheckter Sudafrika 1961 19791980 028 03 10,71 % 0062,00 1 01. (1979)
Peter Collins Vereinigtes Konigreich 19561958 020 03 15,00 % 0047,00 03. (1956)
Juan Manuel Fangio Argentinien 1956 007 03[A 2] 42,86 % 0033,00 1 01. (1956)
Charles Leclerc Monaco 2019 059 02 03,39 % 00521,00 04. (2019)
Patrick Tambay Frankreich 19821983 021 02 09,52 % 0065,00 04. (1983)
José Froilán González Argentinien 1951, 19541955, 1957, 1960 015 02 13,33 % 0056,64 02. (1954)
Wolfgang von Trips Deutschland 19571961 025 02 08,00 % 0056,00 02. (1961)
Didier Pironi Frankreich 19811982 025 02 08,00 % 0048,00 02. (1982)
Tony Brooks Vereinigtes Konigreich 1959 007 02 28,57 % 0027,00 02. (1959)
Jean Alesi Frankreich 19911995 079 01 01,27 % 0121,00 05. (1994, 1995)
Giuseppe Farina Italien 19521955 020 01 05,00 % 0075,33 02. (1952)
Lorenzo Bandini Italien 19621967 035 01 02,86 % 0056,00 04. (1964)
Maurice Trintignant Frankreich 19541955, 1958 017 01 05,88 % 0033,33 04. (1954, 1955)
Luigi Musso Italien 19561958 015 01[A 2] 06,67 % 0032,00 03. (1957)
Piero Taruffi Italien 19511955 013 01 07,69 % 0032,00 03. (1952)
Mario Andretti Vereinigte Staaten 19711972, 1982 012 01 08,33 % 0020,00 08. (1971)
Giancarlo Baghetti Italien 19611962, 1966 008 01 12,50 % 0014,00 09. (1961)
Ludovico Scarfiotti Italien 19631967 006 01 16,67 % 0011,00 10. (1966)
  1. Vergleichbarkeit aufgrund unterschiedlicher Punktesysteme eingeschränkt
  2. Beim GP von Argentinien 1956 übernahm Fangio den Wagen von Musso und gewann; in der offiziellen Statistik wird daher beiden Fahrern der Sieg zuerkannt

Ergebnisse der Werkswagen in der Formel-1- und Fahrerweltmeisterschaft

Die 1950er-Jahre

Saison Chassis Fahrer Nr.
[# 1]
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Rang Punkte
1950 125F1
166F2
275F1
340F1
375F1
Italien L. Villoresi DNF DNF 6
Italien A. Ascari 2 DNF 5 2
Frankreich R. Sommer 4 DNF
Italien D. Serafini 2
1951 125F1
375F1
Vereinigtes Konigreich P. Whitehead DNF 9
Italien L. Villoresi DNF 3 3 3 4 4 DNF
Italien A. Ascari 6 2 2 DNF 1 1 4
Italien P. Taruffi 2 DNF 5 5 DNF
Argentinien J. F. Gonzáles 2 1 3 2 2
Brasilien C. Landi DNF
1952 500
375 Indianapolis
Italien G. Farina DNF 2 2 6 2 2 4
Italien P. Taruffi 1 DNF 3 2 4 7
Frankreich A. Simon DNF 6
Italien A. Ascari DNF 1 1 1 1 1 1
Italien L. Villoresi 3 3
1953 500
553 Squalo
Italien A. Ascari 1 1 1 4 1 DNF 1 DNF
Italien G. Farina DNF 2 DNF 5 3 1 2 2
Italien L. Villoresi 2 DNF 2 6 DNF DNF 6 3
Vereinigtes Konigreich M. Hawthorn 4 4 6 1 5 3 3 4
Italien U. Maglioli 8
Italien P. Carini DNF
1954 625F1
553 Squalo
555 Supersqualo
Italien G. Farina 2 DNF
Argentinien J. F. González 3 4 DNF 1 2 2 3
Vereinigtes Konigreich M. Hawthorn DSQ 4 DNF 2 2 DNF 2 1
Italien U. Maglioli 8 7 3
Frankreich M. Trintignant 2 DNF 5 3 DNF 5 DNF
Italien P. Taruffi 8
Frankreich R. Manzon DNS
Italien A. Ascari DNF
1955 625F1
555 Supersqualo
D50
Lancia D50
Italien U. Maglioli 3 6
Italien G. Farina 2 4 3 DNS
Frankreich M. Trintignant 2 1 6 DNF DNF 8
Argentinien J. F. González 2
Vereinigte Staaten 48 H. Schell DNF DNS
Italien P. Taruffi 8
Belgien P. Frère 8 4
Vereinigtes Konigreich M. Hawthorn 7 6 DNF
Italien E. Castellotti 5 6 3
Italien L. Villoresi DNS
1956 555 Supersqualo
D50
Argentinien J. M. Fangio 1 2 DNF 4 1 1 2
Italien E. Castellotti DNF 4 DNF 2 10 DNF 8
Italien L. Musso 1 DNF DNF 10
Vereinigtes Konigreich P. Collins DNF 2 1 1 2 DNF 2
Belgien O. Gendebien 5 DNF
Belgien P. Frère 2
Belgien A. Pilette 6
Spanien 1945 A. de Portago DNF 2 DNF DNF
1957 D50
D50A
801
Vereinigtes Konigreich P. Collins 6 DNF 3 4 2 DNF
Italien L. Musso DNF 2 2 4 DNF 8
Italien E. Castellotti DNF
Vereinigtes Konigreich M. Hawthorn DNF 7 4 3 3 6
Italien C. Perdisa 6
Deutschland W. von Trips 6 7 3
Spanien 1945 A. de Portago 5
Argentinien J. F. González 5
Frankreich M. Trintignant 5 DNF 4
1958 Dino 246F1
156F2
2. 40
Italien L. Musso 2 2 7 DNF DNF
Vereinigtes Konigreich P. Collins DNF 3 DNF DNF 5 1 DNF
Vereinigtes Konigreich M. Hawthorn 3 DNF 5 2 1 2 DNF 2 2 2
Deutschland W. von Trips DNF 3 DNF 4 5 DNF
Belgien O. Gendebien 6 DNF DNF
Vereinigte Staaten 48 P. Hill 9 3 3
1959 Dino 246F1
156F2
2. 32
Frankreich J. Behra DNF 5 DNF
Vereinigtes Konigreich T. Brooks 2 DNF 1 1 9 DNF 3
Vereinigte Staaten 48 P. Hill 4 6 2 3 DNF 2 DNF
Vereinigtes Konigreich C. Allison DNF 9 DNF 5 DNF
Belgien O. Gendebien 4 6
Vereinigte Staaten 48 D. Gurney DNF 2 3 4
Deutschland W. von Trips 6
  1. Erst ab der Formel-1-Saison 1974 gab es feste Startnummern. Zuvor variierten die Nummern von Rennen zu Rennen.

Die 1960er-Jahre

Saison Chassis Fahrer Nr.
[# 1]
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Rang Punkte
1960 Dino 246F1
Dino 246P
Dino 256F1
3. 26
Vereinigtes Konigreich C. Allison 2 DNQ
Vereinigte Staaten P. Hill 8 3 DNF 4 12 7 DNF 1
Deutschland W. von Trips 5 8 5 DNF 11 6 4 5
Argentinien J. F. González 10
Vereinigte Staaten R. Ginther 6 6 2
Belgien W. Mairesse DNF DNF 3
1961 156 1. 45
Vereinigte Staaten R. Ginther 2 5 3 15 3 8 DNF
Vereinigte Staaten P. Hill 3 2 1 9 2 3 1
Deutschland W. von Trips 4 1 2 DNF 1 2 DNF
Belgien O. Gendebien 4
Italien G. Baghetti[# 2] 1
Belgien W. Mairesse DNF
Mexiko R. Rodríguez DNF
1962 156 6. 18
Vereinigte Staaten P. Hill 3 2 3 DNF DNF 11
Italien G. Baghetti 4 DNF 10 5
Mexiko R. Rodríguez DNF DNS 4 6 14
Belgien W. Mairesse 7 DNF 4
Italien L. Bandini 3 DNF 8
1963 156 Aero 4. 26
Belgien W. Mairesse DNF DNF DNF
Vereinigtes Konigreich J. Surtees 4 DNF 3 DNF 2 1 DNF 9 DSQ DNF
Italien L. Scarfiotti 6 DNS
Italien L. Bandini DNF 5 DNF 5
1964
[# 3]
156 Aero
158
1512
1. 45
Italien L. Bandini 10 DNF DNF 9 5 3 1 3 DNF 3
Vereinigtes Konigreich J. Surtees DNF 2 DNF DNF 3 1 DNF 1 2 2
Italien L. Scarfiotti 9
1965 158
1512
4. 26
Vereinigtes Konigreich J. Surtees 2 4 DNF 3 3 7 DNF DNF
Italien L. Bandini 15 2 9 8 DNF 9 6 4 4 8
Italien N. Vaccarella 12
Italien L. Scarfiotti DNS
1966 246 Tasman
312F1
2. 31
Italien L. Bandini 2 3 NC 6 6 DNF DNF
Vereinigtes Konigreich J. Surtees DNF 1
Vereinigtes Konigreich M. Parkes 2 DNF DNF 2
Italien L. Scarfiotti DNF 1
1967 312F1 5. 20
Italien L. Bandini DNF
Neuseeland C. Amon 3 4 3 DNF 3 3 6 7 DNF 9
Italien L. Scarfiotti 6 DNF
Vereinigtes Konigreich M. Parkes 5 DNF
Vereinigtes Konigreich J. Williams 8
1968 312F1 4. 32
Neuseeland C. Amon 4 DNF DNF 6 10 2 DNF DNF DNF DNF DNF
Belgien J. Ickx DNF DNF 3 4 1 3 4 3 DNS DNF
Italien A. de Adamich DNF
Vereinigtes Konigreich D. Bell DNF DNF
1969
[# 4]
312F1 6. 7
Neuseeland C. Amon DNF DNF DNF 3 DNF DNF
Mexiko P. Rodríguez DNF 6 DNF 5 7
Italien E. Brambilla DNS
  1. Erst ab der Formel-1-Saison 1974 gab es feste Startnummern. Zuvor variierten die Nummern von Rennen zu Rennen.
  2. Wagen wurde von der FISA gemeldet und von der Scuderia eingesetzt.
  3. Bei den Rennen in den USA und in Mexiko wurden die Rennwagen vom North American Racing Team gemeldet.
  4. Bei den Rennen in Kanada, den USA und in Mexiko wurde der Wagen von Pedro Rodríguez vom North American Racing Team gemeldet.

Die 1970er-Jahre

Saison Chassis Fahrer Nr.
[# 1]
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Rang Punkte
1970 312B 2. 52
Belgien J. Ickx DNF DNF DNF 8 3 DNF DNF 2 1 DNF 1 4 1
Italien I. Giunti 4 14 7 DNF
Schweiz C. Regazzoni 4 4 DNF 2 1 2 13 2
1971 312B
312B2
3. 33
Belgien J. Ickx 8 2 3 1 DNF DNF DNF DNF DNF 8 DNF
Schweiz C. Regazzoni 3 DNF DNF 3 DNF DNF 3 DNF DNF DNF 6
Vereinigte Staaten M. Andretti 1 DNF DNQ DNF 4 13 DNS
1972 312B2 4. 33
Belgien J. Ickx 3 8 2 2 DNF 11 DNF 1 DNF DNF 12 5
Schweiz C. Regazzoni 4 12 3 DNF DNF 2 DNF DNF 5 8
Vereinigte Staaten M. Andretti DNF 4 DNF 7 6
Italien N. Galli 13
Italien A. Merzario 6 12
1973 312B2
312B3
6. 12
Belgien J. Ickx 4 5 DNF 12 DNF DNF 6 5 8 8
Italien A. Merzario 9 4
1974 312B3 2. 65
Schweiz C. Regazzoni 11 3 2 DNF 2 4 4 DNF 2 3 4 1 5 DNF 2 11
Osterreich N. Lauda 12 2 DNF 16 1 2 DNF DNF 1 2 5 DNF DNF DNF DNF DNF
1975 312B3
312T
1. 72,5
Schweiz C. Regazzoni 11 4 4 16 NC DNF 5 3 3 DNF 13 DNF 7 1 DNF
Osterreich N. Lauda 12 6 5 5 DNF 1 1 1 2 1 8 3 6 3 1
1976 312T
312T2
1. 83
Osterreich N. Lauda 1 1 1 2 2 1 1 3 DNF 1 DNF 4 8 3 DNF
Schweiz C. Regazzoni 2 7 DNF 1 11 2 14 6 DNF DNF 9 2 2 6 7 5
Argentinien C. Reutemann 35 9
1977 312T2 1. 95
Osterreich N. Lauda 11 DNF 3 1 2 DNS 2 2 DNF 5 2 1 2 1 2 4
Kanada G. Villeneuve 11, 21 12 DNF
Argentinien C. Reutemann 12 3 1 8 DNF 2 3 DNF 3 6 15 4 4 6 DNF 6 DNF 2
1978 312T2
312T3
2. 58
Argentinien C. Reutemann 11 7 1 DNF 1 8 3 DNF 10 18 1 DNF DSQ 7 3 1 3
Kanada G. Villeneuve 12 8 DNF DNF DNF DNF 4 10 9 12 DNF 8 3 6 7 DNF 1
1979 312T3
312T4
1. 113
Sudafrika 1961 J. Scheckter 11 DNF 6 2 2 4 1 1 7 5 4 4 2 1 4 DNF
Kanada G. Villeneuve 12 DNF 5 1 1 7 7 DNF 2 14 8 2 DNF 2 2 1
  1. Erst ab der Formel-1-Saison 1974 gab es feste Startnummern. Zuvor variierten die Nummern von Rennen zu Rennen.

Die 1980er-Jahre

Saison Chassis Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Rang Punkte
1980 312T5 10. 8
Sudafrika 1961 J. Scheckter 1 DNF DNF DNF 5 8 DNF 12 10 13 13 9 8 DNQ 11
Kanada G. Villeneuve 2 DNF 16 DNF DNF 6 5 8 DNF 6 8 7 DNF 5 DNF
1981 126CK 5. 34
Kanada G. Villeneuve 27 DNF DNF DNF 7 4 1 1 DNF DNF 10 DNF DNF DNF 3 DNF
Frankreich D. Pironi 28 DNF DNF DNF 5 8 4 15 5 DNF DNF 9 DNF 5 DNF 9
1982 126C2 1. 74
Kanada G. Villeneuve 27 DNF DNF DSQ 2 DNS
Frankreich P. Tambay 27 8 3 4 1 4 DNS 2 DNS
Frankreich D. Pironi 28 15 6 DNF 1 DNS 2 3 9 1 2 3 DNS
Vereinigte Staaten M. Andretti 28 3 DNF
1983 126C2B
126C3
1. 89
Frankreich P. Tambay 27 5 DNF 4 1 4 2 DNF 3 3 DNF DNF 2 4 DNF DNF
Frankreich R. Arnoux 28 10 3 7 3 DNF DNF DNF 1 5 1 2 1 2 9 DNF
1984 126C4 2. 57,5
Italien M. Alboreto 27 DNF 11 1 DNF DNF 6 DNF DNF DNF 5 DNF 3 DNF 2 2 3
Frankreich R. Arnoux 28 DNF DNF 3 2 4 3 5 DNF 2 6 6 7 12 DNF 5 9
1985 156/85 2. 82
Italien M. Alboreto 27 2 2 DNF 2 1 3 DNF 2 1 3 4 DNF DNF DNF DNF DNF
Frankreich R. Arnoux 28 4
Schweden S. Johansson 28 8 6 DNF 2 2 4 DNF 9 4 DNF 5 DNF DNF 4 5
1986 F1/86 4. 37
Italien M. Alboreto 27 DNF DNF 10 DNF 4 8 4 8 DNF DNF DNF 2 DNF 5 DNF DNF
Schweden S. Johansson 28 DNF DNF 4 10 3 DNF DNF DNF DNF 11 4 3 3 6 12 3
1987 F1/87 4. 53
Italien M. Alboreto 27 12 3 DNF 3 DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF 15 DNF 4 2
Osterreich G. Berger 28 4 DNF DNF 4 4 DNF DNF DNF DNF DNF 4 2 DNF DNF 1 1
1988 F1-87/88C 2. 65
Italien M. Alboreto 27 4 18 3 4 DNF DNF 3 17 4 DNF DNF 2 5 DNF 11 DNF
Osterreich G. Berger 28 2 5 2 3 DNF DNF 4 9 3 4 DNF 1 DNF 6 4 DNF
1989 640 3. 59
Vereinigtes Konigreich N. Mansell 27 1 DNF DNF DNF DNF DSQ 2 2 3 1 3 DNF DSQ DNF DNF
Osterreich G. Berger 28 DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF 2 1 2 DNF DNF

Die 1990er-Jahre

Saison Chassis Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Rang Punkte
1990 641 2. 110
Frankreich A. Prost 1 DNF 1 4 DNF 5 1 1 1 4 DNF 2 2 3 1 DNF 3
Vereinigtes Konigreich N. Mansell 2 DNF 4 DNF DNF 3 2 18 DNF DNF DNF DNF 4 1 2 DNF 2
1991 642
643
3. 55,5
Frankreich A. Prost 27 2 4 DNS 5 DNF DNF 2 3 DNF DNF DNF 3 DNF 2 4
Italien G. Morbidelli 27 6
Frankreich J. Alesi 28 12 6 DNF 3 DNF DNF 4 DNF 3 5 DNF DNF 3 4 DNF DNF
1992 F92A
F92AT
4. 21
Frankreich J. Alesi 27 DNF DNF 4 3 DNF DNF 3 DNF DNF 5 DNF DNF DNF DNF 5 4
Italien I. Capelli 28 DNF DNF 5 10 DNF DNF DNF DNF 9 DNF 6 DNF DNF DNF
Italien N. Larini 28 12 11
1993 F93A 4. 28
Frankreich J. Alesi 27 DNF 8 DNF DNF DNF 3 DNF DNF 9 7 DNF DNF 2 4 DNF 4
Osterreich G. Berger 28 6 DNF DNF DNF 6 14 4 14 DNF 6 3 10 DNF DNF DNF 5
1994 412T1 3. 71
Frankreich J. Alesi 27 3 5 4 3 DNF 2 DNF DNF DNF DNF DNF 10 3 6
Italien N. Larini 27 DNF 2
Osterreich G. Berger 28 DNF 2 DNF 3 DNF 4 3 DNF 1 12 DNF 2 DNF 5 DNF 2
1995 412T2 3. 73
Frankreich J. Alesi 27 5 2 2 DNF DNF 1 5 2 DNF DNF DNF DNF 5 2 5 DNF DNF
Osterreich G. Berger 28 3 6 3 3 3 DNF 12 DNF 3 3 DNF DNF 4 DNF 4 DNF DNF
1996 F310 2. 70
Deutschland M. Schumacher 1 DNF 3 DNF 2 2 DNF 1 DNF DNS DNF 4 9 1 1 3 2
Vereinigtes Konigreich E. Irvine 2 3 7 5 DNF 4 7 DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF 5 DNF
1997 F310B 2. 102
Deutschland M. Schumacher 5 2 5 DNF 2 1 4 1 1 DNF 2 4 1 6 6 DNF 1 DNF
Vereinigtes Konigreich E. Irvine 6 DNF 16 2 3 3 12 DNF 3 DNF DNF 9 10 8 DNF DNF 3 4
1998 F300 2. 133
Deutschland M. Schumacher 3 DNF 3 1 2 3 10 1 1 1 3 5 1 DNF 1 2 DNF
Vereinigtes Konigreich E. Irvine 4 4 8 3 3 DNF 3 3 2 3 4 8 DNF DNF 2 4 2
1999 F399 1. 128
Deutschland M. Schumacher 3 8 2 1 1 3 DNF 5 DNF 2 2
Finnland M. Salo 3 9 2 12 7 3 DNF
Vereinigtes Konigreich E. Irvine 4 1 5 DNF 2 4 3 6 2 1 1 3 4 6 7 1 3

Die 2000er-Jahre

Saison Chassis Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Rang Punkte
2000 F1-2000 1. 170
Deutschland M. Schumacher 3 1 1 1 3 5 1 DNF 1 DNF DNF DNF 2 2 1 1 1 1
Brasilien R. Barrichello 4 2 DNF 4 DNF 3 4 2 2 3 3 1 4 DNF DNF 2 4 3
2001 F2001 1. 179
Deutschland M. Schumacher 1 1 1 2 DNF 1 2 1 2 1 1 2 DNF 1 1 4 2 1
Brasilien R. Barrichello 2 3 2 DNF 3 DNF 3 2 DNF 5 3 3 2 2 5 2 15 5
2002 F2001B
F2002
1. 221
Deutschland M. Schumacher 1 1 3 1 1 1 1 2 1 2 1 1 1 2 1 2 2 1
Brasilien R. Barrichello 2 DNF DNF DNF 2 DNS 2 7 3 1 2 DNS 4 1 2 1 1 2
2003 F2002
F2003-GA
1. 158
Deutschland M. Schumacher 1 4 6 DNF 1 1 1 3 1 5 3 4 7 8 1 1 8
Brasilien R. Barrichello 2 DNF 2 DNF 3 3 3 8 5 3 7 1 DNF DNF 3 DNF 1
2004 F2004 1. 262
Deutschland M. Schumacher 1 1 1 1 1 1 DNF 1 1 1 1 1 1 1 2 2 12 1 7
Brasilien R. Barrichello 2 2 4 2 6 2 3 2 2 2 3 3 12 2 3 1 1 DNF 3
2005 F2004
F2005
3. 100
Deutschland M. Schumacher 1 DNF 7 DNF 2 DNF 7 5 2 1 3 6 5 2 DNF 10 DNF 4 7 DNF
Brasilien R. Barrichello 2 2 DNF 9 DNF 9 8 3 3 2 9 7 10 10 10 12 5 6 11 12
2006 248 F1 2. 201
Deutschland M. Schumacher 5 2 6 DNF 1 1 2 5 2 2 1 1 1 8* 3 1 1 DNF 4
Brasilien F. Massa 6 9 5 DNF 4 3 4 9 5 5 2 3 2 7 1 9 DNF 2 1
2007 F2007 1. 204
Brasilien F. Massa 5 6 5 1 1 3 DSQ 3 2 5 2 13 1 DNF 2 6 3 2
Finnland K. Räikkönen 6 1 3 3 DNF 8 5 4 1 1 DNF 2 2 3 1 3 1 1
2008 F2008 1. 172
Finnland K. Räikkönen 1 8 1 2 1 3 9 DNF 2 4 6 3 DNF 18 9 15 3 3 3
Brasilien F. Massa 2 DNF DNF 1 2 1 3 5 1 13 3 17 1 1 6 13 7 2 1
2009 F60 4. 70
Brasilien F. Massa 3 DNF 9 DNF 14 6 4 6 4 3 DNS
Italien L. Badoer 3 17 14
Italien G. Fisichella 3 9 13 12 10 16
Finnland K. Räikkönen 4 15 14 10 6 DNF 3 9 8 DNF 2 3 1 3 10 4 6 12

Die 2010er-Jahre

Saison Chassis Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Rang Punkte
2010 F10 3. 396
Brasilien F. Massa 7 2 3 7 9 6 4 7 15 11 15 2 4 4 3 8 DNF 3 15 10
Spanien F. Alonso 8 1 4 13 4 2 6 8 3 8 14 1 2 DNF 1 1 3 1 3 7
2011 150° Italia 3. 375
Spanien F. Alonso 5 4 6 7 3 5 2 DNF 2 1 2 3 4 3 4 2 5 3 2 4
Brasilien F. Massa 6 7 5 6 11 DNF DNF 6 5 5 5 6 8 6 9 7 6 DNF 5 5
2012 F2012 2. 400
Spanien F. Alonso 5 5 1 9 7 2 3 5 1 2 1 5 DNF 3 3 DNF 3 2 2 3 2
Brasilien F. Massa 6 DNF 15 13 9 15 6 10 16 4 12 9 5 4 8 2 4 6 7 4 3
2013 F138 3. 354
Spanien F. Alonso 3 2 DNF 1 8 1 7 2 3 4 5 2 2 2 6 4 11 5 5 3
Brasilien F. Massa 4 4 5 6 15 3 DNF 8 6 DNF 8 7 4 6 9 10 4 8 12 7
2014 F14 T 4. 216
Finnland K. Räikkönen 7 7 12 10 8 7 12 10 10 DNF 11 6 4 9 8 12 9 13 7 10
Spanien F. Alonso 14 4 4 9 3 6 4 6 5 6 5 2 7 DNF 4 DNF 6 6 6 9
2015 SF15-T 2. 428
Deutschland S. Vettel 5 3 1 3 5 3 2 5 4 3 1 12 2 1 3 2 3 DNF 3 4
Finnland K. Räikkönen 7 DNF 4 4 2 5 6 4 DNF 8 DNF 7 5 3 4 8 DNF DNF 4 3
2016 SF16-H 3. 398
Deutschland S. Vettel 5 3 DNF 2 DNF 3 4 2 2 DNF 9 4 5 6 3 5 DNF 4 4 5 5 3
Finnland K. Räikkönen 7 DNF 2 5 3 2 DNF 6 4 3 5 6 6 9 4 4 4 5 DNF 6 DNF 6
2017 SF70H 2. 522
Deutschland S. Vettel 5 1 2 1 2 2 1 4 4 2 7 1 2 3 DNF 4 DNF 2 4 1 3
Finnland K. Räikkönen 7 4 5 4 3 DNF 2 7 DNF 5 3 2 4 5 DNF DNS 5 3 3 3 4
2018 SF71H 2. 571
Deutschland S. Vettel 5 1 1 8 4 4 2 1 5 3 1 DNF 2 1 4 3 3 6 4 2 6 2
Finnland K. Räikkönen 7 3 DNF 3 2 DNF 4 6 3 2 3 3 3 DNF 2 5 4 5 1 3 3 DNF
2019 SF90 2. 504
Deutschland S. Vettel 5 4 5 3 3 4 2 2 5 4 16 2 3 4 13 1 DNF 2 2 DNF 17 5
Monaco C. Leclerc 16 5 3 5 5 5 DNF 3 3 2 3 DNF 4 1 1 2 3 6 4 4 18 3

Die 2020er-Jahre

Saison Chassis Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Rang Punkte
2020 SF1000 6. 131
Deutschland S. Vettel 5 10 DNF 6 10 12 7 13 DNF 10 13 11 10 12 3 13 12 14
Monaco C. Leclerc 16 2 DNF 11 3 4 DNF 14 DNF 8 6 7 4 5 4 10 DNF 13
2021 SF21 3. 323,5
Monaco C. Leclerc 16 6 4 6 4 DNS 4 16 7 8 2 DNF 8 5 4 15 4 4 5 5 8 7 10
Spanien C. Sainz 55 8 5 11 7 2 8 11 6 5 6 3 10 7 6 3 8 7 6 6 7 8 3

Kundenteams mit Ferrari-Motoren

Toro Rosso STR6 mit Ferrari 056 2,4-Liter-V8-Motor beim Großen Preis von Kanada 2011; am Steuer Jaime Alguersuari
Saison Team Chassis Motorbezeichnung Fahrer WM-Punkte Platz
1991 Minardi Team Minardi M191 Ferrari 037 3,5 V12 Pierluigi Martini
Gianni Morbidelli
Roberto Moreno
6 7.
1992 Scuderia Italia Dallara BMS192 Ferrari 037 3,5 V12 JJ Lehto
Pierluigi Martini
2 10.
1993 Lola BMS Scuderia Italia Lola T93/30 Ferrari 040 3,5 V12 Michele Alboreto
Luca Badoer
0 12.
1997 Red Bull Sauber Petronas Sauber C16 Petronas SPE-01 3,0 V10 Johnny Herbert
Nicola Larini
Gianni Morbidelli
Norberto Fontana
16 7.
1998 Red Bull Sauber Petronas Sauber C17 Petronas SPE-01D 3,0 V10 Johnny Herbert
Jean Alesi
10 6.
1999 Red Bull Sauber Petronas Sauber C18 Petronas SPE-03A 3,0 V10 Pedro Diniz
Jean Alesi
5 8.
2000 Red Bull Sauber Petronas Sauber C19 Petronas SPE-04A 3,0 V10 Pedro Diniz
Mika Salo
6 8.
2001 Red Bull Sauber Petronas Sauber C20 Petronas 01A V10 Nick Heidfeld
Kimi Räikkönen
21 4.
Prost Acer Prost AP04 Acer 01A V10 Jean Alesi
Heinz-Harald Frentzen
Gastón Mazzacane
Luciano Burti
Tomáš Enge
4 9.
2002 Sauber Petronas Sauber C21 Petronas 02A V10 Nick Heidfeld
Felipe Massa
Heinz-Harald Frentzen
11 5.
2003 Sauber Petronas Sauber C22 Petronas 03A V10 Nick Heidfeld
Heinz-Harald Frentzen
19 6.
2004 Sauber Petronas Sauber C23 Petronas 04A V10 Giancarlo Fisichella
Felipe Massa
34 6.
2005 Sauber Petronas Sauber C24 Petronas 05A V10 Jacques Villeneuve
Felipe Massa
20 8.
2006 Red Bull Racing Red Bull RB2 Ferrari 056 2,4 V8 David Coulthard
Christian Klien
Robert Doornbos
16 7.
2007 Scuderia Toro Rosso Toro Rosso STR2 Ferrari 056 2,4 V8 Vitantonio Liuzzi
Scott Speed
Sebastian Vettel
8 7.
Etihad Aldar Spyker F1 Team Spyker F8-VII Ferrari 056 2,4 V8 Adrian Sutil
Christijan Albers
Markus Winkelhock
Sakon Yamamoto
1 10.
2008 Scuderia Toro Rosso Toro Rosso STR2B
Toro Rosso STR3
Ferrari 056 2,4 V8 Sébastien Bourdais
Sebastian Vettel
39 6.
Force India Formula 1 Team Force India VJM01 Ferrari 056 2,4 V8 Adrian Sutil
Giancarlo Fisichella
0 10.
2009 Scuderia Toro Rosso Toro Rosso STR4 Ferrari 056 2,4 V8 Sébastien Bourdais
Jaime Alguersuari
Sébastien Buemi
8 10.
2010 Scuderia Toro Rosso Toro Rosso STR5 Ferrari 056 2,4 V8 Jaime Alguersuari
Sébastien Buemi
13 9.
BMW Sauber F1 Team Sauber C29 Ferrari 056 2,4 V8 Nick Heidfeld
Pedro de la Rosa
Kamui Kobayashi
44 8.
2011 Scuderia Toro Rosso Toro Rosso STR6 Ferrari 056 2,4 V8 Jaime Alguersuari
Sébastien Buemi
41 8.
Sauber F1 Team Sauber C30 Ferrari 056 2,4 V8 Pedro de la Rosa
Sergio Pérez
Kamui Kobayashi
44 7.
2012 Scuderia Toro Rosso Toro Rosso STR7 Ferrari 056 2,4 V8 Daniel Ricciardo
Jean-Éric Vergne
26 9.
Sauber F1 Team Sauber C31 Ferrari 056 2,4 V8 Sergio Pérez
Kamui Kobayashi
126 6.
2013 Scuderia Toro Rosso Toro Rosso STR8 Ferrari 056 2,4 V8 Daniel Ricciardo
Jean-Éric Vergne
33 8.
Sauber F1 Team Sauber C32 Ferrari 056 2,4 V8 Nico Hülkenberg
Esteban Gutiérrez
57 7.
2014 Marussia F1 Team Marussia MR03 Ferrari 059/3 1,6 V6 Jules Bianchi
Max Chilton
2 9.
Sauber F1 Team Sauber C33 Ferrari 059/3 1,6 V6 Adrian Sutil
Esteban Gutiérrez
0 10.
2015 Manor Marussia F1 Team Marussia MR03 Ferrari 059/3 1,6 V6 Will Stevens
Roberto Merhi
Alexander Rossi
0 10.
Sauber F1 Team Sauber C34 Ferrari 059/4 1,6 V6 Marcus Ericsson
Felipe Nasr
36 8.
2016 Haas F1 Team Haas VF-16 Ferrari 059/5 1,6 V6 Romain Grosjean
Esteban Gutiérrez
29 8.
Sauber F1 Team Sauber C35 Ferrari 059/5 1,6 V6 Marcus Ericsson
Felipe Nasr
2 10.
Scuderia Toro Rosso Toro Rosso STR11 Ferrari 059/5 1,6 V6 Max Verstappen
Carlos Sainz jr.
Daniil Kwjat
63 7.
2017 Haas F1 Team Haas VF-17 Ferrari 062 1,6 V6 Romain Grosjean
Kevin Magnussen
47 8.
Sauber F1 Team Sauber C36 Ferrari 062 1,6 V6 Marcus Ericsson
Pascal Wehrlein
Antonio Giovinazzi
2 10.
2018 Haas F1 Team Haas VF-18 Ferrari 063 1,6 V6 Romain Grosjean
Kevin Magnussen
93 5.
Alfa Romeo Sauber F1 Team Sauber C37 Ferrari 063 1,6 V6 Marcus Ericsson
Charles Leclerc
48 8.
2019 Alfa Romeo Sauber F1 Team Alfa Romeo Racing C38 Ferrari 064 1,6 V6 Kimi Räikkönen
Antonio Giovinazzi
57 8.
Haas F1 Team Haas VF-19 Ferrari 064 1,6 V6 Romain Grosjean
Kevin Magnussen
28 9.
2020 Alfa Romeo Racing Orlen Alfa Romeo Racing C39 Ferrari 065 1,6 V6 Kimi Räikkönen
Antonio Giovinazzi
8 8.
Haas F1 Team Haas VF-20 Ferrari 065 1,6 V6 Romain Grosjean
Kevin Magnussen
3 9.
2021 Alfa Romeo Racing Orlen Alfa Romeo Racing C41 Ferrari 065 1,6 V6 Kimi Räikkönen
Antonio Giovinazzi
13 9.
Uralkali Haas F1 Team Haas VF-21 Ferrari 065 1,6 V6 Nikita Masepin
Mick Schumacher
0 10.

Siege in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Mit acht Gesamtsiegen ist der Belgier Jacky Ickx gemeinsam mit Olivier Gendebien (der ebenfalls achtmal siegreich blieb) der erfolgreichste Ferrari-Pilot in der Sportwagen-Weltmeisterschaft
Jahr Rennen Fahrzeug Fahrer 1 Fahrer 2
1953[211] Mille Miglia Ferrari 340MM Vignale Italien Gianni Marzotto Italien Marco Crosera
24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps Ferrari 375MM Italien Giuseppe Farina Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn
1000-km-Rennen am Nürburgring Ferrari 375MM Italien Giuseppe Farina Italien Alberto Ascari
1954[212] 1000-km-Rennen von Buenos Aires Ferrari 375 Plus Italien Giuseppe Farina Italien Umberto Maglioli
24-Stunden-Rennen von Le Mans Ferrari 375 Plus Frankreich Maurice Trintignant Argentinien José Froilán González
RAC Tourist Trophy Ferrari 750 Monza Frankreich Maurice Trintignant Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn
1956[213] 12-Stunden-Rennen von Sebring Ferrari 860 Monza Italien Eugenio Castellotti Argentinien Juan Manuel Fangio
Mille Miglia Ferrari 290MM Italien Eugenio Castellotti
1000-km-Rennen von Kristianstad Ferrari 290MM Frankreich Maurice Trintignant Vereinigte Staaten Phil Hill
1957[214] Mille Miglia Ferrari 315S Italien Piero Taruffi
1000-km-Rennen von Caracas Ferrari 335S Vereinigtes Konigreich Peter Collins Vereinigte Staaten Phil Hill
1958[215] 1000-km-Rennen von Buenos Aires Ferrari 250TR58 Vereinigtes Konigreich Peter Collins Vereinigte Staaten Phil Hill
12-Stunden-Rennen von Sebring Ferrari 250TR58 Vereinigtes Konigreich Peter Collins Vereinigte Staaten Phil Hill
Targa Florio Ferrari 250TR58 Belgien Olivier Gendebien Italien Luigi Musso
24-Stunden-Rennen von Le Mans Ferrari 250TR58 Belgien Olivier Gendebien Vereinigte Staaten Phil Hill
1959[216] 12-Stunden-Rennen von Sebring Ferrari 250TR59 Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte Staaten Chuck Daigh
1960[217] 1000-km-Rennen von Buenos Aires Ferrari 250TR59/60 Vereinigtes Konigreich Cliff Allison Vereinigte Staaten Phil Hill
24-Stunden-Rennen von Le Mans Ferrari 250TR59 Belgien Olivier Gendebien Belgien Paul Frère
1961[218] 12-Stunden-Rennen von Sebring Ferrari 250TRI Belgien Olivier Gendebien Vereinigte Staaten Phil Hill
Targa Florio Ferrari Dino 246SP Belgien Olivier Gendebien Deutschland Wolfgang von Trips
24-Stunden-Rennen von Le Mans Ferrari 250TRI Belgien Olivier Gendebien Vereinigte Staaten Phil Hill
1962[219] Targa Florio Ferrari Dino 246SP Belgien Willy Mairesse Mexiko Ricardo Rodríguez
1000-km-Rennen am Nürburgring Ferrari Dino 246SP Belgien Olivier Gendebien Vereinigte Staaten Phil Hill
24-Stunden-Rennen von Le Mans Ferrari 330TRI Belgien Olivier Gendebien Vereinigte Staaten Phil Hill
1963[220] 12-Stunden-Rennen von Sebring Ferrari 250P Italien Ludovico Scarfiotti Vereinigtes Konigreich John Surtees
1000-km-Rennen am Nürburgring Ferrari 250P Belgien Willy Mairesse Vereinigtes Konigreich John Surtees
24-Stunden-Rennen von Le Mans Ferrari 250P Italien Ludovico Scarfiotti Italien Lorenzo Bandini
Tour de France für Automobile Ferrari 250 GTO Frankreich Jean Guichet Frankreich José Behra
1964[221] 12-Stunden-Rennen von Sebring Ferrari 275P Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Italien Umberto Maglioli
1000-km-Rennen am Nürburgring Ferrari 275P Italien Ludovico Scarfiotti Italien Nino Vaccarella
24-Stunden-Rennen von Le Mans Ferrari 275 Frankreich Jean Guichet Italien Nino Vaccarella
Tour de France für Automobile Ferrari 250 GTO Belgien Lucien Bianchi Belgien Georges Berger
1965[222] 1000-km-Rennen von Monza Ferrari 275P2 Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Frankreich Jean Guichet
Targa Florio Ferrari 275P2 Italien Lorenzo Bandini Italien Nino Vaccarella
1000-km-Rennen am Nürburgring Ferrari 330P2 Italien Ludovico Scarfiotti Vereinigtes Konigreich John Surtees
Bergpreis Freiburg-Schauinsland Ferrari Dino 206P Italien Ludovico Scarfiotti
1966[223] 1000-km-Rennen von Monza Ferrari 330P3 Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Vereinigtes Konigreich John Surtees
1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps Ferrari 330P3 Italien Ludovico Scarfiotti Vereinigtes Konigreich Mike Parkes
Schweizer Berg-Grand-Prix Ferrari Dino 206S Italien Ludovico Scarfiotti
1967[224] 24-Stunden-Rennen von Daytona Ferrari 330P4 Neuseeland Chris Amon Italien Lorenzo Bandini
1000-km-Rennen von Monza Ferrari 330P4 Neuseeland Chris Amon Italien Lorenzo Bandini
1970[225] 12-Stunden-Rennen von Sebring Ferrari 512S Italien Ignazio Giunti Italien Nino Vaccarella
Vereinigte Staaten Mario Andretti
1972[226] 1000-km-Rennen von Buenos Aires Ferrari 312PB Schweden Ronnie Peterson Australien Tim Schenken
6-Stunden-Rennen von Daytona Ferrari 312PB Belgien Jacky Ickx Vereinigte Staaten Mario Andretti
12-Stunden-Rennen von Sebring Ferrari 312PB Belgien Jacky Ickx Vereinigte Staaten Mario Andretti
1000-km-Rennen von Brands Hatch Ferrari 312PB Belgien Jacky Ickx Vereinigte Staaten Mario Andretti
1000-km-Rennen von Monza Ferrari 312PB Belgien Jacky Ickx Schweiz Clay Regazzoni
1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps Ferrari 312PB Italien Arturo Merzario Vereinigtes Konigreich Brian Redman
Targa Florio Ferrari 312PB Italien Arturo Merzario Italien Sandro Munari
1000-km-Rennen am Nürburgring Ferrari 312PB Schweden Ronnie Peterson Australien Tim Schenken
1000-km-Rennen von Zeltweg Ferrari 312PB Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Brian Redman
6-Stunden-Rennen von Watkins Glen Ferrari 312PB Belgien Jacky Ickx Vereinigte Staaten Mario Andretti
1973[227] 1000-km-Rennen von Monza Ferrari 312PB Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Brian Redman
1000-km-Rennen am Nürburgring Ferrari 312PB Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Brian Redman

Siege bei Sportwagenrennen bis 1939

Diese Tabelle umfasst d​ie Siege b​ei Sportwagenrennen. Nicht erfasst s​ind die Erfolge b​ei Bergrennen, d​a diese sowohl m​it Monoposto a​ls auch m​it Sportwagen bestritten wurden.

Jahr Rennen Fahrzeug Fahrer 1 Fahrer 2
1930[228] Sportwagenrennen Tre Province Alfa Romeo 6C 1750 GS Italien 1861 Luigi Arcangeli
Sportwagenrennen Senigallia Alfa Romeo 6C 1750 GS Italien 1861 Luigi Arcangeli
Sportwagenrennen Foggia Alfa Romeo 6C 1750 GS Italien 1861 Luigi Arcangeli Italien 1861 Guglielmo Carraroli
Coppa della Sila Alfa Romeo 6C 1750 GS Italien 1861 Luigi Arcangeli
1931[229] Sportwagenrennen Avellino Alfa Romeo 8C 2300 Italien 1861 Baconin Borzacchini
Sportwagenrennen Tre Province Alfa Romeo 6C 1750 GS Italien 1861 Tazio Nuvolari
Targa Puglia Alfa Romeo 6C 1750 Italien 1861 Francesco Severi Italien 1861 Guglielmo Carraroli
1932[230] Targa Florio Alfa Romeo 8C 2300 Italien 1861 Tazio Nuvolari
Coppa della Colonnetta Alfa Romeo 8C 2300MM Italien 1861 Mario Tadini
Coppa Messina Alfa Romeo 8C 2300MM Italien 1861 Pietro Ghersi
24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps Alfa Romeo 8C 2300MM Italien 1861 Antonio Brivio Italien 1861 Eugenio Siena
Sportwagenrennen Avellino Alfa Romeo 8C 2300MM Italien 1861 Tazio Nuvolari
Coppa Gran Sasso d’Italia Alfa Romeo 8C 2300MM Italien 1861 Piero Taruffi
1933[231] Mille Miglia Alfa Romeo 8C 2300MM Spider Zagato Italien 1861 Tazio Nuvolari Italien 1861 Decimo Compagnoni
Targa Florio Alfa Romeo 8C Monza 2300 Italien 1861 Antonio Brivio
Coppa della Sila Alfa Romeo 8C 2600MM Italien 1861 Guido d’Ippolito
Sportwagenrennen Avellino Alfa Romeo 8C 2300MM Italien 1861 Eugenio Siena
Targa Abruzzi Alfa Romeo 8C 2300 Monza 2.6 Italien 1861 Carlo Felice Trossi
Coppa Principessa di Piemonte Alfa Romeo 8C 2600MM Italien 1861 Gianfranco Comotti Italien 1861 Nando Barbieri
1934[232] Mille Miglia Alfa Romeo 8C 2300 Monza Spider Brianza 2.6 Italien 1861 Achille Varzi Italien 1861 Amedeo Bignami
Targa Abruzzi Alfa Romeo 6C 2300A Italien 1861 Francesco Severi Italien 1861 Franco Cortese
Targa Florio Alfa Romeo B/P3 Italien 1861 Achille Varzi
1935[233] Mille Miglia Alfa Romeo 8C 2900B Italien 1861 Carlo Maria Pintacuda Italien 1861 Alessandro Della Stufa
Targa Abruzzi Alfa Romeo 6C 2300A Italien 1861 Francesco Severi Italien 1861 Franco Cortese
Targa Florio Alfa Romeo B/P3 Italien 1861 Antonio Brivio
1936[234] Mille Miglia Alfa Romeo 8C 2900A Italien 1861 Antonio Brivio Italien 1861 Carlo Ongaro
24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps Alfa Romeo 8C 2900A Italien 1861 Francesco Severi Dritte Französische Republik Raymond Sommer
1937[235] Mille Miglia Alfa Romeo 8C 2900A Italien 1861 Carlo Maria Pintacuda Italien 1861 Paride Mambelli

Siege bei Sportwagenrennen die nicht zur Weltmeisterschaft zählten ab 1947

In dieser Tabelle s​ind nur d​ie Gesamtsiege erfasst d​ie auf e​iner Meldung d​er Scuderia Ferrari beruhen. Nicht dargestellt s​ind weit über d​iese Aufzählung erreichte Erfolge d​er Marke Ferrari.

Jahr Rennen Fahrzeug Fahrer 1 Fahrer 2
1947[236] Großer Preis von Rom Ferrari 125 Spyder Italien Franco Cortese
Sportwagenrennen Vercelli Ferrari 125 Spyder Italien Franco Cortese
Sportwagenrennen Vigevano Ferrari 125 Spyder Italien Franco Cortese
Sportwagenrennen Varese Ferrari 125 Spyder Italien Franco Cortese
Coppa Luigi Arcangeli Ferrari 125 Spyder Corsa Italien Tazio Nuvolari
Sportwagenrennen Parma Ferrari 125 Spyder Corsa Italien Tazio Nuvolari
Großer Preis von Turin Ferrari 159S Spyder Corsa Frankreich Raymond Sommer
1948[237] Mille Miglia Ferrari 166S Coupé Allemano Italien Clemente Biondetti Italien Giuseppe Navone
1949[238] Mille Miglia Ferrari 166MM Barchetta Touring Italien Clemente Biondetti Italien Ettore Salani
Großer Preis von Luxemburg Ferrari 166 Italien Luigi Villoresi
1950[239] Mille Miglia Ferrari 195 Sport Touring Berlinetta Le Mans Italien Gianni Marzotto Italien Marco Crosara
Großer Preis von Luxemburg Ferrari 166MM Italien Alberto Ascari
Silverstone International Ferrari 166MM Italien Alberto Ascari
1951[240] 2-Stunden-Rennen von Monza Ferrari 212MM Italien Luigi Villoresi
Mille Miglia Ferrari 340 America Berlinetta Vignale Italien Luigi Villoresi Italien Piero Cassani
1952[241] Mille Miglia Ferrari 250S Berlinetta Vignale Italien Giovanni Bracco Italien Alfonso Rolfo
1953[242] Giro di Sicilia Ferrari 340MM Vignale Spider Italien Luigi Villoresi Italien Piero Cassani
Silverstone International Ferrari 340MM Barchetta Touring Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn
Großer Preis von Monza Ferrari 250MM Pinin Farina Berlinetta Italien Luigi Villoresi
Coppa d’Oro delle Dolomiti Ferrari 250MM Italien Paolo Marzotto
12-Stunden-Rennen von Pescara Ferrari 375MM Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Italien Umberto Maglioli
12-Stunden-Rennen von Casablanca Ferrari 375MM Italien Giuseppe Farina Italien Piero Scotti
1954[243] Großer Preis von Agadir Ferrari 500 Mondial Frankreich François Picard
Großer Preis von Agadir Ferrari 375 Plus Italien Giuseppe Farina
Silverstone International Ferrari 375 Plus Argentinien José Froilán González
Großer Preis von Imola Ferrari 500 Mondial Italien Umberto Maglioli
1000-km-Rennen von Monza Ferrari 735S Spider Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Italien Umberto Maglioli
Großer Preis von Portugal Ferrari 750 Monza Argentinien José Froilán González
Großer Preis von Senigallia Ferrari 750 Monza Italien Umberto Maglioli
1955[244] Giro di Sicilia Ferrari 118LM Italien Piero Taruffi
1956[245] Großer Preis von Agadir Ferrari 857S Frankreich Maurice Trintignant
Großer Preis von Senegal Ferrari 857S Frankreich Maurice Trintignant
Giro di Sicilia Ferrari 857S Vereinigtes Konigreich Peter Collins Vereinigtes Konigreich Louis Klemantaski
1000-km-Rennen von Monza Ferrari 500TR Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Vereinigtes Konigreich Peter Collins
Großer Preis von Rouen Ferrari 860 Monza Italien Eugenio Castellotti
5-Stunden-Rennen von Messina Ferrari 500TR Vereinigte Staaten 48 Phil Hill
1957[246] Flugplatzrennen Wien-Aspern Ferrari 750 Monza Schweiz Willy Daetwyler
1961[247] Großer Preis von Spa Ferrari 250 GT SWB Belgien Willy Mairesse
1962[248] Guards Trophy Ferrari Dino 246SP Vereinigtes Konigreich Mike Parkes
1965[249] Großer Preis von Rom Ferrari Dino 166P Italien Lorenzo Bandini
1970[250] 9-Stunden-Rennen von Kyalami Ferrari 512M Belgien Jacky Ickx Italien Ignazio Giunti
1971[251] 300-km-Rennen von Imola Ferrari 512M Italien Arturo Merzario
1972[252] 500-km-Rennen von Imola Ferrari 312PB Italien Arturo Merzario

In dieser Aufstellung f​ehlt der Große Preis v​on Luxemburg 1951, d​er mit e​inem Sieg m​it Alberto Ascari i​n einem Ferrari 166MM endete. Über d​as Rennen i​st außer d​em Sieger Ascari jedoch nichts bekannt, a​uf die Möglichkeit e​iner Verlinkung w​urde daher verzichtet,[253]

Ergebnisse beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans

Phil Hill (links) mit Jackie Stewart beim Großen Preis der USA 1991; Hill gewann 1958, 1961 und 1962 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans für Ferrari
Jahr Nr. Fahrzeug Fahrer 1 Fahrer 2 Ergebnis
1952 30 Ferrari 225S Berlinetta Frankreich Pierre Boncompagni Vereinigte Staaten Tom Cole Ausfall
62 Ferrari 250S Berlinetta Italien Alberto Ascari Italien Luigi Villoresi Ausfall
1953 12 Ferrari 340MM Berlinetta Italien Alberto Ascari Italien Luigi Villoresi Ausfall
14 Ferrari 340MM Coupé Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Italien Giuseppe Farina Ausfall
15 Ferrari 340MM Berlinetta Italien Paolo Marzotto Italien Gianni Marzotto Rang 5
1954 3 Ferrari 375 Plus Italien Paolo Marzotto Italien Umberto Maglioli Ausfall
4 Ferrari 375 Plus Frankreich Maurice Trintignant Argentinien José Froilán González Gesamtsieg
5 Ferrari 375 Frankreich Robert Manzon Frankreich Louis Rosier Ausfall
1955 3 Ferrari 121LM Vereinigte Staaten Phil Hill Italien Umberto Maglioli Ausfall
4 Ferrari 121LM Italien Paolo Marzotto Italien Eugenio Castellotti Ausfall
5 Ferrari 121LM Frankreich Maurice Trintignant Vereinigte Staaten Harry Schell Ausfall
1956 4 Ferrari 625LM Spider Touring Vereinigte Staaten Phil Hill Frankreich André Simon Ausfall
11 Ferrari 625LM Spider Touring Spanien 1945 Alfonso de Portago Vereinigtes Konigreich Duncan Hamilton Ausfall
12 Ferrari 625LM Spider Touring Frankreich Maurice Trintignant Belgien Olivier Gendebien Rang 3
1957 6 Ferrari 335MM Vereinigte Staaten Phil Hill Vereinigtes Konigreich Peter Collins Ausfall
7 Ferrari 335S Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Italien Luigi Musso Ausfall
8 Ferrari 315S Vereinigtes Konigreich Stuart Lewis-Evans Italien Martino Severi Rang 5
9 Ferrari 250TR58 Frankreich Maurice Trintignant Belgien Olivier Gendebien Ausfall
1958 12 Ferrari 250TR58 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Vereinigtes Konigreich Peter Collins Ausfall
14 Ferrari 250TR58 Vereinigte Staaten Phil Hill Belgien Olivier Gendebien Gesamtsieg
16 Ferrari 250TR58 Deutschland Wolfgang Seidel Deutschland Wolfgang von Trips Ausfall
1959 12 Ferrari 250TR59 Vereinigte Staaten Dan Gurney Frankreich Jean Behra Ausfall
14 Ferrari 250TR59 Vereinigte Staaten Phil Hill Belgien Olivier Gendebien Ausfall
16 Ferrari 250TR59 Vereinigtes Konigreich Cliff Allison Brasilien Hernando da Silva Ramos Ausfall
1960 9 Ferrari 250TR59/60 Vereinigte Staaten Phil Hill Deutschland Wolfgang von Trips Ausfall
10 Ferrari 250TR60 Vereinigte Staaten Richie Ginther Belgien Willy Mairesse Ausfall
11 Ferrari 250TR59/60 Belgien Paul Frère Belgien Olivier Gendebien Gesamtsieg
12 Ferrari 250TRI/60 Italien Ludovico Scarfiotti Mexiko Pedro Rodríguez Ausfall
1961 10 Ferrari 250TRI/61 Vereinigte Staaten Phil Hill Belgien Olivier Gendebien Gesamtsieg
11 Ferrari 250TRI/61 Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Belgien Willy Mairesse Rang 2
12 Ferrari 250 GT/TR SWB Frankreich Fernand Tavano Italien Giancarlo Baghetti Ausfall
23 Ferrari Dino 246SP Vereinigte Staaten Richie Ginther Deutschland Wolfgang von Trips Ausfall
1962 6 Ferrari 330TRI LM Spyder Vereinigte Staaten Phil Hill Belgien Olivier Gendebien Gesamtsieg
7 Ferrari 330LM GTO Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Italien Lorenzo Bandini Ausfall
21 Ferrari 250 GT SWB Bertone Vereinigte Staaten Ed Hugus Vereinigte Staaten George Reed Rang 9
27 Ferrari Dino 268SP Italien Ludovico Scarfiotti Italien Giancarlo Baghetti Ausfall
28 Ferrari Dino 246SP Mexiko Ricardo Rodríguez Mexiko Pedro Rodríguez Ausfall
1963 20 Ferrari 250 GTO Frankreich Fernand Tavano Italien Carlo-Maria Abate Ausfall
21 Ferrari 250P Italien Ludovico Scarfiotti Italien Lorenzo Bandini Gesamtsieg
22 Ferrari 250P Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Italien Umberto Maglioli Rang 3
23 Ferrari 250P Vereinigtes Konigreich John Surtees Belgien Willy Mairesse Ausfall
1964 19 Ferrari 330P Vereinigtes Konigreich John Surtees Italien Lorenzo Bandini Rang 3
20 Ferrari 275P Italien Nino Vaccarella Frankreich Jean Guichet Gesamtsieg
21 Ferrari 275P Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Italien Ludovico Scarfiotti Ausfall
22 Ferrari 275P Italien Giancarlo Baghetti Italien Umberto Maglioli Ausfall
1965 20 Ferrari 330P2 Spyder Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Frankreich Jean Guichet Ausfall
22 Ferrari 275P2 Italien Lorenzo Bandini Italien Giampiero Biscaldi Ausfall
40 Ferrari Dino 166P Italien Giancarlo Baghetti Italien Mario Casoni Ausfall
1966 20 Ferrari 330P3 Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Italien Ludovico Scarfiotti Ausfall
21 Ferrari 330P3 Italien Lorenzo Bandini Frankreich Jean Guichet Ausfall
1967 19 Ferrari 330P4 Deutschland Günter Klass Vereinigtes Konigreich Peter Sutcliffe Ausfall
20 Ferrari 330P3 Spyder Italien Nino Vaccarella Neuseeland Chris Amon Ausfall
21 Ferrari 330P4 Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Italien Ludovico Scarfiotti Rang 2
1969 18 Ferrari 312P Vereinigtes Konigreich David Piper Mexiko Pedro Rodríguez Ausfall
19 Ferrari 312P Schweiz Peter Schetty Neuseeland Chris Amon Ausfall
1970 5 Ferrari 512S Schweiz Peter Schetty Belgien Jacky Ickx Ausfall
6 Ferrari 512S Italien Nino Vaccarella Italien Ignazio Giunti Ausfall
7 Ferrari 512S Vereinigtes Konigreich Derek Bell Schweden Ronnie Peterson Ausfall
8 Ferrari 512S Italien Arturo Merzario Schweiz Clay Regazzoni Ausfall
1973 15 Ferrari 312PB Vereinigtes Konigreich Brian Redman Belgien Jacky Ickx Ausfall
16 Ferrari 312PB Italien Arturo Merzario Brasilien Carlos Pace Rang 2
17 Ferrari 312PB Australien Tim Schenken Argentinien Carlos Reutemann Ausfall

Übersicht des aktuellen Personals

AufgabenbereichName
Stammfahrer Monaco Charles Leclerc
Spanien Carlos Sainz junior
Testfahrer Vereinigtes Konigreich Callum Ilott
Teamchef Italien Mattia Binotto
Technischer Direktor Italien Mattia Binotto
Sportdirektor Frankreich Laurent Mekies
Chefdesigner Italien Fabio Montecchi
Chefingenieur Vereinigtes Konigreich Jock Clear
Chefaerodynamiker Frankreich Loïc Bigois
Frankreich David Sanchez
Italien Enrico Cardile
Power Unit Chefdesigner Italien Corrado Iotti
Chefstratege Spanien Inaki Rueda[254]
Leitender Renningenieur Spanien Toni Cuquerella
Renningenieur Leclerc Italien Carlo Santi
Renningenieur Sainz Italien Riccardo Adami
Leiter der Nachwuchsakademie Italien Marco Matassa
Geschäftsführer Italien Benedetto Vigna
Vorstandsvorsitzender Italien John Elkann
Vizepräsident Italien Piero Ferrari

Literatur

Siehe auch: Ferrari#Literatur

  • Pino Casamassima: Die Geschichte der Scuderia Ferrari. Heel, Königswinter 1999, ISBN 3-89365-745-2.
  • Paolo D'Alessio: Ferrari: Formel 1. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-02872-2.
  • Peter Grunert: Ferrari und die Formel I: Von Ascari bis Schumacher. ECON-Taschenbuch-Verlag, Düsseldorf 1996, ISBN 3-612-26352-8.
  • Peter Nygaard: Ferrari: 60 Jahre Formel 1. Delius Klasing, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-7688-3272-4.
  • Daniel Picot, Mike Riedner: Ferrari: Die Renngeschichte. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01849-7.
  • Umberto Zapelloni: Formula Ferrari: Erste offizielle Inside-Story über das erfolgreichste Team in der Geschichte der Formel 1. Hoffmann und Campe, Hamburg 2005, ISBN 3-455-09501-1.
Commons: Scuderia Ferrari – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Auswahl von Illustrationen zum Artikel – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Auszug aus dem italienischen Handelsregister (Memento vom 3. August 2009 im Internet Archive)
  2. inklusive der Meldungen durch das North American Racing Team 1964, aber ohne die private Meldung von Peter Whitehead beim Großen Preis von Frankreich 1950
  3. inklusive des Sieges von Giancarlo Baghetti beim Großen Preis von Frankreich 1961, dessen Ferrari 156 offiziell von der FISA gemeldet war
  4. Ferrari kommt 2023 mit Hypercar nach Le Mans
  5. Yates, Ferrari – eine Legende lebt, Heyne 1991
  6. Die Opfer des Trips Unfalls
  7. Baghetti startet für die oberste Motorsportbehörde bei einem Formel1-1-WM-Lauf
  8. Monatsgazette April 2004 (Memento vom 26. Februar 2007 im Internet Archive) (PDF; 372 kB)
  9. Blick, Hass und Neid in der Formel 1
  10. Heinz Prüller: Grand Prix Story 1999 ; Niederösterreichischer Buchverlag (1999)
  11. Heinz Prüller: Grand Prix Story 2001 ; Niederösterreichischer Buchverlag (2001)
  12. Rhein-Zeitung
  13. Abendblatt
  14. Rheinische Post
  15. Kurier, Jean Todt tritt als Geschäftsführer von Ferrari zurück (Memento vom 21. März 2008 im Internet Archive)
  16. www.motorsport-total.com, Kimi Räikkönen kritisiert Lewis Hamilton
  17. Andrea Montermini wird Instruktor bei Ferrari (Memento vom 9. August 2008 im Internet Archive)
  18. Hamilton verliert Sieg beim Großen Preis von Belgien am grünen Tisch
  19. Räikkönen und Massa fahren auch 2010 für Ferrari
  20. Ferrari droht mit dem Ausstieg aus der Formel 1
  21. Ferrari verzichtet wieder auf die Boxenstopp-Ampel
  22. Andrea Bertolini dritter Testfahrer bei Ferrari (Memento vom 4. Dezember 2008 im Internet Archive)
  23. Massa Ausfall beim Großen Preis von Australien 2009
  24. Räikkönen Ausfall beim Großen Preis von Australien 2009
  25. erste Saisonpunkte für die Scuderia
  26. Felipe Massa mit Treibstoffproblem knapp im Ziel
  27. Kleine Zeitung, Ausgabe vom 26. Juli 2009, Seite 54
  28. Michael Schumacher gibt Comeback in der Formel 1
  29. Schumacher sagt Comeback aus gesundheitlichen Gründen ab
  30. Badoer ersetzt Massa in Valencia
  31. Räikkönen Dritter und Badoer Siebzehnter beim Großen Preis von Europa
  32. Giancarlo Fisischella wurde als Ersatzfahrer für Massa ab dem Großen Preis von Italien verpflichtet
  33. Fernando Alonso ab 2010 Werksfahrer bei Ferrari
  34. Ferrari-Doppelsieg in Bahrain 2010
  35. Alonso, Ausfall durch Motorschaden
  36. 20 Sekunden Zeitstrafe gegen Schumacher
  37. Alonso wirft der Rennleitung beim Großen Preis von Europa Manipulation vor
  38. Stallorder von Ferrari in Hockenheim
  39. Nach Stallorder: 100.000-Dollar-Strafe für Ferrari!
  40. Alonso siegt in Monza
  41. Falsche Boxenstrategie kostet Alonso WM-Titel
  42. Alonso Vierter, Massa Neunter im Großen Preis von Australien
  43. Massa Fünfter, Alonso Sechster in Malaysia 2011
  44. Plätze sechs und sieben für die Ferrari-Piloten beim Großen Preis von China 2011
  45. Alonso Dritter und Massa Elfter beim Großen Preis der Türkei 2011
  46. Aldo Costa durch Pat Fry ersetzt
  47. Ferrari stark am Nürburgring
  48. Alonso Vierter beim Großen Preis von Belgien 2011
  49. Massa Achter beim Großen Preis von Belgien 2011
  50. anhaltende Probleme mit den harten Pirellireifen
  51. Nachwirkungen der Kollision Hamilton versus Massa in Singapur 2011
  52. Nachwirkungen der Kollision Hamilton versus Massa in Singapur 2011 Teil 2
  53. Ferrari bestätigt FOTA-Ausstieg, motorsport-total.com vom 2. Dezember 2011
  54. F2012 präsentiert
  55. Zugstreben an der Vorderachse des F2012@1@2Vorlage:Toter Link/www.formel1.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  56. Probleme bei den ersten Testfahrten
  57. Großer Preis von Australien 2012
  58. Fernando Alonso gewinnt Großen Preis von Malaysia 2012
  59. Kritik an Felipe Massa nimmt zu
  60. WM-Stand nach dem Großen Preis von Ungarn 2012
  61. Großer Preis von Belgien 2012
  62. Strafe für Grosjean
  63. Massa Fünfter beim Großen Preis von Belgien 2012
  64. Alonso nur zehnter im Training
  65. Ferrari enthüllt F138
  66. Pedro de la Rosa testet in Jerez (spanisch)
  67. Qualifikation zum Großen Preis von Malaysia 2013
  68. Fernando Alonso zu seinem Ausfall beim Großen Preis von Malaysia 2013
  69. Ergebnis Malaysia 2013
  70. Alonso’s Probleme mit dem DRS-System
  71. Probleme auch bei Felipe Massa
  72. Massa nur 15. in Bahrain
  73. Fernando Alonso siegt bei Heimrennen
  74. Ergebnis beim Großen Preis von Monaco 2013
  75. Klassifikation zum Großen Preis von Großbritannien 2013
  76. WM Stand nach dem Großen Preis von Großbritannien 2013
  77. Großer Preis von Belgien 2013
  78. Kimi Räikkönen kehrt zur Scuderia zurück
  79. Großer Preis von Korea 2013
  80. Alonso nach Platz elf enttäuscht
  81. Endergebnis 2013
  82. Ferrari F14T vorgestellt
  83. Ricciardo im Melbourne disqualifiziert
  84. Ferrari beim Großen Preis von Malaysia 2014
  85. Ergebnis Großer Preis von Bahrain 2014
  86. Montezemolo enttäuscht von der Leistung des Teams
  87. Mattiaci folgt als Teamchef auf Domenicali
  88. Großer Preis von China 2014
  89. Großer Preis von Spanien 2014
  90. Räikkönen kritisiert Rennkommissare
  91. Führungsrunden beim Großen Preis von Österreich 2014
  92. Ablöse von Luca Marmorini
  93. Früher Ausfall von Alonso
  94. Montezemolo abgelöst
  95. Ergebnis Großer Preis von Japan 2014
  96. Jules Bianchi in Suzuka in schweren Unfall verwickelt
  97. Hoffnung nach Horror-Crash: Bianchi kann wieder selbstständig atmen
  98. Jules Bianchi: Verunglückter Formel-1-Fahrer ist tot – SPIEGEL ONLINE
  99. Ferrari: Vettel kommt, Alonso geht
  100. Maurizio Arrivabene neuer Teamchef
  101. WM Endstand 2014
  102. Ferrari trennt sich von Fry und Tombazis
  103. Auch Hamashima muss gehen
  104. Guitierrez wird Test- und Ersatzfahrer
  105. Philipp Schajer: Formel 1 – Ferrari engagiert Vergne als Testfahrer – De la Rosa verlässt das Team. Motorsport-Magazin.com, 19. Dezember 2014, abgerufen am 8. Januar 2015.
  106. SF15-T vorgestellt
  107. Räikkönen-Ausfall wegen nicht angezogenem Hinterrad
  108. Räikkönen Vertrag verlängert
  109. Ausfall von Sebastian Vettal schon in der Einführungsrunde
  110. Räikkönen bis Ende 2017 bei Ferrari
  111. Kritik an den Boxenstopps von Ferrari in Monaco 2017
  112. Pressestimmen zum Großen Preis von Monaco 2017
  113. Vettel fährt Hamilton ins Auto
  114. Lauf Vettel habe Hamilton zu stark abgebremst
  115. FIA-Telemetrie-Daten widerlegen Vettel
  116. Vettel scheitert in der Qualifikation zum Malaysia Rennen 2017 früh
  117. Räikkönen verpasst Start in Malaysia
  118. Vettel scheitert erneut an der Technik
  119. Kollision Vettel Hamilton in Mexiko 2017
  120. Scuderia präsentiert den Einsatzwagen für 2018
  121. Unfall von Räikkönen in der Box in Bahrain
  122. Vettel nimmt Verstappen Entschuldigung an
  123. Rücktritt von Marchionne aus gesundheitlichen Gründen (italienisch)
  124. Zum Tod von Sergio Marchionne
  125. Kimi Räikkönen gewinnt in Austin
  126. Ferrari setzt bis 2022 auf Leclerc
  127. Arrivabene verlässt die Scuderia
  128. Ferrari stellt den Einsatzwagen des Jahres 2019 vor
  129. Die Ursache des Leclerc-Ausfalls in Bahrain
  130. Stallorder bei Ferrari
  131. Charles Leclerc Sauer auf Ferrari
  132. Vettel-Strafe bleibt
  133. Vettel bekommt Sieg nicht zurück
  134. Enttäuschung bei Ferrari nach FIA-Urteil
  135. Kritik an der Formel 1 steigt
  136. Wolff hat kein Mitleid mit Vettel
  137. Rosberg hält Strafe für Vettel für verdient
  138. Ferrari-Pannen im Training zum Großen Preis von Deutschland
  139. Leclerc Streckenkritik nach Ausfall
  140. Leclerc siegt in Monza
  141. Ferrari-Boxenfunk beim Großen Preis von Russland 2019
  142. Neuer Streit mit Vettel
  143. Hamilton siegt in Russland
  144. Zeitstrafe für Leclerc
  145. Geldstrafe für Ferrari
  146. Ferrari SF1000 präsentiert
  147. Ferrari schließt Fabrik wegen Corona
  148. Analyse zum Deal Ferrari - FIA
  149. Bericht über den Deal FIA - Ferrari in der FAZ
  150. Teamprotest gegen FIA-Ferrari-Einigung
  151. n-tv NACHRICHTEN: Ferrari bestätigt Abschied von Vettel. Abgerufen am 12. Mai 2020.
  152. Carlos Sainz unterschrieb Vertrag für 2021
  153. Ferrari-Kollision in der ersten Runde beim Großen Preis der Steiermark
  154. Charles Leclerc nahm Unfallschuld auf sich
  155. Kein Ferrari in den Punkterängen beim Großen Preis von Belgien 2020
  156. Leclerc für Vettel in einer eigenen Klasse
  157. Binotto kritisiert Vettel
  158. Zwischenfall mit Verstappen: Sportkommissare bestrafen Leclerc
  159. Ferrari F21 präsentiert
  160. Ergebnis Großer Preis von Bahrain 2021
  161. Kein Rennstart für Charles Leclerc in Monaco 2021
  162. Kontroverse Verstappen Hamilton
  163. Ferrari F1-75 präsentiert
  164. Force India kündigt Motorenvertrag
  165. Ferrari Motoren für BMW Sauber
  166. Sauber verwendet auch 2012 Ferrari-Motoren in der Formel 1
  167. Toro Rosso verwendet auch 2012 Ferrari-Motoren in der Formel 1
  168. Marussia ab 2014 mit Ferrari-Motoren
  169. Dieter Rencken; Dominik Sharaf: „Red Bull warnt: Ausstieg ist ein realistisches Szenario“. Motorsport-Total.com, 25. September 2015, abgerufen am 21. März 2016.
  170. Karin Sturm: Formel 1: Haas ist eine Bedrohung für die kleinen Teams. Spiegel Online, 17. März 2016, abgerufen am 21. März 2016.
  171. „Mythos Ferrari“ (Salzburg.com am 4. August 2008)
  172. „Ferrari: Ab sofort immer Barcode?“ (Motorsport-total.com am 16. April 2008)
  173. “Ferrari left stunned by Vodafone defection” (Timesonline.co.uk am 15. Dezember 2005)
  174. Detlef Hacke: Zwei Welten. In: Der Spiegel. Nr. 38, 16. September 2013, ISSN 0038-7452.
  175. Falko Schoklitsch: Formel 1 – Ferrari präsentiert seine Driver Academy. Formel 1 – Ferrari präsentiert seine Driver Academy. Motorsport-Magazin.com, 28. Januar 2010, abgerufen am 15. Februar 2015.
  176. Elliot Wood: Arthur Leclerc gets Ferrari junior status, joins Prema in Formula Regional. In: Formula Scout. 17. Januar 2020, abgerufen am 5. März 2020 (amerikanisches Englisch).
  177. Elliot Wood: Formula Regional European champion to receive Ferrari-linked prize FIA F3 test. In: Formula Scout. 4. März 2020, abgerufen am 5. März 2020 (amerikanisches Englisch).
  178. Peter Allen: Charles Leclerc gets Ferrari and Haas F1 roles. paddockscout.com, 1. März 2016, abgerufen am 1. März 2016 (englisch).
  179. Ferrari evaluates five young drivers, including Enzo Fittipaldi. Abgerufen am 6. März 2020 (englisch).
  180. Marcus Armstrong | Ferrari Driver Academy Official Site. Abgerufen am 5. März 2020.
  181. Formula Scout: 10 years of the Ferrari Driver Academy: The top 10 talents. In: Formula Scout. 6. Juni 2019, abgerufen am 5. März 2020 (amerikanisches Englisch).
  182. Callum Ilott: "Becoming part of the FDA has changed a lot for me". 4. Juli 2018, abgerufen am 6. März 2020 (britisches Englisch).
  183. Mick Schumacher: Ferrari der Traum, Vater Michael das Vorbild. Abgerufen am 6. März 2020.
  184. Ferrari-Akademie nimmt Niederländerin Maya Weug als erste Pilotin auf 23. Januar 2021; abgerufen am 17. Februar 2021
  185. Jack Benyon: Guan Yu Zhou gets Renault Formula 1 team role for 2019. Abgerufen am 5. März 2020 (englisch).
  186. David Hodges, Rennwagen von A-Z, Seite 97, Motorbuch Verlag, 1990
  187. Ascaris Auftritt beim Indy 500 1952, Englischer Beitrag auf der Website des Indianapolis Motor Speedway (Memento vom 16. März 2006 im Internet Archive)
  188. Formel 1, eSports: Ferrari-Junior Tonizza gewinnt Titel 2019. Abgerufen am 6. März 2020.
  189. Dziedzic, Hörner, Kistler, Braun, Ferrari Rennsportwagen und Prototypen, Seite 19, Ferrari World, Herbst 1998
  190. Dziedzic, Hörner, Kistler, Braun, Ferrari Rennsportwagen und Prototypen, Seite 24, Ferrari World, Herbst 1998
  191. Bilddokumente und spanischer Text zum Unfall in Le Mans 1955
  192. Skizze des Unfalls in L’Automobile vom 19. Mai 1957
  193. Yates, Ferrari- eine Legende Lebt, Heyne 1991, Seite 276
  194. Dziedzic, Hörner, Kistler, Braun, Ferrari Rennsportwagen und Prototypen, Seite 39, Ferrari World, Herbst 1998
  195. Richard von Frankenberg: Der Nürburgring, Moderne Verlag GmbH 1965
  196. Richard von Frankenberg in: auto, motor und sport, Heft 1/1963, Vereinigte Motor-Verlage GmbH, Stuttgart, S. 42–43
  197. Pino Fondi, Targa Florio 20th Century Epic, 2006 Giorgio Nada Editore
  198. Ed Hugus, dritter Pilot in Le Mans 1965 (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive)
  199. Die Opfer des Unfalls von Sebring 1966
  200. Der Unfall Beltoise – Giunti 1971
  201. Braun/Schulz – Das große Ferrari-Handbuch, Heel 2006, Seite 205
  202. Braun/Schulz – Das große Ferrari Handbuch, Heel 2006, Seite 208
  203. Braun/Schulz – Das große Ferrari Handbuch, Heel 2006, Seite 209
  204. Dziedzic, Hörner, Kistler, Braun, Ferrari Rennsportwagen und Prototypen, Seite 87, Ferrari World, Herbst 1998
  205. Erster Klassensieg für Ferrari in Le Mans seit 1974
  206. 1932, 1933 und 1934 war die Scuderia auch im Motorradsport aktiv
  207. Yates, Ferrari – eine Legende lebt, Heyne 1991
  208. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1953
  209. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1954
  210. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1956
  211. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1957
  212. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1958
  213. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1959
  214. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1960
  215. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1961
  216. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1962
  217. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1963
  218. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1964
  219. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1965
  220. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1966
  221. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1967
  222. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1970
  223. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1972
  224. Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1973
  225. Erfolge bei Sportwagenrennen 1930
  226. Erfolge bei Sportwagenrennen 1931
  227. Erfolge bei Sportwagenrennen 1932
  228. Erfolge bei Sportwagenrennen 1933
  229. Erfolge bei Sportwagenrennen 1934
  230. Erfolge bei Sportwagenrennen 1935
  231. Erfolge bei Sportwagenrennen 1936
  232. Erfolge bei Sportwagenrennen 1937
  233. Erfolge bei Sportwagenrennen 1947
  234. Erfolge bei Sportwagenrennen 1948
  235. Erfolge bei Sportwagenrennen 1949
  236. Erfolge bei Sportwagenrennen 1950
  237. Erfolge bei Sportwagenrennen 1951
  238. Erfolge bei Sportwagenrennen 1952
  239. Erfolge bei Sportwagenrennen 1953
  240. Erfolge bei Sportwagenrennen 1954
  241. Erfolge bei Sportwagenrennen 1955
  242. Erfolge bei Sportwagenrennen 1956
  243. Erfolge bei Sportwagenrennen 1957
  244. Erfolge bei Sportwagenrennen 1961
  245. Erfolge bei Sportwagenrennen 1962
  246. Erfolge bei Sportwagenrennen 1965
  247. Erfolge bei Sportwagenrennen 1970
  248. Erfolge bei Sportwagenrennen 1971
  249. Erfolge bei Sportwagenrennen 1972
  250. Großer Preis von Luxemburg 1951
  251. Roman Wittemeier: Ferrari-Verpflichtung: Neuer Chefstratege für Sebastian Vettel. Motorsport-Total.com, 31. Januar 2015, abgerufen am 31. Januar 2015.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.