Großer Preis von Singapur 2012
Der Große Preis von Singapur 2012 fand am 23. September auf dem Marina Bay Street Circuit in Singapur statt und war das 14. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2012.
Renndaten | ||
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14. von 20 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2012 | ||
Name: | 2012 Formula 1 SingTel Singapore Grand Prix | |
Datum: | 23. September 2012 | |
Ort: | Singapur | |
Kurs: | Marina Bay Street Circuit | |
Länge: | 299,444 km in 59 Runden à 5,073 km | |
Geplant: | 309,59 km in 61 Runden à 5,073 km | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Lewis Hamilton | McLaren-Mercedes |
Zeit: | 1:46,362 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Nico Hülkenberg | Force India-Mercedes |
Zeit: | 1:51,033 min (Runde 52) | |
Podium | ||
Erster: | Sebastian Vettel | Red Bull-Renault |
Zweiter: | Jenson Button | McLaren-Mercedes |
Dritter: | Fernando Alonso | Ferrari |
Führungsrunden
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Berichte
Hintergrund
Nach dem Großen Preis von Italien führte Fernando Alonso die Fahrerwertung mit 37 Punkten Vorsprung auf Lewis Hamilton und 38 Punkten auf Kimi Räikkönen an. In der Konstrukteurswertung führte Red Bull-Renault mit 29 Punkten Vorsprung auf McLaren-Mercedes und 46 Punkten auf Ferrari.
Beim Großen Preis von Singapur stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen P Zero Soft (gelb) und P Zero Supersoft (rot), sowie für nasse Bedingungen Cinturato Intermediates (grün) und Cinturato Full-Wets (blau) zur Verfügung.[1]
Vor dem Rennen wurde dem kürzlich verstorbenen Sid Watkins mit einer Schweigeminute gedacht. Watkins war von 1978 bis 2004 Chefarzt der FIA für Formel-1-Rennen.[2]
Romain Grosjean kehrte nach seiner Rennsperre planmäßig in das Lotus-Cockpit zurück und löste damit Jérôme D’Ambrosio ab.
Mit Alonso (zweimal), Hamilton und Sebastian Vettel (jeweils einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.
Als Rennkommissare fungierten José Abed (MEX), Garry Connelly (AUS), Allan McNish (GBR) und Nish Shetty (SIN).
Training
Das erste freie Training fand zunächst auf abtrocknender Strecke statt. Zum Teil verwendeten die Piloten die Intermediates oder Regenreifen. Vettel war der schnellste Pilot vor den McLaren-Piloten Jenson Button und Hamilton. In diesem Training übernahm Qing Hua Ma den HRT von Narain Karthikeyan.[3][4] Im zweiten Training blieben die ersten zwei Positionen unverändert. Die dritte Position ging an Alonso. Die einzige Trainingsunterbrechung am Freitag löste Bruno Senna aus, der sich nach einer Mauerberührung die Hinterradaufhängung brach. Das Training wurde zur Fahrzeugbergung unterbrochen.[5][6]
Auch im dritten Training fuhr Vettel die schnellste Zeit. Zweiter wurde diesmal Hamilton vor Alonso. Das Training wurde nach einem Unfall von Witali Petrow zwei Minuten vorm planmäßigen Ende abgebrochen. Sergio Pérez und Mark Webber fielen ebenfalls durch Mauerberührungen auf.[7][8] Charles Pic überholte nach Abbruch des Trainings einen Gegner unter roten Flaggen. Pic wurde daher von den Rennkommissaren mit einer Zeitstrafe von 20 Sekunden für das Rennklassement belegt.[9]
Qualifying
Im ersten Abschnitt des Qualifyings war Grosjean der schnellste Fahrer. Die HRT-, Marussia- und Caterham-Piloten sowie Kamui Kobayashi schieden aus. Im zweiten Abschnitt lag Hamilton vorne. Die Toro-Rosso-Piloten sowie Senna, Pérez, Felipe Massa, Kimi Räikkönen und Nico Hülkenberg schieden aus. Im dritten Abschnitt behielt Hamilton die Führung und sicherte sich die Pole-Position vor Pastor Maldonado und Vettel.
Da die Mercedes-Piloten im letzten Abschnitt auf das setzen einer Zeit verzichteten und nur eine In- und Out-Runde fuhren, entschied ihre Startnummer über die Startposition. Damit hatte der Verzicht von Nico Rosberg auf die niedrigere Startnummer erstmals eine Auswirkung. Michael Schumacher bat bei seiner Rückkehr zu Mercedes darum, die ungerade Startnummer zu erhalten und Rosberg überließ sie ihm.[10]
Aufgrund von Getriebewechseln wurden Senna und Pedro de la Rosa in der Startaufstellung um fünf Positionen nach hinten versetzt.[11]
Rennen
Bereits beim Start gingen Vettel und Button am zweitplatzierten Maldonado vorbei. Hamilton behielt die Führung. In der Anfangsphase gab es mehrere Berührungen und Duelle, es schied aber kein Pilot aus. Schumacher und Rosberg lieferten sich auf dem Raffles-Boulevard ein teaminternes Duell, bei dem sich Rosberg durchsetzte. Die beiden Caterham-Piloten Kovalainen und Petrow berührten sich, wobei Petrow seinen Frontflügel verlor und zur Reparatur an die Box musste. Darüber hinaus erlitt Massa in der ersten Runde einen Reifenschaden, der einen Boxenstopp notwendig machte, und Senna beschädigte sich seinen Frontflügel. Die Rennleitung sah alle Zwischenfälle in der Anfangsphase als normale Rennunfälle an und verhängte keine Strafen.[12]
Währenddessen setzen sich Hamilton und Vettel zunächst an der Spitze vom restlichen Feld ab. Button machte jedoch wieder Boden gut, als bei seinen Kontrahenten der Reifenabbau stärker voranschritt als bei ihm. Zunächst ging Vettel an die Box, dann Hamilton. Während Vettel hinter mehreren Konkurrenten zurück auf die Strecke kam und diese zunächst überholte, hatte Hamilton freie Bahn. Button blieb vier Runden länger auf der Strecke und gab die Führung nach seinem Boxenstopp wieder an Hamilton ab. Er blieb vor Maldonado, Hamilton und Vettel lagen aber weiterhin vor ihm.[12]
In der 23. Runde kam es zu einem Führungswechsel. Hamilton, der bis zu diesem Zeitpunkt stets einen sicheren Vorsprung auf Vettel gehabt hatte,[13] erlitt einen Getriebeschaden und fiel aus.[14] McLaren wusste bereits vor dem Rennen, dass es ein Problem mit dem Getriebe geben könnte und Hamilton bestätigte, dass bei seinem Fahrzeug drei oder vier Runden vor dem Ausfall Schaltprobleme anfingen.[13]
Bei den zweiten Boxenstopps gingen Maldonado und Alonso, die sich im Kampf um die vierte Position befanden, gleichzeitig an die Box. Die Plätze blieben unverändert. Allerdings wechselte Alonso auf die härtere Reifenmischung, während Maldonado sich für die weichere entschied.[13] Wenig später hatte Karthikeyan einen Unfall im Tunnel unter der Tribüne, was eine Safety-Car-Phase auslöste. Vettel und Button gingen an die Box und absolvierten ihren zweiten Stoppe. Maldonado ging ein weiteres Mal zum Reifenwechsel, bevor er noch während der Safety-Car-Phase mit Hydraulikproblemen aufgab. Kurz vorm Restart kam es beinahe zu einer Kollision zwischen Vettel und Button, da es zu einem Missverständnis beim Reifenaufwärmen kam.[12]
Noch während der ersten Runde nach dem Restart wurde eine weitere Safety-Car-Phase notwendig, da Schumacher und Jean-Éric Vergne kollidiert waren. Schumacher bremste zu spät und fuhr Vergne ins Heck.[12] Die Rennkommissare sahen die Schuld für diesen Unfall bei Schumacher und bestraften ihn für das kommende Rennen mit einer Rückversetzung um zehn Positionen in der Startaufstellung.[15] In dieser Safety-Car-Phase gingen erneut mehrere Fahrer an die Box. Die ersten drei – Vettel, Button und Alonso – blieben aber auf der Strecke.[12]
Nach dem Restart wagte Massa auf der Anderson Bridge ein Überholmanöver gegen Senna. Massa quetschte sich an seinem Gegner vorbei, wobei sich beide Fahrzeuge berührten. Es entstanden aber keine Schäden und es gab auch keine Untersuchung durch die Rennleitung. Während Massa kurz darauf auch an Daniel Ricciardo vorbeifuhr, setzte sich Vettel zunächst an der Spitze leicht von Button ab. Wenig später kam es zu Zwischenfällen mit Pérez, Hülkenberg und Kobayashi: Pérez setzte sich mit einem harten Manöver neben Hülkenberg und beschädigte sich dabei seinen Frontflügel. Kurz darauf versuchte Hülkenberg Pérez Teamkollegen Kobayashi zu überholen. Dabei beschädigte sich Kobayashi seinen Frontflügel und Hülkenberg seinen Reifen. Beide mussten zu Reparaturstopps an die Box.[12] Kurz vorm Ende des Rennens stellte Senna sein Fahrzeug ab, er wurde allerdings gewertet.
Das Rennen wurde nach 59 von 61 geplanten Runden beendet, da das Zeitlimit von zwei Stunden erreicht worden war. Vettel gewann vor Button und Alonso. Es war Vettels zweiter Saisonsieg nach dem Großen Preis von Bahrain.[13]
Auf dem vierten Platz folgte Paul di Resta, der damit sein bis dahin bestes Resultat in der Formel 1 erzielte. Die weiteren Punkte gingen an Rosberg, Räikkönen, Grosjean, Massa, Ricciardo und Pérez.
Während die ersten drei Positionen in der Weltmeisterschaft bei den Konstrukteuren unverändert blieben, tauschten in der Fahrerwertung auf den vorderen Positionen Vettel und Hamilton die Plätze, wodurch Vettel zum direkten Verfolger Alonsos wurde.
Meldeliste
- Anmerkungen
- Ma fuhr den HRT mit der Nummer 23 im ersten freien Training. Karthikeyan übernahm das Fahrzeug anschließend für das restliche Rennwochenende.
Klassifikationen
Qualifying
- Anmerkungen
- Rennwagen mit KERS
- Bruno Senna wurde aufgrund eines Getriebewechsels um fünf Positionen nach hinten versetzt.
- Pedro de la Rosa wurde aufgrund eines Getriebewechsels um fünf Positionen nach hinten versetzt.
Rennen
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde |
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1 | Sebastian Vettel | Red Bull-Renault[# 1] | 59 | 2 | 2:00:26,144 | 3 | 1:52,134 (50.) |
2 | Jenson Button | McLaren-Mercedes[# 1] | 59 | 2 | + 8,959 | 4 | 1:52,625 (47.) |
3 | Fernando Alonso | Ferrari[# 1] | 59 | 2 | + 15,227 | 5 | 1:52,709 (53.) |
4 | Paul di Resta | Force India-Mercedes[# 1] | 59 | 2 | + 19,063 | 6 | 1:52,931 (54.) |
5 | Nico Rosberg | Mercedes[# 1] | 59 | 2 | + 34,784 | 10 | 1:53,897 (55.) |
6 | Kimi Räikkönen | Lotus-Renault[# 1] | 59 | 2 | + 35,759 | 12 | 1:53,785 (53.) |
7 | Romain Grosjean | Lotus-Renault[# 1] | 59 | 2 | + 36,698 | 8 | 1:54,123 (56.) |
8 | Felipe Massa | Ferrari[# 1] | 59 | 3 | + 42,829 | 13 | 1:53,997 (47.) |
9 | Daniel Ricciardo | Toro Rosso-Ferrari[# 1] | 59 | 2 | + 45,820 | 15 | 1:54,267 (53.) |
10 | Sergio Pérez | Sauber-Ferrari[# 1] | 59 | 2 | + 50,619 | 14 | 1:53,726 (53.) |
11 | Mark Webber[# 2] | Red Bull-Renault[# 1] | 59 | 3 | + 1:07,175 | 7 | 1:52,778 (51.) |
12 | Timo Glock | Marussia-Cosworth | 59 | 2 | + 1:31,918 | 20 | 1:56,057 (30.) |
13 | Kamui Kobayashi | Sauber-Ferrari[# 1] | 59 | 3 | + 1:37,141 | 17 | 1:51,690 (52.) |
14 | Nico Hülkenberg | Force India-Mercedes[# 1] | 59 | 3 | + 1:39,413 | 11 | 1:51,033 (52.) |
15 | Heikki Kovalainen | Caterham-Renault[# 1] | 59 | 3 | + 1:47,967 | 19 | 1:55,233 (48.) |
16 | Charles Pic[# 3] | Marussia-Cosworth | 59 | 2 | + 2:12,925 | 21 | 1:56,486 (37.) |
17 | Pedro de la Rosa | HRT-Cosworth | 58 | 3 | + 1 Runde | 24 | 1:57,671 (48.) |
18 | Bruno Senna | Williams-Renault[# 1] | 57 | 3 | DNF | 22 | 1:53,610 (27.) |
19 | Witali Petrow | Caterham-Renault[# 1] | 57 | 4 | + 2 Runden | 18 | 1:55,140 (44.) |
— | Jean-Éric Vergne | Toro Rosso-Ferrari[# 1] | 38 | 2 | DNF | 16 | 1:53,510 (28.) |
— | Michael Schumacher | Mercedes[# 1] | 38 | 2 | DNF | 9 | 1:56,047 (26.) |
— | Pastor Maldonado | Williams-Renault[# 1] | 36 | 3 | DNF | 2 | 1:55,120 (27.) |
— | Narain Karthikeyan | HRT-Cosworth | 30 | 1 | DNF | 23 | 1:58,507 (26.) |
— | Lewis Hamilton | McLaren-Mercedes[# 1] | 22 | 1 | DNF | 1 | 1:55,541 (14.) |
- Anmerkungen
- Rennwagen mit KERS
- Mark Webber wurde nach dem Rennen mit einer Zeitstrafe von 20 Sekunden belegt, da er durch das Verlassen der Strecke einen Vorteil erhalten hatte.
- Charles Pic wurde nach dem Rennen mit einer Zeitstrafe von 20 Sekunden belegt, da er im dritten freien Training unter roten Flaggen überholt hatte.
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).
Fahrerwertung
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Konstrukteurswertung
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Einzelnachweise
- Mario Fritzsche: „Pirelli: Mischungen für Belgien, Italien, Singapur stehen fest“. Motorsport-Total.com, 31. Juli 2012, abgerufen am 7. August 2012.
- Christian Nimmervoll, Dieter Rencken: „Watkins-Tribut: Schweigeminute statt Applaus“. Motorsport-Total.com, 23. September 2012, abgerufen am 23. September 2012.
- Christian Nimmervoll: „Feuchter Auftakt in Singapur: Vettel vor Hamilton“. Motorsport-Total.com, 21. September 2012, abgerufen am 22. September 2012.
- „GP Singapur in Singapur / 1. Freies Training“. Motorsport-Total.com, 21. September 2012, abgerufen am 22. September 2012.
- Christian Nimmervoll: „Freitag in Singapur: Vettel zweimal Schnellster“. Motorsport-Total.com, 21. September 2012, abgerufen am 22. September 2012.
- „GP Singapur in Singapur / 2. Freies Training“. Motorsport-Total.com, 21. September 2012, abgerufen am 22. September 2012.
- Christian Nimmervoll: „Singapur: Duell Vettel gegen Hamilton geht weiter“. Motorsport-Total.com, 22. September 2012, abgerufen am 22. September 2012.
- „GP Singapur in Singapur / 3. Freies Training“. Motorsport-Total.com, 22. September 2012, abgerufen am 22. September 2012.
- Mario Fritzsche, Dieter Rencken: „Zeitstrafe und Nachsitzen für Rotsünder Pic“. Motorsport-Total.com, 22. September 2012, abgerufen am 23. September 2012.
- Christian Nimmervoll: „Startnummern-Verzicht kostet Rosberg eine Position“. Motorsport-Total.com, 23. September 2012, abgerufen am 23. September 2012.
- Mario Fritzsche: „Senna: Getriebewechsel kostet fünf Startplätze“. Motorsport-Total.com, 23. September 2012, abgerufen am 23. September 2012.
- „GP Singapur in Singapur / Rennen“. Motorsport-Total.com, 23. September 2012, abgerufen am 5. Januar 2013.
- Christian Nimmervoll: „Hamilton im Pech: Feuerwerk für Sieger Vettel!“ Motorsport-Total.com, 23. September 2012, abgerufen am 6. Januar 2013.
- Stefan Ziegler: „McLaren: Licht und Schatten in der Nacht von Singapur“. Motorsport-Total.com, 23. September 2012, abgerufen am 5. Januar 2013.
- Stephan Heublein, Robert Seiwert: „Formel 1 - Strafe: Schumacher in Suzuka 10 Plätze zurück“. Folgenschwerer Crash. Motorsport-Magazin.com, 23. September 2012, abgerufen am 5. Januar 2013.