Großer Preis von Kanada 1999
Der Große Preis von Kanada 1999 (offiziell XXXVII Grand Prix Air Canada) fand am 13. Juni auf dem Circuit Gilles Villeneuve in Montreal statt und war das sechste Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1999. Den ersten Platz belegte Mika Häkkinen vor Giancarlo Fisichella und Eddie Irvine.
Renndaten | ||
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6. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1999 | ||
Name: | XXXVII Grand Prix Air Canada | |
Datum: | 13. Juni 1999 | |
Ort: | Montreal | |
Kurs: | Circuit Gilles Villeneuve | |
Länge: | 305,049 km in 69 Runden à 4,421 km | |
Wetter: | sonnig und heiß | |
Zuschauer: | ~ 104.069[1] | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Michael Schumacher | Ferrari |
Zeit: | 1:19,298 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Eddie Irvine | Ferrari |
Zeit: | 1:20.382 min (Runde 62) | |
Podium | ||
Erster: | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes |
Zweiter: | Giancarlo Fisichella | Benetton-Playlife |
Dritter: | Eddie Irvine | Ferrari |
Führungsrunden
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Bericht
Hintergrund
Der Fahrer des Safety-Cars, Oliver Gavin, lieh sich einen Helm von Alexander Wurz aus. Der für die Saison 1999 nominierte Einsatzfahrer Ricardo Zonta reiste mit vier gerissenen Sehnen im Fuß zu dem Großen Preis an. Er wurde in den vorherigen Rennen von Mika Salo vertreten.
Freitagstraining
Mit einer Zeit von 1:20,576 min.holte sich Eddie Irvine die Bestzeit vor Coulthard, Michael Schumacher, Jean Alesi, Fisichella, Zonta und auf Platz sieben mit einem Rückstand von 1,3 Sekunden Häkkinen. Der langsamste Fahrer, Pedro Diniz, lag rund vier Sekunden hinter der schnellsten Zeit.[2][3]
Samstagstraining
Michael Schumacher erzielte mit 1:19,281 min. die beste Trainingszeit vor Coulthard, Häkkinen, Irvine, Frentzen und Fisichella. Der langsamste Fahrer, Luca Badoer, lag rund dreieinhalb Sekunden hinter der schnellsten Zeit.[4]
Qualifying
Erstmals in dieser Saison holte sich nicht Mika Häkkinen die Pole-Position, da er sich um 29 Tausendstel Michael Schumacher geschlagen geben musste. Dahinter folgen Irvine, Coulthard, Barrichello und Frentzen. Der langsamste Fahrer, Marc Gené, lag rund vier Sekunden hinter der schnellsten Zeit.[5]
Warm-Up
Im Warm-Up vor dem Rennen holte sich David Coulthard mit 1:20,614 min. die Bestzeit vor Barrichello, Herbert, Häkkinen, Fisichella, Irvine und Michael Schumacher auf Platz sieben. Der langsamste Fahrer, Marc Gené, lag rund fünfeinhalb Sekunden hinter der schnellsten Zeit.[6]
Rennen
Michael Schumacher zog nach dem Start aggressiv vor Häkkinen, um dem Finnen keine Möglichkeit zum Überholen zu bieten. Vor Kurve eins musste Trulli auf das Gras ausweichen, daraufhin brach sein Heck aus und traf Alesi sowie seitlich Barrichello. Durch das Chaos und die vielen Teilen auf der Strecke musste das Safety Car erstmals auf die Strecke geschickt werden. Alesi und Trulli mussten durch den Unfall das Rennen beenden, Barrichello schaffte es an die Box zurück, wo der Wagen lange repariert wurde. Unter anderem wurde der linke seitliche Kühler mit Klebeband fixiert. Nach den Arbeiten kam Barrichello mit zwei Runden Rückstand wieder ins Rennen. Währenddessen rollte Wurz in der Boxengasse aus, da die Antriebswelle gebrochen war. Mit der zweiten Runde wurde das Rennen wieder freigegeben, Häkkinen und Irvine verpassten den richtigen Zeitpunkt und Michael Schumacher konnte einen Vorsprung herausfahren. Nach der dritten Runde führte Michael Schumacher eineinhalb Sekunden vor Häkkinen, dahinter folgten Irvine, Coulthard, Fisichella und Frentzen.
In der letzten Kurve verpasste Zonta den Scheitelpunkt; daraufhin brach ihm das Heck aus und sein Auto schlug mit dem rechten Hinterrad in die Mauer ein. Durch die schwierige Bergung des Wagens musste das Safety Car zum zweiten Mal auf die Strecke geschickt werden. In Runde sieben wurde das Rennen erneut freigegeben. Wie beim ersten Neustart verpasste Häkkinen den richtigen Zeitpunkt und Michael Schumacher konnte wieder einen Vorsprung herausfahren. Nach Runde 15 führte der Deutsche 2,7 Sekunden vor Häkkinen beziehungsweise 7,5 Sekunden vor dem Dritten Irvine. In derselben Kurve wie Zonta schlug in der 15. Runde Hill in die Mauer; allerdings wurde der Wagen auf der Strecke gelassen, da Hill weit genug von der Ideallinie wegrollen konnte. Für mehrere Runden wurde die Ölflagge, eine rot-gelb gestreifte Fahne, geschwenkt.
In Runde 29 schließlich setzte mit Michael Schumacher, in Führung liegend, der dritte Fahrer seinen Wagen in die letzte Kurve in die Mauer. Bei der Einfahrt in die Kurve brach dem Deutschen das Heck weg und beim Korrigieren rutschte der Wagen zu weit nach außen. Durch eine zügige Bergung mit einem Kran musste das Safety Car nicht ausrücken. Auf die Frage, was passierte, antwortete Michael Schumacher nur folgendermaßen:
“Can you have a bit of respect for humans!”
„Haben Sie ein bisschen Respekt vor Menschen!“
Villeneuve setzte in Runde 35 das fort, was Zonta, Hill und Michael Schumacher widerfahren ist: Er verlor seinen Wagen in der letzten Kurve; anders als bei den davor genannten Fahrern untersteuerte Villeneuves Fahrzeug und schlug frontal in die Wand ein. Diesmal wurde das Safety Car zum dritten Mal auf die Strecke geschickt. Häkkinen, Irvine und Ralf Schumacher konnten rechtzeitig reagieren und suchten die Boxengasse zu einem Stop auf. Bei Irvine jedoch hatte man Probleme beim Tanken und verlor viele Sekunden. Coulthard suchte erst eine Runde später die Boxengasse auf und musste sich so im Starterfeld weiter hinten einreihen.
In Runde 40 wurde das Rennen wieder freigegeben. Häkkinen konnte die Führung behalten, Coulthard versuchte außen an Irvine vorbeizugehen, traf jedoch Irvines Heck und schlitterte ins Gras während Irvine sich drehte. Dafür erhielt Coulthard sechs Runden später eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe. Dieselbe Strafe bekamen Panis, Zanardi und Badoer, da sie Fisichella und Frentzen beim Überrunden blockierten. In Runde 65 erlitt Frentzen auf Platz zwei liegend einen Defekt der vorderen rechten Bremsen und schlitterte rückwärts in Kurve vier in die Mauer. Das Safety Car wurde nun zum vierten Mal auf die Strecke geschickt, da Frentzen anfänglich nicht alleine aussteigen konnte. Durch die späte Safety-Car-Phase wurde das Rennen erstmals in der Formel-1-Geschichte mit dem Safety Car beendet und so gewann Häkkinen vor Fisichella und Irvine das Rennen in Kanada.[7][8] Die Siegertrophäe an Mika Häkkinen wurde von Lucien Bouchard, dem Premierminister der kanadischen Provinz Québec, überreicht.
Nach dem Rennen
Da drei ehemalige Formel-1-Weltmeister in der letzten Kurve einen Unfall bauten, wurde diese Kurve fortan unter dem Namen „Walls of Champions“ berühmt.
Meldeliste
Klassifikation
Qualifying
Rennen
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde |
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1 | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes | 69 | 1 | 1:41:35,727 | 2 | 1:21,047 |
2 | Giancarlo Fisichella | Benetton-Playlife | 69 | 1 | + 0,782 | 7 | 1:21,345 |
3 | Eddie Irvine | Ferrari | 69 | 1 | + 1,797 | 3 | 1:20,382 |
4 | Ralf Schumacher | Williams-Supertec | 69 | 1 | + 2,392 | 13 | 1:22,002 |
5 | Johnny Herbert | Stewart-Ford | 69 | 2 | + 2,805 | 10 | 1:22,078 |
6 | Pedro Diniz | Sauber-Petronas | 69 | 1 | + 3,711 | 18 | 1:21,864 |
7 | David Coulthard | McLaren-Mercedes | 69 | 3 | + 5,004 | 4 | 1:20,961 |
8 | Marc Gené | Minardi-Ford | 68 | 1 | + 1 Runde | 22 | 1:22,888 |
9 | Olivier Panis | Prost-Peugeot | 68 | 2 | + 1 Runde | 15 | 1:22,100 |
10 | Luca Badoer | Minardi-Ford | 67 | 2 | + 2 Runden | 21 | 1:23,394 |
11 | Heinz-Harald Frentzen | Jordan-Mugen-Honda | 65 | 1 | DNF | 6 | 1:21,284 |
— | Alessandro Zanardi | Williams-Supertec | 50 | 2 | DNF | 12 | 1:23,442 |
— | Toranosuke Takagi | Arrows | 41 | 1 | DNF | 19 | 1:22,792 |
— | Jacques Villeneuve | BAR-Supertec | 34 | — | DNF | 16 | 1:22,283 |
— | Michael Schumacher | Ferrari | 29 | — | DNF | 1 | 1:20,709 |
— | Pedro de la Rosa | Arrows | 22 | — | DNF | 20 | 1:23,280 |
— | Damon Hill | Jordan-Mugen-Honda | 14 | — | DNF | 14 | 1:23,953 |
— | Rubens Barrichello | Stewart-Ford | 14 | 1 | DNF | 5 | 1:23,785 |
— | Ricardo Zonta | BAR-Supertec | 2 | — | DNF | 17 | 2:03,039 |
— | Jean Alesi | Sauber-Petronas | 0 | — | DNF | 8 | — |
— | Jarno Trulli | Prost-Peugeot | 0 | — | DNF | 9 | — |
— | Alexander Wurz | Benetton-Playlife | 0 | — | DNF | 11 | — |
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).
Fahrerwertung
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Konstrukteurswertung
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Einzelnachweise
- motorsportarchiv.de Übersicht Kanada 1999 (Memento vom 22. März 2007 im Internet Archive)
- motorsportarchiv.de Freitagstraining Kanada 1999 (Memento vom 24. März 2007 im Internet Archive)
- motorsport-magazin.com Freitagstraining Kanada 1999
- motorsport-magazin.com Samstagstraining Kanada 1999
- motorsport-magazin.com Qualifying Kanada 1999
- motorsport-magazin.com Warm-Up Kanada 1999
- motorsportarchiv.de Übersicht/Statistik/Freitagstraining/Samstagstraining/Qualifying/Warm-Up/Rennen Kanada 1999 (Memento vom 24. März 2007 im Internet Archive)
- motorsport-magazin.com Rennen Kanada 1999