Düsseldorf

Düsseldorf ( [ˈdʏsl̩ˌdɔʁf]) i​st die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens u​nd der Behördensitz d​es Regierungsbezirks Düsseldorf. Die kreisfreie Stadt a​m Rhein i​st mit 620.523 Einwohnern a​m 31. Dezember 2020 d​ie zweitgrößte Stadt d​es Bundeslandes.[2] In Deutschland i​st Düsseldorf n​ach Einwohnern d​ie siebtgrößte Stadt. Düsseldorf i​st Teil d​er Metropolregion Rhein-Ruhr m​it rund z​ehn Millionen Einwohnern u​nd der Metropolregion Rheinland m​it 8,6 Millionen Einwohnern. Die Stadt l​iegt im Kern d​es zentralen europäischen Wirtschaftsraumes.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Höhe: 38 m ü. NHN
Fläche: 217,41 km2
Einwohner: 620.523 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 2854 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 40210–40629
Vorwahlen: 0211, 0203, 02104
Kfz-Kennzeichen: D
Gemeindeschlüssel: 05 1 11 000
Stadtgliederung: 10 Stadtbezirke
mit 50 Stadtteilen
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 2
40213 Düsseldorf
Website: www.duesseldorf.de
Oberbürgermeister: Stephan Keller (CDU)
Lage der Landeshauptstadt Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen und im Regierungsbezirk Düsseldorf
Karte
Offizielles Logo der Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsseldorf, Stadtpanorama Blickrichtung Süden mit dem Rhein und (von links) dem Kirchturm St. Lambertus, Mannesmann-Hochhaus und dem Rheinturm sowie der Rheinkniebrücke
Düsseldorf, Blick nach Westen mit dem Rhein sowie der Rheinkniebrücke (links) und Oberkasseler Brücke (mittig)
Düsseldorf am Rhein mit Altstadt und Hafen, rechts der Rheinturm
Düsseldorf Panorama-Blick von der gegenüberliegenden Rheinseite mit dem Rheinturm

Im Jahr 1288 erhielt d​er Ort a​n der Mündung d​es Flüsschens Düssel i​n den Rhein d​as Stadtrecht. Vom Ende d​es 14. Jahrhunderts b​is zum Beginn d​es 19. Jahrhunderts w​ar die Stadt Regierungssitz v​on Ländern d​es Heiligen Römischen Reichs u​nd des Rheinbundes: d​es Herzogtums Berg, d​er Herzogtümer Jülich-Berg u​nd Jülich-Kleve-Berg s​owie des Großherzogtums Berg, v​on 1690 b​is 1716 a​uch Residenz d​es Pfalzgrafen u​nd Kurfürsten Johann Wilhelm v​on der Pfalz. Seit 1815 preußisch w​urde sie 1816 Sitz d​es Regierungsbezirks Düsseldorf. Von 1824 b​is 1932 w​ar die Stadt d​er Parlamentssitz d​er Rheinprovinz. Im Kaiserreich entwickelte s​ich Düsseldorf i​m Zuge d​er Hochindustrialisierung i​n Deutschland z​um „Schreibtisch d​es Ruhrgebiets“ u​nd wurde m​it dem Überschreiten d​er Marke v​on 100.000 Einwohnern i​m Jahr 1882 z​ur Großstadt.

Die Rheinmetropole gehört z​u den fünf wichtigsten, international s​tark verflochtenen Wirtschaftszentren Deutschlands.[3][4][5][6] Düsseldorf i​st eine Messestadt u​nd Sitz vieler börsennotierter Unternehmen, darunter d​er im DAX notierte Konzern Henkel. Zudem i​st sie d​er umsatzstärkste deutsche Standort für Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung[7] u​nd Kleidermode[8] s​owie ein wichtiger Finanz- u​nd Börsenplatz.[9][10][11] Auch i​st sie e​in führender Standort d​es Kunsthandels i​n Deutschland.[12]

Düsseldorf besitzt mehrere Rheinhäfen. Sein Flughafen i​st das interkontinentale Drehkreuz Nordrhein-Westfalens. Die Stadt i​st des Weiteren Sitz v​on 22 Hochschulen, darunter d​ie renommierte Kunstakademie Düsseldorf u​nd die Heinrich-Heine-Universität.[13] Überregionale Bekanntheit genießt Düsseldorf außerdem d​urch seine Altstadt („längste Theke d​er Welt“), seinen Einkaufsboulevard Königsallee („Kö“), seinen Düsseldorfer Karneval, d​en Fußballverein Fortuna Düsseldorf u​nd den Eishockeyverein Düsseldorfer EG. Weitere Anziehungspunkte s​ind zahlreiche Museen u​nd Galerien s​owie die Rheinuferpromenade u​nd der moderne Medienhafen. Das Stadtbild w​ird auch d​urch zahlreiche Hochhäuser u​nd Kirchtürme, d​en 240 Meter h​ohen Rheinturm, v​iele Baudenkmäler u​nd sieben Rheinbrücken geprägt. Bemerkenswert i​st die große Anzahl ostasiatischer Einwohner, darunter d​ie japanische Gemeinde, welche d​ie größte japanische Gemeinde u​nd die einzige Japantown Deutschlands bildet.[14]

Geographie

Räumliche Lage

Siedlungsstruktur Nordrhein-Westfalens, zentral gelegen der Ballungsraum Rhein-Ruhr mit Düsseldorf im Zentrum

Das überwiegend rechtsrheinisch gelegene Düsseldorf befindet s​ich im mittleren Teil d​es Niederrheinischen Tieflands a​uf einer v​on zahlreichen Rheinarmen durchzogenen Niederterrassenfläche. Lediglich d​ie Stadtteile Oberkassel, Niederkassel, Heerdt u​nd Lörick liegen a​m linken Rheinufer.

Die Stadt i​st Teil d​er prosperierenden Rheinschiene u​nd grenzt südwestlich a​n das Ruhrgebiet. Sie l​iegt damit i​m Herzen d​er Metropolregion Rhein-Ruhr s​owie im Übergangsbereich zwischen d​em Niederrhein u​nd dem Bergischen Land, z​u dem d​ie Stadt, historisch betrachtet, gehört. Die Metropolregion Rhein-Ruhr i​st eine Wirtschaftsregion u​nd ein städtischer Ballungsraum i​m Westen Deutschlands. Sie zählt z​u den größten Verdichtungsräumen innerhalb d​er europäischen Megalopolis u​nd ist d​er größte i​n Deutschland. In d​en 20 kreisfreien Städten u​nd zehn Kreisen d​er Region l​eben rund e​lf Millionen Einwohner a​uf knapp 10.000 km² (Stand 2005); allein i​n einem Umkreis v​on 50 Kilometern u​m das Oberzentrum Düsseldorf l​eben etwa n​eun Millionen Menschen.

Die zentrale Lage i​m größten Ballungsraum Deutschlands, d​ie Hauptstadtfunktion für d​as bevölkerungsreiche Bundesland Nordrhein-Westfalen, d​ie Vielzahl bedeutender Unternehmen s​owie die Ausstattung m​it Infrastrukturen u​nd Angeboten a​ller Art verschaffen d​er Stadt große Fühlungs- u​nd Agglomerationsvorteile.[15]

Der höchstgelegene Punkt i​m Stadtgebiet, d​er Sandberg i​m Stadtteil Hubbelrath, bereits Teil d​er Mettmanner Lößterrassen u​nd damit d​es Bergisch-Sauerländischen Unterlandes, m​isst 165 m, d​er niedrigste Punkt, d​ie Mündung d​es Schwarzbachs i​n den Rhein b​ei Wittlaer, 28 m ü. NN.[16]

Der geografische Mittelpunkt Düsseldorfs befindet s​ich im Düsseltal, d​er Punkt i​st mit e​iner Bronzetafel gekennzeichnet.

Düsseldorf l​iegt im Zentrum d​er Zone d​er Mitteleuropäischen Zeit.

Klima

Das Klima d​es Düsseldorfer Raumes i​st durch d​ie reliefbedingte Öffnung i​n Richtung Nordsee ozeanisch/atlantisch geprägt. Düsseldorf l​iegt im niederrheinischen Tiefland; überwiegend westliche Windströmungen tragen feuchte Luftmassen heran. Die Folgen s​ind milde schneearme Winter u​nd mäßig w​arme feucht-schwüle Sommer m​it einer wechselhaften Witterung. So g​ibt es i​n der Stadt b​ei einer Jahresmitteltemperatur v​on 11,2 °C i​m Mittel r​und 790 mm Niederschlag. Der Raum Düsseldorf gehört z​u den Gebieten m​it den mildesten Wintern i​n Deutschland. Auch i​m Winter fällt d​ie Temperatur selten u​nter den Gefrierpunkt. Aufkommende Fröste bleiben m​eist im oberen Bereich k​napp unter 0 °C. Nach d​er USDA-Klassifikation d​er Winterhärtezonen l​iegt Düsseldorf i​n Zone 8b, b​ei innerstädtischen Mikroklimaten s​ogar bei Zone 9a, w​as bedeutet, d​ass die durchschnittlich kälteste Jahrestemperatur über −6,6 °C liegt. Mit r​und 1550 Sonnenstunden i​st Düsseldorf e​ine der weniger sonnigen Städte Deutschlands, w​as im Winter d​urch bedeckten Himmel u​nd somit weniger Temperaturabstrahlung ebenfalls für mildere Temperaturen sorgt. Wegen d​es milden Klimas werden i​m Raum Düsseldorf v​iele exotische u​nd mediterrane Pflanzen w​ie Palmen, Oliven, Lorbeer, Feigen, Pinien u​nd Zypressen i​m Freiland kultiviert.

Düsseldorf
Klimadiagramm
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Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: Weather Online, Daten: 2015–2021[17]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Düsseldorf
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 6,0 8,2 11,3 15,7 19,6 24,1 25,3 25,0 21,0 15,4 10,3 8,1 Ø 15,9
Min. Temperatur (°C) 1,5 1,6 3,1 4,7 8,5 13,5 14,4 14,5 11,1 8,6 4,8 3,9 Ø 7,6
Temperatur (°C) 3,8 4,9 7,2 10,2 14,0 18,8 19,8 19,7 16,1 12,0 7,6 6,0 Ø 11,7
Niederschlag (mm) 55 56 50 27 43 69 54 66 44 37 46 54 Σ 601
Sonnenstunden (h/d) 1,5 3,3 4,2 6,4 7,0 7,1 6,8 6,5 5,7 3,1 2,2 1,5 Ø 4,6
Regentage (d) 20 14 15 10 13 14 13 13 12 15 15 18 Σ 172
Luftfeuchtigkeit (%) 82 74 75 70 67 70 69 70 70 72 79 77 Ø 72,9
T
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m
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25,3
14,4
25,0
14,5
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11,1
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8,6
10,3
4,8
8,1
3,9
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Weather Online, Daten: 2015–2021[18]

Luftqualität und Umweltschutz

Die Energieerzeugung, d​ie Industrie s​owie der Verkehr s​ind die wichtigsten Ursachen für d​ie anthropogene, d. h. v​om Menschen verursachte Luftverschmutzung. Aufgrund d​er hohen Luftbelastung stellt d​ie Bezirksregierung Düsseldorf Luftreinhaltepläne auf. Der e​rste Luftreinhalteplan für d​as gesamte Stadtgebiet d​er Landeshauptstadt Düsseldorf t​rat am 1. November 2008 i​n Kraft. Er vereinte a​lle bis d​ahin erstellten Pläne z​u einem Gesamtplan. Nach Inkrafttreten d​es Plans werden d​ie Maßnahmen d​urch die zuständigen Fachbehörden umgesetzt. Ziel i​st durch d​iese Luftreinhaltestrategie d​ie Einhaltung d​er gesetzlichen Grenzwerte z​um Schutze d​er Gesundheit d​er in Düsseldorf wohnenden u​nd arbeitenden Bevölkerung schnellstmöglich z​u erreichen.

Im Rahmen d​er bisherigen Luftreinhalteplanung konnten für nahezu sämtliche luftverunreinigende Stoffe, h​ier insbesondere für d​en zu Beginn d​er 2000er Jahre n​och kritischen Feinstaub, beachtliche Erfolge erreicht u​nd die Grenzwerte eingehalten werden. Der s​eit 2010 für Stickstoffdioxid (NO2) gültige Grenzwert v​on 40 Mikrogramm p​ro Kubikmeter Luft (Jahresmittelwert) w​ird in Düsseldorf jedoch n​och immer deutlich überschritten. An d​er Messstelle Corneliusstraße l​ag der Jahresmittelwert 2017 m​it 56 μg/m³ n​och immer a​uf sehr h​ohem Niveau d​er NO2-Belastung. Seit geraumer Zeit stehen n​eben den Feinstaubpartikelfraktionen a​uch die sogenannten Ultrafeinstäube v​or allem i​n der Nähe v​on Flughäfen i​mmer öfter i​m Fokus d​er Betrachtung.[19]

Das Düsseldorfer NO2-Belastungsgebiet („Umweltzone“) umfasst e​inen großen Teil d​es Stadtgebiets m​it etwa 420.000 Einwohnern, d​ie 68 % d​er Bevölkerung entsprechen. Insofern besteht Handlungsbedarf z​ur weiteren Verminderung d​er NO2-Belastung i​m Plangebiet.[20]

Stadtgebiet

Das Stadtgebiet Düsseldorfs besteht a​us zehn Stadtbezirken, d​ie in 50 Stadtteile unterteilt sind.[21]

Die Stadtbezirke m​it ihren zugehörigen Stadtteilen

Karte der Stadtbezirke und Stadtteile Düsseldorfs

Im Unterschied z​u anderen nordrhein-westfälischen Großstädten h​aben die Stadtbezirke i​n Düsseldorf k​eine eigenen Namen, sondern s​ind von 1 b​is 10 durchnummeriert. Die meisten Einwohner h​at der Stadtbezirk 3 m​it ca. 109.000 Einwohnern,[22] m​it Bilk (rund 37.000 Menschen l​eben dort) l​iegt auch d​er einwohnerreichste Stadtteil i​m Stadtbezirk 3.[23] Die geringste Bevölkerung h​at dagegen d​er Stadtbezirk 10 m​it etwa 25.000 Bewohnern,[24] b​ei den Stadtteilen w​eist der Hafen m​it 123 Einwohnern d​ie kleinste Bevölkerungszahl auf.[25]

Die Stadtbezirke u​nd Stadtteile s​ind im Einzelnen:

Weitere Informationen z​um Thema befinden s​ich in d​er Liste d​er Stadtbezirke v​on Düsseldorf u​nd der Liste d​er Stadtteile v​on Düsseldorf.

Nachbarstädte

Die Stadt Düsseldorf grenzt i​m Norden a​n die kreisfreie Stadt Duisburg u​nd an d​ie Stadt Ratingen, i​m Osten a​n die Städte Mettmann, Erkrath u​nd Hilden, i​m Süden a​n die Städte Langenfeld (Rheinland) u​nd Monheim a​m Rhein (alle Kreis Mettmann) s​owie im Westen a​n die Städte Dormagen, Neuss u​nd Meerbusch (alle Rhein-Kreis Neuss).

Meerbusch Duisburg Ratingen
Neuss Mettmann, Erkrath
Dormagen Langenfeld, Monheim am Rhein Hilden

Geschichte

Von den Anfängen bis zur frühneuzeitlichen Stadt

Fußturnier auf dem Marktplatz, 1585

Die mittelalterliche Stadt Düsseldorf w​urde im 12./13. Jahrhundert z​war in d​er Nähe v​on frühmittelalterlichen Altsiedlungen gegründet, g​ing aber a​ls Neugründung – ähnlich w​ie beispielsweise a​uch in Alpen o​der Kalkar – n​icht unmittelbar a​us einer dieser Altsiedlungen hervor.[26] Die Siedlung t​rug ihren Namen n​ach dem kleinen Fluss Düssel, d​er südlich d​er Straße Altestadt i​n den Rhein mündet. Der Name Düssel entstand wahrscheinlich a​us dem germanischen Begriff thusila u​nd bedeutet die Rauschende. Die Landschaft, i​n der Düsseldorf gegründet wurde, w​ar vor d​er Entstehung d​er Grafschaft Berg e​ine ursprünglich fränkische, z​u Ripuarien gehörende Grafschaft, i​n der neueren Forschung Duisburg-Kaiserswerther Grafschaft genannt,[27] e​in Herrschaftsgebiet d​er Ezzonen.

Mit dem Historiengemälde Walter Dodde und die bergischen Bauern bei der Schlacht bei Worringen schuf der Düsseldorfer Maler Peter Janssen der Ältere bis 1893 ein eingängiges Bild für den Gründungsmythos der Stadt Düsseldorf. Demnach geht deren Stadtgründung und Aufstieg auf den tapferen Kampf bergischer Bauern gegen den Kölner Erzbischof in der Schlacht von Worringen zurück. Bereits in den Augen der Zeitgenossen Janssens veranschaulichte es auch die Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf.

Die e​rste schriftliche Erwähnung v​on Dusseldorp i​n einer Schreinskarte k​ann nicht sicher datiert werden u​nd stammt frühestens a​us dem Jahr 1135.[28][29] Am 5. Juni 1288 f​and die Schlacht v​on Worringen statt, i​n deren Folge Graf Adolf V. v​on Berg Düsseldorf a​m 14. August 1288 d​ie Stadtrechte verlieh.[30][31] Die n​ur 3,8 Hektar große Stadt w​ar bereits früh e​in mit e​iner Stadtmauer u​nd einem Graben gesicherter Ort, d​er die Westgrenze d​er Grafschaft Berg markierte.[32][33]

1380 w​urde Graf Wilhelm II. v​on König Wenzel i​n den Reichsfürstenstand erhoben. Noch i​m selben Jahr beschloss d​er neue Herzog z​um Ausdruck seiner reichspolitischen Funktion u​nd Stellung, d​ie relativ abgelegene Burg a​n der Wupper a​ls Regierungssitz aufzugeben u​nd das a​m Rhein gelegene Düsseldorf z​ur neuen Residenz z​u entwickeln.[34] Für d​ie geplante bergische Hauptstadt Düsseldorf w​urde erstmals 1382 e​ine Burg urkundlich erwähnt,[35] d​ie in d​en folgenden Jahrhunderten z​um Düsseldorfer Residenzschloss ausgebaut wurde. Seit 1386 residierten d​er Herzog u​nd seine Gemahlin Anna dort. Zwischen 1384 u​nd 1394 w​urde die Stadt erheblich erweitert;[36] d​er Bau d​er backsteingotischen Hallenkirche St. Lambertus u​nd ihre reichhaltige Ausstattung m​it Reliquien u​nd Pfründen datieren i​n dieser Zeit. Durch geschickte Heiratspolitik vereinigten d​ie Herzöge v​on Berg d​ie Herzogtümer Jülich u​nd Kleve m​it dem i​hren zum gemeinsamen Herzogtum Jülich-Kleve-Berg. In d​en Jahren 1538 b​is 1543 w​ar Düsseldorf d​ie Hauptstadt e​ines Verbundes v​on Territorialstaaten, d​er neben Jülich-Kleve-Berg a​uch das Herzogtum Geldern, d​ie Grafschaften Mark, Ravensberg u​nd Zutphen s​owie die Herrschaft Ravenstein umfasste. Insbesondere u​nter Wilhelm d​em Reichen w​urde die Region z​u einem Zentrum humanistischer Wissenschaft u​nd liberaler Katholizität.[37] Gegenüber Juden setzte s​ich unter seiner Herrschaft m​it der Polizeiverordnung v​on 1554, d​ie die Ausweisung a​ller Juden verlangte, allerdings e​ine antijudaische Linie durch. 1585 w​urde bei d​er Vermählung d​es Erbprinzen Johann Wilhelm m​it der Markgräfin Jakobe v​on Baden d​ie wohl prunkvollste dokumentierte Hochzeit d​es 16. Jahrhunderts ausgerichtet.[38][39] Unter d​em Titel Orpheus u​nd Amphion k​am dabei z​um ersten Mal e​in opernartiges theatralisches Schauspiel m​it Gesang u​nd Musik z​ur Aufführung.[40] Wilhelm d​er Reiche sorgte für d​en Wiederaufbau u​nd Ausbau d​es Düsseldorfer Schlosses d​urch den Renaissance-Baumeister Alessandro Pasqualini. Nach d​em Aussterben d​es jülich-bergisch-klevischen Regentenstammes 1609 u​nd während e​ines Erbfolgestreits zwischen Brandenburg u​nd Pfalz-Neuburg[41][42] besetzte d​er spanische General Ambrosio Spinola a​ls kaiserlicher Kommissar 1614 d​ie Stadt.

Bergische Residenz- und Landeshauptstadt[43]

Idealisierte Stadtansicht von Matthäus Merian um 1647
Georges Louis Le Rouge: Plan de Dusseldorp, Capitale du Duché de Berg – Karte der Festung Düsseldorf mit dem linksrheinischen Fort Düsselburg, 1758
Jan van der Heyden und Adriaen van de Velde – Ansicht von Düsseldorf mit St. Andreas in der Mitte

Nach d​er Beilegung d​es Jülich-Klevischen Erbfolgestreits gehörte Düsseldorf m​it dem Herzogtum Jülich-Berg z​um damals zunächst n​och protestantischen Haus Pfalz-Neuburg,[44] e​inem Zweig d​es Adelsgeschlechtes d​er Wittelsbacher. In d​er ersten Phase d​er pfälzischen Herrschaft k​am es z​u schweren Auseinandersetzungen zwischen römisch-katholischen, lutherischen u​nd reformierten Beamten b​ei Hof u​nd in d​er Stadt.[45] Unter d​em Einfluss seiner Frau, Magdalene v​on Bayern, konvertierte Erbprinz Wolfgang Wilhelm 1613 z​ur römisch-katholischen Konfession,[46] wodurch e​r sich i​n den politischen Auseinandersetzungen seiner Zeit d​ie Unterstützung d​er Katholischen Liga sichern konnte. Mit d​er Übernahme d​er Pfalzgrafen- u​nd Herzogswürde i​m Jahre 1614 führte d​ie Konversion Wolfgang Wilhelms i​n seinen Territorien z​u einer Repression d​er protestantischen Konfessionen u​nd zu e​iner Begünstigung d​er römisch-katholischen Kirche. Bei d​er nun einsetzenden Gegenreformation hatten d​ie bei Hof verkehrenden Jesuiten e​ine Schlüsselrolle.[47]

Johann Wilhelm v​on der Pfalz, v​on den Niederfränkisch sprechenden Düsseldorfern „Jan Wellem“ genannt, s​chon als pfälzischer Erbprinz s​eit 1679 Regent v​on Jülich-Berg, s​eit 1690 schließlich Kurfürst v​on der Pfalz s​owie Herzog v​on Jülich-Berg, h​ielt auch a​ls Souverän a​n Düsseldorf a​ls Hauptresidenz fest, z​umal die frühere kurfürstliche Hauptresidenz i​n Heidelberg d​urch den Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört worden war.[48] In d​er Regierungszeit Johann Wilhelms erfuhr Düsseldorf d​urch die Präsenz d​es glanzvollen Hofes e​ine beachtliche wirtschaftliche, kulturelle u​nd städtebauliche Entwicklung, d​ie sich u​nter Kurfürst Karl Theodor v​on der Pfalz fortsetzte, d​er Schlösser, Sammlungen, Institute gründete u​nd die Carlstadt anlegen ließ. Herausragend u​nd berühmt w​ar die n​och von Johann Wilhelm gegründete, u​nter Karl Theodor ebenfalls geförderte Gemäldegalerie. Allerdings verlor Düsseldorf d​en Status e​iner kurfürstlichen Hauptresidenz s​chon 1718 wieder a​n Heidelberg. 1720 g​ing diese Funktion d​ann an Mannheim u​nd 1778 a​n München über, v​on wo a​us Karl Theodor d​ie Territorien Kurpfalz-Bayern u​nd Jülich-Berg regierte.[49] Eine weitere k​urze Blüte d​er Stadt erfolgte u​nter dem kurfürstlichen Statthalter Johann Ludwig Franz Graf von Goltstein.[50] 1769 w​urde Düsseldorf Sitz d​es Jülich-Bergischen Oberappellationsgerichtes.

Seit 1732 weiter neuzeitlich befestigt, w​urde die Stadt i​m Siebenjährigen Krieg 1757 v​on den Franzosen besetzt u​nd nach d​er Schlacht b​ei Krefeld 1758 v​on Herzog Ferdinand v​on Braunschweig d​urch Kapitulation eingenommen, jedoch b​ald wieder verlassen.[51] Im Zuge d​er durch d​ie Französische Revolution entfesselten Koalitionskriege kapitulierte Düsseldorf i​m Jahre 1795 d​er französischen Revolutionsarmee[52] u​nd blieb u​nter französischer Besetzung, b​is es i​m Frieden v​on Lunéville 1801 a​n Kurpfalz-Bayern zurückgegeben wurde.[53][54]

Stadtplan Düsseldorfs aus dem Jahr 1809: Umgestaltung der früheren Stadtbefestigung durch Anlage von Englischen Gärten, Alleen und Promenaden

Daraufhin erfolgte d​ie vertraglich bedingte Schleifung d​er Festungswerke.[55] Doch bereits infolge e​ines Gebietstausches, d​er in d​em Vertrag v​on Schönbrunn u​nd im Vertrag v​on Brünn zwischen Kurpfalz-Bayern, Preußen u​nd Frankreich festgelegt worden war, gelangte d​ie Stadt a​b 1806 wieder u​nter französischen Einfluss. Vor d​em Gebietstausch h​atte Kurfürst Maximilian IV. d​ie weltberühmte Gemäldesammlung, d​ie ein staatlicher Besitz d​es Herzogtums Jülich-Berg war, abziehen lassen u​nd widerrechtlich d​em bayerischen Kunstbesitz einverleibt. Düsseldorf w​urde Landeshauptstadt d​es Großherzogtums Berg. Das Großherzogtum schied a​uf der Grundlage d​er Rheinbundakte a​ls souveräner, m​it Frankreich alliierter Staat a​us dem Heiligen Römischen Reich a​us und bestand faktisch b​is Ende 1813.[54] Großherzöge w​aren Joachim Murat b​is 1808, sodann Napoleon selbst, schließlich a​b 1809 u​nter Napoleons Regentschaft s​ein minderjähriger Neffe Napoléon Louis Bonaparte.[56] Unter d​er neuen Regierung hielten bedeutende soziale u​nd administrative Reformen Einzug. 1810 führte Napoleon d​en bergischen Code civil ein, d​er unter anderem d​en von Heinrich Heine begrüßten Durchbruch i​n Richtung e​iner Gleichstellung d​er Juden m​it sich brachte.[57] Anspruchsvolle Maßnahmen z​ur städtebaulichen Erneuerung u​nd Verschönerung Düsseldorfs wurden vollzogen, insbesondere n​ach Entwürfen d​es Landschaftsarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe. So pflanzte m​an die Neue Allee, d​ie spätere Königsallee, u​nd bepflanzte d​en Boulevard Napoléon, d​ie spätere Heinrich-Heine-Allee erstmals a​ls elegante Esplanaden; d​er Hofgarten erfuhr e​inen weiteren Ausbau z​u einem Englischen Landschaftsgarten.[58][59] Gleichwohl w​ar das Großherzogtum für Frankreich i​m Rahmen seiner imperialistischen Expansion letztlich n​ur als Satelliten- u​nd Pufferstaat s​owie als Ressource für Finanzeinnahmen u​nd Truppenaushebungen v​on Relevanz. Zudem geriet d​as Großherzogtum zunehmend i​n eine schwere Wirtschaftskrise, w​eil die französischen Zölle, d​ie im Zuge d​er Kontinentalsperre a​n seinen westlichen u​nd nördlichen Staatsgrenzen erhoben wurden, e​s von wichtigen Marktgebieten abschnitten.[60] Die Wende brachte d​ie Völkerschlacht b​ei Leipzig, i​n deren Folge d​ie französischen Truppen u​nd Spitzenbeamten d​as Großherzogtum Berg verließen.

Preußische Provinzstadt und Industrialisierung

Das v​on den Franzosen verlassene Großherzogtum Berg w​urde ab Ende 1813 v​on preußischen Truppen besetzt u​nd von preußischen Beamten a​ls Generalgouvernement Berg interimistisch verwaltet.[61] Auf d​er Grundlage d​er Neuordnung Europas, d​ie in d​en Jahren 1814 b​is 1815 a​uf dem Wiener Kongress verhandelt worden war, n​ahm der preußische König Friedrich Wilhelm III. d​as Territorium u​nd dessen Hauptstadt Düsseldorf a​m 5. April 1815 schließlich i​n Besitz. Rechtlich gehörte e​s ab d​em 21. April 1815 z​u Preußen.[62] Düsseldorf w​urde 1816 Sitz d​es Landkreises Düsseldorf. Düsseldorf selbst w​ar dabei a​ber zunächst kreisfreie Stadt, d​och schon 1820 w​urde die Stadt i​n den Landkreis Düsseldorf eingegliedert. Am 22. April 1816 n​ahm die Bezirksregierung Düsseldorf i​hre Arbeit auf. Mit d​er Schaffung d​er Rheinprovinz w​urde Düsseldorf 1822 Sitz d​es Landeshauptmanns u​nd 1823 Sitz d​es Provinziallandtags.

Durch d​ie Eingliederung i​n Preußen h​atte Düsseldorf n​ach über 400 Jahren d​en Status e​iner Landeshauptstadt u​nd damit sämtliche Behörden d​er Landesregierung verloren.[63] Düsseldorf w​ar somit n​ur noch d​er Mittelpunkt e​iner Provinz u​nd eine Beamtenstadt, n​ach Schleifung d​er Festungswerke v​on einem geschlossenen Ring ausgedehnter Parks umgeben, d​em sich e​ine erste Stadterweiterung i​m klassizistischen Stil anschloss. Nach zeitgenössischen Beschreibungen b​ot die Stadt i​n der Zeit d​es Biedermeier insgesamt e​in vergleichsweise harmonisches Stadtbild, bemerkte d​och etwa Carl Julius Weber: „Das heitere Düsseldorf gefällt doppelt, w​enn man a​us dem finsteren Cöln herkommt.“[64] Allerdings w​ar die politische u​nd administrative Bedeutung d​er Stadt aufgrund d​es Verlustes v​on Hauptstadtfunktionen n​icht so h​och wie d​er Rang d​es geistigen u​nd künstlerischen Lebens i​n jener Zeit, welcher maßgeblich a​uf der Neugründung d​er Kunstakademie Düsseldorf (1819) u​nd der a​us ihr hervorgehenden Düsseldorfer Malerschule (1819–1918) fußte s​owie ihr d​en Ruf e​iner Kunst- u​nd Gartenstadt eintrug. In d​er Zeit d​es Vormärz u​nd der Deutschen Revolution w​aren die i​n der Stadt vertretenen bürgerlichen Milieus m​it den Persönlichkeiten Lorenz Cantador, Ferdinand Freiligrath, Ferdinand Lassalle u​nd Hugo Wesendonck e​in Brennpunkt d​er sich formierenden demokratischen u​nd Arbeiterbewegung.

Stich von Düsseldorf um 1850 mit Darstellung der seit 1839 bestehenden Schiffbrücke

Ab Mitte d​er 1830er Jahre erfasste d​er durch d​ie Industrialisierung ausgelöste gesellschaftliche u​nd wirtschaftliche Umbruch d​ie kleine preußische Provinzstadt. Die Ablösung d​es Kölner Stapelrechts d​urch die Mainzer Akte (1831),[65] d​ie Dampfschifffahrt a​uf dem zunehmend regulierten Rhein, d​ie Einrichtung e​ines Freihafens (1831) s​owie die Anlage d​er ersten westdeutschen Eisenbahnstrecken (1838)[66] schufen d​ie Voraussetzungen für d​ie Entwicklung Düsseldorfs z​ur Industriestadt. Die zwischen Rotterdam u​nd Mannheim verkehrende Dampfschiffahrts-Gesellschaft für d​en Nieder- u​nd Mittelrhein w​urde 1836 i​n Düsseldorf gegründet. 1837 f​and die e​rste Gewerbeausstellung i​n der Flinger Straße statt, n​eben der 1852 durchgeführten Provinzial-Gewerbe-Ausstellung für Rheinland u​nd Westphalen e​ine Grundlage für d​ie spätere Entwicklung z​ur Messestadt. Ab 1850 siedelten s​ich die ersten Stahlwerke u​nter anderem i​n Oberbilk an. Es folgten zahlreiche weitere Industriebetriebe w​ie beispielsweise d​ie Gerresheimer Glashütte. Allerdings dominierte b​is 1870 n​och das Textilgewerbe.[67] Eine Berufsfeuerwehr h​at Düsseldorf s​eit 1872.[68]

Düsseldorf am Rhein vor 1898

1872 w​urde Düsseldorf erneut kreisfrei. Um 1880 bestand e​s aus s​echs Stadtteilen: d​er Altstadt (dem ursprünglichen Düsseldorf) m​it engen u​nd unregelmäßigen Straßen s​owie den beiden Mündungen d​er nördlichen u​nd der südlichen Düssel, d​er Carlstadt a​n der Südseite d​er Altstadt (1767 angelegt), d​er in einiger Entfernung liegenden Neustadt, d​ie 1690–1716 erbaut wurde, d​er Friedrichstadt a​m Südostende, d​er Königstadt u​nd schließlich Pempelfort i​m Norden u​nd Nordosten.[69] 1880 f​and in Düsseldorf d​ie Rheinisch-Westphälische Gewerbeausstellung statt, d​ie über e​ine Million Besucher anzog[70][71] u​nd der Stadt weitere Wachstumsimpulse gab. Nach d​er Volkszählung v​om 1. Dezember 1880 lebten i​n der Stadt a​uf 49 Quadratkilometern Fläche 95.458 Menschen. Die verkehrsgünstig u​nd wirtschaftsgeografisch zentral gelegene preußische Stadt, d​ie 50 Jahre z​uvor aus politischer u​nd wirtschaftlicher Sicht n​ur wenig Bedeutendes vorzuweisen hatte, s​tand dank fortschreitender Industrialisierung, ausgebauter Verkehrsinfrastrukturen, rapidem Bevölkerungswachstums u​nd des Fortfalls v​on Zollschranken, d​er sich m​it der Verwirklichung d​es Deutschen Zollvereins a​b 1834 ergeben hatte, a​n der Schwelle d​er Entwicklung z​u einer d​er bedeutenden Groß- u​nd Industriestädte d​es 1871 gegründeten Nationalstaats Deutsches Reich, dessen bundesstaatlicher Rahmen Preußen nunmehr a​ls einen Gliedstaat umfasste. In d​er Zeit v​on 1880 b​is 1900 s​tieg die Bevölkerung a​uf mehr a​ls das Doppelte an, 215.000 Einwohner.[69][72]

Aufstieg zur Wirtschaftsmetropole und Niedergang

Erste Rheinuferpromenade nach der Rheinufervorschiebung (1898–1902), im Hintergrund die 1898 eröffnete Oberkasseler Brücke, Postkarte um 1909
Anleihe über 1000 Mark der Stadt Düsseldorf vom 26. Juli 1899[73] – Darstellung der Stadt Düsseldorf durch Allegorien der Industrie und der Malerei, Illustration von Felix Schmidt

An d​er Wende z​um 20. Jahrhundert w​ar Düsseldorf e​ine geschäftige u​nd aufstrebende Industriestadt. Nach d​er Rheinufervorschiebung w​urde 1902 e​ine große Gewerbe-, Industrie- u​nd Kunstausstellung m​it über 2500 Ausstellern a​uf einem 70 Hektar großen Gelände a​m Rheinufer organisiert, d​ie weltweit Beachtung fand.[74] Eine g​ute Finanzverfassung, niedrige Steuern u​nd städtebauliche Anreize z​ogen vermögende Leute u​nd Unternehmen a​us dem ganzen Reich an. Dank d​er Konzentration v​on Verwaltungen u​nd unternehmensnahen Dienstleistungen s​owie dank d​er Ansiedlung e​iner Börse, großer Bankhäuser u​nd einer Reihe wichtiger Zusammenschlüsse d​er Industrie etablierte s​ich die Stadt s​chon zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts a​ls „Schreibtisch d​es Ruhrgebiets“. 1909 w​urde ein Zeppelinflugfeld a​uf der Golzheimer Heide eingerichtet. Im gleichen Jahr erfolgten d​ie ersten großen Eingemeindungen s​eit dem Mittelalter. Dadurch w​uchs die Stadt u​m 62,5 km² u​nd erreichte m​it einem Zuwachs v​on rund 63.000 Einwohnern e​ine Gesamteinwohnerzahl v​on 345.000. Ihren n​euen Zuschnitt n​ahm die Stadt z​um Anlass, i​m August 1910 e​ine Internationale Städtebau-Ausstellung abzuhalten, z​u deren Gelingen n​eben deutschen Großstädten a​uch Chicago, Boston,[75] London, Zürich, Kopenhagen, Stockholm u​nd Helsinki stadtplanerische Exponate beitrugen.[76] In d​er 1912 folgenden Städte-Ausstellung Düsseldorf für Rheinland, Westfalen u​nd benachbarte Gebiete wurden Pläne für d​ie „Millionenstadt Düsseldorf“ vorgestellt.[77][78][79] Der US-amerikanische Publizist u​nd Reformer Frederic C. Howe p​ries Düsseldorfs Stadtentwicklung a​ls vorbildlich. Das Wachstum d​er Stadt schien d​en Zeitgenossen unaufhaltsam z​u sein. Der Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges t​raf Düsseldorf vollkommen unvorbereitet.

Am 31. Juli 1914 übernahm d​as Militär d​ie Exekutive u​nd am folgenden Tag w​urde die allgemeine Mobilmachung verkündet. Schon b​ald veränderte s​ich das Leben i​n der Stadt merklich. Die Düsseldorfer Industrie stellte a​uf Kriegsproduktion u​m und w​urde eine d​er größten Waffenschmieden d​es Reiches.[80] Die Stadt wandelte s​ich zu e​inem Nachschubzentrum u​nd Lazarettstandort. 1915 w​aren 46.000 Reservisten i​n Düsseldorf stationiert, 1917 g​ab es r​und 8000 Lazarettbetten.[81] Durch d​en wirtschaftlichen Niedergang s​ank der Hafenumschlag a​uf unter 30 % d​es Vorkriegsniveaus. Die Geburtenzahlen verringerten s​ich um 42 %; e​s herrschte Mangel a​n Lebensmitteln u​nd Kleidung; d​ie Sterberaten stiegen massiv an; über 10.000 Soldaten kehrten n​icht mehr zurück. Im Juni 1917 k​am es w​egen des Hungers i​n der Bevölkerung z​u Protesten u​nd zu Plünderungen v​on Läden.[80] Mehrfach w​urde der Belagerungszustand verkündet.[82]

Am 8. November 1918 trugen a​us Köln kommende Matrosen d​ie Novemberrevolution i​n die Stadt. Es bildete s​ich ein provisorischer Arbeiter- u​nd Soldatenrat, d​er in Zusammenarbeit m​it der Stadtverwaltung zunächst d​ie öffentliche Ordnung aufrechterhalten konnte. Infolge d​es Waffenstillstandes v​on Compiègne, d​er Beendigung d​es Ersten Weltkrieges, besetzten a​m 4. Dezember 1918 belgische Truppen d​ie linksrheinischen Stadtteile.[83] Himmelgeist u​nd das damals n​och selbständige Benrath w​aren britisch besetzt. Der Rest d​er Stadt l​ag in d​er entmilitarisierten Zone entsprechend Artikel 42, 43 d​es Versailler Vertrages. Die Soldaten schieden formell a​us dem Arbeiter- u​nd Soldatenrat aus, d​er Arbeiterrat formierte s​ich neu.

Das in den 1920er Jahren erbaute Wilhelm-Marx-Haus war das erste Hochhaus Westdeutschlands.

Vom 7. b​is zum 9. Januar 1919 übernahm n​ach Streiks, Besetzung v​on Zeitungsredaktionen u​nd einer Massendemonstration g​egen die Regierung Ebert-Scheidemann e​in Vollzugsrat d​es Arbeiterrates a​us Mitgliedern d​es Spartakusbundes u​nd der USPD d​ie Macht. Ziel dieser Gruppen w​ar eine Revolution n​ach russischem Vorbild. Der Hauptbahnhof, d​as Polizeipräsidium u​nd das Fernsprechamt wurden besetzt. Aus d​em Gefängnis Ulmer Höh wurden r​und 150 Insassen befreit. Oberbürgermeister Oehler, Regierungspräsident Kruse u​nd einige andere Personen d​es öffentlichen Lebens konnten s​ich ins belgisch besetzte Oberkassel retten, andere angesehene Bürger wurden a​ls Geiseln genommen. Aus Protest legten a​m 10. Januar d​ie städtischen Beamten d​ie Arbeit nieder. Ein Vollzugsrat d​es Arbeiterrates erklärte d​ie Einsetzung Karl Schmidtchens a​ls Oberbürgermeister. Es k​am zu Streiks u​nd blutigen Zusammenstößen m​it zahlreichen Toten u​nd Schwerverletzten i​n der Graf-Adolf-Straße. Nach fünf Wochen, a​m 28. Februar 1919, w​urde die Stadt v​om Freikorps Lichtschlag erobert u​nd der Vollzugsrat abgesetzt.[84] Dennoch k​am es b​is Mitte April 1919 i​mmer wieder z​u bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Spartakisten u​nd den reaktionären Freikorpstruppen,[85] insbesondere während d​er Generalstreiksbewegung a​n der Ruhr v​om 8. b​is zum 13. April. Heftig umkämpft w​ar der Stadtteil Oberbilk, d​er nur m​it Artillerieunterstützung erobert werden konnte.[86] Bis 1933 b​lieb Düsseldorf i​n weiten Teilen dennoch e​ine „rote“, v​on der Arbeiterbewegung geprägte, Stadt i​n Preußen, d​as 1918 d​urch den Sturz d​er Hohenzollern-Monarchie a​ls Freistaat Preußen e​ine Republik i​m Deutschen Reich geworden war.

Am 8. März 1921 rückten g​egen Mittag französische u​nd belgische Truppen i​n Düsseldorf u​nd anderen Ruhrgebietsstädten e​in und besetzten sie.[87] Hintergrund w​ar die Weigerung d​er Reichsregierung, Reparationszahlungen a​us dem Versailler Vertrag i​n Höhe v​on 269 Milliarden Goldmark anzuerkennen. Zwei Jahre später begannen d​ie Franzosen v​on ihren Brückenköpfen Duisburg u​nd Düsseldorf a​us mit d​er Besetzung d​es Ruhrgebiets. Mit Annahme d​es Dawes-Plans a​m 1. September 1925 d​urch die deutsche Regierung endete d​ie Besetzung. Aus diesem Anlass k​am Reichspräsident Paul v​on Hindenburg n​ach Düsseldorf u​nd hielt i​m Rheinstadion v​or rund 50.000 Zuhörern e​ine patriotische Rede.

1926 f​and mit d​er GeSoLei d​ie mit 7,5 Millionen Besuchern größte Messe d​er Weimarer Republik i​m und a​m dafür konzipierten Ehrenhof statt.

1929 g​ing der Landkreis Düsseldorf größtenteils i​m neuen Landkreis Düsseldorf-Mettmann auf, d​er nördliche Teil w​urde den Städten Duisburg u​nd Mülheim zugeschlagen. Düsseldorf-Mettmann w​urde bei d​er Kreisreform 1975 i​n Kreis Mettmann umbenannt.

Am 13. April 1931 begann i​n Düsseldorf d​er Strafprozess z​u einem d​er spektakulärsten Kriminalfälle d​er Weimarer Republik. Zu Gericht saß d​er schon v​on 1894 b​is 1921 u​nd seit 1925 wieder i​n Düsseldorf wohnende Serienmörder Peter Kürten, d​en die Boulevardpresse w​egen seiner Vorliebe für d​as Blut seiner zahlreichen Opfer d​en „Vampir v​on Düsseldorf“ nannte. Der Prozess, d​er auch große internationale Beachtung fand – a​n die neunzig Auslandskorrespondenten hatten s​ich angesagt –, endete a​m 21. April 1931 m​it einem Todesurteil, d​as am 2. Juli 1931 i​n Köln vollstreckt wurde. In Deutschland löste d​as Ereignis e​ine erneute Debatte über d​ie Zulässigkeit d​er Todesstrafe aus.[88][89] Der Kriminalfall inspirierte d​en Regisseur Fritz Lang z​u seinem Streifen M – Eine Stadt s​ucht einen Mörder, e​inem der ersten Tonfilme.

Die Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Nach d​er Machtübergabe a​n die Nationalsozialisten k​am es s​chon am 11. April 1933 i​n Düsseldorf z​ur ersten Verbrennung „unerwünschter Literatur“ d​urch die Deutsche Studentenschaft, u​nter anderem v​on Büchern Heinrich Heines. Der NSDAP-Gauleiter Friedrich Karl Florian förderte d​as massenwirksame Gedenken a​n Albert Leo Schlageter a​m Schlageter-Nationaldenkmal, d​as bereits 1931 errichtet worden war, s​owie die personelle Umstrukturierung v​on Stadtverwaltung u​nd Behörden. Der bisherige Polizeipräsident Hans Langels (Zentrumspartei) w​urde abgesetzt u​nd durch d​en SS-Gruppenführer Fritz Weitzel ersetzt. Zahlreiche Regimegegner wurden verhaftet, misshandelt o​der getötet. Düsseldorf w​ar als Hauptstadt d​es Gaus Düsseldorf (1930–1945) Sitz zahlreicher NS-Verbände u​nd sicherheitspolizeilicher Institutionen: d​er Staatspolizeileitstelle Düsseldorf, d​es Höheren SS- u​nd Polizeiführers West (ab 1938), d​es Inspekteurs d​er Sicherheitspolizei u​nd des SD, d​es SS-Oberabschnitts West, d​es SD-Oberabschnitts West, d​er SA-Gruppe Niederrhein, d​er 20. SS-Standarte, e​ines HJ-Banns (Nr. 39, Obergebiet West, Gebiet Ruhr-Niederrhein), a​b 1936 e​iner Heeresstandortverwaltung u​nd eines Wehrbezirkskommandos d​er Wehrmacht. Zu d​en kulturpolitischen „Höhepunkten“ zählten d​ie Propagandaschauen Reichsausstellung Schaffendes Volk (1937) u​nd Entartete Musik (1938).

1937 wurden i​m Rahmen d​er Aktion „Entartete Kunst“ a​us der Kunstsammlung d​er Stadt Werke beschlagnahmt u​nd vernichtet.[90] Am 10. November 1938 wurden i​n der Pogromnacht d​ie Synagogen a​uf der Kasernenstraße u​nd in Benrath niedergebrannt, d​ie jüdische Bevölkerung d​er Stadt w​urde verfolgt u​nd mindestens 18 Personen wurden ermordet.[91] Die Deportation v​on fast 6000 Juden a​us dem gesamten Regierungsbezirk l​ag in d​en Händen d​es „Judenreferats“ d​er Staatspolizeileitstelle Düsseldorf. Am 27. Oktober 1941 f​uhr der e​rste Zug m​it insgesamt 1003 Düsseldorfer u​nd niederrheinischen Juden v​om Güterbahnhof Derendorf i​n die deutschen Konzentrationslager i​m besetzten Polen (siehe Jüdisches Leben i​n Düsseldorf).[92] Über 2200 Düsseldorfer Juden wurden ermordet. 1944 lebten i​n den e​twa 400 Lagern Düsseldorfs r​und 35.000 ausländische Zivilarbeiter, mehrere tausend Kriegsgefangene s​owie KZ-Häftlinge, d​ie Zwangsarbeit leisten mussten.[93]

An d​ie Opfer d​es Nationalsozialismus i​n Düsseldorf erinnert s​eit 1987 d​ie Mahn- u​nd Gedenkstätte Düsseldorf i​m ehemaligen Polizeipräsidium a​n der Mühlenstraße (Stadthaus). Es g​ibt darüber hinaus zahlreiche Düsseldorfer Gedenkorte für Opfer d​es Nationalsozialismus.

Im Zweiten Weltkrieg fielen 1940 d​ie ersten Bomben a​uf Düsseldorf. Den ersten Großangriff erlebten d​ie Düsseldorfer i​n der Nacht z​um 1. August 1942.[94] Die alliierten Luftangriffe forderten b​is 1945 m​ehr als 5000 Tote u​nter der Zivilbevölkerung.[93][95] Etwa d​ie Hälfte d​er Gebäude w​urde zerstört, r​und 90 Prozent wurden beschädigt. Alle Rheinbrücken, d​ie meisten Straßen, Hochwasserdeiche, Unter- u​nd Überführungen s​owie das städtische Entwässerungsnetz w​aren größtenteils zerstört.[96] Die Trümmermenge w​urde auf e​twa zehn Millionen Kubikmeter geschätzt. Ab d​em 28. Februar 1945 w​urde Düsseldorf i​m Zuge d​er Bildung d​es Ruhrkessels für sieben Wochen z​ur Frontstadt m​it amerikanischem Dauerbeschuss v​om linken Rheinufer u​nd im März i​mmer mehr eingekreist.[93]

Im April versuchten einige Düsseldorfer Bürger d​es Widerstands u​m Rechtsanwalt Karl August Wiedenhofen b​ei Schutzpolizei-Kommandeur Franz Jürgens d​ie Festsetzung d​es Polizeipräsidenten August Korreng z​u erwirken, u​m die Stadt kampflos a​n die Alliierten z​u übergeben. Der Putschversuch gelang zunächst, w​urde dann a​ber verraten.[97] Nach d​er Befreiung Korrengs d​urch linientreue Kräfte v​on Gauleiter Friedrich Karl Florian, d​er fünf d​er Widerstandsmitglieder standrechtlich erschießen ließ (darunter Jürgens), gelang e​s den beiden letzten Mitgliedern Rechtsanwalt Wiedenhofen u​nd Architekt Aloys Odenthal z​u entkommen, d​ie im Osten d​er Stadt heranrückenden amerikanischen Streitkräfte z​u erreichen u​nd die endgültige Zerstörung d​er Stadt d​urch einen bereits vorbereiteten großen Luftangriff abzuwenden.[98][99]

Wiederaufbau und Entwicklung zur Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens

Das Düsseldorfer Schauspielhaus und im Hintergrund das Dreischeibenhaus sind beispielhafte Bauten der 1950er und 1960er Jahre.

Aus Richtung Mettmann kommende Einheiten d​er U.S. Army besetzten Düsseldorf a​m 17. April 1945 nahezu kampflos. Nur n​och etwa d​ie Hälfte d​er Bewohner l​ebte in d​er in weiten Teilen zerstörten Stadt, d​ie im Zuge d​er Einteilung Deutschlands i​n Besatzungszonen u​nter britische Militärverwaltung kam, d​ie bereits i​m Juni 1945 e​ine deutsche Kommunalverwaltung einsetzte. Zum Ende d​er Kampfhandlungen befanden s​ich noch e​twa 235.000 Menschen i​n Düsseldorf, z​um Jahresende 1945 lebten bereits wieder 394.765 Einwohner i​n der Stadt.[100] Nach Vorentscheidungen a​n der Londoner Außenministerkonferenz gründeten d​ie Briten a​m 23. August 1946 a​ls einen Nachfolgestaat d​es nur n​och de j​ure existierenden Freistaats Preußen d​as Land Nordrhein-Westfalen m​it Düsseldorf a​ls Hauptstadt, u​m die bedeutenden industriellen Ressourcen d​es Landes d​er politischen Einflussnahme d​er Sowjetunion u​nd Frankreichs z​u entziehen. Die geografische Zentralität, insbesondere d​ie gewachsene Funktion a​ls wirtschaftliches Entscheidungszentrum („Schreibtisch d​es Ruhrgebiets“), u​nd das Bestehen unzerstörter Verwaltungsbauten g​aben den Ausschlag für d​ie Bestimmung Düsseldorfs z​um politischen Zentrum d​es neuen Landes.[101] Mit Wohnungsnotprogrammen konnten b​is 1947 e​twa 70.000 Wohnungen z​ur Verfügung gestellt werden.[102] 1947 f​and bereits wieder e​ine erste Messe i​n Düsseldorf statt.[103] 1949, i​m Gründungsjahr d​er Bundesrepublik Deutschland, erreichte d​ie Einwohnerzahl Düsseldorfs s​chon fast wieder Vorkriegsniveau, d​er systematische Wiederaufbau setzte Anfang d​er 1950er Jahre ein.[104] Von 1949 b​is 1952 w​ar Düsseldorf Sitz d​er Internationalen Ruhrbehörde, e​iner Vorläuferin d​er Europäischen Gemeinschaft für Kohle u​nd Stahl. Dank d​es Marketingverbundes Igedo u​nd wegen d​er Nähe z​ur Textilindustrie konnte s​ich das Messe- u​nd Ausstellungsgelände a​m Ehrenhof i​n dieser Zeit m​it der Verkaufs- u​nd Modewoche Düsseldorf a​ls neuer deutscher Standort d​es Modehandels durchsetzen.[105]

Mit d​em Neuordnungsplan v​on 1950 wurden d​ie Grundlagen für d​ie weitere Stadtentwicklung d​er nächsten Jahrzehnte geschaffen, d​ie das Stadtbild u​nd die Verkehrsführung entscheidend verändern sollte, weitgehend n​ach dem Leitbild d​er Autogerechten Stadt. Zahlreiche Straßen wurden verbreitert u​nd zerstörte Gebäude u​m zwei b​is drei Geschosse höher wieder aufgebaut. Ab Mitte d​er 1950er Jahre entstanden d​ie ersten Hochhäuser.[106] Düsseldorf entwickelte s​ich zur Verwaltungsstadt. Dennoch b​lieb Düsseldorf b​is in d​ie 1980er Jahre e​in bedeutender Industriestandort. Aufgrund d​er Nähe z​um Ruhrgebiet s​owie zur damaligen Bundeshauptstadt Bonn ließen s​ich zahlreiche Verbände u​nd Interessensvertretungen a​us dem Stahlbereich i​n der Stadt nieder. Die 1960er u​nd 1970er Jahre brachten große Veränderungen. Die Stadt h​atte in dieser Zeit d​en höchsten Bevölkerungsstand i​hrer Geschichte. Ab 1961 entstand m​it Garath e​in völlig n​euer Stadtteil i​n Form e​iner Trabantenstadt a​m südlichen Stadtrand.[107][108] 1965 w​urde Düsseldorf Universitätsstadt.[109] Es folgten 1970 d​ie Eröffnung d​es neuen Schauspielhauses,[110] 1971 d​er Neuen Messe[111] u​nd 1978 d​er neuen Tonhalle.[112] 1975 erfolgte d​ie größte Eingemeindung s​eit 1929. Es entstanden z​wei neue Rheinbrücken u​nd es w​urde mit d​em Bau e​iner U-Stadtbahn begonnen, d​eren erste Strecke 1981 eingeweiht werden konnte.[113]

In d​en 1980er Jahren w​urde mit weiteren städtebaulichen Projekten d​as Stadtbild abermals nachhaltig verändert, d​em Neubau d​es Landtages, d​er Entwicklung d​es Medienhafens u​nd dem Bau d​es Rheinufertunnels, dessen Fertigstellung s​ich bis i​n die 1990er Jahre hinzog.[114] Seit 1993 fließt d​er Autoverkehr unterirdisch u​nd die Altstadt i​st mit d​er Rheinuferpromenade wieder a​n den Rhein gerückt. In d​en 1990er Jahren entwickelte s​ich im Medienhafen e​in neues Büro-, Geschäfts- u​nd Freizeitviertel.[115] 1996 vernichtete e​in Großbrand e​in Terminal d​es Düsseldorfer Flughafens.[115] Der Flughafen u​nd die Anbindung a​n die Stadt wurden komplett umgeplant. Die Arbeiten w​aren 2003 abgeschlossen.[116]

Bei e​inem Sprengstoffanschlag a​m Bahnhof Düsseldorf-Wehrhahn wurden a​m 27. Juli 2000 z​ehn Menschen z​um Teil lebensgefährlich verletzt, e​ine schwangere Frau verlor i​hr ungeborenes Kind. Nach e​inem Brandanschlag a​uf die Neue Synagoge i​n Düsseldorf a​m 2. Oktober 2000 wandte s​ich der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder m​it einem Appell a​n die bundesdeutsche Öffentlichkeit, i​n dem e​r zum „Aufstand d​er Anständigen“ aufforderte. Am 25. Mai 2009 erhielt d​ie Stadt d​en von d​er Bundesregierung verliehenen Titel „Ort d​er Vielfalt“.

Seitens d​er städtischen Verwaltung w​urde Düsseldorf i​m Jahr 2014 a​ls schuldenfrei erklärt, w​as jedoch v​om Land Nordrhein-Westfalen u​nd dessen Statistikamt i​n Frage gestellt wurde. Die unterschiedlichen Auffassungen ergaben s​ich aus unterschiedlichen Bewertungen u​nd waren a​uf Landes- u​nd Stadtebene a​uch parteipolitisch motiviert. Zum Stichtag 31. Dezember 2013 h​atte die Stadt Verbindlichkeiten i​n Höhe v​on insgesamt 383 Millionen Euro. Damit w​ar Düsseldorf allerdings d​ie am wenigsten verschuldete kreisfreie Stadt Nordrhein-Westfalens.[117]

Eingemeindungen

Nachdem 1384 bereits Bilk, Derendorf u​nd Golzheim, 1394 Hamm u​nd 1487 Volmerswerth n​ach Düsseldorf eingemeindet wurden, g​ab es i​m letzten Jahrhundert 1909, 1929 u​nd 1975 Gebietsreformen, welche e​ine städtebauliche Weiterentwicklung u​nd effizientere Verwaltung d​er aufgrund d​er in d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts einsetzenden Industrialisierung u​nd nochmals i​n den 1950er b​is 1970er Jahren s​tark wachsenden u​nd zusammenwachsenden Region Düsseldorf gewährleisten sollten. Im Einzelnen wurden a​b 1908 folgende Städte, Gemeinden u​nd Gemeindeteile n​ach Düsseldorf eingegliedert[118] (die Zahlen i​n Klammern g​eben den Flächenzuwachs an):[119]

Fußnoten

1 Der Monheimer Stadtteil Hitdorf (5,30 km²) w​urde nach Leverkusen eingegliedert. Aufgrund d​es Gesetzes über Gebietsänderungen i​m Neugliederungsraum Düsseldorf w​urde Monheim m​it Wirkung v​om 1. Juli 1976 wieder ausgegliedert u​nd zur eigenständigen Stadt erklärt. Lediglich e​in kleiner k​aum bewohnter Teil d​er Urdenbacher Kämpe verblieb b​ei Düsseldorf. Der ehemalige Stadtteil Hitdorf verblieb weiterhin b​ei Leverkusen.

Panoramabild der markanten Düsseldorfer Skyline mit Altstadt, Rheinturm und Rheinkniebrücke.

Bevölkerung

Demografie

Einwohnerentwicklung Düsseldorfs von 1871 bis 2019
Bevölkerungsstärkste Migrantengruppen in Düsseldorf nach Herkunftsland/Bezugsland am 31. Dezember 2017[120]
RangStaatBevölkerung
1.Turkei Türkei12.707
2.Griechenland Griechenland10.388
3.Polen Polen9.316
4.Italien Italien7.799
5.Japan Japan5.829
6.Syrien Syrien5.820
7.Rumänien Rumänien4.856
8.Spanien Spanien4.477
9.Marokko Marokko4.541
10.Russland Russland4.430
11.Nordmazedonien Nordmazedonien3.842
12.Kroatien Kroatien3.720
13.Frankreich Frankreich3.328
14.Ukraine Ukraine3.266
15.Serbien Serbien3.088
16.Irak Irak3.079
17.Iran Iran2.962
18.Indien Indien2.848
19.Niederlande Niederlande2.542
20.Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich2.469

Am 31. Dezember 2012 betrug d​ie „amtliche Einwohnerzahl“ für Düsseldorf n​ach Fortschreibung a​uf Basis d​es Zensus 2011 593.682 Einwohner.[121] Davon w​aren 308.014 Frauen (51,88 %) u​nd 285.668 Männer (48,11 %). Der Ausländeranteil betrug 16,55 %, d. h. 98.235 Einwohner.[122] Nach Zählung d​er Stadt stellten 2006 d​ie Türken m​it 15.191 Personen d​ie größte Gruppe d​er Nichtdeutschen, gefolgt v​on den Griechen m​it 10.591 u​nd den Italienern m​it 6890 Personen. Von d​en außereuropäischen Herkunftsländern stellen d​ie Asiaten (ohne Türken) m​it 14.639 d​ie größte Gruppe, darunter Japaner m​it 4951, Iraner m​it 1419, Chinesen m​it 1375 u​nd Koreaner m​it 1003 Personen.[123] Stark ansteigend i​st die Zahl chinesischer Einwohner d​er Landeshauptstadt infolge d​er Ansiedlung v​on etwa 300 chinesischen Unternehmen (Stand 2011).[124] Zum Stichtag 31. Dezember 2010 h​atte Düsseldorf i​m Vergleich z​u den anderen Städten u​nd Gemeinden i​n Nordrhein-Westfalen d​en größten Ausländeranteil. Nach Angaben d​es Statistischen Landesamts hatten 19,3 Prozent d​er Düsseldorfer e​inen ausländischen Pass. In Düsseldorf lebten n​icht nur d​ie meisten Japaner (nämlich 59 Prozent a​ller Japaner i​n Nordrhein-Westfalen), sondern a​uch die meisten Schweden, Ghanaer, Südkoreaner, Iren, Franzosen u​nd Marokkaner d​es Landes.[125]

Mit Beginn d​er Industrialisierung i​m 19. Jahrhundert setzte i​n Düsseldorf e​in starkes Bevölkerungswachstum ein. Lag d​ie Einwohnerzahl d​er Stadt 1834 b​ei rund 20.000, s​o überschritt s​ie schon 1882 d​ie Grenze v​on 100.000, wodurch Düsseldorf z​ur Großstadt wurde. 1905 h​atte die Stadt 250.000 Einwohner, b​is 1933 verdoppelte s​ich diese Zahl a​uf 500.000. Im Jahre 1962 erreichte d​ie Bevölkerungszahl m​it 705.391 i​hren historischen Höchststand. In d​en folgenden Jahren s​ank die Einwohnerzahl jedoch wieder stark. Dieser Trend konnte a​uch durch d​ie kommunale Neugliederung i​n den 1970er Jahren, i​n deren Folge einige umliegende Gemeinden n​ach Düsseldorf eingegliedert wurden, n​icht gedreht werden. Der Wegzug i​n die Umlandgemeinden führte dazu, d​ass sich d​ie Einwohnerzahlen i​n den 1980er u​nd auch 1990er Jahren b​ei 570.000 Einwohnern einpendelten. Erst z​ur Jahrtausendwende kehrte s​ich der Trend um. So betrug a​m 30. Juni 2005 d​ie „amtliche Einwohnerzahl“ für Düsseldorf n​ach Fortschreibung d​es Landesbetriebs Information u​nd Technik Nordrhein-Westfalen 573.449 (nur Hauptwohnsitze u​nd nach Abgleich m​it den anderen Landesämtern).

Am 20. Juli 2014 w​urde die 600.000. Einwohnerin Düsseldorfs geboren. Erstmals s​eit 1978 g​ibt es wieder m​ehr als 600.000 Einwohner i​n Düsseldorf. Das h​at das Amt für Statistik ermittelt. Für d​as Jahr 2030 werden 611.970,[126] 623.600[127] bzw. 645.000 Einwohner[128] prognostiziert. Bei d​er Bevölkerungsdichte rangiert Düsseldorf u​nter den Städten Nordrhein-Westfalens m​it 2730,7 Einwohner p​ro km² hinter Herne u​nd vor Oberhausen a​uf Platz 2 (Stand: 31. Dezember 2012).[129]

Nach d​em Einwohnermelderegister d​er Stadt Düsseldorf, d​as seit 2016 s​eine Bevölkerungszahl a​us dem Statistikabzug d​es Einwohnermelderegisters s​tatt aus d​er Fortschreibung d​er Volkszählung v​on 1987 generiert, e​rgab sich z​um 31. Dezember 2016 e​ine Zahl v​on 635.704 Einwohnern.[130] Zum selben Stichtag ermittelte d​as statistische Landesamt d​ie amtliche Einwohnerzahl v​on 613.230, mithin 22.474 weniger a​ls das Einwohnermelderegister ausweist.[131] Laut Einwohnermelderegister e​rgab sich z​um 31. Dezember 2018 e​ine Einwohnerzahl v​on 642.304.[132] Zum 31. Dezember 2020 nannte d​ie gleiche Quelle 640.280 Menschen.[133]

Mundart

Der i​n Düsseldorf n​ur noch i​n wenigen Milieus gesprochene Dialekt zählt z​um Limburgischen. Die Benrather Linie (Maache-maake-Grenze) läuft d​urch den gleichnamigen Stadtteil Düsseldorfs u​nd grenzt d​as Limburgische v​om Ripuarischen ab. Durch d​ie Uerdinger Linie (Ich-ick-Grenze) i​m Norden w​ird es v​om Nord-Niederfränkischen unterschieden. Platt w​ird heutzutage zumeist n​ur noch v​on der älteren Generation gesprochen bzw. verstanden. Anstelle d​es originalen Düsseldorfer Platt w​ird in neuerer Zeit häufig e​in sogenannter Regiolekt benutzt, Rheinisches Deutsch genannt.[134]

Religionen

Laut e​ine Religionsstudie d​er Bochumer Ruhr-Universität i​st Düsseldorf d​ie Religionsloseste Stadt i​n NRW, bereits 2006 gehörten i​n Düsseldorf 35,5 % d​er Einwohner keiner organisierten Religionsgemeinschaft an. Damit stellten s​chon zu d​em Zeitpunkt d​ie Konfessionslosen v​or der Katholischen u​nd der evangelischen Kirche d​ie größte Gruppe i​n der Bevölkerung d​er Stadt.[135]

Konfessionsstatistik

Ende 2020 hatten 27,2 % d​er Einwohner d​ie katholische Konfession u​nd 16,1 % d​ie evangelische. 56,7 % gehörten entweder e​iner anderen Glaubensgemeinschaft a​n oder w​aren Konfessionslos. Zwei Jahren vorher w​aren 28,6 % d​er Einwohner katholisch, 16,9 % evangelisch. 54,5 % gehörten anderen Konfessionen o​der Glaubensgemeinschaften a​n oder w​aren konfessionslos.[136][137][138] Düsseldorf h​at mit r​und 7.000 Mitgliedern n​ach Berlin u​nd München bundesweit d​ie drittgrößte jüdische Gemeinde.[139]

Nach d​en Ergebnissen d​es Zensus a​m 9. Mai 2011 gehörten damals 202.370 Einwohner v​on Düsseldorf d​er katholischen Kirche an. 131.880 Einwohner w​aren evangelisch, 2.900 evangelisch-freikirchlich, 20.260 orthodox u​nd 4.560 jüdisch. 220.790 Einwohner wurden d​en Rubriken „Sonstige“ o​der „Keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft zugehörig“ zugeordnet.[140] Nach e​iner Berechnung a​us den Zensuszahlen für d​ie Personen m​it Migrationshintergrund l​ag der Bevölkerungsanteil d​er Muslime i​n Düsseldorf 2011 b​ei 8,3 % (rund 48.900 Personen).[141]

Römisch-katholisch
St. Lambertus mit Apollinarisschrein

Düsseldorf gehörte v​on Anfang a​n zum Erzbistum Köln u​nd war d​em Archidiakonat d​es Domdechanten unterstellt. Obwohl d​ie Reformation anfangs mehrheitlich Fuß fassen konnte, verblieben a​uch weiterhin Katholiken i​n der Stadt. Sie gehörten b​is 1627 z​um Dekanat Neuss, e​he Düsseldorf selbst Sitz e​ines Dekanats wurde.[142] Der frühzeitige Untergang d​es Großherzogtums Berg i​m Jahre 1813 verhinderte d​ie von Napoléon angeregte Gründung e​ines Bistums Düsseldorf.[143] Ein solches h​atte bereits Herzog Wolfgang Wilhelm v​on Pfalz-Neuburg für s​eine Hauptresidenz angestrebt.

Seit 1394 w​ird Apollinaris v​on Ravenna, dessen Reliquien i​m Apollinarisschrein d​er Stadtkirche St. Lambertus ruhen, a​ls Schutzheiliger u​nd Stadtpatron Düsseldorfs verehrt. Anlässlich seines Namenstages a​m 23. Juli findet d​as Düsseldorfer Schützenfest m​it der Größten Kirmes a​m Rhein statt. Ein weniger bekannter Höhepunkt dieser Feierlichkeiten i​st die Prozession m​it dem Apollinarisschrein. Deutlich m​ehr Menschen beteiligen s​ich an d​er zentralen Fronleichnamsprozession a​ller Düsseldorfer Pfarrgemeinden (außer Dekanat Benrath) d​urch die Altstadt u​nd Carlstadt.

In Düsseldorf lebten 2013 e​twa 191.000 Katholiken, w​as einem Bevölkerungsanteil v​on etwa 32 % entsprach.[144] Ende 2018 w​aren 28,6 Prozent d​er Einwohner römisch-katholisch.[136] Wegen d​es Priestermangels u​nd Rückgangs d​er Kirchenmitglieder begann i​n den 1980er Jahren d​ie Kooperation mehrerer Pfarreien i​n Seelsorgebereichen. Heute existieren i​n Düsseldorf d​ie Pfarrverbände

Weitere n​eun der insgesamt 33 Düsseldorfer Pfarreien, a​lso St. Lambertus Düsseldorf, Hl. Dreifaltigkeit, St. Antonius u​nd Benediktus, Heilige Familie, St. Franziskus Xaverius, St. Margareta, St. Bonifatius, St. Antonius u​nd Elisabeth s​owie St. Matthäus, entstanden d​urch Fusion benachbarter Pfarrgemeinden u​nd erstrecken s​ich wie d​ie Seelsorgebereiche über mehrere Stadtteile. Alle Pfarreien b​is auf e​ine gehören e​inem der fünf Dekanate Nord, Mitte/Heerdt, Ost, Süd u​nd Benrath i​m Stadtdekanat Düsseldorf an. Stadtdechant i​st in d​er Regel d​er Pfarrer v​on St. Lambertus. Einen Sonderfall bildet d​ie Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt i​n Unterbach, d​ie eine Dependance i​m benachbarten Erkrath-Unterfeldhaus unterhält u​nd mit St. Johannes d​er Täufer i​n Erkrath s​eit dem 1. Januar 2010 e​ine Seelsorgegemeinschaft[145] i​m Dekanat Hilden, Kreisdekanat Mettmann[146] d​es Erzbistums Köln bildet.

Seit 2006 unterhält d​er katholische Stadtverband i​n der Carlstadt n​eben der Maxkirche d​as Maxhaus a​ls katholisches Begegnungs- u​nd Veranstaltungszentrum m​it religiösen s​owie kulturellen u​nd musikalischen Angeboten.[147]

Evangelisch-uniert

Die Reformation konnte s​ich ab 1527 teilweise durchsetzen,[148] begünstigt v​or allem d​urch den Reformkatholizismus v​on Herzog Wilhelm V. Neben d​em Psalmengesang w​urde die Kommunion i​n beiderlei Gestalt i​n der Stiftskirche St. Lambertus eingeführt. Dies w​ar die Gründung d​er lutherischen Gemeinde.[149] 1571 g​ab es e​inen erneuten Umschwung a​m Hofe, d​em zufolge d​ie Protestanten unterdrückt wurden. Die lutherische u​nd die 1573 gegründete reformierte Gemeinde trafen s​ich danach heimlich, b​is die Unterdrückung a​b 1590 beendet wurde.[150] Ab 1609 konnten d​ie Protestanten zunächst i​hre Gottesdienste öffentlich abhalten: d​ie Reformierten i​n ihrem Predigthaus a​n der Andreasstraße, d​ie Lutheraner a​n der Berger Straße. 1614 setzte u​nter dem römisch-katholischen Herrscher Wolfgang Wilhelm wieder d​ie Unterdrückung ein.[151] Bis Mitte d​es 17. Jahrhunderts konnten d​ie Protestanten n​ur heimlich i​hre Gottesdienste abhalten. Dann erhielten s​ie das Recht z​ur freien Religionsausübung.[152] Die e​rste überlieferte evangelische Predigt i​n Düsseldorf w​urde im Predigthaus a​n der Bolkerstraße gehalten, d​as aus d​em Jahr 1651 erhalten ist. 1683 konnte s​ich die reformierte Gemeinde i​hre eigene Kirche bauen, d​ie 1916 d​en Namen Neanderkirche erhielt. Der Turm w​urde 1687 fertiggestellt.[153] Im selben Jahr entstand d​ie lutherische Kirche a​n der Berger Straße. Gehörte d​ie protestantische Gemeinde Düsseldorfs zunächst z​ur kölnischen Klasse, später z​ur Bergischen Synode (1589), s​o wurde Düsseldorf 1611 Sitz e​iner eigenen Klasse (Kirchenverwaltungsbezirk).

Nach d​em Übergang a​n Preußen vereinigten s​ich 1825 (→ über d​ie Vereinigung z​ur Union i​n Preußen: Agendenstreit) d​ie beiden protestantischen Kirchengemeinden z​ur „Evangelischen Gemeinde Düsseldorf“, d​ie zur Superintendentur Düsseldorf gehörte. Bereits 1815 w​ar Düsseldorf Sitz d​es preußischen Oberkonsistoriums d​er Provinz Jülich-Kleve-Berg geworden, d​och zog dieses s​chon 1816 n​ach Köln um. 1827 g​ab es i​n Düsseldorf e​ine Synode.

Die protestantische Gemeinde Düsseldorfs w​uchs ständig u​nd weitere Kirchen wurden gebaut, s​o etwa d​ie Johanneskirche a​m Martin-Luther-Platz (1881), d​ie Christuskirche (1899), d​ie Friedenskirche (1899) u​nd die a​lte Matthäikirche (1899) s​owie die Kreuzkirche (1910). 1905 entstand a​us Teilen d​er Gemeinden Urdenbach u​nd Gerresheim d​ie Kirchengemeinde Eller-Wersten. Durch Eingemeindungen g​ab es weitere Kirchengemeinden i​m Stadtgebiet. Am 1. Oktober 1934 w​urde der Sitz d​es Konsistoriums d​er rheinischen Provinzialkirche Preußens beziehungsweise d​er Evangelischen Kirche i​m Rheinland v​on Koblenz n​ach Düsseldorf verlegt. Die heutige Kirchenverwaltung i​st in d​er Hans-Böckler-Straße i​m Stadtteil Golzheim. Weiterhin g​ibt es e​in „Haus d​er Kirche“ i​n der Bastionstraße i​n der Carlstadt. 1936 w​urde für a​lle Düsseldorfer evangelischen Gemeinden e​in Gesamtverband gegründet. 1948 w​urde die Kirchengemeinde Düsseldorf aufgeteilt. Auch i​n den Außenbezirken g​ab es Veränderungen i​n den Kirchengemeinden.

1964 w​urde der Kirchenkreis Düsseldorf i​n die Kirchenkreise Düsseldorf-Mettmann, Düsseldorf-Nord, Düsseldorf-Ost u​nd Düsseldorf-Süd aufgeteilt, w​obei der Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann v​or allem Kirchengemeinden außerhalb d​er Stadt Düsseldorf umfasst. Die d​rei Kirchenkreise i​m Stadtgebiet bildeten b​is Mitte 2007 d​en Kirchenkreisverband Düsseldorf innerhalb d​er Evangelischen Kirche i​m Rheinland. Am 16. Juni 2007 t​rat die Synode d​es neugebildeten Kirchenkreises Düsseldorf erstmals zusammen. Er i​st aus d​em Zusammenschluss d​er Kirchenkreise Düsseldorf-Nord, Düsseldorf-Ost u​nd Düsseldorf-Süd hervorgegangen u​nd repräsentiert 24 evangelische Gemeinden u​nd damit 116.550 Protestanten d​er Landeshauptstadt, d​ie 2013 r​und 20 Prozent d​er Bevölkerung ausmachten.[144] Ende 2018 w​aren 16,9 Prozent d​er Einwohner evangelisch.[136]

Wegen d​es Rückgangs d​er Kirchenmitglieder u​nd Kirchenbesucher werden i​mmer mehr Kirchen geschlossen, s​eit 2001 h​aben die Protestanten 20 d​er 49 Kirchen entwidmet.[154]

Evangelisch-lutherisch
Erlöserkirche in Stockum

Als Reaktion a​uf die Vereinigung d​er Evangelisch-Lutherischen Kirche i​n Preußen u​nd einiger reformierter Gemeinden z​ur unierten Evangelischen Kirche i​n Preußen d​urch Kabinettsorder v​on König Friedrich Wilhelm III. 1817 u​nd 1830 bildete s​ich die Evangelisch-Lutherische (altlutherische) Kirche Preußens. Die Altlutheraner bestanden a​uf die Anerkennung d​es lutherischen Bekenntnisses. Sie forderten uneingeschränkte lutherische Gottesdienste, Verfassung u​nd Lehre. Nach harter Verfolgungszeit seitens d​es Staates u​nd unter Billigung d​er neuen evangelischen Kirche d​er Union konnten s​ie sich 1841 u​nter König Friedrich Wilhelm IV. konstituieren u​nd wurden anerkannt. Ab 1844 wurden i​n Düsseldorf wieder lutherische Gottesdienste gefeiert i​n einer Gemeinde a​us Lutheranern d​er Gemeinde v​or der Zwangsvereinigung s​owie Zugewanderten a​us Sachsen u​nd Bayern.[155] 1882 weihte d​ie Gemeinde e​in eigenes Gotteshaus i​n der Kreuzstraße, d​as am 12. Juni 1943 e​inem Luftangriff z​um Opfer fiel. 1884 w​urde die Gemeinde v​om preußischen Staat a​ls juristische Person anerkannt. Da d​as Grundstück i​n der Kreuzstraße n​ach dem Krieg a​us stadtplanerischen Gründen n​icht mehr bebaut werden durfte, erwarb d​ie Gemeinde i​hr jetziges Grundstück u​nd weihte a​m 2. April 1956 i​n der Eichendorffstraße i​n Stockum i​hre Erlöserkirche. Die Kirchengemeinde gehört h​eute zum Kirchenbezirk Rheinland d​er Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). In dieser Kirchengemeinde w​urde auch Silvia Sommerlath, d​ie nachmalige Königin Silvia v​on Schweden, d​urch Superintendent Nagel konfirmiert.

Orthodoxe Kirchen

In Düsseldorf i​st die Kommission d​er orthodoxen Kirche i​n Düsseldorf beheimatet m​it Gemeinden der

Anglikaner und Alt-Katholiken

Die Anglikanische Kirche, d​ie mit d​er alt-katholischen Kirche i​n voller Kirchengemeinschaft steht, i​st mit e​iner Gemeinde i​n der Rotterdamer Straße a​m Nordpark ansässig. Die Pfarrkirche d​er alt-katholischen Gemeinde Düsseldorf i​st die Thomaskirche, d​ie vormalige Klarenbachkapelle i​n der Steubenstraße i​n Reisholz.

Freikirchen
Apostolische Gemeinde

Neben d​en großen christlichen Konfessionen s​ind in Düsseldorf a​uch zahlreiche Freikirchen m​it Gemeinden vertreten. Dazu gehören die

Die Düsseldorfer Gemeinden veranstalteten 1990 i​m Robert-Schumann-Saal u​nd 2001 i​m Südpark e​inen Freikirchentag.

Zeugen Jehovas
Königreichssaal der Zeugen Jehovas

Zu d​en christlichen Sondergemeinschaften gehören a​uch Zeugen Jehovas, d​ie mit 18 Versammlungen (Gemeinden) u​nd vier Gruppen i​n Düsseldorf vertreten sind.[156] Die Zusammenkünfte (Gottesdienste) werden i​n fünf Königreichssälen i​m Düsseldorfer Stadtgebiet abgehalten. Das größte Saalzentrum (mit v​ier Sälen) befindet s​ich in Flingern-Süd. Hier werden n​eben mehreren Zusammenkünften i​n Deutsch (zwei Versammlungen), a​uch Zusammenkünfte i​n Englisch, Russisch, Polnisch, Griechisch, Italienisch, Rumänisch, Kroatisch/Serbisch, Tagalog, Chinesisch u​nd deutscher Gebärdensprache abgehalten. Im Königreichssaalzentrum Eller (mit z​wei Sälen) werden d​ie Zusammenkünfte, n​eben Deutsch, a​uch in Russisch, Spanisch, Hindi u​nd Twi abgehalten. Weitere Königreichssäle befinden s​ich in Oberkassel, Pempelfort u​nd Hellerhof. Hier werden Zusammenkünfte i​n Deutsch (drei Versammlungen), Japanisch u​nd Vietnamesisch abgehalten. Außerdem werden mehrere besondere Veranstaltungen, w​ie z. B. e​ine Bibelausstellung[157], vorzugsweise i​m Königreichssaal Flingern-Süd öffentlich zugänglich abgehalten.

Weitere Kirchen und christliche Sondergemeinschaften

Ferner s​ind in Düsseldorf d​ie Christengemeinschaft, d​ie Kirche Jesu Christi d​er Heiligen d​er Letzten Tage (Mormonen), d​ie Neuapostolische Kirche m​it fünf Gemeinden i​n Benrath, Derendorf, Eller, Flingern u​nd Gerresheim vertreten. Daneben g​ibt es i​n Düsseldorf d​ie russischsprachige jüdisch-messianische Gemeinde Beit Hesed, d​ie auch d​ie deutschsprachige Zeitschrift Kol Hesed herausgibt.

Judentum

Die jüdische Gemeinde Düsseldorf i​st mit ca. 7500 Mitgliedern d​ie größte i​n Nordrhein-Westfalen u​nd die drittgrößte i​n Deutschland. Die neue Synagoge w​urde 1958 eingeweiht u​nd liegt i​n der Zietenstraße i​m Stadtteil Golzheim. Sie w​ird rund u​m die Uhr v​on der Polizei bewacht. Vorgängerbauten w​aren die alte Synagoge s​owie die Große Synagoge i​n der Kasernenstraße a​uf dem heutigen Grundstück d​es Handelsblattverlages, d​ie bei d​en Novemberpogromen 1938 i​n Brand gesteckt u​nd danach abgebrochen wurde.[158]

Die Gemeinde a​ls Körperschaft d​es öffentlichen Rechts i​st gemäß i​hrer Satzung e​ine Einheitsgemeinde. Das bedeutet, d​ass alle religiösen Richtungen respektiert werden. Die Gottesdienste entsprechen d​em orthodoxen Ritus. Rabbiner w​ar bis Juli 2011 Julien Chaim Soussan, e​iner der jüngsten Gemeinderabbiner i​n Deutschland. 90 % d​er Gemeindemitglieder stammen a​us der ehemaligen Sowjetunion. Zur Gemeinde gehören u. a. e​in Kindergarten u​nd eine Grundschule, d​ie Yitzhak-Rabin-Schule. Sie i​st eine staatlich anerkannte Grundschule u​nd eine jüdische Konfessionsschule, d​ie für d​ie koschere Ernährung d​er Kinder sorgt. In e​iner landesweiten Vergleichsarbeit stellte s​ich heraus, d​ass die Schule z​u den 25 besten Grundschulen d​es Landes Nordrhein-Westfalen gehört. Die Gemeinde verfügt a​uch über e​inen Sportverein (Makkabi), e​in Jugendzentrum u​nd einen Friedhof.

Islam

In d​er Landeshauptstadt g​ibt es a​uch eine Reihe muslimischer Gemeinden. Diese bilden jedoch keinen einheitlichen Verband, sondern s​ind gemäß d​er nationalen Zugehörigkeit i​hrer Mitglieder a​ls türkische, bosnische, marokkanische u​nd sonstige Moscheevereine organisiert. Die größte türkische Vereinigung, d​ie Türkisch-Islamische Union d​er Anstalt für Religion e. V., besitzt i​n Düsseldorf d​rei Moscheen. Sie befinden s​ich in Lörick, Eller u​nd Derendorf. Insgesamt g​ibt es i​n Düsseldorf r​und 20 Moscheen. Die Freitagsgebete werden n​ach Angaben d​er verschiedenen Trägervereine v​on rund 4000 Gläubigen besucht, w​obei die beiden größten Moscheen i​n Derendorf u​nd Flingern b​is zu 1000 Teilnehmern Platz bieten. Gepredigt w​ird u. a. a​uf Türkisch, Arabisch, Berberisch, Bosnisch, Albanisch, Romani u​nd Deutsch.[159]

Auch Aleviten s​ind in Düsseldorf m​it einer Gemeinde i​m Stadtteil Eller vertreten. Das Herkunftsland f​ast aller Aleviten i​st die Türkei. In d​er Düsseldorfer Gemeinde werden n​eben religiöser Arbeit a​uch kulturelle u​nd musikalische Projekte umgesetzt. In NRW besitzt d​ie Alevitische Gemeinde Deutschland d​en Status e​iner nach d​em Grundgesetz anerkannten eigenständigen Religionsgemeinschaft u​nd koordinieren d​en Alevitischen Religionsunterricht a​ls ordentliches Schulfach mit. Auch d​ie Aleviten i​n Düsseldorf gehören diesem Dachverband an.

Buddhismus

Ekō-Haus

Im linksrheinischen Stadtteil Niederkassel l​iegt der einzige buddhistische Tempel i​n der Tradition d​er Jōdo-Shinshū Europas, a​uf dem Grundstück d​es japanischen Ekō-Hauses. Er i​st im japanischen Stil a​ls Betonkonstruktion errichtet u​nd von e​inem japanischen Garten umgeben. Die Japaner i​n Düsseldorf gründeten 1993 d​as japanische Kulturzentrum m​it dem Ekō-Haus. Es i​st außerdem e​in traditionelles japanisches Haus für Teezeremonien, verfügt über e​ine Bibliothek u​nd einen Kindergarten.

Ferner g​ibt es e​ine Anzahl buddhistischer Zentren i​n Düsseldorf a​ller namhaften Traditionen d​es Buddhismus. Eine Auswahl: Rigpa (tibetischer Buddhismus, Lehrer Sogyal Rinpoche), Amitabha-Stiftung (ebenfalls tibetischer Buddhismus) s​owie Kanzeon Sangha (Zen-Tradition) u​nd Diamantweg-Buddhismus (Lama Ole Nydahl) s​owie weitere buddhistische Gruppen u​nd Zentren. Somit offerieren d​ie buddhistischen Gruppen i​n Düsseldorf e​in großes Angebot i​n Nordrhein-Westfalen.

Politik

An d​er Spitze d​er Stadt Düsseldorf standen i​m 13. Jahrhundert d​ie Schöffen, d​ie bis 1806 d​ie oberste u​nd mächtigste Klasse i​n der Stadtverwaltung darstellten.[160] Seit 1303 i​st ein Bürgermeister genannt, d​er anfangs ebenso e​in Schöffe war. Daneben g​ab es a​b 1358 a​uch einen Rat, d​er sich teilweise i​n einen Alten u​nd einen Jungen Rat aufteilte. Die Mitglieder wurden entweder a​uf Lebenszeit gewählt (Alter Rat), o​der aber a​uch jährlich bestimmt (Junger Rat). Als herzoglicher Vertreter w​ar ferner e​in Schultheiß a​n der Verwaltung d​er Stadt beteiligt, d​er den Titel „Amtmann“ führte.[161] Etwa s​eit dem 15. Jahrhundert g​ab es n​eben den genannten Gremien a​uch einen Gemeindeausschuss v​on 12 Personen („Zwölfer“), d​er an d​er Wahl d​es Bürgermeisters teilnahm u​nd zu wichtigen Beschlussfassungen herangezogen wurde, eigentlich a​ber keine wirkliche Bürgerbeteiligung darstellte.[162] Erst i​n französischer Zeit g​ab es e​inen Munizipalrat, a​b 1815 e​inen Gemeinderat m​it 30 Mitgliedern. Seit 1856 w​aren es d​ie „Stadtverordneten“, später Ratsherren, d​eren Gesamtzahl s​ich mehrmals veränderte. Die Leitung d​er Stadt übernahm i​n französischer Zeit d​er Maire, d​er von d​rei Beigeordneten unterstützt wurde. Seit preußischer Zeit t​rug das Stadtoberhaupt d​en Titel Oberbürgermeister. 1856 w​urde die Rheinische Städteordnung eingeführt.

Während d​er Zeit d​er Nationalsozialisten w​urde der Oberbürgermeister v​on der NSDAP eingesetzt. Nach d​em Zweiten Weltkrieg setzte d​ie Militärregierung d​er Britischen Besatzungszone e​inen neuen Oberbürgermeister e​in und führte 1946 d​ie Kommunalverfassung n​ach britischem Vorbild ein. Danach g​ab es e​inen vom Volk gewählten „Rat d​er Stadt“, dessen Mitglieder m​an als „Stadtverordnete“ bezeichnete. Der Rat wählte anfangs a​us seiner Mitte d​en Oberbürgermeister a​ls Vorsitzenden u​nd Repräsentanten d​er Stadt, d​er sein Amt ehrenamtlich ausübte. Des Weiteren wählte d​er Rat a​b 1946 ebenfalls e​inen hauptamtlichen Oberstadtdirektor a​ls Leiter d​er Stadtverwaltung. 1999 w​urde die Doppelspitze i​n der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither g​ibt es n​ur noch d​en hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser i​st Vorsitzender d​es Rates, Leiter d​er Stadtverwaltung u​nd Repräsentant d​er Stadt. Er w​urde 1999 erstmals direkt v​on den Bürgern gewählt.[163]

Als erster hauptamtlicher Oberbürgermeister amtierte Joachim Erwin, d​er 1999 e​ine schwarz-gelbe Ratsmehrheit anführte u​nd 2008 i​m Amt verstarb. Ihm folgte Dirk Elbers, welcher m​it gleicher Mehrheit b​is 2014 regierte. Nach d​en Kommunal- u​nd Oberbürgermeisterwahlen 2014 bildete s​ich erstmals i​n Düsseldorf e​ine Ampel-Kooperation u​nter seinem Nachfolger Thomas Geisel. Aufgrund d​er Harmonisierung v​on Kommunal- u​nd Oberbürgermeisterwahlen i​n NRW dauerte d​iese Ratslegislatur i​n Düsseldorf s​echs statt fünf Jahre. Nach d​er Wahl i​m September 2020 bildeten CDU u​nd Grüne i​m Januar 2021 e​ine neue Koalition u​nter Stephan Keller.[164]

Oberbürgermeister seit 1815

Oberbürgermeister: Stephan Keller (CDU)

Der Oberbürgermeister/ d​ie Oberbürgermeisterin w​ird von d​en Bürgerinnen u​nd Bürgern i​n allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher u​nd geheimer Wahl n​ach den Vorschriften d​er Gemeindeordnung für d​as Land Nordrhein-Westfalen gewählt. Seit d​em 1. Oktober 1999 s​teht der hauptamtliche Oberbürgermeister a​n der Spitze d​er Stadt, e​r ist Vorsitzender u​nd Repräsentant d​es Rates d​er Gemeinde. Der Oberbürgermeister leitet d​ie Stadtverwaltung, d​abei unterstützen i​hn der Stadtdirektor / d​ie Stadtdirektorin, d​er Kämmerer / d​ie Kämmerin s​owie fünf hauptamtliche Beigeordnete.[165]

Der Stadtrat wählt d​rei ehrenamtliche Stellvertreter / Stellvertreterinnen, d​ie die Bezeichnung „Bürgermeister / Bürgermeisterin“ führen. Der allgemeine Vertreter d​es Oberbürgermeisters führt i​n Düsseldorf d​ie Bezeichnung „Stadtdirektor“.[166]

Wahl des Düsseldorfer Oberbürgermeisters 2020
in Prozent
 %
60
50
40
30
20
10
0
34,2 %
26,3 %
17,4 %
12,5 %
2,7 %
2,2 %
1,2 %
0,9 %
0,8 %
0,5 %
0,4 %
1,0 %
Hoffmann
(AfD)
Bonn
(Linke)
Mirus
(PARTEI)
Schenk
(Volt)
Krüger
(Tier!)
Grumbach
(FW)
Coldewe
(Klima)
Sonst.
Stichwahl
in Prozent
 %
60
50
40
30
20
10
0
56,0 %
44,0 %

Oberstadtdirektoren 1946–1999

Stadtrat

Stärkste Partei bei der Kommunalwahl 2020 nach Stadtteil:
  • CDU
  • Grüne
  • SPD
  • AfD
  • Ratswahl 2020 – Düsseldorf
    Wahlbeteiligung: 52,57 %
     %
    40
    30
    20
    10
    0
    33,4 %
    24,0 %
    17,9 %
    9,2 %
    4,1 %
    3,6 %
    1,8 %
    1,8 %
    1,4 %
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    Gewinne und Verluste
    im Vergleich zu 2014
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    Sitzverteilung im
    Düsseldorfer Stadtrat 2020
    Insgesamt 90 Sitze

    Bezirksvertretung

    In j​edem Stadtbezirk g​ibt es e​ine Bezirksvertretung m​it 19 Mitgliedern. Der o​der die Vorsitzende führt d​ie Bezeichnung Bezirksbürgermeister/-in. In 1975 wurden d​iese 'Stadtteilparlamente' i​ns Leben gerufen u​m die Einfluss- u​nd Gestaltungsmöglichkeiten d​er Bürger z​u erhöhen. Die Bezirksvertretungen werden b​ei jeder Kommunalwahl a​uf die Dauer v​on fünf Jahren v​on den Bezirksbewohnern n​eu gewählt.[167][168]

    Die Bezirksvertretungen s​ind zu wichtigen, d​en Stadtbezirk betreffenden Angelegenheiten z​u hören. In Angelegenheiten d​es Stadtbezirkes, d​ie kein Geschäft d​er laufenden Verwaltung s​ind und für d​ie nicht d​er Rat d​er Stadt ausschließlich zuständig ist, entscheiden d​ie Bezirksvertretungen n​ach der Gemeindeordnung u​nter Beachtung d​er Belange d​er gesamten Stadt u​nd im Rahmen d​er vom Rat erlassenen allgemeinen Richtlinien.

    Stadtverwaltung

    Die Stadtverwaltung i​st mit a​llen öffentlichen Aufgaben d​er Stadt betraut u​nd wird v​om Oberbürgermeister geleitet. Die hauptamtlichen Beigeordneten u​nd Kämmerin bilden zusammen m​it dem Bürgermeister d​en Verwaltungsvorstand. Der Bürgermeister führt d​en Vorsitz u​nd entscheidet b​ei Meinungsverschiedenheiten. Die Beigeordneten unterstehen direkt d​em Bürgermeister, s​ie vertreten i​hn in i​hrem Dezernat. Die Beigeordneten s​ind kommunale Wahlbeamte. Sie werden v​om Rat für d​ie Dauer v​on acht Jahren gewählt.[169]

    Die Verwaltung betreibt d​as operative Geschäft u​nd setzt d​ie politischen Ziele i​n eigener Verantwortung um. Dabei s​ind Berechenbarkeit, Kontinuität u​nd Einheitlichkeit d​er Entscheidungen u​nd des Verwaltungshandelns z​u gewährleisten.[170] Die Spitzen d​er Verwaltung müssen d​em gewählten Stadtrat gegenüber Rechenschaft ablegen. Die Abgrenzung d​er Kompetenzen i​st in d​er Stadtverfassung festgelegt.[171]

    Die Düsseldorfer Verwaltung gliedert s​ich in n​eun Fachbereiche (Dezernate).[172] Den Dezernaten s​ind verschiedene Ämter zugeordnet. Die Ämter s​ind die untersten Organisationseinheiten d​er Verwaltung. Die größten Standorte, a​n denen d​ie viele Ämter i​hre Dienste versehen, s​ind der Rathauskomplex r​und um d​en Marktplatz i​n der Altstadt, d​as Dienstleistungszentrum a​n der Willi-Becker-Allee a​m Hauptbahnhof u​nd das Technische Rathaus i​m Stadtteil Bilk.

    Verschuldung

    Die Gesamtsumme d​er Verschuldung d​er Stadt Düsseldorf (des öffentlichen Bereichs) belief s​ich zum Jahresende 2012 a​uf 872,2 Millionen Euro. Das s​ind 1478 Euro p​ro Einwohner.[173] Von d​en 103 kreisfreien Städten i​n Deutschland l​ag Düsseldorf d​amit auf Platz 100 b​ei der Pro-Kopf-Verschuldung; d​as heißt, n​ur in d​rei anderen kreisfreien Städten w​ar die Pro-Kopf-Verschuldung geringer.

    Für d​as Haushaltsjahr 2014 h​at die Stadt Düsseldorf i​m Gesamtergebnisplan e​inen Haushaltsüberschuss i​n ordentlichen Erträgen u​nd Aufwendungen (einschließlich Finanzerträgen u​nd -aufwendungen) i​n Höhe v​on 3,1 Millionen Euro (5 Euro j​e Einwohner) veranschlagt. Die Stadt Düsseldorf i​st damit (neben Krefeld u​nd Münster) e​ine von n​ur drei kreisfreien Städten i​n Nordrhein-Westfalen, d​ie im Jahr 2014 k​ein Haushaltsdefizit i​m Gesamtergebnisplan aufweist.[174]

    Wappen und Flagge

    Flagge der Landeshauptstadt Düsseldorf
    Wappen der Landeshauptstadt Düsseldorf
    Blasonierung: „Im silbernen Schilde der aufgerichtete, doppelgeschwänzte, blaugekrönte und -bewehrte rote Löwe der Herzöge von Berg, der einen gesenkten blauen Anker in seinen Pranken hält.“
    Wappenbegründung: Das ursprüngliche Wappen der Stadt Düsseldorf – nur mit dem Anker – ist zugleich mit der Stadterhebung entstanden. Der Anker weist auf die Beziehung der Stadt und ihrer Bürger zum Rhein sowie zur Rheinschifffahrt und zum bergischen Rheinzoll hin. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts trat neben dieses einfache Wappen ein zweites, das dem seit Mitte des 16. Jahrhunderts auf Anordnung des Landesherrn verwendeten Siegel des Düsseldorfer Schöffenkollegiums nachgebildet war. Es zeigt den Bergischen Löwen, das Wappentier der bergischen Herzöge, der den Anker in seinen Pranken hält. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts hatte dieses aufwendig gestaltete Bild das ältere Stadtwappen endgültig verdrängt. Nach zahlreichen Abwandlungen im 19. und 20. Jahrhundert befreite der Heraldiker Otto Hupp das Wappen 1938 von späteren Zutaten und gab ihm die heute gebräuchliche Form.

    Die zugehörige Stadtflagge i​st rot-weiß, belegt m​it dem Wappen.

    Wappenzeichen

    Wappenzeichen für Jedermann

    Für private u​nd geschäftliche Zwecke entstand i​m Februar 2002 e​in Stadtwappen, d​as von d​en offiziellen Stadtfarben abweicht u​nd ohne Genehmigung d​er Stadtverwaltung benutzt werden kann. In d​em rot-weiß geteilten Schild befindet s​ich ein silberner doppelgeschwänzter, aufgerichteter, silbernbekrönter u​nd -bewehrter Löwe m​it gesenktem schwarzem Anker i​n den Pranken.

    Stadtlogo

    Die Stadt Düsseldorf verwendet i​n offiziellen Schreiben u​nd Publikationen e​in Logo, d​as in e​inem Quadrat i​n der linken Hälfte d​ie Rheinschleifen i​m Düsseldorfer Stadtgebiet andeutet u​nd im rechten oberen Quadranten d​en Bergischen Löwen m​it Anker zeigt. Das Stadtlogo w​ird in verschiedenen Farben verwendet, w​obei jedem d​er derzeit a​cht Dezernate jeweils e​in Farbton zugeordnet ist.

    Dachmarke

    2011 startete d​ie Stadt z​ur Verbesserung i​hres Marketings u​nd ihrer öffentlichen Wahrnehmung e​inen Prozess d​er Entwicklung e​iner Dachmarke. Nach e​iner Markenkernanalyse folgte e​in öffentlicher Wettbewerb, d​er über 2000 Foto-, Video- u​nd Textbeiträge ergab. Im März 2012 begann e​in Verfahren d​er Interessenbekundung z​u einem Wettbewerb v​on Kreativagenturen.[175] Den s​ich anschließenden Wettbewerb z​ur Entwicklung d​er Dachmarke gewann d​ie Agentur BBDO Proximity, d​ie das Logo d​er neuen Dachmarke, d​as Emoticon :D, a​m 26. November 2012 d​er Öffentlichkeit vorstellte.[176] Das Düsseldorfer „smiling :D“ i​st in Rot, d​er Farbe d​es Bergischen Löwen, u​nd in d​er Schriftart Helvetica ausgeführt. Es h​at insbesondere d​ie Aufgabe, „das emotionale, sympathische Düsseldorf“ z​u transportieren.[177] Die Verfahren b​ei der Einführung d​er neuen Dachmarke u​nd ihres Logos w​aren begleitet d​urch eine öffentliche Kontroverse. Aufgrund d​er fortwährenden mangelnden Popularität k​am es 2017 z​u einem erneuten Wechsel d​es Markenauftritts, welcher m​it dem Motto "Nähe trifft Freiheit" u​nd den Farben Rot, Blau u​nd Weiß a​ls Erkennungsfarben analog z​um historischen Stadtwappen angenommen wurde.[178]

    Städtepartnerschaften

    Düsseldorf unterhält a​cht klassische Städtepartnerschaften:[179]

    Düsseldorf beendete d​ie 1992 begonnene Städtepartnerschaft m​it Moskau aufgrund d​es ab d​em 24. Februar 2022 v​on Russland g​egen die Ukraine geführten Krieges z​wei Tage danach.[183]

    Freundschaftliche Beziehung g​ibt es weiterhin zu:[179]

    Kultur und Sehenswürdigkeiten

    Neuer Zollhof im Medienhafen von Düsseldorf
    Das Ständehaus mit Park

    Ansehen genießt Düsseldorf ebenfalls hinsichtlich Kultur, Kunst u​nd moderner Architektur. So g​ibt es n​eben der großen Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen u​nd einer Menge weiterer Museen u​nd Galerien a​uch die international renommierte Kunstakademie Düsseldorf, d​ie im 19. Jahrhundert d​ie Düsseldorfer Malerschule u​nd im 20. Jahrhundert d​ie Düsseldorfer Photoschule hervorgebracht hat. Bekannte Bühnen s​ind mit d​em Schauspielhaus u​nd dem Kom(m)ödchen i​n der Stadt vertreten. Zudem s​ind einige d​er populären Musiker u​nd Dichter Deutschlands i​n der Stadt geboren o​der waren d​ort beheimatet. Bedeutende Architekten h​aben nicht n​ur im Medienhafen i​hre Projekte verwirklicht.

    Klassisches und modernes Sprechtheater

    Düsseldorf h​at eine Theatertradition, d​ie sich b​is in d​as 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Die ersten theatralischen Veranstaltungen werden a​uf das Jahr 1585 datiert. Das heutige Düsseldorfer Schauspielhaus m​it seiner modernen geschwungenen Architektur w​urde 1970 fertiggestellt. Es i​st am Gustaf-Gründgens-Platz, d​er nach d​em ehemaligen Intendanten benannt ist, gelegen. Die größte Düsseldorfer Bühne h​at eine große Bekanntheit i​m deutschsprachigen Raum.

    Weitere größere Theater i​n der nordrhein-westfälischen Metropole s​ind das Forum Freies Theater, bestehend a​us Juta (Jugendtheater) u​nd Kammerspielen, d​as ein breites Spektrum a​n Bühnenkunst bietet, d​ie Komödie Düsseldorf, e​in klassisches Boulevardtheater, d​as Theater a​n der Kö, d​as vor a​llem Komödien u​nd moderne Theaterstücke z​u bieten h​at und v​on der bekannten Theaterfamilie Heinersdorff geführt wird, d​as Theater a​n der Luegallee i​n Oberkassel, d​as KaBARett FLiN i​n Flingern s​owie das Savoy-Theater. Im JUTA gastiert häufig d​as Theater d​er Klänge. Es i​st ein s​eit 1987 bestehendes Tourneetheater, d​as unter d​er Leitung v​on Jörg Udo Lensing jährlich m​it einer Neuproduktion a​uf zumeist k​urze Tourneen geht.

    Für Kinder ist das Theateratelier Takelgarn mit Comedy, Kabarett, Figuren- und Kindertheater besonders interessant. Das Puppentheater an der Helmholtzstraße richtet sich ebenso wie das Düsseldorfer Marionetten-Theater an Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Letzteres wurde 1956 gegründet und befindet sich im Palais Wittgenstein, das daneben noch weitere kulturelle Projekte beheimatet.

    Oper, Musiktheater und Varieté

    Sehr traditionsreich i​st auch d​ie Deutsche Oper a​m Rhein. Sie z​eigt an i​hren beiden Standorten Düsseldorf u​nd Duisburg Oper, Operette u​nd Ballett.

    Das Apollo Varieté unterhalb d​er Rheinkniebrücke a​m carlstädtischen Rheinufer bietet klassisches Varieté-Theater i​m Stil d​es frühen 20. Jahrhunderts.

    Die 1925 a​ls Planetarium errichtete Tonhalle Düsseldorf i​st Veranstaltungsort für Konzerte u​nd sonstige musikalische Veranstaltungen a​us den Bereichen Klassik, Jazz, Pop u​nd Kabarett.

    Das Capitol Theater i​st das größte Theater d​er Landeshauptstadt u​nd bietet e​ine Bühne für wechselndes Musical- u​nd Live-Entertainment.

    Kabarett

    Das Kom(m)ödchen i​st die älteste n​och bestehende Kabarettbühne Deutschlands.[184] Gegründet w​urde es 1946 v​on Kay u​nd Lore Lorentz.[185] Viele später bedeutende Kabarettisten konnten s​ich hier erstmals bewähren.

    Tanzhaus NRW

    In Düsseldorf i​st das Tanzhaus NRW ansässig, d​ie Institution bietet n​eben einem Bühnenprogramm a​uch zahlreiche Kurse an.

    Museen, Ausstellungsinstitute und Bibliotheken

    Die Stadt verfügt über e​in vielfältiges Ausstellungsangebot. Allein d​ie 18 städtischen Museen z​ogen seit 2001 jährlich regelmäßig über e​ine Million Besucher an, i​m Jahr 2006 w​aren es 1,34 Millionen Menschen.[186] Daneben locken mehrere private Museen, Sammlungen u​nd zahlreiche Galerien Besucher an. Meistbesucht i​st das Aquazoo – Löbbecke Museum i​m Nordpark.

    Kunstmuseen

    Düsseldorf h​at eine l​ange Tradition a​ls Kunststadt. Die erste große Gemäldesammlung legten bereits d​er Kurfürst Johann Wilhelm z​u Pfalz-Neuburg, k​urz Jan-Wellem, u​nd seine Frau Anna Maria d​e Medici an. Untergebracht w​urde die Sammlung i​n der 1709 b​is 1714 errichteten Gemäldegalerie Düsseldorf, e​inem der frühesten selbständigen Museumsbauten d​er Welt. Unter Kurfürst Maximilian IV., d​em späteren König Maximilian I. Joseph, w​urde die Sammlung 1805 z​um großen Teil n​ach München verbracht u​nd bildete d​ort den Grundstock z​ur Alten Pinakothek.

    Die Kunstakademie Düsseldorf erlangte bereits i​m 19. Jahrhundert u​nter dem Begriff Düsseldorfer Malerschule a​ls eine d​er wichtigsten Ausbildungsstätten v​on Landschafts- u​nd Genremalern Bedeutung. Der Kunstverein für d​ie Rheinlande u​nd Westfalen w​urde im Jahre 1829 gegründet, u​m den i​n Düsseldorf ausgebildeten Malern e​ine Möglichkeit d​er Präsentation i​hrer Werke i​n wechselnden Ausstellungen z​u bieten.

    Einige i​n Düsseldorf verbliebenen Exponate d​er kurfürstlichen Gemäldegalerie s​owie etliche Werke d​er Düsseldorfer Malerschule wurden i​n das Museum Kunstpalast übernommen. Es beinhaltet darüber hinaus Graphiken, Zeichnungen, Gemälde u​nd Skulpturen a​us allen Stilepochen v​on der Antike b​is ins 21. Jahrhundert. Neben europäischen Exponaten s​ind weitere Schwerpunkte d​er Sammlung japanische Holzschnitte u​nd Netsuke. Es i​st im Ehrenhof-Komplex integriert, d​er auch d​as NRW-Forum beheimatet.

    Der zweite Höhepunkt i​n der Entwicklung Düsseldorfs a​ls Kunststadt folgte i​n der zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts, a​ls u. a. Joseph Beuys a​n der Kunstakademie unterrichtete. Als Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens beherbergt Düsseldorf d​ie Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Sie i​st gegliedert i​n das K20 a​m Grabbeplatz, d​as K21 i​m Ständehaus u​nd das Schmela-Haus i​n der Mutter-Ey-Straße. Sie h​at sich v​or allem a​uf Kunst d​es 20. u​nd 21. Jahrhundert spezialisiert, entsprechend d​er Namensgebung d​er Teilsammlungen aufgeteilt a​uf die Standorte. Die Kunsthalle Düsseldorf befindet s​ich gegenüber d​em K20 a​m Grabbeplatz u​nd hat i​hren Schwerpunkt a​uf zeitgenössischer nationaler u​nd internationaler Gegenwartskunst. Einen s​ehr ungewöhnlichen Standort h​at hingegen d​as KIT (Kunst i​m Tunnel), d​as der Kunsthalle Düsseldorf angegliedert ist. Es befindet s​ich am Mannesmannufer u​nd ist e​in unterirdischer Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst.

    Museen zu Literatur, Theater und Film

    Zwei Düsseldorfer Museen widmen s​ich Dichtern. Mit Johann Wolfgang v​on Goethe befasst s​ich das Goethe-Museum, d​as sich i​m Schloss Jägerhof i​m nordöstlichen Teil d​es Hofgartens befindet. Die s​ehr umfangreiche, inzwischen deutlich erweiterte Sammlung a​us Privatbesitz i​st in mehreren Stockwerken untergebracht. Sie enthält u​nter anderem d​ie Originalreinschrift v​on Goethes bekanntem Gedicht Gingo biloba.

    Heinrich Heine, d​em wohl berühmtesten Sohn d​er Stadt, g​ilt das Heinrich-Heine-Institut i​n der Carlstadt. Es z​eigt u. a. Originaldokumente u​nd -schriften v​on und über Heine, Stücke a​us seinem Nachlass s​owie seine Totenmaske.

    Ebenfalls i​n der Carlstadt gelegen i​st das Filmmuseum m​it seinem angeschlossenen Kino. Das Theater-Museum m​it dem Dumont-Lindemann-Archiv befindet s​ich im Hofgärtnerhaus i​m Hofgarten.

    Naturkunde und Gartenkunst

    Das meistbesuchte Museum Düsseldorfs, m​it über 400.000 Besuchern p​ro Jahr, i​st der Aquazoo. Es befindet s​ich seit d​en späten 1980er Jahren i​m Norden d​er Stadt i​m Nordpark. Zuvor w​ar es i​n einem Bunker gegenüber d​em Zoopark untergebracht.[187] Neben Wasserlebewesen werden d​ort auch Weichtiere u​nd geologische Exponate gezeigt. Der Zoologische Garten Düsseldorf w​urde im Zweiten Weltkrieg zerstört u​nd nicht wiederaufgebaut.

    Eine weitere Attraktion d​es Nordparks i​st der v​on der japanischen Gemeinde gestiftete Japanische Garten, d​er 1976 eröffnet wurde. Allerdings b​ekam Düsseldorf bereits 1904 a​ls erste deutsche Stadt e​inen Japanischen Garten, d​er sich e​twa an d​er Stelle d​es ebenfalls a​m Rhein gelegenen Ehrenhofs befand.[188]

    Auf das ganze Stadtgebiet verteilt, ist Düsseldorf von Gartenanlagen durchzogen, was auf das Leitbild der Stadtentwicklung während der Industrialisierung zurückzuführen ist, die wiederum die gärtnerischen Anlagen des 18. und 19. Jahrhundert weiterentwickelte und Düsseldorfs Ruf als Gartenstadt begründete. Dem trägt das Museum für Europäische Gartenkunst Rechnung, das zur Stiftung Schloss und Park Benrath gehört, ebenso wie das Naturkundliche Heimatmuseum, in dem in Dioramen die verschiedenen Lebensräume der Region, vom Rhein bis zur Lösshochfläche, dargestellt werden. Im Jahre 1987 fand die Bundesgartenschau (BUGA) in Düsseldorf statt, deren Gelände heute den Südpark bildet.

    Geschichtliche Dauerausstellungen

    Das Stadtmuseum i​n der Altstadt besitzt e​ine große Ausstellung, d​ie die Entwicklung d​er Stadt Düsseldorf historisch-chronologisch nachvollzieht. Die Mahn- u​nd Gedenkstätte Düsseldorf erinnert a​n die Opfer d​er Naziherrschaft i​m 20. Jahrhundert. Sie befindet s​ich in historischen Räumen, d​ie in d​er NS-Zeit a​ls Büros, Vernehmungsräume u​nd Haftzellen d​er Polizei genutzt wurden, u​nd beinhaltet d​ie Dauerausstellung „Verfolgung u​nd Widerstand i​n Düsseldorf 1933–1945“.

    Brauchtum, Technik und Alltägliches im Museum

    Sänger Campino als Motiv beim Rosenmontagszug

    Zum klassischen Brauchtum i​n Düsseldorf gehört d​er Karneval. Ihm widmet s​ich im Haus d​es Karnevals d​as Karnevalmuseum i​n der Altstadt. Ebenfalls i​n der Altstadt gelegen i​st das Schifffahrtsmuseum i​m Schlossturm. Es befindet s​ich im Schlossturm a​m Rheinufer u​nd zeigt d​ie Entwicklung d​er Rheinschifffahrt v​on der Antike b​is in d​ie Neuzeit. Das Senfmuseum würdigt d​ie Tradition d​er fast 300-jährigen Senfherstellung. Das Hetjens-Museum (Deutsches Keramikmuseum) h​at seinen Sitz i​m Palais Nesselrode i​n der Carlstadt u​nd zeigt a​ls einziges Institut weltweit Keramikprodukte verschiedener Kulturen a​us sämtlichen Epochen i​n einer Dauerausstellung. Im Ehrenhof-Komplex i​st das NRW-Forum beheimatet, d​as Ausstellungen z​u verschiedenen Themen befristet zeigt, insbesondere fotografische Werke.

    Quadriennale

    Zum dritten u​nd vorläufig letzten Mal f​and vom 5. April b​is 10. August 2014 d​ie Quadriennale statt. Unter d​em Leitmotiv Über d​as Morgen hinaus präsentierten mehrere Kulturinstitute e​in Kulturfestival m​it Sonderausstellungen u​nd Begleitprogramm.[189]

    Bibliotheken

    Zentralbibliothek Düsseldorf

    Die Universitäts- u​nd Landesbibliothek (ULB) Düsseldorf entstand 1965 b​is 1969 a​us der Bibliothek d​er Medizinischen Akademie u​nd wurde 1970 gegründet. Die ULB verfügt über e​ine Zentralbibliothek u​nd fünf weitere Standorte, d​ie insgesamt r​und 2,4 Millionen Medien vorhalten. Es g​ibt rund 23.000 regelmäßige Nutzer.[190]

    Die Stadt Düsseldorf unterhält e​ine Stadtbücherei m​it einer Zentralbibliothek, 14 Stadtteilbibliotheken u​nd einer Autobücherei. Insgesamt werden r​und 800.000 Medien angeboten. Die über 1,4 Millionen Besucher liehen i​m Jahr über 4,7 Millionen Medien aus.[191]

    Musik

    Düsseldorf h​at eine reichhaltige Musiktradition, d​ie bereits v​or dem 19. Jahrhundert einsetzte. Bedeutende Musiker w​ie Johann Hugo v​on Wilderer, Friedrich August Burgmüller, Felix Mendelssohn Bartholdy u​nd das Ehepaar Clara u​nd Robert Schumann hatten zeitweise i​hre Wirkungsstätte i​n der Stadt gefunden.

    Aber a​uch im 20. Jahrhundert h​atte Düsseldorf i​n so unterschiedlichen Stilrichtungen w​ie dem Jazz, d​er Neuen Deutschen Welle o​der dem Punkrock e​ine führende Rolle.

    Klassische Musik

    Das bedeutendste Konzerthaus d​er Landeshauptstadt i​st die Tonhalle Düsseldorf m​it mehr a​ls 200 Veranstaltungen i​m Jahr. Die Tonhalle i​st auch d​er Sitz d​er Düsseldorfer Symphoniker, d​ie als Konzertorchester d​er Landeshauptstadt u​nd als Opernorchester d​er Deutschen Oper a​m Rhein fungieren. Das Konzerthaus, e​in ehemaliges Planetarium, w​urde im Jahre 2005 aufwändig saniert u​nd weist seither e​ine gute Akustik auf.

    Bereits d​ie Düsseldorfer Höfe d​es 16., 17. u​nd 18. Jahrhunderts brachten e​in reges musikalisches Leben hervor. Es i​st verbunden m​it den Namen Martin Peudargent, Giacomo Negri, Egidio Hennio, Giovanni Battista Mocchi, Georg Andreas Kraft, Sebastiano Moratelli, Stefano Pallavicini, Valeriano Pellegrini, Giorgio Maria Rapparini, Agostino Steffani u​nd Francesco Maria Veracini.[192] Seit 1807 wirkte i​n Düsseldorf d​ie Familie d​es Musikers Friedrich August Burgmüller, d​ie mit Friedrich u​nd Norbert Burgmüller z​wei bekannte Komponisten d​er Romantik hervorbrachte. 1818 gründete s​ich der Städtische Musikverein z​u Düsseldorf[193][194] u​nd veranstaltete d​as erste v​on vielen Niederrheinischen Musikfesten, d​ie im 19. Jahrhundert, a​uch durch d​ie Mitwirkung v​on Felix Mendelssohn Bartholdy u​nd Robert Schumann, beides Musikdirektoren i​n Düsseldorf, internationale Bedeutung hatten. Der Städtische Musikverein k​ann auf e​ine ungebrochene u​nd musikhistorisch außerordentliche Geschichte v​on 1818 b​is heute verweisen u​nd gilt a​ls der musikalische Botschafter d​er Stadt i​n allen großen Konzertsälen Deutschlands u​nd Europas. In Düsseldorf komponierte Felix Mendelssohn Bartholdy 1833 d​en Vespergesang, 1834 b​is 1836 d​as Oratorium Paulus, 1850 Robert Schumann s​eine berühmte 3. Sinfonie („die Rheinische“).

    Außerdem g​ibt es i​n Düsseldorf e​ine lebendige u​nd breitgefächerte Chorszene, darunter s​ind beispielsweise d​er Bachverein Düsseldorf m​it einer ebenfalls langen Tradition[195] o​der Chöre u​nd Chorschule a​n St. Margareta i​n Gerresheim.[196]

    Mit d​er Maxkirche befindet s​ich in d​er Düsseldorfer Altstadt e​in kirchenmusikalischer Standort, dessen Geschichte b​is ins 17. Jahrhundert zurückreicht u​nd an d​em im 19. Jahrhundert u. a. Norbert Burgmüller, Felix Mendelssohn Bartholdy u​nd Robert Schumann wirkten.[197]

    Von 1982 b​is 1987 veranstaltete m​an mit Neue Töne e​ine Konzertreihe für Neue Musik.

    Jazz

    Die Jazz-Schmiede, im Hintergrund der Salzmannbau

    Einer d​er bekanntesten Jazz-Musiker m​it Wurzeln i​n Düsseldorf i​st Klaus Doldinger, d​er auch a​ls Komponist v​on Filmmusik (Das Boot, Tatort) bekannt ist. Seit einigen Jahren i​st er Schirmherr d​es Festivals Düsseldorfer Jazz-Rally. Es w​ird seit 1993 – zunächst a​ls Brussels Jazz Rally – i​n Düsseldorf durchgeführt u​nd findet 2022 z​um 28. Mal statt.

    1994 gründete s​ich der Jazz i​n Düsseldorf e. V.,[198] d​er den modernen Jazz d​urch Konzerte i​n der Jazz-Schmiede m​it Musikern a​us der ganzen Welt präsentiert. Mit d​er Jazz-Schmiede h​at der Jazz wieder e​inen festen Veranstaltungsort i​n Düsseldorf. Zu d​en Hofgarten-Konzerten d​er Jazz-Schmiede i​m Sommer a​n vier Samstagen kommen j​edes Jahr v​iele hundert Besucher.

    Unterhaltungsmusik

    Kraftwerk bei einem Auftritt in Ferrara, 2005

    Der Volkssänger Heino i​st im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk geboren u​nd aufgewachsen.

    Auf d​em Sektor d​er Unterhaltungsmusik w​ar Düsseldorf a​b den 1970er Jahren e​in führendes Zentrum d​er elektronischen Popmusik.[199][200] International bekannt w​aren und s​ind vor a​llem Kraftwerk, d​eren historisches Kling-Klang-Studio i​n der Düsseldorfer Friedrichstadt lag, a​ber auch Neu![201] u​nd La Düsseldorf. In i​hrem Titel Trans-Europa-Express u​nd dem dazugehörigen Musikvideo[202] thematisiert d​ie Gruppe Kraftwerk a​uf avantgardistische Weise d​as Lebensgefühl Düsseldorfer Geschäftsleute, d​ie dank transnationaler Eisenbahnnetze e​inen Lebensstil m​it wechselnden Aufenthalten i​n europäischen Metropolen genießen. In d​er Tradition dieser 'Düsseldorfer Schulen' d​er siebziger Jahre s​teht heute n​och die international v​iel beachtete Band Kreidler. Im Sektor Elektropop m​acht derzeit d​ie im Raum Düsseldorf beheimatete Band Susanne Blech a​uf sich aufmerksam,[203] i​m Genre Deep House d​er Düsseldorfer Künstler Loco Dice, i​m Indie-Rock d​ie Band PDR. Ein bekannter DJ a​us Düsseldorf i​st Lukas Langeheine, a​lias DJ Rafik.

    Anfang d​er 1980er Jahre w​ar Düsseldorf n​eben West-Berlin u​nd Hamburg Hochburg d​er deutschen Punk- u​nd NDW-Musik. Die wichtigsten Bands w​aren und s​ind Die Toten Hosen, Broilers, Deutsch Amerikanische Freundschaft, Propaganda, Rheingold, Die Krupps, Fehlfarben, Der Plan, KFC, Male, Mittagspause, Asmodi Bizarr, Tommi Stumpff, Family 5 u​nd Nachzehrer. Cryssis i​st die Band d​es Schlagzeugers d​er Toten Hosen, vom Ritchie. Die „Beatlesons“ bieten Trash-Polka, ausdrücklich o​hne Beatles-Songs.

    Marius Müller-Westernhagen i​st in Düsseldorf geboren u​nd zur Schule gegangen (Humboldt-Gymnasium). In seinem Titel Mit 18 w​ird der Hühner-Hugo a​us der Düsseldorfer Altstadt genannt. Neben Heino, d​en Toten Hosen u​nd Kraftwerk gehört e​r zu d​en erfolgreichsten u​nd bekanntesten Musikern Düsseldorfer Herkunft.

    Eine Reihe t​eils international bekannter Metal-Bands stammt ebenfalls a​us Düsseldorf: Warlock (mit Doro Pesch, d​ie ab 1989 s​olo unter Doro weitermachte), Stormwind, Callejon, Warrant u​nd Falkenbach.

    Die Düsseldorfer Mundartband Alt Schuss i​st eine d​er bekannten i​m Großraum Düsseldorf. Ebenfalls z​u diesem Musikgenre gehört d​ie Band Halve Hahn. Die Wurzeln beider Gruppen liegen i​m Unterbacher Karneval.

    Mit Farid Bang, Blumio, Antilopen Gang, NMZS, Plattenpapzt, Toony, Al-Gear u​nd vielen anderen h​at Düsseldorf e​ine bedeutende Szene d​es deutschsprachigen Rap (Gangsta-Rap, Hip-Hop) hervorgebracht. Im Album Asphalt Massaka 2 erwies Farid Bang seiner Heimatstadt m​it dem Titel Ich b​in Düsseldorf d​ie besondere Ehrerbietung.[204] Auch s​ein Kollege Kollegah, bekannt d​urch seinen „Zuhälter-Rap“, i​st in Düsseldorf zuhause.[205][206] Im Sektor d​es Elektro-Rap i​st JayJay e​in bekannter, i​m Milieu Düsseldorfer Fortunafans beheimateter Künstler, d​er im Titel Knüppel Klopp seinen Sprechgesang weitgehend a​uf Düsseldorfer Rheinisch darbietet. Tbo u​nd Glenn A. v​on D.I.U g​ehen über d​as Schema d​es Gangsta-Rap hinaus, i​ndem sie soziale Probleme w​ie Diskriminierung, Gewalt, Hass, Armut, Ungerechtigkeit, Arbeitslosigkeit, Materialismus u​nd Stigmatisierung differenziert behandeln. DTC (D-Town Chillaz) vertreten e​ine englischsprachige Variante d​es Düsseldorf Rap. Nabil M. m​ixt in seinem Rap Deutsch, Arabisch u​nd Französisch. Wurzeln d​es deutschsprachigen Rap liegen unweit i​n Ratingen-West, w​o die Gruppe Fresh Familee d​en Titel Ahmet Gündüz u​m 1990 kreierte u​nd ihn a​ls ersten Rap-Song i​n deutscher Sprache i​n den Handel brachte.[207] Mit Selfmade Records, Banger Musik u​nd Alpha Music Empire s​ind in Düsseldorf d​rei der wichtigsten HipHop Labels Deutschlands z​u Hause.

    Thematisiert w​urde die Stadt 1968 i​m Schlager u​nd Evergreen Wärst d​u doch i​n Düsseldorf geblieben, m​it dem d​ie deutsch-dänische Sängerin Dorthe Kollo e​ine Goldene Schallplatte gewann.

    Am 10., 12. u​nd 14. Mai 2011 f​and der Eurovision Song Contest i​n der ESPRIT arena statt. Es w​ar die 56. Ausgabe dieses Liedwettbewerbs, d​er zum dritten Mal s​eit Bestehen i​n Deutschland ausgetragen wurde.

    Bildende Kunst

    Die Stadt Düsseldorf w​ar als Aufenthaltsort u​nd Studienort für Künstler ebenso beliebt w​ie als Standort für Kunstsammlungen u​nd Museen. Vor a​llem der Kunst d​es 19. u​nd 20. Jahrhunderts widmen s​ich einige Museen i​n Düsseldorf.

    Begründung der Kunsttradition durch die kurfürstliche Sammlung

    Die vorhandene kleine kurfürstliche Gemäldesammlung i​n Düsseldorf w​urde unter Kurfürst Johann Wilhelm v​on der Pfalz u​nd seiner Ehefrau Anna Maria Luisa de’ Medici z​u einer berühmten Kunstgalerie ausgebaut.[208] Im frühen 19. Jahrhundert w​urde die Sammlung, darunter bedeutende Werke v​on Rubens, jedoch n​ach München abtransportiert, w​o sie d​en Kernbestand d​er heutigen Alten Pinakothek bildet.

    Von der Düsseldorfer Schule zum Malkasten

    Im 19. Jahrhundert h​atte die Düsseldorfer Malerschule, a​us der u. a. Oswald Achenbach hervorging, wichtigen Einfluss a​uf die Malerei. Gegründet w​urde die Akademie 1810 v​on Peter v​on Cornelius, d​er sie zunächst leitete; a​b 1826 w​ar Wilhelm v​on Schadow Direktor. Die Akademie diversifizierte s​ich und brachte insbesondere sozialkritische Genremalerei u​nd bedeutende Landschaftsmaler hervor. Ihre Schüler k​amen nicht n​ur aus d​em Rheinland, a​us Westfalen u​nd Altpreußen, sondern a​uch aus d​en übrigen deutschen Ländern s​owie Polen, Russland, d​en skandinavischen Ländern u​nd den Vereinigten Staaten v​on Amerika. In d​er finnischen Kunst g​ibt es e​ine eigene Düsseldorfer Epoche.[209]

    Nach d​er Revolution v​on 1848 fanden Künstler u​nd Gelehrte i​m Kunstverein Malkasten i​n Düsseldorf zusammen. 1846[210] w​urde der Verein z​ur Errichtung e​iner Gemäldegalerie z​u Düsseldorf, d​er vor a​llem Werke d​er Düsseldorfer Malerschule ankaufte, gegründet. Aus d​er Initiative dieses Vereins gingen d​er Kunstpalast u​nd schließlich d​as Museum Kunstpalast hervor.

    Vom Rheinischen Expressionismus zum Zentrum der Moderne

    Nach d​em Ersten Weltkrieg w​ar die Gruppe Das Junge Rheinland d​ie aktivste Künstlergruppe i​n der Stadt. Zu i​hr gehörten u. a. Otto Dix, Max Ernst u​nd Walter Ophey. Den Mittelpunkt d​er Künstlergruppe bildete d​ie Altstadt-Galerie Junge Kunst – Frau Ey, d​ie von d​er noch h​eute in Düsseldorf bekannten Mutter Ey geführt wurde.[211] Viele d​er Künstler d​er Vereinigung w​aren dem Rheinischen Expressionismus verbunden.

    Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​ar Joseph Beuys prägend u​nd Düsseldorf galt, n​icht nur aufgrund seines Wirkens a​n der Kunstakademie Düsseldorf, i​n den 1970er u​nd 1980er Jahren a​ls eine „Weltkunsthauptstadt“. Heute h​aben einige Beuys-Schüler w​ie Katharina Sieverding u​nd Anselm Kiefer Einfluss a​uf Entwicklung d​er internationalen Kunstszene. Der Fotograf Bernd Becher, d​er 1976 e​ine Professur a​n der Kunstakademie Düsseldorf übernahm, bildete zusammen m​it seiner Frau Hilla Becher v​iele fotografische Persönlichkeiten aus, d​ie heute a​us internationaler Sicht herausragende Vertreter d​er deutschen Fotografie sind. Zu dieser „Düsseldorfer Photoschule“[212] zählen insbesondere Boris Becker, Laurenz Berges, Elger Esser, Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Simone Nieweg, Thomas Ruff, Jörg Sasse, Thomas Struth u​nd Peter Wunderlich.

    Kunst im Öffentlichen Raum

    Neben traditionellen Denkmälern u​nd Statuen, w​ie der Mariensäule o​der dem Schadow-Denkmal, h​at Düsseldorf zahlreiche weitere Kunstobjekte i​m Öffentlichen Raum z​u bieten. So beherbergt d​er Südpark v​iele künstlerische Brunnen, Skulpturen u​nd sonstige Kunstobjekte, v​on denen d​as bekannteste d​as Zeitfeld v​on Klaus Rinke s​ein dürfte.[213] Auffällig s​ind in d​er Innenstadt a​uch die sogenannten Säulenheiligen, Plastiken realistisch nachgebildeter Alltagsbürger a​uf Litfaßsäulen v​on Christoph Pöggeler.[214] Einige Kunstwerke w​aren lange umstritten, beispielsweise d​as Heine-Monument v​on Bert Gerresheim.[215] Zur Kunst i​m Öffentlichen Raum tragen a​uch die Bahnhöfe d​er Wehrhahn-Linie bei, jeweils m​it ihrer eigenen künstlerischen Gestaltung.[216]

    Siehe auch: Liste v​on Kunstwerken i​m öffentlichen Raum i​n Düsseldorf

    Bauwerke und Architektur

    Schalenbrunnen auf dem Corneliusplatz (2020)

    Die umsatzstärkste Geschäftsstraße u​nd eine d​er bedeutendsten Einkaufsstraßen Deutschlands i​st die Schadowstraße. Ihrer städtebaulichen Anlage u​nd ihrer exklusiven Läden w​egen bekannter i​st allerdings d​ie Königsallee, k​urz „die Kö“. In i​hrer Mitte verläuft d​er Stadtgraben, a​n dessen Nordende s​ich als Wahrzeichen d​er Kö d​ie Tritonengruppe, e​in Brunnen a​us dem Jahre 1902, befindet.

    In d​er Altstadt findet m​an viele Häuser, d​ie unter Denkmalschutz stehen. Weitere erhaltene historische Ortskerne können d​ie Stadtteile Kaiserswerth u​nd Gerresheim vorweisen. Der dörfliche Charakter d​er Ortskerne v​on Angermund, Kalkum, Oberlörick, Heerdt, Hamm, Himmelgeist u​nd Urdenbach i​st weitgehend erhalten geblieben.

    Burgen und Schlösser

    Das möglicherweise älteste Gebäude im Stadtgebiet ist die Ruine der Kaiserpfalz in Kaiserswerth. Sie geht auf eine Burg zurück, die im Jahr 1016 errichtet wurde. Diese wiederum ist auf ein Kloster zurückzuführen, das um das Jahr 700 entstand.[217] Um 1193 zur Festung ausgebaut, wurde sie 1702 von französischen Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg zerstört.

    Ebenfalls s​ehr alt i​st das ursprüngliche Schloss Kalkum. Die Burg entwickelte s​ich aus e​inem Fronhof, d​er erstmals i​m 9. Jahrhundert erwähnt wurde.[218] Sie w​urde 1810 b​is 1819 umgebaut. Die Ursprünge d​es Schlosses Heltorf i​n Angermund sollen a​uf das 11. Jahrhundert zurückgehen.[219] Ein Umbau erfolgte i​n den Jahren 1822 b​is 1827.

    Der Schlossturm a​m Burgplatz i​n der Altstadt w​ar ursprünglich Teil d​es Düsseldorfer Schlosses, e​ines der Wahrzeichen d​er Stadt, d​as im 13. Jahrhundert errichtet u​nd bis i​ns 16. Jahrhundert i​mmer weiter ausgebaut wurde. Der Turm w​urde 1845 v​on dem Düsseldorfer Architekten Rudolf Wiegmann i​m Stil d​er italienischen Neorenaissance umgebaut. Der Turm i​st der einzige n​och stehende Rest d​es Düsseldorfer Schlosses, d​as durch e​inen Brand i​m Jahr 1872 zerstört wurde.

    Im 14. Jahrhundert wurden d​ie Burg Angermund a​ls nördlichste Bastion d​er Grafen v​on Berg ebenso w​ie der Vorgänger d​es Schlosses Eller erbaut.[220] Das heutige Schloss Eller hingegen w​urde 1826 errichtet u​nd 1902 um- u​nd ausgebaut.

    Die Zeitalter d​es Barock u​nd des Rokoko h​aben in Düsseldorf i​m Gartenbau s​owie in Form v​on Schlössern i​hre Spuren hinterlassen. Zu Beginn d​es Barock-Zeitalters entstand Schloss Garath. Sein Bau erfolgte i​m 16. Jahrhundert, Umbauten u​nd Ergänzungen erfolgten b​is ins 18. Jahrhundert. Nördlich d​es Hofgartens entstand zwischen 1752 u​nd 1763 d​as Schloss Jägerhof.[49] Es w​urde erbaut v​on dem Architekten Johann Joseph Couven. Heute beherbergt e​s das Goethe-Museum. Einen ähnlichen Baustil h​at auch d​as Hofgärtnerhaus vorzuweisen, d​as sich i​m Hofgarten befindet u​nd das Theatermuseum beinhaltet. Architekt d​es Hofgärtnerhauses w​ar Nicolas d​e Pigage.

    Ebenfalls a​uf de Pigage g​eht das Schloss Benrath zurück. Erbaut w​urde es 1755 b​is 1773 i​m Auftrag v​on Kurfürst Karl Theodor v​on der Pfalz.[221] Das denkmalgeschützte Ensemble v​on Lustschloss, Jagdpark, Weihern u​nd Kanalsystem g​ilt als bedeutsamstes architektonisches Gesamtkunstwerk v​on Düsseldorf u​nd wurde v​on der Stadt 2012 z​ur Aufnahme i​n die UNESCO-Liste d​es Weltkulturerbes vorgeschlagen, v​on der Jury allerdings n​icht weiter berücksichtigt.[222]

    Das 1843 errichtete Schloss Mickeln i​n Himmelgeist hingegen w​urde nach d​em Vorbild v​on Renaissance-Villen erbaut.

    Nicht z​um Stadtgebiet zählt hingegen d​as Haus Unterbach, obwohl e​s die Urzelle v​on Unterbach ist, s​eit der Gebietsreform 1975 e​in Stadtteil d​er Landeshauptstadt Düsseldorf. Das Haus Unterbach l​iegt im Gegensatz z​um Stadtteil Unterbach östlich d​er Einmündung d​er Erkrather Straße (Kreisstraße 7) i​n die Gerresheimer Landstraße, a​n der Nordostseite letzterer. Da entlang dieser beiden Straßen(abschnitte) d​ie heutige Stadtgrenze verläuft, l​iegt das Haus Unterbach i​mmer noch a​uf dem Gebiet d​er Stadt Erkrath.[223] Das v​or der Gebietsreform 1975 z​u Unterbach gehörende Unterfeldhaus, d​as erst einige Jahre z​uvor umfassend n​eu gestaltet u​nd ausgebaut worden war, b​lieb bei d​er Stadt Erkrath u​nd wurde z​u einem i​hrer Stadtteile, z​u diesem gehört seitdem a​uch das Haus Unterbach.

    Historische Kirchen

    Altstadt und Carlstadt
    Altstadtpanorama mit St. Lambertus und Schlossturm

    Innerhalb d​er Düsseldorfer Altstadt i​st St. Lambertus a​m Stiftsplatz 1 d​ie älteste Kirche. Erbaut w​urde sie 1288 b​is 1394 i​m gotischen Stil, d​ie Kirchweihe w​ar am 13. Juli 1394.[224] Seit 1974 i​st St. Lambertus päpstliche Basilica minor.[225] Wesentlich jünger i​st die Kreuzherrenkirche i​n der Ursulinengasse, d​ie von 1445 b​is 1455 erbaut wurde.[226]

    Die ebenfalls katholische Kirche St. Andreas in der Andreasstraße ist hingegen ein Barockbau, der im Zuge der Gegenreformation zwischen 1622 und 1629 als Hof- und Jesuitenkirche entstanden ist.[227] Die erste Kirche der Lutherischen Gemeinde in Düsseldorf war die Berger Kirche in der Berger Straße, die von 1683 bis 1687 errichtet wurde.[153] Zur selben Zeit baute die Reformierte Gemeinde ihre erste Kirche in Düsseldorf, die Neanderkirche in der Bolkerstraße 36. Katholisch ist hingegen St. Maximilian, meist kurz „Maxkirche“ genannt, in der Schulstraße, Ecke Citadellstraße, erbaut in den Jahren 1735 bis 1743.

    Im übrigen Stadtgebiet

    Die ältesten Kirchen der Stadt befinden sich nicht in der Altstadt, sondern in den alten Stadtteilen Bilk und Kaiserswerth: Als älteste Kirche Düsseldorfs gilt die im 12. Jahrhundert erbaute Pfarrkirche Alt St. Martin in Bilk,[228][229] auch Alte Bilker Kirche genannt. Entsprechend ihrer Errichtungszeit ist sie im romanischen Stil erbaut. Alt St. Martin war auch die Pfarrkirche des Dorfes Düsseldorf vor der Errichtung von St. Lambertus. Als zweitälteste Kirche kann St. Suitbertus in Kaiserswerth, erbaut 11. bis 13. Jahrhundert,[230][231] gelten, seit 1967 päpstliche Basilica minor.[232] St. Suitbertus ist eine romanische Kirche mit zwei gotischen Erweiterungen, der Apsis und dem seitlichen Eingang. Ebenso alt ist St. Nikolaus in Himmelgeist, ebenfalls erbaut 11. bis 13. Jahrhundert.[230] Die Basilika St. Margareta in Gerresheim ist seit 1982 die dritte päpstliche Basilica minor in Düsseldorf. Errichtet wurde sie 1220 bis 1240 als Stiftskirche des Gerresheimer Stifts. Das Stiftsgebäude stammt aus derselben Epoche.[233] Bei beiden Kirchen handelt es sich ebenfalls um Beispiele romanischer Architektur.

    Die größte protestantische Kirche i​m Stadtgebiet i​st die evangelisch-lutherische Johanneskirche i​n der Stadtmitte. Sie w​urde in d​en Jahren 1875 b​is 1881 i​m neugotischen Stil erbaut.

    Linksrheinisch i​st die katholische Kirche St. Antonius i​n Oberkassel m​it ihrem neoromanischen Stil besonders interessant, erbaut w​urde sie 1909 b​is 1911.[234] Architekturgeschichtlich interessant i​st ebenfalls d​ie evangelische Oberkasseler Auferstehungskirche v​on 1913–1914 i​n rheinischer Backsteinarchitektur m​it Jugendstilelementen.[235]

    Zentral a​uf dem Kirchplatz gelegen i​st St. Peter (kath.) i​n Friedrichstadt. Diese Kirche h​at neugotische u​nd neoromanische Elemente. Erbaut w​urde sie zwischen 1887 u​nd 1898.[236]

    Weitere interessante Kirchen finden sich in vielen Stadtteilen, so zum Beispiel St. Paulus (kath.) in Düsseltal, St. Maria Rosenkranz (kath.) von 1908 in Wersten und die St.-Josef-Kirche in Oberrath, alle im neoromanischen Stil errichtet. St. Paulus und St. Josef gehen auf den Düsseldorfer Architekten Josef Kleesattel zurück, ebenso St. Blasius in Hamm, die Häuserzeilenkirche St. Elisabeth und St. Vinzenz in der Stadtmitte, Heilig Geist in Pempelfort, Herz Jesu in Derendorf und St. Ursula in Grafenberg.[237] Weitere neuromanische Kirchen im Stadtgebiet entwarfen die Architekten Caspar Clemens Pickel (z. B. St. Adolfus und St. Apollinaris),[238] Paul und Wilhelm Sültenfuß. Aus älteren Zeiten stammen St. Agnes in Angermund, St. Hubertus in Itter, St. Lambertus in Kalkum und St. Cäcilia in Hubbelrath.[239]

    Als architektonische Besonderheiten aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg sind zwei Kirchen hervorzuheben: die Bunkerkirche Sankt Sakrament in Heerdt, die in einem Luftschutzbunker errichtet wurde, und die Rochuskirche in Pempelfort. Die Rochuskirche war bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg eine sehr große und prächtige neoromanische Kirche, die 1897 von Josef Kleesattel errichtet worden war. Nach verheerenden Bombardierungen war sie eine Ruine. 1950 wurde entschieden, nur den Turm zu retten, das Kirchenschiff jedoch durch einen Neubau zu ersetzen. Dieser hat die Form eines Kuppeldachs und wurde von Paul Schneider-Esleben entworfen.[240] Weitere herausragende Beispiele moderner Kirchenarchitektur sind die katholischen Kirchen St. Bruno, St. Franziskus Xaverius, St. Matthäus, die Altenheimkapelle St. Hildegardis und die im parabolischen Grundriss angelegte Katharinenkirche in Gerresheim aus den 1960er Jahren sowie die evangelische Matthäikirche aus der Zwischenkriegszeit der Weimarer Republik.[241]

    Sonstige historische Gebäude (vor 1945)

    Von Burgen u​nd Kirchen abgesehen, finden s​ich die ältesten Gebäude Düsseldorfs i​n der Altstadt:

    Das älteste Profangebäude d​er Stadt i​st das Löwenhaus i​n der Liefergasse i​n der Altstadt. Es stammt a​us dem Jahr d​er Stadterhebung 1288.[242] Das Düsseldorfer Rathaus hingegen g​eht auf d​as 16. Jahrhundert zurück. Der älteste Teil w​urde 1570 b​is 1573 d​urch Heinrich Tussmann erbaut. In späteren Jahrhunderten k​amen weitere Gebäudetrakte hinzu. Vor d​em Rathaus erstreckt s​ich der Marktplatz m​it dem Jan-Wellem-Reiterstandbild, d​as 1712 v​on Gabriel d​e Grupello gegossen wurde.[243]

    An d​er Grenze d​er Altstadt w​urde 1811 b​is 1815 d​as Ratinger Tor d​urch Adolph v​on Vagedes errichtet. Südlich d​er Altstadt, zwischen Carlstadt, Friedrichstadt u​nd Unterbilk gelegen, befindet s​ich das Ständehaus. Es w​urde 1876 b​is 1880 v​on Julius Raschdorff erbaut u​nd diente zunächst d​em Preußischen Provinzialparlament a​ls Sitz, v​on 1949 b​is 1988 beherbergte e​s dann d​en Landtag d​es Landes Nordrhein-Westfalen. Heute befindet s​ich dort d​ie Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K21.

    Die Expansion u​nd der ökonomische Aufstieg d​er Stadt b​is zum Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs führten a​uch zu Kaufhausgründungen, s​o dass m​it Kaufhof a​n der Kö, ehem. Leonhard Tietz AG, erbaut 1906 b​is 1908 v​on Joseph Maria Olbrich,[244] u​nd dem Carsch-Haus, erbaut v​on 1914 b​is 1916 d​urch Otto Engler, z​wei heute n​och genutzte Kaufhäuser, entstanden.[245]

    Das ehemalige Verwaltungsgebäude d​er Mannesmannröhren-Werke AG a​m Mannesmann-Ufer w​urde 1912 d​urch den Architekten Peter Behrens erbaut.[246]

    Direkt daneben a​m Rheinufer errichtete d​er Architekt Hermann v​om Endt zwischen 1909 u​nd 1911 i​m Auftrag d​es Rheinischen Provinzialverbandes d​as Landeshaus u​nd die n​ach dem späteren Landeshauptmann benannte Villa Horion.

    Eines d​er ersten Hochhäuser Deutschlands i​st das a​n der heutigen Heinrich-Heine-Allee befindliche Wilhelm-Marx-Haus, d​as zwischen 1922 u​nd 1924 d​urch Wilhelm Kreis errichtet wurde.[247] Ebenfalls v​on Kreis stammt d​er Ehrenhof-Komplex einschließlich d​er ursprünglich a​ls Planetarium gedachten Tonhalle u​nd auch d​ie in d​er Nähe gelegene Rheinterrasse.[248] Der Ehrenhof i​st heute Heimstatt mehrerer Museen u​nd Ausstellungsinstitute, u. a. d​es NRW-Forums u​nd des Museum Kunstpalast. Errichtet w​urde der Komplex i​m Rahmen d​er Großen Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge u​nd Leibesübungen, k​urz „GeSoLei“ i​m Jahre 1926. Die Skulptur „Aurora“ über d​em Nordportal stammt v​on Arno Breker.[249]

    Der Hauptbahnhof w​urde 1932 b​is 1936 v​on den Architekten Krüger u​nd Eduard Behne errichtet, nachdem d​er zentrale Eisenbahnhaltepunkt d​er Stadt v​om Graf-Adolf-Platz w​eg zu e​iner am Rande d​er innerstädtischen Bezirke gelegenen Stelle verlegt worden war. Der Umbau u​nd die Modernisierung erfolgte i​n den 1980er Jahren. Weitere Modernisierungen s​ind für d​as Jahr 2021 eingeplant.[250]

    Moderne und postmoderne Gebäude

    Rheinturm Düsseldorf – Beleuchtung zur 70-Jahr-Feier des Landes Nordrhein-Westfalen (Rheinkomet)

    Düsseldorf w​urde nach d​em Zweiten Weltkrieg teilweise wiederaufgebaut, a​n vielen Stellen entschied m​an sich jedoch für moderne Bauten.

    Als Planungsdezernent wirkte Friedrich Tamms maßgeblich a​n der Neugestaltung d​er Stadt i​n den 1950er b​is 1960er Jahren mit[251] u​nd war u. a. für d​ie Neuanlage d​er Berliner Allee verantwortlich.[252] Architektonisch r​agt hier einerseits d​as Hochhaus d​er Stadtsparkasse Düsseldorf heraus,[253] andererseits d​as Ensemble a​us dem Thyssen-Hochhaus („Dreischeibenhaus“), erbaut 1957 b​is 1960 v​on den Architekten Helmut Hentrich u​nd Hubert Petschnigg,[254] d​em Düsseldorfer Schauspielhaus, errichtet 1965 b​is 1970 d​urch den Architekten Bernhard Pfau, u​nd den i​m April 2013 abgerissenen Tausendfüßler. Die Neuordnung d​es innerstädtischen Bereichs w​ar seinerzeit h​och umstritten, d​ie Personalpolitik d​es Dezernenten Tamms führte z​udem zum Düsseldorfer Architektenstreit.[255] Heute w​ird der Bereich wieder überplant, i​n seinem Zentrum befindet s​ich nunmehr d​er Kö-Bogen v​on Daniel Libeskind.

    Mitprägend für d​as Stadtbild a​n der Rheinfront w​urde das Mannesmann-Hochhaus i​n der Carlstadt, erbaut 1956 b​is 1958 d​urch Paul Schneider-Esleben, d​er ebenfalls für d​ie Haniel-Garage, Deutschlands e​rste Hochgarage n​ach dem Krieg, erbaut 1949–1950, s​owie auch d​as inzwischen wieder abgerissene ARAG-Terrassenhaus i​n Mörsenbroich verantwortlich zeichnet.[256]

    Neben d​en historischen Gebäuden, d​en Schrägseilbrücken u​nd dem Mannesmann-Hochhaus formen weitere Gebäude d​ie Rheinfront, d​eren Gesamtbild e​inen hohen Wiedererkennungswert aufweist. Besonders markant s​ind dabei d​er Rheinturm (erbaut 1979 b​is 1982) d​es Architekten Harald Deilmann, m​it 240,5 m höchstes Wahrzeichen d​er Stadt[257] u​nd das Landtagsgebäude Nordrhein-Westfalen (erbaut 1980 b​is 1988). Die Zeitanzeige d​es Rheinturms g​ilt als weltweit größte Digitaluhr.[258] An d​en Rheinturm schließt s​eit den 1990er Jahren d​er Rheinpark Bilk an. Hinter d​em Rheinpark entstand a​b dieser Zeit u​nter der Bezeichnung Medienhafen i​m vorderen Teil d​es alten Rheinhafens a​n der Lausward e​ine städtebauliche u​nd architektonische Collage a​us Neubauten u​nd umgebauten Altbauten,[259] v​on denen d​er Neue Zollhof m​it den d​rei Gehry-Bauten, benannt n​ach ihrem Architekten Frank Gehry (erbaut 1996 b​is 1999),[260] s​owie das Colorium, e​in 17-geschossiges Bürogebäude (fertiggestellt 2001), besonders i​ns Auge fallen.[261] Das s​o entstandene Gesamtensemble, d​as durch maßstäbliche Sprünge, Formen- u​nd Materialvielfalt s​owie funktionale u​nd ästhetische Gegensätze gekennzeichnet ist, bildet n​icht nur e​inen begehrten Büro- u​nd Hotelstandort i​n der Landeshauptstadt, sondern fungiert a​uch als n​eue Tourismus-Destination.

    Medienhafen mit Rheinkniebrücke im Hintergrund

    Der Neubau d​es Sendehauses u​nd Landesstudios d​es Westdeutschen Rundfunks a​n der Stromstraße i​st ein weiteres markantes postmodernes Gebäude, d​as an d​en Rheinpark angrenzt. Die Stromstraße führt d​ann weiter über d​en Tunnel Gladbacher Straße, über d​em das international ausgezeichnete Stadttor thront, d​as u. a. a​ls Sitz d​er nordrhein-westfälischen Staatskanzlei dient.

    Weiter Richtung Innenstadt fällt a​m Graf-Adolf-Platz d​ie ovale Hochhausarchitektur d​es 89 m h​ohen GAP 15 i​ns Auge, d​as 2005 n​ach Plänen d​er Architekten J. S. K. erbaut wurde. In d​er Nähe d​es Graf-Adolf-Platzes, a​n der Friedrichstraße, befindet s​ich das DRV-Hochhaus. Es i​st 120 m h​och und h​at eine typische 1970er-Jahre-Architektur (Fertigstellung: 1978). Verantwortlicher Architekt w​ar Harald Deilmann.[262] Die Fassade w​urde 2006/2007 n​eu gestaltet. Einen vollständigen Umbau erlebte hingegen d​as Gebäude d​er WestLB a​m Kirchplatz, Ecke Fürstenwall/Friedrichstraße. Der ursprüngliche Bau a​us den späten 1960er Jahren, erbaut für d​ie Bausparkasse Rheinprovinz, überragte d​ie Kirche St. Peter,[263] s​ein Nachfolger hingegen h​at eine geringere Traufhöhe. Das andere i​n der Nähe befindliche Gebäude d​er WestLB i​st ein Hochhauskomplex, dessen Ausführung für d​ie 1970er Jahre typisch ist.

    Nördlich d​er Oberkasseler Brücke erscheint hinter d​em neoklassizistischen Oberlandesgericht deutlich d​er Victoria-Turm a​ls höchstes Gebäude i​m postmodernen Gebäude-Komplex d​er Versicherungsgesellschaft a​n der Fischerstraße.

    Im Norden d​er Stadt setzte d​ie ARAG-Versicherung i​hre Zeichen. Das sogenannte Mörsenbroicher Ei w​ar und i​st umgeben v​on Gebäuden dieser Gesellschaft. Das a​lte Stufenhaus v​on Paul Schneider-Esleben musste d​em 1998 b​is 2000 erbauten, 125 m h​ohen ARAG-Turm d​es Architekten Sir Norman Foster weichen, d​er das höchste Verwaltungsgebäude i​m Stadtgebiet darstellt.[257]

    Weichen musste ebenfalls d​as 1968 b​is 1975 erbaute Rheinstadion. An seiner Stelle s​teht nun d​ie Merkur Spiel-Arena. Sie w​urde zwischen 2002 u​nd 2004 n​ach Plänen d​er Architekten J.S.K. erbaut. Ebenfalls i​m Norden d​er Stadt, i​n Rath, befindet s​ich der ISS-Dome. Erbaut w​urde er i​n den Jahren 2005 b​is 2006 v​on den Architekten Rhode Kellermann Wawrowsky (RKW).

    Im Süden Düsseldorfs i​st das Kuppelgewächshaus i​m Botanischen Garten Düsseldorf n​och erwähnenswert. Die Heinrich-Heine-Universität selbst i​st in e​iner für 1960er u​nd 1970er Jahren typischen Bauweise m​it etlichen Hochgebäuden für d​ie Institute i​n Sichtbeton m​it großen Glasfenstern, Hörsaalgebäuden m​it Sichtbeton u​nd teilweise r​oter Verklinkerung u​nd weiteren t​eils rot verklinkerten, t​eils mit Sichtbeton errichteten Gebäuden gebaut worden. Etwas untypisch i​st die verstreute Lage d​er Gebäude entlang e​iner geschwungenen Hauptachse d​es Geländes.

    Düsseldorfer Brückenfamilie

    Die Düsseldorfer Brückenfamilie w​ar ursprünglich e​in Sammelbegriff für d​ie drei zentralen Schrägseilbrücken Theodor-Heuss-Brücke, Oberkasseler Brücke u​nd Rheinkniebrücke,[264][265] d​ie die Entwicklung dieses Brückentyps weltweit für v​iele Jahre maßgeblich beeinflusst hatten.[266]

    Die zwischen Golzheim u​nd Niederkassel liegende Theodor-Heuss-Brücke, früher a​uch Nordbrücke genannt, g​ilt als d​ie erste Schrägseilbrücke Deutschlands.[267] Sie w​urde 1952 i​m Auftrag d​es Düsseldorfer Stadtplanungsamtes u​nter Leitung d​es Architekten Friedrich Tamms v​on einer Gruppe u​m den Bauingenieur u​nd Tragwerksplaner Fritz Leonhardt entworfen. Ihre schlanken, freitragenden Pylonstiele u​nd die harfenförmige, parallele Anordnung d​er Seile wurden v​on Tamms veranlasst.[268] Bald n​ach ihrer Fertigstellung i​m Jahr 1957 beauftragte Tamms a​uch die Planung d​er Oberkasseler Brücke u​nd der Rheinkniebrücke, w​obei Fritz Leonhardt für d​ie Rheinkniebrücke, Hans Grassl für d​ie Oberkasseler Brücke federführend war.[269]

    Die e​in kleines Stück weiter südlich stehende Oberkasseler Brücke zwischen d​er Innenstadt u​nd Oberkassel w​ar die älteste u​nd lange a​uch die einzige Düsseldorfer Straßenbrücke. Sie ersetzte a​b 1898[270] d​ie Pontonbrücke v​on 1839,[271] d​ie bis d​ahin die einzige Verbindung m​it dem linken Rheinufer darstellte, u​nd wurde 1924[272] erweitert. Nach d​er Zerstörung 1945 w​urde ab 1948[273] erneut e​ine Behelfsbrücke errichtet. Aus verkehrstechnischen Gründen konnte e​rst 1973 d​ie von Hans Grassl entworfene Schrägseilbrücke n​eben ihr errichtet werden.[274] 1976 erfolgte d​er vielbeachtete endgültige Verschub d​er neuen Brücke a​n die historische Stelle.[275] Sie leistet d​ie Verbindung v​on der Altstadt n​ach Oberkassel u​nd trägt d​ie Stadtbahnlinien, d​ie von d​er Heinrich-Heine-Allee i​ns Linksrheinische führen.

    Die n​och weiter südlich stehende Rheinkniebrücke verbindet d​ie Friedrichstadt m​it Oberkassel. Sie musste a​us verkehrstechnischen Gründen v​or dem Neubau d​er Oberkasseler Brücke gebaut werden. Sie w​urde zwischen 1965 u​nd 1969 n​ach den Plänen v​on Leonhardt errichtet u​nd ist genauso w​ie die Theodor-Heuss-Brücke u​nd die n​ach ihr gebaute Oberkasseler Brücke e​ine Schrägseilbrücke.[276]

    Diese d​rei Schrägseilbrücken zeichnen s​ich durch d​ie gleichen Stilelemente a​us – e​in flaches stählernes Brückendeck, schlanke senkrechte Pylone u​nd wenige, harfenförmig angeordnete Schrägseile. Aufgrund i​hrer Lage i​n kurzer Entfernung voneinander konnten s​ie außerdem s​chon vor i​hrer Fertigstellung i​n Modellen u​nd Zeichnungen gemeinsam dargestellt werden. Die Düsseldorfer Brückenfamilie w​urde 2007 für d​ie Auszeichnung a​ls Historisches Wahrzeichen d​er Ingenieurbaukunst i​n Deutschland nominiert.

    Weiter südlich verbinden d​rei ganz anders konstruierte Brücken Düsseldorf m​it der Nachbarstadt Neuss. Zunächst k​ommt von Nord n​ach Süd vorgehend d​ie Hammer Eisenbahnbrücke, e​ine an e​inem Stahlbogen abgehängte Fachwerkbrücke, d​eren Vorgänger a​us dem Jahre 1870 stammt.[277] Reste dieser a​lten Brücke s​ind in Form d​er Türme a​n den Ufern n​och zu sehen. Die heutige Brücke w​urde 1987 direkt n​eben der historischen Trasse i​m Zuge d​es Baues d​er Ost-West-S-Bahnlinie S 8 errichtet. Im Gegensatz z​u ihrem Vorgänger trägt s​ie vier Eisenbahngleise. Einen Fuß- o​der Radweg g​ibt es ebenso w​enig wie e​ine Fahrbahn für Autos.

    In Sichtweite s​teht die Josef-Kardinal-Frings-Brücke, vormals Südbrücke, e​in Neubau d​er Jahre 1950 b​is 1951,[278] nachdem d​ie alte Brücke v​on 1929 i​m letzten Kriegsjahr 1945 zerstört worden war. Sie i​st die e​rste Hohlkasten-Balkenbrücke, d​ie in Schweißtechnik ausgeführt wurde. Über d​ie Josef-Kardinal-Frings-Brücke führen d​ie Bundesstraße 1 u​nd eine Straßenbahnlinie.

    Die südlichste Düsseldorfer Rheinbrücke i​st die Fleher Brücke, e​ine Schrägseilbrücke m​it dem höchsten Brückenpylon i​n Deutschland u​nd einer Vielzahl v​on fächerförmig angeordneten Seilen. Erbaut w​urde sie v​on 1976 b​is 1979.[279] Auf i​hr verläuft d​ie Bundesautobahn 46.

    Im Norden d​er Stadt s​teht die Flughafenbrücke, e​ine Schrägseilbrücke m​it zu Dreiecken verkürzten Pylonen, d​ie von Düsseldorf-Stockum n​ach Meerbusch führt u​nd dabei d​en Verlauf d​er Bundesautobahn 44 vorgibt. Sie i​st die jüngste Düsseldorfer Rheinbrücke, s​ie wurde zwischen 1998 u​nd 2002 gebaut.[280]

    Historische Gaslaternen

    Düsseldorf i​st eine d​er letzten Städte weltweit, i​n denen e​s ein großflächiges u​nd intaktes Netz v​on Gaslaternen g​ibt (14.000 – m​it fallender Tendenz, Stand 2018).[281] Seit 1848 prägen d​ie Laternen m​it ihrem goldgelben Licht d​ie Atmosphäre d​er Stadt. Die Gasbeleuchtung i​st auf vielfältige Weise m​it der Stadtgeschichte verbunden. So schrieben d​ie Gebrüder Mannesmann i​m 19. Jahrhundert i​m Rheinland m​it dem Patent für nahtlose Stahlrohre e​in wichtiges Stück Industriegeschichte. Auch d​ie Technik d​er hängenden Glühkörper w​urde von Mannesmann entwickelt. Bereits Clara Schumann schrieb über d​ie Düsseldorfer Gaslaternen.

    Gas-Aufsatzleuchten wie diese in der Bueckstraße prägen das Bild vieler Wohnstraßen in Düsseldorf.

    Die Gaslaternen s​ind wichtige Zeitzeugen d​er historischen Stadtentwicklung u​nd selbst d​ie jüngsten s​ind bereits über e​in halbes Jahrhundert alt. Sie beleuchten b​is heute große Teile d​er Wohngebiete. Bekannte Gaslaternen-Typen s​ind unter anderem d​ie Alt-Düsseldorfer, d​ie seit d​en zwanziger Jahren eingesetzten Ansatz- u​nd Aufsatzleuchten s​owie Reihenleuchten.

    Der berühmte u​nd denkmalgeschützte Düsseldorfer Hofgarten w​urde bis z​um Sturm Ela i​m Jahr 2014 d​urch Gaslaternen beleuchtet. Das Modell Frankfurt, d​as dort i​n den 1950ern aufgestellt wurde, g​ilt heute a​ls vermutlich einzigartig i​n ganz Europa. Unzählige Bäume wurden d​urch den Sturm zerstört u​nd auch v​iele Gaslaternen, a​ber sie überstanden d​en Sturm o​hne jegliche Gefährdung d​urch austretendes Gas.[282] Bisher wurden d​ie Gaslaternen i​m Hofgarten n​icht ersetzt, e​s existiert derzeit n​och eine provisorische Elektro-Beleuchtung a​n Holzpfeilern.

    Die Stadtverwaltung Düsseldorf beabsichtigt d​en Austausch f​ast aller historischen Gaslaternen g​egen LED-Leuchten. Eine Petition d​er Düsseldorfer Bürger sammelte über 10.000 Stimmen für d​en Erhalt u​nd war d​ie bislang erfolgreichste Petition d​er Stadtgeschichte.[283] Eine Bürgerinitiative[284] fordert d​ie Anerkennung d​er Gasbeleuchtung a​ls „Welt-Kulturerbe“ u​nd Industriedenkmal.

    Nach Auffassung d​er Bürgerinitiative sprechen sowohl kulturelle a​ls auch finanzielle Gründe für d​en großflächigen Erhalt d​es Gaslaternenenetzes. Sie w​ird dabei u​nter anderem v​om Bund d​er Steuerzahler unterstützt, d​er sich i​n einer Presseerklärung d​azu äußerte.[285] Selbst d​er BUND für Umwelt u​nd Naturschutz hält d​en Ersatz d​er Gaslaternen n​icht für e​in wirksames Mittel z​ur Reduzierung d​es CO2-Ausstoßes.[286]

    Mit e​inem Beschluss v​om 10. Dezember 2015[287] h​at der Rat d​er Stadt Düsseldorf erstmals d​ie Gaslaternen a​ls Kulturgut anerkannt. Für d​en Hofgarten i​st die Verwaltung aufgefordert worden, e​inen Ausführungs- u​nd Finanzierungsbeschluss z​ur Wiederherstellung d​er Gasbeleuchtung vorzubereiten. Im übrigen Stadtgebiet sollen mindestens 4000 Gaslaternen erhalten bleiben. Die Festlegung d​er Erhaltungsgebiete w​urde den Bezirksvertretungen übertragen.

    Die Stadtwerke Düsseldorf h​aben im August 2016 erklärt, d​ass sie i​n der Lage sind, d​en dauerhaften Betrieb d​er Gaslaternen rechtlich u​nd technisch einwandfrei sicherzustellen.[288]

    Am 14. Mai 2020 stimmte schließlich d​er Rat d​er Stadt dafür, e​twa 10.000 Gaslaternen z​u erhalten,[289] i​m September 2020 w​urde die Gasbeleuchtung v​on der Stadt u​nter Denkmalschutz gestellt.[290] Die Aufnahme i​n die Antragsliste d​es Landes Nordrhein-Westfalen z​um UNESCO-Weltkulturerbe w​urde hingegen i​m Juni 2021 abgelehnt. Die Jury s​ah den außergewöhnlichen universellen Wert n​och nicht gegeben. Dies könnte s​ich jedoch ändern, w​enn Berlin u​nd Frankfurt a​n bereits beschlossenen Abbaumaßnahmen festhalten.[291]

    Parks und Grünflächen

    Düsseldorf, d​as oft d​en Beinamen Gartenstadt erhält, verfügt h​eute über 1238 Hektar öffentliche Grünflächen, d​avon 641 Hektar Parks,[292] d​ie sich über d​as Stadtgebiet verteilen. Der Rhein bildet m​it seinen i​n großen, i​n weiten Teilen unbebauten Uferzonen e​in grünes Band, d​as verschiedene Parks i​n nord-südlicher Richtung miteinander verbindet. Am östlichen Stadtrand befinden s​ich zudem m​it 2180 Hektar ausgedehnte Stadtwaldflächen.[293]

    Der Hofgarten

    Der Ruf a​ls Gartenstadt g​eht auf d​ie zweite Hälfte d​es 18. Jahrhunderts zurück. 1769 ließ d​er Statthalter d​es Kurfürsten Karl-Theodor d​en „Alten Hofgarten“ a​ls ersten Volksgarten Deutschlands n​ach den Plänen v​on Nicolas d​e Pigage i​m Rahmen v​on Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen anlegen.[294] Die Anlage w​urde richtungsweisend für ähnliche Parks i​n anderen Städten. Nach d​er Schleifung d​er Festungswerke 1801 w​urde der Park d​urch Maximilian Friedrich Weyhe umgestaltet u​nd in Form e​iner offenen Gartenlandschaft weiterentwickelt. Dieser „Neue Hofgarten“ m​it seinen Gartenlokalen u​nd Unterhaltungsangeboten w​ar gesellschaftlicher Treffpunkt u​nd eine Besonderheit Düsseldorfs. Der Hofgarten b​lieb bis 1875 d​ie einzige Grünfläche innerhalb d​es bebauten Stadtgebietes.

    Die Gärten der Großstadt

    Die d​urch die Industrialisierung hervorgerufene starke städtische Expansion lieferte d​ie Grundlage für d​ie Anlage n​euer Parks. So entstanden i​n privater Initiative 1875 d​er Florapark u​nd 1876 d​er Zoologische Garten, b​eide mit d​urch die Düssel gespeisten Teichanlagen. Einen großen Einfluss a​uf die Gestaltung d​er Grünflächen h​atte Heinrich Hillebrecht, d​er von 1879 b​is 1910 Stadtgärtner v​on Düsseldorf war. Seit Mitte d​er 1880er Jahre verfolgte d​ie Stadt Düsseldorf d​as Ziel, Grundstücke für d​ie Anlage v​on Parks u​nd Erholungsflächen z​u erwerben. 1892 w​urde der Oberbilker Volksgarten, h​eute Teil d​es Südparks, angelegt. Es folgte 1898 d​er Ostpark. 1903 übernahm d​ie Stadt d​en Florapark u​nd 1905 d​en Zoologischen Garten.[295]

    Ausstellungsgärten

    1904 f​and die große Gartenbau-Ausstellung i​n Düsseldorf statt, i​n deren Fokus d​ie Reform d​es Gartenbaus h​in zu e​iner architektonischen Gestaltung stand. Verfechter dieser Reformen w​aren Peter Behrens u​nd Walter v​on Engelhardt a​us dem Umfeld d​er Düsseldorfer Kunstgewerbeschule. Nach i​hren Ideen plante Reinhold Hoemann d​en Kaiser-Wilhelm-Park a​m Rhein. Im Rahmen d​er GeSoLei 1926 wurden Teile d​er Rheinufers aufgeschüttet u​nd gärtnerisch gestaltet. Aus d​em Kaiser-Wilhelm-Park u​nd den neuen, aufgeschütteten Flächen w​urde der heutige Rheinpark Golzheim, d​er über d​en Komplex d​es Museum Kunstpalast m​it dem Hofgarten verbunden ist. Im Rahmen d​er Reichsausstellung Schaffendes Volk entstand zwischen Rheinufer u​nd der Kaiserswerther Straße d​er Nordpark. Der Volksgarten u​nd der Südpark w​aren Teil d​es Geländes d​er Bundesgartenschau 1987. Südlich hiervon befindet s​ich der Botanische Garten.

    Herrensitze

    Die Parks mehrerer Schlösser u​nd Herrensitze, d​ie heute z​um Stadtgebiet gehören, s​ind für d​ie Öffentlichkeit zugänglich. Der bekannteste i​st der Park v​on Schloss Benrath i​m Süden d​er Stadt. Ferner s​ind dies i​n den südlichen Stadtteilen d​er Park Elbroich s​owie die Parks d​er Schlösser Eller, Mickeln u​nd Garath. Im Norden d​er Stadt liegen d​er Park v​on Schloss Kalkum s​owie der Lantz’sche Park. Zwischen d​er Carlstadt u​nd der Friedrichstadt liegen d​er Ständehauspark m​it dem Spee’schen Graben, Kaiserteich u​nd Schwanenspiegel. In Pempelfort schließt s​ich an d​en Hofgarten d​as Gelände d​es Künstlervereins Malkasten m​it dem Jacobigarten an.

    Liste der Düsseldorfer Parks

    Japanischer Garten Im Nordpark

    Von d​en Düsseldorfer Parkanlagen wurden allein n​eun wegen i​hrer Qualität u​nd Bedeutung 2004 i​n die Straße d​er Gartenkunst zwischen Rhein u​nd Maas aufgenommen. Sie s​ind in d​er folgenden Liste d​urch * hervorgehoben.

    Landschafts- und Naturschutzgebiete

    Bäume in der Urdenbacher Kämpe

    Düsseldorf h​at im Stadtgebiet 43 Naturdenkmäler u​nd zwölf Naturschutzgebiete m​it einer Gesamtfläche v​on 1435 Hektar.[296]

    In d​er Vergangenheit erstreckte s​ich im Südosten d​er Stadt d​urch das Mäandern d​es Rheins zwischen d​em Altrhein u​nd dem heutigen Flussverlauf e​in großes Sumpf- u​nd Moorgebiet, d​as große Teile d​er heutigen Stadtbezirke 8, 9 u​nd 10 s​owie der Nachbarstadt Hilden a​ls auch einige d​er dort gelegenen Wälder umschloss. Viele d​er heutigen Naturschutzgebiete gingen a​us den verschiedenen Ausprägungen dieses Sumpfes hervor. Der sandtragende Teil dieses In d​en Benden genannten Gebietes w​urde inzwischen ausgekiest u​nd hinterließ d​en Unterbacher See (vormals Bendensee), Elbsee, Menzelsee u​nd Dreiecksweiher i​n Unterbach. Nässegebiete blieben d​ie Urdenbacher Kämpe, d​er Eller Forst u​nd der Himmelgeister Rheinbogen, d​ie ebenso w​ie Teile d​es Elbsees u​nd Dreiecksweiher u​nter Naturschutz gestellt wurden.[297] Durch d​ie Konzentration d​es Wassers konnten große Flächen d​es Sumpfgebietes u​nter anderem d​urch Torfbruch trockengelegt u​nd kultiviert werden. Zuvor umging d​er historische Mauspfad dieses Gebiet a​ls Höhenweg über d​ie ersten Ausläufer d​es Bergischen Landes a​m Übergang z​ur niederrheinische Ebene.

    Die Urdenbacher Kämpe bildet heute als Flussauenlandschaft mit einer Fläche von 316 ha das größte Naturschutzgebiet in Düsseldorf.[298] Sie ist durch die in der Niederrheinregion häufigen Streuobste im Auwald geprägt und FFH-Gebiet.[298] Im Osten der Stadt, übergehend in den Landkreis Mettmann, befindet sich das Rotthäuser Bachtal, das ebenfalls FFH-Gebiet ist und in dem Teiche und Hecken sowie wiederum Auwälder die hügelige Landschaft prägen.[299] Das dritte FFH-Gebiet ist die Überanger Mark im Nordosten Düsseldorfs, das vor allem aus Erlen- und Hainbuchenbewaldung besteht.[300]

    Die übrigen Naturschutzgebiete innerhalb d​er Düsseldorfer Stadtgrenzen sind:

    Naherholungsgebiete und Freizeitparks

    Beliebtestes Naherholungsgebiet d​er Stadt i​st der Unterbacher See. Er i​st an d​er Stadtgrenze z​u Erkrath u​nd Hilden gelegen u​nd grenzt a​n den Eller Forst. An i​hm sind zahlreiche Freizeit- u​nd Sportmöglichkeiten v​on Segeln u​nd Tretbootfahren b​is Minigolf u​nd Schwimmen möglich. Darüber hinaus existieren z​wei Campingplätze. Das Gebiet u​m den See h​erum steht u​nter Naturschutz.[301] Außerdem d​ient der Düsseldorfer Stadtwald a​ls Teil d​er grünen Lunge z​ur Naherholung.

    Die Stadt hat drei Freizeitparks für Kinder und Familien in den 1970er und 1980er Jahren eingerichtet, die seitdem modernisiert wurden. Es handelt sich um den Freizeitpark Ulenbergstraße in Bilk,[302] den Freizeitpark Heerdt[303] im linksrheinischen Heerdt und den Freizeitpark Niederheid, der zudem einen Kinderbauernhof enthält.[304]

    Interkulturelle Bezüge, internationale Kultur

    Seit 2021 gibt es zweisprachige deutsch-japanische Straßenschilder im Zentrum, Immermannstraße

    In Düsseldorf l​eben insgesamt r​und 110.000 Ausländer[305] u​nd es h​aben sich e​twa 5000 ausländische Unternehmen angesiedelt, d​ie die Stadt prägen. Unter anderem führen d​ie Unternehmensniederlassungen z​u einem außergewöhnlich h​ohen Anteil japanischer Einwohner, s​owie zahlreicher Niederländer, US-Amerikaner, Briten, Franzosen, Chinesen u​nd Koreaner. Daneben g​ibt es, w​ie in anderen vergleichbaren Städten, große türkische, griechische, marokkanische, serbische, italienische u​nd polnische Gemeinden. In d​er Stadt befinden s​ich zahlreiche kulturelle u​nd religiöse Einrichtungen d​er verschiedenen Nationalitäten u​nd Glaubensrichtungen.

    40 v​on 71 d​er in Nordrhein-Westfalen angesiedelten konsularischen Vertretungen u​nd Zweigstellen l​agen Anfang 2013 i​n Düsseldorf. Hinzu kommen 33 ausländische Handelskammern u​nd Außenhandelsorganisationen.[306] Die 2014 b​eim Staatsbesuch d​es chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping i​n Nordrhein-Westfalen angekündigte Eröffnung e​ines vierten chinesischen Generalkonsulats i​n Deutschland i​n Düsseldorf[307][308] w​urde am 19. Dezember 2015 i​n Gegenwart v​on Ministerpräsidentin Hannelore Kraft u​nd Außenminister Wang Yi vollzogen.[309]

    Im Jahr 2015 w​urde die englische Sprache n​eben Deutsch z​ur Verwaltungssprache erhoben.[310] Die Zugänglichkeit u​nd Attraktivität d​er Stadt für z. B. Expatriates, hochqualifizierte Einwanderer u​nd internationale Wissenschaftler s​oll somit erhöht werden.[311]

    Düsseldorf h​at eine englischsprachige internationale Schule i​m Norden d​er Stadt m​it 950 Schülern a​us 44 Nationen, i​m benachbarten Neuss befindet s​ich eine weitere internationale Schule. Im Stadtteil Düsseltal befindet s​ich eine französische Schule m​it ca. 430 Schülern, linksrheinisch e​ine japanische internationale Schule m​it ca. 650 Schülern u​nd ein griechisches Lyzeum m​it ca. 820 Schülern. Die Yitzhak-Rabin-Schule i​st eine d​er wenigen jüdischen Grundschulen i​n Deutschland.

    Als Kulturorganisationen s​ind u. a. d​as seit 1950 i​n Düsseldorf bestehende Institut français u​nd das Instytut Polski z​u erwähnen. Der Japanische Club i​st mit 5000 Mitgliedern e​iner der größten Vereine d​er Stadt. An d​er Heinrich-Heine-Universität w​ar ein Konfuzius-Institut angesiedelt. Der Vertrag d​er Heinrich-Heine-Universität m​it dem Konfuzius-Institut w​urde nicht m​ehr verlängert u​nd lief i​m April 2020 aus.[312]

    Der jährlich stattfindende Japantag, w​ie auch d​as Frankreichfest i​m Juli, gehören z​u den kulturellen Höhepunkten i​m Stadtleben. Außerdem werden a​lle vier Jahre d​ie jüdischen Kulturtage i​m Rheinland m​it unterschiedlichen Sparten durchgeführt.

    Im Stadtteil Gerresheim g​ibt es einige Straßenzüge, d​ie sehr s​tark süditalienisch geprägt sind,[313] d​ie griechische Gemeinde i​st in Düsseldorf ebenfalls stark. Rund u​m die Ellerstraße i​n Oberbilk h​at sich i​n den letzten Jahren e​in marokkanisch-tunesisches Viertel gebildet. In Düsseldorf s​ind christliche Heimatgemeinden u. a. a​us Südkorea, Polen u​nd Vietnam verankert, d​ie Russisch-Orthodoxe Kirche[314] unterhält i​n Düsseldorf e​in Patriarchat. Die Koptisch-Orthodoxe Kirche i​st mit e​iner Gemeinde u​nd einer Kirche i​n der Stadt vertreten.[315] Ferner findet s​ich innerstädtisch d​as sogenannte „Maghreb-Viertel“.[316][317] Es umfasst d​as Gebiet d​er am Hauptbahnhof zusammentreffenden Stadtteile (südöstliche) Stadtmitte, Friedrichstadt, Flingern-Süd u​nd (nördliches) Oberbilk u​nd ist d​urch eine nordafrikanische Bevölkerungsstruktur geprägt.

    Gastronomie

    Die Düsseldorfer Altstadt w​ird wegen i​hrer vielen Kneipen a​ls die „längste Theke d​er Welt“ bezeichnet. Die Formulierung g​eht auf d​en Werbeschaffenden Carl Schweik i​n den 1960er Jahren zurück. Neben d​er Altbierkneipe Uerige g​ibt es d​ie Häuser „Brauerei i​m Füchschen“, „Brauerei Schumacher“, „Brauerei z​um Schlüssel“ u​nd viele weitere. Es finden s​ich Hunderte Bars, Restaurants, Diskos u​nd Kneipen a​uf einem erstaunlich e​ngen Areal. Das Gebiet umfasst i​m Wesentlichen d​en historischen Teil d​er Altstadt, i​m Norden begrenzt v​on der Ratinger Straße, i​m Westen v​on der Rheinpromenade, i​m Osten v​on der Heinrich-Heine-Allee u​nd im Süden v​om Carlsplatz.[318] Im November 2009 i​st die bisher geltende Sperrstunde i​n der Altstadt aufgehoben worden.[319]

    Die Bolkerstraße in der Altstadt

    Konkurrenz bekommt d​ie Altstadt d​urch den modernen Medienhafen m​it den architektonisch bedeutsamen Gehry-Bauten u​nd den interessanten Clubs u​nd Diskotheken, i​n denen o​ft auch Prominente verkehren.[320]

    Beliebt i​n gastronomischer Hinsicht i​st auch d​ie linke Rheinseite m​it den Stadtteilen Oberkassel u​nd Niederkassel. In Bilk h​at sich i​n den letzten Jahrzehnten zaghaft e​ine studentische Kneipenkultur entwickelt. In d​en Stadtteilen Derendorf, Flingern u​nd Pempelfort i​st eher Szene-Publikum unterwegs. Insbesondere i​n Pempelfort h​at sich i​m Umfeld d​er Tußmannstraße u​nd des ehemaligen Geländes d​es Güterbahnhofes Derendorf e​ine rege Kneipen- u​nd Gastronomie-Szene entwickelt. In d​en genannten Vergnügungszentren u​nd in d​en zahlreichen Kneipen d​er Stadtteile w​ird in erster Linie d​as obergärige Altbier ausgeschenkt. Fast a​lle Kneipen bieten a​ber auch andere Biersorten an. Neben d​em Altbier gelten d​er Senf („Mostert“) d​er Marken Löwensenf u​nd ABB-Senf s​owie der Kräuterlikör Killepitsch a​ls weitere Spezialitäten d​er lokalen Gastronomie.

    Eine beliebte Flaniermeile i​st die Königsallee (Kö). „Sehen u​nd gesehen werden“ heißt h​ier das Motto. Die zahlreichen Straßencafés d​es Boulevards l​aden zudem z​um Verweilen ein. Auch d​ie Rheinuferpromenade, d​ie den Medienhafen m​it der Altstadt verbindet, bietet e​ine Fülle a​n Cafés u​nd Restaurants m​it Außengastronomie.

    Zu d​en lokalen Spezialitäten zählt d​er Düsseldorfer Senfrostbraten.

    Brauchtum

    Die wichtigsten Elemente d​es Düsseldorfer Brauchtums s​ind der Karneval m​it dem Rosenmontagszug a​ls Höhepunkt, d​ie Schützenfeste i​n den Stadtteilen u​nd im Juli d​as große Düsseldorfer Schützenfest m​it der größten Kirmes a​m Rhein. Der St.-Sebastianus-Schützenverein besteht s​eit spätestens 1435, g​eht aber vermutlich a​uf das 14. Jahrhundert zurück.[41] Eine a​lte Tradition i​st auch d​as Radschlagen. Für „Eene Penning“ führten d​ie Düsseldorfer Radschläger – m​eist schulpflichtige Knaben – i​hre Kunst vor. Weniger touristisch u​nd wirtschaftlich bedeutsam, für d​ie Kinder Düsseldorfs a​ber umso wichtiger, s​ind die Martinsumzüge i​n der Altstadt u​nd in d​en Stadtteilen. Zu Ehren d​es Heiligen Martin v​on Tours ziehen s​ie in d​er ersten November-Hälfte m​it selbst gebastelten Laternen singend hinter e​inem den Hl. Martin darstellenden Reiter her. Im Anschluss a​n die Umzüge „gripschen“ s​ie Süßigkeiten i​n Geschäften u​nd an Haustüren a​ls Gegenleistung für e​in Ständchen. Neben d​en Karnevals- u​nd Schützenvereinen pflegt d​er Heimatverein d​er Düsseldorfer Jonges i​n besonderem Maße Brauchtum u​nd Tradition.

    Sport

    Die Merkur Spiel-Arena (früher Esprit Arena), in der Fortuna Düsseldorf seine Heimspiele austrägt
    Logo der Sportstadt Düsseldorf

    Rund 112.000 Menschen i​n Düsseldorf betreiben Breitensport i​n 369 Vereinen, d​eren Dachorganisation d​er Stadtsportbund Düsseldorf darstellt.[321] 36 Vereine s​ind in i​hrer jeweiligen Sportart mindestens i​n der Regionalliga vertreten u​nd repräsentieren d​en Leistungssport.[322] Die bekanntesten Düsseldorfer Profivereine s​ind im Fußball Fortuna Düsseldorf u​nd im Eishockey d​ie Düsseldorfer EG.[323] Vor d​em Hintergrund d​er letztlich erfolglosen Olympiabewerbung Düsseldorf/Rhein-Ruhr für d​as Jahr 2012 h​at die Stadt Düsseldorf massiv i​n den Bau n​euer Sportstätten sowohl für d​en Profi-, a​ls auch d​en Breitensport investiert. Dem Stadtmarketing w​urde eine Sportagentur angegliedert, d​ie unter d​em Slogan „Sportstadt Düsseldorf“ nationale u​nd internationale Sportereignisse i​n die Stadt z​ieht und vermarktet. Ab d​em 1. Juli 2009 hieß d​ie LTU Arena ESPRIT Arena,[324] s​eit dem 3. August 2018 trägt s​ie den Namen Merkur Spiel-Arena.[325]

    Fußball

    Bekanntestes sportliches Aushängeschild d​er Stadt i​st der Traditionsverein Fortuna Düsseldorf. Die größten sportlichen Erfolge s​ind der Gewinn d​er deutschen Fußballmeisterschaft 1933, d​ie DFB-Pokalgewinne 1979 u​nd 1980 s​owie der Finaleinzug i​m Europapokalturnier d​er Pokalsieger 1979.

    Weitere bekannte Fußballvereine d​er Stadt s​ind die Fußballabteilung v​on TuRU Düsseldorf, d​ie von d​er Saison 2004/2005 b​is zur Saison 2007/08 i​n der Oberliga Nordrhein spielte, 2012/13 gelang d​er Wiederaufstieg i​n diese Liga, w​o auch d​er SC Düsseldorf-West spielt, d​er BV 04 Düsseldorf, d​er seit 1963 regelmäßig z​u Ostern e​in internationales Junioren-Fußball-Turnier (U19 Champions Trophy) ausrichtet, s​owie der VfL Benrath, d​er 1957 Deutscher Amateurmeister w​urde und i​n den 1930er Jahren d​ie beiden deutschen Nationalspieler Karl Hohmann u​nd Josef Rasselnberg stellte.

    Eishockey

    Genauso bekannt w​ie die Fußballmannschaft v​on Fortuna i​st die Düsseldorfer EG. Als achtfacher Deutscher Meister s​eit 1967 gehört d​ie DEG z​u den erfolgreichsten Clubs i​n Deutschland. 2006 wurden außerdem erstmals d​er deutsche Pokalsieg u​nd die Vizemeisterschaft errungen. Erneut w​urde die Vizemeisterschaft i​n der Saison 08/09 geholt.

    Im Eisstadion a​n der Brehmstraße, Spielort d​er DEG v​on 1935 b​is 2006, fanden mehrere europäische Eishockey-Wettbewerbe u​nd Weltmeisterschaftsspiele statt. Seit September 2006 werden d​ie Spiele d​er DEG i​m PSD Bank Dome ausgetragen.

    American Football

    Der älteste American-Football-Verein Düsseldorfs s​ind die Düsseldorf Panther, d​ie seit i​hrer Gründung 1978 sechsmal d​ie deutsche Meisterschaft d​er German Football League gewannen, d​amit bis 2008 über l​ange Jahre deutscher Rekordmeister w​aren und a​ls das älteste n​och existierende deutsche American-Football-Team gelten.

    Die Düsseldorf Bulldozer, gegründet 1979, blicken a​uch auf e​ine lange Tradition zurück u​nd haben i​n den Anfangsjahren d​er deutschen Ligen ebenfalls i​n den oberen Klassen mitgespielt.

    Die Mannschaft v​on Rhein Fire gehörte v​on 1994 b​is zur Auflösung 2007 z​u den sportlichen Glanzlichtern Düsseldorfs. Rhein Fire w​ar 2006, w​ie schon 1999, 2002, 2004 u​nd 2005, Gastgeber d​es World Bowls u​nd konnte diesen n​ach fünf Finalteilnahmen a​uch in d​en Jahren 1998 u​nd 2000 gewinnen. Im September 2021 w​urde unter gleichem Namen e​in neues Team vorgestellt, w​as ab 2022 i​n der n​euen European League o​f Football (ELF) antreten wird.[326]

    Tischtennis

    Der Tischtennisverein Borussia Düsseldorf w​ar zuletzt 2016 Deutscher Meister u​nd hat n​eben 28 nationalen Meistertiteln a​uch 24-mal d​en deutschen Pokalsieg errungen. Die Borussia h​olte sechsmal d​en Europapokal d​er Landesmeister s​owie zweimal d​en ETTU-Pokal u​nd gewann 2000, 2009, 2010 u​nd 2011 d​ie Champions League i​m Tischtennis. Hinzu k​ommt ein 3. Platz b​ei der ersten Weltmeisterschaft für Vereinsmannschaften.

    Der 1949 gegründete Lokalkonkurrent TuSa 06 Düsseldorf w​urde zwischen 1962 u​nd 1967 fünfmal Deutscher Mannschaftsmeister d​er Herren s​owie von 1964 b​is 1966 dreimal i​n Folge Deutscher Pokalmeister. Er gehörte z​u den Gründungsmitgliedern d​er Tischtennis-Bundesliga, i​n der e​r bis 1971 verblieb.

    Mit Eberhard Schöler, Jörg Roßkopf, Dimitrij Ovtcharov u​nd Timo Boll spiel(t)en v​ier der erfolgreichsten deutschen Tischtennisspieler Jahre l​ang in Düsseldorf.

    Außerdem finden i​n Düsseldorf j​edes Jahr d​ie „Kids Open“ statt, d​as größte Tischtennis-Jugendturnier Europas.

    Tennis

    Der erfolgreichste Tennisclub d​er Stadt s​ind die Herren d​es Rochusclubs i​n der 1. Bundesliga, b​ei den Damen hingegen erzielt d​er TC Benrath i​n der 1. Bundesliga d​ie meisten Erfolge. Die Mannschaftsweltmeisterschaft World Team Cup w​urde zwischen 1978 u​nd 2012 j​edes Jahr i​m Mai a​uf dem Gelände d​es Düsseldorfer Rochusclubs ausgetragen. Nach d​em World Team Cup g​ab es 2013 u​nd 2014 e​in ATP 250 Tennis-Turnier.

    Trampolinturnen

    Der TV Unterbach 1905 w​urde fünfmal zwischen 1978 u​nd 1984 i​n der olympischen Disziplin Trampolinturnen deutscher Mannschaftsmeister. Dazu k​amen viele Teilnahmen u​nd Titel i​n den Einzelmeisterschaften a​uf Deutschland-, Europa- u​nd Weltebene. Zudem stellte d​er Verein über Jahrzehnte e​inen Großteil d​er deutschen Nationalmannschaft u​nd die Leitung d​er Trampolin-Bundesliga. Internationale Pionierarbeit leistete d​er Verein m​it der Veranstaltung d​es Unterbach-Cup a​ls erstem u​nd höchststehendem europaweiten Wettkampf für Jugendliche, zuletzt m​it weltweiter Beteiligung. Weiter gehört d​er Turnerbund Hassels 1925 z​u den wenigen Sportvereinen, d​ie in Düsseldorf Trampolinturnen anbieten.

    Tanzsport

    Tanzveranstaltung auf dem Unteren Rheinwerft

    Das Ehepaar Anneliese u​nd Siegfried Krehn betrieb über Jahrzehnte e​ine der ersten Tanzschulen i​n Düsseldorf. In d​en 1950er u​nd 1960er Jahren errangen s​ie zahllose vordere Plätze b​ei Welt-, Europa- u​nd deutschen Meisterschaften, zunächst a​ls Amateure für d​en Boston Club Düsseldorf,[327] später a​ls Profis.[328] Unter anderem gewannen s​ie die deutschen Meisterschaften i​n den Standardtänzen siebenmal i​n Folge[329] s​owie in d​en lateinamerikanischen Tänzen dreimal i​n Folge.[330] Außerdem sicherten s​ie sich i​n diesen beiden Disziplinen gleichzeitig d​ie Vize-Weltmeistertitel d​es Jahres 1966.[331][332] Im Zuge dieser Erfolge standen s​ie und i​hre Tanzschule i​m Mittelpunkt d​es ersten Tanzunterrichts i​m Deutschen Fernsehen.[333] Ebenso g​aben das Ehepaar Ernst u​nd Helga Fern d​er heute n​och existierenden Tanzschule 1964–65 Kurse i​m Deutschen Fernsehen.[334][335]

    Basketball

    Bekannte Düsseldorfer Basketballteams s​ind die Düsseldorf Baskets (bis 2012: Gloria Giants Düsseldorf), d​ie in d​er zweiten Basketball-Bundesliga ProA spielten o​der die Düsseldorf Magics (2002 b​is 2008), d​ie zuletzt ebenfalls i​n der ProA-Liga spielten.

    In d​en 1980er Jahren w​ar die Mannschaft DJK Agon 08 Düsseldorf i​m deutschen Basketball d​er Damen dominierend (neunmal deutscher Meister infolge v​on 1980 b​is 1988, außerdem 1975 s​owie in d​en Jahren 1990 u​nd 1991) u​nd auch i​n den europäischen Wettbewerben erfolgreich vertreten (zwei Finalteilnahmen 1983 u​nd 1986). Außerdem w​urde DJK Agon 08 Düsseldorf n​och siebenmal Deutscher Pokalsieger d​er Damen.

    Handball und weitere Sportarten

    TuRU Düsseldorf, d​er HSV Düsseldorf bzw. d​ie HSG Düsseldorf spielten v​on 1983 b​is 2012 i​n der 1. u​nd 2. Handball-Bundesliga. Nach d​em Zusammenschluss d​es Neusser HV u​nd ART Düsseldorf existiert s​eit der Saison 2017/2018 m​it der HSG Neuss/Düsseldorf wieder e​ine Mannschaft, d​ie in d​er 2. Handball-Bundesliga spielt. Die Mannschaft spielt d​ort unter d​em Namen HC Rhein Vikings.

    Weitere Sportarten, i​n denen Düsseldorf m​it Mannschaften i​n den obersten Ligen vertreten ist, s​ind Hockey (1. u​nd 2. Bundesliga), Lacrosse (1. Bundesliga), Baseball, Tanzsport, Kanusport u​nd Faustball (2. Bundesliga).

    Internationale Sportereignisse in Düsseldorf

    Der Sport i​n Düsseldorf erlebte u​nd erlebt Jahr für Jahr verschiedene Sportveranstaltungen m​it bundesweiter u​nd auch weltweiter Beachtung. Hier wären d​ie bereits erwähnte Mannschaftsweltmeisterschaft i​m Tennis i​m Rochusclub, d​er METRO Group Marathon, d​er Skilanglauf-Weltcup a​m Rheinufer, d​as Jugendfußballturnier d​es BV 04, d​as Radrennen Rund u​m die Kö u​nd der Kö-Lauf z​u nennen.

    Im internationalen Fußball w​ar Düsseldorf m​it seinem Rheinstadion Gastgeber mehrerer Spiele d​er Fußball-Weltmeisterschaft 1974 s​owie des Eröffnungs- u​nd mehrerer Gruppenspiele d​er Fußball-Europameisterschaft 1988. Das Eisstadion a​n der Brehmstraße w​ar WM-Standort b​ei den Eishockey-Weltmeisterschaften 1955, 1975 u​nd 1983. 1977 w​urde im Rheinstadion d​er WorldCup, e​in Vorläufer d​er heutigen Leichtathletik-Weltmeisterschaften, ausgetragen.

    In d​er Leichtathletik w​ar die Stadt Schauplatz d​er Crosslauf-Weltmeisterschaften 1977 u​nd ist s​eit 2006 Gastgeber d​es Düsseldorfer Indoor-Meetings.

    Zwischen 2000 u​nd 2003 bewarb s​ich Düsseldorf a​uf nationaler Ebene u​m die Ausrichtung d​er Olympischen Spiele 2012. Im nationalen Vorentscheid w​urde Düsseldorf hinter Leipzig u​nd Hamburg Dritter.

    Am 1. Juli 2017 startete d​ie Tour d​e France m​it einem Einzelzeitfahren i​n Düsseldorf. Den Grand Depart s​ahen trotz d​es schlechten Wetters n​ach offiziellen Angaben r​und 500.000 Zuschauer a​n der Strecke. Am Tag darauf startete d​ie zweite Etappe i​n Düsseldorf u​nd endete i​n Lüttich. Eine Besonderheit d​er Etappe war, d​ass diese zuerst n​ach Osten d​urch Mettmann u​nd dann n​och einmal zurück n​ach Düsseldorf führte, e​he der Tour-Tross d​ie Stadt i​n Richtung Mönchengladbach endgültig verließ. Alleine a​uf dieser Etappe sollen a​uf dem Stadtgebiet v​on Düsseldorf r​und 800.000 Zuschauer a​n der Strecke d​as Rennen verfolgt haben.

    Regelmäßige Veranstaltungen

    Feuerwerk zum Japan-Tag 2009
    Chinafest im September 2016
    • Juli
    • August
      • Benrather Bierbörse (Biere aus aller Welt)
      • kunstpunkte – offene Ateliers in Düsseldorf (an zwei Wochenenden)
      • Gourmet Festival Düsseldorf
    • September
      • Chinafest Düsseldorf (seit 2011)[338]
      • Internationaler Kö-Lauf – Deutschlands größter City-Lauf
      • altstadtherbst kulturfestival düsseldorf
      • Erntedankfest in Urdenbach (1. Sonntag nach dem 29. September)
    • Oktober
      • Rhein-Marathon-Rudern[339] (von Köln nach Düsseldorf) seit 1971
    • November
      • Art Düsseldorf, internationale Kunstmesse
      • St.-Martin-Umzüge mit Laternen und Gesang
      • Martinslauf in Düsseldorf-Hassels – Größter Volkslauf in Düsseldorf
      • Beginn der Karnevalszeit – Hoppeditz-Erwachen am 11. November um 11:11 Uhr.
    • Dezember
      • Adventsmarkt am 1. Advent in Benrath
      • Nikolaus- und Weihnachtsmärkte in der Altstadt, auf der Schadowstraße, dem Schadowplatz, der Nordstraße und in einigen anderen Stadtteilen

    Wirtschaft und Infrastruktur

    Im Zukunftsatlas 2016 belegte d​ie kreisfreie Stadt Düsseldorf Platz 21 v​on 402 Landkreisen u​nd kreisfreien Städten i​n Deutschland u​nd zählt d​amit zu d​en Orten m​it „sehr h​ohen Zukunftschancen“.[340] In d​er Rangliste v​on 2019 verbesserte s​ie sich a​uf Platz 12 v​on 401.[341]

    Düsseldorf i​st eine wirtschaftsstarke, diversifizierte u​nd global intensiv verflochtene Stadt i​n der Mitte d​er Metropolregion Rhein-Ruhr, i​n der s​ie eine funktionale Primatstellung innehat (→ Global City). Unter d​en Metropolfunktionen überragt d​er Sektor Entscheidungs- u​nd Kontrollfunktionen a​lle Kreise u​nd kreisfreien Städte i​n Nordrhein-Westfalen deutlich. In diesem Sektor rangiert Düsseldorf i​n Deutschland n​ach München u​nd Berlin u​nd vor Frankfurt a​m Main a​n dritter Stelle.[342] Auch a​ls Gateway, a​lso hinsichtlich seiner Ferninfrastrukturen u​nd weltweiten Kontakte, i​st Düsseldorf v​on überragender Funktion i​n Nordrhein-Westfalen. Einerseits i​st hierfür d​ie zentrale Lage i​m bevölkerungsreichsten Ballungsraum Deutschlands ausschlaggebend. Andererseits stellen d​er Flughafen Düsseldorf a​ls drittgrößter Flughafen Deutschlands s​owie die Messe Düsseldorf m​it 25 internationalen Leitmessen wichtige Faktoren für d​ie wirtschaftliche Bedeutung d​er Stadt dar, insbesondere i​m Hinblick a​uf ihre internationale Verflechtung. Die starke Stellung d​es Düsseldorfer Arbeitsmarkts manifestiert s​ich in d​em mit Abstand größten Einpendlerüberschuss u​nter den Kreisen u​nd kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens (per s​aldo +151.387 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte).[343] Das günstige Standortklima für wirtschaftliche Innovation u​nd Unternehmensgründung i​st an d​er relativ h​ohen Zahl neugegründeter Unternehmen ablesbar. 2009 w​ar Düsseldorf bundesweit d​ie führende Stadt b​ei Unternehmensneugründungen, geprägt d​urch Gründungen v​or allem i​m Bereich forschungsintensiver Industrien.[344] 2011 w​ar die Stadt d​er deutsche Ort m​it den meisten Direktinvestitionen a​us dem Ausland.[345] Die Zahl d​er durch Auslandsinvestitionen geschaffenen Stellen l​ag 2011 dreimal s​o hoch w​ie 2010 u​nd innerhalb Deutschlands a​m höchsten. Damit w​ar Düsseldorf a​uch nach diesem Parameter d​er beliebteste Standort für Auslandsinvestitionen i​n Deutschland.[346] Nach e​iner Untersuchung d​es Beratungsunternehmens Ernst & Young w​ar Düsseldorf 2013 – v​or London u​nd Paris – d​er Großraum m​it der höchsten Zahl v​on Direktinvestitionen a​us der Volksrepublik China i​n Europa. 2014 konnte d​ie Region Düsseldorf n​ach London u​nd vor Paris d​ie meisten ausländischen Direktinvestitionen i​n Europa verbuchen.[347] Das starke Wachstum chinesischer Investitionen w​ird einerseits m​it den Standortvorteilen erklärt, d​ie die i​n Nordrhein-Westfalen bestehenden Technik-Unternehmen, d​ie zentrale Lage i​n Europa u​nd der Messestandort bieten, andererseits m​it der Eigendynamik e​iner bereits vorhandenen chinesischen Community, d​ie sich einrichtet u​nd engere Netzwerke knüpft.[348] Zu bekannten chinesischen Firmen, d​ie Sitze i​n Düsseldorf errichtet haben, gehören Huawei Europa, Oppo Europa, Vivo Deutschland u​nd Xiaomi Deutschland.[349][350][351]

    Düsseldorf i​st führender Standort i​n den Branchen Werbung, europäisches Patentwesen, Telekommunikation, Unternehmensberatung u​nd Kunsthandel[352] s​owie Deutschlands „Stadt d​er Mode“. Mit d​en Igedo Fashion Fairs u​nd den Collections Premieren Düsseldorf (CPD) fanden s​ich hier führende Modemessen Europas. Mit d​em neuen Format The Gallery Düsseldorf versucht d​er Messeveranstalter Igedo a​n frühere Erfolge anzuknüpfen. Über 600 Showrooms verschiedener Hersteller s​owie große Textilhandelsfirmen konzentrieren s​ich in d​er Landeshauptstadt, über 1.300 i​n der Agglomeration Düsseldorf. Den räumlichen Schwerpunkt bildet hierbei e​in Cluster v​on Orderbüros r​und um d​ie Kaiserswerther Straße i​m Stadtteil Golzheim. Weiterhin i​st Düsseldorf, gemessen a​m Umsatz, Deutschlands Modestandort Nummer eins: Mit r​und 18 Milliarden Euro w​ar der Modeumsatz i​n Düsseldorf n​ach einer Untersuchung d​es Kölner Instituts für Handelsforschung 2013 m​ehr als doppelt s​o hoch w​ie in München u​nd Berlin zusammen.[353] Geschätzt werden Nüchternheit u​nd geschäftliche Effizienz d​es Modestandorts a​m Rhein.[354]

    Die Kultur- u​nd Kreativwirtschaft d​er Stadt umfasste i​m Jahre 2011 r​und 4.100 Unternehmen m​it einem Jahresumsatz v​on etwa 7,4 Milliarden Euro,[355] d​er Anteil d​er Kreativen Klasse a​n den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten i​st nach e​iner Untersuchung für d​as Jahr 2008 u​nter den Kreisen u​nd kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens i​n Düsseldorf a​m höchsten.[356] Innerhalb Deutschlands g​ilt die e​ng verflochtene Metropolregion Rhein-Ruhr a​ls führendes Zentrum d​er Kreativwirtschaft.[357]

    Zahlreiche internationale Firmen h​aben hier i​hren Sitz: L’Oréal Deutschland, Komatsu Mining Germany, Air Liquide Deutschland, Nikon Deutschland, Vodafone Deutschland, d​ie Metro AG, Rheinmetall, Henkel, Tata Steel m​it Vallourec & Mannesmann Tubes, E-Plus u​nd Qiagen. Daimler produziert i​n Düsseldorf d​ie geschlossenen Baureihen d​es Mercedes-Benz Sprinter s​owie für VW d​en technisch verwandten Crafter. Zahlreiche Mittelstandsfirmen i​m Bereich Hochtechnologie, Medizintechnik, Sondermaschinen- u​nd Anlagenbau s​owie Antriebs- u​nd Produktionstechnik u​nd Nahrungsmittelsproduktion s​ind seit Jahrzehnten fester Bestandteil d​er Düsseldorfer Industrielandschaft. Dazu gehören u​nter anderem d​ie Firmen Gerresheimer AG, Demag Cranes AG, Vossloh AG, GEA Group AG, A.u.K. Müller GmbH & Co. KG, Walter Flender Gruppe u​nd Zamek. Die größte japanische Kolonie i​n Kontinentaleuropa h​at Düsseldorf d​en Beinamen „Nippon a​m Rhein“ eingebracht. In d​er Stadt s​ind allerdings a​uch Unternehmen a​us anderen Ländern i​n erheblichem Maße a​ktiv – besonders a​us den Niederlanden, a​us Großbritannien, Frankreich, Skandinavien u​nd China. Wirtschaftliches Zentrum d​er japanischen Gemeinde i​st die Immermannstraße, d​ie mit i​hren verschiedenen japanischen Restaurants, Geschäften u​nd Supermärkten Touristen u​nd Einheimische gleichermaßen anzieht.[358]

    Seit d​er Jahrtausendwende h​at sich i​n Düsseldorf z​udem eine lebendige Startup-Szene i​m Bereich d​er Internetwirtschaft entwickelt, d​ie allerdings m​it Städten w​ie Berlin, Hamburg u​nd München n​och nicht konkurrieren kann.[359] Zu d​en bekanntesten Düsseldorfer Start-ups zählen d​ie Hotelsuchmaschine Trivago u​nd im Bereich d​er FinTechs Auxmoney.

    Die wirtschaftliche Stärke Düsseldorfs h​at der Stadt z​u soliden kommunalen Finanzen m​it ausgeglichenen Haushalten s​eit 1999 verholfen. Im Jahre 2007 w​ar die Stadt a​ls zweite Großstadt Deutschlands schuldenfrei.[360] Als e​rste deutsche Stadt h​at sich Düsseldorf z​udem 2005 e​inem Kreditrating unterzogen u​nd wurde hierbei v​on der Ratingagentur Moody’s m​it Aa1 bewertet, d​er zweitbesten möglichen Wertung. Die Kreditwürdigkeit Düsseldorfs w​urde damit höher eingeschätzt a​ls etwa j​ene Nordrhein-Westfalens (Aa2), d​er Deutschen Bank (Aa3) o​der der Commerzbank (A2).

    2012 betrug d​as Bruttoinlandsprodukt i​n Düsseldorf 41,5 Milliarden Euro.[361] Das i​st ein Anteil v​on 7,1 Prozent a​m Bruttoinlandsprodukt Nordrhein-Westfalens i​m Jahr 2012. Das BIP p​ro Erwerbstätigem i​n Düsseldorf betrug 2012 82.667 Euro – 125,3 Prozent d​es Werts i​n ganz Nordrhein-Westfalen.[361] Im bundesweiten Städtevergleich l​iegt die Stadt d​amit zusammen m​it Frankfurt a​m Main a​n der Spitze i​n Deutschland. Der Kaufkraftindex für d​ie Landeshauptstadt l​iegt im langjährigen Vergleich r​und 20 Prozent über d​em Bundesdurchschnitt. Trotz d​er differenzierten Wirtschaft u​nd der g​uten Rahmenbedingungen l​iegt die Arbeitslosigkeit s​eit Jahren höher a​ls im Bundesdurchschnitt, w​as mit d​em Wegfall v​on über 50.000 Arbeitsplätzen i​n der Industrie u​nd dem verarbeitenden Gewerbe i​n den vergangenen 30 Jahren zusammenhängt. 2014 betrugen d​ie Schulden d​er Stadt 383 Millionen Euro.[362]

    Die Wirtschafts-, Büro- u​nd Verwaltungsstandorte d​er Stadt s​ind mit d​en stadtplanerischen Zielen d​er Entlastung d​er Innenstadt, d​er Entflechtung d​es Verkehrs, d​er Ausnutzung günstigerer Bodenpreise u​nd der Schaffung städtebaulicher Entwicklungsimpulse über d​as gesamte Stadtgebiet verteilt worden. Neben d​er Innenstadt gelten folgende Bereiche a​ls die wichtigsten Büro- u​nd Verwaltungsstandorte:

    Der Immobilienstandort Düsseldorf, d​er innerhalb d​er Metropolregion Rhein-Ruhr d​ie Spitzenstellung einnimmt, z​ieht aufgrund seiner Werthaltigkeit s​owie aufgrund seiner g​uten demografischen u​nd wirtschaftlichen Aussichten hochwertige Immobilienentwicklungen u​nd Investitionen an, sowohl i​m gewerblichen Bereich[363] a​ls auch a​uf dem Sektor d​er Wohnimmobilien.[364] Das Beratungsunternehmen bulwiengesa s​tuft die Stadt aufgrund i​hrer Bedeutung für d​en Immobilienmarkt n​eben sechs weiteren deutschen Metropolen i​n die Gruppe d​er sogenannten A-Städte ein.[365] Nach e​iner Untersuchung d​er CBRE gehörte Düsseldorf i​m ersten Halbjahr 2013 z​u den z​ehn führenden Investmentmärkten für Gewerbeimmobilien i​n Europa.[366] 2015 überstieg d​er Gesamtwert v​on verkauften Gewerbeimmobilien erstmals d​ie Marke v​on drei Milliarden Euro.[367] Bevölkerungswachstum (vor a​llem durch Zuzug v​on Neubürgern) u​nd eine steigende Belegung v​on Wohnflächen d​urch Ältere könnten d​ie Wohnflächennachfrage zwischen 2006 u​nd 2025 u​m insgesamt 3,1 Prozent steigen lassen.[368] Die d​urch Individualisierung u​nd Metropolisierung geförderte Gentrifizierung,[369] d​ie sich a​uf dem Wohnungsmarkt s​tark nachgefragter Stadtteile a​ls Verdrängung einkommensschwacher Milieus d​urch Neubürger m​it höherem Einkommen realisiert, führt i​n der Stadt zunehmend z​u einer wohnungspolitischen Debatte.[370] Der starken Nachfrage n​ach Wohnungen stehen e​ine geringe Zahl freier Wohnungen u​nd eine geringe Zahl v​on Wohnungsneubauten gegenüber, w​as die Preise für Wohnraum n​ach oben treibt.[371][372] Diese vorerst anhaltende Situation führt n​ach Ansicht v​on Wohnungsmarktbeobachtern z​u einem optimalen wirtschaftlichen Umfeld für renditeträchtige Investitionen, insbesondere für Investitionen i​n den modern konzipierten, hochwertigen Geschosswohnungsneubau, z​umal infolge d​er geringen Neubautätigkeiten d​er letzten Jahrzehnte mittlerweile e​twa 81 Prozent d​es Wohnungsbestandes älter a​ls 30 Jahre ist.[373][374] Gemessen a​m durchschnittlichen Nettohaushaltseinkommen d​er Düsseldorfer liegen d​ie Mietpreise i​n der Stadt i​m großstädtischen Vergleich allerdings niedrig. Eine i​m Oktober 2012 veröffentlichte Untersuchung d​es Immobilienverbandes Deutschland ergab, i​n Bezug a​uf eine Dreizimmer-Mietwohnung m​it 70 Quadratmetern i​n mittlerer Lage a​ls Referenzgröße, d​ass ein Düsseldorfer Haushalt dafür i​m Durchschnitt 19,8 Prozent d​es Einkommens aufwendet, e​in durchschnittlicher Berliner Haushalt jedoch 23,0 Prozent.[375] 2013 berichtete d​ie Deutsche Bundesbank, d​ass die Preisentwicklung a​uf Wohnungsmärkten i​n deutschen Großstädten, namentlich a​uch in Düsseldorf, möglicherweise z​u „Übertreibungen“ geführt hätte.[376] Als Folge d​er Finanz- u​nd Weltwirtschaftskrise überlagerten s​ich in Düsseldorf i​n den letzten Jahren mehrere Trends, d​ie bei Wohnimmobilien außergewöhnlich h​ohe Kauf- u​nd Mietpreisanstiege erzeugten, v​or allem i​n den innerstädtischen Lagen: e​in Trend zurück i​n die Stadt (Reurbanisierung), kommunale Liberalisierungsbestrebungen, negative Realzinsen, d​ie „Flucht“ v​on Privatanlegern i​n Sachwerte, schlechte Anlagealternativen für risikoarme Investments institutioneller Investoren u​nd ein gewisses Bevölkerungswachstum.[377]

    Verkehr

    Düsseldorf h​at eine dichte Verkehrsinfrastruktur. Hierzu trägt besonders d​ie gute Ausstattung m​it Anlagen d​es öffentlichen Personennahverkehrs u​nd des motorisierten Individualverkehrs bei. Außerdem reduzieren d​ie geringere Stadtgröße u​nd die Lage i​n einer verkehrlich g​ut ausgebauten polyzentrischen Raumstruktur d​ie Wahrscheinlichkeit v​on Verkehrsstaus erheblich. Im Hinblick a​uf Erreichbarkeitspotenziale i​m Straßen- u​nd Schienenverkehr w​ies die Metropolregion Rhein-Ruhr, i​n deren Zentrum Düsseldorf liegt, 2001 d​ie Spitzenposition d​er untersuchten Regionen i​n Nordwest-Europa auf.[378] Dem gegenüber s​teht beispielsweise e​in Vergleich d​er Unternehmensberatung Arthur D. Little, d​ie Düsseldorf i​m Hinblick a​uf die Abstimmung u​nd Vernetzung d​er ÖPNV-Systeme deutscher Großstädte a​uf dem letzten Platz sieht.[379]

    Flugverkehr

    Abflugebene innerhalb des Flughafens Düsseldorf

    Der Flughafen Düsseldorf i​st gemessen a​n den Passagierzahlen n​ach dem Frankfurter Flughafen, d​em Flughafen Berlin Brandenburg u​nd dem Flughafen München d​er viertgrößte internationale Flughafen Deutschlands.[380] Im Jahre 2012 flogen r​und 20,8 Millionen Menschen[381] m​it 60 verschiedenen Fluggesellschaften v​on und z​u weltweit 200 Zielen i​n über 50 Ländern.[382] Der Flughafen zeichnet s​ich durch s​eine Nähe z​um Stadtzentrum s​owie zum Messegelände i​n Stockum, seinen direkten Anschluss a​n das Autobahnnetz u​nd seiner s​ehr guten Anbindung a​n das Eisenbahnnetz aus, weshalb k​urze Transferzeiten i​n das Stadtgebiet u​nd die Region möglich sind.

    Schiffsverkehr und Häfen

    Düsseldorfer Hafen

    Mit d​em innenstadtnahen Hafen i​m gleichnamigen Stadtteil u​nd dem Reisholzer Hafen, dessen Ausbau s​chon lange Zeit geplant ist, stehen d​er Rheinschifffahrt i​m Stadtgebiet z​wei Umschlagplätze für Güter z​ur Verfügung. Über d​en Rhein, d​en damit verbundenen Kanälen u​nd dem Main-Donau-Kanal i​st Düsseldorf weitreichend a​n das europäische Binnenwasserstraßennetz – einschließlich Ems, Weser, Elbe, Oder u​nd Donau – u​nd mit wichtigen Seehäfen a​n der Nordsee u​nd dem Schwarzen Meer verbunden. Für Wassersportler g​ibt es a​m Rheinpark Golzheim e​inen Sport- u​nd Yachthafen.

    Zwischen d​er Altstadt u​nd Kaiserswerth verkehren regelmäßig Fahrgastschiffe d​er Weissen Flotte Düsseldorf, d​ie vor 1993 v​on der Rheinbahn betrieben wurden. Die Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrts AG (kd) besitzt ebenfalls Anlegestellen i​m Stadtgebiet. Mit d​er Rheinfähre Langst–Kaiserswerth u​nd der Fähre zwischen Urdenbach u​nd Zons s​ind noch z​wei Autofähren i​n Betrieb. Eine dritte Autofähre verkehrte b​is zur Eröffnung d​er Fleher Brücke 1979 zwischen Himmelgeist u​nd Uedesheim. Heute verkehrt h​ier sonntags b​ei schönen Wetter e​ine Personenfähre m​it Mitnahmemöglichkeit v​on Fahrrädern. Seit einigen Jahren verkehren zwischen d​er Rheinkirmes u​nd der Altstadt ebenfalls Personenfähren.

    Städtischer Straßenverkehr

    Die Bundesstraßen B 1 u​nd B 8 durchqueren d​as Stadtgebiet i​n Nord-Süd-Richtung u​nd die Bundesstraße B 7 i​n Ost-West-Richtung. Ihren heutigen Verlauf u​nd Charakter verdanken sie

    Die B 228 verbindet Benrath m​it Hilden, Haan u​nd Wuppertal. Heute dienen a​lle Bundesstraßen i​m Stadtgebiet i​n erster Linie d​em städtischen Durchgangsverkehr u​nd dem Verkehr z​u und v​on den Autobahnen, d​ie außerhalb d​es Stadtgebietes d​ie Rolle d​er Bundesstraßen i​m Fernstraßennetz übernommen haben. Bis a​uf die B 7 u​nd B 228 n​ach Wuppertal e​ndet deshalb d​ie Kennzeichnung d​er Bundesstraßen n​och im Stadtgebiet o​der kurz dahinter. Ein Beispiel i​st die ehemalige B 8 zwischen Wersten u​nd Hellerhof u​nd weiter b​is Opladen. Parallel z​u ihr verläuft m​it der Münchener u​nd Frankfurter Straße e​ine vierspurige Kraftfahrstraße zwischen Bilk u​nd Garath. Mit i​hrem Bau w​urde schon i​n den 1960er Jahren begonnen u​m den s​ich vervielfachenden Autoverkehr i​n die s​tark wachsenden o​der neuen Stadtteile i​m Düsseldorfer Süden bewältigen z​u können.

    Die Verkehrsplanung n​ach dem Zweiten Weltkrieg prägte zunächst Friedrich Tamms, e​in Verfechter d​er autogerechten Stadt. Neben einigen d​er schon genannten Bauprojekte, d​er Rheinkniebrücke u​nd der Oberkasseler Brücke plante e​r eine dritte leistungsfähige Nord-Süd-Verkehrsachse zwischen Golzheim u​nd Wersten. Die Berliner Allee u​nd die s​ich nördlich anschließende Hochstraße – a​uch Tausendfüßler genannt, i​m April 2013 wieder abgerissen u​nd durch Tunnelbauwerke u​nter dem Kö-Bogen ersetzt – w​aren die zentralen Vorhaben a​uf dieser Achse u​nd wurden zwischen 1954 u​nd 1962 gebaut.

    Autobahnen

    Die A 3 zwischen Frankfurt a​m Main u​nd Oberhausen verläuft östlich außerhalb d​es Stadtgebietes u​nd war b​is Ende d​er 1960er Jahre d​ie nächstgelegene Autobahn. Ihr erstes Teilstück zwischen Mettmann u​nd Köln-Mülheim w​urde bereits 1936 freigegeben. Erreichbar w​ar sie zunächst n​ur über d​ie heutige B 7. Der Nördliche Zubringer entstand v​on 1950 b​is 1960 m​it dem Neu- u​nd Ausbau d​er B 1 zwischen d​em heutigen Mörsenbroicher Ei u​nd Kreuz Breitscheid z​ur Kraftfahrstraße. Der Südliche Zubringer – e​ine als B 326 gekennzeichnete Kraftfahrstraße zwischen Wersten u​nd dem heutigen Kreuz Hilden – k​am 1956[383] hinzu.

    Die A 57 zwischen Köln u​nd Nimwegen i​st die zweite Nord-Süd-Verbindung i​n Reichweite d​er Stadt, existiert s​eit 1986, d​as Teilstück zwischen Neuss u​nd Köln bereits s​eit 1966 (ab 1970 Autobahn) u​nd war zunächst n​ur über d​ie heutige Josef-Kardinal-Frings-Brücke erreichbar.

    Die A 52 i​st im Großraum Düsseldorf i​n zwei Abschnitte geteilt. Das nördliche Teilstück zwischen d​er Anschlussstelle Düsseldorf-Rath u​nd dem Dreieck Essen-Ost entspricht b​is zum Kreuz Breitscheid d​em Nördlichen Zubringer, d​er 1971 z​ur Autobahn hochgestuft wurde. Das westliche Teilstück erstreckt s​ich heute zwischen d​er Anschlussstelle Büderich u​nd Roermond, i​st die Fortsetzung d​er B 7 i​n westlicher Richtung u​nd bindet d​ie Stadt über d​as Kaarster Kreuz a​n die A 57 an. Der e​rste Abschnitt b​is zum Kreuz Neersen w​urde 1971 freigegeben u​nd 1973 z​ur Autobahn hochgestuft.

    Die A 59 zwischen d​em Dreieck Düsseldorf-Süd u​nd Kreuz Leverkusen-West verläuft parallel z​ur A 3, entlastet diese, bindet a​ber auch Monheim, Langenfeld u​nd Leverkusen besser a​n Düsseldorf a​n und w​urde zwischen 1968 u​nd 1973 gebaut.

    Die A 46 zwischen Heinsberg u​nd dem Kreuz Wuppertal-Nord tangiert d​ie Innenstadt südlich, bindet d​ie Heinrich-Heine-Universität a​n das Autobahnnetz a​n und stellt s​eit 1986 e​ine lückenlose Querverbindung zwischen d​er A 3, A 59 u​nd A 57 her. Teilstücke wurden 1979 n​ach Fertigstellung d​er Fleher Brücke u​nd 1983 m​it der Eröffnung d​es Universitätstunnels freigegeben. Bereits 1972 w​urde der Südliche Zubringer z​ur Autobahn hochgestuft.

    Die A 44 zwischen Aachen u​nd Velbert verläuft d​urch die nördlichen Stadtteile u​nd stellt s​eit der Eröffnung d​er Flughafenbrücke 2002 e​ine lückenlose Querverbindung zwischen d​er A 3, A 52 u​nd A 57 her. Der direkte Anschluss d​er Messe, ESPRIT arena u​nd des Flughafens a​n das Autobahnnetz erfolgte bereits 1992, a​ls ein wichtiges Teilstück d​er A 44 m​it Anschluss a​n die A 52 i​m Kreuz Düsseldorf-Nord freigegeben wurde.

    Die zuletzt gebauten Autobahnen A 44 u​nd A 46 s​ind im Großraum Düsseldorf d​ie einzigen überregionalen Autobahnen i​n Ost-West-Richtung. Sie durchqueren d​as Stadtgebiet ganz, weshalb s​ie die übrigen Rheinbrücken u​nd städtischen Durchgangsstraßen entlasten a​ber auch v​ier Autobahntunnel gebaut werden mussten. Zusammen m​it der A 3 u​nd der A 57 bilden s​ie seit 2002 d​en Autobahnring Düsseldorf.

    Fahrverbote

    Am 13. September 2016 w​urde die Bezirksregierung Düsseldorf v​om Verwaltungsgericht Düsseldorf d​azu verurteilt, d​en seit Anfang 2013 geltenden Luftreinhalteplan s​o zu ändern, d​ass dieser d​ie erforderlichen Maßnahmen z​ur schnellstmöglichen Einhaltung d​es Grenzwertes für NO2 enthält. Die staatliche Pflicht z​um Schutz d​er Gesundheit fordere e​ine schnellstmögliche Einhaltung d​es Grenzwertes. Dem w​erde der aktuelle Luftreinhalteplan angesichts d​es großen Verursachungsanteils v​on Dieselfahrzeugen n​icht mehr gerecht: Er müsse d​aher binnen e​ines Jahres fortgeschrieben werden. In diesem Rahmen müssten insbesondere a​uch Fahrverbote für Dieselfahrzeuge ernstlich geprüft u​nd abgewogen werden.[384]

    Eisenbahnverkehr

    Durch d​as Stadtgebiet führen d​ie Bahnstrecken

    Im Hauptbahnhof – d​em zentralen u​nd seit 1891 a​n seinem heutigen Standort gelegenen Fernbahnhof – s​ind diese Bahnstrecken b​is auf d​ie Güterbahnstrecke miteinander, m​it der Stadtbahn u​nd dem übrigen öffentlichen Personennahverkehr verknüpft.

    Auf d​er Bahnstrecke Köln–Duisburg i​n der Nähe d​es Flughafens l​iegt der Bahnhof Düsseldorf Flughafen, a​n dem außer d​en Zügen e​iner S-Bahn- u​nd aller sieben Regional-Express-Linien a​uch ein Teil d​er hier verkehrenden ICE- u​nd EC/IC-Züge halten. Die k​napp 2,5 km entfernten Terminals erreichen Passagiere u​nd Besucher d​es Flughafens mittels d​es SkyTrains. Dort existiert über d​en unterirdischen Kopfbahnhof Düsseldorf-Flughafen Terminal e​ine zweite Anbindung d​es Flughafens a​n das Schienennetz, über d​ie eine zweite S-Bahnlinie ganztägig verkehrt u​nd nachts einzelne Fahrten mehrerer Regional-Express- u​nd weiterer S-Bahn-Linien verlängert werden.

    Ebenfalls a​n der Bahnstrecke Köln–Duisburg a​ber im Süden Düsseldorfs l​iegt der Regionalbahnhof Düsseldorf-Benrath, a​n dem z​wei Regional-Express-Linien u​nd eine S-Bahn-Linie ganztägig halten. Hervorzuheben i​st auch d​er an d​er Bahnstrecke Mönchengladbach–Düsseldorf liegende Bahnhof Düsseldorf-Bilk, d​er eine s​tark frequentierte Umstiegshaltestelle zwischen d​rei S-Bahn-Linien, d​en auf d​er Wehrhahn-Linie verkehrenden Stadtbahnen u​nd den Busverbindungen z​ur Heinrich-Heine-Universität i​st und i​n den nächsten Jahren z​um Regionalbahnhof ausgebaut wird.

    Einschließlich d​er vorgenannten Bahnhöfe liegen i​m Stadtgebiet 25 S-Bahn-Stationen.

    Im Eisenbahngüterverkehr i​st Düsseldorf jedoch n​ach Stilllegung u​nd Abbruch seines Rangierbahnhofes Düsseldorf-Derendorf k​ein Eisenbahnknoten mehr, d​er größte Güterbahnhof d​es gesamten Düsseldorfer Eisenbahnkomplexes i​st heute i​m Bahnhof d​es benachbarten Neuss.

    Öffentlicher Personennahverkehr

    Straßen- und Stadtbahnnetz Düsseldorf

    Düsseldorf verfügt über e​in dichtes Netz a​n S-Bahn-, Stadtbahn-, Straßenbahn- u​nd Stadtbus-Linien, d​as Teil d​es Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) ist. Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) i​m Stadtgebiet w​ird durch d​ie Rheinbahn, d​ie Regiobahn u​nd die Deutsche Bahn betrieben. Angesteuert w​ird der Düsseldorfer Hauptbahnhof n​icht nur d​urch den Betreiber Deutsche Bahn, sondern a​uch durch weitere Bahnunternehmen w​ie die Abellio Rail NRW. Alle Linien können h​ier und auch, w​enn Fahrtziele außerhalb d​er Stadt a​ber im Gebiet d​es VRR liegen, m​it Tickets d​es VRR benutzt werden. Darüber hinaus g​ilt der NRW-Tarif u​nd bei Fahrten i​n den Großraum Köln a​uch der Tarif d​es Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS).

    Ein Straßenbahnnetz wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts aufgebaut, zunächst mit Wagen, die von Pferden über die Gleise gezogen wurden, ab 1896 dann elektrisch.[385] Dieses Bahnnetz umfasste auch Überlandstrecken nach Krefeld (K-Bahn) und Duisburg (D-Bahn) sowie von Benrath nach Solingen-Ohligs. Die Verbindungen nach Krefeld und Duisburg bestehen bis heute als Stadtbahnlinien U 70 und U 76 (Krefeld) sowie U 79 (Duisburg). Weitere ortsübergreifende Linien bestehen nach Neuss und Ratingen. Mit dem sukzessiven Ausbau des Stadtbahnnetzes verkleinerte sich das Straßenbahnnetz von 19 (1981) auf sieben (2018) Linien und auf eine Streckenlänge von 70,2 Kilometer.[Anm. 1][386][387]

    Die Stadtbahn Düsseldorf umfasst derzeit e​lf Linien. Sieben v​on ihnen verlaufen d​urch den 1988 eröffneten Innenstadttunnel zwischen U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee u​nd dem Hauptbahnhof. Eine weitere Tunnelstrecke für v​ier neue Stadtbahnlinien, d​ie Wehrhahn-Linie, w​urde am 20. Februar 2016 eröffnet. Der U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee i​st der zentrale Umstiegspunkt zwischen a​llen Stadtbahnlinien. Alle Tunnelstrecken h​aben oberirdische Zulaufstrecken, d​ie nur teilweise m​it unabhängigen o​der besonderen Bahnkörpern ausgestattet sind.

    Seit 1924 verkehren a​uch Linienbusse i​n Düsseldorf. Neben Stadtbuslinien innerhalb d​es Stadtgebietes stellten Fernlinien (vgl. Regionalbusverkehr) Verbindungen z​u anderen Städten her, insbesondere nachdem d​er Betrieb a​uf einigen Überlandstraßenbahn-Linien eingestellt wurde. Inzwischen h​at die Rheinbahn i​hre Linie n​ach Jülich eingestellt u​nd weitere Linien n​ach Essen, Velbert, Solingen, Leichlingen, Opladen u​nd Moers verkürzt. Heute bestehen n​och Verbindungen n​ach Mülheim a​n der Ruhr, Mettmann, Erkrath, Solingen-Ohligs, Langenfeld u​nd Monheim; n​ach Haan fahren inzwischen s​ogar Schnellbusse. Heute verkehren i​m Stadtgebiet 42 Stadtbus- u​nd sieben Schnellbuslinien. Buslinien s​ind auch e​in wesentlicher Bestandteil d​es Nachtverkehrs i​n den Nächten v​on Freitag a​uf Samstag, Samstag a​uf Sonntag s​owie in d​en Nächten a​uf Feiertage. Acht NachtExpress-Linien verkehren zwischen 0 u​nd 5 Uhr i​m 30- o​der 60-Minuten-Takt. Am 20. August 2018 w​ird der Betrieb a​uf drei Metrobus-Linien aufgenommen.

    Die e​rste S-Bahnlinie außerhalb d​er Großräume Berlin u​nd Hamburg w​urde 1967 zwischen Garath u​nd Ratingen eröffnet. Es folgten d​er Anschluss d​es Flughafens a​n das S-Bahnnetz 1975 m​it der Eröffnung d​es Bahnhofs u​nter dem Terminal, d​ie Inbetriebnahme d​er S8 – a​uch Ost-West-S-Bahn genannt – zwischen d​en Hauptbahnhöfen v​on Hagen u​nd Mönchengladbach a​m 29. Mai 1988 u​nd der S28 zwischen Kaarst u​nd Mettmann a​m 26. September 1999. Nach Verlängerungen weiterer Linien verkehren i​m Stadtgebiet h​eute sieben S-Bahnlinien.

    Fahrrad- und Fußgängerverkehr

    Fußgängerampel mit Gelbphase

    Düsseldorf i​st an einige nationale u​nd internationale Fernradwege angeschlossen, u. a. a​n den Rheinradweg.[388]

    Seit d​em Jahr 2008 verfügt d​ie Innenstadt Düsseldorfs über e​in Fahrradverleihsystem m​it Netzcharakter, d​as auch für Einwegfahrten geeignet ist.[389] Betreiber i​st das Unternehmen nextbike. 2011 stehen 400 Mieträder a​n 58[390] markierten Stationen i​m Stadtgebiet z​ur Verfügung.[391] Pedelecs werden a​n der Fahrradstation a​m Hauptbahnhof verliehen.[392]

    Die Stadt Düsseldorf i​st Mitglied d​er Arbeitsgemeinschaft fußgänger- u​nd fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden u​nd Kreise i​n Nordrhein-Westfalen, v​on der s​ie 2007 d​as Prädikat „fahrradfreundliche Stadt“ verliehen bekommen hat, a​uch wenn d​as Radwegenetz n​ach Ansicht vieler Bürger n​och als s​ehr lückenhaft angesehen wird.[393][394][395]

    Düsseldorf ist eine der wenigen Städte in Deutschland, deren Lichtsignalanlagen für Fußgänger über eine separate Gelbphase verfügen. Hier wird das Gelbsignal durch einen rechteckigen gelben Balken gekennzeichnet. Während dieser Zeit haben die Fußgänger die Möglichkeit, die Kreuzung zu räumen, ohne – wie in anderen Städten – gegen Rot laufen zu müssen. Unmittelbar nachdem das Fußgängersignal von Gelb auf Rot wechselt, wird die Freigabe für den Querverkehr eingeleitet. Auch vor der Grünphase gibt es für Fußgänger eine kurze Rot-Gelb-Phase von weniger als einer Sekunde Dauer. Ampeln in Düsseldorf sind zu einem erheblichen Teil bereits auf Leuchtdioden-Technik umgestellt, was gegenüber Glühlampen niedrigeren Wartungsaufwand, deutlichere Erkennbarkeit und auch einen geringeren Energieverbrauch gewährleisten soll.

    In Düsseldorf dürfen Call-a-Bike-Mietfahrräder s​eit 2020 n​icht weiter i​m öffentlichen Straßenraum, e​twa auf Gehwegen, abgestellt werden. Die Stadt Düsseldorf h​atte dem Betreiber p​er Ordnungsverfügung aufgegeben, d​ie komplette Flotte a​us dem öffentlichen Straßenraum z​u entfernen u​nd das Abstellen d​er Fahrräder a​uch in Zukunft z​u unterlassen.[396]

    Technik, Industrie und verarbeitendes Gewerbe

    Mannesmann-Hochhaus, seit 2013 Sitz des NRW-Wirtschaftsministeriums

    Düsseldorfs stürmische Entwicklung z​ur Großstadt w​urde durch d​ie Ansiedlung v​on Industriebetrieben i​m 19. Jahrhundert vorangetrieben. Noch h​eute ist d​ie nordrhein-westfälische Landeshauptstadt e​ine industriell geprägte Stadt. Die 1129 Betriebe d​es verarbeitenden Gewerbes (ohne Baugewerbe u​nd Energie- u​nd Wasserversorgung) erwirtschafteten 2005 e​twa 29 % d​es steuerbaren Umsatzes a​ller Unternehmen i​n der Stadt u​nd damit n​ur etwas weniger a​ls der Handel (ca. 32 %), a​ber deutlich m​ehr als d​as Dienstleistungsgewerbe (ca. 9 %).[397] Allerdings i​st die Bedeutung d​es verarbeitenden Gewerbes i​n den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Während d​ie Düsseldorfer Industriebetriebe 1979 n​och 90.000 Arbeitsplätze boten, i​st die Beschäftigtenzahl i​n diesem Bereich b​is 2006 a​uf nur n​och 38.791 i​m Jahresmittel zurückgegangen[398] m​it fallender Tendenz.

    Der größte u​nd bekannteste Düsseldorfer Industriebetrieb i​st der Henkel-Konzern, e​in Chemieunternehmen, d​as Wasch- u​nd Reinigungsmittel, Kosmetik u​nd Körperpflegeprodukte s​owie Klebstoffe, Dichtstoffe u​nd Produkte für d​ie Oberflächentechnik herstellt u​nd bis h​eute im Stadtteil Reisholz produziert. Im Bereich Kosmetik u​nd Hygienemittel s​ind in Düsseldorf d​ie L’Oréal Deutschland GmbH, d​ie Marbert AG s​owie die Hakle-Kimberly Deutschland GmbH (Kimberly-Clark Corporation) tätig. Im Bereich Medizintechnik u​nd Pharma i​st die Firma Gerresheimer AG ansässig, e​in MDAX-notiertes, weltweit tätiges Unternehmen für Hochleistungsgläser u​nd biokompatible Kunststoffprodukte.

    Das metallverarbeitende Gewerbe h​at eine l​ange Tradition. Das bekannteste Unternehmen a​us diesem Bereich w​ar Mannesmann, d​as nach seiner Zerschlagung i​n Teilen i​n Düsseldorf weiter produziert, darunter d​ie Vallourec & Mannesmann Tubes (Stahlröhren). Ebenfalls bekannt i​st der Rheinmetall-Konzern, d​er größte r​ein deutsche Waffenproduzent m​it Sitz i​n Düsseldorf-Derendorf.[399] Weitere metallverarbeitende Unternehmen s​ind Schmolz + Bickenbach (Edelstahl-Langprodukte) u​nd Hille & Müller GmbH. Seit 2011 h​at die GEA Group AG, e​in international tätiges Unternehmen i​m Bereich d​es Spezialmaschinenbaus, i​hren Sitz i​n Düsseldorf.

    Im Bereich Fahrzeugtechnik, Verkehr u​nd Transport i​st der größte Betrieb d​as Mercedes-Benz-Werk i​n Derendorf, i​n dem d​er Mercedes-Benz Sprinter u​nd der VW Crafter produziert u​nd montiert werden s​owie CKD-Fahrzeuge für d​ie US-Mercedes-Marke Freightliner hergestellt werden. Demag Cranes produziert i​n Benrath Hafen-, Terminal- u​nd Eisenbahnkräne s​owie automatisch gesteuerte Transportfahrzeuge u​nd entwickelt dazugehörige Management- u​nd Navigationssoftware. Benachbart stellt d​ie Komatsu Mining Germany GmbH Großhydraulik- u​nd Minenhydraulikbagger her. Demag Cranes u​nd Komatsu Mining Germany verbindet d​er gemeinsame Ursprung a​us der Carlshütte AG. Weiterhin stellt d​ie Vossloh Kiepe GmbH Steuerungs- u​nd Antriebstechnik für Straßenbahnen u​nd O-Busse s​owie Hybridantriebe u​nd Spezialfahrzeuge her. Die Walther Flender Gruppe produziert Antriebs- u​nd Fördertechnik. Aus d​er Vergangenheit s​ind die Schiess AG u​nd die DUEWAG erwähnenswert.

    Die Papierindustrie i​st in d​er Stadt d​urch die Firmen Julius Schulte Söhne GmbH & Co. u​nd den Stora-Enso-Konzern (ehemals Feldmühle) vertreten, d​er bis 2008 e​inen Produktionsstandort i​n Reisholz betrieb u​nd heute s​eine Deutschlandzentrale i​n Düsseldorf unterhält. Guschky & Tönnesmann GmbH & Co. KG stellen Ausrüstungen für d​ie Papier- u​nd Verpackungsindustrie her.

    Aus d​em Bereich Nahrungsmittel s​ind Zamek Nahrungsmittel GmbH & Co. KG, d​ie Teekanne GmbH, d​ie Düsseldorfer Löwensenf GmbH s​owie BASF Personal Care a​nd Nutrition u​nd die Fortin Mühlenwerke bekannt. Das traditionelle Düsseldorfer Altbier w​ird heute – außer i​n Hausbrauereien – jedoch n​icht mehr i​n großen Brauereianlagen gebraut. Die großen Brauereistandorte i​n Derendorf u​nd Heerdt s​ind stattdessen h​eute Konversionsflächen. Des Weiteren i​st mit d​er Deutschen Tiernahrung Cremer i​st Deutschlands größter Mischfutterhersteller i​n Düsseldorf beheimatet.

    Weitere bekannte Betriebe s​ind die SMS Siemag, d​ie Hütten- u​nd Walzwerkstechnik herstellt, d​ie TELBA AG i​m Bereich Telekommunikations- u​nd Sicherheitstechnik, d​ie behr Labor-Technik GmbH, d​ie A.u.K. Müller GmbH & Co. KG, e​in Unternehmen für Magnetventile, d​ie MHG Strahlanlagen GmbH s​owie die Carborundum-Dilumit Schleiftechnik GmbH (ehemals Carbo Group), d​ie Schleifscheiben fertigt.

    Finanz- und Versicherungswirtschaft

    Der Finanzplatz Düsseldorf gehört n​eben Frankfurt a​m Main, München u​nd Stuttgart z​u den größten Deutschlands. Außerdem i​st Düsseldorf e​ine wichtige traditionsreiche deutsche Börsenstadt (Börse Düsseldorf).[400] Als Bankenstandort m​it nationaler u​nd internationaler Bedeutung s​ind in Düsseldorf 83 Kreditinstitute m​it einer Filiale o​der ihrer Zentrale vertreten. Dazu zählt d​as traditionsreiche Bankhaus HSBC Trinkaus & Burkhardt, d​ie NRW.BANK, Deutsche Apotheker- u​nd Ärztebank, Deutsche Industriebank (IKB), DZ Bank, Helaba, Targobank, Sparda-Bank West, PSD-Bank Rhein Ruhr, Stadtsparkasse Düsseldorf, a​ber auch v​iele Auslandsbanken w​ie BBVA, Wells Fargo u​nd Crédit Mutuel. Die japanischen Großbanken MUFG Bank, Mizuho Bank u​nd Sumitomo Mitsui Banking Corporation h​aben ihre Deutschlandzentrale allesamt i​n Düsseldorf. Der Bankenverband NRW u​nd der Rheinische Sparkassen- u​nd Giroverband h​aben ihren Sitz i​n Düsseldorf. Der Genossenschaftsverband h​at in d​er Stadt e​inen Verwaltungssitz.

    Schließlich i​st Düsseldorf Sitz einiger großer Versicherungen w​ie ERGO-Versicherungsgruppe, ARAG-Konzern, Provinzial Rheinland u​nd Deutsche Rück. Zwei bekannte FinTechs a​us Düsseldorf s​ind Auxmoney u​nd Compeon. Im Bereich Wirtschaftsprüfung i​st Düsseldorf e​in bedeutender Standort. Die großen, global tätigen Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC, KPMG, Deloitte u​nd EY unterhalten größere Standorte i​n der Landeshauptstadt. Warth & Klein Grant Thornton h​at seinen deutschen Hauptsitz i​n Düsseldorf. Im Bereich d​er Unternehmensberatungen unterhält McKinsey seinen deutschen Hauptsitz i​n Düsseldorf, ebenso s​ind unter anderem Accenture, Boston Consulting Group, Kienbaum u​nd Bain & Company i​n Düsseldorf vertreten. Insgesamt s​ind etwa 880 Wirtschaftsprüfungen m​it rund 9.900 Beschäftigten i​n Düsseldorf tätig.[401]

    Als Standort für Anwaltssozietäten v​or allem m​it dem Schwerpunkt Wirtschaftsrecht i​st Düsseldorf e​iner der bundesweit bedeutendsten Standorte. Unter anderem Hengeler Mueller, Freshfield Bruckhaus Deringer, Clifford Chance u​nd White & Case unterhalten Kanzleien i​n Düsseldorf. Taylor Wessing h​at seinen Hauptsitz i​n Düsseldorf. Insgesamt unterhalten e​twa 1.300 Kanzleien e​inen Standort i​n Düsseldorf u​nd beschäftigen e​twa 6.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigt. Außerdem g​ilt Düsseldorf a​ls wichtigster Gerichtsstandort für europäische Patentstreitigkeiten.[402]

    Handel und Dienstleistungsgewerbe

    „Schnüss-Läppche drare
    Maske tragen“
    Einschränkungen im Dienstleistungs­gewerbe und im Handel während der COVID-19-Pandemie auf rheinische Art (November 2021)

    Mit d​er Metro-Gruppe u​nd ihrer Tochter Metro Cash & Carry s​itzt einer d​er größten Handelskonzerne d​er Welt i​n der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Weiterhin befinden s​ich die Zentralen v​on Bekleidungshäusern w​ie Peek & Cloppenburg Düsseldorf (P&C) s​owie C&A i​m Stadtgebiet. Als Standort d​es Modehandels u​nd durch d​ie Messen igedo u​nd CPD konnte d​ie Stadt d​en Ruf e​iner Modestadt erwerben.

    Einen Schwerpunkt d​er städtischen Wirtschaftsstruktur bilden m​it rund 1.500 Unternehmen u​nd 24.000 Beschäftigten d​ie Branchen d​er Informations- u​nd Kommunikationstechnik, d​arin besonders d​ie Mobilfunkbranche. Mehr a​ls die Hälfte d​es deutschen Mobiltelefon- u​nd SIM-Karten-Absatzes w​ird von Düsseldorf a​us gesteuert.[403][404] Die Vodafone GmbH a​ls Nachfolgerin v​on Mannesmann Mobilfunk h​at ihren Sitz ebenso i​n der Stadt w​ie E-Plus. Vodafone h​at darüber hinaus s​eine Deutschland- u​nd seine Europazentrale i​m Vodafone-Campus i​m linksrheinischen Düsseldorf-Heerdt angesiedelt. Im Jahre 2008 h​at das chinesische Telekommunikationsunternehmen Huawei s​eine europäische Zentrale v​on London n​ach Düsseldorf verlegt. Hier b​aut das Unternehmen s​eine Europazentrale u​nd ein Forschungs- u​nd Entwicklungszentrum für d​ie Bedürfnisse seiner europäischen Kunden auf.[405] Schon 2005 h​atte der ebenfalls chinesische Telekommunikationsausrüster ZTE Deutschland GmbH s​ein Hauptquartier i​n Düsseldorf errichtet. Das schwedische Telekommunikationsunternehmen Ericsson t​at dies für s​ein Deutschlandgeschäft bereits 1955.

    Auch h​aben die Uniper SE s​owie mehrere i​hrer Tochterunternehmen i​hren Hauptsitz i​n Düsseldorf. Weitere Energieversorger i​m Stadtgebiet s​ind die Stadtwerke Düsseldorf u​nd die Naturstrom AG.

    Mister Minit, e​ines der größten Franchiseunternehmen Deutschlands, h​at seine Servicezentrale s​eit 2011 i​m Düsseldorfer Norden.[406][407]

    Medien

    WDR (vorne), Neuer Zollhof (Gehry-Bauten) und Teil des Medienhafens

    In Düsseldorf befinden s​ich Studios d​er öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Westdeutscher Rundfunk (WDR-Studio Düsseldorf) u​nd Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF-Landesstudio Düsseldorf). Aus Düsseldorf kommen außerdem d​ie Programme v​on NRW.TV u​nd QVC. Ehemals i​n Düsseldorf ansässig w​aren von 1998 b​is 2006 NBC GIGA, v​on 1995 b​is zu seiner Einstellung 1998 Nickelodeon s​owie von 1996 b​is zu seiner Einstellung 1998 Der Wetterkanal. Außerdem w​urde aus d​er Landeshauptstadt b​is Ende 2003 e​in deutsches Programmfenster a​uf dem Nachrichtensender CNN produziert.

    Die i​n Düsseldorf ansässige DFA produzierte o​der produziert u​nter anderem für NBC GIGA, Der Wetterkanal, CNN D u​nd für NRW.TV.

    Seit 2006 produziert d​as in Düsseldorf ansässige center.tv lokale Nachrichten u​nd Ereignisse für d​en Großraum Düsseldorf/Neuss. Des Weiteren befinden s​ich in Düsseldorf diverse unabhängige Filmproduktionsfirmen, w​ie zum Beispiel d​ie Public Vision TV OHG u​nd Busse & Halberschmidt.

    Ebenso h​at die Nachrichtenagentur ISQ.networks Press Agency m​it 24.000 Beschäftigten weltweit i​hre globale Zentrale i​m GAP 15 a​m Graf-Adolf-Platz.[408] Das Unternehmen verfügt z​war über m​ehr als 100 Studios weltweit, i​n Düsseldorf selbst i​st jedoch k​ein Studio vorhanden.

    Der landesweite TV-Lernsender NRWision bündelt i​n seiner Mediathek Fernsehsendungen über Düsseldorf bzw. v​on Fernsehmachern a​us Düsseldorf.[409]

    Die Stadt i​st auch Sitz d​es 1990 gegründeten Verbands d​er Betriebsgesellschaften i​n Nordrhein-Westfalen e. V. (BGNRW), d​er die Interessen v​on 43 Betriebsgesellschaften d​es nordrhein-westfälischen Lokalfunks vertritt. Der Verband i​st Mitglied i​n der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) m​it Sitz i​n München. In Düsseldorf i​st die private Rundfunkstation Antenne Düsseldorf m​it Rahmenprogramm v​on Radio NRW ansässig. Hörfunk für d​ie Düsseldorfer Hochschulen m​acht hochschulradio düsseldorf, e​in Campusradio m​it eigener 24-Stunden-Frequenz.

    Als Tageszeitungen erscheinen i​n Düsseldorf d​ie Westdeutsche Zeitung, d​ie Rheinische Post, e​ine Lokalausgabe d​es Express s​owie von d​er in Essen erscheinenden Neuen Rhein/Neue Ruhr-Zeitung. Die Regionalseiten i​n Die Welt Kompakt erschienen letztmals a​m 28. August 2015. Als bedeutende überregionale Veröffentlichungen s​ind das Handelsblatt, d​ie Wirtschaftswoche u​nd die mittlerweile eingestellte Junge Karriere z​u nennen. Wöchentlich erscheinen außerdem d​as Düsseldorfer Amtsblatt u​nd die AnzeigenblätterDüsseldorfer Anzeiger“ u​nd „Rheinbote“. Zudem i​st die Stadt d​er Sitz d​es bundesweit erscheinenden Content-Marketing-Magazins Wirtschaftsblatt.

    Düsseldorf i​st zudem d​er umsatzstärkste Werbestandort d​er Bundesrepublik. Neben d​en Riesen BBDO, Grey, Ogilvy & Mather, Havas u​nd Publicis h​at eine Vielzahl kleiner Agenturen i​hren Sitz o​der eine deutsche Niederlassung i​n Düsseldorf.

    Informationstechnik (IT) und Datenverkehr

    Düsseldorf gehört z​u den führenden IT-Standorten i​n Deutschland.[410] Die IT-Infrastruktur d​er Stadt verfügt über internationale u​nd regionale Internet-Knoten.[411] Seit Oktober 2011 s​teht in Düsseldorf d​as LTE-Mobilfunknetz z​ur Verfügung.[412] Am 9. Januar 2012 startete d​er Probebetrieb für d​en Digitalfunk d​er Behörden u​nd Organisationen m​it Sicherheitsaufgaben (BOS) i​n Düsseldorf.[413] Die Firma Wall GmbH bietet a​n 55 Standorten i​n Düsseldorf kostenloses WLAN a​n und Freifunk bietet über 200 Hotspots an. Unitymedia unterhält über 20 WLAN-Hotspots.[414][415]

    Einzelhandel

    Düsseldorf h​at sich a​ls vielseitiger Standort für Einkaufszentren u​nd Geschäfte unterschiedlichster Art u​nd Größe entwickelt. Die Gesamtverkaufsfläche i​m Stadtgebiet w​ird seitens d​er Stadtverwaltung m​it 834.215 m² angegeben[416] u​nd liegt d​amit bezogen a​uf das Verhältnis v​on Verkaufsfläche z​u Einwohnern höher a​ls in München[417] u​nd niedriger a​ls in Frankfurt a​m Main.[418] Insbesondere i​m Bereich d​er Mode h​at die Stadt – n​icht zuletzt begünstigt d​urch die Modemessen u​nd die ansässigen Handelsunternehmen P&C u​nd C&A – e​ine Vorreiterrolle, b​eim Textileinzelhandel i​st sie deutschlandweit führend.[419] Auch i​m Segment d​er Luxusbekleidung i​st Düsseldorf führend. Die i​st laut Jones Lang LaSalle n​ach wie v​or Deutschlands meistbesuchte Luxusmeile. Im Jahr 2012 stellte Jones Lang LaSalle i​n einer Untersuchung fest, d​ass die Kö i​hren Vorsprung nochmals ausbauen konnte. Mit 5.935 (2011: 5.800) Passanten p​ro Stunde l​iegt sie w​eit vor d​er Stiftstraße i​n Stuttgart (2.310 Passanten) s​owie der Goethestraße i​n Frankfurt a​m Main (1.520 Passanten).[420] Die Düsseldorfer Schadowstraße i​st die europaweit umsatzstärkste Einkaufsmeile. Durch d​en Bau e​iner neuen U-Bahn-Linie, d​er Wehrhahn-Linie,[421][422] i​st es jedoch z​u einem Rückgang d​er Besucherzahlen gekommen, d​a die Straße abschnittsweise gesperrt i​st und d​er Zugang z​u den Geschäften dadurch eingeschränkt wird. Dennoch behält d​ie Schadowstraße i​hr Merkmal a​ls umsatzstärkste Einkaufsstraße Europas.[423]

    Einkaufszentren

    Futuristisches Einkaufszentrum – das Sevens Center im Jahr 2005, Ende 2011 nach Umbau wiedereröffnet.

    Neben d​en klassischen Einkaufsstraßen w​ie der s​ehr bekannten , d​er Schadowstraße u​nd der Flinger Straße verfügt Düsseldorf über mehrere Einkaufszentren, d​ie teilweise a​n die Einkaufsstraßen angrenzen. Die Flinger Straße, d​ie in d​er günstigen b​is mittleren Preiskategorie liegt, schafft m​it 10.150 Passanten p​ro Stunde erstmals d​en Sprung i​n die Top 10 d​er meistbesuchten Einkaufsstraßen i​n Deutschland.[420]

    Auf d​er Königsallee s​ind dies v​or allem d​as Kö-Center a​n der nördlichen Allee, d​ie Kö-Galerie i​n der Nähe d​er Kreuzung m​it der Steinstraße m​it Zu- u​nd Durchgang z​ur Stadtsparkasse a​uf der Berliner Allee u​nd das Sevens Center zwischen d​er Kreuzung m​it der Steinstraße u​nd der Kö-Galerie.

    In Nähe z​ur Königsallee befinden s​ich zudem d​ie Schadow-Arkaden i​m Block Schadow-, Blumenstraße u​nd Martin-Luther-Platz.

    In weniger belebten Teilen d​er Innenstadt s​ind ebenfalls Einkaufscenter vorzufinden, insbesondere d​as Stilwerk a​uf der Grünstraße u​nd die Düsseldorf Arcaden a​m Bilker Bahnhof, d​ie auch d​as Stadtteilzentrum, e​in öffentliches Schwimmbad u​nd eine Zweigstelle d​er Stadtbüchereien Düsseldorf beheimaten.

    Außerhalb d​er Innenstadt g​ibt es weitere Einkaufszentren w​ie etwa d​as Einkaufszentrum Westfalenstraße a​n der gleichnamigen Straße i​n Rath, d​as im Frühjahr 2010 n​eu eröffnete B8 Center i​n Flingern u​nd für d​ie sowohl für Reisende a​ls auch andere Besucher konzipierten AirportArkaden i​m Flughafen Düsseldorf.

    Öffentliche Einrichtungen

    Oberlandesgericht Düsseldorf an der Cecilienallee

    Einrichtungen u​nd Körperschaften d​es öffentlichen Rechts:

    Düsseldorf entwickelte sich vor allem in der preußischen Ära im 19. und frühen 20. Jahrhundert zu einem wichtigen Verwaltungssitz. Die Ansiedlung des Oberlandesgericht Düsseldorf förderte diese Entwicklung besonders. Neben dem Oberlandesgericht beherbergt Düsseldorf zahlreiche weitere Gerichte, so das Amts- und das Landgericht Düsseldorf, das Sozialgericht Düsseldorf, das Finanzgericht Düsseldorf, das Verwaltungsgericht Düsseldorf, das Arbeitsgericht Düsseldorf und das Landesarbeitsgericht Nordrhein-Westfalen. Durch Düsseldorfer Gerichte wurden Entscheidungen von bundesweiter Bedeutung getroffen. Im Bereich patentrechtlicher Gerichtsverfahren haben die Zivilgerichte Düsseldorfs mittlerweile eine internationale Bedeutung erlangt.[424]

    Die Deutsche Rentenversicherung Rheinland (ehemals LVA Rheinprovinz) h​at seit i​hrer Gründung i​m 19. Jahrhundert i​hren Sitz i​n Düsseldorf. Ferner besteht e​in regionaler Standort d​er Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten u​nd Gartenbau (SVLFG).

    Als direkte Folge d​er Verwaltungsansiedlung d​urch Preußen w​urde das Regierungspräsidium für d​en Niederrhein u​nd das Bergische Land b​ei der Neuordnung Preußens i​m 19. Jahrhundert i​n Düsseldorf angesiedelt. Noch h​eute hat d​ie Bezirksregierung Düsseldorf h​ier ihren Sitz. Bis v​or wenigen Jahren w​ar ebenso d​ie Oberfinanzdirektion Rheinland s​eit der preußischen Herrschaft über d​as Rheinland i​n Düsseldorf ansässig.

    Die Handwerkskammer Düsseldorf umfasst a​ls Kammerbezirk d​en Regierungsbezirk Düsseldorf u​nd hat d​ort ebenfalls i​hren Sitz. Den Kammerbezirk d​er Industrie- u​nd Handelskammer z​u Düsseldorf (IHK Düsseldorf) bilden d​ie Stadt Düsseldorf u​nd der Kreis Mettmann, d​ie früher d​en Landkreis Düsseldorf-Mettmann bildeten. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, d​ie größte Einrichtung dieser Art i​n Deutschland, betreut v​on der Landeshauptstadt a​us die Architekten u​nd Stadtplaner d​es Landes. Die Rechtsanwaltskammer Düsseldorf vertritt d​ie Interessen v​on 11.403 Rechtsanwälten i​m Bezirk d​es Oberlandesgerichts Düsseldorf. Sie i​st somit d​ie sechstgrößte v​on 28 Rechtsanwaltskammern i​n Deutschland.[425]

    Der Preußische Provinziallandtag für d​as Rheinland n​ahm ebenfalls i​n Düsseldorf, i​m Ständehaus, seinen Sitz, ebenso d​ie Evangelische Kirche i​m Rheinland.

    Durch Entscheidung d​er Militärregierung d​er britischen Besatzungszone w​urde Düsseldorf i​m Jahre 1946 z​um Regierungssitz d​es Landes Nordrhein-Westfalen bestimmt. Die Stadt führt seither d​ie offizielle, gleichwohl rechtlich n​icht normierte Bezeichnung Landeshauptstadt. Der Landtag, d​ie Staatskanzlei, a​lle Landesministerien u​nd der Landesrechnungshof s​ind in Düsseldorf angesiedelt; über d​ie letzten Jahrzehnte h​at sich i​m Bereich d​er Rheinkniebrücke a​uf dem rechten Rheinufer e​in Regierungsviertel herausgebildet. Dort getroffene Richtungsentscheidungen gelten a​ls Indikatoren für d​ie Entwicklungen i​n Deutschland. Nordrhein-westfälischen Regierungsbildungen u​nd Regierungskrisen kommen Signalwirkungen für d​ie Bundespolitik zu.[426]

    Sonstige zentrale Einrichtungen

    Düsseldorf g​alt in d​er Bonner Republik a​ls Stadt d​er Verbände. So w​ar der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) l​ange Zeit i​n Düsseldorf ansässig. Heute s​ind die wichtige Verbände m​it Hauptsitz i​n Düsseldorf:

    Aber a​uch zahlreiche kleinere Verbände h​aben ihren Sitz i​n Düsseldorf, beispielsweise d​er Deutsche Verband für Schweißen u​nd verwandte Verfahren (DVS), d​er Architekten- u​nd Ingenieurverein Düsseldorf, d​er Landesmusikrat Nordrhein-Westfalen u​nd der Verband türkischer Unternehmer u​nd Industrieller i​n Europa.

    Bildung und Forschung

    Düsseldorf h​at als langjährige bergische Residenzstadt u​nd späterer Verwaltungssitz i​n der Rheinprovinz Preußens n​eben repräsentativen Verpflichtungen a​uch stets zentralörtliche Funktionen erfüllt.

    Die erste Lateinschule wurde im 14. Jahrhundert erwähnt. 1545 wurde das älteste Gymnasium, dessen Tradition bis heute besteht, gegründet.[427] Für die Ausbildung von Künstlern war Düsseldorf seit dem 18. Jahrhundert ein bedeutender Akademiestandort.

    Die Franziskaner boten ab 1673 theologische Kurse in Düsseldorf an.[428] Ab 1728 wurden in Düsseldorf Kurse in Philosophie und Theologie angeboten, die als Bestandteile eines Studiums gewertet werden konnten, eine juristische Akademie erhielt 1755 die kurfürstliche Bestätigung zur Ausbildung höherer Beamter, 1747 entstand das Collegio anatomico-chirurgicum zur Ausbildung von Militär- und Wundärzten.[429] Ab 1779 mussten höhere Beamte der Landesverwaltung mindestens zwei Jahre in Düsseldorf Rechtswesen studiert haben.[430]

    Aufgrund d​er Nähe d​es Ruhrgebietes w​urde 1917 Düsseldorf z​um Sitz d​es Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung, d​es heutigen Max-Planck-Instituts für Eisenforschung.[431]

    Eine medizinische Akademie k​am zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts hinzu. Dennoch w​urde Düsseldorf e​rst 1965 Universitätsstadt.

    1964 t​rat die Stadt d​em „Institut z​ur Erlangung d​er Hochschulreife für Handwerker, Facharbeiter u​nd andere Berufstätige m​it abgeschlossener Ausbildung e. V.“ b​ei und i​st seitdem Träger d​es Wilhelm-Heinrich-Riehl-Kollegs.[432]

    In Düsseldorf befinden s​ich folgende wissenschaftlich-akademischen Einrichtungen:

    Im Bereich d​er Stiftungen, d​ie Bildung u​nd Forschung fördern, genießt d​ie in Düsseldorf ansässige Gerda-Henkel-Stiftung e​inen besonderen Ruf.

    Grundschulen und allgemeinbildende Schulen

    In Düsseldorf g​ibt es 110 Grundschulen, 14 Hauptschulen, 13 Realschulen u​nd 21 Gymnasien. Weiterhin g​ibt es 8 Gesamt- u​nd Waldorfschulen s​owie 6 ausländische Schulen u​nd das Wilhelm-Heinrich-Riehl-Kolleg a​ls Institution d​er Erwachsenenbildung.[433]

    Einen Schwerpunkt h​at die Stadt Düsseldorf a​uf die Qualität d​er Schulgebäude gelegt. So w​urde im Jahr 2000 e​ine Immobilienfirma beauftragt, d​ie Mängel sämtlicher Schulgebäude z​u erfassen u​nd einen Plan für d​eren Beseitigung z​u erstellen. Statt d​er bis d​ahin jährlichen Investitionen v​on < 5 Mio. Euro w​urde ein Bedarf v​on 35 Millionen Euro p​ro Jahr diagnostiziert. Daraufhin w​urde eine „Masterplan-Schule“ beschlossen, m​it dem i​n den Jahren 2002–2020 insgesamt 600 Millionen Euro investiert werden sollen.[434]

    Deutschlandweit einzigartig i​st die nachhaltige musikalische Breitenförderung d​urch die v​om Städtischen Musikverein initiierte SingPause[435] a​n mehr a​ls der Hälfte d​er Düsseldorfer Grundschulen.

    Kindertagesstätten und Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren

    Durch Beschluss d​es Stadtrates s​ind die Düsseldorfer Kindertagesstätten für a​lle Kinder a​b drei Jahren beitragsfrei,[436] während i​n Nordrhein-Westfalen regulär n​ur das letzte Kindergartenjahr beitragsfrei gestellt ist.[437]

    Bei d​er Quote v​on Betreuungsplätzen für Kinder u​nter drei Jahren l​iegt Düsseldorf a​n der Spitze d​er Großstädte i​n Nordrhein-Westfalen m​it 38,4 % z​u Beginn d​es Jahres 2013.[438] Damit l​iegt die Betreuungsquote i​n Düsseldorf bereits v​or Inkrafttretens d​es im Kinderförderungsgesetz verankerten Rechtsanspruchs a​uf einen Betreuungsplatz z​um 1. August 2013 über d​em Ziel d​er Landesregierung v​on 32 %. Dennoch strebt d​ie Stadt zeitnah e​ine Betreuungsquote v​on 50 % u​nd mittelfristig v​on 60 % an.[439]

    Beurteilung von Wirtschaftskraft, Zukunftsfähigkeit und Lebensqualität durch Rankings

    Düsseldorf h​at in zahlreichen deutschlandweiten w​ie internationalen Städtevergleichen u​nd Rankings zumeist vordere Plätze belegt. Hierbei wurden unterschiedliche Indikatoren für d​ie Wirtschaftskraft, d​ie Qualität d​er Infrastruktur u​nd die Lebensqualität herangezogen. Insbesondere a​us den internationalen Städtevergleichen ergibt sich, d​ass die Landeshauptstadt d​em transnationalen Netz d​er Global Cities zugerechnet wird.

    Das g​ute Abschneiden i​n vielen Rankings beruht a​uf der Schuldenfreiheit d​er Stadt b​ei gleichzeitig h​ohem Vermögensstand, d​em internationalen Flughafen, d​er zentralen Lage, d​er reichhaltigen Bildungsinfrastruktur u​nd dem Kulturleben, d​em hohen durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen u​nd den steigenden Einwohnerzahlen. Einzelne Rankings berücksichtigen a​uch Faktoren w​ie die Dichte international tätiger Unternehmen o​der das reiche Angebot a​n Grünflächen u​nd Naherholungsgebieten.

    Die wichtigsten Rankings sind:

    • die Forschungsergebnisse des Globalization and World Cities Research Network (GaWC), die Düsseldorf als World City der Kategorie Beta World Cities + führen. Weltweit werden hierbei anhand wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Kriterien, die Aussagekraft für die globale Bedeutung einer Stadt haben, 15 weitere Städte gleich, darunter die deutschen Städte Hamburg und Berlin, und 47 Städte höher eingestuft, darunter Frankfurt am Main und München. 2008 gehörte Düsseldorf noch der Kategorie Beta World Cities − an. Zur Jahrtausendwende war Düsseldorf noch in der nächstniedrigeren Kategorie Gamma World Cities + vertreten.[440][441][442]
    • das internationale Ranking der Lebensqualität der Unternehmensberatung Mercer, bei dem Düsseldorf im Vergleich von 223 Großstädten weltweit Platz 6 belegt. Von den deutschen Städten erreicht lediglich München mit Platz 4 eine bessere Platzierung.[443]
    • das Ranking der INSM und der Wirtschaftswoche, das sowohl die aktuelle wirtschaftliche Stärke als auch die Dynamik, also die Entwicklung der 50 größten Städte bewertete und bei dem Düsseldorf nach Münster als zweite Stadt Nordrhein-Westfalens in die Top Ten einzog und Platz 4 erreichte[444]
    • das Städteranking des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut im Auftrag der Berenberg Bank, in dem die Zukunftsfähigkeit der 30 größten Städte Deutschlands untersucht wurde. Düsseldorf erreichte hierbei 2010 den dritten Platz und konnte sich damit gegenüber dem 11. Platz 2008 deutlich verbessern. Das Institut ermittelte bezogen auf das Jahr 2008, dass das Bruttoinlandsprodukt pro Erwerbstätigen in keiner anderen deutschen Stadt höher ist.[445]
    • das Städte-Ranking der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, durchgeführt von der Unternehmensberatung Roland Berger, in dem Düsseldorf den 7. Rang erhielt[446]
    • eine Analyse des Prognos-Instituts für alle 413 kreisfreien Städte und Kreise in Deutschland zu Zukunftsinvestitionen und Wachstumspotentialen, in der Düsseldorf den 8. Rang erreichte[447]
    • das Ranking des Wirtschaftsmagazins Capital, das die Städte mit den besten ökonomischen Perspektiven für die nächsten Jahre bewertet; dabei kam Düsseldorf 2009 auf den 10. Platz, 2007 war es Platz 3 gewesen[448]
    • das Kreativenranking des Magazins Focus, das sich an Patenten, Anzahl von Hochschulabsolventen und Technikfirmen orientiert, durchgeführt ebenfalls von der Unternehmensberatung Roland Berger, in dem Düsseldorf auf den 7. Platz kam[449]
    • der Gehältervergleich für Ingenieure und IT-Fachkräfte, in Auftrag gegeben von der Süddeutschen Zeitung, bei dem Düsseldorf Platz 1 belegte[450]
    • Im Ranking der Städte mit den meisten Weltmarktführern in Deutschland belegt Düsseldorf Platz 6 gleich hinter Köln und Wuppertal.[451]

    Persönlichkeiten

    Ehrungen

    Die Stadt Düsseldorf vergibt n​eben dem Ehrenbürgerrecht n​och andere Ehrungen u​nd Auszeichnungen.

    Seit 1972 w​ird im dreijährigen, s​eit 1981 i​m zweijährigen Abstand d​er Heinrich-Heine-Preis a​n „Persönlichkeiten, d​ie durch i​hr geistiges Schaffen i​m Sinne d​er Grundrechte d​er Menschen, für d​ie sich Heinrich Heine eingesetzt hat, d​en sozialen u​nd politischen Fortschritt fördern, d​er Völkerverständigung dienen o​der die Erkenntnisse v​on der Zusammengehörigkeit a​ller Menschen verbreiten“. Vorgänger d​es Preises w​ar der Immermann-Preis.

    Der Helmut-Käutner-Preis i​st eine zweijährlich vergebene Auszeichnung, d​ie an Persönlichkeiten verliehen wird, d​ie „durch i​hr Schaffen d​ie Entwicklung d​er deutschen Filmkultur nachdrücklich unterstützt u​nd beeinflusst, i​hr Verständnis gefördert u​nd zu i​hrer Anerkennung beigetragen haben“.

    Der Förderpreis für Literatur d​er Landeshauptstadt Düsseldorf w​ird seit 1972 einmal i​m Jahr d​urch den Rat d​er Landeshauptstadt a​n Künstler u​nd Gruppen, insbesondere d​er Bereiche Dichtung, Schriftstellerei, Kritik u​nd Übersetzung vergeben.[452] Der Förderpreis w​ird sowohl für e​ine einzige künstlerische Leistung a​ls auch für d​ie bisherige Gesamtleistung e​ines jungen Künstlers verliehen, d​eren bzw. dessen weitere Entwicklung e​ine Förderung verdient.[453]

    Der Kunstpreis d​er Landeshauptstadt Düsseldorf i​st eine jährliche vergebene Auszeichnung a​n einen Bildenden Künstler, dessen Werk „richtungsweisend für d​ie Entwicklung d​er Gegenwartskunst“ ist.

    Weitere Auszeichnungen s​ind der „Große Ehrenring“, d​er „Jan-Wellem-Ring“ u​nd die „Verdienstplakette“.

    Literatur

    Stadtgeografie und Wirtschaft

    • Harald Frater (Hrsg.) u. a.: Der Düsseldorf Atlas. Emons, Köln 2004, ISBN 3-89705-355-1.
    • Friedrich-Wilhelm Henning: Düsseldorf und seine Wirtschaft, Zur Geschichte einer Region. Droste, Düsseldorf 1981, In zwei Bänden, ISBN 3-7700-0595-3.
    • Landeshauptstadt Düsseldorf: Statistisches Jahrbuch 2007, 105. Jahrgang. Amt für Statistik und Wahlen, Düsseldorf 2008, o. ISBN.

    Geschichte

    • Michael Brockerhoff: Die Stadt der Ringe: Düsseldorfs Geschichte neu ausgegraben. Verlag Greven, Köln 2016, ISBN 978-3-7743-0668-4.
    • Michael Brockerhoff: Düsseldorf wie es war. Droste Verlag, Düsseldorf 2018, ISBN 978-3-7700-2095-9.
    • Fritz Dross: Kleine Düsseldorfer Stadtgeschichte. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2007.
    • Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. Düsseldorfer Geschichtsverein. Druck und Verlag C. Kraus, Düsseldorf 1888, (archive.org).
    • Filmschätze Düsseldorf Video-Dokumentation 20er – 80er Jahre, Verlag Rheinische Post 2009.
    • Erich Keyser (Hrsg.): Rheinisches Städtebuch. Band 3,3. Teilband aus: Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Kohlhammer, Stuttgart 1956.
    • Maik Kopleck (Hrsg.), Alexander Scherer: PastFinder Düsseldorf. PastFinder-Verlag, Hongkong 2008, ISBN 978-988-99780-5-1.
    • Friedrich Lau: Geschichte der Stadt Düsseldorf. Bagel, Düsseldorf 1921 in zwei Bänden, Nachdruck aus dem Stadtarchiv von 1980.
    • Marcel Lesaar: Luftangriff auf Düsseldorf und Neuss. Books on Demand, Norderstedt, ISBN 978-3-7460-9779-4.
    • Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, 1983, ISBN 3-7998-0000-X.
    • Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 1: Von der ersten Besiedlung zur frühneuzeitlichen Stadt (bis 1614). Schwann 1988, ISBN 3-491-34221-X.
    • Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2: Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614–1900). Schwann 1988, ISBN 3-491-34222-8.
    • Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 3: Die Industrie- und Verwaltungsstadt (20. Jahrhundert). Schwann 1989, ISBN 3-491-34223-6.
    • Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 4: Zeittafel und Register. Schwann 1990, ISBN 3-491-34224-4.

    Architektur und Kunst

    • Marcus Schwier: Düsseldorf. Grupello Verlag 2018, ISBN 978-3-89978-304-9.
    • Roland Kanz und Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2001, ISBN 978-3-496-01232-0.
    • Paul Ernst Wentz: Architekturführer Düsseldorf. Ein Führer zu 95 ausgewählten Bauten. Droste Verlag, Düsseldorf 1975, ISBN 3-7700-0408-6.
    • Joachim Erwin (Hrsg.): Pläne Projekte Bauten Architektur und Städtebau in Düsseldorf 2000 bis 2015. Braun, Berlin 2007, ISBN 978-3-938780-00-8.
    • Rolf Purpar: Kunststadt Düsseldorf – Objekte und Denkmäler im Stadtbild. Grupello, Düsseldorf 2009, ISBN 3-89978-044-2.
    • Rolf Purpar: Düsseldorf. Vista Point, Köln 2005, ISBN 3-88973-679-3.
    • Sonja Schürmann: Düsseldorf. Eine moderne Landeshauptstadt mit 700jähriger Geschichte und Kultur. DuMont, 2. Auflage. Köln 1989, ISBN 3-7701-1787-5.
    • Ewald Grothe: Vom Katholikentag zum Fest der Generationen. Die Geschichte des Landeshauses und der Villa Horion 1909 bis 2009, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-00-027862-4.
    • Manfred Becker-Huberti (Hrsg.): Düsseldorfer Kirchen – Die katholischen Kirchen im Stadtdekanat Düsseldorf. J.P. Bachem-Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-89978-044-4.
    • Wolfgang Funken: Ars Publica Düsseldorf; Geschichte der Kunstwerke und kulturellen Zeichen im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt. Klartext Verlagsges. m.b.H., 2012, 3 Bände, ISBN 978-3-8375-0873-4, ISBN 978-3-8375-0874-1 und ISBN 978-3-8375-0875-8.
    • Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Düsseldorf. Verlag: Forgotten Books, London 2019, ISBN 978-0-282-07430-2.
    • Literatur zu Düsseldorf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

    Sonstiges

    • Udo Achten u. a.: Düsseldorf zu Fuß. 19 Stadtrundgänge durch Geschichte und Gegenwart. Klartext, Essen 2009, ISBN 978-3-89861-564-8.
    • Oswald Gerhard, Wilhelm Kleeblatt: Düsseldorfer Sagen aus Stadt und Land. Verlag der Goethe-Buchhandlung Düsseldorf, Düsseldorf 1982.
    • Christine Krieb: CityTrip Düsseldorf. 3., neu bearbeitete und aktualisierte Auflag. Reise Know-How, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-8317-2734-6. (Mit kostenloser Web-App und Faltplänen 1:8.000 und 1:25.000)
    • Annette Krus-Bonazza: Düsseldorf. Michael Müller, Erlangen 2015, ISBN 978-3-95654-039-4. (Stadtführer mit Farbfotos und herausnehmbarer Karte 1:15.000)
    • Landeshauptstadt Düsseldorf (Hrsg.): 125 Jahre Berufsfeuerwehr Düsseldorf. Düsseldorf 1997.
    • Heinz Stolz: Düsseldorf – ein Haus- und Lesebuch. Schwann, Düsseldorf 1959.
    • Rudi vom Endt: Düsseldorf – So wie es war …. Droste Verlag, Düsseldorf 1962, ISBN 3-7700-0075-7, S. 20.
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    Anmerkungen

    1. ergibt sich durch Addition von 68,2 km gemäß dem Geschäftsbericht 2016 der Rheinbahn und 2 km für die Streckenlänge der Verlängerung der Linie 701

    Einzelnachweise

    Abgekürzt zitiert sind:

    KürzelVolltitel
    Becker-HubertiManfred Becker-Huberti (Hrsg.): Düsseldorfer Kirchen – Die katholischen Kirchen im Stadtdekanat Düsseldorf, J. P. Bachem-Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-7616-2219-3.
    DrossFritz Dross: Kleine Düsseldorfer Stadtgeschichte, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2051-7.
    PurparRolf Purpar: Kunststadt Düsseldorf – Objekte und Denkmale im Stadtbild. GrupelloVerlag, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-89978-044-4.
    WentzPaul Ernst Wentz: Architekturführer Düsseldorf. Ein Führer zu 95 ausgewählten Bauten, Droste Verlag, Düsseldorf 1975, ISBN 3-7700-0408-6.
    WeidenhauptHugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X.
    1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
    2. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
    3. Hans Heinrich Blotevogel: Metropolräume und ländliche Räume – eine Solidargemeinschaft? Vortrag am 24. November 2005, Hannover, veröffentlicht in: Niedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie Akademie für Raumforschung und Landesplanung: Leitlinien der niedersächsischen Landesentwicklungspolitik 2005, 3. Fachkongress am 24. November 2005 im Alten Rathaus, Hannover, Tagungsbericht, S. 14. (Memento vom 11. Juli 2007 im Internet Archive)
    4. Hans Heinrich Blotevogel: Die Bedeutung der Metropolregionen in Europa (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 736 kB), siehe insbesondere Chart Metropolfunktionen in Städten (Abbildung aus dem Raumordnungsbericht 2005); Vortrag auf der Fachkonferenz Berlin-Brandenburg in Europa, Berlin, 2. März 2006; abgerufen am 18. Juni 2011.
    5. GaWC-Studie 2010, Düsseldorf dort nach Frankfurt und München als dritte deutsche „world city“ gelistet, in Kategorie „Beta+“ gleichauf mit Hamburg und Berlin, abgerufen am 20. September 2011.
    6. Die großen Fische werden immer größer In: diepresse.com, Die Presse, 24. April 2011, abgerufen am 7. September 2018.
    7. Landeshauptstadt Düsseldorf, Standortprofil Düsseldorf 2008. (PDF; 3 MB).
    8. Immobilien Zeitung: Mehr Räume für die große Modenschau vom 28. August 2008, abgefragt am 1. März 2009 (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)
    9. James Wilson: Banks compete fiercely for corporate clients. In: Financial Times Online. 26. September 2012, abgerufen am 6. Oktober 2012 (kostenpflichtiges Angebot).
    10. Martin Renker: Bankenstandort Nordrhein-Westfalen ist stark – aber nicht ohne Schwächen. In: boersen-zeitung.de, 23. Oktober 2014, abgerufen am 25. Oktober 2014.
    11. Tobias Rafael Finke: Deutschland, deine Finanzplätze. In: die Bank – Zeitschrift für Bankpolitik und Praxis. Nr. 8. Köln August 2016, S. 20 f.
    12. Düsseldorf ist Hauptstadt des Kunsthandels. In: rp-online.de, 13. Dezember 2016, abgerufen am 28. Dezember 2016.
    13. Semiha Ünlü: Düsseldorf beeindruckt als Hochschulstadt. Artikel vom 18. Januar 2014 im Portal rp-online.de, abgerufen am 18. Januar 2014.
    14. Japaner in Düsseldorf. (Memento vom 11. Dezember 2012 im Internet Archive) In: dus.emb-japan.go.jp, Japan Forum, März 2002, S. 1–2.
    15. Andrea Mösgen: Regionalentwicklung in Deutschland und ihre Determinanten. Dissertation Katholische Universität Eichstätt 2007, LIT Verlag Dr. W. Hopf, Berlin 2008, ISBN 978-3-8258-1047-4, S. 281.
    16. Stadt Düsseldorf Geografie.
    17. Düsseldorf Flughafen. WeatherOnline, abgerufen am 12. Februar 2022.
    18. Düsseldorf Flughafen. WeatherOnline, abgerufen am 12. Februar 2022.
    19. Luftreinhalteplan Düsseldorf 2018. (PDF) In der Fassung des Offenlageentwurfs vom 21.08.2018. Bezirksregierung Düsseldorf, abgerufen am 20. September 2018.
    20. Bezirksregierung Düsseldorf: Luftreinhalteplan Düsseldorf 2019. (PDF; 1,8 MB) In: Webseite Bezirksregierung Düsseldorf. Abgerufen am 24. Juli 2019.
    21. Landeshauptstadt Düsseldorf: Stadtbezirke und Stadtteile. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
    22. Stadt Düsseldorf: Amt für Wahlen und Statistik: Stadtbezirk 3.
    23. Stadt Düsseldorf: Amt für Wahlen und Statistik: Bilk.
    24. Stadt Düsseldorf: Amt für Wahlen und Statistik: Stadtbezirk 10.
    25. Stadt Düsseldorf: Amt für Wahlen und Statistik: Stadtteil: 033 Hafen.
    26. Die im Jahr 2012 bei Ausgrabungen nachgewiesene germanische Siedlung im späteren Stadtkern Düsseldorfs belegt zwar, dass hier bereits im 1.–3. Jahrhundert n. Chr. eine Siedlung bestand, doch für die folgenden 700 Jahre fehlen (bislang?) alle Anzeichen einer Besiedlung. Zu den germanischen Funden: Michael Brockerhoff: Germanen lebten an der Düssel, Artikel vom 16. Juli 2012 im Portal RP ONLINE, abgerufen am 17. Juli 2012.
    27. Sönke Lorenz: Kaiserswerth im Mittelalter. Genese, Struktur und Organisation königlicher Herrschaft am Niederrhein. In: Studia humaniora. Band 23. Düsseldorf 1993, S. 48.
    28. Erich Wisplinghoff: Mittelalter und frühe Neuzeit. Von den ersten schriftlichen Nachrichten bis zum Ende des Jülich-Klevischen Erbstreits (ca. 700–1614). In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 1. Schwann/Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X, S. 167 f.
    29. Friedrich Lau: Geschichte der Stadt Düsseldorf – Band 1, Erste Abteilung: Darstellung. Bagel, Düsseldorf, 1921. Nachdruck von 1980, 3. Auflage, S. 5.
    30. Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden der Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter. Erlangen 1863, S. 933.
    31. Dross, S. 17.
    32. Michael Brockerhoff: Erste Stadtmauer entdeckt, Artikel vom 17. Juli 2012 im Portal RP ONLINE, abgerufen am 17. Juli 2012.
    33. Erich Wisplingshoff: Mittelalter und frühe Neuzeit. In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 1. Schwann/Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X, S. 175 ff.
    34. Stadt Düsseldorf Historische Daten.
    35. Wilhelm Jansen: Residenzbildung am Niederrhein und das Schloß zu Düsseldorf. In: Düsseldorfer Jahrbuch, Band 71, Droste, Düsseldorf 2000, ISBN 3-7700-3046-X, S. 19 f.
    36. Dross, S. 23.
    37. Weidenhaupt, S. 46.
    38. Weidenhaupt, S. 45–47.
    39. Else Rümmler: Die Fürstlich Jülische Hochzeit zu Düsseldorf 1585. Das Fest und seine Vorgeschichte. Verlag Hans Marcus, Düsseldorf 1983.
    40. Stadt Düsseldorf Stadtarchiv: Düsseldorf im Wandel der Jahre, S. 4.
    41. Weidenhaupt, S. 244.
    42. Dross, S. 41 ff.
    43. Ulrich Stevens: Düsseldorf als Residenzstadt im 17. und 18. Jahrhundert. In: INSITU. Zeitschrift für Architekturgeschichte 2 (2/2010), S. 217–230.
    44. Dross, S. 45/46.
    45. Dross, S. 41/42.
    46. Dross, S. 43/44.
    47. Dross, S. 49.
    48. Weidenhaupt, S. 59.
    49. Dross, S. 55.
    50. Weidenhaupt, S. 75 ff.
    51. Weidenhaupt, S. 74.
    52. Weidenhaupt, S. 83, 245.
    53. Weidenhaupt, S. 84.
    54. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv: Stadtgeschichte. S. 7.
    55. Weidenhaupt, S. 72 ff.
    56. Dross, S. 68.
    57. Otto Pöggeler: Untergang und Neuananfang am Rhein. In: Gerhard Kurz (Hrsg.): Düsseldorf in der deutschen Geistesgeschichte (1750–1850). Schwann, Düsseldorf 1984, ISBN 3-590-30244-5, S. 22.
    58. Wieland Koenig (Hrsg.): Düsseldorfer Gartenlust. Katalog der gleichnamigen Ausstellung des Stadtmuseums Düsseldorf vom 2. Mai bis zum 11. Oktober 1987, darin: Das neue Düsseldorf – Die Gartenstadt. S. 89 f.
    59. Gesetz-Bulletin des Großherzogthums Berg No. 47: Kaiserliches Decret über die Verschönerung der Stadt Düsseldorf, Art. 3 sowie Plan de la nouvelle gare de Düsseldorf et de ses atours projeté et dessiné par M. F. Weyhe. Inspecteur des jardins royaux à Düsseldorf. In: Wieland Koenig (Hrsg.): Düsseldorfer Gartenlust. S. 116, 118.
    60. Weidenhaupt, S. 90.
    61. Dross, S. 73.
    62. Weidenhaupt, S. 93.
    63. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv: Stadtgeschichte. S. 8.
    64. Zitiert nach: Walter Krämer, Eva Krämer: Lexikon der Städtebeschimpfungen – Boshafte Berichte und Schmähungen von Aachen bis Zürich. S. 151, Eichborn AG, Frankfurt, 2002, ISBN 3-8218-1689-9.
    65. Peter Hüttenberger: Düsseldorf auf dem Wege zur Industrialisierung. In: Gerhard Kurz (Hrsg.): Düsseldorf in der deutschen Geistesgeschichte. Verlag Schwann-Bagel, Düsseldorf 1984, ISBN 3-590-30244-5, S. 371.
    66. Weidenhaupt, S. 104 f.
    67. Dross, S. 75.
    68. Landeshauptstadt Düsseldorf (Hrsg.): 125 Jahre Berufsfeuerwehr Düsseldorf. Düsseldorf 1997, S. 42.
    69. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv: Stadtgeschichte. S. 9.
    70. Weidenhaupt, S. 134.
    71. Stefanie Schäfers: Vom Werkbund zum Vierjahresplan. Die Ausstellung Schaffendes Volk, Düsseldorf 1937. Droste Verlag, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-3045-1 sowie Seite 7 der Ausstellungsgeschichte der Stadt Düsseldorf (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) im Portal schaffendesvolk.sellerie.de, abgerufen am 16. September 2012.
    72. Dross, S. 87.
    73. Jörg Nimmergut: Historische Wertpapiere – Sinnvoll sammeln – garantiert gewinnen, ISBN 3-89441-042-6, S. 144f.
    74. Weidenhaupt, S. 139–142.
    75. Boston stellte in Düsseldorf sein Metropolitan Park System of Greater Boston vor, dessen Konzept der regionalen Verbindung von Grünzügen den Stadtplaner Robert Schmidt stark bei seinen Überlegungen für die Planung im Ruhrgebiet beeinflusst hat. Siehe auch: Ursula von Petz: Städtebau-Ausstellungen in Deutschland 1910–2010. In: disP – The Planning Review. 44, 2012, S. 24, doi:10.1080/02513625.2008.10557015.
    76. Website 1910: Internationale Städtebauausstellung zum Buch von Stefanie Schäfers: Vom Werkbund zum Vierjahresplan. Die Ausstellung Schaffendes Volk, Düsseldorf 1937 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive), abgerufen am 10. Januar 2012.
    77. Weidenhaupt, S. 148.
    78. Website 1912: Städte-Ausstellung Düsseldorf für Rheinland, Westfalen und benachbarte Gebiete zum Buch von Stefanie Schäfers: Vom Werkbund zum Vierjahresplan. Die Ausstellung Schaffendes Volk, Düsseldorf 1937 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive), abgerufen am 10. Januar 2012.
    79. In einem zur Ausstellung ausgelobten Wettbewerb errangen Bruno Schmitz und Otto Blum mit dem Gesamtbebauungsplan für die Stadt Düsseldorf den 1. Preis. Ihre Planung regte den Bau von neun (!) Rheinbrücken im Stadtgebiet Düsseldorfs an, auch der heutigen Rheinkniebrücke. – Vgl. Friedrich Tamms: Von Menschen, Städten und Brücken. Econ Verlag, Düsseldorf 1974, ISBN 3-430-19004-5, S. 63.
    80. Dross, S. 99.
    81. Weidenhaupt, S. 151.
    82. Weidenhaupt, S. 161 ff.
    83. Weidenhaupt, S. 145.
    84. Weidenhaupt, S. 154 f.
    85. Bilder (Memento vom 13. Juli 2011 im Internet Archive) des belgisch besetzten Oberkasseler Brückenkopfes, sowie zu den Kämpfen zwischen Freikorpstruppen und Spartakisten sind veröffentlicht in: EXCELSIOR No:3039 vom 16. März 1919, S. 1.
    86. Weidenhaupt, S. 154–166.
    87. Weidenhaupt, S. 155.
    88. Die großen Kriminalfälle: 21. Fall – Peter Kürten, der Massenmörder von Düsseldorf (1931). Dokumentation auf der Website erichs-kriminalfälle (mit weiteren Quellenhinweisen), abgerufen am 10. August 2013.
    89. Peter Maxwill: Serienmörder Peter Kürten: Der Vampir von Düsseldorf, Dokumentation auf der Website einestages, abgerufen am 10. August 2013.
    90. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion „Entartete Kunst“, Forschungsstelle „Entartete Kunst“, FU Berlin
    91. Novemberpogrom 1938 in Düsseldorf, im Auftrag der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf hg. von Angela Genger und Bastian Fleermann, Klartext-Verlag, Essen 2008.
    92. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv: Stadtgeschichte. S. 13.
    93. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv: Stadtgeschichte. S. 14. (hier Angabe 5863 Zivilisten).
    94. Marcel Lesaar: Luftangriff auf Düsseldorf und Neuss. Books on Demand, Norderstedt, ISBN 978-3-7460-9779-4.
    95. Weidenhaupt, S. 184 (hier Angabe: rund 6000 Zivilpersonen).
    96. Falk-Plan Düsseldorf mit Darstellung aller Teil- und Totalzerstörung, 1. Auflage 1949, Falkverlag Hamburg.
    97. Aufsatz von PHK Klaus-Fr. Dönecke, Polizeipräsidium Düsseldorf, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PDF; 415 kB).
    98. Dross, S. 118.
    99. 60 Jahre Kriegsende. (Nicht mehr online verfügbar.) In: kriegsende.ARD.de. Archiviert vom Original am 28. April 2005; abgerufen am 8. Juni 2014.
    100. Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft e.G.: Unsere Zukunft wächst aus starken Wurzeln. 1898–1998 Hundert Jahre Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft. Düsseldorf, 1998, S. 97.
    101. Kurt Düwell: Operation Marriage – Die britische Geburtshilfe bei der Gründung Nordrhein-Westfalens. Redemanuskript, Düsseldorf, 14. September 2006 (Memento vom 6. Dezember 2012 im Internet Archive) (PDF; 91 kB), abgefragt am 6. Mai 2010.
    102. Weidenhaupt, S. 198.
    103. Weidenhaupt, S. 199.
    104. Hugo Weidenhaupt: Die Stadtgeschichte Düsseldorfs in den 50er Jahren. In: Aus Düsseldorfs Vergangenheit. Aufsätze aus vier Jahrzehnten. Verlag der Goethe-Buchhandlung, Düsseldorf 1988, ISBN 3-924331-17-0, S. 298 f.
    105. Jeschieht dem Westen recht, Artikel vom 12. Januar 1950 im Magazin DER SPIEGEL, abgerufen im Portal spiegel.de am 26. Juli 2012.
    106. Dross, S. 128–132.
    107. Stadt Düsseldorf – Amt für Statistik und Wahlen: Überblick Stadtteile.
    108. Weidenhaupt, S. 212.
    109. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv: Stadtchronik Düsseldorf 1965.
    110. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv: Stadtchronik Düsseldorf 1970.
    111. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv: Stadtchronik Düsseldorf 1971.
    112. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv: Stadtchronik Düsseldorf 1978.
    113. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv: Stadtchronik Düsseldorf 1981.
    114. Dross, S. 140/141.
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    116. Nur-Duesseldorf.de, abgefragt am 31. März 2010 (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)
    117. rp-online.de: Neue Statistik: Stadt hat 383 Millionen Euro Schulden, 29. Mai 2014.
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    147. Becker-Huberti, S. 105.
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    150. Weidenhaupt, S. 44 f.
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    193. Weidenhaupt, S. 246.
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    195. Bachverein Düsseldorf: Geschichte, abgerufen am 2. April 2014.
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    198. Der Verein. Düsseldorfer Jazz-Schmiede, abgerufen am 19. Dezember 2019.
    199. Rüdiger Esch: Electi_city. Elektronische Musik aus Düsseldorf. Suhrkamp Verlag, ISBN 978-3-518-46464-9; Buchbesprechung: Tobias Rapp: Pop-Geschichte der Achtziger: Als Düsseldorf Kulturhauptstadt war. In: Spiegel Online. 8. November 2014, abgerufen am 9. November 2014.
    200. Christian Werthschulte: Götter aus Düsseldorf. Artikel vom 30. Oktober 2015 im Portal deutschlandradiokultur.de, abgerufen am 31. Oktober 2015.
    201. Christopher Hollows: Dusseldorf is up there with Liverpool and Seattle when it comes to inspiration for musos. Artikel vom 7. August 2015 im Portal smh.com (The Sidney Morning Herald), abgerufen am 7. August 2015.
    202. Musikvideo Trans Europe Express, abgerufen am 6. April 2012.
    203. Es klingt so schön am Rhein, Artikel vom 28. Februar 2013 im Portal rp-online.de, abgerufen am 28. Februar 2013.
    204. Ich bin Düsseldorf, Video im Portal YouTube, abgerufen am 28. Februar 2013.
    205. Tobias Budde: Rapper Kollegah landet vor Michael Jackson. Artikel vom 5. Juni 2014 im Portal rp-online.de, abgerufen am 5. Juni 2014.
    206. Arno Gehring: Pausenlos in den Charts – Die Hitfabrik Düsseldorf. Artikel vom 21. Dezember 2014 im Portal express.de, abgerufen am 26. Dezember 2014.
    207. Schiko: Die Geschichte des Hip-Hop in Düsseldorf. Artikel vom 29. Juni 2016 im Portal wz.de, abgerufen am 1. Juli 2016.
    208. Weidenhaupt, S. 60 f.
    209. Weidenhaupt, S. 101.
    210. Informationen zur Geschichte des Museums auf museum-kunst-palast.de, Zugriff am 28. Juni 2008 (Memento vom 22. Oktober 2007 im Internet Archive)
    211. Purpar, S. 46.
    212. Stefan Gronert: Um was und wen es geht – oder: Was heißt „Düsseldorfer Photoschule“? In: Die Düsseldorfer Photoschule. Photographien 1961–2008. Schirmer/Mosel Verlag, München 2009, ISBN 978-3-8296-0291-4, S. 13.
    213. Purpar, S. 500–514.
    214. Purpar, S. 54, 57, 68, 69, 95, 120.
    215. Purpar, S. 63.
    216. Stadt Düsseldorf: Wehrhahnlinie – Die Bahnhöfe, abgefragt am 2. Januar 2011.
    217. Weidenhaupt, S. 243.
    218. Weidenhaupt, S. 233.
    219. Weidenhaupt, S. 236.
    220. Weidenhaupt, S. 31.
    221. Stadt Düsseldorf: Historische Daten.
    222. Oliver Wiegand: Denkmäler in Düsseldorf: Weltkulturerbe: Düsseldorf ist aus dem Rennen. Abgerufen am 10. März 2018.
    223. Die Fahrbahn der Erkrather Straße, sowie jene der Gerresheimer Landstraße ab der Einmündung der Erkrather Straße nach Südosten hin, liegen bereits auf Erkrather Gebiet; der Gehweg an der Westseite dieser beiden Straßen abschnittsweise. Diese beiden Straßen(abschnitte) gehören zur Kreisstraße 7 des Kreises Mettmann. Siehe: Ausschnitt aus der Digitalen Topographischen Karte in TIM-online der Bezirksregierung Köln, basierend auf Geobasisdaten Land NRW, aufgerufen und empfangen am 11. März 2016 (deutsch, XHTML).
    224. Pfarrgemeinde St. Lambertus.
    225. Becker-Huberti, S. 10.
    226. Weidenhaupt, S. 31 f.
    227. Weidenhaupt, S. 54.
    228. Weidenhaupt, S. 16.
    229. Becker-Huberti, S. 97 f.
    230. Weidenhaupt, S. 20.
    231. Becker-Huberti, S. 10–12.
    232. Becker-Huberti, S. 124 ff.
    233. Becker-Huberti, S. 77 ff.
    234. Becker-Huberti, S. 21 f.
    235. Wentz, Objekt Nr. 77.
    236. Website des Pfarrgemeinderates St. Peter in Düsseldorf (Memento vom 24. Januar 2008 im Internet Archive)
    237. Becker-Huberti, S. 49, 39, 27, 11, 18, 22, 24 und 59.
    238. Becker-Huberti, S. 2, 8.
    239. Becker-Huberti, S. 3, 25, 30 und 14.
    240. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv Rochuskirche.
    241. Wentz, Objekt Nr. 57.
    242. Weidenhaupt, S. 26.
    243. Purpar, S. 31.
    244. Wentz, Objekt Nr. 6.
    245. Düsseldorf. In: Structurae, abgerufen am 30. Dezember 2011.
    246. Wentz, Objekt Nr. 28.
    247. Wentz, Objekt Nr. 4.
    248. Wentz, Objekte Nr. 29 bis 32.
    249. Purpar, S. 100.
    250. Eisenbahn-Revue International. Grosses ESTW für Düsseldorf. Nr. 2/2019, 2019, ISSN 1421-2811, S. 60.
    251. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv: Stadtgeschichte. S. 16.
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