Louis Chiron

Alexandre Louis Chiron (* 3. August 1899 in Monte Carlo; † 22. Juni 1979 ebenda) war ein monegassischer Automobilrennfahrer.

Louis Chiron
Nation: Monaco Monaco
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Großbritannien 1950
Letzter Start: Großer Preis von Monaco 1955
Konstrukteure
1950 Maserati • 1951 Maserati, Talbot • 1953 OSCA • 1955 Lancia
Statistik
WM-Bilanz: WM-Zehnter (1950)
Starts Siege Poles SR
15
WM-Punkte: 4
Podestplätze: 1
Führungsrunden:
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Karriere

Die Rennfahrerkarriere von Louis Chiron, der den Spitznamen „Alter Fuchs“ hatte, erstreckte sich über 30 Jahre. Mit einem privaten Bugatti bestritt er 1926 seine ersten Rennen und konnte bereits 1927 und 1928 seine ersten Erfolge bei kleineren Rennen und Bergrennen feiern. Daneben war Chiron 1929 maßgeblich an der Organisation des ersten Großen Preises von Monaco beteiligt, der von kleineren Unterbrechungen abgesehen bis heute stattfindet. Für Alfa Romeo fuhr er von 1933 bis 1935.

In den späten 1920er- und frühen 1930er-Jahren war Chiron einer der erfolgreichsten Fahrer. Zu seinen Siegen zählen unter anderem 1928 die Großen Preise von Italien, Rom und Marne, 1930 der Große Preis von Belgien, 1931 der Grand Prix von Monaco, von Frankreich und der Tschechoslowakei, 1933 der Große Preis von Spanien und 1934 der Grand Prix von Frankreich.

Für das Mercedes-Benz-Werksteam trat Chiron zweimal an. Bei den Großen Preisen von Monaco und Deutschland 1936, beendete beide Rennen jedoch nicht. Danach zog er sich etwas vom Rennsport zurück und trat nur gelegentlich auf Talbot an, auch weil es neben den Silberpfeilen von Mercedes-Benz und Auto Union keine konkurrenzfähigen Autos gab. In Deutschland wurde er vor allem durch seine lebenslange Freundschaft zu Rudolf Caracciola in den 1930er Jahren populär.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bestritt Louis Chiron wieder Rennen mit Talbot und Maserati. Sein letzter großer Sieg war der Grand Prix von Frankreich 1949. Im Rahmen der Formel-1-Weltmeisterschaft, die damals noch unter dem Namen Automobil-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde, erreichte er den dritten Platz in Monaco 1950.

1955 bestritt er in Monaco auf einem Lancia D50 im Alter von fast 56 Jahren seinen letzten Grand Prix und beendete das Rennen auf dem sechsten Platz. Damit ist er bis heute der älteste Fahrer, der jemals an einem Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft teilgenommen hat.

1956 trat Chiron vom aktiven Rennsport zurück. Bis zu seinem Tod im Jahr 1979 organisierte er aber weiterhin den Großen Preis von Monaco und die Rallye Monte Carlo.

2016 wurde der Bugatti Chiron nach ihm benannt.[1]

Statistik

Vorkriegs-Grand-Prix-Ergebnisse

Saison1234567PunktePosition
1927
RES DNA 4
1928
1
1930
1 NC
1931 136.
DNF 1 DNF
1932 175.
DNF 4 DNF
1933
4 DNF DNF DNF 1
1934
2 1 3 DNF 4 10
1935 4010.
5 DNF 3 DNF DNF DNS DNF
1936 2818.
DNF DNF
Legende
FarbeBedeutungEM-Punkte
GoldSieg1
Silber2. Platz2
Bronze3. Platz3
GrünKlassifiziert, mehr als 75% der Renndistanz zurückgelegt4
Blaunicht punkteberechtigt, zwischen 50% und 75% der Renndistanz zurückgelegt5
Violettnicht punkteberechtigt, zwischen 25% und 50% der Renndistanz zurückgelegt6
Rotnicht punkteberechtigt, weniger als 25% der Renndistanz zurückgelegt7
FarbeAbkürzungBedeutungEM-Punkte
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)8
WeißDNSnicht gestartet (did not start)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
sonstigeP/fettPole-Position
SR/kursivSchnellste Rennrunde
DNFRennen nicht beendet (did not finish)

Gesamtübersicht

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Rennrunden
Punkte WM-Pos.
1950 Officine Alfieri Maserati Maserati 4CLT/48 Maserati 1.5 L4s 5 1 4 10.
1951 Enrico Platé Maserati 4CLT/48 Maserati 1.5 L4s 1 NC
Ecurie Belge Talbot-Lago T26C Talbot 4.5 L6 6
1953 Louis Chiron Osca 20 OSCA 2.0 L6 2 NC
1955 Scuderia Lancia Lancia D50 Lancia 2.5 V8 1 NC
Gesamt 15 1

Fahrerweltmeisterschaft

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
1950
DNF 3 9 DNF DNF
1951
7 DNF 6 DNF DNF DNF DNF
1953
NC DNS DNS 10
1955
6
1956
DNS
1958
DNQ
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3Platzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1928 Frankreich Grand Garage Saint-Didier Paris Chrysler 72 Six Frankreich Cyril de Vère disqualifiziert
1929 Frankreich Société de Carrosserie Weymann Stutz Model M Blackhawk Frankreich Édouard Brisson Ausfall Kupplungsschaden
1931 Frankreich Equipe Bugatti Bugatti T50S Italien 1861 Achille Varzi Ausfall zurückgezogen
1932 Frankreich Guy Bouriat Bugatti Type 55 Frankreich Guy Bouriat Ausfall Leck im Benzintank
1933 Vereinigtes Konigreich Capt. G.E.T. Eyston Alfa Romeo 8C 2300 MM Italien 1861 Franco Cortese Ausfall Unfall
1937 Italien 1861 Luigi Chinetti Talbot T150C Italien 1861 Luigi Chinetti Ausfall Motorschaden
1938 Frankreich Ecurie Bleue Delahaye 145 Frankreich René Dreyfus Ausfall kein Öldruck
1951 Vereinigte Staaten 48 Luigi Chinetti Ferrari 340 America Barchetta Frankreich Pierre Louis-Dreyfus Ausfall Disqualifiziert
1953 Italien Scuderia Lancia Lancia D.20 Compressor Frankreich Robert Manzon Ausfall Motorschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7
1953 Lancia Lancia D20 Vereinigte Staaten 48 SEB Italien MIM Frankreich LEM Belgien SPA Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich RTT Mexiko CAP
DNF
1954 Donald Healey Motor Company
Monte Carlo Auto Sport
Austin-Healey 100
Osca MT4
Argentinien BUA Vereinigte Staaten 48 SEB Italien MIM Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich RTT Mexiko CAP
DNF 8
1956 Monte Carlo Sport Osca S750
Osca MT4
Argentinien BUA Vereinigte Staaten 48 SEB Italien MIM Deutschland NÜR Schweden KRI
DNF DNF
1957 Citroën DS19 Argentinien BUA Vereinigte Staaten 48 SEB Italien MIM Deutschland NÜR Frankreich LEM Schweden KRI Venezuela CAR
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Commons: Louis Chiron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bugatti: Der neue Bugatti heißt Chiron – Weltpremiere in Genf 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Bugatti. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 1. März 2016.
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