Sportwagen-Weltmeisterschaft 1955

Die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1955 war die dritte Saison dieser Meisterschaft. Sie begann am 23. Januar und endete am 16. Oktober 1955.

Mercedes-Benz 300 SLR

Meisterschaft

Wie viele Motorsport-Rennserien stand auch die Sportwagen-Weltmeisterschaft ab dem Sommer 1955 im Schatten des katastrophalen Unfalls Pierre Leveghs beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, bei dem 84 Menschen starben. Im Unterschied zu anderen Rennserien, wie der Formel-1-Weltmeisterschaft, wurden bei den Sportwagen kein Meisterschaftslauf aus diesem Grund nachträglich abgesagt. Die ursprünglich geplante Carrera Panamericana fand nicht statt, weil der Veranstalter nach den vielen Todesopfern der letzten Jahre keine Finanzierung mehr zustande brachte. Als Ersatz erhielt die Targa Florio Weltmeisterschaftsstatus.

Die Meisterschaft begann Ende Jänner mit dem 1000-km-Rennen von Buenos Aires und endete im Oktober mit der Targa Florio. Das Rennen in Argentinien, das laut den Meldungen mehr einem südamerikanischen Lokalrennen als einem Weltmeisterschaftslauf glich, wurde von einem einheimischen Team auf einem Ferrari 375 Plus gewonnen. Es war der einzige Gesamtsieg für Ferrari, den Titelverteidiger in der Marken-Weltmeisterschaft.

Neben der Formel-1-Weltmeisterschaft dominierten die Fahrzeuge der Daimler-Benz AG in diesem Jahr auch die internationalen Sportwagenrennen. Mit Siegen bei der Mille Miglia, der RAC Tourist Trophy und der Targa Florio sicherte sich die Werksmannschaft aus Deutschland die Weltmeisterschaft knapp vor Ferrari. Die Scuderia, die die letzten beiden Weltmeisterschaften dominiert hatte, blieb in diesem Jahr sieglos.

Rennkalender

Nr. Datum Rennname /
Rennstrecke
Team Gesamtsieger Fahrzeug Meisterschaft
1 23. Januar Argentinien 1000-km-Rennen von Buenos Aires
(Autódromo Municipal-Avenida Paz)
Argentinien Enrique Sáenz-Valiente
Argentinien José-Maria Ibánez
Ferrari 375 Plus Marken
2 13. März Vereinigte Staaten 48 12-Stunden-Rennen von Sebring
(Sebring International Raceway)
Vereinigte Staaten 48 B. S. Cunningham Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn
Vereinigte Staaten 48 Phil Walters
Jaguar D-Type Marken
3 1. Mai Italien Mille Miglia
(Brescia – Rom – Brescia)
Deutschland Daimler-Benz AG Vereinigtes Konigreich Stirling Moss
Vereinigtes Konigreich Denis Jenkinson
Mercedes-Benz 300 SLR Marken
4 11. – 12. Juni Frankreich 24-Stunden-Rennen von Le Mans
(Circuit des 24 Heures)
Vereinigtes Konigreich Jaguar Cars Ltd. Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn
Vereinigtes Konigreich Ivor Bueb
Jaguar D-Type Marken
5 18. September Vereinigtes Konigreich RAC Tourist Trophy
(Dundrod Circuit)
Deutschland Daimler-Benz AG Vereinigtes Konigreich Stirling Moss
Vereinigte Staaten 48 John Fitch
Mercedes-Benz 300 SLR Marken
6 16. Oktober Italien Targa Florio
(Piccolo circuito delle Madonie)
Deutschland Daimler-Benz AG Vereinigtes Konigreich Stirling Moss
Vereinigtes Konigreich Peter Collins
Mercedes-Benz 300 SLR Marken

Marken-Weltmeisterschaft für Konstrukteure

Gesamtwertung

Position Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 Gesamt
1 Deutschland Mercedes-Benz 8 8 8 24
2 Italien Ferrari 8 6 4 (1) 4 22
3 Vereinigtes Konigreich Jaguar 8 8 16
4 Italien Maserati 4 4 3 2 (2) 13
5 Vereinigtes Konigreich Aston Martin 6 3 9
6 Deutschland Porsche 3 3 6
7 Frankreich Gordini 2 2
8 Vereinigtes Konigreich Donald Healey Motor Company 1 1

Literatur

  • Alain Bienvenu: Endurance. 50 ans d’histoire. Band 1: 1953-1964. Éditions ETAI, Boulogne-Billancourt 2004, ISBN 2-7268-9327-9.
  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
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