Großer Preis von Großbritannien 2011
Der Große Preis von Großbritannien 2011 fand am 10. Juli auf dem Silverstone Circuit in Silverstone statt und war das neunte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2011.
Renndaten | ||
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9. von 19 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2011 | ||
Name: | 61st Santander British Grand Prix | |
Datum: | 10. Juli 2011 | |
Ort: | Silverstone | |
Kurs: | Silverstone Circuit | |
Länge: | 306,227 km in 52 Runden à 5,891 km | |
Wetter: | bewölkt | |
Zuschauer: | ~ 122.000 | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Mark Webber | Red Bull-Renault |
Zeit: | 1:30,399 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Fernando Alonso | Ferrari |
Zeit: | 1:34,908 min (Runde 41) | |
Podium | ||
Erster: | Fernando Alonso | Ferrari |
Zweiter: | Sebastian Vettel | Red Bull-Renault |
Dritter: | Mark Webber | Red Bull-Renault |
Führungsrunden
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Berichte
Hintergrund
Nach dem Großen Preis von Europa führte Sebastian Vettel die Fahrerwertung mit 77 Punkten vor Jenson Button und mit 77 Punkten vor Mark Webber an. Red Bull-Renault führte in der Konstrukteurswertung mit 89 Punkten vor McLaren-Mercedes und mit 166 Punkten vor Ferrari.
Ab diesem Grand Prix trat das Zwischengas-Verbot in Kraft. Zuvor war es möglich den Motor auch beim Bremsen weiterlaufen zu lassen, um mit den Abgasen den Diffusor anzuströmen.[1] Nachdem es am Freitagnachmittag zu Auseinandersetzungen der Teamchefs Christian Horner (Red Bull-Renault) und Martin Whitmarsh (McLaren-Mercedes) über eine Ausnahmeregelung für den Renault-Motor gekommen war,[2] wurde diese Ausnahmegenehmigung am Samstag zurückgezogen. Ursprünglich hätte Renault die Drosselklappe bis zu 50 % öffnen und sechs von acht Zylindern zünden dürfen, während die Mercedes- und Cosworth-Motoren die Drosselklappe nur bis zu 10 % öffnen und vier von acht Zylindern zünden dürfen. Eine Ausnahmeregelung für die Mercedes-Motoren, die wegen Zuverlässigkeitsproblemen am Kurbelwellengehäuse beim Bremsvorgang ihren Motor nachzünden dürfen, bleibt bestehen.[3] Der technische Direktor von Red Bull, Adrian Newey, fühlte sich mit diesen Reglementsänderungen an die Formel-1-Weltmeisterschaft 1994 erinnert. Damals wurden die bei Williams-Renault maßgeblich von ihm entwickelte Traktionskontrolle und die aktive Radaufhängung verboten.[4]
Beim Großen Preis von Großbritannien stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen Hard (silber) und Soft (gelb), sowie für nasse Bedingungen Intermediates (hellblau) und Full-Wets (orange) zur Verfügung.[5]
Daniel Ricciardo gab beim Großen Preis von Großbritannien sein Grand-Prix-Debüt. Er ersetzte Narain Karthikeyan bei HRT-Cosworth. Ricciardo nahm zuvor für Toro Rosso an den ersten freien Trainings dieser Saison teil.[6]
Ferrari änderte vor dem Grand Prix seinen offiziellen Namen von Scuderia Ferrari Marlboro in Scuderia Ferrari. Letztmals trat das Team beim Großen Preis von Japan 1996 unter diesem Namen an. Damit reagierten Ferrari und Philip Morris International auf die Kritik von Anti-Tabak-Organisationen.[7] Ferrari feierte zudem das 60-jährige Jubiläum ihres ersten Formel-1-Sieges. Am 14. Juli 1951 gewann mit José Froilán González beim Großen Preis von Großbritannien erstmals ein Fahrer für den italienischen Rennstall.[8]
Mit Michael Schumacher (dreimal), Rubens Barrichello, Fernando Alonso, Lewis Hamilton, Vettel und Webber (je einmal) traten sechs ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.
Training
Im ersten freien Training, das unter nassen Bedingungen stattfand, erzielte Webber die schnellste Runde vor Schumacher und Barrichello. In diesem Training übernahm Nico Hülkenberg den Force India von Adrian Sutil und Karun Chandhok den Lotus von Heikki Kovalainen.[9] Im zweiten freien Training gingen die meisten Piloten erst im letzten Drittel auf die Strecke, da die Strecke abermals nass war und die Fahrer wenig Reifen verbrauchen wollten. Felipe Massa war schließlich der schnellste Pilot vor Nico Rosberg und Kamui Kobayashi.[10] Im dritten freien Training, in dem die Fahrer durchgängig Slicks verwendeten, setzte sich Vettel gegen Alonso und Webber durch.[11]
Qualifying
Im ersten Abschnitt des Qualifyings fuhr Webber die schnellste Runde. Da es zum Ende des Abschnitts zu regnen anfing, waren die Piloten in der Schlussphase nicht mehr in der Lage, ihrer Zeiten zu verbessern. Die HRT-, Virgin- und Toro-Rosso-Piloten sowie Jarno Trulli schieden aus. Im zweiten Qualifikationssegment, in dem wieder Slicks verwendet wurden, übernahm Massa die Führungsposition. Die Renault-Piloten sowie Kovalainen, Barrichello, Schumacher, Sergio Pérez und Sutil schieden aus. Im dritten Abschnitt erzielte schließlich Webber die Pole-Position vor Vettel und Alonso. Auch in diesem Segment gab es in den letzten Minuten leichten Regen.
Rennen
Alonso gewann das Rennen vor Vettel und Webber. Damit erzielte er den ersten Saisonsieg für die Scuderia Ferrari.
Das Rennen begann unter nassen Bedingungen. Allerdings trocknete die Strecke während des Rennens ab, sodass die Fahrer noch in der ersten Rennhälfte auf Slicks wechselten.
Vettel übernahm beim Start die Führung von Webber und verlor diese bei einem fehlerhaften Boxenstopp an Alonso. Im weiteren Verlauf des Rennens gelang es ihm nicht, seinen Kontrahenten wieder einzuholen.
Mit Fernando Alonso siegte zum fünften Mal in Folge ein anderer Fahrer. Nachdem Michael Schumacher als letzter Fahrer mindestens zweimal den Grand Prix gewann (1998, 2002 und 2004), gelang dies nun Alonso (zuvor 2006). Dadurch wurde die Serie von acht verschiedenen Siegern seit dem Großen Preis von Großbritannien 2003 unterbrochen.
Meldeliste
- Anmerkungen
- Hülkenberg fuhr den Force India mit der Nummer 14 im ersten freien Training. Sutil übernahm das Fahrzeug anschließend für das restliche Rennwochenende.
- Chandhok fuhr den Lotus mit der Nummer 20 im ersten freien Training. Kovalainen übernahm das Fahrzeug anschließend für das restliche Rennwochenende.
Klassifikationen
Qualifying
- Anmerkungen
- Rennwagen mit KERS
Rennen
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde |
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1 | Fernando Alonso | Ferrari[# 1] | 52 | 3 | 1:28:41,196 | 3 | 1:34,908 (41.) |
2 | Sebastian Vettel | Red Bull-Renault[# 1] | 52 | 3 | + 16,511 | 2 | 1:35,565 (38.) |
3 | Mark Webber | Red Bull-Renault[# 1] | 52 | 3 | + 16,947 | 1 | 1:35,665 (49.) |
4 | Lewis Hamilton | McLaren-Mercedes[# 1] | 52 | 3 | + 28,986 | 10 | 1:36,180 (39.) |
5 | Felipe Massa | Ferrari[# 1] | 52 | 3 | + 29,010 | 4 | 1:35,474 (49.) |
6 | Nico Rosberg | Mercedes[# 1] | 52 | 2 | + 1:00,665 | 9 | 1:37,073 (32.) |
7 | Sergio Pérez | Sauber-Ferrari[# 1] | 52 | 2 | + 1:05,590 | 12 | 1:36,656 (35.) |
8 | Nick Heidfeld | Renault[# 1] | 52 | 2 | + 1:15,542 | 16 | 1:37,117 (37.) |
9 | Michael Schumacher | Mercedes[# 1] | 52 | 3 | + 1:17,912 | 13 | 1:37,034 (34.) |
10 | Jaime Alguersuari | Toro Rosso-Ferrari[# 1] | 52 | 2 | + 1:19,108 | 18 | 1:37,160 (38.) |
11 | Adrian Sutil | Force India-Mercedes[# 1] | 52 | 3 | + 1:19,712 | 11 | 1:36,744 (42.) |
12 | Witali Petrow | Renault[# 1] | 52 | 2 | + 1:20,681 | 14 | 1:36,308 (40.) |
13 | Rubens Barrichello | Williams-Cosworth[# 1] | 51 | 2 | + 1 Runde | 15 | 1:36,733 (38.) |
14 | Pastor Maldonado | Williams-Cosworth[# 1] | 51 | 3 | + 1 Runde | 7 | 1:37,036 (41.) |
15 | Paul di Resta | Force India-Mercedes[# 1] | 51 | 3 | + 1 Runde | 6 | 1:37,936 (48.) |
16 | Timo Glock | Virgin-Cosworth | 50 | 2 | + 2 Runden | 20 | 1:39,811 (49.) |
17 | Jérôme D’Ambrosio | Virgin-Cosworth | 50 | 2 | + 2 Runden | 22 | 1:40,560 (30.) |
18 | Vitantonio Liuzzi | HRT-Cosworth | 50 | 2 | + 2 Runden | 23 | 1:40,524 (40.) |
19 | Daniel Ricciardo | HRT-Cosworth | 49 | 2 | + 3 Runden | 24 | 1:40,910 (30.) |
— | Jenson Button | McLaren-Mercedes[# 1] | 39 | 3 | DNF | 5 | 1:36,982 (31.) |
— | Sébastien Buemi | Toro Rosso-Ferrari[# 1] | 25 | 2 | DNF | 19 | 1:40,224 (24.) |
— | Kamui Kobayashi | Sauber-Ferrari[# 1] | 23 | 2 | DNF | 8 | 1:40,703 (23.) |
— | Jarno Trulli | Lotus-Renault | 10 | 0 | DNF | 21 | 1:55,491 ( | 9.)
— | Heikki Kovalainen | Lotus-Renault | 2 | 0 | DNF | 17 | 2:10,404 ( | 2.)
- Anmerkungen
- Rennwagen mit KERS
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).
Fahrerwertung
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Konstrukteurswertung
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Einzelnachweise
- „Zwischengas-Verbot: Von Verschwörung und Verbrennung“ (Motorsport-Total.com am 8. Juli 2011)
- „Zwischengas-Ausnahmeregelung sorgt für Streit“ (Motorsport-Total.com am 8. Juli 2011)
- „Zwischengas: Renault verliert Ausnahmegenehmigung“ (Motorsport-Total.com am 9. Juli 2011)
- „Zwischengas-Verbot: Newey fühlt sich an 1993 erinnert“ (Motorsport-Total.com am 5. Juli 2011)
- „Pirelli: Soft/Hard für Silverstone“ (Motorsport-Total.com am 29. Juni 2011)
- „HRT und Ricciardo: Der Teufel steckt im Detail…“ (Motorsport-Total.com am 30. Juni 2011)
- „Ferrari mit noch weniger Marlboro“ (Motorsport-Total.com am 8. Juli 2011)
- „Ferrari feiert die eigene Geschichte“ (Motorsport-Total.com am 9. Juli 2011)
- „GP Großbritannien in Silverstone / 1. Freies Training“ (Motorsport-Total.com am 8. Juli 2011)
- „GP Großbritannien in Silverstone / 2. Freies Training“ (Motorsport-Total.com am 8. Juli 2011)
- „GP Großbritannien in Silverstone / 3. Freies Training“ (Motorsport-Total.com am 9. Juli 2011)
Weblinks
- Wochenendstatistiken bei Motorsport-Total.com