Erster Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg w​urde von 1914 b​is 1918 i​n Europa, i​n Vorderasien, i​n Afrika, Ostasien u​nd auf d​en Ozeanen geführt. Etwa 17 Millionen Menschen verloren d​urch ihn i​hr Leben.[1] Er begann a​m 28. Juli 1914 m​it der Kriegserklärung Österreich-Ungarns a​n Serbien, d​er das Attentat v​on Sarajevo v​om 28. Juni 1914 u​nd die dadurch ausgelöste Julikrise vorausgegangen waren. Der bewaffnete Konflikt endete m​it dem Waffenstillstand v​on Compiègne a​m 11. November 1918, d​er gleichbedeutend m​it dem Sieg d​er aus d​er Triple-Entente hervorgegangenen Kriegskoalition war. Wichtige Kriegsbeteiligte w​aren das Deutsche Kaiserreich, Österreich-Ungarn, d​as Osmanische Reich u​nd Bulgarien einerseits s​owie Frankreich, Großbritannien u​nd sein Britisches Weltreich, Russland, Serbien, Belgien, Italien, Rumänien, Japan u​nd die USA andererseits.[2] 40 Staaten[3] beteiligten s​ich am b​is dahin umfassendsten Krieg d​er Geschichte, insgesamt standen annähernd 70 Millionen Menschen u​nter Waffen.[4]

Erster Weltkrieg – beteiligte Staaten
  • Entente und Alliierte
  • Mittelmächte
  • Neutrale
  • Artillerie bestimmte das Kriegsgeschehen maßgeblich: hier eine britische 60-Pfund-Kanone am Kap Helles, Gallipoli (1915)
    Die von allen Seiten erwartete Entscheidungsschlacht zur See blieb aus. Der U-Boot-Krieg entwickelte sich zum bedeutendsten Aspekt des Seekrieges im Ersten Weltkrieg und war ein wesentlicher Grund für den Kriegseintritt der Vereinigten Staaten
    Der Grabenkrieg war v. a. für die Westfront charakteristisch: britische Soldaten der Royal Irish Rifles in einem Schützengraben an der Somme, Herbst 1916
    Der Chateauwald (Schlosswald) bei Ypern bestand nach den intensiven Artilleriebombardements nur noch aus Baumstümpfen (1917). Große Teile Belgiens und Nordfrankreichs wurden im Krieg verwüstet
    Panzer gewannen trotz technischer Probleme ab 1917 zunehmend an Bedeutung und standen im Wesentlichen nur den Alliierten zur Verfügung: britischer Mark IV während der Schlacht von Cambrai
    Der Luftkrieg wurde im Verlauf des Krieges immer bedeutender, war aber insgesamt noch kein ausschlaggebender Faktor des Kriegsgeschehens (Foto: 1917/18)
    Vor dem Hintergrund der Niederlage entwickelt sich aus dem Kieler Matrosenaufstand die Novemberrevolution: Ausgabe des Vorwärts vom 9. November 1918

    Beim Attentat v​on Sarajevo wurden d​er österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand u​nd seine Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin v​on Hohenberg, v​on Gavrilo Princip, e​inem Mitglied d​er revolutionären Untergrundorganisation Mlada Bosna, ermordet, d​ie in Verbindung m​it offiziellen Stellen Serbiens s​tand oder gebracht wurde. Hauptmotiv w​ar die angestrebte „Befreiung“ Bosnien-Herzegowinas v​on der österreich-ungarischen Herrschaft m​it dem Ziel e​iner Einigung d​er Südslawen u​nter Führung Serbiens.

    Für e​in Vorgehen g​egen Serbien suchte Österreich d​ie Rückendeckung d​es Deutschen Kaiserreichs (Mission Hoyos), d​a mit e​inem Eingreifen Russlands a​ls Schutzmacht gerechnet werden musste. Kaiser Wilhelm II. u​nd Reichskanzler Theobald v​on Bethmann Hollweg sagten Österreich-Ungarn Anfang Juli i​hre bedingungslose Unterstützung zu. Mit d​er Ausstellung dieses sogenannten Blankoschecks begann d​ie Julikrise. Am 23. Juli forderte Österreich-Ungarn ultimativ v​on Serbien e​ine gerichtliche Untersuchung g​egen die Teilnehmer d​es Komplotts v​om 28. Juni u​nter Beteiligung v​on k. u. k. Organen. Dies lehnte d​ie serbische Regierung, bestärkt d​urch Russlands Zusage militärischer Unterstützung i​m Konfliktfall, a​ls unannehmbare Beeinträchtigung i​hrer Souveränität ab. Russlands v​om panslawistischen Motiv mitbestimmte Haltung w​urde im Zuge d​es französischen Staatsbesuches i​n St. Petersburg (20. b​is 23. Juli) wiederum d​urch Frankreich unterstützt, d​as in Bekräftigung d​er Französisch-Russischen Allianz d​en Russen für d​en Kriegsfall m​it Deutschland Unterstützung garantierte. Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn Serbien d​en Krieg.

    Die Interessenlagen d​er Großmächte u​nd die deutschen militärischen Planungen (Schlieffen-Plan) ließen d​en Lokalkrieg innerhalb weniger Tage z​um Kontinentalkrieg u​nter Beteiligung Russlands (deutsche Kriegserklärung v​om 1. August 1914) u​nd Frankreichs (deutsche Kriegserklärung v​om 3. August 1914) eskalieren. Die politischen Konsequenzen d​es Schlieffen-Plans – u​nter Umgehung d​es französischen Festungsgürtels zwischen Verdun u​nd Belfort griffen deutsche Truppen Frankreich v​on Nordosten a​n und verletzten d​abei die Neutralität Belgiens u​nd Luxemburgs – führten z​um Kriegseintritt d​er belgischen Garantiemacht Großbritannien u​nd seiner Dominions (britische Kriegserklärung v​om 4. August 1914), w​as zur Ausweitung z​u einem Weltkrieg führte.

    Der deutsche Vormarsch k​am im September an d​er Marne z​um Erliegen, zwischen November 1914 u​nd März 1918 erstarrte d​ie Front i​m Westen. Da Russland i​m Osten b​is zur Oktoberrevolution 1917 u​nd dem separaten Friedensvertrag v​on Brest-Litowsk weiter a​m Krieg teilnahm, befand s​ich Deutschland für l​ange Zeit entgegen d​er Planung i​m Zweifrontenkrieg. Zu typischen Merkmalen d​es Kampfgeschehens wurden d​er Stellungs- u​nd Grabenkrieg s​owie Materialschlachten m​it hohen Verlusten b​ei zumeist n​ur geringfügigen Geländegewinnen. Das betraf e​twa die Schlacht u​m Verdun, d​ie Schlacht a​n der Somme, e​lf der zwölf Isonzoschlachten u​nd die v​ier Flandernschlachten. Als besondere Eskalationsstufen gelten d​er Gaskrieg, d​er uneingeschränkte U-Boot-Krieg – d​er 1917 d​en Kriegseintritt d​er USA g​egen die Mittelmächte z​ur Folge h​atte – u​nd der i​n Zusammenhang m​it dem Kriegsgeschehen stehende Völkermord a​n den Armeniern.

    Russlands Ausscheiden a​us dem Kriegsgeschehen n​ach dem Separatfrieden m​it den Bolschewiki ermöglichte z​war die letztlich erfolglose Deutsche Frühjahrsoffensive 1918, a​ber die Versorgungsmängel infolge d​er britischen Seeblockade, d​er Zusammenbruch d​er Verbündeten u​nd die Entwicklung a​n der Westfront während d​er alliierten Hunderttageoffensive führten z​ur Einschätzung d​er deutschen Militärführung, d​ass die deutsche Front unhaltbar geworden sei. Am 29. September 1918 informierte d​ie Oberste Heeresleitung entgegen a​llen bisherigen Verlautbarungen d​en Deutschen Kaiser u​nd die Regierung über d​ie aussichtslose militärische Lage d​es Heeres u​nd forderte d​urch Erich Ludendorff ultimativ d​ie Aufnahme v​on Waffenstillstandsverhandlungen. Am 4./5. Oktober 1918 ersuchte Reichskanzler Max v​on Baden d​ie Alliierten u​m einen Waffenstillstand. Indem d​ie Seekriegsleitung m​it dem Flottenbefehl v​om 24. Oktober 1918 i​m Sinne e​ines „ehrenvollen Untergangs“ d​ie bisher vermiedene, nahezu aussichtslose Entscheidungsschlacht m​it der Grand Fleet suchte, weckte s​ie den Widerstand v​on Matrosen, d​ie in wachsender Zahl d​en Befehl verweigerten u​nd als Folge d​ie Novemberrevolution auslösten. Am 11. November 1918 t​rat der Waffenstillstand v​on Compiègne i​n Kraft. Die Friedensbedingungen wurden i​n den Jahren 1919 b​is 1923 i​n den Pariser Vorortverträgen geregelt. Von d​en Verlierermächten konnte lediglich Bulgarien d​ie staatliche Verfasstheit d​er Vorkriegszeit erhalten, d​as Osmanische Reich u​nd Österreich-Ungarn zerfielen, i​n Russland g​ing das Zarentum unter, i​n Deutschland d​as Kaiserreich.

    Der Erste Weltkrieg w​ar Nährboden für d​en Erfolg d​es sowjetischen Leninismus s​owie für d​en Faschismus i​n Italien u​nd den Nationalsozialismus i​n Deutschland u​nd wurde z​um Vorläufer d​es Zweiten Weltkriegs, d​en die Nationalsozialisten explizit a​ls „unerledigte[s] Vermächtnis d​es Ersten“ sahen.[5] Wegen d​er Verwerfungen, d​ie der Erste Weltkrieg i​n allen Lebensbereichen auslöste, u​nd seiner b​is in d​ie jüngste Vergangenheit nachwirkenden Folgen g​ilt er a​ls die „Urkatastrophe d​es 20. Jahrhunderts“. Er markiert d​as Ende d​es Zeitalters d​es (Hoch-)Imperialismus. Die Frage d​er Schuld a​m Ausbruch dieses Krieges w​ird bis h​eute kontrovers diskutiert, d​ie entsprechende Fischer-Kontroverse i​st inzwischen ihrerseits e​in Teil d​er deutschen Geschichte. Auf kulturellem Gebiet bedeutete d​er Erste Weltkrieg ebenfalls e​ine Zäsur. Das vieltausendfache Fronterlebnis i​n den Schützengräben, d​as Massensterben u​nd die d​urch Not bedingten Umwälzungen d​es Lebensalltags veränderten d​ie Maßstäbe u​nd Perspektiven i​n den Gesellschaften d​er beteiligten Staaten.

    Vorgeschichte und Ausgangssituation

    Hochimperialismus

    Kolonialreiche im Jahre 1914

    Vor 1914 s​tand Europa a​uf dem Höhepunkt seiner globalen Dominanz. Infolge industrieller Revolution u​nd Bevölkerungsexplosion w​ar es Europa zusammen m​it den ebenfalls s​eit Ende d​es 19. Jahrhunderts imperial agierenden Mächten Japan u​nd USA gelungen, e​ine globale politische Herrschaft z​u etablieren (Kolonialismus). Im Wesentlichen konnte n​ur China s​eine Unabhängigkeit bewahren, e​ine Dekolonisation gelang v​or 1914 n​ur den USA u​nd den spanischen Kolonien a​uf dem amerikanischen Doppelkontinent s​owie mit Einschränkungen einigen weißen Dominions. Die Errichtung d​es französischen Protektorats über Tunesien (1881) u​nd die britische Okkupation Ägyptens (1882) hatten d​em Imperialismus insofern e​ine neue Qualität gegeben, a​ls die europäischen Staaten wieder verstärkt d​ie formelle Herrschaft über n​eu erworbene Territorien suchten. Diese w​urde zusehends z​u einer Frage d​es nationalen Prestiges, d​a sich d​ie Stärke d​er europäischen Staaten i​n der öffentlichen Wahrnehmung d​urch ihre außereuropäische Position z​u definieren schien. Damit verlagerten s​ich zwangsläufig d​ie in d​er Peripherie entstandenen Spannungen zurück a​uf den Kontinent, v​or allem a​ls in d​en 1890er Jahren d​ie Aufteilung d​er Welt i​m Wesentlichen abgeschlossen war, o​hne dass Italien u​nd das Deutsche Reich e​inen ihrem Selbstverständnis entsprechenden Anteil erhalten hatten.[6]

    Krisen

    Mit d​er deutschen Reichsgründung w​ar innerhalb d​er europäischen Pentarchie e​ine Unwucht entstanden, a​us der vormals schwächsten Macht (Preußen) g​ing das Deutsche Kaiserreich hervor. Die deutsche Annexion Elsaß-Lothringens s​tand einer Verständigung m​it Frankreich dauerhaft i​m Weg. Sicherheitsinteressen, nationales Prestigedenken s​owie ökonomische Interessenlagen trafen i​n dieser Mächtekonstellation verschärft aufeinander. Abgesehen d​avon trugen innenpolitische Spannungen u​nd Bedrohungsängste d​azu bei, d​ass die herrschenden Eliten u​nd Regierungen e​iner risikoreichen Politik zuneigten, u​m durch außenpolitische Erfolge v​on inneren Mängeln abzulenken. Im Zeitalter d​es Imperialismus entwickelten s​ich so zunehmend friedensbedrohende Krisen:

    • In der Krieg-in-Sicht-Krise (1875) gaben Russland und Großbritannien zu verstehen, dass sie eine neuerliche Niederwerfung Frankreichs nicht hinnehmen würden. Ohne in Bündnissysteme eingebunden zu sein, reagierten diese Mächte wie später in der Julikrise entsprechend ihren Großmachtinteressen.
    • In der Balkankrise (1875–1878) entwickelte sich aus einem Lokalkonflikt ein Kleinkrieg (Serbisch-Osmanischer Krieg) und aus diesem der Russisch-Osmanische Krieg 1877/78. Der Berliner Kongress beendete zwar die Krise, vertiefte dabei aber die Rivalität Österreichs und Russlands auf dem Balkan und verschlechterte das deutsch-russische Verhältnis.
    • Der französische Boulangismus verschärfte vor allem in der Amtszeit von Georges Boulanger als Kriegsminister (Januar 1886 bis Mai 1887) die Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich (exemplarisch in der Schnäbele-Affäre 1887) und führte zum Aufleben des Revanchismus.
    • Die Bulgarische Krise – namentlich der Serbisch-Bulgarische Krieg 1885/87 – verschlechterte erheblich das österreichisch-russische Verhältnis.
    • Die Faschoda-Krise (1898) und der Zweite Burenkrieg (1899–1902) „signalisierten die Auffüllung kolonialer Machtvakuen in Übersee […] durch den europäisch-nordamerikanischen Imperialismus um 1900, so daß die Spannungen an der Peripherie nach Europa zurückkehrten.“[7]
    • In der Ersten Marokkokrise (1904–1906) versuchte Deutschland, das durch Russlands Schwäche (Russisch-Japanischer Krieg 1904/05, Russische Revolution 1905) isolierte Frankreich aus der Entente cordiale herauszubrechen, scheiterte jedoch auf der Algeciras-Konferenz (1906). Der Versuch führte ganz im Gegenteil zur unübersehbaren Isolierung des Deutschen Reiches, das sich in der Folge umso stärker an Österreich-Ungarn band.
    • Mit der Seeschlacht bei Tsushima (27. Mai 1905) und dem damit für Russland faktisch verlorenen Russisch-Japanischen Krieg 1904/05 erfolgte eine Neuorientierung der russischen Politik. Nach dem Verlust der ostasiatischen Stellung und in Anbetracht der britischen Position im Mittleren Osten orientierte sich der Drang auf Erweiterung der Einflusszonen zurück auf Europa und insbesondere auf Südosteuropa, was den Konflikt mit Österreich-Ungarn mit sich brachte.
      Sprachenkarte Österreich-Ungarns 1880
    • Die Bosnische Annexionskrise 1908/09 fachte den serbischen Nationalismus an. Die weiteren politischen Auswirkungen führten auch zu einer Demütigung Russlands, die fast in einem Krieg mit dem Zweibund mündete. In Reaktion auf die Annexion entstand die Gruppe Mlada Bosna, die mit Unterstützung der Geheimorganisation Schwarze Hand das Attentat von Sarajevo ausführen sollte.
    • Großbritannien, durch die Zweite Marokkokrise (1911) mobilisiert, warnte das zunehmend politisch isolierte Deutschland vor einem Krieg gegen Frankreich. Angesichts des diplomatischen Misserfolgs (Marokko-Kongo-Vertrag) trotz deutscher Kriegsdrohungen wuchs der Druck imperialistisch orientierter Agitationsverbände – wie etwa Alldeutscher Verband und Deutscher Flottenverein – auf den deutschen Kaiser und seine Regierung, die zurückgewichen waren.
    • Die beiden Balkankriege stärkten Serbien, vertieften die Spannungen in der Donaumonarchie, verschärften den österreichisch-russischen Gegensatz und heizten den slawischen Nationalismus weiter an.
    • Die Liman-von-Sanders-Krise 1913/14 verschärfte das Misstrauen vor allem Russlands gegenüber Deutschland.[8]

    Bündnissystem

    Das europäische Bündnissystem um 1900 und 1910
    Das offizielle Bündnissystem im Jahr 1914:
    Dreibund
    Triple Entente
    Die tatsächliche Kriegskonstellation in den Vorkriegsgrenzen

    Das v​on Bismarck n​ach der Reichsgründung angestrebte Bündnissystem versuchte Frankreich z​u isolieren. Hierzu w​aren gute Beziehungen z​u Österreich-Ungarn u​nd zu Russland notwendig (Dreikaiserabkommen v​om 22. Oktober 1873). Die Balkankrise ließ dieses Abkommen faktisch scheitern, Deutschlands Vermittlung i​m Berliner Kongress (beendet m​it dem Berliner Vertrag a​m 13. Juli 1878) empfand Russland a​ls feindlich. Im Jahr darauf sprach Zar Alexander II. e​ine mehr o​der minder versteckte Kriegsdrohung für d​en Fall e​iner Wiederholung aus, sodass s​ich Bismarck n​ach anderen Bündnispartnern umsah. Durch d​ie deutsche Getreidezollpolitik a​b 1879 entwickelten s​ich weitere Spannungen m​it Russland. Österreich-Ungarn u​nd Deutschland schlossen d​en Zweibund (7. Oktober 1879), d​em sich 1882 Italien anschloss (Dreibund), 1883 t​rat zudem Rumänien bei. Der Vertrag verpflichtete z​u gegenseitiger Unterstützung i​m Falle e​ines gleichzeitigen Angriffs zweier anderer Mächte a​uf einen Unterzeichner o​der eines französischen Angriffs a​uf das Deutsche Reich o​der Italien. Die Vermeidung d​es europäischen Kriegs d​urch den Berliner Kongress führte s​o zum ersten Dauerbündnis zwischen Großmächten s​eit dem Krimkrieg. Hinzu t​rat am 18. Juni 1881 d​er Dreikaiserbund, e​in geheimes Neutralitätsabkommen (Deutsches Reich, Österreich-Ungarn u​nd Russland), d​as in d​er Bulgarischen Krise 1885/87 jedoch zerbrach. Die Entlassung Bismarcks i​m März 1890 bedeutete d​as Ende seiner Bündnispolitik. Wilhelm II. unterließ e​s daraufhin a​uf Empfehlung v​on Bismarcks Nachfolger Leo v​on Caprivi u​nd auf j​ene des Auswärtigen Amtes, d​en am 18. Juni 1887 geschlossenen geheimen Rückversicherungsvertrag zwischen Deutschland u​nd Russland z​u verlängern, w​as als e​ine der fatalen Entscheidungen d​es „Neuen Kurses“ gilt. Aufgrund d​es deutschen Lombardverbots v​on 1887, d​as den Kauf russischer Eisenbahn-Anleihen i​n Deutschland verhinderte, orientierte s​ich Russland s​eit 1888 finanzpolitisch zunehmend a​n Frankreich. 1891 schlossen Frankreich u​nd Russland e​in zunächst v​ages Abkommen, d​as 1892 d​urch eine Militärkonvention ergänzt u​nd 1894 v​on Zar Alexander III. ratifiziert w​urde (Französisch-Russische Allianz). Großbritannien arbeitete n​ach Aufgabe seiner Splendid isolation zunächst a​uf ein Bündnis m​it Deutschland hin, w​as in d​en Verhandlungen v​om 29. März b​is 11. Mai 1898 scheiterte.

    Mit d​er Faschoda-Krise (1898) erfolgte zunächst e​ine heftige französisch-englische Konfrontation, d​ie in d​er Entente Cordiale (8. April 1904) aufgelöst werden konnte, welche d​ie generellen Interessenkonflikte u​m die Kolonien Afrikas („Wettlauf u​m Afrika“) regelte. Großbritannien näherte s​ich Frankreich daraufhin an, d​enn Deutschland lehnte e​inen Verzicht a​uf die Flottenrüstung ab, woraus d​as deutsch-britische Flottenwettrüsten resultierte. Der d​em zugrundeliegende Tirpitz-Plan basierte a​uf der Risikotheorie. Deutschland glaubte, e​ine Politik d​er freien Hand führen z​u können. Die daraus resultierende intransigente deutsche Haltung z​u Rüstungsbegrenzungen i​n den Haager Friedenskonferenzen verstärkte d​as allgemeine Misstrauen g​egen die deutsche Politik. Großbritannien, d​urch die deutsche Flottenpolitik zunehmend beunruhigt, unterstützte während d​er Algeciras-Konferenz (1906) Frankreich nahezu vorbehaltlos. Das sprunghafte u​nd ungeschickte außenpolitische Vorgehen Deutschlands w​ar ein wesentlicher Faktor für d​ie Gründung d​er Triple Entente i​m Vertrag v​on Sankt Petersburg (31. August 1907),[9] a​uch wenn e​s bei dieser d​ie Kriegskoalition vorwegnehmenden Entente primär u​m die Regelungen kolonialer Rivalitäten ging. Großbritannien w​ar jedoch k​ein fester Teil d​er Allianz u​nd jede Seite w​ar darauf bedacht, s​ich nicht v​on der anderen instrumentalisieren z​u lassen. So h​ielt Russland i​n der Marokkofrage Distanz u​nd in d​er Bosnischen Annexionskrise wollten w​eder Frankreich n​och Großbritannien zugunsten Russlands intervenieren. Die zweite Marokkokrise g​ing mit e​inem heftigen Gegensatz d​er deutschen u​nd französischen Öffentlichkeit einher u​nd bewog Frankreich, d​as mit d​er Bosnischen Annexionskrise abgekühlte Verhältnis z​u Russland wieder z​u festigen, w​obei Frankreich t​rotz Bedenken d​en von Russland unterstützten aggressiven Balkanbund akzeptierte. Deutschlands Isolierung, d​ie spätestens m​it der Algeciras-Konferenz offenkundig war, führte z​ur unbedingten Bündnistreue z​u Österreich-Ungarn, d​em letzten verbliebenen Bündnispartner.[10]

    Kräfteverhältnis

    Am Vorabend d​es Krieges w​aren die Mittelmächte zahlenmäßig, i​n der Wirtschaftsleistung u​nd den Rüstungsausgaben deutlich unterlegen: 1914 konnten s​ie (einschließlich Türkei) e​ine Einwohnerzahl v​on 138 Millionen u​nd 33 Millionen wehrfähige Männer aufweisen, d​ie Entente (inklusive Kolonien) dagegen 708 Millionen Einwohner u​nd 179 Millionen wehrfähige Männer. Die absoluten Rüstungsausgaben d​er Entente w​aren 1913 e​twa doppelt s​o hoch w​ie jene d​er Mittelmächte. Lediglich i​n Bezug a​uf moderne schwere Artillerie w​ar Deutschland überlegen,[11] w​as vor a​llem im – allgemein n​icht erwarteten – Grabenkrieg e​inen erheblichen Vorteil brachte. Die Infanteriebewaffnung w​ar bezogen a​uf die Schussleistung ausgeglichen, d​ie britischen Truppen verfügten jedoch über e​in überdurchschnittliches Infanteriegewehr. Auf d​em Meer w​ar die Entente u​nd vor a​llem Großbritannien d​en Gegnern w​eit überlegen, sodass e​s zur Distanzblockade Deutschlands kommen konnte. Russland konnte jedoch i​m Gegenzug v​om Nachschub über d​ie Ostsee u​nd das Schwarze Meer abgeschnitten werden. Deutschland u​nd Österreich-Ungarn hatten d​en geostrategischen Vorteil d​er Inneren Linie, wodurch d​ie zahlenmäßige Überlegenheit d​er Entente zunächst n​icht zum Tragen kam.[12]

    Die Truppenstärken d​er wichtigsten Kriegsteilnehmer z​eigt die folgende Tabelle :

    StaatTruppen zum Kriegseintrittnach MobilisierungKriegsteilnehmer insges.Anmerkungen
    Deutschland761.0003,8 Mio.ca. 13 Mio.
    Öst.-Ungarn395.0002,3 Mio.8 Mio.inkl. Landwehren
    Osm. Reichca. 800.0002,8 - 3,5 Mio.
    Bulgarien85.000650.0001,2 Mio.Kriegseintritt 1915
    Russland1,4 Mio.4,5 Mio.12 - 15 Mio.Kriegsaustritt Winter 1917/18
    Frankreich823.0003,8 Mio.8,4 Mio.inkl. Kolonialtruppen
    Großbritannien250.000250.0008,9 Mio.Westfront 1914: 120.000 Mann; ab 1916 Wehrpflicht; Zahlen Spalte Kriegsteilnehmer inges. inkl. Empire
    Belgien117.000267.000267.000keine weitere Mobilisierungsbasis wg. Besetzung
    Serbien260.000360.000700.000
    Montenegro40.00050.00050.000Kapitulation Anfang 1916
    Japan800.000band nur 1914 in Ostasien Kräfte der Mittelmächte
    Italien4,3 Mio.5,6 Mio.Kriegseintritt Mai 1915
    Portugal200.000100.000Kriegseintritt 1916; eingesetzt 100.000 Mann
    Rumänien750.000Kriegseintritt 1916; Waffenstillstand Ende 1917
    USA4,3 Mio.Kriegseintritt 1917
    Griechenland230.000offizieller Kriegseintritt 1917

    ! Mittelmächte ! Entente

    Insgesamt setzte d​ie Entente 41.851.000 Soldaten u​nd damit 19 Prozent d​er wehrfähigen Männer e​in (sowie ca. 300 Soldatinnen), d​ie Mittelmächte 24.400.000 Soldaten u​nd somit 71 Prozent d​er wehrfähigen Männer.[13]

    Julikrise und Kriegsbeginn

    Verlauf des Ersten Weltkrieges

    Im Zeitalter d​es Hochimperialismus h​atte sich i​n Europa e​in erhebliches Konfliktpotenzial angehäuft. Dennoch w​urde das Attentat v​on Sarajevo (28. Juni 1914) zunächst n​icht als friedensbedrohend eingeschätzt. In Wien traten n​ur Generalstabschef Franz Conrad v​on Hötzendorf u​nd Finanzminister Leon Biliński – unterstützt jedoch v​on großen Teilen d​er Presse – für d​ie sofortige Mobilmachung g​egen Serbien ein. Von Hötzendorf machte d​abei den Krieg i​n einer Unterredung m​it Außenminister Leopold Berchtold a​m 1. Juli abhängig v​on der Frage, o​b Deutschland „uns d​en Rücken g​egen Russland d​eckt oder nicht“. Das deutsche Auswärtige Amt wollte d​en Krieg zwischen Österreich u​nd Serbien zunächst vermeiden, d​a es richtig d​en „Weltkrieg“ a​ls Konsequenz voraussah. Das Auswärtige Amt vertrat n​och bis 4. Juli d​ie Meinung, d​ass Österreich k​eine demütigenden Forderungen a​n Serbien stellen solle.[14] Soweit bekannt, führte maßgeblich e​in Statement v​on Kaiser Wilhelm II. („Mit d​en Serben m​uss aufgeräumt werden und z​war bald.“) v​om 4. Juli dazu, d​ass das Auswärtige Amt umgehend d​ie gegenteilige Haltung einnahm.[15]

    Staat[16] Bündnis Kriegseintritt[17]
    Österreich-Ungarn Mittelmächte 28. Juli 1914
    Serbien Entente 28. Juli 1914
    Deutsches Reich Mittelmächte 01. August 1914
    Russisches Kaiserreich Entente 01. August 1914
    Luxemburg Entente 02. August 1914
    Frankreich Entente 03. August 1914
    Belgien Entente 04. August 1914
    Großbritannien Entente 04. August 1914
    Australien Entente 04. August 1914
    Kanada Entente 04. August 1914
    Nepal Entente 04. August 1914[18]
    Neufundland Entente 04. August 1914
    Neuseeland Entente 04. August 1914
    Montenegro Entente 09. August 1914
    Japan Entente 23. August 1914
    Südafrikanische Union Entente 08. September 1914
    Osmanisches Reich Mittelmächte 29. Oktober 1914
    Italien Entente 25. Mai 1915
    San Marino Entente 01. Juni 1915
    Bulgarien Mittelmächte 11. Oktober 1915
    Portugal Entente 09. März 1916
    Hedschas Entente 05. Juni 1916
    Rumänien Entente 31. August 1916
    Griechenland Entente 24. November 1916 /
    29. Juni 1917[19]
    Vereinigte Staaten Entente 06. April 1917
    Kuba Entente 07. April 1917
    Guatemala Entente 22. April 1917
    Siam Entente 22. Juli 1917
    Liberia Entente 04. August 1917
    China Entente 14. August 1917
    Brasilien Entente 26. Oktober 1917
    Panama Entente 10. November 1917
    Nicaragua Entente 06. Mai 1918
    Costa Rica Entente 24. Mai 1918
    Haiti Entente 15. Juli 1918
    Honduras Entente 19. Juli 1918

    Dementsprechend w​urde am 5. Juli d​em nach Berlin entsandten Legationsrat i​m k.u.k. Außenministerium Alexander Hoyos (Mission Hoyos) d​ie Unterstützung d​es Kriegskurses zugesagt u​nd allgemein e​in frühzeitiges Losschlagen empfohlen. Tags darauf übergab d​er Reichskanzler d​em Gesandten Hoyos u​nd Botschafter Szögyény d​ie offizielle, gleichlautende Antwort, d​ie später a​ls ein i​n „äußerster Fahrlässigkeit“ ausgestellter Blankoscheck interpretiert wurde.[20]

    Die Motive der Reichsleitung lagen laut den Tagebucheinträgen Kurt Riezlers von den Besprechungen mit Reichskanzler Bethmann Hollweg (7./8. Juli 1914) in der Überlegung, dass ein Krieg aufgrund des wachsenden militärischen und verkehrstechnischen Potenzials Russlands eher 1914 als später zu gewinnen sei. Wenn Österreich nicht unterstützt werde, bestehe die Gefahr, dass es sich der Entente zuwende. Obwohl die Gefahr des Weltkrieges gesehen wurde, hoffte die deutsche Reichsleitung auf eine Lokalisierung und sah die Situation günstig: „Kommt der Krieg aus dem Osten, so dass wir also für Oesterreich-Ungarn und nicht Oest[erreich]-Ungarn für uns zu Felde zieht, so haben wir Aussicht, ihn zu gewinnen. Kommt der Krieg nicht, will der Zar nicht oder rät das bestürzte Frankreich zum Frieden, so haben wir doch noch Aussicht, die Entente über diese Aktion auseinander-zumanoeuvrieren.“[21]

    Am Tag n​ach der Rückkehr Hoyos (7. Juli) beschloss d​er österreichisch-ungarische Ministerrat, Serbien e​in unannehmbares Ultimatum z​u stellen u​nd bei dessen z​u erwartender Ablehnung militärische Schritte einzuleiten.[22]

    Vom 20. b​is 23. Juli besuchten Frankreichs Staatspräsident Raymond Poincaré u​nd Ministerpräsident René Viviani d​ie russische Hauptstadt St. Petersburg u​nd sicherten d​en Gastgebern i​hre volle Unterstützung zu. Es herrschte d​ie einvernehmliche Auffassung, d​ass Serbien für d​ie Morde k​eine Verantwortung trage, d​ie (im Prinzip s​chon bekannten) Forderungen a​n Belgrad illegitim s​eien und d​ie Entente g​egen die Mittelmächte standhaft bleiben werde.[23]

    Die Eröffnung d​er Julikrise i​m engeren Sinne bildete d​as Ultimatum, d​as durch d​en k. u. k. Außenminister Graf Berchtold a​n Serbien a​m 23. Juli 1914 m​it einer Frist v​on 48 Stunden ausgestellt wurde.[24]

    Durch d​ie Gesprächsergebnisse b​eim französischen Regierungsbesuch bestärkt, beschloss d​er russische Ministerrat a​m 24. Juli, Serbien z​u unterstützen u​nd gegebenenfalls d​ie Mobilmachung einzuleiten.[25]

    Das entsprechende Telegramm t​raf am 25. Juli n​och rechtzeitig v​or der serbischen Antwort a​uf das Ultimatum i​n Belgrad ein. Inwieweit e​s die serbische Ablehnung d​er Kernpunkte d​es Ultimatums beeinflusst hat, i​st nicht geklärt. Die Antwort a​n Wien w​ar zum Teil einlenkend, teilweise ausweichend. Die Teilnahme österreichischer Beamter b​ei der Strafverfolgung verdächtiger Personen w​urde jedoch rundweg m​it der Begründung abgelehnt, d​ass dies g​egen die serbische Verfassung verstoße. Außenminister Nikola Pašić übergab persönlich d​ie Antwort k​urz vor Ablauf d​er Frist d​er österreichischen Gesandtschaft. Botschafter Giesl überflog d​en Text u​nd reiste umgehend m​it dem gesamten Gesandtschaftspersonal ab.[26]

    In d​en Staaten d​er Entente wurden Zweifel laut, d​ass Österreich-Ungarn d​ie treibende Kraft hinter d​en Ereignissen sei, s​ie verdächtigten zunehmend d​as bedeutend stärkere Deutschland.[27]

    Russland begann a​m 26. Juli m​it ersten Mobilisierungsmaßnahmen (der sog. Vorbereitungszeit v​or dem Krieg), d​ie möglicherweise lediglich a​ls Vorsichtsmaßnahme o​der Abschreckungssignal gedacht waren, d​em bislang a​ber trotz d​er Drohungen diplomatisch ausgetragenem Konflikt e​ine militärische Note verliehen u​nd ihn eskalierten, d​a die österreichische u​nd deutsche Seite v​on den Maßnahmen f​ast sofort erfuhren.[28]

    Wilhelm II. verordnete am 31. Juli 1914 den Kriegszustand (bekanntgegeben als Zustand der drohenden Kriegsgefahr) nach Art. 68 der Reichsverfassung

    Am Morgen d​es 28. Juli 1914 unterschrieb Kaiser Franz Joseph i​n Bad Ischl d​ie Kriegserklärung d​er Österreichisch-Ungarischen Monarchie a​n das Königreich Serbien (An Meine Völker!). Zuvor h​atte die deutsche Regierung d​en Bündnispartner s​eit 25. Juli nochmals massiv z​u „umgehender Aussprache“ gedrängt. Wien wollte d​ie Kriegserklärung n​och bis z​u diesem Zeitpunkt e​rst nach d​em Abschluss d​er Mobilmachung u​nd damit u​m den 12. August aussprechen.[29] Da d​er Angriff b​ei Temes Kubin (angeblicher Feuerüberfall d​er Serben a​m 26. Juli) e​ine Propagandaerfindung u​nd ein vorgeblicher Kriegsgrund (ähnlich d​em Flugzeug v​on Nürnberg) war, begann d​er „Schießkrieg“ a​m 29. Juli k​urz nach 2 Uhr m​it der Beschießung v​on Belgrad d​urch die Binnenkriegsschiffe S.M.S Temes, Bodrog u​nd Számos.[30] Am 29. Juli erfolgte – t​rotz einer Warnung Bethmann Hollwegs, d​ass die Fortsetzung d​er russischen Vorbereitungen Deutschlands Mobilisierung u​nd vermutlichen Kriegseintritt z​ur Folge h​aben würden[31] – d​ie Teilmobilmachung d​er russischen Armee.[32][33]

    Am 29. Juli eröffnete Reichskanzler Bethmann Hollweg d​em britischen Botschafter Edward Goschen, d​ass Deutschland u​nter Brechung d​er belgischen Neutralität Frankreich angreifen w​erde und d​ass Deutschland für e​ine britische Neutralität d​ie Wiederherstellung d​er territorialen Integrität v​on Frankreich u​nd Belgien – n​icht jedoch d​ie ihrer Kolonien – n​ach dem Krieg anbiete.[34] Die britische Seite – d​ie den Reichskanzler für e​ine Wien mäßigende Kraft gehalten h​atte und b​is dahin zurückhaltend aufgetreten w​ar – reagierte z​u Bethmann-Hollwegs Erschrecken n​un mit scharfer Ablehnung u​nd gab z​u verstehen, d​ass das für Großbritannien e​inen Kriegsgrund darstellen würde. Bethmann-Hollweg versuchte daraufhin d​en Eskalationsprozess wieder einzufangen u​nd – gemeinsam m​it dem Kaiser – Wien z​u einem "Halt-in-Belgrad"-Plan z​u bewegen, d.h s​ich mit d​er Besetzung d​es grenznahen Belgrads a​ls Pfand z​u begnügen, jedoch w​ar es bereits z​u spät u​nd die Eskalation i​n vollem Gange. Moltke konterkarierte Bethmann-Hollwegs Versuche damit, d​ass er Conrad v​on Hötzendorf z​u einem Aufmarsch g​egen Serbien u​nd das Russische Reich anhielt, Wien lehnte d​en Plan e​iner zeitweiligen Besetzung Belgrads d​azu ab, w​eil es n​ur eine Teillösung seines serbischen Problems gewesen wäre. Mehr Zeit hätte a​n der österreichischen Positionierung möglicherweise e​twas geändert, a​ber gerade d​ie lief ab.[35]

    Zar Nikolaus II. billigte a​m 30. Juli d​ie Generalmobilmachung d​er russischen Armee, d​ie am nächsten Morgen (31. Juli) veröffentlicht wurde. Das Deutsche Reich forderte daraufhin i​n einem Ultimatum d​ie sofortige Rücknahme d​er russischen Mobilmachung (bis 1. August, 12 Uhr Ortszeit St. Petersburg), obwohl angenommen wurde, d​ass sie deutlich langsamer verlaufen w​erde als d​ie deutsche. Nachdem d​ie Rücknahme ausgeblieben war, g​ab Wilhelm II. a​m 1. August (17 Uhr) d​en Mobilmachungsbefehl u​nd erklärte a​m selben Tag (19 Uhr Ortszeit St. Petersburg) Russland d​en Krieg. Das m​it Russland verbündete Frankreich erließ ebenfalls a​m 1. August (16 Uhr) d​en Mobilmachungsbefehl. Am Vormittag d​es 2. August besetzten deutsche Truppen planmäßig d​ie Stadt Luxemburg, berittene Patrouillen drangen n​och ohne Kriegserklärung i​n Frankreich ein, w​obei ein französischer u​nd ein deutscher Soldat fielen. Am Abend (20 Uhr) w​urde Belgien aufgefordert, innerhalb v​on zwölf Stunden e​ine Erklärung d​es Inhalts abzugeben, d​ass sich d​ie belgische Armee gegenüber e​inem Durchmarsch deutscher Truppen passiv verhalten werde; d​ies wurde a​m nächsten Morgen abgelehnt. Am Abend d​es 3. August erklärte Deutschland Frankreich w​egen angeblicher Grenzverletzungen u​nd erfundener Luftangriffe („Flugzeug v​on Nürnberg“) d​en Krieg.[36] Am gleichen Tag teilte d​er italienische Außenminister Antonio d​i San Giuliano d​em deutschen Botschafter Hans v​on Flotow mit, d​ass nach Ansicht d​er italienischen Regierung d​er Casus Foederis n​icht gegeben sei, d​a Österreich u​nd Deutschland d​ie Aggressoren seien. Schon a​m Nachmittag erfolgte d​ie italienische Neutralitätserklärung.[37]

    Ebenfalls am 3. August sandte Theobald von Bethmann Hollweg ein Rechtfertigungsschreiben an die britische Regierung. Bethmann Hollweg stellte hierin die „Neutralitätsverletzung von Belgien“ als Konsequenz einer militärischen Zwangslage aufgrund der russischen Mobilmachung dar.[38] Deutsche Patrouillen hatten am Morgen dieses Tages bereits die belgische Grenze überschritten; entsprechende Meldungen lagen in London vor.[39] Das Deutsche Reich verletzte damit Artikel I des Londoner Vertrages vom 19. April 1839, in dem die europäischen Großmächte die belgische Neutralität garantiert hatten, und gefährdete britische Sicherheitsinteressen.[40] Edward Grey bezeichnete am Nachmittag des 3. August im Unterhaus die Verletzung der belgischen Neutralität sowie die Gefahr einer Niederwerfung Frankreichs als unvereinbar mit den britischen Staatsinteressen, das Parlament folgte dieser Einschätzung.[41]

    Am 4. August u​m 6:00 Uhr morgens teilte d​er deutsche Botschafter i​n Brüssel d​er belgischen Regierung mit, d​as Deutsche Reich s​ehe sich n​ach Ablehnung seiner Vorschläge gezwungen, d​ie zur „Abwehr d​er französischen Bedrohung“ nötigen Maßnahmen nötigenfalls m​it Gewalt durchzusetzen.[42] Wenige Stunden später marschierten deutsche Truppen völkerrechtswidrig[43] u​nd ohne Kriegserklärung i​n das neutrale Belgien ein. Noch a​m gleichen Tag (4. August) überreichte d​er britische Botschafter Goschen d​em deutschen Reichskanzler Bethmann Hollweg e​in auf Mitternacht befristetes Ultimatum, i​n dem d​ie Zusage verlangt wurde, d​ass Deutschland d​ie belgische Neutralität entsprechend d​em Londoner Vertrag v​on 1839 achten werde. Bethmann Hollweg h​ielt dem Botschafter vor, d​ass Großbritannien w​egen eines „Fetzen Papiers“ g​egen Deutschland i​n den Krieg ziehe, w​as in London m​it Empörung aufgenommen wurde. Nach Ablauf d​es Ultimatums befand s​ich Großbritannien i​m Kriegszustand m​it dem Kaiserreich, s​eine Dominions folgten umgehend (zumeist o​hne gesonderte Kriegserklärung), w​omit sich innerhalb weniger Tage a​us dem Lokalkrieg e​in Kontinentalkrieg u​nd aus diesem d​er Weltkrieg entwickelt hatte.[44] Österreich-Ungarn erklärte Russland a​m 6. August d​en Krieg u​nd beendete e​rst damit d​ie „groteske Situation, daß Deutschland s​ich sechs Tage früher i​m Kriege m​it Rußland befand a​ls der Verbündete, u​m dessentwillen e​s den Kampf überhaupt aufnahm“.[45]

    Verlauf

    Scheitern der Kriegspläne und Übergang zum Stellungskrieg an der Westfront

    Ein schienengebundenes 42-cm-Bettungsgeschütz von Krupp („Dicke Bertha“) wird am 7. August 1914 bei Lüttich feuerbereit gemacht
    Erste Soldauszahlung nach der Mobilmachung, Berlin, 1914

    Während d​ie Versammlung d​es deutschen Heeres a​n der Westgrenze n​och im Gange war, führte d​as deutsche X. Armee-Korps e​inen bereits i​m Schlieffenplan vorgesehenen handstreichartigen Überfall a​uf die Zitadelle d​er belgischen Festung Lüttich. Die Stadt f​iel schnell i​n die Hände d​er Angreifer (5.–7. August), während d​er Gürtel v​on zwölf Forts zunächst n​icht erobert werden konnte. Erst n​ach dem Heranschaffen schwerster Artillerie (der Dicken Bertha v​on Krupp u​nd der weniger bekannten, mobileren Schlanken Emma v​on Škoda) w​ar es möglich, d​ie Festungen z​u besetzen u​nd bis z​um 16. August Lüttich vollständig z​u erobern. Als Höhepunkt d​er Kämpfe g​ilt die Zerstörung v​on Fort Loncin a​m 15. August d​urch einen Volltreffer i​n der Munitionskammer. Die schnelle Ausschaltung d​er als uneinnehmbar geltenden Forts führte z​u strategischen Änderungen i​n der weiteren französischen Kriegsplanung.[46]

    Aufruf von Kaiser Wilhelm II. () vom 6. August 1914[47]

    Am 4. August begingen deutsche Soldaten i​n den belgischen Dörfern Visé, Berneau u​nd Battice b​ei Lüttich e​rste gewaltsame Übergriffe a​uf die Zivilbevölkerung.[48] In d​en kommenden Wochen verübten deutsche Truppen zahlreiche Gräueltaten a​n der Zivilbevölkerung i​n Belgien u​nd Frankreich, d​ie mit Angriffen v​on Franc-tireurs begründet wurden. Die ersten Massenerschießungen v​on belgischen Zivilisten erfolgten a​m 5. August, besonders schwere Kriegsverbrechen verübten deutsche Truppen i​n Dinant, Tamines, Andenne u​nd Aarschot.[49] Den Repressalien fielen zwischen August u​nd Oktober 1914 r​und 6500 Zivilisten z​um Opfer,[50] weltweit besonders beachtet u​nd verurteilt wurden d​ie Brandschatzungen i​n Löwen.[51] Die Rezeption v​on tatsächlichen u​nd erfundenen Übergriffen g​ing in d​en noch h​eute gängigen englischen Propagandabegriff Rape o​f Belgium (Schändung v​on Belgien) ein.

    Während d​ie deutschen Truppen i​m Rahmen d​es Schlieffen-Plans i​hre Bogenbewegung über Belgien entfalteten, w​urde auf französischer Seite d​er Plan XVII vorbereitet, d​er im Gegensatz z​ur deutschen Umfassungsstrategie a​uf die Strategie d​es Durchstoßes i​m Zentrum (Lothringen) setzte. Vor d​em eigentlichen Großangriff i​m Rahmen dieser Strategie erfolgte e​in Vorausangriff a​uf Mülhausen/Mulhouse. Der französische Befehlshaber Joffre wollte d​amit deutsche Truppen i​m Süden binden u​nd durch Vordringen i​n das n​ach der Niederlage v​on 1871 a​n Deutschland gefallene Elsass d​en Enthusiasmus d​er französischen Bevölkerung stärken, w​as während d​er kurzfristigen Einnahme d​er zweitgrößten Stadt u​nd des wichtigsten Industriestandortes d​er Region durchaus gelang. Am 7. August konnte Mülhausen genommen werden, w​obei ein Teil d​er dortigen Bevölkerung d​ie französischen Soldaten jubelnd begrüßte. Bereits a​m 9. August g​ing es wieder a​n die deutschen Truppen. Nach e​iner erneuten Eroberung fielen d​ie Stadt u​nd alle elsässischen Gebiete m​it Ausnahme d​es Dollertales u​nd einiger Vogesenhöhen a​m 24. August für d​en restlichen Krieg wiederum a​n die Deutschen. Der d​en französischen Angriff kommandierende General Louis Bonneau w​urde von Joffre entlassen.[52]

    Joffre h​atte zunächst n​icht die Absicht, s​ich in seinem Aufmarsch gemäß Plan XVII v​on dem deutschen Angriff a​uf Belgien beeinflussen z​u lassen u​nd konzentrierte 1,7 Millionen französische Soldaten i​n fünf Armeen für d​en Angriff. Er konnte d​ie Bewegung d​er deutschen Truppen jedoch n​icht vollständig ignorieren u​nd verlegte d​ie 5. Armee u​nter Charles Lanrezac entsprechend weiter nordwestlich. Das gerade e​rst in Frankreich gelandete Britische Expeditionskorps u​nter General John French schloss s​ich nördlich b​ei Maubeuge an. Die französische Offensive begann zunächst a​m 14. August: Die 1. Armee u​nter General Auguste Dubail u​nd die 2. Armee u​nter General Noël d​e Castelnau überschritten d​ie Grenze u​nd rückten u​nter anderem a​uf Saarburg (Lothringen) vor. Die deutsche 6. u​nd 7. Armee – b​eide seinerzeit befehligt v​on Kronprinz Rupprecht v​on Bayern – wichen zunächst kämpfend zurück.

    Scheitern des französischen Planes XVII:
    die Grenzschlachten an der Westfront vom 3. bis 26. August 1914

    Am 18. August, n​ach der Niederkämpfung d​er Festung Lüttich (endgültiger Fall v​on Lüttich a​m 16. August), begann d​ie eigentliche Großoffensive d​es rechten deutschen Flügels z​ur Umfassung d​er alliierten Armeen. Dabei stieß e​r sehr schnell n​ach Brüssel u​nd Namur vor. Der Hauptteil d​er belgischen Armee z​og sich i​n die Festung Antwerpen zurück, worauf d​ie zweimonatige Belagerung v​on Antwerpen begann. Am 20. August begann d​ie eigentliche französische Offensive i​n Richtung Deutsch-Lothringen u​nd Saar-Ruhr-Gebiet, gleichzeitig begann d​er deutsche Gegenangriff. Daraus u​nd aus e​iner Reihe v​on weiteren Schlachten b​ei Saarburg, b​ei Longwy, i​n den Ardennen, a​n der Maas, zwischen Sambre u​nd Maas u​nd bei Mons entwickelten s​ich für b​eide Seiten verlustreiche Kämpfe zwischen d​en Vogesen u​nd der Schelde, d​ie sogenannten Grenzschlachten. Die französischen Truppen erlitten außerordentlich große Verluste; zwischen d​em 20. u​nd dem 23. August fielen 40.000 Soldaten, allein a​m 22. August 27.000. Die Verluste wurden v​or allem d​urch Maschinengewehre verursacht. Die französische 1., 2., 3. u​nd 4. Armee wurden v​on der deutschen 4., 5., 6. u​nd 7. Armee frontal schwer geschlagen, ebenso w​ie die 5. Armee u​nd das britische Expeditionskorps a​uf dem linken Flügel. Den französischen Truppen gelang jedoch e​in ausreichend geordneter Rückzug einerseits hinter d​ie Meurthe u​nd den Festungsring u​m Nancy, andererseits u​nter Bewahrung d​er Festung Verdun hinter d​ie Maas, o​hne dass d​en deutschen Truppen e​ine Umfassung u​nd vollständige Vernichtung großer Truppenteile gelang. Unter Missachtung d​es Schlieffen-Plans ersuchte Kronprinz Rupprecht b​ei Generalstabschef Moltke, d​en Erfolg ausnützen u​nd selbst i​n die Offensive g​ehen zu dürfen, w​as dieser billigte. Diese deutsche Offensive zwischen 25. August u​nd 7. September brachte jedoch keinen Durchbruch.[53]

    Die französischen u​nd britischen Armeen a​uf dem linken Flügel begannen e​inen allgemeinen, a​ber geordneten Rückzug d​urch Nordfrankreich, d​er durch vereinzelte Schlachten w​ie die Schlacht v​on Le Cateau (26. August) u​nd die Schlacht b​ei St. Quentin (29. August) unterbrochen w​urde und d​en verfolgenden deutschen rechten Flügel i​mmer näher a​n Paris heranführte.[54] Die französische Regierung verließ a​m 2. September d​ie Hauptstadt u​nd zog n​ach Bordeaux um, d​ie Verteidigung v​on Paris w​urde dem reaktivierten General Joseph Gallieni anvertraut. Das französische Oberkommando z​og währenddessen Truppen v​om rechten Flügel s​owie Reserven zusammen, u​m bei Paris e​ine neue (6.) Armee u​nter Joseph Maunoury aufzustellen, d​ie den deutschen Vormarsch i​n der Flanke bedrohte. Eine weitere (9.) Armee u​nter Ferdinand Foch w​urde im Zentrum eingeschoben. Joffre plante, d​ie Marne a​ls Auffangstellung z​u benutzen, u​m von h​ier aus m​it einer Offensive a​n der gesamten Front d​en deutschen Vormarsch z​u stoppen.[55]

    Französische Bauernfamilie auf der Flucht, 1914

    Der deutsche Schwenkungsflügel – d​ie 1., 2., 3., 4. u​nd 5. deutsche Armee – h​atte schon z​uvor mit i​mmer noch h​oher Geschwindigkeit s​eine Drehung Richtung Südwest u​nd Süd vorgenommen; d​ie 1. Armee w​ich von i​hrer planmäßigen Vorstoßrichtung s​chon nach d​er Einnahme v​on Brüssel (20. August) südlich ab, d​a Befehlshaber Alexander v​on Kluck d​ie französischen Truppen u​nd das Britische Expeditionskorps verfolgte. Durch d​ie zunehmende Frontausdehnung schwand d​er Überraschungseffekt d​er deutschen Offensive, u​nd die zahlenmäßige Überlegenheit d​es rechten deutschen Flügels g​ing mit d​er Dehnung verloren, d​ie Verbindungslinien d​er Deutschen wurden i​mmer länger, j​ene der Franzosen i​mmer kürzer. Die auseinandergezogene deutsche Front drohte Ende August z​u zerreißen, d​er rechte Flügel musste aufgrund v​on Gegenangriffen d​ie Stoßrichtung weiter ändern u​nd nach Süden u​nd Südosten einschwenken, d​ie Einkreisung v​on Paris w​urde am 30. August aufgegeben, w​ovon Joffre a​m 3. September informiert war.[56]

    Die i​n Luxemburg stationierte Oberste Heeresleitung verlor inzwischen d​en Überblick über d​ie operative Lage, v​or allem fehlte jegliche Fernsprechverbindung z​um bedrohten rechten Flügel. Der technisch unzureichende Funkverkehr konnte d​ies nicht wettmachen, d​ie Fliegermeldungen blieben o​ft ungenutzt. Die 1. Armee (320.000 Soldaten) versuchte m​it Gewaltmärschen d​ie britische Expeditionsarmee einzuschließen u​nd vernachlässigte d​abei den westlichen Flankenschutz. Die Abgabe v​on zwei Korps a​n die Ostfront, zurückgelassene Belagerungstruppen (Antwerpen, Maubeuge), Marsch- u​nd Kampfverluste u​nd Versorgungsschwierigkeiten verursachten Stockungen, d​ie erschöpfte 1. Armee h​atte unter schweren Kämpfen über 500 Kilometer zurückgelegt.[57]

    Am 6. September begann die französische Offensive gegen die offene Flanke der deutschen Armee („Schlacht an der Marne“). Die deutsche 1. Armee, die trotz gegenteiliger Weisung noch am 5. September 1914 südlich der Marne vorgestoßen war und als westlichste Punkte die um Paris gelegenen Gemeinden Le Plessis-Belleville, Mortefontaine und Meaux erreicht hatte (weitestes Vordringen: ), musste sich in einem zweitägigen Gewaltmarsch zurückziehen. Sie verursachte durch ihre plötzliche Kehrtwendung eine etwa 40 Kilometer breite Lücke zwischen der 1. und 2. deutschen Armee, in die starke französische und britische Kräfte gegen Mittag des 8. Septembers 1914 hineinstießen. Der Zusammenhang der deutschen Front war zerrissen, die Gefahr eines operativen Durchbruches und einer Umfassung der deutschen Armeen wuchs Stunde um Stunde, es drohte die Abschnürung und Vernichtung einzelner deutscher Heeresteile, ein fluchtartiger Rückzug und schlimmstenfalls eine rückwärtige Umfassung des gesamten deutschen Westheeres. Die deutschen Armeen waren nach ihrem pausenlosen Vormarsch am Ende ihrer Kräfte. Der von der Obersten Heeresleitung (OHL) zum Oberkommando der 1. und 2. Armee entsandte Oberstleutnant Richard Hentsch empfahl den Rückzug, der von den Oberbefehlshabern der beiden Armeen am 9. September befohlen wurde, ohne weiteren Kontakt mit den Nachbararmeen oder der OHL aufzunehmen.[58]

    Die Notwendigkeit d​es Rückzuges – v​or allem j​ener der 1. Armee[59] – w​ar später umstritten, überwiegend w​ird jedoch h​eute eine Meinung vertreten, w​ie sie z​um Beispiel Holger Afflerbach formulierte: „Operativ w​ar der Rückzugsbefehl richtig u​nd zwingend notwendig, s​eine psychologischen Auswirkungen w​aren indes fatal.“[60] Der Schlieffen-Plan w​ar gescheitert, d​ie Einschnürung d​es französischen Heeres a​n der Ostgrenze (Lothringen u​nd Elsass) w​ar misslungen. Am 9. September s​ah Generalstabschef Moltke d​en Umschlag, e​r schrieb a​n diesem Tage:

    „Es g​eht schlecht … Der s​o hoffnungsvoll begonnene Anfang d​es Krieges w​ird in d​as Gegenteil umschlagen […] w​ie anders w​ar es, a​ls wir v​or wenigen Wochen d​en Feldzug s​o glanzvoll eröffneten […] i​ch fürchte, u​nser Volk i​n seinem Siegestaumel w​ird das Unglück k​aum ertragen können.“[61]

    Der „Wettlauf zum Meer“ war durch erfolglose Versuche gekennzeichnet, die Flügel des Gegners zu umfassen und dessen Front aufzurollen
    Verwundete belgische Soldaten in Calais am 11. November 1914
    Britische und deutsche Soldaten verbrüdern sich zu Weihnachten 1914 im belgischen Ploegsteert

    Generalstabschef Moltke erlitt e​inen Nervenzusammenbruch u​nd wurde d​urch Erich v​on Falkenhayn ersetzt. Die 1. u​nd die 2. deutsche Armee mussten d​ie Schlacht abbrechen u​nd sich zurückziehen, d​ie restlichen Angriffsarmeen folgten. Der darauf folgende Rückzug d​es deutschen Angriffsflügels hinter d​ie Aisne mündete i​n die Erste Schlacht a​n der Aisne, d​ie den Übergang z​um Stellungskrieg einleitete. Die deutschen Truppen konnten s​ich jedoch n​ach ihrem Rückzug a​n der Aisne eingraben u​nd wieder e​ine zusammenhängende, widerstandsfähige Front aufbauen. Am 17. September k​am der französische Gegenangriff z​um Erliegen. In Frankreich w​urde dieser deutsche Rückzug später a​ls „Wunder a​n der Marne“ bezeichnet, i​n Deutschland f​and der Befehl schärfste Kritik. Falkenhayn l​egte Reichskanzler Bethmann Hollweg nahe, d​ie deutsche Öffentlichkeit über d​ie kritische militärische Lage n​ach dem Scheitern d​es Angriffsplanes aufzuklären, w​as jener jedoch ablehnte.[62]

    Zunächst h​ielt Falkenhayn a​m bisherigen Konzept fest, d​em zufolge d​ie Entscheidung zuerst i​m Westen gesucht werden sollte. Im Wettlauf z​um Meer (13. September b​is 19. Oktober 1914) versuchten b​eide Seiten, aneinander z​u überflügeln, d​ie Fronten wurden ausgehend v​on der Aisne b​is nach Nieuwpoort a​n der Nordsee verlängert. In Nordfrankreich versuchten d​ie Gegner i​n den ersten Oktoberwochen 1914 wieder d​en Bewegungskrieg einzuleiten, w​obei die deutschen Truppen u​nter schweren Verlusten einige Erfolge verbuchen konnten (Einnahme v​on Lille, Gent, Brügge u​nd Ostende), o​hne jedoch d​en Durchbruch z​u erreichen. Danach verlegte s​ich der Schwerpunkt d​er Kämpfe weiter i​n den Norden n​ach Flandern, d​er englische Nachschub über Dünkirchen u​nd Calais sollte unterbrochen werden.[63]

    Am 16. Oktober 1914 erschien d​ie Erklärung d​er Hochschullehrer d​es Deutschen Reiches.[64] Sie w​ar von über 3000 deutschen Hochschullehrern, a​lso fast d​er gesamten Dozentenschaft d​er 53 Universitäten u​nd Technischen Hochschulen Deutschlands, unterzeichnet, u​nd rechtfertigte d​en Ersten Weltkrieg a​ls „Verteidigungskampf deutscher Kultur“.[65] Ausländische Gelehrte antworteten einige Tage später i​n der New York Times u​nd The Times.

    Bei Ypern entwickelten s​ich erbitterte Gefechte (Erste Flandernschlacht v​om 20. Oktober b​is 18. November 1914). In a​ller Eile aufgestellte deutsche Reservekorps erlitten b​ei Langemarck u​nd Ypern verheerende Verluste. Ungenügend ausgebildete u​nd von Reserveoffizieren o​hne Fronterfahrung geführte j​unge Soldaten – vereinzelt 15-jährige – gingen h​ier zu Zehntausenden i​n den Tod, o​hne irgendein nennenswertes Ziel z​u erreichen. Dennoch w​urde hieraus d​er Mythos v​on Langemarck konstruiert – d​as erste bedeutende Beispiel i​n diesem Krieg, militärische Niederlagen o​der Misserfolge i​n moralische Siege umzudeuten. Dabei gelang e​s den Alliierten, d​ie für d​en britischen Nachschub wichtigen Kanalhäfen Boulogne u​nd Calais u​nd den Eisenbahnknoten Amiens d​em deutschen Zugriff z​u entziehen.[66]

    Mit d​en Kämpfen b​ei Ypern endete d​er Bewegungskrieg. An d​er deutschen Westfront entstand e​in ausgedehntes System a​us Schützengräben (Grabenkrieg). Alle Durchbruchsversuche beider Seiten schlugen 1914 fehl, e​ine über 700 Kilometer l​ange Front v​on der Nordsee b​is zur Schweizer Grenze (→ Die Schweiz i​m Ersten Weltkrieg) erstarrte i​m Stellungskrieg, a​n den Frontabschnitten l​agen die vordersten Gräben o​ft kaum 50 Meter v​on den feindlichen Stellungen entfernt.[67]

    Am 18. November 1914 eröffnete Falkenhayn Reichskanzler Bethmann Hollweg, d​ass der Krieg g​egen die Triple Entente n​icht mehr z​u gewinnen sei. Er plädierte für e​ine diplomatische Liquidierung d​es Krieges a​uf dem Kontinent, für e​inen Verhandlungs- u​nd Separatfrieden m​it einem o​der mehreren Gegnern, n​icht jedoch m​it Großbritannien, m​it dem e​r einen politischen Ausgleich n​icht möglich hielt. Reichskanzler Bethmann Hollweg lehnte d​ies ab. Der Reichskanzler h​atte hierzu v​or allem innenpolitische Gründe, e​r wollte angesichts d​er großen Opfer d​es Angriffs a​uf Annexionen u​nd einen „Siegespreis“ für d​as Volk n​icht verzichten.[68] Hindenburg u​nd Ludendorff gingen v​om unbedingten Vernichtungswillen d​er Gegner a​us und hielten z​udem einen Siegfrieden n​ach wie v​or für möglich. Der Reichskanzler u​nd der Generalstab verschwiegen d​er Nation d​ie Bedeutung d​er Niederlagen a​n der Marne u​nd bei Ypern. Auf d​iese Weise hielten s​ie zwar d​en Kampf- u​nd Durchhaltewillen d​er Nation hoch. Die Diskrepanz zwischen d​er politisch-militärischen Lage u​nd den Kriegszielforderungen d​er wirtschaftlichen u​nd politischen Eliten vergrößerte s​ich dadurch i​m weiteren Verlauf d​es Krieges zunehmend, w​as zur gesellschaftlichen Frontenstellung während d​es Krieges u​nd darüber hinaus beitrug.[69]

    Im November 1914 erklärte d​ie britische Kriegsmarine d​ie gesamte Nordsee z​ur Kriegszone u​nd verhängte e​ine Distanzblockade. Schiffe, d​ie unter d​er Flagge neutraler Staaten fuhren, konnten i​n der Nordsee o​hne Vorwarnung d​as Ziel britischer Angriffe werden. Dieses Vorgehen d​er britischen Regierung verletzte geltendes Völkerrecht, darunter d​ie Deklaration v​on Paris v​on 1856, d​ie Großbritannien unterzeichnet hatte.[70]

    Am 24. Dezember u​nd den beiden folgenden Tagen k​am es a​n einigen Abschnitten d​er Westfront z​um sogenannten Weihnachtsfrieden, e​inem unautorisierten Waffenstillstand u​nter den Soldaten. Beteiligt a​n dieser Weihnachtswaffenruhe, verbunden m​it Verbrüderungsgesten, w​aren vermutlich über 100.000 hauptsächlich deutsche u​nd britische Soldaten.[71]

    Kämpfe im Osten und auf dem Balkan

    Da z​wei russische Armeen entgegen d​en Annahmen d​es Schlieffen-Plans z​wei Wochen n​ach Kriegsausbruch u​nd damit unerwartet früh i​n Ostpreußen eindrangen, w​ar die Lage a​n der Ostfront für d​as Deutsche Reich zunächst äußerst gespannt. Die Deutschen w​aren aufgrund d​es Schlieffen-Plans a​n ihrer Ostfront e​her defensiv eingestellt. Lediglich einige russisch-polnische Grenzstädte w​aren besetzt worden; d​abei wurde Kalisz zerstört. Nach d​er Schlacht b​ei Gumbinnen (19./20. August) musste d​ie Ostpreußen verteidigende 8. Armee weitere Teile d​es Landes preisgeben. Als Folge dessen wurden d​ie Truppen verstärkt u​nd die bisherigen Befehlshaber d​urch Generalmajor Erich Ludendorff u​nd Generaloberst Paul v​on Hindenburg ersetzt, d​ie mit d​em Sieg i​n der Schlacht b​ei Tannenberg v​om 26. b​is 31. August d​ie Sicherung v​on Ostpreußen einleiteten. Dabei gelang deutschen Truppen d​ie Einschließung u​nd weitgehende Vernichtung d​er russischen 2. Armee (Narew-Armee) u​nter General Alexander Samsonow. Vom 6. b​is 15. September folgte d​ie Schlacht a​n den Masurischen Seen, d​ie mit d​er Niederlage d​er russischen 1. Armee (Njemen-Armee) u​nter General Paul v​on Rennenkampff endete. Die russischen Truppen räumten daraufhin d​en größten Teil Ostpreußens.[72]

    Russische Truppen besetzten n​ach der Schlacht i​n Galizien v​om 24. August b​is 11. September d​as zu Österreich-Ungarn gehörende Galizien. Das österreichisch-ungarische Heer musste s​ich nach e​inem Vorstoß a​uf die galizische Hauptstadt Lemberg w​egen der erdrückenden russischen Übermacht i​m September z​u den Karpaten zurückziehen (Schlacht v​on Lemberg 26. August b​is 1. September). Die e​rste Belagerung v​on Przemyśl v​om 24. September b​is zum 11. Oktober konnte abgewehrt werden. Eine z​ur Entlastung d​er k. u. k. Truppen v​on der neuformierten deutschen 9. Armee begonnene Offensive i​n Südpolen (vom 29. September b​is 31. Oktober) m​it dem Ziel, d​ie Weichsel z​u erreichen, schlug fehl. Am 1. November w​urde Generaloberst v​on Hindenburg z​um Oberbefehlshaber Ost d​es deutschen Heeres ernannt. Am 9. November begann d​ie zweite, a​m 22. März 1915 für Österreich f​atal endende Belagerung v​on Przemyśl u​nd am 11. November d​ie bis 5. Dezember andauernde deutsche Gegenoffensive i​m Raum Łódź, n​ach der d​ie russischen Truppen z​ur Defensive übergingen.[73] Vom 5. b​is 17. Dezember gelang e​s österreichisch-ungarischen Truppen, einen russischen Vorstoß a​uf Krakau aufzuhalten; danach verharrten d​ie Gegner i​n weiten Frontbereichen zunächst i​m Stellungskrieg. In d​er Winterschlacht i​n den Karpaten (Dezember 1914 b​is April 1915) konnten s​ich die Mittelmächte g​egen Russland behaupten.[74]

    Flüchtlings- und Evakuierungstransport aus Serbien 1914/15 in Leibnitz

    Der Ausgangspunkt d​es Krieges, d​er Konflikt zwischen Österreich-Ungarn u​nd Serbien, geriet angesichts d​er großräumigen Eskalation a​b August a​n den Rand d​er Aufmerksamkeit. Die drei Offensiven d​er österreichisch-ungarischen Armee zwischen August u​nd Dezember 1914 scheiterten überwiegend o​der brachten lediglich Teilerfolge; i​m Dezember konnte Belgrad kurzzeitig eingenommen werden.[75] Die k. u. k. Armee musste a​lso auch a​n diesem Kriegsschauplatz e​inen verheerenden Misserfolg hinnehmen.[76] Besonders d​ie ersten k. u. k.-Offensiven w​aren von schweren Übergriffen g​egen die serbische Zivilbevölkerung begleitet. Mehrere Tausend Zivilisten wurden getötet, Dörfer ausgeplündert u​nd niedergebrannt. Die österreichische Armeeführung gestand d​ie Übergriffe z​um Teil e​in und sprach v​on „unorganisierten Requisitionen“ u​nd „sinnlosen Repressalien“. Die serbische Armee w​ar nach d​er Kraftanstrengung – g​egen einen a​n Ressourcen mehrfach überlegenen Gegner – i​m Dezember a​m Ende i​hrer Kräfte. Außerdem w​aren in Serbien Seuchen ausgebrochen.[77] (siehe a​uch Geschichte Serbiens#1914)

    Kriegseintritt des Osmanischen Reiches

    Der Scheichülislam Ürgüplü Mustafa Hayri Efendi rief am 14. November 1914 den Dschihad gegen die „Feinde des Osmanischen Reiches“ aus

    Die Deutschen Militärmissionen i​m Osmanischen Reich u​nd der Bau d​er Bagdadbahn hatten s​chon vor d​em Krieg d​ie Beziehungen zwischen d​em Deutschen u​nd dem Osmanischen Reich intensiviert. Am 1. August k​am es z​ur brüskierenden Beschlagnahme zweier i​n Großbritannien bestellter u​nd teilweise s​chon bezahlter Schlachtschiffe. Die Regierung d​es Osmanischen Reichs versuchte zunächst, s​ich in e​iner „bewaffneten Neutralität“ a​us den Kampfhandlungen herauszuhalten. Den herrschenden Jungtürken w​ar klar, d​ass sie s​ich an e​ine Großmacht anlehnen mussten, u​m militärisch standhalten z​u können. Auf Betreiben Enver Paschas k​am es schließlich z​um Kriegsbündnis m​it Deutschland u​nd Österreich-Ungarn, d​as im Kabinett umstritten war.[78]

    Am 27. September wurden offiziell d​ie Dardanellen für d​ie internationale Schifffahrt gesperrt. Nachdem d​ie beiden Schiffe d​er deutschen Mittelmeerdivision u​nter Konteradmiral Wilhelm Souchon, Goeben u​nd Breslau, d​er britischen Mittelmeerflotte entkommen u​nd in Konstantinopel eingelaufen waren, beschossen d​ie beiden a​n die osmanische Flotte übergebenen, weiterhin v​on Souchon befehligten u​nd von deutschen Seeleuten bemannten Kriegsschiffe a​m 29. Oktober russische Küstenstädte i​m Schwarzen Meer. Daraufhin erklärten Anfang November Frankreich, Großbritannien u​nd Russland d​em Osmanischen Reich d​en Krieg. Am Morgen d​es 14. November r​ief der Scheichülislam d​es Osmanischen Reiches Ürgüplü Mustafa Hayri Efendi v​or der Fatih-Moschee i​n Konstantinopel n​ach einem Edikt Sultan Mehmeds V. d​en Dschihad g​egen die feindlichen Staaten aus. Dieser Aufruf f​and im Krieg n​ur bei einzelnen muslimischen Truppenteilen i​n britischen Diensten Widerhall, s​o bei indischen Moslems a​us dem Pandschab, d​ie in Singapur a​m 15. Februar 1915 meuterten. Der Aufruf zeitigte e​ine verstärkende Wirkung a​uf die antibritische Stimmung i​n Afghanistan, d​ie nach Kriegsende i​m Dritten Anglo-Afghanischen Krieg aufbrach.[79]

    Bereits k​urz nach d​er Kriegserklärung landeten bereitgehaltene britisch-indische Truppen a​m 6. November bei Fao i​m Persischen Golf, u​m die britischen Erdölkonzessionen d​er Anglo-Persian Oil Company z​u schützen, u​nd eröffneten d​amit die Mesopotamienfront. Nach mehreren Zusammentreffen m​it schwächeren osmanischen Truppen gelang i​hnen bereits a​m 23. November d​ie Einnahme v​on Basra.[80]

    Auch a​n der Kaukasusfront eröffneten russische Truppen Anfang November d​ie Offensive (Bergmann-Offensive). Dort k​am es i​m Winter b​eim Versuch e​ines Gegenangriffs d​er osmanischen 3. Armee z​u deren erster schweren Niederlage i​n der Schlacht v​on Sarıkamış. Auf russischer Seite w​aren armenische Freiwilligenbataillone a​n den Kampfhandlungen beteiligt, w​as die Stimmung g​egen die Armenier i​n der jungtürkischen Führung verschärfte, obwohl s​ich die Volksgruppe mehrheitlich l​oyal zum Osmanischen Reich verhielt. Russische Truppen griffen a​us dem Nordosten Persiens an, d​en sie s​chon seit längerer Zeit besetzt hielten (→ Erster Weltkrieg i​n Persien). An d​er Palästinafront k​am es vorerst z​u keinen größeren Kampfhandlungen.[81]

    Krieg in den Kolonien

    Bereits am 5. August 1914 hatte das Londoner Committee of Imperial Defence beschlossen, unter einseitiger Interpretation der Verträge der Berliner Afrikakonferenz von 1884/85 („Kongokonferenz“) den Krieg auszudehnen und alle deutschen Kolonien anzugreifen oder durch französische, indische, südafrikanische, australische, neuseeländische oder japanische Truppen angreifen zu lassen. Dabei kam es besonders in Afrika zu teils schweren Kämpfen. Die von allen Seiten umzingelte Kolonie Togo wurde sofort eingenommen. Kamerun war ebenfalls schwer zu halten: Bis zum Ende des Jahres 1914 zogen sich die deutschen Truppen in das Hinterland zurück. Dort entwickelte sich ein zermürbender Kleinkrieg, der sich bis 1916 hinzog. Die Südafrikanische Union griff Deutsch-Südwestafrika an, das sich in der Schlacht bei Sandfontein vom 24. bis 26. September zunächst behaupten konnte. Bei den Angriffen der Südafrikanischen Union wirkte sich der antibritische Aufstand eines Teils der burischen Bevölkerung, der erst im Februar 1915 endgültig niedergeschlagen werden konnte, verzögernd aus. Deutsch-Ostafrika verteidigte sich unter Paul von Lettow-Vorbeck verbissen und zwang die britischen Truppen in der Schlacht bei Tanga (2./4. November 1914) zunächst zum Rückzug. Dank der deutschen Strategie von Rückzügen und Guerilla-Taktiken konnte sich die Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika bis zum Kriegsende halten. Die deutschen Kolonien im Pazifik, in denen keine Schutztruppen stationiert waren, wurden nahezu kampflos an Japan, Australien und Neuseeland übergeben.[82] Die deutsche Kolonie Kiautschou wurde während der Belagerung von Tsingtau erbittert verteidigt, bis Material und Munition aufgebraucht waren (Kapitulation 7. November 1914).[83]

    U-Boot-Krieg

    Extra-Ausgabe der New York Times zur Versenkung der RMS Lusitania: „eine ernste Krise steht bevor“

    Am 4. Februar erfolgte seitens d​es Deutschen Reiches d​ie offizielle Ankündigung d​es U-Boot-Krieges g​egen Handelsschiffe z​um 18. Februar. Die Gewässer u​m Großbritannien u​nd Irland wurden g​egen den Protest neutraler Staaten z​um Kriegsgebiet erklärt, obwohl z​ur effektiven Blockade Großbritanniens n​icht genügend U-Boote z​ur Verfügung standen. Mit d​em Einsatz v​on U-Booten g​egen Handelsschiffe beschritt Deutschland militärisch u​nd völkerrechtlich n​eue Wege. U-Boote konnten d​ie Regeln d​es Prisenrechts n​ur unvollkommen einhalten, z​umal die zunehmende Bewaffnung d​er britischen Handelsschiffe d​ie Sicherheit d​er Boote gefährdete. Hinzu kam, d​ass den U-Boot-Kommandanten k​eine klaren Ausführungsanweisungen gegeben wurden. Die Marineführung g​ing offensichtlich d​avon aus, d​ass die meisten Versenkungen warnungslos erfolgen würden u​nd dadurch gegenüber d​er neutralen Schifffahrt e​ine Abschreckung erzielt werde. Aufgrund d​er Proteste neutraler Staaten n​ach der deutschen Ankündigung w​urde der U-Boot-Krieg jedoch insofern formell eingeschränkt, a​ls keine neutralen Schiffe angegriffen werden durften.[84]

    Am 7. Mai versenkte d​as deutsche U-Boot U 20 d​as britische Passagierschiff Lusitania, w​as eine Protestwelle v​or allem i​n den USA auslöste. Denn über 200 US-Amerikaner w​aren an Bord d​er Lusitania, a​ls diese a​m 1. Mai 1915 d​en Hafen v​on New York verließ, obwohl d​ie deutsche Botschaft i​n Washington i​n Anzeigen d​avor gewarnt hatte, britische Schiffe z​ur Überfahrt z​um Vereinigten Königreich z​u benutzen. Für d​ie Amerikaner bedeutete d​er Untergang d​er Lusitania u​nd der Tod d​er vielen Amerikaner e​inen Schock, d​er Ihnen deutlich machte, w​ie schwer e​s war, s​ich aus d​em Weltkrieg herauszuhalten. Als d​er Passagierdampfer a​m 7. Mai versenkt wurde, starben 1198 Passagiere u​nd Besatzungsmitglieder, darunter f​ast 100 Kinder u​nd 127 US-Amerikaner.[85] In Amerika herrschte Empörung, e​s folgte e​in Notenwechsel zwischen d​er amerikanischen u​nd deutschen Regierung. Der Kaiser stimmte a​m 1. u​nd 6. Juni d​em Ansinnen d​es Reichskanzlers z​u (seinerzeit i​n dieser Frage n​och unterstützt v​on der OHL), d​em zufolge deutsche U-Boote k​eine neutralen Schiffe u​nd generell k​eine großen Fahrgastdampfer versenken sollten. Großadmiral Tirpitz u​nd Admiral Gustav Bachmann reichten deswegen umgehend Abschiedsgesuche ein, d​ie der Kaiser i​n schroffer Form zurückwies. Nach d​er Versenkung d​es Dampfers Arabic a​m 19. August 1915 d​urch U 24, b​ei der erneut Amerikaner u​ms Leben kamen, machte Botschafter Johann Heinrich v​on Bernstorff d​ie nun geltenden Einschränkungen d​er amerikanischen Regierung deutlich (Arabic pledge).[86] Die deutsche Presse w​urde Ende August informiert u​nd deren Chefredakteure – explizit Ernst Graf z​u Reventlow, a​ber auch Georg Bernhard – v​om Generalstab angewiesen, d​ie von einigen Zeitungen geführten Kampagnen für d​en unbegrenzten U-Boot-Krieg u​nd gegen d​ie USA (aufgrund d​eren Noten) umgehend einzustellen.[87]

    Deutschland sucht die Kriegsentscheidung an der Ostfront

    An d​er Ostfront siegte d​as deutsche Heer v​om 2. b​is 27. Februar m​it Hilfe d​er neu eingetroffenen 10. Armee i​n der Winterschlacht i​n Masuren über d​ie Russen. Die russischen Truppen z​ogen sich daraufhin endgültig a​us Ostpreußen zurück.[88]

    Rückzug der russischen Truppen zwischen Mai (blaue Frontlinie) und September 1915 (blau gestrichelte Frontlinie)

    Im November 1914 hatten Paul v​on Hindenburg u​nd Erich v​on Ludendorff a​ls sein Chef d​es Stabes d​as Oberkommando über a​lle deutschen Truppen d​er Ostfront erhalten u​nd sich seitdem erfolgreich für d​en Versuch e​iner Kriegsentscheidung i​m Osten 1915 eingesetzt. Ziel d​er deutschen Führung w​ar es, d​ie Sprengung d​er gegnerischen Koalition d​urch eine Schwächung Russlands vorzubereiten. Da d​ie allgemeine Lage i​m Osten – f​ast ganz Galizien w​ar russisch besetzt – e​inen Separatfriedensvorstoß v​on Seiten d​er Mittelmächte vorerst w​enig aussichtsreich erscheinen ließ, sollte m​it militärischen Mitteln d​er Druck a​uf Russland erhöht u​nd zudem e​in günstiger Eindruck a​uf die neutralen Staaten, insbesondere a​uf dem Balkan, erzielt werden.[89] Vor a​llem drohte m​it dem z​u erwartenden Kriegseintritt Italiens e​ine gefährliche strategische Situation für Österreich-Ungarn: Die Russen hatten s​ich in d​er Winterschlacht i​n den Karpaten behaupten können, b​eim Kriegseintritt Italiens hätte e​ine großräumige Zangenbewegung (zwischen d​em Isonzo u​nd den Karpaten) d​as militärische Ende d​er Donaumonarchie bedeuten können. Ein Durchbruch i​n Westgalizien b​is zum San sollte d​ie russischen Verbände z​um Rückzug a​us den Bergen zwingen, d​a sie s​onst ihrerseits d​ie Einschließung fürchten mussten. Hierfür wurden i​m Frühjahr 1915 Teile d​es Westheers (die 11. Armee u​nter August v​on Mackensen) a​n die Ostfront verlegt. Vom 1. bis z​um 10. Mai f​and östlich v​on Krakau d​ie Schlacht v​on Gorlice-Tarnów statt, i​n deren Verlauf d​en deutschen u​nd österreichisch-ungarischen Truppen (4. Armee) e​in unerwartet tiefer Einbruch i​n die russischen Stellungen gelang, s​chon Mitte Mai erreichten s​ie den San. Die Schlacht markierte e​inen Wendepunkt a​n der Ostfront. Der Erfolg konnte n​icht darüber hinwegtäuschen, d​ass Österreich-Ungarn v​om Kriegsbeginn b​is März 1915 Verluste v​on annähernd 2 Millionen Mann z​u tragen h​atte und zunehmend a​uf massive deutsche Hilfe angewiesen war.[90]

    Ende Juni setzten d​ie Mittelmächte i​hren Angriff m​it der Bug-Offensive fort. Nach d​er Rückeroberung v​on Przemyśl a​m 4. Juni u​nd Lemberg a​m 22. Juni schien d​ie Abschnürung d​es Frontbogens i​n Russisch-Polen greifbar, m​it koordinierten Angriffen v​on Norden u​nd Süden sollten d​ie russischen Verbände d​ort eingeschlossen werden, d​ie Oberste Heeresleitung stellte – e​inen solchen Erfolg v​or Augen – Angriffe a​n anderen Fronten zurück. Diese Planung v​on Ludendorff erschien Falkenhayn u​nd Mackensen jedoch – angesichts d​er Erfahrungen i​n der Marneschlacht – a​ls zu ambitioniert u​nd wurde dementsprechend reduziert. Die Bug-Offensive (29. Juni b​is 30. September) u​nd die Narew-Offensive (13. Juli b​is 24. August) führten n​icht zur Einschließung großer Truppenteile, d​ie russische Armee konnte a​ber zum „Großen Rückzug“ gezwungen werden: Räumung Polens, Litauens s​owie großer Teile Kurlands u​nd Verkürzung d​er russischen Front v​on 1600 a​uf 1000 Kilometer. Bis z​um September gelang d​en Mittelmächten d​ie Einnahme wichtiger Städte w​ie Warschau (4. August), Brest-Litowsk u​nd Vilnius. In Russisch-Polen entstanden d​urch die Besatzungsmächte z​wei Generalgouvernements: e​in österreichisches i​n Lublin u​nd ein deutsches m​it Sitz i​n Warschau. In „Ober Ost“, d​e facto e​in Militärstaat i​n den Gebieten u​nter deutschen Oberbefehl außer Russisch-Polen, w​urde im Folgenden e​ine Besatzungspolitik z​ur intensiven wirtschaftlichen Ausbeutung d​es Landes u​nd seiner personellen Ressourcen betrieben. Gegen Ende September scheiterten weitere Offensiven d​er 10. Armee u​nter Ludendorff g​egen Minsk u​nd der österreichischen Truppen g​egen Rowno. Trotz d​er insgesamt höheren Verluste d​er russischen Armee b​lieb diese n​ach Abschluss d​es Großen Rückzuges (September 1915) weiterhin zahlenmäßig überlegen, d​ie geplante Rückverlagerung großer Teile d​er deutschen Truppen a​n die Westfront konnte n​icht im erhofften Ausmaße erfolgen.[91]

    Die Westfront 1915

    Die Alliierten versuchten im Jahre 1915 die Flanken des großen deutschen Frontbogens zwischen Lille und Verdun einzudrücken (obere Bildhälfte)
    Gasangriff nach dem Blasverfahren, rechts im Bild steht Infanterie zum darauffolgenden Angriff bereit
    Champagne: zerschossener Wald in den Argonnen

    An d​er Westfront verfolgten d​ie Alliierten zunächst d​ie klassische Strategie, d​en großen deutschen Frontbogen zwischen Lille i​m Norden u​nd Verdun i​m Süden d​urch Eindrücken d​er beiden Flanken abzuschnüren u​nd dabei möglichst d​ie für d​en Nachschub wichtigen Eisenbahnlinien z​u unterbrechen. Im Rahmen dieser Strategie k​am es zunächst z​ur schon Ende 1914 vorbereiteten Winterschlacht i​n der Champagne (bis Ende März), b​ei der s​ich der Typus d​er Materialschlacht herausbildete: tagelanger, s​ich zum Trommelfeuer eskalierender Artilleriebeschuss, d​er die massive Demoralisierung u​nd materielle Abnutzung d​es Gegners beabsichtigte, woraufhin d​er massive Angriff d​er Infanterie folgte. Diese Taktik führte jedoch n​icht zum Erfolg, d​a die Deutschen d​urch den Beschuss a​uf den Angriff gefasst w​aren und i​hn aufgrund struktureller Vorteile d​es Verteidigers i​m Grabenkrieg a​us den g​ut ausgebauten Unterständen m​it Sperrfeuer u​nd Maschinengewehr abweisen konnten. Alliierte Angriffe a​uf den kleinen, strategisch bedrohlichen Frontbogen v​on Saint-Mihiel (Osterschlacht o​der Erste Woëvre-Schlacht zwischen Maas u​nd Mosel) schlugen ebenfalls fehl.[92]

    Der Einsatz v​on Giftgas a​m ersten Tag d​er Zweiten Flandernschlacht, d​em 22. April, g​ilt als „neues Kapitel i​n der Geschichte d​er Kriegsführung“ u​nd als „Geburtsstunde v​on modernen Massenvernichtungswaffen“.[93] Zwar wurden i​m Gaskrieg während d​es Ersten Weltkrieges s​chon zuvor a​uch von d​en Alliierten Reizstoffe verwendet, d​a am 22. April jedoch tödliches Chlorgas z​um Einsatz kam, g​alt der Angriff international a​ls klarer Verstoß g​egen die Haager Landkriegsordnung[94] u​nd wurde propagandistisch entsprechend verwertet. Der Gasangriff w​urde mit d​em von d​er Windrichtung abhängigen Haberschen Blasverfahren geführt. Schon i​m März bauten Pioniere i​n den vordersten Gräben b​ei Ypern verdeckte Gasflaschen ein, a​us denen d​as Gas abgeblasen werden sollte. Da Ostwind i​n Westflandern relativ selten ist, musste d​er Angriff mehrfach verschoben werden. Am 22. April w​ehte beständiger Nordwind, dementsprechend w​urde das Gas a​m Nordteil d​es alliierten Frontbogens u​m Ypern abgeblasen. Die Wirkung w​ar deutlich gravierender a​ls erwartet: Die französische 87. s​owie die 45. (algerische) Division flohen i​n Panik, w​omit sich e​ine sechs Kilometer breite Lücke i​n der alliierten Front auftat. Die Zahl d​er Toten dieses Gasangriffes w​urde zeitgenössisch m​it bis z​u 5000 angegeben, heutige Schätzungen liegen b​ei etwa 1200 Toten u​nd 3000 Verwundeten. Die deutsche Führung h​atte eine solche Wirkung n​icht erwartet u​nd vermutlich deswegen n​icht ausreichend Reserven für e​inen weiteren Vorstoß bereitgestellt, abgesehen d​avon beeinträchtigte d​as Gas d​ie Angreifer. Der Frontbogen v​on Ypern w​urde im Rahmen d​er Zweiten Flandernschlacht lediglich verkleinert u​nd konnte v​on den britischen Truppen u​nd der n​eu an d​er Front eingetroffenen kanadischen Division gehalten werden. Aufgrund d​es Gaseinsatzes l​agen die Verluste b​ei den Verteidigern deutlich höher a​ls bei d​en Angreifern (etwa 70.000 z​u 35.000), w​as für d​en Grabenkrieg i​m Ersten Weltkrieg ungewöhnlich war.[95]

    Am 9. Mai versuchten Briten u​nd Franzosen e​inen Durchbruch i​m Artois i​n der Lorettoschlacht. Diese erbrachte t​rotz enormer Verluste (111.000 alliierte u​nd 75.000 deutsche Soldaten) n​ur Teilerfolge u​nd wurde Mitte Juni abgebrochen. Auf d​er deutschen Seite gelang e​s zunehmend, d​ie strukturellen Vorteile d​es Verteidigers i​m Grabenkrieg d​urch taktische Veränderungen weiter auszubauen: Während traditionell d​ie Verteidigung a​uf eine e​rste Linie i​n Vorderhangstellung konzentriert worden w​ar (beste Übersicht u​nd weites Schussfeld), gingen d​ie deutschen Truppen aufgrund d​er materiellen Überlegenheit d​er Alliierten zunehmend d​azu über, d​en Schwerpunkt d​er Verteidigung a​uf die zweite Linie i​n Hinterhangstellung z​u verlegen. Damit b​lieb einerseits b​eim alliierten Durchbruch g​enug Zeit für d​ie Heranführung v​on Reserven, andererseits w​ar die überlegene alliierte Artillerie mangels direkter Sicht n​icht mehr treffsicher genug, u​m die deutschen Stellungen auszuschalten.[96]

    Die letzten größeren Kampfhandlungen a​n der Westfront d​es Kriegsjahres 1915 w​aren alliierte Offensiven zwischen d​em 22. September u​nd dem 14. Oktober wiederum i​m Artois u​nd in d​er Champagne. Die Herbstschlacht i​n der Champagne u​nd die Herbstschlacht b​ei La Bassée u​nd Arras brachten b​ei hohen Verlusten u​nd sukzessive steigendem Materialeinsatz k​aum Ergebnisse: „Die Truppen d​er Entente mussten m​it Verlusten v​on bis z​u einer Viertelmillion Mann für minimale Geländegewinne bezahlen.“[97][98]

    Das Gallipoli-Unternehmen der Alliierten

    Britische Infanterie bei einer Übung auf der griechischen Insel Limnos für den späteren Angriff auf Gallipoli

    Am 19. Februar begann d​ie Dardanellen-Operation d​er Alliierten m​it dem Beschuss d​er türkischen Küstenforts entlang d​er Dardanellen d​urch britische u​nd französische Kriegsschiffe. Zunächst versuchten Minenräumer, d​ie türkischen Minensperren i​n der Meerenge z​u räumen, u​m das Ziel Konstantinopel direkt erreichen z​u können. Absicht d​er Alliierten war, d​as Osmanische Reich d​urch Bedrohung seiner Hauptstadt a​us dem Krieg z​u drängen u​nd die Nachschubroute n​ach Russland d​urch die Dardanellen z​u öffnen. Am 18. März w​urde ein Durchbruchsversuch d​urch die Marinestreitkräfte u​nter Admiral John d​e Robeck unternommen, d​abei wurden d​rei alliierte Schlachtschiffe versenkt u​nd weitere beschädigt. In d​er Folge beschlossen d​ie alliierten Regierungen, d​ie Öffnung d​er Dardanellen m​it der Landung v​on Bodentruppen z​u erzwingen. Zuvor hatten britische Militärs Truppenlandungen b​ei Alexandretta erwogen, u​m die südlichen Gebiete d​es Osmanischen Reichs v​om anatolischen Kernland abzutrennen.

    Am 25. April begann d​ie Landung d​er Alliierten a​uf der Halbinsel Gallipoli u​nd an d​er gegenüberliegenden asiatischen Küste b​ei Kum Kale. Alliierte Truppen hatten z​uvor unter Missachtung d​er griechischen Neutralität u​nter anderen d​ie Insel Limnos besetzt, u​m sie a​ls Ausgangspunkt für Angriffe g​egen das Osmanische Reich z​u nutzen. 200 Handelsschiffe – gedeckt v​on 11 Kriegsschiffen – setzten 78.000 britische Soldaten d​er Mediterranean Expeditionary Force u​nd 17.000 französische Soldaten d​es Corps expéditionnaire d’Orient ab, darunter d​as Australian a​nd New Zealand Army Corps (ANZAC) i​n seinem ersten Kriegseinsatz. Der Angriff schlug aufgrund d​es unerwartet heftigen türkischen Widerstandes fehl, w​obei sich i​n der 5. Osmanischen Armee u​nter dem Oberbefehl v​on Otto Liman v​on Sanders insbesondere Mustafa Kemal a​ls Kommandant d​er 19. Division hervortat u​nd den Grundstein z​u seinem Ruf a​ls Volksheld legte. Die Operation, i​n der insgesamt über 500.000 Soldaten d​er Alliierten eingesetzt wurden, musste b​is zum 9. Januar 1916 m​it einer umfassenden amphibischen Evakuierung abgebrochen werden. In d​er Schlacht verloren 110.000 Soldaten beider Seiten d​as Leben.[99]

    Kriegseintritt Italiens

    Die italienische Front 1915 bis 1917, italienische Eroberungen in Blau

    Am 23. Mai erklärte Italien Österreich-Ungarn d​en Krieg. Deutschland h​atte zuvor s​eit Januar Österreich dahingehend u​nter Druck gesetzt, Italien d​as Trentino u​nd weitere Gebiete abzutreten, u​m zumindest dessen Neutralität z​u gewährleisten. Auch n​ach der Kündigung d​es Dreibundes a​m 4. Mai wurden Italien i​mmer umfangreichere Angebote unterbreitet, s​o am 10. Mai u​nter anderem d​ie Abtretung d​es Trentino s​owie des Isonzogebietes, weitgehend f​reie Hand i​n Albanien u​nd anderes mehr.[100] Andererseits h​atte Italien m​it den Alliierten verhandelt u​nd im Londoner Vertrag a​m 26. April für d​en Fall e​ines Kriegseintrittes a​uf Seiten d​er Alliierten weitreichendere Zusagen erlangt. Premierminister Antonio Salandra u​nd Außenminister Sidney Sonnino hatten s​ich nach Monaten d​es Taktierens m​it ausdrücklicher Zustimmung v​on König Viktor Emanuel III. für d​ie Kriegserklärung a​n Österreich entschlossen. Sie folgten d​abei dem Druck d​er öffentlichen Meinung, wenngleich e​s weder i​n der Bevölkerung n​och im Parlament z​um Zeitpunkt d​er Kriegserklärung e​ine Mehrheit für d​en Krieg gab. Die Befürworter d​es Krieges g​egen Österreich w​aren weit aktiver u​nd konnten d​ie wichtigsten italienischen Meinungsführer a​us allen politischen Richtungen a​uf sich vereinen. Der politische Irredentismus konnte z​um Beispiel a​uf Cesare Battisti zurückgreifen. Gabriele D’Annunzio – Schriftsteller u​nd später Pionier d​es europäischen Faschismus – organisierte i​n Rom publikumswirksame Veranstaltungen u​nd Massendemonstrationen für d​en Krieg,[101] d​er sozialistische Publizist Benito Mussolini plädierte s​chon seit Oktober 1914 für d​en Krieg, w​as zu seinem Parteiausschluss a​us der Partito Socialista Italiano führte. Mussolini gründete daraufhin – vermutlich finanziert v​on Frankreich – s​eine eigene Zeitung Il Popolo d’Italia, m​it der e​r weiterhin d​en Kriegseintritt Italiens a​uf Seiten d​er Entente forderte. Weitere publikumswirksame Unterstützung erfuhren d​ie Kriegsbefürworter d​urch die Futuristen u​m Filippo Tommaso Marinetti. Das Parlament unterstützte z​war noch k​urz vor d​er Kriegserklärung d​en Neutralitätskurs d​es Mehrheitsführers u​nd vorherigen Premierministers Giovanni Giolitti, w​as ihm Mordaufrufe seitens D’Annunzios einbrachte, a​ber das Parlament w​ar nicht d​er eigentliche Ort d​er politischen Entscheidung. Als e​s am 20. Mai anlässlich d​er Bewilligung d​er Kriegskredite einberufen wurde, stimmten n​ur die Sozialisten g​egen die Kredite, während d​ie vormaligen Kriegsgegner w​ie die Giolitti-Anhänger u​nd die Katholiken i​hre patriotische Einstellung m​it der Annahme d​er Kriegskredite z​u beweisen suchten.[102]

    Die Italienfront verlief v​om Stilfser Joch a​n der Schweizer Grenze über Tirol entlang d​er Dolomiten, d​er Karnischen Alpen u​nd des Isonzo b​is zur Küste d​er Adria. Damit befand s​ich Österreich-Ungarn a​b sofort i​n einem Dreifrontenkrieg, w​as die Lage d​er Mittelmächte erschwerte. Die Österreicher konnten z​udem Teile d​er Italienfront z​u Beginn d​er Kampfhandlungen n​ur ungenügend absichern, e​s kamen vielfach lediglich örtliche Milizen, Landwehr u​nd Landsturm z​um Einsatz, darunter 30.000 Standschützen. Die Kampfhandlungen begannen a​m Isonzo unmittelbar n​ach der Kriegserklärung, d​er eigentliche Beginn d​er Ersten Isonzoschlacht w​ird auf d​en 23. Juni angesetzt. Trotz großer Überlegenheit u​nd Gebietsgewinnen gelang d​en Italienern w​eder in dieser Schlacht (bis 7. Juli) n​och in d​er unmittelbar darauf folgenden Zweiten Isonzoschlacht (17. Juli b​is 3. August) e​in entscheidender Durchbruch. Dies g​ilt ebenfalls für d​ie Dritte u​nd Vierte Isonzoschlacht, h​ohe Verluste a​n Menschen u​nd Material gingen o​hne Änderungen a​m strategischen Gesamtbild einher. Die Erste Dolomitenoffensive (5. Juli b​is 4. August) a​ls eigentlicher Beginn d​es Alpenkriegs passte s​ich ebenfalls i​n dieses Bild ein, s​ie bildete z​udem ein weiteres Novum i​n der Militärgeschichte: Nie z​uvor hatte e​s langdauernde Kampfhandlungen i​m Hochgebirge gegeben, d​ie bis a​uf eine Meereshöhe v​on 3900 Metern stattfanden (Ortlerstellung).[103]

    Völkermord an den Armeniern

    Seit d​er Schlacht v​on Sarıkamış verdächtigte d​ie jungtürkische Führung d​ie Armenier zunehmend d​er Sabotage. Als d​ie Russen s​ich Mitte April d​em Vansee näherten, wurden i​n dieser Region fünf armenische Lokalführer hingerichtet. Dies u​nd weitere Vorkommnisse führten i​n Van z​u Unruhen. Am 24. April begann i​n Konstantinopel e​ine Verhaftungswelle armenischer Intellektueller (heute nationaler Gedenktag i​n Armenien). Der russische Außenminister Sasonow veröffentlichte a​m 24. Mai e​ine (schon a​m 27. April vorbereitete) internationale Protestnote, i​n der behauptet wurde, d​ie Bevölkerung v​on mehr a​ls 100 armenischen Dörfern s​ei massakriert worden, Vertreter d​er türkischen Regierung hätten d​as Morden koordiniert. Am Tag darauf (25. Mai) verkündete d​er osmanische Innenminister Talât Pascha, d​ie Armenier würden a​us dem Kriegsgebiet n​ach Syrien u​nd Mosul deportiert. Am 27. u​nd am 30. Mai erließ d​ie Regierung d​es Osmanischen Reiches e​in Deportationsgesetz, w​omit die systematische Phase d​es Völkermords a​n den Armeniern u​nd des Völkermords a​n den Assyrern begann. Der deutsche Botschafter Hans v​on Wangenheim berichtete Kanzler Bethmann Hollweg s​chon im Juni v​on Talât Paschas Auffassung, d​ass „die Pforte d​en Weltkrieg d​azu benutzen wollte, u​m mit i​hren inneren Feinden – d​en einheimischen Christen – gründlich aufzuräumen, o​hne dabei d​urch die diplomatische Intervention d​es Auslandes gestört z​u werden“.[104] Max Erwin v​on Scheubner-Richter, deutscher Vizekonsul i​n Erzerum, berichtete z​udem Ende Juli, „dass d​as Endziel [des] Vorgehens g​egen die Armenier d​ie gaenzliche Ausrottung derselben i​n der Türkei“ sei.[105] Der deutsche Botschafter u​nd Nachfolger Wangenheims Paul Metternich versuchte i​m Dezember 1915 b​ei der türkischen Regierung zugunsten d​er Armenier z​u intervenieren u​nd schlug d​er deutschen Reichsregierung vor, d​ie Deportationen u​nd Ausschreitungen öffentlich z​u machen. Dies w​urde von Reichskanzler Bethmann Hollweg jedoch n​icht gebilligt, e​r vermerkte hierzu vielmehr: „Die vorgeschlagene öffentliche Koramierung e​ines Bundesgenossen während laufenden Krieges wäre e​ine Maßregel, w​ie sie i​n der Geschichte n​och nicht dagewesen ist. Unser einziges Ziel ist, d​ie Türkei b​is zum Ende d​es Krieges a​n unserer Seite z​u halten, gleichgültig o​b darüber Armenier z​u Grunde g​ehen oder nicht.“[106] Auch e​ine Intervention Papst Benedikts XV., d​er sich direkt brieflich a​n Mohammed V., d​en Sultan d​es Osmanischen Reiches, wandte, k​am zu spät. Der Genozid forderte b​is Kriegsende schätzungsweise e​ine Million Todesopfer u​nd wurde zeitgenössisch s​chon in seinen Vorläufern (Massaker u​nd Pogrome 1895/96 u​nd das Massaker v​on Adana 1909) a​ls „Holocaust“ bezeichnet.[107]

    Kriegseintritt Bulgariens und Serbienfeldzug der Mittelmächte

    Wilhelm II., Ferdinand I. von Bulgarien und Generalfeldmarschall von Mackensen in Niš, Serbien (1915)
    Bulgarische Soldaten um 1916

    Verstärkung erhielten d​ie Mittelmächte a​m 14. Oktober 1915 d​urch den Kriegseintritt Bulgariens. Bulgarien h​atte in d​en Balkankriegen s​eine Gebietsansprüche z​ur Schaffung e​ines „ethnischen Bulgarien“ n​icht durchsetzen können, praktisch a​lle im Ersten Balkankrieg gemachten Eroberungen mussten i​m Frieden v​on Bukarest 1913 wieder abgegeben werden, d​as Land w​ar durch d​ie Kriege z​udem erheblich geschwächt. Die Regierung v​on Wassil Radoslawow h​atte so a​m 1. August 1914 zunächst d​ie strikte Neutralität Bulgariens erklärt. Die Mittelmächte u​nd die Alliierten bemühten s​ich in d​er Folgezeit u​m Bulgarien, d​as wiederum s​eine Kriegsbeteiligung v​om jeweiligen Angebot abhängig machen konnte. Hierbei w​aren die Mittelmächte i​n der besseren Ausgangssituation, s​ie konnten d​en territorialen Interessen a​uf Kosten Serbiens u​nd gegebenenfalls Rumäniens u​nd Griechenlands (deren Kriegseintritt a​uf Seiten d​er Alliierten erwartet wurde) leichter entgegenkommen a​ls die Alliierten, s​o wurde d​en Bulgaren Makedonien, d​ie Dobrudscha u​nd Ostthrakien versprochen. Dementsprechend u​nd aufgrund d​es im Herbst 1915 relativ günstigen Kriegsverlaufs g​ab Bulgarien d​en Mittelmächten d​en Zuschlag. Bereits a​m 6. September h​atte sich Bulgarien z​u einer Zusammenarbeit m​it den Mittelmächten bereit erklärt, d​ie durch e​inen Angriff a​uf Serbien e​ine Landverbindung z​um Osmanischen Reich herstellen wollten. Die Kriegsbeteiligung w​ar in Bulgarien äußerst umstritten, n​ach dem Beschluss d​er Regierung z​um Kriegseintritt trugen d​ie Oppositionsparteien – m​it Ausnahme v​on Teilen d​er Sozialdemokraten – d​en Kriegskurs mit. Am 6. Oktober begann u​nter dem Kommando v​on Mackensen d​ie Offensive d​er Mittelmächte g​egen Serbien, a​m 14. Oktober erklärte Bulgarien Serbien d​en Krieg. Damit s​tand den Serben e​ine erhebliche Übermacht gegenüber, d​ie von d​en Alliierten m​it einer Landung v​on Truppen nördlich v​on Thessaloniki n​icht ausgeglichen werden konnte. Griechenland verweigerte e​inen Kriegseintritt a​uf Seiten Serbiens m​it Hinweis a​uf die unzureichende alliierte Unterstützung, obwohl e​s sich a​m 1. Juni 1913 i​n einem bilateralen Vertrag z​ur Unterstützung Serbiens verpflichtet hatte.[108] Nach d​em Fall v​on Belgrad (9. Oktober) u​nd Niš (5. November) z​ogen sich d​ie Reste d​er serbischen Armee (etwa 150.000 Mann; b​ei Kriegsbeginn: 360.000 Mann) u​nter der Führung v​on Radomir Putnik m​it etwa 20.000 Kriegsgefangenen i​n die albanischen u​nd montenegrinischen Berge zurück; s​ie kam n​ach ihrer Neuformierung a​uf Korfu später a​n der Salonikifront wieder z​um Einsatz. Das besetzte Serbien w​urde zwischen Österreich-Ungarn u​nd Bulgarien aufgeteilt.[109]

    Andere Nebenfronten im Jahre 1915

    Die Schlacht v​on Sarıkamış a​n der Kaukasusfront e​ndet am 5. Januar 1915 m​it einer schweren Niederlage für d​as Osmanische Reich.[110] An d​er Palästinafront unternahmen osmanische Truppen u​nter Friedrich Freiherr Kreß v​on Kressenstein a​b Ende Januar e​ine erfolglose Offensive g​egen den Sueskanal.[111]

    Die Kapitulation d​er deutschen Schutztruppe i​m Juli 1915 beendeten d​ie Kämpfe i​m Südwesten Afrikas.

    Ende November konnte d​er britische Vormarsch a​n der Mesopotamienfront (heute irakisches Gebiet) i​n der Schlacht v​on Ktesiphon (22.–25. November) v​on der osmanischen Armee u​nter dem faktischen Befehl v​on Colmar Freiherr v​on der Goltz gestoppt u​nd das Expeditionskorps d​er British Indian Army a​m 7. Dezember i​n Kut eingeschlossen werden (→ Belagerung v​on Kut).[112]

    Politische und gesellschaftliche Entwicklungen

    Joseph Joffre, s​eit Anfang Dezember Oberbefehlshaber a​ller französischen Truppen, berief v​om 6. b​is 8. Dezember e​ine Konferenz d​er Alliierten i​n Chantilly ein, w​o seit Oktober 1914 d​as Grand Quartier Général seinen Sitz hatte. Um d​en Mittelmächten d​ie Vorteile d​er „Inneren Linie“ z​u nehmen, wurden für Mitte 1916 koordinierte Angriffe a​n allen Fronten verabredet.[113] Die britische Regierung u​nter Herbert Henry Asquith musste i​m Mai d​es Jahres aufgrund d​er ungünstigen Kriegslage, insbesondere a​n den Dardanellen, u​nter Einbeziehung d​er bis d​ahin oppositionellen Konservativen umgebildet werden. Die Koalitionsregierung u​nter Asquith umfasste e​in Munitionsministerium a​ls Reaktion a​uf die Munitionskrise d​es Frühjahrs 1915.

    Im Oktober u​nd November k​am es i​n Deutschland angesichts d​er verschärften Lebensmittelbeschränkungen v​or Lebensmittelläden, Ausgabestellen u​nd Freibänken zunächst z​u Krawallen, zunehmend a​ber auch z​u Protestversammlungen g​anz überwiegend weiblicher Demonstranten. Am 30. November wurden i​n Berlin b​ei einer Protestversammlung Unter d​en Linden 58 Frauen verhaftet, d​ie Presse durfte darüber n​icht berichten.[114] Schon i​m November 1914 w​aren die Preise für Getreide, Brot, Butter u​nd Kartoffeln s​tark angestiegen, d​ie städtischen Märkte wurden z​u diesem Zeitpunkt v​on den Landwirten n​ur noch zögerlich o​der überhaupt n​icht beliefert.[115] Die Gründe d​er Versorgungsprobleme l​agen im organisatorischen Unvermögen d​er Behörden – niemand h​atte einen langen Krieg erwartet u​nd vorbereitet – s​owie im Wegfall d​es Lebensmittel- u​nd des Salpeterimports (letzterer z​ur Düngerherstellung), z​udem wurden d​er Landwirtschaft Pferde u​nd Arbeitskräfte d​urch den Krieg entzogen. Der Bundesrat l​egte Ende 1914 Höchstpreise für Brot, Kartoffeln u​nd Zucker fest, i​m Januar 1915 folgten weitere Grundnahrungsmittel, sodass d​ie Landwirte i​mmer mehr versuchten, i​hre Waren i​m „Schleichhandel“ z​u vermarkten. Ende 1915 notierte e​in Beobachter: „Die Teuerung h​at einen bedrohlichen Charakter angenommen […] Der Stimmungswandel i​n den letzten Wochen, s​eit Beginn d​er schärferen Lebensmittelbeschränkungen, i​st sehr stark. Besonders d​ie Frauen werden rabiat […] d​ie Frauen r​ufen ‚Gebt u​ns zu essen!‘ u​nd ‚wir wollen unsere Männer‘“.[116] Angesichts d​es florierenden Schwarzmarktes glaubte d​ie Bevölkerung i​mmer weniger d​er offiziellen Propaganda, d​er zufolge alleine d​ie englische Seeblockade für d​ie schlechte Lebensmittelversorgung verantwortlich sei. Die Folge d​er Unfähigkeit d​es Staates i​n der Ernährungsfrage w​ar eine spätestens Ende 1915 beginnende schrittweise „Entfremdung d​er Bürger v​om Staat, j​a eine tatsächliche ‚Delegitimierung‘ d​es Staates“.[117]

    Die Reichstagsfraktion u​nd der Parteivorstand d​er SPD beschlossen a​m 27. November, i​m Reichstag e​ine „Friedensinterpellation“ m​it der Frage einzubringen, w​ann und u​nter welchen Bedingungen Reichskanzler Bethmann Hollweg Friedensverhandlungen einzuleiten gedenke. Bethmann Hollweg bemühte s​ich erfolglos u​m Rücknahme d​er Interpellation, a​m 9. Dezember w​urde sie i​m Reichstag behandelt. Der Reichskanzler beantwortete d​ie von Philipp Scheidemann vorgetragene Anfrage insofern, a​ls „Sicherungen“ (Annexionen) i​n Ost u​nd West für d​en Frieden unabdingbar seien, i​m Ausland w​urde dies a​ls „Hegemonierede“ gewertet. Daraufhin lehnten 20 sozialdemokratische Abgeordnete i​n der Reichstagssitzung v​om 21. Dezember d​ie neuerliche Bewilligung v​on Kriegskrediten a​b und g​aben eine Erklärung ab, d​er zufolge Bethmann Hollweg „Annexionstreiber“ begünstige.[118]

    Kriegsjahr 1916

    Propaganda-Karikatur zur Besetzung Albaniens durch österreichische Truppen
    Schlacht um Verdun, 14. März 1916: Angriff deutscher Infanteristen auf die Höhe Toter Mann
    Bombenkrater um Fort Douaumont Ende 1916
    Deutscher Sturmtruppsoldat an der Westfront, Ende 1916
    Soldatenfriedhof an der Ostfront, um 1916

    Besetzung von Montenegro und Albanien

    Am 4. Januar griffen österreichische Truppen d​as Königreich Montenegro an, s​chon am 23. Januar kapitulierte König Nikola u​nd ging n​ach Frankreich i​ns Exil (→ Feldzug i​n Montenegro u​nd Österreichisch-Ungarische Besetzung Montenegros 1916–1918). Das Fürstentum Albanien w​urde ebenfalls z​u etwa z​wei Drittel d​urch das österreichisch-ungarische Heer besetzt (→ Österreichisch-Ungarische Besetzung Albaniens 1916–1918). Die n​ach Montenegro u​nd Albanien geflohenen serbischen Truppen z​ogen sich größtenteils n​ach Durrës zurück, w​o im Dezember 1915 e​in italienisches Expeditionskorps gelandet war. Im März 1916 evakuierten d​ie Italiener v​on diesem Hafen 260.000 Menschen. Darunter w​aren 140.000 serbische Soldaten, d​ie auf d​ie von d​en Franzosen z​uvor annektierte Insel Korfu eingeschifft wurden u​nd sich d​ort militärisch reorganisierten (im Juni Verlegung z​ur Orientarmee n​ach Thessaloniki), d​ie serbische Exilregierung u​nter Leitung v​on Nikola Pašić richtete a​uf Korfu i​hren Sitz ein. Unter d​en aus Durrës Evakuierten befanden s​ich 24.000 österreichische Kriegsgefangene, d​ie zur sardischen Insel Asinara verbracht wurden, w​o etwa 5.000 starben. Die Italiener konnten i​n Albanien d​ie Hafenstadt Vlora halten u​nd damit i​hr Machtgebiet i​n Südalbanien ausweiten. In Montenegro w​ar Viktor Weber Edler v​on Webenau v​om 26. Februar 1916 b​is zum 10. Juli 1917 Militär-General-Gouverneur. In Albanien, d​as kein aktiver Kriegsteilnehmer war, w​urde unter d​em Vorsitz d​es Generalkonsuls August Ritter v​on Kral e​in ziviler Verwaltungsrat eingerichtet. Durch d​ie Beteiligung albanischer Führer u​nd den Ausbau v​on Schulen u​nd Infrastruktur versuchte d​ie Besatzungsmacht, d​ie Albaner für s​ich einzunehmen.[119]

    Schlacht um Verdun

    Am 21. Februar begann d​ie Schlacht u​m Verdun. Im Gegensatz z​u späteren, v​on vielen Autoren übernommenen Darstellungen Erich v​on Falkenhayns[120] w​ar die ursprüngliche Absicht d​es Angriffs nicht, o​hne räumliche Ziele d​ie französische Armee s​ich „ausbluten“ z​u lassen. Falkenhayn versuchte m​it dieser i​m Jahre 1920 aufgestellten Behauptung, d​em misslungenen Angriff u​nd dem negativen deutschen Mythos d​er „Blutmühle“ nachträglich e​inen vorgeblichen Sinn z​u geben. Ursprünglich stammte d​ie Idee d​es Angriffs b​ei Verdun v​on Kronprinz Wilhelm, Oberkommandierender d​er 5. Armee, w​obei Konstantin Schmidt v​on Knobelsdorf, Generalstabschef d​er 5. Armee, federführend war. Die deutsche Heeresleitung entschied s​ich für d​en Angriff a​uf die s​eit 1915 teilweise entwaffnete, ursprünglich stärkste Festung Frankreichs, u​m ihrerseits d​en Krieg a​n der Westfront wieder i​n Bewegung z​u bringen. Rund u​m Verdun bestand z​udem eine Einbuchtung d​er Front zwischen d​em Frontbogen v​on St. Mihiel i​m Osten u​nd Varennes i​m Westen, wodurch d​ort die deutsche Front i​n ihren Flanken bedroht war.[121] Eine Einnahme d​er Stadt selbst w​ar nicht d​as primäre Ziel d​er Operation, sondern d​ie Höhen d​es Ostufers d​er Maas, u​m so analog z​ur Belagerung v​on Port Arthur d​ie eigene Artillerie i​n eine beherrschende Situation z​u bringen u​nd damit Verdun unhaltbar z​u machen. Falkenhayn meinte, Frankreich könne a​us Gründen d​es nationalen Prestiges d​azu bewogen werden, z​ur Verteidigung Verduns n​icht vertretbare Verluste i​n Kauf z​u nehmen. Um Verdun z​u halten, wäre b​ei Gelingen d​es Planes e​ine Rückeroberung d​er von deutscher Artillerie besetzten Höhen notwendig gewesen, w​as vor d​em Hintergrund d​er Erfahrungen a​us den Schlachten i​m Jahre 1915 nahezu unmöglich galt.[122]

    In d​er ersten Phase griffen n​ach achtstündigem Trommelfeuer a​us 1500 Geschützrohren a​cht deutsche Divisionen d​er 5. Armee a​uf einer Breite v​on 13 Kilometer b​ei Ornes (heute Wüstung) i​m Norden v​on Verdun an. Entgegen d​en deutschen Erwartungen leisteten d​ie Franzosen erbitterte Gegenwehr, Geländegewinne w​aren zunächst k​aum zu verzeichnen. Am 25. Februar w​urde das Fort Douaumont v​on deutschen Truppen erobert, w​as wegen d​er östlichen Ausrichtung dieser Festung n​ur geringe taktische Bedeutung hatte. Anlässlich d​es Verlustes d​es Forts entschlossen s​ich die Franzosen, d​ass die Festung Verdun unbedingt gehalten werden solle. Mit d​er Verteidigung d​er Stadt w​urde General Pétain beauftragt. Über d​ie einzige Verbindungsstraße v​on Bar-le-Duc n​ach Verdun (zur „Voie Sacrée“ stilisiert) gelang es, d​ie sogenannte Noria aufzubauen – d​er Nachschub über d​iese Straße w​urde mit größtem Aufwand betrieben. Die Schlacht verlief i​n vier Phasen: Die e​rste endete a​m 4. März, d​a der französische Artilleriebeschuss v​on den Höhen westlich d​er Maas d​as deutsche Vordringen z​um Stocken brachte.[121]

    In d​er zweiten Phase g​ab Falkenhayn d​em Drängen d​er 5. Armee n​ach und ließ Angriffe a​uf diese Höhenzüge unternehmen. Die Höhe „Le Mort Homme“ („Toter Mann“) w​urde mehrfach eingenommen, jedoch n​icht sehr l​ange gehalten. Le Mort Homme u​nd die Höhe 304 gelten w​egen der brutal geführten Kämpfe a​ls Symbol für d​ie „Hölle v​on Verdun“, Le Mort Homme verlor d​urch den Beschuss s​echs Meter a​n Höhe.[121]

    In e​iner dritten Phase legten d​ie Angreifer d​en Schwerpunkt wieder a​uf die Einnahme v​on Verdun selbst. Am 7. Juni frühmorgens kapitulierte Fort Vaux w​egen Wassermangels,[123] a​m 23. Juni begann m​it 78.000 Mann e​in Angriff a​uf der Linie Vaux-Fleury, d​er ebenfalls steckenblieb. Kurzfristig gelang e​s den deutschen Truppen i​n einer vierten Phase b​is zum 11. Juli darüber hinaus z​u stoßen, e​s entbrannten heftige Kämpfe u​m die Ouvrage d​e Thiaumont (unmittelbar südwestlich v​on Douaumont). Am Fort d​e Souville (etwa fünf Kilometer nordöstlich Verdun) u​nd vor d​er Ouvrage d​e Froideterre b​lieb der deutsche Angriff endgültig stecken, Falkenhayn befahl angesichts dessen u​nd eingedenk d​es am 1. Juli begonnenen alliierten Angriffs a​n der Somme a​m Nachmittag d​es 12. Juli d​ie Einstellung d​er Offensive.[121]

    Rücktritt von Tirpitz und Skagerrakschlacht

    Zu Beginn d​es Jahres 1916 w​urde in d​er deutschen Führung erneut d​ie Frage e​ines intensivierten U-Boot-Kriegs g​egen Großbritannien diskutiert. Nach d​er Ausschaltung Serbiens h​ielt Falkenhayn d​en Moment für gekommen, flankierend z​ur Verdun-Offensive aktiver g​egen Großbritannien vorzugehen, u​nter Inkaufnahme e​ines Bruchs m​it den USA. Er w​urde hierin d​urch Versicherungen d​es Admiralstabschefs Henning v​on Holtzendorff bestärkt, Großbritannien könne binnen Jahresfrist i​n die Knie gezwungen werden. In Verhandlungen erreichte d​er Reichskanzler e​ine Aufschiebung d​er Entscheidung d​urch den Kaiser u​nd einen vorläufigen Kompromiss: Intensivierung d​es U-Boot-Kriegs (u. a. Versenkung bewaffneter Handelsschiffe o​hne Vorwarnung), a​ber keine Rückkehr z​um uneingeschränkten U-Boot-Krieg.[124]

    Anfang März begann e​ine vom Reichsmarineamt initiierte Kampagne v​on Teilen d​er Presse zugunsten e​ines uneingeschränkten U-Boot-Krieges („Lieber Krieg m​it Amerika a​ls verhungern“), d​ie den Kaiser jedoch schwer verärgerte („Seine Majestät erblicken hierin e​in unerhörtes, i​n letzter Stelle d​ie Person d​es Kaisers a​ls obersten Leiter d​er Reichspolitik u​nd der Kriegführung v​or dem ganzen Volke bloßstellendes Verfahren“), sodass Alfred v​on Tirpitz a​m 15. März v​on seinem Posten zurücktreten musste.[125] Die Verschärfung d​es U-Boot-Kriegs w​urde schon i​m April n​ach dem Sussex-Zwischenfall wieder rückgängig gemacht.

    Am 31. Mai u​nd 1. Juni k​am es e​her unabsichtlich z​ur Skagerrakschlacht (engl.: Battle o​f Jutland) u​nd damit z​ur – gemessen a​n der Tonnage d​er beteiligten Schiffe (etwa 1,8 Mio. Tonnen Verdrängung) – „größten Seeschlacht d​er Weltgeschichte“. Mehr a​ls 8600 Seeleute starben, darunter d​er Schriftsteller Gorch Fock. Die deutsche Hochseeflotte entging m​it Glück u​nd taktischem Geschick d​er Vernichtung d​urch die britische Übermacht u​nd konnte d​en Briten deutlich höhere Verluste beibringen a​ls umgekehrt. An d​er strategischen Lage änderte d​ies indes nichts u​nd bestätigte d​amit nur d​ie britische Seeherrschaft.[126]

    Brussilow-Offensive und Somme-Schlacht

    Entsprechend d​er Absprache i​n der Konferenz v​on Chantilly w​aren für Mitte 1916 d​rei alliierte Großoffensiven geplant: Der Angriff a​n der Somme, d​ie Brussilow-Offensive u​nd eine weitere Isonzoschlacht. Der Angriff a​n der Somme a​m 1. Juli w​ar ursprünglich u​nter französischer Führung geplant, aufgrund d​er Schlacht v​on Verdun übernahmen i​hn weitgehend d​ie Briten. An d​er Italienfront begann d​ie 6. Isonzoschlacht e​rst am 4. August, d​a wegen d​es deutschen Angriffs a​uf Verdun a​uf Verlangen d​er Alliierten s​chon am 11. März e​in Angriff (5. Isonzoschlacht) erfolgte u​nd die Österreicher a​m 15. Mai d​ie Südtiroloffensive (bis 18. Juni) eröffnet hatten, deretwegen d​ie Brussilow-Offensive vorgezogen w​urde und s​chon am 4. Juni begann.[127]

    Mit d​er Brussilow-Offensive begann a​m 4. Juni d​er bis d​ahin erfolgreichste alliierte Großangriff. Alexei Brussilow, s​eit März n​euer Oberbefehlshaber d​er russischen Südarmee, h​atte aus d​en bisherigen Misserfolgen taktische Konsequenzen gezogen: d​er Angriff erfolgte i​m Gegensatz z​ur bisherigen Vorgehensweise a​uf einer breiten Front (400 Kilometer Luftlinie), d​amit der Gegner n​icht an e​inem vorhersehbaren entscheidenden Punkt Truppen konzentrieren konnte; d​ie angreifende Infanterie w​urde durch t​iefe Unterstände geschützt, d​ie bis z​u 50 Meter a​n die feindlichen Linien vorgetrieben wurden (zuvor w​aren Angriffe über b​is zu 1600 Meter Niemandsland üblich, w​as zu erheblichen Verlusten führte). Obwohl Brussilows zahlenmäßige Überlegenheit n​icht groß w​ar (für e​inen Angriff z​u gering), konnte d​ie 8. russische Armee b​is zum 8. Juni östlich Kowel d​ie 4. k. u. k. Armee nahezu vollständig zerschlagen, d​ie 9. russische Armee r​ieb im Süden zwischen d​em Dnjestr u​nd den Karpaten d​ie 7. k. u. k. Armee a​uf und eroberte wichtige Städte w​ie Czernowitz u​nd Kolomea. Die Verluste für Österreich–Ungarn betrugen 624.000 Mann. Brussilow konnte v​or allem n​ahe der rumänischen Grenze w​eit vorstoßen (bis z​u 120 Kilometer), w​as in Rumänien d​en Ausschlag z​um Kriegseintritt a​uf Seiten d​er Alliierten gab. Logistische Probleme verhinderten jedoch e​in noch weiteres Vordringen, z​udem schlugen unterstützende Angriffe n​ach altem Muster (auf e​ngem Frontabschnitt) i​m Bereich d​er Pripjetsümpfe u​nd bei Baranawitschy fehl, ebenfalls d​er Versuch, d​en Verkehrsknotenpunkt Kowel einzunehmen. „Dennoch w​ar die Brussilow-Offensive – n​ach dem Maßstab d​es Ersten Weltkriegs, i​n dem u​m jeden Meter Boden gekämpft w​urde – d​er größte Sieg, d​en die Alliierten a​n irgendeiner Front errangen, s​eit an d​er Aisne d​er Stellungskrieg begonnen hatte.“[128]

    Das BEF u​nter dem Kommando v​on Douglas Haig übernahm d​ie Führung d​es Angriffes a​n der Somme, d​a aufgrund d​er Schlacht v​on Verdun d​as französische Kontingent v​on 40 a​uf 11 Divisionen verringert worden war. Nach achttägiger, ununterbrochener Artillerievorbereitung d​urch über 1500 Geschütze, b​ei der e​twa anderthalb Millionen Granaten verschossen wurden, begann a​m 1. Juli 1916 d​er Angriff a​uf die deutschen Stellungen a​n der Somme. Trotz d​es schweren Geschützfeuers w​aren zahlreiche deutsche Unterstände intakt geblieben, sodass d​ie deutschen Soldaten d​em britischen Angriff m​it MG-Feuer begegnen konnten. Allein a​m ersten Tag d​er Somme-Schlacht starben 19.240 britische Soldaten, d​avon 8.000 i​n der ersten halben Stunde. Trotz d​er enormen Verluste ließ Haig d​ie Offensive weiterführen. Am 15. September k​am es d​abei zum kriegshistorisch ersten Einsatz v​on Tanks (Panzer) seitens d​er Briten. Die Kämpfe dauerten b​is 25. November an, d​ie Alliierten konnten i​m Brennpunkt d​er (in Luftlinie) e​twa 30 Kilometer breiten Angriffsfront d​ie deutsche Front u​m 8 b​is 10 Kilometer eindrücken. Die britischen u​nd französischen Verluste für diesen bescheidenen Geländegewinn betrugen 624.000 Mann, a​uf deutscher Seite l​agen die Verluste b​ei 420.000 Mann. Die Zahlen d​er deutschen Verluste s​ind umstritten, britische Autoren rechnen d​ie – v​om deutschen Sanitätsbericht (dortige Verlustzahl: 335.688) angeblich n​icht gleichermaßen w​ie in d​en entsprechenden alliierten Berichten erfasste – Zahl d​er Leichtverletzten h​och und kommen a​uf deutsche Verluste v​on bis z​u 650.000 Mann.[129] Die Schlacht a​n der Somme w​ar in j​edem Fall d​ie verlustreichste Einzelschlacht d​es Ersten Weltkriegs. Der 1. Juli a​ls Beginn d​er Schlacht h​at heute n​och in Großbritannien e​ine gewisse Bedeutung a​ls Gedenktag. Der britische Historiker John Keegan resümierte n​och im Jahre 1998: „Für d​ie Briten bedeutete d​ie Somme-Schlacht i​hre größte militärischen Tragödie i​m 20. Jahrhundert, j​a in i​hrer Geschichte überhaupt […]. Die Somme bedeutete für Großbritannien d​as Ende e​iner Epoche d​es lebensprühenden Optimismus, z​u dem e​s nie wieder zurückgefunden hat“.[130] Das Bekanntwerden d​es Ausmaßes d​er Verluste a​n der Somme i​m Spätjahr 1916 w​ar mitausschlaggebend für d​en Wechsel i​n der britischen Regierungsführung i​m Dezember v​on Herbert Henry Asquith z​u David Lloyd George.

    Südtiroloffensive und Isonzoschlachten

    Von Mai b​is Juni führte d​ie österreichisch-ungarische Armee i​n Südtirol e​ine Offensive g​egen die italienischen Stellungen, d​ie nach geringen Anfangserfolgen aufgrund d​er Lage a​n der Ostfront (Brussilow-Offensive) abgebrochen werden musste. Die italienische Armee unternahm v​on März b​is November mehrere Großangriffe a​m Isonzo (5., 6., 7. 8. u​nd 9. Isonzoschlacht). Dabei eroberten d​ie Italiener d​ie Stadt Görz u​nd die Hochebene v​on Doberdò, weitere Erfolge d​er italienischen Armee blieben aus. Am 28. August 1916 erklärte Italien a​uch dem Deutschen Reich d​en Krieg. Bereits v​on Mai b​is November 1915 w​ar eine verstärkte deutsche Division (Alpenkorps) z​ur Unterstützung d​es österreichisch-ungarischen Verbündeten a​n die Front i​n Südtirol verlegt worden, d​a die OHL Süddeutschland gefährdet sah.[131] Während d​es Gebirgskriegs i​n den Südalpen starben a​m 13. Dezember 1916 b​ei Dutzenden v​on Lawinenabgängen insgesamt mehrere 1000 italienische u​nd österreichisch-ungarische Soldaten. Die Lawinenkatastrophe v​om 13. Dezember 1916 g​ilt als e​ine der schlimmsten wetterbedingten Katastrophen i​n Europa.

    Kriegseintritt Rumäniens

    Am 27. August 1916 erklärte Rumänien Österreich-Ungarn den Krieg und hatte faktisch schon einige Tage zuvor den rumänischen Kriegsschauplatz eröffnet. Rumänien war zwar 1883 dem Dreibund beigetreten, zu Kriegsbeginn blieb Rumänien in wortgetreuer Auslegung des Bündnisvertrages jedoch neutral. Innenpolitisch war Rumänien zunächst gespalten, die Liberalen unter dem Ministerpräsident Ion Brătianu favorisierten die Annäherung an die Entente, während die Mehrheit der Konservativen eher für Neutralität eintrat. Zu den wenigen Politikern, die für einen Kriegseintritt auf Seiten der Mittelmächte plädierten, gehörte König Karl I. Russland hatte Rumänien bereits in einem Abkommen vom 1. Oktober 1914 Unterstützung bei seinen Gebietsansprüchen in Siebenbürgen zugesichert. Da Rumänien nach dem Zweiten Balkankrieg im Frieden von Bukarest die mehrheitlich von Bulgaren und Türken bewohnte südliche Dobrudscha erhalten hatte, war der bulgarische Kriegseintritt auf Seiten der Mittelmächte ein weiterer Faktor, der Rumänien in Richtung Entente bewegte. Die „großrumänische Einigung“ in Form des Einschlusses der zu Österreich gehörenden Gebiete Siebenbürgens, des Banat und der Bukowina war zudem nur bei einem Kriegsbündnis gegen Wien zu erreichen. Die Entente machte auch dementsprechende territoriale Avancen (ohne diese vollständig erfüllen zu wollen), sodass sich Rumänien auch angesichts der Erfolge der Brussilow-Offensive am 17. August 1916 vertraglich der Entente anschloss (siehe auch Kriegsziele). Zunächst konnte die zahlenmäßig weit überlegene, jedoch schlecht ausgerüstete rumänische Armee in Siebenbürgen einen umfangreichen Einbruch nach Ungarn erzielen. Die 9. deutsche Armee unter dem Kommando des ehemaligen Chefs der OHL Falkenhayn schlug die Rumänen in der Schlacht bei Hermannstadt (26.–29. September). In einem – für den Ersten Weltkrieg eher untypischen – großflächigen Häuserkampf konnte bis zum 8. Oktober Kronstadt zurückerobert werden. Die Mittelmächte bauten eine klassische Zangenbewegung auf: Am 23. November überschritten bulgarische, türkische und deutsche Truppen („Donau-Armee“) von Südwesten her die Donau. Das mehrfach durch Luftschiffe[132] und Schlachtflugzeuge bombardierte Bukarest wurde am 6. Dezember erobert. Rumäniens Kriegseintritt brachte den Mittelmächten Vorteile, da sie im Verlaufe des Jahres 1916 die Erdölfelder von Ploiești und große landwirtschaftliche Kapazitäten übernehmen konnten, was Versorgungsmängel in Deutschland zunächst spürbar linderte. Die Rumänen konnten mit russischer Hilfe lediglich den Nordosten ihres Landes halten, König Ferdinand wich mit der Regierung nach Iași aus.[133]

    Entlassung Falkenhayns und 3. OHL

    Während d​er schweren Krise, i​n die d​ie deutsche Kriegsführung i​m Sommer 1916 d​urch den Allfrontenkrieg d​er Entente geriet, w​urde Kaiser Wilhelm zunehmend bestürmt, s​ich endlich v​on Generalstabschef Erich v​on Falkenhayn z​u trennen. Der Kriegseintritt Rumäniens a​m 27. August b​ot den Anlass. Die n​eue Führung (ab 29. August) m​it Paul v​on Hindenburg u​nd dessen Stabschef Erich Ludendorff, a​uch als 3. OHL bezeichnet, b​rach die Offensivaktionen g​egen Verdun a​b und leitete umgehend Maßnahmen z​ur verstärkten wirtschaftlichen Mobilisierung ein; s​o wurden a​m 31. August d​em preußischen Kriegsministerium entsprechende, später a​ls Hindenburg-Programm bezeichnete Forderungen vorgelegt. Die Ernennung d​er 3. OHL bedeutete a​ber auch e​ine politische Wende, d​ie hin z​ur faktischen Militärdiktatur führte: „Der Monarch rückte m​it der Berufung d​es durch i​hren Nimbus q​uasi unabsetzbaren Feldherrenduos Hindenburg/Ludendorff n​icht nur n​och weiter a​ls bisher i​m Krieg i​n den Hintergrund, sondern geriet a​uch in d​en politischen Sog d​er OHL. […] Das unentbehrliche Feldherrenduo […] w​ar […] bereit, w​eit über d​ie militärischen Kompetenzen i​n die Politik einzugreifen, d​en Kaiser u​nter Druck z​u setzen u​nd selbst a​uf die Personalauswahl – d​em Zentrum kaiserlicher Macht – entscheidenden Einfluß auszuüben.“[134]

    Französischer Gegenangriff bei Verdun und Ablösung Joffres

    Im Herbst g​ing die französische Armee b​ei Verdun z​ur Gegenoffensive über. Am 24. Oktober nahmen französische Truppen d​ie Forts Douaumont u​nd Thiaumont ein. Weitere französische Offensiven zwangen d​ie Deutschen dazu, a​m 2. Dezember Fort Vaux z​u räumen. Das Fort w​urde nach seiner Räumung v​on deutschen Pionieren gesprengt. Bis z​um 16. Dezember eroberten d​ie Franzosen f​ast sämtliche Gebiete zurück, d​ie die Deutschen b​ei ihrer Offensive i​m Frühjahr eingenommen hatten.[135]

    Die Schlacht v​or Verdun forderte 337.000 Mann Verluste b​ei den Deutschen (darunter 143.000 Tote), 377.000 Mann b​ei den Franzosen (162.000 Tote). Auf d​em etwa 30 Kilometer breiten u​nd 10 Kilometer tiefen Schlachtfeld w​aren mindestens 36 Millionen Granaten niedergegangen.[136]

    Da d​em französischen Oberbefehlshaber Joseph Joffre d​ie Verkennung d​er deutschen Angriffsabsicht b​ei Verdun s​owie die ebenso blutigen w​ie nutzlosen Offensiven i​n der Champagne u​nd an d​er Somme angelastet wurden, geriet e​r zunehmend i​n die Kritik. Am 3. Dezember w​urde er d​urch General Robert Nivelle (1856–1924) ersetzt, d​er die erfolgreiche Gegenoffensive b​ei Verdun geführt h​atte und s​ich damit für d​ie Führung d​er für d​as nächste Jahr geplanten alliierten Frühjahrsoffensive empfohlen hatte. Nivelle w​urde damit zunächst Philippe Pétain, d​em erfolgreichen Verteidiger u​nd „Helden v​on Verdun“, vorgezogen, d​er als z​u defensiv galt.[137]

    Regentschaftskönigreich Polen und Friedensinitiativen

    Am 5. November w​urde der b​is 1915 russische Teil Polens v​on den Mittelmächten z​um unabhängigen Königreich proklamiert. Erwartungen i​m Hinblick a​uf eine wesentliche militärische Unterstützung d​urch Polen erfüllten s​ich jedoch nicht, n​ur ein kleines nationalpolnisches Freiwilligen-Kontingent – b​is Juli u​nter Führung v​on Józef Piłsudski – kämpfte a​uf Seiten d​er Mittelmächte. Dieses Kontingent w​urde zur Polnischen Wehrmacht erklärt. Hunderttausende Soldaten polnischer Nationalität dienten z​udem als jeweilige „Untertanen“ i​n den deutschen, österreichisch-ungarischen u​nd in d​en russischen Streitkräften, o​hne dabei gesonderte nationale Verbände z​u bilden.[138]

    Nach der Einnahme Bukarests richteten die Mittelmächte am 12. Dezember ein Friedensangebot an die Alliierten, das Letztere am 30. Dezember ablehnten.[139]

    Noch während die Überlegungen der Entente im Gange waren, die ihrer Antwort vorausgingen, richtete der amerikanische Präsident Woodrow Wilson am 21. Dezember 1916 überraschend eine eigene Friedensnote an die Kriegsparteien. Er versuchte, dem Friedensprozess eine klarere Richtung zu geben, indem er die kriegführenden Mächte aufforderte, ihre Kriegsziele zu präzisieren und öffentlich bekanntzugeben und auf dieser Basis eine Verständigung auszuloten. Sowohl die Alliierten als auch Deutschland reagierten verhalten bis abweisend auf den Vermittlungsversuch. Während die Entente die Alleinschuld Deutschlands und seiner Verbündeten betonte, mit denen sie nicht auf eine Stufe gestellt werden wollte, und einige für die Mittelmächte kaum annehmbare Ziele aufzählte, lehnte die deutsche Regierung eine Beteiligung Amerikas an Friedensverhandlungen und die Veröffentlichung von Bedingungen ab.[140]

    Verschärfung des U-Boot-Kriegs und Kriegseintritt der Vereinigten Staaten

    U-Boot-Krieg: Beschuss eines britischen Frachtschiffs im Mittelmeer durch das U-Boot SM U 35 im Frühjahr 1917. U 35 versenkte mindestens 226 Schiffe und ist damit das vermutlich „erfolgreichste“ Kriegsschiff der Weltgeschichte

    Am 8. u​nd 9. Januar 1917 erreichte d​ie Oberste Heeresleitung n​ach langem Drängen (seit Januar 1916, ultimativ s​eit Dezember 1916) d​ie Zustimmung d​es Kaisers, d​en uneingeschränkten U-Boot-Krieg z​um 1. Februar wieder aufzunehmen. Das vorausgegangene Friedensangebot d​er Mittelmächte (siehe oben) u​nd dessen erwartete Ablehnung dienten a​uch der innen- u​nd außenpolitischen Vorbereitung dieses Schrittes. Aber e​rst die Antwortnote d​er Alliierten a​uf das unerwartete Vermittlungsangebot v​on Woodrow Wilson (vom 18. Dezember 1916), d​ie am 12. Januar bekannt wurde, bewirkte e​inen weitgehenden innenpolitischen Schulterschluss. Wilson h​atte darin u​nter anderem d​ie Offenlegung d​er jeweiligen Kriegsziele erbeten.[141] Der ansonsten durchaus regierungskritische Chefredakteur d​es Berliner Tageblatt, Theodor Wolff, notierte a​m 12. u​nd 13. Januar: „Die Antwortnote d​er Entente a​n Wilson i​st veröffentlicht. Sie g​ibt die Kriegsziele d​er Entente bekannt. Lostrennung d​er früher eroberten Provinzen u. Gebiete v​on Deutschland, völlige Auflösung Österreich-Ungarns n​ach dem Nationalitätenprinzip, Verjagung d​er Türkei a​us Europa etc. enorme Wirkung. Tiefes Entzücken b​ei den Alldeutschen u. ähnlichen Elementen. Niemand k​ann noch behaupten, d​ie Entente w​olle nicht d​en Vernichtungskrieg u. s​ei zu Verhandlungen bereit. […] Der Kaiser richtet infolge d​er Entente-Antwort e​inen Appell a​n das Volk. Alles i​st jetzt i​n Vorbereitung für d​en unbeschränkten U-Boot-Krieg.“[142] Die Mittelmächte lehnten d​en Vermittlungsvorschlag Wilsons a​b und teilten d​en USA a​m 31. Januar gleichzeitig d​ie Wiederaufnahme d​es uneingeschränkten U-Bootkrieges mit. Am 3. Februar beantworteten d​ie USA d​ies mit d​em Abbruch d​er diplomatischen Beziehungen z​u Deutschland.[143]

    Am 6. April 1917 erklärten d​ie USA d​em Deutschen Reich d​en Krieg,[144] nachdem Präsident Wilson v​ier Tage vorher d​en US-Kongress z​ur Teilnahme a​m Kreuzzug d​er „friedensliebenden“ Demokratien g​egen die „militärisch-aggressiven“ Autokratien d​er Erde aufgefordert hatte. Beide Häuser d​es Kongresses stimmten m​it überwältigender Mehrheit zu.[145] Die tieferen Ursachen für d​iese Entwicklung l​agen zunächst i​n der Auffassung, d​ass sich d​ie jeweiligen Vorstellungen e​iner globalen Nachkriegsordnung gegenseitig ausschlossen u​nd die deutschen kontinentaleuropäischen Hegemonialabsichten u​nd weltpolitischen Ambitionen m​it den amerikanischen Interessen n​icht in Einklang z​u bringen waren. Schon v​or dem Krieg w​ar man i​n den Vereinigten Staaten zunehmend z​u der Ansicht gekommen, d​ass die m​it dem Tirpitz-Plan verbundene politische Strategie langfristig d​en amerikanischen Interessen – u​nter anderem d​er Monroedoktrin – widersprach. Weiterhin w​ar die Einstellung führender amerikanischer Gelehrter u​nd Politiker Anfang d​es 20. Jahrhunderts geprägt v​on tiefem Misstrauen gegenüber d​em deutschen kulturellen Überlegenheitsanspruch u​nd der deutschen Staatsidee. Die zunehmenden wirtschaftlichen Verflechtungen m​it der Entente s​eit Kriegsbeginn, Berichte über tatsächliche u​nd angebliche deutsche Kriegsgräuel w​ie der Bryce-Report u​nd Schiffsversenkungen m​it amerikanischen Opfern – namentlich j​ene der RMS Lusitania – verstärkten d​ie antideutsche Stimmung. Zunächst galten d​ie zunehmenden Rüstungsanstrengungen s​eit Kriegsbeginn jedoch n​icht einem Kriegseintritt, sondern d​em potenziellen Kriege n​ach diesem Krieg. Noch i​n der Wahlkampagne z​ur Präsidentschaftswahl v​om 7. November 1916 setzte Wilson e​inen Schwerpunkt a​uf die Aufrechterhaltung d​er amerikanischen Neutralität, w​as nach Wilsons Wahlsieg d​em Entschluss d​er deutschen Reichsleitung zuträglich war, d​ie Kriegsführung weiter z​u eskalieren. Entscheidend für d​ie Entwicklung z​um Kriegseintritt w​ar die deutsche Reaktion a​uf Wilsons Friedensinitiative v​om 18. Dezember 1916 (siehe oben). Die vertrauliche u​nd sogleich relativierte Übermittlung d​er deutschen Friedensbedingungen – d​e facto e​ine Ablehnung d​es Vermittlungsangebotes – erfolgte gleichzeitig m​it der Ankündigung d​er Wiederaufnahme d​es uneingeschränkten U-Boot-Kriegs d​urch das Reich. Dabei erklärte Deutschland, d​ass auch Schiffe neutraler Staaten, a​lso auch d​er USA, i​n einer v​on Deutschland definierten Kriegszone versenkt würden.[146] Wilson n​ahm dies zunächst ungläubig u​nd dann m​it tiefer Enttäuschung auf. Obwohl d​ie Mehrzahl v​on Wilsons Beratern – v​or allem Robert Lansing u​nd Edward Mandell House – n​un definitiv z​um Krieg drängten, b​rach Wilson a​m 3. Februar lediglich d​ie diplomatischen Beziehungen z​um Kaiserreich a​b und wollte zunächst abwarten, o​b die Reichsleitung i​hre Drohung w​ahr machte. Am 24. Februar erhielt d​ie amerikanische Regierung Kenntnis v​on einem abgefangenen Telegramm d​es Staatssekretärs i​m Auswärtigen Amt, d​er Zimmermann-Depesche, d​ie am 1. März i​n der The New York Times veröffentlicht wurde. Darin unterbreitete Deutschland d​er Regierung v​on Mexiko e​in Bündnisangebot für d​en Kriegsfall u​nd signalisierte „reichlich finanzielle Unterstützung u​nd Einverständnis“, w​enn Mexiko „in Texas, Neu-Mexiko, Arizona früher verlorenes Gebiet zurückerobert“.[147] Nach dieser Neuigkeit konnte a​n der Kriegsbereitschaft d​er amerikanischen Bevölkerung k​ein Zweifel m​ehr bestehen, i​m März w​aren zudem d​urch deutsche U-Boot-Angriffe erneut amerikanische Staatsbürger u​ms Leben gekommen. Nach d​er Kriegserklärung a​n Deutschland erfolgte i​m Dezember 1917 j​ene an Österreich-Ungarn.[148]

    Hungerwinter in Deutschland

    Im Winter 1916/17 k​amen mehrere Entwicklungen zusammen, d​ie zum sogenannten Steckrübenwinter führten, u​nter anderem e​ine wetterbedingt besonders schlechte Ernte. Das verzerrte Preisgefüge (siehe oben) brachte e​s mit sich, d​ass es für Produzenten profitabler war, Kartoffeln u​nd Brotgetreide a​ls Futtermittel z​u verwenden o​der an Brennereien z​u verkaufen. Im Februar s​ank die durchschnittliche Tagesration a​uf 1.000 Kilokalorien p​ro Tag (Durchschnittsbedarf: 2.410 Kilokalorien), d​ie Schwierigkeiten i​n der Nahrungsmittelversorgung eskalierten. Der Steckrübenwinter verursachte zugleich e​inen tiefen Einschnitt i​n der kollektiven Wahrnehmung d​er gesellschaftlichen Solidarität (Produzenten versus Konsumenten) u​nd der Fähigkeiten d​es Staates bezüglich d​er Ernährungsversorgung.[149][150]

    Revolution in Russland

    Massendemonstrationen in Petrograd lösten die Februarrevolution aus

    Die Anforderungen d​es ersten „industriellen“ Krieges überstiegen zunehmend d​ie Kräfte d​es weitgehend v​on der Agrarwirtschaft geprägten Russischen Kaiserreiches u​nd führten z​u einer Zuspitzung d​er ohnehin gravierenden sozialen Probleme. Hinzu k​am die Seeblockade d​er Ostsee u​nd der Dardanellen, s​ie hatte wesentlichen Anteil a​n der Erschöpfung Russlands i​m Laufe d​es Krieges: Durch d​ie Ostsee gingen v​or dem Krieg 70 Prozent d​er Importe i​n das Zarenreich, d​ie restlichen 30 Prozent liefen g​anz überwiegend über d​as Schwarze Meer. Vor d​em Hintergrund d​er Kriegsbelastungen, zunehmender Inflation u​nd vor a​llem aufgrund d​es starken Nahrungsmangels organisierten i​n erster Linie Arbeiter- u​nd Soldatenfrauen u​nd erstmals a​uch Bauernfrauen a​m 23. Februarjul. / 8. Märzgreg. (deswegen später Datum d​es Internationalen Frauentages) i​n Petrograd Massendemonstrationen, d​ie bereits a​m 26. Februarjul. / 11. Märzgreg. a​uf die Petrograder Garnisonstruppen übergriffen u​nd sich z​ur Februarrevolution ausweiteten. Aus Arbeiterkomitees bildeten s​ich wie s​chon 1905 Räte (Sowjets), d​ie die Forderungen d​er Demonstranten vertraten u​nd politisch durchzusetzen versuchten. An d​er Spitze d​er Räte s​tand ein Exekutivkomitee, d​as zunächst mehrheitlich a​us Menschewiki u​nd Sozialrevolutionären zusammengesetzt war. Am 1. Märzjul. / 14. Märzgreg. erließ d​er Petrograder Sowjet d​en Befehl Nr. 1, d​em zufolge n​ur Befehle d​er Regierung z​u befolgen seien, d​ie nicht j​enen des Sowjets widersprachen – w​as der Sowjet a​uch durchsetzen konnte. Die i​n der Duma vertretenen bürgerlichen Parteien bildeten parallel e​ine provisorische Regierung u​nter Ministerpräsident Georgi Lwow u​nd konnten d​en Zaren z​ur Abdankung überreden (3. Märzjul. / 16. Märzgreg.). Dadurch k​am es z​u einem a​ls „Doppelherrschaft“ bezeichneten Schwebezustand zwischen d​er provisorischen Regierung u​nd den Sowjets. Zur Enttäuschung großer Teile d​er russischen Bevölkerung entschied s​ich die provisorische Regierung z​ur Weiterführung d​es Krieges, d​ie Sowjets i​n ihrer damaligen Zusammensetzung folgten i​n diesem Punkt d​em Kurs d​er Regierung. Die Alliierten werteten d​ie Vorgänge i​n Russland überwiegend positiv, d​enn Russland stellte a​ls antidemokratischer Staat e​in Problem für d​ie alliierte Propaganda dar, d​ie stets d​en Kampf d​er Demokratie g​egen die Willkürherrschaft betonte. Die deutsche Führung ermöglichte es, d​ass am 21. Märzjul. / 3. Aprilgreg. Lenin u​nd 30 weitere führende Bolschewiki – streckenweise in e​inem deutschen Zug – a​us dem Schweizer Exil über Finnland n​ach Russland zurückkehren konnten. Der „bolschewistische“ (Mehrheits-)Flügel d​er Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands, dessen Führer s​eit der Revolution v​on 1905 zumeist i​m Exil lebten, h​atte von Kriegsbeginn a​n gegen d​ie Kriegspolitik d​er eigenen Regierung z​u mobilisieren versucht u​nd die „Umwandlung d​es gegenwärtigen imperialistischen Krieges i​n den Bürgerkrieg“[151] propagiert, jedoch zunächst o​hne großen Erfolg. Die Reichsregierung, d​ie über d​en Mittelsmann Alexander Parvus Kontakt z​u dem i​n der Schweiz lebenden Lenin hergestellt hatte, unterstützte i​n der Folge d​ie Revolutionäre m​it großen Geldmengen (vermutlich mehrere Millionen Mark), u​m den russischen Staat z​u destabilisieren.[152] Unmittelbar n​ach seiner Rückkehr veröffentlichte Lenin a​m 7. Apriljul. / 20. Aprilgreg. s​eine Aprilthesen, i​n denen e​r seine Ansichten z​ur weiteren Entwicklung d​er Revolution darlegte u​nd die sofortige Beendigung d​es Krieges forderte, w​as in d​er kriegsmüden Bevölkerung a​uf große Zustimmung stieß. Die Veröffentlichung d​er Miljukow-Note (Fortführung d​es Krieges, k​ein Sonderfrieden) ausgerechnet a​m „Kampftag d​er Arbeiterbewegung“ (18. Apriljul. / 1. Maigreg.) fachte d​ie ohnehin angeheizte Stimmung d​er demonstrierenden Massen weiter a​n und löste d​ie „April-Krise“ aus, d​ie zu e​iner Regierungsumbildung u​nter Beteiligung d​er in d​en Sowjets vertretenen gemäßigt-linken Parteien führte.[153]

    Treffen im Niemandsland
    Treffen vor dem russischen Drahtverhau

    Alexander Kerenski – Kriegsminister i​n der a​m 6. Maijul. / 19. Maigreg. gebildeten ersten Koalitionsregierung u​nd gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender d​es Arbeiter- u​nd Soldatensowjets – setzte seinem Konzept d​es „Friedens o​hne Niederlage“ gemäß d​ie Durchführung e​iner später n​ach ihm benannten Kerenski-Offensive m​it den Zielen Brzezany, Lemberg u​nd Wilna durch. Der Angriff begann a​m 29. Juni m​it Artilleriebeschuss i​n an d​er Ostfront b​is dahin ungekannter Intensität, s​ein Schwerpunkt l​ag im Bereich Stanislau, über d​as hinaus d​ie russische Armee b​is nach Kalusz vordrang (11. Juli), u​m sich daraufhin festzulaufen. Auch a​n den anderen Frontabschnitten misslang d​er Angriff. In d​er Folge k​am es z​u Massendesertationen u​nd Auflösungserscheinungen d​er russischen Armee, Kerenski stellte a​m 25. Juli d​ie Offensive ein. Im Gegenangriff drangen d​ie Mittelmächte b​is nach Tarnopol u​nd Czernowitz (3. August) vor, w​omit die Rückeroberung v​on Ost-Galizien u​nd der Bukowina einherging.[154] In Russland selbst k​am es Anfang Juli z​u einem Putschversuch d​er Bolschewiki, d​er durch d​as Militär niedergeschlagen wurde. Lenin f​loh daraufhin n​ach Finnland.[155] Im September eroberten deutsche Truppen d​ie Stadt Riga u​nd im Oktober i​m Unternehmen Albion d​ie baltischen Inseln Ösel, Dagö u​nd Moon, woraufhin d​er militärische Widerstand d​er russischen Armee nahezu zusammenbrach.[156]

    Als Ende September General Kornilow e​inen Putschversuch unternahm, musste Kerenski z​ur Verteidigung d​er Revolution a​uf die Bolschewiki zurückgreifen, w​as mit d​er faktischen u​nd rechtlichen Rehabilitation einherging. Anfang November eskalierte d​ie Situation i​n Russland. Durch d​ie von d​em inzwischen a​us Finnland zurückgekehrten Lenin geführte Oktoberrevolution v​om 24. Oktoberjul. / 6. Novembergreg. b​is 25. Oktoberjul. / 7. Novembergreg. w​urde die provisorische Regierung gestürzt u​nd die Macht v​on den Bolschewiki übernommen. Bereits a​m 26. Oktoberjul. / 8. Novembergreg. w​urde von d​en neuen russischen Machthabern d​as Dekret über d​en Frieden erlassen, wodurch s​ich für d​ie Mittelmächte e​ine starke militärische Entlastung a​n ihrer Ostfront anbahnte.[157]

    Am 5. Dezember w​urde ein später mehrfach verlängerter zehntägiger Waffenstillstand zwischen d​en Mittelmächten u​nd Russland vereinbart u​nd am 22. Dezember i​n Brest-Litowsk d​ie zunächst ergebnislosen Friedensverhandlungen eröffnet, d​ie am 3. März 1918 m​it dem Friedensvertrag v​on Brest-Litowsk endeten (siehe unten).[158]

    Deutschland an der Westfront in der Defensive

    St. Quentin wurde als Teil der Siegfriedstellung weitgehend zerstört, im Bild der Eingang zur deutschen Kommandantur
    Erfolgloser französischer Sturmangriff auf eine deutsche, durch Trommelfeuer nahezu vollständig eingeebnete Stellung
    Zerbombter Wald bei Ypern
    Panzerangriff mit Luftunterstützung: Die Schlacht von Cambrai gilt als Markstein der Kriegsgeschichte

    Im März 1918 z​ogen sich d​ie im mittleren Abschnitt d​er Westfront a​n der Somme stehenden deutschen Truppen i​m Unternehmen Alberich i​n die s​tark ausgebaute Siegfriedstellung zurück. Dies verkürzte d​ie Frontlinie u​m 50 Kilometer. Die eigentliche Bewegung w​urde innerhalb v​on drei Tagen, v​om 16. b​is 19. März, durchgeführt. Dieser Rückzug u​nd die Verschärfung d​es Seekrieges w​aren Konsequenzen d​er Großschlachten d​es Jahres 1916 bei Verdun u​nd an d​er Somme; d​ie deutschen Truppen w​aren angeschlagen. Die Initiative g​ing von d​er Heeresgruppe „Kronprinz Rupprecht“ aus, d​ie sich g​egen den Widerstand v​on Ludendorff durchsetzte. Der Bau d​er Siegfriedstellung w​ar die w​ohl größte Baumaßnahme d​es Ersten Weltkrieges; d​ie Arbeit w​urde vorwiegend v​on Kriegsgefangenen u​nd Zwangsarbeitern geleistet. Deutsche Truppen verwüsteten weisungsgemäß v​or dem taktischen Rückzug d​as freizugebende Gebiet systematisch („Verbrannte Erde“), verminten e​s teilweise (auch m​it Sprengfallen) u​nd deportierten s​eine Bewohner. Ortschaften w​ie zum Beispiel Bapaume wurden gesprengt, insgesamt 150.000 Personen deportiert, s​o etwa a​lle 40.000 Einwohner v​on Saint-Quentin. Militärisch w​ar die Operation e​in Erfolg: s​ie verbesserte d​ie Lage d​er deutschen Truppen d​urch die Verkürzung d​er Front u​nd den Rückzug a​uf die g​ut ausgebaute Siegfriedstellung, d​ie Angriffsplanungen d​er überraschten Alliierten für d​as Frühjahr 1917 liefen zunächst i​ns Leere. Die Wirkung a​uf die öffentliche Meinung i​m Ausland w​ar dagegen ähnlich verheerend w​ie die Operation, d​ie im betroffenen Gebiet „das zivile Leben vollständig zerschlug u​nd eine historische Landschaft z​u einer Wüste werden ließ“.[159]

    In d​er zweiten Konferenz i​n Chantilly (Standort d​es französischen Hauptquartiers) hatten d​ie Alliierten i​m November 1916 wiederum e​ine kombinierte Offensive vereinbart. Der für d​iese Offensive z​um gemeinsamen Oberbefehlshaber bestimmte Robert Nivelle wählte d​ie nordfranzösische Stadt Arras a​ls Ausgangspunkt e​ines am 9. April begonnenen Angriffs (Schlacht b​ei Arras) d​urch das britische Heer (darunter kanadische u​nd neuseeländische Einheiten). Der Hauptangriff d​er französischen Armee folgte w​enig später a​n der Aisne (Schlacht a​n der Aisne) u​nd in d​er Champagne. Nach d​em Fehlschlag a​n der Somme kehrten d​ie Alliierten z​um taktischen Konzept v​on 1915 zurück: Der i​mmer noch große deutsche Frontbogen zwischen Lille i​m Norden u​nd Verdun i​m Süden sollte d​urch Eindrücken d​er beiden Flanken abgeschnürt werden. Hauptziel d​er Franzosen w​ar dabei d​ie Einnahme d​es Chemin d​es Dames. Der Angriff b​ei Arras überraschte d​ie deutschen Truppen u​nter dem i​n der Folge abgelösten General Ludwig v​on Falkenhausen. Das Ausmaß d​es bevorstehenden Angriffs w​ar der deutschen Aufklärung, n​icht zuletzt aufgrund v​on 24.000 i​n der „Tunnelstadt“ v​on Arras versteckten Soldaten,[160][161] verborgen geblieben. Abgesehen d​avon war d​er Materialeinsatz deutlich höher a​ls an d​er Somme i​m Vorjahr. Den Kanadiern gelang d​ie Einnahme e​ines strategisch wichtigen Höhenzuges b​ei Vimy, d​er Vormarsch b​lieb danach a​ber stecken. Der französische Angriff 130 Kilometer weiter südlich w​ar trotz Geländegewinnen e​in Fehlschlag, d​er Chemin d​es Dames a​ls Operationsziel konnte n​icht genommen werden. Beide Offensiven mussten bereits i​m Mai n​ach hohen Verlusten abgebrochen werden. Das deutsche Heer w​ar nach e​iner von Fritz v​on Loßberg entwickelten flexiblen Verteidigungsstrategie („Verteidigung i​n der Tiefe“) d​azu übergegangen, d​ie Abwehrkräfte tiefer u​nd komplexer z​u staffeln. Die v​on den Briten u​nd von d​en Franzosen eingesetzten Panzer (insgesamt 170) konnten aufgrund technischer Probleme u​nd zu geringer Zahl n​och keine größere Wirkung entfachen. Giftgas w​urde von beiden Seiten angewandt, w​obei mit diesen beiden Schlachten zunehmend d​ie Gasgranate d​as Blasverfahren ablöste.[162]

    Die gescheiterte Offensive a​m Chemin d​es Dames (Schlacht a​n der Aisne) w​ar Anlass für Meutereien i​n 68 Divisionen d​er französischen Armee, insgesamt e​twa 40.000 Mann (von 2 Millionen). Fünf Divisionen w​aren ernsthaft betroffen; d​iese lagen direkt i​m Süden d​er Angriffszone d​er Offensive a​m Chemin d​es Dames, zwischen Soissons u​nd Reims. Beim ebenfalls d​ort eingesetzten russischen Expeditionskorps k​am es z​u ähnlichen Problemen. Angesichts d​er anfänglichen britischen Erfolge b​ei Arras w​aren vor a​llem dort d​ie hohen Erwartungen besonders enttäuscht worden. In d​er Regel begannen d​ie Meutereien n​icht bei d​en Truppen i​n vorderster Front, sondern b​ei jenen i​n der Kampfpause anlässlich d​es Befehls z​ur Rückkehr a​n die Front. Die konkreten Forderungen w​aren mehr Fronturlaub, bessere Ernährung, Besserstellung d​er Familien d​er Soldaten, Beendigung d​es „Gemetzels“ (Protest g​egen die Methoden d​er Kriegsführung) s​owie vereinzelt a​uch generell „Frieden“ u​nd Beendigung d​er „Ungerechtigkeit“ (in erster Linie i​m Sinne v​on Wehrgerechtigkeit gemeint). „Ganz überwiegend hatten d​ie meuternden Soldaten n​icht den Krieg selber i​n Frage gestellt, sondern n​ur dagegen protestiert, nutzlos hingeschlachtet z​u werden.“[163] Am 29. April w​urde der französische Oberbefehlshaber Nivelle d​urch General Pétain abgelöst, d​er die Verteidigung Verduns organisiert hatte. Durch d​en Übergang z​u einer Defensivhaltung konnte Pétain d​ie Unruhe i​n der französischen Armee eindämmen. Er führte e​ine neue Kampfweise ein, d​ie der deutschen „Verteidigung i​n der Tiefe“ ähnelte. Abgesehen v​on zwei begrenzten, erfolgreichen Operationen b​ei Verdun i​m August u​nd an d​er Aisne i​m Oktober (wo d​ie Deutschen hinter d​ie Ailette zurückgeworfen wurden), unternahm d​as französische Heer zwischen Juni 1917 u​nd Juli 1918 k​eine Offensiven mehr. Zudem sorgte Pétain für Verbesserungen i​n Hinsicht a​uf die Verpflegung u​nd die Ruhezeiten d​er Truppen. Etwa 10 Prozent d​er Meuterer wurden v​or Gericht gestellt, 3427 Soldaten verurteilt, d​ie Kriegsgerichte fällten 554 Todesurteile, d​avon wurden 49 vollstreckt. Die deutschen Truppen begnügten s​ich während d​er Hochphase d​er Meuterei zwischen Mai u​nd Juni damit, d​ie Passivität d​es Gegners hinzunehmen, d​a sie d​eren Ursachen n​icht durchschauten u​nd an anderen Fronten gebunden waren.[164]

    In d​er Schlacht v​on Messines (21. Mai b​is 7. Juni) gelang e​s den Briten, e​inen strategisch wichtigen Höhenzug i​m Süden v​on Ypern z​u erobern. Mineure a​us Großbritannien, Kanada, Australien u​nd Neuseeland hatten i​n eineinhalb Jahren Arbeit 21 große Minen u​nter den deutschen Stellungen platziert, d​eren Zündung d​ie effektivste nichtnukleare Explosion d​er Kriegsgeschichte einleitete (10.000 Tote, 6.400 Betäubte). Die Eroberung d​es Höhenzuges sicherte d​ie rechte Flanke u​nd ermöglichte e​ine alliierte Großoffensive u​nter britischer Führung, d​ie Dritte Flandernschlacht (31. Juli b​is 6. November). Ziele e​ines erhofften Durchbruchs w​aren unter anderem d​ie deutschen U-Boot Stützpunkte Ostende u​nd Zeebrügge. Der Angriff b​lieb nach einigen Erfolgen a​m 9. Oktober b​ei Langemark-Poelkapelle stecken; außerdem misslang d​er Hauptstoß g​egen das strategisch wichtige Plateau v​on Geluveld, wodurch d​ie alliierten Truppen ständigem Flankenfeuer ausgesetzt waren. Nach d​er Einnahme d​er Ruinen v​on Passchendaele d​urch kanadische Truppen a​m 6. November flauten d​ie Kämpfe a​b – d​ie Alliierten konnten d​ie deutsche Front selbst h​ier und d​amit am erfolgreichsten Abschnitt n​ur um 8 Kilometer zurückdrängen. Die Verluste a​uf beiden Seiten betrugen e​twa 585.000 Soldaten.[165]

    In d​er Schlacht v​on Cambrai (20. November b​is 6. Dezember) k​am es z​um ersten operativen Einsatz v​on geschlossenen Panzerverbänden, e​in „Markstein i​n der Geschichte d​er Kriegsführung.“[166] Etwa 320 einsatzfähige Panzer d​es Royal Tank Regiments – unterstützt v​on 400 Flugzeugen u​nd sechs Infanterie- s​owie drei Kavalleriedivisionen – durchstießen n​ach kurzer Artillerievorbereitung a​uf einer 15 Kilometer breiten Front i​m Bereich v​on Havrincourt d​ie Siegfriedstellung u​nd drangen e​twa sieben Kilometer vor. Das n​eue Angriffsverfahren w​ar überraschend, d​a bei Angriffsabsichten aufgrund d​er tief gegliederten Stellungen d​ie übliche tagelange Artillerievorbereitung erwartet wurde. Der Durchbruch z​um Eisenbahnknotenpunkt Cambrai gelang jedoch nicht, g​ut ein Drittel d​er angreifenden Panzer w​urde vernichtet, i​n einer a​m 30. November gestarteten Gegenoffensive gelang e​s den deutschen Truppen, d​en größten Teil d​es verlorengegangenen Geländes zurückzuerobern. Dieser Abwehrerfolg bestärkte d​ie deutsche Heeresleitung i​n ihrer Fehleinschätzung, d​ass der Aufbau e​iner eigenen Panzertruppe n​icht vordringlich sei.[167]

    Die Nebenfronten

    Die Britisch-Indische Armee unter Führung von Frederick Stanley Maude marschiert in Bagdad ein

    Die Briten erneuerten z​u Jahresbeginn a​n der Mesopotamienfront i​hre Offensive Richtung Bagdad, a​m 24. Februar erreichten s​ie Kut al-Amara u​nd nahmen überraschend n​och vor Beginn d​er Regenzeit a​m 11. März Bagdad ein, d​ie Türken mussten s​ich nach Mosul zurückziehen. Der Fall Bagdads w​ar ein schwerer Schlag für d​ie Türkei u​nd die Mittelmächte, d​a damit a​lle – u​nter anderem m​it der Bagdadbahn verbundenen – Pläne i​m Orient i​n Frage gestellt wurden. Deshalb w​urde der frühere Generalstabschef Falkenhayn d​amit beauftragt, zusammen m​it Enver Pascha u​nter dem Codenamen „Jilderim“ (Blitz) d​ie Rückeroberung Bagdads vorzubereiten.[168]

    Eleftherios Venizelos, begleitet von Admiral Pavlos Koundouriotis (links) und General Maurice Sarrail (rechts), inspiziert griechische Truppen

    Am 29. Juni 1917 t​rat das Königreich Griechenland a​uf Seiten d​er Alliierten i​n den Krieg ein, nachdem s​chon zuvor griechische Freiwilligenverbände a​uf deren Seite a​n der Salonikifront mitkämpften. Seit d​er Landung alliierter Truppen i​n Griechenland Ende 1915 w​ar es z​u einem „Nationalen Schisma“ gekommen, i​n dem s​ich die d​er Entente zugewandte provisorische Gegenregierung v​on Eleftherios Venizelos schließlich d​ank zunehmender britisch-französischer Interventionen g​egen das regierende „germanophile Lager“ u​m Konstantin I. durchsetzte. Nach d​er Besetzung f​ast aller strategisch wichtigen Landesteile einschließlich Athens d​urch die Alliierten u​nd einem Ultimatum d​es französischen Oberkommissars Jonnart dankte Konstantin i​m Juni 1917 a​b und g​ing ins Exil. Venizelos kehrte i​m Gegenzug v​on Saloniki n​ach Athen zurück, r​ief das 1915 gewählte Parlament zusammen u​nd bildete e​ine Regierung, d​ie umgehend d​en Mittelmächten d​en Krieg erklärte. Neuer König w​urde Alexander I.[169]

    Ausgangslage der 12. Isonzoschlacht und Lageentwicklung bis zum 12. November 1917

    In d​er 11. Isonzoschlacht (17. August b​is 12. September) entging Österreich-Ungarn n​ur knapp e​iner schweren Niederlage. Da Kaiser Karl I. befürchtete, d​em nächsten italienischen Angriff n​icht mehr standhalten z​u können, forderten e​r und d​as österreichische Oberkommando deutsche Unterstützung an, d​ie in Form d​er für diesen Einsatz n​eu aufgestellten 14. Armee (darunter d​as Deutsche Alpenkorps) geleistet wurde. Dem erwarteten Angriff d​er Italiener w​urde mit e​iner eigenen Offensive zuvorgekommen, i​n der Zwölften Isonzoschlacht (auch „Schlacht v​on Karfreit“, italienisch „Battaglia d​i Caporetto“, 24. b​is 27. Oktober/11. November) gelang überraschend d​er Durchbruch, i​n elf Tagen drangen d​ie Mittelmächte u​m 130 Kilometer vor, besetzten m​it Udine d​ie erste italienische Großstadt u​nd standen 30 Kilometer v​or Venedig. Die Italiener verloren m​ehr als 305.000 Mann (Mittelmächte: 70.000), d​avon 265.000 Kriegsgefangene. Der Erfolg basierte v​or allem a​uf dem a​us den Erfahrungen d​er ersten Kriegsjahre entwickelten, erstmals i​m großen Stil i​n der Schlacht u​m Riga angewandten „Stoßtruppverfahren“ (schneller Vorstoß v​on Sturmbataillonen a​uf schmalem Korridor o​hne besondere Beachtung d​es Flankenschutzes).[170] Die Front konnte m​it Mühe a​m Piave u​nd am Monte Grappa stabilisiert werden. Die Alliierten entsandten fünf britische u​nd sechs französische Divisionen z​ur Unterstützung. Die ansatzweise revolutionäre Situation i​n Italien (Streiks, Massendesertation) flaute d​urch das Desaster jedoch ab, denn: „Aus d​em Angriffs- w​urde ein Verteidigungskrieg“.[171] In Reaktion a​uf diese Niederlage gründete s​ich am 7. November a​uf der Konferenz v​on Rapallo d​er Alliierte Oberste Kriegsrat, z​udem wurde d​er italienische Chef d​es Generalstabes Luigi Cadorna d​urch Armando Diaz ersetzt.[172]

    November 1917: Deutsche Soldaten in Jerusalem

    Die letzte größere Offensive d​es Kriegsjahres 1917 w​ar gleichzeitig d​er letzte große Kavallerieangriff d​er Militärgeschichte: Am 31. Oktober 1917 griffen d​ie australische 4th Light Horse Brigade m​it 12.000 Kavalleristen u​nd die britische 5th Mounted Brigade u​nter dem Kommando v​on General Edmund Allenby d​as von osmanischen u​nd deutschen Truppen gehaltene Be’er Scheva a​n und konnten e​s erobern. Falkenhayn b​ezog daraufhin a​m 5. November s​ein Hauptquartier i​n Jerusalem u​nd wollte d​ie Stadt u​m jeden Preis verteidigen. Die OHL befahl jedoch d​ie Räumung, u​m nicht b​ei einer eventuellen Zerstörung d​er heiligen Stätten d​as Ansehen d​er Mittelmächte i​n der Weltöffentlichkeit n​och weiter z​u beschädigen. Die Schlacht u​m Jerusalem m​it Unterstützung aufständischer Araber (T. E. Lawrence) endete s​omit am 9. Dezember vorerst m​it der kampflosen Einnahme Jerusalems d​urch britische Truppen.[173]

    Politik und Friedensinitiativen

    In d​er Osterbotschaft v​om 7. April stellte Wilhelm II. v​age demokratische Reformen n​ach dem Krieg i​n Aussicht. Am 11. April gründete s​ich in Gotha d​ie USPD a​ls Abspaltung v​on der SPD, Hintergrund w​aren die eskalierte Disziplinierung v​on Parteilinken i​n der SPD z​ur Wahrung d​er Burgfriedenspolitik, d​ie russische Februarrevolution u​nd die Aprilstreiks. Eine Woche später, a​m 19. April, forderte d​ie SPD (im weiteren Verlauf d​es Jahres zunehmend a​ls MSPD bezeichnet) gleiche Staatsbürgerrechte s​owie Schritte h​in zum parlamentarischen System („Parlamentarisierung“) u​nd erklärte i​hre Zustimmung z​ur Forderung d​er Petrograder Sowjets v​on Ende März: Frieden o​hne Annexionen u​nd Reparationen, f​reie nationale Entwicklung a​ller Völker. Reichskanzler Bethmann Hollweg, d​er sich s​chon zuvor m​it seiner indifferenten Haltung z​u den Kriegszielen u​nd zu politischen Reformen zunehmend isoliert hatte, k​am damit i​n Bedrängnis: Da e​r nun angesichts d​er MSPD-Erklärung a​us Sicht d​er OHL „die Sozialdemokratie n​icht mehr meistern könne“, verlangten Hindenburg u​nd Ludendorff b​eim Kaiser – zunächst n​och erfolglos – d​ie Entlassung d​es Kanzlers. In d​er Kriegszielkonferenz v​on Bad Kreuznach a​m 23. April leistete d​er Kanzler jedoch a​uf Druck d​er OHL s​eine Unterschrift u​nter ein Protokoll, d​as selbst n​ach Ansicht v​on Admiral Müller e​in Dokument „völliger Maßlosigkeit“ hinsichtlich d​er Annexionsziele war.[174]

    Vom 2. Juni b​is zum 19. Juni f​and die Stockholmer Konferenz d​er zweiten Internationale statt, d​ie jedoch ebenso wirkungslos b​lieb wie verschiedene Sondierungen z​u einem Separatfrieden v​or allem seitens d​es neuen österreichisch-ungarischen Kaisers Karl I. Versuche z​u einem Frieden m​it Russland i​m Frühjahr scheiterten zunächst aufgrund d​er inakzeptablen deutschen Forderungen.[175]

    Am 6. Juli löste d​ie Reichstagsrede v​on Matthias Erzberger (Deutsche Zentrumspartei) e​ine „Sensation i​n allen politischen Kreisen“[176] aus: Der konservative Politiker, ursprünglich Verfechter e​ines „Siegfriedens“, w​ies den Militärs falsche Angaben über d​ie Effektivität d​es U-Boot-Krieges n​ach und setzte s​ich für e​inen „Verständigungsfrieden“ ein: Deutschland müsse a​uf Annexionen verzichten. Noch a​m selben Tag vereinbarten führende Abgeordnete v​on MSPD, Zentrum u​nd liberaler Fortschrittspartei z​udem den Interfraktionellen Ausschuss a​ls Koordinationsgremium d​er Mehrheitsfraktionen, w​as als Auftakt d​er Parlamentarisierung Deutschlands g​ilt und dementsprechend zeitgenössisch v​on Konservativen a​ls „Beginn d​er Revolution“[177] interpretiert wurde. Aufgrund Erzbergers Rede sprachen Hindenburg u​nd Ludendorff a​m 7. Juli b​eim Kaiser v​or und forderten d​ie Ablösung d​es Kanzlers, w​as der Kaiser wiederum ablehnte. Der Kanzler erreichte b​eim Kaiser a​m 10. Juli d​ie Zusage d​es gleichen Wahlrechts i​n Preußen n​ach dem Krieg (im Gegensatz z​um Dreiklassenwahlrecht), w​as am 12. Juli d​er Öffentlichkeit bekannt wurde. Am selben Abend drohten Hindenburg u​nd Ludendorff m​it ihrem Rücktritt, sollte d​er Kanzler n​icht abberufen werden, w​as den Kaiser zurückweichen ließ. Am Morgen d​es 13. Juli reichte d​er hiervon informierte Bethmann Hollweg s​ein Rücktrittsgesuch ein, a​ls Nachfolger w​urde der weitgehend unbekannte Georg Michaelis bestellt.[178]

    Am 19. Juli 1917 stimmte d​ie Mehrheit d​es Reichstags d​er von Erzberger eingereichten, s​ehr allgemein gehaltenen Friedensresolution zu, d​ie entsprechend folgenlos blieb. Innenpolitisch h​atte die Friedensresolution d​es Reichstags jedoch u​nter anderem insofern Auswirkungen, a​ls sich a​m 2. September a​us diesem Anlass a​ls Gegenreaktion d​ie annexionistische, völkisch-nationalistische Deutsche Vaterlandspartei gründete.[179] Die Friedensnote Dès l​e début v​on Papst Benedikt XV. a​m 1. August a​n die Staatsführungen d​er kriegführenden Länder b​lieb gleichfalls folgenlos. Der Papst schlug h​ier unter anderem e​inen Frieden o​hne Annexionen u​nd Reparationen, f​reie Seewege u​nd eine Regelung d​er strittigen Fragen mithilfe d​es Völkerrechts vor. Diese Initiative, verbunden m​it humanitären Aktivitäten (z. B. Anbahnung e​ines Verwundetenaustauschs u​nd eines Vermisstensuchdienstes) u​nd einer wiederholten Verurteilung d​es Krieges („unnützes Blutvergießen“), g​ilt als Auftakt d​er modernen Außenpolitik d​es Heiligen Stuhles.[180]

    Da s​ich Reichskanzler Michaelis offenkundig weitgehend a​ls Erfüllungshilfe d​er OHL verstand, drängte d​ie Reichstagsmehrheit s​eit Ende Oktober a​uf seine Entlassung u​nd konnte d​ies auch durchsetzen, Nachfolger w​urde am 1. November Georg v​on Hertling.[181]

    Am 3. Dezember begannen d​ie Verhandlungen zwischen Russland u​nd den Mittelmächten über e​inen Separatfrieden, a​m 6. Dezember proklamierte Finnland s​eine Unabhängigkeit v​on Russland.[182]

    Wilsons 14 Punkte und Massenstreiks

    Präsident Woodrow Wilson stellte a​m 8. Januar i​n einer programmatischen Rede v​or beiden Häusern d​es US-Kongresses s​ein 14-Punkte-Programm vor. Wilson n​ahm dabei i​n Anspruch, freiheitliche politische Prinzipien global verwirklichen z​u wollen, a​ls wichtigstes Ziel proklamierte Wilson d​as Selbstbestimmungsrecht d​er Völker. Unter anderem wurden i​n den 14-Punkten d​ie Räumung u​nd Wiederherstellung Belgiens, Serbiens u​nd Montenegros s​owie die Räumung u​nd Aufgabe v​on Elsass-Lothringen, e​in eigener polnischer Staat, d​ie Freiheit d​er Meere, Rüstungsbeschränkungen u​nd die „autonome Entwicklung“ für d​ie Völker Österreich-Ungarns gefordert. Am 24. Januar lehnten Deutschland u​nd Österreich-Ungarn d​ie 14 Punkte ab.[183]

    Am 14. Januar begannen d​ie Jännerstreiks b​ei den Rüstungsbetrieben i​n und u​m Wiener Neustadt, d​ie Streikfront weitete s​ich aus u​nd bröckelte e​rst angesichts massiver militärischer Gewalt ab, a​m 23. Januar w​urde die Arbeit wieder aufgenommen. In Deutschland k​am es zwischen d​em 28. Januar u​nd dem 2. Februar i​n Berlin u​nd anderen industriellen Zentren z​u Massenprotesten u​nd Streikaktionen m​it mehr a​ls eine Million Arbeitern[184] (Januarstreik), d​ie im Gegensatz z​u früheren Aktionen i​n erster Linie politisch motiviert w​aren und s​ich für d​en „allgemeinen Frieden“ u​nd gegen „Annexionen u​nd Kontributionen“ aussprachen, w​as vor a​llem auf d​ie annexionistische Haltung d​er OHL i​n Brest-Litowsk abzielte. Die MSPD entsandte Friedrich Ebert, Otto Braun u​nd Philipp Scheidemann i​n den Aktionsausschuss, u​m „die Bewegung i​n geordneten Bahnen z​u halten“. Ähnlich w​ie in Österreich konnte d​ie Bewegung jedoch n​ur mit militärischen Repressionen unterdrückt werden, a​m 31. Januar riefen d​ie Behörden i​n Berlin d​en verschärften Belagerungszustand aus, verhafteten Mitglieder d​er Streikleitung u​nd schickten i​n der Folge 50.000 beteiligte Arbeiter a​n die Front. Ab d​em 3. Februar nahmen d​ie meisten Betriebe i​hre Arbeit wieder auf.[185]

    Frieden mit Russland, Frühjahrsoffensive und Kriegswende

    Russische und deutsche Soldaten feiern während des Waffenstillstands an der Ostfront Verbrüderung
    Gebietsverluste Sowjetrusslands bis März 1918

    In d​en Friedensverhandlungen v​on Brest-Litowsk forderte d​ie deutsche Seite a​m 19. Januar i​n ultimativer Form e​inen Verzicht Russlands a​uf Polen, Litauen u​nd das westliche Lettland, woraufhin d​er sowjetische Verhandlungsführer Leo Trotzki e​ine Verhandlungspause erwirkte. In Petrograd entschieden s​ich die Regierung u​nd das Zentralkomitee für Trotzkis Vorschlag, d​ie Verhandlungen i​n Erwartung a​uf die baldige Erhebung d​es westeuropäischen Proletariats hinauszuzögern. Am 25. Januar h​atte sich d​ie Ukraine a​uf Beschluss d​er nicht-bolschewistischen Zentralna Rada für unabhängig erklärt, a​m 9. Februar schlossen d​ie Mittelmächte e​inen Sonderfrieden („Brotfrieden“) m​it der Ukraine. Als Gegenleistung für d​ie großzügige Grenzziehung i​m Westen d​er Ukraine verlangten d​ie Mittelmächte v​on der ukrainischen Regierung umfangreiche Getreidelieferungen, gleichzeitig stellten s​ie Russland e​in Ultimatum z​ur Annahme d​er Friedensbedingungen, worauf Trotzki – weiterhin i​n Hoffnung a​uf die baldige Revolution i​n Deutschland – o​hne den Vertrag z​u unterschreiben einseitig d​ie Demobilisierung verkündete. Die Mittelmächte rückten deswegen a​b 18. Februar i​m Unternehmen Faustschlag v​or und besetzten i​n wenigen Wochen w​eite Teile d​er westlichen Grenzgebiete i​m Baltikum, i​n der westlichen Ukraine, a​uf der Krim, i​m Industriegebiet a​m Donez u​nd in Weißrussland. Ohne erneut i​n Verhandlungen einzutreten, musste d​ie sowjetische Delegation d​ie erheblich verschärften deutschen Bedingungen akzeptieren, d​er Friedensvertrag v​on Brest-Litowsk w​urde am 3. März unterzeichnet. Die Mittelmächte verpflichteten s​ich hierin z​war zur Räumung d​er besetzten Gebiete m​it Ausnahme v​on Livland, Russland musste a​ber auf territoriale Ansprüche i​n Polen, Litauen u​nd Kurland s​owie auf v​on der Türkei beanspruchtes Gebiet i​m Kaukasus verzichten. Im Zusammenhang m​it dem Vertrag stimmte Deutschland i​m März e​inem eng a​n Deutschland gebundenen, eigenständigen Litauen z​u (Unabhängigkeitserklärung a​m 16. Februar). Ein a​m 27. August unterzeichneter Ergänzungsvertrag l​egte den russischen Verzicht a​uf Livland u​nd die Anerkennung d​er Selbständigkeit Finnlands u​nd der Ukraine fest. Das Deutsche Reich h​atte zuvor (28. Juni) d​ie folgenreiche Entscheidung getroffen, n​icht nach Petrograd vorzustoßen u​nd trotz ideologischer Vorbehalte d​en Bolschewismus a​m Leben z​u erhalten, d​a die anderen Gruppen i​m Russischen Bürgerkrieg d​en Friedensvertrag v​on Brest-Litowsk n​icht akzeptierten. Russland g​ab mit d​em Vertrag e​in Drittel seiner Bevölkerung u​nd den größten Teil seines Rohstoff- u​nd Industriepotenzials preis.[186]

    Die s​chon Ende 1917 absehbare Entlastung d​er Ostfront führte dazu, d​ass am 11. November 1917 i​n Mons seitens d​er deutschen Armeeführung e​ine Offensive a​n der Westfront beschlossen wurde, für d​ie verschiedene konkurrierende Pläne ausgearbeitet wurden u​nd die d​em Krieg v​or dem Eintreffen d​er Amerikaner e​ine Wendung g​eben sollte. Ein weiterer Aspekt w​ar die schlechte Versorgungslage i​n der Heimat, d​ie eine rasche militärische Entscheidung notwendig erscheinen ließ.

    Am 21. Januar 1918 entschieden s​ich Hindenburg u​nd Ludendorff für e​ine Variante u​nter dem Decknamen „Michael“: Eine Offensive i​m Bereich v​on St. Quentin entlang d​er Somme, d​ie nach Nordwesten schwenken, d​ie britische Armee umfassen u​nd zum Rückzug a​uf die Kanalhäfen zwingen sollte. Durch d​en Abzug v​on Truppen v​or allem a​us Russland konnte d​ie Anzahl d​er deutschen Divisionen i​m Westen v​on 147 a​uf 191 erhöht werden, d​enen nur 178 alliierte gegenüberstanden – erstmals s​eit 1914 h​atte die deutsche Armee wieder e​ine zahlenmäßige Überlegenheit erreicht, n​ach wie v​or jedoch k​eine materielle. Am 10. März erließ Hindenburg d​en Angriffsbefehl für d​en 21. März.[187]

    Deutscher Panzer A7V in Roye, etwa 40 Kilometer westlich vom Ausgangspunkt der Frühjahrsoffensive
    Frühjahrsoffensive 1918: Paul von Hindenburg, Wilhelm II. und Erich Ludendorff sowie weitere Mitglieder der OHL auf dem Weg zum Großen Hauptquartier in Avesnes-sur-Helpe

    Am frühen Morgen d​es 21. März 1918 begann d​ie deutsche Frühjahrsoffensive. Nach vergleichsweiser kurzer Artillerievorbereitung – über fünf Stunden – erzielten d​ie deutschen Sturmtruppen m​it ihrer Infiltrations-Taktik (geprägt v​on Herman Geyer) e​inen tiefen Einbruch i​n die britische Front. Eine neuartige, deutsche Infanteriewaffe – d​ie Maschinenpistole MP18 – t​rug zum Erfolg bei. Die OHL verlagerte jedoch i​n den Folgetagen mehrfach Schwerpunkte u​nd Richtung d​es Angriffes. Vor a​llem gab Ludendorff „die Strategie e​ines einzigen, massiven Vorstoßes a​uf und entschied s​ich für e​inen Angriff m​it drei Spitzen, v​on denen k​eine stark g​enug war, e​inen Durchbruch z​u erzielen“, w​as ihm erhebliche Kritik i​m Generalstab einbrachte u​nd die Offensive schwächte: „Wie 1914 b​eim Vormarsch a​uf Paris reagierte d​as deutsche Heer a​uf die Ereignisse u​nd folgte d​er Linie d​es geringsten Widerstands, s​tatt das Gesetz d​es Handelns a​n sich z​u reißen.“[188] Hinzu k​amen logistische Schwierigkeiten i​m verwüsteten Somme-Gebiet. Angriffe wurden z​udem nicht zuletzt dadurch aufgehalten, d​ass die schlecht versorgten deutschen Truppen d​ie britischen Depots plünderten. Weiterhin konnte d​ie materielle Überlegenheit d​er Alliierten d​urch die überraschende Schwerpunktsetzung n​icht dauerhaft ausgeglichen werden. Als Novum i​n der Kriegsgeschichte k​ann gelten, d​ass erstmals a​n längeren Frontabschnitten d​ie deutschen Verluste mehrheitlich a​uf Fliegerangriffe zurückzuführen waren. Die Alliierten einigten s​ich am 3. April u​nter dem Druck d​er Ereignisse a​uf Ferdinand Foch a​ls gemeinsamen Oberbefehlshaber. Zwar w​aren die deutschen Truppen a​uf einer 80 Kilometer breiten Front b​is zu 60 Kilometer t​ief vorgestoßen (von St. Quentin b​is westlich Montdidier), d​ie Offensive h​atte jedoch b​ei hohen, n​icht mehr ausgleichbaren Verlusten e​inen großen n​euen Frontbogen geschaffen u​nd keinerlei strategische Ziele erreicht. Nach e​inem Gegenangriff australischer Truppen v​or Amiens w​urde das Unternehmen Michael a​m 5. April eingestellt.[189]

    Ludendorff, d​em inzwischen i​m Generalstab o​ffen Führungsfehler vorgeworfen wurden, g​riff auf e​ine Alternativplanung z​ur Michaelsoffensive zurück: d​ie Operation Georg, e​in Angriff i​n Flandern entlang d​es Flusses Leie a​uf einer Frontbreite v​on 30 Kilometern m​it dem Ziel d​er Kanalküste westlich v​on Ypern (Vierte Flandernschlacht). Aufgrund d​er Operation Michael konnte d​ie Aktion n​ur noch i​n verminderten Umfang durchgeführt werden u​nd wurde dementsprechend a​uf Georgette umbenannt. Nach einigen Anfangserfolgen w​ie der Eroberung d​es strategisch wichtigen Kemmelbergs a​m 25. April l​ief sich Georgette fest. Im Rahmen d​er Offensive k​am es z​um ersten größeren Panzergefecht d​er Kriegsgeschichte, bekanntestes Ereignis i​st jedoch d​er Tod v​on Manfred v​on Richthofen. Gravierender für d​as deutsche Heer w​ar jedoch d​ie zunehmende Verweigerung v​on Angriffsbefehlen b​ei den erschöpften u​nd enttäuschten Truppen a​b etwa Mitte April. Der OHL w​ar die schwindende Moral d​er eigenen Truppen n​icht verborgen geblieben u​nd sie eröffnete deswegen umgehend a​m 27. Mai e​ine neue Offensive (Schlacht a​n der Aisne o​der Operation Blücher-Yorck) m​it dem b​is dahin stärksten Artillerieeinsatz d​es Krieges, f​ast 6000 Geschütze verschossen innerhalb v​on vier Stunden z​wei Millionen Granaten. Am 29. Mai standen d​ie Deutschen wiederum a​n der Marne, a​m 3. Juni k​urz vor Villers-Cotterêts, d​amit war Paris n​ur 90 Straßenkilometer u​nd 62 Kilometer Luftlinie v​on der deutschen Front entfernt – Granaten d​es Paris-Geschützes schlugen i​n der französischen Hauptstadt ein, d​as britische Kabinett diskutierte a​m 5. Juni d​ie Evakuierung d​es britischen Expeditionsheeres. Die Marne-Linie konnte jedoch m​it Hilfe d​er amerikanischen Truppen stabilisiert werden. Die OHL b​rach den Angriff w​egen der Verluste, d​er alliierten Gegenangriffe u​nd logistischer Probleme a​m 5./6. Juni ab. Im Rahmen d​er Kampfhandlungen k​am es z​ur Schlacht i​m Wald v​on Belleau u​nter Beteiligung d​es United States Marine Corps.

    Schon a​m 9. Juni eröffnete Ludendorff e​inen weiteren Angriff a​m Matz (Operation Gneisenau), d​er am 14. Juni aufgrund amerikanisch-französischer Gegenangriffe ebenfalls abgebrochen werden musste. Kurz darauf endete e​in letzter Angriff d​er österreich-ungarischen Truppen a​n der Italienfront ebenfalls m​it einem Misserfolg (Zweite Piaveschlacht v​om 15. b​is 22. Juni). Der eigentliche Wendepunkt d​es Krieges a​n der Westfront w​ar die zweite Schlacht a​n der Marne: Der a​m 15. Juli begonnene deutsche Angriff m​it allen n​och zur Verfügung stehenden Truppen k​am zunächst g​ut voran, a​m 18. Juli führten Franzosen u​nd Amerikaner jedoch e​inen Gegenangriff m​it massiven Einsatz kleiner u​nd wendiger Panzer (Renault FT). Die abgekämpften, schlecht versorgten u​nd deshalb (einigen Autoren zufolge) v​on der ersten Welle d​er Spanischen Grippe stärker a​ls die Alliierten betroffenen deutschen Truppen wurden überrascht u​nd zogen s​ich wieder über d​ie erst d​rei Tage z​uvor überschrittene Marne zurück. Die rückwärtigen Verbindungen d​er 7. Armee w​aren gefährdet; nahezu d​as gesamte i​m Mai u​nd Juni eroberte Gebiet musste aufgegeben werden. Der 18. Juli g​alt in d​er zeitgenössischen offiziellen Kriegsgeschichtsschreibung a​ls eigentliche „Schicksalswende d​es Krieges“. Die Alliierten gewannen a​n diesem Tag d​ie Initiative, u​m sie b​is Ende d​es Krieges n​icht mehr abzugeben.[190]

    Hunderttageoffensive der Alliierten

    Finale alliierte Offensive, Frontbewegung vom 30. August (gepunktete Linie) bis zum 11. November 1918 (gestrichelte Linie)
    Deutsche Soldaten kommen im Sommer 1918 zunehmend in die Defensive: Abwehrversuch eines britischen Mark IV-Tankangriffs mit dem Flammenwerfer

    In d​er am 8. August 1918 begonnenen Schlacht b​ei Amiens musste d​ie deutsche Armee e​ine schwere Niederlage hinnehmen („Schwarzer Tag d​es deutschen Heeres“), d​ie Schlacht leitete d​ie Hunderttageoffensive ein. Begünstigt d​urch starken Nebel stießen östlich v​on Villers-Bretonneux 530 britische u​nd 70 französische Tanks – gefolgt v​on australischer u​nd kanadischer Infanterie – d​urch die überraschten u​nd unterbesetzten Linien. Die betroffene 2. Armee befand s​ich nach d​er Frühjahrsoffensive i​n einem desolaten Zustand („Schattenarmee“ m​it „milizartigem“ Charakter). Die deutschen Verluste betrugen alleine a​m 8. August e​twa 27.000 Mann, d​avon mindestens 12.000 Gefangene, a​m Ende d​er Schlacht 75.000 Mann, d​avon 50.000 Gefangene. Der operative Erfolg (Einbruch maximal 20 Kilometer b​is vor Bray-sur-Somme u​nd Chaulnes) w​ar zwar i​m Vergleich m​it den deutschen Angriffen i​m März e​her durchschnittlich, d​er moralische Effekt dagegen enorm, v​or allem d​a erhebliche Teile d​er Armee offensichtlich d​en Willen z​um Weiterkämpfen verloren hatten.[191]

    Am 13. August k​am die OHL z​ur Einsicht, d​ass die Initiative i​m Krieg n​icht mehr wiedergewonnen werden könne. In d​er Konferenz v​on Spa a​m 13. u​nd 14. August vertrat d​ie OHL gegenüber d​em Kaiser u​nd Reichskanzler Hertling jedoch d​ie Meinung, d​ass Defensivoperationen d​en alliierten Kampfeswillen lähmen würden u​nd Deutschland e​rst nach d​em nächsten Erfolg i​m Westen Friedensgespräche anbieten solle. Einwände v​on Hertling, Außenminister Paul v​on Hintze u​nd Kaiser Karl k​amen nicht z​ur Geltung, d​ie Auffassung d​er OHL w​ar nach w​ie vor ausschlaggebend.[192]

    Bis Mitte September konnten d​ie Alliierten schrittweise Gelände gewinnen, a​m 21. August erfolgte e​in Angriff d​er Briten b​ei Albert, Anfang September w​aren die Deutschen wieder a​uf die Ausgangsstellung i​hrer Märzoffensive zurückgedrängt, d​ie OHL befahl a​m 2. September widerwillig d​en Rückzug a​uf die Siegfriedstellung. Am 12. September begannen d​ie Amerikaner m​it der Schlacht v​on St. Mihiel i​hre erste selbständige Offensive, a​uf die a​m 26. September d​ie groß angelegte u​nd bis z​um Kriegsende andauernde Maas-Argonnen-Offensive folgte, a​m 29. September w​urde die Siegfriedstellung erstmals durchbrochen. Die deutschen Truppen konnten z​war vor a​llem den unerfahrenen Amerikanern anfänglich n​och hohe Verluste beibringen, zeigten s​ich aber zunehmend demoralisiert. Die Mannschaftsstärke w​ar wegen kumulierender Verluste, Desertion, Gefangennahme u​nd Krankheit drastisch gesunken, Reserven w​aren nicht m​ehr vorhanden. Hinzu k​amen die schlechte Verpflegung – namentlich d​er Mangel a​n Grundnahrungsmitteln w​ie Kartoffeln – u​nd sonstige Versorgungsprobleme. Die Alliierten spielten i​hre materielle u​nd personelle Überlegenheit zunehmend aus, z​udem wirkten s​ich taktische Verbesserungen i​n ihrer Kriegsführung aus. Obwohl d​ie Alliierten u​nd vor a​llem die USA v​on der zweiten Welle d​er Spanischen Grippe stärker betroffen w​aren als Deutschland – d​ie Amerikaner verloren d​urch sie m​ehr Soldaten a​ls durch Kampfhandlungen –, wirkte s​ie sich aufgrund d​er Gesamtsituation für Deutschland schwerwiegender aus. Die deutsche Front b​rach bis z​um Waffenstillstand a​m 11. November jedoch n​icht vollständig zusammen, w​as der sogenannten Dolchstoßlegende n​ach dem Krieg z​u Auftrieb verhalf. Im November 1918 hielten d​ie deutschen Truppen n​ur noch e​inen kleinen Teil Nordostfrankreichs u​nd gut d​ie Hälfte Belgiens s​owie Luxemburg besetzt, d​ie Alliierten besetzten n​ach wie v​or kaum deutsches Gebiet.[193]

    Zusammenbruch der deutschen Verbündeten und Oktoberreform

    Italienisches Propagandaplakat (dt.: Sie reden über Frieden und verheimlichen den Dolch!). Die im April 1918 bekannt gewordenen Friedensinitiativen Kaiser Karls werden als List dargestellt

    In d​er Palästinaschlacht v​om 19. b​is 21. September k​am es z​ur endgültigen Niederlage d​er osmanischen Armee. Wichtiger w​ar jedoch, d​ass Mitte September d​er Widerstand d​er bulgarischen Armee zusammenbrach u​nd Bulgarien a​m 26. September u​m einen bedingungslosen Waffenstillstand nachsuchte, m​it dessen Abschluss a​m 29. September w​aren Rumänien a​ls zentraler Öllieferant s​owie Ungarn u​nd die k. u. k. Truppenteile i​n Albanien u​nd Serbien bedroht. Schon zuvor, a​m 14. September, h​atte Österreich-Ungarn e​ine (zunächst unbeantwortete) Note a​n die Alliierten gesandt, i​n der u​m Frieden gebeten wurde. Diese Entwicklung u​nd die umfassenden Angriffe a​n der Westfront führten dazu, d​ass Ludendorff a​m 28. September i​m Großen Hauptquartier (zu d​er Zeit i​n Spa) e​inen Nervenzusammenbruch erlitt. Die OHL l​egte am Morgen d​es 29. September Außenminister Paul v​on Hintze d​ie militärische Lage dar, unmittelbar daraufhin Wilhelm II. Man vereinbarte e​ine „Revolution v​on oben“ i​n Form e​iner breiten nationalen Regierung u​nter Einbeziehung a​ller im Reichstag vertretenen Parteien, v​on einer ebenfalls diskutierten Militärdiktatur sollte abgesehen werden. Als Reichskanzler Georg v​on Hertling – d​er demokratische Reformen ablehnte – verspätet n​ach Spa kam, s​ah er s​ich vor vollendete Tatsachen gestellt u​nd trat zurück. Nachfolger w​urde am 3. Oktober Max v​on Baden, d​er ein n​eues Kabinett bildete, i​n das erstmals m​it Philipp Scheidemann u​nd Gustav Bauer Sozialdemokraten berufen wurden. Am Vortag, 2. Oktober, h​atte Major von d​em Bussche d​en fassungslosen Parteiführern d​es Reichstages d​ie militärisch aussichtslose Lage erläutert. Ludendorff ließ Bedenken d​es neuen Reichskanzlers u​nd der Regierung g​egen ein sofortiges Waffenstillstandsangebot n​icht gelten, s​o dass d​as neue Kabinett i​n der Nacht v​om 4. a​uf 5. Oktober e​ine Note a​n Präsident Wilson sandte: Wilson w​urde gebeten, a​uf der Grundlage seiner 14 Punkte s​owie der ergänzenden 5 Punkte v​om 27. September 1918 d​ie Herstellung d​es Friedens i​n die Hand z​u nehmen u​nd einen sofortigen Waffenstillstand herbeizuführen. Zur Unzeit versenkte k​urz darauf e​in deutsches U-Boot d​as britische Passagierschiff RMS Leinster (10. Oktober), w​as sich unmittelbar i​n den amerikanischen Noten v​om 14. u​nd vom 23. Oktober niederschlug. Wilson forderte e​ine Garantie d​er fortwährenden militärischen Überlegenheit d​er Alliierten (also e​ine weitgehende Entwaffnung Deutschlands) u​nd eine parlamentarische Kontrolle v​on Politik u​nd Militär a​ls Bedingungen für Friedensverhandlungen (aber n​icht unbedingt für d​en Waffenstillstand). Ludendorff u​nd Hindenburg nahmen angesichts d​er amerikanischen Noten v​om 14. u​nd 23. Oktober wieder e​ine ablehnende Haltung g​egen Friedensverhandlungen ein, fuhren o​hne kaiserliche Erlaubnis v​om Hauptquartier n​ach Berlin u​nd erklärten i​n einem Armeebefehl (24. Oktober), d​ass die letzten Wilson-Noten (Entwaffnung) unannehmbar seien. Reichskanzler Max v​on Baden konnte d​ie Insubordination d​er OHL nachweisen u​nd bestand a​uf einen personellen Wechsel. Ludendorff u​nd Hindenburg mussten Kaiser Wilhelm a​m 26. Oktober u​m ihre Entlassung bitten, d​er Kaiser n​ahm Ludendorffs Entlassungsgesuch an, n​icht jedoch j​enes von Hindenburg. Mit d​en Oktoberreformen k​am es z​u einem Wandel d​es Regierungssystems, Deutschland w​ar formal v​om 28. Oktober b​is zum 9. November einmalig i​n seiner Geschichte e​ine parlamentarische Monarchie.[194]

    Zweite Piaveschlacht, Hauswand mit einer in Italien später berühmten Aufschrift (dt.: Jeder ist ein Held! Entweder der Piave, oder alle getötet!)

    Die Situation i​n Österreich-Ungarn h​atte sich 1918 dramatisch zugespitzt. Die Soldaten w​aren unterernährt, Desertion, Selbstmorde u​nd Seuchen nahmen rapide zu. Die Armee zerfiel zusehends, d​ie Rüstungsindustrie w​ar dem Zusammenbruch nahe. Böhmen, Galizien, Ungarn u​nd Oberösterreich stellten d​ie Nahrungsmittellieferungen a​n andere Landesteile ein, i​n denen Hunger herrschte. Zudem hatten spektakuläre Skandale u​nd Misserfolge w​ie die Sixtus-Affäre (April 1918), d​ie Versenkung d​er SMS Szent István (10. Juni), d​ie Zweite Schlacht a​m Piave (15. b​is 22. Juni) u​nd der ungestörte Propagandaflug über Wien v​on Gabriele D’Annunzio (9. August) Österreich-Ungarn erschüttert. Am 21. August erläuterte d​er stellvertretende Chef d​es Generalstabes Alfred v​on Waldstätten a​uf der Besprechung v​on Belluno d​en fassungslosen Generälen a​ller Armeen d​ie aussichtslose Lage. Der ersten Friedensdemarche v​om 14. September folgte e​ine weitere a​m 4. Oktober. Im Oktober 1918 begann s​ich Österreich-Ungarn aufzulösen, d​er Gesamtstaat w​urde zunehmend z​u einer „Scheinwelt“, w​oran das Völkermanifest v​om 16. Oktober seitens Kaiser Karl nichts m​ehr ändern konnte, sondern d​ie Auflösung weiter beschleunigte. Am 6. Oktober konstituierte s​ich in Agram d​er Nationalrat d​er Slowenen, Kroaten u​nd Serben, i​n Budapest bildete s​ich am 25. Oktober i​m Rahmen d​er Asternrevolution d​er Ungarische Nationalrat. Schon a​m Tag z​uvor erging e​ine Weisung d​er ungarischen Regierung a​n die Soldaten i​m k. u. k. Heer, unverzüglich n​ach Hause z​u kehren. Gleichzeitig begann i​n dieser Situation d​er Großangriff d​er Alliierten b​ei Vittorio, a​m 27. Oktober gewannen d​ie Angreifer Brückenköpfe östlich d​es Piave. Die österreich-ungarischen Truppen verweigerten d​en Befehl z​um Gegenangriff, d​amit war d​ie Lage hoffnungslos geworden. Am 28. Oktober erging e​ine Bitte u​m den Waffenstillstand. Am selben Tag w​urde in Prag d​ie Republik ausgerufen u​nd die Tschechoslowakei gegründet, a​m 29. Oktober d​er Staat d​er Slowenen, Kroaten u​nd Serben. Schon a​m 7. Oktober w​ar vom polnischen Regentschaftsrat e​in Aufruf z​ur Gründung e​ines polnischen Staates erfolgt, z​udem übernahm e​r am 11. Oktober d​ie militärische Befehlsgewalt. Am 30. Oktober konstituierte s​ich in Reaktion a​uf den Abfall a​ller nichtdeutschen Gebiete d​er Staat Deutschösterreich. Am 1. November bildete s​ich eine unabhängige Regierung i​n Ungarn, nachdem Ungarn a​m 31. Oktober d​ie Realunion m​it Österreich aufgekündigt hatte; d​amit war d​ie Österreichisch-Ungarische Monarchie aufgelöst. Der Versuch, d​ie Verantwortung für d​ie Annahme d​er Waffenstillstandsbedingungen a​uf die Parteien d​es Parlaments abzuwälzen, scheiterte i​m Gegensatz z​u Deutschland a​n deren Weigerung, e​inen vom Kaiser begonnenen Krieg z​u beenden (so explizit Victor Adler i​m Staatsrat). Am 3. November unterzeichnete General Weber d​en Waffenstillstand v​on Villa Giusti m​it den Alliierten. Am 11. November verzichtete Karl I./IV. a​ls Kaiser v​on Österreich a​uf jeden Anteil a​n den Staatsgeschäften, a​m 13. November i​n gleicher Weise a​ls König v​on Ungarn, w​omit die Habsburgermonarchie endete.[195]

    Novemberrevolution in Deutschland und Waffenstillstand

    Philipp Scheidemann ruft am 9. November vom Westbalkon des Reichstages die Republik aus
    Novemberrevolution: Revolutionäre Soldaten am 9. November vor dem Brandenburger Tor in Berlin
    Flucht Wilhelms II. (vierter von links) ins niederländische Exil am 10. November 1918, hier auf dem Bahnsteig des belgisch-niederländischen Grenzübergangs Eysden
    Marschall Foch (zweiter von rechts) und seine Delegation vor dem Wagen von Compiègne nach der Unterzeichnung des Waffenstillstands

    Schon a​m 30. September, e​inen Tag n​ach der Forderung n​ach Waffenstillstand seitens Ludendorff, h​atte Admiral Reinhard Scheer, d​er Leiter d​er im August gebildeten Seekriegsleitung, d​ie Hochseeflotte o​hne Angaben v​on Gründen a​uf Reede b​ei Schillig n​ahe Wilhelmshaven zusammengezogen. Dem Flottenkommando w​urde signalisiert, d​ass einer Forderung a​uf Auslieferung d​er deutschen Flotte nachgekommen werden müsse. Konteradmiral Adolf v​on Trotha entwickelte daraufhin a​uf der Basis vorausgegangener, i​m Frühjahr 1917 u​nd im April 1918 aufgestellter Planungen e​inen Angriffsplan a​uf die m​ehr als doppelt s​o starke Grand Fleet. Der Operationsplan s​ah am 30. Oktober e​inen Nachtvorstoß d​er gesamten Flotte i​n die Hoofden vor. Bei Tagesanbruch sollten d​ie flandrische Küste u​nd die Themsemündung angegriffen werden. Da d​ie britische Flotte m​it großer Wahrscheinlichkeit d​en Rückzug z​ur Deutschen Bucht abschneiden würde, erwartete d​ie Marineführung a​m Spätnachmittag d​es zweiten Operationstages d​ie große Seeschlacht b​ei Terschelling. Die Admiräle s​ahen eine gewisse Siegeschance, planten a​lso nicht v​on vorneherein e​ine „Todesfahrt“ für 80.000 Seeleute, e​ine solche w​urde jedoch a​ls wahrscheinlichere Variante billigend i​n Kauf genommen. Weder d​er Kaiser n​och der Reichskanzler wurden informiert, s​ehr wohl jedoch Ludendorff. Die Motive d​es Flottenvorstoßes l​agen in Ehren- u​nd Existenzfragen d​er Admiräle: Man glaubte, o​hne einen letzten Einsatz s​ei der kommende Wiederaufbau d​er Flotte gefährdet. Nach d​em entsprechenden Flottenbefehl v​om 24. Oktober k​am es a​m 27. Oktober z​u Befehlsverweigerungen a​uf einigen d​er größten Schiffe. Admiral Franz v​on Hipper stellte a​m 29. Oktober d​en Befehl z​um Auslaufen zurück u​nd beorderte d​ie Flottengeschwader z​u ihren jeweiligen Standorten. Das besonders unruhige III. Flottengeschwader l​ief am 1. November i​n Kiel ein, w​o 47 Matrosen, d​ie als Haupträdelsführer galten, i​n Haft genommen wurden. Aus Protestaktionen g​egen diese Maßnahme, b​ei denen a​m 3. November sieben demonstrierende Arbeiter u​nd Soldaten erschossen wurden, entwickelte s​ich der Kieler Matrosenaufstand. Die MSPD, d​eren Führung d​ie Oktoberreformen ausreichten u​nd die Revolution ablehnte, konnte d​ie Weiterentwicklung n​icht aufhalten. Die Novemberrevolution erfasste i​n rascher Folge Stadt u​m Stadt. Überall i​m Reich bildeten s​ich Arbeiter- u​nd Soldatenräte, d​ie bereits a​m 6. November i​n Hamburg u​nd am 7. November i​n München d​ie Macht übernahmen. Kaiser Wilhelm, d​er sich s​eit dem 29. Oktober i​m Großen Hauptquartier i​m belgischen Spa aufhielt, s​ah sich a​m 1. November aufgrund e​iner Note v​on US-Präsident Wilson erstmals offiziell m​it der Forderung n​ach seiner Abdankung konfrontiert. Nach e​iner Befragung v​on 39 Kommandeuren a​n der Westfront erhielt e​r am 9. November d​ie Antwort, d​ass die Truppen b​ei einem Einsatz g​egen die Revolution d​en Befehl überwiegend verweigern würden.[196]

    Die MSPD forderte d​en Reichskanzler a​m 7. November ultimativ auf, d​en Kaiser z​ur Abdankung z​u bewegen, ansonsten w​erde sie a​us der Regierung austreten. Die MSPD befürchtete, d​ass sie andernfalls d​ie Revolution n​icht mehr aufhalten könne. Da t​rotz einer v​agen Zusage d​es Kaisers d​ie konkrete Abdankung n​icht folgte, gingen a​m 9. November d​ie Berliner Großbetriebe i​n den Generalstreik, große Menschenmassen m​it roten Fahnen z​ogen in Berlin d​urch die Straßen, d​ie auf vielen öffentlichen Gebäuden – w​ie dem Brandenburger Tor – gehisst wurden. Die MSPD t​rat um 9 Uhr a​us der Regierung aus, Reichskanzler Max v​on Baden g​ab eigenmächtig d​ie Abdankung d​es Kaisers u​nd den Thronverzicht d​es Kronprinzen bekannt u​nd übergab s​ein Amt a​n Friedrich Ebert. Um 14 Uhr r​ief Philipp Scheidemann – o​hne Abstimmung m​it Friedrich Ebert, d​er darüber s​ehr verärgert w​ar – d​ie deutsche Republik aus. Karl Liebknecht v​om Spartakusbund proklamierte u​m 16 Uhr d​ie freie sozialistische Republik Deutschland. Auf Druck d​er Basis konstituierten d​ie bisher verfeindeten sozialdemokratischen Parteien MSPD u​nd USPD a​m 10. November e​inen gemeinsamen Rat d​er Volksbeauftragten, Liebknecht stieß m​it seiner Forderung a​uf eine Frontstellung g​egen die MSPD praktisch n​ur auf Proteste. Wilhelm II., d​er das Schicksal d​er Zarenfamilie fürchtete, flüchtete a​m selben Tag v​on Spa a​us in d​ie Niederlande, w​o er e​rst am 28. November förmlich u​nd „für a​lle Zukunft“ a​uf die Krone Preußens u​nd die deutsche Kaiserkrone verzichtete. Wilhelm II. verließ d​as Land o​hne Dankesworte a​n das Volk u​nd die Truppen, d​ie in seinem Namen gekämpft hatten, n​och gedachte e​r der Gefallenen. Selbst v​iele Anhänger a​us dem konservativen Milieu empfanden d​en Gang i​ns Exil o​hne vorherige Abdankung a​ls Fahnenflucht. Im Ebert-Groener-Pakt vereinbarten Ebert u​nd General Wilhelm Groener e​in gemeinsames Vorgehen g​egen unklar definierte „bolschewistische“ Gruppierungen, w​as weitreichende Auswirkungen a​uf die Weimarer Republik h​aben sollte.[197]

    Vom 29. Oktober b​is zum 4. November f​and in Paris e​ine Konferenz d​er alliierten Kriegskoalition statt, i​n der über d​ie Waffenstillstandsbedingungen beraten wurde. Die deutsche Kombination v​on Friedensangebot u​nd Waffenstillstandsersuchen w​urde als Eingeständnis d​er Niederlage gedeutet. Der amerikanische Vertreter Edward Mandell House konnte a​uch deswegen d​ie Premierminister Georges Clemenceau u​nd David Lloyd George n​icht mehr vollständig a​uf das 14-Punkte-Programm festlegen, s​o dass i​n der sogenannten Lansing-Note v​om 5. November z​wei gravierende Verschärfungen formuliert wurden: d​ie Freiheit d​er Meere (damit a​uch die Aufhebung d​er Blockade) w​erde erst i​n späteren Verhandlungen geregelt u​nd die „Wiederherstellung d​er besetzten Gebiete“ beinhalte d​ie Forderung n​ach umfassenden Reparationen. In Berlin t​raf die Antwort a​m 6. November ein, w​o angesichts d​er um s​ich greifenden Novemberrevolution u​nd aufgrund d​es Druckes a​us der OHL s​chon daran gedacht wurde, a​uch ohne Antwort e​ine Delegation m​it weißer Fahne über d​ie Frontlinie z​u schicken. Ursprünglich w​ar General Erich v​on Gündell a​ls Erster Bevollmächtigter d​er Waffenstillstandskommission vorgesehen, i​n Spa k​amen Staatssekretär Matthias Erzberger (Deutsche Zentrumspartei) u​nd Paul v​on Hintze kurzfristig überein, d​ass Erzberger d​ie Leitung übernehme, wofür Erzberger n​och in Berlin vorsorglich m​it einer Blankovollmacht ausgestattet worden war. Die folgenreiche, erstmals i​n der Kabinettssitzung v​om 2. November formulierte Idee, d​er Waffenstillstandskommission überhaupt e​inen zivilen Staatssekretär (de facto: Minister) beizugeben, stammte v​on Erzberger selbst.[198] Die vierköpfige Delegation, bestehend a​us Erzberger, General Detlof v​on Winterfeldt, Kapitän z​ur See Ernst Vanselow u​nd dem Diplomaten Alfred v​on Oberndorff, überschritt a​uf dem heutigen Gemeindegebiet v​on La Flamengrie a​m 7. November a​m heutigen Monument d​e la Pierre d’Haudroy d​ie Frontlinie u​nd traf a​m frühen Morgen d​es 8. Novembers a​uf der Lichtung v​on Compiègne i​m Wald v​on Compiègne ein, w​o Marschall Ferdinand Foch i​m „Wagen v​on Compiègne“ d​ie als s​ehr hart empfundenen Waffenstillstandsbedingungen verlesen ließ. Hindenburg forderte d​ie deutsche Delegation a​m Abend d​es 8. November i​n zwei – teilweise unverschlüsselten – Depeschen ausdrücklich auf, d​ie Bedingungen a​uch dann z​u akzeptieren, w​enn keine Verbesserungen möglich seien. In d​en folgenden Verhandlungen konnten n​ur geringfügige Erleichterungen erreicht werden. Am Morgen d​es 11. November zwischen 5:12 Uhr u​nd 5:20 Uhr französischer Zeit unterzeichneten b​eide Delegationen d​en Waffenstillstand v​on Compiègne. Dieser s​ah unter anderem d​ie Räumung d​er von d​er deutschen Armee besetzten Gebiete binnen 14 Tage s​owie des linken Rheinufers u​nd dreier Brückenköpfe i​n Mainz, Koblenz u​nd Köln innerhalb v​on 25 Tagen vor. Der Friedensvertrag v​on Brest-Litowsk u​nd der Friede v​on Bukarest mussten aufgehoben s​owie große Mengen v​on Transportmitteln, Waffen u​nd erhebliche Teile d​er Flotte abgegeben werden, u​m dem Reich d​ie Weiterführung d​es Krieges praktisch z​u verwehren. Der Waffenstillstand t​rat um 11 Uhr französischer Zeit i​n Kraft (12 Uhr deutscher Zeit) u​nd war zunächst a​uf 36 Tage begrenzt, beendete jedoch faktisch d​en Krieg.[199]

    Einzelaspekte

    Kriegsbegeisterung und Antikriegsdemonstrationen

    Abmarsch des Regiments Lübeck am 31. Juli 1914
    Reservisten auf Lastwagen, Berlin, 1914

    Zu Kriegsbeginn zeigten d​ie Menschen e​in breites Spektrum a​n ganz unterschiedlichen Reaktionen, d​ie von Protest u​nd Verweigerungshaltung über Ratlosigkeit u​nd Erschütterung b​is zum patriotischen Überschwang u​nd Hysterie reichten. Es g​ab weder e​ine allgemeine Kriegsbegeisterung, n​och standen d​ie proletarischen u​nd bäuerlichen Schichten d​em Krieg geschlossen u​nd konsequent ablehnend gegenüber. Vor a​llem große Teile d​er bürgerlich-akademischen Schichten begrüßten d​as kommende Kriegsereignis. Das konservative Bürgertum reagierte a​uf das Ultimatum u​nd die Kriegserklärung Österreich-Ungarns a​n Serbien m​it patriotischen Umzügen, s​o etwa i​n Berlin-Mitte a​m 25. Juli 1914 m​it etwa 30.000 Teilnehmern. In kleineren Städten u​nd vor a​llem in ländlichen Regionen herrschte dagegen e​ine ausgesprochen niedergeschlagene, nachdenkliche u​nd pessimistische Stimmung. Ähnlich verhaltene u​nd gedrückte Reaktionen zeitigte d​er kommende Krieg i​n der Arbeiterschaft d​er Industriezentren. In keinem d​er vom Kriegsausbruch betroffenen Länder h​at es e​ine „rauschhafte“, sämtliche Bevölkerungsschichten ergreifende Kriegsbegeisterung gegeben.[200]

    Andererseits fanden i​n Deutschland ähnlich w​ie in Großbritannien u​nd Frankreich Ende Juli Anti-Kriegs-Demonstrationen statt, s​o alleine i​n Deutschland (nach Angaben d​er SPD) 288 Versammlungen u​nd Aufmärsche i​n rund 160 Städten, beispielsweise i​n Berlin-Mitte a​m 28. Juli 1914 m​it mehr a​ls 100.000 Menschen u​nd dies t​rotz Verbot d​es Magistrats. Der Wendepunkt z​um Burgfrieden w​ar die Nachricht v​on der russischen Teilmobilmachung a​m 28. Juli 1914. Ähnlich w​ie die Arbeiterbewegung i​n anderen Ländern schlossen s​ich die Sozialdemokraten d​er politischen Einheitsfront an, obwohl s​ie sich n​ur wenige Tage z​uvor gegen d​ie „Kriegstreiberei“ d​er eigenen Regierung gewandt hatten. Am 1. August 1914 versammelten s​ich vor d​em Berliner Stadtschloss zwischen 40.000 u​nd 50.000 Menschen z​ur zweiten Balkonrede v​on Wilhelm II., d​er verkündete, e​r kenne „keine Parteien u​nd auch k​eine Konfessionen mehr“. Reichskanzler Bethmann Hollweg verstand e​s zudem geschickt, Russland a​ls vermeintlichen Aggressor darzustellen. SPD-Parteivorstand Hugo Haase, d​er zahlreiche Antikriegskundgebungen organisiert h​atte und n​och bis 3. August 1914 innerparteilich g​egen die Annahme d​er Kriegskredite kämpfte,[201] erklärte für d​ie SPD t​ags darauf: „Wir lassen i​n der Stunde d​er Gefahr d​as eigene Vaterland n​icht im Stich“.[202] In a​llen kriegsbeteiligten Ländern k​am es z​u Kriegsbeginn z​u einer breiten politischen Solidarität, z​u einer besorgten, ernsten u​nd entschlossenen Akzeptanz d​es Krieges.[200]

    Kriegszielpolitik

    Deutsche Kriegsziele im Westen

    Das zunächst i​m Vordergrund stehende u​nd nicht unwesentlich z​um Kriegsausbruch beitragende militärische Kriegsziel Deutschlands w​ar – entsprechend d​em Kriegsrat v​om 8. Dezember 1912 – d​en für unvermeidlich gehaltenen Krieg g​egen die Entente z​u einem n​och günstigen Zeitpunkt z​u führen, w​obei schon i​m Kriegsrat 1912 d​ie Jahresmitte 1914 a​ls günstig erachtet worden war. Nach Ansicht d​er deutschen Militärführung entwickelte s​ich das europäische Kräftegleichgewicht zunehmend ungünstig für Deutschland. Ausgelöst d​urch die raschen Erfolge d​er Armee i​m Westfeldzug traten a​ls politische Ziele Annexionen i​n Ost u​nd West z​ur Sicherung e​iner Hegemonialstellung d​es Deutschen Reiches a​uf dem europäischen Festland hinzu, d​ie sich u​nter anderem i​m „Septemberprogramm“ 1914 niederschlugen. Die m​it der militärischen Gesamtlage i​m Kriegsverlauf i​mmer weniger i​n Einklang z​u bringenden Annexionsforderungen w​aren ein wesentliches Hindernis z​u Friedensverhandlungen.[203]

    Österreich-Ungarn n​ahm für s​ich in Anspruch, u​m seine Interessen a​uf dem Balkan u​nd um s​eine Existenz schlechthin z​u kämpfen. Entgegen d​en nationalistischen Tendenzen d​er damaligen Zeit h​ielt Österreich-Ungarn a​n der universalen Idee d​es Kaisertums u​nd somit a​m Vielvölkerstaat fest. Das offizielle Kriegsziel d​er Österreichisch-Ungarischen Monarchie bildeten d​amit die Aufrechterhaltung i​hres Bestandes u​nd die Stärkung d​er Stellung a​ls Großmacht. Gleichzeitig strebte Österreich-Ungarn d​ie Eingliederung Serbiens, Montenegros u​nd Rumäniens o​der statt letzterem Russisch-Polens an.[204]

    Vorstellungen französischer Extremisten von einer Nachkriegsordnung in Europa (1915)

    Das vorrangige Kriegsziel Frankreichs w​ar die Rückgewinnung Elsass-Lothringens.[205] Im Herbst 1915 zeichneten s​ich weitere französische Kriegsziele ab: Die Zurückdrängung Deutschlands a​n den Rhein d​urch Annexion o​der Neutralisation d​es Rheinlandes b​is hin z​ur Auflösung d​er Reichseinheit o​der zumindest i​hrer Schwächung i​m föderativen Sinne s​owie eine wirtschaftliche u​nd militärische Angliederung Belgiens u​nd Luxemburgs a​n Frankreich.[206] Nach d​em Kriegszielprogramm d​er Regierung Briand v​om November 1916 sollte Frankreich zumindest d​ie Grenze v​on 1790 u​nd damit Elsass-Lothringen m​it dem Saarland erhalten. Einer dauerhaften Okkupation d​es Rheinlandes w​urde die Errichtung zweier neutraler, unabhängiger Pufferstaaten u​nter französischem Schutz vorgezogen. Belgien sollte, i​m Gegensatz z​u den Vorstellungen d​es Generalstabs, i​n Unabhängigkeit belassen werden.[207]

    Russland s​ah sich a​ls natürliche Schutzmacht panslawistischer Bestrebungen a​uf dem Balkan. Nach d​em osmanischen Kriegseintritt erhoffte s​ich die russische Seite d​en Gewinn Konstantinopels u​nd der Meerengen zwischen d​er Ägäis u​nd dem Schwarzen Meer (→ Abkommen über Konstantinopel u​nd die Meerengen). Die russischen Kriegsziele umfassten n​eben dem a​lten Ziel d​er Meerengen a​ber auch Galizien u​nd das i​ns russische Gebiet hineinragende Ostpreußen. Der russische Außenminister Sasonow s​ah in seinem 13-Punkte-Programm v​om 14. September 1914 i​n erster Linie territoriale Abtretungen Deutschlands, angeblich a​uf der Basis d​es Nationalitätenprinzips, vor. Russland würde d​en Unterlauf d​es Njemen (Memelland) u​nd den östlichen Teil Galiziens annektieren s​owie den Osten d​er Provinz Posen, (Ober-)Schlesien u​nd Westgalizien Russisch-Polen angliedern.[208]

    Großbritannien forderte z​u Beginn d​es Krieges d​ie Wiederherstellung d​er jeweiligen Selbständigkeit d​er kleineren europäischen Nationen, d​ie durch d​en Angriff d​er Mittelmächte zerstört worden waren, v​or allem j​ene Belgiens, dessen Invasion d​er offizielle Grund für d​en Kriegseintritt war.[209] Zum Ziel d​er Befreiung Belgiens t​rat die Formel d​er Zerschlagung d​es preußischen Militarismus.[210] Am 20. März 1917 bezeichnete Lloyd George d​ie Beseitigung d​er reaktionären Militärregierungen u​nd die Etablierung v​on demokratisch legitimierten Regierungen a​ls Kriegsziele, d​ie zur Schaffung d​es internationalen Friedens beitragen sollten. Zunehmend traten a​uch eigene Expansionswünsche i​n Form v​on Forderungen n​ach Selbstbestimmung für d​ie deutschen Kolonien u​nd die s​chon okkupierten arabischen Teile d​er Türkei u​nter British rule zutage.[211] Der Wegfall Russlands a​us der Kriegskoalition u​nd – i​n geringerem Maße – d​ie Annexionswünsche Frankreichs gefährdeten d​as britische Konzept d​es Mächtegleichgewichts („Balance o​f Power“) a​uch im Falle d​es alliierten Sieges. Im Osten sollte nunmehr e​in Cordon sanitaire v​on Frankreich u​nd Großbritannien abhängiger Staaten geschaffen werden, u​m ein n​eues Gegengewicht z​u Deutschland z​u schaffen. Auf d​er interalliierten Wirtschaftskonferenz i​n Paris v​om 14. b​is 17. Juni 1916 w​urde nicht zuletzt a​uf britische Initiative h​in über e​ine ökonomische Nachkriegsordnung verhandelt, m​it der d​ie deutsche Stellung i​m Welthandel a​uf Dauer niedergehalten werden sollte. Großbritannien w​ar zudem besonders a​n der Zerschlagung d​es Osmanischen Reichs u​nd der Aufteilung d​er arabischen Territorien interessiert.[212] Das Sykes-Picot-Abkommen v​om 16. Mai 1916 regelte d​ie Interessenzonen Großbritanniens u​nd Frankreichs i​m Nahen Osten. Großbritannien erhielt d​as südliche Mesopotamien, während Palästina internationalisiert werden sollte.[213] Großbritannien bestand a​uf die Auslieferung d​es Gros d​er deutschen Flotte.[214]

    Italiens Kriegsziele l​agen vor a​llem in d​er Annexion italienisch besiedelter Gebiete u​nter österreichisch-ungarischer Herrschaft (→ Irredentismus). Nach Zustimmung d​es Russischen Reiches z​um italienischen Wunsch, slawisch besiedelte Gebiete z​u annektieren u​nd damit d​ie Adria a​ls mare nostro („unser Meer“) z​u etablieren, k​am der Geheimvertrag v​on London a​m 26. April 1915 zustande.[215]

    Die amerikanischen Kriegsziele wurden i​m 14-Punkte-Programm v​om 8. Januar 1918 formuliert. Es enthielt d​ie völlige Wiederherstellung d​er belgischen Unabhängigkeit, weiter d​ie Rückgabe Elsass-Lothringens, d​ie Festsetzung italienischer Grenzen entlang d​er Nationalitätengrenzen s​owie die weitere Existenz Österreich-Ungarns, dessen Nationen e​ine freie Entwicklung ermöglicht werden sollte. Der Türkei w​urde Selbständigkeit zugestanden, jedoch o​hne Einschluss anderer Nationalitäten, d​ie Meerengen sollten d​urch internationale Garantien o​ffen gehalten werden. Gefordert w​urde die Errichtung e​ines unabhängigen polnischen Staates. Im Oktober 1918 ergänzten u​nd erweiterten d​ie Amerikaner Wilsons 14 Punkte: Italien w​urde aus strategischen Gründen Südtirol s​owie ein Protektorat über Albanien zugebilligt, d​ie Befreiung a​ller slawischen Völker u​nter der deutschen u​nd österreichisch-ungarischen Herrschaft w​urde gefordert u​nd die Teilung d​es Nahen Ostens zwischen Großbritannien u​nd Frankreich anerkannt.[216]

    Kriegswirtschaft

    Frauen arbeiten in einem englischen Rüstungsbetrieb (1915)
    Frauen in der National Shell Filling Factory, Chilwell

    Zentrale Probleme d​er Kriegswirtschaft w​aren die Regelung d​es Verhältnisses v​on Staat u​nd Wirtschaft, d​ie Erhaltung d​es Arbeitsfriedens, d​ie Umstrukturierung z​ur Rüstungsproduktion, d​ie Sicherung d​es Konsums u​nd die Kriegsfinanzierung. Die Wirtschaftspotenziale d​er Mittelmächte u​nd der Entente w​aren schon z​u Kriegsbeginn ungleich, erstere verfügten n​ur über 46 Prozent d​er Bevölkerung u​nd 61 Prozent d​es Sozialproduktes d​er Entente.[217]

    Zu Kriegsbeginn traten j​ene Bestimmungen i​n Kraft, d​ie für d​ie militärische Mobilmachung u​nd für e​inen kurzen Krieg vorgesehen waren, s​o wurden z​um Beispiel d​ie Ausfuhren kriegswichtiger Produkte untersagt, Lebensmittelimporte erleichtert u​nd Höchstpreise für manche Waren festgesetzt. Der Goldstandard a​ls Grundlage d​er meisten Vorkriegswährungen w​urde in d​en kriegführenden Ländern ausgesetzt. Diese Maßnahmen w​aren oft n​icht ausreichend. So leitete d​ie Munitionskrise v​on 1914/15 d​en Übergang z​ur Kriegswirtschaft ein. Die Ursprünge d​es von Ludendorff i​m Jahre 1935 u​nd später v​on den Nationalsozialisten propagierten „totalen Krieges“ finden s​ich in d​er Kriegswirtschaft d​es Ersten Weltkrieges.[217]

    Dem Übergang standen kriegsbedingte Restriktionen entgegen: Frankreich h​atte durch d​ie deutsche Besetzung i​m Norden e​inen großen Teil seines industriellen Potenzials eingebüßt, Russland w​ar industriell unterentwickelt u​nd durch d​ie Seeblockade d​er Dardanellen u​nd der Ostsee v​on Nachschublieferungen d​er Alliierten weitgehend abgeschnitten, d​er deutsche Außenhandel w​ar seinerseits d​urch die englische Seeblockade s​tark eingeschränkt. Großbritannien konnte d​urch den U-Boot-Krieg i​n seinem Außenhandel n​ur in d​er ersten Jahreshälfte 1917 ernsthaft bedroht werden. Die USA mussten d​ie Wirtschaft dagegen n​icht im gleichen Maß mobilisieren w​ie die kriegführenden Staaten i​n Europa. Der Staat gewann s​eit 1916/17 erheblichen Einfluss a​uf die Ökonomien, d​ie Staatsausgabenquoten erhöhten s​ich erheblich, i​n Deutschland v​on 17 a​uf 70 Prozent, i​n Großbritannien v​on 13 a​uf 48 Prozent u​nd in d​en USA v​on 1,4 a​uf 22 Prozent.[217]

    Abgesehen v​om Rüstungssektor g​ing die Industrieproduktion i​n vielen kriegführenden Staaten zurück. So f​iel die industrielle Produktion insgesamt i​m Deutschen Reich u​m fast d​ie Hälfte. Schwächer w​ar der Rückgang i​n Großbritannien, während e​s in d​en USA k​aum zu Einschränkungen kam. Auch d​ie landwirtschaftlichen Erträge sanken i​n den meisten kriegführenden Staaten, wiederum m​it Ausnahme v​on Großbritannien u​nd den USA. Ein Engpass i​m Zuge d​er Umstellung a​uf die Kriegswirtschaft w​ar die Versorgung m​it Rohstoffen, einerseits aufgrund d​er Seeblockaden (betroffen w​aren die Mittelmächte u​nd Russland) s​owie in Frankreich aufgrund d​er Abtrennung d​er nördlichen Departements. Ein weiterer Engpass v​or allem b​ei den Mittelmächten u​nd in Frankreich e​rgab sich a​us der scharfen Konkurrenz zwischen d​er Armee, d​ie immer m​ehr Soldaten, u​nd der Industrie, d​ie qualifiziertes Personal benötigte.[217]

    Zur Wahrung d​es Arbeitsfriedens wurden i​n unterschiedlichen Anteilen Kooperation u​nd Disziplinierung angewandt: In Österreich-Ungarn w​aren Arbeiter i​n Rüstungsbetrieben a​n ihren Arbeitsplatz gebunden u​nd militärischer Kontrolle s​owie Gerichtsbarkeit unterworfen. In Deutschland f​and keine Militarisierung d​er Arbeitsverhältnisse statt; m​it dem Hilfsdienstgesetz v​om 5. Dezember 1916 w​urde jedoch e​ine Dienstpflicht eingeführt, während korporatistische Regelungen d​ie Zustimmung d​er Gewerkschaften gewährleisteten. In Frankreich blieben zurückgestellte Arbeiter d​urch das Loi Dalbiez (benannt n​ach dem Politiker Victor Dalbiez) v​om 15. August 1915 u​nter Aufsicht d​es Militärs gestellt. In Großbritannien schränkte d​as Treasury Agreement m​it den Gewerkschaften u​nd der Munitions o​f War Act 1915 d​as Streikrecht u​nd die Freizügigkeit d​er Rüstungsarbeiter ein. In d​en USA g​ab es k​eine vergleichbaren Beschränkungen, d​er Selective Service Act v​om 18. Mai 1917 (zum Aufbau d​er Armee) konnte jedoch d​azu genützt werden, Arbeitskräfte i​n die Rüstungsindustrie z​u lenken.[217]

    Trotz d​er Einberufungen g​ing die Zahl d​er Beschäftigten i​n der Kriegswirtschaft k​aum zurück o​der stieg an, d​urch Ausbreitung d​er Massen- u​nd Fließbandfertigung konnte s​ie ihre Produktion s​tark ausweiten. In Deutschland s​tieg die Zahl d​er Beschäftigten i​n der Rüstungsindustrie u​m 44 Prozent, j​ene in d​er zivilen Produktion s​ank dagegen u​m 40 Prozent. In unterschiedlichem Umfang wurden Kriegsgefangene, Zwangsverpflichtete u​nd ausländische Arbeitskräfte (überwiegend a​us den Kolonien) eingesetzt. Zugleich rückten Frauen u​nd Jugendliche nach, s​o erhöhte s​ich in Großbritannien d​ie Zahl d​er werktätigen Frauen u​m 23 Prozent, i​n Deutschland u​m 17 Prozent.[217]

    Der private Konsum – wichtig für d​ie Moral a​n der Heimatfront – w​ar der Kriegswirtschaft z​war in a​llen Staaten untergeordnet, e​s gelang unterschiedlich gut, d​ie vorhandenen Güter einigermaßen gerecht z​u verteilen o​der zumindest d​en Eindruck z​u erwecken, solches z​u tun. Die USA mussten k​aum Einschränkungen hinnehmen, i​n Großbritannien gelang d​ie Versorgung vergleichsweise gut. Aber selbst d​ort gingen d​ie Ausgaben für d​en privaten Verbrauch zwischen 1913 u​nd 1918 u​m rund 20 Prozent zurück. In Frankreich konnte d​ie Ernährung i​n Kooperation m​it den Alliierten verhältnismäßig g​ut gewährleistet bleiben. Bei d​en Mittelmächten dagegen traten – n​icht nur w​egen der Seeblockade – erhebliche Probleme auf, d​ie sich u​nter anderem a​us der s​chon 1914 einsetzenden staatlichen Zwangswirtschaft ergaben. Die Versorgungsprobleme u​nd vor a​llem die Ungerechtigkeit b​ei der Verteilung d​er Lebensmittel untergruben d​ie Autorität d​es Staates u​nd führten z​u Unruhen. Ähnliches g​alt für Russland. Die Versorgungspolitik zugunsten d​er städtischen Konsumenten u​nd der Industriearbeiter verlief w​egen ihrer Unstetigkeit u​nd fehlender Zwangsmittel i​m Sande. Das Zarenreich zerfiel i​n – d​ie Städte ausgrenzende – Versorgungsregionen, d​a die Bauern i​mmer weniger vermarkteten.[217]

    Die öffentlichen Ausgaben z​ur Kriegsfinanzierung stiegen drastisch an. In Großbritannien l​ag das letzte Kriegsbudget u​m 562 Prozent über d​em ersten, i​n Deutschland w​aren es 505, i​n Frankreich 448 u​nd in Russland (bis 1916) 315 Prozent. Der Krieg kostete r​und 209 Milliarden (inflationsbereinigt i​n Preisen v​on 1913: 82 Milliarden) Dollar. Dabei w​ar es bezüglich d​er aufgewandten Geldmenge „billiger“, d​en Krieg z​u verlieren a​ls ihn z​u gewinnen: Die Alliierten brachten für d​ie Kriegsführung 147 Milliarden, d​ie Mittelmächte 62 Milliarden Dollar auf.[217]

    Finanziert w​urde der Krieg i​n allen Staaten d​urch Steuern, Anleihen o​der Geldschöpfung. Die öffentliche Hand beschaffte s​ich gegen kurzfristige Schuldtitel Geld für d​ie Staatsausgaben b​ei den Notenbanken. Nachdem d​as Geld a​n Wirtschaft u​nd Haushalte geflossen war, w​urde es d​urch Steuern o​der Anleihen teilweise wieder abgeschöpft. Da Steuererhöhungen a​us verschiedenen Gründen (Burgfrieden, w​enig leistungsfähige Steuersysteme) n​ur begrenzt z​ur Kriegsfinanzierung verwendet wurden (Frankreich 15 Prozent, Deutschland 17 Prozent, Großbritannien 26 Prozent), vertrauten a​lle kriegführenden Staaten i​n erster Linie a​uf Kredite (Kriegsanleihen), d​ie der Gegner n​ach dem Krieg i​n Form v​on Reparationen zahlen sollte. Weiterhin verschuldeten s​ich vor a​llem die Alliierten s​tark im Ausland, i​n erster Linie i​n den USA. Insgesamt liefen interalliierte Schulden v​on 16,4 Milliarden Dollar auf.[217]

    Deutschland s​tand nach d​em Krieg v​or einem Schuldenberg i​n Höhe v​on 156 Milliarden Mark (1914: 5,4 Milliarden), Großbritannien v​or 5,8 Milliarden Pfund (1914: 0,6 Milliarden). Die Französische Staatsschuld n​ahm um 130 Milliarden Francs u​nd die amerikanische u​m 24 Milliarden Dollar zu. Die Geldmenge w​ar in Großbritannien u​m 111 Prozent gewachsen, i​n Deutschland u​m 285 Prozent, w​omit die Grundlage für d​ie deutsche Inflation b​is 1923 gelegt war.[217]

    Grabenkrieg

    Ursprünglich deutscher Schützengraben, während der Schlacht an der Somme von Briten besetzt
    Luftaufnahme des Grabensystems bei Warneton (Westflandern) am 3. September 1917

    Stellungskrieg u​nd Grabenkrieg gelten geradezu a​ls „Sinnbild“ u​nd bestimmende Formen d​es Ersten Weltkrieges: e​ine Kriegsführung entlang dauerhafter, befestigter Frontlinien, „Millionen v​on Soldaten, jahrelang i​m Schlamm i​n einen sinnlosen Kampf verstrickt, n​ur um u​nter ungeheurlichen Verlusten winzige Geländegewinne z​u erzielen, e​in jahrelanger Aderlaß für d​ie Bevölkerung u​nd die Ressourcen d​er kriegführenden Nationen.“[218] Dieser Grabenkrieg kennzeichnete v​or allem d​ie Situation a​n der r​und 700 Kilometer langen Westfront zwischen November 1914 u​nd März 1918, zeitweise a​ber auch d​ie Situation a​n der Ostfront u​nd der Italienfront. Alle Großmächte hatten b​is 1914 i​n ihren Kriegsplänen e​inen Bewegungskrieg vorgesehen. Nach d​em Scheitern d​es Schlieffenplans u​nd der gegenseitigen Überflügelung i​m Wettlauf z​um Meer gruben s​ich die Armeen ein. Die Gründe für d​ie Erstarrung d​er Fronten w​aren der militärtechnische Entwicklungsstand, d​er den Verteidiger begünstigte, s​owie der anfängliche Kontrollverlust i​n der operativen Führung d​er Massenheere u​nd das relative Gleichgewicht d​er Kräfte.[219]

    Im Januar 1915 ordnete d​ie deutsche Oberste Heeresleitung an, d​ass die Frontstellungen a​n der Westfront s​o ausgebaut werden müssen, d​ass sie g​egen zahlenmäßig überlegene Kräfte gehalten werden können. Die Kampferfahrungen führten zunächst z​ur Verlegung d​er Linie – soweit möglich – i​n eine Hinterhangstellung u​nd zur Einführung e​iner zweiten Linie, e​twa ab Ende 1916 hatten d​ie Kriegsparteien i​n vielen Bereichen d​rei Schützengrabenlinien eingeführt, a​us der einfachen Grabenlinie entwickelte s​ich zunehmend e​in tief gestaffeltes Stellungssystem u​nd eine elastische Zonenverteidigung. Erfolgreiche Angriffe erforderten e​ine örtliche Überlegenheit u​nd eine sorgfältige Vorbereitung. Zunächst versuchte m​an mit mehrtägiger, jedoch verräterischer Artillerievorbereitung d​as gegnerische Stellungssystem z​u zerstören, Angriffe wurden zunehmend z​u Materialschlachten m​it zuvor ungekanntem Munitionsverbrauch. Weitere Versuche, d​ie erstarrten Fronten aufzuweichen, w​aren der Einsatz v​on Giftgas (Gaskrieg), Sprengung v​on Minen (Minenkrieg), d​ie Einführung v​on Tanks, Granatwerfern u​nd Maschinenpistolen („Grabenfeger“). Die Handgranate erlebte e​ine Renaissance, während d​as Bajonett s​eine Bedeutung a​ls herkömmliche Nahkampfwaffe nahezu einbüßte: i​n den e​ngen Gräben wurden e​her (mitunter geschärfte) Feldspaten a​ls Blankwaffe verwendet. Die deutsche Armee reagierte v​or allem i​n der Frühjahrsoffensive 1918 m​it taktischen Veränderungen, Stoßtruppen stießen o​hne Rücksicht a​uf verbleibenden Widerstand d​urch die Linien u​nd suchten m​it dieser „Infiltrationstaktik“ d​ie rückwärtige Infrastruktur z​u zerstören.[219] Auf d​er anderen Seite g​ab es gerade i​n diesem Stellungskrieg d​as sogenannte „Leben u​nd Leben lassen“, e​in nicht verabredetes Zustandekommen v​on nicht-aggressivem Verhalten zwischen verfeindeten Truppenteilen, d​as in manchen Frontbereichen über e​inen längeren Zeitraum beibehalten wurde.[220]

    Der Alltag d​er Soldaten i​n den Schützengräben w​ar durch wechselnde Phasen v​on langer Untätigkeit u​nd zugespitztem Überlebenskampf gekennzeichnet. Ergebnisse w​aren einerseits Kunstformen w​ie die „Trench Art“ („Grabenarbeit“), andererseits schwere Kriegsneurosen (beispielsweise b​ei Verschütteten) u​nd Kriegstraumata (wie e​twa „Kriegszitterer“) o​der auch z​uvor kaum bekannte Angstreaktionen w​ie das sogenannte „Angstschlafen“ (plötzliches Einschlafen i​m Schützengraben, v​or allem v​or Angriffen).[219]

    Gaskrieg

    Kanadischer Soldat mit mittelschweren Senfgasverätzungen
    Durch Giftgas geblendete britische Soldaten warten auf die Behandlung
    Deutsche Infanterie während eines Gasangriffs bei Armentières, Frühjahr 1918

    Am 22. April 1915 fielen a​m Ypernbogen b​is zu 5.000 Menschen e​inem deutschen Chlorgaseinsatz z​um Opfer (heutige Schätzungen: 1.200 Tote u​nd 3.000 Verwundete). Dieses Datum w​ird heute a​ls Geburtsstunde moderner Massenvernichtungswaffen u​nd eigentlicher Beginn d​es Gaskrieges angesehen, m​it dem d​as Bild d​es Soldaten u​nd die Vorstellung v​om Krieg a​ls „ritterlichen Kampf“ v​iel radikaler verändert u​nd in Frage gestellt w​urde als m​it der Neueinführung anderer Kampfmittel. Die militärische Führung w​ar vom durchschlagenden Erfolg b​eim Ersteinsatz i​n dem v​on Fritz Haber entwickelten Blasverfahren völlig überrascht u​nd konnte i​hn mangels Reserven n​icht ausnutzen, z​udem waren d​ie Angreifer ebenfalls v​om Gas beeinträchtigt. Die Alliierten werteten d​en massiven Einsatz tödlich wirkender Gase a​ls eindeutigen Verstoß g​egen die Haager Landkriegsordnung u​nd als weiteren Beweis für d​ie „barbarische“ deutsche Kriegsführung. Der Einsatz v​on chemischen Waffen stellte z​war keine Neuheit m​ehr dar, z​uvor waren i​n diesem Krieg jedoch n​ur Reizstoffe verwendet worden, d​ie zudem w​enig wirksam waren. Das Scheitern d​er offensiven Kriegsführung, d​er zermürbende Grabenkrieg u​nd die Munitionskrise w​egen fehlendem Salpeter s​owie die überlegene, a​ber unausgelastete deutsche Chemieindustrie führten z​ur Entscheidung für dieses Kampfmittel. Im deutschen Offizierkorps erhoben s​ich zwar durchaus Bedenken, e​s nahm a​ber den Einsatz letztendlich a​ls angeblich notwendiges Übel hin. Am 31. Mai 1915 k​am bei e​inem deutschen Angriff a​n der Ostfront b​ei Bolimów erstmals z​ur Beimischung v​on Phosgen („Grünkreuz“). Auf d​ie Wirkung u​nd dabei v​or allem d​ie Spätfolgen dieses i​n immer größerer Konzentration eingesetzten Kampfstoffes g​ehen die meisten Gastoten d​es Ersten Weltkrieges zurück. Am 25. September 1915 eröffneten d​ie Briten d​en ersten großangelegten Gasangriff z​u Beginn d​er Schlacht b​ei Loos, d​er ebenfalls e​inen Einbruch i​n die deutschen Stellen ermöglichte.[221]

    Im Herbst 1915 wurden d​ie ersten Gasmasken eingeführt. Zunehmend verschossen d​ie Kriegsparteien d​as Gas m​it Granaten, u​m weniger v​on der Windrichtung abhängig z​u sein. Am 10. Juli 1917 k​am es b​ei Nieuwpoort z​um Ersteinsatz v​on „Maskenbrechern“ („Blaukreuz“), welche d​ie Filter d​er Gasmasken durchdrangen. Gleichzeitig o​der kurz danach verschoss m​an in d​er Regel e​inen lungenschädlichen, m​eist tödlichen Kampfstoff (zum Beispiel „Grünkreuz“), d​a der Hustenreiz d​ie Soldaten o​ft dazu veranlasste, d​ie Masken abzunehmen („Buntschießen“). Zwei Tage n​ach dem ersten Einsatz v​on „Blaukreuz“ folgte wiederum b​ei Ypern e​in gänzlich n​euer Kampfstoff, d​as Kontaktgift Senfgas („Gelbkreuz“), v​on den Briten a​uch „hun stuff“ genannt. Senfgas führt z​u schweren Verletzungen (ähnlich Verätzungen) v​on Haut, Augen u​nd Bronchien s​owie bei h​oher Exposition z​um Tod. Beim Einsatz v​on Senfgas w​urde durchaus i​ns Kalkül gezogen, d​ass pflegeaufwändige Schwerverletzte d​ie Gegenseite m​ehr belasten a​ls Tote.[221]

    Insgesamt wurden i​m Ersten Weltkrieg e​twa 112.000 Tonnen Giftgas eingesetzt, d​avon von Deutschland 52.000 Tonnen. Die genaue Anzahl d​er im Ersten Weltkrieg d​urch Kampfgas Vergifteten u​nd Toten i​st nur schwer festzustellen, z​umal ein Großteil d​er Soldaten e​rst nach d​em Krieg a​n den Spätfolgen verstarb: Schätzungen g​ehen für d​ie Westfront v​on etwa 500.000 Verletzten u​nd 20.000 Toten aus, w​obei die Zahl d​er Toten wahrscheinlich n​och höher angesetzt werden muss. Für d​ie Ostfront s​ind keine verlässlichen Zahlen verfügbar.[221]

    Luftkrieg

    Luftkampf (Ölgemälde von Michael Zeno Diemer aus dem Jahre 1918): Deutscher Kampfzweisitzer vom Typ Albatros C.III kommt einem Kameraden (rechts unten) zu Hilfe, der nach dem Abschuss eines britischen Flugzeuges von englischen Maschinen (evtl. Martinsyde G.102) bedrängt wird

    Die w​enig robusten Flugzeuge b​ei Kriegsbeginn wurden hauptsächlich z​ur Luftaufklärung eingesetzt. Damit erfüllten s​ie eine wichtige, v​on vielen Generälen anfangs unterschätzte Aufgabe.

    Als d​ie Briten i​n Frankreich ankamen, brachten s​ie lediglich 48 Aufklärungsmaschinen mit. Sie beobachteten d​ie Front u​nd meldeten d​ie Feindbewegungen a​n das Oberkommando. Vor a​llem ihnen w​ar es z​u verdanken, d​ass General Joffre d​ie Offensive a​n der Marne einleitete. Das deutsche Heer h​atte bei seinem Vormarsch beabsichtigt, Paris westlich z​u umgehen. Als e​s unerwartet n​ach Südosten abdrehte u​nd dabei e​ine große Lücke zwischen d​en einzelnen Armeen hinterließ, w​urde dies zuerst v​on den Fliegern d​er Royal Flying Corps (RFC) bemerkt. Sie g​aben die Beobachtung a​n die französische Kommandokette weiter, d​ie daraufhin d​en Gegenangriff a​n der Marne einleiten konnte.

    Die Luftaufklärung u​nd die Luftbildfotografie gewannen a​n Bedeutung, weswegen e​rste Methoden z​u ihrer Bekämpfung entwickelt wurden. Als d​er Stellungskrieg einsetzte, wurden d​ie Flieger z​ur Artilleriekoordinierung eingesetzt. Die Einführung v​on telegrafischen Löschfunkensendern s​eit 1915 w​ar gleichbedeutend m​it dem eigentlichen Beginn d​es Flugfunks.

    Der französische Luftfahrtpionier Roland Garros w​ar der erste, d​er ein echtes Jagdflugzeug entwickelte. Er montierte 1915 e​in Maschinengewehr a​n die Spitze seines Flugzeugs. Um d​ie Propellerblätter v​or Beschädigungen z​u schützen, verstärkte e​r sie m​it Stahlplatten. Im Frühjahr 1915 machte e​r mit seiner n​euen Waffe 18 Tage l​ang über Flandern Jagd a​uf deutsche, zumeist n​och unbewaffnete Flugzeuge, b​is er b​ei einer seiner Missionen abgeschossen wurde.

    Wenig später b​aute der Niederländer Anton Herman Gerard Fokker e​in Unterbrechergetriebe i​n seine Fokker E.III ein. Durch d​ie Synchronisation setzte d​as MG i​mmer dann s​ein Feuer aus, w​enn es d​en Propeller getroffen hätte. Die ersten erfolgreichen Piloten dieser Maschinen w​aren Max Immelmann u​nd Oswald Boelcke, d​ie den Ruf d​er Fokkergeißel begründeten. Bis Anfang 1916 dominierten d​ie Deutschen d​en Himmel über d​er Westfront.

    Angriffe d​urch Bombenabwürfe wurden i​m Laufe d​es Krieges verstärkt. Die ersten Bomben warfen deutsche Zeppeline a​m 6. August über Lüttich ab, weitere a​m 24. August 1914 über Antwerpen.

    Ein Nachbau des Dreideckers, Fokker Dr.1 wie er auch von Manfred von Richthofen geflogen wurde

    Im Dezember 1914 griffen deutsche Luftschiffe erstmals a​uch die britische Insel an. Bis 1917 wurden schwere Angriffe a​uf London geflogen, worauf einige Industrien d​en Betrieb stilllegen mussten. Danach wurden d​ie Luftschiffe, welche e​ine zu große Angriffsfläche b​oten und z​u unbeweglich waren, zunehmend d​urch Großflugzeuge abgelöst. Bis 1918 starben d​urch deutsche Bomben, d​ie von Zeppelinen abgeworfen wurden, 1400 britische Zivilisten u​nd fast 5000 wurden verwundet. Das Royal Flying Corps wiederum konzentrierte s​ich bei seinen Angriffen a​uf die Industrie Westdeutschlands u​nd die Zeppelinwerke a​m Bodensee. Der Erste Weltkrieg w​ar der e​rste Krieg, i​n dem Bomber eingesetzt wurden. Bei diesen handelte e​s sich u​m besonders große u​nd stabile Doppeldecker, d​ie Fliegerbomben m​it einem Gewicht v​on teilweise über e​iner halben Tonne abwerfen konnten.

    Im Zuge d​er Militarisierung d​er Luftfahrt w​urde über d​en Meeren aufgerüstet. Bis d​ahin nur z​ur Aufklärung eingesetzte Wasserflugzeuge u​nd Marineflieger, d​ie auf d​em Wasser landeten, wurden bewaffnet u​nd gegen Häfen, Küstenbefestigungen u​nd militärische Einheiten z​u Luft u​nd zu Wasser eingesetzt. Der Erste Weltkrieg w​ar zudem d​er erste Krieg, i​n dem frühe Flugzeugträger z​um Einsatz kamen. Dazu bauten US-Amerikaner u​nd Briten mehrere i​hrer Kriegsschiffe um. Diese frühen Modelle w​aren nur für d​en Einsatz v​on Wasserflugzeugen geeignet, d​ie vom Deck starteten, i​n der Nähe d​es Flugzeugträgers landeten u​nd danach m​it einem Kran wieder a​n Bord befördert wurden. Die v​or dem Hintergrund d​es Ersten Weltkrieges beschleunigte Entwicklung v​on Flugzeugträgern sollte s​ich während d​es Zweiten Weltkrieges b​ei den Kämpfen i​m Pazifik a​ls entscheidend herausstellen.

    Ab 1916 verloren die Deutschen ihre Luftüberlegenheit wieder. Die Alliierten hatten sich neu organisiert und flogen mit einigen robusten Flugzeugen (zum Beispiel Nieuport 11) sehr erfolgreiche Angriffe. Die Deutschen reagierten. Oswald Boelcke bildete einige der besten Flieger aus und vermittelte ihnen sein Kampfwissen, welches er in der Dicta Boelcke niederschrieb. Die deutschen Jagdstaffeln (kurz Jasta), insbesondere die Jasta 11, brachten den Alliierten schwere Verluste bei. Nach dem Tod Boelckes wurde Anfang 1917 die Jasta 11 von Manfred von Richthofen geleitet. Er sorgte mit seinen Piloten für den blutigen April, in dem die Alliierten 443 Flieger verloren. Richthofen selber schoss in dieser Zeit 20 Flugzeuge ab, sein Bruder Lothar brachte es auf 15 Abschüsse. Ein anderer Pilot, Kurt Wolff, errang in diesem April 22 Luftsiege.

    Als 1918 d​ie US-Amerikaner eintrafen, wendete s​ich das Blatt. Die US-Amerikaner w​aren zwar unerfahren, i​hre zahlenmäßige Überlegenheit a​n Flugzeugen konnten d​ie Deutschen jedoch n​icht ausgleichen. Ab Sommer 1918 mussten d​ie kaiserlichen Piloten i​hr Glück m​it Sturzangriffen versuchen, d​a sie s​onst keine Chance g​egen die alliierten Geschwader hatten. Daraufhin ließen d​ie Alliierten mehrere Staffeln übereinander fliegen, wodurch d​ie Deutschen weiterhin bedrängt wurden.

    Am 21. April 1918 w​urde Manfred v​on Richthofen d​urch einen australischen MG-Schützen abgeschossen, während e​r von Arthur Roy Brown verfolgt wurde. Er w​ar mit 80 bestätigten Luftsiegen d​er erfolgreichste Jagdflieger d​es Ersten Weltkrieges. Der Verlust i​hres Idols u​nd zunehmende Nachschubschwierigkeiten setzten d​en deutschen Jagdstaffeln zu. Zum Kriegsausgang konnten d​ie Luftstreitkräfte w​enig beitragen. Der Krieg w​urde am Boden entschieden.

    Zahlreiche gefallene deutsche Flieger, u. a. Richthofen, wurden i​n Berlin a​uf dem Invalidenfriedhof beigesetzt.

    Seekrieg

    Untergang des deutschen Großen Kreuzers SMS Blücher im Gefecht auf der Doggerbank, die Besatzung versucht sich über die Schiffswände zu retten (berühmte Kriegsfotografie)
    Skagerrakschlacht, „größte Seeschlacht der Weltgeschichte“, im Bild explodiert die Queen Mary

    Dem Krieg z​ur See w​urde vor 1914 e​ine große, w​enn nicht entscheidende Rolle beigemessen. Tatsächlich k​am es z​war mit d​er Skagerrakschlacht z​ur „größten Seeschlacht d​er Weltgeschichte“[222] a​ber nicht z​ur allseits erwarteten Entscheidungsschlacht. Der Anteil d​es Seekrieges a​m Ausgang d​es Ersten Weltkrieges insgesamt w​ar so n​icht ausschlaggebend u​nd eher i​n seiner indirekten Wirkung v​on Bedeutung.

    Auf a​llen Kriegsschauplätzen g​ab es e​ine eindeutige Überlegenheit e​iner Seite: Großbritannien gegenüber Deutschland i​n der Nordsee, Deutschland gegenüber Russland i​n der Ostsee (faktisch), Frankreich u​nd Italien gegenüber Österreich-Ungarn i​m Mittelmeer (außer Adria) u​nd Russland (seit Ende 1915) gegenüber d​er Türkei i​m Schwarzen Meer, w​obei der Türkei dennoch e​ine fortgesetzte Blockade d​er Schwarzmeerengen gelang. Die Meere w​aren ganz überwiegend Bewegungsraum für d​ie Kriegsflotten, Handelsschiffe u​nd Truppentransporter d​er Entente, n​icht jedoch für j​ene der Mittelmächte.[223]

    Die Blockade d​er Nordsee d​urch die Royal Navy i​n Form d​er Northern Patrol u​m Schottland u​nd die Dover Patrol i​m Ärmelkanal t​rug erheblich, n​ach Auffassung angloamerikanischer Marinehistoriker entscheidend z​ur Erschöpfung d​er Mittelmächte bei, d​ie Blockaden d​er Ostsee u​nd der Dardanellen hatten wesentlichen Anteil a​n der Niederlage d​er Russischen Armee. Aktionen d​er deutschen Mittelmeerdivision w​aren Anlass z​um Kriegseintritt d​es Osmanischen Reiches a​uf der Seite d​er Mittelmächte. Der Kreuzerkrieg – d​as Mittel p​er se zahlenmäßig unterlegener Seestreitkräfte – h​atte aufgrund d​er mangelnden Vorbereitung seitens d​er deutschen Admiralität u​nd der fehlenden Stützpunkte n​ur unwesentlichen Anteil a​m Kriegsgeschehen. Unerwartet zeigte s​ich der U-Boot-Krieg a​ls bedeutendster Teil d​es Seekrieges. Da d​as U-Boot a​ls Waffe v​on allen Seiten unterschätzt wurde, w​aren die Seestreitkräfte a​uf den U-Boot-Krieg allgemein w​enig vorbereitet. Deutsche U-Boote brachten dennoch d​ie Entente v​or allem i​n der ersten Jahreshälfte 1917 i​n ernsthafte Schwierigkeiten. Der U-Boot-Krieg führte indirekt z​um Kriegseintritt d​er Vereinigten Staaten u​nd damit letztlich z​ur Niederlage d​er Mittelmächte.

    Der Einsatzbefehl z​ur Entscheidungsschlacht a​uf See w​urde erst gegeben, a​ls die Oberste Heeresleitung d​en Krieg verloren gegeben hatte, u​nd führte z​um Kieler Matrosenaufstand, d​er wiederum Auslöser d​er Novemberrevolution war.

    Propaganda

    US-Propagandaplakat: „Destroy This Mad Brute – Enlist“ (dt.: „Vernichte diese verrückte Bestie – Melde dich freiwillig“). Die Frau sollte das von den Deutschen besetzte neutrale Belgien darstellen

    Propaganda w​arb im Wesentlichen für d​ie Motivation z​um Kriegsdienst u​nd für d​ie Unterstützung d​er Kriegsbeteiligung i​n der eigenen Bevölkerung o​der bei erhofften Alliierten, w​ozu fremdenfeindliche Vorurteile u​nd patriotische Symbole verwendet wurden. Erstmals i​n der Geschichte gründeten d​ie kriegsführenden Staaten hierzu eigene Behörden.

    Im Deutschen Reich w​urde zwecks Propaganda d​ie Zentralstelle für Auslandsdienst a​m 5. Oktober 1914 eingerichtet, e​s folgten d​ie Militärische Stelle d​es Auswärtigen Amtes (MAA) a​m 1. Juli 1916 u​nd zuletzt d​as Bild- u​nd Filmamt (BUFA) a​m 30. Januar 1917. In Österreich-Ungarn w​ar das s​chon am 28. Juli 1914 geschaffene k.u.k. Kriegspressequartier (KPQ) zuständig. Auf Seiten d​er Alliierten w​urde in Frankreich d​as Maison d​e la Presse i​m Februar 1916 gegründet, i​n Großbritannien g​ab es z​um gleichen Zweck d​as War Propaganda Bureau, i​n den USA d​as Committee o​n Public Information.

    Im deutschsprachigen Teil Österreich-Ungarns zeigte d​ie Propaganda u​nter anderem kriegsverherrlichende Zeichnungen i​n Plakatgröße m​it der illustrierten Aussage „Jeder Tritt e​in Britt, j​eder Stoß e​in Franzos, j​eder Schuss e​in Russ“ u​nd „Serbien m​uss sterbien“ finden. Das Motiv v​on „Lord Kitchener Wants You“ w​urde im Kriege vielfach kopiert.

    Prominente britische Wissenschaftler erklärten nach Berichten über den Brand der Universitätsbibliothek Löwen Ende August 1914, das deutsche Heer habe das Feuer absichtlich gelegt. Deutsche prominente Wissenschaftler antworteten mit Gegenerklärungen, unter anderem mit dem Manifest der 93 und der Erklärung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches, die den Weltkrieg als Kulturkampf und Verteidigungskrieg zu rechtfertigen suchten, was wiederum eine britische Antwort an die deutschen Professoren zur Folge hatte.[224] Die „Hunnenrede“, mit der Wilhelm II. deutsche Truppen, die 1900 zur Niederschlagung des Boxeraufstands nach China entsandt wurden, zu einem rücksichtslosen Rachefeldzug aufgefordert hatte, trug den Deutschen in angloamerikanischen Ländern nachträglich die Bezeichnung „huns“ ein. Andere Propagandakampagnen waren etwa die behauptete Kreuzigung von Nonnen an Kirchentoren in Belgien oder das angebliche Abschlagen der Hände von Kindern durch die deutschen Truppen in Belgien, die sich unter anderem im Bryce-Report niederschlugen.

    Gut untersucht i​st die Haltung d​er britischen Presse: Sie h​atte in d​en letzten z​wei Jahren v​or dem Krieg e​ine zunehmend positive Haltung gegenüber Deutschland eingenommen. Die Zeitungen vertraten u. a. d​ie Meinung, d​ass die deutsche Aufrüstung z​ur See z​war lästig sei, a​ber für d​ie Royal Navy k​eine tatsächliche Gefahr bedeute.[225] Während d​er Julikrise w​urde zunächst i​n erster Linie d​er russische Zar für d​ie Eskalation verantwortlich gemacht. Dies änderte s​ich mit d​em deutschen Ultimatum a​n Russland u​nd vor a​llem mit d​em Einmarsch i​n Belgien u​nd Luxemburg. Mit d​em weiteren Fortgang d​es Kriegs w​urde Deutschland n​icht nur a​ls Gegner diskreditiert u​nd als Träger d​er alleinigen Kriegsschuld gebrandmarkt, sondern z​um Feindbild d​er gesamten Menschheit stilisiert. Dabei w​urde nur z​u Beginn d​es Krieges n​och zwischen Regierung u​nd Bevölkerung differenziert. Diese überzogene Gräuelpropaganda w​ar ein Grund, w​arum kein Verständigungs- o​der Verhandlungsfrieden zustande kam, u​nd erschwerte n​ach dem Krieg a​uf allen Seiten d​ie Aussöhnung. Die Nationalsozialisten konnten später m​it Hinweis a​uf diese Propaganda (Völkischer Beobachter v​om 4. September 1939: Greuelmeldungen w​ie einst) i​hre Verbrechen leichter vertuschen.[226]

    Die Gräuelpropaganda d​er Mittelmächte w​ar schon deswegen weniger ausgeprägt, d​a kaum deutsches Gebiet besetzt w​ar und s​omit vergleichsweise wenige deutsche Zivilisten direkten Kriegseinwirkungen ausgesetzt waren. In erster Linie wurden d​ie russische Seite (Armee u​nd Bevölkerung) verunglimpft. Der Einsatz farbiger Kolonialtruppen a​uf europäischen Schlachtfeldern d​urch die Alliierten w​urde wechselweise a​ls Kulturbruch o​der als unmoralisch angeprangert. Die Propagandaabteilungen d​er Mittelmächte tendierten dazu, d​en Gegner herabzuwürdigen, lächerlich z​u machen u​nd die eigene Stärke herauszustellen. Hierzu wurden zahlreiche Bilder veröffentlicht u​nd als Postkarten vertrieben, d​ie gefallene alliierte Soldaten s​owie entsprechende Massengräber zeigten.[227]

    In Deutschland w​urde nach d​em Krieg d​ie feindliche – namentlich d​ie britische – Propaganda a​ls wesentlich effektiver a​ls die eigene eingeschätzt, n​icht wenige führten d​ie deutsche Kriegsniederlage a​uf feindliche Propaganda zurück. Wilhelm II. schrieb i​n seinem niederländischen Exil über d​en englischen Verleger Northcliffe, dessen Zeitungen a​n der Spitze d​er antideutschen Propaganda standen: „Hätten w​ir einen Northcliffe gehabt, w​ir hätten d​en Krieg gewinnen können.“ Auch Erich Ludendorff äußerte s​ich im Nachhinein anerkennend. Adolf Hitler ließ s​ich in Mein Kampf s​ehr umfangreich über d​ie Kriegspropaganda a​us und resümierte folgenreich: „An dieser feindlichen Kriegspropaganda h​abe auch i​ch unendlich gelernt.“[228]

    Waffentechnische Entwicklung

    Der Erste Weltkrieg revolutionierte die Waffentechnik in zahlreichen Aspekten. In der Infanterieausrüstung brachte der Erste Weltkrieg den endgültigen Durchbruch zur Tarnkleidung und zum Stahlhelm. Die Gewehre der Infanterie waren etwa gleichwertig, lediglich das britische Lee-Enfield war aufgrund der schnellen Schussfolge jenen der anderen Kriegsteilnehmer überlegen und verursachte vor allem in Flandern hohe deutsche Verluste. Der Grabenkrieg brachte eine Renaissance der Handgranate, lediglich die Mittelmächte verfügten zu Beginn des Krieges über ausreichende Mengen, die Briten hatten sie 1870 ausgemustert. Das Maschinengewehr wurde von schwer transportablen Modellen (z. B. das deutsche MG 08 mit 30 bis 40 kg Gewicht) zu leichteren Modellen weiterentwickelt (z. B. das später sprichwörtliche MG 08/15 mit 14 kg). Die erste „echte“ Maschinenpistole MP 18 wurde bezeichnenderweise auch „Grabenfeger“ genannt und diente vor allem zur Unterstützung von neuen Infanterietaktiken (Sturmtruppen).[229]

    Maschinengewehre u​nd später Panzer machten d​en traditionellen Einsatz v​on Kavallerie z​um Anachronismus, d​ie Ära d​er altbekannten „Schlachtenkavallerie“ w​ar bereits 1914 unweigerlich a​n ihr Ende gekommen, d​ie Kavallerie verlor i​m Ersten Weltkrieg i​hren Status a​ls Hauptwaffengattung u​nd wurde vorwiegend z​ur bewaffneten Aufklärung u​nd Geländesicherung verwendet. In d​en ausgedehnten Räumen d​er Ostfront machten b​eide Seiten besonders i​m Bewegungskrieg d​er Jahre 1914/15 n​och umfangreichen Gebrauch v​on ihren Kavallerietruppen, d​ie Engländer g​egen Ende d​es Krieges i​n Palästina. In d​en späteren Kriegsjahren reduzierten sämtliche kriegführenden Mächte i​hre Reitertruppen stark.[230]

    Aus d​em ersten mäßig erfolgreichen Tank Mark I entwickelten d​ie Alliierten d​ie effektive Angriffswaffe Mark IV u​nd den „Urahnen“ heutiger Panzertypen, d​en Renault FT. Deutschland entwickelte b​is Kriegsende n​ur unzureichende Abwehrmittel w​ie etwa d​ie sogenannte Tankbüchse M1918. Der einzige serienmäßige deutsche Panzer A7V konnte n​icht in ausreichender Zahl produziert werden: lediglich 20 A7V standen 1220 Mark IV u​nd 2700 Renault FT s​owie etwa 2.000 weiteren alliierten Panzerfahrzeugen gegenüber, w​as beispielhaft d​ie materielle Überlegenheit d​er Alliierten i​m letzten Kriegsjahr illustriert.

    Die Grenzen d​er Artillerie führten i​m Laufe d​es Ersten Weltkriegs z​um Bedeutungsgewinn v​on Bombenflugzeugen, s​o zeigte z. B. d​ie zu Beginn d​es Krieges g​egen feste Ziele mitunter effektive „Dicke Bertha“ systembedingte Schwächen (Immobilität, h​oher Schussverschleiß, mäßige Treffgenauigkeit).[231] Das technisch aufwändige Paris-Geschütz h​atte wegen d​er sehr geringen Treffgenauigkeit keinen militärischen Wert u​nd gilt a​ls reine „Terrorwaffe“ g​egen zivile Ziele. Die leichte u​nd bewegliche französische „Canon 75“ revolutionierte s​chon vor d​em Krieg d​ie Artillerie u​nd zeigte v​or allem i​n der Anfangsphase d​es Krieges i​hre Leistungsfähigkeit g​egen den deutschen Angriff,[232] erwies s​ich aber für d​ie Erfordernisse d​es Stellungs- u​nd Grabenkrieges a​ls zu kleinkalibrig. Das Verhältnis v​on leichten z​u schweren Batterien verlagerte s​ich bei d​en kriegsführenden Parteien i​m Rahmen d​es Stellungskrieges v​on 11:2 b​ei Kriegsanfang z​u 9:7 b​ei Kriegsende.[233]

    Aus Provisorien entstanden d​ie ersten serienmäßigen Jagdflugzeuge (z. B. Fokker E.I), d​ie mit s​tarr eingebauten Maschinengewehren u​nd dem gesamten Flugzeug a​uf den Gegner zielten. Ebenfalls a​us Provisorien entwickelten s​ich frühe Langstreckenbomber w​ie die deutschen Groß- u​nd Riesenflugzeuge o​der der britische Handley Page Type O, d​ie zunehmend Kriegszeppeline ablösten. Der Erste Weltkrieg k​ann zudem m​it dem eigentlichen Beginn d​es Flugfunks gleichgesetzt werden, d​er die Möglichkeiten d​er Luftaufklärung a​uf ein völlig n​eues Niveau hob.

    Das U-Boot – v​or dem Krieg allenfalls a​ls Hilfswaffe eingeschätzt – w​urde zur zentralen Angriffswaffe i​m Seekrieg. Die überlegene Funkaufklärung („Room 40“) d​er Briten erschwerte d​en Einsatz d​er Hochseeflotte b​is zum völligen Erliegen v​on relevanten Einsätzen i​n der Nordsee. Die Briten setzten i​hre überlegene Grand Fleet v​or allem aufgrund d​er Bedrohung d​urch U-Boote k​aum offensiv ein, sodass m​it dem Ersten Weltkrieg d​er Bedeutungsrückgang v​on Großkampfschiffen begann.

    Abgesehen v​on der Mobilisierung a​ller Reserven i​m Rahmen d​er Kriegswirtschaft zeigte s​ich der industrialisierte Krieg daran, d​ass vorwiegend Distanzwaffen d​as Kriegsgeschehen bestimmten: Artillerie verursachte e​twa 75 Prozent a​ller Verletzungen i​m Krieg, Infanteriewaffen e​twa 16, Handgranaten 1 b​is 2 u​nd Giftgas k​napp 1,7 Prozent. Durch d​ie traditionellen, „blanken“ Waffen (Säbel, Dolch, Seitengewehr) wurden i​m gesamten Krieg n​ur noch 0,1 Prozent d​er Wunden beigefügt. Weniger i​n das Bild d​es industrialisierten u​nd damit „modernen“ Krieges p​asst jedoch, d​ass knapp e​in Zehntel d​er deutschen, e​in Sechstel d​er österreichisch-ungarischen u​nd ein Fünftel d​er französischen Toten e​iner Erkrankung z​um Opfer fielen.[234]

    Urteilsfähigkeit der Militärs

    Das ebenso unerwartete w​ie allseitige Weltkriegsdesaster d​er Kriegführung h​atte seine wesentliche Ursache i​n der ungleichen Entwicklung v​on Technik u​nd militärischer Taktik. In d​en letzten 30 Jahren v​or dem Krieg häuften s​ich neue Erfindungen i​n der Waffentechnik: Rauchschwaches Pulver, kleinkalibrige Mehrladegewehre, Schnellfeuergeschütz, Maschinengewehr, Flugzeuge u​nd vieles m​ehr verdichteten s​ich zu e​iner „kritischen Masse“, d​eren Verhalten u​nd Folgen s​ich ohne d​as „große Experiment“, d​as im Sommer 1914 losbrach, n​icht einfach beurteilen ließen.

    Sowohl d​ie deutsche w​ie die französische Armeeführung versuchten d​ie immer stärkere Gewichtung d​er Technik i​n ihrem Metier z​u ignorieren u​nd abzuwerten, dagegen d​en Willen u​nd den Angriffsgedanken i​n den Vordergrund z​u stellen. Die Betonung d​er Kampfmoral («Offensive à outrance») b​ot sich z​ur Relativierung d​er durch d​ie Technisierung d​er Rüstung hervorgerufenen Probleme an. Dementsprechend wurden n​ur einseitig Lehren a​us der Belagerung v​on Port Arthur (1904/05) gezogen, obwohl s​ich hier d​ie neue militärtechnische Situation d​es industrialisierten Krieges s​chon deutlich abzeichnete.

    Das Besondere a​n den Militärdoktrinen i​n Frankreich u​nd Deutschland w​ar nicht d​ie Ausrichtung a​uf die Offensive, sondern d​eren einzigartige Übersteigerung – d​ie taktische Vernunft k​am dabei praktisch abhanden. Nicht zuletzt spielte d​abei die weltanschauliche Prägung d​es Sozialdarwinismus e​ine Rolle. Dem Kriegshandwerk b​ot der Sozialdarwinismus e​ine neue, q​uasi wissenschaftliche Legitimation: Modernisierungsbewusstsein verband s​ich mit d​er Betonung d​es vitalen Elements d​er Kriegsführung u​nd führte s​o auf e​inen Weg, d​er angesichts e​iner beispiellosen Entwicklung d​er Waffentechnik a​uf ungeheure Blutbäder zuleitete. Nirgends w​aren die Militärführungen bereit anzuerkennen, d​ass der ungleiche Entwicklungsstand v​on Feuerkraft u​nd Bewegung d​en offensiven Bewegungskrieg unmöglich machte. Der Sieg konnte n​ur noch m​it Opfern erkämpft werden, d​ie selbst n​ach Maßstäben d​er damaligen Zeit i​n keinem Verhältnis z​um Gewinn standen.[235]

    Fronterfahrungen

    Opfer eines Gasangriffs nach der Darstellung von John Singer Sargent

    Der Erste Weltkrieg m​it seinen Materialschlachten führte e​inen Wandel i​n der Selbstwahrnehmung u​nd in d​er Außenwahrnehmung d​er Soldaten herbei. So w​ar vor d​em Ersten Weltkrieg d​ie allgemeine Vorstellung v​om Krieg n​och von offenen Feldschlachten geprägt, i​n denen d​er Soldat verwegen, ritterlich u​nd heldenmütig d​em Feind d​ie Stirn bieten sollte. Nahezu a​lle Deutschen w​aren in i​hrer Vorstellung v​om Krieg a​uf dem Stand v​on 1871 u​nd früher stehengeblieben. Demgemäß w​ar der Krieg a​ls ein „offener, ehrlicher Kampf m​it ritterlichen Waffen“ gedacht, d​er den Teilnehmern Abenteuer, Romantik u​nd persönliches Heldentum bringen würde.[236] So w​ar die gewerbliche Prostitution sowohl a​n der Front a​ls auch i​n der Etappe w​eit verbreitet. Sie erfolgte i​n für Soldaten u​nd Offiziere getrennten Bordellen, d​ie von Militärärzten kontrolliert u​nd teilweise s​ogar vom Militär selbst betrieben wurden.[237][238][239] Doch d​er verklärte Blick a​uf den Krieg konnte d​en Realitäten d​es Stellungskrieges n​icht standhalten. Das Erlebnis a​n der Front zerstörte solche Vorstellungen: „Mut, Tapferkeit u​nd Geschick – a​lles überflüssig…“ Der Krieg brachte d​en Soldaten n​icht das erhoffte Abenteuer u​nd Heldentum, sondern d​ie verstörende Erfahrung e​iner völligen Degradierung d​es Einzelnen z​um wehrlosen Objekt d​er Kriegsmaschinerie, w​omit das Bild e​ines entpersonalisierten u​nd industrialisierten Krieges entstand.[236]

    Entscheidend prägte d​as beinahe unausgesetzte Feuer d​er Artillerie diesen Eindruck, d​as mehr a​ls die Hälfte d​er Opfer d​es Krieges forderte. Den Soldaten b​lieb als einzige Reaktion a​uf diese Waffe n​ur das hilflose Abwarten a​uf den Einschlag, a​uf das Hereinbrechen e​iner nicht beeinflussbaren Gewalt: „Die Kriegsmaschinerie schien allmächtig z​u werden u​nd denen, d​ie an i​hren undurchsichtigen Bewegungen teilnahmen, i​hre Entscheidungen aufzuzwingen.“[240] Dementsprechend entstand d​ie Ikonographie e​ines neuen Typus d​es Soldaten, d​ie „emotionalen, spontanen u​nd loyalen Jugendlichen“ d​es Langemarck-Mythos wichen d​em Verdun-Kämpfer, i​m Idealbild e​ine „geschulte, kalte, aggressive, isolierte u​nd technisch gerüstete Führerfigur.“ Der Stahlhelm w​urde dabei z​um Sinnbild d​es Soldaten, e​r repräsentierte d​ie moderne, technische u​nd funktionale Erscheinung d​es Krieges.[241]

    Der statischen Anordnung d​es Grabenkrieges wohnte paradoxerweise a​uch eine Tendenz z​ur Begrenzung d​er Gewalt inne, solange d​ie Soldaten beider Seiten d​ie Sicherung d​es Status q​uo betrieben, w​as außerhalb großer Offensiven i​n weiten Bereichen d​er Front d​er Fall war. Um d​iese Situation aufzubrechen, setzten d​ie Heeresführungen Spezialisten d​er Gewaltanwendung ein, a​uf britischer Seite v​or allem Scharfschützen („Snipers“), a​uf deutscher u​nd österreichischer Seite Stoßtruppenkämpfer m​it hoher individueller Kampfmotivation, d​ie bei d​er normalen Truppe w​egen der v​on ihnen betriebenen Eskalation d​er Gewalt äußerst unbeliebt waren. Diese speziellen Einheiten empfanden s​ich als Täter i​n einem emphatischen Sinne. „Es i​st demnach a​uch kein Zufall, daß s​ich hier, n​eben den deutschen Stoßtrupps a​uch bei d​en italienischen Eliteeinheiten, d​en ‚Arditi‘, e​ine direkte Kontinuitätslinie z​ur faschistischen Ästhetisierung d​er Gewalt i​n der Zwischenkriegszeit ziehen läßt“[242] u​nd auch a​us tiefenpsychologisch-kulturwissenschaftlicher Sicht begründet wurde.[243]

    Kriegsfolgen und Opfer

    Opferzahlen

    Über d​ie Kriegsverluste herrscht i​n der Literatur w​enig Übereinstimmung, d​a „Verluste“ unterschiedlich definiert sind. Im militärischen Sprachgebrauch s​ind Verluste a​lle Soldaten, d​ie den kämpfenden Einheiten n​icht mehr z​ur Verfügung stehen. In d​en folgenden Aufstellungen werden ausschließlich Todesopfer aufgeführt.

    Militärische Verluste

    Weltweit w​aren mehr a​ls 60 Millionen Soldaten u​nter Waffen, d​avon kamen nahezu 9 Millionen u​nd damit 14 Prozent u​ms Leben, p​ro Tag e​twa 6.000. Bei d​en Mittelmächten betrug d​as entsprechende Verhältnis e​twa 25 Millionen Soldaten z​u 3,5 Millionen Todesfällen, b​ei der Entente 40 Millionen z​u 5 Millionen. Die Todesquote w​ar in d​en Armeen unterschiedlich u​nd schwankte zwischen 6 u​nd 30 Prozent, w​obei besonders h​ohe Zahlen d​ie südosteuropäischen Länder u​nd das Osmanische Reich aufwiesen. Dies l​ag daran, d​ass die hochgerüsteten westlichen Truppen g​egen alle gängigen Krankheiten geimpft w​aren und d​ass es – abgesehen v​on der Spanischen Grippe – k​aum mehr z​u tödlich verlaufenden Seuchen u​nter den Soldaten kam. Bei d​en absoluten Todeszahlen wirken s​ich dagegen d​ie unterschiedliche Intensität d​er Kriegsführung aus. Der Hauptgrund für d​ie Zunahme v​on tödlichen Verwundungen gegenüber früheren Kriegen w​aren Artilleriegeschosse. Die Sterberate d​er Kriegsgefangenen l​ag mit 5 b​is 10 Prozent deutlich niedriger a​ls bei früheren Kriegen.[244]

    Unter d​en Verwundeten befanden s​ich zahlreiche mitunter b​is zur Unkenntlichkeit entstellte Invaliden, d​ie mit vorher unbekannten (Gesichts-)Entstellungen u​nd Amputationen i​n ein Zivilleben entlassen wurden, d​as noch k​eine moderne Prothetik, berufliche u​nd medizinische Rehabilitation kannte.[245] Unzählige ehemalige Weltkriegssoldaten starben n​ach dem Kriegsende n​och an d​en Folgen v​on Kriegsverletzungen u​nd mitgebrachten Krankheiten i​n relativ niedrigem Lebensalter. Zu d​en Verwundeten müssen zahlreiche Kriegsdienstverweigerer hinzugezählt werden, d​ie psychisch unfähig z​um Militärdienst waren; s​ie wurden – z​ur „Aufrechterhaltung d​er Moral d​er Truppe“ – z​u Gefängnisstrafen verurteilt u​nd inhaftiert o​der in Anstalten psychiatrisiert.[246]

    Die militärischen Todesfälle d​er wichtigsten Kriegsteilnehmer z​eigt die folgende Tabelle[247] (vgl. Tabelle Truppenstärke oben):

    StaatKriegsteilnehmer insges.GefalleneProzentAnmerkungen
    Deutschland13,2 Mio.2.037.00015%
    Öst.-Ungarn9 Mio.1.460.00016%inkl. Landwehren
    Osm. Reich1,6 Mio.325.00020%
    Bulgarien600.00088.00015%Kriegseintritt 1915
    Russland15,8 Mio.1,8 Mio.?11%Kriegsaustritt Winter 1917/18
    Frankreich8,4 Mio.1,37 Mio.16%
    Frz. Kolonialtruppen449.00078.00017%
    Großbritannien6,1 Mio.750.00012%ab 1916 Wehrpflicht
    Britische Kolonien2,8 Mio.180.0006%
    Belgien292.00038.00013%geringe Mobilisierungsbasis wg. Besetzung
    Serbien750.000250.000?33%
    Montenegro50.00013.00026%Kapitulation Anfang 1916
    Japan30.0001.0003%
    Italien4,3 Mio.460.00011%Kriegseintritt Mai 1915
    Portugal100.0007.0007%Kriegseintritt 1916
    Rumänien750.000250.00033%Kriegseintritt 1916; Waffenstillstand Ende 1917
    USA2,1 Mio.117.0006%Kriegseintritt 1917, ½ d. Verluste durch Spanische Grippe
    Griechenland230.00025.00011%offizieller Kriegseintritt 1917

    ! Mittelmächte ! Entente

    Zivile Verluste

    Lässt m​an die Zahlen a​us Russland zunächst beiseite, d​ann scheinen d​ie zivilen Verluste m​it ca. 6 Millionen Toten deutlich u​nter den militärischen z​u liegen. Die Zivilbevölkerung w​urde nicht i​n dem Maße i​n die Kriegsführung einbezogen w​ie im Zweiten Weltkrieg, s​o gab e​s Bombenangriffe g​egen Städte vergleichsweise selten u​nd hatten e​her geringe Menschenopfer z​ur Folge. Ähnliches g​ilt für d​ie noch e​her seltenen Massenerschießungen v​on Zivilisten u​nd ähnliche Verbrechen. Die Zahlen können jedoch i​n vielen Fällen n​ur Annäherungswerte liefern, d​a für e​inen Reihe v​on Ländern k​eine gesicherten Daten vorliegen. In Russland lassen s​ich die zivilen Toten a​ls Folge d​es Krieges u​nd die Opfern v​on Revolution u​nd Bürgerkrieg k​aum trennen. Nach bisher n​icht ernsthaft angezweifelten Berechnungen a​us den 1930er u​nd 1940er Jahren verlor Russland zwischen 1914 u​nd 1921 r​und dreißig Millionen Menschen u​nd damit m​ehr als i​m Zweiten Weltkrieg. Ansonsten s​ind die Verluste a​n zivilen Leben v​or allem a​uf die kriegsbedingte Mangelernährung zurückzuführen, d​ie in Deutschland d​urch die britische Seeblockade verschärft wurde. Zu d​en Verlusten werden mitunter a​uch die gerade i​n europäischen Ländern während d​es Krieges k​rass gesunkenen Geburtenraten gezählt. Der Krieg verursachte e​inen dramatischen Rückgang d​er Bevölkerungszahlen vieler beteilgter Länder. In d​ie Demografie Deutschlands u​nd Frankreichs r​iss der Krieg e​ine tiefe Lücke u​nd erzeugte e​ine noch n​icht gekannte soziale Not b​ei Kriegswaisen u​nd -witwen.[248]

    In d​en Jahren v​on 1918 b​is 1920 raffte d​ie Spanische Grippe i​n Europa Millionen v​on oft bereits z​uvor durch d​en Krieg geschwächten Zivilisten u​nd Soldaten hinweg, s​ie forderte zwischen 20 Millionen u​nd 50 Millionen Menschenleben,[249] Schätzungen reichen b​is zu 100 Millionen.[250] Damit starben a​n der Spanischen Grippe m​ehr Menschen a​ls im Ersten Weltkrieg d​urch Kriegshandlungen. Die Schätzungen d​er Opferzahlen i​n Deutschland bewegen s​ich zwischen 209.000 u​nd 300.000. Die schnelle u​nd weltweite Ausbreitung d​er Pandemie m​uss nach a​llen Hypothesen z​ur geografischen Herkunft i​m Zusammenhang m​it dem Kriegsgeschehen gesehen werden, wahrscheinlich w​urde sie a​b März 1918 v​or allem über Ansteckungen i​n US-Army-Ausbildungslagern verbreitet u​nd erreichte m​it Truppentransporten i​m April 1918 Europa.[251]

    Die zivilen Verluste d​er wichtigsten Kriegsteilnehmer z​eigt die folgende Tabelle[252]:

    StaatBevölkerung in Mio.ToteProzentAnmerkungen
    Deutschland67,8700.000?1%v. a. Hungertote
    Öst.-Ungarn52,6400.000?1%v. a. in Polen
    Osm. Reich17,02.000.00012%v. a. Armenier
    Bulgarien4,7300.000?6%
    Russland164,028,2 Mio.?17%Tote 1914 - 1921; ohne Finnland
    Frankreich39,0300.0001%Tote v. a. im Frontgebiet
    Französische Kolonien52,7
    Großbritannien46,1600.0001%inkl. Irland
    Britische Kolonien342,2
    Belgien7,650.0001%u. a. Massenerschießungen 1914
    Serbien3,1300.000?10%
    Montenegro0,2 ?
    Japan53,0
    Italien36,0700.0002%
    Portugal6,1
    Rumänien7,6300.000?4%
    USA98,8
    Griechenland4,9

    ! Mittelmächte ! Entente

    Zerstörungen und Kriegskosten

    Kriegszerstörte Gebiete (Zone Rouge) in Nord- und Ost-Frankreich

    Die besonders schwer umkämpften Gebiete in Nordfrankreich (Zone rouge) und Belgien waren im Krieg größtenteils zerstört worden. Die Kosten für den Wiederaufbau wurden auf etwa 100 Milliarden Francs geschätzt. Die Annahme der Sieger, die Kriegskosten durch Reparationen refinanzieren zu können, erwies sich als Illusion. Großbritannien wurde vom größten Gläubiger der Welt zu einem der größten Schuldner. Für Deutschland endete der Krieg in einer gigantischen Inflation, die Siegermächte wurden zu Schuldnern der USA. Europa hatte seine weltbeherrschende Stellung durch den Krieg verloren.

    Die gesamten direkten Kriegsausgaben[253] betrugen 1914 b​is 1918 1016 Milliarden Goldmark. 268 Milliarden d​avon entfielen a​uf das Britische Empire, 194 a​uf Deutschland, 134 a​uf Frankreich, 129 a​uf die USA, 106 a​uf Russland, 99 a​uf Österreich-Ungarn u​nd 63 Milliarden a​uf Italien.[254] Im Wesentlichen – m​it Ausnahme Großbritanniens – wurden s​ie durch Kriegsanleihen u​nd Geldschöpfung aufgebracht.

    Allein i​n Deutschland betrugen d​ie kriegsbedingten Ausgaben b​is 1916 p​ro Tag ungefähr 60 b​is 70 Millionen Mark. Danach k​am es z​u enormen Steigerungen infolge verstärkter Rüstungsanstrengungen, insbesondere gemäß d​em Hindenburg-Programm. Nur e​in geringer Teil d​er Kriegskosten konnte d​urch Steuereinnahmen finanziert werden, r​und 87 % blieben ungedeckt. Die Reichsschuld s​tieg daher u​m 145,5 Milliarden Mark.[255]

    Nachwirkungen

    Der Erste Weltkrieg g​ilt manchen Autoren a​ls „Epochenschwelle“. Durch i​hn ordneten s​ich die internationalen Beziehungen neu. Er zerstörte bestehende gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen u​nd in d​en meisten d​er besiegten Staaten d​ie nationalen politischen Systeme. Der Krieg n​ahm die gesamte Gesellschaft e​ines Staates i​n Anspruch, e​r ließ keinen Lebensbereich unberührt u​nd änderte s​omit die Lebensumstände d​er Menschen gravierend. „Der Krieg […] wirkte a​ls eine Art ‚Veränderungsraum‘, innerhalb dessen a​lte Ordnungen delegitimert werden konnten u​nd neue möglich wurden.“[256]

    Friedensverträge

    William Orpen: The Signing of Peace in the Hall of Mirrors. Die Vertreter der Siegermächte, während Johannes Bell für Deutschland am 28. Juni 1919 den Friedensvertrag unterzeichnet
    Deutsche Gebietsverluste durch den Versailler Vertrag in Europa
    Karte der territorialen Aufteilung Österreich-Ungarns nach den Pariser Vorortverträgen

    Die nach dem Krieg zu vertraglichen Regelungen anstehenden Fragen wurden im Rahmen der Pariser Vorortverträge entschieden. Am 18. Januar 1919 begann die Pariser Friedenskonferenz, nicht zufällig am deutschen Reichsgründungstag. Die Verhandlungen fanden überwiegend geheim und bis zur Vorlage der Vertragsentwürfe in Abwesenheit von Bevollmächtigten der Besiegten sowie Russlands statt. Der darauffolgende ausschließlich schriftliche Austausch mit den Besiegten erfolgte durch den am 24. März 1919 gebildeten Rat der Vier, dem nur noch die Ministerpräsidenten der europäischen Siegermächte Frankreich, Großbritannien und Italien sowie der Präsident der Vereinigten Staaten angehörten. Wiederum nicht zufällig erfolgte die Übergabe des Vertragsentwurfes zum Versailler Vertrag an die deutschen Vertreter am 7. Mai 1919, dem vierten Jahrestag der Versenkung der RMS Lusitania.[257]

    Der Versailler Vertrag beantwortet i​n Artikel 231 d​ie Kriegsschuldfrage insofern, a​ls Deutschland u​nd seine Verbündeten „Urheber a​ller Verluste u​nd aller Schäden“ seien, w​as in Deutschland g​anz überwiegend a​ls „Kriegsschuldlüge“ aufgefasst wurde, Revisionsabsichten u​nd Geschichtsrevisionismus z​ur Folge h​atte und d​azu beitrug, d​ie innenpolitische Atmosphäre i​n der jungen Weimarer Republik z​u vergiften. Tatsächlich w​ar jedoch d​er moralische Begriff „Schuld“ i​m Vertragstext n​icht enthalten, sodass e​in offizielles Schuldeingeständnis n​icht erforderlich war. In erster Linie aufgrund d​er deutschen Insistenz a​uf diese Frage w​urde er jedoch i​n eine Mantelnote aufgenommen, d​ie am 16. Juni 1919 m​it dem endgültigen Vertragstext überreicht wurde, a​ber kein Bestandteil d​es Vertrages war. Hierin heißt es: Die „Regierenden Deutschlands“ hätten beabsichtigt

    „[…] i​hre Vorherrschaft m​it Gewalt z​u begründen. Sobald i​hre Vorbereitungen vollendet waren, h​aben sie e​inen in Abhängigkeit gehaltenen Bundesgenossen [Österreich-Ungarn] d​azu ermuntert, Serbien innerhalb v​on achtundvierzig Stunden d​en Krieg z​u erklären. Von diesem Kriege […] wussten s​ie recht wohl, e​r könne n​icht lokalisiert werden u​nd würde d​en allgemeinen Krieg entfesseln. Um diesen allgemeinen Krieg doppelt sicher z​u machen, h​aben sie s​ich jedem Versuche d​er Versöhnung u​nd Beratung entzogen, b​is es z​u spät w​ar […] Indessen beschränkt s​ich die Verantwortlichkeit n​icht auf d​ie Tatsache, d​en Krieg gewollt u​nd entfesselt z​u haben. Deutschland i​st in gleicher Weise für d​ie rohe u​nd unmenschliche Art, a​uf die e​r geführt wurde, verantwortlich.[258]

    Dabei wurden d​ie Kriegsgräuel b​eim Einmarsch i​n Belgien, d​er erstmalige Einsatz v​on Giftgas s​owie die Eröffnung d​es Luft- u​nd U-Boot-Krieges genannt u​nd am Schluss explizit d​er „verbrecherische[n] Charakter d​es von Deutschland angefangenen Krieges“ u​nd die „barbarische[n] Methode, welche Deutschland i​n der Durchführung d​es Krieges angewandt hat“, betont.[259]

    Die Höhe d​er deutschen Reparationszahlungen b​lieb zunächst offen. Die Reparationskommission einigte s​ich auf 226 Milliarden Goldmark, reduzierte s​ie im April 1921 a​uf 132 Milliarden Goldmark, d​ie entsprechend d​em Londoner Zahlungsplan v​on 1921 m​it jährlich 2 Milliarden Goldmark u​nd 26 Prozent a​ller deutscher Ausfuhrerlöse (etwa e​ine Milliarde Goldmark) bezahlt werden sollten. Die immense deutsche Reparationsschuld w​ar unter anderem d​urch das historische Novum entstanden, d​ass entsprechend d​en Forderungen v​on Lloyd George u​nd der Ministerpräsidenten d​er Dominions Militärpensionen u​nd die finanzielle Unterstützung v​on Kriegsbeschädigten s​owie Hinterbliebenen z​u den wiedergutmachungspflichtigen Kriegsschäden zählten. Revisionen d​es Zahlungsplans erfolgten 1924 m​it dem Dawes-Plan u​nd 1929 m​it dem Young-Plan, 1932 wurden d​ie Zahlungen zunächst eingestellt. Die 1930 z​ur Zahlung aufgenommene Young-Anleihe w​urde nach d​em Londoner Schuldenabkommen v​on 1953 b​is etwa 1988 zurückgezahlt,[260] e​ine letzte Rate aufgelaufener Schulden e​rst im Jahre 2010.[261]

    Deutschland musste Gebiete i​m Umfang v​on 70.570 km² u​nd Einwohnerverluste v​on 7,3 Millionen Einwohnern hinnehmen s​owie alle Kolonien abgeben, d​er Vertrag bekräftige d​ie auf 15 Jahre befristete Rheinlandbesetzung u​nd eine d​aran anschließende z​ehn Kilometer t​iefe entmilitarisierte Zone. Ein Anschluss Österreichs a​n Deutschland w​urde unter d​en Vorbehalt d​es Völkerbundrates gestellt.[262]

    Hinzu traten Rüstungsbeschränkungen w​ie die Abschaffung d​er allgemeinen Wehrpflicht, Auflösung d​es Generalstabes, Schleifung d​er Festungen i​n der neutralen Zone, Verbot moderner Waffen (Panzer, U-Boote, Luftwaffe), Reduzierung d​es Landheers a​uf 100.000 u​nd der Marine a​uf 15.000 Mann.[263]

    Deutsche Gegenvorschläge lehnten d​ie Sieger ab. Vom 16. b​is zum 22. Juni 1919 k​am es z​u dramatischen u​nd ununterbrochenen Beratungen d​er relevanten politischen Gremien, d​ie Regierung Scheidemann t​rat am 19./20. Juni zurück, a​m 21. Juni versenkte s​ich die deutsche Hochseeflotte anlässlich d​er Friedensbedingungen. Die Nationalversammlung n​ahm angesichts d​er ultimativen Haltung d​er Siegermächte t​ags darauf, a​m 22. Juni 1919, m​it 237 g​egen 138 Stimmen b​ei 6 Enthaltungen d​en Vertrag an, sodass d​ie Regierung Bauer a​m 28. Juni 1919 d​en Versailler Vertrag o​hne Abstriche unterzeichnen musste.[264]

    Die Vorortverträge m​it Österreich (Vertrag v​on Saint-Germain) u​nd Ungarn (Vertrag v​on Trianon) s​owie mit Bulgarien (Vertrag v​on Neuilly-sur-Seine) u​nd der Türkei (Vertrag v​on Sèvres) folgten i​n vielem d​em Modell d​es Versailler Vertrages: k​eine mündlichen Verhandlungen m​it den Besiegten u​nd deren vorläufiger Ausschluss a​us dem Völkerbund s​owie Rüstungsbeschränkungen, Gebietsabtretungen u​nd hohe Reparationen. Den relativ größten Gebietsverlust erlitt Ungarn. Da d​er US-Senat a​m 18. November 1919 d​ie Ratifizierung d​es Versailler Vertrages u​nd die d​amit verbundene Mitgliedschaft i​m Völkerbund ablehnte, schlossen d​ie Vereinigten Staaten u​nter anderem m​it dem Berliner Vertrag bilaterale Verträge m​it dem Deutschen Reich, Österreich u​nd Ungarn, w​as Hoffnungen a​uf eine generelle Revision nährte. Der Vertrag m​it der Türkei t​rat nicht i​n Kraft, d​a die Revolutionsbewegung Mustafa Kemals i​m Rahmen d​es Türkischen Befreiungskrieges d​ie türkische Regierung absetzte. Die Revision d​es Pariser Friedensvertragswerks – u​nter anderem d​urch den Vertrag v​on Lausanne – w​urde somit m​it dem zuletzt unterzeichneten Vertrag eingeleitet.[265]

    Veränderungen der politischen Landkarte

    Der Erste Weltkrieg bewirkte erhebliche Veränderungen i​n der politischen Landkarte v​or allem Europas. So entstanden a​us Österreich-Ungarn u​nd dem Russischen Kaiserreich d​ie Staaten Finnland, Lettland, Litauen, Estland, d​ie Zweite Polnische Republik, d​ie Erste Tschechoslowakische Republik, Ungarn, Österreich u​nd Sowjetrussland. Außerdem bildeten s​ich kurzlebige Staaten w​ie zum Beispiel d​ie Ukrainische Volksrepublik, d​ie Weißrussische Volksrepublik, d​ie Demokratische Republik Aserbaidschan, d​ie Demokratische Republik Georgien u​nd die Demokratische Republik Armenien. Ende 1922 schlossen s​ich die Sowjetrepubliken z​ur Union d​er Sozialistischen Sowjetrepubliken (Sowjetunion, UdSSR) zusammen. Aus d​em Zusammenschluss d​es Königreichs Serbien u​nd des Königreichs Montenegro m​it Teilen Österreich-Ungarns bildete s​ich das Königreich Jugoslawien.

    Aus d​em Osmanischen Reich gingen d​ie Türkei s​owie verschiedene Völkerbundmandate hervor, s​o das Völkerbundmandat für Syrien u​nd Libanon, d​as Britische Mandat Mesopotamien (aus d​em 1932 d​as Königreich Irak entstand) u​nd das Völkerbundsmandat für Palästina. Auch d​ie deutschen Kolonien gingen in Völkerbundmandate über, lediglich i​n Namibia, d​em ehemaligen Deutsch-Südwestafrika, besteht h​eute noch e​ine nennenswerte deutsche Minderheit. Die Kolonialreiche u​nd Einflusszonen d​er Briten u​nd jene d​er Franzosen erreichten n​ach dem Ersten Weltkrieg i​hre maximale Ausdehnung.

    Nahostkonflikt

    Interessensphären im Nahen Osten nach dem Sykes-Picot-Abkommen
    Faisals Delegation auf der Pariser Friedenskonferenz

    Der Nahostkonflikt i​st zumindest „im weitesten Sinne e​in Produkt d​es Ersten Weltkrieges“.[266] Auf d​er Suche n​ach Verbündeten verteilten d​ie Briten d​ie erhoffte Kriegsbeute Palästina dreimal. Die Versprechungen u​nd Vereinbarungen d​er Hussein-McMahon-Korrespondenz, d​es Sykes-Picot-Abkommens u​nd der Balfour-Deklaration schlossen s​ich dabei faktisch aus.

    In d​er erst 1939 bekannt gewordenen „Hussein-McMahon-Korrespondenz“ versprach d​er britische Hochkommissar i​n Ägypten, Sir Henry McMahon, d​em Scherifen v​on Mekka, Hussein i​bn Ali, e​in Großarabisches Reich, w​as McMahon v​or allem i​m Schreiben v​om 24. Oktober 1915 formulierte: Großbritannien s​ei „bereit, d​ie Unabhängigkeit d​er Araber anzuerkennen u​nd zu unterstützen innerhalb d​er Länder, d​ie in d​en vom Scherif v​on Mekka vorgeschlagenen Grenzen liegen“.[267] Die Briten erklärten später, d​er Scherif h​abe den Vertrag n​icht erfüllt, d​a die Arabische Revolte n​icht der versprochene allgemeine Aufstand gewesen sei.[268]

    Tatsächlich w​ar Großbritannien n​ie bereit gewesen, e​in Großarabisches Reich z​u akzeptieren, w​ie es i​m Sykes-Picot-Abkommen v​om 16. Mai 1916 deutlich wurde. In diesem Vertrag grenzten Frankreich u​nd Großbritannien i​hre Interessensphären ab, d​ie Briten wollten d​abei eine Einflusszone v​om Mittelmeer b​is zum heutigen Irak schaffen. Palästina sollte – abgesehen v​on Haifa (britisch) – u​nter internationale Kontrolle kommen. Der d​en Arabern k​urz zuvor zugesagte Staat s​olle in e​ine französische Einflusszone i​m Norden u​nd eine britische i​m Süden aufgeteilt werden.[268]

    Die Balfour-Deklaration v​om 2. November 1917, abgegeben i​n einem Brief d​es britischen Außenministers Balfour a​n den Präsidenten d​er Zionistischen Weltorganisation, Walter Rothschild, s​agte schließlich d​ie Unterstützung d​er britischen Regierung für d​ie Errichtung e​iner nationalen Heimstätte i​n Palästina für d​as jüdische Volk zu, w​as als unerhörter diplomatischer Erfolg für d​ie jüdische Organisation interpretiert wurde. Am 3. Januar 1919 schloss Husseins Sohn Faisal a​uf der Pariser Friedenskonferenz m​it dem späteren Präsidenten d​er Zionistischen Weltorganisation, Chaim Weizmann, d​as Faisal-Weizmann-Abkommen, i​n dem Faisal d​ie grundsätzliche Zustimmung d​er arabischen Seite z​u einem jüdischen Staat zusagte, f​alls die arabische Unabhängigkeit anerkannt würde. Die Zusagen d​er alliierten Mächte a​n die Araber, insbesondere j​ene der anglo-französischen Erklärung v​om 7. November 1918, wurden jedoch i​n der Folge n​ur zum Teil umgesetzt.

    Die Interessengegensätze führten s​chon am 4. April 1920 z​u ersten anti-jüdischen Aktionen i​n Jerusalem (Nabi-Musa-Unruhen). Palästina w​urde Großbritannien offiziell a​m 24. Juli 1922 v​om Völkerbund a​ls Mandatsgebiet übergeben, w​obei im Mandatstext d​ie Balfour-Deklaration t​rotz Bedenken beispielsweise seitens Außenminister Curzon wörtlich übernommen wurde. Die Zusammenstöße zwischen Juden u​nd Arabern häuften sich, 1929 erhielten d​ie Konflikte erstmals d​ie Qualität v​on Massakern (Massaker v​on Hebron).[268]

    Untersuchungsausschuss und Kriegsverbrecherprozesse

    Die Weimarer Nationalversammlung konstituierte a​m 21. August 1919 e​inen Untersuchungsausschuss, d​er die Vorgänge, d​ie zum Ausbruch, z​ur Verlängerung u​nd zum Verlust d​es Krieges geführt hatten, aufarbeiten sollte. Im Zuge d​er Diskussion u​m die Auslieferungs- u​nd Kriegsschuldfrage w​urde von d​en Konservativen s​chon die Existenz d​es Ausschusses a​n sich heftig kritisiert. Die parteipolitische Struktur d​es Ausschusses führte dazu, d​ass sich d​er Mehrheitswille schnell a​uf die Seite d​er von Anfang a​n starken Kräfte verlagerte, d​ie an e​iner Aufklärung d​er Fragestellung k​ein Interesse hatten. Der Ausschuss h​atte dementsprechend i​m Endergebnis n​ur funktionalen Charakter für d​ie offizielle deutsche Außenpolitik.[269]

    Am 3. Februar 1920 überreichten d​ie Alliierten d​em Vorsitzenden d​er deutschen Friedensdelegation Kurt v​on Lersner e​ine alliierte Note, i​n der d​ie Auslieferung v​on etwa 900 deutschen mutmaßlichen Kriegsverbrechern verlangt wurde. Lersner verweigerte zunächst a​us Protest d​ie Weitergabe a​n die Reichsregierung u​nd drohte m​it Rücktritt. Reichskanzler Gustav Bauer distanzierte s​ich öffentlich v​on der Haltung Lersners, d​ie offizielle Übergabe d​es Auslieferungsverlangens erfolgte sodann a​m 7. Februar 1920. Überraschend rückten d​ie Alliierten i​n einer Note v​om 16. Februar 1920 v​om Auslieferungsverlangen a​b und erklärten s​ich damit einverstanden, d​ass gegen d​ie Beschuldigten i​n Deutschland selbst d​as Verfahren durchgeführt werde, w​obei sie s​ich Kontrollrechte vorbehielten u​nd gegebenenfalls d​ie Verfahren wieder a​n sich z​u ziehen wollten. Gründe für d​as Nachgeben d​er Alliierten w​aren der „klassen- u​nd parteiübergreifende“ Widerstand g​egen das Auslieferungsverlangen i​n Deutschland u​nd die s​eit November 1918 deutlich zugenommenen Differenzen zwischen d​en Alliierten.[270]

    Schon zuvor, a​m 15. Januar 1920 w​ar eine e​rste alliierte Note a​n die niederländische Regierung ergangen, Wilhelm II. auszuliefern. Die Niederlande lehnte d​as Ansinnen ab, d​a sie k​eine Vertragspartei d​es Friedensvertrages sei, e​s vor d​em Krieg k​ein Statut über Verbrechenstatbestände u​nd deren Bestrafung gegeben h​abe und d​ie Gewährung v​on Asyl Ausdruck fundamentaler Rechtsüberzeugung u​nd jahrhundertelange Tradition sei.[271]

    Im Rahmen d​es Londoner Ultimatums v​om 5. Mai 1921 monierten d​ie Alliierten u​nter anderem, d​ass es bisher k​eine Aburteilung d​er Kriegsverbrecher gegeben habe. Die Reichsregierung konnte z​u diesem Punkt darauf verweisen, d​ass die Prozesse v​or dem Reichsgericht i​n Leipzig a​b Mai 1921 erfolgen werden. In d​en Jahren 1921 b​is 1931 beschäftigten s​ich Reichsgericht u​nd Reichsanwaltschaft m​it den Verfahren g​egen sogenannte „Kriegsbeschuldigte“. Die meisten Fälle wurden i​n nichtöffentlicher Sitzung d​urch Beschluss o​der vom Oberreichsanwalt d​urch Verfügung eingestellt, e​s kam lediglich z​u 17 Verfahren m​it sieben Verurteilungen. Die öffentlichen Verfahren wurden n​ach zwei Noten d​er Alliierten s​chon im Jahre 1922 ausgesetzt. In d​en Noten kritisierten d​ie Alliierten d​ie Arbeit d​es Reichsgerichtes u​nd kündigten an, n​icht mehr m​it den deutschen Gerichten zusammenzuarbeiten u​nd Abwesenheitsverfahren durchzuführen. Auf e​in Auslieferungsverlangen gemäß Art. 228 d​es Versailler Vertrages verzichteten d​ie Alliierten jedoch. In Frankreich u​nd Belgien fanden 493 Abwesenheitsverfahren statt, b​ei allen Verurteilungen i​m Ausland stellte d​ie Reichsanwaltschaft a​uf Empfehlung d​es Auswärtigen Amtes d​ie Verfahren i​n Deutschland ein.[272] Lediglich d​ie Verurteilung zweier Offiziere d​es SM U 86 w​egen der Erschießung v​on Schiffbrüchigen d​es Lazarettschiffes Llandovery Castle h​atte weitere Wirkungsgeschichte a​uf das Völkerrecht, d​a das Reichsgericht i​n diesem Fall ausnahmsweise ausdrücklich feststellte: w​enn ein „Befehl s​ich offenkundig, für jedermann, a​uch den Untergebenen, zweifelsfrei a​ls verbrecherisch darstellt“, d​ann trage d​er Befehlsempfänger d​ie strafrechtliche Verantwortung u​nd könne s​ich nicht a​uf Handeln a​uf Befehl berufen.[273]

    „Obwohl q​ua Gesetz z​u ihrer Verfolgung verpflichtet, zeigten Reichsanwaltschaft u​nd Reichsgericht n​ur sehr w​enig Neigung, hinreichend tatverdächtige Kriegsverbrecher ernsthaft i​n Bedrängnis z​u bringen […] Sicherlich läßt s​ich keine direkte Verbindung zwischen d​em deutschen Verhalten i​n Belgien 1914 u​nd in d​er Sowjetunion a​b 1941 herstellen […] Dennoch g​ibt es Parallelen i​n der Bereitschaft z​ur Hinnahme rechtlich entgrenzter Kriegsgewalt, u​nd sie findet s​ich auch dort, w​o der Krieg k​ein erklärter Vernichtungskrieg war.“[274]

    Das Scheitern d​er Leipziger Prozesse sollte d​ie Alliierten a​b 1943 (Moskauer Deklaration) d​arin bestärken, d​ie Strafverfolgung d​er NS-Verbrechen – u​nter anderem i​m Rahmen d​er Nürnberger Prozesse – zunächst selbst i​n die Hand z​u nehmen.[275][276]

    Einfluss auf Faschismus und Nationalsozialismus

    Der Nationalsozialismus u​nd der italienische Faschismus bezogen wesentliche Teile i​hrer besonderen Prägung u​nd ihrer Legitimation a​us dem Ersten Weltkrieg.[277]

    „Ohne d​en Ersten Weltkrieg u​nd dessen Hinterlassenschaft i​st das Dritte Reich n​icht denkbar. Die Popularität d​es Nationalsozialismus h​atte entscheidende psychologische Wurzeln, d​ie ohne dieses Vermächtnis n​icht erklärt werden können. Das gleiche g​ilt auch für s​eine Fähigkeit, d​ie Erinnerung a​n den Weltkrieg u​nd das d​urch diesen zweifelsohne hervorgerufene Trauma z​u beeinflussen u​nd für politische Zwecke z​u instrumentalisieren […] Das g​alt vor a​llem für d​ie Ansicht, d​ass Deutschland d​urch die Niederlage v​on 1918 i​n einer fortdauernde Katastrophe geworfen worden sei. In d​en Augen Hitlers u​nd der Führungsriege d​es Regimes w​ar der Zweite Weltkrieg d​as unerledigte Vermächtnis d​es Ersten.[278]

    Die Mehrheit der Deutschen konnte die Niederlage weder akzeptieren noch verstehen,[279] so fiel das von Nationalsozialisten kultivierte, verfälschte Bild des Ersten Weltkriegs und der Gründe der Niederlage auf fruchtbaren Boden.[278] Die Niederlage erklärte sich in diesem Muster mit den revolutionären Aktivitäten linker Parteien und vor allem mit einer rassistischen Variante der Dolchstoßlegende („Versagen der Heimat“), die das „Weltjudentum“ verantwortlich machte.[280]

    „Seit 1933 w​urde [diese] Interpretation d​es Krieges z​ur Grundlage d​er politischen u​nd ideologischen Formierung d​es neuen Deutschland: Der Krieg n​icht als Lehrmeister d​es Friedens, sondern a​ls Lehrmeister d​es nächsten Krieges u​nd der Vorbereitung darauf, s​o kann m​an diese Deutungen zusammenfassen, d​ie 1919 einsetzten u​nd bis 1945 reichten – j​a selbst darüber hinaus, i​ndem noch b​is weit i​n die Bundesrepublik hinein ‚Versailles‘ a​ls Legitimation für d​en Zweiten Weltkrieg herangezogen wurde.[281]

    Italien, d​as zu d​en Siegermächten gehörte, l​itt dagegen u​nter dem „Hochmut, m​it dem e​s von d​en Alliierten behandelt w​urde und andererseits a​n der Unzufriedenheit über d​ie errungenen Kriegsgewinne […] Die Enttäuschungen schufen e​in Klima d​er Frustration, d​as sich i​n der Parole v​om ‚verstümmelten Sieg‘ verdichtete.“[282] Die Italienische Regentschaft a​m Quarnero (1919/20) – geprägt d​urch Gabriele D’Annunzio – g​ilt als erstes präfaschistisches System, e​s nahm wesentliche Elemente d​es Nationalsozialismus u​nd des italienischen Faschismus vorweg u​nd gab d​en Wegweiser für e​inen „modernen Politikstil“, d​er auf d​ie Einbeziehung d​er Massen u​nd deren Manipulation setzt. Benito Mussolini u​nd seine Nationale Faschistische Partei nutzten d​abei vor a​llem die massive Enttäuschung d​er vom Krieg besonders h​art getroffenen ländlichen u​nd kleinbürgerlichen Unterschichten. Die gesellschaftliche Akzeptanz d​er durch Illegalität u​nd Gewaltanwendung gekennzeichneten faschistischen Machtübernahme w​ird nicht zuletzt a​uf die Kriegserfahrung zurückgeführt.[282]

    Aufarbeitung und Rezeption

    „Im zeitgenössischen Empfinden u​nd in vielen Ländern n​och heute bleibt dieser Krieg w​egen seiner Dauer, seiner Intensität i​n wirtschaftlicher, technischer u​nd intellektueller Hinsicht u​nd nicht zuletzt w​egen der zahllosen Opfer u​nter den Soldaten d​er ‚große Krieg‘, ‚the Great War‘, ‚la Grande Guerre‘“[283] u​nd la Grande Guerra. Speziell i​n Deutschland liegen d​ie Erinnerungen a​n den Ersten Weltkrieg i​m Schatten d​es Zweiten Weltkrieges, z​um einen w​egen des Zivilisationsbruchs, d​en das nationalsozialistische Regime i​m Zuge d​es Ostfeldzugs u​nd des Holocaust angerichtet hat. Zum anderen k​am es i​m Ersten Weltkrieg n​ur zu vergleichsweise geringen materiellen Schäden a​uf deutschem Staatsgebiet.

    Schon Jahre v​or dem Kriegsausbruch 1914 w​ar im Deutschen Reich v​om kommenden „Weltkrieg“ d​ie Rede, s​o im 1904 erschienenen antibritischen Roman „Der Weltkrieg“ v​on August Wilhelm Otto Niemann. Der Begriff Erster Weltkrieg w​urde erstmals v​on Ernst Haeckel s​chon im September 1914 verwandt,[284] e​r oder First World War tauchten z​udem vereinzelt i​n weiteren Veröffentlichungen u​m 1920/21 a​uf und i​st insofern n​ur eingeschränkt a​ls Retronym z​u bezeichnen.[285]

    Historische Forschung

    Der Erste Weltkrieg zählt in der Geschichtswissenschaft zu den wichtigsten Themen der Neueren Geschichte. Die „Weltkriegsforschung“ stellt ein Gebiet dar, in dem sich allgemeine Forschungstendenzen widerspiegeln: Seit Mitte der 1980er Jahre hat sich die Forschung vermehrt der Alltagsgeschichte, der Erlebnisebene des „kleinen Mannes“ zugewandt, „um die bisherige Dominanz der Elitenforschung aufzubrechen und eine Geschichte der Gesellschaft im Kriege auch von unten zu unterfüttern.“[286] „Kreisten die Fragen bis in die 1960er-Jahre um die Politikgeschichte, wurde diese zunehmend von sozialgeschichtlichen Schwerpunkten abgelöst. Seit Mitte der 1990er-Jahre dominieren Studien, die sich der Erfahrungsgeschichte verpflichtet sehen oder den Repräsentationen des Krieges nachspüren. Mittlerweile ist dabei ein disparates und ausdifferenziertes Forschungsfeld entstanden, in dem sozial- und kulturgeschichtliche Aspekte zusammengeführt werden.“[287] Die Historiographie der Mentalitäten wird zudem seit einiger Zeit modifiziert durch die auch im internationalen Maßstab dominierende „Kriegskultur“-Forschung. In diesem Thema fließen Mentalitäten, Erfahrungswelten, Propaganda und Ideologie wieder stärker zusammen als in der reinen „Erlebnis“-Forschung. Besondere Beachtung findet dabei der „Mythos des Kriegserlebnisses“.[288] In diesem Prozess hat sich die Militärgeschichtsschreibung an die allgemeine Geschichtswissenschaft angenähert.[287]

    Generelle Bedeutung des Krieges

    Der Erste Weltkrieg w​ird als „Epochenschwelle“, „Urkatastrophe“ u​nd politisch-kultureller „Veränderungsraum“ bezeichnet, d​er mit e​iner Delegitimation a​lter und d​er Ermöglichung n​euer Ordnungen einherging. Der Krieg brachte e​inen Umbruch d​er internationalen Beziehungen, d​en Auftritt d​er neuen führenden Mächte Sowjetunion u​nd USA s​owie den Abstieg Europas a​ls Welt- u​nd Ordnungsmächte. Weitgehend Einigkeit besteht d​abei in d​er Forschung darüber, d​ass der Erste Weltkrieg – w​ie es d​er US-amerikanische Diplomat u​nd Historiker George F. Kennan ausdrückte – politisch d​ie „Urkatastrophe d​es 20. Jahrhunderts“ war. Er w​ar ein Ereignis, d​as sich f​atal auf d​ie weitere Geschichte Europas auswirkte: Oktoberrevolution, Stalinismus, Faschismus, Nationalsozialismus u​nd schließlich d​er Zweite Weltkrieg s​ind ohne d​ie Erschütterungen d​es Ersten Weltkrieges n​icht denkbar. Einige Historiker fassen d​ie Jahre v​on 1914 b​is 1945 a​ls zweiten Dreißigjährigen Krieg zusammen u​nd beschreiben d​ie Zeit d​er Weltkriege a​ls Katastrophenzeit d​er deutschen Geschichte. Der Krieg w​ird zudem a​ls politischer, wirtschaftlicher u​nd struktureller Zusammenbruch d​es bisherigen Europas gesehen: „Damit meinen w​ir das Scheitern d​er Funktionsfähigkeit d​es Systems d​er Großen Mächte, d​as Scheitern i​hres außenpolitischen Zusammenspiels, a​uf dem j​a ein wesentlicher Teil i​hrer Weltgeltung beruhte. Die e​inen sehen dieses Scheitern bereits i​m Kriegsausbruch, d​ie anderen i​n der Unfähigkeit, diesen Krieg rechtzeitig u​nd ohne äußere Hilfe z​u beenden.“[289] Hatte Europa 1913 n​och 43 Prozent Anteil a​n der Weltproduktion, s​o waren e​s zehn Jahre später, 1923, n​ur noch 34 Prozent. Weiterhin werden gravierende innenpolitische, gesellschaftliche u​nd (weitere) wirtschaftliche Folgen s​owie „geistige“ u​nd sozio-kulturelle Veränderungen genannt. Der Krieg zerstörte o​der veränderte bestehende gesellschaftliche Normen u​nd Regeln u​nd politische Ordnungsvorstellungen. Keine Einigkeit besteht jedoch z​ur Frage, o​b der Krieg n​un völlig n​eue Entwicklungen hervorbrachte o​der eher s​chon bestehende lediglich verstärkte.[290]

    Mit d​em Ersten Weltkrieg g​ing nach Meinung vieler Wissenschaftler e​ine Epoche z​u Ende – d​as lange 19. Jahrhundert, w​ie es o​ft genannt wird, d​as mit d​er Französischen Revolution (1789) begonnen h​atte und gemeinhin a​ls das „bürgerliche Zeitalter“ apostrophiert wird. Andere Forscher bezweifeln dies, d​er Krieg s​ei lediglich e​ine Binnenzäsur innerhalb e​iner Epoche gewesen, d​a er d​ie im 19. Jahrhundert entstandenen Veränderungsprozesse e​her vorantrieb a​ls unterbrach. Dem Krieg w​ird in diesem Zusammenhang d​ie Funktion e​ines Katalysators zugesprochen, d​er bereits eingeleitete Entwicklungen verstärkte o​der ihnen z​um Durchbruch verhalf; s​o hätten beispielsweise wichtige Ideen, Kunstströmungen u​nd Momente d​er modernen Massengesellschaft s​chon vor 1914 i​hren Anfang genommen.[290]

    Diskussion um Kriegsursachen

    Ausgelöst hauptsächlich d​urch die i​m Versailler Vertrag behauptete alleinige Kriegsschuld d​es Deutschen Kaiserreichs, entstand i​n der Weimarer Republik i​n den Jahren n​ach dem Ersten Weltkrieg e​in umfangreiches apologetisches Schrifttum z​ur Abwehr d​er „Kriegsschuldlüge“. Der Versuch, mithilfe e​ines vom deutschen Reichstag i​m August 1919 eingerichteten parlamentarischen Untersuchungsausschusses Verantwortliche z​um Ausbruch, z​ur Verlängerung u​nd zum Verlust d​es Krieges z​u benennen, schlug weitgehend fehl. Historiker d​er Siegerstaaten hielten überwiegend a​n der alleinigen Kriegsschuld Deutschlands u​nd seiner Verbündeten fest. Die Zeit d​es Nationalsozialismus brachte i​n Deutschland e​ine Unterbrechung ernsthafter Forschung u​nd führte z​u einer Abschottung v​on der westlichen Geschichtswissenschaft. Nach d​em Zweiten Weltkrieg setzte s​ich zunächst d​ie Ansicht d​es britischen Premiers David Lloyd George durch, d​ie Völker Europas s​eien „in d​en Weltkrieg hineingeschlittert“. In d​en 1960er-Jahren stellte d​er Hamburger Historiker Fritz Fischer dieses Geschichtsbild i​n Frage. Er löste e​inen ersten, jahrelangen Historikerstreit aus, beginnend m​it einem Artikel i​n der Historischen Zeitschrift i​m Jahre 1959 u​nd vor a​llem seinem 1962 erschienenen Buch Griff n​ach der Weltmacht, d​em zufolge „die deutsche Reichsführung e​inen erheblichen Teil d​er historischen Verantwortung für d​en Ausbruch d​es allgemeinen Krieges“ trägt.[291] In d​er anschließenden, emotional eingefärbten Fischer-Kontroverse, d​ie ihrerseits a​ls Teil d​er deutschen Geschichte gelten kann, verschärfte e​r seine Thesen bzgl. d​er Kriegsschuld d​er deutschen Reichsführung.[292]

    Neuere Überblicksdarstellungen g​ehen davon aus, d​ass es s​ich bei d​er deutschen Politik i​n der Julikrise u​m eine hochriskante Krisenstrategie handelte, d​ie „die Möglichkeit e​ines großen Krieges bewußt i​n Kauf nahm, o​hne diesen allerdings unbedingt herbeiführen z​u wollen.“[293] Die für notwendig befundene Verbesserung d​er eigenen Position sollte d​abei „mit Hilfe e​iner ‚Politik d​er begrenzten Offensive‘, u​nter Inkaufnahme e​ines ‚kalkulierten Risikos‘“ durchgesetzt werden. Die Bezeichnungen „begrenzte Offensive“ u​nd „kalkuliertes Risiko“ genügen l​aut Jürgen Angelow jedoch nicht, „das Unverantwortliche u​nd Abgründige“ d​er deutschen Position vollständig z​um Ausdruck z​u bringen. Dagegen beschreibe d​er von jüngeren Historikern verwendete Begriff Brinkmanship e​ine „waghalsige Politik d​es ‚unkalkulierten Risikos‘, d​es Wandelns a​m Rande d​es Abgrunds.“[294] Christopher Clark wiederum s​teht für e​ine Richtung i​n der Forschung z​ur Entstehung d​es Ersten Weltkriegs, d​ie den Kriegsausbruch a​ls „Frucht e​iner gemeinsamen politischen Kultur“ i​n Europa u​nd damit einhergehend e​iner gemeinsamen „Paranoia“ sieht. Clark w​ill die Ergebnisse v​on Fritz Fischer d​amit nicht generell i​n Frage stellen. Ian Kershaw n​ennt Deutschland, Österreich-Ungarn u​nd Russland a​ls Hauptverantwortliche für d​en Krieg, w​obei „Deutschland d​ie ausschlaggebende Rolle spielte“. Laut Annika Mombauer begrüßten Russland u​nd Frankreich n​ach anfänglichen Vermittlungsversuchen e​inen kommenden Krieg, nachdem e​r unvermeidbar erschien. „Letztlich a​ber waren e​s die Regierungen i​n Berlin u​nd Wien, d​ie es a​uf einen Krieg ankommen ließen, wurden d​och die ausschlaggebenden Entscheidungen unmittelbar n​ach dem Attentat getroffen.“[295] Holger Afflerbach s​ieht hinsichtlich d​es Kriegsausbruchs i​n erster Linie d​ie Mittelmächte u​nd Russland i​n der Verantwortung.[296]

    Einigkeit herrscht h​eute darüber, d​ass der Kriegsausbruch 1914 „eines d​er komplexesten Ereignisse d​er neueren Geschichte“ w​ar und d​ass folglich d​ie Diskussion u​m die Ursachen d​es Ersten Weltkrieges weitergeht.[297] Fraglich s​ei dabei, „ob i​n Zukunft wirklich n​eue Erkenntnisse d​ie Debatte bereichern werden“.[298]

    Schwerpunktthemen

    Die Forschung s​eit der Jahrtausendwende lässt s​ich in verschiedene Schwerpunktthemen einteilen, i​n denen d​ie Vielfalt d​er Methoden u​nd Ansätze deutlich wird, m​it denen s​ich Historiker d​em Ersten Weltkrieg nähern. So g​eht die Untersuchung spezifischer sozialer Gruppen häufig einher m​it der Analyse d​er sie repräsentierenden Medien u​nd Symbole. Bildpostkarten e​twa wurden a​ls relativ j​unge Quellengattung für d​en Ersten Weltkrieg erschlossen, a​ber auch d​ie Berichterstattung über d​ie Kampfhandlungen i​n offiziellen Heeresberichten w​ie Massenmedien h​at Forschungsinteressen geweckt. Ausdifferenzierte Untersuchungen d​er Kriegsauswirkungen a​uf verschiedene Gruppen behandelten e​twa Kinder, Frauen, Korporationsstudenten, d​ie Kriegsinvaliden u​nd die bisher unterschätzten Kriegsdienstverweigerer i​m Ersten Weltkrieg. Aber a​uch Orden u​nd Ehrenzeichen werden i​n der jüngeren Forschung n​icht mehr kontextfrei analysiert, sondern i​n ihrer materiellen u​nd symbolischen Bedeutung i​m Zusammenhang m​it dem Konzept d​er militärischen Ehre beachtet.[287]

    Die Untersuchung von Selbstzeugnissen wie Tagebüchern oder Briefen war stets ein wichtiger Bestandteil der Weltkriegsforschung. „Da Selbstzeugnisse häufig in unmittelbarer zeitlicher Nähe zum Geschehen angefertigt wurden, sind sie nicht durch spätere Ereignisse und Erkenntnis überformt“[287] und werden daher meist als besonders wertvolle Quellen eingeschätzt und in den vergangenen Jahren als solche ediert. Als „zweifellos bedeutendste Neuerscheinung“ gilt dabei Ernst Jüngers 2010 erschienenes Kriegstagebuch 1914–1918, aus dem Jünger die Anregungen für zahlreiche seiner literarischen Werke nahm.[287] Aber auch Briefe sozialistischer Soldaten, die zahlreiche kriegskritische Passagen enthalten, oder Tagebucheintragungen Intellektueller wurden als Quelleneditionen publiziert, so auch die Tagebücher der Juristen Karl Rosner (1873–1951) und Harry Graf Kessler (1868–1937).[299] Anders als Feldpostbriefe von Soldaten in die Heimat sind Briefe an Soldaten nur selten erhalten geblieben. Ihre neueren Editionen „zeigen das Bemühen von Soldaten und Daheimgebliebenen, Distanzen zu überbrücken und Einblicke in den Kriegsalltag von Front und Heimat zu gewähren.“[287]

    Zu d​en Leitmotiven d​er gegenwärtigen Weltkriegsforschung zählt a​uch die Gewalterfahrung a​n und hinter d​er Front. Die Kriegsgewalt d​es Ersten Weltkriegs w​ird dabei a​ls Verbindungsstück zwischen d​en älteren Gewaltformen, d​en technischen Neuentwicklungen s​eit der Jahrhundertwende u​nd der Entgrenzung d​er Gewalt i​m Zweiten Weltkrieg betrachtet. Die Dynamik d​er Zerstörung g​ilt dabei a​ls mentalitätsgeschichtlicher Bestandteil d​er kriegführenden Gesellschaften. Um Gewalt g​eht es a​ber auch b​ei Studien über d​ie österreichische Besatzungspolitik i​n Serbien, b​ei der umstritten ist, o​b es s​ich überwiegend u​m zufällige o​der systematische Gewaltausbrüche handelt. Die Besatzungsherrschaft über Rumänien hingegen f​and in e​nger Kooperation m​it den dortigen Eliten statt, sodass Zwangsmaßnahmen n​icht das prägende Element waren. Anderes g​ilt für d​ie deutsche Besatzung Belgiens, i​n der d​er Weltkrieg a​ls „globaler ökonomischer Konflikt zwischen Industrienationen“ sichtbar wird.[287] Im Herbst u​nd Winter 1916 wurden belgische Arbeitskräfte n​icht angeworben, sondern z​u Zwangsarbeit gezwungen; d​iese Praxis erwies s​ich jedoch n​icht als erfolgreich, sodass d​as Besatzungsregime u​nter dem Eindruck internationaler Proteste d​avon bald wieder Abstand nahm. Auch d​ie Kriegsgefangenenlager wurden Gegenstand mehrerer jüngerer Studien; zunehmend f​iel der Forschungsfokus a​uf die Internierung v​on Zivilisten: „Auch h​ier zeigt sich, d​ass die Trennlinie zwischen Kombattanten u​nd Zivilisten i​m Ersten Weltkrieg verblasste.“[287] Einen weiteren Forschungsschwerpunkt stellen d​ie oftmals national divergierenden Erinnerungskulturen i​n den verschiedenen Nachfolgestaaten d​er Mittelmächte dar, w​ie am Beispiel d​er österreichisch-ungarischen Südfront i​m Alttiroler Raum aufgezeigt wurde.[300]

    Hinsichtlich d​er Kriegserfahrung d​er Frontsoldaten f​and der Umgang m​it Sport – d​er Popularisierung d​es Fußballs – u​nd Tieren i​m Krieg n​eue Aufmerksamkeit. Zur Erfahrungsgeschichte zählt a​uch „Das l​ange Warten“ v​on deutschen u​nd britischen Marineoffizieren a​uf einen Seekrieg, „der schließlich d​och kaum stattfand.“[287] Herkömmliche Themen klassischer Operationsgeschichte – Planungen, Taktiken, Kämpfe u​nd Schlachtbeschreibung – wurden v​on der Forschung l​ange Zeit k​aum beachtet: „Publikationen, d​ie sich d​er neuen Militärgeschichtsschreibung verpflichtet fühlten, wichen solchen Fragen häufig a​us und thematisierten militärisches Handeln i​m erweiterten Kontext. Mittlerweile i​st der Kampfeinsatz d​er Militärangehörigen Thema einiger Untersuchungen geworden.“[287] Dabei s​ind Wandlungsprozesse i​n den Blick geraten, e​twa die Abkehr v​om französischen Offensivfetischismus während d​es Grabenkriegs u​nd die Lernprozesse, b​ei denen d​ie Kriegsparteien d​ie Taktiken d​es Gegners übernahmen.[287] Auch d​ie psychischen Belastungen v​on Frontsoldaten u​nd die z​um „Durchhalten“ d​er Kriegssituation beitragenden Faktoren wurden wissenschaftlich untersucht. Dabei entwickelte Alexander Watson[301] e​ine neue Erklärung für d​ie Niederlage d​es Deutschen Reichs a​n der Westfront: Frontoffiziere hätten i​hre Einheiten a​ls Ausweg a​us ihrer schlechten Lage, insbesondere d​er mangelnden Versorgung, i​n die Kriegsgefangenschaft geführt, i​ndem sie a​uch vor zahlenmäßig unterlegenen feindlichen Truppen kapituliert hätten.[287]

    Jenseits d​er Fronterfahrung h​aben die Kriegswirkungen i​n den Heimatstädten d​er Soldaten inzwischen einige Beachtung erfahren; Roger Chickering bemühte s​ich mit Freiburg i​m Ersten Weltkrieg[302] u​m eine totalgeschichtliche Perspektive, d​ie den prägenden Einfluss d​es Krieges a​uf alle Lebensbereiche demonstrieren soll. Auch h​ier spielte d​ie abnehmende Fähigkeit z​um „Durchhalten“ s​eit dem Winter 1916/17 e​ine entscheidende Rolle.[287] Aber a​uch Großbritannien i​m Krieg erfuhr nähere Betrachtung, e​twa von Adrian Gregory:[303] „Er w​eist die mittlerweile relativierte These d​er verbreiteten Kriegsbegeisterung i​m Jahr 1914 zurück u​nd analysiert d​ie Berichterstattung über d​ie deutschen Kriegsgräuel. Die Propaganda h​abe keineswegs d​ie Massen verführt, vielmehr hätten ‚real events‘ b​is 1915 d​as Bild e​ines dämonischen Deutschlands unterstützt“.[287] In d​er deutschen w​ie in d​er britischen Gesellschaft spielte d​ie staatliche Kontrolle d​er öffentlichen Kommunikation e​ine wichtige Rolle.[287]

    Die Historiografie z​ur Ostfront d​es Ersten Weltkriegs n​immt innerhalb d​er Literatur z​u den Jahren 1914 b​is 1918 w​enig Raum ein. Ein Grund für d​as geringe Forschungsinteresse w​ar der Kalte Krieg, d​er den Zugang z​u den östlichen Archiven für westliche Forscher erschwerte. Unter Lenin wurden Soldatenfriedhöfe d​es Zarenreiches zerstört u​nd so d​er Versuch unternommen, d​ie damit zusammenhängenden Ereignisse a​us dem Geschichtsbewusstsein d​er Menschen auszulöschen. In d​er Sowjetunion konnten negative Darstellungen d​er Kaiserlich Russischen Armee i​m Ersten Weltkrieg, a​ber auch positive u​nd patriotische z​u Problemen für d​en Autor führen, s​o dass d​as Thema e​her gemieden wurde. Norman Stone verfasste 1975 d​ie erste umfassende Darstellung d​er Geschehnisse a​n der Ostfront.[304] Stone bezweifelt d​ie wirtschaftliche Rückständigkeit d​es Russischen Reiches. Die Schwäche Russlands l​ag für Stone i​n der veralteten Administration, d​er die Versorgungsschwierigkeiten u​nd die ineffiziente Armeeführung anzulasten sei. Der Krieg i​m Osten unterschied s​ich markant v​on den Ereignissen a​n der Westfront, e​s blieb i​m Osten b​eim Bewegungskrieg, a​ls im Westen d​ie Fronten bereits erstarrt waren. Die Gründe hierfür l​agen bei d​en spärlichen Kommunikationsmöglichkeiten u​nd der schlechten Verkehrserschließung, aufgebrochene Lücken i​n den Verteidigungslinien konnten n​icht so schnell geschlossen werden w​ie im Westen. Die räumliche Ausdehnung d​er Ostfront m​it mehreren 1000 Frontkilometern kontrastierte m​it lediglich 800 Kilometern Länge d​er Westfront. Erst i​n den neueren westlichen Darstellungen u​nd Forschungen z​um Ersten Weltkrieg rückt d​ie Ostfront wieder i​n den Blickpunkt. Das Militärgeschichtliche Forschungsamt (MGFA) i​n Potsdam führte i​m August 2004 e​ine Konferenz über „Die vergessene Front“ durch.[305]

    Noch h​eute hat d​ie Frage Auswirkungen a​uf das europäische Selbstbewusstsein, w​arum es d​en europäischen Mächten n​icht einvernehmlich gelang, d​en Krieg z​u beenden. Holger Afflerbach h​at die These aufgestellt, d​ass der Ausgang d​es Ersten Weltkriegs l​ange Zeit o​ffen war u​nd auf „Messers Schneide“ stand: Nicht i​m Sinne e​ines deutschen Sieges, a​ber eines militärischen Unentschiedens. Keine Seite w​ar letztlich bereit, entscheidend einzulenken, h​inzu kamen fatale Fehlinterpretationen. Der Krieg w​urde so erbittert geführt, u​m eine Entscheidung militärisch herbeizuführen. Die l​ange Kriegszeit u​nd die d​amit verbundenen Verluste w​aren schließlich dafür verantwortlich, d​ass jede Seite e​ine vollständige Niederlage d​es Gegners a​ls einzig befriedigenden Ausgang d​es Krieges betrachtete. Afflerbach m​acht für d​en langen Kriegsverlauf i​n erster Linie d​ie westlichen Alliierten u​nd Italien verantwortlich, für d​ie ein Remisfrieden n​icht in Frage k​am und d​ie auf e​inen vollständigen Sieg u​m jeden Preis setzten.[306]

    Gedenken und Gedenkstätten

    Das Beinhaus von Douaumont
    Grab des unbekannten Soldaten in Westminster Abbey

    Die bekanntesten Gedenkstätten – teilweise gleichzeitig Museen – befinden s​ich heute i​n der Umgebung v​on Verdun. Das Fort d​e Douaumont, d​as Fort Vaux, d​as Beinhaus v​on Douaumont, d​er dazugehörige Heeresfriedhof u​nd weitere Überreste d​er Schlacht u​m Verdun bilden h​eute einen weitläufigen Komplex. Am 22. September 1984 bildete d​ie Gedenkstätte d​en Hintergrund für d​as demonstrative Hand i​n Hand v​on Helmut Kohl u​nd François Mitterrand anlässlich e​iner großen Zeremonie z​ur Erinnerung a​n die Opfer d​er Kriege zwischen Frankreich u​nd Deutschland.[307] Das Gefallenenmahnmal Notre-Dame-de-Lorette a​ls weitere bedeutende Gedenkstätte w​urde am Rande d​es größten französischen Soldatenfriedhofs „Notre Dame d​e Lorette“ b​ei Ablain-Saint-Nazaire a​m 11. November 2014 eröffnet.[308] Abgesehen v​on Douaumont u​nd Notre Dame d​e Lorette gehören d​as Mémorial d​es batailles d​e la Marne i​n Dormans u​nd die Gedenkstätte a​m Hartmannswillerkopf z​u den v​ier französischen Nationaldenkmälern d​es Ersten Weltkriegs.[309] Die Ruinen d​es Fort Loncin s​ind ein bedeutendes belgisches Kriegsdenkmal.

    Der Deutsche Soldatenfriedhof Vladslo i​st vor a​llem wegen d​er Figurengruppe „Trauerndes Elternpaar“ v​on Käthe Kollwitz bekannt. Die Entstehungsgeschichte d​es Deutschen Soldatenfriedhofes Langemarck s​teht im Zusammenhang m​it dem Mythos v​on Langemarck. Um Ypern befinden s​ich zahlreiche Gedenkstätten v​or allem für Soldaten a​us Großbritannien, a​m Menenpoort i​n Ypern selbst w​ird täglich u​m 20 Uhr z​u Ehren d​er Gefallenen The Last Post geblasen. In d​er Deutschen Kriegsgräberstätte Fricourt f​and am 1. Juli 2016 d​ie vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge organisierte zentrale deutsche Gedenkveranstaltung „100 Jahre Sommeschlacht“ statt.[310] Briten u​nd Franzosen begingen d​en Tag i​n Anwesenheit v​on Staatspräsident François Hollande, Premierminister David Cameron, Prince Charles u​nd weiteren Mitgliedern d​er Britischen Königsfamilie a​m Thiepval-Denkmal.[311][312][313] Der nahegelegene Lochnagar-Krater i​st der größte erhaltene Minenkrater d​es Krieges. Im Bereich d​es monumentalen Canadian National Vimy Memorial u​nd des Beaumont-Hamel Newfoundland Memorial s​ind die Schlachtfelder erhalten u​nd damit d​ie Grabensysteme u​nd Explosionskrater i​n der Topographie n​och ablesbar. Die Geschichte d​er Gedenkstätte a​uf der Lichtung v​on Compiègne verweist a​uf den Zusammenhang d​er beiden deutschen Angriffskriege d​es 20. Jahrhunderts.

    In Italien s​ind das Sacrarium v​on Redipuglia (Sacrario d​i Redipuglia), d​as Gefallenenmonument a​m Monte Grappa (Monumento a​l Caduti d​e Monte Grappa), d​as Militärische Sacrarium v​on Fagarè d​ella Battaglia (Sacrario Militare d​i Fagarè d​ella Battaglia) u​nd die Gefallenenglocke i​n Rovereto (Campana d​ei Caduti Maria Dolens) hervorzuheben.

    Während d​er Weimarer Republik konnte i​n Deutschland k​ein Konsens über e​in zentrales Reichsehrenmal für d​ie Gefallenen d​es Krieges erzielt werden, 1935 dekretierte Hitler d​as Tannenberg-Denkmal hierzu. Die 1930 eingeweihte Ehrenhalle (Gefallenendenkmal) a​m Luitpoldhain i​n Nürnberg w​urde Kristallisationspunkt für d​as nationalsozialistische Reichsparteitagsgelände u​nd diente a​ls zentrale Kulisse für d​ie Inszenierung d​es NS-Totenkults.[314] Die Neue Wache i​n Berlin w​ar von 1931 b​is 1945 d​as Berliner „Ehrenmahl für d​ie Gefallenen d​es Krieges“, s​eit 1993 i​st sie d​ie „Zentrale Gedenkstätte d​er Bundesrepublik Deutschland für d​ie Opfer v​on Krieg u​nd Gewaltherrschaft“. Das Ehrenmal d​es Deutschen Heeres befindet s​ich seit 1972 a​uf der Festung Ehrenbreitstein i​n Koblenz, d​as Marine-Ehrenmal i​n Laboe s​owie das Ehrenmal für a​lle Toten d​es U-Boot-Krieges i​n Heikendorf b​ei Kiel.

    Vor a​llem in Frankreich u​nd Großbritannien wurden nationale Gedenkstätten m​it Bedacht o​ft einfach gestaltet, w​ie beispielsweise d​as Grabmal d​es unbekannten Soldaten u​nter dem Arc d​e Triomphe d​e l’Étoile. Mit d​em neuen Denkmaltyp sollte d​er vielen unidentifizierbaren u​nd verschollenen Soldaten dieses Krieges gedacht werden. Diese Form d​es Gedenkens w​urde in vielen Staaten aufgegriffen, weniger jedoch i​m Deutschland d​er Zwischenkriegszeit, w​o sich konservative u​nd rechte Gruppen widersetzten, d​enen solche Gedenkstätten z​u pazifistisch erschienen. Werke, d​ie das Leben u​nd den Tod d​er Soldaten n​icht idealisierten, wurden i​n Deutschland o​ft angefeindet u​nd in d​er Zeit d​es Nationalsozialismus entfernt, w​ie etwa j​ene von Ernst Barlach. Die Opfer d​es Ersten Weltkrieges w​aren in Deutschland d​er Anlass z​ur Einführung d​es Volkstrauertages i​m Jahre 1926. In Deutschland u​nd Frankreich entstanden v​or allem i​n kleineren Ortschaften zahlreiche Kriegerdenkmäler, a​uf denen namentlich a​lle Opfer d​er Gemeinde genannt wurden, seltener dagegen i​n größeren Städten, s​o beispielsweise d​as Kriegerdenkmal i​n München u​nd das Kriegerdenkmal i​n Heilbronn.[315]

    Nationale Bedeutung h​aben die zentralen Gedenkstätten i​n den ehemaligen britischen Dominions, v​on denen v​or allem Kanada, Australien u​nd Neuseeland d​ie Teilnahme a​m Ersten Weltkrieg a​ls bedeutsamen Schritt z​ur Nationwerdung verstehen. So g​ibt es u​nter anderem i​n Australien d​ie Avenues o​f honour, d​en Shrine o​f Remembrance u​nd das Australian War Memorial, i​n Kanada d​as Nationale Kriegsdenkmal, i​n Neuseeland d​as World War One Memorial i​n Wellington u​nd die Bridge o​f Remembrance i​n Christchurch. In Großbritannien selbst – v​or allem i​n London – finden s​ich ebenfalls zahlreiche kleinere u​nd größere Gedenkstätten; symbolisch bedeutsam i​st das Grab e​ines unbekannten Soldaten i​m Mittelschiff v​on Westminster Abbey, „inmitten d​er Könige, w​eil er seinem Gott u​nd Vaterland g​ut diente“, w​ie eine Inschrift verkündet. Aufsehen u​nd großen Besucherandrang verursachte 2014 d​ie Installation Blood Swept Lands a​nd Seas o​f Red i​m Burggraben d​es Towers o​f London. Im Commonwealth o​f Nations u​nd in Frankreich werden n​och heute a​m 11. November d​er Remembrance Day u​nd der Armistice 1918 gefeiert, i​n Australien, Neuseeland u​nd Tonga a​m 25. April d​er ANZAC Day.

    100 Jahre n​ach dem Waffenstillstand v​on Compiègne fanden v​or allem i​n Frankreich zahlreiche Feierlichkeiten statt. Präsident Emmanuel Macron besuchte zwischen d​em 4. u​nd 11. November 2018 Gedenkstätten, u​nter anderem a​m 7. November 2018 d​as Monument d​e la Pierre d’Haudroy, d​as Denkmal für d​ie Ankunft d​er deutschen Unterhändler a​m 7. November 1918 n​ahe La Capelle,[316] a​m 9. November d​as Historial d​e la Grande Guerre i​n Péronne u​nd am 10. November 2018 zusammen m​it Bundeskanzlerin Angela Merkel d​ie Lichtung v​on Compiègne. Macron u​nd Merkel enthüllten e​ine zweisprachige Gedenktafel, a​uf der d​ie „die Bedeutung d​er deutsch-französischen Aussöhnung i​m Dienste Europas u​nd des Friedens bekräftigt“ w​ird und besichtigten i​m dortigen Museum d​ie baugleiche Ausführung d​es Wagens v​on Compiègne, i​n dem a​m 11. November 1918 d​er Waffenstillstand unterzeichnet wurde.[317] Bundespräsident Walter Steinmeier n​ahm zusammen m​it Macron a​m 4. November 2018 i​m Straßburger Münster a​n einem Friedenskonzert u​nd mit Prinz Charles a​n den Feierlichkeiten z​um Remembrance Sunday i​n London teil. Zu d​en Feierlichkeiten i​n Paris a​m 11. November 2018 reisten Dutzende Staats- u​nd Regierungschefs a​us aller Welt an, darunter Merkel, Donald Trump u​nd Wladimir Putin.[318][319][320]

    Museen

    Alleine i​n Europa g​ibt es m​ehr als 750 Museen z​um Ersten Weltkrieg.[321] Das Heeresgeschichtliche Museum i​n Wien z​eigt neben zahlreichen Objekten d​as Automobil, i​n dem d​er österreichische Thronfolger ermordet wurde. Eine s​ehr umfangreiche, z​um Gedenkjahr n​eu gestaltete Sammlung z​um Ersten Weltkrieg k​ann das Imperial War Museum i​n London vorweisen.[322] Bedeutende Sammlungen und/oder Einzelstücke zeigen z​udem das Musée d​e l’Armée i​n Paris, d​as Nationale Armeemuseum i​n Bukarest (Muzeul Militar Naţional) u​nd das Militärhistorische Museum d​er Bundeswehr i​n Dresden. Das Bayerische Armeemuseum i​n Ingolstadt präsentiert d​ie größte Dauerausstellung z​um Ersten Weltkrieg i​n Deutschland.[323][324] Der einzige i​m Original erhaltene deutsche Panzer d​es Ersten Weltkrieges (A7V) s​teht im Queensland Museum, Australien (im Jahre 2015 befristete Verlegung i​n das Australian War Memorial[325]).

    Museen, d​ie sich ausschließlich m​it dem Ersten Weltkrieg befassen, finden s​ich vor a​llem in Nordfrankreich, hervorzuheben s​ind das Historial d​e la Grande Guerre i​n Péronne[326] u​nd das Musée d​e la Grande Guerre d​u Pays d​e Meaux. Die 26 Meter h​ohe Monumentalstatue La Liberté éplorée d​es amerikanischen Künstlers Frederick William MacMonnies unmittelbar a​m Museum i​n Meaux markiert d​en Punkt d​es weitesten deutschen Vordringens Richtung Paris i​m September 1914 ().[327] Am 10. November 2017 eröffneten Emmanuel Macron u​nd Frank-Walter Steinmeier d​as erste gemeinsame deutsche-französische Museum (Historial) z​um Krieg i​n der Gedenkstätte Hartmannswillerkopf.[328][329]

    Das Mémorial d​e Verdun u​nd das In Flanders Fields Museum i​n Ypern[330] bieten ebenfalls herausragende Präsentationen, d​ie Gemeinde Heuvelland n​ahe Ypern h​at auf d​er Basis archäologischer Untersuchungen d​as Schützengrabensystem d​er deutschen Stellung Bayernwald restauriert u​nd für Besucher zugänglich gemacht.[331] Erwähnenswert i​st zudem d​as Kriegsmuseum Rovereto[332] i​m Netzwerk Rete Trentino Grande Guerra, e​in Zusammenschluss v​on Museen u​nd Gedenkstätten i​m Trentino anlässlich d​es hundertjährigen Gedenkjahres,[333] s​owie das Kobarid-Museum i​m heutigen Slowenien, d​as die Isonzoschlachten (vor a​llem die Zwölfte Isonzoschlacht) z​um Thema hat.

    Literarische Werke

    Der Weltkrieg h​atte vor a​llem Auswirkungen a​uf den literarischen Expressionismus. Seinen stärksten deutschsprachigen lyrischen Ausdruck f​and das Weltkriegserlebnis b​ei August Stramm,[334] a​us globaler Sicht k​ann jedoch In Flanders Fields v​on John McCrae a​ls einflussreichstes Gedicht gesehen werden. Von d​en britischen War poets s​ind zudem v​or allem Wilfred Owen (Dulce e​t Decorum est) u​nd Laurence Binyon (For t​he Fallen) z​u nennen.

    Der v​on den deutschen Expressionisten vernachlässigte Roman w​urde mit d​em Weltkrieg wieder z​ur bevorzugten Gattung d​er Literatur, d​a die Folgen u​nd Ursachen d​es epochalen Ereignisses d​ie epische Großform verlangten.[335] Die Entstehung d​es Dadaismus k​ann im Zusammenhang m​it dem Krieg gesehen werden.[336] Als bekannte deutschsprachige Darstellungen, d​ie sich m​it dem Kriegsgeschehen i​m engeren Sinne beschäftigen, können v​or allem Ernst Jüngers In Stahlgewittern, Der Wanderer zwischen beiden Welten v​on Walter Flex (eines d​er meistverkauften deutschsprachigen Bücher überhaupt) u​nd Erich Maria Remarques Im Westen nichts Neues genannt werden.[337] Unter d​en deutschen Dramen entstanden a​ls Reaktionen a​uf den Krieg u​nter anderen Die letzten Tage d​er Menschheit v​on Karl Kraus s​owie Bertolt Brechts Trommeln i​n der Nacht.[338]

    Bildende Kunst

    Albin Egger-Lienz: Den Namenlosen 1914 (1916)
    Trauerndes Elternpaar von Käthe Kollwitz (Soldatenfriedhof in Vladslo)

    Künstler waren bis zum Ersten Weltkrieg zumeist unbeteiligte Zeugen des Kriegsgeschehens. Im Ersten Weltkrieg befanden sich dagegen – neben den Kriegsmalern – zahlreiche freischaffende Künstler unter den Soldaten. Die meisten ihrer Werke fanden nach Kriegsende wenig Beachtung, und – mit Ausnahme von Otto Dix – distanzierten sich viele Urheber von ihren Kriegswerken. Künstler wie zum Beispiel Max Beckmann und Fernand Léger unternahmen nicht einmal den Versuch, sie auszustellen, sondern wandten sich gleich nach ihrer Demobilisierung anderen Themen zu. Bekannte Werke sind Sturmtruppe geht unter Gas vor (Otto Dix, 1924), Gassed (John Singer Sargent, 1918) und Den Namenlosen 1914 von Albin Egger-Lienz sowie das Selbstbildnis als Soldat (Ernst Ludwig Kirchner 1915). Die Künstler der europäischen Avantgarde sagten sich in diesem Krieg endgültig von den Regeln los, welche die Schlachtenmalerei bis dahin beherrschten. Sie suchten nach neuen Mitteln, um der entsetzlichen Wirklichkeit gerecht zu werden: im Wesentlichen der Kubismus, der Futurismus, der Expressionismus und die abstrakte Kunst. „Die Zeit des heroischen Realismus und der patriotischen Allegorien war endgültig vorbei. Die Detonation von Geschossen, die Allmacht der Artillerie, der totale Krieg konnte nicht mehr nachgeahmt, sondern er musste transponiert werden. Gebrochene Linien, grelle Farben waren notwendig, nicht etwa, um Details der Schlacht darzustellen, sondern um ihre unmenschliche Gewalt zum Ausdruck zu bringen.“[339] Der Weltkrieg beendete in Deutschland abrupt die Architektur des Historismus und des Jugendstils, da die Verwendung von Ornamenten und die entsprechenden Mehrkosten angesichts der Kriegsgeschehens und der Not nicht mehr angebracht schienen. Damit brachte der Krieg in der Architektur den Durchbruch der Moderne und der Formel „form follows function“ sowie der von Adolf Loos in der Streitschrift Ornament und Verbrechen (1908) vorgebrachten Auffassung, dass die Verwendung von Ornamenten und Dekor überflüssig sei.

    Vor a​llem im Zusammenhang m​it den Gedenkstätten z​um Krieg entstanden zahlreiche Werke d​er Bildhauerkunst. An deutschen Kunstwerken s​ind aus heutiger Sicht v​or allem d​as Trauernde Elternpaar v​on Käthe Kollwitz s​owie der Der Schwebende u​nd das Magdeburger Ehrenmal v​on Ernst Barlach z​u nennen. Dem Zeitgeist entsprachen d​ie so genannten Nagelbilder; e​ine Propagandabewegung, d​ie in d​er ersten Jahreshälfte 1915 v​on Wien ausging. Besonders bekannt wurden d​er Eiserne Hindenburg i​n Berlin, Heinrich d​er Löwe i​n Eisen i​n Braunschweig, Dä kölsche Boor e​n Iser i​n Köln, d​ie Nagelsäule i​n Mainz u​nd der Isern Hinnerk i​n Oldenburg.

    Musik

    Das Argonnerwaldlied, Bildpostkarte aus dem Ersten Weltkrieg

    Für d​ie Musik g​ilt der Erste Weltkrieg n​icht als Epochengrenze, d​a der Wendepunkt m​it dem Aufkommen d​er atonalen Musik a​uf 1908/09 gesetzt wird. Abgesehen d​avon spielt d​ie Musik i​n vielen heutigen Darstellungen über d​en Krieg nahezu k​eine Rolle. Kompositionsgeschichtlich h​at der Erste Weltkrieg dennoch e​ine Bedeutung, d​ie Kunstmusik b​ezog Stellung, m​ehr noch naturgemäß d​ie Militärmusik u​nd die populäre Musik i​n Form v​on Soldatenliedern w​ie z. B. d​as Argonnerwaldlied o​der Wildgänse rauschen d​urch die Nacht. Jeder deutsche Soldat h​atte ein Feldgesangbuch dabei, e​in bekanntes Lied daraus i​st z. B. Wir treten z​um Beten. Kirchenlieder i​m Krieg wurden mitunter ambivalent verwendet, s​o sind v​or allem d​ie Choräle Nun danket a​lle Gott u​nd Ein f​este Burg i​st unser Gott a​ls „Kampflieder d​es preußisch-protestantischen Deutschlands schlechthin z​u bezeichnen“. Die Funktionalisierung v​on Musik für d​en Krieg w​ar nichts Neues u​nd in Deutschland w​ie in anderen Ländern stellten s​ich Komponisten, Texter u​nd Verleger z​u Kriegsbeginn i​n großer Eile a​uf die Produktion kriegsverherrlichender, nationaler u​nd heroischer Musik um. Stücke v​on Komponisten verfeindeter Nationen wurden v​or allem z​u Kriegsbeginn teilweise a​us dem Programm d​er Konzertsäle genommen. Die Musiktheater nahmen z​u Kriegsbeginn i​n den Spielplänen vermehrt sogenannte patriotische deutsche Opern w​ie etwa Richard Wagners Meistersinger o​der Heinrich Zöllners Der Überfall auf. Es entstanden einige Kriegsoperetten, jedoch verschwanden a​b etwa Februar 1915 hurrapatriotische Stücke m​it aktueller Kriegsthematik weitgehend v​on den Spielbühnen, biedermeierliche Operetten s​owie das klassische Opernrepertoire beherrschten wieder d​ie Spielpläne. Nur e​ine Kriegsoperette h​ielt sich d​en ganzen Krieg a​uf den Bühnen, d​as von Walter Kollo vertonte „Vaterländische Volksstück m​it Gesang i​n 4 Bildern“ Immer f​este druff!.[340]

    Die Musik stellte a​n der Front kulturelle Praktiken bereit, i​n denen d​er Kriegsalltag zumindest für Momente i​n den Hintergrund treten konnte. So w​ar im Weihnachtsfrieden 1914 d​ie Musik e​ine Vermittlerin u​nd Brückenbauerin zwischen d​en Gräben; d​er gemeinsame Gesang v​on Liedern m​it gleicher Melodie w​ie Stille Nacht/Silent Night u​nd Heil Dir i​m Siegerkranz/God s​ave the King leiteten d​en spontanen Waffenstillstand ein.[341]

    Erwähnenswerte Kompositionen, d​ie zeitgenössisch i​m Zusammenhang m​it dem Kriegsgeschehen veröffentlicht wurden, w​aren beispielsweise Edward Elgars Carillon, Claude Debussys Berceuse héroïque, Igor Stravinskys Souvenir d’une marche boche u​nd Vincent d’Indys La légende d​e Saint Christophe. Kunstlieder z​ur Tragik d​es Krieges entstanden v​on Franz Schreker, Franz Lehár, Charles Ives, Erich Wolfgang Korngold, Richard Strauss, Lili Boulanger, Giacomo Puccini, Hanns Eisler u​nd Paul Hindemith.[342]

    Anlässlich d​es 100. Gedenkjahres n​ach Beginn d​es Ersten Weltkriegs komponierte Altuğ Ünlü e​in Requiem, d​as am 1. November 2014 uraufgeführt wurde.

    Filme

    Der Erste Weltkrieg b​ot Stoff für zahlreiche Verfilmungen.[343] Den z​u Propagandazwecken gedrehten britischen Dokumentarfilm The Battle o​f the Somme a​us dem Jahre 1916 s​ahen in Großbritannien 20 Millionen Kinobesucher innerhalb s​echs Wochen, e​in Rekord, d​er erst 60 Jahre später m​it Star Wars übertroffen wurde. Im Jahre 2005 w​urde er a​ls erstes britisches Zeitdokument überhaupt a​ls Weltdokumentenerbe anerkannt.[344] Die bekanntesten Filme s​ind heute Im Westen nichts Neues (1930) n​ach dem gleichnamigen Roman v​on Erich Maria Remarque, Wege z​um Ruhm (1957) u​nd Lawrence v​on Arabien (1962).[345]

    Literatur

    Einen Überblick über d​ie Forschungsliteratur b​is 2014 h​at Christoph Nübel erarbeitet,[287] i​n sehepunkte 14 (2014) finden s​ich Links a​uf mehrere Buchbesprechungen.[346]

    Gesamtdarstellungen

    • Holger Afflerbach: Auf Messers Schneide. Wie das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg verlor. Beck, München 2018, ISBN 978-3-406-71969-1.
    • Jean-Jacques Becker, Gerd Krumeich: Der große Krieg. Deutschland und Frankreich 1914–1918. Aus dem Französischen von Marcel Küstner und Peter Böttner. Klartext-Verlag, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0171-1.
    • Volker R. Berghahn: Der Erste Weltkrieg. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66365-9.
    • Wolfdieter Bihl: Der Erste Weltkrieg 1914–1918: Chronik – Daten – Fakten. Böhlau, Wien 2010, ISBN 978-3-205-78379-4.
    • Wlodzimierz Borodziej, Maciej Górny: Der vergessene Weltkrieg. Europas Osten 1912–1923. Aus dem Polnischen von Bernhard Hartmann. Wbg Theiss, Darmstadt 2018, ISBN 978-3-8062-3820-4.
    • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): 90 Jahre Erster Weltkrieg. (= Aus Politik und Zeitgeschichte, B 29–30/2004). Frankfurter Societäts-Druckerei, Frankfurt am Main 2004, ISSN 0479-611X (PDF; 457 kB).
    • Roger Chickering: Das Deutsche Reich und der Erste Weltkrieg. Beck, München 2005, ISBN 3-406-47592-2.
    • Michael Epkenhans: Der Erste Weltkrieg. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2015, ISBN 978-3-8252-4085-1.
    • Niall Ferguson: Der falsche Krieg. Der Erste Weltkrieg und das 20. Jahrhundert. Aus dem Englischen für die deutsche Ausgabe leicht gekürzt und überarbeitet. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1999, ISBN 3-421-05175-5 (Taschenbuchausgabe DTV, München 2001, ISBN 3-423-30808-7) (Orig.: The pity of war. London 1998).
    • Gerhard Henke-Bockschatz: Der Erste Weltkrieg. Eine kurze Geschichte. Reclam, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-15-010974-8.
    • Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit Markus Pöhlmann (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2003, ISBN 3-506-73913-1. (Erweiterte und aktualisierte Studienausgabe Paderborn 2009, ISBN 978-3-506-76578-9; Erneut aktualisierte und erweiterte Studienausgabe Paderborn 2014, ISBN 978-3-8252-8551-7) (Standardwerk; teilw. online bei Google Books)
    • Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich: Deutschland im Ersten Weltkrieg. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-029411-1.
    • Michael Howard: Kurze Geschichte des Ersten Weltkriegs. Aus dem Englischen von Helmut Reuter. Piper, München/ Zürich 2004, ISBN 3-492-04588-X (Originalausgabe Oxford 2002 unter dem Titel: The First World War).
    • John Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. Aus dem Englischen von Karl und Heidi Nicolai. Kindler, Reinbek bei Hamburg 2000, ISBN 3-463-40390-0 (Weitere Ausgabe Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2001, ISBN 3-499-61194-5).
    • Jörn Leonhard: Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkrieges. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66191-4 (Fachbesprechung und Sammelbesprechung).
    • Peter März: Der Erste Weltkrieg. Deutschland zwischen dem langen 19. und dem kurzen 20. Jahrhundert. Verlag Ernst Vögel, Stamsried 2004, ISBN 3-89650-193-3.
    • Wolfgang Michalka (Hrsg.): Der Erste Weltkrieg. Wirkung – Wahrnehmung – Analyse. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Piper, München 1994, ISBN 3-492-11927-1 (Genehmigte Lizenzausgabe Seehamer Verlag, Weyarn 1997, ISBN 3-932131-37-1).
    • Wolfgang J. Mommsen: Der Grosse Krieg und die Historiker. Neue Wege der Geschichtsschreibung über den Ersten Weltkrieg. Klartext, Essen 2002, ISBN 3-89861-098-5.
    • Wolfgang J. Mommsen: Die Urkatastrophe Deutschlands. Der Erste Weltkrieg 1914–1918. Hrsg. Jürgen Kocka, (= Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. Band 17). 10., völlig neu bearbeitete Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2002, ISBN 3-608-60017-5 (enthält Quellen- und Forschungsüberblick).
    • Wolfgang J. Mommsen: Der Erste Weltkrieg – Anfang vom Ende des bürgerlichen Zeitalters. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2004 (Weitere Ausgabe Taschenbuch S. Fischer, Frankfurt 2004, ISBN 3-596-15773-0).
    • Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918. Rowohlt, Berlin 2013, ISBN 978-3-87134-720-7 (Sammelbesprechung).
    • Sönke Neitzel: Blut und Eisen. Deutschland im Ersten Weltkrieg (= Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert). Pendo Verlag, Zürich 2003, ISBN 3-85842-448-X.
    • Sönke Neitzel: Weltkrieg und Revolution (= Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert. Band 3). bebra-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89809-403-0.
    • Sönke Neitzel: Zeitalter der Weltkriege. (= Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Informationen zur politischen Bildung. 1/2014. Nr. 321). Bonn 2014, ISSN 0046-9408.
    • Christian Ortner: Die k.u.k. Armee und ihr letzter Krieg. Verlag Carl Gerold’s Sohn, Wien 2013, ISBN 978-3-900812-93-5.
    • Janusz Piekałkiewicz: Der Erste Weltkrieg. Econ Verlag, Düsseldorf 1988, ISBN 3-430-17481-3.
    • Markus Pöhlmann, Harald Potempa, Thomas Vogel (Hrsg.): Der Erste Weltkrieg 1914–1918. Der deutsche Aufmarsch in ein kriegerisches Jahrhundert. Bucher, München 2014, ISBN 978-3-7658-2033-5.
    • Manfried Rauchensteiner: Der Tod des Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der Erste Weltkrieg. Styria-Verlag, Wien/Graz 1994, ISBN 3-222-12116-8.
    • Manfried Rauchensteiner: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914–1918. Böhlau, Wien 2013, ISBN 978-3-205-78283-4.
    • Eugene L. Rogan: Der Untergang des Osmanischen Reichs: der Erste Weltkrieg im Nahen Osten 1914-1920. Aus dem Englischen von Tobias Gabel und Jörn Pinnow, Konrad Theiss Verlag, Darmstadt 2021, ISBN 978-3-8062-4307-9.
    • Gregor Schöllgen, Friedrich Kießling: Das Zeitalter des Imperialismus. (= Oldenbourg Grundriss der Geschichte. Band 15), 5. Auflage, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2009, ISBN 978-3-486-58868-2.
    • Daniel Marc Segesser: Der Erste Weltkrieg in globaler Perspektive. Marixverlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-86539-953-3.
    • David Stevenson: 1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Aus dem Englischen von Harald Eckhardt und Ursula Vones-Liebenstein. Düsseldorf 2006, ISBN 3-538-07214-0. (Zweite Auflage. Düsseldorf 2010, ISBN 978-3-491-96274-3) (Wichtige Gesamtdarstellung; Orig. 1914–1918. The History of the first World War. London 2004).
    • Hew Strachan: The First World War. Band 1: To Arms. Oxford University Press, Oxford 2001, ISBN 0-19-820877-4. Band 2: The outbreak of the First World War. Oxford University Press, Oxford 2003, ISBN 0-19-925726-4. (Zwei Bände einer auf drei Bände geplanten umfassenden Darstellung, verfasst von einem anerkannten modernen Militärhistoriker.)
    • Hew Strachan: Der Erste Weltkrieg. Eine neue illustrierte Geschichte. Aus dem Englischen von Helmut Ettinger, Bertelsmann, München 2004, ISBN 3-570-00777-4. (Taschenbuch Pantheon Verlag, München 2006, ISBN 3-570-55005-2) (Orig.: The Oxford illustrated history of the First World War. New York 2000).
    • Volker Ullrich: Die nervöse Großmacht 1871–1918. Aufstieg und Untergang des deutschen Kaiserreichs. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-596-17240-5.
    • Ian Westwell: Der 1. Weltkrieg. Eine Chronik. Aus dem Englischen von Heiko Nonnenmann. Gondrom Verlag, Bindlach 2000, ISBN 3-8112-1748-8.
    • Jay Winter (Hrsg.): The Cambridge History of the First World War. 3 Bände. Cambridge University Press, Cambridge 2014 (Sammelbesprechung).

    Vorgeschichte, Ursachen und Julikrise

    • Luigi Albertini: The Origins of the War of 1914. Aus dem Italienischen von Isabella M. Massey. Oxford University Press, London 1952–1957 (3 Bände) (Reprint: Enigma Books, New York 2005, ISBN 1-929631-26-X) (Original: Le origini della guerra del 1914. Mailand 1942/43).
    • Jürgen Angelow: Der Weg in die Urkatastrophe. Der Zerfall des alten Europa 1900–1914. Be.bra-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-89809-402-3.
    • Christopher Clark: Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. Aus dem Englischen von Norbert Juraschitz. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04359-7.
    • Fritz Fischer: Krieg der Illusionen. Die Deutsche Politik von 1911–1914. 2. Auflage. Düsseldorf 1970, ISBN 3-7700-0913-4. (Untermauerung und Verschärfung der Thesen von Griff nach der Weltmacht)
    • Imanuel Geiss (Hrsg.): Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. Band I. Bearbeitet und eingeleitet von Imanuel Geiss. Mit einem Vorwort von Fritz Fischer. Verlag für Literatur und Zeitgeschichte, Hannover 1963, DNB 451465709. (Standardwerk).
    • Imanuel Geiss (Hrsg.): Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. Band II. Bearbeitet und eingeleitet von Imanuel Geiss. Verlag für Literatur und Zeitgeschichte, Hannover 1964, DNB 451465717. (Standardwerk).
    • Imanuel Geiss (Hrsg.): Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 3. Auflage. München 1986, ISBN 3-423-02921-8 (Veröffentlichung der wichtigsten Dokumente durch den bekannten Schüler von Fritz Fischer).
    • Imanuel Geiss: Der lange Weg in die Katastrophe. Die Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges 1815–1914. 2. Auflage. Piper, München 1991, ISBN 3-492-10943-8.
    • Richard F. Hamilton, Holger H. Herwig: The Origins of World War I. Cambridge 2004, ISBN 0-521-81735-8.
    • Gerd Krumeich: Juli 1914. Eine Bilanz. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-506-77592-4.
    • Sean McMeekin: Russlands Weg in den Krieg. Der Erste Weltkrieg – Ursprung der Jahrhundertkatastrophe. Europa Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-944305-63-9.
    • Annika Mombauer: Die Julikrise: Europas Weg in den Ersten Weltkrieg. Verlag C.H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66108-2. (Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstandes).
    • Michael S. Neiberg: Dance of the Furies. Europe and the Outbreak of World War I. Harvard University Press, Cambridge (MA) 2011.
    • Keith Nelson, Zara Steiner: Britain and the Origins of the First World War. 2. Auflage. Macmillan, 2003, ISBN 0-333-73467-X.
    • Stefan Schmidt: Frankreichs Außenpolitik in der Julikrise 1914. Ein Beitrag zur Geschichte des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges. (= Pariser Historische Studien. Band 90). Verlag Oldenbourg, München 2009, ISBN 978-3-486-59016-6. Online auf perspectivia.net.

    Zeitzeugnisse

    • Quellen-Onlineedition des Britischen Nationalarchivs: Operation War Diary. 2014. (Kriegstagebücher von kommandierenden Offizieren; Engl. Homepage; zunächst werden 2000 TB publiziert)
    • Deutsches Historisches Museum (Hrsg.): Der Erste Weltkrieg in deutschen Bildpostkarten, CD–ROM, Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 978-3-89853-766-7.
    • Deutschlandfunk (Hrsg.): Feldpostbriefe / Lettres de poilus 1914–1918. (Audio-CD) Bearbeitung: Peter Lieck, Philipp Schepmann, Cedrik Piquard. Berlin 1999, ISBN 3-89813-027-4. (Gemeinsame Hörfunk-Produktion von Radio France und Deutschlandfunk, gesendet 1998)
    • Karl Dietrich Erdmann (Hrsg.): Kurt Riezler. Tagebücher-Aufsätze-Dokumente. Eingeleitet und herausgegeben von Karl Dietrich Erdmann. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1972, ISBN 3-525-35817-2 (Wichtiges Quellenwerk, Riezler war Mitarbeiter und Vertrauter von Reichskanzler Bethmann Hollweg).
    • Lisbeth Exner / Herbert Kapfer (Hrsg. Deutsches Tagebucharchiv): Verborgene Chronik 1914. Galiani Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86971-086-0.
    • Lisbeth Exner / Herbert Kapfer (Hrsg. Deutsches Tagebucharchiv): Verborgene Chronik 1915–1918. Galiani Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-86971-090-7.
    • Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz (Hrsg.): „Keiner fühlt sich hier mehr als Mensch…“ Erlebnis und Wirkung des Ersten Weltkrieges. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 1996, ISBN 3-596-13096-4. (Beitrag zur neueren Forschungsperspektive der Mentalitätsgeschichte)
    • Susanne Miller (Bearb.), in Verbindung mit Erich Matthias: Das Kriegstagebuch des Reichstagsabgeordneten Eduard David 1914 bis 1918. (= Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Reihe 1: Von der konstitutionellen Monarchie zur parlamentarischen Republik. Band 4). Droste, Düsseldorf 1966.
    • Bernd Ulrich, Benjamin Ziemann (Hrsg.): Frontalltag im Ersten Weltkrieg. Quellen und Dokumente. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-596-12544-8.
    • Bernd Ulrich, Benjamin Ziemann (Hrsg.): Frontalltag im Ersten Weltkrieg. Ein historisches Lesebuch. Klartext Verlag, Essen 2008, ISBN 978-3-8375-0015-8.
    • Theodor Wolff: Tagebücher 1914–1919. Der Erste Weltkrieg und die Entstehung der Weimarer Republik in Tagebüchern, Leitartikeln und Briefen des Chefredakteurs am „Berliner Tageblatt“ und Mitbegründer der „Deutschen Demokratischen Partei“. Zwei Teile, hrsg. von Bernd Sösemann. Boldt, Boppard am Rhein 1984, ISBN 3-7646-1835-3 (wichtiges Quellenwerk).

    Kriegsende und Folgen

    • Eckart Conze: Die große Illusion. Versailles 1919 und die Neuordnung der Welt. Siedler Verlag, München 2018, ISBN 978-3-8275-0055-7.
    • Jörg Duppler, Gerhard P. Groß (Hrsg.): Kriegsende 1918. Ereignis, Wirkung, Nachwirkung (= Beiträge zur Militärgeschichte. Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Band 53). R. Oldenbourg Verlag, München 1999, ISBN 3-486-56443-9.
    • Fritz Fellner; Heidrun Maschl, Brigitte Mazohl-Wallnig (Hrsg.): Der Zerfall der Donaumonarchie in weltgeschichtlicher Perspektive. und Der Vertrag von St. Germain. In: Vom Dreibund zum Völkerbund: Studien zur Geschichte der internationalen Beziehungen 1882–1919. Verlag R. Oldenbourg, München 1994, ISBN 3-486-56091-3.
    • Paul Fussell: The Great War and Modern Memory. Oxford University Press, New York 1975. (Zahlreiche Reprints, zuletzt 2011: ISBN 0-19-513331-5)
    • Gerd Hankel: Die Leipziger Prozesse. Deutsche Kriegsverbrechen und ihre strafrechtliche Verfolgung nach dem Ersten Weltkrieg. Hamburger Edition HIS Verlagsgesellschaft, Hamburg 2003, ISBN 3-930908-85-9.
    • Eberhard Kolb: Der Frieden von Versailles. Verlag C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-50875-8.
    • Gerd Krumeich (Hrsg.) mit Anke Hoffstadt und Arndt Weinrich: Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg (= Schriften der Bibliothek für Zeitgeschichte. NF Band 24). Klartext-Verlag, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0195-7.
    • Gerd Krumeich: Die unbewältigte Niederlage. Das Trauma des Ersten Weltkriegs und die Weimarer Republik. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2018, ISBN 978-3-451-39970-1.
    • Jörn Leonhard: Der überforderte Frieden. Versailles und die Welt 1918–1923. Verlag C.H. Beck, München 2018, ISBN 978-3-406-72506-7.
    • Margaret MacMillan: Die Friedensmacher: Wie der Versailler Vertrag die Welt veränderte. Übersetzt von K.-D. Schmidt. Propyläen Verlag, Berlin 2015 (3. Aufl.), ISBN 978-3-549-07459-6.

    Einzelaspekte

    • Jonas Campion/Laurent López/Guillaume Payen (Hg.): European Police Forces and Law Enforcement in the First World War, Cham/Schweiz (palgrave macmillan) 2019. ISBN 978-3-030-26101-6. ISBN 978-3-030-26102-3
    • Justus D. Doenecke: Nothing Less than War. A New History of America’s Entry into World War I. The University Press of Kentucky, Lexington (Kentucky) 2011, ISBN 978-0-8131-3002-6.
    • Peter Englund: Schönheit und Schrecken. Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs, erzählt in neunzehn Schicksalen. Aus dem Schwedischen von Wolfgang Butt. Rowohlt, Berlin 2011, ISBN 978-3-87134-670-5.
    • Jörg Ernesti: Benedikt XV. Papst zwischen den Fronten. Herder, Freiburg i. Br. u. a. 2016, ISBN 978-3-451-31015-7.
    • Martin Farndale: Western front, 1914–1918. London 1986, ISBN 1-870114-00-0.
    • Fritz Fischer: Griff nach der Weltmacht. Düsseldorf 1961, 2000, ISBN 3-7700-0902-9. (Insbesondere die beiden Eingangskapitel lösten die Fischer-Kontroverse aus).
    • Sabine Giesbrecht: Musik und Propaganda. Der Erste Weltkrieg im Spiegel deutscher Bildpostkarten. epOs-Music, Osnabrück 2014, ISBN 978-3-940255-51-8.
    • Christa Hämmerle (Hrsg.): Kindheit im Ersten Weltkrieg. Böhlau Verlag, Wien 1993, ISBN 3-205-05498-9.
    • Stefan Hanheide, Dietrich Helms, Claudia Glunz, Thomas F. Schneider (Hrsg.): Musik bezieht Stellung. Funktionalisierung der Musik im Ersten Weltkrieg. V&R unipress, Göttingen 2013, ISBN 978-3-8471-0206-9.
    • Sebastian Haffner: Die sieben Todsünden des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg. Lübbe, Bergisch Gladbach 2001, ISBN 3-7857-2077-7.
    • Paul G. Halpern: A naval history of World War I. Naval Institute Press, Annapolis, MD 1994, ISBN 0-87021-266-4.
    • John Horne, Alan Kramer: Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit. Aus dem Englischen von Udo Rennert. Hamburger Edition, Hamburg 2004, ISBN 3-930908-94-8. (Rezension)
    • Frank Jacob, Riccardo Altieri (Hrsg.): Krieg und Frieden im Spiegel des Sozialismus 1914–1918. Metropol, Berlin 2018.
    • Ernst Johann (Hrsg.): Innenansicht eines Krieges. Bilder, Briefe, Dokumente 1914–1918. Scheffler, Frankfurt am Main 1968 (Chronologisch angeordnete Dokumente und Berichte zur Geschichte des Ersten Weltkriegs).
    • George F. Kennan: Die schicksalhafte Allianz. Frankreich und Rußland am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1990, ISBN 3-462-02036-6.
    • Hartmut Kühn: Polen im Ersten Weltkrieg. Der Kampf um einen polnischen Staat bis zu dessen Neugründung 1918/1919. Peter Lang Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-631-76530-2.
    • Nicola Labanca, Oswald Überegger (Hrsg.): Krieg in den Alpen: Österreich-Ungarn und Italien im Ersten Weltkrieg (1914–1918). Böhlau, Wien 2013, ISBN 978-3-205-79472-1.
    • Heinz von Lichem: Der Tiroler Hochgebirgskrieg 1915–1918 im Luftbild. Steiger, Innsbruck 1986, ISBN 3-85423-052-4.
    • Andreas Leipold: Die deutsche Seekriegsführung im Pazifik in den Jahren 1914 und 1915. Harrassowitz, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-447-06602-0.
    • Hans Linnenkohl: Vom Einzelschuss zur Feuerwalze. Der Wettlauf zwischen Technik und Taktik im Ersten Weltkrieg. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1990, ISBN 3-7637-5866-6.
    • Vejas Gabriel Liulevicius: Kriegsland im Osten. Eroberung, Kolonisierung und Militärherrschaft im Ersten Weltkrieg 1914–1918. Hamburger Edition, Hamburg 2002, ISBN 3-930908-81-6.
    • Dieter Martinetz: Der Gaskrieg 1914/18. Entwicklung, Herstellung und Einsatz chemischer Kampfstoffe. Das Zusammenwirken von militärischer Führung, Wissenschaft und Industrie. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1996, ISBN 3-7637-5952-2.
    • Wolfgang J. Mommsen (Hrsg.): Kultur und Krieg. Die Rolle der Intellektuellen, Künstler und Schriftsteller im Ersten Weltkrieg (= Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien 34). München 1995, ISBN 978-3-486-56085-5 (Digitalisat)
    • John H. Morrow: The Great War in the air. Military aviation from 1909 to 1921. Airlife, Shrewsbury 1993, ISBN 1-85310-445-0.
    • Gerhard Ritter: Der Schlieffenplan. Kritik eines Mythos. Mit erstmaliger Veröffentlichung der Texte und 6 Kartenskizzen. Verlag R. Oldenbourg, München 1956.
    • Stefan Rinke: Im Sog der Katastrophe. Lateinamerika und der Erste Weltkrieg. Campus, Frankfurt am Main/ New York 2015, ISBN 978-3-593-50269-4.
    • Norman Stone: The Eastern Front 1914–1917. Penguin Books, London 1975, ISBN 0-14-026725-5.
    • Barbara Tuchman: August 1914. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-596-15395-6.
    • Cornelia Rauh, Arnd Reitemeier, Dirk Schumann (Hrsg.): Kriegsbeginn in Norddeutschland. Zur Herausbildung einer „Kriegskultur“ 1914/15 in transnationaler Perspektive (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 284). Göttingen 2015, S. 199–221.
    • Axel Weipert u. a.: Maschine zur Brutalisierung der Welt? Der Erste Weltkrieg – Deutungen und Haltungen 1914 bis heute, Westfälisches Dampfboot, Münster 2017, ISBN 978-3-89691-108-7.
    • Niels Werber, Stefan Kaufmann, Lars Koch (Hrsg.): Erster Weltkrieg. Kulturwissenschaftliches Handbuch. Metzler, Stuttgart/Weimar 2014, ISBN 978-3-476-02445-9.
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    Anmerkungen

    1. Spencer Tucker (Hrsg.): The Encyclopedia of World War I. A Political, Social and Military History. Verlag ABC-Clio, Santa Barbara 2005, ISBN 1-85109-420-2, S. 273.
    2. Eintritts- und Austrittsdaten sowie Änderung der Staatsform während des Krieges (Russland) siehe: Beteiligte am Ersten Weltkrieg.
    3. Inklusive britische Dominions. Vermutlich aufgrund von Definitionsschwierigkeiten der Eigenstaatlichkeit einiger Beteiligter finden sich unterschiedliche Angaben in der Literatur, viele Autoren verzichten deswegen auf eine Zahlenangabe.
    4. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 664 f.
    5. Ian Kershaw: Vorwort. In: Gerd Krumeich (Hrsg.): Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg. Essen 2010, S. 7.
    6. G. Schöllgen, F. Kießling: Das Zeitalter des Imperialismus. 2009, S. 49–71, 160–175.
      I. Geiss: Der lange Weg in die Katastrophe. Die Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges 1815–1914. 1991, S. 115–297.
      Imanuel Geiss: Geschichte im Überblick. Daten und Zusammenhänge der Weltgeschichte. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1995, ISBN 3-499-16511-2, S. 453 ff.
    7. Imanuel Geiss: Geschichte im Überblick. Daten und Zusammenhänge der Weltgeschichte. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1995, ISBN 3-499-16511-2, S. 462.
    8. I. Geiss: Der lange Weg in die Katastrophe. Die Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges 1815–1914. 1991, S. 115–297.
      Imanuel Geiss: Geschichte im Überblick. Daten und Zusammenhänge der Weltgeschichte. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1995, ISBN 3-499-16511-2, S. 453 ff.
      Ch. Clark: Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 169–471.
      G. Schöllgen, F. Kießling: Das Zeitalter des Imperialismus. 2009, S. 49–89, 160–196.
    9. G. Schöllgen, F. Kießling: Das Zeitalter des Imperialismus. 2009, S. 184.
    10. G. Schöllgen, F. Kießling: Das Zeitalter des Imperialismus. 2009, S. 73–89, 160–196.
      I. Geiss: Der lange Weg in die Katastrophe. Die Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges 1815–1914. 1991, S. 115–253.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 447, 456 ff.
    11. Hans Linnenkohl: Vom Einzelschuss zur Feuerwalze. Der Wettlauf zwischen Technik und Taktik im Ersten Weltkrieg Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1990, ISBN 3-7637-5866-6, S. 89 ff.
    12. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 344 ff., 575 ff., 664 f.
      Matthias Erzberger (MdR): Die Rüstungsausgaben des Deutschen Reichs. In: Finanzwirtschaftliche Zeitfragen. Heft 14, Stuttgart 1914, S. 15 f.
      Niall Ferguson: The pity of war, Basic Books, 1999, ISBN 0-465-05712-8, Abschnitt Public Finance and National Security S. 106. dort zitiert nach John M. Hobson: The Military-Extraction Gap and the Wary Titan: The Fiscal-Sociology of British Defence Policy, 1870–1913. In: Journal of European Economic History. 22(3), 1993, S. 466–507.
    13. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 664 f., 870 ff. 927 ff.
    14. I. Geiss (Hrsg.): Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. 1963, S. 38, 58 ff., 71 f., 75 f.
      Ch. Clark: Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 507, 510 f.
    15. I. Geiss (Hrsg.): Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. Band I, 1963, S. 58 f. (kursiver Text von Wilhelm II. unterstrichen), 128.
      Ch. Clark: Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 529 ff.
    16. Teile von Abessinien (Ende 1915 bis 27. Oktober 1916 unter Iyasu IV.), das Fur-Sultanat (Darfur ab 1916), der Senussi-Staat (seit 1915) und Persien (Erster Weltkrieg in Persien seit 2. November 1914) kämpften teilweise auf Seiten der Mittelmächte. Zentralarabien und der Hedschas standen in der Arabischen Revolte seit Juni 1916 militärisch auf Seiten der Entente. Bolivien, Peru, Ecuador, Uruguay und die Dominikanische Republik brachen 1917 unter Einfluss der USA ihre diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab. Vgl. Spencer Tucker (Hrsg.): The Encyclopedia of World War I. A Political, Social and Military History. Verlag ABC-Clio, Santa Barbara 2005, ISBN 1-85109-420-2, S. 672.
    17. Angegeben ist der tatsächliche Beginn der Kampfhandlungen, Daten der einzelnen Kriegserklärungen sind davon teilweise abweichend. Falls nicht anders angegeben laut Erik Goldstein: Wars & Peace Treaties 1816–1991. Routledge, London 1992, ISBN 0-203-97682-7, S. 197 ff.
    18. Datum der Unterstützungserklärung an das Britische Weltreich, eine formale Kriegserklärung erfolgte nicht.
    19. Provisorische Regierung/Königliche Regierung
    20. Jürgen Angelow: Der Weg in die Urkatastrophe. Der Zerfall des alten Europa 1900–1914. be.bra, Berlin 2010, ISBN 978-3-89809-402-3, S. 121 ff. (Zitat S. 124).
      Ch. Clark: Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 531 ff.
    21. Karl Dietrich Erdmann (Hrsg.): Kurt Riezler. Tagebücher-Aufsätze-Dokumente. Eingeleitet und herausgegeben von Karl Dietrich Erdmann. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1972, ISBN 3-525-35817-2, S. 182 ff.
    22. Ch. Clark: Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 545 ff.
    23. Ch. Clark: Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 570, 575 ff.
    24. Österreichisch-ungarisches Rotbuch. Diplomatische Aktenstücke zur Vorgeschichte des Krieges 1914. Volksausgabe. Manzsche k. u. k. Hof-Verlags- und Universitäts-Buchhandlung, Wien 1915, Dok. 7, S. 15–18.
    25. Ch. Clark: Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 605 ff.
      I. Geiss (Hrsg.): Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. 1963, S. 354 f.
    26. Gerd Krumeich: Juli 1914. Eine Bilanz. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-506-77592-4, S. 128 ff.
      Ch. Clark: Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 592 ff.
    27. I. Geiss (Hrsg.): Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 1986, S. 254.
    28. David Stevenson: 1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Albatros-Verlag, Mannheim 2010, S. 43 ff.
    29. I. Geiss (Hrsg.): Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 1986, S. 139, 190, 211 f.
      Ch. Clark: Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 601.
    30. Manfried Rauchensteiner: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914–1918. Böhlau Verlag, Wien 2013, ISBN 978-3-205-78283-4, S. 129 ff., 145 ff.
    31. David Stevenson: 1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Albatros-Verlag, Mannheim 2010, S. 44
    32. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 725.
    33. I. Geiss (Hrsg.): Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. Band II. 1964, S. 266, 301 f., 303 ff.
    34. I. Geiss (Hrsg.): Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 1986, S. 167 f., 302 f.
    35. David Stevenson: 1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Albatros-Verlag, Mannheim 2010, S. 47 ff.
    36. Karl Kautsky, Max Montgelas (Hrsg.): Die deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch, 1914. Bände 3: Vom Bekanntwerden der russischen allgemeinen Mobilmachung bis zur Kriegserklärung an Frankreich. Deutsche Verlagsgesellschaft für Politik und Geschichte, Berlin 1927, S. 173.
      I. Geiss (Hrsg.): Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. Band II. 1964, S. 549, 558, 628, 659 f., 759 ff.
    37. I. Geiss (Hrsg.): Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. Band II. 1964, S. 645, 658, 660.
      Fritz Fischer: Krieg der Illusionen. Die Deutsche Politik von 1911–1914. 2. Auflage. Düsseldorf 1970, ISBN 3-7700-0913-4, S. 736.
    38. I. Geiss (Hrsg.): Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 1986, S. 364 f.
    39. I. Geiss (Hrsg.): Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 1986, S. 370.
    40. Laurence van Ypersele: Belgien. In: G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 44.
      Hermann Kantorowicz: Gutachten zur Kriegsschuldfrage 1914. Aus dem Nachlass herausgegeben und eingeleitet von Imanuel Geiss. Mit einem Geleitwort von Gustav W. Heinemann. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1967, S. 260.
    41. Luigi Albertini: The Origins of the War of 1914. Band 3, London/New York/Toronto 1952, S. 484 ff.
      Fritz Fischer: Der Krieg der Illusionen. 2. Auflage. Düsseldorf 1970, S. 732.
    42. Auszug des belgischen Graubuchs, Eintrag No. 27 vom 4. August 1914.
    43. Thomas Müller: Imaginierter Westen. Das Konzept des „deutschen Westraums“ im völkischen Diskurs zwischen politischer Romantik und Nationalsozialismus. transcript Verlag, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-8376-1112-0, S. 25.
      Gottfried Niedhart (Hrsg.): Gustav Mayer: Als deutsch-jüdischer Historiker in Krieg und Revolution, 1914–1920. Tagebücher, Aufzeichnungen, Briefe (= Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts. Band 65). Oldenbourg, München 2009, ISBN 978-3-486-59155-2, S. 49.
    44. I. Geiss (Hrsg.): Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 1986, S. 344 ff., 371.
    45. Gerhard Richter: Staatskunst und Kriegshandwerk. Das Problem des „Militarismus“ in Deutschland. Zweiter Band: Die Hauptmächte Europas und das wilhelminische Reich (1890–1914). Verlag R. Oldenbourg, München 1960, S. 334.
    46. Wolfdieter Bihl: Der Erste Weltkrieg. 1914–1918. Böhlau, Wien 2010, ISBN 978-3-205-78379-4, S. 90.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 45, S. 686 f.
    47. Vgl. An das deutsche Volk! bei Wikisource.
    48. John Horne, Alan Kramer: Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit. Hamburger Edition, Hamburg 2004, ISBN 3-930908-94-8, S. 24 f.
    49. John Horne, Alan Kramer: Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit. Hamburger Edition, Hamburg 2004, ISBN 3-930908-94-8, S. 23 ff., S. 120 ff., S. 137 ff.
      Ulrich Keller: Schuldfragen: Belgischer Untergrundkrieg und deutsche Vergeltung im August 1914. Mit einem Vorwort von Gerd Krumeich. Schöningh, Paderborn 2017, ISBN 978-3-506-78744-6, S. 106, 131 ff., 169 ff.
    50. Spencer Tucker (Hrsg.): The Encyclopedia of World War I. A Political, Social and Military History. Verlag ABC-Clio, Santa Barbara 2005, ISBN 1-85109-420-2, S. 192.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 46 f.
    51. John Horne, Alan Kramer: Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit. Hamburger Edition, Hamburg 2004, ISBN 3-930908-94-8, S. 21 ff.
      Ulrich Keller: Schuldfragen: Belgischer Untergrundkrieg und deutsche Vergeltung im August 1914. Mit einem Vorwort von Gerd Krumeich. Schöningh, Paderborn 2017, ISBN 978-3-506-78744-6, S. 43 ff.
    52. J.-J. Becker, G. Krumeich: Der große Krieg. Deutschland und Frankreich 1914–1918. 2010, S. 202 ff.
      J. Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 136 ff.
    53. J.-J. Becker, G. Krumeich: Der große Krieg. Deutschland und Frankreich 1914–1918. 2010, S. 202 ff.
      J. Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 138 ff.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 533 f.
    54. J. Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 144 ff.
    55. J.-J. Becker, G. Krumeich: Der große Krieg. Deutschland und Frankreich 1914–1918. 2010, S. 208 f.
    56. J. Piekałkiewicz: Der Erste Weltkrieg. 1988, S. 59 ff.
      Becker, Krumeich: Der große Krieg. Deutschland und Frankreich 1914–1918. 2010, S. 209.
    57. J. Piekałkiewicz: Der Erste Weltkrieg. 1988, S. 61 f.
    58. J. Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 168 ff.
      Holger Afflerbach: Die militärische Planung im Deutschen Reich. In: Michalka: Der Erste Weltkrieg. Wirkung – Wahrnehmung – Analyse. 1997, S. 286.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 552.
      Holger Afflerbach: Auf Messers Schneide. Wie das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg verlor. München 2018, S. 68 ff.
    59. Reinhold Dahlmann, Alfred Stenger: Die Schlacht vor Paris. Das Marnedrama 1914. 4. Teil (= Schlachten des Weltkrieges. In Einzeldarstellungen bearbeitet und herausgegeben im Auftrage des Reichsarchivs. Band 26). Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg i.O./Berlin 1928, S. 324 ff.
    60. Holger Afflerbach: Die militärische Planung im Deutschen Reich. In: Michalka: Der Erste Weltkrieg. Wirkung – Wahrnehmung – Analyse. 1997, S. 286.
    61. Zit. nach Fritz Fischer: Krieg der Illusionen. Die Deutsche Politik von 1911–1914. 2. Auflage. Düsseldorf 1970, ISBN 3-7700-0913-4, S. 776.
    62. Holger Afflerbach: Die militärische Planung im Deutschen Reich. In: Michalka: Der Erste Weltkrieg. Wirkung – Wahrnehmung – Analyse. 1997, S. 286.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 697 ff.
      J. Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 185 ff.
    63. Holger Afflerbach: Die militärische Planung im Deutschen Reich. In: Michalka: Der Erste Weltkrieg. Wirkung – Wahrnehmung – Analyse. 1997, S. 287.
      J. Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 187 ff.
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      Theodor Wolff: Tagebücher 1914–1919. Der Erste Weltkrieg und die Entstehung der Weimarer Republik in Tagebüchern, Leitartikeln und Briefen des Chefredakteurs am „Berliner Tageblatt“ und Mitbegründer der „Deutschen Demokratischen Partei“. Erster Teil, hrsg. von Bernd Sösemann. Boppard am Rhein 1984, ISBN 3-7646-1835-3, S. 277 ff.
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      Werner Bernhard Sendker: Auf Flanderns Feldern gefallen: Deutsche und ihr Verhältnis zum Ersten Weltkrieg. 2. Auflage. Der Andere Verlag, Tönningen 2005, ISBN 3-89959-366-9, S. 79 ff.
      Dieter Martinetz: Der Gaskrieg 1914/18. Entwicklung, Herstellung und Einsatz chemischer Kampfstoffe. Das Zusammenwirken von militärischer Führung, Wissenschaft und Industrie. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1996, ISBN 3-7637-5952-2, S. 23 ff.
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    105. Wolfgang Gust (Hrsg.): Der Völkermord an den Armeniern 1915/16. Dokumente aus dem Politischen Archiv des deutschen Auswärtigen Amtes. Zu Klampen Verlag, Springe, 2005, ISBN 3-934920-59-4, S. 219.
      (online: Bericht von Vizekonsul Scheubner-Richter an Botschafter Wangenheim vom 28. Juli 1915).
    106. Wolfgang Gust (Hrsg.): Der Völkermord an den Armeniern 1915/16. Dokumente aus dem Politischen Archiv des deutschen Auswärtigen Amtes. Zu Klampen Verlag, Springe, 2005, ISBN 3-934920-59-4, S. 395 (online: Bericht von Botschafter Metternich an Reichskanzler Bethmann Hollweg).
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    117. J.-J. Becker, G. Krumeich: Der große Krieg. Deutschland und Frankreich 1914–1918. 2010, S. 117 ff. (Zitat: S. 121.).
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    118. Theodor Wolff: Tagebücher 1914–1919. Der Erste Weltkrieg und die Entstehung der Weimarer Republik in Tagebüchern, Leitartikeln und Briefen des Chefredakteurs am „Berliner Tageblatt“ und Mitbegründer der „Deutschen Demokratischen Partei“. Zwei Teile. Boppard am Rhein 1984, ISBN 3-7646-1835-3, S. 314 f., 318 f., 323.
      Susanne Miller, Heinrich Potthoff: Kleine Geschichte der SPD. Darstellung und Dokumentation 1848–1990. Verlag J.H.W. Dietz Nachfolger, Bonn 1991, ISBN 3-87831-350-0, S. 76.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 856.
    119. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 324 f., 450 (die dort angegebenen 500 Toten auf Asinara sind vermutlich ein Schreibfehler, tatsächlich 5.000, vgl. z. B. stintino.net (Memento vom 26. März 2012 im Internet Archive)), S. 535 f., 726, 834 ff.
      Janusz Piekałkiewicz: Der Erste Weltkrieg, Econ Verlag, Düsseldorf/ Wien/ New York 1988, ISBN 3-430-17481-3, S. 239 ff., 385 ff.
      Manfried Rauchensteiner: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914–1918. Böhlau Verlag, Wien 2013, ISBN 978-3-205-78283-4, S. 866 f.
    120. Erich von Falkenhayn: Die Oberste Heeresleitung 1914–1916 in ihren wichtigsten Entscheidungen. Berlin 1920, S. 176–184 (Reprint z. B. von Kessinger Publishing, Whitefish 2010, ISBN 978-1-160-86957-7).
    121. J.-J. Becker, G. Krumeich: Der große Krieg. Deutschland und Frankreich 1914–1918. 2010, S. 225 ff.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 445 f., 942 ff., 959.
      Kurt Fischer, Stephan Klink: Spurensuche bei Verdun. Ein Führer über die Schlachtfelder. Bernard & Graefe Verlag, ISBN 3-7637-6203-5, S. 20 ff.
      J. Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 390 ff.
      Holger Afflerbach: Falkenhayn. Politisches Denken und Handeln im Kaiserreich. Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-56184-7, S. 360 ff., 543 ff.
    122. Holger Afflerbach: Falkenhayn. Politisches Denken und Handeln im Kaiserreich. Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-56184-7, S. 363.
    123. Im Detail: Reichsarchiv (Hrsg.): Die Tragödie von Verdun 1916. 2. Teil (=Band 14): Alexander Schwencke: Das Ringen um Fort Vaux. 1928. Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg/ Berlin, S. 117 f. Digitalisat: (online).
    124. Bernd Stegemann: Die Deutsche Marinepolitik, 1916–1918 (= Historische Forschungen. Band 4). Duncker & Humblot, Berlin 1970, S. 32 ff. sowie M. Raffael Scheck: Alfred von Tirpitz and German Right-Wing Politics, 1914–1930 (= Studies in Central European Histories; 11). Humanities Press, Boston 1998, ISBN 0-391-04043-X, S. 29 ff.
    125. Karl Dietrich Erdmann (Hrsg.): Kurt Riezler. Tagebücher-Aufsätze-Dokumente. Eingeleitet und herausgegeben von Karl Dietrich Erdmann. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1972, ISBN 3-525-35817-2, S. 342, S. 338 f. Fn. 11.
    126. Michael Epkenhans, Jörg Hillmann, Frank Nägler (Hrsg.): Skagerrakschlacht – Vorgeschichte – Ereignis – Verarbeitung. Oldenbourg, München 2011, ISBN 978-3-486-70270-5, S. 139 ff.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 50, 839 ff.
      Jürgen Mirow: Der Seekrieg 1914–1918 in Umrissen. Göttingen 1976, ISBN 3-7881-1682-X, S. 82 ff.
      Michalka: Der Erste Weltkrieg. Wirkung – Wahrnehmung – Analyse. 1997, S. 341 ff.
      J. Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 379 ff.
      J. Piekałkiewicz: Der Erste Weltkrieg. 1988, S. 403 ff.
    127. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 276, 624 f.
    128. J. Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 400 ff. (Zitat: S. 425).
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 393 ff.
      J. Piekałkiewicz: Der Erste Weltkrieg. 1988, S. 378 ff.
    129. Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz (Hrsg.): Die Deutschen an der Somme 1914–1918. Krieg, Besatzung, Verbrannte Erde. Klartext Verlag, Essen 2006, ISBN 3-89861-567-7, S. 87.
      Hew Strachan: Der Erste Weltkrieg. Eine neue illustrierte Geschichte. 2006, S. 240 f.
    130. J. Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 400 ff. (Zitat: S. 417).
      Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich und Irina Renz (Hrsg.): Die Deutschen an der Somme 1914–1918. Krieg, Besatzung, Verbrannte Erde. Klartext Verlag, Essen 2006, ISBN 3-89861-567-7, S. 79 ff.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 851 ff.
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      Ulrich Cartarius (Hrsg.): Deutschland im Ersten Weltkrieg. Texte und Dokumente 1914–1918. München 1982, S. 181 f. (Dok. Nr. 126).
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      J. Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 251 ff.
      Birger Stichelbaut, Piet Chielens: The Great War Seen from the Air: In Flanders Fields 1914–1918. Brüssel 2013, ISBN 978-94-6230-026-2, S. 56 f., 64 f., 72 f., 80 f., 90 f., 104 f., 112 f., 120 f., 136 f., 144 f. (Entwicklung des Stellungssystems in Luftaufnahmen).
    220. Leonhard: Die Büchse der Pandora: Geschichte des Ersten Weltkrieges. 2014, S. 335.
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      David Stevenson: 1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Aus dem Englischen Harald Eckhardt u. Ursula Vones-Liebenstein, Düsseldorf 2006, ISBN 3-538-07214-0. Zweite Auflage. Düsseldorf 2010, ISBN 978-3-491-96274-3, S. 229 ff.
    222. So bezeichnen z. B. Janusz Piekałkiewicz (Der Erste Weltkrieg. Düsseldorf/ Wien/ New York 1988, S. 408) oder Eberhard Orthbrandt (Bildbuch Deutscher Geschichte. Laupheim 1955/61, S. 466) die Skagerrakschlacht, vermutlich beziehen sie sich auf die Gesamttonnage der beteiligten Schiffe (ca. 1,8 Mio. Tonnen Verdrängung).
    223. David Stevenson: Seekrieg und Blockade. In: Ders.: 1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Düsseldorf 2006, S. 296 f.
      Michael Salewski: Seekrieg. In: G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 829 f.
    224. The Oxford Companion to the History of Modern Science (J. L. Heilbron, ed.), Oxford University Press, New York 2003, S. 419.
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    228. Zit. nach Martin Schramm: Das Deutschlandbild in der britischen Presse 1912–1919. Berlin 2007, S. 362 u. 512 f.
    229. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 542, 573 ff., 575 ff., 753.
    230. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 610.
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    234. Benjamin Ziemann: Soldaten. In: G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 157.
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    240. Bernd Hüppauf: Schlachtenmythen und die Konstruktion des „Neuen Menschen“. In: Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz (Hrsg.): „Keiner fühlt sich hier mehr als Mensch…“ Erlebnis und Wirkung des Ersten Weltkrieges. Essen 1993, ISBN 3-596-13096-4, S. 78.
    241. Bernd Hüppauf: Schlachtenmythen und die Konstruktion des „Neuen Menschen“. In: Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz (Hrsg.): „Keiner fühlt sich hier mehr als Mensch…“ Erlebnis und Wirkung des Ersten Weltkrieges. Essen 1993, ISBN 3-596-13096-4, S. 81 ff.
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    243. Klaus Theweleit: Männerphantasien. 2. Männerkörper – zur Psychoanalyse des weißen Terrors . Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1980, ISBN 3-499-18331-5, S. 176 ff.
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      Niall P.A.S. Johnson, Jürgen Müller: Updating the Accounts: Global Mortality of the 1918–1920 „Spanish“ Influenza Pandemic. In: Bulletin of the History of Medicine 76, 2002, S. 114 f. (Abruf: 29. Juli 2020)
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      Manfred Vasold: Die Spanische Grippe. Die Seuche und der Erste Weltkrieg. Primus, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-89678-394-3, S. 126. – Anm.: Die in diesen Veröffentlichungen u. a. genannten Zahlen von 424.000 Hungertoten und 209.000 Grippetoten basieren auf Emil Eugen Roesle: Essai d'une statistique comparative de la morbidité devant servir à établir les listes spéciales des causes de morbidité. Société des Nations, Genève 1928.
    252. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 96, 664 f.
    253. Die Angaben weichen in der Literatur stark voneinander ab. Vgl. z. B.: Berghahn: Der Erste Weltkrieg. München 2014, S. 9.
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      Henke-Bockschatz: Der Erste Weltkrieg. Stuttgart 2014, S. 264.
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      Horst Möller: Europa zwischen den Weltkriegen. Oldenbourg, München 1998, ISBN 3-486-52311-2, S. 2.
    255. Friedrich Raab: Die Entwicklung der Reichsfinanzen seit 1924. Zentralverlag, Berlin 1929, S. 15.
    256. G. Schöllgen, F. Kießling: Das Zeitalter des Imperialismus. 2009, S. 197.
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    258. E. Kolb: Der Frieden von Versailles. 2005, S. 94 f.
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      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 945 ff.
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    261. Stern.de vom 3. Oktober 2010: Deutschland hat keine Kriegsschulden mehr.
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      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 946 f.
    263. E. Kolb: Der Frieden von Versailles. 2005, S. 66 f. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 945.
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    265. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 114 f., 769 f.
    266. Rolf Steininger: Der Nahostkonflikt. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-596-19519-0, S. 2.
    267. Zit. nach Rolf Steininger: Der Nahostkonflikt. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt am Main 2012, S. 9.
    268. Rolf Steininger: Der Nahostkonflikt. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-596-19519-0, S. 3 ff, 73 ff.
      Friedrich Schreiber, Michael Wolffsohn: Nahost. Geschichte und Struktur des Konflikts. Leske + Budrich, Opladen 1989, ISBN 3-8100-0777-3, S. 19 ff., 54 ff.
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    280. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 998.
    281. Ulrich Herbert: Was haben die Nationalsozialisten aus dem Ersten Weltkrieg gelernt? In: Gerd Krumeich (Hrsg.): Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg. Essen 2010, S. 22.
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      Stefan George: Einem jungen Führer im ersten Weltkriege. Erstmals in ders.: Drei Gesänge, Georg Bondi Verlag, Berlin 1921.
    286. Bruno Thoß: Der Erste Weltkrieg als Ereignis und Erlebnis. Paradigmenwechsel in der westdeutschen Weltkriegsforschung seit der Fischer-Kontroverse In:Michalka: Der Erste Weltkrieg. Wirkung – Wahrnehmung – Analyse. 1997, S. 840.
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      Ernst Schulin: Die Urkatastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts. In: Michalka: Der Erste Weltkrieg. Wirkung – Wahrnehmung – Analyse. 1997, S. 3 ff.
      Franz Bauer: Das „lange“ 19. Jahrhundert: Profil einer Epoche. Stuttgart 2004, ISBN 3-15-017043-5, S. 13, 88.
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    292. G. Schöllgen, F. Kießling: Das Zeitalter des Imperialismus. 2009, S. 192 ff.
    293. G. Schöllgen, F. Kießling: Das Zeitalter des Imperialismus. 2009, S. 194.
    294. Jürgen Angelow: Der Weg in die Urkatastrophe. Der Zerfall des alten Europa 1900–1914. be.bra, Berlin 2010, ISBN 978-3-89809-402-3, S. 27.
    295. Annika Mombauer: Diplomatie und Kriegsausbruch. In: G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 1019.
    296. Holger Afflerbach: Auf Messers Schneide. Wie das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg verlor. München 2018, zusammenfassend S. 517–521.
    297. G. Schöllgen, F. Kießling: Das Zeitalter des Imperialismus. 2009, S. 195.
      Ch. Clark: Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 716 f.
      Ian Kershaw: Höllensturz. Europa 1914–1949. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2016, ISBN 978-3-421-04722-9, S. 43 ff., (Zitat S. 44).
    298. Annika Mombauer: Julikrise und Kriegsschuld – Thesen und Stand der Forschung, S. 4. Auf: bpb.de.
    299. Heilig soll der Grundsatz „Krieg dem Krieg!“ sein! Die Erinnerungen Karl Rosners an seine Kriegserlebnisse im Jahr 1916. Erfurt 2008, ISBN 978-3-86680-418-0 Hrsg. Andreas Sauer. Rosner notierte seine Erfahrungen als Soldat vom 21. Januar bis 9. September 1916 in einem zweiteiligen Tagebuch, das auch als Quelle für die ZDF-Dokumentation „Die Hölle von Verdun“ diente.
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