Nürburgring
Adresse: |
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Nürburg, Rheinland-Pfalz, Deutschland | |||
Streckenart: | permanente Rennstrecke | ||
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Eigentümer: | NR Holding | ||
Betreiber: | Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG | ||
Architekt: | Gustav Eichler, Ravensburg | ||
Baukosten: | 8,1 Mio. Reichsmark | ||
Baubeginn: | 1. Juli 1925 | ||
Eröffnung: | 18. Juni 1927 | ||
Austragungsort Formel 1: |
1951–1976 (Nordschleife) seit 1984–2020 (mit Unterbrechungen) | ||
Zeitzone: | UTC+1 (MEZ) | ||
Nürburgring Gesamtstrecke | |||
in dieser Variante seit 2002 | |||
Streckendaten | |||
Wichtige Veranstaltungen: |
1000 km (bis 1983); 24-Stunden-Rennen; VLN; | ||
Streckenlänge: | 26 km (16,16 mi) | ||
Höhenunterschied: | 290 m (951,44 ft) | ||
Kurven: | 87 | ||
Kurvenüberhöhung: | heute 2 | ||
Nürburgring Grand-Prix-Strecke | |||
in dieser Variante seit 2002 | |||
Streckendaten | |||
Wichtige Veranstaltungen: |
DTM; GP2; F3 Euroserie; Superbike-WM; 1000 km (ab 1984); ADAC GT Masters; WEC; Formel 1 | ||
Streckenlänge: | 5,148 km (3,2 mi) | ||
Höhenunterschied: | 55 m (180,45 ft) | ||
Kurven: | 16 | ||
Rekorde | |||
Streckenrekord: (Automobil) |
1:28,139 min. (Max Verstappen, Red Bull-Honda, 2020) | ||
www.nuerburgring.de | |||
Der Nürburgring ist eine nach der Nürburg benannte Motorsport-Rennstrecke auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Adenau (Landkreis Ahrweiler, Rheinland-Pfalz) in der Eifel und wurde am 18. Juni 1927 eingeweiht. Die ursprünglich insgesamt bis etwa 28 Kilometer lange „Gebirgs-, Renn- und Prüfungsstrecke“ war in ihrer Urform bis 1982 in Betrieb. Der Nürburgring ist die längste permanente Rennstrecke der Welt.
1984 wurde im Bereich der Start-und-Ziel-Schleife und der Südschleife die zu dieser Zeit „modernste und sicherste Grand-Prix-Strecke der Welt“ eröffnet.[1] Die damals 4,5 Kilometer lange GP-Strecke wurde direkt an die 20,8 Kilometer lange Nordschleife angebunden. Beide Teilstrecken können zu einem 26 Kilometer langen Gesamtkurs zusammengefasst werden, der jedoch nur in abgeänderter Form für Rennen benutzt wird: Bei NLS/VLN-Rennen ohne die Müllenbachschleife (24,433 Kilometer), beim 24-Stunden-Rennen ohne die Mercedes-Arena (25,378 Kilometer). Weiterhin kann die Grand-Prix-Strecke in die Sprintstrecke (sogenannte kurze Variante) und die Müllenbachschleife (südlicher Teil der Strecke) unterteilt werden.[2]
Im Zuge des Projekts Nürburgring 2009 wurde ab 2007 in rund zweijähriger Bauzeit ein großes Freizeitzentrum mit Achterbahn, Einkaufszentrum, das Eifeldorf „Grüne Hölle“ mit Discothek Eifel Stadl, Hotel und Feriendorf in unmittelbarer Nähe der Rennstrecke errichtet.
Nachdem die Nürburgring GmbH im Sommer 2012 Insolvenz angemeldet hatte, wurde die Strecke zum 1. Januar 2015 an den Autoteilezulieferer Capricorn verkauft.[3][4][5] Seit Ende Oktober 2014 hielt der russische Milliardär Wiktor Charitonin durch die NR Holding zwei Drittel der Anteile am Nürburgring und hatte damit die Capricorn-Anteile übernommen. Ein weiteres Drittel gehörte weiterhin Getspeed.[6] 2016 änderten sich die Eigentumsverhältnisse erneut. Der Minderheitsgesellschafter GetSpeed gab seine Anteile bis auf 1 % an die NR Holding ab, die dementsprechend heute 99 % der Anteile an der Rennstrecke hält.
Betrieben wird der Nürburgring durch die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG, eine 100-%-Tochter der Nürburgring Besitzgesellschaft. Nach eigenen Angaben schreibt die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG schwarze Zahlen. Zum Veranstaltungs-Angebot gehören nach wie vor Motorsport-Ereignisse wie das ADAC TOTAL 24h-Rennen, aber auch Musikfestivals wie Rock am Ring und Sportveranstaltungen. Daneben wird die Strecke wochentags für Testfahrten und andere fahraktive Veranstaltungen genutzt. Im vermarktbaren Zeitraum von Mitte März bis Mitte November sind nach Angaben des Nürburgrings beide Abschnitte – Grand-Prix-Strecke und Nordschleife – täglich voll ausgelastet.
Geschichte
1904 bis 1925: Idee und Planung
Im Jahr 1904 veranstaltete der Belgische Automobilclub ein Rundstreckenrennen in den Ardennen, in Italien wurde zur gleichen Zeit der Coppa Florio ausgetragen und in den USA wurde der Vanderbilt Cup veranstaltet. All diese Rennen waren sehr frequentiert und erfreuten sich hoher Beliebtheit, sodass am 17. Juni 1904 in Bad Homburg vor der Höhe das Gordon-Bennett-Rennen stattfand. Das Rennen, bei dem Fahrer aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, England, Italien und den USA teilnahmen, führte zu einer grundlegenden Erkenntnis in Deutschland: Der Motorsport ist populär und bringt auch finanziell große Erfolge, kann aber aus Aspekten der Sicherheit der Fahrer und Zuschauer und aus logistischen Gründen nicht mehr auf deutschen Landstraßen ausgetragen werden. Daher wurde schnell klar, dass man in Deutschland eine vom Straßenverkehr unabhängige Strecke braucht, auf der auch die deutschen Automobilhersteller ihre Modelle erproben können.
Kaiser Wilhelm II. ließ daraufhin Pläne für eine Rennstrecke ausarbeiten, die für diese Anforderung geeignet war. Schnell kristallisierte sich die Eifel als bestgeeigneter Ort für solch eine Strecke heraus: Sie verfügte über eine niedrige Besiedlung, über Hochflächen und Täler sowie einige große ebene Flächen. Die extremen Steigungen und Gefälle waren ideale Voraussetzungen für eine Rennstrecke mit großen Höhenunterschieden. Nach 1907 verlor der Motorsport jedoch schnell wieder an Popularität und die Planungsarbeiten am Projekt wurden eingestellt.[7]
Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte das Automobil in Deutschland einen erheblichen Aufschwung; die Zahl der Automobil- und Motorradfabriken stieg schnell an. Die zunehmende Motorisierung in Deutschland sorgte für eine Renaissance des Motorsports. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) und der Automobilclub von Deutschland (AvD) förderten den Motorsport, sodass in Deutschland immer mehr Motorsportveranstaltungen stattfanden und sich immer mehr Menschen dem Motorsport verschrieben. Der Wunsch nach einer geeigneten Rennstrecke kam wieder auf. Also wurden die Pläne von 1907 wieder aufgegriffen.
Als Standort für die neue Rennstrecke wurde erneut die Eifel ausgewählt. Neben den oben angesprochenen geographischen Vorteilen beachtete man für die Standortauswahl einen weiteren Punkt: Die Eifel war auch nach dem Ersten Weltkrieg eine sehr strukturschwache Region mit geringer Industrialisierung (die ansässige Tabak- und Tuchindustrie spielte kaum mehr eine Rolle), Ackerbau konnte in der Eifel wegen steiniger Böden in nur geringem Umfang betrieben werden. Somit kamen die Planer zur Erkenntnis, dass der Bau der Rennstrecke in der Eifel eine Verbesserung der Wirtschafts- und Infrastruktur bewirken könnte.[8]
Bevor der Bau beschlossen wurde, führte der ADAC-Rheinland das 1. Eifelrennen durch. Auf einer 33 km langen Rundstrecke bei Nideggen fanden am 15. Juli 1922 Rennen in vier Tourenwagen- und fünf Motorradkategorien statt. Insgesamt 134 Fahrer nahmen teil. Dieses erste Eifelrennen besuchten etwa 40.000 Zuschauer, wodurch die Entscheidung, einen Rennkurs zu bauen, gefördert wurde. Der ADAC Gau Rheinland nahm die Planung in die Hand.
Mitte des Jahres 1923 nahm der ADAC Verhandlungen mit der Stadt Münstereifel auf. Dort hatte man den Stadtwald als Gelände angeboten. Die Realisierung scheiterte jedoch, da die zur Finanzierung der Trasse erforderlichen Kredite nicht bewilligt wurden.
Im Rahmen des Zweiten Eifelrennens, das in der Zeit vom 17. bis 19. Juli 1924 stattfand, kam es zu einer entscheidenden Unterhaltung zwischen Hans Weidenbrück, Pächter der Nürburger Gemeindejagd, Xaver Weber, Kreistagsmitglied von Adenau, und Hans Pauly, Gemeindevorsteher von Nürburg. Bei der Diskussion über die während eines Rennens drohenden Gefahren für Fahrer und Zuschauer erinnerte Weidenbrück an die im Jahr 1907 begonnenen, aber nicht beendeten Planungen zum Bau einer Rennbahn. Er trug die Vorteile des Gebiets in der Gegend zwischen Adenau und Mayen zusammen, stellte sie in Kontrast zum aktuellen Austragungsort des Eifelrennens um Nideggen und wurde daraufhin beauftragt, seinen Plan dem ADAC in Köln vorzutragen. Nach einer ersten Besprechung zwischen dem ADAC und Weidenbrück gründete Letzterer einen eigenen Automobilclub, dessen einziger Zweck es war, den Bau der Rennstrecke im Westen Deutschlands in die Tat umzusetzen. Vorsitzender dieses Clubs wurde Otto Creutz, der neugewählte Landrat des Kreises Adenau.[8]
1925 bis 1927: Die Bauphase
Es verging kein Monat, bis beim ADAC erneut über den Bau einer Rennstrecke nachgedacht wurde, dieses Mal jedoch sehr intensiv. Nach diesem Treffen begann Creutz nun, das Konzept zum Bau dieser Rennstrecke zu entwickeln. Die in sich geschlossene „endlose“ Rennstrecke sollte ihm zufolge auch um die Nürburg führen. Ein wichtiges Detail wurde vom ADAC dabei von Beginn an berücksichtigt und in die Überlegungen eingebunden: Die Rennstrecke sollte keine Verbindung zum öffentlichen Straßennetz haben, dennoch sollte nach den Wünschen Creutz’ ein gewisser „Landstraßencharakter“ entstehen.[9] Dabei wurde jedoch nicht aus den Augen verloren, dass die neue Rennstrecke auch eine Teststrecke für Fahrzeugerprobungen werden sollte. Daher sollten möglichst viele Eigenschaften von europäischen Landstraßen simuliert werden, so zum Beispiel langgezogene Streckenabschnitte für das Testen hoher Geschwindigkeiten sowie kurvenreiche Steigungen (insgesamt waren mehr als 170 Kurven geplant) mit Gradienten von bis zu 17 Prozent.
Am 15. April 1925 traf Creutz sich – unterstützt vom Zentrum – mit Vertretern des Preußischen Wohlfahrtsministerium und des Reichsverkehrsministeriums in Berlin. Er legte die Wichtigkeit des Baus der Rennstrecke im „ärmsten Kreis im Lande Preußen“ dar und bezeichnete sie als „Notstandsmaßnahme im Rahmen der produktiven Erwerbslosenfürsorge.“[10]
Danach war der Bau der Strecke endgültig beschlossen. Die Kosten wurden mit 2,5 Millionen Reichsmark kalkuliert. Ende April 1925 begannen die Vermessungsarbeiten, nachdem vorher schon kleinere Arbeiten am geplanten Streckenverlauf durchgeführt worden waren. Am 20. Mai 1925 bestätigte Johannes Fuchs das Baugelände, am 13. Juni des gleichen Jahres wurde das Ingenieurbüro Gustav Eichler, Ravensburg, beauftragt, die Bauleitung zu übernehmen. Drei Tage später gingen die offiziellen Pressemitteilungen an die deutsche Sportpresse, die bereits am 24. Juni den Lageplan und die Bauentwürfe veröffentlichte. Das Ingenieurbüro fertigte einen Kostenvoranschlag in Höhe von 4 Millionen Reichsmark an. Unberücksichtigt blieben dabei die Aufwendungen für die erforderlichen Hochbauten, da diese Arbeiten nicht zu den Notstandsarbeiten gehörten und dementsprechend nicht mit Steuermitteln finanziert werden durften.
Die Planungen für die Rennstrecke sahen wie folgt aus: Die Gesamtlänge der Strecke sollte 28,3 Kilometer betragen. Dazu wurden verschiedene Streckenführungen entworfen. Der längste Streckenteil war die Nordschleife mit einer Länge von 22,8 Kilometern. Daneben wurden auch die Strecken der Südschleife mit einer Länge von 7,7 Kilometern und der Start-und-Ziel-Schleife mit einer Länge von 2,2 Kilometern festgelegt. Die längste Gerade sollte 2,6 Kilometer lang sein und bis zum Tiergarten reichen. Die durchschnittliche Breite der Bahn wurde mit acht Metern angesetzt. Die Streckenführung sollte Gefälle von elf Prozent und Steigungen bis 17 Prozent aufweisen, daneben wurde eine Steilstrecke mit einer Steigung von bis zu 27 Prozent entworfen. Darüber hinaus wurden ein zweistöckiges Start-und-Ziel-Haus, sowie eine Boxengasse mit 50 Boxen und ein modernes, für die damalige Zeit, großzügiges Rennfahrerlager (das heutige Historische Fahrerlager) mit 70 abschliessbaren Garagen für die Teams geplant.[11] Diese Zahlen sind teilweise heute noch aktuell.
Die Arbeiten an der neuen Rennstrecke begannen am 1. Juli 1925, obwohl die erforderliche Baugenehmigung erst Anfang August erteilt wurde. Am 13. August erklärte das Preußische Wohlfahrtsministerium die Bauten formell zu großen Notstandsarbeiten.[9]
Der Landkreis Adenau konnte nicht die benötigte Anzahl an Arbeitern aufbringen. Deshalb wurden Arbeitskräfte aus den Regierungsbezirken Koblenz und Köln nach Adenau gebracht. Zur Unterbringung dieser Arbeiter wurden Baracken errichtet.
Am 27. September fand die offizielle Grundsteinlegung statt, die Johannes Fuchs durchführte. Im Rahmen dieses offiziellen Baubeginns bekam die Rennstrecke den vom Regierungspräsidenten Francis Kruse vorgeschlagenen Namen Nürburgring. Namensgeber war die Burgruine Nürburg bzw. die gleichnamige Ortschaft, die ebenso wie Quiddelbach, Herschbroich und Breidscheid innerhalb der heute 20,8 Kilometer langen Nordschleife liegen.
Zu Beginn des Jahres 1926 waren über 2.100 Bauarbeiter beschäftigt, zu Höchstzeiten arbeiteten sogar 2.500 Menschen an der Fertigstellung. Insgesamt leisteten sie etwa 784.500 Tagewerke, bewegten 152.097 Kubikmeter Erdreich, 184.693 Kubikmeter Gestein und verarbeiteten 11.119 Kubikmeter Beton.
Im April 1926 erschien bereits vor Fertigstellung des Baus der Rundstrecke die erste Ausgabe einer Zeitschrift namens Nürburgring. Sie wurde mit einer Auflage von 12.000 Exemplaren gedruckt.[12]
Die ersten Fahrten auf fertiggestellten Abschnitten des Nürburgrings wurden am 28. August vom ADAC Adenau durchgeführt. Zur selben Zeit musste die Baukostenplanung von zuvor 5 Millionen Reichsmark auf etwa 8,1 Millionen Reichsmark nach oben korrigiert werden. Bereits zwei Jahre nach Baubeginn konnte der Nürburgring eröffnet werden.
1927 bis 1970
Der erste Geschäftsführer des Nürburgrings war ab 1927 Alex Döhmer aus Köln. Die Premiere war am Samstag, 18. Juni 1927, mit dem Eifelrennen für Motorräder über den Gesamtkurs mit 28 km bzw. einen Tag später mit einem Automobilrennen, das Rudolf Caracciola gewann. Er befand die erste Gebirgs-, Renn- und Prüfungsstrecke mit ihren vielen Kurven, Gefällen und Sprunghügeln als bärig schwer.
Von Anfang an konnte die Strecke auch abends oder an rennfreien Wochenenden gegen Gebühr von jedermann mit einem Straßenfahrzeug befahren werden.
Der Kurs gilt in der klassischen, bis 1976 genutzten 22,8 km langen Nordschleifenvariante bis heute als eine der schwierigsten Grand-Prix-Strecken der Welt. Jackie Stewart bezeichnete die von Wald und Hecken umgebene Berg-und-Tal-Bahn als grüne Hölle. Der Höhenunterschied zwischen den Streckenabschnitten bei Breidscheid einerseits und der Hohen Acht bzw. der Nähe von Nürburg andererseits beträgt fast 300 Meter.
Zudem gab es die weniger bekannte, 7,7 Kilometer lange Südschleife, die durch die Gemarkung Müllenbach führte. Die Möglichkeit, beide zu einem etwa 28 Kilometer langen Kurs zu verbinden, wurde ab 1931 nur noch selten genutzt, wie etwa bei dem 84-stündigen Marathon de la Route in den 1960er-Jahren. Es wurden auch Sprintrennen auf dem nur 2,2 km langen Kurs um den Start-Ziel-Bereich herum veranstaltet (der Start-und-Ziel-Schleife oder Beton-Schleife), der auch zum Aufwärmen bzw. zum Starten der Stoppuhr vor einer Trainingsrunde über die volle Strecke diente.
Bereits beim Großen Preis von Deutschland 1928 verunglückte mit Čeněk Junek ein bekannter Fahrer tödlich, dem in den 1930er-Jahren weitere folgten. Mit dem Argentinier Onofre Marimón verunglückte 1954 erstmals ein Formel-1-Fahrer auf dem Nürburgring tödlich. Beim Großen Preis von Deutschland 1958 starb der Brite Peter Collins. Einige Tage nach dem Grand Prix 1966 starb der Fahrer John Taylor an den bei seinem Unfall erlittenen Brandverletzungen. Gerhard Mitter nahm 1969 mit einem Formel 2 von BMW am Training der Formel 1 teil und verunglückte am Schwedenkreuz tödlich. Die enge Strecke mit Hecken an vielen Stellen unmittelbar am Fahrbahnrand geriet seit Ende der 1960er-Jahre angesichts der immer schnelleren Fahrzeuge zunehmend in die Kritik.
Im Jahr 1970 erwirkten die Formel-1-Fahrer kurzfristig einen Boykott, woraufhin der Große Preis von Deutschland vorübergehend auf dem Hockenheimring ausgetragen wurde. Dieser Hochgeschwindigkeitskurs war nach dem tödlichen Unfall von Jim Clark 1968 umgebaut worden, wobei insbesondere Schutzplanken zum Einsatz kamen, die am dreimal so langen Nürburgring noch fehlten.
1970 bis 1983
Nach Umbauarbeiten auf der Nordschleife 1970/71 kehrte die Formel 1 für zweimal drei Jahre in die Eifel zurück, wobei allerdings jeweils weitere Umbaumaßnahmen verlangt wurden. Bedingt durch die Hanglage konnten an vielen Stellen jedoch keine der geforderten breiten Auslaufzonen angelegt werden, da es enorme Erdbewegungen erfordert hätte. Zudem hatten die Ambulanzen bei Unfällen immer kilometerlange Wege zurückzulegen. Die kürzere Südschleife wurde nicht umgebaut und ab Mitte der 1970er-Jahre gar nicht mehr für Rundstreckenrennen benutzt. Dafür fanden mehrere Bergrennen mit Start in Müllenbach statt.
So stand schon vorher fest, dass die Formel 1 wegen dieser Sicherheitsmängel ihren letzten Lauf auf dem Nürburgring am 1. August 1976 austragen würde. Dieses Rennen wurde dann zusätzlich vom schweren Feuerunfall Niki Laudas überschattet, der aber nicht, wie immer noch häufig und gern kolportiert wird, ursächlich für die endgültige Verlegung des Formel-1-Rennens nach Hockenheim war.
Die Motorrad-Weltmeisterschaft trug zuletzt 1980 einen Grand Prix auf der Nordschleife aus. Andere Rennserien wie Formel-2-EM, Deutsche Rennsport-Meisterschaft (DRM), ADAC-1000-km-Nürburgring, Sportwagen-Weltmeisterschaft usw. konnten ihre Wettbewerbe noch – trotz großer Bedenken – bis 1983 durchführen, während der laufenden Umbauarbeiten allerdings auf einem auf 20,8 Kilometer verkürzten Kurs mit einer provisorischen Boxenanlage.
Die neue Grand-Prix-Strecke
Nachdem die Formel 1 ab 1977 nur noch in Hockenheim fuhr und andere internationale Serien auch abzuwandern drohten, wurden die Möglichkeiten einer Erneuerung des Nürburgrings diskutiert. Die Wahl fiel letztlich auf eine aus Kostengründen nur etwa 4,5 Kilometer lange, moderne Rennstrecke, die lediglich die Start-und-Ziel-Gerade mit der alten Rennstrecke gemeinsam hatte. Die ursprüngliche Südschleife wurde aufgegeben und in öffentlichen Verkehrsbereich umgewidmet bzw. als Zufahrtswege zu Parkplätzen verwendet. Die verkürzte Nordschleife samt der kleinen Boxenanlage von 1983 besteht weiterhin, sie kann weitgehend unabhängig vom Betrieb auf der benachbarten Grand-Prix-Strecke benutzt werden, zum Beispiel von der RCN und GLP.
1984 wurde die Grand-Prix-Strecke mit ihren breiten Auslaufzonen mit einer live im deutschen Fernsehen übertragenen Veranstaltung eingeweiht. Das erste auf der neuen Strecke ausgetragene Rennen war ein Schaurennen mit 20 identischen Mercedes-Benz 190 E 2.3-16-Tourenwagen, bei dem viele hochkarätige Rennfahrer der damaligen Zeit antraten, darunter neun ehemalige Formel-1-Weltmeister: Jack Brabham (1959, 1960, 1966), Phil Hill (1961), Denis Hulme (1967), James Hunt (1976), Alan Jones (1980), Niki Lauda (1975, 1977 – der Titel von 1984 lag zu diesem Zeitpunkt noch in der Zukunft), Keke Rosberg (1982), Jody Scheckter (1979) und John Surtees (1964). Weitere aus der Formel 1 bekannte Namen waren Elio de Angelis, Jacques Laffite, Stirling Moss, Alain Prost, Carlos Reutemann und John Watson. Sieger wurde jedoch der damals noch wenig bekannte brasilianische Formel-1-Neuling Ayrton Senna, der den ursprünglich für seinen Landsmann Emerson Fittipaldi vorgesehenen Wagen übernommen hatte und dem es als einzigem gelang, sich nicht von dem ohne Training aus der letzten Reihe gestarteten Niki Lauda überholen zu lassen.[13]
Im Winter 1994 und im Mai 1997 wurde die Veedol-Schikane (später NGK-Schikane und nun wieder Veedol-Schikane[14]) umgebaut. Diese engere Streckenführung verringert die Geschwindigkeit der Fahrzeuge deutlich. Darüber hinaus wurde hier 1997 eine gesonderte Streckenführung für Motorradrennen eingerichtet, die auch beim 24-Stunden-Rennen genutzt wird.
2002 wurde die Strecke mit dem Bau der Mercedes-Arena auf etwa 5,1 Kilometer erweitert. Zudem wurde 2000 die Boxenanlage komplett neu gebaut, mit insgesamt 33 Garagen, die so hoch sind, dass sie sich auch für Trucks eignen.
Die Formel-1-Weltmeisterschaft trug 1984 und 1985 zwei Rennen auf dem neuen Nürburgring aus, aber ab 1986 fand der Große Preis von Deutschland wieder auf dem Hockenheimring statt. Im Gegenzug wechselte die Motorrad-Weltmeisterschaft in den 1990er-Jahren für einige Läufe von Hockenheim in die Eifel, fährt aber seit 1998 am Sachsenring.
Von 1995 bis 2006 fand jährlich ein zweites Formel-1-Rennen in Deutschland statt, das als Grand Prix von Europa bezeichnet wurde (1997 und 1998 als Großer Preis von Luxemburg, da der Europa-Grand-Prix 1997 als Saisonabschluss in Jerez [Spanien] und 1998 gar nicht ausgetragen wurde). Die Distanz betrug nach dem Umbau 2002 jeweils 60 Runden bzw. 308,863 Kilometer.
2006 wurde bekannt, dass Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone trotz bestehender Verträge mit beiden Rennstrecken ab 2007 nur noch einen Grand-Prix-Lauf pro Jahr in Deutschland zulassen wollte, jeweils im jährlichen Wechsel auf dem Hockenheim- und Nürburgring. Der deutsche Grand Prix 2007 wurde auf dem Nürburgring als Großer Preis von Europa ausgetragen, einen Großen Preis von Deutschland gab es in diesem Jahr nicht. Da die Namensrechte dafür beim Automobilclub von Deutschland liegen, fand dieser Grand Prix erst wieder 2008 auf dem Hockenheimring statt.
Im Januar 2007 warf der rheinland-pfälzische Rechnungshof den Rennstreckenbetreibern Missmanagement vor. Die Formel-1-Veranstaltungen 2004 und 2005 hätten jeweils rund neun Millionen Euro Verlust verursacht. Der von Bernie Ecclestone kontrollierten Formula One Administration Ltd. (FOA) seien dabei jährlich etwa 16 Millionen Euro Antrittsgeld gezahlt worden. Die Gesamtkosten pro Grand Prix würden jährlich um etwa zehn Prozent steigen.[15]
Am 25. März 2007 teilte der Nürburgring-GmbH-Geschäftsführer Walter Kafitz mit, dass die „Shell“-S-Kurve zwischen Dunlop-Kehre und Kumho-Kurve (Nr. 11) in Michael-Schumacher-S umbenannt werden sollte. Schumacher kam persönlich zur Taufe der Kurve am 22. Juli 2007 im Rahmen des Großen Preises von Europa an die Strecke.[16]
2010 wurde ein Biomasse-Heizwerk in Betrieb genommen. Träger ist RWE, die Lage ist nahe am Freizeit- und Businesszentrum.
Aber auch verschiedene Motorrad-, Truck-, Oldtimer- und DTM-Rennen sowie einige Markenpokale sind auf dem GP-Kurs des Nürburgrings zu Hause. Ebenso fahren alle Einsitzerserien sowie GT-Rennwagen und Sportwagen nur auf dieser „sicheren“ Variante. Trotzdem erlitten einige Piloten im Lauf der Jahre auch dort schwere oder gar tödliche Verletzungen, was aber kaum dem Zustand der Rennstrecke anzulasten war. Seit der Saison 2008 wird der deutsche Lauf zur Superbike-Weltmeisterschaft auf dem Nürburgring ausgetragen.
Streckenführungen
- Gesamtstrecke von 1927 bis 1967
- Start-und-Ziel-Schleife/Betonschleife im Detail mit Start- und Zielgerade
- Nordschleife im Detail mit Südkehre
- Südschleife im Detail
- Gesamtstrecke 1967–1972, erste Umbauten, u. a. Hohenrain
- Gesamtstrecke 1973–1982, 2. Umbauwelle, u. a. Anbindung Südschleife
- Nordschleife 1967–1982, mit Start-und-Ziel-Schleife/Betonschleife
- Gesamtstrecke 1983, während des Baus der Grand-Prix-Strecke
- Gesamtstrecke mit neuer Grand-Prix-Strecke 1984–1994
- Gesamtstrecke mit Formel-1 Schikane 1995–2001
- aktuelle Gesamtstrecke seit 2002 mit Mercedes-Arena
- neue Grand-Prix-Strecke 1984 noch ohne Veedol-Schikane
- Grand-Prix-Strecke, mit neuer Formel-1-Schikane ab 1997
- die 24-Stunden-Rennen-Variante ohne Mercedes-Arena seit 2005
- die Nordschleife im Detail seit 2002
- die Grand-Prix-Strecke im Detail, mit Mercedes-Arena seit 2002
- die Sprintstrecke mit Kurzanbindung seit 2002
- die Müllenbachschleife im Detail seit 2002
- 1991–1997 genutzte Rallycross-Strecke
- die Supermoto-Crossstrecke von 2009
Sonstige Motorsportveranstaltungen
In Verbindung mit der 20,8 Kilometer langen Nordschleife können bis zu 25,9 Kilometer lange Varianten kombiniert werden, auf denen Tourenwagen mehrstündige VLN-Langstreckenrennen austragen und zudem das 24-Stunden-Rennen. Hier befinden sich bis zu 190 Autos unterschiedlicher Modifikationsgrade, Hubraum- und Antriebsklassen gleichzeitig im Rennen, wobei sich rund 700 Fahrer (Amateure und Profis) an den Lenkrädern ablösen.
Eine der wichtigsten Veranstaltungen der europäischen Oldtimer-Szene mit bis zu 30.000 Besuchern findet jedes Jahr Anfang August statt, der AvD-Oldtimer-Grand-Prix.[17] Auf der Grand-Prix-Strecke werden Rennwagen aus verschiedenen Epochen zu Renn- und Gleichmäßigkeitsläufen bewegt. Parallel dazu treffen sich viele Oldtimer-Clubs auf den Parkplätzen rund um den Nürburgring.
Abends und an Sonntagen kann jedermann gegen eine Gebühr mit seinem Straßenfahrzeug auf der Nordschleife fahren. Genutzt wird die gesamte Strecke auch für Sportfahrerlehrgänge, bei denen Rennfahreraspiranten und Rennsport-Interessierte die Ideallinie auf dem Ring erlernen können, für Testfahrten der Automobil-Industrie und der Presse sowie für vieldiskutierte Rekordrunden.
Im Bereich der Müllenbach-Schleife im südlichen Teil der GP-Strecke gibt es neben dem normalen Asphaltkurs noch zusätzliche Schotterpassagen, wodurch hier vom ADAC (Regional-Club Nordrhein) von 1991 bis einschließlich 1997 auch Rallycross-Rennen organisiert werden konnten. Als internationale Prestige-Wettbewerbe dieser Disziplin dürfen die FIA Internations-Cup-Rennen (ein Rallycross-Europapokal für Nationalmannschaften) der Jahre 1992 und 1993 angesehen werden. Außerdem fand in diesem „Rallycross-Stadion Müllenbachschleife“ im Jahre 1989 das zweite Race of Champions der Automobilsport-Geschichte statt. Für den 12. und 13. Dezember 2020 wurde dieser Mixed Surface Track reaktiviert, damit hier zukünftig auch ein Lauf zur Rallycross-Weltmeisterschaft stattfinden kann. Aufgrund der Corona-Lage in Deutschland wurde das Rennen jedoch kurzfristig abgesagt, der erste deutsche Rallycross-WM-Lauf auf den 31. Juli und 1. August 2021 terminiert. Doch auch dieser Termin wurde aufgrund der Juli-Unwetter in der Eifel erneut verschoben, jetzt soll das Rennen am 27. und 28. November 2021 stattfinden. Allerdings wird die Piste künftig im Gegenuhrzeigersinn, statt wie in den 1990ern im Uhrzeigersinn, befahren und die Schotterschleife am äußersten Ende des Areals für die sogenannte Joker Lap genutzt.
Wertungsprüfungen der Rallye Köln-Ahrweiler führen alljährlich über die Reste der Südschleife sowie in umgekehrter Fahrtrichtung über die Nordschleife.
Außerdem gab es Bergrennen mit Start in Müllenbach, dem tiefsten Punkt der Südschleife. Gefahren wurde entgegen der üblichen Richtung hoch zu Start und Ziel. Da dann die Rückführung weiter im Kreis zurück nach Müllenbach führte, war ein unterbrechungsloser Betrieb möglich. Solche Bergrennen konnten innerhalb eines Tages mit allen Trainings- und Wertungsläufen durchgeführt werden.
Bis 2002 bestand neben dem Fahrerlager eine 1.300 Meter lange Kart-Strecke. Auf diesem Gelände wurde die Mercedes-Arena errichtet bzw. Flächen für ein erweitertes Fahrerlager asphaltiert.
Andere Veranstaltungen
- Bekannt ist auch das Musikfestival Rock am Ring, das bis 2014 jährlich im Fahrerlager-Bereich auf dem Nürburgring stattfand und danach in die nahegelegene Gemeinde Mendig umzog. Seit 2017 findet es wieder am Nürburgring statt.[18] Zu diesem mehrtägigen Rock-Event kamen jedes Jahr rund 80.000 Besucher. 2013 wurde bei dem ausverkauften Festival mit über 87.000 Besuchern ein neuer Rekord verzeichnet.
- Die Nordschleife ist außerdem seit 1978 Austragungsort des Nürburgring-Laufs, der inzwischen zusammen mit verschiedenen Radsport-Veranstaltungen (unter anderem ein 24-Stunden-Radrennen) das Event Rad & Run am Ring bildet.
- Auf dem Nürburgring fand außerdem schon dreimal die UCI-Straßen-Weltmeisterschaften statt, in den Jahren 1927, 1966 (Weltmeister Rudi Altig) und 1978.
- Seit 2003 findet die Radsportveranstaltung Rad am Ring auf der Nordschleife und im Gelände zwischen dem Start- und Zielbereich und der Nürburg statt. Im Jahr 2012 nahmen daran über 5.000 Radsportler im Rahmen von Rennrad und Mountainbike-Rennen teil. Gestartet wird als Einzelfahrer, in 2er-, 4er- und 8er-Teams bei einem 24-Stunden- oder Jedermann-Rennen, oder beim Tourenfahren.
- Seit 2011 findet der Fisherman's Friend StrongmanRun rund um den Nürburgring statt. Bei dem Hindernislauf, der dem englischen Vorbild Tough Guy Race ähnelt, nehmen jährlich rund 13.000 Läufer teil. Im Jahr 2014 umfasste die Strecke 2 Runden à 12 km mit 17 Hindernissen pro Runde.
Andere Nutzung
- Im Zuge der Hilfsaktionen zur Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 wurden die Fahrerlager, das Event-Center sowie die Parkflächen in der Umgebung als Bereitstellungsraum und Logistik- und Verpflegungszentrum für die Hochwasserhilfe genutzt. Einheiten des Katastrophenschutzes, der Bundeswehr und anderer Organisationen wurden von hier in den Einsatz in den betroffenen Gebieten geschickt und nutzten das Gelände für Ruhepausen. Von hier fanden zudem Versorgungsflüge per Außenlast mit Hubschraubern statt.
Nürburgring 2009
Unter dem Projektnamen Nürburgring 2009 wurden ab 22. November 2007[19] das Erlebniswelt-Gebäude sowie der anschließende Parkplatz abgerissen und das Umfeld des Nürburgrings um- und ausgebaut. An Stelle der gesprengten Haupttribüne T3 gegenüber den Boxen entstand eine neue Haupttribüne mit Platz für 5.000 Personen. Im oberen Teil der Tribüne wurde eine VIP-Lounge für 600 Personen eingerichtet. Ein wesentlicher Teil dieses Tribünengebäudes wurde für Büros der Verwaltung des Nürburgrings verwendet. Sie sind durch eine aufwändige Schallschutzverglasung in Richtung der Rennstrecke abgeschirmt. Bis dahin war die Verwaltung in den aus der Anfangszeit der Rennstrecke stammenden Häusern A und B an der Bundesstraße 258 untergebracht.
Bis Sommer 2009 entstand zwischen der Bundesstraße und der Start-Ziel-Gerade eine Erlebnismeile, der sogenannte ring°boulevard. Dort sind Ladenlokale führender Automobilhersteller und Zulieferer angesiedelt worden. Des Weiteren wurde der Boulevard mit einer 4.000 m² großen Halle mit 4.500 Sitzplätzen, zusätzlich zum bestehenden Dorint-Hotel einem neuen 4-Sterne-Hotel (Lindner Hotels AG, an der Tribüne T4) und einem Indoor-Themenpark ergänzt. Jenseits der Bundesstraße entstand mit dem Eifeldorf eine Ansammlung von Restaurants und Discotheken. Bei Meuspath wurde ein Motorsport-Feriendorf eingerichtet, das zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten in rund 100 Ferienhäusern bietet.
Die offizielle Eröffnung des „neuen Nürburgrings“ fand am 10. Juli 2009 statt, ein Großteil der neuen Attraktionen war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht in Betrieb. Die größte Attraktion sollte der sogenannte ring°racer werden – eine Achterbahn, deren Besonderheit die enorme Beschleunigung am Start ist. Dieser Launch Coaster wurde mit Luftdruck beschleunigt. Er wurde symbolisch beim Großen Preis mit Prominenten[20] eröffnet. Nachdem es während der Testfahrten im Sommer 2009 zu zwei Explosionen mit Verletzten kam, wurde das Fahrgeschäft nicht in Betrieb genommen.[21] Erst am 31. Oktober 2013 wurde der Vollbetrieb aufgenommen.[22] Jedoch wurde bereits am 3. November 2013 der Fahrbetrieb wieder vollständig eingestellt.
Das Projekt Nürburgring 2009, in das rund 350 Millionen Euro aus Steuergeldern flossen,[23] führte im Sommer 2009 zum Rücktritt des rheinland-pfälzischen Finanzministers und Aufsichtsratschefs der Nürburgring GmbH, Ingolf Deubel.
Der damalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck hatte betont, das Projekt werde den Steuerzahler keinen Euro kosten.[24] Als Berater wurden die Macher des gescheiterten Space Park Bremen engagiert. Bei der Suche nach Investoren wurden dubiose Finanzvermittler beauftragt und unter anderem zum Beweis der Liquidität des Bundeslandes Rheinland-Pfalz eine Summe von 95 Millionen Euro nach Liechtenstein überwiesen. Nachdem kein Investor gefunden worden war, wurde die gesamte Investition zumindest vorläufig aus Steuergeldern finanziert und mit dem Bau begonnen. In die Kritik geriet Landesfinanzminister Ingolf Deubel, da die Finanzierung des Ausbaus über hochspekulative Fonds, Liechtensteiner Konten und unbekannte Geschäftspartner in Dubai stattfinden sollte. Am 7. Juli 2009 trat Deubel auf Grund der Kritik am Geschäftsgebaren eines Schweizer Vermittlers bei der Privatfinanzierung des geplanten Freizeitzentrums zurück. Zudem war beim kritisch berichtenden Journalisten Wilhelm Hahne eine Hausdurchsuchung durchgeführt worden.[25]
In Kreisen der privatwirtschaftenden Gastronomie des Umlandes wurde das Projekt abgelehnt, da aus ihrer Sicht an Stelle der versprochenen Strukturverbesserung eine mit Steuergeldern subventionierte Konkurrenz entstand. Die Renditeerwartungen des Landes an die Investitionen – Kurt Beck sprach im Jahr 2007 von einer Amortisierung bereits nach drei Jahren – waren „völlig aus der Luft gegriffen und unrealistisch, da die erforderlichen Rahmenbedingungen und Zahlen am Nürburgring nicht realisierbar sind“.[26]
Strafrechtliche Konsequenzen
Ab Oktober 2012 lief gegen Ingolf Deubel ein Prozess vor dem Landgericht Koblenz, wobei ihm Untreue im Zusammenhang mit der gescheiterten Privatfinanzierung des Freizeitparks vorgeworfen wurde. Im April 2014 wurde er wegen Untreue und uneidlicher Falschaussage im Untersuchungsausschuss des Landtags Rheinland-Pfalz zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt.[27][28] Der ebenfalls angeklagte ehemalige Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, Walter Kafitz, wurde wegen Untreue in sieben Fällen zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sieben Monaten verurteilt. Gegen den ehemaligen Controller der Nürburgring GmbH, Michael Nuß, verhängte das Gericht wegen vier Untreue-Fällen eine Bewährungsstrafe von acht Monaten.[29] Während des Prozesses kam es zu Differenzen zwischen Deubel und Nuß, nachdem letzterer aussagte, Deubel sei die treibende Kraft hinter zahlreichen verhängnisvollen Entscheidungen gewesen. Deubel habe, obwohl er bloß Aufsichtsrat der Nürburgring GmbH war, immer wieder Anordnungen erteilt und faktisch oft die Geschäfte geführt.[30] Die Verteidiger von Deubel und Nuß legten Revision ein und der Generalbundesanwalt sprach sich dafür aus, das Verfahren vor dem Landgericht Koblenz teilweise erneut durchzuführen.[31] In einem erneuten Prozess wurde Deubel im Januar 2020 zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Nachdem der BGH eine Revision im September 2020 verwarf, wurde das Urteil rechtskräftig. Deubel muss die Haftstrafe antreten und verliert seine Beamtenpension.[32][33]
Am 16. September 2009 startete im Landtag ein aufwändiger Untersuchungsausschuss, der die Verantwortlichkeiten der gescheiterten Privatfinanzierung offenlegen sollte. Ein am 2. Dezember 2009 von der Landesregierung Rheinland-Pfalz vorgestelltes Zukunftsprojekt sah die Teilung in eine Betriebs- und eine Betreibergesellschaft vor, der Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH, Walter Kafitz wurde entlassen. Die Teilung in Betriebs- und Betreibergesellschaft geschah zum 2. Mai 2010, sowohl die beiden Rennstrecken (Grand-Prix-Strecke und Nordschleife) als auch die neu geschaffene Erlebniswelt inklusive der beiden neuen Hotels und des neuen Ferienparks in Drees wurden seitdem durch die neugegründete Nürburgring Automotive GmbH betrieben. Diese gehört zu je 50 Prozent der Lindner Hotels AG und dem Immobilienentwickler Mediinvest.[34] Die Nürburgring GmbH bestand seit diesem Zeitpunkt als reine Besitzgesellschaft, die zu 90 Prozent dem Land Rheinland-Pfalz gehörte. Diese besaß und verwaltete seitdem alle Immobilien des Freizeit- und Geschäftszentrums.[35]
Im Dezember 2012 deckte die Wochenzeitung Die Zeit auf, dass die Staatsanwaltschaft Koblenz und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz bereits im März 2009 den Schweizer Geschäftsmann Urs Barandun unter die Lupe genommen hatten, nachdem ein Informant dem LKA darüber berichtet hatte, dass es in der Vergangenheit bereits zu Auffälligkeiten bei Geschäften von Barandun gekommen war.[36] Gegen Barandun wird (Stand 2019) vor dem Landgericht Mainz wegen Urkundenfälschung ermittelt.[37]
Insolvenz und Verkauf
Am 7. Februar 2012 beschloss die Landesregierung Rheinland-Pfalz, den Pachtvertrag mit der Nürburgring Automotive GmbH zu kündigen, da Pachtzahlungen an die Nürburgring GmbH ausgeblieben waren. Unrentable Teile des Vergnügungsparks sollten geschlossen werden, außerdem war die Streichung von 92 Stellen geplant.[38]
Da die vom Land Rheinland-Pfalz im Juli 2012 beantragten Beihilfen in Höhe von 13 Millionen Euro durch die EU-Kommission nicht rechtzeitig genehmigt wurden, leitete die Nürburgring GmbH ein Verfahren zur drohenden Zahlungsunfähigkeit ein.[39] Am 18. Juli 2012 fand eine Insolvenz-Unterrichtung der Mitarbeiter statt, ab 23. Juli 2012 übernahm der Insolvenzverwalter die Geschäftsführung der Nürburgring GmbH.[40]
Der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags aktivierte am 1. August 2012 Rücklagen in Höhe von 254 Millionen Euro, um eine Bürgschaft für einen der insolventen Betreibergesellschaft gewährten Kredit zu bedienen. Ministerpräsident Beck bat den Landtag um Entschuldigung.[24]
Das Insolvenzverfahren wurde am 2. November 2012 offiziell eröffnet. Ziel der Insolvenz in Eigenverwaltung war die Neuvermarktung der Rennstrecke.[41] Im April 2013 sollte der Verkauf der Rennstrecke beginnen. Durch ein Gesetz oder eine Widmung sollte sichergestellt werden, dass auch zukünftig Privatpersonen die Rennstrecke nutzen könnten. Ein Käufer sollte bis Ende 2013 gefunden werden.[42]
Mitte Mai 2013 wurden Rennstrecke, Freizeitpark und Hotel zum Verkauf angeboten. Die Ausschreibung lief bis 12. Juni 2013. Laut Angaben des Insolvenzverwalters wurde das Gesamtpaket mit rund 120 Millionen Euro bewertet.[43] Der Gesamtverlust für den Steuerzahler betrug rund 330 Millionen Euro.[44]
Am 11. März 2014 gaben die Gläubiger bekannt, dass der Nürburgring für 77 Millionen Euro an den Automobilzulieferer Capricorn verkauft wird. Capricorn gab bekannt, weitere 25 Millionen Euro in den Nürburgring investieren und das Erlebnisdorf „Grüne Hölle“ sowie die Achterbahn mit dem Wirksamwerden der Übernahme zum 1. Januar 2015 sofort schließen zu wollen.[3] Seit Ende Oktober 2014 hält der russische Milliardär Viktor Charitonin durch die Firma NR Holding zwei Drittel der Anteile am Nürburgring. Er hat damit die Capricorn-Anteile übernommen. Ein weiteres Drittel gehört weiterhin Getspeed.[45]
Die Europäische Union prüft, ob die Beihilfen im Umfang von 480 Millionen Euro rechtmäßig gezahlt wurden. Bereits zu Beginn des Verkaufsverfahrens wurde bekannt, dass mögliche Investoren fällige Beihilfe-Rückforderungen nicht übernehmen würden.[43] Auch Capricorn hat für den Fall, dass Beihilfen zurückgefordert werden, ein Rücktrittsrecht im Kaufvertrag vereinbart.[5] Am 1. Oktober 2014 wurde bekannt, dass die EU-Kommission Beihilfen in Höhe von 456 Millionen Euro für unvereinbar mit den Beihilfevorschriften der EU hält.[46] Der Europäische Gerichtshof hob die Entscheidung der EU-Kommission 2021 auf, weil die Kommission nicht geprüft habe, ob bereits die Erteilung des Zuschlags als solche gegen das Diskriminierungsverbot verstoße.[47]
Statistik
Streckendaten
- Streckenlänge: 5,148 Kilometer
- Rundendistanz: 60 Runden (308,863 Kilometer)
- Länge der Boxengasse: 381,4 Meter[48]
22,8-km-Strecke (1951–1976)
- Qualifikation: 6:58,6 min (Niki Lauda, Ferrari, 1975)
- Rennen: 7:06,4 min (Clay Regazzoni, Ferrari, 1975)
4,5-km-Strecke (1984–2001)
- Qualifikation: 1:14,960 min (Michael Schumacher, Ferrari, 2001)
- Rennen: 1:18,354 min (Juan Pablo Montoya, Williams, 2001)
5,1-km-Strecke (seit 2002)
- Qualifikation: 1:25,269 min (Valtteri Bottas, Mercedes, 2020)
- Rennen: 1:28,139 min (Max Verstappen, Red Bull, 2020)
Nordschleife (1951–1976)
Nr. | Jahr | Fahrer | Konstrukteur | Motor | Reifen | Zeit | Streckenlänge | Runden | Ø-Tempo | Datum | GP von |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 1951 | Alberto Ascari | Ferrari | Ferrari | P | 3:23:03,300 h | 22,810 km | 20 | 134,801 km/h | 29. Juli | Deutschland |
2 | 1952 | Alberto Ascari | Ferrari | Ferrari | E | 3:06:13,300 h | 22,810 km | 18 | 132,288 km/h | 3. August | |
3 | 1953 | Giuseppe Farina | Ferrari | Ferrari | P | 3:02:25,000 h | 22,810 km | 18 | 135,047 km/h | 2. August | |
4 | 1954 | Juan Manuel Fangio | Mercedes | Mercedes | C | 3:45:45,800 h | 22,810 km | 22 | 133,366 km/h | 1. August | Deutschland / Europa |
5 | 1956 | Juan Manuel Fangio | Ferrari | Ferrari | E | 3:38:43,700 h | 22,810 km | 22 | 137,656 km/h | 5. August | Deutschland |
6 | 1957 | Juan Manuel Fangio | Maserati | Maserati | P | 3:30:38,300 h | 22,810 km | 22 | 142,943 km/h | 4. August | |
7 | 1958 | Tony Brooks | Vanwall | Vanwall | D | 2:21:15,000 h | 22,810 km | 15 | 145,338 km/h | 3. August | |
8 | 1961 | Stirling Moss | Lotus | Climax | D | 2:18:12,400 h | 22,810 km | 15 | 148,538 km/h | 6. August | Deutschland / Europa |
9 | 1962 | Graham Hill | B.R.M. | B.R.M. | D | 2:38:45,300 h | 22,810 km | 15 | 129,312 km/h | 5. August | Deutschland |
10 | 1963 | John Surtees | Ferrari | Ferrari | D | 2:13:06,800 h | 22,810 km | 15 | 154,222 km/h | 4. August | |
11 | 1964 | John Surtees | Ferrari | Ferrari | D | 2:12:04,800 h | 22,810 km | 15 | 155,429 km/h | 2. August | |
12 | 1965 | Jim Clark | Lotus | Climax | D | 2:07:52,400 h | 22,810 km | 15 | 160,542 km/h | 1. August | |
13 | 1966 | Jack Brabham | Brabham | Repco | G | 2:27:03,000 h | 22,810 km | 15 | 139,606 km/h | 7. August | |
14 | 1967 | Denis Hulme | Brabham | Repco | G | 2:05:55,700 h | 22,835 km | 15 | 163,200 km/h | 6. August | |
15 | 1968 | Jackie Stewart | Matra | Ford | D | 2:19:03,200 h | 22,835 km | 14 | 137,943 km/h | 4. August | Deutschland / Europa |
16 | 1969 | Jacky Ickx | Brabham | Ford | G | 1:49:55,400 h | 22,835 km | 14 | 174,498 km/h | 3. August | Deutschland |
17 | 1971 | Jackie Stewart | Tyrrell | Ford | G | 1:29:15,700 h | 22,835 km | 12 | 184,191 km/h | 1. August | |
18 | 1972 | Jacky Ickx | Ferrari | Ferrari | F | 1:42:12,300 h | 22,835 km | 14 | 187,676 km/h | 30. Juli | |
19 | 1973 | Jackie Stewart | Tyrrell | Ford | G | 1:42:03,000 h | 22,835 km | 14 | 187,961 km/h | 5. August | |
20 | 1974 | Clay Regazzoni | Ferrari | Ferrari | G | 1:41:35,000 h | 22,835 km | 14 | 188,824 km/h | 4. August | Deutschland / Europa |
21 | 1975 | Carlos Reutemann | Brabham | Ford | G | 1:41:14,100 h | 22,835 km | 14 | 189,474 km/h | 3. August | Deutschland |
22 | 1976 | James Hunt | McLaren | Ford | G | 1:41:42,700 h | 22,835 km | 14 | 188,586 km/h | 1. August |
Rekordsieger
Fahrer: Juan Manuel Fangio/Jackie Stewart (je 3) • Fahrernationen: Großbritannien (10) • Konstrukteure: Ferrari (8) • Motorenhersteller: Ferrari (8) • Reifenhersteller: Goodyear (8)
Grand-Prix-Kurs (1984–2020)
Nr. | Jahr | Fahrer | Konstrukteur | Motor | Reifen | Zeit | Streckenlänge | Runden | Ø-Tempo | Datum | GP von |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 1984 | Alain Prost | McLaren | Porsche (TAG) | M | 1:35:13,284 h | 4,542 km | 67 | 191,751 km/h | 7. Oktober | Europa |
2 | 1985 | Michele Alboreto | Ferrari | Ferrari | G | 1:35:31,337 h | 4,542 km | 67 | 191,147 km/h | 4. August | Deutschland |
keine Formel-1-Rennen von 1986 bis 1994 | |||||||||||
3 | 1995 | Michael Schumacher | Benetton | Renault | G | 1:39:59,044 h | 4,556 km | 67 | 183,180 km/h | 1. Oktober | Europa |
4 | 1996 | Jacques Villeneuve | Williams | Renault | G | 1:33:26,473 h | 4,556 km | 67 | 196,007 km/h | 28. April | |
5 | 1997 | Jacques Villeneuve | Williams | Renault | G | 1:31:27,843 h | 4,556 km | 67 | 200,244 km/h | 28. September | Luxemburg |
6 | 1998 | Mika Häkkinen | McLaren | Mercedes | B | 1:32:14,789 h | 4,556 km | 67 | 198,545 km/h | 27. September | |
7 | 1999 | Johnny Herbert | Stewart | Ford | B | 1:41:54,314 h | 4,556 km | 66 | 177,034 km/h | 26. September | Europa |
8 | 2000 | Michael Schumacher | Ferrari | Ferrari | B | 1:42:00,307 h | 4,556 km | 67 | 179,541 km/h | 21. Mai | |
9 | 2001 | Michael Schumacher | Ferrari | Ferrari | B | 1:29:42,724 h | 4,556 km | 67 | 204,143 km/h | 24. Juni | |
10 | 2002 | Rubens Barrichello | Ferrari | Ferrari | B | 1:35:07,426 h | 5,146 km | 60 | 194,742 km/h | 23. Juni | |
11 | 2003 | Ralf Schumacher | Williams | BMW | M | 1:34:43,622 h | 5,148 km | 60 | 195,633 km/h | 29. Juni | |
12 | 2004 | Michael Schumacher | Ferrari | Ferrari | B | 1:32:35,101 h | 5,148 km | 60 | 200,160 km/h | 30. Mai | |
13 | 2005 | Fernando Alonso | Renault | Renault | M | 1:31:46,648 h | 5,148 km | 59 | 198,555 km/h | 29. Mai | |
14 | 2006 | Michael Schumacher | Ferrari | Ferrari | B | 1:35:58,765 h | 5,148 km | 60 | 193,081 km/h | 7. Mai | |
15 | 2007 | Fernando Alonso | McLaren | Mercedes | B | 2:06:26,358 h | 5,148 km | 60 | 146,567 km/h | 22. Juli | |
16 | 2009 | Mark Webber | Red Bull | Renault | B | 1:36:43,310 h | 5,148 km | 60 | 191,599 km/h | 12. Juli | Deutschland |
17 | 2011 | Lewis Hamilton | McLaren | Mercedes | P | 1:37:30,224 h | 5,148 km | 60 | 190,059 km/h | 24. Juli | |
18 | 2013 | Sebastian Vettel | Red Bull | Renault | P | 1:41:14,711 h | 5,148 km | 60 | 182,896 km/h | 7. Juli | |
keine Formel-1-Rennen von 2014 bis 2019 | |||||||||||
19 | 2020 | Lewis Hamilton | Mercedes | Mercedes | P | 1:35:49,641 h | 5,148 km | 60 | 193,398 km/h | 11. Oktober | Eifel |
Rekordsieger
Fahrer: Michael Schumacher (5) • Fahrernationen: Deutschland (7) • Konstrukteure: Ferrari (6) • Motorenhersteller: Ferrari/Renault (je 6) • Reifenhersteller: Bridgestone (7)
Veranstaltungsradio
Der Nürburgring verfügt über einen UKW-Sender für ein Veranstaltungsradio, der auf der Frequenz 87,7 MHz mit 50 W ERP arbeitet. Die Antenne befindet sich in 44 Meter Höhe auf einem Schleuderbetonmast bei 50°20′22,59″ N 6°56′51,02″ O. Der Sender dient, wenn keine Veranstaltung stattfindet, zur Verbreitung des Programms von RPR1. Bei „Rock am Ring“ wird SWR3 ausgestrahlt.[49]
Literatur
- L. Jonasz: Der Nürburg-Ring. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. 71. Jahrgang, Nr. 32, 6. August 1927, S. 1129–1132.
- Jörg-Thomas Födisch: Nürburgring – Die Chronik der legendären Rennstrecke. Verlagsunion Erich Pabel – Arthur Moewig KG, Rastatt 1991, ISBN 3-8118-3065-1.
- Jörg-Thomas Födisch, Robert Ostrovsky: Grüne Hölle Nürburgring : eine Bild- und Text-Dokumentation. Brühl, Gießen 1995, ISBN 3-922300-53-7.
- Jörg-Thomas Födisch, Robert Ostrovsky: Rund um den "Ring" : eine Bilddokumentation von Ortschaften in der Umgebung der berühmtesten Rennstrecke der Welt, dem Nürburgring, vor seiner Entstehung und von ihm selbst. Geiger, Horb am Neckar 1996, ISBN 3-89570-248-X.
- Jörg-Thomas Födisch, Ostrovsky, Robert: Der Nürburgring : die legendäre Rennstrecke von 1927 bis heute. Heel, Königswinter 2000, ISBN 3-89365-841-6.
- Michael Behrndt, Jörg-Thomas Födisch: 75 Jahre Nürburgring. Eine Rennstrecke im Rückspiegel. Heel Verlag, Königswinter 2002, ISBN 3-89880-083-0.
- Klaus Ridder: Helden des Nürburgrings. Sutton Verlag, Erfurt 2006, ISBN 3-86680-073-8.
- Wolfgang Förster: Faszination Nürburgring – Gestern & Heute. Heel Verlag, Königswinter 2011, ISBN 978-3-86852-496-3.
- Wilhelm Hahne (Autor), Peter Doeppes (Illustrator): „Nürburgring 2009“. Skandal? Affäre? Südwest- und Eifelzeitung Verlags- und Vertriebs-GmbH, Daun 2010, ISBN 978-3-9810588-2-6.
- Ferdi Kräling, Gregor Messer: Grüne Hölle Nürburgring – Faszination Nordschleife. 1. Auflage. Delius Klasing, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-7688-3274-8.
Weblinks
Einzelnachweise
- Renovierte Hölle, Spiegel-Artikel 19/1984, abgerufen am 22. September 2010.
- nuerburgring.de: Grand-Prix-Strecke. Abgerufen am 21. April 2021.
- Automobilzulieferer kauft insolventen Nürburgring. Die Welt, 11. März 2014, abgerufen am 11. März 2014.
- Offizielle Pressemitteilung zur Übernahme des Nürburgrings durch die Capricorn Group. (pdf) (Nicht mehr online verfügbar.) Capricorn Group, 11. März 2014, archiviert vom Original am 12. März 2014; abgerufen am 11. März 2014.
- Ein Überraschungssieger und viele Verlierer WirtschaftsWoche, 12. März 2014, abgerufen am 12. März 2014
- „ Insolvente Rennstrecke: Russischer Oligarch steigt beim Nürburgring ein“. In: spiegel.de. 30. Oktober 2014, abgerufen am 30. Oktober 2014.
- Jörg-Thomas Födisch: Nürburgring; Seite 4
- Jörg-Thomas Födisch: Nürburgring; Seite 5
- Jörg-Thomas Födisch: Nürburgring; Seite 6
- Von der Notstandsmaßnahme zur Goldgrube (Memento vom 8. November 2007 im Internet Archive), Landessportbund Rheinland-Pfalz
- Luki Scheuer: Nürburgring - Tradition und Fortschritt. Hrsg.: Nürburgring GmbH. Rhenania-Verlag, Koblenz, ISBN 3-922755-21-6, S. 22.
- Jörg-Thomas Födisch: Nürburgring; Seite 8
- Resultatliste des Schaurennens vom 12.5.1984 am Nürburgring. In: PistonHeads.com. Abgerufen am 2. Dezember 2011.
- Zurück zur Tradition: Nürburgring wieder mit Veedol-Schikane. In: Nuerburgring.de. Abgerufen am 4. September 2015.
- „Nürburgring: Grüne Hölle“, WirtschaftsWoche 18. März 2007 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- „S wie Schumacher“, Formel1.de 25. März 2007 (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive), www.motorsport-total.com – Nürburgring benennt Kurve nach Schumacher
- AvD-Oldtimer-Grand-Prix-Homepage (gefunden am 24. März 2009)
- SPIEGEL Online: "Rock am Ring" kehrt zurück an den Nürburgring. http://www.spiegel.de/kultur/musik/rock-am-ring-kehrt-zurueck-an-den-nuerburgring-mendig-nicht-mehr-haltbar-a-1124475.html
- Bild vom Spatenstich Nürburgring 2009. Auf 20832.com, abgerufen am 9. Januar 2019.
- Kai Ebel: So war's mit Schumi und Lilly in der Achterbahn. 14. Juli 2009. Auf Bild.de, abgerufen am 9. Januar 2019.
- Ringracer-Achterbahn startet erst 2011. Artikel im Volksfreund vom 15. Oktober 2010, abgerufen am 15. Oktober 2010.
- Offizieller Start ring racer am Nürburgring. (Nicht mehr online verfügbar.) In: wochenspiegellive.de. 31. Oktober 2013, archiviert vom Original am 3. November 2013; abgerufen am 6. Dezember 2013.
- Regressforderungen gegen Ex-Ring-Chef Kafitz. Abgerufen im Trierischen Volksfreund am 26. März 2010.
- Heike Anger: Von Pleiten, Pech und Pannen. In: Handelsblatt. Nr. 148, 2. August 2012, ISSN 0017-7296, S. 13.
- NDR: Schikane – Razzia bei einem kritischen Journalisten (Memento vom 30. August 2010 im Internet Archive), 1. Juli 2009 (Artikel im Internet Archive).
- Versammlungsprotokoll der Versammlung der Interessengemeinschaft Nürburgring zur Reaktivierung der Bürgerinitiative Nürburg e. V. In: rettet-den-ring.de. 11. März 2007, abgerufen am 16. November 2011.
- Ex-Finanzminister Deubel zu Haftstrafe verurteilt. Auf Sueddeutsche.de, abgerufen am 16. April 2014.
- Kurt Becks Ex-Finanzminister muss 3,5 Jahre in Haft. Die Welt, abgerufen am 16. April 2014.
- Nürburgring-Prozess Dreieinhalb Jahre Haft für Ingolf Deubel. SWR Landesschau aktuell Rheinland-Pfalz, 16. April 2014, abgerufen am 22. Oktober 2015.
- Marcus Rohwetter und Dagmar Rosenfeld: Nürburgring: Einer lügt im Eifelkrimi. Die Zeit, 14. März 2013, abgerufen am 22. Oktober 2015.
- Ursula Samary: Ring: Sehen sich alle Verurteilten vor Gericht wieder? Rhein-Zeitung, 27. April 2015, abgerufen am 22. Oktober 2015.
- Nürburgring-Affäre: Deubel wird Revision gegen Urteil einlegen, SWR, 31. Januar 2020
- Ex-Finanzminister Deubel muss ins Gefängnis, SWR, 22. September 2020
- Hofübergabe am Nürburgring vollzogen. 6. Mai 2010. Auf Motorsport-Total.com, abgerufen am 8. Januar 2019.
- Neue Strukturen am Nürburgring: Land wird Eigentümer aller Bauten. Abgerufen im Trierischen Volksfreund am 26. März 2010.
- Marcus Rohwetter, Dagmar Rosenfeld: Im Zweifel gegen die Ankläger. DIE ZEIT Nr. 51, 23. Dezember 2012, abgerufen am 24. Dezember 2012.
- Nürburgring-Affäre - Barandun bestreitet Fälschung, SWR, 24. Oktober 2019
- Kündigung: Rot-Grün trennt sich von Privatbetreibern am Nürburgring. Allgemeine Zeitung Rhein-Main-Presse, 7. Februar 2012, abgerufen am 21. Februar 2012.
- Ausgebremst: Nürburgring geht in die Insolvenz. (Nicht mehr online verfügbar.) In: heute.de. ZDF, 18. Juli 2012, ehemals im Original; abgerufen am 18. Juli 2012. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- Ludger Fittkau: Insolvenzverwalter übernimmt den Nürburgring - Rot-grüne Landesregierung gibt Brüssel die Schuld. Deutschlandradio, 18. Juli 2012, abgerufen am 18. Juli 2012.
- Nürburgring: Insolvenzverfahren eröffnet, Trierische Volksfreund vom 2. November 2012, abgerufen am 3. November 2012.
- Nürburgring bleibt Rennstrecke. In: Handelsblatt. Nr. 50, 22. März 2013, ISSN 0017-7296, S. 22.
- M. Buchenau: Nürburgring mit Freizeitpark steht zum Verkauf. In: Handelsblatt. 15. Mai 2013, ISSN 0017-7296, S. 17.
- H. Anger, D. Delhaes, F. M. Drost, D. Fockenbrock, F. Gartmann, M. Murphy: Kontrollverlust der Kontrolleure. In: Handelsblatt. Nr. 5, 8. Januar 2013, ISSN 0017-7296, S. 1, 4.
- Insolvente Rennstrecke: Russischer Oligarch steigt beim Nürburgring ein. In: spiegel.de. 30. Oktober 2014, abgerufen am 30. Oktober 2014.
- Beihilfen für Nürburgring waren unzulässig. In: faz.net. 1. Oktober 2014, abgerufen am 1. Oktober 2014.
- Rechtsstreit um Rennstrecke: EuGH: Nürburgring-Verkauf muss neu geprüft werden - SWR.de
- „Daten und Fakten“ (Memento vom 13. Februar 2006 im Internet Archive) (Offizielle Webseite Nürburgring GmbH)
- FMSCAN. Abgerufen am 15. Juli 2018.