Ferrari 312T5

Der Ferrari 312T5, auch Ferrari 312 T5, war ein Formel-1-Rennwagen, den die Scuderia Ferrari in der Formel-1-Weltmeisterschaft 1980 einsetzte.

Ferrari 312T5
Ferrari 312T5

Ferrari 312T5

Konstrukteur: Italien Scuderia Ferrari
Designer: Mauro Forghieri
Vorgänger: Ferrari 312T4
Nachfolger: Ferrari 126CK
Technische Spezifikationen
Motor: Type 015, 12-Zylinder-Saugmotor
Reifen: Michelin
Statistik
Fahrer: Sudafrika 1961 Jody Scheckter
Kanada Gilles Villeneuve
Erster Start: Großer Preis von Argentinien 1980
Letzter Start: Großer Preis der USA Ost 1980
Starts Siege Poles SR
14
WM-Punkte: 8
Podestplätze:
Führungsrunden: 50 über 220,500 km
Vorlage:Infobox Rennwagen/Wartung/Alte Parameter

Renngeschichte

Der 312T5 war das Nachfolgemodell des 312T4. Beide Fahrer konnten nicht an die Erfolge der Saison 1979 anknüpfen, in der Jody Scheckter Fahrerweltmeister, Gilles Villeneuve Vizeweltmeister und die Scuderia überlegen Konstrukteursweltmeister geworden waren. Der breite und flache 12-Zylinder-V-Motor mit 180° Bankwinkel (die Zylinder lagen um eine Pleuelbreite versetzt gegenüber) ließ sich weit weniger gut in die Karosserie integrieren als beim 312T4. Der Wagen bekam ein neues Design, die Seitenkästen wurden kantiger.

Die Saison wurde für Ferrari zum Desaster. Jody Scheckter erzielte nur zwei Weltmeisterschaftspunkte, die geringste Punkteanzahl, die ein Formel-1-Weltmeister in der Saison nach dem Titel erreichte. Mit den zusätzlichen sechs Punkten von Gilles Villeneuve wurde Ferrari Zehnter in der Konstrukteursweltmeisterschaft.

Als absehbar war, dass der 312T5 eine Fehlentwicklung war, konzentrierte sich Ferrari auf den Bau des ersten Ferrari-Formel-1-Rennwagens mit Turbomotor. Der 126CK löste den 312T5 noch vor dem Ende der Saison 1980 ab. Bei einer als 312T6 bezeichneten Version handelt es sich dagegen um keine Weiterentwicklung aus dem 312T5, sondern um eine frühere Entwicklung aus dem Jahr 1977, bei der Ferrari ähnlich wie bei den Typ-C/D-Bergrennwagen der Auto Union Ende der 1930er-Jahre mit Doppelbereifung an der Hinterachse experimentierte, sie jedoch nicht in einem Rennen einsetzte.[1]

Ein 312T5 ist im Museo Nazionale dell’Automobile in Turin ausgestellt.[2]

Galerie

Ergebnisse

Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Punkte Rang
Formel-1-Saison 1980 8 10.
Sudafrika 1961 J. Scheckter 01 DNF DNF DNF 5 8 DNF 12 10 13 13 9 8 DNQ 11
Kanada G. Villeneuve 02 DNF 16 DNF DNF 6 5 8 DNF 6 8 7 DNF 5 DNF
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3Platzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Technische Daten

Motor Typ 015, hinten eingebaut, 180° V12, Zylinderblock und Kopf aus Leichtmetall, wassergekühlt, nasse Aluminium-Laufbuchsen, 112-mm-Pleuel
Bohrung und Hub 80 × 49,6 mm
Hubraum 2991,8 cm³
Hubraum pro Zylinder 249,3 cm³
Kompressionsverhältnis 11,5 : 1
max. Leistung 379 kW (515 PS) bei 12.300/min
Motorsteuerung 4 Ventile pro Zylinder, 2 Nockenwellen pro Zylinderbank
Kraftstoffzufuhr Indirekte Einspritzung von Lucas-Ferrari mit elektronischer Steuerung
Zündung Einzelstecker, Spule-Zündung mit elektronischer kapazitiver Entladung Marelli Dinoplex
Schmierung Trockensumpf
Getriebe Hinterradantrieb, Lamellenkupplung, 5- oder 6-Gang-Getriebe + Rückwärtsgang, Sperrdifferential
Übersetzung je nach Strecke wechselbar
Fahrgestell Typ 023, Leichtmetall-Gitterrohrrahmen mit Knoten aus Gusslegierung, aufgenietete aussteifende Aluminiumplatten
Vorderradaufhängung Doppelquerlenker, Dreieckslenker unten, Trapezlenker oben, innenliegende Federn und Dämpfer vom verlängerten oberen Lenker betätigt[3]
Hinterradaufhängung Doppelquerlenker, Federn und Teleskopstoßdämpfer
Bremsen Brembo, innenbelüftete Graugussscheiben, Lockheed-Bremssättel
Lenkung Zahnstange und Ritzel
Länge / Breite / Höhe 4530 mm / 2120 mm / 1020 mm
Radstand und vordere / hintere Spur 2700 / 1700 / 1615 mm
Leergewicht (mit Wasser und Öl) 595 kg
Kraftstofftank von 182 bis 185 Liter, hinter dem Fahrer zentral eingebaut
Vorderreifen 23 / 59–13 ", Michelin
Hinterreifen 38 / 68–13", Michelin
Räder mehrteilige Felgen, vorne 12 × 13 ", hinten 18 × 13"
Karosserie einsitzige Karosserie aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff

Literatur

  • Mike Lang: Grand Prix! Race-by-race account of Formula 1. Haynes Publishing Group, Sparkford 1982, ISBN 0-85429-321-3.
  • David Hodges: Rennwagen von A bis Z nach 1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01477-7.
Commons: Ferrari 312T5 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 312T6; Ferrari’s forgotten six-wheeler. www.unracedf1.com, abgerufen am 5. Mai 2020 (englisch).
  2. La collezione. www.museoauto.com, abgerufen am 5. Mai 2020 (italienisch).
  3. https://www.conceptcarz.com/images/Ferrari/80-Ferrari-312_T5-DV_17-BQ-e01-800.jpg Bild: Heck von der Seite
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