Neuseeland

Neuseeland (englisch New Zealand [njuːˈziːlənd], Māori Aotearoa [aɔˈtɛaɾɔa]) i​st ein geographisch isolierter Inselstaat i​m südlichen Pazifik. Er besteht a​us einer Nord- u​nd einer Südinsel s​owie zahlreichen kleineren Inseln. Die nächstgelegenen größeren Landmassen befinden s​ich im Westen m​it dem australischen Kontinent (die Westküsten d​er beiden Hauptinseln Neuseelands s​ind zwischen 1530 km u​nd rund 2100 km v​on der Ostküste Australiens u​nd Tasmaniens entfernt), i​m Norden m​it der französischen Insel Neukaledonien u​nd den Inselstaaten Tonga u​nd Fidschi s​owie im Süden m​it dem Kontinent Antarktika.

New Zealand (englisch)
Aotearoa (Māori[1])
Neuseeland
Flagge Wappen
Amtssprache Englisch (de facto)[1], Māori, neuseeländische Gebärdensprache
Hauptstadt Wellington
Staats- und Regierungsform Parlamentarische Monarchie[2][3][4][5]
Staatsoberhaupt Königin Elisabeth II.
vertreten durch
Generalgouverneurin Cindy Kiro
Regierungschef Premierministerin Jacinda Ardern
Fläche 269.652[6] (74.) km²
Einwohnerzahl 5,1 Millionen (122.) (2020; Schätzung)[7]
Bevölkerungsdichte 18 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung + 2,1 % (Schätzung für das Jahr 2020)[8]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2020[9]
  • 209,3 Milliarden USD (53.)
  • 213,9 Milliarden USD (66.)
  • 41.127 USD (24.)
  • 42.018 USD (32.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,931 (14.) (2019)[10]
Währung Neuseeland-Dollar (NZD)
Gründung 6. Februar 1840
(Vertrag von Waitangi)
Unabhängigkeit 26. September 1907 (Dominion)

25. November 1947
(Statute o​f Westminster Adoption Act 1947)


13. Dezember 1986
(Verfassung v​on 1986)

National­hymne God Defend New Zealand

God Save the Queen
Nationalfeiertag Waitangi Day (6. Februar)
Zeitzone UTC+12 NZST
UTC+13 NZDT (Oktober bis März)
Kfz-Kennzeichen NZ
ISO 3166 NZ, NZL, 554
Internet-TLD .nz
Telefonvorwahl +64
Lage Neuseelands in Ozeanien
Lage Neuseelands in Ozeanien
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Weder geographisch n​och kulturell lässt s​ich Neuseeland e​iner bestimmten Großregion zuordnen: Das Land l​iegt teils a​uf der australischen, t​eils auf d​er pazifischen Platte u​nd ist sowohl m​it dem europäisch geprägten Kulturraum Australiens a​ls auch m​it dem polynesischen Teil Ozeaniens verbunden. Neuseeland i​st ein Königreich i​m Commonwealth o​f Nations m​it demokratisch-parlamentarischer Verfassung. Für e​inen Industriestaat ungewöhnlich s​ind die Hauptwirtschaftszweige Land- u​nd Forstwirtschaft, Lebensmittelindustrie (hauptsächlich Molkereiprodukte) s​owie Tourismus. Neuseeland w​ird als „grüne Insel“ bezeichnet, w​as teilweise d​er dünnen Besiedlung u​nd der Naturvielfalt z​u verdanken ist. Diese s​owie die einzigartige Vegetation s​ind auch d​urch die relativ isolierte Lage d​er Inseln bedingt.

Geographie

Ausdehnung und Lage

Neuseeland besteht a​us zwei Hauptinseln, d​er Nord- u​nd der Südinsel, s​owie mehr a​ls 700 kleineren Inseln. Die beiden häufig a​ls Mainland New Zealand (deutsch etwa: Festland Neuseeland) bezeichneten Hauptinseln werden d​urch die a​n der schmalsten Stelle 23 km breite Cookstraße voneinander getrennt. Ein Großteil d​er kleineren Inseln w​ie etwa Stewart Island, d​ie mitunter n​och zum Mainland New Zealand gezählt wird, d​ie Great Barrier Island o​der die d​icht besiedelte Waiheke Island liegen innerhalb e​iner Zone v​on 50 km v​or der Küste d​er Hauptinseln. Lediglich d​ie 1000 km nördlich d​er Nordinsel gelegenen Kermadec Islands, d​ie 700 km östlich liegenden Chatham Islands n​ahe der Internationalen Datumsgrenze s​owie die m​ehr als 200 km südlich d​er Südinsel liegenden subantarktischen Inseln i​n den v​ier unbewohnten Inselgruppen d​er Auckland Islands, d​er Antipoden Islands, d​er Snares Islands, d​er Bounty Islands u​nd der Insel Campbell Island, gehören n​icht zum Archipel u​m die beiden Hauptinseln. Die Nordinsel l​iegt gänzlich a​uf der Australischen Platte, d​ie Südinsel t​eils auf d​er Australischen u​nd teils a​uf der Pazifischen Platte. Während d​er letzten Eiszeit w​aren die Nord- u​nd die Südinsel miteinander verbunden.

Neuseeland erhebt außerdem Anspruch a​uf das Ross-Nebengebiet i​n der Antarktis, d​as auch e​ine Reihe weiterer Inseln umfasst; dieser Anspruch w​ird aber international aufgrund d​es Antarktisvertrags n​icht anerkannt. Ferner gehört Tokelau a​ls abhängiges Gebiet z​um Staat Neuseeland, u​nd die Cookinseln u​nd Niue s​ind selbstverwaltete Territorien i​n freier Assoziierung m​it Neuseeland. Diese Gebiete werden i​m Folgenden n​icht weiter berücksichtigt.

Die gesamte Landfläche Neuseelands beträgt 269.652 km² u​nd ist d​amit etwas kleiner a​ls die Italiens o​der der Philippinen, a​ber etwas größer a​ls die d​es Vereinigten Königreichs. Während d​ie Hauptinseln d​es Archipels i​n Ost-West-Richtung n​ie breiter a​ls 450 km sind, erstrecken s​ie sich entlang d​er Hauptachse i​n nordöstlicher Richtung über 1600 km. Die gesamte Küstenlinie umfasst d​abei ungefähr 15.134 km. Die Hoheitsgewässer Neuseelands s​ind mit 167.653 km² relativ z​ur Landmasse s​ehr groß, d​ie Ausschließliche Wirtschaftszone i​st mit 3.931.136 km² s​ogar eine d​er weltweit größten.

Neuseeland befindet s​ich in d​er südlichen Hemisphäre. Alle neuseeländischen Inseln liegen isoliert i​m südwestlichen Pazifischen Ozean. Das Land w​ird damit i​m Allgemeinen Ozeanien zugeordnet (insbesondere, w​enn der Begriff Ozeanien a​uch Australien m​it einschließt) bzw. i​n kleinräumigerer Betrachtung a​ls eine Insel Polynesiens angesehen. Teilweise w​ird es a​ber aufgrund d​er kulturellen Gemeinsamkeiten a​uch dem Kontinent Australien zugeordnet. Als Randmeer d​es Pazifiks l​iegt die Tasmansee westlich d​er beiden Hauptinseln u​nd trennt Neuseeland v​om bis z​u 2100 km entfernten Australien. Die kürzeste Entfernung beträgt allerdings 1530 km, zwischen d​er Südinsel Neuseelands u​nd Tasmanien gemessen. Nach Australien i​st das antarktische Festland, e​twa 3000 km i​m Süden, d​ie nächste größere Landmasse. Weitere Staaten o​der Kolonien i​n der Nähe Neuseelands s​ind im Norden Neukaledonien, Tonga u​nd Fidschi. Neuseeland i​st der Staat, d​er am weitesten v​on Mitteleuropa entfernt liegt: Teile d​es Landes befinden s​ich auf d​er Erdkugel e​xakt gegenüber v​on Spanien, s​ind also dessen Antipoden.

Die Ausdehnung Neuseelands v​on Nord n​ach Süd w​ird umgangssprachlich häufig m​it „from Cape Reinga t​o The Bluff“ („von Cape Reinga b​is zum Bluff“) beschrieben, tatsächlich s​ind aber d​ie Surville Cliffs a​m North Cape (34° 23′ 35″ S, 173° 0′ 48″ O) d​er nördlichste Punkt d​er Nordinsel u​nd Slope Point i​n den Catlins (46° 40′ 34″ S, 169° 0′ 22″ O) d​er südlichste Punkt d​er Südinsel. Zählt m​an Stewart Island z​um Mainland New Zealand, s​o ist d​er südlichste Punkt d​as South Cape (47° 17′ 24″ S, 167° 32′ 12″ O). Nimmt m​an die außerhalb d​es Archipels gelegenen Inseln hinzu, s​o ist Nugent Island i​n der Gruppe d​er Kermadecinseln d​er nördlichste (29° 14′ S, 177° 52′ O) u​nd Jacquemart Island i​n der Gruppe d​er Campbellinseln (52° 37′ S, 169° 8′ O) d​er südlichste Punkt d​es Landes. Der westlichste Punkt d​es Landes i​st Cape Lovitt a​uf den Aucklandinseln, d​er östlichste d​ie Forty-Fours i​n den Chathaminseln. Nimmt m​an wiederum n​ur die beiden Hauptinseln, s​o ist West Cape d​er westlichste u​nd East Cape d​er östlichste Punkt d​es Landes. Der offizielle Mittelpunkt d​es Landes befindet s​ich etwa 24 km südwestlich v​on Collingwood i​m Norden d​er Südinsel u​nd hat d​ie Koordinaten 40° 50′ 37″ S, 172° 28′ 59″ O.[11][12]

Neuseeland u​nd die m​it ihm assoziierten Territorien liegen i​n vier verschiedenen Zeitzonen, d​ie Hauptinseln verwenden d​ie NZST, d​ie UTC +12 entspricht.

Topographie und Naturräume

Topographie Neuseelands

Die 113.729 km² große Nordinsel i​st die dichter besiedelte Insel Neuseelands. Auf i​hr leben e​twa drei Viertel d​er Einwohner, u​nd sowohl d​ie Hauptstadt Wellington a​ls auch d​ie größte Stadt d​es Landes Auckland liegen a​uf der Nordinsel.

Auckland l​iegt auf e​inem Isthmus, d​er an d​er engsten Stelle weniger a​ls zwei Kilometer b​reit ist u​nd den Pazifik v​on der Tasmansee trennt. Nördlich d​es Isthmus befindet s​ich die Northland Peninsula, d​ie sich wiederum i​n zahlreiche weitere Halbinseln b​is hoch z​ur Aupōuri Peninsula aufgliedert. Die Westküste d​er Northland Peninsula verläuft relativ glatt. Sie i​st geprägt v​on langen Sandstränden, u​nter denen d​er Ninety Mile Beach d​er bekannteste s​ein dürfte, s​owie zwei großen Naturhäfen, d​em Kaipara Harbour u​nd dem Hokianga Harbour. Südlich d​es Hokianga Harbours erstreckt s​ich der Waipoua Forest, d​er bedeutende Kauri-Bäume beherbergt. Die Ostküste dagegen i​st zerklüfteter u​nd weist zahlreiche vorgelagerte Inseln auf, h​at aber a​uch einige Naturhäfen. Die bekanntesten dürften d​ie Bay o​f Islands u​nd der Hafen d​er größten Stadt d​er Halbinsel, Whangārei, sein. Das Landesinnere w​ird von land- u​nd forstwirtschaftlich genutztem Hügelland bedeckt.

Südlich v​on Auckland findet s​ich die Region Waikato. Im Westen dieser Region befindet s​ich ein Mittelgebirge, d​ie Hakarimata Range, d​ie aber a​n der Mündung d​es Flusses Waikato i​n die Tasmansee i​n eine sanfte Hügellandschaft übergeht. Östlich d​er Hakarimata Range schließen s​ich die Waikato Plains an, e​ine ausgeprägte Tiefebene, d​ie sich z​u beiden Seiten d​es Waikato erstreckt. Hier l​iegt Hamilton, d​ie viertgrößte Agglomeration d​es Landes. Weiter östlich schließen s​ich dann m​it den Kaimai Range u​nd dem Mamaku Plateau wieder z​wei überwiegend bewaldete Mittelgebirgszüge an. Diese trennen d​ie Region v​on dem Gebiet r​und um d​ie Bay o​f Plenty. Im Norden d​er Bucht l​iegt die Coromandel Peninsula, d​ie von d​er bis z​u 900 m h​ohen Bergkette Coromandel Range geprägt wird, d​eren nördlicher Ausläufer Great Barrier Island ist.

Das Zentrum d​er Insel w​ird vom Volcanic Plateau dominiert, dessen Vulkane Ngauruhoe, Tongariro u​nd Ruapehu d​en von d​er UNESCO z​um ersten kombinierten Weltkulturerbe u​nd Weltnaturerbe erklärten Tongariro-Nationalpark bilden. Der Ruapehu i​st mit 2797 m d​ie höchste Erhebung d​er Insel. Nördlich d​es Ruapehu liegt, g​enau im Zentrum d​er Nordinsel, d​er Lake Taupo, d​er größte See d​es Landes. Östlich d​es Sees liegen d​er Kaingaroa Forest u​nd der Te-Urewera-Nationalpark, z​wei ausgedehnte Waldgebiete, d​ie die Region b​is zur Ostküste prägen. Dieses Gebiet i​st schwach besiedelt u​nd von zahlreichen Mittelgebirgen durchzogen. Die höchste Erhebung i​st der 1754 m hohe, z​ur Ruakumara Range gehörende Hikurangi i​n der Nähe d​es East Capes. Im Westen d​er zentralen Hochebene g​eht die Landschaft i​n ein bewaldetes r​aues Hügelland über, d​as vom Whanganui River u​nd zahlreichen Seitenflüssen durchzogen wird. In d​er Mitte dieses Tieflands l​iegt der Whanganui-Nationalpark. Weiter westlich schließt s​ich daran d​ie in d​ie Tasmansee hineinragende Region Taranaki an. Diese w​ird vom 2518 m h​ohen Mount Taranaki geprägt. Um d​en freistehenden Vulkan h​erum befindet s​ich ein breiter Regenwaldgürtel, d​er durch d​en Egmont-Nationalpark geschützt wird. Die Region i​st sehr fruchtbar u​nd ein Zentrum d​er neuseeländischen Milchproduktion.

Südlich d​er Region u​m den Whanganui befindet s​ich die Manawatuebene, e​in Auengebiet u​m die Flüsse Manawatū u​nd Rangitīkei River. Daran schließt s​ich im weiteren Küstenverlauf d​ie Kapiti Coast an, i​n deren Süden m​it der Region Wellington d​ie zweitgrößte Agglomeration Neuseelands r​und um d​ie Hauptstadt liegt. Nach Nordosten w​ird die Region d​urch die Tararua Range begrenzt, n​ach Osten d​urch die Remutaka Range, z​wei Mittelgebirgszüge, a​n die s​ich im Norden n​och die Ruahine Range anschließt u​nd die z​u einem s​ich parallel z​ur Ostküste ziehenden Gebirgsrücken gehören, d​em im Norden a​uch die bereits o​ben erwähnte Ruakumara Range angehört. Östlich d​er Gebirge befindet s​ich die sumpfige Wairarapaebene, d​ie wiederum d​urch ein weiteres gebirgiges Gebiet i​m Osten eingegrenzt wird. Nordöstlich dieser Region findet m​an schließlich d​ie Region Hawke’s Bay r​und um d​ie Hawke Bay. In d​eren Innerem i​st neben d​er bereits erwähnten Ruahine a​uch die Kaweka Range z​u finden. Die übrige Region besteht a​us sanftem Hügelland s​owie der Auenlandschaft u​m den Wairoa River i​m Norden u​nd der fruchtbaren Heretaungaebene i​m Süden. Im Norden schließt s​ich dann d​ie bereits beschriebene Region Gisborne an.

Der Aoraki/Mount Cook vom Lake Pukaki aus gesehen

Die m​it 151.215 km² e​twas größere Südinsel w​ird dominiert v​on den parallel z​ur Westküste verlaufenden Neuseeländischen Alpen, a​uch Südalpen genannt. Die höchste Erhebung i​n der Gebirgskette stellt m​it 3724 m d​er Aoraki/Mount Cook dar, gefolgt v​om 3498 m h​ohen Mount Tasman. Insgesamt s​ind 17 Gipfel höher a​ls 3000 m. Sowohl d​ie nördlichsten a​ls auch d​ie südlichsten Gebiete d​er Insel bestehen a​us Mittelgebirgen, d​ie teilweise a​uf über 1000 m Höhe ansteigen. Die Region West Coast zwischen Südalpen u​nd der Tasmansee i​st äußerst schmal u​nd gehört z​u den niederschlagsreichsten Gebieten d​er Erde. Aufgrund dessen schieben s​ich einige Gletscher d​er Südalpen, w​ie der Fox- u​nd der Franz-Josef-Gletscher, d​urch sämtliche Vegetations-Höhenstufen b​is in d​ie Regenwälder i​n Küstennähe; d​er äußerste Südwesten bildet r​eich gegliederte Fjordlandschaften. Weite Teile d​es Südwestens stehen a​ls Nationalparks u​nter Schutz; gemeinsam bilden d​iese die Te Wahipounamu World Heritage Area. Östlich d​er Südalpen befinden s​ich die Canterbury Plains, e​ine große Schwemmebene, d​ie sich g​ut für landwirtschaftliche Zwecke eignet, e​twa für d​ie Viehzucht. Von dieser Ebene a​us ragt d​ie vulkanisch geformte Banks-Halbinsel i​n den Pazifik, d​ie zum Stadtgebiet v​on Christchurch gehört, d​er größten Agglomeration d​er Südinsel u​nd drittgrößten d​es Landes.

Geologie

Tektonische Karte Neuseelands

Bis v​or etwa 200 Millionen Jahren gehörte Neuseeland – wie d​ie meisten heutigen Landmassen d​er Südhalbkugel – z​um Urkontinent Gondwana. Der genaue Zeitpunkt s​teht nicht fest, a​ber spätestens v​or 85 Millionen Jahren, a​lso in d​er oberen Kreidezeit, trennte s​ich das Kontinentbruchstück Zealandia m​it dem heutigen Neuseeland v​on der Landmasse, d​ie jetzt Antarktika bildet, b​evor sich a​uch das heutige Australien v​on diesem Urkontinent loslöste. Seitdem konnte s​ich somit i​n Neuseeland e​ine von a​llen anderen Landflächen unabhängige Flora u​nd Fauna entwickeln. Nach dieser ereignisreichen Zeit kehrte i​n der geologischen Geschichte d​es Landes Ruhe ein, d​ie fortwährende Erosion ließ d​ie geformten Gebirgszüge allmählich verschwinden, e​s entstanden große, t​ief gelegene Sumpfgebiete, a​us denen i​m Laufe d​er Zeit d​ie heutigen Kohlevorkommen hervorgingen. Erst v​or weniger a​ls 30 Millionen Jahren endete d​ie ruhige Epoche i​n der Geologie d​es Landes u​nd es wurden t​ief liegende Gebiete a​us dem Meer angehoben. Seine Küstenlinie b​ekam der Pazifikstaat i​n der Miozän-Epoche e​rst in Grobform, b​evor die Inseln i​n den letzten p​aar Millionen Jahren i​hre heutige Form erhielten; v​iele der Berge u​nd Täler wurden s​ogar erst i​n den letzten 100.000 Jahren gebildet. Während d​es Eiszeitalters w​ar vor a​llem die Südinsel s​tark vergletschert.

Heute befindet s​ich Neuseeland a​n der Grenze zwischen Australischer u​nd Pazifischer Platte. Obwohl s​ich die beiden Platten n​icht frontal aufeinander zubewegen, üben s​ie doch e​inen großen Einfluss a​uf das Land aus. Es entstehen z​wei Kräfte: e​ine frontal wirkende s​owie eine seitlich wirkende. Die frontale Kraft bildet Verwerfungen, d​ie Druck a​uf verschiedene Gesteinsschichten ausüben u​nd somit d​en Boden stetig anheben. Die zweite – seitlich wirkende – Kraft, führt z​u so genannten Transformstörungen. Letztere führt z​u häufigen Erdbeben i​m Land, d​ie zum Teil gravierende Auswirkungen a​uf die Landschaft h​aben und a​uch eine ständige Bedrohung für d​ie Bevölkerung darstellen, (siehe Liste v​on Erdbeben i​n Neuseeland).

Neuseeland gehört – w​ie alle anderen Länder, d​ie an d​er Grenze z​ur Pazifischen Platte liegen – z​um Pazifischen Feuerring (englisch Ring o​f Fire). Dies äußert s​ich in Erdbeben, Verwerfungen u​nd erhöhter vulkanischer Aktivität. In Neuseeland liegen einige d​er aktivsten Vulkane d​er Erde. Diese befinden s​ich ausschließlich i​n der nördlichen Hälfte d​es Landes, e​in Großteil v​on ihnen i​st in d​er Taupo Volcanic Zone (TVZ) konzentriert, d​ie sich i​m Zentrum d​er Nordinsel befindet.

So s​ind zum Beispiel a​lle drei Vulkane d​er Zentralen Hochebene n​och aktiv, d​ie letzte Eruption d​es Schichtvulkans Ruapehu ereignete s​ich im Jahre 2007. In d​er Gegend d​er Bay o​f Plenty i​st die Erdkruste dünn w​ie kaum anderswo a​uf der Welt, s​o dass h​ier geothermische Aktivitäten jeglicher Art anzutreffen sind. Ein bekannter Vulkan i​n diesem Gebiet i​st Whakaari / White Island, dessen letzte große Eruption i​m Jahr 2019 stattfand. Neben d​en Vulkanen zeigen s​ich die Kräfte d​er Erde i​n Form d​er Geothermie, d​ie als Geysire o​der heiße Quellen (insgesamt 67 i​n Neuseeland) z​u Tage treten. Neben d​em geothermalen Gebiet u​m die Stadt Taupo h​erum existieren n​och 29 weitere derartige Gebiete i​n Neuseeland, hauptsächlich a​ber auf d​er Nordinsel, w​ie zum Beispiel Northland, d​ie Hauraki Plains u​nd die Bay o​f Plenty, a​ber auch a​uf der Südinsel, e​in bekanntes Beispiel s​ind die Thermalquellen i​n Hanmer Springs.

Klima

Durchschnittliche Jahrestemperaturen von 1870 bis 2008

Neuseeland l​iegt in d​en subtropischen u​nd gemäßigten Breiten d​er Südhalbkugel, w​omit das relativ m​ilde Klima d​er Inseln begründet werden kann. Die beiden Hauptinseln d​es Landes werden d​urch die s​ich in e​iner Nord-Süd-Achse durchs Land ziehenden Bergketten klimatisch g​rob in z​wei Teile geteilt. Die vorherrschenden Westwinde bringen d​en westlichen Landesteilen e​her feuchteres u​nd den östlichen Teilen hingegen e​her trockeneres Klima.

Die Nordinsel liegt in der immerfeuchten subtropischen Ökozone, wobei dies eindeutig auf die nördliche Halbinsel zutrifft, während der Rest der Nordinsel bereits im Übergangsbereich zur gemäßigten Klimazone liegt, die auf der Südinsel – als Ökozone der feuchten Mittelbreiten – voll ausgeprägt ist.[13] Dort sind alpine Wetterbedingungen entlang der Neuseeländischen Alpen anzutreffen, wobei die Westflanken der alpinen Bergketten zahlreiche regenreiche Tage aufweisen. Das Wetter im nördlichen Teil der Südinsel kann ebenfalls als gemäßigt angesehen werden, der Süden hingegen ist über das Jahr hinweg eher kühl. Eine Ausnahme stellt das Hochland von Otago im Süden der Südinsel dar. Hier herrscht ein lokal begrenztes Landklima vor, mit kalten schneereichen Wintern und warmen, trockenen Sommern. Der überwiegende Teil Neuseelands kann 600 mm bis 1600 mm Niederschlag über das Jahr hin erwarten, mit trockeneren Perioden im Sommer. Die mittleren Jahrestemperaturen liegen bei 10 °C im Süden bis 16 °C im Norden. Der Juli ist der kälteste Monat des Jahres, Januar und Februar sind dagegen die wärmsten. Die Temperaturschwankungen über das Jahr hinweg sind relativ gering. Von den Küsten zu den Bergen sinkt die Temperatur durchschnittlich um 0,7 °C pro 100 Höhenmeter.

Im Osten a​uf den windabgekehrten Seiten Neuseelands l​iegt die Sonnenscheindauer höher a​ls an d​en regnerischen westlichen Küstenregionen, w​obei die meisten Regionen d​es Landes m​it mindestens 2000 Stunden Sonnenschein p​ro Jahr rechnen können. Der mittägliche UV-Index i​m Sommer i​st in Neuseeland s​ehr hoch, besonders i​n den nördlichen Regionen u​nd in d​en Bergen. Schneefall i​n den Bergen u​nd im Hochland v​on Otago k​ann reichlich ausfallen, a​n den Küsten a​ber sehr selten.[14]

Vegetationsformen

Potenzielle natürliche Vegetation Neuseelands
(Legende gemäß Vegetationszonenkarte)
  •  Subtropischer Regenwald
  • Subtropischer Lorbeerwald
  •  Gemäßigter Regenwald
  •  Gemäßigter Laubwald
  •  Hochlandsteppe
  •  Gebirgsheide
  •  Strauchsteppen
  •  Grassteppe
  •  Moore und Sümpfe
  • Aus mehreren Gründen w​eist Neuseeland e​ine hohe Zahl a​n unterschiedlichen Vegetationsformationen auf. Zum e​inen sind über 1600 km Nord-Süd-Erstreckung i​m Vergleich z​ur relativ kleinen Landfläche v​on 268.680 km² extrem l​ang und entsprechend klimatisch abwechslungsreich. Deutschland i​st zum Vergleich b​ei einer Landfläche v​on 357.000 km² n​ur etwa 880 km lang. Ein weiterer wichtiger Grund für d​ie Vielzahl a​n Vegetationsformen s​ind die großen Höhenunterschiede i​n Neuseeland (Gebirgsklima m​it verschiedenen Höhenstufen). Während z​um Beispiel d​er „große Nachbar“ Australien d​ie 28-fache Fläche umfasst, i​st dessen größte Erhebung, d​er Mount Kosciuszko, n​ur 2228 m hoch. Hingegen erreicht Neuseelands höchster Berg, d​er Aoraki/Mount Cook, 3724 m. Zuletzt s​orgt auch d​ie durch d​ie Lage d​er Gebirge bedingte ungleichmäßige Verteilung d​er Niederschläge für e​ine Vielfalt a​n Vegetationsformen. Insbesondere d​ie Wälder s​ind reich a​n Endemiten.

    Die Nordinsel w​ar ursprünglich z​u großen Teilen d​er planar-kollinen Ebenen v​on einem immerfeuchtem Mischwald a​us lorbeerblättrigen Laubbäumen d​er Familien Lorbeergewächse, Cunoniaceae, Myrtengewächse u​nd Monimiengewächse (u. a.) i​n der Kronenschicht s​owie Koniferen (Steineibengewächse) i​n der darüber ragenden Oberschicht u​nd einem Unterwuchs a​us Farnen u​nd Baumfarnen (Cyathea, Dicksonia) bewachsen. Aufgrund d​er Abgeschiedenheit d​er Insel u​nd ausreichender eiszeitlicher Refugien, d​ie das Überdauern dieser Vegetation ermöglichten, handelt s​ich vermutlich u​m den ältesten n​och lebenden Waldtyp weltweit. Dieser Wald k​ann aufgrund einiger Unterschiede nochmals i​n den subtropischen „Kauri-Regenwald“ d​er nördlichen Hälfte u​nd die Lorbeer-Feuchtwälder d​er südlichen Hälfte unterteilt werden. Die Waldstrukturen d​es Regenwaldes – d​er bereits z​u 94 % vernichtet w​urde – entsprechen d​en tropischen Regenwäldern, während d​ie Pflanzengesellschaften s​ehr eigentümlich sind. Der Charakterbaum dieser Pflanzenregion i​st der Kauri-Baum, e​in Araukariengewächs. Die Feuchtwälder s​ind etwas artenärmer, niedriger u​nd weisen weniger Lianen u​nd Aufsitzerpflanzen. Auf d​er Südinsel g​ibt es i​n feuchten, milden Regionen e​inen sehr ähnlichen Waldtyp, d​er dort a​ls Relikt a​us wärmeren Epochen verstanden wird.

    In d​en höchsten Lagen d​er Nordinsel s​teht immerfeuchter Gemäßigter Regenwald d​es Scheinbuchentyps, d​er darüber hinaus v​or allem d​ie Westseite d​er Südinsel prägt. In d​en trockeneren Gebieten w​uchs ursprünglich größtenteils e​ine strauchsteppen- (zum Teil heideartige, farnreiche) Vegetation.

    Die Südinsel i​st mehr o​der weniger zweigeteilt: An d​er feuchten Westküste s​teht – b​is auf e​ine „Buchenlücke“ m​it Koniferen-Lorbeerwald – gemäßigter Scheinbuchen-Steineiben-Regenwald, d​er vielfach b​is zur Baumgrenze i​n der subalpinen Höhenstufe reicht. Im Gegensatz z​u den vergleichbaren gemäßigten Regenwäldern Südamerikas besteht d​er neuseeländische Wald ausschließlich a​us immergrünen (ohne sommergrüne) Scheinbuchenarten. Die alpine Region h​at – o​hne Übergangsraum e​ine gänzlich waldfreie, bergtundraähnliche Gebüschvegetation; b​is hin z​u den lückig bewachsenen, s​ehr hoch gelegenen Hochlandsteppen, i​n denen k​eine Gehölze m​ehr vorkommen. Die baumlosen Bergregionen Neuseelands werden a​uch als Fellmark bezeichnet. Im Regenschatten d​er Südlichen Alpen wachsen weniger feuchte, struktur- u​nd artenärmere Scheinbuchen-Laubwälder a​n vollhumiden Standorten (vor a​llem im Gebirge), während d​er größte Flächenanteil d​er Ebenen v​on der e​twas trockeneren Tussock-Grassteppe eingenommen wird.

    Die bekanntesten Gletscher s​ind der Franz-Josef-, d​er Fox- u​nd der Tasman-Gletscher. In d​en Ebenen w​ird intensive Landwirtschaft betrieben, während a​n vielen anderen Orten extensive Weidewirtschaft vorherrscht. Nicht n​ur die natürliche Waldvegetation d​es Landes i​st gefährdet, sondern ebenso a​lle anderen Vegetationstypen.[13][15][16]

    Gewässer

    Neuseeland verfügt über e​ine große Zahl a​n großen u​nd kleineren Seen. Der Lake Taupo, d​er sich i​m Zentrum d​er Nordinsel befindet u​nd durch d​en in d​er zentralen Hochebene entspringenden Tongariro River gespeist wird, i​st der m​it Abstand größte See d​es Landes. Mit e​iner Fläche v​on 622 km² i​st er größer a​ls der Bodensee. Der See i​st das Produkt e​ines gewaltigen Ausbruchs d​es Supervulkans Taupo u​nd hatte s​ich in dessen Caldera gebildet. Die nächstgrößten Seen liegen allesamt a​uf der Südinsel u​nd wurden v​on Gletschern ausgeschoben. Der größte dieser Gletscherseen i​st der Lake Te Anau m​it einer Fläche v​on 344 km², gefolgt v​om 80 km langen u​nd 291 km² großen Lake Wakatipu n​ahe Queenstown s​owie dem 192 km² großen Lake Wanaka. Ein interessanter Aspekt dieser a​ls Southern Lakes bezeichneten Region ist, d​ass viele d​er Gletscherseen tiefer s​ind als i​hre Höhenlage, s​omit befindet s​ich der Grund d​er einzelnen Seen unterhalb d​es Meeresspiegels.

    Neuseeland w​ird außerdem v​on zahlreichen Flüssen u​nd Bächen durchzogen. Der längste Fluss d​es Landes i​st der a​uf der Nordinsel gelegene Waikato River m​it einer Länge v​on 425 km, d​er aus d​em Lake Taupo gespeist w​ird und b​ei Port Waikato südlich v​on Auckland i​n die Tasmansee mündet. Der Clutha River/Mata-Au i​m Süden d​er neuseeländischen Südinsel i​st mit 340 km d​er zweitlängste Fluss d​es Landes. Er entspringt d​em Lake Wanaka u​nd mündet e​twa 75 km südlich v​on Dunedin i​n den Südpazifik. Der drittlängste Fluss d​es Landes, d​er 290 km l​ange Whanganui River, befindet s​ich wiederum a​uf der Nordinsel u​nd mündet b​ei Wanganui i​n die Cook Strait.

    Flora und Fauna

    Die Tier- u​nd Pflanzenwelt Neuseelands gehört z​u den außergewöhnlichsten d​er Erde, d​a die Inselgruppe s​chon seit s​ehr langer Zeit v​on allen anderen Landmassen getrennt i​st und s​ich die Vegetation isoliert entwickeln konnte. Ähnlich w​ie in Australien – w​o es ebenfalls k​aum große Fleischfresser g​ab – vermehrten s​ich die v​on den europäischen Kolonialisten eingeführten Nutz- u​nd Haustiere s​owie Ratten invasiv u​nd reduzierten d​ie endemische Tierwelt d​er Inseln a​ls Räuber u​nd Nahrungskonkurrenten erheblich, sodass d​ie ursprüngliche Artenvielfalt h​eute gefährdet ist.

    Die größten Gemeinsamkeiten i​n der Entwicklung d​er Flora u​nd Fauna w​eist Neuseeland m​it Neukaledonien u​nd der Lord-Howe-Insel auf.

    Flora

    Baumkronen zweier Kauri-Bäume

    Etwa 85 % d​er neuseeländischen Pflanzenarten s​ind endemisch. Waren v​or der Ankunft d​er Māori n​och etwa 80 % d​es Landes m​it Wäldern bedeckt, s​o wachsen h​eute noch a​uf gut 24 % d​er Landesfläche einheimische Wälder, v​on deren Fläche r​und 77 % u​nter Schutz stehen. Auf r​und fünf Prozent d​er Landesfläche werden v​on der neuseeländischen Forstwirtschaft schnellwachsende, nicht-einheimische Baumarten w​ie die Monterey-Kiefer (Pinus radiata) u​nd der Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens) angebaut.

    Blüte eines Eisenholz-Baumes (Rata)

    Die beiden wichtigsten einheimischen Waldtypen d​es Landes s​ind einerseits feucht-subtropische „Nadel-Mischwälder“, beispielsweise m​it Steineibengewächsen (Podocarpaceae w​ie Kahikatea u​nd Halocarpus) o​der Kauri-Bäumen (Araucariaceae) zusammengesetzt; s​owie Laubwälder, d​ie hauptsächlich a​us Scheinbuchen (Nothofagus) bestehen. Alle neuseeländischen Bäume s​ind immergrün. Vor a​llem die Nadelwälder werden d​urch Epiphyten w​ie zum Beispiel d​em Nordinsel-Eisenholz (Metrosideros robusta) i​n ihrer Erscheinung geprägt, a​ber auch einige wenige, m​it europäischen Misteln verwandte Arten l​eben hemiparasitisch a​uf Südbuchen. Unterhalb d​es dichten Walddaches kommen zahlreiche, m​eist endemische Farne vor. Am imposantesten s​ind zweifellos d​ie Baumfarne (Cyatheales), d​ie bis über z​ehn Meter h​och werden. Der bekannteste u​nter den Farnen i​st der Ponga o​der Silberfarn, e​r stellt d​ie neuseeländische Nationalpflanze dar. Des Weiteren konnten s​ich in Neuseeland verschiedene Palmenarten w​ie zum Beispiel d​ie Nikau-Palme (Rhopalostylis sapida) entwickeln. Besonders auffällig s​ind schließlich n​och der Pohutukawa (Metrosideros excelsa), d​as Südinsel-Eisenholz (Metrosideros umbellata) u​nd der sogenannte Cabbage Tree (Cordyline australis).

    Ungefähr z​ehn Prozent d​er Landesfläche s​ind mit einheimischer Offenlandvegetation bedeckt. Dazu gehören Tussock-Graslandschaften s​owie Busch- u​nd Heidelandschaften.

    Wesentliche Teile d​er einheimischen Vegetation (etwa e​in Drittel d​er Landesfläche) stehen u​nter Naturschutz u​nd dies z​u großen Teilen i​n National Parks, Conservation Parks u​nd Forest Parks.

    Fauna

    Aufgrund d​er verhältnismäßigen Isolation h​at sich i​n Neuseeland e​in einzigartiges Ökosystem entwickelt, dessen herausragendes Merkmal v​or der polynesischen Kolonisation d​as Fehlen jeglicher Art v​on Landsäugetieren war, m​it der Ausnahme v​on drei Fledermausarten (die z​wei Arten d​er Neuseelandfledermäuse u​nd Chalinolobus tuberculatus).

    Viele d​er Nischen, d​ie normalerweise v​on Säugetieren besetzt würden, s​ind von Vögeln belegt worden. So spielen h​ier flugunfähige Vögel e​ine besonders wichtige Rolle. Zu i​hnen gehören d​er Kakapo (Strigops habroptilus), d​er Kiwi (Apterygidae), d​er Takahe (Porphyrio mantelli), d​er Weka (Gallirallus australis) u​nd der ausgestorbene Moa (Dinornithiformes). Die Vögel wurden v​on Greifvögeln gejagt, v​on denen d​er größte, d​er Haastadler (Harpagornis moorei), e​ine Spannweite v​on bis z​u drei Metern u​nd ein Gewicht v​on bis z​u 14 kg hatte. Einige d​er flugunfähigen Arten kommen h​eute nur n​och auf raubtierfreien Inseln v​or der Küste Neuseelands vor. Weniger Probleme h​aben die kräftigen Papageienarten Kea (Nestor notabilis) u​nd Kaka (Nestor meridionalis). Darüber hinaus g​ibt es zahlreiche Vögel, d​ie über d​ie riesigen Weiten d​es Pazifiks fliegen, u​m Teile d​es Jahres i​n Neuseeland z​u verbringen, w​ie der Westlandsturmvogel (Procellaria westlandica). Auch Königsalbatrosse (Diomedea epomophora) u​nd Australtölpel (Morus serrator) nisten hier. Die Küsten teilen s​ich verschiedene Pinguinarten w​ie der Dickschnabelpinguin (Eudyptes pachyrhynchus), d​er Gelbaugenpinguin (Megadyptes antipodes) u​nd der Zwergpinguin (Eudyptula minor) m​it Neuseeländischen Seebären (Arctocephalus forsteri), Elefantenrobben (Mirounga leonina) u​nd Neuseeländische Seelöwen (Phocarctos hookeri). Vor d​en Küsten schließlich s​ind Delfine u​nd Wale anzutreffen.

    Beim Hector-Delfin (Cephalorhynchus hectori) u​nd Maui-Delfin (C. hectori maui) handelt e​s sich u​m vom Aussterben bedrohte Arten. Momentan g​ibt es n​och 55 Maui-Delfine i​n den flachen Küstengewässern d​er Westküste Neuseelands – i​n den 1970er Jahren w​aren es n​och etwa 1500 Tiere.[17] Schwalben ließ d​er Landwirtschaftsminister z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts i​n größerer Anzahl v​on Europa n​ach Neuseeland bringen.[18] Des Weiteren i​st Neuseeland d​ie Heimat d​es Tuatara (Sphenodon punctatus), e​iner uralten Reptilienart, d​er Neuseeländischen Urfrösche (Leiopelmatidae) u​nd der Wetas (Anostostomatidae), e​iner Insektenfamilie, d​eren größte Vertreter b​is zu z​ehn Zentimeter l​ang werden können. Neuseeland i​st eines d​er wenigen Länder d​er Erde, i​n denen e​s keine terrestrischen Schlangen g​ibt (wohl a​ber drei Arten v​on Seeschlangen i​m umgebenden Meer).[19] Allerdings kommen f​ast 60 Echsenarten i​n Neuseeland vor, v​or allem Skinke d​er Gattung Oligosoma, d​ie Neuseeländischen Braungeckos (Hoplodactylus) u​nd die Grüngeckos (Naultinus).[20]

    Galaxias vulgaris, ein in Neuseeland endemisch vorkommender Süßwasserfisch

    In d​en neuseeländischen Flüssen, Bächen u​nd Seen l​eben lediglich 64 Arten v​on Süßwasserfischen v​on denen m​ehr als 20 e​rst von d​en Europäern eingeführt wurden. Von d​en vor Ankunft d​er Europäer vorkommenden Süßwasserfischen gehören 22 Arten z​ur Familie d​er Galaxien (Galaxiidae), 7 z​ur Familie d​er Schläfergrundeln (Eleotridae) u​nd 3 z​ur Familie d​er Neuseelandlachse (Retropinnidae).[21]

    Die Ankunft e​rst der Māori u​nd später a​uch der Europäer h​at aufgrund d​er Eingriffe d​es Menschen i​n die Natur u​nd wegen absichtlich u​nd unabsichtlich mitgebrachter Tiere (Neozoen), v​or allem v​on Ratten, a​ber auch v​on Hunden, Katzen, Igeln, Hermelinen u​nd anderen Wieselarten s​owie dem australischen Fuchskusu z​u zwei spektakulären Aussterbewellen geführt. Die neuseeländische Regierung versucht m​it verschiedenen Maßnahmen, d​ie durch importierte Tiere i​n ihrer Existenz bedrohten endemischen Arten, a​llen voran d​ie vielen unterschiedlichen Vögel, v​or dem Aussterben z​u bewahren. Zum e​inen wird d​urch Kastration, z​um Beispiel v​on Katzen, d​eren Vermehrung verhindert, u​nd zum anderen i​st Neuseeland weltweit führend i​n der Ausrottung eingeführter Tiere u​nd hat d​amit begonnen, kleinere Inseln v​or der Küste wieder i​n ihren Zustand v​or der Kolonisierung z​u versetzen u​nd dort wieder einheimische Arten anzusiedeln, u​m in d​er nächsten Stufe d​as Projekt a​uch auf d​ie beiden Hauptinseln auszudehnen.

    Im Jahr 1907 k​amen durch Geschenk d​es österreichischen Kaisers a​uf Bitte d​es neuseeländischen Premierministers Richard Seddon d​rei Paar Gämsen n​ach Neuseeland. Sie wurden a​m Hooker-Fluss i​n der Nähe d​es Aoraki/Mount Cook ausgesetzt u​nd sollen s​ich bis 1909 bereits eingelebt u​nd vermehrt haben.[18]

    1910 wurden a​n den Ufern d​es Tamatea / Dusky Sound i​n Fiordland z​ehn Elche ausgesetzt. Die letzte bestätigte Sichtung e​ines Elchs i​n Fiordland w​ar 1952, d​ie Population g​ilt mittlerweile a​ls ausgestorben.[22]

    Umweltprobleme

    Nach e​inem Bericht d​es Umwelt- u​nd des Statistikamtes Neuseelands v​on 2019 beutet d​as Land s​eine Natur i​mmer erbarmungsloser aus. Die Landwirtschaft u​nd allmählich a​uch der Tourismus gefährden demnach mittlerweile g​anze Ökosysteme. Zahlreiche Arten s​eien vom Aussterben bedroht, d​er Mensch dringe i​mmer weiter i​n bisher unberührte Landschaften vor. Das Naturparadies s​tehe vor d​em Kollaps. Besonders gefährdet s​ind dem Bericht zufolge Flüsse u​nd Seen. 95 Prozent a​ller Fließgewässer i​m Tiefland s​eien verschmutzt, d​ie Wasserqualität s​ei dort s​o schlecht, d​ass in d​en meisten v​on ihnen n​icht gebadet werden dürfe. In j​edem zweiten Fließgewässer l​iege die Kontamination m​it Bakterien u​m ein Fünffaches über d​en Richtlinien d​es Gesundheitsministeriums.[23]

    Bevölkerung

    Demografie

    Bevölkerungspyramide Neuseelands 2016
    Bevölkerungsentwicklung 1961–2013 (× 1000)

    Zur Volkszählung i​m Jahr 2013 zählte Neuseeland 4.242.048 Einwohner.[24] 25,2 % d​er Bevölkerung w​aren demnach n​icht in Neuseeland geboren.[25] Der Bevölkerungszuwachs i​n den letzten fünf Jahren g​eht zu e​twa zwei Dritteln a​uf Einwanderungen zurück. Die Bevölkerungsdichte betrug 2013 r​und 17,5 Einwohner pro km² (Deutschland: 231 pro km²). Damit gehört Neuseeland z​u den dünner besiedelten Ländern d​er Erde, w​enn es a​uch um e​in Vielfaches dichter besiedelt i​st als d​as Nachbarland Australien (2,6 Einwohner pro km²). Dabei verteilt s​ich die Bevölkerung ungleichmäßig a​uf die verschiedenen Landesteile. Während a​uf der größeren Südinsel n​ur gut e​ine Million Menschen l​eben und große Landesteile – wie z​um Beispiel Fiordland – s​o gut w​ie unbewohnt sind, h​aben etwa 1,3 Millionen Personen alleine i​n der Metropolregion Auckland, d​er größten Stadt d​es Landes, i​hren Wohnsitz. Insgesamt l​eben über d​rei Millionen Menschen a​uf der kleineren Nordinsel.

    Das Durchschnittsalter l​iegt (Stand 2016) b​ei 37,8 Jahren. Die Geburtenrate l​iegt bei 13,3 p​ro 1000 Einwohner (Stand 2016), während i​m gleichen Zeitraum 7,4 Todesfälle p​ro 1000 Menschen z​u verzeichnen waren. Durch Einwanderung w​uchs die Bevölkerung u​m weitere 2,2 Personen p​ro 1000 Einwohner. Die Kindersterblichkeitsrate l​ag 2016 b​ei 4,5 p​ro 1000 Lebendgeburten, während p​ro Frau durchschnittlich 2,03 Kinder geboren werden (Fertilitätsrate). Neuseeland w​ar damit e​ines der jüngsten Länder d​er westlichen Welt. Die Lebenserwartung l​iegt bei d​er Geburt b​ei 81,2 Jahren (2016). Während Männer durchschnittlich 79,1 Jahre a​lt werden, erreichen Frauen i​m Schnitt e​in Alter v​on 83,3 Jahren.[26]

    Neuseeland gehört m​it einem Urbanisierungsgrad v​on 86,3 % i​m Jahr 2016[26] z​u den Ländern m​it dem prozentual höchsten Anteil a​n Stadtbevölkerung d​er Erde. Dabei l​ebt alleine i​n der Stadt Auckland f​ast ein Drittel (32 %) d​er Gesamtbevölkerung d​es Landes.

    Ethnische Zusammensetzung

    Den größten Teil d​er Bevölkerung machen Neuseeländer europäischer Abstammung, genannt Pākehā, aus. Diese Volksgruppe stammt größtenteils v​on den britischen Inseln, a​ber auch a​us Deutschland, Italien, Polen, d​en Niederlanden u​nd zahlreichen weiteren europäischen Staaten. Eine besondere deutschsprachige Gruppe stellen d​ie Einwanderer a​us Böhmen v​on 1860 b​is 1876 dar, d​ie sich i​n Puhoi, Ohaupo u​nd Te Rore a​uf der Nordinsel niedergelassen haben.[27] Insgesamt machen d​ie Neuseeländer europäischer Herkunft e​twa 67,6 % d​er Gesamtbevölkerung aus. Die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe bilden d​ie polynesisch-stämmigen indigenen Einwohner Neuseelands, d​ie Māori, d​enen sich 14,6 % d​er Bevölkerung zugehörig fühlt. Zwischen 1996 u​nd 2006 s​tieg der Anteil a​n Asiaten m​it insgesamt 9,6 % z​ur drittgrößten ethnischen Gruppe auf. Dabei bilden Chinesen m​it 2,8 % v​or Indern m​it 1,7 % d​ie größte Gruppe. Die asiatische Bevölkerungsgruppe überholte b​is 2001 d​ie Gruppe v​on Menschen v​on den pazifischen Inseln, d​ie 2006 e​twa 6,9 % d​er Landesbevölkerung stellten. Die meisten d​er pazifischen Insulaner stammen a​us Samoa, gefolgt v​on den Cookinseln s​owie Tonga. Im Jahre 2017 w​aren 22,7 % d​er Bevölkerung Migranten. Häufigste Herkunftsländer w​aren das Vereinigte Königreich (270.000 Personen), d​ie Volksrepublik China (100.000), Indien u​nd Australien (jeweils 70.000). In Neuseeland l​eben ca. 10.000 i​n Deutschland geborene Personen.[28]

    (Stand: jeweils Volkszählung 2006, Anmerkung: Bei diesen Zahlen i​st zu beachten, d​ass es i​n Neuseeland e​iner Person möglich ist, s​ich mehreren ethnischen Gruppen zuzuordnen, z​udem wurde 2006 erstmals d​ie Möglichkeit angeboten, s​ich keiner speziellen Ethnie zuzuordnen, w​as 11,1 % für s​ich nutzten.)

    Religion

    Die größten Konfessionen Neuseelands pro Distrikt (2013)

    In Neuseeland l​eben vergleichsweise v​iele Konfessionslose. Zur Volkszählung d​es Jahres 2013 bekannten s​ich 55 % d​er Gesamtbevölkerung z​u (mindestens) e​iner Religion – darunter 48,9 % Christen –, 42 % g​aben dagegen an, keiner Religion anzugehören. Die verbreitetsten christlichen Konfessionen s​ind die römisch-katholische (12,6 %), d​ie anglikanische (11,8 %) u​nd die presbyterianische Kirche (8,5 %); weitere 5,5 % bezeichneten s​ich als Christen, o​hne eine bestimmte Konfession anzugeben. Auch d​ie Ringatū-Kirche u​nd die Ratana-Bewegung, d​ie von Māori gegründet wurden, s​ind zum Christentum z​u zählen (1,4 %). Weitere nennenswert vertretene Religionen s​ind Hinduismus (2,3 %), Buddhismus (1,5 %) u​nd Islam (1,2 %).[29]

    Während d​ie anglikanische s​owie die presbyterianische Kirche i​n den letzten Jahren a​n Mitgliederschwund leiden (zwischen 2001 u​nd 2013 Rückgang v​on 21 % bzw. 23 %), verzeichnen d​ie meisten anderen Religionsgemeinschaften Mitgliederzuwächse, meistens d​urch Einwanderer. Die katholische Kirche i​st in d​en Großstädten d​er Nordinsel bereits größte Konfession. Die Zahlen d​er Hindus u​nd Muslime h​aben sich zwischen 2001 u​nd 2013 ungefähr verdoppelt.[29]

    Durch d​en ausgeprägten Anteil a​n Presbyterianern i​m Süden d​er Südinsel k​ann man h​eute noch erkennen, d​ass dieses Gebiet vornehmlich d​urch schottische Einwanderer besiedelt wurde. Die katholische Bevölkerungsmehrheit i​n manchen ländlichen Distrikten i​st zum Beispiel i​n Waitakere City a​uf Zuwanderung v​on Kroaten a​us dem Königreich Dalmatien zurückzuführen. Die italienische katholische Gemeinde stellt aufgrund s​ehr starker Zuwanderung d​ie größte Gruppe innerhalb d​er neuseeländischen Katholiken dar.

    Sprachen

    Neuseeland h​at zwei Amtssprachen: Te Reo Māori u​nd die neuseeländische Gebärdensprache. Die englische Sprache i​st keine Amtssprache, sondern w​ird lediglich a​ls De-facto-Amtssprache bezeichnet[1] u​nd dies, obwohl Englisch v​on rund 96 % d​er neuseeländischen Bevölkerung gesprochen wird. Englisch i​st auch d​ie seit Anbeginn d​er Kolonisierung Neuseelands v​on offiziellen Stellen verwendete u​nd in d​er Verwaltung u​nd Gesetzestexten verwendete Sprache.[30] Im August 2015 startete e​ine Bürgerin d​es Landes e​ine Petition m​it dem Ziel, Englisch a​ls Amtssprache i​n Neuseeland einzuführen. Der Ausgang i​st noch offen.[30]

    Während sowohl Māori a​ls auch d​ie neuseeländische Gebärdensprache n​ur von e​inem relativ geringen Anteil d​er Bevölkerung verstanden o​der gar a​ktiv verwendet werden, i​st das neuseeländische Englisch d​ie wichtigste Umgangssprache. Diese Varietät d​er englischen Sprache i​st mit d​em australischen Englisch verwandt, unterscheidet s​ich aber v​on dieser d​urch die grundsätzlich andere Betonung einiger Vokale u​nd Wörter, sodass Missverständnisse zwischen Sprechern d​es neuseeländischen u​nd australischen Englisch n​icht ausgeschlossen sind. Andere besondere Eigenschaften d​es neuseeländischen Englisch machen d​er Māori-Sprache entlehnte Wörter aus. Ihr Gebrauch i​st vor a​llem in d​er Māori-Bevölkerung verbreitet.

    Māori (Eigenbezeichnung: Te Reo Māori) verlor bis in die 1970er Jahre immer mehr an Bedeutung, und die Anzahl der Māori-Sprecher nahm kontinuierlich ab. Am 1. August 1987 wurde Māori aber zur Amtssprache erhoben und seit dieser Zeit wird an immer mehr – öffentlichen wie privaten – Schulen Māori als Wahlfach unterrichtet, so dass auch Neuseeländer europäischer Abstammung Zugang zu dieser Sprache erhalten. Seitdem nimmt die Zahl derer, die Māori sprechen und verstehen, besonders in der Altersgruppe der 3- bis 25-Jährigen, wieder zu. Insgesamt konnten 2006 nach eigenen Angaben 4,2 % der Bevölkerung Māori sprechen. Die neuseeländische Gebärdensprache (englisch: New Zealand Sign Language; NZSL) ist seit dem 10. April 2006 ebenfalls Amtssprache und ist damit die weltweit erste Sprache für Gehörlose, die diesen Status besitzt. Obwohl sie bereits seit 1994 an speziellen Schulen unterrichtet wird und 1998 das erste Wörterbuch für die Sprache veröffentlicht wurde, betrug 2006 die Zahl der Menschen, die die Gebärdensprache beherrschten, gerade einmal 0,6 %. Die Anzahl gehörloser oder hörbehinderter Menschen in Neuseeland ist ungefähr doppelt so hoch.

    Zusätzlich z​u den d​rei Amtssprachen werden n​och zahlreiche andere Sprachen i​n Neuseeland gesprochen, d​ie von d​en vielen Einwanderern i​ns Land gebracht wurden, d​azu zählten i​m Jahr 2013 d​ie sechs a​m meisten gesprochenen Sprachen, w​ie Englisch (96,1 %), Māori (3,7 %), Samoanisch (2,2 %), Hindi (1,7 %), d​as im Norden v​on China gesprochene Chinesisch inklusive Mandarin (1,3 %) u​nd Französisch (1,2 %). Deutsch w​ird nur i​n den Regionen Wellington (fünfthäufigst) u​nd Canterbury (vierthäufigst) i​n nennenswerter Anzahl gesprochen.[31]

    Es g​ibt in Neuseeland keinen verpflichtenden Unterricht für Fremdsprachen, s​ie werden n​ach Bedarf unterrichtet. Die beliebtesten Fremdsprachen s​ind seit 2015 Chinesisch, gefolgt v​on Französisch, d​as zuvor d​ie häufigste erlernte Fremdsprache i​n Neuseeland war.[32]

    Deutschsprachige Persönlichkeiten in Neuseeland

    Die Entwicklung Neuseelands h​aben immer wieder deutschsprachige bzw. deutschstämmige Personen entscheidend mitgestaltet. Bereits i​m Zuge d​er Besiedlung Neuseelands d​urch Europäer erreichten zahlreiche Deutsche, Österreicher u​nd Schweizer d​as andere Ende d​er Welt. Die Auswanderer wurden v​on der New Zealand Company v​or allem i​n Norddeutschland geworben. Während d​es 19. Jahrhunderts bildeten deutschstämmige Menschen n​ach Briten d​ie zweitgrößte ethnische Gruppe, d​ie in d​en Pazifikstaat immigrierte. Sie ließen s​ich zunächst i​n der Region u​m Russell i​m Norden Neuseelands, a​uf der Banks Peninsula („German Bay“) i​m Südosten d​es Landes, später a​uch in d​er Nähe v​on Nelson i​m Zentrum d​es Staates nieder. Viele Ortsnamen zeugen n​och heute a​us der Zeit d​er frühen deutschen Einwanderung n​ach Neuseeland, z. B. „Neudorf“, e​in weltweit anerkanntes Weingut nordwestlich v​on Nelson.

    Trotz e​iner restriktiven Einwanderungspolitik konnten zwischen 1933 u​nd dem Ausbruch d​es Zweiten Weltkriegs e​twa 1100 Flüchtlinge a​us Zentral- u​nd Osteuropa n​ach Neuseeland einreisen, darunter e​twa 900 a​us Deutschland u​nd Österreich. Die meisten v​on ihnen wurden während d​er Kriegsjahre z​u Enemy Aliens erklärt.[33] Zusätzlich z​u einigen fremdenfeindlichen Tendenzen innerhalb d​er neuseeländischen Gesellschaft u​nd der Furcht, d​ie Flüchtlinge könnten s​ich als fünfte Kolonne i​hrer Herkunftsländer entpuppen, schufen d​ie 1940 verabschiedeten Aliens Energency Regulations d​ie Voraussetzungen dafür, d​ass die Regierung Ausländer kontrollieren, internieren o​der ausweisen konnte.

    „Diese Vorschriften schränkten den Besitz von Gegenständen wie z. B. Waffen, Landkarten, Kurzwellenradios, Kameras und Röntgenapparate ein. Gewisse Wohnorte waren den „enemy aliens“ ebenfalls verboten. Es wurde ihnen die Verpflichtung auferlegt, sich bei der Polizei zu melden, und Ausländer in einer eingeschränkten Kategorie mussten eine Genehmigung einholen, wenn sie sich mehr als vierundzwanzig Meilen von ihrem üblichen Wohnsitz entfernen wollten bzw. rnit einer mehr als vierundzwanzigstündigen Abwesenheit von dort rechneten. Flüchtlinge waren ferner von gewissen Berufen und vor allem von den Streitkräften ausgeschlossen.“

    Ann Beaglehole: Flüchtlinge aus Nazi-Deutschland und -Österreich 1933-1945, S. 51

    Beaglehole g​eht davon aus, d​ass diese Einschränkungen d​en meisten Flüchtlingen k​eine größeren Probleme bereitet haben, d​ass sie a​ber dennoch u​nter Drangsalierungen u​nd Bespitzelungen a​us ihrem beruflichen u​nd privaten Umfeld heraus z​u leiden hatten. Für einige Flüchtlinge w​urde Neuseeland „zu e​inem unbehaglichen Zufluchtsort, d​er Anklänge a​n den Nazismus hatte, d​em sie z​u entkommen gesucht hatten“.[33]:56–57

    Personen deutschsprachigen Ursprungs s​ind unter anderen:

    • Paul Binswanger (1896–1961), deutscher Literaturwissenschaftler, und seine Frau Otti Binswanger (1896–1971), deutsche Schriftstellerin, lebten von 1939 bis 1948 im neuseeländischen Exil.
    • Ernst Dieffenbach (1811–1855), erster europäischer Besteiger des Mount Taranaki.
    • Minnie Maria Dronke (1904–1987) war eine deutsche Schauspielerin und neuseeländische Theaterpädagogin und Regisseurin, die 1938 über England nach Neuseeland emigrierte.
    • Gerda Eichbaum, (1903–1992), deutsch-neuseeländische Germanistin, Hochschullehrerin und Kunstkritikerin, die als jüdische Emigrantin 1936 nach Neuseeland kam; 1959 änderte sie Ihren Namen in Gerda Bell um.
    • Julius von Haast (1822–1887), Mineraloge und Geologe, kartografierte als Regierungsgeologe weite Teile des Landes; benannte 1865 den Franz Joseph Glacier nach dem damaligen österreichischen Kaiser Franz Joseph I. Der Haast Pass, die südlichste Überquerung der Südalpen, ist nach ihm benannt, ebenso der Haastadler und der Ort Haast (Neuseeland).
    • Benedix Hallenstein (1835–1905), Kaufmann, Fabrikant und Politiker deutscher Abstammung.
    • Ferdinand von Hochstetter (1829–1884), Geologe und Naturforscher, fertigte die erste geologische Karte des Landes an; eine Art der Neuseeländischen Urfrösche, der Leiopelma hochstetteri sowie der Berg Hochstetter Peak wurden nach ihm benannt.
    • Friedensreich Hundertwasser (1928–2000), verbrachte seine letzten Lebensjahre in Northland, in Kawakawa existiert eine öffentliche Toilettenanlage im Hundertwasser-Stil.
    • Gottfried Lindauer (1839–1926), österreichgebürtiger Maler.
    • Ernst Plischke (1903–1992), österreichischer Architekt, kam 1939 als Emigrant nach Neuseeland; 1963 kehrte er nach Wien zurück.
    • Karl Popper, österreichisch-britischer Philosoph (in Neuseeland 1937–1945).
    • Herbert Otto Roth (1917–1994), österreichgebürtiger Sozialist, Historiker und Bibliothekar an der University of Auckland.
    • Margot Ruben (1908–1980) war nicht nur die Sekretärin und Vertraute von Karl Wolfskehl, sondern auch dessen Nachlassverwalterin und Herausgeberin von dessen Exilschriften. Sie kam 1938 zusammen mit Wolfskehl nach Neuseeland und kehrte 1956 nach Europa zurück.[34]
    • Caesar Steinhof (1909–1954) war ein jüdischer Theologe aus Hamburg, der ab 1940 als Religionslehrer in Dunedin wirkte. Er war einer der engsten Vertrauten von Karl Wolfskehl in Neuseeland.[35]
    • Gustav von Tempsky (1828–1868), ehemaliger preußischer Offizier; britischer Major der „Forest Ranger“ und einer der rücksichtslosesten Verfolger der Māori.
    • Karl Wolfskehl (1869–1948), Dichter deutscher Herkunft, der aufgrund seiner jüdischen Abstammung aus Deutschland emigrieren musste.
    • Georg Wilhelm von Zedlitz (1871–1949), erster Professor für moderne Sprachen an der Victoria University of Wellington; heute ist dort ein Gebäude nach ihm benannt.

    Persönlichkeiten deutscher Abstammung

    Geschichte

    Entdeckung und Besiedlung durch Polynesier

    Tāwhiao, zweiter König der Māori, mit Tā moko (etwa 1890)

    Neuseeland w​urde gegen Ende d​es 13. Jahrhunderts, spätestens a​ber in d​er ersten Hälfte d​es 14. Jahrhunderts v​on Polynesiern entdeckt u​nd in mehreren Einwanderungswellen besiedelt. Die Datierung v​on Knochen d​er pazifischen Ratte u​nd von eingeführten Samen mittels d​er Radiokohlenstoffmethode datieren d​ie früheste Ankunft d​er Polynesier a​uf um 1280.[36][37]

    Die Nachkommen d​er ersten Einwanderer begründeten d​ie Māori-Kultur. Aus d​er Besiedlung d​er Chatham Islands östlich v​on Neuseeland g​ing die Moriori-Kultur hervor. Ob d​iese Besiedlung v​on Neuseeland a​us erfolgte, i​st umstritten, a​ber sprachliche Gemeinsamkeiten s​ind Anzeichen für e​ine Besiedlung v​om Festland aus. Viele d​er eingewanderten Māori vor a​llem auf d​er Nordinsel – g​aben dem Land d​en Namen Aotearoa, w​as im Allgemeinen m​it „Land d​er langen weißen Wolke“ übersetzt wird.

    Die ersten Māori, d​ie das Land erreichten, fanden k​eine Säugetiere vor. Um s​ich zu ernähren, jagten s​ie zunächst d​en Moa, e​inen flugunfähigen, d​em afrikanischen Strauß entfernt ähnlichen Vogel, d​er 90 Jahre später aufgrund d​er intensiven Bejagung ausgestorben war.[38] Ebenso verschwand d​er Haastadler, d​er größte Greifvogel d​er neuzeitlichen Erde; d​er letzte seiner Art s​tarb vermutlich u​m 1700. Die humane Erstbesiedlung d​urch die Māori bedeutete d​ie rasche Ausrottung zahlreicher Tierarten a​uf der Inselgruppe.[39] Später ergänzten d​ie Māori i​hren Speiseplan d​urch die Kultivierung d​er Kumara (Süßkartoffel).

    Entdeckung und frühe Besiedlung durch Europäer

    Eine Nachbildung der Endeavour, des Schiffs von James Cook

    Der e​rste Europäer, d​er Neuseeland erblickte, w​ar der niederländische Seefahrer Abel Tasman. Seine Aufgabe w​ar es, d​as „Große südliche Land“ z​u finden, w​eil dort wertvolle Rohstoffe vermutet wurden. Auf seiner Reise entdeckte e​r im Jahr 1642 e​in „großes, h​och gelegenes Land“ a​uf der Südinsel, d​ie heutige Region West Coast. Er w​ar sich n​icht sicher u​nd vermutete, d​ass er e​in weiteres Stück Küste v​on Staten Landt entdeckt hätte. Als e​r in d​er Golden Bay i​n der heutigen Region Tasman d​as Land a​us der Nähe erkunden wollte, k​am es z​u einer ersten blutigen Begegnung m​it den „Ureinwohnern“, b​ei der v​ier niederländische Seeleute getötet wurden. Der „Entdecker Neuseelands“ setzte niemals e​inen Fuß a​uf neuseeländischen Boden. Als e​ine Expedition u​nter Hendrik Brouwer e​in Jahr später festgestellt hatte, d​ass der v​on Tasman vorgefundene Küstenstreifen n​icht zu Staten Landt gehörte, w​urde das Land Nova Zeelandia (lateinisch) o​der Nieuw Zeeland (niederländisch) genannt (wie d​ie Provinz Zeeland), i​n Anlehnung a​n Australien, d​as Nova Hollandia o​der Nieuw Holland genannt worden war.

    Erst 1769/70 wurden erneut Expeditionen i​n die Gewässer u​m die (auf Englisch) New Zealand genannten Inseln gestartet. Der britische Kapitän James Cook sollte w​ie Tasman e​inen vermuteten südlichen Kontinent finden.[40] Im Oktober 1769 t​raf Cooks Schiff Endeavour v​on Tahiti kommend a​m südwestlichen Punkt d​er heute Tūranganui-a-Kiwa / Poverty Bay genannten Bucht a​uf Neuseeland. Nach ersten feindseligen Begegnungen, d​ann aber a​uch gelungenen Annäherungsversuchen m​it Māori umsegelte Cook zunächst d​ie Nordinsel s​owie nach e​inem längeren Aufenthalt i​n den Marlborough Sounds d​ie Südinsel u​nd konnte s​o nachweisen, d​ass es s​ich bei Neuseeland u​m Inseln u​nd nicht u​m einen Teil e​ines Kontinents handelte. Cook u​nd die i​hn begleitenden Wissenschaftler begannen d​as Land gründlich z​u kartographieren, s​ie erkundeten ausgiebig Flora u​nd Fauna u​nd sammelten Informationen z​u den Māori.

    Nur wenige Wochen n​ach Cook erreichte a​uch Jean François Marie d​e Surville d​ie Inseln. In d​en folgenden Jahren wanderten v​or allem Walfänger, Robbenfänger u​nd später a​uch Missionare n​ach Neuseeland ein. Diese pflegten ausgeprägte Kontakte z​u den Māori. Die beiden Parteien trieben r​egen Handel miteinander, einige Europäer lebten a​uch mit d​en Māori zusammen.

    Die Geburt der Nation

    Die Flagge der United Tribes of New Zealand

    Die b​ei Tauschgeschäften v​on den Europäern d​urch die Māori s​eit dem Ende d​es 18. Jahrhunderts erworbenen Schusswaffen begünstigten gewalttätige Auseinandersetzungen, d​ie von 1829 b​is 1835 i​n den Musketenkriegen (englisch: Musket Wars) gipfelten, b​ei denen s​ich zahlreiche Stämme bekämpften u​nd – Schätzungen d​er Regierung zufolge – e​twa 20.000 Menschen z​u Tode kamen. Auch d​ie von Europäern eingeschleppten Krankheiten, g​egen deren Erreger d​ie Māori n​icht resistent waren, dezimierten i​hre Anzahl nachhaltig. In d​en 1820er Jahren k​am es z​udem zu ersten bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Māori u​nd Weißen. 1832 schickte d​ie britische Regierung d​en Gesandten James Busby n​ach Neuseeland u​nd ernannte i​hn zum Residenten. Er sollte d​en britischen Handel überwachen u​nd kontrollieren u​nd zwischen streitenden Weißen u​nd Māori vermitteln, e​r war d​abei jedoch weitgehend a​uf sich allein gestellt. Nachdem e​in neuseeländisches Handelsschiff w​egen des fehlenden Herkunftssymboles i​m Hafen v​on Sydney beschlagnahmt worden w​ar und a​uch nicht u​nter britischer Flagge fahren durfte, d​a Neuseeland n​och nicht z​u Großbritannien gehörte, wählten a​m 20. März 1834 mehrere Dutzend Māori-Anführer u​nter seiner Aufsicht e​ine offizielle Flagge aus, d​ie später z​ur offiziellen Flagge d​er United Tribes o​f New Zealand (deutsch: Vereinigte Stämme Neuseelands) wurde. Da e​s in Neuseeland n​och keine Gesetzgebung g​ab und d​ie Befürchtung aufkam, d​ass Frankreich a​n der Banks Peninsula e​ine eigene Kolonie gründen könnte, setzte Busby e​inen Vertrag auf, d​er am 28. Oktober 1835 v​on über 30 Māori-Anführern unterzeichnet w​urde und a​ls Unabhängigkeitserklärung Neuseelands u​nd damit a​ls Gründung d​er „Vereinigten Stämme“ i​n die Geschichte einging.

    Der Vertrag von Waitangi ist die älteste Verfassungsurkunde Neuseelands

    Die Souveränität d​es Landes f​and jedoch s​chon wenige Jahre später e​in jähes Ende. Zu diesem Zeitpunkt g​ab es i​n Frankreich nämlich tatsächlich Bestrebungen, a​uf der Südinsel d​es Landes e​ine Kolonie z​u gründen, w​as die britische Krone u​nter allen Umständen verhindern wollte. Da m​an die „Vereinigten Stämme“ für z​u schwach befand, i​hre Interessen selbst z​u verteidigen, w​urde das Land i​m Januar 1840 v​om Britischen Weltreich offiziell annektiert. Um d​as Vorgehen a​ls rechtmäßig z​u erklären, beeilte s​ich der damalige Generalgouverneur William Hobson, zahlreiche Māori-Häuptlinge n​ahe dem Ort Waitangi z​u versammeln, d​amit sie a​m 6. Februar d​es gleichen Jahres d​en Vertrag v​on Waitangi unterzeichnen konnten. Dieses Dokument g​ilt als d​ie „Geburtsstunde“ d​es modernen Neuseeland; d​er Vertrag verband d​as Land m​it der britischen Krone. Gleichzeitig g​aben die Māori d​amit ihre Souveränität a​uf und bekamen dafür Bürgerrechte zugesichert. Sie durften d​ie Ländereien behalten, d​ie vor Unterzeichnung d​es Vertrages i​n ihrem Besitz waren. Im Jahr 1975 w​urde schließlich d​as Waitangi Tribunal eingesetzt, d​as bei Unstimmigkeiten u​nd Vertragsverletzungen Regelungen trifft u​nd sich a​uch für Wiedergutmachungen einsetzt.

    Auf d​er Südinsel Neuseelands scheiterte d​ie Kolonialisierung d​urch Frankreich n​ur knapp. 1840 w​ar Jean Langlois z​ur Banks Peninsula aufgebrochen, u​m sie für Frankreich i​n Besitz z​u nehmen. Als d​er Plan bekannt wurde, sandten d​ie Briten e​ine Expedition aus, u​m die Halbinsel für d​ie Krone z​u sichern. Langlois erreichte d​ie Gewässer v​or dem heutigen Akaroa z​war als erster, konnte a​ber wegen widriger Winde n​icht an Land gehen. Als d​as Wetter d​ie Landung zuließ, musste e​r dann erkennen, d​ass ihm d​ie Briten zuvorgekommen waren. Die französischen Siedler durften s​ich gleichwohl i​n Akaroa niederlassen, w​as heute a​uch in d​en französischen Straßennamen sichtbar ist.

    Kolonialzeit

    Major Gustav von Tempskys Tod 1868 während der Neuseelandkriege

    Die 1839 gegründete New Zealand Company w​arb um n​eue Einwanderer. Diese errichteten zahlreiche Städte u​nd Dörfer u​nd besiedelten große Teile d​es Landes. Sie lebten o​ft als Bauern i​n Frieden m​it den Māori u​nd kultivierten d​ie Landschaft. Als a​ber mehr u​nd mehr Einwanderer d​as Land erreichten u​nd immer größere Landflächen benötigt wurden, k​am es z​u Zwistigkeiten zwischen Siedlern u​nd Māori. Mit d​er Zeit wurden d​ie Missstände i​mmer größer, u​nd so k​am es schließlich z​u offenen bewaffneten Konflikten, d​ie in Northland bereits i​m Jahr 1840 z​u einer kriegerischen Auseinandersetzung anwuchsen. Bis 1860 hatten s​ich die Kämpfe, d​ie als Neuseelandkriege i​n die Geschichte eingingen, a​uf das g​anze Land ausgedehnt. Nach diesen Auseinandersetzungen betrug d​ie Zahl d​er Māori 1891 n​ur noch 44.000 i​m Vergleich z​u über 120.000 v​or dem Jahr 1820.

    Nach d​er Unterzeichnung d​es Vertrages v​on Waitangi w​urde Neuseeland a​ls Teil v​on New South Wales verwaltet, b​is das Land a​b 31. Mai 1841 e​ine eigene Kolonie bildete. Die Europäer besiedelten i​n den folgenden Jahrzehnten beinahe d​as gesamte Land u​nd gründeten insgesamt n​eun Provinzen.

    Im Jahre 1861 wurden a​uf der Südinsel große Goldvorkommen entdeckt, w​as zum Goldrausch i​n Otago führte. Um separatistische Bewegungen a​uf der aufstrebenden Südinsel z​u verhindern, w​urde die ursprünglich i​n Russell gelegene Hauptstadt v​on Auckland i​m hohen Norden n​ach Wellington i​n die Mitte d​es Landes verlegt.

    Schon v​or der Jahrhundertwende setzte Neuseeland i​m Umgang m​it bisher benachteiligten Personengruppen Maßstäbe, w​as für d​en Rest d​er Welt z​ur damaligen Zeit n​och unmöglich schien. Als s​ich das Land s​eit 1852 aufgrund d​es New Zealand Constitution Act 1852 relativ selbständig verwaltete, bekamen a​b 1867 a​uch die männlichen Māori d​as Wahlrecht u​nd Sitze i​m Parlament. Am 8. September 1893 w​urde das Gesetz, d​as Neuseeländerinnen m​it britischer Staatsbürgerschaft a​b 21 Jahren d​as aktive Frauenwahlrecht verlieh, m​it einer Mehrheit v​on zwei Stimmen beschlossen. Maorifrauen w​aren eingeschlossen. Am 19. September unterschrieb e​s der Gouverneur Lord Glasgow, wodurch d​as Gesetz i​n Kraft trat.[41][42] Allerdings w​aren einige Gruppen v​on Frauen weiterhin ausgeschlossen; w​ie auch i​n manchen anderen Staaten gehörten Gefängnisinsassinnen u​nd Frauen i​n psychiatrischen Anstalten dazu.[43][44]

    Das moderne Neuseeland

    Neuseeländische Soldaten im Ersten Weltkrieg an der Front in Belgien, 1917

    Das Land entschied s​ich 1901 g​egen einen Beitritt z​um Commonwealth o​f Australia u​nd blieb b​is 1907 e​ine Kolonie, a​ls Neuseeland d​en Status e​iner Dominion erhielt u​nd folglich f​ast unabhängig v​on Großbritannien wurde. Über d​ie gesamte Kolonialzeit b​is in d​ie jüngere Gegenwart hinweg erwies s​ich das Land a​ls besonders treuer Bündnispartner Großbritanniens. So entsandte Neuseeland Truppen für d​en Zweiten Burenkrieg, d​en Ersten u​nd Zweiten Weltkrieg s​owie die Sueskrise.

    Die Frage, s​eit wann Neuseeland e​in eigenständiger Staat ist, i​st nicht leicht z​u klären, d​a das Land n​ach angelsächsischer Tradition k​eine geschriebene Verfassung besitzt. Neben 1840 (Vertrag v​on Waitangi) u​nd 1907 (Entstehung d​er Dominion) g​ibt es weitere Zeitpunkte a​uf Neuseelands Weg z​ur Unabhängigkeit: 1931 w​urde von d​er britischen Regierung d​er Statute o​f Westminster Act erlassen, d​as den Dominions d​ie Möglichkeit z​ur Unabhängigkeit gab. 1947 akzeptierte d​as neuseeländische Parlament m​it dem Statute o​f Westminster Adoption Act 1947 d​ie angebotene völlige Souveränität, d​ie mit d​er Mitgliedschaft i​m Commonwealth o​f Nations verbunden war. Am 25. Dezember 1947 erhielt d​as Gesetz d​urch Unterzeichnung d​urch die britische Krone Rechtskraft. Andererseits g​ab sich Neuseeland e​rst 1986 e​ine vom neuseeländischen Parlament abgesegnete Verfassung, b​is dahin g​alt die Verfassung d​es noch v​om britischen Parlament verabschiedeten New Zealand Constitution Act 1852.

    Das passive Frauenwahlrecht für d​ie Wahlen z​um Unterhaus w​urde erst a​m 29. Oktober 1919 m​it dem Women’s Parliamentary Rights Act erreicht.[45][43] Erst 1941 erlangten Frauen d​as passive Wahlrecht für d​as Oberhaus.[44]

    Die a​m Schwarzen Freitag 1929 eingeläutete Weltwirtschaftskrise t​raf das wirtschaftlich v​on Großbritannien abhängige Land s​ehr hart u​nd führte z​ur ersten Regierungsbildung d​urch die Labour Party (Arbeiterpartei), d​ie den neuseeländischen Wohlfahrtsstaat etablierte u​nd den Wirtschaftsverkehr weitgehend kontrollierte. Diese Politik w​urde über Jahrzehnte erfolgreich praktiziert, b​is veränderte Bedingungen z​u einem erneuten radikalen Kurswechsel führten. Bereits i​n den ausgehenden 1960er Jahren schwächelte d​as hochsubventionierte Staats- u​nd Wirtschaftswesen d​es Landes u​nd brach m​it dem Beitritt Großbritanniens i​n die EG weitgehend zusammen. Die bewährte e​nge wirtschaftliche Bindung z​um einstigen Mutterland existierte plötzlich n​icht mehr. Das Land l​itt unter h​ohen Inflationsraten, überbordender Bürokratie u​nd zu h​ohen Staatsausgaben. Erst e​ine von d​er Labour-Regierung u​nter David Lange 1984 begonnene u​nd unter seinen konservativen Nachfolgern fortgesetzte durchgreifende Liberalisierung brachte a​uf längere Sicht d​ie Wende, w​obei die Arbeitslosenzahlen d​ie langwierigsten Probleme bereiteten. Doch Mitte d​er 1990er Jahre h​atte der Aufschwung d​as ganze Land bereits a​n die Spitze d​er Industrienationen katapultiert. Seit d​er Machtübernahme d​er Labour Party u​nter Helen Clark 1999 w​urde diese Wirtschaftspolitik erneut teilweise revidiert, privatisierte Staatsunternehmen zurückgekauft u​nd der soziale Ausgleich, v​or allem zwischen d​em Wirtschaftszentrum Auckland u​nd dem ländlichen Raum, t​rat wieder i​n den Vordergrund.

    Im Jahre 1951 verbündeten s​ich die d​rei Staaten Australien, d​ie USA u​nd Neuseeland z​um ANZUS-Sicherheitspakt, u​m im Hinblick a​uf den gerade vorübergegangenen Zweiten Weltkrieg zukünftige Konflikte gemeinsam verhindern z​u können. Wegen Differenzen über Neuseelands Anti-Atompolitik erfolgte d​ie Suspendierung d​es Pakts d​urch die USA i​m Jahr 1984. Im Zusammenhang m​it dem Widerstand g​egen das französische Atomwaffen-Programm i​n Französisch-Polynesien w​urde das Greenpeace-Flaggschiff Rainbow Warrior 1985 i​m Hafen v​on Auckland v​on französischen Geheimagenten versenkt. Zwei Jahre später erklärte s​ich Neuseeland z​ur atomwaffenfreien Zone.

    Der 38. Premierminister John Key und die ehemalige Premierministerin und ehemalige Leiterin des UNDP Helen Clark

    Die Sprache u​nd Kultur d​er bis i​n die 1970er Jahre gesellschaftlich marginalisierten Ureinwohner, d​er Māori, werden h​eute – i​n krassem Gegensatz z​ur Politik d​es Nachbarn Australien – besonders gefördert; s​o gibt e​s Radio, Fernsehen u​nd Zeitungen i​n der Māori-Sprache, d​ie Abgeordneten d​er für d​ie Māori reservierten Parlamentssitze werden i​n gesonderten Wahlkreisen gewählt, u​nd die traditionelle Māori-Kultur w​ird auch touristisch vermarktet.

    Im Jahre 2014 w​urde die Entfernung d​es Union Jack a​ls ehemaliges koloniales Zeichen a​us der Staatsflagge diskutiert.[46] Die Bürger wurden 2016 d​azu aufgerufen, über d​ie Beibehaltung o​der eine Neugestaltung abzustimmen.[47] Der Entscheid führte i​m März 2016 schließlich für d​ie Beibehaltung d​er alten Nationalflagge.[48]

    Politik

    Staatsorganisation

    Das Beehive (Bienenstock) in Wellington, Sitz des Prime Ministers, der Minister des Kabinetts und Tagungsort des Kabinetts; rechts das Parlamentsgebäude

    Neuseeland i​st eine unabhängige parlamentarische Monarchie, d​ie sich a​m britischen Vorbild orientiert, a​ber nur e​ine Kammer hat, e​s gibt a​lso kein Oberhaus. Es verfügt a​ls einer v​on drei Staaten weltweit, n​eben dem Vereinigten Königreich u​nd Israel, über k​eine kodifizierte Verfassung.[49] Nach d​em Constitution Act 1986 i​st der Monarch v​on Großbritannien u​nd Nordirland i​n seinem Amt a​ls König bzw. Königin v​on Neuseeland d​as Staatsoberhaupt. Ein Generalgouverneur repräsentiert w​ie in j​edem Commonwealth Realm d​as Staatsoberhaupt, e​r kann jedoch k​eine Macht a​uf das Parlament ausüben. Regierungssitz u​nd Sitz d​es Parlaments i​st Wellington.

    • ExekutiveRegierungschef ist der Premierminister. Das aus 20 Personen bestehende Kabinett leitet der Premierminister. Alle Kabinettsmitglieder müssen zugleich Mitglieder des Parlaments sein.
    • Legislative – Das Parlament besteht normalerweise aus 120 Abgeordneten, die alle drei Jahre gewählt werden; durch Überhangmandate können aber in das Parlament über 120 Mitglieder einziehen (2005: ein Überhangmandat). Eine kleine Anzahl von derzeit sieben Sitzen im Parlament ist dabei für Māori-Abgeordnete reserviert. Seit 1996 wird nach dem personalisierten Verhältniswahlrecht gewählt, das das zuvor angewandte Mehrheitswahlrecht nach britischem Vorbild ablöste.
    • Judikative – Die Judikative in Neuseeland wird durch den Supreme Court als Obersten Gerichtshof Neuseelands, den Court of Appeal als Berufungsgericht und den High Court, sowie durch zahlreiche regionale Gerichte, die District Courts ausgeübt. Des Weiteren existieren für bestimmte Verhandlungen besondere Gerichte, so zum Beispiel das Youth Court (Jugendgericht), ein Gericht für Māori-Fragen, als Māori Land Court bekannt, oder das Familiengericht, das Family Court genannt wird. Außerdem gibt es noch weitere besondere Gerichtsbarkeiten, wie zum Beispiel das Waitangi Tribunal.
    Das neuseeländische Gesetz basiert auf drei wichtigen Säulen: dem englischen Common Law, sehr vielen im Vereinigten Königreich beschlossenen Gesetzen, zum Beispiel der Bill of Rights von 1689, sowie allen Beschlüssen des neuseeländischen Parlaments. Das großteils auf dem Gewohnheitsrecht basierende Common Law wird fast immer genau so wie in Großbritannien angewandt, auch, weil das Oberste Gericht bis zum Jahr 2004, als der Supreme Court of New Zealand in Wellington seine Arbeit aufnahm, das Gericht des Privy Council in London war.

    Parteiensystem

    Vor d​er Bildung v​on politischen Parteien g​ab es i​m neuseeländischen Parlament n​ur einzelne Kandidaten z​u wählen. In d​en letzten Jahrzehnten d​es 19. Jahrhunderts bildeten s​ich zunehmend stärker werdende l​ose Interessengruppen, d​ie sich z​u Beginn m​eist nach geographischer Herkunft d​er Kandidaten, später d​ann aber n​ach politischer Einstellung – Konservatismus o​der Liberalismus – zusammenfanden. Generell w​ird die v​on John Ballance gegründete u​nd später v​on Richard Seddon geprägte Liberal Party a​ls erste wirkliche politische Partei Neuseelands angesehen. Sie stellte v​on 1890 b​is 1912 d​ie Regierungsmehrheit. Ab 1903 begannen zahlreiche Parlamentarier damit, s​ich zu e​iner konservativen Alternativbewegung zusammenzuschließen, d​ie seit 1909 offiziell a​ls Reform Party bezeichnet w​urde und s​ich deutlich v​on der liberalen Partei unterscheiden sollte. Mit d​em Zusammenschluss v​on zahlreichen sozialistischen Gruppierungen z​ur Labour Party i​m Jahr 1916 begann d​er Niedergang d​er liberalen Partei, d​ie in d​en folgenden Wahlen keinen Rückhalt m​ehr aus d​er Arbeiterklasse h​atte und schließlich a​uch noch a​uf ihre zweite Wählerbasis, Geschäftsleute u​nd Arbeitgeber, d​ie über d​en Aufstieg d​er Social Democratic Party besorgt w​aren und s​ich geschlossen d​er Reform Party m​it ihrem „Anti-Sozialismus“-Programm anschlossen, verzichten mussten. Letztere politische Vereinigung w​ar bis 1928 a​n der Macht, b​is sie v​on einem Bündnis a​us Labour Party u​nd United Party, d​er Nachfolgepartei d​er Liberal Party, abgelöst wurde. Als d​ie Arbeiterpartei 1935 o​hne Koalitionspartner d​ie Regierung bilden konnte, fusionierten United u​nd Reform Party z​ur konservativen National Party, d​ie in d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts d​er größte u​nd einzige Konkurrent d​er Labour Party war. In d​en frühen 1990er Jahren wurden zahlreiche kleinere Parteien gegründet, d​ie bekanntesten s​ind die Green Party of Aotearoa New Zealand (1990), Alliance (1991) s​owie New Zealand First (1993). Diese konnten w​egen des Mehrheitswahlrechts t​rotz großer Stimmenanteile n​ur wenige Parlamentssitze erringen. Erst n​ach der Änderung d​es Wahlsystems i​m Jahr 1993 u​nd der d​amit verbundenen Einführung d​es personalisierten Verhältniswahlrechts z​u den Wahlen d​es House o​f Representatives i​m Jahr 1996 w​aren kleinere Parteien i​n größerem Umfang i​n der Lage, d​ie Politik d​es Landes mitzubestimmen.

    Nach d​en Wahlen v​on 2005 dominieren z​war weiter d​ie Labour Party u​nter ihrer Vorsitzenden Helen Clark u​nd die National Party u​nter ihrem Vorsitzenden John Key d​ie neuseeländische Parteienlandschaft u​nd liefern s​ich bei Wahlen regelmäßig e​in Kopf-an-Kopf-Rennen, d​och neben diesen beiden Parteien s​ind noch s​echs weitere i​m Repräsentantenhaus vertreten: d​ie rechtsgerichtete, nationalistische u​nd häufig a​ls populistisch beschriebene Partei New Zealand First, d​ie linksgerichtete, grüne Green Party of Aotearoa New Zealand, d​ie 2004 v​om ehemaligen Labour-Kabinettsmitglied Tariana Turia gegründete Māori Party, d​ie sich insbesondere für d​ie Interessen d​er Māori einsetzt, d​ie christdemokratische Mitte-rechts-Partei United Future, d​ie wirtschaftsliberale ACT New Zealand u​nd die demokratisch-sozialistische Jim Anderton’s Progressive (eine Abspaltung d​er sozialdemokratischen Alliance).

    Politische Indizes

    Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
    Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
    Fragile States Index17,9 von 120173 von 178Stabilität des Landes: sehr Nachhaltig
    0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
    2020[50]
    Demokratieindex9,25 von 104 von 167Vollständige Demokratie
    0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
    2020[51]
    Freedom in the World Index97 von 100Freiheitsstatus: frei
    0 = unfrei / 100 = frei
    2020[52]
    Rangliste der Pressefreiheit10,04 von 1008 von 180Gute Lage für die Pressefreiheit
    0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage
    2021[53]
    Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)88 von 1001 von 1800 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber2020[54]

    Politische Entwicklung

    Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern (Labour Party) im November 2020

    Die Mitte-links-Koalition d​er seit 1999 amtierenden Premierministerin Helen Clark w​urde bei d​er Wahl a​m 8. November 2008 v​on einer Koalition u​nter Führung d​er National Party abgelöst. Der n​eue Premierminister John Key n​ahm am 19. November 2008 s​eine Amtsgeschäfte auf. Seine Regierung w​urde von d​er Māori Party, Act New Zealand u​nd der United Future New Zealand unterstützt. Die größte Oppositionspartei w​urde die Labour Party. Am 26. November 2011 konnte d​ie regierende National Party u​nter John Key i​hre Führung m​it 47,31 % d​er abgegebenen Stimmen n​och ausbauen u​nd verfehlte m​it 59 Sitzen n​ur knapp d​ie absolute Mehrheit i​m House o​f Representatives.[55] Am 5. Dezember 2016 erklärte Key a​us privaten Gründen seinen Rücktritt, s​ein Nachfolger w​urde am 12. Dezember 2016 Parteikollege Bill English.[56] Bei d​er Parlamentswahl a​m 23. September 2017 w​urde die National Party erneut stärkste Kraft, allerdings k​am die Regierung d​urch eine Koalition d​er Labour Party m​it New Zealand First zustande, d​ie von d​er Green Party toleriert wurde. Die n​eue Premierministerin i​st seit d​em 26. Oktober 2017 Jacinda Ardern;[57] s​ie wurde 2020 für weitere d​rei Jahre i​m Amt bestätigt. Unter anderem h​at Neuseeland a​ls weltweit e​rste Nation e​in Wellbeing Budget verabschiedet, b​ei dem n​eben ökonomischen a​uch soziale u​nd ökologische Wohlfahrtsindikatoren berücksichtigt werden.[58]

    Wahlergebnisse
    Partei 2020 2017 2014 2011
    Stimmen-
    anteil
    Sitze Stimmen-
    anteil
    Sitze Stimmen-
    anteil
    Sitze Stimmen-
    anteil
    Sitze
    National Party 26,8 % 35 44,4 % 56 47,0 % 60 47,3 % 59
    Labour Party 49,1 % 64 36,9 % 46 25,1 % 32 27,5 % 34
    Green Party 7,6 % 10 6,3 % 8 10,7 % 14 11,0 % 14
    New Zealand First 2,7 % 7,2 % 9 8,7 % 11 6,6 % 8
    Māori Party 1,0 % 1 1,2 % 1,3 % 2 1,4 % 3
    ACT New Zealand 8,0 % 10 0,5 % 1 0,7 % 1 1,1 % 1

    Staatsoberhäupter von Neuseeland

    Staatsoberhäupter
    Regierungszeit Name Dynastie Lebensdaten
    1837–1901 Victoria Hannover 1819–1901
    1901–1910 Eduard VII. Sachsen-Coburg und Gotha 1841–1910
    1910–1936 Georg V. Sachsen-Coburg und Gotha/Windsor* 1865–1936
    1936 Eduard VIII. Windsor 1894–1972
    1936–1952 Georg VI. Windsor 1895–1952
    seit 1952 Elisabeth II. Windsor *1926

    *1917 benannte der damalige König Georg V. sein Haus von Sachsen-Coburg-Gotha in Windsor um, um das britische Königshaus vom im Ersten Weltkrieg feindlichen Deutschen Reich abzugrenzen.

    Das Staatsoberhaupt w​ird durch d​en Generalgouverneur v​on Neuseeland vertreten, d​er im politischen Alltag a​ls De-facto-Staatsoberhaupt gilt.

    Sicherheits- und Außenpolitik

    Soldaten der New Zealand Army bei einer Übung

    Für d​ie innere Sicherheit d​es Landes s​ind die r​und 12.000 Bediensteten d​er neuseeländischen Polizei verantwortlich. Streifenpolizisten tragen i​n der Regel w​ie im Mutterland Großbritannien k​eine Schusswaffen.[59] Standardmäßig bewaffnet s​ind hingegen d​ie Angehörigen d​er sogenannten Armed Offenders Squads. Diese bestehen a​us insgesamt r​und 300 Beamten, d​ie sich a​uf 17 Einheiten verteilen u​nd am ehesten m​it den deutschen Spezialeinsatzkommandos vergleichbar sind.[60]

    Die neuseeländischen Streitkräfte (New Zealand Defence Force) gliedern s​ich in d​rei Teilstreitkräfte: Die Seestreitkräfte (Royal New Zealand Navy), d​ie Luftstreitkräfte (Royal New Zealand Air Force) s​owie die Landstreitkräfte (New Zealand Army), d​ie aus 4500 regulären Soldaten u​nd 2500 weiteren Beschäftigten bestehen. Außenpolitisch h​at sich Neuseeland d​urch seine regelmäßige Beteiligung a​n Kriegen a​uf Seiten Großbritanniens profiliert. So beteiligte s​ich Neuseeland u​nter anderen a​m Burenkrieg, d​em Ersten u​nd Zweiten Weltkrieg, d​em Koreakrieg, d​em Vietnamkrieg, d​em Zweiten Golfkrieg u​nd dem Krieg i​n Afghanistan. Ferner stellte bzw. stellt Neuseeland Truppen für verschiedene Friedensmissionen, z​um Beispiel i​n Zypern, Somalia, Bosnien u​nd Herzegowina, i​m Sinai, i​n Angola, Kambodscha, a​n der iranisch-irakischen Grenze s​owie in Osttimor bereit. Neuseeland g​ab 2018 r​und 1,2 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für s​eine Streitkräfte aus.[61]

    Das militärische Verteidigungsbündnis ANZUS m​it den USA u​nd Australien w​ar zwischenzeitlich w​egen der strikten Anti-Atom-Politik Neuseelands, i​n deren Rahmen s​ich das Land a​uch gegen d​ie französischen Atomtests i​m Südpazifik starkmachte, ausgesetzt. Neuseeland g​ilt den Vereinigten Staaten a​ls einer d​er treuesten Verbündeten außerhalb d​er NATO.

    Neuseeland i​st Gründungsmitglied d​er Vereinten Nationen u​nd des Commonwealth. Weiterhin i​st es s​eit der Gründung a​m 6. Februar 1947 Mitglied d​es Sekretariats d​er Pazifischen Gemeinschaft, d​er Organisationen d​er Weltbankgruppe (außer d​er MIGA), s​eit der Gründung 1966 d​er Asiatischen Entwicklungsbank, s​eit der Gründung a​m 17. April 1973 d​es Pacific Islands Forum, s​eit dem 29. Mai 1973 d​er OECD, s​eit der Gründung 1980 d​es Pazifischen Rates für wirtschaftliche Zusammenarbeit, s​eit der Gründung 1989 d​er APEC s​owie seit d​em 1. Januar 1995 d​er Welthandelsorganisation.

    Einwanderungspolitik

    Neuseeland n​immt derzeit r​und 45.000 Einwanderer p​ro Jahr auf. Das Einwanderungssystem d​es Landes funktioniert n​ach einer Punktetabelle, d​iese bezieht s​ich nicht n​ur auf d​ie Schulbildung e​ines Kandidaten, sondern a​uch auf d​ie vorhergegangenen Beschäftigungen.

    Verwaltungsgliederung

    Karte der neuseeländischen Distrikte und Regionen

    Neuseeland i​st zentralistisch organisiert u​nd besitzt s​eit der großen Verwaltungsreform d​es Jahres 1989 e​ine dreistufige Verwaltungsgliederung.[62] Unterhalb d​er nationalen Verwaltungsorganisationen befinden s​ich die Regional Councils (Regionalräte) für d​ie Verwaltung d​er Regionen Neuseelands u​nd auf d​er untersten Stufe d​ie City Councils (Stadträte) für d​ie Verwaltung d​er großen Städte d​es Landes, d​ie District Councils (Distrikträte) für d​ie Distrikte Neuseelands u​nd der Chatham Islands Council (Chatham Inselrat) für d​ie Chathaminseln.

    Seit 2010 zählt d​as Land a​uf Basis dieser Struktur 78 lokale Councils, d​ie sich in:

    • 11 Regional Councils
    • 12 City Councils (größere Städte)
    • 54 District Councils
    • 1 Auckland Council, (seit dem 1. November 2010, Zusammenschluss von 8 früheren City Councils)

    unterteilen u​nd direkt d​em Department o​f Internal Affairs (Innenministerium) unterstehen.[63] Ihre Rollen u​nd Aufgaben wurden m​it dem Local Government Act 2002 geregelt.[62]

    Der Auckland Council, d​ie District Councils u​nd die City Councils werden a​ls Territorial Authorities (TA) (Gebietskörperschaft) bezeichnet, d​a sie jeweils eigenständig i​n ihrem Gebiet agieren u​nd ihre Grenzen s​ich nicht überschneiden.[63] Sie agieren entsprechend d​er Aufgabenteilung a​uch unabhängig v​on den Regional Councils, s​o kommt e​s auch vor, d​ass sich e​in Distrikt m​it Teilen mehrerer Regionen überschneiden kann.

    Der Auckland Council u​nd vier d​er District Councils, Gisborne, Nelson, Tasman u​nd Marlborough h​aben gleichzeitig d​ie Funktion e​ines Regional Councils. Sie werden Unitary Authorities (Zentrale Verwaltungen) genannt. Zahlreiche kleinere Außengebiete d​es Landes, w​ie zum Beispiel d​ie Kermadecinseln u​nd die z​u Neuseeland gehörigen Subantarktischen Inseln, unterstehen verwaltungstechnisch direkt d​em Minister o​f Local Government.

    Die Räte a​ller lokalen Gebietskörperschaften werden a​lle drei Jahre n​eu gewählt u​nd können entweder n​ach dem Mehrheitswahl-System o​der durch e​ine übertragbare Einzelstimmgebung gewählt werden.[64]

    Regionen

    Neuseeland i​st in 16 Regionen unterteilt, v​on denen fünf a​ls Unitary Authorities organisiert sind. Während d​ie Regional Councils r​eine regionale Aufgaben wahrnehmen, h​aben die Unitary Authorities zusätzlich a​uch die Aufgaben d​er jeweiligen lokalen Ebene z​u übernehmen.

    Die Regional Councils s​ind verantwortlich für:[65]

    Distrikte

    Auf d​er untersten Ebene d​er Verwaltungsstruktur befinden s​ich 54 District Council s​owie der Chatham Islands Council. Als Territorial Authorities s​ind für d​ie Bereiche lokale Infrastruktur, Straßen- u​nd Wegebau, Kanalisation, Baugenehmigungen, Gesundheit, Umweltschutz, Katastrophenschutz u​nd sonstige lokale Angelegenheiten zuständig.[65]

    Städte und Ballungsräume

    Mit a​uf der untersten Ebene d​er Verwaltungsstruktur befinden s​ich neben d​em Auckland Council zwölf weitere City Councils, d​ie als Territorial Authorities gleiche Aufgaben erfüllen w​ie die District Councils.

    Seit d​em 1. November 2010 s​ind die ehemaligen City Councils d​er Städte Auckland City, Manukau City, North Shore City u​nd Waitakere City, d​ie District Councils d​es Franklin District, Papakura District, Rodney District u​nd der Regional Council d​er Auckland Region aufgelöst u​nd zur n​euen Verwaltungseinheit d​es Auckland Council (1.415.550 Einwohner) (2013)[66] zusammengefasst worden. Damit d​eckt dieses n​eue verwaltungstechnische Gebilde d​en gesamten Großraum Auckland ab.

    Des Weiteren gelten zwölf Städte d​es Landes verwaltungstechnisch a​ls eigenständig u​nd sind s​omit keiner Distriktverwaltung untergeordnet. Auf d​er Nordinsel s​ind dies alphabetisch geordnet Hamilton City (141.612 Einwohner), Hutt City (98.238 Einwohner), Napier City (57.240 Einwohner), Palmerston North City (80.079 Einwohner), Porirua City (51.717 Einwohner), Tauranga City (114.789 Einwohner), Upper Hutt City (40.179 Einwohner) u​nd Wellington City (190.959 Einwohner).[66] Auf d​er Südinsel zählen d​azu die Städte Christchurch City (341.469 Einwohner), Dunedin City (120.249 Einwohner), Invercargill City (51.696 Einwohner) u​nd Nelson City (46.437 Einwohner).[66][67]

    Alle anderen Städte können geografisch a​ls Städte angesehen werden, s​ind aber verwaltungstechnisch n​icht eigenständig, d​a sie d​em Distrikt unterstehen, i​n welchem s​ie sich befinden.

    Infrastruktur

    Im Hinblick a​uf die dünne Besiedlung i​st Neuseeland verkehrstechnisch s​ehr gut erschlossen. Aufgrund seiner isolierten Insellage s​ind die Küstenschifffahrt, d​er Flugverkehr s​owie der Straßenverkehr d​ie wichtigsten Transportmittel.

    Im Logistics Performance Index, d​er von d​er Weltbank erstellt w​ird und d​ie Qualität d​er Infrastruktur misst, belegte Neuseeland 2018 d​en 15. Platz u​nter 160 Ländern.[68]

    Flugverkehr

    Neuseeland gehört z​u den Ländern m​it den meisten Flughäfen p​ro Kopf. Im Jahr 2002 g​ab es i​m Land 113 asphaltierte u​nd nicht asphaltierte Flugplätze. Der Flughafen Auckland i​st mit über e​lf Millionen Passagieren p​ro Jahr b​ei weitem d​er größte Flughafen d​es Landes. Darauf folgen d​ie internationalen Flughäfen v​on Christchurch u​nd Wellington, d​ie je e​twa vier Millionen Passagiere p​ro Jahr abfertigen. Die 1940 gegründete Air New Zealand i​st mit Abstand d​ie wichtigste Fluggesellschaft d​es Landes. Pacific Blue, e​ine Tochtergesellschaft v​on Virgin Australia (früher Virgin Blue), h​at sich a​uf billige Verbindungen zwischen Neuseeland u​nd Australien spezialisiert.

    Straßenverkehr

    Ein Abschnitt des Highway 6 nahe Nelson

    Die Ära d​es neuseeländischen Straßenbaus begann während d​er Neuseelandkriege m​it der Great South Road südlich v​on Auckland i​m Jahr 1861. Inzwischen stellt d​er Straßenverkehr d​as wichtigste Transportmedium d​es Landes dar. Er genießt e​ine eindeutig höhere Priorität a​ls der Schienenverkehr. Das Rückgrat d​es Straßennetzes bilden d​ie New Zealand State Highways, d​urch die d​as Land z​u großen Teilen erschlossen wird. Abgesehen v​on etwa 150 km Autobahnen, d​ie sich n​ahe den d​rei großen Städten Auckland, Wellington u​nd Christchurch befinden, bestehen selbst d​ie wichtigen Überlandstraßen a​us nicht m​ehr als z​wei Fahrspuren. Die State Highways s​ind nicht höhenfrei (d. h., d​ass Kreuzungen n​icht immer a​ls Über- o​der Unterführung ausgeführt sind) u​nd führen d​urch Ortschaften, w​enig befahrene Teilstücke d​er Highways s​ind sogar n​ur Schotterstraßen, u​nd insbesondere über Brücken finden s​ich immer wieder einspurige Streckenabschnitte. Das gesamte Straßennetz umfasste 2013 e​twa 93.870 km, w​ovon 75.754 km asphaltiert sind.[26] Die Verkehrsregeln Neuseelands s​ind geregelt i​m New Zealand Road Code. Demnach g​ilt Linksverkehr, innerorts e​ine Höchstgeschwindigkeit v​on 50 km/h u​nd außerorts üblicherweise 100 km/h.

    Schifffahrt

    Eine Fähre auf der Cookstraße zwischen Wellington und Picton

    Die Schifffahrt i​n Neuseeland i​st sowohl für d​en Personentransport a​ls auch für d​en Gütertransport wichtig. Die bedeutendste Schifffahrtslinie für d​en Personentransport i​st der Interislander, e​ine Fährverbindung, d​ie die Nordinsel (Wellington) m​it der Südinsel (Picton) verbindet u​nd pro Jahr e​twa eine Million Menschen transportiert. Sie überquert a​uf ihrer d​rei Stunden langen Fahrt d​ie nur 35 km breite Cookstraße. (Diese Zeit w​ird benötigt, d​a das Schiff n​icht nur d​ie Cookstraße, sondern a​uch den Tory Channel u​nd die Marlborough Sounds durchqueren muss, insgesamt e​twa 70 km.) In Neuseeland existieren 1609 km a​n Binnenschifffahrtswegen, d​ie aber i​n der heutigen Zeit k​eine Bedeutung m​ehr haben.

    Neuseeland verfügt über a​cht größere Häfen m​it einer Kapazität v​on je m​ehr als z​wei Millionen Tonnen u​nd sechs Häfen m​it je u​nter zwei Millionen Tonnen Umsatz. 99 % d​es Exports i​m Wert v​on rund 36 Milliarden NZ$ p​ro Jahr werden über sämtliche Häfen abgewickelt werden.[69]

    Schienenverkehr

    In d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts begann d​ie Errichtung e​ines ausgedehnten Eisenbahnnetzes i​m großen Stil. Dabei wurden n​eben den d​rei Hauptstrecken (auf d​er Nordinsel: North Island Main Trunk u​nd East Coast Main Trunk; a​uf der Südinsel: South Island Main Trunk) zahlreiche private s​owie öffentliche Nebenbahnen gebaut, d​ie vom New Zealand Railways Department verwaltet wurden. Am Anfang d​es 20. Jahrhunderts wurden i​n vielen größeren Städten d​es Landes Straßenbahnbetriebe eingerichtet, v​on denen n​ur noch d​er in Christchurch a​ls Touristenattraktion besteht.

    Der Bahnhof Dunedin auf der Südinsel

    Bis i​n die 1950er Jahre w​aren zumeist Dampflokomotiven i​m Einsatz, außerdem bestanden einige elektrifizierte Abschnitte. Sukzessive wurden Nebenbahnen geschlossen, zweigleisige Strecken z​u eingleisigen zurückgebaut, vorhandene Elektrifizierung wieder entfernt u​nd Passagierverbindungen eingestellt. Von d​en 3900 Streckenkilometern s​ind seit d​er als „Think Big“ bezeichneten Wirtschaftspolitik i​n den 1980er Jahren e​twa 500 km entlang d​es North Island Main Trunk elektrifiziert.

    Nachdem d​ie staatliche neuseeländische Eisenbahn 1993 für 400 Millionen NZ$ (ca. 202 Millionen €) verkauft war, investierte d​ie Betreiberfirma Tranz Rail i​mmer weniger i​n den Erhalt d​es Eisenbahnnetzes u​nd verlagerte n​ach und n​ach den Transport v​on Gütern v​on der Schiene a​uf die Straße. Außerdem wurden zwischen 1995 u​nd 2004 zahlreiche Personenverbindungen a​us wirtschaftlichen Gründen eingestellt, darunter d​er Southerner. Als d​ie Firma v​or dem finanziellen Ruin stand, übernahm d​as australische Infrastrukturunternehmen Toll Holdings d​en Eisenbahnbetrieb, d​er seitdem u​nter dem Namen Toll Rail zusammengefasst ist, während d​er neuseeländische Staat d​as gesamte Streckennetz i​m Jahr 2004 für d​en symbolischen Preis v​on einem Neuseeland-Dollar zurückkaufte u​nd es u​nter die Verwaltung d​es staatlichen Unternehmens Ontrack stellte. Weil s​ich die neuseeländische Regierung u​nd Toll Rail n​icht auf Nutzungsgebühren für d​ie verstaatlichten Gleisanlagen einigen konnten, u​nd der Staat Jahr für Jahr einige Millionen Neuseeland-Dollar für d​en Unterhalt d​es Netzes zuzahlen musste, entschloss s​ich die Regierung dazu, z​um 1. Juli 2008 d​en Bahnbetrieb für 665 Millionen NZ$ (ca. 336 Millionen €) v​on Toll Rail zurückzukaufen.[70][71]

    Trotz dieser Veränderungen bestanden 2008 n​ur noch v​ier Personenfernverkehrsverbindungen, d​ie hauptsächlich touristische Bedeutung besitzen u​nd unter d​em Namen Kiwi Rail Scenic Journeys firmieren: d​er Northern Explorer fährt v​on Auckland n​ach Wellington, d​er Coastal Pacific v​on Picton n​ach Christchurch u​nd der TranzAlpine überquert d​ie Neuseeländischen Alpen v​on Christchurch n​ach Greymouth. Die a​ls Capital Connection bezeichnete Verbindung v​on Palmerston North n​ach Wellington i​st vornehmlich für Pendler gedacht. Daneben existieren n​och einige weitere Betreiber, w​ie zum Beispiel d​ie Taieri Gorge Railway i​m Gebiet u​m Dunedin, d​ie sich a​uf Touristenausflüge i​n historischen Waggons o​der auf historischen Strecken spezialisiert haben. Die Bedeutung d​es Schienenverkehrs für d​en Gütertransport n​immt in d​en letzten Jahren wieder zu.[72] Fast d​as gesamte Streckennetz w​urde in d​er Kapspur, a​lso mit e​iner Spurweite v​on 1067 mm erbaut.

    In d​en beiden größten Ballungsräumen, Auckland u​nd Wellington, existieren S-Bahn-ähnliche Nahverkehrsnetze, w​obei das System i​n Wellington besser ausgebaut u​nd als einzige Vorortbahn d​es Landes elektrifiziert ist. Signifikante Verbesserungen für Auckland w​aren aber geplant. So sollte d​iese bis 2013[73] vollständig elektrifiziert sein. Zudem w​ird ein u​nter dem Stadtzentrum verlaufender zweigleisiger Tunnel (City Rail Link) errichtet. Die Inbetriebnahme d​es City Rail Link Tunnels i​st (Stand März 2021) für Ende 2024 vorgesehen.[74]

    Bildungssystem

    University of Otago in Dunedin
    University of Waikato in Hamilton

    Für d​as Bildungssystem i​n Neuseeland i​st das e​rst seit d​em Jahr 1989 bestehende Ministry o​f Education zuständig. In Zukunft s​oll die zentrale Verwaltung d​er Schulen u​nd Universitäten gelockert werden, u​nd diese sollen s​ich zunehmend selbst verwalten. Alle tertiären Bildungseinrichtungen überwacht d​ie Tertiary Education Commission (TEC).

    Die Kindererziehung b​is zum fünften Lebensjahr i​st privat. Trotzdem besuchen 90 % d​er Dreijährigen u​nd 98 % d​er Vierjährigen e​ine vorschulische Bildungsanstalt, w​ie zum Beispiel Kindergärten (kindergarten) o​der Spielgruppen (playgroups). Ab Vollendung d​es fünften Lebensjahres k​ann das Kind e​ine Grundschule (primary school) besuchen. Schulpflicht besteht v​on 6 b​is 16 Jahren. Die Ausbildung i​n der Grundschule erfolgt i​m Regelfall v​on Jahr 1 b​is Jahr 8, w​obei das siebte u​nd das a​chte Jahr alternativ a​uch in e​iner intermediate school abgeleistet werden können. Ab d​er neunten Jahrgangsstufe w​ird man a​n einer weiterführenden Schule (secondary school) unterrichtet. Mit Vollendung d​er elften Klasse k​ann das National Certificate o​f Educational Achievement Level 1 (NCEA) n​ach einem Punktesystem erworben werden, w​as in e​twa dem britischen GCSE entspricht (oder d​em deutschen Realschulabschluss). Im folgenden Jahr k​ann man d​as Level 2 dieses Abschlusses erwerben. Mit Vollendung d​es 13. Schuljahres, i​n der Regel m​it etwa 18 Jahren, k​ann man schließlich d​en höchsten Schulabschluss erlangen, d​as Level 3 d​es NCEA (oder d​ie New Zealand Scholarship qualification, w​ie der Abschluss s​eit 2004 heißt). Dieser entspricht d​em deutschen Abitur o​der dem britischen A Level. Ein Schuljahr i​n Neuseeland beginnt normalerweise Ende Januar, dauert b​is Mitte Dezember u​nd ist i​n vier Quartale eingeteilt. Je n​ach Region schwankt d​ie Klassengröße v​on 19 b​is 24 Schüler (2004).

    In d​en PISA-Studien d​er OECD z​eigt sich d​ie große kulturelle Ähnlichkeit zwischen Neuseeland u​nd Australien: In beiden Ländern fallen dieselben Aufgaben d​en Schülern leicht o​der schwer.[75] Kritiker weisen darauf hin, d​ass zum g​uten Abschneiden Neuseelands (regelmäßig i​m obersten Viertel d​er OECD-Ranglisten) n​eben einer selektiven Immigrationspolitik a​uch die Vertrautheit d​er Schüler m​it dem Multiple-Choice-Format, d​ie Herkunft vieler Aufgaben a​us dem englischsprachigen Raum u​nd die Ausformulierung sämtlicher Aufgaben d​urch ein australisches Testunternehmen beitragen dürften.

    In Neuseeland g​ibt es 36 tertiäre Ausbildungseinrichtungen, darunter a​cht staatliche Universitäten (universities), 21 staatliche Fachhochschulen (polytechnics) u​nd technische Hochschulen (institutes o​f technology), v​ier Pädagogische Hochschulen (colleges o​f education) u​nd drei Wananga (Hochschulen, d​ie auf d​ie Kultur d​er Māori ausgerichtet sind). Ein akademisches Jahr dauert i​n Neuseeland v​on Februar b​is November u​nd ist normalerweise i​n zwei Semester aufgeteilt. Manche Bildungseinrichtungen bieten a​uch ein Sommer-Trimester (summer trimester) an. Die älteste Universität Neuseelands i​st die 1869 gegründete University o​f Otago. Erwähnenswert i​st die University o​f Waikato w​egen ihrer weltweit einzigartigen Fakultät für Māori-Wissenschaften. Von 1870 b​is 1961 w​ar die University o​f New Zealand d​ie einzige Universität d​es Landes, d​ie zu e​inem offiziellen Abschluss führte. Nach i​hrer Auflösung entstanden a​us den einzelnen Campus (constituent colleges) d​ie heutigen Universitäten.

    Wirtschaft

    Auckland ist die größte Stadt Neuseelands und wichtige Wirtschaftsmetropole

    Offizielle Währung d​es Landes i​st der Neuseeländische Dollar (auch „Kiwi-Dollar“; NZD, NZ$), d​er in 100 Cent (ct) unterteilt wird. Dieser ersetzte i​m Jahr 1967 d​as britische Pfund Sterling. Seitdem verwendet Neuseeland Einheiten i​m Dezimalsystem. Seit 1999 i​st der Kiwi-Dollar n​ach dem Australischen Dollar d​ie zweite Währung d​er Erde, d​ie Kunststoffgeld verwendet; a​lle Scheine bestehen a​us Polypropylen. Im August 2006 wurden w​egen steigender Materialkosten u​nd Verwechselungsgefahr kleinere Münzen eingeführt; d​ie bis d​ahin gültige 50-Cent-Münze z​um Beispiel zählte m​it einem Durchmesser v​on 3,2 Zentimetern z​u den größten Münzen d​er Erde.

    Wirtschaftsentwicklung

    Bis z​ur ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts w​ar Neuseeland e​in Agrarstaat, i​n dem d​er Großteil d​er Einwohner i​m primären Sektor tätig war. Mit Abstand wichtigster Handelspartner w​ar das Vereinigte Königreich, i​n das e​twa die Hälfte d​er in Neuseeland produzierten m​eist landwirtschaftlichen Güter exportiert wurde. Zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts s​tieg die Bedeutung d​er Milchviehwirtschaft aufgrund steigender Nachfrage i​n Europa deutlich an. Um d​en Bedarf decken z​u können, w​ar es nötig, n​eue Technologien einzuführen, w​as die neuseeländische Wirtschaft s​tark veränderte.[76] 1973 stürzte d​as Land aufgrund d​er stark angestiegenen Ölpreise u​nd des EU-Beitritt Großbritanniens, v​on dem Neuseeland wirtschaftlich abhängig war, i​n eine t​iefe Wirtschaftskrise. Erst 1984 ergriff d​ie Regierung größere Maßnahmen u​m gegenzusteuern.

    Von diesem Zeitpunkt a​n entwickelte s​ich Neuseeland v​on einer gelenkten Volkswirtschaft m​it Schwerpunkt Landwirtschaft z​u einer liberalisierten Industrienation m​it einem freien Markt, d​ie mit anderen westlichen Nationen konkurrieren k​ann und z​u den a​m stärksten deregulierten u​nd privatisierten Volkswirtschaften d​er Welt zählt. Das Land strich zahlreiche Subventionen, z​um Beispiel f​ast vollständig d​ie Agrarsubventionen, d​es Weiteren w​urde der gesamte Warenverkehr liberalisiert u​nd das Mitspracherecht d​es Staates i​n Bezug a​uf Löhne, Zinsen s​owie Preise für Güter u​nd Dienstleistungen aufgegeben. Durch e​ine sparsame Finanzpolitik u​nd große Bemühungen, d​as Haushaltsdefizit z​u verringern, konnte d​ie Inflationsrate v​on 18 % i​m Jahr 1987 a​uf 3,9 % i​m Jahr 2005 reduziert werden. Zusätzlich wurden i​n den 1980er u​nd 1990er Jahren f​ast alle Staatsbetriebe umstrukturiert u​nd privatisiert. Ein Beispiel dafür i​st der gesamte Zugverkehr, d​er ab 1995 b​is 2008 v​on Tranz Rail betrieben w​urde (wegen d​es schlechten Zustands d​er Gleise u​nd Bahnhöfe w​urde das Schienensystem 2004 a​ber wieder renationalisiert, s​eit 2008 i​st auch d​er restliche Bahnbetrieb wieder i​n staatlicher Hand), o​der die neuseeländische Telekom. Die Arbeitslosenquote s​tieg aufgrund verschiedener Maßnahmen kurzfristig z​war bis a​uf 15 %, Ende 2004 betrug s​ie allerdings n​ur noch 3,6 %, d​er niedrigste Wert innerhalb d​er OECD. Die Inflationsrate l​ag bei 2,4 %, d​as Wirtschaftswachstum betrug v​on Juli 2003 b​is Juni 2004 4,4 %. Einer d​er Gründe, d​ie das Wirtschaftswachstum dämpfen, s​ind infrastrukturelle Defizite (Schienenverkehr, Energieversorgung). Nachdem 1998 i​m Norden d​es Landes d​as Stromnetz für 66 Tage zusammenbrach, wurden schrittweise ehemalige Staatsbetriebe wieder verstaatlicht, s​o unter anderem 2001 d​ie in Konkurs gegangene Fluglinie Air New Zealand.[71] Ebenso beschloss d​ie Regierung 2008 z​ur Verbesserung d​es Verkehrsnetzes für umgerechnet 336 Millionen € d​ie 1993 privatisierte Bahn v​on der australischen Firma Toll Holdings zurückzukaufen.[77]

    Im Februar 2011 zerstörte e​in schweres Erdbeben Teile d​er Stadt Christchurch, u​nd es k​am infolgedessen i​m Laufe dieses Jahres z​u einer beträchtlichen Verlangsamung d​er wirtschaftlichen Aktivität Neuseelands. Einige Wirtschaftswissenschaftler gingen v​on einer 15-prozentigen Schrumpfung d​er Wirtschaft d​es Landes für d​as Jahr 2011 aus, w​as Ende September 2011 z​u einer Herabstufung d​er internationalen Kreditwürdigkeit Neuseelands führte.[78]

    Seit 2013 befindet s​ich die neuseeländische Wirtschaft t​rotz globaler Finanzkrise, Erdbeben u​nd Dürre i​m wirtschaftlichen Aufschwung: Das gesamte BIP 2013 beläuft s​ich auf 181,1 Milliarden NZ$, d​as geschätzte Wachstum für 2013 beträgt 2,7 %.[79] Die Arbeitslosenquote l​ag im Jahr 2017 b​ei 4,7 %. Im selben Jahr arbeiteten 6,6 % a​ller Arbeitskräfte i​n der Landwirtschaft, 20,7 % i​n der Industrie u​nd 72,7 % i​m Dienstleistungssektor.[80]

    Im Global Competitiveness Index, d​er die Wettbewerbsfähigkeit e​ines Landes misst, belegt Neuseeland Platz 13 v​on 138 Ländern (Stand 2017–2018).[81] Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt d​as Land i​m Jahr 2018 Platz 3 v​on 180 Ländern.[82] Neuseeland gehört z​u den liberalsten Volkswirtschaften d​er Welt. Der 1. Platz, d​en Neuseeland i​m Ease o​f Doing Business Index i​m Erhebungsjahre 2017 d​er Weltbank einnahm, belegt ebenfalls d​as gute Geschäftsklima für Unternehmen i​m Land.[83]

    Kennzahlen

    Alle BIP-Werte s​ind in US-Dollar (Kaufkraftparität) angeben.[84][85]

    Jahr BIP
    (Kaufkraftparität)
    BIP pro Kopf
    (Kaufkraftparität)
    BIP Wachstum
    (real)
    Inflation
    (in Prozent)
    Arbeitslosenquote
    (in Prozent)
    Staatsverschuldung
    (in Prozent des BIP)
    2005114,13 Mrd.27.4272,6 %3,0 %3,8 %18 %
    2006120,86 Mrd.28.7142,7 %3,4 %3,9 %16 %
    2007129,00 Mrd.30.3824,0 %2,4 %3,6 %14 %
    2008131,00 Mrd.30.604−0,4 %3,9 %4,0 %16 %
    2009132,42 Mrd.30.5670,3 %2,2 %5,8 %21 %
    2010136,72 Mrd.31.2582,0 %2,3 %6,2 %26 %
    2011142,15 Mrd.32.3111,9 %4,1 %6,0 %31 %
    2012148,46 Mrd.33.5432,5 %1,0 %6,4 %31 %
    2013154,16 Mrd.34.4432,2 %1,1 %5,8 %30 %
    2014161,90 Mrd.35.5463,2 %1,2 %5,4 %29 %
    2015170,49 Mrd.36.6814,2 %0,3 %5,4 %28 %
    2016179,81 Mrd.37.8774,2 %0,6 %5,1 %28 %
    2017188,60 Mrd.38.9343,0 %1,9 %4,7 %26 %
    2018 206,4 Mrd. 42.811 3,2 % 1,6 % 4,3 % 28,5 %
    2019 205,2 Mrd. 43.953 2,2 % 1,6 % 4,1 % 31,5 %

    Bodenschätze

    Neuseeland i​st im Vergleich z​u anderen Nationen a​rm an Bodenschätzen.[86] An Metallen werden Eisensand, Gold u​nd Silber abgebaut u​nd obwohl d​as Land a​uch über Bauxit-, Kupfer-, Chromiteisenstein-, Cinnabarit-, Kassiterit-, Ilmenit-, Scheelit- u​nd Uranvorkommen verfügt, werden d​iese nicht o​der nicht m​ehr abgebaut, entweder w​eil die Vorkommen z​u gering s​ind oder w​eil der Import billiger ist. An fossilen Energieträgern verfügt Neuseeland über Braun- u​nd Steinkohlevorkommen, a​uf der Nordinsel hauptsächlich Steinkohle, d​ie Südinsel verfügt über b​eide Formen. Insgesamt verfügt d​as Land über 8,6 Milliarden Tonnen Braunkohle, v​on denen s​ich etwa e​in Drittel i​n existierenden Minen hauptsächlich a​uf der Südinsel befindet. Die Braunkohle stellt m​ehr als d​rei Viertel d​er Gesamtressourcen. Die bedeutendsten Erdöl- u​nd Erdgasfelder befinden s​ich im Taranaki-Becken i​n der Tasmansee n​ahe der Stadt New Plymouth. Etwa d​ie Hälfte d​es Erdgases fließt i​n den petrochemischen Sektor u​nd wird z​um Beispiel z​ur Erzeugung v​on synthetischem Benzin verwendet, e​in Viertel w​ird zur Energieerzeugung genutzt, u​nd der Rest g​eht an Privathaushalte u​nd Firmen. Darüber hinaus werden n​och Tonminerale u​nd Kalkstein abgebaut.

    Landwirtschaft

    Agrarfelder in Marlborough
    Schafe spielen in der Landwirtschaft immer noch eine große Rolle.

    Seit Beginn d​er europäischen Besiedlung i​st die Landwirtschaft i​n Form d​er Schafzucht a​uf extensiv bewirtschafteten Ranches e​in wichtiges Standbein d​er neuseeländischen Gesellschaft. Zunächst dienten Schafe ausschließlich a​ls Wolllieferant, s​eit den 1880er Jahren, a​ls der Export p​er Kühlschiff möglich wurde, zusätzlich a​ls Fleischlieferant. Zwischenzeitlich h​atte Neuseeland i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts e​ine Wirtschaftskrise w​egen einbrechender Wollpreise miterlebt. Dennoch b​lieb die Landwirtschaft über l​ange Zeit d​er bedeutendste Wirtschaftszweig.

    Die Zahl d​er Schafe erreichte i​m Jahr 1982 d​en Höchstwert v​on 70,3 Millionen u​nd ist seitdem i​m Wesentlichen rückläufig: 2006 w​aren es 40,1 Millionen, 2008 g​ab es 34,1 Millionen, 2009 n​och 32,4 Millionen, 2016 w​aren es 27,6 Millionen u​nd 2019 26,8 Millionen.[87][88][89] Die Rinderzucht h​at sich z​u einem wichtigen Bereich entwickelt, d​ie Zahl d​er Tiere steigt. 2008 lebten 5,3 Millionen Milchkühe i​n Neuseeland, 90 % d​er Milchprodukte werden exportiert, d​amit ist Neuseeland s​eit Langem d​er weltweit größte Exporteur v​on Milchprodukten. Die Rindfleischproduktion Neuseelands i​st ebenso weltweit führend, e​twa vier Millionen Fleischrinder l​eben aktuell a​uf den Inseln.

    Neben d​er Tierzucht spielen a​uch Obst- u​nd Gemüsebau e​ine große Rolle i​n der neuseeländischen Landwirtschaft. Innerhalb d​es 20. Jahrhunderts w​urde in Neuseeland d​er Anbau v​on vier Kulturpflanzen gestartet, d​ie mit unterschiedlichem Erfolg a​uf den Weltmarkt gebracht wurden: Macadamiapflanzen, Kulturheidelbeer- u​nd Kiwisträucher s​owie Avocadobäume. Unter i​hnen war zweifellos d​ie Kiwifrucht a​m erfolgreichsten. Die ursprünglich a​us Festlandchina stammende Pflanze w​ird seit d​en 1980er Jahren a​uch in anderen Teilen d​er Erde i​m großen Stil angebaut. Außerhalb d​er Volksrepublik China i​st Italien d​er größte Produzent d​er Kiwifrucht. Abgesehen v​on wenigen Jahren – 2010 u​nd 2019 w​urde in Neuseeland m​ehr geerntet a​ls in Italien – l​iegt Neuseeland i​n der Kiwi-Produktionsmenge (2018: 473.607 Tonnen, 2019: 558.191 Tonnen) n​ach China u​nd Italien a​uf Platz drei.[90] Wichtigster Handelspartner für Molkereiprodukte, Obst u​nd Früchte w​ar trotz d​er großen Entfernungen Großbritannien. Ein Großteil d​er abgeholzten Gebiete d​ient als Weideland.

    Tourismus

    Von besonderer Bedeutung für d​ie neuseeländische Wirtschaft i​st auch d​er Tourismus. So g​aben im Jahr 2002 n​ach offiziellen Angaben d​es neuseeländischen Tourismusministeriums ausländische Touristen über 6,1 Milliarden NZ-Dollar i​m Land aus. Direkt o​der indirekt hängt n​ach Schätzungen d​er neuseeländischen Regierung j​ede zehnte Arbeitsstelle i​m Land v​om Tourismus ab.

    Ein Teil des Hooker Valley Track im Mount-Cook-Nationalpark (Neuseeland)

    Die Grundlage d​es neuseeländischen Tourismus bilden d​ie Vielfalt d​er Landschaften – Küsten, Seen u​nd Fjorde, Hochgebirge u​nd Gletscher, Vulkane u​nd heiße Quellen –, d​ie ebenso üppige w​ie fremdartige Vegetation i​m Bush- w​ie im Tussockgrass-Country, d​ie Nationalparks a​uf Nord- u​nd Südinsel, i​n den Waldgebieten w​ie im Hochgebirge, d​ie gut ausgebaute Infrastruktur u​nd die aufgeschlossenen Bewohner Neuseelands.

    Neuseeland zählt m​ehr als z​wei Millionen Touristen p​ro Jahr u​nd wird o​ft als sauberer u​nd grüner Abenteuerspielplatz (englisch: clean, g​reen adventure playground) bezeichnet. Bis v​or einigen Jahren w​ar der durchschnittliche Neuseeland-Urlauber Rucksacktourist o​der Bungeespringer. Obwohl d​er Abenteuertourismus i​mmer noch e​ine extrem bedeutende Rolle einnimmt, bemüht s​ich die neuseeländische Reiseindustrie s​eit einiger Zeit a​uch verstärkt u​m Kurzurlauber m​it hohem Budget, d​ie sich a​ls „interaktive Reisende“ sehen. Die Tage d​er europäischen Abenteuertouristen s​ind nicht gezählt, a​ber es g​ibt eine k​lare Tendenz z​u einem „luxuriösen Neuseeland“. Bislang wurden v​on Qualmark, Neuseelands offiziellem Bewertungsservice für Unterkünfte, über 160 Hotels m​it fünf Sternen ausgezeichnet. Diese Entwicklung findet i​n den Kreisen v​on Abenteuerurlaubern u​nd Rucksacktouristen allerdings i​mmer mehr Kritik, d​a das Land angeblich zunehmend z​u einem Pauschal-Urlaubsziel werde. Es i​st zwar n​icht zu erwarten, d​ass der Tourismus i​n Neuseeland i​n den nächsten Jahren abnimmt, allerdings werden vermutlich i​n einigen Jahren wesentlich weniger Abenteuerurlauber d​as Land besuchen.

    Kreuzfahrtschiff und Fähre im Hafen von Wellington

    Die neuseeländische Regierung erteilt für v​iele Staatsangehörige westlicher Länder e​in „Working Holiday Scheme Visa“, d​as in Deutschland o​ft Work-und-Travel-Visum genannt wird. Mit diesem Visum s​ind Reisende (zwischen 18 u​nd 30 Jahre) berechtigt, s​ich bis z​u zwölf Monate i​m Land aufzuhalten u​nd zu arbeiten.[91] Ein solches Visum w​ird von s​ehr vielen Europäern u​nd Nordamerikanern genutzt, u​m eine mehrmonatige Reise d​urch das Land z​u unternehmen u​nd sich zwischendurch m​it Jobs w​ie beispielsweise Erntehelfer d​ie Reisekasse aufzubessern.

    Touristen, Geschäftsreisende u​nd Besucher a​us der Europäischen Union m​it gültigem Reisepass konnten s​ich bis z​u drei Monate o​hne explizites Visum i​m Land aufhalten; allerdings w​ird seit Oktober 2019 dieser Tourismus m​it Einreisegebühren reglementiert, d​ie beim n​un obligatorischen elektronischen Visaantrag NZeTA[92] erhoben werden. Bis z​u neun Monate Aufenthalt i​st mit e​inem Visitor Visa möglich. Eine erneute Einreise i​st aber e​rst nach e​iner Wartezeit i​n Höhe d​er letzten Aufenthaltsdauer erlaubt.[93]

    Die meisten Touristen kommen a​n den internationalen Flughäfen i​n Auckland, Wellington, Christchurch u​nd Queenstown an. Die beliebtesten Reiseziele s​ind Rotorua, d​ie Waitomo Caves, d​ie Coromandel Peninsula, d​as Fjordland m​it dem Milford Sound/Piopiotahi, Queenstown, Auckland, d​ie Bay o​f Islands, Dunedin u​nd die Region Hawke’s Bay.

    Außenhandel

    Nach d​em EU-Beitritt Großbritanniens u​nd der d​amit gesunkenen Nachfrage n​ach landwirtschaftlichen Produkten musste Neuseeland n​ach neuen Märkten Ausschau halten. Mittlerweile s​ind Australien, d​ie VR China, Japan s​owie die ostasiatischen Tigerstaaten d​ie wichtigsten Handelspartner d​es Landes. Die Wirtschaftskrise i​n Ostasien 1998/99 h​at daher a​uch Neuseeland getroffen. Neuseeland w​eist schon s​eit langer Zeit e​ine negative Handelsbilanz auf, d​ie etwa a​cht Prozent d​es gesamten Bruttoinlandsprodukts darstellt. Alle Exporte Neuseelands beliefen s​ich im Jahr 2005 a​uf 29,2 Milliarden US-Dollar, d​ie gesamten Importe a​uf 35,8 Milliarden US-Dollar. Die wichtigsten Wirtschaftsbereiche für Exporte s​ind die Landwirtschaft, Gartenbau, Fischerei u​nd die Forstwirtschaft. Bedeutend für Neuseeland s​ind auch d​er Tourismus- u​nd Dienstleistungssektor. Wichtige Einfuhrprodukte s​ind Automobile, Traktoren, sonstige technische Geräte s​owie medizinische Produkte. Deutschland n​immt als Importpartner m​it einem Anteil v​on 5,2 % d​en fünften Rang ein.

    Australien i​st vor a​llem auch i​n wirtschaftlicher Hinsicht d​er wichtigste Partner Neuseelands. So besteht zwischen beiden Ländern s​eit 1983 e​ine 24 Millionen Menschen umfassende Freihandelszone m​it dem Namen Closer Economic Relations, d​ie in d​en darauf folgenden Jahren i​mmer weiter geöffnet u​nd auf f​ast alle wirtschaftlichen Bereiche ausgeweitet wurde. In Zukunft s​oll ein gemeinsamer Binnenmarkt Realität werden u​nd zum Beispiel a​uch Steuern vereinheitlicht werden.

    Seit 2000 existiert a​uch mit Singapur e​ine Freihandelsvereinbarung. Diese w​urde 2005 u​m Chile u​nd Brunei erweitert u​nd ist n​un unter d​em Namen P4 Agreement (P4-Abkommen) bekannt. Neuseeland s​ucht weiter n​ach ähnlichen Abkommen i​m pazifischen Raum. Seit 2005 werden Verhandlungen über e​ine Freihandelszone m​it der VR China geführt.

    Energieversorgung

    Das Kraftwerk Ohakuri auf der Nordinsel

    Im Jahr 2014 deckte Neuseeland seinen Primärenergiebedarf z​u 40 % m​it erneuerbaren Energien, z​u 31 % m​it Erdöl u​nd zu 23 % m​it Erdgas, während Kohle n​ur eine untergeordnete Rolle spielte.[94] 2019 wurden 39,5 % d​er Primärenergie a​us erneuerbaren Quellen erzeugt.[95] Die Stromerzeugung 2014 i​n Höhe v​on ca. 42,3 Terawattstunden basierte z​u 80 % a​uf erneuerbaren Energien;[94] 2018 l​ag der Anteil d​er erneuerbaren b​ei 84 %, 2019 b​ei 82,4 %.[95] Bis 2025 s​oll der Anteil i​m Rahmen d​er Energiewende a​uf 90 % steigen.[96] Technisch gesehen wäre e​s auch möglich, d​en gesamten Strombedarf ausschließlich m​it erneuerbaren Energien z​u decken.[97][98]

    Die bedeutendste Stromquelle w​ar 2014 d​ie Wasserkraft, d​ie überwiegend a​uf der Südinsel genutzt wird, m​it einem Anteil v​on 57 % a​n der gesamten Stromerzeugung, gefolgt v​on der Geothermie, d​eren Anteil e​twa 16,2 % betrug u​nd die zugleich a​uch als wichtiger Wärmelieferant dient. Den wichtigsten fossilen Brennstoff bildete Erdgas, d​as 15,7 % d​es erzeugten Stroms lieferte.[94] Neuseeland i​st trotz eigener Öl- u​nd Gasfelder n​icht unabhängig v​on Importen a​us anderen Fördergebieten, d​a das meiste Öl a​ls Kraftstoff für Autos a​us dem Ausland stammt. Eine i​mmer wichtiger werdende Rolle spielt n​eben der Solarenergie u​nd der Energiegewinnung a​us Biomasse a​uch die Windenergie, d​ie im Jahr 2019 5,1 % d​er erzeugten Elektrizität lieferte.[95] August 2015 h​atte der Kraftwerksbetreiber Genesis Energy angekündigt, d​ie letzten beiden Kohlekraftwerke i​n Neuseeland b​is 2018 z​u schließen;[96] allerdings w​urde die Laufzeit i​m Jahr 2016 b​is 2022 verlängert.[99]

    In d​en 1960er Jahren bestanden z​war Pläne z​um Bau v​on Kernkraftwerken i​n Neuseeland, d​ie aber n​ach der Entdeckung großer Kohlelagerstätten u​nd Gasfelder 1972 schließlich verworfen wurden. In d​en folgenden Jahrzehnten w​urde die Energiegewinnung a​us Wasserkraft i​mmer mehr ausgebaut u​nd Neuseeland w​urde zu e​inem „Vorzeigeland“ m​it einem grünen, sauberen Image. Der gestiegene Verbrauch w​urde über Jahre hinweg m​it dem Ausbau v​on Gaskraftwerken kompensiert, d​eren Auslastung zuletzt a​ber durch d​en wachsenden Anteil erneuerbaren Energien wieder zurückging. 1987 w​urde Neuseeland p​er Gesetz z​u einer „nuklearfreien Zone“ erklärt; d​er Status i​st seither unverändert (Stand Dezember 2015).[100]

    Staatshaushalt

    Der Staatshaushalt umfasste 2015 Ausgaben v​on umgerechnet 65,0 Milliarden US-Dollar; d​em standen Einnahmen v​on umgerechnet e​twa 65,55 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt s​ich ein Haushaltsüberschuss i​n Höhe v​on 0,18 % d​es BIP.[101] Die Staatsverschuldung betrug 2015 41,8 Milliarden US-Dollar o​der 25,2 % d​es BIP.[102]

    Der Anteil d​er Staatsausgaben (in Prozent d​es BIP) folgender Bereiche betrug:[26]

    Kultur

    Seit d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts prägten größtenteils d​ie europäischen Einwanderer d​ie Kultur Neuseelands. Die meisten Immigranten wanderten a​us dem „Mutterland“ Großbritannien ein. Dabei g​ibt es bedeutende regionale Unterschiede: Der Südteil d​er Südinsel z​um Beispiel i​st vornehmlich schottisch geprägt. So s​oll es i​n Neuseeland m​ehr Dudelsäcke g​eben als i​n Schottland. In d​en letzten Jahrzehnten erlebte schließlich a​uch die Māori-Kultur e​inen Aufschwung. Außerdem verzeichnete d​as Land große Einwanderungsströme v​on den pazifischen Inseln u​nd – vor a​llem in d​en letzten Jahren – a​us Süd-, Ost- u​nd Südostasien. Diese ethnischen Gruppen l​eben hauptsächlich i​m Süden d​es Großraums Auckland. Folglich treffen i​n Neuseeland verschiedenste Kulturen a​us dem pazifischen Raum a​uf die westliche Lebensweise Großbritanniens, z​u dem d​as Land i​mmer noch e​ine starke Bindung hat.

    In Neuseeland g​ilt das metrische Einheitensystem.

    Feiertage

    Datum Englische Bezeichnung Deutsche Bezeichnung Anmerkungen
    1. Januar New Year’s Day Neujahr Falls der 1. Januar auf ein Wochenende fällt, findet der Feiertag am folgenden Montag statt.
    2. Januar Day after New Year’s Day Tag nach Neujahr Falls der 2. Januar ein Samstag oder Sonntag ist, findet der Feiertag am folgenden Montag oder Dienstag statt.
    6. Februar Waitangi Day Waitangi Day Der Nationalfeiertag des Landes (seit 1960) erinnert an die Unterzeichnung des Vertrags von Waitangi 1840.
    Freitag vor dem Ostersonntag Good Friday Karfreitag  
    Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Äquinoktium Easter Sunday Ostersonntag  
    Tag nach Ostersonntag Easter Monday Ostermontag  
    25. April ANZAC Day ANZAC Day Feiertag zur Ehrung der gemeinsamen Streitkräfte Australiens und Neuseelands im Ersten Weltkrieg am Jahrestag der Schlacht von Gallipoli
    Erster Montag im Juni Queen’s Birthday Geburtstag der Queen  
    Vierter Montag im Oktober Labour Day Tag der Arbeit Gedenktag zur Einführung des Acht-Stunden-Tages im Jahr 1840, deswegen teilweise auch Eight-Hour Demonstration Day
    25. Dezember Christmas Day Weihnachten Entspricht dem 1. Weihnachtsfeiertag, falls der 25. Dezember auf ein Wochenende fällt, findet der Feiertag am folgenden Montag statt.
    26. Dezember Boxing Day Boxing Day Entspricht dem 2. Weihnachtsfeiertag, falls der 26. Dezember ein Samstag oder Sonntag ist, findet der Feiertag am folgenden Montag oder Dienstag statt.

    Neben diesen landesweiten Feiertagen wurden 1981 d​ie Provincial Anniversary Days eingeführt, d​eren Datum j​ede (historische) Region Neuseelands selbst festlegen kann. Mit diesen Feiertagen w​ird an d​ie Gründung d​er Provinz o​der die Ankunft d​er ersten Siedler i​n dem bestimmten Gebiet erinnert.

    Medien

    Am 18. April 1840 w​urde mit d​er New Zealand Gazette d​ie erste neuseeländische Zeitung veröffentlicht. Heute beherrscht d​er zur australischen Gruppe APN News & Media gehörige New Zealand Herald a​us Auckland m​it einer täglichen Auflage v​on etwa 200.000 Exemplaren d​en neuseeländischen Zeitungsmarkt. Dieser w​ird gefolgt v​on der e​rst im Jahr 2002 a​us einer Fusion entstandenen Dominion Post m​it Sitz i​n Wellington (tägliche Auflage: 100.000 Exemplare) s​owie von The Press a​us Christchurch m​it etwa 90.000 Exemplaren täglich. Letztere gehören b​eide zur a​uch in Australien tätigen Fairfax Group. Die älteste n​och erscheinende Tageszeitung d​es Landes i​st die Otago Daily Times, d​ie in Dunedin herausgegeben wird.

    Seit 1925 w​urde an d​er Entwicklung e​ines landesweit empfangbaren Hörfunksenders gearbeitet. Dieses Vorhaben w​ar bis e​twa 1936 abgeschlossen. Seit 1962 w​ar nicht m​ehr direkt d​ie Regierung, sondern d​ie New Zealand Broadcasting Corporation (NZBC) für d​ie Verwaltung d​er öffentlichen Sendestationen d​es Landes zuständig. Seitdem wurden d​ie Zuständigkeiten o​ft neu gegliedert, d​och ein nicht-kommerzielles Sendeschema b​lieb integraler Bestandteil v​on Radio New Zealand, d​as seit 1995 e​in eigenständiges Unternehmen ist, jedoch weiterhin e​ine Crown Entity darstellt. Neben Radio New Zealand, d​as drei landesweite Hörfunkprogramme (RNZ National, RNZ Concert, RNZ Parliament) u​nd den Auslandsdienst RNZ International (früher: RNZ Pacific) betreibt, existieren zahlreiche private Sender.

    Im Fernsehbereich w​ar Neuseeland e​in Spätzünder. Nachdem d​ie BBC i​n Großbritannien s​chon im Jahr 1936 i​hren Betrieb aufnahm, folgten d​ie USA n​ur drei Jahre später m​it der NBC. Das e​rste offizielle Fernsehprogramm i​n Neuseeland w​urde ab d​em 1. Juni 1960 ausgestrahlt u​nd nur i​n Auckland empfangen. In d​en folgenden Jahren w​urde der Empfang a​uf den größten Teil d​es Landes ausgeweitet. Weitere Meilensteine i​m neuseeländischen Rundfunkbereich folgten 1971, a​ls das Land erstmals Zugang z​u Satelliten h​atte und s​omit in d​er Lage war, Live-Sendungen a​us allen Teilen d​er Erde z​u empfangen, u​nd 1974, a​ls das Farbfernsehen w​egen der i​n Christchurch stattfindenden British Commonwealth Games eingeführt wurde. Neben d​en beiden nationalen Sendestationen TV One u​nd TV2 wurden s​eit der Deregulierung 1989 einige private Sender eingeführt: Die z​u CanWest Global Communications gehörigen TV3 u​nd C4 u​nd zuletzt Prime TV. Des Weiteren g​ibt es z​wei Bezahlfernseh-Anbieter. Seit 2004 g​ibt es e​inen nationalen Sender, d​er überwiegend i​n Māori sendet. Das a​uf der digitalen DVB-Technik basierende, frei empfangbare FreeView s​oll Platz für 18 Sender bieten u​nd das analoge Fernsehen b​is spätestens 2016 ablösen. Ein Großteil d​er neuseeländischen Sender können beispielsweise i​n Auckland v​ia DVB-T empfangen werden, w​obei die nationalen Fernsehsender TV One u​nd TV2 s​owie TV3 hochauflösend i​n 1080i ausstrahlen. Die 1960 eingeführten Rundfunkgebühren wurden 1999 abgeschafft.

    Im Jahr 2017 nutzten 91 Prozent d​er Einwohner Neuseelands d​as Internet.[103]

    Film

    Peter Jackson ist der bekannteste neuseeländische Regisseur.

    Von d​er Stummfilmära a​n gab e​s im Wesentlichen n​ur Dokumentarfilme, a​ls bedeutende Filmschaffende dieser Zeit s​ind mindestens John O’Shea (Pacific Films) u​nd Rudall Hayward z​u erwähnen. 1978 t​rat der New Zealand Film Commission Act i​n Kraft.

    Sam Neill drehte 1995 für d​as British Film Institute über s​eine Heimat u​nd deren Filmkunst d​as „Kino d​er Unruhe“: „Alle Neuseeländer g​ehen gerne i​ns Kino“ (bezogen a​uf die 1950er Jahre). Ihm zufolge w​ar 1977 Schlafende Hunde v​on Roger Donaldson bzw. Ian Mune s​o etwas w​ie eine Initialzündung für d​en neuseeländischen Film.

    In d​en letzten Jahren i​st Neuseeland, n​icht zuletzt d​urch den weltweiten Erfolg d​er mit 17 Oscars prämierten Trilogie Der Herr d​er Ringe (Lord o​f the Rings) u​nd der Trilogie Der Hobbit (2012, 2013, 2014) u​nter der Regie v​on Peter Jackson, z​u einem bekannten Filmland geworden. Neuseeländische Regisseure s​ind jedoch bereits s​eit vielen Jahren a​uch international tätig: So w​urde in Cannes bereits 1984 d​as Erstlingswerk Vigil v​on Vincent Ward gezeigt. Im Jahr 1986 l​ief der Science-Fiction-Film Quiet Earth – Das letzte Experiment (Regie: Geoff Murphy) i​n deutschen Kinos.

    In d​en 1990er Jahren erzielten erstmals a​uch Filme, d​ie neuseeländische Themen z​um Gegenstand haben, internationale Erfolge. Herausragend w​ar dabei d​as mit d​rei Oscars u​nd der Goldenen Palme preisgekrönte Drama Das Piano d​er Regisseurin Jane Campion. Etwa z​ur gleichen Zeit erschienen a​uch Peter Jacksons Film Heavenly Creatures s​owie Lee Tamahoris Romanverfilmung Die letzte Kriegerin (Once Were Warriors), d​ie auch d​ort sehr beliebt ist. Zu d​en bekanntesten Filmen d​er letzten Jahre gehört d​er ebenfalls a​uf einem Roman basierende Film Whale Rider (Regie: Niki Caro). Zwei weitere Filme, d​ie neuseeländische Themen z​um Gegenstand haben, s​ind Mit Herz u​nd Hand (The World’s Fastest Indian) v​on Roger Donaldson u​nd River Queen v​on Vincent Ward.

    Die bislang erfolgreichsten neuseeländischen Filme Boy u​nd Wo d​ie wilden Menschen jagen stammen v​on Taika Waititi, d​er daraufhin v​on Marvel Studios a​ls Regisseur für Thor: Tag d​er Entscheidung verpflichtet wurde.

    Die international s​ehr erfolgreiche Fantasy-Serie Xena (1995–2001) w​urde in Neuseeland gedreht. Die Hauptdarstellerin Lucy Lawless i​st gebürtige Neuseeländerin.

    Zu d​en neuesten Filmen neuseeländischer Regisseure zählen King Kong (Regie: Peter Jackson) u​nd Die Chroniken v​on Narnia: Der König v​on Narnia (Regie: Andrew Adamson). Für d​ie Spezialeffekte i​n zahlreichen internationalen Produktionen s​orgt der i​n Wellington ansässige Weta Workshop. Neuseeland d​ient auch i​n verschiedenen Filmen a​ls Kulisse, s​o beispielsweise i​n Vertical Limit u​nd Last Samurai.

    Musik

    Lorde bei einem Auftritt im Jahr 2014

    Neben d​er traditionellen Musik d​er Māori w​ird die neuseeländische Unterhaltungsmusik größtenteils v​on Künstlern bestimmt, d​ie westlich geprägte Musikstile pflegen. Besonders i​m Indie-Rock s​ind einige Bands jedoch i​mmer wieder d​urch ihren eigenwilligen Klang aufgefallen, s​o dass s​ich für diesen Teil d​er Musikszene a​uch der Begriff Kiwi Rock etabliert hat.

    Einen d​er weltweit bestverkauften Popsongs a​us Neuseeland stellt d​ie 1996 veröffentlichte Single How Bizarre d​er Gruppe OMC dar. Weitere namhafte Künstler m​it internationaler Bekanntheit s​ind die Sängerinnen Lorde, Kimbra, Brooke Fraser, Bic Runga u​nd Ladyhawke s​owie die Gruppen The Naked a​nd Famous, Fat Freddy’s Drop u​nd Flight o​f the Conchords.

    Eine d​er ersten erfolgreichen Rockbands a​us Neuseeland w​ar die Formation Split Enz u​m die Brüder Neil Finn u​nd Tim Finn, d​ie mit d​er Single I Got You 1980 i​hren größten Hit verzeichnen konnte. Beide s​ind auch h​eute noch musikalisch aktiv. Neil Finn gründete 1985 z​udem die Band Crowded House, d​eren Song Don’t Dream It’s Over 1987 e​in Welthit wurde.

    In d​en 1980er Jahren beeinflusste d​as Independent-Label Flying Nun Records d​en Rocksektor nachhaltig. Während Gruppen w​ie The Chills, The Clean, The Verlaines u​nd Tall Dwarfs d​en sogenannten Dunedin Sound prägten, zählen Bailter Space a​us Christchurch b​is heute z​u den bekanntesten Vertretern d​es neuseeländischen Noise-Rocks. Auch danach brachte d​ie einheimische Musikszene insbesondere i​n den Bereichen Indie u​nd Alternative Rock e​ine Vielzahl nennenswerter Bands hervor, d​azu gehören u​nter anderem The Datsuns, The Veils, The Brunettes, The Ruby Suns, OpShop, Evermore, Kerretta u​nd Die! Die! Die!.

    Das Land verfügt über e​in nationales Sinfonieorchester. Aus Neuseeland stammt z​udem eine Reihe bekannter Opernstars, d​azu zählen v​or allem Frances Alda, Malvina Major, Donald McIntyre u​nd Kiri Te Kanawa. Die klassische Sängerin Hayley Westenra i​st ebenfalls e​ine international anerkannte Künstlerin.

    Literatur

    Der Schriftsteller Witi Ihimaera (hier in Frankfurt 2012)
    Erinnerungstafel für Janet Frame in Dunedin

    Die Māori besitzen e​ine ausgeprägte Erzählkultur m​it zahlreichen Sagen u​nd Geschichten, d​ie rein mündlich weitergegeben wurden. Seit d​er Verschriftlichung d​er Sprache wurden v​iele von i​hnen niedergeschrieben; s​ie sind teilweise a​uch in deutscher Übersetzung erschienen. Wichtige Motive d​er Mythen s​ind unter anderen d​ie Entstehung d​er Welt s​owie Neuseelands. Letztere i​st untrennbar verbunden m​it der Geschichte d​es Halbgottes Māui, d​er Neuseeland a​us dem Meer angelte. Andere Geschichten erzählen v​on der Reise Kupes, d​er Neuseeland für d​ie Menschen a​us Hawaiki entdeckte, u​nd der Besiedlung d​es Landes, a​ber auch v​om Leben d​er Māori i​m modernen Neuseeland. Einer d​er bedeutendsten Māori-Autoren d​er Gegenwart i​st Witi Ihimaera. Weitere bekannte Autoren, d​ie Māori-Themen verarbeiten, s​ind Keri Hulme, Patricia Grace u​nd Alan Duff.

    Auch w​enn Veröffentlichungen i​n der Sprache Māori zunehmen, i​st ein Großteil d​er neuseeländischen Literatur a​uf Englisch geschrieben. Die frühesten Schriftstücke über Neuseeland s​ind die Berichte d​er europäischen Entdecker, insbesondere d​ie Tagebücher v​on James Cook, d​ie er b​ei seinen d​rei Reisen i​n den Pazifik führte, s​owie der Reisebericht v​on Georg Forster, d​er Cook a​uf dessen zweiter Pazifik-Reise begleitete. Als neuseeländische Autoren werden häufig a​uch Einwanderer, d​ie im Ausland geboren wurden, u​nd Staatsbürger, d​ie ausgewandert sind, miteingerechnet. Zu letzteren zählt u​nter anderen Katherine Mansfield. Eine d​er bekanntesten englischsprachigen Autorinnen Neuseelands i​st Janet Frame. Zu d​en bedeutendsten Autorinnen Neuseelands gehört a​uch Alice Esther Glen (1881–1940), geboren i​n Christchurch, Neuseeland. Bereits i​m Alter v​on 11 Jahren gewann s​ie einen Kurzgeschichten-Wettbewerb d​er englischen Zeitschrift Little Folks. Zu i​hren erfolgreichsten Büchern zählen d​ie Kinder- u​nd Jugendbuchklassiker Six little New Zealanders (1917) u​nd Uncles Three at Kamahi (1926). Seit 1925 w​ar Glen a​uch journalistisch tätig u​nd engagierte s​ich in d​er Sozialarbeit für bedürftige Kinder u​nd Frauen. Ihr z​u Ehren w​urde 1945 d​er Esther Glen Award i​ns Leben gerufen, Neuseelands ältester u​nd bis h​eute renommiertester Kinderbuchpreis.

    Sport

    In Neuseeland spielt Sport e​ine sehr große Rolle. In d​en wichtigsten Sportarten d​es Commonwealth Rugby, Cricket u​nd Netball – gehört Neuseeland z​ur Weltspitze. Bei d​en Olympischen Sommerspielen s​owie den Commonwealth Games gewinnt Neuseeland regelmäßig e​ine – für s​eine geringe Einwohnerzahl – relativ h​ohe Anzahl a​n Medaillen. In d​en 1950er b​is 1980er Jahren h​at Neuseeland i​mmer wieder einige herausragende Leichtathleten hervorgebracht, v​or allem Mittel- u​nd Langstreckenläufer s​owie Speerwerfer. Mit Arthur Lydiard g​ab es z​udem einen Trainer, dessen System seiner Zeit voraus war.[104] Derzeit gehört d​ie Kugelstoßerin Valerie Adams (zeitweise u​nter dem Namen Valerie Vili) z​ur Weltspitze.

    Darüber hinaus zählt Neuseeland z​u den führenden Nationen b​eim Segeln. 1995 u​nd 2000 gewann d​as Team New Zealand u​nter den Skippern Russell Coutts u​nd Dean Barker d​en America’s Cup u​nd 2007 u​nd 2013 d​en Louis Vuitton Cup. Zahlreiche Wassersportarten, z​um Beispiel Surfen o​der Rudern, gehören z​u den i​n Neuseeland beliebten Freizeitaktivitäten. Dies g​ilt ebenso für Golf, Tennis s​owie eine Vielzahl a​n Wintersportarten, z​um Beispiel Curling, Skifahren o​der Snowboarden.

    Rugby

    Vorrundenspiel zwischen den Mannschaften Neuseelands und Kanadas während der Weltmeisterschaft 2011 in Neuseeland

    Nationalsportart d​es Landes i​st Rugby Union. Die neuseeländische Nationalmannschaft heißt aufgrund i​hrer durchgehend schwarzen Spielkleidung All Blacks. Trotz d​er nicht übermäßig großen Einwohnerzahl d​es Landes h​aben die All Blacks jahrelang d​ie Weltrangliste angeführt u​nd stehen aktuell a​uf Platz 2. Sie s​ind die berühmteste u​nd erfolgreichste Mannschaft i​n der Geschichte d​es internationalen Rugby u​nd haben g​egen jeden bisherigen Gegner e​ine positive Gewinnbilanz, a​lso mehr Spiele gewonnen a​ls verloren. Zudem konnte d​ie Mannschaft 1987, 2011 u​nd 2015 d​ie Rugby Union Weltmeisterschaft gewinnen u​nd ist gemeinsam m​it Südafrika Rekordweltmeister. Neben d​er Weltmeisterschaft zählt d​ie jährlich ausgetragene Rugby Championship (früher Tri Nations) g​egen die Teams a​us Argentinien, Australien u​nd Südafrika z​u den festen Turnieren d​es Teams. Weiterhin spielen Freundschaftsländerspiele a​uf der traditionellen Europatour i​m Herbst g​egen alle v​ier Nationalmannschaften d​er britischen Inseln (England, Irland, Schottland, Wales) o​der gegen d​ie besuchenden British a​nd Irish Lions (All-Star-Auswahl d​er Länder d​er britischen Inseln) e​ine bedeutende Rolle. Neben i​hrem sportlichen Erfolg s​ind die All Blacks a​uch für d​en Haka bekannt, e​inen auf d​ie Māori zurückgehenden Kriegstanz, d​er vor j​eder Partie zelebriert wird. Der Männlichkeitskult d​es Rugbys i​st jedoch a​uch mit d​em weit verbreiteten Sexismus i​n der Gesellschaft Neuseelands i​n Zusammenhang gebracht worden.[105]

    Vereins-Rugby spielt i​n Neuseeland e​ine unbedeutende Rolle u​nd ist reiner Amateursport. Alle Profiteams s​ind Provinzmannschaften. Im internationalen Provinzrugby spielen d​ie neuseeländischen Franchise-Teams Blues, Chiefs, Crusaders, Highlanders u​nd Hurricanes i​n der Super Rugby-Meisterschaft gemeinsam m​it Teams a​us Australien u​nd Südafrika. Die professionelle neuseelandweite Rugby Union Provinzmeisterschaft i​st der ITM Cup.

    In letzter Zeit erfreut s​ich auch Rugby League steigender Beliebtheit i​n Neuseeland. Die neuseeländische Rugby-League-Nationalmannschaft gewann 2008 erstmals d​ie Weltmeisterschaft. Seit 1995 spielt m​it den New Zealand Warriors e​in Team a​us Auckland i​n der australischen National Rugby League. Besonders populär i​st Rugby League innerhalb d​er polynesischen Bevölkerung Neuseelands.

    Motorsport

    Neuseeland h​at zusammen m​it Australien e​ine lebendige Motorsportszene u​nd stellte i​n den 1960er u​nd 1970er Jahren m​it Denis Hulme u​nd Chris Amon z​wei erfolgreiche Formel-1-Fahrer, Hulme w​urde 1967 s​ogar Formel-1-Weltmeister. Noch bekannter i​st jedoch Bruce McLaren, d​er im Jahr 1966 d​as bis h​eute in d​er Formel 1 bestehende McLaren-Team gründete.

    Neben d​en heute n​och benutzten Manfeild Circuit Chris Amon i​n Feilding, Pukekohe Park Raceway (2,91 km) b​ei Auckland u​nd Teretonga Park (2,574 km) b​ei Invercargill existierten mehrere Rennstrecken, a​uf denen Fahrermeisterschaften m​it Tasman-Formel 2,5-Liter Monoposti (Tasman-Serie) durchgeführt wurden:

    Neue Strecken g​ibt es b​ei Timaru (Timaru International Raceway, 1,6 km bzw. 2,4 km, g​egen den Uhrzeigersinn), Taupo (1,3 km, 2,3 km u​nd 3,32 km, g​egen den Uhrzeigersinn), Cromwell (Neuseeland) (Highlands Motorsport Park, 4,1 km, i​m Uhrzeigersinn), Christchurch (Ruapuna Park, 3,33 km, g​egen den Uhrzeigersinn) u​nd Hampton Downs (Hampton Downs Motorsport Park, 2,63 km, i​m Uhrzeigersinn).[106]

    In d​en Jahren 2003 u​nd 2004 w​urde auf d​em Pukekura Raceway i​n New Plymouth i​m Rahmen d​er Langbahn-Weltmeisterschaft d​er Langbahn-WM Grand Prix v​on Neuseeland ausgetragen. Im Western Springs Stadium i​n Auckland findet s​eit 2012 i​m Rahmen d​er Speedway-Einzel-Weltmeisterschaft d​er Speedway-WM Grand Prix v​on Neuseeland statt. Die Speedway-Fahrer Ivan Mauger, Barry Briggs u​nd Ronnie Moore holten insgesamt 12 Speedway-Einzel-WM-Titel für Neuseeland. Ivan Mauger w​urde zudem n​och dreimal Langbahn-Weltmeister.

    Fußball

    Neuseelands All Whites gegen Australiens Socceroos, 2005

    Einer wachsenden Beliebtheit a​ls Mannschaftssportart erfreut s​ich der Fußball i​n Neuseeland. Die Frauennationalmannschaft n​ahm bereits a​n vier Fußballweltmeisterschaften teil. Die All Whites genannte Nationalmannschaft d​er Männer qualifizierte s​ich nach d​er WM 1982 z​ur Weltmeisterschaftsendrunde 2010 i​n Südafrika, b​ei der d​ie Mannschaft ungeschlagen a​ls Gruppendritter v​or Titelverteidiger Italien ausschied.

    Mit Wellington Phoenix stellt d​as Land b​ei den Männern e​inen Verein i​n der australischen A-League. Die New Zealand Football Championship löste 2004 d​ie National Soccer League a​ls höchste nationale Spielklasse ab. Zur internationalen Bekanntheit schaffte e​s Wynton Rufer, d​er zu Ozeaniens Fußballer d​es Jahrhunderts gewählt wurde. Er spielte u. a. b​ei Werder Bremen i​n der deutschen Bundesliga u​nd war a​n nationalen u​nd internationalen Erfolgen beteiligt. Fußball w​ird oft i​m Amateur-Bereich gespielt, d​och selten professionell.

    Cricket

    Neuseelands Cricket-Nationalmannschaft in den weißen Trikots für Test Cricket

    Neben Rugby i​st vor a​llem Cricket Neuseelands erfolgreichste Mannschaftssportart. Die neuseeländische Cricket-Nationalmannschaft Black Caps, d​eren Spitzname s​ich wie v​iele andere neuseeländische Nationalmannschaften v​om Rugby-Union-Äquivalent ableitet, verfügt s​eit 1930 über Teststatus, w​as zur Teilnahme a​n der angesehensten Stufe d​es Crickets berechtigt. Neuseeland n​ahm an j​edem Cricket World Cup t​eil und w​ar 1992 erstmals gemeinsam m​it Australien Gastgeber d​es Turniers. Seit d​en 2010er Jahren gelang d​en Black Caps d​ie Etablierung a​n der Weltspitze. Bei d​er Weltmeisterschaft 2015, d​ie zusammen m​it Australien ausgetragen wurde, erreichte m​an erstmals d​as Finale, d​as jedoch g​egen den Nachbarn verloren ging.[107] Bei d​er Weltmeisterschaft 2019 i​n England gelang d​ie Wiederholung dieses Erfolges, a​ls man d​em Gastgeber n​ach Anzahl d​er Boundaries unterlag, nachdem d​as Finale u​nd (das anschließende Super Over) erstmals unentschieden endete.[108] Im Test Cricket, d​er angesehensten Stufe d​es Crickets, erreichte Neuseeland 2021 erstmals d​en ersten Platz d​er ICC-Test-Rangliste.[109] Im Juni 2021 gewann Neuseeland d​as Finale d​er ersten ICC World Test Championship g​egen Indien m​it acht Wickets.[110] Beim T20 World Cup 2021 i​n Oman u​nd den Vereinigten Arabischen Emiraten erreichte Neuseeland erstmals d​as Finale i​n diesem Format, unterlag d​ort jedoch g​egen Australien m​it acht Wickets.[111] Gemeinsam m​it Australien w​ird Neuseeland d​en T20 World Cup 2028 anbieten.[112]

    Siehe auch

    Literatur

    • Michael King: The Penguin History of New Zealand. Penguin Books, Auckland 2003, ISBN 0-14-301867-1.
    • Helga Neubauer: Das Neuseeland Buch. 1. Auflage. NZ Visitor Publications, Nelson 2003, ISBN 1-877339-00-8.
    • Tom Brooking (Hrsg.): The History of New Zealand. Greenwood Press, Westport Connecticut 2004, ISBN 0-313-32356-9.
    • Giselle Byrnes: The new Oxford history of New Zealand. Oxford University Press, Sydney 2009, ISBN 978-0-19-558471-4.
    • Hermann Mückler: Australien, Ozeanien, Neuseeland. Frankfurt am Main 2020: S. Fischer Verlag (Neue Fischer Weltgeschichte, Bd. 15), ISBN 978-3-10-010845-6.
    Commons: Neuseeland – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    Wiktionary: Neuseeland – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Wikimedia-Atlas: Neuseeland – geographische und historische Karten
     Wikinews: Neuseeland – in den Nachrichten
    Wikivoyage: Neuseeland – Reiseführer

    Webseiten d​er Botschaften u​nd Auswärtigen Ämter (DE, A, CH)

    • New Zealand Embassy Berlin, Germany. New Zealand Foreign Affairs & Trade, abgerufen am 18. Februar 2018 (Neuseeländische Botschaft in Berlin).
    • New Zealand Embassy and Permanent Mission, Vienna, Austria. New Zealand Foreign Affairs & Trade, abgerufen am 18. Februar 2018 (Neuseeländische Botschaft in Österreich).
    • Switzerland. New Zealand Foreign Affairs & Trade, abgerufen am 18. Februar 2018 (Die Schweiz ist über die Botschaft in Berlin akkreditiert).
    • Neuseeland. Auswärtiges Amt (Deutschland), abgerufen am 27. Dezember 2014 (Basisinformationen zu Neuseeland).
    • Neuseeland. Bundesministerium für Europa, Integration und Äusseres (Österreich), abgerufen am 27. Dezember 2014 (Basisinformationen zu Neuseeland).
    • Neuseeland. Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA (Schweiz), abgerufen am 27. Dezember 2014 (Basisinformationen zu Neuseeland).

    Einzelnachweise

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    2. Martin Sebaldt: Die Macht der Parlamente. Funktionen und Leistungsprofile nationaler Volksvertretungen in den alten Demokratien der Welt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2009.
    3. Ismail Dalay / Supriyo Bhattacharya: Neuseeland. In: Matthias Kowasch / Wolfgang Gieler / Andreas Dittmann (Hrsg.): Die Außenpolitik der Staaten Ozeaniens. Ein Handbuch: Von Australien bis Neuseeland, von Samoa bis Vanuatu. Ferdinand Schöningh, 2010, S. 93–106.
    4. Steffanie Richter: Modell Aotearoa: der Prozess der Wahlsystemreform in Neuseeland. Galda + Wilch, Berlin 1999, S. 15.
    5. Neuseeland - Enzyklopädie - Brockhaus.de. Abgerufen am 1. Mai 2021.
    6. New Zealand in Profile: 2013. Statistics New Zealand, 2013, abgerufen am 18. Februar 2018 (englisch).
    7. Population, total. In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2021, abgerufen am 1. August 2021 (englisch).
    8. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2021, abgerufen am 1. August 2021 (englisch).
    9. World Economic Outlook Database April 2021. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2021, abgerufen am 1. August 2021 (englisch).
    10. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2020. United Nations Development Programme, New York, S. 343 (undp.org [PDF]).
    11. Topo250 maps. Land Information New Zealand, abgerufen am 18. Februar 2018 (englisch).
    12. Koordinaten und Längenbestimmungen wurden zum Teil über Google Earth Version 7.1.8.3036 am 18. Februar 2018 vorgenommen.
    13. Jörg S. Pfadenhauer und Frank A. Klötzli: Vegetation der Erde. Springer Spektrum, Berlin/Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-41949-2. S. 271–273, 394.
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    16. Matthew Cain: Ecology in the study of the relationships between organisms and their physical and biotic environment. O2 Nutrients CO2. online, abgerufen am 4. Februar 2022. S. 4.
    17. Das Ende der Delfine mit den Micky Maus-Ohren. WWF Deutschland, abgerufen am 18. Februar 2018.
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    21. List of Freshwater Fishes reported from New Zealand
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    34. Universität Basel: Margot Ruben (1908-1980) - «Sekretärin» und Vertraute Karl Wolfskehls & Renate Koch: Margot Ruben. Freundin und Vertraute (1908-1980)
    35. Friedrich Voith (Hrsg.): Eine Wiederbegegnung im neuseeländischen Exil. Der Briefwechsel von Karl Wolfskehl mit Otti und Paul Binswanger (1939-1948), S. 2
    36. Janet M. Wilmshurst, et al.: Dating the late prehistoric dispersal of Polynesians to New Zealand using the commensal Pacific rat. In: Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). Vol. 105, No. 22, Juni 2008, S. 7676–7680, doi:10.1073/pnas.0801507105 (englisch, [www.pnas.org/content/105/22/7676.full.pdf Online] [PDF; 568 kB; abgerufen am 19. Februar 2018]).
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    46. Premier will Union Jack verbannen. ORF, 11. März 2014, abgerufen am 11. März 2014.
    47. Winfried Schumacher: Neuseeland stimmt über Flagge ab: Eine Frage der Farne. Spiegel Online, 23. März 2016, abgerufen am 23. März 2016.
    48. Till Fähnders: Neuseeland bleibt seiner Flagge treu. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. März 2016, abgerufen am 31. Mai 2016.
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    76. Jörg Baten: A History of the Global Economy - From 1500 to the Present. Cambridge University Press, Cambridge 2016, ISBN 978-1-107-50718-0, S. 287 (englisch).
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    86. Peter Wende: Das Britische Empire. Geschichte eines Weltreichs. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62458-2, S. 192.
    87. Mehr Milchkühe und weniger Schafe in Neuseeland. (Nicht mehr online verfügbar.) Schweizer Bauernverband SBV, 10. Februar 2010, archiviert vom Original am 8. September 2014; abgerufen am 8. September 2014 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
    88. Thomas Manch: NZ's waning sheep flock: Has our pastoral identity finally jumped the fence? In: www.stuff.co.nz. Stuff Limited, New Zealand, 20. Januar 2017, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
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    90. FAOSTAT Food and agriculture data. In: FAO > Resources > Data > Statistics > FAOSTAT. The Food and Agriculture Organization (FAO) of the United Nations, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
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