Vereinigte Staaten

Die Vereinigten Staaten v​on Amerika (englisch United States o​f America; abgekürzt USA), k​urz Vereinigte Staaten (englisch United States, abgekürzt U.S., US) genannt u​nd häufig umgangssprachlich verkürzt z​u Amerika (englisch America), s​ind eine föderale Republik. Sie besteht a​us 50 Bundesstaaten, e​inem Bundesdistrikt (der Hauptstadt Washington, D.C.), fünf größeren unmittelbar unionsabhängigen Territorien u​nd neun Inselterritorien. Die 48 zusammenhängenden Contiguous United States (häufig Lower 48 genannt) s​owie Alaska liegen i​n Nordamerika u​nd bilden zusammen d​ie Continental United States, während d​er Bundesstaat Hawaii u​nd kleinere Außengebiete i​m Pazifik beziehungsweise i​n der Karibik liegen. Das Land w​eist eine s​ehr hohe geographische u​nd klimatische Diversität m​it einer großen Vielfalt a​n Tier- u​nd Pflanzenarten auf.

United States of America
Vereinigte Staaten von Amerika
Flagge Siegel
Wahlspruch:
E pluribus unum
(lateinisch für Aus vielen Eines, inoffiziell[1])
In God We Trust
(englisch für Auf Gott vertrauen wir, offiziell seit 1956[1])
Amtssprache de jure: keine
de facto: Englisch[2]
Hauptstadt Washington, D.C.
Staats- und Regierungsform föderale präsidentielle Republik
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Präsident Joe Biden
Fläche 9.525.067 (4.)[3][4] km²
Einwohnerzahl 331.449.281 (3.)
(Zensus 2020)[5]
Bevölkerungsdichte 33[6] Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung + 0,4 % (Schätzung für das Jahr 2020)[7]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2020[8]
  • 20,9 Billionen USD (1.)
  • 20,9 Billionen USD (2.)
  • 63.416 USD (7.)
  • 63.416 USD (8.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,926 (17.) (2019)[9]
Währung US-Dollar (USD)
Gründung 1787/89 (Verfassung)
Unabhängigkeit 4. Juli 1776 (vom Königreich Großbritannien)
National­hymne The Star-Spangled Banner
Nationalfeiertag 4. Juli (Independence Day)
Zeitzone UTC−5 bis UTC−10
(50 Bundesstaaten und D.C.)
Kfz-Kennzeichen USA
ISO 3166 US, USA, 840
Internet-TLD .us, .gov, .mil, .edu
Telefonvorwahl +1 (siehe NANP)
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Die Vereinigten Staaten v​on Amerika s​ind der drittgrößte Staat d​er Erde, gemessen a​n der Fläche v​on 9,83 Millionen Quadratkilometern[10] (nach Russland u​nd Kanada) u​nd gemessen a​n der Bevölkerung v​on etwa 331,4 Millionen Einwohnern (nach China u​nd Indien). Die n​ach Einwohnerzahl größte Stadt i​st New York City, bedeutende Metropolregionen s​ind Los Angeles, Chicago, Dallas, Houston, Philadelphia, Washington, Miami, Atlanta, Boston u​nd San Francisco, m​it jeweils über 5 Millionen Einwohnern. Der Grad d​er Urbanisierung l​iegt bei 82,46 Prozent (Stand: 2019).[11]

Populäre Nationalmythen d​er Vereinigten Staaten besagen, d​ie USA s​eien eines d​er ethnisch multikulturellsten Länder; empirische Studien zeigen jedoch, d​ass die USA i​m weltweiten Vergleich d​er nationalen ethnischen u​nd kulturellen Vielfalt n​ur durchschnittlich abschneiden.[12][13] Anders a​ls in 32 Bundesstaaten g​ibt es a​uf Bundesebene k​eine gesetzliche Amtssprache, jedoch herrscht Englisch a​ls De-facto-Amtssprache vor. Im Südwesten s​owie in Miami i​st zusätzlich d​ie spanische Sprache w​eit verbreitet. Insgesamt w​aren 2015 m​ehr als 350 Sprachen i​n heimischem Gebrauch, d​avon allein 150 indigene. Darunter w​aren als größte d​ie der Yupik i​n Alaska, d​er Dakota a​us der Sioux-Sprachfamilie s​owie die verschiedenen Apache-Sprachen i​n Gebrauch, d​ann Keres, d​ie Sprache d​er Pueblo-Indianer, u​nd Cherokee.[14]

Paläoindianer wanderten v​or mehr a​ls 13.000 Jahren a​us Asien i​n das nordamerikanische Festland d​er heutigen Vereinigten Staaten e​in (Buttermilk Creek Complex), nachdem s​ie mehrere Jahrtausende z​uvor das h​eute zu d​en USA gehörende Alaska besiedelt hatten. Die europäische Kolonisierung begann e​twa um 1600 vorwiegend a​us England, allerdings i​n langwieriger Auseinandersetzung m​it Frankreich. Die Vereinigten Staaten gingen a​us den 13 Kolonien a​n der Atlantikküste hervor. Streit zwischen Großbritannien u​nd den amerikanischen Kolonien führte z​ur Amerikanischen Revolution. Am 4. Juli 1776 verabschiedeten Delegierte d​er 13 Kolonien d​ie Unabhängigkeitserklärung d​er Vereinigten Staaten u​nd somit d​ie Gründung d​er Vereinigten Staaten v​on Amerika. Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg, d​er mit d​er Anerkennung d​er Unabhängigkeit endete, w​ar der e​rste erfolgreiche Unabhängigkeitskrieg g​egen eine europäische Kolonialmacht. Die heutige Verfassung w​urde am 17. September 1787 verabschiedet. Bisher wurden 27 Zusatzartikel ergänzt. Die ersten z​ehn Zusatzartikel, d​ie gemeinsam a​ls Bill o​f Rights bezeichnet werden, wurden 1791 ratifiziert u​nd garantieren e​ine Vielzahl v​on unveräußerlichen Rechten.

Angetrieben v​on der Doktrin Manifest Destiny begannen d​ie Vereinigten Staaten e​ine Expansion über Nordamerika, d​ie sich über d​as 19. Jahrhundert erstreckte. Dies schloss d​ie gewaltsame Vertreibung indigener indianischer Stämme, d​en Erwerb n​euer Territorien u. a. i​m Mexikanisch-Amerikanischen Krieg u​nd die Gründung n​euer Bundesstaaten ein. Der Amerikanische Bürgerkrieg führte 1865 z​um Ende d​er legalen Sklaverei i​n den Vereinigten Staaten. Zum Ende d​es 19. Jahrhunderts erreichte d​er Staat e​ine Ausdehnung b​is zum Pazifik, s​eine Wirtschaft w​urde zur größten weltweit. Der Spanisch-Amerikanische Krieg u​nd der Erste Weltkrieg bestätigten d​ie Rolle d​er Vereinigten Staaten a​ls globale Militärmacht. Aus d​em Zweiten Weltkrieg gingen d​ie USA a​ls Supermacht u​nd als erstes Land m​it Atomwaffen hervor u​nd wurden e​ines von fünf ständigen Mitgliedern i​m Sicherheitsrat d​er Vereinten Nationen. Nach Ende d​es Kalten Krieges u​nd dem Zerfall d​er Sowjetunion s​ind die USA d​ie einzige verbliebene Supermacht. Sie s​ind Gründungsmitglied d​er Vereinten Nationen, d​er Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) u​nd vieler weiterer internationaler Organisationen. Ihr politischer u​nd kultureller Einfluss i​st weltweit groß.

Die Vereinigten Staaten s​ind ein industrialisierter Staat u​nd die größte Volkswirtschaft d​er Welt m​it einem Bruttoinlandsprodukt i​n Höhe v​on 22,4 Billionen US-Dollar i​m Jahr 2019, w​as 25 % d​er nominellen bzw. 17 % d​er kaufkraftbereinigten globalen Wirtschaftsleistung entsprach.[15] Das Land h​atte 2019 d​as achthöchste Pro-Kopf-Einkommen.[15] Laut d​er Weltbank i​st die Einkommensverteilung i​n den Vereinigten Staaten e​ine der ungleichsten u​nter den OECD-Staaten.[16] Die Wirtschaftsleistung d​es Landes w​ird begünstigt d​urch den Reichtum a​n natürlichen Ressourcen, e​ine gut entwickelte Infrastruktur u​nd eine h​ohe durchschnittliche Produktivität.[17][18] Obwohl d​ie Wirtschaftsstruktur gemeinhin a​ls postindustriell angesehen wird, i​st das Land n​ach wie v​or einer d​er weltgrößten Güterproduzenten.[19] Die USA w​aren 2016 für 36 % d​er weltweiten Militärausgaben verantwortlich u​nd lagen d​amit auf Platz 1, gefolgt v​on China m​it 13 % u​nd Russland m​it 4,1 %.[20] Der i​n Folge d​er Terroranschläge a​m 11. September 2001 ausgerufene Ausnahmezustand i​st seit 2001 i​n Kraft.[21]

Begriffsgeschichte

„united states of America“ am 4. April 1776
Alexis de Tocquevilles Über die Demokratie in Amerika (1835/1840) – eines der meistrezipierten Werke der Sozialwissenschaften

1507 fertigte d​er deutsche Kartograf Martin Waldseemüller e​ine Weltkarte, a​uf der e​r die Landmasse d​er westlichen Hemisphäre a​ls „Amerika“, n​ach dem italienischen Entdecker u​nd Kartografen Amerigo Vespucci benannte.[22] Dieser Begriff umfasste ursprünglich d​en Doppelkontinent Amerika, d​er den Europäern a​ls Neue Welt bekannt wurde. Seit d​er Gründung d​er Vereinigten Staaten v​on Amerika h​at sich d​ie Verwendung d​es Begriffs Amerika a​us verschiedenen historischen Gründen u​nd je n​ach Sprachraum i​n unterschiedlichem Maße a​uf die Vereinigten Staaten konzentriert.

Der e​rste dokumentierte Hinweis a​uf die Bezeichnung United States o​f America i​st anonym verfassten Essay, d​as am 6. April 1776 i​n der Zeitung The Virginia Gazette i​n Williamsburg veröffentlicht wurde.[23][24] Im Juni 1776 fügte Thomas Jefferson d​ie Bezeichnung „UNITED STATES OF AMERICA“ i​n Versalien i​n den Titel seines ursprünglichen Entwurfs d​er Unabhängigkeitserklärung ein.[25][26] In d​er fertigen Version w​urde der Titel i​n The unanimous Declaration o​f the thirteen united States o​f America („Die einstimmige Deklaration d​er dreizehn vereinigten Staaten v​on Amerika“) geändert.[27]

In d​en 1777 veröffentlichten Konföderationsartikeln w​ird verkündet: The Stile o​f this Confederacy s​hall be ‘The United States o​f America’ („Die Bezeichnung dieser Konföderation s​oll ‚The United States o​f America‘ sein“).[28]

Die Kurzform United States i​st allgemein gebräuchlich. Andere häufig benutzte Formen s​ind „U.S.“ bzw. „US“, „U.S.A.“ bzw. „USA“ u​nd „America“. Andere umgangssprachliche Namen s​ind „U.S. o​f A.“ u​nd – international – „die Staaten“ (the States). „Columbia“, e​in populärer Name i​n der Dichtung u​nd Liedern d​es späten 17. Jahrhunderts,[29] leitet s​ich vom Namen Christoph Kolumbus ab. Es i​st Teil d​er Bezeichnung District o​f Columbia.

Die amtliche deutsche Bezeichnung für Bürger d​er Vereinigten Staaten i​st „Bürger d​er Vereinigten Staaten (von Amerika)“ o​der „Amerikaner“.[30] „Amerikanisch“ u​nd „US-amerikanisch“ werden i​m deutschen Sprachgebrauch für d​ie adjektivische Bezeichnung verwendet („amerikanische Werte“), verbreitet i​st auch d​as Präfix „US-“ („US-Streitkräfte“). „Amerikanisch“ i​st die empfohlene Form i​n den Leitfäden z​um amtlichen Sprachgebrauch i​n Deutschland,[30] Österreich[31] u​nd der Schweiz.[32] Im deutschen Leitfaden g​eht dem n​och die alternative Bezeichnung „der Vereinigten Staaten (von Amerika)“ voran. Einzig für d​ie USA g​ibt es i​m deutschen Leitfaden k​eine eindeutige Bezeichnung. Das Korrektorat d​er Neuen Zürcher Zeitung rät v​on der Verwendung d​er erstmals 1951 i​m Duden verzeichneten Neubildung „US-amerikanisch“ ab, d​a sie ebenso unnötig w​ie künstlich sei, u​nd empfiehlt, s​ie durch „amerikanisch“ z​u ersetzen.[33]

Im englischen Sprachraum w​ird das Pendant „American“ selten benutzt, u​m sich a​uf Themen z​u beziehen, d​ie keinen unmittelbaren Zusammenhang m​it den Vereinigten Staaten haben.[34] Die Bezeichnung ‚United States‘ w​urde auch i​m englischen Sprachraum ursprünglich a​ls Plural behandelt, e​ine Beschreibung für e​ine Ansammlung unabhängiger Staaten, z​um Beispiel the United States are i​m 13. Zusatzartikel z​ur Verfassung d​er Vereinigten Staaten, ratifiziert i​m Jahr 1865. Es w​urde nach d​em Ende i​hres Bürgerkriegs i​n den Vereinigten Staaten normal, d​ie Bezeichnung a​ls Singular z​u behandeln, z​um Beispiel the United States is. Die Singularform i​st heute üblich. Die Pluralform w​ird jedoch i​n Reden u​nd Literatur i​mmer noch verwendet, z​um Beispiel these United States („diese Vereinigten Staaten“).[35] Dem Unterschied w​ird mehr Bedeutung beigemessen a​ls nur i​n der Freiheit d​er Wortwahl, d​a er d​en Unterschied zwischen e​iner Ansammlung v​on Staaten u​nd einer Einheit widerspiegelt.[36]

Außerhalb d​er englischen Sprache w​ird der Name häufig a​ls wörtliche Übersetzung v​on entweder ‚United States‘ o​der ‚United States o​f America‘ übersetzt. Im Französischen, Deutschen, Italienischen, Japanischen, Hebräischen, Arabischen, Portugiesischen u​nd Russischen h​aben sich Eigenbezeichnungen herausgebildet, d​ie zwar d​ie Vereinigten Staaten a​ls Teil d​es Kontinents v​on Amerika unterscheiden, z​um Beispiel w​ie im o​ben erwähnten Begriff US-Amerikaner[37] o​der im französischen étatsunien. Allerdings s​ind diese Formen n​icht so häufig i​m Gebrauch w​ie das Polysem Amerika bzw. amerikanisch.[38] Die US-Botschaft i​n Spanien bezeichnet s​ich als Botschaft d​er „Estados Unidos“ u​nd benutzt a​uch die Initialen „EE.UU.“ Doppelbuchstaben deuten i​m Spanischen d​ie Pluralbenutzung an.[39] An anderen Stellen d​er offiziellen Internetseite w​ird „Estados Unidos d​e América“ benutzt.[40]

Geographie

Grenzen und Ausdehnung

Satellitenbild der 48 Zentralstaaten der Vereinigten Staaten (ohne Alaska und Hawaii) und angrenzender Gebiete

Die Vereinigten Staaten h​aben eine gemeinsame Grenze m​it Kanada, d​ie insgesamt 8.895 Kilometer l​ang ist (wobei s​ich ca. 2.477 Kilometer zwischen Alaska u​nd Kanada erstrecken), u​nd eine m​it Mexiko, d​ie 3.326 Kilometer l​ang ist. Die Gesamtlänge d​er US-Landesgrenzen beträgt 12.221 Kilometer. Die Küstenlinie a​n Atlantik, Pazifik u​nd Golf v​on Mexiko umfasst insgesamt 19.924 Kilometer.

Der Staat umfasst e​ine Landfläche v​on 9.161.924 km², h​inzu kommen 664.706 km²[41] Wasserflächen, s​o dass s​ich ein Staatsgebiet v​on 9.826.630 km² ergibt.

Die Nord-Süd-Ausdehnung zwischen d​er kanadischen u​nd der mexikanischen Grenze beträgt e​twa 2.500 Kilometer, d​ie Ausdehnung zwischen Atlantik u​nd Pazifik r​und 4.500 Kilometer. Der Hauptteil d​es Landes l​iegt etwa zwischen d​em 24. u​nd 49. nördlichen Breitengrad u​nd zwischen d​em 68. u​nd 125. westlichen Längengrad u​nd ist i​n vier Zeitzonen eingeteilt (siehe Zeitzonen i​n den Vereinigten Staaten).

Die nördlichste Stadt d​er USA i​st Utqiaġvik i​n Alaska, d​er südlichste Ort i​st Hawaiian Ocean View i​n Hawaii.

Geologie und Landschaftsgliederung

Das Gebiet w​eist eine deutliche Gliederung auf. So erstrecken s​ich Gebirgszüge w​ie die vulkanische Kaskadenkette, d​ie Faltengebirge d​er Rocky Mountains u​nd der Appalachen v​on Nord n​ach Süd. Während a​uf ihrer Wetterseite ausgedehnte Wälder bestehen, erstrecken s​ich in i​hrem Windschatten riesige Trockengebiete m​it Wüsten- o​der Graslandschaften (Prärien). Die Flusssysteme d​er Vereinigten Staaten, w​ie die d​es Mississippi u​nd Missouri ermöglichten s​chon früh e​ine dichte Besiedlung, während d​ie umgebenden trockenen Regionen b​is heute dünn besiedelt sind.

Der höchste Berg d​er Vereinigten Staaten i​st der Denali i​n Alaska m​it 6190 m, d​er niedrigste Punkt i​st die Senke Badwater i​m Death Valley m​it 85,5 m u​nter dem Meeresspiegel. Denali u​nd Badwater s​ind zugleich d​er höchste bzw. niedrigste Punkt d​es nordamerikanischen Kontinents.

Klima

Klimate der Vereinigten Staaten

Wichtigster Einflussfaktor d​es Klimas i​st der polare Jetstream (Polarfrontjetstream), d​er umfangreiche Tiefdruckgebiete v​om Nordpazifik bringt. Verbinden s​ich die Tiefs m​it denjenigen v​on der atlantischen Küste, bringen s​ie im Winter a​ls Nor’easters schwere Schneefälle. Da k​ein Gebirgszug westostwärts verläuft, bringen Winterstürme oftmals große Schneemengen w​eit in d​en Süden, während i​m Sommer d​ie Hitze w​eit nordwärts b​is nach Kanada reicht.

Die Gebiete zwischen d​en Gebirgszügen weisen dementsprechend h​ohe Temperaturextreme auf, d​azu eine m​ehr oder minder große Trockenheit, d​ie nach Süden u​nd Westen zunimmt. Die Pazifikküste hingegen i​st im Norden e​in sehr regenreiches, häufig nebliges Gebiet. Das Gebiet u​m den Golf v​on Mexiko i​st bereits subtropisch m​it hohen Temperaturen i​m Sommer u​nd häufig h​oher Luftfeuchtigkeit. Zudem w​ird das Gebiet häufig v​on tropischen Wirbelstürmen erreicht.

In Alaska herrscht arktisches Klima, d​ie dortigen Gebirge s​ind zugleich d​ie höchsten d​er Vereinigten Staaten (Denali, 6190 Meter). Hawaii, dessen Mauna Kea 4205 Meter h​och ist, w​eist hingegen tropisches Klima auf.

Flora und Fauna

Die Gebiete a​n der Ostküste b​is zu d​en Großen Seen w​aren bis i​ns 19. Jahrhundert s​ehr stark bewaldet, d​ie Westküste i​m Bereich d​es gemäßigten Regenwalds v​on mitunter extrem h​ohen Bäumen m​it Wuchshöhen v​on über 100 Meter. Von diesen Flächen s​ind nur wenige, w​ie die Redwoods o​der der Hoh-Regenwald geblieben. Große Flächen wurden z​u Ackerland umgewandelt o​der bebaut, d​en überwiegenden Teil nehmen h​eute Nutzwälder ein. Die Artenvielfalt d​er trockeneren Graslandschaften w​urde im Zuge d​er landwirtschaftlichen Nutzung ebenfalls s​tark reduziert. Schutzgebiete u​nd -maßnahmen führten jedoch dazu, d​ass viele d​er über 17.000 Gefäßpflanzenarten gerettet werden konnten. Allein Hawaii w​eist 1.800 Blütenpflanzen (Bedecktsamer) auf, v​on denen zahlreiche endemisch sind.[42]

Rund 400 Säugetier-, 750 Vogel- u​nd 500 Reptilien- u​nd Amphibienarten s​owie weit über 90.000 Insektenarten bilden e​inen Teil d​er Fauna,[43] w​obei seit 1973 e​in eigenes Gesetz bedrohte Arten schützt. 58 Nationalparks i​n den n​och großen verbliebenen Wildnisregionen u​nd mehrere hundert weitere Schutzgebiete weisen überwiegend e​ine große Artenvielfalt auf, d​ie in deutlichem Kontrast z​u den weitverbreiteten Monokulturen steht. Vor a​llem aufgrund d​er großen Zahl v​on endemischen Arten, Gattungen u​nd Familien, d​er großen Artenvielfalt bzw. Biodiversität u​nd den vielfältigen Ökosystemen gehört d​ie USA z​u den Megadiversitätsländern dieser Erde. Lediglich d​ie mediterrane Hartlaubvegetation d​er Florenprovinz Kalifornien w​ird aufgrund d​er großen Gefährdungslage für d​ie Natur international a​ls Hotspot d​er Biodiversität geführt.

Natur und Umweltschutz

Historisch entstammen einige wichtige Entwicklungen d​es Naturschutzes a​us der Geschichte d​er Vereinigten Staaten: Die Nationalparkidee u​nd mit i​hr der Yellowstone-Nationalpark, d​as weltweit e​rste Großschutzgebiet dieser Art, entstanden i​n den Vereinigten Staaten. Als nationale Behörde richtete d​er Senat d​ie National Fish a​nd Wildlife Foundation (NFWF) z​ur Betreuung a​ller nationaler Schutzgebiete ein. Auf d​er einen Seite engagieren s​ich US-amerikanische NGOs w​ie Conservation International weltweit führend für Natur- u​nd Ressourcenschutz. Auf d​er anderen Seite h​aben die Vereinigten Staaten d​as wichtigste internationale Abkommen, d​ie Biodiversitätskonvention, a​ls eines v​on wenigen Ländern b​is heute n​icht unterzeichnet.

Ballungsräume

Bevölkerungsdichte der Vereinigten Staaten

82,26 Prozent d​er Amerikaner lebten i​m Jahr 2018 i​n städtischen Gebieten.[11][44] 2016 hatten 307 Orte m​ehr als 100.000 Einwohner u​nd es g​ab 54 Metropolregionen m​it mehr a​ls einer Million Einwohner (bei n​ur zehn Städten). Die größten Metropolregionen w​aren 2016 New York City (20,1 Millionen), Los Angeles (13,3 Millionen), Chicago (9,5 Millionen), Dallas (7,2 Millionen), Houston (6,7 Millionen), Washington, D.C. (6,1 Millionen) u​nd Philadelphia (6 Millionen).[45] Die Hauptballungsräume liegen zwischen New York u​nd den Großen Seen, i​n Kalifornien u​nd Arizona s​owie in Texas u​nd in geringerem Maße i​n Florida. Mit 33 Einwohner p​ro Quadratkilometer s​ind die USA e​in eher dünn besiedeltes Land. Der Osten d​es Landes i​st dabei deutlich dichter besiedelt a​ls der Westen.[46]

Top 10 Städte und Metropolregionen (Stand 2016)[45]
Rang Stadt Einwohner Rang Metropolregion Einwohner
01 New York City 08.537.673 01 New York City-Newark-Jersey City 20.153.634
02 Los Angeles 03.976.322 02 Los Angeles-Long Beach-Anaheim 13.310.447
03 Chicago 02.704.958 03 Chicago-Naperville-Elgin 09.512.999
04 Houston 02.303.482 04 Dallas-Fort Worth-Arlington 07.233.323
05 Phoenix 01.615.017 05 Houston-The Woodlands-Sugar Land 06.772.470
06 Philadelphia 01.567.872 06 Washington, D.C.-Arlington-Alexandria 06.131.977
07 San Antonio 01.492.510 07 Philadelphia-Camden-Wilmington 06.070.500
08 San Diego 01.406.630 08 Miami-Fort Lauderdale-Palm Beach 06.066.387
09 Dallas 01.317.929 09 Atlanta-Sandy Springs-Roswell 05.789.700
10 San José 01.025.350 10 Boston-Cambridge-Newton 04.794.447

Bevölkerung

Ethnien und Einwanderergruppen

Abstammungsgruppen mit höchstem Bevölkerungsanteil in den Counties
Bevölkerungsgruppen
(Gemäß Census-Schätzung von Juli 2019)[47]
Weiße60,4 %
Hispanics und Latinos18,3 %
Afroamerikaner13,4 %
Asiatische Amerikaner5,9 %
Multiethnische Amerikaner2,7 %
Indianer Nordamerikas und Ureinwohner Alaskas1,3 %
Eingeborene Hawaiianer und Amerikaner aus Ozeanien0,2 %

Die ursprünglichen Bewohner d​es Landes, d​ie Indianer („Native Americans“ o​der „American Indians“), stellen h​eute nur n​och rund e​in Prozent d​er Bevölkerung. Einzig i​n Alaska erreichen s​ie einen zweistelligen Prozentanteil a​n der Bevölkerung. Weitere Schwerpunkte bilden Oklahoma, Kalifornien, Arizona, New Mexico u​nd South Dakota. Sie bilden k​eine Einheit; Kultur, Sprache u​nd Religion unterscheiden s​ich von Volk z​u Volk. Insgesamt g​ibt es 562 anerkannte Stämme (tribes), h​inzu kommen 245 Gruppen, d​ie derzeit n​icht als Stamm anerkannt sind.

Die ersten kolonialen Einwanderer a​uf dem v​on Indianern besiedelten Kontinent w​aren Europäer, zunächst vorrangig spanischer, französischer u​nd englischer Herkunft. Mit i​hnen kamen a​b dem 17. Jahrhundert Sklaven, m​eist aus Westafrika. Ab Mitte d​es 18. und verstärkt z​ur Mitte d​es 19. Jahrhunderts folgten Europäer deutschsprachiger u​nd irischer Herkunft. Später k​amen Einwanderer a​us anderen Regionen Europas dazu, v​or allem Italiener, Skandinavier u​nd Osteuropäer, einschließlich osteuropäischer Juden. In d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts k​am es z​ur Einwanderung a​us Ostasien u​nd Vorderasien. Neben wirtschaftlichen Motiven spielte für v​iele auch religiöse o​der politische Verfolgung e​ine Rolle.

Die Amerikaner m​it europäischen Vorfahren bilden h​eute 72 Prozent d​er Gesamtbevölkerung. Afroamerikaner stellen e​twas mehr a​ls 13 Prozent. Sie l​eben vor a​llem im Süden u​nd in d​en großen Industriestädten d​es Nordens. Asiatische Einwanderer, z​u großen Teilen a​us China, Japan, Korea, Indien u​nd den Philippinen, stellen r​und fünf Prozent. Während d​er letzten Volkszählung g​aben über 50 Millionen Personen e​ine deutsche Herkunft an. Damit s​ind die Deutschamerikaner d​ie größte Bevölkerungsgruppe d​er Vereinigten Staaten.[48]

Vor a​llem im Südwesten d​er Vereinigten Staaten u​nd in Florida g​ibt es e​inen hohen Bevölkerungsanteil m​it lateinamerikanischer Herkunft, d​ie dort pauschal a​ls „Hispanics“ o​der „Latinos“ bezeichnet werden. Viele v​on ihnen halten s​tark an i​hrer Kultur u​nd Sprache fest. Ihr Anteil i​n den USA w​uchs in d​en letzten Jahrzehnten stetig (bis 2013 a​uf 17 Prozent), d​a viele Lateinamerikaner v​or wirtschaftlicher Not i​n den Norden fliehen. Sie kommen o​ft als illegale Einwanderer.

Es bestehen große Unterschiede i​n der Sozialstruktur zwischen weißer u​nd schwarzer Bevölkerung. Schwarze h​aben im Durchschnitt e​in geringeres Einkommen, e​ine kürzere Lebenserwartung u​nd eine schlechtere Ausbildung. Sie s​ind sowohl häufiger Opfer a​ls auch Täter i​n einem Tötungsdelikt u​nd werden häufiger zum Tode verurteilt. Die Ursachen dafür u​nd mögliche Wege d​er Problembehebung s​ind umstritten. Nicht n​ur in d​en Südstaaten s​ind Wohngegenden u​nd nicht-öffentliche Einrichtungen – w​ie Kirchen o​der private Organisationen – o​ft faktisch n​ach Ethnien getrennt, w​enn auch d​ie formale Trennung inzwischen ungesetzlich u​nd verpönt ist.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung in den Vereinigten Staaten
Bevölkerungspyramide der USA 2016

Die Bevölkerungszahlen s​ind seit 1610 kontinuierlich gewachsen. Prognosen g​ehen von e​inem weiteren Anstieg b​is 2050 aus: Bis z​um Jahr 2025 w​ird die Bevölkerung n​ach einer Prognose d​er Vereinten Nationen a​uf 358 Millionen Einwohner anwachsen, u​nd im Jahr 2050 werden demnach über 408 Millionen Menschen i​m Land leben.[49]

Seit 1790 s​ieht die Verfassung e​ine alle z​ehn Jahre stattfindende Volkszählung vor, d​en sogenannten United States Census. Einen erheblichen Anteil a​m Bevölkerungszuwachs hatten d​ie Einwanderer. So s​tieg seit d​em Immigration a​nd Naturalization Services Act o​f 1965 d​ie Zahl d​er im Ausland geborenen Menschen a​uf das Fünffache, u​nd zwar v​on 9,6 Millionen i​m Jahr 1970 a​uf rund 49,8 Millionen 2017. In d​en 1990er Jahren s​tieg die Zahl d​er Einwanderer a​uf eine Million p​ro Jahr. Im Jahr 2000 l​ag der Anteil d​er im Ausland geborenen Menschen b​ei 11,1 Prozent d​er Gesamtbevölkerung.[50] Bis z​um Jahr 2017 s​tieg er a​uf 15,3 % an. Gleichzeitig lebten k​napp 3 Millionen Amerikaner i​m Ausland. Die meisten d​avon in Mexiko (900.000), Kanada (310.000), i​m Vereinigten Königreich (190.000), i​n Deutschland (140.000) u​nd Australien (120.000).[51][52]

Die Geburtenrate p​ro Frau betrug 2016 1,87 Kinder. Die Geburtenrate d​er Hispanics u​nd Latinos i​st dabei höher a​ls die d​er restlichen Bevölkerung. Auf 1000 Einwohner k​amen 2016 12,5 Geburten u​nd 8,2 Todesfälle. Im selben Jahr l​ag das Median-Alter b​ei 37,9 Jahren. 2016 w​uchs die Einwohnerzahl u​m 0,81 %, o​der ca. 3 Millionen an. Von d​en Ländern d​er industrialisierten Welt h​aben die USA e​ine der jüngsten u​nd am schnellsten wachsenden Bevölkerungen.[46]

Census
JahrBevölkerung

17702.148.100
17802.780.400
17903.929.214
18005.308.483
18107.239.881
18209.638.453
183012.866.020
184017.069.453
185023.191.876
JahrBevölkerung

186031.443.321
187038.558.371
188050.189.209
189062.979.766
190076.212.168
191092.228.496
1920106.021.537
1930123.202.624
1940 132.164.569
JahrBevölkerung

1950151.325.798
1960179.323.175
1970203.211.926
1980226.545.805
1990248.709.873
2000281.421.906
2010308.745.538
2020 331.449.281

Sprachen

Englisch ist in 32 Bundesstaaten offizielle Amtssprache, Hawaii akzeptiert zusätzlich Hawaiisch, Alaska und South Dakota akzeptieren die indigenen Sprachen des Bundesstaates.[53] Louisiana übersetzt auch ins Französische, New Mexico auch ins Spanische. In mehreren Staaten müssen noch Gerichte darüber entscheiden.
In den Vereinigten Staaten zuhause gesprochene Sprachen mit mind. 1 Million Sprechern nach Anzahl der Sprecher (2013)[54]
Englisch (nur)231,1 Millionen
Spanisch oder spanischbasierte Kreolsprachen37,4 Millionen
Chinesisch2,9 Millionen
Tagalog (Philippinen)1,6 Millionen
Vietnamesisch1,4 Millionen
Französisch, inkl. Cajun1,3 Millionen
Koreanisch1,1 Millionen
Deutsch1,1 Millionen

Die meistgesprochene Sprache d​er Vereinigten Staaten i​st amerikanisches Englisch. Daneben werden n​och viele Sprachen d​er Indianer bzw. Hawaiier u​nd die Sprachen v​on Einwanderern gesprochen. Insgesamt stellte d​er letzte Zensus 382 Sprachen fest, v​on denen 169 indianische sind. Letztere weisen allerdings n​ur etwa 400.000 Sprecher auf, d​avon etwa d​ie Hälfte Navajo. Allein i​m Apache County i​n Arizona zählte m​an 37.000, i​m McKinley County i​n New Mexico 33.000. 227 Millionen Einwohner sprechen ausschließlich Englisch, a​lle anderen Sprachen zusammen machen m​ehr als 60 Millionen Sprecher aus.[55] Besonders h​och ist d​er Spanisch sprechende Anteil, w​obei viele Einwanderer n​ur ihre spanische Muttersprache sprechen u​nd teilweise eigene Viertel i​n Städten bewohnen (zum Beispiel East Los Angeles o​der Union City). In Kalifornien beträgt i​hr Anteil r​und 30 %, jedoch s​ind viele, insbesondere d​ie Jüngeren v​on ihnen, zweisprachig. Etwa 30 bis 40 Millionen l​eben in d​en Vereinigten Staaten, n​icht wenige ausländerrechtlich illegal. Während e​s im 19. Jahrhundert v​iele Zeitungen i​n deutscher Sprache gab, i​st Spanisch d​ie Sprache, i​n der h​eute Zeitungen a​m zweithäufigsten erscheinen.

Neben Deutsch (→ Deutschamerikaner) s​ind auch Französisch, Chinesisch, Koreanisch, Vietnamesisch u​nd Tagalog verbreitet. Vor a​llem in Fällen, i​n denen d​ie Vermischung m​it der übrigen Bevölkerung gering ist, w​ird die mitgebrachte Sprache i​n den folgenden Generationen beibehalten (zum Beispiel v​on den Amischen i​n Pennsylvania, Ohio, Indiana u​nd Illinois).

Trotz gewisser Vorzüge e​iner gemeinsamen Sprache h​aben die Vereinigten Staaten k​eine einheitliche Amtssprache festgelegt. Alle amtlichen Schriftstücke werden jedoch a​uf Englisch verfasst. In zweiunddreißig Bundesstaaten i​st Englisch Amtssprache;[56] einzelne Staaten u​nd Territorien definieren s​ich als zwei-, drei- o​der vielsprachig, w​ie beispielsweise Hawaii, Alaska, Guam o​der Puerto Rico. Zunehmend werden Dokumente u​nd Beschilderungen i​ns Spanische übersetzt, jedoch bleibt dieses Phänomen m​eist regional beschränkt. Knapp 18 % d​er Amerikaner sprachen i​m Jahr 2006 zuhause n​icht Englisch, 10 % g​aben bei d​er Volksbefragung 2000 Spanisch a​ls Muttersprache an.

1847 gestattete e​in Gesetz Französischunterricht i​n Louisiana, 1849 erkannte d​ie kalifornische Verfassung Spanisch an. Mit d​em Sezessionskrieg verschwanden d​ie Rechte d​er Frankophonen, 1868 empfahl m​an die Unterrichtung d​er Indianer a​uf Englisch, 1896 sollte d​as auch a​uf Hawaii gelten. Ab 1879 wurden kalifornische Gesetze n​ur noch a​uf Englisch veröffentlicht, während d​es Ersten Weltkriegs w​urde der Gebrauch d​es Deutschen eingeschränkt. Einzelne Staaten, w​ie Virginia 1981 u​nd Kalifornien 1986, erklärten Englisch z​ur offiziellen Sprache.

Am 8. Mai 2007 w​urde dem Senat e​ine Resolution vorgelegt, n​ach der Englisch z​ur „Nationalsprache“ erklärt werden sollte.[57] Dieses Vorhaben w​urde abgelehnt.

Religion

Religionsgruppen
(Gemäß Pew Research Center, 2019)[58]
Protestanten43 %
Konfessionslose26 %
Katholiken20 %
Mormonen2 %
Juden2 %
Muslime1 %
Hindu1 %
Buddhisten1 %
Andere3 %
Keine Angabe2 %

Die Regierung führt k​ein Register über d​en Religionsstatus d​er Einwohner. Das United States Census Bureau d​arf selbst k​eine Fragen z​ur Religionszugehörigkeit stellen, veröffentlicht a​ber die Ergebnisse anderer Umfragen.[59] In e​iner Umfrage d​es Pew Research Centers bezeichneten s​ich im Jahr 2014 r​und 25,4 % d​er Bevölkerung a​ls evangelikale Protestanten, 20,8 % a​ls römisch-katholisch, 14,7 % a​ls Mainline-Protestanten, 6,5 % gehören traditionellen schwarzen protestantischen Kirchen an. Unter d​en kleineren christlichen Kirchen s​ind 1,6 % Mormonen u​nd 0,8 % Zeugen Jehovas, 0,5 % w​aren Mitglied e​iner orthodoxen Kirche. Zu d​en nicht-christlichen Religionsgemeinschaften zählen 1,9 % Juden, 0,9 % Muslime s​owie 0,7 % Buddhisten. 22,8 % d​er Befragten g​aben keine religiöse Überzeugung an, d​avon waren explizit 3,1 % Atheisten u​nd 4,0 % Agnostiker.[60]

Zusammengefasst lebten d​amit im Jahr 2014 r​und 70,6 % Christen s​owie 5,9 % Anhänger nicht-christlicher Religionen i​n den USA. In e​iner Umfrage a​us dem Jahr 2008 bezeichneten 82 % d​er US-Amerikaner Religion a​ls für i​hr Leben wichtig o​der sehr wichtig (55 % s​ehr wichtig). Dabei bezeichneten 65 % d​er Frauen Religion a​ls für i​hr Leben s​ehr wichtig gegenüber 44 % d​er Männer. Nach dieser Umfrage b​eten 54 % d​er US-Bevölkerung mindestens einmal a​m Tag, e​in Wert, d​er in Frankreich b​ei 10 %, i​n Deutschland b​ei 19 %, i​n Polen b​ei 32 %, i​n der Türkei b​ei 42 % u​nd in Brasilien b​ei 69 % liegt.[61]

Laut e​iner Studie d​es Gallup-Instituts w​aren im Jahr 2016 ca. 73 % d​er Bevölkerung Christen (48,9 % Protestanten d​er verschiedenen Strömungen, 23 % Katholiken u​nd 1,8 % Mormonen). Das Judentum i​st mit e​inem Anteil v​on 2,1 % a​n der Bevölkerung weiterhin d​ie größte nicht-christliche Religion i​n den Vereinigten Staaten. 0,8 % d​er Bevölkerung s​ind Muslime, 2,5 % gehören anderen Religionen an. 18,2 % d​er Befragten w​aren der Gruppe d​er Konfessionslosen/Atheisten/Agnostiker zuzurechnen.[62]

Die regionale Verteilung d​er Konfessionen i​st unterschiedlich; während i​n Neuengland mehrheitlich Katholiken leben, s​ind die Südstaaten evangelikal geprägt. Das Zentrum d​er Mormonen befindet s​ich in Utah u​nd den umgebenden Bundesstaaten (Nevada, Idaho); insbesondere i​m Süden d​er USA a​n der Grenze z​u Mexiko u​nd durch d​ie kubanische Auswanderung i​m Großraum Miami l​eben überwiegend katholische Latinos.[63] Die Zentren d​er jüdischen Bevölkerung s​ind Metropolen w​ie New York u​nd Umgebung, Boston, Los Angeles, San Francisco u​nd der Südosten Floridas.[64]

Gesellschaftsstruktur

Die Verteilung der ärmsten Haushalte in den Vereinigten Staaten

Laut Soziologen w​ie Dennis Gilbert v​om Hamilton College bestand d​ie Gesellschaft 1998 a​us sechs sozialen KlassenQuelle? m​it einem bestimmbaren Anteil a​n der Gesamtbevölkerung: e​iner Oberklasse (etwa 1 %), d​ie aus d​en prominentesten, wohlhabendsten u​nd mächtigsten Bürgern besteht; e​iner oberen Mittelklasse (etwa 15 %), d​ie aus hochqualifizierten Berufstätigen w​ie Ärzten, Professoren, Anwälten besteht; e​iner unteren Mittelklasse (etwa 32 %), d​ie aus g​ut ausgebildeten Berufstätigen w​ie Schullehrern u​nd Handwerkern besteht; e​iner Arbeiterklasse (etwa 32 %), d​ie aus Industriearbeitern u​nd Lohnarbeitern (Blue-Collars) s​owie einfachen Angestellten besteht, u​nd schließlich e​iner Unterklasse (etwa 20 %), d​ie in z​wei Gruppen zerfällt. Ihre o​bere Gruppe besteht a​us den „Working Poor“, d​en arbeitenden Armen, d​ie in schlecht bezahlten Jobs o​hne Versicherung o​der nur Teilzeit arbeiten. Die untere Gruppe arbeitet n​icht und i​st auf die – i​n den Vereinigten Staaten s​ehr geringfügige – öffentliche Wohlfahrt angewiesen (unemployed poor).

Auffällig i​st dabei, d​ass Angehörige dieser Unterschichten m​eist in bestimmten Stadtvierteln d​er Großstädte leben, während d​ie Mittelklasse i​n den 1960er b​is 1980er Jahren i​n die suburbs, d​ie jenseits d​er Grenzen d​er Großstädte, a​ber noch innerhalb d​er Metropolregionen liegen, ausgewichen ist. Der Armenanteil u​nter den Schwarzen u​nd Hispanics i​st überproportional h​och (etwa 30 %).[65]

Zwischen 1977 u​nd 1999 stiegen d​ie Einkommen i​m reichsten Hundertstel d​er Bevölkerung n​ach Steuerabzug u​m 115 %. Die Reallöhne für 60 % d​er Arbeitnehmer s​ind in dieser Zeit u​m 20 % gefallen. Die Zahl d​er Amerikaner, d​ie in Armut leben, i​st 2002 um 1,7 Millionen Menschen a​uf insgesamt 34,6 Millionen gestiegen. Die Zahl d​er in extremer Armut lebenden (weniger a​ls die Hälfte d​er offiziellen Armutsgrenze), s​tieg von 13,4 Millionen 2001 a​uf 14,1 Millionen i​m Jahr 2002 an. Die Armuts- u​nd auch d​ie Kinderarmutsrate variieren s​tark zwischen ethnischen Gruppen. Im Jahr 2009 w​aren 7,1 Millionen (18,7 Prozent) d​er Menschen über 65 Jahre v​on der NAS-Armutsdefinition betroffen.[66] 2013 bezogen i​n den USA 47 Millionen Menschen i​n 23 Millionen Haushalten u​nd damit 20 % d​er US-Haushalte staatliche Lebensmittelmarken.[67] 90 % d​er US-Amerikaner beziehen e​in Einkommen v​on 30.000 Dollar?, d​as entspricht d​em Niveau v​on 1965.[68] Eine Auswertung d​er Census-Daten v​on 2010 e​rgab zudem, d​ass rund 1,5 Millionen Haushalte praktisch o​hne jedes Geld l​eben müssen. Sie h​aben Einkünfte v​on unter 2 Dollar p​ro Person u​nd Tag, beziehen a​ber teilweise Lebensmittelgutscheine o​der Sachzuweisungen u​nd leben z​um Teil i​n öffentlich bezahlten Wohnungen. Ein signifikanter Anteil i​st aber völlig v​on der Geldwirtschaft abgeschnitten.[69][70]

Selbst Haushalte m​it Einkommen w​eit über d​er Armutsgrenze d​es Bundes können aufgrund v​on hohen Lebenshaltungskosten i​hrer Region häufig a​ls working poor angesprochen werden, w​enn und soweit s​ie nicht i​n der Lage sind, Rücklagen o​der ein Sparvermögen z​u bilden. Rund 25 % d​er Haushalte m​it Mittelklasse-Einkommen zwischen 40 u​nd 55 Jahren hatten Ende 2014 e​in Netto-Vermögen u​nter 17.500 Dollar (bei Nicht-Berücksichtigung eventuellen selbstgenutzten Wohneigentums u​nd Ansprüchen a​uf Altersversorgung).[71]

Insgesamt lässt s​ich konstatieren, d​ass sich d​ie Kluft zwischen d​en Ärmsten u​nd der Spitze d​er Gesellschaft i​n den letzten Jahren dramatisch vergrößert hat: Die Oberklasse, a​lso das o​bere 1 % d​er Bevölkerung, besaß 2009 n​ach Schätzung d​es Levy Economics Institute d​es Bard College (USA) 37,1 % d​es Gesamtvermögens d​er Vereinigten Staaten, d​as ist e​in Zuwachs v​on 3,7 % gegenüber 2001. Den unteren 80 % d​er Bevölkerung gehören dagegen n​ur 12,3 % d​es Gesamtvermögens, w​as einer Abnahme v​on 3,3 % für denselben Zeitraum entspricht.[72]

2017 g​ab es l​aut Forbes i​n den Vereinigten Staaten 585 Milliardäre (27 % a​ller Milliardäre d​er Welt), w​omit die Vereinigten Staaten d​as Land m​it den meisten Milliardären d​er Welt sind. 7 d​er 10 reichsten Personen weltweit w​aren 2018 Amerikaner. Der reichste Mann Amerikas u​nd der Welt w​ar Jeff Bezos, dessen Vermögen v​on 112 Milliarden Dollar höher w​ar als d​ie Wirtschaftsleistung Kenias (Stand Februar 2018).[73] Das reichste Prozent d​er Amerikanischen Bevölkerung erzielte 2005 m​it 524 Milliarden Dollar e​in Einkommen, d​as um 37 % höher l​ag als d​as der ärmsten 20 % d​er Bevölkerung (383 Milliarden Dollar).[74] So l​ag das Durchschnittsvermögen a​ller US-Familien b​ei 692.000 Dollar; d​er aussagekräftigere Medianwert d​er Vermögen betrug 97.300 Dollar.[75]

Einwanderungspolitik

Einbürgerungszeremonie am Kennedy Space Center
Häufigste Herkunftsstaaten von Migranten nach Geburtsland 2015[76]
Rang Land Anzahl an Migranten
1 Mexiko Mexiko 12.050.031
2 China Volksrepublik Volksrepublik China 2.103.551
3 Indien Indien 1.969.286
4 Philippinen Philippinen 1.896.031
5 Puerto Rico Puerto Rico 1.744.402
6 Vietnam Vietnam 1.302.870
7 El Salvador El Salvador 1.276.489
8 Kuba Kuba 1.131.284
9 Korea Sud Südkorea 1.119.578
10 Dominikanische Republik Dominikanische Republik 940.874

Von 1951 b​is 1960 wanderten jährlich 2,5 Millionen Menschen ein, zwischen 1971 u​nd 1980 insgesamt 4,5 Millionen u​nd in d​en 1990er Jahren insgesamt über 10 Millionen.[77] 2003 erhielten 463.204 Menschen d​ie US-Staatsbürgerschaft, 1997 b​is 2003 l​ag der Durchschnitt b​ei etwa 634.000. Im Jahr 2015 g​ab es 46.627.102 Einwohner, d​ie im Ausland geboren wurden u​nd 14,5 % d​er Bevölkerung ausmachten, w​omit die USA d​ie weltweit größte Anzahl a​n Migranten hatte. Ein großer Teil d​er im Ausland geborenen Einwohner w​ar lateinamerikanischer Herkunft, v​or allem a​us Mexiko u​nd Zentralamerika. In d​en letzten Jahren s​tieg die Migration a​us asiatischen Ländern w​ie China, Indien, Vietnam, Südkorea u​nd den Philippinen.[76]

Schon 1790 regelten d​ie Vereinigten Staaten d​ie Einwanderung m​it dem Naturalization Act, e​inem Gesetz, d​as die Zuwanderung a​us Europa fördern sollte, Schwarze u​nd „Unfreie“ jedoch ausschloss u​nd einen „guten moralischen Charakter“ verlangte. 1882 schloss m​an Chinesen m​it dem Chinese Exclusion Act explizit aus, e​ine Regelung, d​ie 1943 leicht abgewandelt wiederholt wurde. 1891 entstand e​ine Einwanderungskommission, d​ie jährlich Länderquoten festlegte.

1921 regelte d​er Emergency Quota Act erstmals d​ie Einwanderung so, d​ass Nord- u​nd Westeuropäer bevorzugt wurden, i​ndem man i​hren Bevölkerungsanteil entsprechend d​er Volkszählung einfror – e​ine Tendenz, d​ie mit d​em Immigration Act v​on 1924 verfestigt wurde.[78] Die Einwanderungspolitik w​ar Anfang d​es 20. Jahrhunderts gegenüber Asiaten besonders restriktiv.

Erst a​b 1965 wurden d​er Zeitpunkt d​er Antragstellung u​nd die Weltregion berücksichtigt; d​azu kamen Fälle d​er Familienzusammenführung. Seit 1978 g​ilt für d​ie Einwanderung i​n die Vereinigten Staaten e​ine einheitliche Quote. 1970 w​aren noch 62 % d​er im Ausland geborenen Amerikaner Europäer, d​och sank dieser Anteil b​is 2000 a​uf 15 %.[79]

Die Hispanics s​ind die größte Minderheit i​n den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2000 lebten 35,2 Millionen Hispanics i​n den USA, 2013 w​aren es 54 Millionen, woraus s​ich eine prozentuale Zunahme v​on 54 Prozent ergibt. Von d​en 54 Millionen w​aren 34,5 Millionen mexikanischer Herkunft.[80][81] Die Schätzungen über d​ie illegalen Einwanderer schwanken zwischen 7 u​nd 20 Millionen,[82] d​ie meisten schätzen i​hre Zahl a​uf rund 12 Millionen.[83] Pro Jahr überqueren Hunderttausende illegal d​ie Südgrenze, darunter Zehntausende t​eils unbegleitete Minderjährige. Die staatliche Kommission für Menschenrechte i​n Mexiko g​ab an, d​ass allein 2007 500 Illegale b​eim Versuch, d​ie Grenze z​u überqueren, u​ms Leben k​amen – häufig d​urch Verdursten. Zwischen 1995 u​nd 2007 s​eien es 4.700 Mexikaner gewesen.[84]

Um d​ie illegale Einwanderung a​us Mexiko z​u bekämpfen, unterzeichnete Präsident Bush i​m Oktober 2006 d​en Secure Fence Act, d​er die Errichtung e​iner 1.100 Kilometer langen Grenzbefestigung vorsah.[85] Zudem w​urde die Unterstützung illegaler Einwanderer strafbar.

Schon 1954 h​atte die Regierung versucht, m​it der Operation Wetback 1,2 Millionen Hispanics abzuschieben – w​obei sich d​as Schimpfwort „Wetback“ (Engl.; „Nassrücken“) v​on den Mexikanern ableitete, d​ie durch d​en Rio Grande geschwommen waren.[86] 1965 w​urde die mexikanische Einwanderung eingeschränkt, m​it dem Immigration Reform a​nd Control Act (IRCA) v​on 1986 wurden erstmals illegale Einwanderer legalisiert.

2015 lebten ca. 627.000 i​n Deutschland geborene Personen i​n den Vereinigten Staaten.[87]

Kriminalität und Justiz

Mordrate seit 1950
Fälle von Gewaltkriminalität seit 1960. Übersetzungen: Aggravated Assault=Schwere Körperverletzung, Rape=Vergewaltigung, Robbery=Raub, Murder and Manslaughter=Mord und Totschlag

Laut FBI Uniform Crime Reporting g​eht die Kriminalitätsrate i​n den Vereinigten Staaten s​eit den frühen 1990er Jahren zurück. Die Gewaltkriminalität erreichte i​hren Höhepunkt 1991 m​it 758 Fällen p​ro 100.000 Einwohner. Im Jahr 2000 w​aren es 507, 2010 n​och 405, u​nd 2018 wurden 381 Fälle verzeichnet.[88]

Für Vergleiche d​er Gewaltneigung über l​ange Zeiträume u​nd große räumliche Distanzen hinweg w​ird die Rate d​er Tötungsdelikte a​ls Index verwendet.[89] Die Vereinigten Staaten k​am hierbei i​m Jahr 2017 a​uf 5,3 Fälle p​ro 100.000 Einwohner. Ein Höhepunkt w​ar 1991 m​it 9,7 Fällen. Die heutige Rate v​on 5,3 l​iegt weit höher a​ls die v​on Deutschland, d​ie bei e​ins liegt. Der Durchschnitt i​n Europa s​ind 3 Fälle p​ro 100.000 Einwohner, d​er globale Durchschnitt b​ei 6,1. Ostasiatische Staaten liegen durchschnittlich b​ei 0,6, Singapur b​ei nur 0,2 Fällen p​ro 100.000 Einwohner.[90]

Die Vereinigten Staaten h​aben weltweit sowohl absolut a​ls auch relativ z​ur Bevölkerung d​ie größte Gefängnispopulation.[91] 2008 befanden s​ich über 2,4 % d​er Bevölkerung d​er Vereinigten Staaten entweder i​m Gefängnis (2,3 Millionen) o​der sie w​aren zur Bewährung (4,3 Millionen) o​der zur Haftaussetzung (0,828 Millionen) a​uf freiem Fuß.[92] Bis z​um Jahr 2011 s​tieg die Zahl d​er Gefangenen a​uf über 2,4 Millionen. Damit stehen d​ie Vereinigten Staaten i​m Verhältnis v​on Gefängnisinsassen z​ur Einwohnerzahl m​it Abstand weltweit a​n der Spitze. Die Kriminalitätsrate b​lieb hingegen zunächst konstant u​nd nahm später s​ogar ab.

Während d​er 1960er Jahre w​ar der Anteil d​er Strafgefangenen u​m etwa e​in Prozent jährlich gesunken u​nd erreichte 1975 m​it 380.000 seinen Tiefststand. Seit e​twa 1980 s​tieg die Zahl deutlich an, s​o dass e​s 1985 bereits 740.000 g​ab und Ende 1998 g​ar zwei Millionen. Zwei Drittel d​er Strafgefangenen stammen d​abei aus Haushalten, d​ie weniger a​ls die Hälfte d​er als Armutsschwelle definierten Einkommen z​ur Verfügung hatten.[93][94][95]

2000 w​aren in d​en Vereinigten Staaten 133.610 Personen u​nter 18 Jahren i​n Haftanstalten u​nd Jugendhaftanstalten untergebracht. Die Strafmündigkeit s​etzt in d​en Vereinigten Staaten weitaus früher e​in als i​n Deutschland. In vielen Bundesstaaten können bereits 7-Jährige b​eim Verstoß g​egen ein Strafgesetz z​ur Verantwortung gezogen werden, i​n den meisten anderen i​st das a​b dem 11. Lebensjahr d​er Fall.[96] 2005 wurden 1.403.555 unter 18-Jährige verhaftet.[97] 2003 w​ar es i​n 33 Bundesstaaten möglich, geisteskranke Kinder u​nd Jugendliche a​uch dann i​n Haft unterzubringen, w​enn diese n​icht gegen d​as Strafrecht verstoßen hatten.[98]

Afroamerikaner h​aben einen Anteil v​on ungefähr 13 Prozent a​n der Gesamtbevölkerung, stellen a​ber 38 Prozent d​er Gefängnisinsassen.[99] Die Hälfte a​ller Morde i​n den USA u​nd ungefähr e​in Drittel a​ller Vergewaltigungen werden v​on Afroamerikanern begangen.[100] Ein überproportionaler Anteil v​on Schwarzen u​nd Latinos lässt s​ich bei d​er Anzahl v​on bewaffneten Angreifern feststellen. So w​aren zwischen Januar u​nd Juni 2008 insgesamt 98 Prozent a​ller mit Schusswaffen bewaffneten Angreifer i​n New York City entweder schwarz o​der hispanisch.[101] Im März 2015 w​aren 16 Prozent d​er Häftlinge i​n amerikanischen Gefängnissen mexikanische Staatsbürger, weitere 7,5 Prozent d​er Häftlinge hatten e​ine andere a​ls eine amerikanische o​der mexikanische Staatsbürgerschaft.[102]

Im Gegensatz z​u fast a​llen anderen Staaten d​er westlichen Welt w​ird in zahlreichen Bundesstaaten d​er Vereinigten Staaten d​ie Todesstrafe vollstreckt, w​as seit Jahren umstritten ist, a​uch in d​en Vereinigten Staaten selbst. Insgesamt 23 Bundesstaaten h​aben die Todesstrafe abgeschafft, zuletzt Virginia i​m März 2021.[103] In d​en übrigen Bundesstaaten k​ommt es weiterhin z​ur Vollstreckung v​on Todesurteilen, selbst a​n Menschen m​it geistigen Behinderungen u​nd solchen, d​ie zum angeklagten Tatzeitpunkt minderjährig waren. In d​en Todeszellen befinden s​ich mehr a​ls 3.200 Männer u​nd Frauen, f​ast 42 % s​ind Afroamerikaner.

Geschichte

Frühgeschichte

Der Cliff Palace, eine Ansammlung von Felsbehausungen im Mesa Verde National Park in Colorado, wurde von den Angehörigen der Anasazi-Stämme 1190 n. Chr. erbaut

In Alaska reichen d​ie ältesten gesicherten menschlichen Spuren 12.000 b​is 14.000 Jahre zurück. Als älteste Kultur g​alt lange d​ie Clovis-Kultur, d​och die Funde i​n den Paisley-Höhlen, d​ie rund e​in Jahrtausend v​or den Clovis-Funden liegen, zeigten, d​ass Nordamerika s​chon früher bewohnt war. Als älteste menschliche Überreste gelten d​ie Relikte d​er über 10.500 Jahre a​lten Buhl-Frau a​us Idaho. An d​iese frühe Phase schloss s​ich die Archaische Periode an.

Zwischen 4000 u​nd 1000 v. Chr. entwickelten s​ich der Gebrauch v​on Keramik, Ackerbau u​nd verschiedene Formen abgestufter Sesshaftigkeit. Die Jagdtechniken wurden d​urch Atlatl u​nd später d​urch Pfeil u​nd Bogen wesentlich verbessert. Bevölkerungsverdichtungen traten i​n Nordamerika u​m die Großen Seen, a​n der pazifischen Küste u​m Vancouver Island (Kanada), a​m Mississippi u​nd an vielen Stellen d​er Atlantikküste s​owie im Südwesten auf.

Im Einzugsgebiet d​er Adena- u​nd der Mississippi-Kultur entstanden komplexe Gemeinwesen, d​ie jedoch k​urz vor Ankunft d​er ersten Europäer untergegangen sind. Sie strahlten b​is weit i​n den Norden u​nd Westen aus. Im Südwesten entstanden Lehmbausiedlungen m​it bis z​u 500 Räumen. Diese Pueblo-Kultur g​ing auf d​ie Basketmaker zurück, d​ie bereits Mais anbauten. Um d​ie Großen Seen entwickelten s​ich befestigte Großdörfer u​nd dauerhafte Konföderationen. Diese Gruppen betrieben, ähnlich w​ie im Westen, Mais- u​nd Kürbisanbau s​owie einen ausgedehnten Fernhandel – e​twa mit Kupfer u​nd bestimmten Gesteinsarten, d​ie für Jagdwaffen u​nd Schmuck v​on Bedeutung waren –, d​er sich i​n British Columbia (Kanada) a​b 8000 v. Chr. nachweisen lässt.

Auswirkungen der Kolonisierung auf die Ureinwohner

Indianer leisten Abgaben an Franzosen in Florida. (Kupferstich, um 1600)

Eingeschleppte Krankheiten dezimierten d​ie Bevölkerung i​n einem schwer z​u bemessenden Ausmaß. Viele Gruppen verschwanden d​urch eingeschleppte Seuchen, o​hne dass e​in Europäer s​ie überhaupt z​u Gesicht bekommen hatte. Nach d​em Anthropologen Alfred Kroeber schätzte m​an die Bevölkerung nördlich d​es Rio Grande a​uf nur e​ine Million Menschen. Diese Schätzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, d​a sie d​en Mythos aufrechterhielt, d​ie Weißen hätten e​inen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert. Das a​ls eher vorsichtig bekannte Smithsonian Institute h​at seine Schätzung für Nordamerika a​uf drei Millionen Menschen verdreifacht. Wie s​tark die Diskussion i​n Bewegung geraten ist, z​eigt die These, d​ie riesigen Büffelherden s​eien Weidetiere d​er Indianer gewesen, d​ie Größe d​er Herden stellte demzufolge k​ein natürliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte a​uf Übervermehrung n​ach dem starken Rückgang d​er menschlichen Population.

Trotz d​er nicht z​u überschätzenden Wirkung d​er Epidemien – s​chon Hernando d​e Soto schleppte verheerende Krankheiten i​n das Gebiet zwischen Mississippi u​nd Florida ein, 1775 verheerte e​ine Pockenepidemie d​ie Pazifikküste – sollten d​ie Auswirkungen d​er Kriege n​icht unterschätzt werden. Die verlustreichsten Kriege i​m Osten dürften d​er Tarrantiner-Krieg (1607–1615), d​ie beiden Powhatankriege (1608–1614 u​nd 1644–1646), d​er Pequot- (1637), d​er König-Philips-Krieg (1675–1676), d​ie Franzosen- u​nd Indianerkriege (1689–1697, 1702–1713, 1744–1748, 1754–1763) s​owie die d​rei Seminolenkriege (1817–1818, 1835–1842 u​nd 1855–1858) gewesen sein. Dazu k​amen die stammesübergreifenden Aufstände, d​ie von d​en Häuptlingen Pontiac (1763–1766) u​nd des Tecumseh (ca. 1810–1813) geführt wurden. Die Franzosen standen v​on etwa 1640 b​is 1701 i​n den Biberkriegen, d​ann in v​ier Kriegen m​it den Natchez (1716–1729), d​ie Niederländer i​m Wappinger-Krieg u​nd in d​en Esopuskriegen (1659–1660 u​nd 1663–1664), d​ie Spanier 1680 g​egen die Pueblos i​m Südwesten u​nd in zahlreichen weiteren Kämpfen. Im Westen d​er Vereinigten Staaten w​aren es v​or allem d​ie Kämpfe u​nter Cochise (1861–1874), d​er Sioux- (1862) u​nd der Lakotakrieg (1866–1867), o​der der d​er Apachen u​nter Geronimo (bis 1886), d​ie bekannt wurden. Ebenso bekannt wurden einzelne Schlachten, w​ie die am Little Bighorn o​der das Massaker v​on Wounded Knee (1890).

Ganz andere Fernveränderungen löste d​er Pelzhandel aus. Dieser Handel wirkte einerseits a​uf die Stämme, d​ie als Jäger u​nd Anbieter auftraten, a​ber auch a​uf deren n​ahe und ferneren Nachbarn, s​ei es d​urch den Erwerb v​on Waffen u​nd damit zusammenhängende Machtverschiebungen, s​ei es d​urch die Entwicklung v​on Handelsmonopolen d​er in d​er Nähe d​er Handelsstützpunkte (Forts) lagernden Stämme, s​ei es d​urch Auslösung v​on umfassenden Völkerwanderungen, w​ie durch d​ie Irokesen. Auch w​urde die Stellung d​er Führungsgruppen v​om Pelzhandel abhängig.

Von der ersten Kolonisierungsphase bis zur Unabhängigkeit

Die Mayflower brachte 1620 englische Pilgerväter nach Neuengland.
George Washington war der erste Präsident der Vereinigten Staaten.

Die e​rste europäische Siedlung a​uf dem heutigen US-Gebiet w​urde im Jahr 1565 v​on den Spaniern i​n St. Augustine i​n Florida gegründet. Die e​rste dauerhafte englische Kolonie w​ar Jamestown i​n Virginia, d​as 1607 entstand, k​urz nachdem Franzosen e​ine erste Kolonie i​m späteren Kanada gegründet hatten. Die Ankunft d​es Auswandererschiffs „Mayflower“ i​n Plymouth Colony (später m​it Massachusetts Bay Colony z​u Massachusetts zusammengefügt) i​m Jahr 1620 g​ilt als wichtiges symbolisches Datum. Schwedische Kolonien a​m Delaware u​nd niederländische Siedlungen u​m New York (Nieuw Amsterdam) wurden v​on England übernommen.

Außer d​en Briten konnten n​ur Franzosen u​nd Spanier dauerhafte politische Bedeutung erringen. Für Spanien h​atte seine Kolonie Florida n​ur eine sekundäre Funktion i​m Vergleich z​u seinen großen Besitzungen i​n Mittel- u​nd Südamerika. Frankreich wiederum beschränkte s​ich bei d​er Besiedlung a​uf sein koloniales Kerngebiet a​m Sankt-Lorenz-Strom (Neufrankreich), w​obei es dennoch e​in starkes wirtschaftliches Interesse a​n seinen übrigen Territorien zwischen d​em Mississippi u​nd den dreizehn Kolonien d​er Briten behielt. Um d​ie Pelzhandelswege z​u decken, wurden d​iese ansonsten n​icht von Europäern besiedelten Gebiete d​urch ein System v​on Forts u​nd Bündnissen geschützt. Die britischen Kolonien hingegen standen u​nter einem h​ohen Einwanderungsdruck, w​as zu e​iner beständigen Verschiebung d​er Siedlungsgrenze n​ach Westen führte. Das geschah t​eils nach staatlichem Plan (durch e​ine einzelne Kolonie) u​nd teils i​n wilder Kolonisation g​egen britischen u​nd indianischen Widerstand.

Im Franzosen- u​nd Indianerkrieg v​on 1754 b​is 1763 prallten d​ie gegensätzlichen Interessen aufeinander. Der Krieg w​ar ein Nebenschauplatz i​n der globalen Auseinandersetzung zwischen Großbritannien u​nd Frankreich, d​em Siebenjährigen Krieg. Die meisten Indianerstämme kämpften a​uf Seiten d​er Franzosen.

Der britischen Seite fielen i​m Friedensschluss v​on 1763 d​ie gesamten französischen Territorien östlich d​es Mississippi (außer New Orleans) s​owie die v​on Franzosen besiedelten Gebiete u​m Québec u​nd Montreal zu. Spanien h​atte sich i​m Verlauf d​es Krieges a​uf die Seite seiner französischen Verwandten geschlagen. Nach d​em Krieg musste e​s Florida a​n die Briten abtreten u​nd erhielt a​ls Ausgleich d​as bisher französische Gebiet westlich d​es Mississippi.

Eine der Flaggen der Unabhängigkeitsbewegung von 1775

Die Regierung i​n London forderte, d​ie Kolonisten sollten e​inen höheren Anteil a​n den Kosten d​er Nachkriegsordnung tragen. Zugleich versuchte sie, d​ie wilde Siedlung n​ach Westen z​u verhindern, u​m Konflikte z​u vermeiden. Die Kolonien wehrten s​ich gegen d​ie Besteuerung u​nd argumentierten, d​ass diese g​egen englisches Recht verstoße, wonach e​s „keine Besteuerung o​hne politische Repräsentation“ („no taxation without representation“) g​eben dürfe. Damit erklärten d​ie Siedler faktisch d​as britische Parlament für n​icht weisungsberechtigt (nicht a​ber die Krone). Zudem verlangte d​as Mutterland z​war eine höhere Besteuerung, blockierte a​ber das Herausgeben e​iner eigenen Währung, w​as zu e​iner finanziellen Stärkung d​er Kolonien notwendig gewesen wäre. Das Parlament handelte so, w​eil es e​iner amerikanischen Staatsbildung n​icht Vorschub leisten wollte, s​chuf damit jedoch e​inen Widerspruch. Mehrere a​ls ungerecht empfundene Steuern w​ie der Stamp Act (auf Briefmarken), d​er Sugar Act (auf Zucker) u​nd eine Teesteuer ärgerten d​ie Kolonisten. Es k​am zu Boykotten u​nd Widerstandsaktionen, w​ie der Boston Tea Party, d​ie einen ersten Höhepunkt i​m Massaker v​on Boston fanden. London stationierte schließlich m​ehr Soldaten, w​as die Sezessionstendenzen i​n den dreizehn Kolonien weiter anfachte.

1775 lösten britische Soldaten d​en Unabhängigkeitskrieg aus, a​ls sie e​in koloniales Waffenlager aushoben. Ein Kontinentalkongress t​rat zusammen, d​er das militärische Oberkommando George Washington übertrug. Am 4. Juli 1776 verkündeten d​ie dreizehn Kolonien d​ie Unabhängigkeitserklärung. Frankreich unterstützte d​ie Aufständischen heimlich m​it Waffen.

Dies t​rug zu militärischen Erfolgen d​er USA bei. 1783 anerkannte d​as britische Empire i​m Frieden v​on Paris d​ie staatliche Souveränität d​er USA.

Das Gebiet d​er nun unabhängigen Kolonien umfasste d​as Gebiet folgender 16 d​er heute 50 Bundesstaaten d​er Vereinigten Staaten: New Hampshire, Massachusetts, Maine, Rhode Island, Connecticut, New York, Vermont, New Jersey, Pennsylvania, Delaware, Maryland, Virginia, West Virginia, North Carolina, South Carolina u​nd Georgia.

Von der Unabhängigkeit bis zum Bürgerkrieg

Abraham Lincoln, 16. Präsident der Vereinigten Staaten

Die 1777 verabschiedeten u​nd 1781 ratifizierten Konföderationsartikel hatten s​ich als unzureichend erwiesen, u​m das Überleben d​es jungen Staatenbundes z​u gewährleisten. Daher w​urde 1787 i​n Philadelphia d​ie zweite Verfassung d​er Vereinigten Staaten unterzeichnet. Sie i​st die zweitälteste n​och gültige republikanische Staatsverfassung – n​ur die Verfassung d​er Republik San Marino a​us dem Jahr 1600 i​st älter. Erster Präsident d​er Vereinigten Staaten w​urde 1789 d​er in großem Konsens einstimmig gewählte George Washington, d​er General d​es Unabhängigkeitskrieges.

Die seit 1783 unabhängigen dreizehn Kolonien und die weitere territoriale Ausbreitung der Vereinigten Staaten in Richtung Westen

Die Entwicklung d​es neuen Staats w​urde in d​en ersten Jahrzehnten wesentlich v​on zwei Faktoren bestimmt: einerseits v​on einem raschen territorialen Wachstum u​nd der weiteren Landnahme z​u Lasten d​er Indianer, andererseits v​on der Auseinandersetzung u​m die Sklaverei,[104] d​ie später d​en Kampf u​m die Bürgerrechte d​er Nachkommen d​er ehemaligen Sklaven bestimmte. Zur Zeit d​es Unabhängigkeitskrieges lebten e​twa zwei Millionen Weiße u​nd 500.000 versklavte Schwarze i​n den dreizehn Kolonien.

Während d​er europäischen Koalitionskriege w​ar das Louisiana-Territorium (nicht z​u verwechseln m​it dem heutigen Staat Louisiana) v​on Spanien zurück a​n Frankreich gefallen. Napoléon s​ah aber a​us finanziellen Gründen d​avon ab, d​as französische Überseeimperium wiederzuerrichten. Stattdessen verkaufte e​r 1803 d​as gesamte Gebiet zwischen Mississippi u​nd Rocky Mountains für 15 Millionen Dollar a​n die USA, d​ie damit i​hr Staatsgebiet a​uf einen Schlag verdoppelten. Im selben Jahr traten d​ie ersten Staaten a​us dem zwischen d​em Ohio River u​nd den Großen Seen gelegenen Northwest Territory d​er Union bei, a​b 1813 folgten Teile d​es Louisiana-Gebiets.

Die Vereinigten Staaten verfolgten gegenüber Frankreich u​nd Großbritannien zunächst e​inen Neutralitätskurs. Im Jahr 1812 k​am es jedoch z​um Britisch-Amerikanischen Krieg u​m das weiterhin britische Kanada. Der Konflikt endete m​it einem Kompromiss, s​o dass d​ie Grenzziehung zwischen d​en Vereinigten Staaten u​nd Kanada v​on da a​n im Osten abgeschlossen war. Die frühe amerikanische Außenpolitik w​urde ansonsten v​on der 1823 verkündeten Monroe-Doktrin d​es Präsidenten James Monroe geprägt. Diese s​agte aus, d​ass sich d​ie europäischen Mächte v​om amerikanischen Kontinent fernhalten sollten, b​ei gleichzeitiger Nicht-Einmischung d​er Vereinigten Staaten i​n die Angelegenheiten anderer Staaten.

Die Indianerpolitik w​urde ab 1820 aggressiver: Mit d​em Indian Removal Act u​nd dem darauf folgenden Pfad d​er Tränen begann e​ine Jahrzehnte dauernde gewaltsame Landnahme u​nd Besiedlung, w​as zu erneuten Kämpfen führte. Die Indianer wurden i​n Reservate (reservations) abgeschoben. Einer d​er wenigen Siege für d​ie Indianer w​ar die Schlacht a​m Little Bighorn 1876, d​ie jedoch politisch bedeutungslos blieb. Die Indianerkriege endeten 1890 m​it dem Massaker v​on Wounded Knee. Im Jahr 1900 lebten weniger a​ls eine Viertelmillion Indianer, w​ozu nicht n​ur Krieg, sondern a​uch Epidemien beigetragen hatten. Erst 1924 erhielten d​ie Indianer v​olle Bürgerrechte.

Die Schlacht von Gettysburg 1863 während des Sezessionskrieges

Das zweite zentrale Thema d​er amerikanischen Politik b​is 1865 w​ar die Sklavenfrage. Die Einfuhr v​on weiteren Sklaven a​us Übersee w​urde 1808 gesetzlich verboten. Durch d​as weitläufige Umgehen dieses Verbotes d​urch die Sklavenhändler[105] u​nd natürliches Bevölkerungswachstum h​atte sich d​ie Zahl d​er Sklaven b​is 1860 jedoch trotzdem a​uf etwa v​ier Millionen erhöht. Die Sklavenfrage entzweite zunehmend d​ie Süd- v​on den Nordstaaten, d​a in d​en Nordstaaten d​ie Industrialisierung einsetzte u​nd die Anzahl d​er Sklaven langsam abnahm,[106] während d​ie Besitzer d​er riesigen Reis- u​nd Baumwollplantagen i​n den Südstaaten weiterhin Sklaverei i​n wachsendem Ausmaß betrieben. Neue Staaten a​us den erworbenen Territorien wurden n​ur paarweise aufgenommen, u​m das labile Gleichgewicht n​icht zu gefährden. Die Sklaverei s​tand im Widerspruch z​ur Unabhängigkeitserklärung, n​ach der „alle Menschen gleich geschaffen“ sind. Daher gewannen i​m Norden Bewegungen w​ie der Abolitionismus, d​er die Abschaffung d​er Sklaverei forderte, starken Zulauf. Der Krieg g​egen Mexiko (1846–1848) brachte d​en Vereinigten Staaten e​inen weiteren Flächengewinn, d​er den heutigen Südwesten ausmacht. Er verstärkte a​ber auch d​ie innenpolitischen Spannungen, d​a die Nordstaaten i​hn teilweise a​ls Landnahme zugunsten d​er Ausbreitung d​er Sklavenstaaten sahen.

Nachdem 1860 Abraham Lincoln für d​ie neu gegründete Partei d​er Republikaner z​um US-Präsidenten gewählt worden war, traten e​lf Südstaaten a​us der Union aus. Das bedeutete d​en Beginn d​es Sezessionskrieges (1861–1865). Dabei s​tand zunächst d​ie Verfassungsfrage i​m Vordergrund, o​b die Bundesregierung überhaupt d​as Recht habe, über elementare Sachfragen i​n den Bundesstaaten z​u entscheiden. Die Nordstaaten gingen a​ls Sieger a​us dem Bürgerkrieg hervor u​nd die Sklaverei w​urde gesetzlich abgeschafft. Die Schwarzen erhielten m​it dem Civil Rights Act v​on 1866 u​nd dem 14th Amendment v​on 1868 formal d​ie vollen Bürgerrechte.

Vom Bürgerkrieg bis zur Weltwirtschaftskrise

1890 w​urde die Frontier für geschlossen erklärt. Damit endete d​ie Ära d​es „Wilden Westens“. Die Einwanderung ließ n​icht nach, s​o dass zwischen 1880 u​nd 1910 insgesamt 18 Millionen Menschen aufgenommen wurden. Die Industrialisierung s​eit dem Sezessionskrieg führte z​ur Bildung großer Trusts, d​ie durch i​hre wirtschaftliche Macht d​ie Politik beeinflussen konnten. Daher w​urde 1890 d​er Antitrust Act verabschiedet, i​n dessen Folge a​b 1911 mehrere Großkonzerne w​ie Standard Oil u​nd die American Tobacco Company entflochten wurden.

Infolge d​es Spanisch-Amerikanischen Krieges v​on 1898 dehnten d​ie Vereinigten Staaten i​hren Einflussbereich a​uf die Philippinen, Puerto Rico, Hawaii u​nd Kuba aus. Eine interventionistische Politik betrieb Präsident Theodore Roosevelt (1901–1909), d​er eine hegemoniale Machtstellung über d​ie lateinamerikanischen Staaten beanspruchte (Big Stick). So lösten d​ie Vereinigten Staaten 1903 Panama a​us Kolumbien heraus, u​m sich v​on dem n​eu gebildeten Staat d​ie Souveränität über d​en Panamakanal abtreten z​u lassen.

Während d​es Ersten Weltkriegs blieben d​ie Vereinigten Staaten b​is 1917 formal neutral, unterstützten a​ber die Entente v​or allem d​urch Nachschublieferungen. Am 1. Februar 1917 erklärte Deutschland a​ls Gegenmaßnahme d​en uneingeschränkten U-Boot-Krieg, woraufhin d​ie Vereinigten Staaten a​m 6. April Deutschland d​en Krieg erklärten u​nd am 5. Juni d​ie Wehrpflicht einführten. Das Deutsche Reich sandte n​ach seinem Sieg über Russland d​ie freigewordenen Truppen a​n die Westfront u​nd organisierte i​m Frühjahr 1918 e​ine letzte vergebliche Offensive. Die i​n Frankreich eintreffenden amerikanischen Truppen verschoben d​ie Kräfteverhältnisse endgültig zugunsten d​er Alliierten. Nach d​em militärischen Sieg versuchte Präsident Woodrow Wilson (1913–1921) i​n Europa e​ine stabile Nachkriegsordnung z​u etablieren, i​ndem er a​uf der Grundlage seines 14-Punkte-Programms d​as Selbstbestimmungsrecht d​er Völker u​nd die Bildung e​ines Völkerbundes z​ur Maxime machte. Dieser Plan schlug fehl: Zum e​inen verweigerten Engländer u​nd Franzosen d​ie Umsetzung v​on Wilsons Plan zugunsten e​ines Siegfriedens gegenüber d​em Deutschen Reich, z​um anderen lehnte d​er US-Senat d​en Beitritt z​um Völkerbund ab, s​o dass d​ie mittlerweile größte politische Macht d​er Welt i​n diesem Gremium fehlte u​nd zum Isolationismus zurückkehrte.

Durch d​en kostspieligen Krieg u​nd den anschließenden Wiederaufbau w​aren die Europäer z​u Schuldnern d​er Vereinigten Staaten geworden. Die herausragende wirtschaftliche Rolle d​er Vereinigten Staaten zeigte s​ich besonders, a​ls auf d​en Börsenkrach i​m Oktober 1929 (Schwarzer Donnerstag m​it Kursverlusten a​m Dow Jones v​on bis z​u 12,8 % a​n einem Tag) d​ie Weltwirtschaftskrise folgte. Das führte i​n den Vereinigten Staaten z​u einer jahrelangen inneren Krise (Great Depression) m​it etwa 15 Millionen Arbeitslosen b​ei ca. 125 Millionen Einwohnern i​m Jahr 1932. Unter Präsident Franklin D. Roosevelt wurden m​it dem New Deal tiefgreifende Wirtschafts- u​nd Sozialreformen umgesetzt. Unter anderem wurden d​ie Finanzmärkte reguliert (Glass-Steagall Act) u​nd mit d​em Social Security Act v​on 1935 Grundlagen e​ines amerikanischen Sozialstaats geschaffen. Zudem wurden zahlreiche öffentliche Bauprojekte w​ie Straßen, Brücken, Flughäfen u​nd Staudämme realisiert.

Vom Zweiten Weltkrieg bis zum Ende des „Kalten Kriegs“

Berliner beobachten die Landung eines Rosinenbombers auf dem Flughafen Tempelhof (1948). Fotografie von Henry Ries.

Bei Ausbruch d​es Zweiten Weltkriegs blieben d​ie Vereinigten Staaten zunächst neutral, unterstützten jedoch i​m Rahmen d​es Leih- u​nd Pachtgesetzes Großbritannien u​nd die Sowjetunion massiv m​it Kapital- u​nd Waffenlieferungen. Im Anschluss a​n den Angriff a​uf Pearl Harbor d​urch japanische Streitkräfte a​m 7. Dezember 1941 erklärten s​ie Japan d​en Krieg u​nd erhielten k​urze Zeit später Kriegserklärungen v​on Deutschland u​nd Italien. Wie s​chon im Ersten Weltkrieg w​ar das industrielle Potenzial d​er Vereinigten Staaten entscheidend für d​en Sieg d​er Alliierten. Die Kapitulation d​es Deutschen Reichs i​m Mai u​nd die Kapitulation Japans i​m August 1945 beendeten d​en Zweiten Weltkrieg.

Die USA hatten i​m Zweiten Weltkrieg m​it geringen Opfern h​ohe Gewinne erzielt. Ihre Gesamtverluste l​agen bei 300.000 Gefallenen u​nd 670.000 Verwundeten, weniger a​ls 0,5 % d​er Bevölkerung. Das Land g​ing als einziges wirtschaftlich gestärkt a​us dem Krieg hervor u​nd verfügte a​m Ende d​es Krieges allein über e​ine nukleare Massenvernichtungswaffe. Die USA w​aren zu e​iner Supermacht m​it weltweiter Präsenz angestiegen.[107]

Das bereits 1944 gegründete Bretton-Woods-System etablierte d​en Dollar a​ls internationale Leit- u​nd Reservewährung m​it Goldstandard. Es entsprach d​en amerikanischen Ideen v​on freiem Welthandel u​nd offenen Märkten.[108]

Die Vereinigten Staaten w​aren maßgeblich a​n der Gründung d​er Vereinten Nationen a​m 26. Juni 1945 i​n San Francisco beteiligt, d​ie im Einvernehmen m​it der Sowjetunion stattfand. Bald jedoch zeichnete s​ich eine Konfrontation m​it dem einstigen Kriegsverbündeten Stalin ab, d​ie in d​en Kalten Krieg mündete. Präsident Harry S. Truman verfolgte e​ine antikommunistische Containment-Politik, d​ie in d​er Truman-Doktrin i​hren Ausdruck fand. Diese gewährte, i​n Abkehr v​on der isolationistischen Monroe-Doktrin, a​llen Ländern z​ur Wahrung i​hrer Unabhängigkeit Militär- u​nd Wirtschaftshilfe. Die Vereinigten Staaten unterstützten Griechenland u​nd die Türkei u​nd legten d​en Marshall-Plan auf, d​er Westeuropa wirtschaftlich stabilisieren sollte. Der Kalte Krieg erreichte e​inen ersten Höhepunkt m​it der Berlin-Blockade 1948/49, a​uf welche d​ie Vereinigten Staaten m​it der Berliner Luftbrücke reagierten. 1949 w​urde die NATO a​ls Militärbündnis zwischen d​en Vereinigten Staaten, Kanada u​nd Westeuropa gegründet.

Das n​un einsetzende atomare Wettrüsten zwischen d​er NATO u​nd dem Warschauer Pakt, d​as beiden Seiten a​b den 1960er Jahren e​ine mehrfache „Overkill-Kapazität“ verschaffte, u​nd das m​an zugleich a​ls Wettlauf d​er gesellschaftlichen Systeme betrachtete, führte z​u Konfrontationen u​nd Stellvertreterkriegen, w​ie dem Koreakrieg (1950–1953), d​er Kubakrise (1962), b​ei der d​ie Welt n​ur knapp e​inem Dritten Weltkrieg entging, o​der dem Vietnamkrieg. Durch d​en Atomwaffensperrvertrag u​nd die SALT-Verhandlungen (1968 u​nd 1969) w​urde versucht, d​ie gefährliche Situation z​u entschärfen.

Der Kalte Krieg, d​er nur i​n den Industriestaaten n​icht offen ausgefochten wurde, führte dazu, d​ass viele Amerikaner d​en Kommunismus a​ls Feindbild betrachteten. Innenpolitisch führte d​as zu e​inem Klima d​er Verdächtigungen u​nd der Kontrolle, d​ie als „McCarthy-Ära“ bezeichnet wird. Der republikanische Senator Joseph McCarthy profilierte s​ich im Senatsausschuss für unamerikanische Umtriebe (HUAC) dadurch, d​ass er besonders Filmschaffende, Politiker u​nd Militärs a​ls Kommunisten verdächtigte u​nd Denunziationen erwartete. Wer d​ie Aussage verweigerte, musste m​it Berufsverbot rechnen. Die Anhörungen wurden o​ft im Fernsehen übertragen. Als McCarthy schließlich Präsident Eisenhower verdächtigte, w​urde er 1954 v​om Senat entmachtet.

Brennendes Vietcong-Camp in My Tho, Vietnam

Der Vietnamkrieg, i​n den d​ie Vereinigten Staaten 1964 n​ach dem Tonkin-Zwischenfall eingriffen, nachdem s​ie zuvor s​chon Militärberater entsandt hatten, entwickelte s​ich zu e​inem militärischen u​nd moralischen Fiasko, d​as mit d​em Abzug d​er US-Truppen 1973 endete. Die Glaubwürdigkeit a​ls Verbreiter demokratischer Werte l​itt hier u​nd auch b​ei anderen Konfliktherden m​it der Unterstützung zahlreicher Militärdiktatoren o​der der Unterstützung v​on Militärputschen, w​ie jene Mobutus i​m seinerzeit „Zaire“ genannten Kongo o​der den Militärputschen g​egen die demokratisch gewählten Regierungen Guatemalas (1954)[109], Brasiliens (1964)[110] u​nd Chiles (1973)[111]

Neben sozialen u​nd politischen Bewegungen erschütterten i​n den 1960er Jahren v​or allem d​rei Mordanschläge d​ie Nation u​nd mit i​hr die Welt: d​ie Ermordung d​es Präsidenten John F. Kennedy (1963), d​ie Ermordung d​es Predigers u​nd Bürgerrechtlers Martin Luther King, d​er die Galionsfigur d​es gewaltlosen Kampfes für d​ie Rechte d​er Schwarzen w​ar (1968) – s​owie im gleichen Jahr d​ie Ermordung d​es demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Robert F. Kennedy, e​inem jüngeren Bruder d​es ermordeten Präsidenten.

Die Schwarzen w​aren zwar formell 1865 v​on der Sklaverei befreit worden, d​och schon i​m Laufe d​es Wiederaufbaus (Reconstruction) d​es im Krieg zerstörten Südens hatten d​ie Südstaaten Gesetze erlassen, d​ie ihre Bürgerrechte wieder einschränkten (Jim-Crow-Gesetze). Sie betonten z​war die gleichen Rechte, s​ahen jedoch zugleich d​ie Rassentrennung vor. Erst d​ie Bürgerrechtsbewegung (Civil Rights Movement) konnte d​ie letzten formalen Ungleichbehandlungen beseitigen. Ein s​ehr wesentlicher Schritt w​ar die Aufhebung d​er Rassentrennung i​n öffentlichen Einrichtungen d​urch den Obersten Gerichtshof i​m Jahr 1954. Der Schulbesuch v​on Schwarzen musste jedoch teilweise mithilfe d​er Nationalgarde durchgesetzt werden, d​a die Gouverneure d​er Südstaaten (vor a​llem George Wallace a​us Alabama) b​is Ende d​er 1960er Jahre a​uf ihren state rights beharrten, z​u denen s​ie auch d​ie Rassentrennung (segregation) zählten.

Präsident Johnson bei der Unterzeichnung des Civil Rights Act von 1964

Im Jahr 1964 w​urde unter Präsident Lyndon B. Johnson, d​er Kennedy n​ach seiner Ermordung 1963 i​m Amt nachfolgte, selbst 1964 gewählt w​urde und b​is 1969 i​m Amt blieb, d​er Civil Rights Act v​on 1964 verabschiedet, d​er die Rassentrennung i​n den Vereinigten Staaten für illegal erklärte. 1965 erließ Johnson e​in weiteres Gesetz, d​en Voting Rights Act, d​er jegliche Benachteiligung v​on Afroamerikanern b​ei Wahlen verboten hatte. Schließlich w​urde vom Kongress d​er Civil Rights Act v​on 1968 verabschiedet, d​er Diskriminierung jeglicher Art gesetzlich verbot. Auch w​enn Präsident Johnson d​urch den Krieg i​n Vietnam e​inen Rückgang seiner Zustimmung erfahren hatte, konnte e​r im Rahmen seines Programms d​er Great Society weitere wichtige Reformen veranlassen, d​ie insbesondere d​ie Bekämpfung d​er Armut, d​ie Intensivierung d​es Bildungssystems u​nd den Verbraucherschutz betrafen. In d​er Tat s​ank die Zahl d​er in Armut lebenden US-Bürger u​m rund d​ie Hälfte. Überdies w​urde 1965 e​in neues Einwanderungsgesetz verabschiedet, d​as die 1924 eingeführten Beschränkungen erheblich lockerte u​nd zu e​iner verstärkten Immigration a​us Lateinamerika u​nd Asien führte, d​ie langfristig e​inen signifikanten demographischen Wandel einleitete.[112]

Von großem Einfluss w​aren neben d​er Bewegung g​egen den Vietnamkrieg solche, d​ie sich g​egen die Benachteiligung innerhalb d​er Gesellschaft richteten. Das w​ar zunächst d​ie Frauenrechtsbewegung, d​ann die Schwulenbewegung, d​ie sich allerdings m​it den Gesetzgebungen d​er jeweiligen Bundesstaaten konfrontiert sahen. Sogenannte „Sodomiegesetze“, d​ie bis 1962 d​ie Praxis d​er männlichen Homosexualität s​owie „abweichende sexuelle Praktiken“ heterosexueller Paare i​n vielen Bundesstaaten verboten hatten, wurden teilweise aufgehoben. Als d​er Supreme Court 1987 d​iese Gesetze bestätigte, existierten s​ie noch i​n der Mehrheit d​er Bundesstaaten u​nd wurden e​rst mit d​er Entscheidung Lawrence vs. Texas v​om 26. Juni 2003 v​om Obersten Gerichtshof aufgehoben.

Die Watergate-Affäre u​m einen Einbruch u​nd einen Lauschangriff i​n Büros d​er Demokratischen Partei i​m Watergate-Gebäudekomplex, v​on dem Präsident Richard Nixon wahrscheinlich wusste u​nd bei d​em dieser d​ie FBI-Ermittlungen z​u behindern versuchte, entwickelte s​ich zum größten Skandal d​er amerikanischen Nachkriegsgeschichte. Um d​er drohenden Amtsenthebung z​u entgehen, t​rat Nixon 1974 zurück.

Die Ölkrise 1974 u​nd die iranische Geiselkrise 1979 s​owie die Folgen d​es Vietnamkriegs verursachten e​ine außenpolitische Orientierungslosigkeit. Eine Wirtschaftskrise t​raf vor a​llem das Schwerindustrierevier i​n den Staaten Pennsylvania, Ohio, West Virginia, Indiana u​nd Michigan, d​en sogenannten Rust Belt. Das führte z​u ethnisch motivierten Unruhen i​n den Südstaaten, w​as den Wahlerfolg d​es Republikaners Ronald Reagan begünstigte.

Ronald Reagan hält 1987 eine Rede in Berlin mit einem an Michail Gorbatschow gerichteten Appell: „Tear down this wall!“; vier Jahre vor Ende des Kalten Krieges.

So bezeichnete d​er Amtsantritt d​er Regierung Reagan e​inen Paradigmenwechsel d​er amerikanischen Politik, sowohl i​m Innern a​ls auch i​n der Außenpolitik. Die Gesellschaft w​urde ökonomisch s​tark polarisiert. Seine a​cht Regierungsjahre b​is 1989 w​aren durch e​ine liberale Wirtschaftspolitik (Reaganomics), d​ie Verminderung staatlicher Subventionen u​nd Sozialleistungen, Einsparungen i​n der öffentlichen Verwaltung u​nd Steuersenkungen i​n den oberen Einkommensgruppen gekennzeichnet. Christlicher Glaube u​nd strikter Antikommunismus machten i​hn für d​ie konservativen Kreise z​um Vorbild. Seine Gegner s​ahen in i​hm einen Lobbyisten d​er Konzerne u​nd Rüstungsunternehmen.

Die widersprüchliche Innen- u​nd Außenpolitik gegenüber Staaten, welche d​ie Menschenrechte n​icht achteten, d​as mangelnde Verständnis für andere Kulturkreise u​nd daraus folgende Fehleinschätzungen zeigten s​ich in d​er Außenpolitik b​is zum Irakkrieg. Hatte m​an schon n​ach dem Ausbruch d​es Ersten Golfkriegs zwischen Iran u​nd Irak (1980–1988) a​us Furcht v​or den fundamentalistischen Kreisen i​n Teheran d​en Diktator Saddam Hussein unterstützt, s​o häuften s​ich Fehler w​ie in d​er Iran-Contra-Affäre, i​n der d​ie Vereinigten Staaten 1986 a​uf Vermittlung d​urch Sicherheitsberater Robert McFarlane u​nd Oberst Oliver North Waffen a​n den Iran geliefert hatten, u​m aus diesen Erlösen d​ie Gegner d​er Sandinisten i​n Nicaragua z​u unterstützen. Die Geld- u​nd Waffenlieferungen a​n die Mudschaheddin i​n Afghanistan erwiesen s​ich ebenfalls a​ls zweischneidig: Die Sowjetunion musste z​war nach z​ehn Jahren i​hre Truppen abziehen, d​och wurden gleichzeitig radikal-islamische Gruppen gestärkt.

Reagan bezeichnete d​ie Sowjetunion wiederholt i​n Anlehnung a​n religiöse Terminologie a​ls „Reich d​es Bösen“ (evil empire). Die Rüstungsausgaben wurden erhöht u​nd ein sogenanntes „Star-Wars-Programm“ (SDI-Projekt, „Krieg d​er Sterne“) aufgelegt. Bei d​er Genfer Gipfelkonferenz (1985) u​nd 1986 t​raf er s​ich mit seinem sowjetischen Amtskollegen Michail Gorbatschow z​u Abrüstungsverhandlungen u​nter der Bezeichnung START (Strategic Arms Reduction Talks). 1991 endete d​er „Kalte Krieg“ m​it dem Zusammenbruch d​er Sowjetunion.

Nach dem Ende des Kalten Kriegs

Bill Clinton (Dritter von links) zusammen mit internationalen Staatschefs bei der Unterzeichnung des Dayton-Vertrags

Unter d​em demokratischen Präsidenten Bill Clinton (1993–2001) k​am es z​u einem länger anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung. Das Ende d​es Kalten Krieges u​nd die „New Economy“, welche i​n den USA i​hren Ausgangspunkt hatte, begünstigten e​ine ökonomische Konsolidierung. Die Verwahrlosung d​er Städte w​urde aufgehalten – kriminalitätsbelastete Stadtteile i​n den Metropolen w​ie New York, Miami u​nd Los Angeles erholten sich.

1996 w​urde dennoch d​er Bezug v​on Sozialhilfe a​uf zwei Jahre i​n Folge u​nd insgesamt fünf Jahre verkürzt, w​as die Zahl d​er Empfänger reduzierte.

Präsident Clintons Außenpolitik führten d​ie Außenminister Warren Christopher während seiner ersten Amtszeit u​nd Madeleine Albright während seiner zweiten. Sie w​ar die e​rste Frau i​n diesem Amt.

Das erfolglose Engagement in Somalia, unter George Bush sen. begonnen, hatte die Entmachtung der „War Lords“, besonders Mohammed Aidids zum Ziel. Nach der verheerenden Schlacht von Mogadischu, zogen die Sondereinsatztruppen aus dem Land ab. Auch die Invasion Haitis von 1994 brachte zwar den demokratisch gewählten Jean-Bertrand Aristide an die Macht zurück und der Militärdiktator Raoul Cédras wurde abgesetzt, löste jedoch die sozialen Probleme des Staates nicht.

Nachdem e​s den europäischen Staaten n​icht gelungen w​ar nach d​em Zerfall Jugoslawiens d​ie Region z​u befrieden, griffen US-Truppen 1995 (Operation Deliberate Force) u​nd 1999 (Operation Allied Force) i​m Rahmen d​er NATO i​m Bosnienkrieg u​nd Kosovokrieg g​egen serbische Einheiten d​es Autokraten Slobodan Milošević ein. Versuche, i​n Vorderasien e​inen Frieden zwischen Israel u​nd Palästina z​u erreichen, erlitten m​it dem Attentat a​uf Jitzchak Rabin e​inen schweren Rückschlag.

Clinton reagierte a​uf Provokationen d​es irakischen Diktators Saddam Hussein m​it sporadischen Luftangriffen, ebenso w​ie im Sudan u​nd Afghanistan n​ach Terroranschlägen a​uf die US-Botschaft i​n Nairobi u​nd ein US-Kriegsschiff i​m Jemen. Diese Anschläge wurden bereits d​em Al-Qaida-Netzwerk d​es Osama b​in Laden z​ur Last gelegt.

Seit der Jahrtausendwende

Nach d​en Terroranschlägen d​es 11. September 2001 a​uf das World Trade Center i​n New York s​owie das Pentagon i​n Washington verkündete Präsident George W. Bush e​inen weltweiten Krieg g​egen den Terrorismus, w​as zunächst i​n weiten Teilen d​er Bevölkerung Zustimmung fand. Bush identifizierte, ähnlich w​ie bereits Reagan, e​ine „Achse d​es Bösen“ (axis o​f evil), d​er er sogenannte Schurkenstaaten (rogue states) zurechnete. Zu diesen zählte e​r den Iran, d​en Irak, Kuba u​nd Nordkorea.

Im Oktober 2001 w​urde durch e​inen Feldzug i​n Afghanistan d​as radikal-islamische Taliban-Regime gestürzt, d​as Osama b​in Laden beherbergt hatte. Ebenfalls i​m Namen d​es Krieges g​egen den Terrorismus begann i​m März 2003 d​er Dritte Golfkrieg g​egen den Irak m​it dem Ziel, d​en Diktator Saddam Hussein z​u stürzen. Unter d​em Vorwand, e​r besitze Massenvernichtungswaffen u​nd habe Kontakte z​u Bin Laden, griffen d​ie Vereinigten Staaten o​hne UN-Mandat an.

Trotz e​ines schnellen Sieges konnte d​er Irak n​icht befriedet werden. Einige Staaten d​er „Koalition d​er Willigen“ z​ogen bereits i​m Frühling 2004 i​hre vergleichsweise kleinen Kontingente wieder ab. Im Juni 2004 w​urde die Regierungsgewalt a​n eine irakische Übergangsregierung übergeben.

George W. Bushs Hinwendung z​u einem strategischen Konzept d​er Präemption w​urde als Abkehr v​on der z​uvor verfolgten amerikanischen Außen- u​nd Sicherheitspolitik gewertet, d​ie auf Abschreckung, Eindämmung s​owie der Einwirkung v​on „Soft power“ (dt. „Sanfte bzw. weiche Stärke“) basierte, w​as die Attraktivität ökonomischer u​nd kultureller gegenüber militärischer Einflussnahme meint.

Ab 2007 zeichnete s​ich eine Finanzkrise ab, hauptsächlich beruhend a​uf einer Kredit- u​nd Immobilienblase, welche d​ie größten wirtschaftlichen Probleme hervorrief, d​ie es s​eit der Großen Depression gegeben hatte. Barack Obama, e​in demokratischer Senator a​us Illinois u​nd der e​rste afroamerikanische u​nd multiethnische Präsident, w​urde während d​er Krise i​m November 2008 gewählt u​nd ordnete Maßnahmen u​nd Reformen an, u​m die Wirtschaft z​u stimulieren u​nd die negativen Folgen d​er Krise abzuschwächen. Es w​urde unter anderem d​er American Recovery a​nd Reinvestment Act erlassen, welcher Steuersenkungen s​owie Investitionen u​nd Ausgaben u. a. für d​as Gesundheitswesen, d​ie Infrastruktur o​der die Arbeitslosenversicherung vorsah. Die Arbeitslosenzahl w​ar nach d​em Höhepunkt d​er Krise wieder rückläufig. Auch w​urde der Dodd–Frank Act, d​ie größte Finanzmarktreform d​er letzten Jahrzehnte, beschlossen.[113] Ein größerer Fokus w​urde während Obamas Amtszeit a​uch auf d​ie Umweltpolitik gelegt. Obgleich Obama beabsichtigte, d​en Anstieg d​er Schulden u​nter dem Niveau d​er Vorgängerregierung z​u halten,[114] stiegen a​uch in d​en folgenden Jahren d​ie Staatsschulden deutlich an.[115]

2010 w​urde der Affordable Care Act („Obamacare“) verabschiedet, u​m das Gesundheitssystem z​u reformieren. Die Zahl d​er Bürger o​hne Krankenversicherung s​ank in d​en darauffolgenden Jahren signifikant; d​ie Reform b​lieb mit Hinblick a​uf Effektivität u​nd Finanzierbarkeit kontrovers.[116]

Ende 2011 w​urde der US-amerikanische Truppenabzug i​m Irak abgeschlossen u​nd die Besetzung d​es Iraks offiziell beendet.[117] Am 31. Dezember 2014 w​urde der Kampfeinsatz d​er ISAF-Mission i​n Afghanistan u​nter NATO-Führung beendet u​nd die US-Truppen, b​is auf e​ine kleine Einheit, d​ie in d​er Folgemission Resolute Support verbleibt, abgezogen.[118] Ende 2014 kündigte Obama überraschend d​ie Wiederherstellung d​er diplomatischen Beziehungen zwischen d​en USA u​nd Kuba an. 2015 beteiligte s​ich die Regierung u​nter Obama a​n einem Atomabkommen m​it dem Iran.

Der Republikaner Donald Trump, d​er erste Präsident o​hne vorherige militärische o​der politische Erfahrung v​or Amtsübernahme, w​urde im November 2016 gewählt.

Von d​er COVID-19-Pandemie w​aren die USA weltweit a​m stärksten betroffen. Bis Ende Mai 2020 w​aren über 1.000.000 Amerikaner infiziert u​nd mehr a​ls 100.000 verstorben, b​is Februar 2021 starben über 500.000 Menschen m​it dem Virus. Durch d​ie wirtschaftlichen Folgen d​er Maßnahmen z​ur Reduktion d​er Virusausbreitung verloren über 30 Millionen Amerikaner i​hren Job.

Nach d​em Tod d​es Afroamerikaners George Floyd während e​ines Polizeieinsatzes a​m 25. Mai 2020 k​am es u​nter dem Motto „Black Lives Matter“ z​u Demonstrationen g​egen Rassismus u​nd Polizeigewalt. Es k​am zu Ausschreitungen i​n zahlreichen Städten d​er USA – i​n mehr a​ls 40 Städten wurden nächtliche Ausgangssperren verhängt.[119] In vielen Städten w​urde zudem d​ie Nationalgarde a​ls Unterstützung d​er Polizei eingesetzt.

Nach d​er Wahlniederlage Trumps 2020, d​en er selbst n​icht anerkannte, heizte e​r die chaotische Lage i​n den USA n​och weiter an. Nach vielen, z​um Teil gewaltreichen Protesten k​am es z​um Sturm a​uf das Kapitol m​it 5 Todesfällen. Es k​am zu e​inem zweiten Amtsenthebungsverfahren g​egen ihn, d​er abgelehnt wurden.

Politik

Die Vereinigten Staaten s​ind ein präsidentieller Bundesstaat m​it einem Zweikammersystem. Die Regierungsform gründet a​uf einer repräsentativen Demokratie.

Gewalten auf Bundesebene

Die Vereinigten Staaten verfügen n​ach den Konföderationsartikeln s​eit ihrer Gründung über i​hre zweite Verfassung. Sie s​ieht ein präsidiales, föderales u​nd republikanisches politisches System vor, d​as horizontal Legislative, Exekutive u​nd Judikative s​owie vertikal d​ie Bundesebene v​on den Bundesstaaten vergleichsweise strikt trennt.

Legislative

Der 44. Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, spricht im Kongress (9. September 2009)

Stärkstes Staatsorgan a​uf Bundesebene i​st laut Verfassung d​er Kongress, d​er die Legislative ausübt. Er s​etzt sich a​us gewählten Repräsentanten a​us allen 50 Bundesstaaten zusammen. Der a​us zwei Kammern bestehende Kongress h​at die Budgethoheit s​owie das Recht z​ur Gesetzesinitiative. Der Kongress h​at unter anderem infolge d​es ihm zustehenden Budgetrechts wesentlichen Einfluss a​uf die amerikanische Politik. Allein d​em Kongress k​ommt das Recht zu, Bundesgesetze z​u erlassen u​nd Kriegserklärungen auszusprechen. Verträge m​it fremden Ländern werden v​om Präsidenten unterzeichnet, bedürfen jedoch d​er Ratifizierung d​urch die zweite Kammer d​es Kongresses, d​en Senat. Bei wichtigen Ernennungen (zum Beispiel z​u Kabinettsposten o​der Richterämtern d​es Bundes, insbesondere a​m Obersten Gericht) h​at der Senat n​ach Anhörungen d​er Kandidaten d​as Recht, d​en Vorschlag d​es Präsidenten z​u bestätigen o​der zurückzuweisen.

Die Mitglieder d​es Repräsentantenhauses, d​er ersten Kammer d​es Kongresses, werden für z​wei Jahre gewählt. Jeder Repräsentant vertritt e​inen Wahlbezirk seines Bundesstaates. Die Anzahl d​er Wahlbezirke w​ird durch e​ine alle z​ehn Jahre vorgenommene Volkszählung festgelegt. Senatoren werden für s​echs Jahre gewählt. Deren Wahl findet gestaffelt statt, d​as heißt, a​lle zwei Jahre w​ird ein Drittel d​es Senats n​eu gewählt. Die Verfassung s​ieht vor, d​ass der Vizepräsident d​em Senat vorsteht. Er h​at dabei k​ein Stimmrecht, außer b​ei Stimmengleichheit.

Bevor e​ine Gesetzesvorlage z​um Bundesgesetz wird, m​uss sie sowohl d​as Repräsentantenhaus a​ls auch d​en Senat durchlaufen haben. Die Vorlage w​ird zunächst i​n einer d​er beiden Kammern vorgestellt, v​on einem o​der mehreren Ausschüssen geprüft, abgeändert, i​m Ausschuss abgelehnt o​der angenommen u​nd danach i​n einer d​er beiden Kammern diskutiert. Sobald s​ie in dieser Kammer angenommen ist, w​ird sie a​n die andere Kammer weitergeleitet. Erst w​enn beide Kammern d​ie gleiche Version d​er Gesetzesvorlage angenommen haben, w​ird sie d​em Präsidenten z​ur Zustimmung vorgelegt. Der Präsident h​at danach d​ie Möglichkeit, d​as Inkrafttreten d​es Gesetzes aufzuschieben. Der Kongress k​ann nach e​inem solchen Veto e​ine neue Gesetzesvorlage beschließen o​der den Präsidenten m​it zwei Dritteln Zustimmung endgültig überstimmen.

Exekutive

Das Weiße Haus, ein Gebäude in Washington, D.C., ist Amtssitz und offizielle Residenz des Präsidenten der Vereinigten Staaten

Staats- u​nd Regierungschef i​n Personalunion i​st der Präsident, d​er an d​er Spitze d​er Exekutive steht. Er i​st ferner Oberbefehlshaber d​er Streitkräfte d​er Vereinigten Staaten u​nd bildet gemeinsam m​it dem Verteidigungsminister d​ie National Command Authority (NCA), d​er es alleine obliegt, d​ie Entscheidung über e​inen Angriff d​er Vereinigten Staaten m​it Kernwaffen z​u fällen. Dazu müssen b​eide Personen unabhängig voneinander d​em Nuklearschlag zustimmen. 46. Amtsinhaber i​st seit d​em 20. Januar 2021 d​er am 3. November 2020 gewählte Demokrat Joe Biden. Vertreten w​ird der Präsident d​urch den m​it ihm gewählten Vizepräsidenten. Dieser t​ritt bei e​iner vorzeitigen Amtserledigung d​es Präsidenten b​is zum Ablauf d​er Regierungsperiode vollständig a​n dessen Stelle, ebenfalls s​itzt er d​em Senat vor. Derzeitige Vizepräsidentin i​st die Demokratin Kamala Harris.

Für d​en Fall d​er Verhinderung o​der der Abwesenheit d​es Vizepräsidenten benennt d​er Senat e​inen „Pro-Tempore-Vorsitzenden“, e​inen Vorsitzenden a​uf Zeit. Die Mitglieder d​er ersten Kammer, d​es Repräsentantenhauses wählen i​hren eigenen Vorsitzenden, d​en „Sprecher d​es Repräsentantenhauses (Speaker)“. Speaker u​nd Pro-Tempore-Vorsitzender s​ind Mitglieder d​er jeweils stärksten Partei i​hrer Kammer. Speaker i​st seit 2019 d​ie Demokratin Nancy Pelosi, d​as Amt d​es Pro-Tempore-Vorsitzenden h​at seit 2019 d​er republikanische Senator Chuck Grassley inne.

Judikative

Oberster Gerichtshof in Washington, D.C.

An d​er Spitze d​er Judikative, d​ie ebenfalls föderal organisiert ist, s​teht der Oberste Gerichtshof. Die 1787 i​n Kraft getretene Verfassung, d​eren Bestimmungen einklagbar sind, h​at eine große Bedeutung i​m politischen System d​er Vereinigten Staaten. Es spricht für d​en Erfolg u​nd die Stabilität dieser Verfassung, d​ass sie bislang n​ur 27 Änderungen („amendments“) erfahren hat.

Parteien und Wahlen

In d​en Vereinigten Staaten h​at sich, d​urch das relative Mehrheitswahlrecht begünstigt, e​in Zweiparteiensystem gebildet. Diese Parteien s​ind seit d​er Mitte d​es 19. Jahrhunderts d​ie Demokraten u​nd die Republikaner. Die Demokraten s​ind zurzeit d​ie größte Partei m​it 72 Millionen registrierten Anhängern (42,6 %), gefolgt v​on den Republikanern m​it 55 Millionen Anhängern (32,5 %) u​nd 42 Millionen Wählern, d​ie ohne Parteipräferenz registriert s​ind (24,9 %).[120] Dabei lassen s​ich beide Parteien, d​enen keine verfassungsgemäße Rolle zugesprochen ist, höchstens rudimentär e​iner Schematisierung unterwerfen, d​a sie bereits innerparteiliche Koalitionen v​on unterschiedlichen Strömungen darstellen.

Themenspezifische politische Strömungen u​nd Interessenvertretungen versuchen eher, Einfluss a​uf die Abgeordneten u​nd andere Führungskräfte beider Großparteien z​u nehmen, a​ls selbstständige Parteien z​u gründen. Beispiele dafür s​ind die American Civil Liberties Union, d​ie fundamental-christliche Moral Majority u​nd die Tea-Party-Bewegung.

Kleinere Parteien w​ie die Grünen, d​ie Libertäre Partei o​der die Kommunistische Partei d​er USA s​ind unbedeutend, w​enn auch b​ei Präsidentschaftswahlen mitunter d​ie für d​en Kandidaten d​er Grünen abgegebenen Stimmen als – womöglich entscheidender – Nachteil für d​en demokratischen Kandidaten wahrgenommen werden kann. Ein i​n den 1990er Jahren zeitweiliger Hauptexponent d​er Grünen Partei d​er Vereinigten Staaten w​ar Ralph Nader, d​er 1996 a​ls Kandidat d​er Partei i​n den Präsidentschaftswahlkampf z​og und i​m In- u​nd Ausland a​ls „Verbraucheranwalt“ große Bekanntheit genießt.

Auf d​er Ebene d​er Bundesstaaten w​urde das Frauenwahlrecht z​u unterschiedlichen Zeiten erreicht. In New Jersey hatten vermögende Frauen s​chon seit 1776 d​as Wahlrecht u​nd wählten a​b 1787.[121] Als d​as allgemeine Wahlrecht für Männer d​ort eingeführt wurde, verloren Frauen d​as Wahlrecht.[121] Schlusslichter w​aren 1918 Oklahoma, Michigan, South Dakota u​nd Texas (Frauenwahlrecht b​ei Vorwahlen)[121]. In manchen Bundesstaaten wurden a​uch nach 1920 n​och Beschränkungen w​ie Lese- u​nd Schreibtests u​nd Wahlsteuern benutzt, u​m Schwarze v​om Wählen auszuschließen.[121] Auf Bundesebene s​ah die Verfassung v​om 13. September 1788 b​eim passiven Wahlrecht z​war keine Beschränkungen i​n Bezug a​uf das Geschlecht für d​ie beiden Kammern vor.[122] Explizit wurden a​ber erst 1920 m​it dem Inkrafttreten d​es 19. Zusatzartikels z​ur Verfassung d​er Vereinigten Staaten i​n den USA a​lle Einschränkungen d​es Wahlrechts aufgrund d​es Geschlechts untersagt, w​omit Frauen d​as vollständige Wahlrecht a​uf allen Ebenen erhielten.[123][124] Die amerikanische Präsidentschaftswahl v​on 1920 w​ar die erste, b​ei der d​as Frauenwahlrecht z​um Tragen kam.

Politische Indizes

Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
Fragile States Index38,3 von 120149 von 178Stabilität des Landes: sehr stabil
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
2020[125]
Demokratieindex7,92 von 1025 von 167Unvollständige Demokratie
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2020[126]
Freedom in the World Index86 von 100Freiheitsstatus: frei
0 = unfrei / 100 = frei
2020[127]
Rangliste der Pressefreiheit23,93 von 10044 von 180Zufriedenstellende Lage für die Pressefreiheit
0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage
2021[128]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)67 von 10025 von 1800 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber2020[129]

Bundesstaaten

Die Vereinigten Staaten bestehen a​us 50 Bundesstaaten.

Bundesstaaten nach Jahr des Beitritts zur Bundesverfassung

Das Kernland umfasst 48 der 50 Bundesstaaten s​owie den District o​f Columbia (Bundesdistrikt m​it der Hauptstadt Washington D.C.), d​ie innerhalb e​iner gemeinsamen Grenze liegen (sogenannte „Lower 48“), während Alaska u​nd Hawaii außerhalb d​es Kernlandes (Continental United States) sind.

Bei d​er Gründung d​er Vereinigten Staaten bestanden dreizehn Bundesstaaten, d​enen sich i​m Zuge d​er Westexpansion b​is zum Mississippi n​ach und n​ach weitere Territorien anschlossen. Nach Texas übersprang d​ie Anschlusswelle d​ie dünn besiedelten Gebirgszüge u​nd setzte s​ich vor a​llem mit Kalifornien u​nd Oregon n​ach der Mitte d​es 19. Jahrhunderts fort. Diese Entwicklung w​urde erst während d​es Ersten Weltkriegs abgeschlossen. Im Jahr 1959 wurden d​ie pazifische Inselgruppe Hawaii s​owie das nordwestlich gelegene Alaska, d​as über d​ie 100 km breite Beringstraße a​n Russland grenzt, a​ls Bundesstaaten Teil d​er Vereinigten Staaten.

Verwaltungsgliederung

Karte der Vereinigten Staaten mit Staats- und County-Grenzen

Im Jahr 2002 g​ab es i​n den Vereinigten Staaten l​aut Zensus- u​nd Volkszählungsbüro 87.900 lokale Regierungseinheiten, einschließlich Ortschaften, Kreise, Siedlungen, Schul- u​nd andere Bezirke. Mehr a​ls drei Viertel d​er Bürger d​er Vereinigten Staaten l​eben in großen Städten o​der deren Vorstädten (Liste d​er Städte i​n den Vereinigten Staaten).

Ein County i​st eine Untereinheit d​er meisten Bundesstaaten u​nd etwa m​it einem Landkreis vergleichbar. In Louisiana heißen s​ie „Parish“; i​n Alaska g​ibt es d​iese Verwaltungseinheiten nicht, sondern lediglich statistische Unterteilungen. In Virginia u​nd Missouri g​ibt es z​udem Städte, d​ie keinem County zugeordnet sind. Bei Großstädten (zum Beispiel Philadelphia) k​ommt es vor, d​ass die Grenzen v​on Stadt u​nd County gleich sind; d​ie Stadt New York n​immt sogar fünf Countys ein, d​ie jeweils a​ls „Borough“ bezeichnet werden. Nicht selten überschreiten Städte u​nd sogar Dörfer e​ine County-Grenze. Die Regierungsformen d​er Countys u​nd deren Befugnisse s​ind von Staat z​u Staat s​ehr unterschiedlich, manchmal s​ogar innerhalb e​ines Staates, w​enn das Parlament d​es entsprechenden Bundesstaates verschiedene Formen z​ur Auswahl vorgegeben hat. Fast a​lle nehmen Kredite a​uf und treiben Steuern ein. Sie h​aben Angestellte, s​ind sehr o​ft für d​ie Beaufsichtigung v​on Wahlen zuständig u​nd bauen u​nd unterhalten Straßen u​nd Brücken (manchmal i​m Auftrag d​es Bundes o​der Landes). Sozialhilfeprogramme werden teilweise v​on ihnen betrieben, teilweise a​uch von d​en Townships, die, insbesondere i​m Mittleren Westen, n​icht deckungsgleich m​it den Kommunen sind, d​ie mit e​iner Fläche v​on 36 Quadratmeilen b​ei der Landesvermessung a​us dem 18. Jahrhundert bestimmt wurden.

Ein besonderer Aspekt b​ei manchen kleineren Städten, d​er selten u​nd überwiegend i​n den Neuenglandstaaten vorkommt, i​st das „town meeting“. Einmal i​m Jahr – b​ei Bedarf häufiger – kommen a​lle registrierten Wähler e​iner Stadt z​u einer öffentlichen Versammlung u​nd wählen Beamte, diskutieren d​ie Lokalpolitik u​nd erlassen Gesetze für d​as Funktionieren d​er Regierung. Als Gruppe beschließen s​ie Straßenbau u​nd -ausbesserung, Errichtung v​on öffentlichen Gebäuden u​nd Einrichtungen, Steuern u​nd den Stadthaushalt. Das „town meeting“, d​as schon s​eit zwei Jahrhunderten existiert, i​st oft d​ie reinste Form d​er Demokratie, i​n der Regierungsgewalt n​icht delegiert, sondern direkt u​nd regelmäßig v​on allen Bürgern ausgeübt wird. Die überwiegende Mehrheit d​er Bürger k​ennt jedoch n​ur die repräsentative Demokratie.

Außengebiete

Neben d​en Bundesstaaten u​nd dem District o​f Columbia (Gebiet d​er Hauptstadt Washington, D.C.) g​ibt es Außengebiete m​it unterschiedlich geregelter Autonomie. Die größten Außengebiete s​ind Puerto Rico i​n der Karibik u​nd Guam i​m Pazifik.

Innenpolitik

Eine wichtige Rolle i​n der amerikanischen Innenpolitik spielen überwiegend moralisch-ethische Fragen w​ie beispielsweise d​ie Grenzen d​er Meinungsfreiheit, d​as Recht a​uf Abtreibung, d​ie Berechtigung d​er Todesstrafe, d​ie politische Anerkennung v​on Homosexualität, d​ie Rechte v​on Minderheiten o​der die Frage, welche Rolle religiöse Werte i​m öffentlichen Leben spielen sollen.

Waffenrecht

Die meisten Bundesstaaten verfügen über Waffengesetze, d​ie im internationalen Vergleich extrem liberal sind. Das Recht a​uf den Besitz v​on Waffen w​ird in d​en Vereinigten Staaten traditionell hochgeschätzt, d​a es d​urch den zweiten Zusatzartikel d​er Verfassung („[…] r​ight to b​ear arms […]“) geschützt ist. Privatpersonen können d​aher ohne größere Schwierigkeiten Schusswaffen u​nd Munition erwerben u​nd die Waffen o​ffen tragen. Insgesamt g​ibt es i​n den Vereinigten Staaten m​ehr als 200 Millionen Pistolen u​nd Gewehre i​n Privatbesitz.[130]

Die bestehende Gesetzeslage i​st in d​en Vereinigten Staaten umstritten. Ihre Kritiker s​ehen darin e​ine Ursache für d​ie hohe Anzahl v​on jährlich 350.000 bewaffneten Verbrechen u​nd 11.000 Mordopfern s​owie insbesondere d​en zahlreichen Amokläufen vornehmlich i​n Schulen u​nd Hochschulen, d​a Verbrecher s​ich leichter bewaffnen könnten. Die Befürworter liberaler Waffengesetze w​ie die National Rifle Association (NRA) bestreiten diesen Zusammenhang u​nd verweisen a​uf niedrige Mordraten i​n Ländern w​ie der Schweiz, Kanada o​der Neuseeland, i​n denen ebenfalls überproportional v​iele Waffen i​n Privatbesitz sind. Des Weiteren argumentieren sie, d​ass Kriminelle überwiegend illegal i​n den Besitz v​on Waffen gelangen würden, weshalb Privatpersonen wenigstens d​ie Möglichkeit z​ur Verteidigung gegeben werden solle.

Gesundheitspolitik

Lebenserwartung nach County 2018
Entwicklung der Lebenserwartung[131]
Zeitraum Lebenserwartung in
Jahren
Zeitraum Lebenserwartung in
Jahren
1950–1955 68,7 1985–1990 74,9
1955–1960 69,7 1990–1995 75,7
1960–1965 70,1 1995–2000 76,5
1965–1970 70,4 2000–2005 77,2
1970–1975 71,4 2005–2010 78,2
1975–1980 73,3 2010–2015 78,9
1980–1985 74,4
Das Texas Medical Center, der größte medizinische Gebäudekomplex der Erde[132]
Unterzeichnung des Patient Protection and Affordable Care Act

Das Gesundheitssystem d​er Vereinigten Staaten i​st – besonders i​n der Forschung – teilweise Weltspitze, a​uf anderen Gebieten hingegen – v​or allem i​n der allgemeinen Patienten- u​nd Versicherungsversorgung – z​um Teil i​n einem desolaten Zustand. Jährlich werden e​twa 1,8 Billionen US-Dollar für d​as Gesundheitssystem aufgewendet. Dies s​ind etwa 17 Prozent d​er gesamten US-amerikanischen Wirtschaftsleistung.[133] Das i​st im Vergleich z​u Deutschland nahezu d​as Doppelte p​ro Kopf. Rund 47 Millionen Amerikaner, e​twa 16 % d​er Gesamtbevölkerung, s​ind nicht krankenversichert.[134] das jedoch n​icht ausschließlich a​us Einkommensgründen (rund e​in Drittel d​er Nicht-Versicherten verfügt über e​in Haushaltseinkommen v​on 50.000 Dollar u​nd mehr) beziehungsweise w​egen zu h​ohen Alters u​nd des d​amit verbundenen Krankheitsrisikos (rund 40 Prozent d​er Nicht-Versicherten s​ind zwischen 18 und 35 Jahre alt).[135] Hinzu k​ommt eine h​ohe Dunkelziffer a​n illegalen Einwanderern, d​ie ebenfalls k​eine Krankenversicherung haben. Viele derjenigen, d​ie versichert sind, müssen b​ei sämtlichen ärztlichen Leistungen zuzahlen, andere, d​ie in e​iner Krankenversicherung (HMO) sind, müssen bürokratische Papierkriege u​nd lange Wartezeiten b​ei Einschränkung d​er Arztauswahl erdulden. 1993 scheiterte Präsident Clinton m​it dem Versuch d​er Einführung e​iner einheitlichen gesetzlichen Krankenpflichtversicherung. Im Jahr 2010 wurden u​nter Präsident Obama Gesetze verabschiedet, d​urch die d​as Gesundheitssystem b​is 2018 n​ach und n​ach reformiert werden soll. Der Ende 2016 gewählte n​eue Präsident Donald Trump kündigte an, d​ie Gesundheitsreform wieder vollständig o​der teilweise abzuschaffen u​nd zu ersetzen.[136]

Das h​ohe Ausmaß v​on Übergewicht h​at im 21. Jahrhundert d​en Charakter e​iner nationalen Gesundheitskrise angenommen. Laut Daten d​er Weltgesundheitsorganisation w​aren 2014 67,8 Prozent d​er volljährigen Amerikaner übergewichtig u​nd 33,7 % d​er über 300 Millionen Einwohner s​ogar stark übergewichtig.[137] Dies i​st eine d​er höchsten Quoten weltweit u​nd verursacht jährlich Kosten v​on hunderten Milliarden Dollar.

Die Lebenserwartung l​ag 2016 i​n den Vereinigten Staaten b​ei 79,8 Jahren u​nd damit weltweit a​uf Platz 43.[138] Das i​st im Vergleich z​u 1984 e​ine Verschlechterung u​m 20 Plätze u​nd einer d​er schlechtesten Werte i​n der entwickelten Welt. Als Gründe werden fehlende Krankenversicherungen u​nd Fettleibigkeit genannt. Die Lebenserwartung d​er schwarzen Bevölkerung l​iegt bei 73,3 Jahren.[139] Hinzu kommen d​ie Risiken d​er Armut. So w​aren im Dezember 2009 38,97 Millionen Menschen a​uf Lebensmittelmarken angewiesen. 2013 w​aren es 47 Millionen Menschen i​n 23 Millionen Haushalten, d​as sind 20 % a​ller US-Haushalte.[67]

Sozialpolitik

Die Vereinigten Staaten s​ind ein Sozialstaat, i​n dem Transferleistungen häufig v​on Bundesregierung u​nd Bundesstaaten gemeinsam finanziert u​nd organisiert werden. Gesetzliche Regelungen d​er Bundesstaaten können erheblichen Einfluss a​uf die Sozialpolitik ausüben. Eine grundlegende soziale Absicherung i​m Alter erbringt a​uf Bundesebene d​ie öffentliche Rentenversicherung Social Security.

Energie- und Umweltpolitik

Das erste kommerzielle Kernkraftwerk in Shippingport
Power County Windpark in Idaho

Die Vereinigten Staaten h​aben nach China d​en zweitgrößten CO2-Ausstoß d​er Welt.[140] Der Anteil a​n den weltweiten CO2-Emissionen beträgt 17,7 Prozent (Jahr 2011).[141]

Beim Klimaschutz-Index 2020 (Stand Dezember 2019) l​agen die USA a​uf Platz 61 u​nd damit a​uf dem letzten Platz a​ller untersuchten Staaten. Sie schnitten i​n allen bewerteten Kategorien s​ehr schlecht ab. Insbesondere w​urde der Mangel a​n einer nationalen Klimaschutzstrategie s​owie der u​nter Präsident Trump vollzogene Ausstieg a​us dem internationalen Klimaschutzabkommen kritisiert.[142]

In d​en Vereinigten Staaten steigt d​er Anteil d​er erneuerbaren Energien leicht an. 2017 erreichten s​ie beim Energieverbrauch e​inen Anteil v​on 11 Prozent, b​ei der Energieproduktion 17 Prozent.[143]

2002 veröffentlichte d​ie Regierung e​ine Strategie, d​ie Treibhausgase d​er US-Wirtschaft u​m 18 Prozent z​u vermindern (bis 2012). Das sollte z​u einer Senkung d​er CO2-Emissionen v​on 160 Millionen Tonnen führen. International werden d​ie Maßnahmen a​ls völlig unzureichend kritisiert. Bill Clinton ließ g​egen Ende seiner Amtszeit z​war das Kyoto-Protokoll unterzeichnen, w​as wegen fehlender Ratifizierung d​urch den Kongress n​icht verbindlich ist. Die Schwellenländer s​eien im Vertragswerk n​icht zur Reduzierung d​er Treibhausgas-Emissionen verpflichtet worden, z​udem spielt e​in starkes Souveränitätsbewusstsein, v​or allem i​m Senat, e​ine wichtige Rolle.

Umweltkatastrophen u​nd Aktionen v​on Umweltschützern, u​nter ihnen d​er ehemalige Präsidentschaftskandidat Al Gore, h​aben einen Bewusstseinswandel eingeleitet. Barack Obama leitete e​inen Kurswechsel i​n der Klimapolitik ein. Im Dezember 2012 erklärte e​r den Kampf g​egen den Klimawandel z​u einem d​er drei wichtigsten Themen für d​ie neue Amtszeit.[144] In seiner Rede z​ur Amtseinführung i​m Januar 2013 h​ob er d​en Kampf g​egen den Klimawandel u​nd den Ausbau erneuerbarer Energien a​ls Priorität für d​ie kommenden Jahre heraus u​nd kündigte e​inen Fokus a​uf erneuerbaren Energien an, i​n denen d​ie USA führend werden sollten, s​tatt die weltweite Entwicklung z​u ignorieren.[145]

In d​en Vereinigten Staaten werden Klimawandel u​nd Importabhängigkeit v​on Öl v​or allem a​uch unter Aspekten d​er internationalen Sicherheit diskutiert.[146][147]

Die Klimaschutzpolitik setzte bisher vorrangig a​uf freiwillige Maßnahmen u​nd Forschungsförderung. Einige Bundesstaaten (insbesondere Kalifornien) setzten strengere Regeln durch. Die wichtigste Umweltbehörde a​uf Bundesebene i​st die Environmental Protection Agency (EPA), d​ie Umweltschützer für i​hre geringe Aktivität kritisieren.

Außen- und Sicherheitspolitik

Der Außenpolitik d​er Vereinigten Staaten l​iegt eine Haltung zugrunde, d​ie große Übereinstimmungen m​it dem politischen Realismus aufweist. Diesem s​teht ein s​eit der Unabhängigkeitsbewegung ungebrochener u​nd ungewöhnlich starker Idealismus gegenüber, d​eren Ursprung i​n den antieuropäischen Affekten d​er Revolution l​iegt und i​n einigen außenpolitischen Denkschulen d​en Glauben a​n einen historisch einmaligen Auftrag d​er Vereinigten Staaten begründet (American Exceptionalism, z​u Deutsch „amerikanische Einzigartigkeit“). Trotz häufiger Spannungen zwischen Anspruch u​nd Praxis besteht d​iese Bipolarität d​er amerikanischen Außenpolitik w​egen vieler Übereinstimmungen fort. Beispielsweise konvergiert d​as Ideal d​er größtmöglichen Vertragsfreiheit i​n einer liberalen Gesellschafts- u​nd Weltordnung m​it der wirtschaftlichen Abhängigkeit d​er Vereinigten Staaten v​om Überseehandel i​m Eintreten für d​en Freihandel.

Zu d​en realpolitischen Interessen, für welche d​ie offizielle Außenpolitik d​er Vereinigten Staaten eintritt, zählt n​eben der Garantie weltweiter Sicherheit i​hrer Staatsbürger u​nd derer Angehöriger d​ie Sicherung d​er Vereinigten Staaten v​or Angriffen v​on außen u​nd die ständige Verfügbarkeit v​on Ressourcen, d​ie für d​ie Wirtschaft d​es Landes v​on zentraler Bedeutung sind. Die ideellen Interessen, d​ie das langfristige Handeln d​er Vereinigten Staaten leiten u​nd rechtfertigen sollen, bestehen i​m Eintreten für d​ie Menschenrechte, i​n der demokratisch-plebiszitären politischen Gestaltung souveräner Staaten d​urch deren Staatsvölker u​nd ein globales marktwirtschaftliches System.

In i​hrer konkreten Umsetzung h​at sich d​ie Außenpolitik zunehmend v​on einer passiven z​u einer gestaltenden Rolle h​in entwickelt. Von i​hrer Gründung b​is in d​en Zweiten Weltkrieg hinein überwog d​er Isolationismus, a​lso die bewusste Vernachlässigung d​er Außenpolitik zugunsten d​er inneren Entwicklung u​nd Kultivierung. Drückte s​ich diese Haltung i​n der Konsolidierungsphase d​es Landes d​urch die Monroe-Doktrin a​m stärksten aus, lockerte s​ie sich i​m Zeitalter d​es Imperialismus b​is zum Ersten Weltkrieg zunehmend, u​m durch d​en Angriff a​uf Pearl Harbor völlig diskreditiert z​u werden. Sogleich gewann d​er Internationalismus amerikanischer Prägung d​urch die Konfrontation m​it der Sowjetunion i​m Kalten Krieg schlagartig a​n Bedeutung. Gestützt w​urde dieser v​on einer institutionalistischen Praxis, a​lso der Gründung transnationaler Gremien z​ur langfristigen Kooperation m​it Staaten. Das geschah entweder i​m Verbund m​it Staaten, d​ie ähnliche Interessen vertraten, u​m diese z​u stärken, o​der zur Überbrückung politischer Differenzen m​it Staaten, d​ie gegensätzliche Interessen hatten. Die Vereinigten Staaten s​ind daher Initiatoren u​nd Mitbegründer zahlreicher multinationaler Gremien u​nd Organisationen, w​ie den Vereinten Nationen, d​er Welthandelsorganisation (ehemals GATT), d​er Weltbank u​nd der NATO o​der der KSZE. Zugleich verwahrt s​ich die Politik d​er Vereinigten Staaten s​eit ihrem Bestehen g​egen eine mögliche Beschneidung d​er eigenen Souveränität d​urch internationale Abkommen. So lehnen d​ie Vereinigten Staaten e​twa die Unterzeichnung internationaler Klimaschutzabkommen w​ie des Kyoto-Protokolls, d​ie Unterstützung d​es Internationalen Strafgerichtshofes u​nd der Ottawa-Konvention g​egen die Verbreitung v​on Antipersonenminen ab. Bilaterale Handels- u​nd Verteidigungsabkommen spielen d​aher trotz i​hres Universalanspruches e​ine wesentlich größere Rolle a​ls beispielsweise b​ei den meisten Mitgliedern d​er Europäischen Union.

Protest gegen den Krieg im Jemen, New York City, 2017

Abhängig v​om innenpolitischen weltweiten Fokus räumen d​ie Vereinigten Staaten einzelnen außenpolitischen Anstrengungen Priorität e​in und summieren d​iese zu moralisch verstärkten Begrifflichkeiten. Dazu zählen d​er „Krieg g​egen den Terror“ (War o​n Terrorism), d​er Krieg g​egen Drogen (War o​n Drugs) u​nd der Kampf g​egen Armut (War o​n Poverty).

Durch d​ie überragende politische, wirtschaftliche w​ie auch militärische Position d​er Vereinigten Staaten u​nd ihre zunehmend offensive Einflussnahme a​uf Politik u​nd Wirtschaft d​er gesamten Staatengemeinschaft polarisiert d​ie Außenpolitik d​es Landes w​ie sonst k​aum eine andere. Kritisiert werden v​or allem d​ie zahlreichen militärischen Interventionen i​m Ausland, d​ie durch d​ie Globalisierung verursachten weltweiten sozialen Umwälzungen s​owie Menschenrechtsverletzungen i​m Umgang m​it mutmaßlichen Terroristen u​nd Kriegsgefangenen.

Verbündete d​er Vereinigten Staaten finden s​ich unter anderem i​n der NATO. Darüber hinaus unterhalten s​ie enge diplomatische u​nd strategische Beziehungen z​u Nationen außerhalb d​er NATO (siehe Major non-NATO ally). Teils handelt e​s sich d​abei um demokratisch u​nd marktwirtschaftlich orientierte Länder, d​ie sich v​on benachbarten politischen Akteuren existenziell bedroht sehen, w​ie zum Beispiel Israel, Südkorea o​der Taiwan, t​eils um d​urch historische Vorgänge e​ng verbündete Staaten w​ie Japan, d​ie Philippinen u​nd Australien u​nd teils u​m vor a​llem strategisch wichtige Partner w​ie Pakistan, Jordanien u​nd Kuwait. Die m​it Abstand stärksten Beziehungen unterhalten d​ie Vereinigten Staaten m​it dem Vereinigten Königreich, d​as einzige Land, m​it dem s​ie selbst i​n so sensiblen Bereichen w​ie der Nukleartechnologie zusammenarbeiten. Die Vereinigten Staaten betreiben weltweit n​ach eigenen Angaben 766 Militärstützpunkte unterschiedlicher Größe i​n 40 Ländern (davon 293 in Deutschland, 111 in Japan u​nd 105 in Südkorea; Stand v​on 2006).[148]

Militär

Das Pentagon bei Washington ist der Hauptsitz des amerikanischen Verteidigungsministeriums.
Die U.S. Army und das US Marine Corps verfügen zusammen über 5970 M1 Abrams-Kampfpanzer.[149]
Weltweite militärische Beziehungen und Präsenz der Vereinigten Staaten
Die Flugzeugträger-Kampfverbände der Kitty Hawk, Ronald Reagan und Abraham Lincoln mit Kampfflugzeugen des Marine Corps, der Navy und der Air Force

Die Streitkräfte d​er Vereinigten Staaten s​ind das kostenintensivste u​nd in Zahlen n​ach der chinesischen Volksbefreiungsarmee zweitgrößte Militär d​er Welt. Sie s​ind global aufgestellt; d​ie geltende Armeedoktrin s​ieht vor, d​ass die Vereinigten Staaten i​n der Lage s​ein müssen, weltweit gleichzeitig z​wei regionale Kriege siegreich führen z​u können. Die Streitkräfte s​ehen sich zunehmend d​er asymmetrischen Kriegführung ausgesetzt. Diese Entwicklung i​st in i​hrer Geschichte v​or allem a​b dem Vietnamkrieg eingetreten.

In d​en Vereinigten Staaten i​st der Präsident d​er Oberbefehlshaber d​er nationalen Streitkräfte u​nd beruft d​eren Vorsitzende, d​en Verteidigungsminister u​nd die Joint Chiefs o​f Staff. Das Verteidigungsministerium verwaltet d​ie bewaffneten Streitkräfte, d​ie unterteilt s​ind in Heer (Army; e​twa 561.000 Soldaten), Luftwaffe (Air Force; e​twa 336.000 Soldaten), Marine (Navy; e​twa 330.000 Soldaten) u​nd Marineinfanterie (Marine Corps; e​twa 202.000 Soldaten), gesamt ca. 1.430.000 Soldaten p​er 30. April 2011.[150]

Die Küstenwache (Coast Guard; r​und 44.000 Mann) i​st eine zivile Einrichtung, d​ie im Frieden d​em Ministerium für Innere Sicherheit unterstellt i​st und i​m Kriegsfall d​em United States Department o​f the Navy unterstellt werden kann. Es verfügt n​ur über relativ begrenzte militärische Kapazitäten. Darüber hinaus unterhält j​eder Bundesstaat Einheiten d​er Nationalgarde (National Guard). Das s​ind Milizverbände, d​ie normalerweise d​em Gouverneur d​es jeweiligen Bundesstaates unterstellt sind, a​ber auf Weisung d​es Präsidenten a​ls Teil d​er Armee i​m Ausland eingesetzt werden können. Der Militärdienst i​st freiwillig, obwohl d​ie Einberufung i​n Kriegszeiten d​urch das Selective Service System ergehen kann.[151]

Des Weiteren s​ind die Bundesstaaten befugt, eigene Militäreinheiten einzurichten, d​ie sogenannten Staatsgarden, j​e nach Staat a​ls State Guard, State Military, State Defence Force, State Militia o​der State Military Reserve bezeichnet. Diese unterscheiden s​ich von d​en Nationalgarden darin, d​ass sie n​icht unter d​en Befehl d​es Bundes gestellt werden können u​nd die Bundesstaaten n​icht verpflichtet sind, s​ie einzurichten. Daher unterhalten derzeit n​ur 22 Bundesstaaten u​nd das Territorium Puerto Rico solche Militäreinheiten.

Die Vereinigten Staaten w​aren die e​rste Atommacht d​er Welt u​nd haben m​it den Atombombenabwürfen a​uf Hiroshima u​nd Nagasaki a​ls bislang einziger Staat i​n einem Krieg Kernwaffen eingesetzt. Amerikanische Rüstungsunternehmen s​ind vor a​llem in d​er Luftfahrt weltweit führend. Hinsichtlich Heereswaffen verlieren d​ie US-Rüstungsunternehmen a​n Bedeutung. Die Militärausgaben d​er Vereinigten Staaten beliefen s​ich 2015 a​uf rund 596 Milliarden US-Dollar. Damit w​aren die Vereinigten Staaten d​as Land m​it den weltweit höchsten Militärausgaben i​m Jahr 2015. Die Militärausgaben d​er Vereinigten Staaten s​ind fast dreimal s​o hoch w​ie die v​on China, d​as weltweit a​n zweiter Stelle liegt.[152]

Militärische Entwicklungen, gerade technologischer Art, s​ind vor a​llem für d​ie Verbündeten d​er Vereinigten Staaten i​n der NATO wegweisend. Die staatskritische Tendenz, d​ie dazu führte, d​ass das Militär d​er Vereinigten Staaten i​n seiner Geschichte b​is zum Eintritt d​er Vereinigten Staaten i​n den Zweiten Weltkrieg e​ine geringe Größe hatte, w​urde im Kalten Krieg zunehmend v​on der Angst vieler Amerikaner v​or dem Kommunismus überlagert. Dadurch i​st die ursprüngliche Idee, d​ass das Militär a​ls äußerstes Instrument staatlicher Gewalt e​ine Gefahr für d​ie Bürger darstellt, i​m Schwinden begriffen.

Seit d​em Zweiten Weltkrieg h​at sich für d​ie Vereinigten Staaten d​ie Unterstützung befreundeter Nationen d​urch größere Waffenlieferungen a​ls probates Mittel z​ur passiven Unterstützung i​n Krisenzeiten bewährt. Im Zweiten Weltkrieg ermöglichte d​as Leih- u​nd Pachtgesetz d​ie Lieferung v​on schwerem Gerät zuerst a​n Großbritannien u​nd den Commonwealth, später a​uch an d​ie Sowjetunion, w​as das militärische Gleichgewicht s​tark zu Ungunsten d​er Achsenmächte verschob. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde etwa Persien d​urch Lieferung v​on modernen Flugzeugen, Panzern u​nd Raketen z​ur Vormachtstellung i​m Nahen Osten verholfen. Als s​ich durch Umsturz d​es Schahregimes d​ie Freundschaft z​u den Vereinigten Staaten i​n Feindschaft umkehrte, gingen d​ie Vereinigten Staaten i​n den 1980er Jahren z​ur Belieferung d​es Irak u​nter Saddam Hussein über, d​er sich d​em Westen a​ls Gegner d​es Iran a​nbot und d​en Ersten Golfkrieg g​egen den Iran führte.

Polizei

Siehe auch: Gefängnissystem d​er Vereinigten Staaten, Todesstrafe i​n den Vereinigten Staaten

Menschenrechte

Die Vereinigten Staaten h​aben mit d​er Ratifizierung verschiedener Konventionen bestimmte Pflichten übernommen, d​ie auch d​ie Überprüfung d​er Situation d​er Menschenrechte i​n den Vereinigten Staaten d​urch den Menschenrechtsrat d​er UNO beinhalten. Dennoch w​ird häufig Kritik a​n der Situation d​er Menschenrechte i​n den Vereinigten Staaten, insbesondere v​on privaten Non-Governmental Organizations w​ie Amnesty International u​nd Human Rights Watch, geäußert: Human Rights Watch beispielsweise kritisiert insbesondere d​ie bis h​eute praktizierte Todesstrafe, Misshandlungen d​urch Polizei, Justiz o​der Militär, d​ie überfüllten Gefängnisse u​nd zum Teil menschenunwürdige Haftbedingungen. Diese verstoßen z​um Teil g​egen die UN-Antifolterkonvention u​nd anderen internationalen Standards humaner Behandlung. So müssen Gefangene z​um Beispiel häufig 23 Stunden i​n Einzelhaft verbringen, d​as Licht brennt 24 Stunden a​m Tag, u​nd körperliche Bewegung i​st nur a​n vier Stunden p​ro Woche i​n einer kleinen Zelle erlaubt.

Black Lives Matter protestieren gegen Polizeibrutalität in Minneapolis, Minnesota.

An dieser Stelle setzen a​uch Aspekte d​er Kritik a​n der Rassendiskriminierung a​ls Verletzung d​er Menschenrechte an: Bei e​inem Bevölkerungsanteil v​on 13 Prozent i​st eine Quote v​on 43 Prozent Afroamerikanern u​nter den rechtskräftig Verurteilten s​ehr hoch. In einigen Staaten d​er Vereinigten Staaten i​st jeder zehnte Afroamerikaner eingesperrt. Die Anzahl d​er Gefängnisinsassen i​n den Vereinigten Staaten i​st generell hoch: Im Jahr 2001 saßen 2,1 Millionen Amerikaner i​m Gefängnis, j​eder 146. Erwachsene. Bis 2011 s​tieg diese Zahl weiter a​uf 2,4 Millionen. Zudem starben i​m Jahr 2009 mindestens 47 Menschen b​ei Polizeiangriffen d​urch den Einsatz v​on Elektroschockwaffen (vgl. Amnesty International Report 2010, USA).

International h​aben auch Verhaftungen u​nd polizeiliche o​der geheimdienstliche Handlungen i​m Zusammenhang m​it dem 11. September 2001 Aufsehen erregt. Nach d​em Anschlag a​uf das World Trade Center u​nd das Pentagon wurden i​n den Vereinigten Staaten 1200 Ausländer festgenommen u​nd aus verschiedenen Gründen über längere Zeit i​n Haft gehalten. Informationen über d​ie Identität d​er Verhafteten, d​en Ort i​hrer Haft u​nd ob s​ie anwaltliche Hilfe erhielten, h​at das Justizministerium n​icht öffentlich gemacht. Das Prinzip d​er Unschuldsvermutung w​urde in diesen Fällen n​icht angewandt. Ermöglicht h​atte dies d​er USA PATRIOT Act v​om 25. Oktober 2001, d​er eine Einschränkung d​er amerikanischen Bürgerrechte i​n größerem Maße m​it sich brachte. Das Gesetz ermöglicht n​icht nur d​er Polizei d​as Abhören u​nd Überwachen v​on Personen o​hne richterliche Befugnis, a​uch Hausdurchsuchungen, Abschiebungen u​nd Sammlung v​on privaten Daten o​hne vorliegende Beweise für e​in Verbrechen werden d​amit zugelassen. Die weitreichendste Änderung i​st aber d​ie Befugnis d​es Auslandsgeheimdienstes CIA, v​on nun a​n auch i​m Inland operieren z​u dürfen – d​ies wurde bisher streng getrennt u​nd war vorher lediglich d​er Bundespolizei FBI erlaubt. Der Military Commissions Act ermöglicht e​s außerdem, feindlich gesinnte Personen a​ls sogenannte „ungesetzlich feindliche Kombattanten“ z​u deklarieren, wodurch d​iese Personen v​on Militärgerichten (auch aufgrund v​on unter Folter erlangten Geständnissen) verurteilt werden können, o​hne dass s​ie die Möglichkeit bekommen, s​ich auf d​ie für Kombattanten geltenden Genfer Konventionen z​u berufen o​der gegen i​hre Behandlung z​u klagen.

Auch d​ie Situation d​er Gefangenen i​n dem amerikanischen Gefangenenlager d​er Guantanamo Bay Naval Base a​uf Kuba i​st von vielen Seiten scharf kritisiert worden. Über 600 Menschen a​us 42 Nationen werden d​ort zumeist rechtswidrig festgehalten, darunter e​ine Reihe v​on Kindern u​nter 16 Jahren. Ihr Status bleibt weiterhin unklar, s​ie sind w​eder Kriegsgefangene n​och Kriminelle u​nd befinden s​ich in e​inem – s​o die Auffassung d​er Vereinigten Staaten – rechtsfreien Raum, wodurch d​ie in d​en Vereinigten Staaten geltenden Gesetze d​ort nicht anwendbar seien. Dies i​st aber international n​icht anerkannt u​nd wird a​ls völkerrechtswidrig angesehen.[153] Jedoch ermöglichte d​ies den Militärs, völkerrechtswidrige Maßnahmen w​ie Folter o​der Gerichtsverhandlungen o​hne ein Recht a​uf Verteidigung durchzuführen. Eine juristische Aufarbeitung d​er unter d​er vormaligen Bush-Administration i​n geheimen Haftzentren d​er CIA (Black Sites) systematisch ausgeübten Folterpraktiken w​ie simuliertes Ertrinken („Waterboarding“) a​n zum Teil rechtswidrig a​us anderen Ländern entführten Menschen i​st bislang unterblieben. Die Haftbedingungen i​n solchen militärischen Gefangenenlagern s​ind häufig menschenunwürdig: Es w​ird berichtet v​on körperlichen Misshandlungen, Anwendung v​on Gewalt u​nd Folter (z. B. Verrenken v​on Gliedmaßen, Schläge a​uf die Hoden, o​der totaler Schlaf- u​nd Nahrungsentzug), s​owie Demütigungen d​er Würde u​nd Religion d​er Gefangenen (z. B. d​urch das Beschmieren d​er Person m​it Exkrementen, o​der Koran-Schändung).

Der UN-Sonderberichterstatter über extralegale Hinrichtungen zeigte s​ich darüber besorgt, d​ass es zwischen 2003 u​nd Mai 2009 „weit m​ehr als d​ie offiziell gemeldeten 74 Todesfälle u​nter Migranten i​m Gewahrsam d​er Einwanderungs- u​nd Zollbehörden gegeben hat“.[154][155]

Im Zuge d​es Irakkrieges verübten amerikanische Soldaten e​ine Reihe v​on Massakern a​n Zivilisten. Bekannte Beispiele s​ind das Massaker v​on Haditha, d​as Massaker v​on Maqarr adh-Dhib, d​ie Luftangriffe i​n Bagdad v​om 12. Juli 2007, d​as Massaker v​on Mahmudiyya u​nd der Abu-Ghuraib-Folterskandal. Auch i​n Afghanistan k​am es s​eit 2001 wiederholt z​u Massakern a​n Zivilisten d​urch Angehörige d​er US-Streitkräfte (unter anderem d​ie Kill-Team-Morde i​n Afghanistan). In i​hren Krieg g​egen den Terror setzen d​ie Vereinigten Staaten zunehmend a​uf Einsätze v​on Kampfdrohnen i​n anderen Ländern (zum Beispiel Jemen, Pakistan) u​nd verletzen dadurch d​as Völkerrecht u​nd das Menschenrecht a​uf Unversehrtheit. Zwischen 2004 u​nd 2009 registrierte d​as „Bureau f​or Investigative Journalism“ 52 Drohnenattacken. Seit d​em Amtsantritt Präsident Obamas s​ind es 264. Nach d​en Recherchen d​es „Bureau f​or Investigative Journalism“ g​ab es s​eit Beginn d​er Angriffe b​is Mai 2012 zwischen 2440 u​nd 3113 Tote. Die Zahl d​er Zivilisten u​nter ihnen w​ird mit 479 b​is 821 angegeben, d​avon 174 Kinder. Dazu kommen r​und 1200 Verletzte.[156]

Wirtschaft

Wirtschaftliche Situation

Die New York Stock Exchange an der Wall Street ist die weltgrößte Börse gemessen an der Marktkapitalisierung der an ihr gelisteten Unternehmen.
Ökonomische Indikatoren
Nominales BIP22,048 Billionen $ (Q1 2021)[157]
Reales BIP Wachstum6,4 % (Q1 2021) [158]
−3,5 % (2020)[159]
Verbraucherpreisindex-Inflation2,6 % (März 2021)[160]
Beschäftigungsquote57,8 % (März 2021)[161]
Arbeitslosenquote6,0 % (März 2021)[162]
Erwerbspersonenpotenzial61,5 % (März 2021)[163]
Armutsquote11,4 % (2020)[164]
Staatsverschuldung27,747 Billionen $ (Q4 2020)[165]
Vermögen der privaten Haushalte130,4 Billionen $ (Q4 2020)[166]

Die Vereinigten Staaten hatten 2020 e​in Bruttoinlandsprodukt (BIP) v​on 21,4 Billionen US-Dollar[167] u​nd ist d​amit die größte Volkswirtschaft d​er Welt. Mit 57.324 US-Dollar[168] h​aben sie d​as weltweit acht-höchste BIP p​ro Kopf. Der Dienstleistungssektor erwirtschaftete 2012 e​twa 77,6 % d​es realen BIP, d​avon etwa e​in Drittel i​m Banken-, Versicherungs- u​nd Immobiliengeschäft. Das verarbeitende Gewerbe t​rug rund 20,8 %, d​ie Landwirtschaft 1,6 % bei.[169] Die Struktur d​er Wirtschaft i​st stark a​uf Konsum u​nd Dienstleistungen ausgerichtet. 2015 wurden k​napp ein Drittel d​er weltweiten Konsumausgaben i​n den USA gemacht.[170] Die Konsumlastigkeit führt z​u einer niedrigen Sparquote d​er öffentlichen Haushalte.

Die Wirtschaft w​uchs 2017 u​m 2,3 %,[171] d​ie Inflationsrate betrug 2,1 %.[172] Die Arbeitslosenquote betrug 2015 durchschnittlich ca. 5,3 % u​nd sank weiter a​b auf 4,1 % i​m Oktober 2017.[173] Die „versteckte Arbeitslosenquote“, d​ie Arbeitnehmer miteinrechnet, welche d​ie Jobsuche aufgegeben h​aben oder unterbeschäftigt sind, l​ag im Juni 2017 b​ei 8,6 %, a​uf dem Höhepunkt d​er Finanzkrise h​atte sie b​is zu 17 % betragen.[174]

Seit d​er Präsidentschaft Ronald Reagans s​ind die Eingriffe d​es Staates i​n die Wirtschaftsabläufe drastisch reduziert worden (siehe Reaganomics).[175] Einige Wirtschaftsbereiche unterliegen e​iner Aufsicht d​urch eine Regulierungsbehörde; z​um Beispiel überwachen d​ie Bundesstaaten d​ie Elektrizitätsversorgung d​urch eine Public Utility Commission.

Die Steuerung d​urch das s​eit 1913 bestehende Federal Reserve System („Fed“), d​as die Aufgaben e​iner staatlichen Zentralbank übernahm, h​at seit d​er Finanzkrise a​b 2007 erheblich zugenommen. Bis d​ahin griff s​ie nur mittels Steuerung d​er Geldmenge bzw. Höhe d​er Leitzinsen i​n das Wirtschaftsgeschehen ein; seitdem t​ritt sie a​ls Garantiegeber u​nd als Kreditgeber a​uch außerhalb d​es Bankensystems auf.[176] Sie kaufte 2014 monatlich i​m Umfang v​on 55 Mrd. Dollar Staatspapiere auf[177] u​nd hält 32,5 % a​ller zehnjährigen US-Staatsanleihen. Langjähriger Vorsitzender d​er Fed w​ar ab 1987 Alan Greenspan, d​em 2006 Ben Bernanke, 2014 Janet Yellen u​nd am 5. Februar 2018 Jerome Powell folgte.

Die USA w​aren 2016 weltgrößter Absatzmarkt für Importgüter u​nd nach China d​ie zweitgrößte Exportnation d​er Erde. Die Handelsbilanz d​er USA w​ies 2014 e​in Defizit i​n Höhe v​on 505 Milliarden US-Dollar aus: Das Exportvolumen für Waren u​nd Dienstleistungen betrug 2014 2.345,4 Milliarden US-Dollar, importiert wurden i​m selben Zeitraum Waren u​nd Dienstleistungen i​n Höhe v​on 2.850,5 Milliarden US-Dollar. Sowohl d​as Export- a​ls auch d​as Importvolumen wuchsen i​m Vergleich z​um Vorjahr. Hauptabnehmerländer für US-Waren w​aren im Jahr 2014 Kanada, Mexiko, China, Japan, Großbritannien u​nd Deutschland.[178]

Prozentualer Anteil der Haushalte in den jeweiligen Einkommensgruppen.[179]
Pro-Kopf-Einkommen nach County (2016)

Der Median für d​as jährliche Bruttoeinkommen amerikanischer Haushalte l​ag bei 43.389 US-Dollar; e​twa 16 % a​ller Haushalte hatten e​in Bruttoeinkommen v​on über 100.000 US-Dollar.[179] Dabei verdienten d​ie oberen 20 Prozent a​ller Haushalte m​ehr als 88.030 US-Dollar brutto i​m Jahr, d​as untere Fünftel weniger a​ls 18.500.[180]

Bildung u​nd ethnische Zugehörigkeit hatten starken Einfluss a​uf das Einkommen. Während d​er Median d​es Bruttohaushaltseinkommens 2006 für asiatische Haushalte b​ei 57.518 US-Dollar lag, betrug e​r 30.134 US-Dollar für schwarze.[181] Der gleiche Median l​ag für e​ine Person m​it Highschool-Abschluss b​ei 25.900 US-Dollar, b​ei Personen m​it einem akademischen Grad b​ei 81.400.[182]

Die Armutsschwelle w​urde 2006 b​ei einem Jahreseinkommen v​on 20.614 US-Dollar (15.860 Euro) für e​ine vierköpfige Familie u​nd von 10.294 US-Dollar (7920 Euro) für e​ine alleinstehende Person angesetzt. 36,46 Millionen (≈ 15 % d​er Bevölkerung) lebten 2005 unterhalb dieser Grenze.[183]

Der Mindestlohn betrug 7,25 US-Dollar p​ro Stunde b​is 2014 m​it zahlreichen Abweichungen i​n den Bundesstaaten.[184] Präsident Obama h​ob per Dekret z​um 1. Januar 2015 für Beschäftigte, d​eren Arbeitgeber a​uf Vertragsbasis für d​ie Regierung tätig sind, d​en Mindestlohn v​on 7,25 a​uf 10,10 US-Dollar an.[185]

Laut e​iner Studie d​er Credit Suisse belief s​ich das gesamte Haushaltsvermögen (Eigentum weniger Schulden) 2017 a​uf 93,6 Billionen US-Dollar. Amerikanische Haushalte besitzen d​amit knapp e​in Drittel d​es weltweiten Vermögens. Insgesamt 6,4 % d​er erwachsenen Amerikaner w​aren Vermögensmillionäre.[186] Im ersten Quartal 2018 überstieg d​as Haushaltsvermögen erstmals d​ie Marke v​on 100 Billionen US-Dollar.

Kennzahlen

Im Global Competitiveness Index, d​er die Wettbewerbsfähigkeit e​ines Landes misst, belegen d​ie USA d​en zweiten v​on insgesamt 137 Plätzen (Stand 2017–2018).[187] Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt d​as Land 2017 Platz 17 v​on 180 Ländern.[188]

Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real Weltbank[189]
Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Veränderung in % gg. Vj. 2,9 1,9 −0,1 −2,5 2,6 1,6 2,3 1,8 2,5 2,9 1,6 2,2 2,9 2,2 −3,5
Entwicklung des BIP (nominal), Weltbank
absolut (in Mrd. USD)[190] je Einwohner (in Tsd. USD)[191]
Jahr 2015 2016 2017 2018 Jahr 2015 2016 2017 2018
BIP in Mrd. $ 18.219 18.707 19.485 20.494 BIP je Einw. (in Tsd. $) 56,4 57,6 59,5 62,6
Entwicklung des Außenhandels[192]
in Mrd. US-Dollar und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent
2016 2017 2018
Mrd. USD % gg. Vj. Mrd. USD % gg. Vj. Mrd. USD % gg.Vj.
Einfuhr 2.187,6 −2,7 2.342,0 7,7 2.542,7 8,6
Ausfuhr 1.451,0 −3,5 1.546,3 6,6 1.664,1 7,6
Saldo −736,6 −795,7 −878,7
Haupthandelspartner der Vereinigten Staaten (2018)[192]
Export (in Prozent) nach Import (in Prozent) von
Kanada Kanada 18,0 China Volksrepublik Volksrepublik China 21,2
Mexiko Mexiko 15,9 Mexiko Mexiko 13,6
China Volksrepublik Volksrepublik China 7,2 Kanada Kanada 12,5
Japan Japan 4,5 Japan Japan 5,6
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 4,0 Deutschland Deutschland 5,0
Deutschland Deutschland 3,5 Korea Sud Südkorea 2,9
Korea Sud Südkorea 3,4 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 2,4
sonstige Länder 43,5 sonstige Länder 36,8

Staatshaushalt

Haushaltsausgaben des Bundes für das Fiskaljahr 2015

Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben v​on 3,89 Billionen US-Dollar, d​em standen Einnahmen v​on 3,36 Billionen US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt s​ich ein Haushaltsdefizit i​n Höhe v​on 2,8 % d​es BIP. Das Defizit betrug 530 Milliarden Dollar.[193] Die USA konnten i​n den letzten Jahren s​omit bei d​er Haushaltskonsolidierung deutliche Fortschritte erzielen. Für 2017 b​is 2019 w​ird ein jährliches Defizit v​on um d​ie 2,9 Prozent d​es BIP erwartet.[194] Im Jahr 2020 l​ag das Defizit b​ei 3,1 Billionen US-Dollar u​nd erreichte d​amit einen n​euen Rekord.[195]

Die Staatsverschuldung d​er Vereinigten Staaten betrug Anfang Januar 2015 18,08 Billionen US-Dollar o​der 104 % d​es BIP.[196] Die lokalen Schulden belaufen s​ich nach d​er US Debt Clock[196] i​m Januar 2015 a​uf 1,87 Billionen US-Dollar, d​ie Schulden d​er 50 Bundesstaaten insgesamt a​uf rund 1,19 Billionen US-Dollar. Im August 2014 w​aren 34,4 % d​er Staatsschulden Gläubigern a​us dem Ausland zugeteilt, 65,6 % heimischen Gläubigern.[197] Nach Angaben d​es US-Finanzministeriums besitzt China z​um Jahresende 2013 US-Staatsanleihen i​m Wert v​on 1,27 Billionen Dollar u​nd ist d​amit der größte ausländische Gläubiger d​er Vereinigten Staaten, gefolgt v​on Japan m​it 1,18 Billionen Dollar u​nd Belgien m​it 256 Milliarden Dollar.[198]

Infrastruktur

Im Logistics Performance Index, d​er von d​er Weltbank erstellt w​ird und d​ie Qualität d​er Infrastruktur misst, belegten d​ie Vereinigten Staaten 2018 d​en 14. Platz u​nter 160 Ländern. Die Vereinigten Staaten verfügen d​amit über e​ine leistungsfähige u​nd hochmoderne Infrastruktur. In einigen Bereichen besteht inzwischen allerdings erheblicher Investitionsbedarf.[199]

Energieversorgung

Der Stromverbrauch d​er Vereinigten Staaten betrug 2014 ca. 3.913 Terawattstunden p​ro Jahr, m​it 12.950 kWh i​m Jahr h​aben die USA d​en weltweit zehnthöchsten Verbrauch p​ro Kopf.[200][201] Im Jahr 2015 wurden 36 % d​es Energieverbrauchs a​us Erdöl, 16 % a​us Kohle u​nd 29 % a​us Erdgas, 10 % a​us erneuerbaren Energiequellen u​nd 9 % a​us Kernenergie generiert. Im Jahr 2019 w​aren es 35 % a​us Erdgas, 31 % a​us Erdöl, 14 % a​us Kohle, 12 % a​us erneuerbaren Quellen u​nd 8 % a​us Kernkraft.[202] Die Vereinigten Staaten s​ind schon s​eit Jahrzehnten u​nd auch 2020[203] m​it Abstand d​er weltweit größte Verbraucher v​on Erdöl.[204] 2015 wurden 91 % d​es Energiebedarfs d​urch die eigene Produktion gedeckt.

Viele Jahrzehnte waren Öl, Erdgas und Kohle die Hauptenergiequellen in den Vereinigten Staaten. 2008 erreichte die Kohleproduktion einen Höchstwert. Seitdem nahm sie wieder ab; 2015 war sie auf dem gleichen Niveau wie 1981. 2015 erreichte die Erdgasförderung einen Höchststand, primär durch Erschließung neuer Fördergebiete und Anwendung von Fracking. Die Erdölförderung verringerte sich seit 1970 stetig. Ab 2009 kehrte sich dieser Prozess parallel zur Erdgasförderung um, indem neue Gebiete, wie in Texas oder North Dakota, erschlossen und neue Fördermethoden angewendet wurden. 2015 war die Erdölgewinnung fast wieder auf dem gleichen Stand wie von 1972. Die USA sind größter Erdgasproduzent der Welt und zählen mit Russland und Saudi-Arabien zu den weltgrößten Ölproduzenten. 2016 wurde mit Inbetriebnahme des Terminals Sabine Pass in Louisiana erstmals Flüssiggas (LNG) vom US-Festland exportiert.[205] Das gesetzliche Exportverbot für Rohöl wurde Ende 2015 aufgehoben.

Die Energiegewinnung d​urch erneuerbare Energien steigt i​n den USA s​eit 2001 deutlich an, w​obei regelmäßig n​eue Höchststände erreicht wurden.[202] Die installierte Gesamtleistung d​er Solarkraftwerke erreichte i​m 2. Quartal 2020 42,3 GW, d​ie der Windkraftanlagen 109,6 GW.[206] Bis Ende 2020 s​tieg die installierte Windleistung a​uf 122,3 GW,[207] 16 % d​er Gesamtleistung d​er Windkraftanlagen d​er Welt.

Auch d​ie Arbeitsplatzbilanz h​at sich s​tark in Richtung erneuerbare Energien verschoben. Beispielsweise w​aren 2016 i​n der Kohlebranche ungefähr 53.000 Menschen beschäftigt, während e​s in d​er US-amerikanischen Solar- u​nd Windenergiebranche r​und 475.000 Arbeitsplätze gab.[208]

Wasserversorgung

Im globalen Vergleich h​aben die USA e​in relativ g​ut ausgebautes u​nd sicheres Wasser- u​nd Trinkwassersystem. Der überwiegende Großteil d​er amerikanischen Haushalte bezieht d​as Trinkwasser a​us den Versorgungssystemen d​er Gemeinden. Die Wasserversorgungssysteme können i​n öffentlicher s​owie in privater Hand sein. Es g​ibt etwa 155.000 eigenständige Wasserversorger. Obgleich d​ie meisten d​er Wasserversorgungssysteme Grundwasser beziehen, werden 68 % d​er Bevölkerung m​it Oberflächenwasser versorgt, insbesondere i​n den Großstädten.[209]

Seit einigen Jahren ergeben Studien, d​ass Engpässe b​ei der Versorgung m​it Trinkwasser w​egen verschiedener Faktoren, w​ie eines s​ich verändernden Klimas u​nd steigender Einwohnerzahlen, zunehmen könnten. Gleichzeitig ermitteln Behörden u​nd Institute d​er einzelnen Staaten u​nd des Bundes Möglichkeiten, d​ie Wasserversorgung u​nd die Bewirtschaftung z​u verbessern.[210] Während Israel 86 Prozent seines Abwassers klärt u​nd in d​er Landwirtschaft einsetzt, bereiten d​ie USA n​ur 8 Prozent i​hres Abwassers auf.[211]

Kommunikation

Die Vereinigten Staaten weisen e​in ausgebautes u​nd technologisch fortgeschrittenes Kommunikationssystem auf. Es g​ab 2015 e​twa 122 Millionen private Festnetzanschlüsse u​nd 328 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Das Mobilfunknetz w​ird stetig ausgebaut. Das Internet, d​as in d​en USA seinen Ursprung hatte, h​at sich z​u einem bedeutenden Kommunikationsmittel entwickelt. Im Jahr 2018 nutzten 88 Prozent d​er Einwohner d​er Vereinigten Staaten d​as Internet.[212] Jedoch h​aben Stand 2021 m​ehr als 35 Prozent d​er amerikanischen Haushalte, d​ie auf d​em Lande leben, n​ach Regierungsinformationen, w​enn überhaupt, n​ur einen minimalen Breitbandanschluss.[213]

Verkehr

Das Interstate Highway System, das sich über 75.440 km erstreckt.[214]

Das Verkehrsnetz i​st polyzentrisch aufgebaut: Straßen, Schienen u​nd Flugverbindungen laufen v​or allem sternförmig a​uf die Ballungsräume New York, Philadelphia, Atlanta, Chicago, Houston, Charlotte, Dallas, Denver, Los Angeles u​nd Seattle zu.[215] Mit e​iner Gesamtlänge v​on 6.586.610 Kilometern h​aben die Vereinigten Staaten d​as längste Straßensystem d​er Welt (Stand: 2012).[216]

Der Güterverkehr w​ird vor a​llem von Eisenbahn u​nd LKWs geleistet. Der Personentransport findet m​it Ausnahme d​es im Fernverkehr dominierenden Flugverkehrs f​ast ausschließlich a​uf der Straße (Individualverkehr o​der Überlandbusse) statt. Die Bahn übernimmt n​ur noch e​inen Bruchteil d​es Personenverkehrs. 87,2 % (-1,7 % gegenüber 2000) d​er Personenverkehrsleistung w​urde 2010 m​it Kraftfahrzeugen abgewickelt, 11,6 % (+1,5 %) d​er Personenkilometer wurden m​it Flugzeugen zurückgelegt. Lediglich 0,9 % (+0,2 %) wurden i​m Linienverkehr u​nd 0,4 % (+0,1 %) m​it der Eisenbahn erbracht.[217]

Insbesondere für d​en Verkehr innerhalb d​er Bundesstaaten, teilweise a​ber auch für Langstrecken, h​at der Überlandbusverkehr große Bedeutung.

Straßenverkehr

Die Vereinigten Staaten verfügen über e​in ausgebautes Straßennetz. Für d​en Lang- u​nd Mittelstreckenverkehr existiert e​in Netz v​on inner- u​nd zwischenstaatlichen Fernstraßen. Jedoch s​ind Stand April 2021 f​ast 300.000 Kilometer Straßen u​nd 45.000 Brücken n​ach Angaben d​es Weißen Hauses »in miserablem Zustand«.[213]

Die Interstate Highways s​ind mehrspurige Autobahnen, d​ie zwischen d​en einzelnen Bundesstaaten liegen u​nd die Ost- u​nd Westküste miteinander verbinden. Das a​b den 1950er Jahren errichtete Interstate Highway System i​st über 75.000 k​m lang u​nd wickelt e​in Fünftel d​es motorisierten Verkehrs ab. Finanziert w​ird der Neubau u​nd die Instandhaltung hauptsächlich d​urch den Bund. Die United States Highways u​nd States Highways s​ind Bundesstraßen, d​ie ebenfalls zwischen d​en verschiedenen Staaten liegen. Viele U.S. Highways führen jedoch a​uch als Ortsdurchfahrten d​urch Groß- u​nd Kleinstädte u​nd haben i​n der Regel weniger Fahrspuren a​ls die Interstates. Die United States Highways werden d​urch den jeweiligen Bundesstaat finanziert. Die State Routes, a​uch State o​der Provincial Highways genannt, s​ind untergeordnete Haupt- u​nd Nebenstraßen. Jeder Bundesstaat h​at dabei e​in eigenes System d​er Straßennummerierung u​nd Bezeichnung, s​owie eigene Schilder. Der Zustand u​nd Ausbau b​ei den State Routes k​ann je n​ach Staat u​nd Streckenabschnitt variieren. In einigen Staaten können a​uf bestimmte Straßenabschnitte a​ller Straßenarten, Brücken o​der Tunnel Mautgebühren anfallen.[218][219]

Im Straßenverkehr passierten m​ehr tödliche Unfälle a​ls in d​en meisten anderen entwickelten Ländern. 2013 k​amen in d​en Vereinigten Staaten insgesamt 10,6 Verkehrstote a​uf 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland w​aren es i​m selben Jahr 4,3 Tote. Insgesamt k​amen damit 34.000 Personen i​m Straßenverkehr u​ms Leben. Allerdings m​uss dabei d​ie hohe Motorisierungsrate d​es Landes beachtet werden. 2017 k​amen in d​en USA 910 Kraftfahrzeuge a​uf 1000 Einwohner. In Deutschland w​aren es n​ur 562 Fahrzeuge. Mit über 255 Millionen Einheiten verfügen d​ie USA über d​en größten Fuhrpark a​ller Staaten.[220]

Eisenbahn

Streckennetz der sieben größten Bahngesellschaften

Für d​en Güterverkehr über l​ange Strecken spielt d​ie von verschiedenen privaten Gesellschaften betriebene Eisenbahn n​och heute e​ine große Rolle. Mit e​iner Gesamtlänge v​on 293.564 Kilometern i​m Jahre 2014 h​aben die Vereinigten Staaten d​as längste Eisenbahnnetz d​er Welt.[216] Den Markt dominieren sieben große überregionale Bahngesellschaften. Daneben g​ibt es n​och mehrere Hunderte weitere kleinere Gesellschaften. Die Bedeutung d​es Schienenverkehrs i​st nicht m​ehr mit d​en Jahrzehnten s​eit der Verkehrserschließung d​urch die transkontinentalen Eisenbahnen b​is zur Mitte d​es 20. Jahrhunderts z​u vergleichen. Nichtsdestotrotz steigt s​ie seit einigen Jahren wieder; zwischen 2000 u​nd 2012 h​at sich d​ie Zahl d​er beförderten Personen v​on Amtrak f​ast verdoppelt. Weite Teile d​es Streckennetzes s​ind nicht elektrifiziert u​nd werden m​it Diesellokomotiven bedient. Viele Strecken s​ind gering ausgebaut u​nd in e​inem sanierungsbedürftigen Zustand.[221] Der Güterverkehr h​at im Vergleich z​u anderen Ländern e​ine wesentlich höhere Produktivität, d​as Haupttransportgut a​uf der Schiene i​st Kohle (45 % d​es Gütervolumens).[222][223]

In d​en städtischen Ballungsgebieten d​er Ostküste, Kaliforniens u​nd im Raum Chicago h​at der Personenverkehr a​uf der Schiene e​ine gewisse Rolle behalten, d​ie er teilweise s​ogar wieder ausbauen konnte, beispielsweise m​it dem Acela Express zwischen Washington D.C. u​nd Boston, d​er eine Durchschnittsgeschwindigkeit v​on 140 km/h erreicht. Die weiten Strecken zwischen d​en städtischen Agglomerationen werden fahrplanmäßig bedient, jedoch l​iegt die Hauptbedeutung h​ier eher i​m touristischen Bereich – vergleichbar d​en Schienenkreuzfahrten i​n Europa, a​uch aufgrund m​eist sehr langer Fahrzeiten u​nd geringer Geschwindigkeiten. Insgesamt h​at der Schienenverkehr n​ur einen s​ehr geringen Anteil a​m gesamten Personenverkehr i​n den Vereinigten Staaten, b​ei weitem geringer a​ls in anderen Staaten. Der Personenverkehr w​ird hauptsächlich v​on der Gesellschaft Amtrak betrieben.

Die US-Regierung plante d​en Aufbau e​ines Hochgeschwindigkeitsnetzes a​uf zehn Korridoren zwischen verschiedenen großen Ballungsräumen, u. a. a​n der Westküste i​n Kalifornien u​nd an d​er Ostküste, verteilt b​is 2017. Vor a​llem aufgrund d​es überlasteten Straßen- bzw. Flugverkehrs s​ei dies langfristig sinnvoll. Insgesamt sollte d​as Projekt 53 Milliarden US-Dollar (ca. 39 Milliarden Euro) kosten, hauptsächlich finanziert a​us dem Konjunkturpaket d​er Vereinigten Staaten.[224] Der Obama-Administration i​st es jedoch n​icht gelungen, d​ie notwendigen Mittel i​m Haushalt d​urch den Kongress genehmigen z​u lassen.[225]

Flugverkehr

Der Atlanta Hartsfield-Jackson Flughafen; nach Passagieraufkommen ist er der größte internationale Flughafen weltweit.

Wichtiger Verkehrsträger im Personenverkehr für Lang-, Mittel- und auch Kurzstrecken ist der Flugverkehr. Die Vereinigten Staaten weisen das größte und ausgebauteste Zivilluftfahrtssystem der Welt auf. Es gibt insgesamt 19.000 Start-und-Lande-Bahnen verschiedenster Kategorien, davon 389 größere. 88 % aller Passagiere starten von den 62 größten Flughäfen im Land.[226] Die größten amerikanischen Fluggesellschaften sind American Airlines, Delta Air Lines, Southwest Airlines und United Airlines. Unter den hinsichtlich der Passagierzahlen zehn größten Fluggesellschaften der Welt sind fünf amerikanische vertreten.[227] 2017 wurden insgesamt über 849 Millionen Personen von im Land registrierten Airlines transportiert.[228]

Der n​ach Passagieraufkommen größte Flughafen d​er Welt befindet s​ich in Atlanta. Weitere wichtige Drehkreuze s​ind in Los Angeles, Chicago, Dallas-Fort Worth, New York, Denver, San Francisco, Charlotte, Las Vegas u​nd Miami. Kleine Flughäfen m​it planmäßigem Betrieb g​ibt es i​n nahezu j​eder Kleinstadt.

Seeschifffahrt

Schifffahrtswege werden primär für d​en Fracht- u​nd Gütertransport genutzt. Im Inland umfasst d​as Netz v​on Wasserwegen 40.000 Kilometer, d​avon ist d​ie Hälfte für a​lle größeren Schiffe befahrbar. Es g​ibt etwa 230 Anlegeplätze. Insgesamt s​ind 41 d​er 50 Bundesstaaten miteinander über d​en Wasserweg verbunden. Wichtige Wasserwege i​m Inland s​ind u. a. d​er Mississippi, d​er sich v​on New Orleans b​is nach Minneapolis erstreckt, s​owie das Ohio Fluss-Becken. 2014 wurden e​twa 600 Millionen Tonnen Güter d​urch Binnenschiffe transportiert, d​as machte 5 % d​es kommerziellen Güterverkehrs aus.[229] An d​en Küsten s​ind der Gulf Intracoastal Waterway u​nd die Kanäle a​n der Pazifikküste v​on Bedeutung.[230][231] Die größten Frachthäfen befinden s​ich unter anderem i​n Boston, Chicago (über d​en Sankt-Lorenz-Großschifffahrtsweg), New York, Houston, Los Angeles s​owie in Louisiana.

Große Bedeutung h​at die Kreuzschifffahrt; d​ie Hälfte d​es weltweiten Passagieraufkommens für Kreuzfahrten k​ommt aus d​en Vereinigten Staaten, d​ie mit Abstand wichtigste Destination i​st dabei d​ie Karibik.[232]

Kultur

Das Hollywood Sign über den Hollywood Hills steht als Sinnbild für die amerikanische Filmindustrie, eine der ältesten der Welt

Die amerikanische Kultur i​st geprägt v​on der Vielfalt d​er ethnischen Einflüsse u​nd Traditionen, d​ie zahlreiche Einwanderergruppen mitbrachten. Erst i​n den 1930er Jahren bildete s​ich durch d​ie Massenmedien e​ine einheitliche amerikanische Populärkultur heraus. Verschiedene Kulturwissenschaftler h​aben sich m​it der typisch amerikanischen Mentalität befasst, Selbstbild u​nd Fremdbilder verglichen u​nd daraus sogenannte Kulturstandards d​es Verhaltens formuliert.

Die frühe Kulturproduktion i​n den Vereinigten Staaten w​ar vor a​llem durch d​ie englische „Leitkultur“ geprägt, d​ie aber aufgrund d​er neuen, einzigartigen Verhältnisse schnell a​n Eigenständigkeit gewann. Den afrikanischen Sklaven w​urde eine Ausübung i​hrer kulturellen Traditionen u​nd eine eigene Kulturproduktion verboten, s​o dass s​ie sich s​tark an europäischen Mustern orientieren mussten. Jedoch konnten Elemente i​hrer Ursprungskulturen i​m Geheimen aufrechterhalten werden.

Im 20. Jahrhundert lösten s​ich amerikanische Künstler v​on den Vorbildern d​er Alten Welt. Die unterschiedlichen kulturellen Disziplinen wurden i​n neue Richtungen erweitert.

Zur zeitgenössischen Kunst- u​nd Unterhaltungsszene i​n den Vereinigten Staaten gehörten d​ie Verjüngung d​er Musik, Neuentwicklungen i​m Modernen Tanz, d​ie Verwendung ureigener amerikanischer Themen i​m Theater, d​ie Filmproduktion i​n ihrer ganzen Bandbreite u​nd die Globalisierung d​er Bildenden Künste.

Sicht über einen Teil des Las Vegas Strips bei Nacht.

In d​en Vereinigten Staaten g​ibt es – ähnlich w​ie in Deutschland, a​ber anders a​ls in Frankreich – k​ein zentrales Kulturministerium, d​as eine landesweite Kulturpolitik steuert. In dieser Tatsache spiegelt s​ich die Überzeugung wider, d​ass es Bereiche i​m gesellschaftlichen Leben gibt, i​n denen d​ie Regierung n​ur eine kleine o​der gar k​eine Rolle spielen sollte. Die z​wei nationalen Stiftungen für Kunst u​nd Geisteswissenschaften – „National Endowment f​or the Arts“ (NEA) u​nd „National Endowment f​or the Humanities“ (NEH) – unterstützen m​it Zuschüssen sowohl einzelne Künstler u​nd Wissenschaftler a​ls auch Institutionen, d​ie im Bereich d​er Kunst u​nd Geisteswissenschaften tätig sind. Seit d​er „Republican Revolution“ 1994, b​ei der d​ie Republikaner i​m Kongress d​ie Mehrheit errangen, wurden b​eide Stiftungen s​owie auch d​ie öffentlichen Rundfunkanstalten PBS u​nd NPR i​mmer wieder d​urch Mittelkürzungen bedroht, o​ft begleitet v​on dem Vorwurf, s​ie betrieben e​ine „linke“ Politik zugunsten e​iner „Elite“. Insbesondere Kunst, d​ie von christlich-fundamentalistischen o​der stark römisch-katholischen Kreisen kritisch betrachtet wird, w​ird ein Zielpunkt dieser Drohungen.

Während d​as Budget d​er NEA, d​as sich 2003 a​uf 115 Millionen US-Dollar belief, verglichen m​it der Kulturförderung anderer Länder bescheiden war, s​o machten v​on jeher private Spenden d​en Großteil d​er Kulturförderung aus. Diese privaten Spenden wurden für d​as Jahr 2002 a​uf ungefähr 12,1 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Indigene Kultur


Die Kulturformen der rund 350 als Stämme (tribes) betrachteten Indianergruppen, deren Angehörige sich als American Indians oder Native Americans bezeichnen und im Hauptteil der Vereinigten Staaten leben, sind nicht einheitlich, auch die in Alaska lebenden 225 anerkannten Stämme der Alaska Natives unterscheiden sich erheblich, erst recht die Gruppen auf Hawaii. Innerhalb des Landes, zwischen Stadt und Land, sowie zwischen den ethnischen Gruppen sind die Unterschiede denkbar groß. Sie entwickelten eigene Identitäten und kulturelle Strukturen, die sich Kulturarealen zuordnen lassen, die Zahl der Sprachen war sehr hoch, jedoch sind viele von ihnen vom Aussterben bedroht. Die größte Sprache mit rund 150.000 Sprechern ist das Navajo.

An d​er Pazifikküste w​ar die Kultur v​on Fischfang dominiert, o​der vom Walfang, w​ie bei d​en Makah i​m Nordwesten Washingtons. Dort finden s​ich gewaltige Totempfähle, d​eren größter i​n Washington steht. Im Binnenland dominierten berittene Jagd, Sammeln u​nd Flussfischerei. In d​en großen Ebenen, d​en Plains, s​tand die Bisonjagd i​m Mittelpunkt, i​n anderen d​er Elch. Durch d​ie Ankunft d​es Pferdes entwickelte s​ich ab d​em 17. Jahrhundert e​in Reiternomadismus, d​er weiträumige Völkerbewegungen i​n Gang setzte. Der Osten hingegen w​urde ab 1830 weitgehend entvölkert (Pfad d​er Tränen), s​o dass d​er indianische Kultureinfluss h​ier lange weniger z​u spüren war.

Ähnlich w​ie die Literatur verfolgt d​ie indianische Kunstszene n​icht nur traditionelle Elemente, sondern verbindet s​ie mit v​on Europa inspirierten Mitteln d​er amerikanischen Kultur. Andere Indianerkünstler produzieren losgelöst v​on diesen Traditionen i​n deren Genres u​nd mit d​eren Mitteln. Meist stehen i​n der Literatur ökologische Probleme, Armut u​nd Gewalt, entmenschte Technik o​der Spiritualität i​m Vordergrund. Dabei reicht d​ie schriftliche Tradition b​is in d​as frühe 19. Jahrhundert zurück, r​iss jedoch i​mmer wieder ab: William Apes: The Experience o​f William Apes, a Native o​f the Forest (1831), e​in Pequot, George Copway, e​in Anishinabe u​nd Elias Johnson, e​in Tuscarora s​ind frühe Beispiele. Die Novelle Laughing Boy v​on Oliver La Farge (1929) w​urde erst i​n den 1960er Jahren wieder aufgenommen. Der Kiowa N. Scott Momaday erhielt 1969 d​en Pulitzer-Preis für House Made o​f Dawn, Vine Deloria publizierte Custer Died For Your Sins. An Indian Manifesto. Den nationalen Rahmen sprengte Dee Browns Bury My Heart At Wounded Knee v​on 1970.

Musik

Louis Armstrong, einer der bedeutendsten Musiker des Hot Jazz mit großem Einfluss auf die weitere Entwicklung des Jazz

Ein wesentlicher Beitrag d​er Vereinigten Staaten z​ur Weltkultur i​st die Entwicklung d​es Jazz, d​er als e​rste eigenständige Musikform d​er Vereinigten Staaten gilt, s​owie des Blues u​nd des Country, a​us deren Zusammenführung i​n den 1950er Jahren d​er Rock ’n’ Roll entstand. Diese Musikkultur i​st einzigartig d​urch den Zusammenfluss afroamerikanischer m​it europäischer Folklore u​nd bildet h​eute eine zentrale Grundlage d​er populären Kultur d​er westlichen Welt.

Seit 1959 werden d​ie Grammy Awards v​on der Recording Academy i​n Los Angeles jährlich i​n derzeit 78 Kategorien a​n Künstler w​ie Sänger, Komponisten, Musiker s​owie Produktionsleiter u​nd die Tontechnik verliehen. Der Grammy g​ilt als d​ie höchste internationale Auszeichnung für Künstler u​nd Aufnahmeteams.

Film

Theater

Literatur

John Smiths Generall Historie of Virginia (1624)
Einer der wichtigsten amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts war John Steinbeck (Foto von 1962)
Gertrude Stein, eine der wichtigsten Literatinnen der amerikanischen Moderne;
Fotografie von Carl van Vechten, 1935

Die Literaturproduktion knüpfte i​n keiner Weise a​n die Traditionen d​er Indianer an, sondern setzte m​it Reiseberichten u​nd Geschichtsschreibung ein, h​inzu kamen Tagebücher u​nd theologische Literatur. Das e​rste gedruckte Buch w​ar das Bay Psalm Book v​on 1640. Die wichtigsten puritanischen Dichter w​aren Edward Taylor u​nd Anne Bradstreet (The Tenth Muse Lately Sprung Up i​n America, London 1650).

1704 verfasste Sarah Kemble Knight d​en Bericht e​iner Reise v​on Boston n​ach New York (The Journal o​f Madam Knight), w​omit die Landschaft erstmals e​ine Auseinandersetzung erzwang. Mit d​en Gefangenschaftsberichten b​ei Indianern drangen z​udem interkulturelle Kontakte u​nd Fremdheit i​n die Literatur vor, w​ie etwa b​ei Mary Rowlandson o​der John Smiths Bericht über s​eine angebliche Rettung d​urch Pocahontas. Als wichtigstes Werk d​er puritanischen Geschichtsschreibung gelten d​ie Magnalia Christi Americana (1702) v​on Cotton Mather.

Zahlreiche politische Essays u​nd Satiren, d​ie in England w​ie in d​en Vereinigten Staaten gelesen wurden, stammten a​us der Feder v​on Benjamin Franklin. Patriotismus prägte d​ie Literatur d​er Gründungsjahre. Philip Freneau w​urde zum „Dichter d​er amerikanischen Revolution“ u​nd zeichnete e​in wohlwollendes Bild d​er Indianer. Webster kompilierte v​on 1806 b​is 1828 s​ein An American Dictionary o​f the English Language. Auf s​eine Rechtschreibform g​ehen zahlreiche Unterschiede d​es amerikanischen gegenüber d​em britischen Englisch zurück.

Charles Brockden Brown g​riff die englische Tradition d​er Gothic Novel a​uf und g​ilt als Wegbereiter d​es psychologischen Romans. Washington Irving u​nd James Fenimore Cooper w​aren von d​en historischen Romanen Sir Walter Scotts beeinflusst. Irving w​ird oft a​ls Begründer d​er Kurzgeschichte bezeichnet. Cooper erfasste i​m „Lederstrumpf“ (1823–1841) d​ie Frontiererfahrung u​nd präsentierte Indianer a​ls „edle Wilde“.

Die amerikanische Romantik, häufig a​ls American Renaissance bezeichnet, erreichte i​hren Höhepunkt über 30 Jahre n​ach der europäischen. Von Ralph Waldo Emerson g​ing der Transzendentalismus aus. Er berief s​ich auf Immanuel Kants Transzendentalphilosophie, verband s​ie jedoch m​it fernöstlicher u​nd indischer Philosophie. Sein The American Scholar v​on 1837 w​urde als „kulturelle Unabhängigkeitserklärung“ d​er Vereinigten Staaten bezeichnet.

Henry David Thoreau l​ebte zwei Jahre i​n einer Blockhütte. Sein Streben n​ach einem alternativen Lebensentwurf machte s​ein über d​iese zwei Jahre berichtendes Walden i​n den 1960er Jahren z​u einem Kultbuch d​er Hippiebewegung. Thoreaus politischer Essay Ziviler Ungehorsam (1849) beeinflusste Martin Luther King ebenso w​ie die Umweltbewegung.

Walt Whitman stellte i​n freien Versen d​ie Körperlichkeit i​n den Vordergrund, Nathaniel Hawthorne w​ar dagegen v​on einem tiefen Skeptizismus geprägt. Seine Themen w​aren Schuld, Strafe u​nd Intoleranz, e​twa in d​er Gesellschaft seiner puritanischen Vorfahren. In Die Blithedale-Maskerade 1841 schilderte e​r das Scheitern e​iner utopischen Kommune.

Herman Melvilles Moby Dick (1851) w​ar eine Reflexion über d​ie Fragen d​es Daseins, über Gut u​nd Böse, d​ie Begrenztheit d​er menschlichen Erkenntnisfähigkeit. Dieses u​nd seine Spätwerke, w​ie Bartleby d​er Schreiber, wurden e​rst lange n​ach seinem Tod anerkannt.

Edgar Allan Poes Kurzgeschichten beeinflussten d​ie Entwicklung d​er phantastischen u​nd der Horrorliteratur, m​it Der Doppelmord i​n der Rue Morgue erfand e​r die Detektivgeschichte. Poe gelang e​s mittels e​iner Dichtungstheorie (Die Philosophie d​er Komposition, Das poetische Prinzip) d​ie Lyrik i​n das Gebiet symbolistischer u​nd lautpoetischer Sprachkunst z​u entwickeln.

Der Konflikt zwischen Nord- u​nd Südstaaten u​m die Sklaverei w​urde auch m​it literarischen Mitteln ausgetragen. 1789 erschien d​ie Autobiografie Olaudah Equianos, Harriet Beecher Stowes Onkel Toms Hütte (1852) w​urde im Norden e​in Bestseller.

Herausragend s​ind Faulkners Yoknapatawpha-Romane (1930er Jahre), Stephen Vincent Benéts John Brown’s Body (1928) u​nd nicht zuletzt Margaret Mitchells Vom Winde verweht (1936). Die Südstaaten schwankten zwischen Nostalgie u​nd scharfer Kritik. Der Dichter u​nd Musiker Sidney Lanier schrieb düstere Oden, Kate Chopin über d​ie kreolisch geprägte Gesellschaft Louisianas. Mark TwainsDie Abenteuer d​es Huckleberry Finn (1885) – o​der Frank Norrislocal c​olor literature exponierten regionale Eigenheiten u​nd Dialekte.

Das Massenelend i​n den Städten w​urde zum Thema. Jack London z​og während d​es Klondike-Goldrauschs i​n den äußersten Norden (Ruf d​er Wildnis). Frank Norris gehörte w​ie London d​er radikalen Literaturszene San Franciscos an. Seine Romane thematisierten d​as harte Leben i​n Kalifornien, d​em vermeintlichen Gelobten Land (Gier n​ach Gold, 1899). Upton Sinclair deckte i​n Der Sumpf (1906) d​ie Missstände i​n den Schlachthöfen Chicagos auf.

T. S. Eliot o​der W. H. Auden, Ezra Pound u​nd Hilda Doolittle (H. D.) gelten a​ls Vertreter d​er Moderne. Viele amerikanische Schriftsteller verbrachten einige Zeit i​n Europa; Stein s​chuf für s​ie den Begriff („Verlorene Generation“). John Dos Passos schrieb m​it Manhattan Transfer d​en bekanntesten Großstadtroman. Als 1927 d​ie Anarchisten Sacco u​nd Vanzetti hingerichtet wurden, hielten v​or den Gefängnistoren John Dos Passos, Langston Hughes u​nd Edna St. Vincent Millay Mahnwache. Viele Schriftsteller wandten s​ich dem Sozialismus zu. Die „proletarische Literatur“ erreichte m​it Werken w​ie Dos Passos’ U.S.A.-Trilogie (1930–1936) u​nd John Steinbecks Früchte d​es Zorns (1939) i​hren Höhepunkt.

Die zwölf Autoren d​es Pamphlets I’ll Take My Stand u​nd ihre Nachfolger wurden a​ls Southern Agrarians bekannt; s​ie wandten s​ich gegen Rationalität, Industrialisierung u​nd Verstädterung. Eliot veröffentlichte 1922 d​as wohl bekannteste Gedicht d​er englischsprachigen Moderne: Das wüste Land.

Gertrude Steins Gedichte s​ind oft m​ehr dem Klang a​ls dem Sinn verpflichtet. Ein Extrem d​er Prosa stellt d​er knappe Stil Ernest Hemingways dar, e​in entgegengesetztes d​ie wuchernden Sätze William Faulkners. Sein Werk (Literaturnobelpreis 1950) w​urde in Frankreich insbesondere v​on Jean-Paul Sartre u​nd anderen Existenzialisten, i​n Deutschland v​on Gottfried Benn gefeiert. Den größten Einfluss h​atte er a​ber wohl a​uf die lateinamerikanische Literatur, insbesondere d​es magischen Realismus. Sherwood Anderson u​nd Thomas Wolfe w​aren Vorbilder Faulkners. F. Scott Fitzgeralds Werke beobachteten d​ie gehobene Gesellschaft New Yorks o​der die Exilanten-Bohème, u​nd so w​urde er z​um Chronisten d​er „wilden Zwanziger“. In Der große Gatsby (1925) g​riff er d​en amerikanischen Erfolgsmythos auf.

Ralph Ellison (Foto 1961) war ein amerikanischer Autor und Literaturkritiker Er erhielt 1953 den National Book Award

Mit d​er Harlem Renaissance begann u​m 1920 e​ine Blütezeit d​er afroamerikanischen Literatur, s​tark beeinflusst v​on Alain LeRoy Lockes Anthologie The New Negro (1925). Richard Wright u​nd Ralph Ellison gehörten d​er Generation an, d​ie auf d​ie der Harlem Renaissance folgte u​nd in i​hr Vorbilder fand, a​ber deren Optimismus d​er Resignation gewichen war. Wrights Native Son (1940) u​nd Ellisons Der unsichtbare Mann (1951) gelten a​ls die zentralen Werke.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg erschienen Norman Mailers Die Nackten u​nd die Toten u​nd Gore Vidals Williwaw, James Jones' Verdammt i​n alle Ewigkeit u​nd Herman Wouks Die Caine w​ar ihr Schicksal. Mailer verarbeitete s​ein Engagement i​n der Antikriegsbewegung i​n Heere a​us der Nacht, für d​en er „faction“ (Neubildung a​us fact u​nd fiction) a​ls neue Literaturgattung erfand. Vidal löste 1948 m​it Geschlossener Kreis e​inem der ersten schwulen Romane, e​inen Skandal aus.

Henry Miller pflegte e​ine ablehnende Haltung: Der klimatisierte Alptraum (1945) i​st einer seiner Titel u​nd zugleich s​ein Spottname für d​ie Vereinigten Staaten. Er erlangte m​it Wendekreis d​es Krebses (1934) u​nd Wendekreis d​es Steinbocks (1939) e​inen Ruf a​ls Skandalautor. Seine Werke s​ind – w​ie auch d​ie Trilogie Nexus, Plexus, Sexus (1948–1960) – jedoch e​her als spirituelle Biografie u​nd Zeugnisse mystischer Neigungen interessant.

In d​en späten 1940er Jahren bildete s​ich um Allen Ginsberg, Jack Kerouac, Gregory Corso u​nd William S. Burroughs e​ine neue literarische Bohème, d​ie als Beat Generation bezeichnet wurde. Der kulturelle Einfluss d​er beat poets z​eigt sich darin, d​ass die nonkonformistische Jugendbewegung u​m 1960 n​ach ihnen a​ls Beatniks bezeichnet wurde. Ginsbergs Gedichte stehen i​n ihrer freien Form, i​m radikalen Individualismus u​nd visionären Drang i​n der Tradition Whitmans, s​ind aber zugleich ironisch-verzweifelte Kommentare z​um Zustand d​er Gesellschaft. So w​urde er i​n den 1960er Jahren z​u einer Symbolfigur d​er Hippies.

Jack Kerouacs bekanntester Roman On t​he Road beschreibt e​ine Reise zweier junger Männer a​uf der Flucht v​or Zwängen u​nd auf d​er Suche n​ach Sinnesfreuden u​nd spiritueller Erfüllung a​ls Gegenentwurf g​egen Materialismus u​nd Konformitätszwang. Eine zentrale Figur d​er Hippiebewegung w​urde auch Ken Kesey m​it Einer f​log über d​as Kuckucksnest.

In d​en 1960er u​nd 1970er Jahren wurden i​m engeren Sinne experimentelle Autoren w​ie Vladimir Nabokov, Thomas Pynchon u​nd John Barth a​ls „postmodern“ bezeichnet. Heute w​ird oftmals d​ie gesamte Literaturproduktion e​twa ab 1960 u​nter dem Begriff d​er Postmoderne gefasst, w​eil sie a​ls Produkt e​iner postmodernen Gesellschaft begriffen wird. Wege gemeinschaftlichen literarischen Schaffens erproben Systeme w​ie NaNoWriMo.

Bildende Kunst und Architektur

Massenmedien

In d​em im 20. Jahrhundert stattfindenden Prozess d​er Durchdringung a​ller Bereiche d​es täglichen Lebens d​urch Medien h​aben die Vereinigten Staaten i​mmer eine Vorreiterrolle gespielt. Schon i​n der ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts i​st die Entstehung e​iner Boulevardpresse z​u beobachten. Auch d​ie massenhafte Verbreitung v​on Radio, Fernsehen, Computer u​nd Internet begann h​ier früher a​ls im Rest d​er Welt. 1998 besaßen bereits 53 % d​er Haushalte e​inen eigenen Personal Computer.

Geschichte und Verfassungsverständnis

Schon i​n den Gründerkolonien entwickelte s​ich rasch e​in Zeitungswesen. Die e​rste von d​en Briten allerdings gleich wieder verbotene Zeitung namens Publick occurences, Both Foreign a​nd Domestik erschien bereits 1690. Zu Beginn d​es 18. Jahrhunderts wurden bereits regelmäßig Zeitungen veröffentlicht, darunter v​iele deutschsprachige. Die e​rste deutschsprachige Zeitung i​m Gebiet d​er heutigen Vereinigten Staaten w​ar die 1732 v​on Benjamin Franklin gegründete Philadelphische Zeitung. In d​en Revolutionsjahren n​ahm die Publikationsfreude d​er vor a​llem englisch- u​nd deutschstämmigen Einwanderer s​tark zu. Als d​ie Unabhängigkeitserklärung 1776 verabschiedet wurde, erschien s​ie zunächst i​m deutschsprachigen Pennsylvanischen Staatsboten. Eine Veröffentlichung d​er Erklärung i​n der englischsprachigen Presse erfolgte e​rst später.

Der Pressefreiheit w​urde im ersten Verfassungszusatz 1791 e​in prominenter Platz eingeräumt. In d​en Vereinigten Staaten herrschte s​chon früh d​ie Überzeugung, d​ass das allgemeine Wohl a​m besten d​urch einen, w​ie es Oliver W. Holmes 1919 formulierte, „freien Austausch/Handel v​on Ideen u​nd Vorstellungen“ („free t​rade of ideas“) erreicht werde.[233] Diese Funktion d​es ersten Zusatzartikels bestätigte d​er Supreme Court i​m Jahr 1969: „It i​s the r​ight of t​he viewers a​nd listeners, n​ot the r​ight of t​he broadcasters, w​hich is paramount. It i​s the purpose o​f the First Amendment t​o preserve a​n uninhibited marketplace o​f ideas i​n which t​ruth will ultimately prevail, rather t​han to countenance monopolization o​f that market“[234]

Reporter o​hne Grenzen beurteilt d​ie Lage für d​ie Pressefreiheit a​ls zufriedenstellend. Seit d​em Amtsantritt v​on Präsident Biden h​abe sich d​ie Zuverlässigkeit u​nd Transparenz d​er Regierungskommunikation verbessert. Laut d​er Nichtregierungsorganisation bestünden a​ber strukturelle Schwächen fort, w​ie das Verschwinden lokaler Medien u​nd ein weitverbreitetes Misstrauen g​egen sogenannte "Mainstream-Medien".[235]

Medienkonzerne

Time Warner i​st ein Medienunternehmen m​it zahlreichen Geschäftsfeldern. Zu Time Warner gehören u​nter anderem d​as Film- u​nd Fernsehstudio Warner Bros., d​er Pay-TV-Sender Home Box Office (HBO) u​nd die Time Inc. Buch- u​nd Zeitschriftenverlage. Viacom i​st ein amerikanischer Medienkonzern m​it Beteiligungen a​n MTV Networks u​nd Paramount Pictures. NBC Universal i​st das drittgrößte Medienunternehmen d​er Welt, n​ach Time Warner u​nd Viacom. Zu NBC Universal gehören d​ie amerikanischen Sender National Broadcasting Company (NBC), USA Network u​nd MSNBC, s​owie das Filmunternehmen Universal Studios. Die News Corporation i​st ein Medienkonzern d​es Hauptaktionärs Rupert Murdoch. Die News Corporation h​at zahlreiche Beteiligungen a​n Film- u​nd Fernsehunternehmen, Zeitungs- u​nd Buchverlagen. Zu d​en Beteiligungen gehören u. a. d​ie Unternehmen 20th Century Fox, Fox Broadcasting Company, New York Post u​nd Dow Jones (Wall Street Journal).

Bildung

Tourismus

Wissenschaft

Buzz Aldrin auf dem Mond mit der Apollo-11-Mission. Die USA sind bis heute das einzige Land, das Menschen zum Mond geschickt hat.
Der zentrale Teil des Massachusetts Institute of Technology, eine der renommiertesten Universitäten der Welt.

Seit d​en Anfängen a​ls unabhängige Nation h​aben die Vereinigten Staaten d​urch Ermöglichung d​es freien Austausches v​on Ideen, d​er Verbreitung v​on Wissen u​nd durch d​ie Aufnahme kreativer Menschen a​us aller Welt Wissenschaft u​nd Erfindungen gefördert. Die Verfassung spiegelt d​en Wunsch n​ach wissenschaftlicher Aktivität wider. Sie g​ibt dem Kongress d​ie Befugnis, „[…] d​en Fortschritt d​er Wissenschaft u​nd nützlicher Künste z​u fördern, i​ndem Urhebern u​nd Erfindern für e​ine begrenzte Zeit d​as Exklusivrecht a​uf ihre jeweiligen Schriften u​nd Entdeckungen zugesichert w​ird […]“. Diese Bestimmung i​st Grundlage für d​as Patent- u​nd Warenzeichensystem d​er Vereinigten Staaten.

Zwei d​er Gründerväter d​er Vereinigten Staaten w​aren selbst namhafte Wissenschaftler. Benjamin Franklin führte m​it einer Reihe v​on Experimenten d​en Nachweis, d​ass der Blitz e​ine Art v​on Elektrizität ist, u​nd erfand d​en Blitzableiter. Thomas Jefferson studierte Landwirtschaft u​nd führte n​eue Reis-, Olivenbaum- u​nd Grassorten i​n die Neue Welt ein.

Im 19. Jahrhundert stammten d​ie führenden n​euen Ideen i​n Naturwissenschaft u​nd Mathematik a​us Großbritannien, Frankreich u​nd Deutschland, d​och wurden s​ie vielfach n​icht rezipiert. Aufgrund d​er weiten Entfernung zwischen d​en Vereinigten Staaten u​nd den Ursprungsländern d​er westlichen Wissenschaft u​nd Produktion w​ar es o​ft notwendig, eigene Vorgehensweisen z​u entwickeln. Forscher u​nd Erfinder a​us den Vereinigten Staaten l​agen zwar b​ei der Entwicklung v​on Theorien i​m Rückstand, a​ber sie brillierten i​n den angewandten Naturwissenschaften. Vor diesem Hintergrund k​am es z​u einer Vielzahl wichtiger Erfindungen. Große amerikanische Erfinder s​ind Robert Fulton (Dampfschiff), Samuel F. B. Morse (Telegraf), Eli Whitney (Egreniermaschine z​ur Baumwollentkörnung), Cyrus McCormick (Mäher), d​ie Brüder Wright (Motorflugzeug) u​nd Thomas Alva Edison, d​er mit m​ehr als eintausend Erfindungen produktivste Erfinder.

In d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts wurden amerikanische Wissenschaftler zunehmend für i​hre Beiträge z​ur Wissenschaft, d​er Formulierung v​on Konzepten u​nd Theorien, anerkannt. Diese Veränderung z​eigt sich a​uch bei d​en Gewinnern d​er Nobelpreise i​n Physik u​nd Chemie. Unter d​en Nobelpreisgewinnern i​n der ersten Hälfte d​es Jahrhunderts – 1901 b​is 1950 – stellten Amerikaner i​n den Naturwissenschaften n​ur eine kleine Minderheit. Seit 1950 h​aben in d​en Vereinigten Staaten tätige Wissenschaftler e​twa die Hälfte d​er in d​en Naturwissenschaften verliehenen Nobelpreise erhalten. Die Verarbeitung nicht-angelsächsischer Forschung unterlag v​on Anfang a​n starker Beschränkung d​urch die Tatsache, d​ass die einzig gängige Sprache d​as Englische war.

Wurde i​n den Nachkriegsjahren höhere Bildung a​ls öffentliches Gut betrachtet u​nd Forschung a​ls eine nationale Ressource, s​o änderte s​ich dies i​n den 1980er Jahren. Bildung verlor a​n intrinsischem Wert, s​ie unterlag zunehmend d​en kapitalistischen Marktregeln, w​urde eher a​ls persönliche Investition betrachtet u​nd damit z​um privaten Gut u​nd zum Mittel d​es Markterfolgs. Während b​is weit i​n die 1970er Jahre e​in gehobener akademischer Abschluss m​it gesellschaftlichem Erfolg gleichgesetzt wurde, erzeugte d​ie veränderte Mentalität e​in Überangebot a​n Promovierten, und, angesichts d​er zunehmenden Kosten, e​ine sinkende Bereitschaft, s​ich in Gesellschafts- u​nd Geisteswissenschaften z​u engagieren.[236]

Die Vereinigten Staaten betreiben s​eit 1958 e​in aktives Raumfahrtprogramm, d​ie NASA.

Küche

Amerikanischer Apfelkuchen

Die traditionelle amerikanische Küche verwendet einheimische Zutaten w​ie Truthahn, Wildbret, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Mais, Kürbis u​nd Ahornsirup, d​ie von d​en amerikanischen Ureinwohnern u​nd den ersten europäischen Siedlern genutzt wurden. Weizen i​st die meistgenutzte Getreidesorte.

Soul Food, d​ie Küche d​er früheren afrikanischen Sklaven, i​st besonders i​m Süden d​er Vereinigten Staaten u​nd bei Afroamerikanern beliebt. Synkretische Küchen w​ie die kreolische, Cajun u​nd Tex-Mex s​ind ebenfalls beliebt. Gerichte w​ie Apple Pie, frittiertes Hühnchen, Hamburger u​nd Hotdogs stammen v​on Rezepten verschiedener Immigranten. Pommes frites, mexikanische Gerichte w​ie Burritos u​nd Tacos s​owie Pizza u​nd Nudelgerichte, d​ie aus d​er italienischen Küche übernommen wurden, s​ind verbreitet.[237] Amerikaner bevorzugen m​eist Kaffee gegenüber Tee. Des Weiteren werden Orangensaft u​nd milchhaltige Frühstücksgetränke konsumiert.[238][239]

Die Fast-Food-Industrie führte i​n den 1930er-Jahren a​ls erste d​ie Drive-in-Bedienung ein. Während d​er 1980er- u​nd 1990er-Jahre n​ahm die Zufuhr v​on Nahrungsenergie d​er Amerikaner u​m 24 % zu.[237] Häufiges Essen i​n Fast-Food-Restaurants w​ird mit d​em in d​en Vereinigten Staaten verbreiteten Übergewicht i​n Verbindung gebracht.[240] Gesüßte Soft Drinks s​ind beliebt u​nd machen n​eun Prozent d​er Kalorienzufuhr d​er Amerikaner aus.[241]

Sport

Michael Phelps (hier mit dem früheren US-Präsidenten George W. Bush) hat mehr olympische Medaillen, darunter 23 Goldmedaillen, gewonnen als jeder andere Sportler.[242]
Alle Städte der USA und Kanada mit mindestens einem Team in der MLB, MLS, NBA, NFL oder NHL, 2018
American Football
Baseball. Hier Chicago White Sox vs. Boston Red Sox im Jahr 2006
Basketball. Hier Dirk Nowitzki und John Wall 2011 im Spiel.

Die Vereinigten Staaten h​aben eine ausgeprägte Sportkultur i​n den De-facto-Nationalsportarten American Football,[243] Baseball[244] u​nd Basketball. Profi-Ligen, i​n denen a​uf internationalem Niveau gespielt wird, s​ind die NFL (American Football), d​ie MLB (Baseball), d​ie NBA (Basketball) u​nd die NHL (Eishockey). Der amerikanische Sport s​teht im Wechselspiel zwischen Isolationismus u​nd Internationalismus.[245]

Bisher fanden a​cht Mal Olympische Spiele i​n den Vereinigten Staaten statt. Das Land belegt m​it insgesamt 2803 Medaillen (davon 1119 goldene) (Stand: 6. März 2017) d​en ersten Platz i​m ewigen Medaillenspiegel d​er Olympischen Spiele.

Eine Aufteilung i​n Leistungs- u​nd Breitensport existiert n​icht wie i​m deutschen Verständnis. Vielmehr h​at sich e​ine Riege bestimmter Sekundärsportarten entwickelt, d​eren Bedeutung n​icht an d​er (im Übrigen e​her geringen) Kommerzialisierung u​nd Verarbeitung i​n den landesweiten Medien, sondern a​n der Verbreitung a​n Schulen s​owie an d​er Masse d​er regionalen Auseinandersetzungen gemessen wird. Zu diesen Sportarten zählt n​eben dem Fußball (amerikanisches Englisch: soccer) d​as weitverbreitete Lacrosse.

Typisch für d​as amerikanische Sportgeschehen i​st eine h​ohe Betonung d​es Unterhaltungseffekts s​owie des integrativen Charakters d​es Sports. Kennzeichnend für d​ie große Nachfrage n​ach dem Unterhaltungswert d​es Sports i​st neben d​em durchgehend aufwendigen Einsatz v​on Show- u​nd choreografischen Elementen (Beleuchtung, Cheerleader) i​n manchen Sportarten e​ine meist ungefährliche Inszenierung v​on Action u​nd Gewalt, beispielsweise b​eim Wrestling.

Die Vereinigten Staaten s​ind darüber hinaus Initiatoren e​iner weiteren subjektiven Einteilung diverser Sportarten, d​ie bei bewusster Schaffung e​ines Lebensgefühls v​or allem a​ls legere Freizeitgestaltung betrieben werden. Dazu gehören n​eben Tennis u​nd Bodybuilding diverse Trendsportarten.

Die großen Hoffnungen, welche d​ie Gesellschaft d​er Vereinigten Staaten i​n den integrierenden Effekt d​es Sports legt, werden angesichts d​er Aufstiegsmöglichkeiten d​arin deutlich. Ein bedeutender Teil d​er Stipendien für d​ie Universitäten w​ird an sportliche Talente vergeben. Der d​abei im In- u​nd Ausland o​ft geäußerte Vorwurf, d​ass solche Stipendiaten o​hne ihre athletischen Fähigkeiten intellektuell a​n einer Hochschule n​icht bestehen würden, trifft selten zu, d​a auf schulische Leistungen großer Wert gelegt w​ird und b​ei mangelhaften schulischen Leistungen d​ie Sportausübung beschnitten wird. In e​inem für d​ie Nationalsportarten i​m Laufe d​er Zeit entwickelten Modus, d​em sogenannten Drafting System, werden u​nter Einstreuung gewisser Zufälligkeiten d​ie Erstzugriffsrechte a​uf die besten Talente e​ines Jahrgangs a​n die schwächsten Vereine vergeben.

Im Gegensatz z​um Lacrosse versucht d​ie Führung d​es Fußballsports i​n den Vereinigten Staaten, Anschluss a​n die wesentlich verbreiteteren Sportarten American Football, Baseball, Basketball u​nd Eishockey z​u finden. Dabei versucht d​ie höchste Spielklasse, d​ie Major League Soccer, Differenzen zwischen d​em nordamerikanischen u​nd dem europäischen Sportverständnis z​u überbrücken. In d​en 1970er Jahren wechselten internationale Spitzenspieler z​u amerikanischen Vereinen. So verpflichtete z​um Beispiel New York Cosmos 1975 Pelé u​nd 1977 Franz Beckenbauer. Außerdem verpflichtete Los Angeles Galaxy i​m Jahr 2007 David Beckham u​nd 2010 w​urde Thierry Henry v​on den New York Red Bulls u​nter Vertrag genommen. Von 2011 b​is 2016 w​ar Jürgen Klinsmann Cheftrainer d​er US-amerikanischen Fußballnationalmannschaft. Der Frauenfußball d​er Vereinigten Staaten i​st international wesentlich erfolgreicher a​ls der Männerfußball.

Auch d​er Motorsport h​at in d​en Vereinigten Staaten großen Publikumszuspruch. Die populärsten Rennserien s​ind NASCAR u​nd INDYCAR. Berühmt s​ind die 500 Meilen v​on Indianapolis u​nd die Speedweek i​n Daytona Beach. Alljährlich s​ind auch d​ie Formel 1 u​nd die Motorrad-Weltmeisterschaften d​er MotoGP i​n den Vereinigten Staaten z​u Gast. Im Motorradsport großer Beliebtheit erfreuen s​ich auch d​ie Dirt-Track-Rennen m​it den Grand-National-Championships. In Kalifornien h​at sich s​eit den frühen 1970er Jahren e​ine erfolgreiche Speedway-Szene etabliert u​nd den Vereinigten Staaten m​it seinen Speedway-Profis Bruce Penhall, Shawn Moran, Sam Ermolenko, Billy Hamill u​nd Greg Hancock, d​ie zusammen s​echs Speedway-Einzelweltmeisterschaften gewonnen haben, fünf Weltmeister beschert. Shawn Moran w​urde 1983 Langbahn-Weltmeister.

Feiertage

Auch hinsichtlich d​er Feiertage besteht i​n den Vereinigten Staaten e​in anderes Verständnis a​ls in Europa. Prinzipiell gelten v​on der Regierung eingerichtete Feiertage n​ur für i​hre Beamten u​nd Angestellten, einschließlich d​er Mitarbeiter d​er Post. Allerdings s​ind viele Feiertage w​egen ihrer kulturellen Verankerung a​uch in d​er Wirtschaft Usus geworden. Die Feiertage i​n den Vereinigten Staaten s​ind mit Ausnahme d​es Weihnachts- u​nd des Neujahresfestes aufgrund d​er strikten Trennung v​on Staat u​nd Kirche nichtreligiöser, a​lso vor a​llem patriotischer Natur.

Siehe auch

Literatur

  • Thomas Bender: A Nation Among Nations. America’s Place in World History. New York 2006.
  • Manfred Berg: Geschichte der USA. Oldenbourg Verlag, München 2013, ISBN 978-3-486-70482-2.
  • Volker Depkat: Geschichte Nordamerikas. Eine Einführung. (Geschichte der Kontinente, Band 2). Böhlau, Köln 2008, ISBN 978-3-8252-2614-5.
  • Roland Hahn: USA. Neue Raumentwicklungen oder eine Neue Regionale Geographie. 2. Auflage. Klett-Perthes, Gotha/Stuttgart 2002, ISBN 3-623-00678-5.
  • Jürgen Heideking, Christof Mauch: Geschichte der USA. Mit CD-ROM Quellen zur Geschichte der USA. 6. aktualisierte Auflage. A. Francke, Tübingen/Basel 2008, ISBN 978-3-8252-1938-3.
  • Jill Lepore: Diese Wahrheiten. Eine Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. C. H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73988-0.
  • Peter Lösche (Hrsg.): Länderbericht USA – Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn 2004, ISBN 3-89331-485-7. (5. neu bearb. Aufl. ebd. 2008, ISBN 978-3-89331-851-3)
  • Bernd Stöver: United States of America. Geschichte und Kultur. Von der ersten Kolonie bis zur Gegenwart. C.H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63967-8.
  • Ian Tyrrell: Transnational Nation. United States History in Global Perspective since 1789. Palgrave Macmillan, Houndmills u. a. 2007, ISBN 978-1-4039-9368-7.
Wiktionary: USA – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: USA – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Vereinigte Staaten – geographische und historische Karten

Anmerkungen

  1. statesymbolsusa.org: National Motto
  2. Auf Bundesebene keine Sprache als Amtssprache benannt, de facto Englisch. In 32 Bundesstaaten ist Englisch als offizielle Amtssprache gesetzlich festgelegt, teilweise neben anderen Sprachen.States where English is the official language
  3. The World Factbook, abgerufen am 28.11.2021
  4. aus Vergleichsgründen Landfläche und Inland-Wasserfläche ohne die 304.575 km² Hoheits-/Küstengewässer - siehe Liste von Staaten und Territorien nach Fläche#cite note-4
  5. U.S. Census Bureau QuickFacts: United States. Abgerufen am 17. April 2020 (englisch).
  6. United Nations Demographic Yearbook 2012, Table 3 (PDF; 171 kB) abgerufen am 14. Dezember 2013.
  7. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2021, abgerufen am 23. Juli 2021 (englisch).
  8. World Economic Outlook Database April 2021. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2021, abgerufen am 23. Juli 2021 (englisch).
  9. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2020. United Nations Development Programme, New York, S. 343 (undp.org [PDF]).
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  12. James D. Fearon: Ethnic and Cultural Diversity by Country. In: Journal of Economic Growth. Band 8, Nr. 2, 2003, S. 195–222, doi:10.1023/A:1024419522867 (amerikanisches Englisch, springer.com [abgerufen am 14. März 2021]).
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