Großer Preis von Großbritannien 2016
Der Große Preis von Großbritannien 2016 (offiziell 2016 Formula 1 British Grand Prix) fand am 10. Juli auf dem Silverstone Circuit in Silverstone statt und war das zehnte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2016.
Renndaten | ||
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10. von 21 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2016 | ||
Name: | 2016 Formula 1 British Grand Prix | |
Datum: | 10. Juli 2016 | |
Ort: | Silverstone | |
Kurs: | Silverstone Circuit | |
Länge: | 306,198 km in 52 Runden à 5,891 km | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Lewis Hamilton | Mercedes |
Zeit: | 1:29,287 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Nico Rosberg | Mercedes |
Zeit: | 1:35,548 min (Runde 44) | |
Podium | ||
Erster: | Lewis Hamilton | Mercedes |
Zweiter: | Max Verstappen | Red Bull-TAG Heuer |
Dritter: | Nico Rosberg | Mercedes |
Führungsrunden
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Bericht
Hintergründe
Nach dem Großen Preis von Österreich führte Nico Rosberg in der Fahrerwertung mit elf Punkten vor Lewis Hamilton und mit 57 Punkten vor Sebastian Vettel. In der Konstrukteurswertung führte Mercedes mit 103 Punkten vor Ferrari und mit 127 Punkten vor Red Bull.
Beim Großen Preis von Großbritannien stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen P Zero Hard (orange), P Zero Medium (weiß) und P Zero Soft (gelb), sowie für Nässe Cinturato Intermediates (grün) und Cinturato Full-Wets (blau) zur Verfügung.[1]
Im Vergleich zum Vorjahr wurde in den Kurven Copse, Stowe und Club auf der Außenseite Kunstrasen verlegt, um die Piloten am Verlassen der Strecke zu hindern.[2]
Es gab zwei DRS-Zonen, die im Vergleich zum Vorjahr unverändert blieben. Die erste Zone begann 30 Meter nach der Aintree Corner, der Messpunkt lag 25 Meter vor Village Corner. Die zweite DRS-Zone befand sich auf der Hangar Straight, 55 Meter nach der Chapel, der Messpunkt befand sich am Eingang der Maggotts.[2]
Folgende Fahrer gingen mit Strafpunkten ins Rennen: Daniil Kwjat (sieben), Max Verstappen (sechs), Kimi Räikkönen (fünf), Valtteri Bottas, Marcus Ericsson, Rio Haryanto, Nico Hülkenberg, Felipe Nasr, Pascal Wehrlein (jeweils vier), Fernando Alonso, Esteban Gutiérrez, Romain Grosjean, Hamilton, Jolyon Palmer und Rosberg (jeweils zwei).
Mit Hamilton (dreimal), Alonso (zweimal), Räikkönen, Vettel und Rosberg (je einmal) traten fünf ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.
Rennkommissare waren Dennis Carter (GBR), Nigel Mansell (GBR), Tim Mayer (USA) und Nish Shetty (SIN).
Honda stellte McLaren bei diesem Rennen einen verbesserten Verbrennungsmotor zur Verfügung und investierte zwei der noch zur Verfügung stehenden Token für die Änderung.[3] Haas setzte erstmals die weiterentwickelte Version des Ferrari 059/5 ein, die dem Werksteam bereits seit dem Großen Preis von Kanada zur Verfügung stand.[4] Auch Sauber fuhr erstmals mit dem Ferrari-Motorenupdate.[5]
Training
Hamilton fuhr im ersten freien Training in 1:31,654 Minuten die Bestzeit vor Rosberg und Hülkenberg.[6] Ferrari testete am Vormittag am Fahrzeug von Vettel eine verbesserte Version des Halo-Systems, bei dem der Kopf des Piloten vor Trümmerteilen oder abgerissenen Rädern geschützt wird.[7]
Im zweiten freien Training war Hamilton mit einer Rundenzeit von 1:31,660 Minuten erneut Schnellster vor Daniel Ricciardo und Verstappen.[8] Rosberg musste dieses Training wegen eines Wasserlecks an seinem Wagen auslassen.[9]
Auch im dritten freien Training fuhr Hamilton die Bestzeit, dieses Mal in 1:30,904 Minuten vor Rosberg und Ricciardo. Das Training musste wegen eines Unfalls von Ericsson unterbrochen werden. Er musste nach dem Unfall ins Krankenhaus eingeliefert werden. Vettel erlitt kurz vor dem Ende des Trainings einen Getriebeschaden.[10]
Qualifying
Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 16 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Rosberg war Schnellster. Ericsson nahm nach seinem Unfall im dritten freien Training nicht am Qualifying teil und qualifizierte sich nicht für den Grand Prix. Außer ihm schieden Nasr, die Manor-Piloten, Palmer und Jenson Button, bei dem sich auf der gezeiteten Runde der Heckflügel gelöst hatte, aus.
Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Hamilton war Schnellster. Magnussen, Kwjat, die Haas-Piloten, Felipe Massa und Pérez schieden aus.
Der letzte Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Hamilton fuhr mit einer Rundenzeit von 1:29,287 Minuten die Bestzeit vor Rosberg und Verstappen. Es war die 55. Pole-Position für Hamilton, davon die sechste der Saison. Die Zeit seiner ersten gezeiteten Runde wurde wegen Verlassen der Strecke gestrichen, das Gleiche passierte auch Hülkenberg, der dadurch vom achten auf den neunten Platz, und Alonso, der vom neunten auf den zehnten Platz zurückfiel.[11]
Ericsson und Vettel erhielten Startplatzstrafen in Höhe von fünf Plätzen, da bei ihren Wagen vorzeitig das Getriebe gewechselt worden war.[12] Ericsson wurde erlaubt, am Rennen teilzunehmen, da er im freien Training ausreichend schnell gewesen war. Er musste jedoch aus der Boxengasse starten, weil bei seinem Sauber das Monocoque gewechselt wurde. Die Startplatzstrafe in Höhe von fünf Plätzen für einen vorzeitigen Getriebewechsel war somit hinfällig.
Rennen
Hamilton gewann das Rennen vor Rosberg und Verstappen. Rosberg erhielt nachträglich eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe, weil sein Team unerlaubte Funksprüche an ihn gesendet hatte, als er kurz vor Schluss ein Getriebeproblem hatte. Rosberg fiel dadurch hinter Verstappen zurück. Es war der 47. Sieg für Hamilton in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Ricciardo, Räikkönen, Pérez, Hülkenberg, Sainz, Vettel und Kwjat.
In der Gesamtwertung verkürzte Hamilton den Rückstand auf Rosberg auf einen Punkt, Räikkönen war nun Dritter. Bei den Konstrukteuren vergrößerte Mercedes seinen Vorsprung auf Ferrari, Red Bull lag nur noch sechs Punkte hinter Ferrari.
Meldeliste
- Anmerkungen
- Der Renault mit der Startnummer 45 wurde im ersten freien Training für Ocon eingesetzt. Magnussen übernahm das Fahrzeug anschließend für das restliche Rennwochenende mit seiner Startnummer 20.
- Der Haas mit der Startnummer 50 wurde im ersten freien Training für Leclerc eingesetzt. Gutiérrez übernahm das Fahrzeug anschließend für das restliche Rennwochenende mit seiner Startnummer 21.
Klassifikationen
Qualifying
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Q1 | Q2 | Q3 | Start |
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1 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:30,739 | 1:29,243 | 1:29,287 | 1 |
2 | Nico Rosberg | Mercedes | 1:30,724 | 1:29,970 | 1:29,606 | 2 |
3 | Max Verstappen | Red Bull-TAG Heuer | 1:31,305 | 1:30,697 | 1:30,313 | 3 |
4 | Daniel Ricciardo | Red Bull-TAG Heuer | 1:31,684 | 1:31,319 | 1:30,618 | 4 |
5 | Kimi Räikkönen | Ferrari | 1:31,326 | 1:31,385 | 1:30,881 | 5 |
6 | Sebastian Vettel[# 1] | Ferrari | 1:31,606 | 1:30,711 | 1:31,490 | 11 |
7 | Valtteri Bottas | Williams-Mercedes | 1:31,913 | 1:31,478 | 1:31,557 | 6 |
8 | Carlos Sainz jr. | Toro Rosso-Ferrari | 1:32,336 | 1:31,708 | 1:31,989 | 7 |
9 | Nico Hülkenberg | Force India-Mercedes | 1:32,349 | 1:31,770 | 1:32,172 | 8 |
10 | Fernando Alonso | McLaren-Honda | 1:32,281 | 1:31,740 | 1:32,343 | 9 |
11 | Sergio Pérez | Force India-Mercedes | 1:32,336 | 1:31,875 | — | 10 |
12 | Felipe Massa | Williams-Mercedes | 1:32,146 | 1:32,002 | — | 12 |
13 | Romain Grosjean | Haas-Ferrari | 1:32,283 | 1:32,050 | — | 13 |
14 | Esteban Gutiérrez | Haas-Ferrari | 1:32,237 | 1:32,241 | — | 14 |
15 | Daniil Kwjat | Toro Rosso-Ferrari | 1:32,553 | 1:32,306 | — | 15 |
16 | Kevin Magnussen | Renault | 1:32,729 | 1:37,060 | — | 16 |
17 | Jenson Button | McLaren-Honda | 1:32,788 | — | — | 17 |
18 | Jolyon Palmer | Renault | 1:32,905 | — | — | 18 |
19 | Rio Haryanto | Manor-Mercedes | 1:33,098 | — | — | 19 |
20 | Pascal Wehrlein | Manor-Mercedes | 1:33,151 | — | — | 20 |
21 | Felipe Nasr | Sauber-Ferrari | 1:33,544 | — | — | 21 |
107-Prozent-Zeit: 1:37,075 min (bezogen auf Q1-Bestzeit von 1:30,724 min) | ||||||
22 | Marcus Ericsson[# 2][# 3] | Sauber-Ferrari | keine Zeit | — | — | Box |
- Anmerkungen
- Vettel wurde um fünf Startplätze nach hinten versetzt, da sein Getriebe vorzeitig gewechselt wurde.
- Obwohl er sich nicht qualifiziert hatte, durfte Ericsson am Rennen teilnehmen, da er im freien Training ausreichend schnell gewesen war.
- Ericsson musste aus der Boxengasse starten, da bei seinem Fahrzeug das Monocoque gewechselt wurde.
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).
Fahrerwertung
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Konstrukteurswertung
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Einzelnachweise
- Sven Haidinger: Rennvorschau Silverstone: Rosberg in der Höhle des Löwen. Motorsport-Total.com, 6. Juli 2016, abgerufen am 6. Juli 2016.
- Heiko Stritzke: Zwei DRS-Zonen auch in Silverstone. Motorsport-Total.com, 6. Juli 2016, abgerufen am 6. Juli 2016.
- Dieter Rencken, Roman Wittemeier: Honda-Antriebsupdate: Zwei Token für ein Halleluja? Motorsport-Total.com, 7. Juli 2016, abgerufen am 7. Juli 2016.
- Sven Haidinger: Haas: Leistungssprung in Silverstone durch Ferrari-Update? Motorsport-Total.com, 6. Juli 2016, abgerufen am 6. Juli 2016.
- Roman Wittemeier: Kein Aerodynamikpaket, kein Test: Was passiert bei Sauber? Motorsport-Total.com, 6. Juli 2016, abgerufen am 6. Juli 2016.
- GP Großbritannien in Silverstone / 1. Freies Training. Motorsport-Total.com, 8. Juli 2016, abgerufen am 8. Juli 2016.
- Roman Wittemeier: Formel 1 Silverstone 2016: Mercedes-Paarflug zum Auftakt. Motorsport-Total.com, 8. Juli 2016, abgerufen am 8. Juli 2016.
- GP Großbritannien in Silverstone / 2. Freies Training. Motorsport-Total.com, 8. Juli 2016, abgerufen am 8. Juli 2016.
- Roman Wittemeier: Formel 1 Silverstone 2016: Hamilton Erster, Rosberg Letzter. Motorsport-Total.com, 8. Juli 2016, abgerufen am 9. Juli 2016.
- Fabian Hust: Letztes Silverstone-Training: Hamilton vorn - Ericsson crasht. Motorsport-Total.com, 9. Juli 2016, abgerufen am 9. Juli 2016.
- Dominik Sharaf: Null-Toleranz-Politik: FIA greift bei "Track Limits" hart durch. Motorsport-Total.com, 9. Juli 2016, abgerufen am 9. Juli 2016.
- Dominik Sharaf: Wieder Getriebewechsel: Startplatzstrafe für Sebastian Vettel. Motorsport-Total.com, 9. Juli 2016, abgerufen am 9. Juli 2016.