Grand Prix de Pau
Der Grand Prix de Pau ist ein Autorennen, das jährlich auf dem Circuit de Pau im französischen Pau ausgetragen wird.
Circuit de Pau-Ville | |
Streckendaten | |
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Hauptsponsor: | keinen |
im Rennkalender: | 1972–1998 (Formel 2/Formel 3000) |
Streckenlänge: | 2,760 km |
Rennlänge: | 201,48 km in 73 Runden |
Rekorde | |
Rundenrekord Qualifikation: | 1:08,60 (1992, Andrea Montermini, Reynard-Judd, Formel 3000) |
Die meisten Siege: | Jim Clark (4) |
Geschichte
Auf einer Streckenführung, die nicht der heutigen Auslegung entsprach und mehrere Landstraßen einbezog, wurde 1930 in Pau der Große Preis von Frankreich veranstaltet. Ab 1933 fand der Grand Prix de Pau auf einem Stadtkurs statt; zunächst im Februar, was dazu führte, dass das Rennen bei starkem Schneefall ausgetragen wurde. Nach einer Pause 1934 wurde die Streckenführung für 1935 erneut modifiziert und erhielt ihre heutige Form. Seitdem wurde der Grand Prix de Pau jährlich ausgetragen; 1938 und 1939 dominierten stallinterne Duelle des Mercedes-Benz-Werksteams das Geschehen. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Austragung jedoch eingestellt.[1]
Ab 1947 wurde der Grand Prix de Pau wieder ausgetragen. Die dort veranstalteten Formel-1-Rennen zählten nicht zur Formel-1-Weltmeisterschaft. Daneben fanden auch Formel-2-Rennen auf der Rennstrecke statt. Nach dem schweren Unfall beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1955, bei dem 84 Menschen starben, wurde die 1956er Auflage des Rennens – ebenso wie viele andere Rennen in Europa – abgesagt. Für 1957 wurden mehrere Maßnahmen getroffen, um die Sicherheit zu erhöhen. 1961 errang der Rekordsieger des Rennens, Jim Clark, seinen ersten Sieg. Bis 1963 gab es in Pau elf Formel-1-Rennen, von denen jedoch keines in die Punktevergabe der Weltmeisterschaft mit einfloss. Nach 1964 änderte sich das Austragungsformat und der Grand Prix wurde fortan als Formel-2-Rennen veranstaltet.
1985 wurde die Formel 2 von der Formel 3000 abgelöst, an deren Stelle im Jahr 1999 der Europäische Formel-3-Cup trat. Seit 2001 wird entweder eine Woche vor oder nach dem eigentlichen Grand Prix ein Showrennen mit historischen Rennwagen gefahren, vor allem mit Wagen aus den 1960er-Jahren. Von 2007 bis 2009 war die Tourenwagen-Weltmeisterschaft zu Gast. Nach einem Zwischenfall 2009 fiel das Rennen 2010 aus finanziellen Gründen aus. Ab 2011 kehrte die Formel 3 zurück, in deren Rahmen auch die Trophée Andros stattfand.[2] Im Folgejahr kam der Porsche Carrera Cup zum Programm und 2013 die Formel Renault.
Das Rennen von Pau forderte in seiner Geschichte ein Todesopfer; am 11. April 1955 starb der Maserati-Fahrer Mario Alborghetti nach einem Rennunfall.
Sonstiges
Im F3000 betitelten Band des frankobelgischen Rennsportcomics Michel Vaillant von Jean Graton ist der Grand Prix von Pau als Rennen für Nachwuchstalente das zentrale Thema.[3] Die Strecke von Pau ist auch Teil des Rennspiels Race07.
Ergebnisse
Legende | ||
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Abkürzung | Klasse | Kommentar |
F1 | Formel 1 | Formel-1-Weltmeisterschaft ab 1950 |
F2 | Formel 2 | |
FL | Formula libre | Fahrzeugklasse in der Regel vom Veranstalter ausgeschrieben |
SW | Sportwagen | |
TW | Tourenwagen | |
GP | Grand-Prix-Fahrzeuge | |
↓ Durchgehende graue Linien zeigen an, wann in der Geschichte auf einem neuen Kurs gefahren wurde. ↓ | ||
Einträge mit hellrotem Hintergrund waren keine Läufe zur Automobil- bzw. Formel-1-Weltmeisterschaft. | ||
Einträge mit gelbem Hintergrund waren Läufe zur Europameisterschaft. |
Weblinks
Einzelnachweise
- Archivlink (Memento vom 19. April 2015 im Internet Archive)
- https://www.theguardian.com/travel/2011/apr/30/pau-france-race-circuit
- http://www.michel-vaillant.de/seiten/stories/a52.html
- Felix Rosenqvist Wins 73rd "Grand Prix de Pau". In: Europäische Formel-3-Meisterschaft, Fédération Internationale de l’Automobile, 11. Mai 2014. Archiviert vom Original am 17. Mai 2014. Abgerufen am 15. Mai 2014.