Großer Preis von Europa 1997
Der Große Preis von Europa 1997 (offiziell XLII European Grand Prix) fand am 26. Oktober auf dem Circuito de Jerez in Jerez de la Frontera statt und war das 17. und letzte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1997. Den ersten Platz holte sich Mika Häkkinen vor David Coulthard und Jacques Villeneuve.
Renndaten | ||
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17. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1997 | ||
Name: | XLII European Grand Prix | |
Datum: | 26. Oktober 1997 | |
Ort: | Jerez de la Frontera | |
Kurs: | Circuito de Jerez | |
Länge: | 305,187 km in 69 Runden à 4,423 km | |
Wetter: | sonnig | |
Zuschauer: | ~ 60.000[1] | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Jacques Villeneuve | Williams-Renault |
Zeit: | 1:21,072 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Heinz-Harald Frentzen | Williams-Renault |
Zeit: | 1:23,135 min (Runde 30) | |
Podium | ||
Erster: | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes |
Zweiter: | David Coulthard | McLaren-Mercedes |
Dritter: | Jacques Villeneuve | Williams-Renault |
Führungsrunden
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Am Ende des Rennens sicherte sich Jacques Villeneuve seine einzige Formel-1-Weltmeisterschaft, dahinter als Vizeweltmeister folgte sein Teamkollege Heinz-Harald Frentzen und Platz drei gingen jeweils an David Coulthard und Jean Alesi. Michael Schumacher hatte während der Saison rechnerisch die zweitmeisten Punkte erreicht, ihm wurden jedoch infolge eines absichtlichen Unfalls mit Villeneuve alle Punkte aberkannt.
Bericht
Hintergrund
Das letzte Rennen in der Saison bot gleichzeitig ein Finale um den Titelkampf, denn zwischen dem Führenden Michael Schumacher und Jacques Villeneuve lagen nur ein einziger Punkt. Villeneuve äußerte sich zur Situation, indem er den zweiten Fahrern beider Teams eine Schlüsselrolle zukommen lässt. Er bezeichnete auch Heinz-Harald Frentzen als den wesentlich besseren Teamkollegen als Eddie Irvine. Schumacher hingegen sagte nur kurz, dass er sich einen Zweikampf mit Villeneuve wünschen würde.
Eigentlich wäre anstelle des Rennens in Jerez vorgesehen gewesen, in Estoril den Großen Preis von Portugal abzuhalten. Aber nachdem die Streckenbetreiber die geforderten und versprochenen Modernisierungen nicht umgesetzt hatten, wurde Estoril durch Jerez ersetzt. Die Wahl auf Jerez fiel wegen des Motorenherstellers Renault, die sich, nachdem sie sich vorerst am Ende der Saison von der Formel 1 zurückzogen, ein letztes Rennen in Europa wünschten.
Aufgrund einer erneuten Verletzung während eines Tests musste Norberto Fontana Gianni Morbidelli ersetzen.
Nach dem Großen Preis von Japan desselben Jahres entschieden viele Teams, Tests mit den neuen Wagen für die nächste Saison zu machen. So testeten auf dem Silverstone Circuit Williams, Benetton, Sauber, Jordan und McLaren ihre neue Boliden. Ferrari blieb in Japan und testete ein elektronisches Differential, Arrows testete zusammen mit Bridgestone die Regenreifen in Magny-Cours und Prost testete ebenfalls mit Bridgestone in Barcelona neue Reifen sowie ihren neuen Wagen für 1998.
Freitagstraining
Überraschend holte sich Olivier Panis vor Damon Hill die Bestzeit mit 1:22,735. Jacques Villeneuve holte sich Platz drei, Michael Schumacher nur sieben.
Alle Fahrer waren innerhalb von etwa drei Sekunden platziert.[2][3]
Samstagstraining
David Coulthard war der Schnellste vor seinem Teamkollegen Mika Häkkinen. Villeneuve holte sich Platz sechs, Schumacher weit dahinter auf 14.
Alle Fahrer waren innerhalb von vier Sekunden platziert.[4]
Qualifying
Im Qualifying kam es zu einem Novum: Die ersten drei Startplätze waren exakt gleichschnell mit einer Zeit von 1:21,072. Da Villeneuve zuerst die Zeit setzte, konnte er sich die Pole-Position sichern, gefolgt von Michael Schumacher und Heinz-Harald Frentzen.
Alle Fahrer waren innerhalb von dreieinhalb Sekunden platziert.[5]
Warm-Up
Mit 1:23,016 war Häkkinen vor Berger, der hier seinen letzten Formel-1-Grand Prix bestritt, und Panis. Villeneuve war zum vierten Mal vor Schumacher auf Platz fünf, zwei Plätze dahinter auf Rang sieben lag der Deutsche. Damon Hill hätte diese Kuriosität beinahe beendet, da er drauf und dran war, eine noch schnellere Runde zu setzen. Er wurde aber in den letzten Kurven durch die gelbe Flagge wegen des liegen gebliebenen Minardis von Ukyō Katayama gebremst und konnte dadurch keine schnelle Zeit setzen.
Alle Fahrer waren innerhalb von dreieinhalb Sekunden platziert.[6]
Rennen
Vor dem Rennen tropfte aus dem Wagen von Villeneuve eine blaue Flüssigkeit aus, welche aber keine Probleme am Wagen verursachen sollte. Schumacher konnte den Start gewinnen und führte für rund 40 Runden das Rennen an. Frentzen konnte auch Villeneuve überholen, aber durch eine Teamorder sowie die gute Beziehung untereinander ließ Frentzen seinen Teamkollegen später überholen.
In Runde 48 betrug der Abstand zwischen Schumacher und Villeneuve weniger als eine Sekunde. Bei einem Ausbremsversuch in der Dry-Sac-Kurve konnte sich Villeneuve nach innen setzen und versuchte Schumacher zu überholen. Doch Schumacher erkannte den Ernst der Lage und lenkte stärker ein als Villeneuve, was in eine Kollision mündete. Anders als Hill 1994 in Adelaide konnte Villeneuve weiterfahren, während Schumacher ausschied. Später wurden aufgrund dieser Kollision Schumacher die WM-Punkte der Saison 1997 aberkannt.
Villeneuve konnte das Rennen beenden, wurde jedoch immer langsamer. So zogen die beiden McLarens noch vorbei und Berger war beim Zieleinlauf nur etwa eine Zehntelsekunde hinter dem neuen Weltmeister Villeneuve.
Für Mika Häkkinen war es nach 95 Rennen der erste Formel-1-Sieg in seiner Karriere.[7][8]
Meldeliste
Klassifikation
Qualifying
Rennen
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde |
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1 | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes | 69 | 2 | 1:38:57,771 | 5 | 1:24,072 |
2 | David Coulthard | McLaren-Mercedes | 69 | 2 | + 1,654 | 6 | 1:24,006 |
3 | Jacques Villeneuve | Williams-Renault | 69 | 2 | + 1,803 | 1 | 1:23,906 |
4 | Gerhard Berger | Benetton-Renault | 69 | 2 | + 1,919 | 8 | 1:23,361 |
5 | Eddie Irvine | Ferrari | 69 | 2 | + 3,789 | 7 | 1:24,266 |
6 | Heinz-Harald Frentzen | Williams-Renault | 69 | 2 | + 4,537 | 3 | 1:23,135 |
7 | Olivier Panis | Prost-Mugen-Honda | 69 | 2 | + 1:07,145 | 9 | 1:23,941 |
8 | Johnny Herbert | Sauber-Petronas | 69 | 2 | + 1:12,961 | 14 | 1:25,159 |
9 | Jan Magnussen | Stewart-Ford | 69 | 2 | + 1:17,487 | 11 | 1:25,370 |
10 | Shinji Nakano | Prost-Mugen-Honda | 69 | 2 | + 1:18,215 | 15 | 1:24,679 |
11 | Giancarlo Fisichella | Jordan-Peugeot | 68 | 2 | + 1 Runde | 17 | 1:25,434 |
12 | Mika Salo | Tyrrell-Ford | 68 | 3 | + 1 Runde | 21 | 1:25,237 |
13 | Jean Alesi | Benetton-Renault | 68 | 3 | + 1 Runde | 10 | 1:23,975 |
14 | Norberto Fontana | Sauber-Petronas | 68 | 2 | + 1 Runde | 18 | 1:25,154 |
15 | Tarso Marques | Minardi-Hart | 68 | 3 | + 1 Runde | 20 | 1:25,947 |
16 | Jos Verstappen | Tyrrell-Ford | 68 | 2 | + 1 Runde | 22 | 1:26,369 |
17 | Ukyō Katayama | Minardi-Hart | 68 | 2 | + 1 Runde | 19 | 1:26,215 |
— | Michael Schumacher | Ferrari | 47 | 2 | DNF | 2 | 1:23,692 |
— | Damon Hill | Arrows-Yamaha | 47 | 2 | DNF | 4 | 1:24,274 |
— | Ralf Schumacher | Jordan-Peugeot | 44 | 2 | DNF | 16 | 1:25,895 |
— | Rubens Barrichello | Stewart-Ford | 30 | – | DNF | 12 | 1:26,169 |
— | Pedro Diniz | Arrows-Yamaha | 11 | – | DNF | 13 | 1:26,434 |
WM-Stände nach dem Rennen
Fahrerwertung
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- Anmerkungen
- Michael Schumacher wurden die Punkte aberkannt, nachdem er eine vorsätzliche Kollision mit Jacques Villeneuve verursachte.
Konstrukteurswertung
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Einzelnachweise
- motorsportarchiv.de Übersicht Europa 1997 (Memento vom 19. September 2011 im Internet Archive)
- motorsportarchiv.de Freitagstraining Europa 1997 (Memento vom 23. März 2008 im Internet Archive)
- motorsport-magazin.com Freitagstraining Europa 1997
- motorsport-magazin.com Samstagstraining Europa 1997
- motorsport-magazin.com Qualifying Europa 1997
- motorsport-magazin.com Warm-Up Europa 1997
- motorsportarchiv.de Rennen Europa 1997 (Memento vom 9. Juni 2013 im Internet Archive)
- motorsport-magazin.com [ Europa 1997]