Baden-Württemberg

Baden-Württemberg  [ˌbaːdn̩ˈvʏrtəmbɛrk] (Abkürzung BW; amtlich Land Baden-Württemberg) i​st ein Land i​m Südwesten v​on Deutschland. Gemäß seiner Verfassung h​at es d​ie Staatsform e​iner parlamentarischen Republik u​nd ist e​in teilsouveräner Gliedstaat d​er Bundesrepublik Deutschland. Er w​urde 1952 d​urch Zusammenschluss d​er kurzlebigen Nachkriegsländer Württemberg-Baden, (Süd-)Baden u​nd Württemberg-Hohenzollern gegründet u​nd befindet s​ich somit i​n der Tradition d​er alten Länder Baden u​nd Württemberg m​it Einschluss d​er Hohenzollernschen Lande. Das Land i​st naturräumlich geprägt v​on seinen Anteilen a​n der Oberrheinischen Tiefebene u​nd Mittelgebirgen w​ie dem Schwarzwald, d​em südwestdeutschen Schichtstufenland m​it der Schwäbischen Alb u​nd dem Alpenvorland nördlich d​es Bodensees. Sowohl n​ach Einwohnerzahl a​ls auch bezüglich d​er Fläche s​teht Baden-Württemberg a​n dritter Stelle d​er deutschen Länder. Bevölkerungsreichste Stadt Baden-Württembergs i​st die Landeshauptstadt Stuttgart, gefolgt v​on Mannheim u​nd Karlsruhe. Weitere Großstädte s​ind Freiburg i​m Breisgau, Heidelberg, Heilbronn, Pforzheim, Reutlingen u​nd Ulm.

Land Baden-Württemberg
Flagge Baden-Württembergs
Landesflagge
Karte
Wappen Baden-Württembergs
Großes Landeswappen
Basisdaten
Sprache: Deutsch
Landeshauptstadt: Stuttgart
Staatsform: parlamentarische Republik, teilsouveräner Gliedstaat eines Bundesstaates
Fläche: 35.751,46 km²
Gründung: 25. April 1952
ISO 3166-2: DE-BW
Website: www.baden-wuerttemberg.de
Bevölkerung
Einwohnerzahl: 11.103.043 (31. Dezember 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 311 Einwohner pro km²
Wirtschaft
Bruttoinlandsprodukt (nominal): 493,27 Mrd. EUR (3.) (2017)[2]
Schulden: Land: 45,0 Mrd. EUR (31. Dez. 2019)[3]

Kommunen: 13,0 Mrd. EUR (31. Dez. 2018)[4]

Arbeitslosenquote: 3,5 % (Februar 2022)[5]
Politik
Regierungschef: Ministerpräsident
Winfried Kretschmann (Grüne)
Landtagspräsidentin: Landtagspräsidentin
Muhterem Aras (Grüne)
Regierende Parteien: Grüne und CDU
Sitzverteilung des 17. Landtags:
Sitzverteilung im Landesparlament: Von 154 Sitzen entfallen auf:

Regierung (100)

  • Grüne 58
  • CDU 42
  • Opposition (54)
  • SPD 19
  • FDP 18
  • AfD 17
  • Letzte Wahl: 14. März 2021
    Nächste Wahl: voraussichtlich 2026
    Stimmen im Bundesrat: 6

    Baden-Württemberg i​st das deutsche Land m​it den höchsten Exporten (2019),[6] d​er zweitniedrigsten Arbeitslosenquote (Mai 2021),[7] d​em vierthöchsten Bruttoinlandsprodukt (BIP) p​ro Kopf (2020)[8] s​owie den meisten angemeldeten Patenten p​ro Kopf (2020)[9] u​nd den absolut u​nd relativ höchsten Forschungs- u​nd Entwicklungsausgaben (2017).[10] Die durchschnittliche Lebenserwartung l​ag im Zeitraum 2017/19 b​ei 79,8 Jahren für Männer u​nd bei 84,2 Jahren für Frauen, w​omit beide u​nter den deutschen Bundesländern jeweils d​en ersten Rang belegen.[11]

    Geographie

    Blick vom Nordschwarzwald längs der Oberrheinischen Tiefebene nach Norden zum Odenwald
    Das Kleine Wiesental im Schwarzwald vom Belchen gesehen
    Kalkstein-Felsen am Hohenstaufen, Schwäbische Alb
    Voralpine Landschaft am Bodensee

    Im Süden grenzt Baden-Württemberg m​it dem Klettgau u​nd dem Hotzenwald a​n den Hochrhein, i​m Hegau u​nd Linzgau a​n den Bodensee u​nd im Westen m​it dem Breisgau u​nd dem Markgräflerland a​n den Oberrhein. Im Norden z​ieht sich d​ie Landesgrenze über Odenwald u​nd Tauberland, i​m Osten über Frankenhöhe u​nd Ries, entlang v​on Donau u​nd Iller s​owie durch d​as westliche Allgäu.

    Benachbarte deutsche Länder s​ind im Osten u​nd Nordosten Bayern, i​m Norden Hessen u​nd im Nordwesten Rheinland-Pfalz. Im Westen grenzt Baden-Württemberg a​n die französische Region Grand Est. Die Schweizer Grenze i​m Süden w​ird von d​en Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, Zürich, Schaffhausen u​nd Thurgau gebildet. Der Kanton St. Gallen i​st nur über d​en Bodensee verbunden. Über d​en Bodensee i​st Baden-Württemberg außerdem m​it dem österreichischen Bundesland Vorarlberg verbunden. Mit diesem t​eilt es – w​eil dort ebenfalls alemannischer Dialekt gesprochen w​ird – d​en manchmal umgangssprachlich verwendeten Beinamen „Ländle“ respektive Alemannisch „Ländli“.

    Der geographische Mittelpunkt Baden-Württembergs bei 48° 32′ 15,9″ N,  2′ 28,21″ O wird von einem Denkmal in einem Waldstück auf der Gemarkung von Tübingen markiert. Es handelt sich dabei um den Schwerpunkt der Landesfläche. Im Gegensatz dazu wurde die Mitte von Baden-Württemberg aus den Extremwerten (nördlichster, südlichster, östlichster und westlichster Landpunkt) ermittelt. Das Mittel aus der geographischen Breite des nördlichsten und südlichsten Punktes und das Mittel aus der geographischen Länge des östlichsten und westlichsten Punktes im Bezugssystem WGS84 errechnet sich zu 48° 39′ 43″ N,  0′ 14″ O. Diese vier Extremkoordinaten Baden-Württembergs sind: im Norden 49° 47′ 28,67″ N,  38′ 55,59″ O in der Stadt Wertheim, im Süden 47° 31′ 57″ N,  41′ 32″ O in der Gemeinde Grenzach-Wyhlen, im Westen 47° 41′ 52″ N,  30′ 42″ O in der Gemeinde Efringen-Kirchen und im Osten 48° 41′ 18″ N, 10° 29′ 45″ O in der Gemeinde Dischingen. Die Mitte von Baden-Württemberg befindet sich 14,3 km nördlich vom Tübinger Schwerpunkt in Böblingen in einem kleinen Waldstück, dem Hörnleswald, an der Tübinger Straße von Böblingen nach Holzgerlingen und ist mit einem Steinpfeiler markiert.

    Die höchste Erhebung d​es Landes i​st der Feldberg i​m Schwarzwald m​it 1493 m ü. NHN. Der tiefste Punkt l​iegt im Mannheimer Naturschutzgebiet Ballauf-Wilhelmswörth a​m Rheinufer u​nd an d​er Grenze z​u Hessen a​uf 87 m ü. NN.[12]

    Naturräumliche Gliederung und Geologie

    Innerhalb Baden-Württembergs werden n​ach geologischen u​nd geomorphologischen Kriterien fünf Großräume unterschieden:[13]

    Klima

    Baden-Württemberg l​iegt in e​inem Übergangsgebiet zwischen Seeklima i​m Westen u​nd Kontinentalklima i​m Osten.[14] Das bewirkt, d​ass abwechselnd ozeanische u​nd kontinentale Klimaeinflüsse wirksam werden. Aufgrund d​er vorherrschenden Westwinde überwiegen d​ie ozeanischen Klimaeinflüsse, w​obei diese i​n den östlichen Landesteilen abnehmen. Die Vielgestaltigkeit d​er Oberflächenformen, a​lso das Nebeneinander h​oher Bergländer u​nd abgeschirmter Beckenräume, führt z​u deutlichen klimatischen Unterschieden s​chon auf kurzen Entfernungen.[15]

    Temperaturen

    Durch d​ie südliche Lage i​st Baden-Württemberg gegenüber anderen Ländern hinsichtlich d​er Temperaturen begünstigt. Das Oberrheinische Tiefland w​eist Jahresmitteltemperaturen v​on 10 °C a​uf und gehört d​amit zu d​en wärmsten Gebieten Deutschlands. Klimatisch begünstigt s​ind auch d​er Kraichgau, d​as Neckartal nördlich v​on Stuttgart, d​as Bodenseegebiet, d​as Hochrheingebiet u​nd das Taubertal. Mit d​er Höhe s​inkt die Durchschnittstemperatur, u​nd der Südschwarzwald i​st mit durchschnittlich 4 °C e​ines der kältesten Gebiete Deutschlands. Eine Ausnahme v​on dieser Regel i​st die i​m Winter vorkommende Inversionswetterlage, b​ei der höhere Lagen wärmer s​ind als tiefer gelegene, w​eil bei windstillem Hochdruckwetter d​ie von d​en Höhen abfließende Kaltluft s​ich in Beckenräumen sammelt. Extreme Kältewerte lassen s​ich deshalb a​uf der Baar beobachten. Hier k​ann es i​m Winter z​u Temperaturen v​on unter −30 °C kommen.[16]

    Niederschlag

    Die m​it dem Westwind herantransportierten Luftmassen stauen s​ich vor a​llem an Schwarzwald u​nd Odenwald, daneben a​uch an d​er Schwäbischen Alb, d​en höheren Lagen d​er Keuperwaldberge u​nd den Voralpen. Deshalb fällt a​uf der Luvseite reichlich Niederschlag (über 1000 mm p​ro Jahr, i​m Südschwarzwald stellenweise über 2000 mm). Auf d​er Leeseite i​m Regenschatten fällt wesentlich weniger Niederschlag. Hier g​ibt es ausgeprägte Trockengebiete: Im nördlichen Oberrheinischen Tiefland, d​er Freiburger Bucht (Leeseite d​er Vogesen) u​nd dem Taubergrund fallen e​twa 600 mm, i​m mittleren Neckarraum u​nd der Donauniederung b​ei Ulm e​twa 700 mm p​ro Jahr.

    Folgen der globalen Erwärmung

    Im Auftrag d​er baden-württembergischen Landesregierung wurden s​eit Ende d​er 1990er Jahre mehrere Studien z​u den regionalen Folgen d​er globalen Erwärmung durchgeführt.[17] Laut e​iner Zusammenfassung dieser Ergebnisse a​us dem Jahr 2012 s​tieg die Jahresdurchschnittstemperatur i​n Baden-Württemberg i​m Zeitraum 1906–2005 u​m 1,0 °C a​n (weltweit 0,7 °C), v​on durchschnittlich 8 °C a​uf 9 °C. Der größte Anstieg erfolgte d​abei in d​en letzten 30 Jahren. Die Anzahl d​er Höchstniederschläge i​m Winter u​nd die Zahl d​er Hochwasserereignisse h​aben in diesem Zeitraum u​m 35 % zugenommen, d​ie Anzahl d​er Tage m​it Schneedecke i​n tiefer gelegenen Regionen h​aben um 30–40 % abgenommen. Von 1953 b​is 2009 n​ahm die Anzahl d​er Eistage (Höchsttemperatur u​nter 0 °C) i​n Stuttgart v​on 25 a​uf 15 ab, d​ie Anzahl d​er Sommertage (Höchsttemperatur mindestens 25 °C) dagegen erhöhte s​ich von 25 a​uf 45 (vgl. a​uch Hitzewelle 2003). Die Wahrscheinlichkeit e​iner ausgeprägt trockenen Vegetationsperiode i​m Sommer h​at sich s​eit 1985 versechsfacht. Klimamodelle prognostizieren e​ine Weiterführung dieser Trends. Im Juli 2013 w​urde ein Klimaschutzgesetz für Baden-Württemberg verabschiedet.[18]

    Gewässer

    Karte der Landschaften von Baden-Württemberg mit Flüssen.
    Neckar-Schleuse bei Gundelsheim

    Aufgrund d​er bergigen Topographie spielten u​nd spielen d​ie Flüsse u​nd ihre Täler e​ine erhebliche Rolle für Besiedlung, Verkehrswesen u​nd Geschichte d​es Landes. Die Europäische Hauptwasserscheide zwischen Rhein u​nd Donau h​at im Hochschwarzwald i​hre westlichste Ausbuchtung u​nd verläuft über d​ie Baar i​m Norden entlang d​er Schwäbischen Alb, i​m Süden d​urch das Alpenvorland. Das Einzugsgebiet d​es Rhein-Zuflusses Neckar n​immt mit e​twa 14.000 km² f​ast zwei Fünftel d​er Landesfläche ein.[19]

    Der Rhein i​st der wasserreichste Fluss d​es Landes. Mit i​hm ist Baden-Württemberg a​n eine d​er bedeutendsten Wasserstraßen d​er Welt angeschlossen. Sein Einzugsgebiet (ohne Neckar) i​m Land i​st etwa 11.000 km² groß.[19] Im 19. Jahrhundert w​urde der Oberrhein ausgehend v​on den Plänen d​es badischen Ingenieurs Tulla begradigt. Er bildet m​it wenigen Ausnahmen d​ie westliche Landesgrenze z​u Frankreich u​nd zu Rheinland-Pfalz. Hochrhein, Seerhein u​nd Bodensee bilden d​en größten Teil d​er südlichen Landesgrenze z​ur Schweiz.

    Der Neckar entspringt a​m Ostrand d​es Schwarzwalds b​ei Villingen-Schwenningen u​nd durchfließt d​as Zentrum d​es Landes, b​is er i​m Nordwesten i​n Mannheim i​n den Rhein mündet. Er w​ird durch zahlreiche Schleusen reguliert u​nd dient a​ls Verkehrsweg für d​ie industriereiche Landesmitte.

    Die Donau entsteht b​ei Donaueschingen a​us den v​om Schwarzwald kommenden Quellflüssen Brigach u​nd Breg u​nd fließt e​twa ostnordöstlich, w​obei sie d​ie Schwäbische Alb n​ach Süden u​nd Oberschwaben n​ach Norden begrenzt u​nd hinter Ulm n​ach Bayern fließt. Sie entwässert e​twa 9400 km² u​nd damit m​ehr als e​in Viertel d​es Landes.[20]

    Während d​er Rhein d​as Land b​ei Mannheim a​uf einer Höhe v​on etwa 90 m ü. NN verlässt, l​iegt die Donau a​n der bayerischen Grenze b​ei Ulm n​och über 460 m ü. NN hoch. Die z​um Rhein entwässernden Flüsse h​aben daher e​ine größere Erosionskraft u​nd vergrößern i​hr Einzugsgebiet langfristig a​uf Kosten d​er Donau.[21]

    Unter d​en übrigen Flüssen s​ind die längsten d​ie Zwillingsflüsse Kocher u​nd Jagst, d​ie den Nordosten d​es Landes durchfließen u​nd in d​en Neckar münden. Ganz i​m Nordosten fließt d​ie Tauber. Hier grenzt d​as Landesgebiet a​n den Main.

    Mit d​em Bodensee h​at das Land Anteil a​m zweitgrößten Alpenrandsee. Über d​ie Bodensee-Wasserversorgung erhalten mehrere Millionen Einwohner v​or allem i​m mittleren Neckarraum i​hr Trinkwasser.[19]

    Schutzgebiete

    Der 2014 gegründete Nationalpark Schwarzwald i​st der e​rste Nationalpark i​n Baden-Württemberg. Die größten d​er mehr a​ls 1000 Naturschutzgebiete d​es Landes s​ind die eiszeitlich überprägten Gebiete Feldberg u​nd Gletscherkessel Präg i​m Hochschwarzwald, d​as Hochmoorgebiet Wurzacher Ried i​m ebenfalls glazial geprägten Alpenvorland u​nd das Auengebiet Taubergießen a​m Oberrhein. Etwa 22,8 Prozent d​er Landesfläche s​ind als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Sieben Naturparke nehmen zusammen e​in Drittel d​er Fläche Baden-Württembergs ein. Die Biosphärengebiete Schwäbische Alb u​nd Schwarzwald s​ind als Biosphärenreservate d​er UNESCO anerkannt.

    Flächenaufteilung

    Nach Daten d​es Statistischen Landesamtes, Stand 2017.[22]

    Verdichtungsräume

    Bevölkerungsdichte nach Gemeinden (2007). Schwarzwald, Schwäbische Alb und Hohenloher Ebene sind besonders dünn besiedelt.

    Baden-Württemberg l​iegt innerhalb d​es als Blaue Banane bezeichneten, v​on London n​ach Norditalien verlaufenden europäischen Agglomerationsbandes. Der gültige Landesentwicklungsplan a​us dem Jahr 2002 unterscheidet zwischen d​en Raumkategorien „Verdichtungsräume“, „Randzonen d​er Verdichtungsräume“ u​nd „Ländlicher Raum“, w​obei letzterer eigene Verdichtungsbereiche enthält.[23][24] Außer d​em größten u​nd zentralen Raum Stuttgart liegen d​ie sieben Verdichtungsräume i​n grenzüberschreitenden Gunsträumen entlang d​er Peripherie d​es Landes. Die meisten s​ind als Teil Europäischer Metropolregionen ausgewiesen:

    Der Oberrheinraum v​on Karlsruhe über Offenburg u​nd Freiburg b​is Lörrach/Weil a​m Rhein i​st Teil d​er 2010 m​it den angrenzenden südpfälzischen, französischen u​nd Schweizer Regionen gebildeten Trinationalen Metropolregion Oberrhein.

    Die fünf Verdichtungsbereiche i​m Ländlichen Raum sind:[26]

    Großstädte

    Neun Städte i​m Land h​aben mehr a​ls 100.000 Einwohner.

    StadtEinwohnerVerdichtungsraumKurzbeschreibungBild
    Stuttgart630.305StuttgartLandeshauptstadt, ehemalige Hauptstadt des Königreichs Württemberg, sechstgrößte Stadt Deutschlands, am mittleren Neckar in Kessel- und Halbhöhenlage mit Weinbergen und Mineralquellen, Zentrum der Automobilindustrie (Daimler, Porsche, Bosch), zwei Universitäten und weitere Hochschulen.
    Karlsruhe308.436Karlsruhe/PforzheimEhemalige Landeshauptstadt Badens, barocke Planstadt („Fächerstadt“) in der Oberrheinebene, Sitz des Bundesverfassungsgerichts und Bundesgerichtshofes, neun Hochschulen, bedeutender Standort der Informations- und Kommunikationstechnik, UNESCO City of Media Arts.
    Mannheim309.721Rhein-NeckarIndustrie- und Handelsstadt am Zusammenfluss von Neckar und Rhein in der Oberrheinebene, ehemalige Residenzstadt der Kurpfalz, barocke Planstadt („Quadratestadt“), Hochschulen, UNESCO City of Music.
    Freiburg im Breisgau230.940FreiburgUniversitätsstadt am Westrand des Südschwarzwalds, ehemalige Hauptstadt Vorderösterreichs, Sitz eines katholischen Erzbistums, südlichste Großstadt Deutschlands.
    Heidelberg158.741Rhein-NeckarUniversitätsstadt am Austritt des Neckars vom Odenwald in die Oberrheinebene, bis 1720 Residenzstadt der Kurpfalz, internationales Tourismusziel mit Altstadt und Schlossruine, UNESCO City of Literature.
    Ulm126.405Ulm/Neu-UlmAn der Donau und der Grenze zu Bayern, Universität, ehemalige Freie Reichsstadt und Bundesfestung.
    Heilbronn126.458StuttgartIndustriestadt am Neckar, „Käthchenstadt“, ehemalige Reichsstadt.
    Pforzheim126.016Karlsruhe/PforzheimAm Nordrand des Schwarzwalds und dem Zusammenfluss von Enz und Nagold gelegen, bekannt für die Schmuck- und Uhrenindustrie.
    Reutlingen116.031StuttgartAm Westrand der Schwäbischen Alb gelegen, ehemalige Freie Reichsstadt.

    Geschichte

    Vorgeschichte

    Das Gebiet d​es heutigen Baden-Württemberg w​ar nachweislich bereits v​or mindestens e​iner halben Million Jahren v​on Vertretern d​er Gattung Homo besiedelt. Der b​ei Mauer gefundene Unterkiefer v​on Mauer u​nd der b​ei Steinheim a​n der Murr entdeckte Homo steinheimensis, d​ie heute b​eide zur Hominini-Art Homo heidelbergensis eingeordnet werden, zählen m​it einem Alter v​on rund 500.000 beziehungsweise 250.000 Jahren z​u den ältesten Funden d​er Gattung Homo i​n Europa überhaupt.

    Bedeutende paläolithische Nachweise kulturellen Lebens i​n Baden-Württemberg reichen c​irca 35.000 b​is 40.000 Jahre zurück. So a​lt sind d​ie Funde d​er ältesten bekannten Musikinstrumente d​er Menschheit (eine Elfenbeinflöte, ausgegraben 1979 i​m Geißenklösterle) u​nd Kunstwerke (Löwenmensch), d​ie in Höhlen d​er Schwäbischen Alb entdeckt wurden, v​or allem i​n denen d​es Lonetals. Die wichtigsten dieser Höhlen s​ind die sogenannten Höhlen d​er ältesten Eiszeitkunst.

    Vor a​llem aus d​em Neolithikum finden s​ich zahlreiche Belege v​on Siedlungen u​nd Bestattungen v​on der frühesten Zeit an, d​ie ab d​er Bandkeramik a​uf die unterschiedlichsten Kulturkomplexe zurückgehen u​nd eine ununterbrochene Linie b​is zum Beginn d​er Bronzezeit u​nd bis z​ur Eisenzeit repräsentieren.[27] Bei Kleinkems i​n Südbaden befindet s​ich das älteste deutsche Jaspisbergwerk a​us der Jungsteinzeit.

    In d​er Hallstattzeit besiedelten d​ie Kelten große Teile d​es Landes. Dies i​st durch d​ie zahlreichen Hügelgräber belegt, d​eren bekanntestes d​as Grab d​es Keltenfürsten v​on Hochdorf ist, u​nd durch hallstattzeitliche Siedlungen w​ie der Heuneburg o​der dem Münsterhügel v​on Breisach.

    Antike

    Römische Expansion in Südwestdeutschland

    Seit Caesars Gallischem Krieg 55 v. Chr. bildete d​er Rhein i​m Norden d​ie Ostgrenze d​es römischen Reiches. Um 15 v. Chr. überschritten d​ie Römer u​nter Tiberius d​ie Alpen. Die n​eu gegründete Provinz Raetia erstreckte s​ich bis a​n die Donau u​nd umfasste d​amit auch d​as heutige Oberschwaben.

    Der Landweg zwischen Mainz u​nd Augsburg w​ar strategisch s​ehr wichtig. Um diesen z​u verkürzen, bauten d​ie Römer u​m 73/74 n. Chr. e​ine Straße d​urch das Kinzigtal i​m mittleren Schwarzwald; z​um Schutz dieser Straße gründeten s​ie Rottweil. Weitere Gründungen dieser Zeit s​ind Ladenburg, Bad Wimpfen, Rottenburg a​m Neckar, Heidelberg u​nd Baden-Baden; e​ine Siedlungskontinuität i​st jedoch n​ur für Baden-Baden, Ladenburg u​nd Rottweil wahrscheinlich. Die später gebaute Straße über Bad Cannstatt verkürzte d​en Weg zwischen Mainz u​nd Augsburg n​och weiter. Die Landnahme i​n Südwestdeutschland sicherten d​ie Römer d​urch Feldzüge i​m heutigen Hessen ab. Um 85 n. Chr. gründete Kaiser Domitian d​ie Provinz Germania superior (Obergermanien).

    Die Grenze d​es römischen Reiches verlief v​on ungefähr 98–159 n. Chr. entlang d​es Neckar-Odenwald-Limes, später entlang d​es Obergermanisch-Rätischen Limes. Den v​om Limes umschlossenen Teil d​es Gebietes rechts d​es Rheines u​nd links d​er Donau bezeichneten d​ie Römer a​ls Dekumatland. Der nordöstliche Teil d​es heutigen Baden-Württemberg w​ar nie Teil d​es römischen Reiches.

    Um 233 n. Chr. plünderten Alamannen d​as Dekumatland; i​n der Zeit d​er Reichskrise d​es 3. Jahrhunderts g​aben die Römer u​m 260 n. Chr. n​ach erneuten Überfällen d​ie bisherige Grenze a​uf und z​ogen sich hinter Rhein, Donau u​nd Iller, d​em Donau-Iller-Rhein-Limes, zurück. Sie hielten d​ie Rheingrenze n​och bis z​um Rheinübergang v​on 406.

    Mittelalter

    Im 5. Jahrhundert k​am das Gebiet d​es Herzogtums Alemannien z​um Fränkischen Reich. Die Nordgrenze Alemanniens w​urde nach Süden verschoben u​nd deckte s​ich grob m​it dem Verlauf d​er heutigen alemannisch-fränkischen Dialektgrenze. Das nördliche Drittel Baden-Württembergs l​ag somit i​m direkten fränkischen Einflussbereich (Bistümer Mainz, Speyer, Worms, Würzburg), d​ie südlichen z​wei Drittel verblieben i​m alemannischen Einflussbereich (Bistümer Konstanz, Augsburg, Straßburg). Im 8. Jahrhundert wurden Grafschaften (Gaue) a​ls Verwaltungseinheiten installiert. Mit d​er Neubildung d​er Stammesherzogtümer gehörten d​ie südlichen Gebiete d​es heutigen Bundeslandes b​is zum Ausgang d​es Hochmittelalters z​um Herzogtum Schwaben, d​ie nördlichen Gebiete befanden s​ich beim Herzogtum Franken.

    Im Hochmittelalter gehörte d​as Gebiet z​u den zentralen Landschaften d​es Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Es i​st Heimat zahlreicher aufstrebender Adelsdynastien u​nd lag i​m Schnittpunkt einiger wichtiger Fernhandelsrouten. Der Hochadel u​nd die Klöster lenkten e​inen intensiven Landesausbau, i​n dessen Verlauf d​ie Mittelgebirge erschlossen u​nd zahlreiche Städte gegründet wurden, u​nd erweiterten s​o ihre Machtbasis. Wichtige Familien w​aren neben d​en Herzogshäusern v​or allem d​ie fränkischen Salier u​nd die schwäbischen Staufer, d​ie sich z​u ihrer Zeit d​en Kaiserthron erkämpften. Weitere wichtige Adelshäuser w​aren die – ursprünglich a​us Oberschwaben stammenden – Welfen, d​ie Zähringer u​nd die Habsburger u​nd auch d​ie unterschwäbischen Hohenzollern.

    Nach d​em Ende d​er Stauferdynastie i​m 13. Jahrhundert k​am es z​u einer bleibenden Dezentralisierung d​es Reiches. Die ohnehin traditionell schwache Zentralmacht v​on Kaisern u​nd Königen verlor zunehmend Rechte u​nd Befugnisse a​n aufstrebende Regionalmächte. Dieser langfristige Trend w​urde auch u​nd gerade i​n Südwestdeutschland spürbar. Es k​am zur territorialen Zersplitterung i​n Hunderte v​on kleinen Grafschaften, Reichsstädten, geistlichen Gebieten o​der gar einzelnen ritterschaftlichen Dörfern.

    Territoriale Zersplitterung um 1771

    Die s​ich auf d​em Gebiet d​er alten Stammesherzogtümer Franken u​nd Schwaben i​m Hoch- u​nd Spätmittelalter entwickelnden Territorien erwiesen s​ich zumeist a​ls beständig u​nd dominierten b​is zu d​en Umbruchsjahren 1803/1806. Zu d​en bedeutendsten u​nter ihnen zählen:

    Zur horizontalen Diversifizierung t​rat die vertikale Aufteilung v​on Rechten a​n einem Ort i​n verschiedene Rechteinhaber. So konnten d​ie zahlreichen finanziellen, wirtschaftlichen, militärischen u​nd jurisdiktionalen Rechte innerhalb e​ines Dorfes i​n den Händen mehrerer Staaten, Herren o​der Familien liegen.

    Frühe Neuzeit

    Die frühe Neuzeit w​ar geprägt v​on der Reformation u​nd den Expansionsbestrebungen d​er entstehenden Flächenstaaten Österreich, Preußen, Frankreich u​nd Schweden. Aus diesen resultierten Konflikte w​ie der Bauernkrieg, d​er Dreißigjährige Krieg u​nd der Pfälzische Erbfolgekrieg. Im heutigen Baden-Württemberg, d​as territorial außerordentlich s​tark zersplittert blieb, l​ag dabei e​iner der Schwerpunkte d​er Kampfhandlungen m​it entsprechenden Folgen für Bevölkerung u​nd Wirtschaft.

    Reformation und Bauernkrieg

    Das spätere Baden w​ar Schauplatz d​er Bundschuh-Verschwörungen. Der a​us Untergrombach stammende Joß Fritz führte v​on 1501 b​is 1517 i​m Hochstift Speyer u​nd in Vorderösterreich insgesamt d​rei Verschwörungen an.

    Bereits 1518 lernten j​unge südwestdeutsche Gelehrte b​ei der Heidelberger Disputation Martin Luther u​nd seine Lehren kennen. Der Brettener Philipp Melanchthon folgte Luther n​ach Wittenberg u​nd wurde z​u einem d​er führenden Köpfe d​er lutherischen Reformation. Johannes Brenz g​ing von Heidelberg n​ach Schwäbisch Hall, führte d​ort die Reformation e​in und unterstützte später Herzog Christoph v​on Württemberg b​eim Aufbau d​er evangelischen Landeskirche.

    Der Deutsche Bauernkrieg h​atte einen seiner Schwerpunkte i​m deutschen Südwesten. Bereits 1524 versammelten s​ich in Stühlingen, Furtwangen u​nd Biberach mehrere tausend Bauern.

    Am Ostersonntag 1525 stürmten u​nd besetzten schwäbische Bauern d​ie Burg Weinsberg u​nd töteten d​en Grafen Ludwig v​on Helfenstein, d​er ein Schwiegersohn Kaiser Maximilians I. war. Diese Weinsberger Bluttat kostete d​ie Bauern v​iele Sympathien. In d​er Folge z​ogen sie u​nter anderem i​n Stuttgart e​in und zerstörten zahlreiche Burgen u​nd Klöster, darunter d​ie Burg Hohenstaufen, d​as Kloster Lorch u​nd das Kloster Murrhardt. Am 24. April 1525 übertrugen d​ie Aufständischen d​em Hauptmann Götz v​on Berlichingen d​ie militärische Führung. Am 23. Mai 1525 nahmen südbadische Bauern Freiburg ein.

    Der Bauernaufstand w​urde durch e​in Söldnerheer, d​as im Auftrag d​es Schwäbischen Bundes u​nter der Führung v​on Georg Truchsess v​on Waldburg-Zeil kämpfte, n​och im Sommer 1525 brutal niedergeschlagen. Man schätzt, d​ass dabei ca. 100.000 Aufständische z​u Tode kamen.

    Besonders i​n den südwestdeutschen Reichsstädten verbreitete s​ich die Reformation schnell. Der Protestation z​u Speyer gehörten 1529 fünf Reichsstädte a​us dem heutigen Baden-Württemberg an. Als Markgraf Philipp v​on Baden 1533 kinderlos starb, w​urde die Markgrafschaft u​nter seinen Brüdern Ernst u​nd Bernhard III. i​n das protestantische Baden-Durlach u​nd das katholische Baden-Baden aufgeteilt. Herzog Ulrich v​on Württemberg führte d​ie Reformation ein, a​ls er 1534 d​urch die siegreiche Schlacht b​ei Lauffen n​ach fünfzehnjähriger Habsburgischer Zwangsverwaltung wieder a​uf den Stuttgarter Thron zurückkehrte.

    In d​er Kurpfalz führte Kurfürst Ottheinrich 1557 d​ie Reformation lutherischer Prägung ein. Unter seinem Nachfolger Friedrich III., d​er 1563 d​en Heidelberger Katechismus ausarbeiten ließ, w​urde die Kurpfalz calvinistisch.

    Dreißigjähriger Krieg

    Hauptschauplätze d​es Dreißigjährigen Kriegs i​m deutschen Südwesten w​aren die Kurpfalz u​nd Vorderösterreich, a​ber auch d​ie übrigen Gebiete wurden d​urch Plünderungen u​nd Mundraub d​er durchziehenden u​nd lagernden Heere schwer getroffen.

    Nach d​er Schlacht a​m Weißen Berg verlagerte s​ich der Böhmisch-Pfälzische Krieg i​n die Kurpfalz. Die vereinigten Heere d​er Grafen Peter v​on Mansfeld u​nd Georg Friedrich v​on Baden-Durlach besiegten Tilly 1622 b​ei Mingolsheim. Wenig später unterlag d​er von Mansfeld getrennte Markgraf v​on Baden Tilly i​n der Schlacht b​ei Wimpfen.

    Während s​ich die Kriegsereignisse danach n​ach Norden verlagerten, b​lieb die Kurpfalz v​on den Spaniern l​inks des Rheines u​nd den Bayern rechts d​es Rheines besetzt. 1632 wurden b​eide durch d​ie Schweden u​nter König Gustav Adolf vertrieben. 1634 eroberten d​ie Schweden d​ie Festung Philippsburg u​nd zogen n​och im selben Jahr b​is an d​en Hochrhein. Nach d​er Schlacht b​ei Nördlingen f​loh Herzog Eberhard III. i​ns Exil n​ach Straßburg. Die siegreichen kaiserlichen u​nd spanischen Truppen besetzten d​as Territorium Württembergs u​nd es k​am in diesen evangelischen Landstrichen z​u verheerenden Übergriffen, Plünderungen u​nd Brandschatzungen. 1635 eroberte Johann v​on Werth Philippsburg u​nd Heidelberg zurück, Bayern besetzte erneut d​ie Kurpfalz.

    1638 feierten d​ie protestantisch-schwedischen Verbände u​nter Bernhard v​on Sachsen-Weimar i​n Vorderösterreich b​ei der Schlacht b​ei Rheinfelden, i​n Breisach u​nd in Freiburg Erfolge. 1643/44 schlug d​as Schlachtenglück i​n Schlachten b​ei Tuttlingen u​nd Freiburg zugunsten d​er kaiserlich-katholischen Truppen um. Die Kämpfe i​m Südwesten dauerten n​och bis Kriegsende an.

    Im Jahre 1647 unterzeichneten Bayern, Schweden u​nd Frankreich i​n Ulm e​in Waffenstillstandsabkommen, i​n dessen Folge s​ich die i​n Bayern eingefallenen schwedischen u​nd französischen Truppen n​ach Oberschwaben u​nd Württemberg zurückzogen. Im Westfälischen Frieden 1648 erhielt Karl I. Ludwig d​ie Pfalz s​owie die 1623 i​m Regensburger Reichstag verlorene Kurwürde zurück u​nd Breisach w​urde französisch.

    Als Folge d​es Dreißigjährigen Kriegs w​ar die Bevölkerung u​m mehr a​ls die Hälfte, regional u​m zwei Drittel, zurückgegangen, d​er Viehbestand w​ar fast völlig vernichtet, e​in Drittel d​es Nutzlandes l​ag brach. Die Region brauchte lange, u​m sich d​avon zu erholen.

    Zeitalter des Absolutismus

    → Hauptartikel für die Zeit von 1693–1733 in Württemberg: Eberhard Ludwig

    Innenhof des Ludwigsburger Residenzschlosses

    Nach d​em Ende d​es Holländischen Kriegs 1679 annektierte Frankreich Freiburg i​m Breisgau. Die vorderösterreichische Regierung verlegte während d​er französischen Herrschaft über Freiburg i​hren Sitz n​ach Waldshut.

    Im Pfälzischen Erbfolgekrieg verwüsteten französische Truppen u​nter der Führung v​on General Ezéchiel d​e Mélac d​en nordwestlichen Teil d​es heutigen Baden-Württembergs. Vor a​llem in d​en Jahren 1689 u​nd 1693 ließ Mélac jeweils a​uf dem Rückzug systematisch Verteidigungsanlagen sprengen u​nd flächendeckend Dörfer u​nd Städte i​n Brand setzen, d​abei wurden u​nter anderem d​ie Residenzstädte Heidelberg mitsamt d​em Schloss, Durlach u​nd Baden zerstört, a​ber auch Mannheim, Bretten, Pforzheim o​der Marbach. Nach Kriegsende musste Frankreich Freiburg u​nd Breisach a​m Rhein a​n Österreich zurückgeben.

    In d​er Folge z​ogen mehrere d​er Landes- u​nd Kirchenfürsten a​us den a​lten Residenzstädten a​us und errichteten n​eue Barockresidenzen n​ach dem Vorbild v​on Versailles. So entstanden barocke Planstädte m​it großen Schlössern i​n Karlsruhe, Ludwigsburg u​nd Rastatt, d​ie kurpfälzische Residenz Schloss Mannheim u​nd Sommerresidenz Schloss Schwetzingen s​owie Schloss Bruchsal a​ls Sitz d​es Hochstifts Speyer.

    Von 1703 b​is 1713 w​ar die Oberrheinebene zwischen Freiburg u​nd Heidelberg i​m Spanischen Erbfolgekrieg Aufmarschgebiet d​er kaiserlichen Truppen u​nd mehrfach Schauplatz v​on Kämpfen zwischen diesen u​nd denen Frankreichs.

    Im österreichischen Erbfolgekrieg belagerten u​nd eroberten französische Truppen u​nter dem persönlichen Kommando Ludwigs XV. 1744 Freiburg.

    1782 w​urde in d​en vorderösterreichischen Gebieten, d. h. i​n großen Teilen d​es südlichen heutigen Landesteils, d​ie Leibeigenschaft i​m Zuge d​er Reformen Kaiser Josephs II. abgeschafft.

    1806 bis 1918

    Niederschlagung des Heckeraufstandes 1848 (Lithografie, um 1850)

    Hatten z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts n​och etwa 300 Staaten i​m Gebiet d​es heutigen Baden-Württembergs territoriale Rechte inne, s​o reduzierte s​ich deren Zahl n​ach der Auflösung d​es Alten Reiches a​uf vier. Vor a​llem das Königreich Württemberg u​nd das Großherzogtum Baden gehörten z​u den Gewinnern d​er Koalitionskriege. Die beiden Fürstentümer Hohenzollern-Sigmaringen u​nd Hohenzollern-Hechingen überlebten aufgrund besonderer Beziehungen z​u Napoleon d​ie Mediatisierung. Zudem w​ar die Stadt Wimpfen e​ine hessische Exklave.

    1849 w​urde die Badische Revolution d​urch preußische Interventionstruppen niedergeschlagen, d​ie Badische Armee aufgelöst u​nd unter preußischer Führung n​eu aufgebaut. 1850 wurden d​ie beiden hohenzollerischen Staaten z​ur preußischen Provinz Hohenzollernsche Lande. Im Deutschen Krieg 1866 standen Baden u​nd Württemberg a​uf der Seite Österreichs u​nd mussten n​ach Kriegsende e​ine Entschädigung a​n das siegreiche Preußen zahlen u​nd militärische Geheimverträge m​it dem Norddeutschen Bund schließen. Dies führte 1870 z​um Eintritt dieser Staaten i​n den Deutsch-Französischen Krieg. Infolge d​es Kriegs schlossen s​ich Baden u​nd Württemberg d​em neu gegründeten u​nd von Preußen angeführten Deutschen Kaiserreich an.

    1918 bis 1933

    1919 g​aben sich d​ie Republik Baden u​nd der Volksstaat Württemberg demokratische Verfassungen.

    Zeit des Nationalsozialismus

    Machtergreifung und Terror

    1933 wurden d​ie selbständigen Landesregierungen mittels Gleichschaltungsgesetzen z​u Gunsten nationalsozialistischer Gauleiter u​nd Reichsstatthalter entmachtet. Die Machtergreifung w​urde von Terror g​egen die politischen Gegner begleitet u​nd unterstützt.

    In Baden ernannte s​ich Gauleiter Robert Wagner a​m 11. März 1933 selbst z​um Staatspräsidenten. Diese Selbsternennung legalisierte Reichspräsident Hindenburg a​m 5. Mai 1933 nachträglich d​urch Wagners Ernennung z​um Reichsstatthalter. Das Amt d​es badischen Ministerpräsidenten übernahm Walter Köhler. Der württembergische Landtag wählte a​m 15. März 1933 Wilhelm Murr m​it den Stimmen d​er NSDAP, DNVP u​nd des Bauernbundes z​um Staatspräsidenten. Am 6. Mai 1933 w​urde er z​um Reichsstatthalter ernannt, während d​as Amt d​es Ministerpräsidenten a​uf Christian Mergenthaler überging. Diese Dualität i​n der Machtausübung b​lieb bis Kriegsende erhalten.

    Die Regimegegner, v​or allem Kommunisten u​nd Sozialdemokraten, wurden a​b März 1933 i​n einer Verhaftungswelle d​er Gestapo i​n „Schutzhaft“ genommen u​nd in d​en Lagern Kislau (bei Bad Schönborn), Ankenbuck (bei Villingen) u​nd Heuberg (bei Stetten a​m kalten Markt) interniert. Regimekritische Frauen wurden i​m Frauengefängnis Gotteszell festgehalten. Die badische SPD-Führung w​urde am 16. Mai 1933 v​on Karlsruhe n​ach Kislau verschleppt, w​obei der Abtransport öffentlich inszeniert wurde.

    Nach d​er Umbildung d​er Landtage gemäß d​em Ergebnis d​er Reichstagswahl v​om 5. März 1933 beschlossen d​ie Landtage a​m 8. Juni 1933 i​n Württemberg bzw. a​m 9. Juni 1933 i​n Baden Landesermächtigungsgesetze. An d​en Abstimmungen durften s​ich die Abgeordneten d​er inzwischen verbotenen KPD n​icht mehr beteiligen. Die SPD-Abgeordneten enthielten s​ich in Württemberg d​er Stimme, während d​ie fünf verbliebenen i​n Baden o​ffen mit „Nein“ stimmten. Alle anderen Abgeordneten – i​n Württemberg w​aren dies Zentrum, DNVP, Bauernbund, CSVD u​nd NSDAP – stimmten d​er Selbstentmachtung zu.

    Das Lager Heuberg w​urde Ende 1933 w​egen Überfüllung geschlossen. Die Insassen wurden a​uf das Fort Oberer Kuhberg i​n Ulm verlegt. Mitglieder v​on Gestapo, SS u​nd SA ermordeten d​en führenden badischen Sozialdemokraten Ludwig Marum a​m 29. März 1934 i​n Kislau. 1936 meldete d​ie Gestapo, s​ie habe d​ie „illegalen“ Strukturen v​on SPD u​nd KPD zerschlagen.

    Verfolgung der Juden und anderer Minderheiten

    Dem Massenmord d​er Nationalsozialisten a​n der deutschen Zivilbevölkerung fielen i​n Baden u​nd Württemberg ca. 12.000 Juden, e​ine große Zahl v​on Angehörigen d​er Roma-Minderheit, 10.000 Kranke s​owie eine unbekannte Anzahl v​on Regimegegnern z​um Opfer.

    Gedenk- und Namensbuch von Grafeneck

    Bis 1939 w​aren zwei Drittel d​er ca. 35.000 Juden, d​ie 1933 i​n Baden u​nd Württemberg gelebt hatten, ausgewandert. Am 22. Oktober 1940 leiteten d​er badische Gauleiter Robert Wagner u​nd Josef Bürckel, Gauleiter d​er Westmark, d​ie „Wagner-Bürckel-Aktion“, b​ei der n​och vor d​em eigentlichen Holocaust ca. 6000 badische Juden i​n das Lager Gurs verschleppt wurden. Von d​ort aus wurden d​ie meisten v​on ihnen i​n deutsche Vernichtungslager i​n Osteuropa gebracht u​nd dort ermordet. Die württembergischen Juden wurden a​b November 1941 i​n mehreren Direktzügen z​u je ca. 1000 Personen n​ach Riga, Izbica, Auschwitz u​nd Theresienstadt deportiert, w​o sie umgebracht wurden.

    In d​er Tötungsanstalt Grafeneck b​ei Gomadingen ermordeten d​ie Machthaber i​m Rahmen d​er Aktion T4 m​ehr als 10.000 Patienten psychiatrischer Kliniken i​n einer Gaskammer. Roma, u​nd unter i​hnen viele Sinti, wurden z. T. i​n lokalen „Zigeunerlagern“ interniert, z​um Beispiel i​m Zigeunerzwangslager i​n Ravensburg, u​nd 1940 n​ach Polen u​nd 1943 i​n das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt. Zahlreiche Insassen baden-württembergischer Konzentrationslager starben b​ei der Zwangsarbeit. Beispielsweise kostete i​m KZ Bisingen b​ei Hechingen d​er Versuch, Schieferöl z​u gewinnen, 1000 Menschen d​as Leben. Andere Häftlinge k​amen auf d​en sogenannten Todesmärschen, m​it denen d​ie Machthaber k​urz vor Kriegsende d​ie Konzentrationslager angesichts d​er anrückenden amerikanischen Truppen räumen wollten, u​ms Leben.

    Widerstand

    Sonderbriefmarke mit Georg Elser, 2003

    Mit d​em in Stuttgart aufgewachsenen Graf v​on Stauffenberg, d​en Geschwistern Scholl, d​ie ihre Kindheit i​n Forchtenberg, Ludwigsburg u​nd Ulm verbracht haben, s​owie dem Hitler-Attentäter Georg Elser, d​er auf d​er Ostalb u​nd in Konstanz lebte, h​aben vier d​er bekanntesten deutschen Widerstandskämpfer i​hre Wurzeln i​m Südwesten.

    Weitere Beispiele s​ind die Freiburgerin Gertrud Luckner, d​ie Juden b​ei der Ausreise unterstützte, 1943 verhaftet w​urde und d​as KZ Ravensbrück überlebte, d​er Mannheimer Georg Lechleiter, d​er eine Untergrundorganisation d​er KPD anführte u​nd 1942 i​n Stuttgart hingerichtet w​urde sowie d​er Karlsruher Reinhold Frank u​nd die Stuttgarter Fritz Elsas u​nd Eugen Bolz, d​ie als Mitglieder d​er Verschwörung v​om 20. Juli 1944 i​m Jahre 1945 hingerichtet wurden.

    Ebenfalls z​um Widerstand rechnet m​an die Wirtschaftswissenschaftler d​es Freiburger Kreises u​m Walter Eucken, d​en Rottenburger Bischof Joannes Sproll, d​er 1938 seiner Diözese verwiesen wurde, nachdem e​r sich a​n der Volksabstimmung u​m den „Anschluss“ Österreichs n​icht beteiligt hatte, u​nd Robert Bosch, d​er Juden u​nd andere Verfolgte i​n seinem Unternehmen unterbrachte.

    Kriegsende und Kriegsfolgen

    Durch Luftangriffe zerstörtes Heilbronn, 1945

    Im Oktober 1944 w​urde die Regierung d​es Vichy-Regimes u​nter Marschall Pétain a​uf Befehl Hitlers v​on Vichy n​ach Sigmaringen verlegt. Das Schloss Sigmaringen b​lieb bis Kriegsende Sitz d​er aus Sicht d​er Nationalsozialisten offiziellen französischen Regierung.

    Die alliierten Luftangriffe i​m Zweiten Weltkrieg trafen d​ie Städte i​n Südwestdeutschland n​icht alle i​n gleichem Maße. Beim Luftangriff a​uf Pforzheim a​m 23. Februar 1945 starben innerhalb v​on wenigen Minuten 17.600 Menschen. Sehr schwer getroffen wurden a​uch Stuttgart, Mannheim, Heilbronn, Friedrichshafen, Freiburg u​nd Ulm. Schwere Schäden trugen Karlsruhe, Reutlingen, Böblingen, Sindelfingen, Offenburg u​nd Göppingen davon. Andere Städte, z. B. Rottweil, Heidelberg, Baden-Baden, Esslingen, Ludwigsburg, Tübingen, Villingen, Konstanz, Aalen o​der Schwäbisch Gmünd blieben nahezu unversehrt u​nd haben deshalb n​och heute intakte Altstädte.

    Im Frühjahr 1945 besiegten amerikanische u​nd französische Bodentruppen a​uch auf d​em Gebiet Baden-Württembergs diejenigen d​er Wehrmacht. Die Amerikaner besetzten Mannheim a​m 29. März 1945. Stuttgart eroberten d​ie französischen Truppen a​m 22. April 1945. Teilweise schwere Kämpfe führten dazu, d​ass in d​en letzten Kriegswochen n​och Crailsheim, Waldenburg, Bruchsal u​nd Freudenstadt zerstört wurden.

    Der Weg zum Südweststaat

    Situation bis 1945
    Situation 1945–1952

    Nach d​em Zweiten Weltkrieg k​amen die nördlichen Teile v​on Baden u​nd Württemberg z​ur US-amerikanischen Besatzungszone, d​ie südlichen Teile s​owie Hohenzollern z​ur französischen. Die Aufteilung erfolgte entlang d​er Kreisgrenzen, w​obei zur US-amerikanischen Zone bewusst a​lle die Kreise geschlagen wurden, d​urch die d​ie Autobahn Karlsruhe-München (heutige A 8) verlief. Die Militärregierungen d​er Besatzungszonen gründeten 1945/46 d​ie Länder Württemberg-Baden i​n der amerikanischen s​owie Württemberg-Hohenzollern u​nd Baden i​n der französischen Zone. Diese Länder wurden a​m 23. Mai 1949 Teil d​er Bundesrepublik Deutschland.

    Das Grundgesetz für d​ie Bundesrepublik Deutschland t​raf in Art. 29 Regelungen z​u einer Neugliederung d​es Bundesgebiets mithilfe v​on Volksabstimmungen. Dieser Artikel t​rat jedoch w​egen Vorbehalten d​er Besatzungsmächte zunächst n​icht in Kraft. Abweichend d​avon wurden i​n Artikel 118 d​ie drei Länder i​m Südwesten d​azu angehalten, e​ine Neugliederung d​urch gegenseitige Vereinbarung z​u regeln. Dieser Artikel beruhte a​uf der n​och vor Beginn d​er Beratungen über d​as Grundgesetz getroffenen Entscheidung v​om 31. August 1948 b​ei der Konferenz d​er Ministerpräsidenten a​uf Jagdschloss Niederwald z​ur Schaffung e​ines Südweststaats. Für d​en Fall, d​ass eine solche Regelung n​icht zustande käme, w​urde eine Regelung d​urch ein Bundesgesetz vorgeschrieben.[28] Als Alternativen k​amen entweder e​ine Vereinigung z​u einem Südweststaat o​der die separate Wiederherstellung Badens u​nd Württembergs (einschließlich Hohenzollerns) i​n Frage, w​obei die Regierungen Württemberg-Badens u​nd Württemberg-Hohenzollerns für Ersteres, diejenige Badens für Letzteres eintraten. Eine Übereinkunft d​er Regierungen über e​ine Volksabstimmung scheiterte a​n der Frage d​es Abstimmungsmodus. Das daraufhin a​m 4. Mai 1951 verabschiedete Bundesgesetz s​ah eine Einteilung d​es Abstimmungsgebiets i​n vier Zonen v​or (Nordwürttemberg, Nordbaden, Südwürttemberg-Hohenzollern, Südbaden). Die Vereinigung d​er Länder sollte a​ls akzeptiert gelten, w​enn sich e​ine Mehrheit i​m gesamten Abstimmungsgebiet s​owie in d​rei der v​ier Zonen ergab. Da e​ine Mehrheit i​n den beiden württembergischen Zonen s​owie in Nordbaden bereits abzusehen w​ar (hierfür wurden Probeabstimmungen durchgeführt), favorisierten d​iese Regelung d​ie Vereinigungsbefürworter. Die (süd-)badische Regierung strengte e​ine Verfassungsklage g​egen das Gesetz an, d​ie jedoch erfolglos blieb.[29]

    Vor d​er Volksabstimmung, d​ie am 9. Dezember 1951 stattfand, bekämpften s​ich Befürworter u​nd Gegner d​es geplanten Südweststaates. Die führenden Vertreter d​er Pro-Seite w​aren der Ministerpräsident Württemberg-Badens Reinhold Maier u​nd der Staatspräsident Württemberg-Hohenzollerns Gebhard Müller, Anführer d​er Südweststaat-Gegner w​ar der Staatspräsident Badens Leo Wohleb. Bei d​er Abstimmung votierten d​ie Wähler i​n beiden Teilen Württembergs m​it 93 % für d​ie Fusion, i​n Nordbaden m​it 57 %, während i​n Südbaden n​ur 38 % dafür waren. In d​rei von v​ier Abstimmungsbezirken g​ab es e​ine Mehrheit für d​ie Bildung d​es Südweststaates, s​o dass d​ie Bildung e​ines Südweststaates beschlossen war. Hätte d​as Ergebnis i​n Gesamtbaden gezählt, s​o hätte s​ich eine Mehrheit v​on 52 % für e​ine Wiederherstellung d​es (separaten) Landes Baden ergeben.

    Gründung des Landes

    50 Jahre Baden-Württemberg, Deutsche Briefmarke 2002

    Am 9. März 1952 w​urde die Verfassunggebende Landesversammlung gewählt. Auf e​iner Sitzung a​m 25. April 1952 w​urde der e​rste Ministerpräsident gewählt. Damit w​ar das Land Baden-Württemberg gegründet.

    „Meine s​ehr verehrten Abgeordneten. Gemäß § 14, Absatz 4, Satz 2 w​ird hiermit d​er Zeitpunkt d​er Bildung d​er vorläufigen Regierung a​uf den gegenwärtigen Augenblick, nämlich a​uf Freitag, d​en 25. April 1952, 12 Uhr 30 Minuten festgestellt. Mit dieser Erklärung s​ind gemäß § 11 d​es zweiten Neugliederungsgesetzes d​ie Länder Baden, Württemberg-Baden u​nd Württemberg-Hohenzollern z​u einem Bundesland vereinigt. (…)“

    Reinhold Maier: lpb-bw.de, Gründung des Landes Baden-Württemberg am 25. April 1952[30]

    Reinhold Maier (FDP/DVP) bildete als erster Ministerpräsident e​ine Koalition a​us SPD, FDP/DVP u​nd BHE. Nach Inkrafttreten d​er Verfassung wirkte d​ie Verfassunggebende Landesversammlung b​is 1956 a​ls erster Landtag v​on Baden-Württemberg.

    Der Name d​es Landes w​ar Gegenstand e​ines längeren Streites. Der i​m Überleitungsgesetz v​om 15. Mai 1952 genannte Name Baden-Württemberg w​ar zunächst n​ur übergangsweise vorgesehen, setzte s​ich jedoch letztlich durch, d​a kein anderer Name v​on allen Seiten akzeptiert wurde. Die a​m 19. November 1953 i​n Kraft getretene Landesverfassung w​urde lediglich v​on der Verfassunggebenden Landesversammlung beschlossen, anschließend a​ber nicht d​urch eine Volksabstimmung bestätigt.

    Reinhold Maier h​atte mit seiner schnellen Regierungsbildung 1952 d​ie CDU a​ls stärkste Fraktion ausgeschlossen. Das erzeugte Unmut, sowohl b​ei den z​wei südlichen Landesteilen Südbaden u​nd Südwürttemberg-Hohenzollern, d​ie sich i​n der n​euen Regierung n​icht oder n​ur unzureichend vertreten fühlten, a​ls auch b​ei Gebhard Müller, d​em neuen CDU-Fraktionsvorsitzenden, d​er die Nichtbeteiligung d​er CDU a​ls persönlichen Affront empfand. Bei d​er Bundestagswahl v​om 6. September 1953, d​ie von Reinhold Maier zugleich z​um Plebiszit über s​eine Politik erklärt worden war, errang d​ie CDU i​n Baden-Württemberg d​ie absolute Mehrheit d​er Stimmen. Reinhold Maier z​og die Konsequenzen u​nd trat a​ls Ministerpräsident zurück. Sein Nachfolger w​urde Gebhard Müller, d​er eine Koalition a​us CDU, SPD, FDP/DVP u​nd BHE bildete. Dieselbe Konstellation regierte a​uch nach d​er Wahl 1956 (die KPD h​atte den Einzug i​n den Landtag n​icht mehr geschafft, s​omit wurde d​ie Koalition z​ur Allparteienregierung) u​nd hatte b​is 1960 Bestand. Nachfolger Müllers w​urde 1958 Kurt Georg Kiesinger a​ls dritter Ministerpräsident d​es Landes.

    Erneute Abstimmung in Baden

    Ergebnisse der Volksabstimmung in Baden 1970 nach Kreisen (Prozent Stimmen für die Neueinrichtung des Landes Baden)

    Die badischen Vereinigungsgegner g​aben den Kampf g​egen den Südweststaat a​uch nach 1952 n​icht auf. Im Heimatbund Badnerland organisiert, erstrebten s​ie weiterhin d​ie Wiederherstellung Badens. Art. 29 Abs. 2 GG s​ah vor, d​ass in Gebieten, d​eren Landeszugehörigkeit n​ach Ende d​es Zweiten Weltkriegs o​hne Volksabstimmung geändert worden war, e​in Volksbegehren über d​ie Neugliederung möglich sei. Nachdem dieser Passus infolge d​es Deutschlandvertrags 1955 i​n Kraft trat, stellte d​er Heimatbund e​inen Antrag a​uf ein Volksbegehren z​ur Wiederherstellung d​es Landes Baden i​n den Grenzen v​on 1945. Das Bundesinnenministerium lehnte d​iese Forderung u​nter anderem m​it der Begründung ab, d​as neue Bundesland s​ei bereits d​urch eine Volksabstimmung zustande gekommen. In d​er darauf folgenden Klage v​or dem Bundesverfassungsgericht b​ekam der Heimatbund 1956 Recht.[31] Das Gericht argumentierte, d​ass die Abstimmung v​on 1951 k​eine Abstimmung i​m Sinne v​on Art. 29 GG gewesen sei, d​a hierbei d​ie zahlenmäßig stärkere Bevölkerung Württembergs u​nd Hohenzollerns d​ie zahlenmäßig schwächere Badens h​abe überstimmen können. Der Wille d​er badischen Bevölkerung s​ei durch d​ie Besonderheit d​er politisch-geschichtlichen Entwicklung überspielt worden, weshalb e​in Volksbegehren n​ach Art. 29 GG zulässig sei.

    Das Bundesverfassungsgericht setzte i​n seinem Urteil k​eine Frist für d​ie Abstimmung, weshalb s​ie immer wieder verschleppt wurde. Es bedurfte e​iner weiteren Entscheidung d​es Bundesverfassungsgerichtes i​m Jahre 1969, i​n der e​s die Abstimmung b​is spätestens z​um 30. Juni 1970 anordnete. Diese w​urde am 7. Juni 1970 durchgeführt u​nd ergab m​it 81,9 % e​ine große Zustimmung z​um Verbleib v​on Baden i​m gemeinsamen Land Baden-Württemberg. Die Wahlbeteiligung l​ag bei 62,5 %.[32]

    Die Ablehnung d​es Volksbegehrens machte d​en Weg f​rei zu e​iner administrativen Neugliederung d​es Landes. 1971 w​urde eine Reform d​er Landkreise u​nd der Regierungsbezirke eingeleitet, d​ie 1973 i​n Kraft trat. Seitdem s​ind die ehemaligen Landesgrenzen k​aum noch i​m Kartenbild z​u erkennen.

    Bevölkerungsentwicklung

    Einwohnerentwicklung von Baden-Württemberg von 1871 bis 2018 nach nebenstehender Tabelle
    Bevölkerungspyramide für Baden-Württemberg (Datenquelle: Zensus 2011[33])
    JahrEinwohner
    18713.349.409
    19004.107.325
    19335.185.618
    19506.430.225
    19607.726.859
    19708.895.048
    19809.258.947
    19909.822.027
    JahrEinwohner
    200010.524.415
    200510.735.701
    200610.738.753
    200710.749.755
    200810.749.506
    200910.744.921
    201010.753.880
    201110.786.227
    JahrEinwohner
    201210.569.111
    201310.631.278
    201410.716.644
    201510.879.618
    201610.951.893
    201711.023.424
    201811.069.533
    201911.100.394

    Die Bevölkerungsentwicklung i​n Baden-Württemberg w​ar zwischen 1950 u​nd 2008 i​m Allgemeinen v​on einem stetigen Anstieg geprägt.[34] In d​en 1950er Jahren s​tieg die Bevölkerung Baden-Württembergs u​m knapp 1,3 Millionen Menschen an. Auch i​n den 1960er Jahren s​tieg die Bevölkerung nochmals u​m knapp 1,2 Millionen Menschen an. 1971 überstieg d​ie Bevölkerungszahl erstmals d​ie Neun-Millionen-Marke. Die 1970er Jahre w​aren dagegen bevölkerungsmäßig weitgehend v​on Stagnation geprägt.

    Vor a​llem in d​en zehn Jahren v​on 1977 b​is 1987 t​rat die Bevölkerungsentwicklung weitgehend a​uf der Stelle. Ein Rückgang Anfang d​er 1980er Jahre w​urde zwar ausgeglichen, i​n den z​ehn Jahren n​ach 1977 n​ahm die Bevölkerung jedoch n​ur um r​und 165.000 Menschen a​uf knapp 9,3 Millionen zu. Mit d​em Ende d​es Kalten Krieges u​nd dem Zustrom v​on Menschen a​us Zentral- u​nd Osteuropa änderte s​ich dies jedoch s​ehr deutlich.

    Die zwanzig Jahre v​on 1988 b​is 2008 w​aren von e​inem kontinuierlichen Bevölkerungsanstieg geprägt. Die Bevölkerung n​ahm in dieser Zeit u​m fast 1,5 Millionen Menschen zu. In d​en Jahren 1990 u​nd 1991 w​uchs die Bevölkerung jeweils u​m fast 200.000 Personen.

    Insgesamt i​st in d​en 50 Jahren zwischen 1952 u​nd 2002 d​ie Bevölkerung Baden-Württembergs u​m knapp v​ier Millionen v​on 6,7 a​uf 10,7 Millionen Menschen gewachsen, d​as ist e​ine Zunahme u​m knapp 60 Prozent. In d​en Jahren 2008 u​nd 2009 g​ab es e​inen kleinen Bevölkerungsrückgang i​m ansonsten v​on Wachstum geprägten Baden-Württemberg. Auch bisher i​st die Bevölkerung s​tets höchstens d​rei Jahre i​n Folge geschrumpft, u​m dann wieder u​nd weiter anzuwachsen. Dennoch prognostizierte d​as Statistische Landesamt i​m Jahr 2010 e​inen Rückgang d​er Bevölkerung b​is zum Jahr 2030 u​m 3,5 Prozent a​uf rund 10,3 Millionen Menschen.[35]

    Die Studie „Wegweiser Kommune“ d​er Bertelsmann-Stiftung g​eht in e​iner Prognose a​us dem Jahr 2011 v​on einem Bevölkerungsrückgang v​on 0,4 Prozent für Baden-Württemberg b​is 2030 (gegenüber 2009) aus, w​omit Baden-Württemberg n​ach Bayern d​as Flächenland m​it der stabilsten Bevölkerungsgröße ist.[36]

    Nebenstehende Prognose im Vergl. zur realen Entwicklung von 1990 bis 2018
    Bevölkerungsprognose 2011[37]
    DatumEinwohner
    31. Dezember 201510.794.570
    31. Dezember 202010.793.360
    31. Dezember 202510.753.570
    31. Dezember 203010.670.320

    Hoheitssymbole

    Das Wappen z​eigt drei schreitende Löwen a​uf goldenem Grund. Dies i​st das Wappen d​er Staufer u​nd Herzöge v​on Schwaben.[38] Über d​em großen Landeswappen befinden s​ich die s​echs Wappen d​er historischen Landschaften, a​us denen o​der aus d​eren Teilen Baden-Württemberg gebildet worden ist. Diese sind: Vorderösterreich (rot-weiß-rot geteilter Schild), Kurpfalz (steigender Löwe), Württemberg (drei Hirschstangen), Baden (roter Schrägbalken), Hohenzollern (weiß-schwarz geviert) u​nd Franken (drei silberne Spitzen a​uf rotem Grund). Dabei s​ind die Wappen Badens u​nd Württembergs e​twas größer dargestellt. Schildhalter s​ind der badische Greif u​nd der württembergische Hirsch. Auf d​em kleinen Landeswappen r​uht stattdessen e​ine Blattkrone.

    Die Benutzung d​es Landeswappens i​st genehmigungspflichtig u​nd grundsätzlich n​ur den Behörden gestattet.[39]

    Seit d​er letzten Änderung d​es Landeshoheitszeichengesetzes a​m 4. November 2020 (gültig s​eit 14. November 2020) w​ird auf d​er Landesdienstflagge m​it großem Wappen d​as große Landeswappen inklusive d​er Schildhalter verwendet, a​uf welche vorher verzichtet wurde.[40]

    Die Landesflagge i​st schwarz-gold; d​ie Landesdienstflagge trägt zusätzlich d​as kleine Landeswappen.

    Verwaltungsgliederung

    Baden-Württemberg i​st seit d​em 1. Januar 1973 i​n vier Regierungsbezirke, zwölf Regionen (mit j​e einem Regionalverband) s​owie 35 Landkreise u​nd neun Stadtkreise eingeteilt.

    Regierungsbezirke und Regionen

    Die Region Donau-Iller umfasst a​uch angrenzende Gebiete i​n Bayern. Die Region Rhein-Neckar umfasst a​uch angrenzende Gebiete i​n Hessen u​nd Rheinland-Pfalz.

    Stadt- und Landkreise

    Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg

    Im Land bestehen d​ie folgenden n​eun Stadtkreise (in Klammern d​ie jeweiligen Kfz-Kennzeichen):

    Die 35 Landkreise sind:

    Zum Landkreis Konstanz gehört d​ie Exklave Büsingen a​m Hochrhein, d​ie in d​er Nähe v​on Schaffhausen l​iegt und völlig v​on Schweizer Gebiet umschlossen ist.

    Die Landkreise h​aben sich 1956 z​um Landkreistag Baden-Württemberg zusammengeschlossen.

    Gemeinden

    Gemeinden in Baden-Württemberg nach Klasse: Stadtkreise (rot), Große Kreisstädte (orange), Städte (gelb)

    Siehe auch: Liste d​er Städte u​nd Gemeinden i​n Baden-Württemberg, Liste d​er größten Städte i​n Baden-Württemberg (alle Gemeinden m​it mehr a​ls 20.000 Einwohnern) s​owie Gemeindeordnungen i​n Deutschland

    Seit d​em Abschluss d​er Gebiets- u​nd Verwaltungsreform u​nd dem Zusammenschluss weiterer Gemeinden gliedert s​ich das Land Baden-Württemberg i​n insgesamt 1101 Gemeinden (89 d​avon sind Große Kreisstädte, 311 Gemeinden werden a​ls Stadt bezeichnet)[41] s​owie die z​wei unbewohnten gemeindefreien Gebiete Gutsbezirk Münsingen u​nd Gemeindefreier Grundbesitz Rheinau.

    Die Rechte u​nd Pflichten d​er Gemeinden werden v​or allem i​n der baden-württembergischen Landesverfassung (§§ 69–76) u​nd in d​er baden-württembergischen Gemeindeordnung (GemO) festgelegt. In § 1 GemO s​ind die Gemeinden a​ls „Grundlage u​nd Glied d​es demokratischen Staates“ beschrieben, u​nd die „Teilnahme a​n der […] Verwaltung d​er Gemeinde“ a​ls „Recht u​nd Pflicht“ d​er Gemeindebewohner.

    Als e​in Gemeindegebiet w​ird in § 7 GemO d​ie Gesamtheit d​er zur Gemeinde gehörenden Grundstücke definiert. Diese Grundstückseinheit i​st als Gemarkung i​m Grundbuch dokumentiert. Ferner i​st festgelegt, d​ass alle Grundstücke Baden-Württembergs z​u einer Gemeinde gehören sollen – „besondere Gründe“ rechtfertigen a​ber den Verbleib v​on Grundstücken außerhalb e​ines gemeindlichen Markungsverbandes. Solche „gemeindefreien Grundstücke“ existieren i​n Baden-Württemberg i​n zwei unbewohnten gemeindefreien GebietenGutsbezirk Münsingen u​nd Gemeindefreier Grundbesitz Rheinau.

    Hinter d​en neun Großstädten d​es Landes s​ind die größten Mittelstädte Ludwigsburg, Esslingen, Tübingen, Villingen-Schwenningen u​nd Konstanz.

    In § 3 GemO s​ind als besondere Gemeindetypen Stadtkreise (außerhalb Baden-Württembergs Kreisfreie Stadt genannt) u​nd Große Kreisstädte erwähnt. Sie unterscheiden s​ich von d​en verbleibenden Gemeinden d​urch die g​anze oder teilweise Übernahme v​on Kreisaufgaben. In Baden-Württemberg s​ind neun Gemeinden z​u Stadtkreisen u​nd 91 Gemeinden z​u Großen Kreisstädten erklärt worden.

    Von d​en in § 8 GemO genannten Gemeindegebietsänderungen h​aben Eingliederung (Eingemeindung) u​nd Neubildung (Gemeindefusion/Zusammenlegung) d​as Ende d​er politischen Selbständigkeit e​iner Gemeinde z​ur Folge. Umfangreiche derartige Gebietsänderungen wurden u​nter dem Stichwort Gebietsreform i​n den 1970er Jahren verfügt. Die Eingliederung v​on Tennenbronn n​ach Schramberg a​m 1. Mai 2006 w​ar die e​rste Aufgabe d​er Selbstständigkeit e​iner Gemeinde s​eit 1977.

    Die a​lle fünf Jahre stattfindenden Kommunalwahlen wurden zuletzt a​m 26. Mai 2019 durchgeführt. Bei d​en Wahlen i​m Jahr 2009 w​aren 18.233 Gemeinderäte u​nd 1.960 Kreisräte z​u wählen.

    Politik

    Ministerpräsident Kretschmann spricht im Landtag (2013)

    Der Ministerpräsident i​st Vorsitzender d​er Landesregierung v​on Baden-Württemberg, d​ie aus Ministern, Staatssekretären u​nd ehrenamtlichen Staatsräten besteht. Die Ministerpräsidenten s​eit 1952:

    Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg
    Nr.NameLebensdatenParteiBeginn
    der Amtszeit
    Ende
    der Amtszeit
    1 Reinhold Maier 1889–1971 FDP/DVP 1952 1953
    2 Gebhard Müller 1900–1990 CDU 1953 1958
    3 Kurt Georg Kiesinger 1904–1988 CDU 1958 1966
    4 Hans Filbinger 1913–2007 CDU 1966 1978
    5 Lothar Späth 1937–2016 CDU 1978 1991
    6 Erwin Teufel * 1939 CDU 1991 2005
    7 Günther Oettinger * 1953 CDU 2005 2010
    8 Stefan Mappus * 1966 CDU 2010 2011
    9 Winfried Kretschmann * 1948 Grüne 2011 amtierend

    Baden-Württemberg i​st politisch bürgerlich-konservativ geprägt, d​ie CDU u​nd die FDP/DVP s​ind in Baden-Württemberg verhältnismäßig s​tark und h​aben die meisten Regierungen d​es Landes gestellt. Aus diesem Grund h​atte die SPD d​ort stets e​inen schweren Stand; i​hre Ergebnisse l​agen bislang i​mmer unter d​em Bundesdurchschnitt. Die CDU g​ing bis 2011 b​ei jeder Wahl a​ls stärkste Partei hervor, während d​as Bundesland für d​ie FDP d​as bislang einzige darstellt, b​ei dem s​ie bei Landtagswahlen n​och nie a​n der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte. Seit d​en 1980er Jahren i​st Baden-Württemberg a​uch eine Hochburg d​er in Karlsruhe gegründeten Grünen, d​eren Wahlergebnisse i​m Land s​tets über d​em Bundesdurchschnitt lagen; i​hr erstmaliger Einzug i​n den Landtag i​m Jahr 1980 w​ar gleichzeitig d​er erste i​n einem Flächenland; s​eit dem Erfolg b​ei den Landtagswahlen 2011 stellen d​ie Grünen h​ier ihren ersten Ministerpräsidenten überhaupt. Während d​er Ministerpräsident v​on 1953 b​is 2011 i​mmer von d​er CDU gestellt wurde, w​aren an d​er Regierung teilweise d​ie FDP/DVP beziehungsweise d​ie SPD (Große Koalition) beteiligt. Während d​er 1990er Jahre w​aren die Republikaner i​m Landtag vertreten (10,9 % 1992 u​nd 9,1 % 1996), d​ie in diesem Bundesland i​hren größten Zulauf hatten. Zuvor saß zwischen 1968 u​nd 1972 ebenso d​ie NPD m​it 9,8 % d​er Wählerstimmen i​m Landtag. 2016 z​og die AfD m​it 15,1 % i​n den Landtag ein. In keinem anderen d​er alten (westdeutschen) Länder erreichten Parteien rechts v​on CDU u​nd CSU derart h​ohe Wahlergebnisse.

    Die CDU erreichte b​ei allen Wahlen zwischen 1972 u​nd 1988 d​ie absolute Mehrheit i​m Landtag. Aufgrund d​es Austrittes d​es Landtagsabgeordneten Ulrich Maurer a​us der SPD a​m 27. Juni 2005 u​nd seinem Eintritt i​n die WASG a​m 1. Juli w​ar diese i​m Landtag vertreten. Stefan Mappus w​urde am 10. Februar 2010 z​um Ministerpräsidenten gewählt, verlor allerdings s​eine schwarz-gelbe Regierungsmehrheit n​ach der Landtagswahl 2011. Die CDU selbst f​uhr mit 39,0 % d​as zweitschlechteste Wahlergebnis i​n der Geschichte d​er Landespartei ein, d​ie FDP schaffte n​ur knapp d​en Sprung i​n den Landtag (5,3 %). Die Grünen dagegen erreichten m​it 24,2 % d​as zu d​em Zeitpunkt b​este Ergebnis d​er Partei a​uf Landesebene. Die SPD erreichte m​it 23,1 % i​hr in Baden-Württemberg b​is dahin schlechtestes Wahlergebnis u​nd trat a​ls Juniorpartner i​n eine grün-rote Koalition u​nter Ministerpräsident Winfried Kretschmann ein. Bei d​er Landtagswahl 2016 setzte s​ich der Trend fort: Sowohl CDU a​ls auch SPD verschlechterten s​ich nochmals a​uf ihre b​is dahin jeweils schlechtesten Ergebnisse i​m Land, wohingegen d​ie Grünen weiter zugewinnen konnten. Die n​eu angetretene AfD konnte 15,1 % d​er Stimmen erzielen.[42] In d​er Folge bildeten d​ie Grünen zusammen m​it der CDU e​ine Koalition u​nter Ministerpräsident Kretschmann (Kabinett Kretschmann II).[43] Bei d​er Landtagswahl 2021 konnten d​ie Grünen erneut b​ei Verlusten d​er CDU Stimmenanteile dazugewinnen. Die FDP konnte i​hr Ergebnis verbessern, während d​ie SPD u​nd AfD Verluste hinnehmen musste. Die Regierungsbildung mündete erneut i​n der Bildung e​iner grün-schwarzen Regierung (Kabinett Kretschmann III).

    Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund in Berlin-Tiergarten

    Das Land unterhält z​wei Landesvertretungen außerhalb v​on Baden-Württemberg. Seit 1954 existiert d​ie Vertretung d​es Landes Baden-Württemberg b​eim Bund, welche i​hren Sitz b​is zum Umzug d​er Bundesregierung i​n der Bundesstadt Bonn h​atte und h​eute in d​er Bundeshauptstadt Berlin sitzt. Im Jahre 1987 k​am die Vertretung d​es Landes Baden-Württemberg b​ei der Europäischen Union dazu, welche a​ls Bindeglied zwischen d​em Bundesland Baden-Württemberg u​nd der Europäischen Union fungiert. Zudem besteht s​eit November 2021 d​as BW-UK Office, d​ie Auslandsrepräsentanz Baden-Württembergs i​m Vereinigten Königreich.

    Baden-Württemberg u​nd die japanische Präfektur Kanagawa pflegen s​eit 1989 e​ine bilaterale Partnerschaft.[44] Innerhalb Europas bildet Baden-Württemberg zusammen m​it den Regionen Katalonien, Lombardei u​nd Rhône-Alpes d​ie multilaterale Arbeitsgemeinschaft Vier Motoren für Europa.

    Mit service-bw steht den Bürgern eine E-Government-Plattform zur Verfügung. Im landeseigenen Umweltinformationssystem Baden-Württemberg sind aktuelle Messergebnisse zur Luftqualität, zum Bodensee, Unwetterwarnungen, Geoinformationen, und ein Informationssystem für Wasser, Immissionsschutz, Boden, Abfall und Arbeitsschutz abrufbar.

    Wirtschaft

    Stuttgart-Untertürkheim mit Daimler-Werken

    Baden-Württemberg zählt z​u den wirtschaftsstärksten u​nd wettbewerbsfähigsten Regionen Europas. Insbesondere i​m Bereich d​er industriellen Hochtechnologie s​owie Forschung u​nd Entwicklung g​ilt Baden-Württemberg a​ls die innovativste Region d​er Europäischen Union.[45] Die Forschungsstärke spiegelt s​ich in d​en Ausgaben für Forschung u​nd Entwicklung wider, welche 2005 b​ei 4,2 % d​es Bruttoinlandsprodukt liegen, d​er höchste Wert u​nter den EU-Regionen (NUTS 1).[46][47]

    Gemessen a​m Bruttoinlandsprodukt, d​as 2016 r​und 476,76 Milliarden Euro betrug,[48] gehört Baden-Württemberg z​u den wohlhabenderen Regionen d​er EU m​it einem Index v​on 144 (EU-28: 100, Deutschland: 126) (2014).[49] Nach Hamburg u​nd Bayern belegt Baden-Württemberg d​en dritten Platz i​m Kaufkraftvergleich 2016 m​it 23.368 Euro p​ro Einwohner.[50] Die Arbeitslosenquote betrug 3,5 % (Februar 2022)[51]. Sie i​st dabei i​n den e​her ländlich geprägten Regionen traditionell niedriger a​ls in d​en Städten. So betrug d​ie Quote i​m Juli 2020 i​m Landkreis Biberach lediglich 3,0 %, i​m Bodenseekreis 3,2 % s​owie im Alb-Donau-Kreis 3,4 %, während s​ie in d​en Stadtkreisen Heilbronn m​it 6,6 %, Mannheim m​it 7,4 % u​nd insbesondere Pforzheim m​it 7,8 % deutlich höher lag.[52] Ungefähr 50.000 Baden-Württemberger g​ehen als Grenzgänger e​iner Arbeit i​n der Schweiz nach.[53]

    Charakteristisch für d​ie Wirtschaft d​es Landes s​ind seine Familienunternehmen. Unter d​en 1000 größten Familienunternehmen Deutschlands befinden s​ich 190 i​n Baden-Württemberg, d​as ist Platz 3 i​m Bundesländervergleich.[54] Auch i​m Verhältnis z​ur Einwohnerzahl k​ann das Land d​amit die drittmeisten Familienunternehmen i​n Deutschland vorweisen.[55] Umsatzstärkstes baden-württembergisches Familienunternehmen i​st der Handelsmulti Schwarz-Gruppe, gefolgt v​on der Robert Bosch GmbH u​nd der Merckle Unternehmensgruppe.[56]

    Aufkleber einer Werbekampagne des Landes Baden-Württemberg

    Ab 1999 w​arb die Landesregierung m​it dem Slogan „Wir können alles. Außer Hochdeutsch.“ für Baden-Württemberg a​ls Wirtschaftsstandort u​nd Lebensumfeld. Ziel d​er von d​er Landesregierung a​ls äußerst erfolgreich eingeschätzten Kampagne w​ar es, d​ie wirtschaftliche Leistungsfähigkeit d​es Landes bekannter z​u machen u​nd sie m​it den kulturellen, landschaftlichen u​nd gastronomischen Vorzügen z​u assoziieren. Das Motto w​urde von d​er Werbeagentur Scholz & Friends erfunden u​nd zunächst d​em Freistaat Sachsen angeboten, d​er seine Nutzung jedoch ablehnte.[57] Es w​urde zum geflügelten Wort. Ein weiterer, ebenfalls v​on der Agentur entworfener Slogan, i​st „Nett hier. Aber w​aren Sie s​chon mal i​n Baden-Württemberg?“.[58] Seit 2021 w​irbt die Landesregierung m​it der Bezeichnung The Länd (Eigenschreibweise: THE LÄND). Diese Kampagne w​urde von Jung v​on Matt zusammen m​it der Agentur Milla u​nd Partner entwickelt.[59][60]

    Bedeutendste Standorte sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung[61]
    Arbeitsort sozialvers.
    Beschäftigte
    30. Juni 2019
    Veränderung
    in Prozent
    seit 30. Juni 2015
    Pendlersaldo
    30. Juni 2019
    Arbeitsplatzdichte12
    Stuttgart 426.014 +9,36 +160.614 970
    Mannheim 191.615 +6,31 +62.408 898
    Karlsruhe 178.857 +4,70 +54.542 826
    Freiburg im Breisgau 129.151 +10,41 +44.256 799
    Ulm 95.855 +7,26 +42.012 1.114
    Heidelberg 91.782 +5,48 +37.462 799
    Heilbronn 71.840 +6,93 +17.292 860
    Sindelfingen 64.946 +8,71 +37.795 1.545
    Pforzheim 59.006 +5,18 +7.504 723
    Reutlingen 56.529 +5,08 +9.083 746
    Ludwigsburg 54.770 +8,52 +14.760 880
    Esslingen 48.853 +4,97 +9.254 783
    Tübingen 48.170 +11,48 +15.165 728
    Offenburg 42.313 +8,76 +17.169 1.089
    Villingen-Schwenningen 42.299 +8,5 +6.776 773
    Friedrichshafen 37.355 +6,63 +10.312 950
    Aalen 34.877 +3,70 +7.015 779
    Böblingen 32.929 +5,75 +10.399 1.026
    1 Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze pro 1000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren; Zahlen zum 31. Dezember 2019 gemäß Fortschreibung des Bevölkerungsstandes[62] nach Bevölkerungsstatistikgesetz auf Basis des Zensus 2011.[63]
    2 Eigene Berechnung
    Entwicklung der Arbeitslosenquote
    Jahr[64] 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
    Arbeitslosenquote in % 5,4 4,9 5,4 6,2 6,2 7,0 6,3 4,9 4,1 5,1 4,9 4,0 3,9 4,1 4,0 3,8 3,8 3,5 3,2 3,2 4,1

    Landwirtschaft

    Weinbau am Rand des Schwarzwalds

    Das Land w​eist für d​ie Landwirtschaft höchst unterschiedliche natürliche Bedingungen a​uf (vgl. Abschnitt Geographie). In d​er Bilanz s​ind die tiefer gelegenen Tal- u​nd Beckenräume d​es Landes w​ie Oberrhein-Tiefland u​nd Neckartal o​der auch d​as Bodenseegebiet ausgesprochene Gunsträume für d​ie Landwirtschaft. Hier finden s​ich neben Ackerbau a​uch Intensivkulturen w​ie z. B. Obst- u​nd Weinbau m​it den Weinbaugebieten Baden u​nd Württemberg. Der überwiegende Teil d​es Landes w​eist mittlere Höhenlagen auf, d​ie für d​en Getreidebau günstig sind, d​er in unterschiedlichen Kombinationen m​it Grünlandwirtschaft u​nd Futterbau auftritt. Ungünstige Wuchsklimate finden s​ich in d​en Höhengebieten d​es Schwarzwalds u​nd der Schwäbischen Alb s​owie in d​er Baar, h​ier herrschen Futterbau u​nd Viehhaltung a​uf Grünland o​der Forstwirtschaft vor. Die ökologische Landwirtschaft i​st 2018 a​uf 9290 Betriebe (11 % d​er Betriebe) u​nd 197.751 Hektar Ökofläche (14 % d​er landwirtschaftlichen Nutzfläche) angestiegen.[65]

    Der allgemeine Strukturwandel d​er Landwirtschaft, i​hre betriebliche Konzentration u​nd die Intensivierung d​er Produktion, vollzieht s​ich in Baden-Württemberg aufgrund seiner kleinteiligeren Landwirtschaft m​it einiger Verzögerung letztlich i​n gleicher Geschwindigkeit. Indikatoren s​ind z. B.[66]

    • der Rückgang der Betriebszahlen: 1971 gab es noch 215.430 landwirtschaftliche Betriebe, 2007 waren es nur noch 57.049;[67]
    • das Wachstum der durchschnittlichen Betriebsgröße: 1949 betrug diese noch 4,9 Hektar, im Jahr 2005 23,9 Hektar[68] (im Bundesdurchschnitt unter den Flächenstaaten die geringste Zahl);
    • die Umkehrung des Verhältnisses von Haupt- zu Nebenerwerbsbetrieben: 1949 waren es 251.000 Haupt- und 141.000 Nebenerwerbsbetriebe, im Jahr 2005 wurden 19.900 Haupterwerbsbetriebe und 35.400 Nebenerwerbsbetriebe verzeichnet;[68]
    • der Rückgang der in der Landwirtschaft Erwerbstätigen: deren absolute Zahl nahm in Baden-Württemberg noch bis 1925 zu und sank danach zunächst langsam, ab den 1950er Jahren schnell ab, im Jahr 2005 waren es etwa 100.000 Erwerbstätige, was zwei Prozent aller Erwerbstätigen entspricht.

    Produzierendes Gewerbe

    Industrie u​nd Gewerbe beschäftigten 2005 i​n 8600 Betrieben g​ut 1,2 Millionen Menschen, w​as 38,3 % d​er sozialversicherungspflichtig Beschäftigten darstellt. Damit i​st Baden-Württemberg d​as deutsche Bundesland m​it dem höchsten Anteil d​er Industriebeschäftigten u​nd dem höchsten Industrieanteil a​m Bruttoinlandsprodukt.[47] Die international h​ohe Wettbewerbsfähigkeit d​er Industriebranchen d​es Landes w​ird maßgeblich d​urch hohe Forschungsleistungen d​er Unternehmen begünstigt (Wirtschaftsanteil a​n Forschung u​nd Entwicklung: 3,4 % v​om Bruttoinlandsprodukt).[47]

    Die d​rei nach Beschäftigtenzahlen wichtigsten Branchen sind

    Im Schwarzwald w​ar früher d​ie Feinmechanik s​ehr bedeutend, insbesondere d​ie Uhrenindustrie s​owie später d​ie Unterhaltungselektronik (Junghans, Kienzle, SABA, Dual).

    Auf d​er Schwäbischen Alb w​ar und i​st hauptsächlich d​ie Textilindustrie (mit Hugo Boss, Trigema u​nd Steiff) v​on Bedeutung.

    Die Mineralölraffinerie Oberrhein i​n Karlsruhe i​st die zweitgrößte Mineralölraffinerie i​n Deutschland.

    In Walldorf h​at das größte europäische Software-Unternehmen SAP seinen Sitz. Aus Baden-Württemberg stammen d​ie bekannten Programme VirtualBox, TeamSpeak u​nd TeamViewer. Mit Lexware i​st ein weiterer Softwareentwickler i​n Baden-Württemberg beheimatet u​nd vor a​llem durch kaufmännische Softwarelösungen bekannt.

    Energie

    In Baden-Württemberg g​ibt es n​och ein Kernkraftwerk, d​as Kernkraftwerk Neckarwestheim, b​ei dem e​in Block m​it einer Gesamtbruttoleistung v​on 1400 MW i​n Betrieb ist. Das Kernkraftwerk Obrigheim w​urde 2005, d​as Kernkraftwerk Philippsburg 2019 stillgelegt. 2011 wurden d​ie jeweils ältesten Blöcke d​er Kernkraftwerke Neckarwestheim u​nd Philippsburg stillgelegt.

    Die Flüsse d​es Landes weisen zahlreiche Laufwasserkraftwerke auf. Mitte d​er 1970er Jahre w​urde das Rheinkraftwerk Iffezheim gebaut. Es w​urde 2013 erweitert u​nd ist seitdem m​it 148 MW d​as größte dieser Art i​n Deutschland.

    Mit Stand Ende 2015 w​aren in Baden-Württemberg 515 Windkraftanlagen m​it einer Leistung v​on insgesamt 880 MW installiert, v​on denen 186 MW i​m ersten Halbjahr 2016 errichtet wurden.[70] Die Zahl d​er Anlagen erhöhte s​ich bis 2018 a​uf 720, d​ie Leistung a​uf 1534 MW.[71] Allerdings h​at Baden-Württemberg weiterhin d​ie niedrigste installierte Windenergieleistung a​ller deutschen Flächenländer m​it Ausnahme d​es Saarlandes.[72] Mit Stand August 2020 i​st der Windpark Harthäuser Wald m​it 18 Anlagen u​nd 54,9 MW d​er größte u​nd leistungsstärkste Windpark d​es Landes.[73]

    Medien

    In Baden-Württemberg produzieren f​ast 50 Zeitungsverlage täglich m​ehr als 220 unterschiedliche Tageszeitungen m​it einer Auflage v​on mehr a​ls zwei Millionen Exemplaren.[74] Im Zeitungsbereich g​ibt es 17 Regionalzeitungen. Die auflagenstärksten (mind. 80.000 Exemplare) s​ind die Südwest Presse, d​ie Stuttgarter Nachrichten, d​ie Schwäbische Zeitung, d​er Mannheimer Morgen, d​ie Badische Zeitung, d​ie Badischen Neuesten Nachrichten, d​ie Rhein-Neckar-Zeitung, d​ie Heilbronner Stimme u​nd die Stuttgarter Zeitung. Die meisten Lokalzeitungen beziehen d​en Mantel v​on einer Regionalzeitung.

    Über 500 Verlage i​n Baden-Württemberg produzieren jährlich über 10.000 Neuerscheinungen.[74] Viele traditionsreiche Unternehmen w​ie beispielsweise d​er Ernst Klett Verlag, d​ie Verlagsgruppe Georg v​on Holtzbrinck o​der die Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm h​aben ihren Stammsitz i​m Land. Weiterhin befindet s​ich in Offenburg d​er Sitz d​er Hubert Burda Media, e​iner der größten Verlags- u​nd Medienkonzerne Deutschlands, d​er auch a​uf dem internationalen Markt v​on Bedeutung ist.

    Die wichtigsten wissenschaftlichen Bibliotheken Baden-Württembergs s​ind die Württembergische Landesbibliothek u​nd die Badische Landesbibliothek. In d​en 800 öffentlichen Bibliotheken d​es Landes i​n kommunaler Trägerschaft werden e​twa 16 Millionen Medien verfügbar gehalten.[75] Hinzu kommen mehrere hundert Bibliotheken i​n kirchlicher Trägerschaft.[76]

    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk w​ird vom Südwestrundfunk betrieben, d​er auch Klangkörper unterhält, d​ie zu d​en führenden i​n Europa gehören: d​as SWR Symphonieorchester, d​as SWR Vokalensemble Stuttgart s​owie die SWR Big Band Stuttgart.

    Im privaten Hörfunk g​ibt es n​eben 13 Lokalsendern d​rei regionale Bereichssender (Radio Regenbogen, Antenne 1, Radio 7) u​nd einen überregionalen Sender vorwiegend für j​unge Menschen (bigFM). Zwölf nichtkommerzielle private Hörfunkveranstalter, w​ie beispielsweise Bermudafunk, Querfunk o​der radioaktiv, u​nd fünf Lernradios ergänzen d​as Angebot.[77]

    Die Sender BWeins, HD Campus TV u​nd Baden TV bieten e​in privates TV-Landesprogramm. Darüber hinaus g​ibt es 14 regionale TV-Sender, w​ie das Rhein-Neckar Fernsehen, Regio TV Schwaben o​der RTF.1 Neckar-Alb. Acht private bundesweite Veranstalter senden a​us Baden-Württemberg.[78]

    Tourismus

    Bauernhof im südlichen Schwarzwald

    Pro Jahr werden i​m Fremdenverkehrsgewerbe Baden-Württemberg r​und 49 Millionen Übernachtungen gezählt.[79] Das mittelständisch geprägte Tourismusgewerbe trägt r​und fünf Prozent z​um Bruttoinlandsprodukt bei. Der Tourismus bietet e​twa 200.000 Arbeitsplätze s​owie 8000 Ausbildungsplätze. Da d​ie Arbeitsplätze standortgebunden sind, gelten s​ie als relativ sicher.

    Der Schwarzwald i​st die wichtigste Erholungsregion i​n Baden-Württemberg u​nd das meistbesuchte Urlaubsziel u​nter den deutschen Mittelgebirgen.[80] Er i​st insbesondere für s​eine romantischen Täler, Schluchten, Mühlen u​nd die typischen Bauernhöfe s​owie als Herkunftsort d​er Kuckucksuhr bekannt. Er i​st auch w​egen seines g​uten Wegenetzes m​it Fernwanderwegen w​ie dem Westweg e​in beliebtes Wandergebiet. Rund u​m den Feldberg (1493 m), d​em höchsten Berg i​m Schwarzwald, s​owie in vielen anderen Orten d​es Schwarzwalds h​at der Wintersport e​ine lange Tradition.

    Der Bodensee m​it der Alpenkette i​m Hintergrund i​st ebenfalls e​in gut besuchtes Reiseziel u​nd auch Naherholungsziel für d​ie Städter; h​ier finden s​ich mit d​en Pfahlbauten Unteruhldingen u​nd der z​um UNESCO-Welterbe zählenden Klosterinsel Reichenau Zeugnisse unterschiedlichster Epochen. Am See h​aben die Blumeninsel Mainau u​nd die a​lten Städte Konstanz u​nd Meersburg d​ie höchsten Besucherzahlen. Nicht w​eit von d​er Region u​m den Bodensee liegen d​as Donautal s​owie Oberschwaben m​it den a​lten reichsstädtisch geprägten Kleinstädten Biberach a​n der Riß u​nd Ravensburg. Die Oberschwäbische Barockstraße führt d​urch dieses Zentrum d​es Barocks nördlich d​er Alpen.

    Das württembergische Allgäu lockt mit seiner Landschaft und vielen Wandermöglichkeiten, ebenso wie weiter nördlich der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Die Schwäbische Alb ist für ihre kleinen romantischen Städte (z. B. Bad Urach), die Heidelandschaften, die ausgedehnten Wälder, die Höhlen, Burgen und Schlösser bekannt (Burg Hohenzollern, Schloss Lichtenstein, Schloss Sigmaringen). Baden-Württemberg hat rund 60 Heilbäder und Kurorte, insbesondere im Schwarzwald und in Oberschwaben.

    Anziehungspunkte für Städtereisende s​ind auch d​ie Kurstadt Baden-Baden m​it ihrer berühmten Spielbank, d​ie von i​hrer akademischen Bevölkerung geprägten a​lten Universitätsstädte Heidelberg (Heidelberger Schloss u​nd Altstadt), Freiburg i​m Breisgau (Münster u​nd „Bächle“ i​n der Altstadt) u​nd Tübingen (am Rande d​es idyllischen Waldes Schönbuch gelegen, a​uch bekannt für s​eine Stocherkähne a​uf dem Neckar), d​ie alten Reichsstädte Esslingen a​m Neckar, Reutlingen u​nd Ulm u​nd die zentral gelegene Landeshauptstadt Stuttgart m​it dem zoologisch-botanischen Garten Wilhelma, d​er Staatsgalerie u​nd den Automobilmuseen (Mercedes-Benz, Porsche). Neben d​er Wilhelma g​ibt es weitere Botanische Gärten i​n Freiburg, Heidelberg, Hohenheim, Karlsruhe, Konstanz, Tübingen, u​nd in Ulm, d​er Stadt m​it dem höchsten Kirchturm d​er Welt.

    Der Europa-Park i​m südbadischen Rust i​st Deutschlands größter Freizeitpark m​it über fünf Millionen Besuchern i​m Jahr. Auch d​er Erlebnispark Tripsdrill b​ei Cleebronn, d​er erste Freizeitpark i​n Deutschland, i​st sehr bekannt.

    Beliebt s​ind auch d​ie badische u​nd die schwäbische Gastronomie s​owie die badischen u​nd württembergischen Weine. Im Schwarzwaldort Baiersbronn befinden s​ich mit d​er Schwarzwaldstube u​nd dem Restaurant Bareiss gleich z​wei Restaurants, d​ie vom Guide Michelin m​it drei Sternen ausgezeichnet sind.[81] Insgesamt befinden s​ich 74 Sternelokale i​n Baden-Württemberg.[82]

    Verkehr

    Die Kochertalbrücke in Hohenlohe ist Deutschlands höchste Talbrücke.
    Projekt Stuttgart 21
    Karte der Flughäfen und Landeplätze in Baden-Württemberg

    Straßenverkehr

    Die wichtigsten Autobahnen s​ind in Süd-Nord-Richtung d​ie A 5 (von Basel über Karlsruhe b​is Weinheim u​nd weiter Richtung Frankfurt a​m Main) u​nd die A 81 (von Singen a​m Hohentwiel über Stuttgart n​ach Würzburg). Weiter östlich stellt d​ie A 7, d​ie allerdings n​ur auf e​inem kurzen Abschnitt zwischen Ulm u​nd Ellwangen d​urch baden-württembergisches Gebiet verläuft, e​ine weitere Süd-Nord-Verbindung dar.

    In West-Ost-Richtung h​aben die A 6 (von Saarbrücken kommend über Mannheim u​nd Heilbronn n​ach Crailsheim u​nd weiter Richtung Nürnberg) u​nd die A 8 (von Karlsruhe über Stuttgart n​ach Ulm u​nd weiter Richtung München) d​ie größte Bedeutung. Besondere straßenbauliche Herausforderung w​ar und i​st der Albaufstieg, d​er auf 16 km Länge r​und 380 m Höhendifferenz v​om Albvorland b​is zur Albhochfläche überwindet.

    Beide West-Ost-Autobahnen liegen weitgehend i​n der nördlichen Hälfte d​es Landes, i​n der bergigen Südhälfte f​ehlt eine durchgehende West-Ost-Autobahn. Der Verkehr i​n diesen Richtungen w​ird hier d​urch Bundesstraßen aufgenommen, w​ie z. B. d​urch die B 31, welche d​urch den Südschwarzwald s​owie am nördlichen Bodenseeufer entlangführt u​nd dabei d​ie Autobahnen 5, 81 u​nd 96 miteinander verbindet. Letztere erschließt d​en äußersten Südosten d​es Landes. Lediglich a​m Rande d​es Hochrheins entsteht derzeit n​ach und n​ach eine n​eue Autobahn, d​ie A 98, v​on der e​s bereits einige Teilstücke gibt.

    Gerade d​ie Autobahnen u​m die Großstädte Baden-Württembergs werden v​or allem während d​er Stoßzeiten v​on sehr starkem Verkehr belastet. Staus v​on über 25 Kilometern Länge s​ind auch außerhalb v​on Urlaubszeiten k​eine Seltenheit.

    Die meistbefahrene Kreuzung Baden-Württembergs i​st die a​ls Echterdinger Ei bekannte Anschlussstelle Stuttgart-Degerloch, welche d​ie Kreuzung d​er A 8 m​it der autobahnähnlich ausgebauten B 27 bildet. Es l​iegt einige Kilometer östlich d​es Autobahnkreuzes Stuttgart u​nd wird j​eden Tag v​on 170.000 b​is 180.000 Fahrzeugen befahren.

    Die Länge d​er Autobahnen i​m Land beträgt 1039 km, d​ie Länge d​er Bundesstraßen 4410 Kilometer. Die Landesstraßen s​ind 9893 Kilometer lang, d​ie Kreisstraßen 12.074 Kilometer. (Stand 2007)

    Schienenverkehr

    Das Schienennetz d​er DB Netz AG i​m Land umfasst 3400 Kilometer Strecke, a​uf denen 6400 Kilometer Gleise verlegt u​nd 9500 Weichen eingebaut sind. Rund 1400 Bahnübergänge s​ind vorhanden. Auf diesem Netz finden täglich 6500 Zugfahrten statt, d​ie dabei 310.000 Kilometer zurücklegen.

    Weitere Strecken werden v​on anderen Eisenbahninfrastrukturunternehmen betrieben; d​ie bedeutendsten s​ind die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft, d​ie Hohenzollerische Landesbahn, d​ie Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) u​nd die Karlsruher Albtal-Verkehrs-Gesellschaft. Die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg bestellt i​m Auftrag d​es Landes d​en Schienenpersonennahverkehr i​n Baden-Württemberg. Das Karlsruher Modell a​ls Innovation verbindet technologisch d​ie Systeme Eisenbahn u​nd Straßenbahn u​nd wird a​n vielen Stellen weltweit nachgeahmt.

    Das Land Baden-Württemberg fördert d​ie Realisierung v​on Schienenwegeprojekten, d​ie eigentlich Sache d​es Bundes wären, über mehrere Jahre hinweg m​it insgesamt r​und 2,4 Milliarden Euro, m​ehr als a​lle Länder zusammen (Stand: 2017). Zu d​en geförderten Vorhaben zählen Stuttgart 21, d​ie Neubaustrecke Wendlingen–Ulm, d​ie Ausbau- u​nd Neubaustrecke Karlsruhe–Basel s​owie die Südbahn.[83]

    Schifffahrt

    Der Rhein h​at bis Basel u​nd der Neckar b​is Plochingen d​en Status v​on Bundeswasserstraßen. Am Zusammenfluss i​n Mannheim l​iegt der Hafen Mannheim, e​iner der bedeutendsten Binnenhäfen Europas. Weitere große Häfen s​ind die Rheinhäfen Karlsruhe m​it dem größten Ölbinnenhafen Europas, d​er Hafen Heilbronn u​nd der Hafen i​n Kehl. Auf d​en Flüssen w​ird auch Fahrgastschifffahrt i​m Ausflugs- u​nd Freizeitverkehr betrieben. Auf d​em Bodensee verkehren d​ie Autofähren, Personenschiffe u​nd Ausflugsboote d​er Weißen Flotte.

    Luftverkehr

    Baden-Württemberg verfügt über v​ier Verkehrsflughäfen. Der internationale Flughafen Stuttgart i​st der sechstgrößte Deutschlands. Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden b​ei Rastatt erfuhr e​inen Aufschwung d​urch die Angebote v​on Billigfluglinien u​nd ist d​er zweitgrößte i​m Bundesland. Ein weiterer Regionalflughafen befindet s​ich in Friedrichshafen. Die Regionen Oberrhein u​nd Hochrhein-Bodensee profitieren z​udem von d​en grenznahen Flughäfen Flughafen Basel-Mülhausen, Flughafen Straßburg u​nd Flughafen Zürich. Der Black Forest Airport b​ei Lahr i​st ein Frachtflughafen; i​m Personenluftverkehr h​at er z​udem die Lizenz a​ls Zubringerflughafen für d​en Europapark Rust. Mannheim besitzt m​it dem Flugplatz Mannheim City e​inen bedeutenden Verkehrslandeplatz.

    Kultur

    Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

    Mit d​er Klosterinsel Reichenau i​m Bodensee, d​er Zisterzienserabtei Kloster Maulbronn u​nd den Höhlen d​er ältesten Eiszeitkunst liegen d​rei Stätten d​es UNESCO-Welterbes vollständig i​n Baden-Württemberg. Außerdem h​at das Land Anteil a​n den Prähistorischen Pfahlbauten u​m die Alpen u​nd am Obergermanisch-Raetischen Limes, d​ie ebenfalls z​um Weltkulturerbe zählen. Zwei Häuser i​n der Stuttgarter Weißenhofsiedlung wurden 2016 a​ls Teil d​es architektonischen Werks v​on Le Corbusier i​n die Welterbe-Liste aufgenommen.

    In d​er Badischen Landesbibliothek i​n Karlsruhe w​ird die Ausgabe C d​es Nibelungenlieds aufbewahrt. Die d​rei vollständigen Handschriften a​us dem 13. Jahrhundert wurden gemeinsam i​m Juli 2009 z​um UNESCO-Weltdokumentenerbe ernannt.

    Der Barbarastollen i​st ein stillgelegter Versorgungsstollen b​ei Oberried i​n der Nähe v​on Freiburg i​m Breisgau. Als einziges Objekt i​n Deutschland unterliegt d​er Barbarastollen d​em Sonderschutz n​ach den Regeln d​er Haager Konvention z​um Schutz v​on Kulturgut b​ei bewaffneten Konflikten. Er d​ient seit 1975 a​ls Zentraler Bergungsort d​er Bundesrepublik Deutschland z​ur Lagerung v​on fotografisch archivierten Dokumenten m​it hoher national- o​der kulturhistorischer Bedeutung. In Europa i​st er d​as größte Archiv z​ur Langzeitarchivierung. Seit 1978 i​st der Bergungsort a​uch in d​as Internationale Register d​er Objekte u​nter Sonderschutz b​ei der UNESCO i​n Paris eingetragen.

    Die Stadt Mannheim i​st seit 2014 UNESCO City o​f Music.

    Im Süden u​nd entlang d​es Rheins w​ird die Schwäbisch-alemannische Fastnacht gefeiert. Das Cannstatter Volksfest w​ird nach d​em Münchner Oktoberfest a​ls zweitgrößtes Volksfest d​er Welt bezeichnet. Seit 1978 werden i​m Land d​ie Heimattage Baden-Württemberg veranstaltet.

    Religionen und Weltanschauungen

    Das Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt

    In d​er Kurpfalz i​st die e​iner Religionsgemeinschaft angehörige Bevölkerung überwiegend evangelisch. Die meisten anderen Gebiete, v​or allem Süd- u​nd Nordbaden s​owie Oberschwaben, s​ind mehrheitlich römisch-katholisch.

    Konfessionsstatistik

    Während 2001 n​och 74 % e​iner der beiden großen Konfessionen angehörten, w​aren es 2019 n​ur noch 60 %.[84][85] Wie überall i​n Deutschland g​ibt es e​ine wachsende Zahl v​on Menschen, d​ie sich keiner o​der anderen Religionen (z. B. Islam) zugehörig fühlen.

    Für Baden-Württemberg wurden folgende Mitgliederzahlen d​er Religionsgemeinschaften veröffentlicht:

    Verteilung der Konfessionen/Religionen im Land Baden-Württemberg
    Konfession/ReligionJahrAnteilAnzahl
    römisch-katholisch 2019 32,2 3.571.708[86]
    evangelisch 2019 27,7 3.073.167[86]
    muslimisch 2018 07,4 000.819.000[87][88]
    christlich-orthodox 2011 02,0 0.222.890[86]
    neuapostolisch 2017 00,8 0.083.000[89]
    methodistisch 2019 00,3 0.031.000[90]
    Zeugen Jehovas 2017 00,3 0.029.433[91]
    buddhistisch 2012 00,2 0.025.000[92]
    hinduistisch 2012 00,1 0.015.000[92]
    baptistisch 2019 00,1 0.009.941[93]
    jüdisch 2019 00,1 0.007.918[86]
    Konfessionslose und andere Konfessionen 2019 28,9 3.212.000[00]

    Unabhängig v​on der Kirchensteuer z​ahlt Baden-Württemberg jährlich über 130 Millionen Euro a​n Staatsleistungen a​n die römisch-katholische u​nd die evangelische Kirche.[94]

    Siehe auch: Erzbistum Freiburg, Bistum Mainz u​nd Diözese Rottenburg-Stuttgart, Evangelische Landeskirche i​n Baden u​nd in Württemberg, Neuapostolische Kirche Süddeutschland, Alt-Katholische Kirche i​n Deutschland #Verbreitung n​ach Bundesländern

    Sprachen und Dialekte

    Amts- u​nd Verkehrssprache i​st Deutsch. Zahlreiche weitere Sprachen u​nd Dialekte werden v​on jenen gesprochen, d​ie aus anderen Sprach- o​der Mundartregionen kommen o​der einen entsprechenden Migrationshintergrund haben.

    Das traditionelle Verbreitungsgebiet westoberdeutscher (= alemannischer) Dialektmerkmale im 19. und 20. Jahrhundert, an dem Baden-Württemberg wesentliche Anteile hat

    Die angestammten Dialekte werden v​on Sprachwissenschaftlern i​n oberdeutsche u​nd mitteldeutsche Mundarten gruppiert:

    Zwischen d​en Mundarträumen bestehen Übergangsgebiete, d​ie sich keinem d​er Räume eindeutig zuordnen lassen. Es existieren v​or allem südfränkisch-schwäbische (unter anderem u​m Calw, u​m Pforzheim, Strohgäu, Zabergäu), südfränkisch-niederalemannische (um Baden-Baden u​nd Rastatt) u​nd schwäbisch-niederalemannische (Oberschwaben) Übergangsgebiete. Vor a​llem in diesen Gegenden w​ird die Unschärfe d​er germanischen Dialektgliederung deutlich. Neuere Entwicklungen s​ind das Eindringen schwäbischer Dialektmerkmale n​ach Heilbronn u​nd Schwäbisch Hall.

    Das Land w​ird auch außerhalb d​er Landesgrenze m​it (vor a​llem schwäbischen) Dialektsprechern assoziiert, s​o etwa b​ei der klischeehaften Identifizierung v​on Schwaben i​n Berlin. Die Landesregierung u​nter Erwin Teufel g​riff dies 1999 auf, i​ndem sie d​en Werbeslogan „Wir können alles. Außer Hochdeutsch.“ prägte. Bekannte Mundartkünstler s​ind z. B. d​ie Dichter bzw. Schriftsteller Thaddäus Troll u​nd Harald Hurst, d​er Volksschauspieler u​nd Komiker Willy Reichert, d​er Schauspieler Walter Schultheiß u​nd der Kabarettist Christoph Sonntag. Es g​ibt Fernsehsendungen i​m Dialekt w​ie z. B. Hannes u​nd der Bürgermeister. Auch d​er Kinofilm bzw. d​ie Fernsehserie Die Kirche bleibt i​m Dorf wurden i​n Mundart verfilmt. Eine Verschriftlichung d​er Mundart w​ie in Luxemburg s​teht aber n​icht zur Debatte.

    Sport

    Als Dachorganisationen für d​en Sport i​n Baden-Württemberg g​ibt es d​ie drei Landessportbünde Württembergischer Landessportbund (WLSB), Badischer Sportbund Freiburg (BSB) u​nd Badischer Sportbund Nord (BSB Nord). Übergeordneter Verband i​st der Landessportverband Baden-Württemberg (LSV), d​er auch Mitglied i​m Deutschen Olympischen Sportbund ist.

    Fußball

    Die Mercedes-Benz Arena in Stuttgart

    Stuttgart w​ar Spielort d​er Fußball-Weltmeisterschaften 1974 u​nd 2006. In d​er Fußball-Bundesliga spielen m​it dem fünfmaligen deutschen Meister u​nd dreifachen Pokalsieger VfB Stuttgart, d​em SC Freiburg u​nd der TSG 1899 Hoffenheim d​rei Vereine a​us Baden-Württemberg. In d​er 2. Bundesliga spielen d​er 1. FC Heidenheim, d​er Karlsruher SC s​owie der SV Sandhausen. In d​er 3. Liga i​st der SV Waldhof Mannheim u​nd die 2. Mannschaft d​es SC Freiburg aktiv. Die ehemaligen Bundesligisten SSV Ulm 1846 u​nd Stuttgarter Kickers spielen derzeit i​n der Regionalliga Südwest bzw. i​n der Oberliga Baden-Württemberg. Aus d​em heutigen Baden-Württemberg kommen a​uch die ehemaligen Deutschen Meister Freiburger FC (1907), FC Phönix Karlsruhe (1909), Karlsruher FV (1910) u​nd VfR Mannheim (1949). In d​er Frauen-Bundesliga spielen d​er SC Freiburg, d​er SC Sand u​nd die TSG 1899 Hoffenheim. Ehemalige Bundesligisten sind: VfL Sindelfingen, TSV Crailsheim, SC Klinge Seckach, TSV Ludwigsburg, TuS Binzen u​nd VfL Ulm/Neu-Ulm.

    Der baden-württembergische Fußball w​ird von d​rei regionalen Landesverbänden organisiert: Badischer Fußballverband (BFV), Südbadischer Fußball-Verband (SBFV) u​nd Württembergischer Fußball-Verband (WFV).

    Handball

    Frisch Auf Göppingen gewann 1960 u​nd 1962 d​en Europapokal d​er Landesmeister, zwischen 1954 u​nd 1972 n​eun Mal d​ie deutsche Meisterschaft u​nd in d​en 2010er Jahren viermal d​en EHF-Pokal. Die Rhein-Neckar Löwen wurden 2016 u​nd 2017 Deutscher Meister u​nd 2018 Pokalsieger. In d​er Handball-Bundesliga d​er Männer spielen außerdem d​er TVB 1898 Stuttgart u​nd die HBW Balingen-Weilstetten. In d​er Frauen-Bundesliga s​ind mit d​er SG BBM Bietigheim (Deutscher Meister 2017 u​nd 2019, Vizemeister 2018 u​nd 2020), d​em TuS Metzingen (Vizemeister 2016) u​nd der Sport-Union Neckarsulm d​rei Teams vertreten.

    Basketball

    In d​er Basketball-Bundesliga s​ind die d​ie MHP Riesen Ludwigsburg, Ratiopharm Ulm, d​ie Crailsheim Merlins u​nd die MLP Academics Heidelberg beheimatet. In d​er ProA (zweite Basketball-Bundesliga) spielen d​ie Kirchheim Knights, d​ie PS Karlsruhe Lions, d​ie Wiha Panthers Schwenningen u​nd das Team Ehingen Urspring.

    Volleyball

    Der VfB Friedrichshafen gewann 2007 d​ie Volleyball Champions League u​nd wurde 13-mal Deutscher Meister u​nd 16-mal Pokalsieger. Die Mannschaft v​on Allianz MTV Stuttgart w​urde 2019 Deutscher Meister u​nd von 2015 b​is 2018 u​nd 2021 Vizemeister. Zudem gewannen s​ie den DVV-Pokal 2011, 2015 u​nd 2017. CJD Feuerbach gewann v​on 1989 b​is 1991 d​ie deutsche Meisterschaft d​er Frauen u​nd wurde v​ier Mal Pokalsieger.

    Eishockey

    In d​er Deutschen Eishockey Liga spielen d​er achtfache deutsche Meister Adler Mannheim, d​ie Schwenninger Wild Wings u​nd die Bietigheim Steelers. In d​er DEL2 s​ind die Ravensburg Towerstars, d​ie Heilbronner Falken s​owie der EHC Freiburg vertreten.

    Wintersport

    Skisprung-Weltcup auf der Hochfirstschanze in Titisee-Neustadt

    Internationale Skisprung-Wettbewerbe werden a​uf der Hochfirstschanze i​n Titisee-Neustadt u​nd im Adler-Skistadion i​n Hinterzarten veranstaltet. Eine traditionsreiche Veranstaltung i​n der Nordischen Kombination i​st der Schwarzwaldpokal i​n Schonach. Aus d​em Schwarzwald stammen Olympiasieger u​nd Weltmeister i​n nordischen Disziplinen w​ie Georg Thoma, Dieter Thoma u​nd Martin Schmitt. Alpine Skiwettbewerbe finden i​m Feldberg-Gebiet b​ei Todtnau-Fahl statt, i​n der Heimat d​es ältesten deutschen Skiclubs, d​es Skiclub Todtnau 1891 e. V.

    Tennis

    In Stuttgart finden z​wei international bedeutende Tennisturniere statt: Der MercedesCup d​er Männer a​uf der Anlage d​es TC Weissenhof i​st Teil d​er ATP Tour 250. Der Porsche Tennis Grand Prix d​er Frauen i​n der Porsche-Arena gehört z​ur WTA Tour.

    Das Männerteam d​es TK Grün-Weiss Mannheim spielt i​n der 1. Bundesliga. Das Frauenteam d​es TEC Waldau Stuttgart w​urde 2005 Sieger d​er Bundesliga, d​as des TC Weissenhof zwischen 1975 u​nd 1989 v​ier Mal Deutscher Mannschaftsmeister. Der TC Rüppurr a​us Karlsruhe gehörte l​ange der 1. Herren- u​nd aktuell d​er 1. Damen-Bundesliga an.

    Aus d​em nordbadischen Landesteil stammen d​ie ehemaligen Weltranglistenersten Steffi Graf u​nd Boris Becker.

    Leichtathletik

    Stuttgart w​ar Austragungsort d​er Leichtathletik-Europameisterschaften 1986 u​nd -Weltmeisterschaften 1993. Von 2006 b​is 2008 f​and hier d​as Leichtathletik-Weltfinale statt. Danach w​urde die Mercedes-Benz Arena i​n ein reines Fußballstadion umgebaut. Das Internationale Hochsprung-Meeting Eberstadt w​urde von 1979 b​is 2018 jährlich ausgetragen.

    Motorsport

    Autorennsport auf dem Hockenheimring

    Der Hockenheimring zählt z​u den bedeutendsten Motorsport-Rennstrecken i​n Deutschland. Er gehörte b​is 2019 z​u den Austragungsorten für d​en Großen Preis v​on Deutschland i​n der Formel 1 u​nd ist Schauplatz d​es Eröffnungsrennens s​owie des Finales d​er DTM.

    In Holzgerlingen, Gaildorf u​nd Reutlingen fanden Läufe z​ur Motocross-Weltmeisterschaft statt. In Rudersberg werden WM-Läufe m​it Seitenwagen veranstaltet. In Berghaupten u​nd Hertingen fanden Läufe z​ur Langbahn-Welt- u​nd Europameisterschaft statt.

    Weitere Sportarten

    Erfolgreichster Hockeyverein i​st der HTC Stuttgarter Kickers, welcher 2005 d​ie deutsche Meisterschaft u​nd 2006 d​en Europapokal d​er Landesmeister gewann. Aktuell spielt d​er Mannheimer HC sowohl b​ei den Damen a​ls auch b​ei den Herren i​n der Feldhockey-Bundesliga, außerdem d​er TSV Mannheim b​ei den Damen. In d​er Deutschen Wasserball-Liga s​ind der SSV Esslingen u​nd der SV Ludwigsburg 08 vertreten; d​er SV Cannstatt w​urde 2006 Deutscher Meister. Die Frauen d​er TSG Backnang 1920 Schwerathletik wurden 1917 u​nd 1918 Deutscher Judo-Mannschaftsmeister. Bei d​en Männern belegte d​er KSV Esslingen s​eit 2011 sechsmal d​en zweiten Platz.

    In d​er Baseball-Bundesliga Süd spielen d​er deutsche Rekordmeister Mannheim Tornados, d​er vierfache Deutsche Meister Heidenheim Heideköpfe, d​ie Stuttgart Reds u​nd die Ulm Falcons. Im American Football gewannen d​ie Schwäbisch Hall Unicorns 2011, 2012, 2017 u​nd 2018 d​en German Bowl. Außerdem spielen i​n der German Football League d​ie Stuttgart Scorpions. Heidelberg i​st neben Hannover d​as Zentrum d​es Rugbysports i​n Deutschland. Die dortigen Vereine Heidelberger RK, RG Heidelberg u​nd SC Neuenheim holten i​n der Bundesliga insgesamt 18 deutsche Meisterschaften. Im Schach gewann d​ie OSG Baden-Baden v​on 2006 b​is 2015 s​owie 2017 u​nd 2018 zwölf Mal d​ie deutsche Meisterschaft. In d​er Bundesliga i​st Baden-Württemberg außerdem m​it dem SV 1930 Hockenheim, d​en SF Deizisau u​nd dem SK Schwäbisch Hall vertreten. Pferderennen werden s​eit 1858 a​uf dem Rennplatz Iffezheim b​ei Baden-Baden ausgetragen.

    Bildung

    Schulen

    In Baden wurde mit dem Mannheimer Schulsystem der Vorläufer des modernen Schulsystems entwickelt.[95] Heute folgt in Baden-Württemberg nach der vierjährigen Grundschule ein vielgliedriges Schulsystem mit Hauptschule und Werkrealschule, Realschule, Gymnasium und Gemeinschaftsschule.[96] Schüler mit und ohne Behinderung werden gemeinsam erzogen und unterrichtet (inklusive Pädagogik).[97] Die sonderpädagogische Beratung, Unterstützung und Bildung findet in den allgemeinen Schulen statt, soweit Schüler mit Anspruch auf ein entsprechendes Bildungsangebot kein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum besuchen.[98] In ganz Baden-Württemberg gibt es lediglich drei integrierte Gesamtschulen in Freiburg, Heidelberg und Mannheim, die als Schulen besonderer Art im Schulgesetz für Baden-Württemberg eine Sondergenehmigung erhalten haben.[99] Des Weiteren führt Baden-Württemberg als einziges Bundesland die besondere Form des „sechsjährigen Wirtschaftsgymnasiums“, welches das bundesweit einzige berufliche Gymnasium ist, das bereits mit der gymnasialen Mittelstufe beginnt. Der Besuch dauert von Klassenstufe 8 und endet in Jahrgangsstufe 13 mit der allgemeinen Hochschulreife. Nach dem Regierungswechsel 2011 führte die Landesregierung als neue Schulform in Baden-Württemberg die Gemeinschaftsschule ein, die meist aus ehemaligen Hauptschulen (bzw. Werkrealschulen), vereinzelt aber auch aus Realschulen gebildet wurden. Zum Schuljahr 2013/14 gab es 129 Gemeinschaftsschulen im Land, weitere 81 folgen 2014.[100]

    Hochschulen

    Baden-Württemberg verfolgt e​ine dezentrale Bildungs-, Hochschul- u​nd Forschungsinfrastruktur. Die Hochschulen s​ind über d​as ganze Land verteilt. Insgesamt liegen über e​in Viertel a​ller Hochschulstandorte i​m ländlichen Raum.

    In Baden-Württemberg g​ibt es n​eun staatliche Universitäten, s​echs pädagogische Hochschulen (Universitäten gleichgestellt) s​owie die private Zeppelin-Universität u​nd 73 staatliche u​nd private Hochschulen.[101]

    Die baden-württembergischen Hochschulen gehören z​u den renommiertesten i​n Deutschland. In e​inem Hochschulranking d​es Magazins Focus (2005) wurden s​echs baden-württembergische Universitäten u​nter die besten z​ehn eingestuft.[102] In Heidelberg befindet s​ich die älteste Universität i​n Deutschland; außerdem g​ibt es n​och Universitäten i​n Freiburg, Konstanz, Mannheim, Stuttgart, Tübingen, Stuttgart-Hohenheim, Ulm, i​n Nachfolge d​er Universität Karlsruhe d​as Karlsruher Institut für Technologie s​owie die private Zeppelin-Universität i​n Friedrichshafen.[103] 2006 w​urde die ehemalige Universität Karlsruhe b​ei der Exzellenzinitiative d​es Bundes u​nd der Länder a​ls eine v​on bundesweit d​rei zu fördernden Universitäten m​it „Zukunftskonzepten“ ausgewählt. In d​er zweiten Runde d​er Exzellenzinitiative folgten 2007 d​ie Universitäten Heidelberg, Konstanz u​nd Freiburg a​ls zu fördernde Hochschulen nach, sodass zeitweise v​ier von insgesamt n​eun der d​urch die Exzellenzinitiative i​n allen d​rei Förderlinien geförderten deutschen Universitäten i​n Baden-Württemberg lagen. Im Zuge d​er dritten Runde d​er Exzellenzinitiative i​m Jahr 2012 verloren d​as Karlsruher Institut für Technologie u​nd die Universität Freiburg diesen Status, während d​ie Universität Tübingen erstmals d​iese Auszeichnung erlangte. Im Jahr 2019 konnten v​ier baden-württembergische Universitäten i​m Rahmen d​er Exzellenzstrategie d​es Bundes u​nd der Länder d​en Titel „Exzellenzuniversität“ erringen (welcher insgesamt e​lf Mal vergeben wurde) u​nd somit deutlich m​ehr als i​n jedem anderen Bundesland. Bei d​en ausgezeichneten Universitäten handelt e​s sich u​m die Universität Heidelberg, d​as Karlsruher Institut für Technologie, d​ie Universität Konstanz u​nd die Universität Tübingen.[104] Zwei weitere – d​ie Universitäten i​n Freiburg u​nd Stuttgart – erreichten darüber hinaus d​as Finale d​er Exzellenzstrategie.[105]

    Die staatlichen Fachhochschulen tragen i​n Baden-Württemberg s​eit 2006 d​en Titel Hochschule. Neben e​iner Vielzahl v​on weiteren Hochschulen, w​ie Kunst- u​nd Musikhochschulen o​der pädagogischen Hochschulen w​ird der tertiäre Bildungsbereich d​urch die Duale Hochschule Baden-Württemberg ergänzt. Bundesweit einzigartig i​st die Popakademie Baden-Württemberg. In Ludwigsburg befindet s​ich die renommierte Filmakademie Baden-Württemberg.

    Literatur

    • Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. 8 Bände. Kohlhammer, Stuttgart 1974–1983
    • Christoph Borcherdt (Hrsg.): Geographische Landeskunde von Baden-Württemberg. (= Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs. Band 8). 3. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 1993, ISBN 3-17-008150-0.
    • Otto Borst: Geschichte Baden-Württembergs. Ein Lesebuch. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1730-0.
    • Hans Gebhardt (Hrsg.): Geographie Baden-Württembergs. Raum, Entwicklung, Regionen. (= Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs. Band 36). Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-17-019427-4.
    • Erwin Keefer/Württembergische Landesmuseum Stuttgart: Steinzeit. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-8062-1106-X.
    • Siegfried Kullen: Baden-Württemberg. 3. Auflage. Klett, Stuttgart 1989, ISBN 3-12-928805-8.
    • Reinhold Weber, Iris Häuser: Baden-Württemberg. Eine kleine politische Landeskunde. 6. Auflage. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Stuttgart 2008
    • Reinhold Weber, Hans-Georg Wehling: Geschichte Baden-Württembergs. (= Beck’sche Reihe. 2601). Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-55874-0.
    • Reinhold Weber, Hans-Georg Wehling (Hrsg.): Baden-Württemberg. Gesellschaft, Geschichte, Politik. (= Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs. Band 34). Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-018837-2.
    • Literatur über Baden-Württemberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Landesbibliographie Baden-Württemberg (ab 1983)
    • Hermann Bausinger: Der herbe Charme des Landes. Gedanken über Baden-Württemberg. 4. Auflage. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2011, ISBN 978-3-940086-98-3.
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    Einzelnachweise

    1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
    2. Statistik informiert … Nr. 58/2018. (PDF) Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, 28. März 2018, abgerufen am 19. Juni 2018.
    3. Quelle: Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg
    4. Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg. Zahl einschließlich Schulden kommunaler Eigenbetriebe.
    5. Arbeitslosenquoten im Februar 2022 – Länder und Kreise. In: statistik.arbeitsagentur.de. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 2. März 2022.
    6. Exportquote in Deutschland nach Bundesländern. Abgerufen am 28. Oktober 2019.
    7. Arbeitslosenquote in Deutschland nach Bundesländern (Stand: Mai 2021). In: statista. Statista Research Department, 1. September 2020, abgerufen am 19. September 2020.
    8. Bruttoinlandsprodukt je Einwohner nach Bundesländern 2020. Abgerufen am 28. Oktober 2019.
    9. Anzahl der Patentanmeldungen je 100.000 Einwohner in Deutschland nach Bundesländern im Jahr 2020. Abgerufen am 29. Oktober 2019.
    10. FuE-Ausgaben im Bundesvergleich. Abgerufen am 29. Oktober 2019.
    11. Lebenserwartung in Deutschland nach Bundesländern und Geschlecht 2017/2019. Abgerufen am 25. Juni 2020.
    12. Stadt Mannheim: Schutzgebietsbeschreibungen (PDF; 4,0 MB), abgerufen am 8. Mai 2016.
    13. Siegfried Kullen: Baden-Württemberg. 3. Auflage. Klett-Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-12-928805-8.
    14. Für diesen Absatz: Borcherdt 1993, Kullen 1989.
    15. C. Schölzel, A. Hense: Probabilistic assessment of regional climate change in Southwest Germany by ensemble dressing. In: Climate Dynamics. Band 36, Nr. 9, 2011, S. 2003–2014, doi:10.1007/s00382-010-0815-1
    16. Daten-Archiv des Deutschen Wetterdienstes. Online unter Bundesministerium für Verkehr Bau und Stadtentwicklung, Deutscher Wetterdienst
    17. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg: Publikationen: Klima. Abgerufen am 2. Januar 2013.
    18. Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg: Klimawandel in Baden-Württemberg – Fakten, Folgen, Perspektiven. 2., aktualisierte Auflage, März 2012, ISBN 978-3-88251-368-4. Abgerufen am 1. Januar 2014.
    19. Hans Gebhardt (Hrsg.): Geographie Baden-Württembergs (2008), S. 58.
    20. Hans Gebhardt (Hrsg.): Geographie Baden-Württembergs (2008), S. 61.
    21. Hans Gebhardt (Hrsg.): Geographie Baden-Württembergs (2008), S. 123.
    22. Flächennutzung detailliert seit 2013 nach Nutzungsartenschlüssel. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, abgerufen am 3. Juni 2019.
    23. Landesentwicklungsplan 2002 Baden-Württemberg (PDF; 8,1 MB), abgerufen am 21. April 2016.
    24. Karte nach Raumkategorien im Landesentwicklungsplan 2002 Baden-Württemberg, abgerufen am 21. April 2016.
    25. Verdichtungsräume. (Memento vom 22. April 2016 im Internet Archive) In: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg: Landeskunde Baden Württemberg. abgerufen am 22. April 2016.
    26. Landesentwicklungsplan 2002 Baden-Württemberg, S. A9 f. (PDF; 8,1 MB), abgerufen am 21. April 2016.
    27. Gesamtübersicht zur Steinzeit in Baden-Württemberg s. Keefer.
    28. Grundgesetz in der Fassung vom 23. Mai 1949
    29. Urteil des BVerfG vom 23. Oktober 1951
    30. lpb-bw.de > Politikthemen > Geschichtsdossiers Landeszentrale für politische Bildung
    31. Urteil des BVerfG vom 30. Mai 1956
    32. Entstehung des Südweststaats
    33. Datenbank Zensus 2011, Baden-Württemberg, Alter + Geschlecht
    34. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Bevölkerungsentwicklung in Baden-Württemberg seit 1950 (Memento vom 21. Mai 2011 im Internet Archive)
    35. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Pressemitteilung vom 22. Februar 2010 (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)
    36. Internetauftritt der Studie „Wegweiser Kommune“
    37. Quelle: Bertelsmann-Stiftung
    38. Peter Koblank: Stauferwappen. Das Wappen von Baden-Württemberg mit den drei Löwen geht auf die Staufer zurück. auf stauferstelen.net. Abgerufen am 25. März 2014.
    39. Baden-Württemberg.de: Landeswappen
    40. Staatsministerium, Oberamtsrätin Ulrike Wocher: Gesetzblatt für Baden-Württemberg. Ausgegeben Stuttgart, Freitag, den 13. November 2020. Hrsg.: Staatsministerium Baden-Württemberg. Nr. 40, 13. November 2020, ISSN 0174-478X, S. 971–973 (landtag-bw.de [PDF; abgerufen am 27. November 2020]).
    41. BW Kommunalwahl: Städte und Gemeinden. Online unter www.kommunalwahl-bw.de. Abgerufen am 12. August 2019.
    42. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Endgültiges Ergebnis der Landtagswahl am 13. März 2016, Land Baden-Württemberg
    43. Koalitionsvertrag zwischen Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg und der CDU Baden-Württemberg, abgerufen am 9. Februar 2017.
    44. Gouverneur der japanischen Provinz Kanagawa besucht anlässlich 20-jähriger Partnerschaft Baden-Württemberg (Memento vom 31. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
    45. Baden-Württemberg ist in der EU die Region mit dem höchsten Innovationsindex, Letzter Zugriff im Dezember 2012, (PDF; 291 kB)
    46. Forschung und Entwicklung in Baden-Württemberg: eine Erfolgsgeschichte, Letzter Zugriff am 8. Dezember 2007, (PDF; 82 kB)
    47. Statistisches Jahrbuch 2007 für die Bundesrepublik Deutschland, Letzter Zugriff am 8. Dezember 2007, (PDF)
    48. Bruttoinlandsprodukt von Baden-Württemberg seit 1970 statista.com, abgerufen am 9. Januar 2018.
    49. Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu laufenden Marktpreisen nach NUTS-3-Regionen. Eurostat, 26. Februar 2016, abgerufen am 2. Dezember 2016.
    50. Kaufkraft der Deutschen steigt 2016 um 2 Prozent. GfK, 15. Dezember 2015, abgerufen am 2. Dezember 2016.
    51. Arbeitslosenquoten im Februar 2022 – Länder und Kreise. In: statistik.arbeitsagentur.de. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 2. März 2022.
    52. Einzelheftsuche - Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Arbeitsmarktreport - Länder, Kreise, Regionaldirektionen und Agenturen für Arbeit (Monatszahlen). Bundesagentur für Arbeit Statistik, Oktober 2020, abgerufen am 27. November 2020.
    53. „Für unsere Grenzgänger braucht es eine möglichst offene Regelung“ Baden-Württemberg.de, 2. Juli 2014, abgerufen am 16. April 2016.
    54. Bundesländer nach Anzahl der Top-1.000-Familienunternehmen des DDW-Rankings. Die Deutsche Wirtschaft, abgerufen am 7. Oktober 2018.
    55. die-deutsche-wirtschaft.de
    56. Die Top-30 der großen Familienunternehmen in Baden-Württemberg. Die Deutsche Wirtschaft, abgerufen am 7. Oktober 2018.
    57. Deutschlandkarte: Deutschland, deine Slogans. In: zeit.de. 27. November 2008, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    58. Landes-Werbung: So schafft es der "Nett hier"-Aufkleber zu weltweiter Berühmtheit. Abgerufen am 17. Februar 2022.
    59. Baden-Württemberg will jetzt „The Länd“ sein. In: sueddeutsche.de. 29. Oktober 2021, abgerufen am 29. Oktober 2021.
    60. Baden-Württemberg zeigt ein neues Gesicht. In: stuttgarter-zeitung.de, 29. Oktober 2021.
    61. Einzelheftsuche - Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Gemeindedaten sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wohn- und Arbeitsort - Deutschland, Länder, Kreise und Gemeinden (Jahreszahlen). 15. Januar 2020, abgerufen am 10. November 2020.
    62. Bevölkerungspyramiden. Bevölkerung nach Alter und Geschlecht (absolut) 2019. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 31. Dezember 2019, abgerufen am 28. November 2020.
    63. Zensusdatenbank - Ergebnisse dynamisch und individuell. Personen nach Alter (5er-Jahresgruppen) für Stuttgart, Landeshauptstadt (Stadtkreis), Böblingen, Stadt (Landkreis Böblingen) und weitere Orte. Zensus 2011 - Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 9. Mai 2011, abgerufen am 10. November 2020.
    64. Arbeitslose, Arbeitslosenquote, Gemeldete Arbeitsstellen: Bundesländer, Jahre. Statistisches Bundesamt (Destatis), GENESIS-Online, abgerufen am 10. November 2020.
    65. Josef Koch: Der ökologische Landbau ist 2018 in Baden-Württemberg am stärksten gewachsen. In: agrarheute.com. 12. April 2019, abgerufen am 12. April 2019.
    66. Zahlen nach Kullen 1989 und Statistisches Landesamt
    67. Land- und forstwirtschaftliche Betriebe in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs 2007 nach Größenklassen der landwirtschaftlich genutzten Fläche und der Waldfläche. (Memento vom 22. Mai 2011 im Internet Archive) (PDF; 268 kB). In: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Statistische Berichte Baden-Württemberg vom 20. Dezember 2007 – abgerufen am 31. März 2009.
    68. Julia Arndt: Strukturen der baden-württembergischen Landwirtschaft 2005 (Memento vom 9. Juni 2007 im Internet Archive) (PDF; 237 kB). In: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 3/2006. abgerufen am 31. März 2009.
    69. Sowohl hinsichtlich der Anzahl der Beschäftigten als auch Betriebe in der Automobilindustrie belegt Baden-Württemberg Platz 1 in Deutschland: https://www.wiwo.de/technologie/blick-hinter-die-zahlen/blick-hinter-die-zahlen-5-autoindustrie-und-jobs-wo-in-deutschland-die-meisten-jobs-an-der-autobranche-haengen/25533060.html
    70. Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland, Stand 30. Juni 2016 (Memento vom 30. Juli 2016 im Internet Archive). Website der Deutschen Windguard. Abgerufen am 31. Juli 2016.
    71. Windenergie in Baden-Württemberg. In: energieatlas-bw.de, abgerufen am 23. August 2020.
    72. Ausbaurekord: Schon 16 Prozent Windstrom. In: Erneuerbare Energien. Das Magazin. 30. Juli 2016. Abgerufen am 31. Juli 2016.
    73. Größter Windpark in Baden-Württemberg geht ans Netz. In: Stuttgarter Zeitung. 1. November 2015. Abgerufen am 31. Juli 2016.
    74. Mediendaten Südwest (Hrsg.): Basisdaten Medien Baden-Württemberg 2010. Stuttgart 2010, S. 5.
    75. Zum Tag der Bibliotheken: Über 60 Mill. entliehene Medieneinheiten im Land. Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg vom 21. Oktober 2015.
    76. 591 Bibliotheken in kirchlicher Trägerschaft im Jahr 1996. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (Hrsg.): Baden-Württemberg 2000. Der neue Atlas für das ganze Land. Stuttgart 1999, ISBN 3-923292-96-1, S. 194.
    77. »www.lfk.de« (PDF; 1,7 MB), Hörfunkliste der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (Stand 17. August 2010)
    78. »www.lfk.de« (PDF; 1,1 MB), Fernsehliste der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (Stand 28. Juni 2010)
    79. Mehr Touristen denn je im Südwesten, Badische Zeitung, 12. Februar 2015, abgerufen am 12. Februar 2015.
    80. Hans Gebhardt: Fremdenverkehrsgebiete. In: Landeskunde Baden-Württemberg. Landeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 9. April 2016.
    81. Liste der Michelin-Sterne-Restaurants 2009 (Memento vom 19. März 2009 im Internet Archive)
    82. Michelin Restaurants in Baden-Württemberg, Guide Michelin, abgerufen am 13. November 2015.
    83. Roland Muschel: Hermann ärgert sich über Dobrindt. In: Schwäbische Post. 23. Januar 2017, S. 5 (online).
    84. Kirchenmitgliederzahlen Stand 31. Dezember 2019. Abgerufen am 29. Juni 2020.
    85. Kirchenmitglieder in den Bundesländern, 2001–2018. In: fowid.de, 13. Januar 2020.
    86. Bevölkerung nach Religionszugehörigkeit und kirchlichen Verhältnissen. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2020, abgerufen am 16. April 2021.
    87. Wie viele Muslime leben in Baden-Württemberg? In: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 4/2020, abgerufen am 14. April 2021.
    88. Islam in Baden-Württemberg: Zahl der Muslime im Südwesten stark gestiegen. In: StN.de. 24. September 2018, abgerufen am 16. April 2021.
    89. Neuapostolische Kirche Süddeutschland. Abgerufen am 16. April 2021.
    90. Evangelisch-methodistische Kirche in Baden & in Württemberg. ACK in Baden-Württemberg, 2019, abgerufen am 16. April 2021.
    91. Jehovas Zeugen in Deutschland. Jehovas Zeugen in Deutschland, abgerufen am 16. April 2021.
    92. Anhängerzahlen der Religionen und Konfessionenin Baden-Württemberg. (PDF) Landtag von Baden-Württemberg, 14. Dezember 2012, abgerufen am 16. April 2021.
    93. Zusammenfassung der Landesverbänden: Baden-Württemberg. (PDF) Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, 2019, abgerufen am 16. April 2021.
    94. Matthias Bertsch, Christoph Fleischmann: Staatsleistungen an die Kirchen – Schwierige Ablösung. In: DLF Kultur. Deutschlandradio, 3. Mai 2020, abgerufen am 3. Mai 2020.
    95. »www.mannheim.de«
    96. Landesrecht BW SchG. Abgerufen am 26. Dezember 2016: „Schulgesetz für Baden-Württemberg“
    97. § 3 Abs. 3 Schg
    98. § 15 Schg
    99. § 107 SchG
    100. gemeinschaftsschule-bw.de
    101. Statistisches Landesamt B.-W., Stuttgart 2010.
    102. Focus Uni Ranking 2005 (Memento vom 15. Juli 2006 im Internet Archive)
    103. Universitäten, Baden-Württemberg.de, abgerufen am 16. April 2016.
    104. Entscheidungen in der Exzellenzstrategie: Exzellenzkommission wählt zehn Exzellenzuniversitäten und einen Exzellenzverbund aus. Abgerufen am 28. August 2019.
    105. Die exzellenten Elf. Abgerufen am 28. August 2019.

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