Großer Preis von Kanada 1967

Der Große Preis von Kanada 1967 fand am 27. August statt und war das achte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1967.

 Großer Preis von Kanada 1967
Renndaten
8. von 11 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1967
Name: VII Canadian Grand Prix
Datum: 27. August 1967
Ort: Bowmanville
Kurs: Mosport Park
Länge: 356,04 km in 90 Runden à 3,956 km
Wetter: Regen
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:22,4 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:23,1 min
Podium
Erster: Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham
Zweiter: Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich Brabham
Dritter: Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte Staaten Eagle

Berichte

Hintergrund

Der Große Preis von Kanada wurde 1967 zum ersten Mal als Formel-1-Rennen ausgetragen. Zwischen dessen Termin Ende August und dem übernächsten WM-Lauf in den USA lag der Große Preis von Italien, sodass die Teams in diesem Jahr zweifach zwischen Nordamerika und Europa pendeln mussten.

Die Spitzenteams Lotus, Brabham und Ferrari traten mit der seit mehreren Rennen unveränderten Fahrerbesetzung an, wobei Lotus zusätzlich dem einheimischen Gaststarter Eppie Wietzes einen dritten Werkswagen zur Verfügung stellte und diesem somit sein Grand-Prix-Debüt ermöglichte.

Bruce McLaren trat nach einigen Auftritten als Teamkollege von Dan Gurney in dessen Eagle-Team erstmals seit dem Großen Preis der Niederlande wieder mit seinem eigenen Team an. Der Grund für diesen Schritt war die Fertigstellung des neuen Modells McLaren M5A.

Da Pedro Rodríguez bei einem Formel-2-Rennen auf dem Autodromo di Pergusa in Enna einen Beinbruch erlitten hatte, wurde er im Cooper-Werksteam von Richard Attwood vertreten.

Die beiden US-amerikanischen Gaststarter Tom Jones und Mike Fisher meldeten sich an diesem Wochenende in privat eingesetzten Rennwagen jeweils zum ersten Mal für einen Grand Prix an. Außerdem bestritt der Kanadier Al Pease sein erstes Formel-1-Rennen.

Training

Wie bereits mehrfach in dieser Saison dominierten einmal mehr die Werks-Lotus von Jim Clark und Graham Hill das Training. Sie teilten sich daraufhin mit dem in der Weltmeisterschaft führenden Denis Hulme die erste Startreihe. Es folgten Chris Amon und Dan Gurney in Reihe zwei vor Bruce McLaren, Jack Brabham und Jochen Rindt.[1]

Rennen

Im Rennen übernahm zunächst Clark bei regnerischen Bedingungen die Führung vor Hulme, Hill und Brabham. In der vierten Runde überholte Hulme den führenden Clark, während Brabham nahezu zeitgleich an Hill vorbei auf den dritten Rang gelangte.

McLarens neue Eigenkonstruktion erwies sich bei den nassen Verhältnissen als konkurrenzfähig. Auf dem fünften Rang liegend fiel er zwar wegen eines Drehers kurzzeitig zurück, kämpfte sich jedoch bis zur 13. Runde wieder bis auf den dritten Platz nach vorn. In Runde 22 ging er schließlich an Clark vorbei und übernahm dadurch den zweiten Platz. Als die Strecke nach und nach abtrocknete, büßte McLaren seine Vorteile ein, sodass zunächst Clark und kurze Zeit später Brabham wieder an dem Neuseeländer vorbeigingen.

In der 58. Runde konnte Clark die Führung von Hulme zurückerobern, während es wieder zu regnen begann. Er verteidigte die Spitzenposition bis zur 68. Runde, als er wegen eines Motorschadens ausfiel. Etwa zur gleichen Zeit wurde Hulme von Brabham überholt. Das Team feierte daraufhin einen überlegenen Doppelsieg vor dem überrundeten Dan Gurney auf Rang drei, der insgesamt vier Boxenstopps hatte absolvieren müssen.[2]

Für die vier Debütanten verlief das Wochenende unbefriedigend. Tom Jones verfehlte die Qualifikation und Eppie Wietzes wurde während des Rennens wegen Inanspruchnahme fremder Hilfe disqualifiziert. Al Pease musste zu Fuß eine Batterie an der Box abholen und sie eigenhändig in seinen liegengebliebenen Wagen einbauen, bevor er weiterfahren konnte. Er kam dadurch mit derartig großem Rückstand ins Ziel, dass er nicht gewertet wurde. Mike Fisher wurde mit neun Runden Rückstand auf den Sieger Elfter und somit letzter der Wertung.

Meldeliste

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Brabham Racing Organisation 1 Australien Jack Brabham Brabham BT24 Repco 740 3.0 V8 G
2 Neuseeland Denis Hulme
Vereinigtes Konigreich Team Lotus 3 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Lotus 49 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
4 Vereinigtes Konigreich Graham Hill
5 Kanada Eppie Wietzes
Vereinigte Staaten Mike Fisher 6 Vereinigte Staaten Mike Fisher Lotus 33 BRM P60 2.1 V8 F
Vereinigtes Konigreich Cooper Car Company 7 Osterreich Jochen Rindt Cooper T86 Maserati 9/F1 3.0 V12 F
8 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Cooper T81B Maserati 10/F1 3.0 V12
Schweden Joakim Bonnier Racing Team 9 Schweden Joakim Bonnier Cooper T81 Maserati 9/F1 3.0 V12 F
Vereinigte Staaten Anglo American Racers 10 Vereinigte Staaten Dan Gurney Eagle T1G Weslake 58 3.0 V12 G
Kanada Castrol Oils Ltd 11 Kanada Al Pease Eagle T1F Climax FPF 2.8 L4 G
Vereinigtes Konigreich Bernard White Racing 12 Vereinigtes Konigreich David Hobbs BRM P261 BRM P60 2.1 V8 G
Vereinigtes Konigreich Rob Walker Racing 14 Schweiz Jo Siffert Cooper T81 Maserati 9/F1 3.0 V12 F
Vereinigtes Konigreich Owen Racing Organisation 15 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart BRM P115 BRM P75 3.0 H16 G
16 Vereinigtes Konigreich Mike Spence BRM P83
Vereinigtes Konigreich Reg Parnell Racing 17 Vereinigtes Konigreich Chris Irwin F
Vereinigtes Konigreich Bruce McLaren Motor Racing 19 Neuseeland Bruce McLaren McLaren M5A BRM P142 3.0 V12 G
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 20 Neuseeland Chris Amon Ferrari 312 Ferrari 242 3.0 V12 F
Vereinigte Staaten Tom Jones 41 Vereinigte Staaten Tom Jones Cooper T82 Climax FWMV 2.0 V8  ?

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:22,4 172,835 km/h 01
02 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:22,7 172,208 km/h 02
03 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 1:23,2 171,173 km/h 03
04 Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari 1:23,3 170,968 km/h 04
05 Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte Staaten Eagle-Weslake 1:23,4 170,763 km/h 05
06 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M. 1:23,5 170,558 km/h 06
07 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 1:24,7 168,142 km/h 07
08 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 1:24,9 167,746 km/h 08
09 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:25,4 166,763 km/h 09
10 Vereinigtes Konigreich Mike Spence Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:25,8 165,986 km/h 10
11 Vereinigtes Konigreich Chris Irwin Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:26,0 165,600 km/h 11
12 Vereinigtes Konigreich David Hobbs Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:26,2 165,216 km/h 12
13 Schweiz Jo Siffert Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 1:26,6 164,453 km/h DNS
14 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 1:27,1 163,509 km/h 13
15 Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 1:27,3 163,134 km/h 14
16 Kanada Al Pease Vereinigte Staaten Eagle-Climax 1:30,1 158,064 km/h 15
17 Kanada Eppie Wietzes Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:30,8 156,846 km/h 16
18 Vereinigte Staaten Mike Fisher Vereinigtes Konigreich Lotus-B.R.M. 1:31,9 154,968 km/h 17
DNQ Vereinigte Staaten Tom Jones Vereinigtes Konigreich Cooper-Climax 1:51,9 127,271 km/h

Rennen

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 90 0 2:40:40,0 07 1:25,3
02 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 90 2 + 1:01,9 03 1:24,0
03 Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte Staaten Eagle-Weslake 89 4 + 1 Runde 05 1:24,7
04 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 89 0 + 2 Runden 02 1:24,0
05 Vereinigtes Konigreich Mike Spence Vereinigtes Konigreich B.R.M. 87 0 + 3 Runden 10 1:27,2
06 Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari 87 1 + 3 Runden 04 1:25,7
07 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M. 86 0 + 4 Runden 06 1:26,8
08 Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 85 0 + 5 Runden 14 1:24,9
09 Vereinigtes Konigreich David Hobbs Vereinigtes Konigreich B.R.M. 85 1 + 5 Runden 12 1:28,2
10 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 84 0 + 6 Runden 13 1:29,6
11 Vereinigte Staaten Mike Fisher Vereinigtes Konigreich Lotus-B.R.M. 81 0 + 9 Runden 17 1:29,1
Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 69 0 DNF 01 1:23,1 defekte Zündung
Kanada Eppie Wietzes Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 69 0 DSQ 16 1:33,3 disqualifiziert
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich B.R.M. 65 0 DNF 09 1:27,5 defektes Gaspedal
Kanada Al Pease Vereinigte Staaten Eagle-Climax 47 0 NC 15 1:37,5 nicht gewertet
Vereinigtes Konigreich Chris Irwin Vereinigtes Konigreich B.R.M. 18 0 DNF 11 2:01,1 Dreher
Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 04 0 DNF 08 2:04,6 defekte Zündung

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Neuseeland Denis Hulme Brabham 43
02 Australien Jack Brabham Brabham 34
03 Neuseeland Chris Amon Ferrari 20
04 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Lotus 19
05 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez Cooper 14
06 Vereinigte Staaten Dan Gurney Eagle 13
07 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart B.R.M. 10
08 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus 9
09 Vereinigtes Konigreich John Surtees Honda 8
10 Rhodesien 1965 John Love Cooper 6
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Vereinigtes Konigreich Mike Spence B.R.M. 5
12 Neuseeland Bruce McLaren McLaren 3
13 Osterreich Jochen Rindt Cooper 3
14 Schweiz Jo Siffert Cooper 3
15 Vereinigtes Konigreich Bob Anderson Brabham 2
16 Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Ferrari 2
17 Schweden Joakim Bonnier Cooper 2
18 Vereinigtes Konigreich Chris Irwin B.R.M. 2
19 Frankreich Guy Ligier Brabham 1
20 Italien Ludovico Scarfiotti Ferrari 1

Konstrukteurswertung

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Brabham 51
02 Vereinigtes Konigreich Lotus 22
03 Vereinigtes Konigreich Cooper 21
04 Italien Ferrari 20
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Vereinigte Staaten Eagle 13
06 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 13
07 Japan Honda 8
08 Vereinigtes Konigreich McLaren 3

Einzelnachweise

  1. „Training“ (Memento des Originals vom 24. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 10. September 2011)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 10. September 2011)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 17. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 10. September 2011)
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