Leo Kinnunen

Leo Juhani Kinnunen (* 5. August 1943 in Tampere; † 26. Juli 2017) war ein finnischer Automobilrennfahrer.

Leo Kinnunen
Nation: Finnland Finnland
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Schweden 1974
Letzter Start: Großer Preis von Schweden 1974
Konstrukteure
1974 AAW-Finnland
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
1
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
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Karriere

Leo Kinnunen lernte das Rennfahren wie viele seiner Landsleute in den finnischen Wäldern. Im Unterschied zu seinen berühmten Rallyekollegen der 1960er-Jahre wollte Kinnunen jedoch auf die Rundstrecke und wurde so der erste Finne, der an einem Formel-1-Weltmeisterschaftslauf teilnahm.

Leo Kinnunen (Volvo PV544), Bengt Söderström (Ford Cortina GT) und Simo Lampinen (Saab 96 Sport) bei der 1000-Seen-Rallye 1964
Leo Kinnunen im Porsche 935 beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1977

Nach Erfolgen bei nationalen Sportwagenrennen wurde er Werksfahrer bei Porsche. Von dort ging er zu John Wyer, für den er 1970 als Partner von Pedro Rodríguez fuhr. Die beiden wurden das dominante Paar der Markenweltmeisterschaft 1970. Das Duo gewann die 24 Stunden von Daytona, das 1000-km-Rennen von Brands Hatch, das 1000-km-Rennen von Monza sowie das 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen, jeweils auf einem Porsche 917.

Zu einer gewissen Berühmtheit kam Kinnunen durch seine waghalsige Fahrt bei der Targa Florio 1970 auf einem Porsche 908. Als Partner von Rodríguez fuhr er in der letzten Rennrunde mit 33 Minuten 36 Sekunden die mit Abstand schnellste Runde, die jemals auf dem sizilianischen Rundkurs erzielt wurde. Er unterbot dabei die Vorjahreszeit von Vic Elford, die bereits als „ewige Rekordrunde“ galt, um 1 Minute und 30 Sekunden. Im Rennen wurde er mit Rodríguez Zweiter hinter den Teamkollegen Brian Redman und Jo Siffert. 1971 fuhr er in der Interserie, unter anderem auch auf seiner Heimatstrecke Keimola. 1973 wurde er in Sizilien gemeinsam mit dem Schweizer Claude Haldi Dritter. Im selben Jahr fuhr er auch die 1000-Seen-Rallye und belegte hinter Timo Mäkinen und Markku Alén auf einem Porsche Carrera ebenfalls den dritten Platz.

Kinnunen wollte sich nie an die inzwischen üblichen Gepflogenheiten im internationalen Motorsport anpassen. Vor allem weigerte er sich standhaft, Englisch zu lernen und blieb ein Eigenbrötler. Schwer getroffen hatte Kinnunen der Todessturz seines Freundes Hans Laine, der im Training zum 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1970 nach einem Unfall hilflos in seinem Fahrzeug verbrannte. Nach einem Jahr bei Alfa Romeo fuhr Kinnunen für AAW-Finnland in der Interserie, einer Rennserie, für die er „überqualifiziert“ war.

Mit AAW und einem Surtees TS-16-Ford-Cosworth versuchte er sich 1974 auch in der Formel 1. Bei sechs Versuchen, sich zu qualifizieren, scheiterte er fünfmal. Nur beim Großen Preis von Schweden in Anderstorp konnte er sich qualifizieren, musste jedoch nach zwölf Runden mit einem Motorschaden aufgeben.

Kinnunen fuhr bis Ende der 1970er-Jahre GT- und Sportwagenrennen mit verschiedenen Modellen von Porsche und zog sich dann vom Rennsport zurück.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1970 Vereinigtes Konigreich John Wyer Automotive Engineering Porsche 917K Mexiko Pedro Rodríguez Ausfall Motorschaden
1976 Deutschland Egon Evertz KG Porsche 908/3 Deutschland Egon Evertz Ausfall Motorschaden

Sebring-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1970 Vereinigtes Konigreich J. W. Automotive Engineering Ltd. Porsche 917K Schweiz Joseph Siffert Mexiko Pedro Rodríguez Rang 4

Literatur

  • Heinz Prüller: Grand Prix Story 74 – trotz Ferrari Fittipaldi. Orac, Wien 1974, ISBN 3-85368-815-2.
  • Pino Fondi: Targa Florio – 20th Century Epic. Giorgio Nada Editore Vimodrone 2006, ISBN 88-7911-270-8.
Commons: Leo Kinnunen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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