Großer Preis von Mexiko 1963
Der Große Preis von Mexiko 1963 fand am 27. Oktober 1963 auf dem Magdalena Mixhuca bei Mexiko-Stadt statt und war das neunte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1963.
Renndaten | ||
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9. von 10 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1963 | ||
Name: | II Gran Premio de Mexico | |
Datum: | 27. Oktober 1963 | |
Ort: | Mexiko-Stadt, Mexiko | |
Kurs: | Magdalena Mixhuca | |
Länge: | 325 km in 65 Runden à 5 km | |
Wetter: | bewölkt, trocken | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Jim Clark | Lotus-Climax |
Zeit: | 1:58,8 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Jim Clark | Lotus-Climax |
Zeit: | 1:58,1 min | |
Podium | ||
Erster: | Jim Clark | Lotus-Climax |
Zweiter: | Jack Brabham | Brabham-Climax |
Dritter: | Richie Ginther | B.R.M. |
Berichte
Hintergrund
Zum zweiten Mal nach 1962 wurde der Große Preis von Mexiko ausgetragen, das erste Mal im Rahmen der Automobil-Weltmeisterschaft. Den Sieg beim Rennen zuvor teilten sich Jim Clark und Trevor Taylor auf einem Lotus. Der Große Preis von Mexiko wurde in den folgenden Jahren fester Bestandteil des Rennkalenders, allerdings gab es mehrere Unterbrechungen von längeren Zeiträumen, in denen der Grand Prix nicht ausgetragen wurde. Die Rennstrecke hieß Magdalena Mixhuca, wurde später aber nach den beiden Brüdern Ricardo Rodríguez und Pedro Rodríguez umbenannt. Ricardo Rodríguez starb beim Rennen im Vorjahr durch einen Trainingsunfall. Pedro Rodríguez beendete bei Lotus die Saison und wechselte im folgenden Jahr zu Ferrari.
Mehrere Teams beendeten nach dem Großen Preis von Mexiko die Saison und meldeten sich nicht mehr für den zwei Monate später stattfindenden Großen Preis von Südafrika. British Racing Partnership qualifizierte sich ein letztes Mal, Jim Hall fuhr dabei sein letztes Rennen in der Automobil-Weltmeisterschaft. Für das Team folgten zwei weitere Meldungen 1964. Bei Reg Parnell Racing waren Masten Gregory, Hap Sharp und Chris Amon gemeldet. Amon blieb auch in der folgenden Saison beim Team, Sharp wechselte zum Rob Walker Racing Team, Gregory kehrte nach einem Jahr Pause 1965 zur Scuderia Centro Sud zurück. Auch Automobili Turismo e Sport beendete die Saison, Phil Hill wechselte anschließend zu Cooper, Giancarlo Baghetti bestritt in den nächsten Jahren nur noch vereinzelte Rennen für andere Teams. Frank Dochnal war das einzige Mal im Rahmen der Automobil-Weltmeisterschaft für einen Grand Prix gemeldet, er fuhr einen privaten Cooper T51.
Moisés Solana debütierte bei der Scuderia Centro Sud und fuhr einen BRM P57. Das Besondere an dieser Rennteilnahme war seine Startnummer 13, die vorher noch kein anderer Fahrer in der Automobil-Weltmeisterschaft hatte. Auf die Vergabe dieser Zahl wurde seit 1926 in der Regel verzichtet, weil sie als unglücksbringend angesehen wurde und einige tödliche Unfälle in der Vorkriegszeit mit ihr in Verbindung gebracht wurden[1]. Solana blieb bis zur Formel-1-Saison 2014 der einzige Pilot mit dieser Startnummer, der sich für ein Rennen qualifizierte, bevor Pastor Maldonado die 13 als seine permante Startnummer festlegte.
In der Fahrerwertung führte Clark uneinholbar vor Richie Ginther und den punktgleichen Graham Hill und John Surtees. Auch die Konstrukteurswertung war bereits zugunsten von Lotus entschieden, das Team führte vor B.R.M. und Ferrari.
Training
Clark dominierte das Training und war mit über einer Sekunde Vorsprung der Schnellste. Es war seine sechste Pole-Position der Saison. John Surtees wurde mit einer Zehntelsekunde Vorsprung Zweiter vor Graham Hill. Mit Dan Gurney auf Brabham lagen vier verschiedene Konstrukteure auf den ersten vier Startplätzen.
Im Mittelfeld belegte Richie Ginther Rang fünf, Lorenzo Bandini auf Ferrari qualifizierte sich auf Platz sieben zwischen den beiden Cooper. Mit Jo Bonnier und Jo Siffert folgten zwei Fahrer mit Kundenfahrzeugen. Die ersten zehn wurden von Jack Brabham komplettiert. Wagen der Konstrukteure Lola Cars, A.T.S. und Porsche qualifizierten sich im hinteren Feld. Dochnal qualifizierte sich, beschädigte den Wagen aber bei einem Unfall und nahm deshalb nicht am Rennen teil.
Rennen
Clark ging nach dem Start in Führung und dominierte anschließend das Rennen. Bereits in den ersten Rennrunden baute er sich einen Vorsprung von mehr als acht Sekunden auf die Konkurrenz auf. Gurney verbesserte sich vom vierten Startplatz auf Rang zwei vor Surtees, der schon früh im Rennen Handlingprobleme mit seinem Ferrari hatte. In Runde 19 fuhr er an die Box, um die Aufhängung reparieren zu lassen. Dabei ließ er den Motor absterben und musste angeschoben werden, um das Rennen fortsetzen zu können. Diese unerlaubte Hilfeleistung seiner Mechaniker wurde von der Rennleitung mit der Disqualifikation geahndet. Dies war die einzige Disqualifikation in Surtees Karriere.
Mit Tony Maggs, Baghetti, Trevor Taylor und Bruce McLaren schieden im Laufe des Rennens vier Fahrer mit Motorschaden aus. Bei Gregory, Rodríguez und Phil Hill war ein Aufhängungsschaden der Ausfallgrund, Amon und Bandini fielen ebenfalls mit technischen Defekten aus. Es erreichte somit kein Ferrari und auch kein A.T.S. das Ziel. Für das Lotus-Werksteam verblieb nur Clark im Rennen, der seinen Vorsprung auf die Konkurrenz auf über eine Minute ausbaute. Durch die zahlreichen Ausfälle der Kontrahenten verbesserte sich Brabham auf den zweiten Platz, nachdem er von Startplatz zehn gestartet war. Er profitierte dabei auch davon, dass Graham Hill Getriebeprobleme hatte und Gurney mit einer fehlerhaften Benzinzufuhr zurückfiel.
Clark gewann das Rennen überlegen und erzielte neben der Pole-Position auch die schnellste Rennrunde. Da er außerdem alle Runden anführte, erzielte er den dritten Grand Slam der Saison. Dies gelang vor ihm nur Alberto Ascari 1952. Es war Clarks sechster Saisonsieg, womit er den Rekord von Ascari und Juan Manuel Fangio einstellte. Bedingt durch die Streichresultateregelung erzielte Clark mit diesen sechs Siegen die maximal mögliche Punktzahl von 54 Zählern in der Fahrerwertung und auch Lotus hatte die maximale Anzahl Zähler in der Konstrukteurswertung erreicht. Brabham wurde Zweiter und erreichte seinen einzigen Podestplatz der Saison. Zuletzt war er beim Großen Preis von Portugal 1960 unter den ersten drei. Ginther wurde Dritter und blieb auf dem zweiten Rang der Fahrerwertung, sein Vorsprung auf den Teamkollegen Graham Hill, der im Rennen Vierter wurde, betrug vier Punkte. Bonnier erhielt Punkte für Platz fünf, Gurney für Rang sechs.
Meldeliste
Klassifikationen
Startaufstellung
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Zeit | Ø-Geschwindigkeit | Start |
---|---|---|---|---|---|
1 | Jim Clark | Lotus-Climax | 1:58,8 | 151,52 km/h | 1 |
2 | John Surtees | Ferrari | 2:00.5 | 149,38 km/h | 2 |
3 | Graham Hill | B.R.M. | 2:00,6 | 149,25 km/h | 3 |
4 | Dan Gurney | Brabham-Climax | 2:01,6 | 148,03 km/h | 4 |
5 | Richie Ginther | B.R.M. | 2:01,8 | 147,78 km/h | 5 |
6 | Bruce McLaren | Cooper-Climax | 2:02,3 | 147,18 km/h | 6 |
7 | Lorenzo Bandini | Ferrari | 2:02,4 | 147,06 km/h | 7 |
8 | Jo Bonnier | Cooper-Climax | 2:02,6 | 146,82 km/h | 8 |
9 | Jo Siffert | Lotus-B.R.M. | 2:03,3 | 145,99 km/h | 9 |
10 | Jack Brabham | Brabham-Climax | 2:03,6 | 145,63 km/h | 10 |
11 | Moises Solana | B.R.M. | 2:04,1 | 145,04 km/h | 11 |
12 | Trevor Taylor | Lotus-Climax | 2:04,9 | 144,12 km/h | 12 |
13 | Tony Maggs | Cooper-Climax | 2:05,2 | 143,77 km/h | 13 |
14 | Masten Gregory | Lola-Climax | 2:05,5 | 143,43 km/h | 14 |
15 | Jim Hall | Lotus-B.R.M. | 2:06,1 | 142,74 km/h | 15 |
16 | Hap Sharp | Lotus-B.R.M. | 2:07,7 | 140,96 km/h | 16 |
17 | Phil Hill | A.T.S. | 2:13,6 | 134,73 km/h | 17 |
18 | Carel Godin de Beaufort | Porsche | 2:14,1 | 134,23 km/h | 18 |
19 | Chris Amon | Lotus-B.R.M. | 2:14,7 | 133,63 km/h | 19 |
20 | Pedro Rodríguez | Lotus-Climax | 2:15,3 | 133,04 km/h | 20 |
21 | Giancarlo Baghetti | A.T.S. | 2:22,3 | 126,49 km/h | 21 |
22 | Frank Dochnal | Cooper-Climax | keine Zeit | — | |
Rennen
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde | Ausfallgrund |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Jim Clark | Lotus-Climax | 65 | 0 | 2:09:52,1 | 1 | 1:58,1 | |
2 | Jack Brabham | Brabham-Climax | 65 | 0 | + 1:41,1 | 10 | ||
3 | Richie Ginther | B.R.M. | 65 | 0 | + 1:54,7 | 5 | ||
4 | Graham Hill | B.R.M. | 64 | 0 | + 1 Runde | 3 | ||
5 | Jo Bonnier | Cooper-Climax | 62 | 1 | + 3 Runden | 8 | ||
6 | Dan Gurney | Brabham-Climax | 62 | 0 | + 3 Runden | 4 | ||
7 | Hap Sharp | Lotus-B.R.M. | 61 | 0 | + 4 Runden | 16 | ||
8 | Jim Hall | Lotus-B.R.M. | 61 | 0 | + 4 Runden | 15 | ||
9 | Jo Siffert | Lotus-B.R.M. | 59 | 0 | + 6 Runden | 9 | ||
10 | Carel Godin de Beaufort | Porsche | 58 | 0 | + 7 Runden | 18 | ||
11 | Moises Solana | B.R.M. | 57 | 0 | + 8 Runden | 11 | ||
— | John Surtees | Ferrari | 19 | 1 | DSQ | 2 | angeschoben wurden | |
— | Phil Hill | A.T.S. | 40 | 0 | DNF | 17 | Aufhängung | |
— | Lorenzo Bandini | Ferrari | 35 | 0 | DNF | 7 | Zündung | |
— | Bruce McLaren | Cooper-Climax | 29 | 0 | DNF | 6 | Motorschaden | |
— | Pedro Rodríguez | Lotus-Climax | 26 | 0 | DNF | 20 | Aufhängung | |
— | Masten Gregory | Lola-Climax | 23 | 0 | DNF | 14 | Aufhängung | |
— | Trevor Taylor | Lotus-Climax | 19 | 0 | DNF | 12 | Motorschaden | |
— | Giancarlo Baghetti | A.T.S. | 10 | 0 | DNF | 21 | Motorschaden | |
— | Chris Amon | Lotus-B.R.M. | 8 | 0 | DNF | 19 | Getriebe | |
— | Tony Maggs | Cooper-Climax | 7 | 0 | DNF | 13 | Motorschaden | |
— | Frank Dochnal | Cooper-Climax | 0 | 0 | DNS | Trainingsunfall | ||
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkte. Es zählten nur die sechs besten Ergebnisse aus zehn Rennen. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.
Fahrerwertung
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Konstrukteurswertung
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Einzelnachweise
- Why there is no number 13 in Formula 1. Joe Saward, 1. Dezember 2009, abgerufen am 17. März 2015 (englisch).
Weblinks
- Ergebnisse bei motorsportarchiv.de
- Fotos bei f1-facts.com
- Grand Prix Results: Mexican GP, 1963 bei grandprix.com
- Clark takes the flag on Mexico's debut bei espnf1.com