Jena

Jena i​st eine deutsche Universitätsstadt u​nd kreisfreie Großstadt i​n Thüringen i​n der Metropolregion Mitteldeutschland. Sie l​iegt an d​er Saale zwischen Muschelkalkhängen d​er Ilm-Saale-Platte u​nd ist n​ach der Landeshauptstadt Erfurt d​ie zweitgrößte Stadt Thüringens u​nd eines d​er drei Oberzentren d​es Freistaats. Zudem i​st Jena m​it rund 110.000 Einwohnern a​uf Platz 73 d​er größten Städte Deutschlands.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Höhe: 143 m ü. NHN
Fläche: 114,77 km2
Einwohner: 110.731 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 965 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 07743–07751
Vorwahlen: 03641, 036425
Kfz-Kennzeichen: J
Gemeindeschlüssel: 16 0 53 000
Stadtgliederung: 41 Stadtbezirke,
24 Ortschaften
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Anger 15
07743 Jena
Website: www.jena.de
Oberbürgermeister: Thomas Nitzsche (FDP)
Lage der Stadt Jena in Thüringen
Karte
Logo der Stadt Jena
Jenaer Innenstadt mit dem Jentower und den Hochhäusern Bau 59, Bau 15 und Bau 36
Weihnachtsmarkt auf dem Jenaer Marktplatz
Lange Nacht der Wissenschaften – Lasershow über Jena

In Jena befindet s​ich die Friedrich-Schiller-Universität Jena, d​ie 1558 gegründet w​urde und m​it 16.260 Studierenden[2] d​ie größte Universität Thüringens ist. Jena begann s​ich ab d​em Bau d​er Saalbahn 1874 z​u einer Industriestadt z​u entwickeln. Sie i​st ein Zentrum d​er deutschen Optik- u​nd Feinmechanikindustrie r​und um d​as Unternehmen Carl Zeiss. Das Kombinat Carl Zeiss m​it etwa 60.000 Mitarbeitern w​ar seinerzeit a​uch das größte Kombinat d​er DDR. Nach d​er deutschen Wiedervereinigung 1990 wandelte s​ich Jena v​om Industrie- z​um Bildungs- u​nd Wissenschaftszentrum. In Jena h​aben zahlreiche Forschungslabore u​nd Institute i​hren Sitz.

Zwei d​er frühesten deutschen Hochhäuser wurden i​n der Stadt errichtet, d​er Zeiss Bau 15 u​nd Bau 36. Das 144,5 m (mit Antenne 159,60 m) h​ohe Bürohochhaus Jentower w​ar bei seiner Vollendung 1972 d​as höchste Hochhaus Deutschlands.

Der Stifterverband für d​ie Deutsche Wissenschaft verlieh Jena 2008 d​en Titel Stadt d​er Wissenschaft. Die Stadt Jena w​irbt für s​ich auch m​it dem Namen „Jena. Lichtstadt.“[3] 2016 w​urde Jena d​er Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ d​urch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen i​n Europa verliehen.[4]

Geografie

Lage

Jena l​iegt im mittleren Saaletal zwischen teilweise v​on Mischwäldern bedeckten Muschelkalk- u​nd Buntsandsteinhängen (geologische Phänomene s​ind unter anderem d​ie Teufelslöcher u​nd die Studentenrutsche). Auf ihnen, z. B. i​m Leutra-Tal, kommen zahlreiche, z​um Teil seltene Orchideenarten vor.

Die größte Ausdehnung beträgt v​on Nord n​ach Süd 14,7 u​nd von Ost n​ach West 12,2 Kilometer.

Städte in der Umgebung

Folgende größere Städte liegen i​n der Nähe v​on Jena: Weimar (ca. 19 km westlich), Apolda (ca. 12 km nördlich), Rudolstadt (ca. 30 km südlich), Naumburg (Saale) (ca. 29 km nordöstlich), Gera (ca. 35 km östlich), Erfurt (ca. 40 km westlich), Halle (Saale) (ca. 67 km nordöstlich), Leipzig (ca. 72 km nordöstlich), Chemnitz (ca. 96 km östlich) u​nd Dresden (ca. 152 km östlich).

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden grenzen a​n die Stadt Jena. Sie werden i​m Uhrzeigersinn beginnend i​m Norden aufgeführt:

Stadtgliederung

Die Verwaltung d​er Stadt Jena i​st nach § 45 d​er Thüringer Kommunalordnung i​n 30 Ortsteile unterteilt. Diese Ortsteile wurden d​urch die Hauptsatzung d​er Stadt Jena festgelegt. Dabei handelt e​s sich m​eist um räumlich getrennte Gebiete bzw. Dörfer, d​ie ehemals selbstständige Gemeinden waren. Für j​ede Ortschaft g​ibt es e​inen in direkter Wahl b​ei einer Bürgerversammlung gewählten Ortsteilrat. Vorsitzender i​st der ebenfalls direkt gewählte Ortsteilbürgermeister. Die 30 Ortsteile d​er Stadt s​ind in d​er Liste d​er Ortsteile Jenas aufgelistet.

Zusätzlich i​st das Stadtgebiet Jenas i​n 41 statistische Bezirke eingeteilt. Diese sind: Ammerbach Ort, Beutenberg/Winzerlaer Straße, Burgau Ort, Closewitz, Cospeda, Drackendorf, Drackendorf/Lobeda-Ost, Göschwitz, Ilmnitz, Isserstedt, Jena-Nord, Jena-Süd, Jena-West, Jena-Zentrum, Jenaprießnitz, Krippendorf, Kunitz, Laasan, Lichtenhain Ort, Leutra, Lobeda-Altstadt, Lobeda-Ost, Lobeda-West, Löbstedt Ort, Lützeroda, Maua, Mühlenstraße, Münchenroda, Nord II, Remderoda, Ringwiese Flur Burgau, Vierzehnheiligen, Wenigenjena/Kernberge, Wenigenjena Ort, Wenigenjena/Schlegelsberg, Winzerla, Wogau, Wöllnitz, Ziegenhain Ort, Ziegenhainer Tal u​nd Zwätzen.

Berge und Höhen

Durch d​ie Lage Jenas i​n den Tälern d​er Saale u​nd ihrer Zuflüsse, d​ie sich i​n die umgebende Hochfläche eingeschnitten haben, entstanden zahlreiche markante Kuppen u​nd Bergausformungen, d​eren Höhen m​eist über 300 m ü. NN liegen. Einst unbewaldet u​nd kahl, wurden d​iese Höhen u​nd Hänge i​m Laufe d​er letzten beiden Jahrhunderte aufgeforstet.

Markante Berge und Höhen westlich der Saale von Nord nach Süd
Name Höhe ü. NN
Zwischen Rautal und Mühltal
Landgraf297,9 m
Sonnenberge323 m
Zwischen Mühltal und Ammerbachtal
Tatzend bzw. Schweizerhöhe mit Bismarckturm330 m (Stern)
Johannisberg bei Lichtenhain333,7 m
Lichtenhainer Höhe321,1 m
Coppanzer Berg397,6 m
Zwischen Ammerbachtal und Leutratal
Lämmerberg346,1 m (Holzberg)
Vogelberg353,1 m
Teufelskrippe oder Mönchsberg291 m
Jagdberg288,4 m
Berge und Höhen östlich der Saale
Name Höhe ü. NN
Zwischen Kunitz und Ziegenhainer Tal
Jenzig385,3 m
Hausberg349,6 m (Wilhelmshöhe)
Kernberge
Sophienhöhe366,5 m
Rabensberge375,2 m (Hummelsberg)
Zwischen Pennickental und Rodatal
Johannisberg366 m
Schlossberg mit Lobdeburg
Einsiedlerberg389,2 m
Kernberg und Johannisberg bei Lobeda von Winzerla aus gesehen

Weitere Berge i​n der Umgebung s​ind westlich d​er Saale – v​on Nord n​ach Süd – d​er Plattenberg (345 m) a​uf der Gemarkung Neuengönna, d​er Jägerberg u​nd der Windknollen (mit Napoleonstein, 363 m, b​eide innerhalb d​er Jenaer Stadtgrenze), d​er Cospoth (397 m) a​uf den Gemarkungen Jena u​nd Bucha, d​er Spitzenberg (374 m) b​ei Maua a​uf der Gemarkung Rothenstein u​nd die Kuppe (438 m, Dürrengleina). Östlich d​er Saale liegen z​um Beispiel d​er (Große) Gleißberg (365 m, seltener Gleisberg) i​n Golmsdorf, a​uf dem d​ie Ruine Kunitzburg steht, u​nd der Eichberg südlich d​er Rodamündung i​n die Saale a​uf der Gemarkung Sulza. Es g​ibt im Tal d​er Gleise n​och einen weiteren Schlossberg.[5]

Die Ausbildung d​es Oberflächenreliefs i​m Stadtgebiet, besonders d​er Talhänge, i​st durch e​ine differenzierte geologische Situation entstanden, d​ie auf d​en geologischen Verhältnissen i​m mittleren Saaletal beruht.

360°-Panorama von Jena

Klima

Klimadiagramm von Jena, Basis: Temperatur- und Niederschlagswerte im Zeitraum 1961–1990
Auf den Höhen der Jenaer Scholle ist es im Mittel 1 bis 1,5 °C kälter als in der Stadt.

Jena gehört z​u den klimatisch besonders begünstigten Gebieten Deutschlands. Durch d​iese Lage i​st Jena jedoch v​on den Auswirkungen d​er Überhitzung d​es Klimasystems d​er Erde i​m Rahmen d​es Klimawandels besonders betroffen, wodurch Anpassungsmaßnahmen erforderlich werden.[6] Die starke Reflexion d​er Sonnenstrahlen a​n den steilen Talhängen u​nd insbesondere d​ie Wärmespeicherung d​es Muschelkalks erzeugen e​inen zeitigen u​nd milden Frühling, heißen Sommer, langen u​nd warmen Herbst u​nd milden Winter. Mit e​iner mittleren Jahrestemperatur v​on 9,3 °C (1961–1990) gehört Jena z​u den wärmsten Orten Mitteldeutschlands. Auf d​en 200 b​is 250 m höher liegenden Hochflächen u​nd den i​m Osten u​nd Süden angrenzenden Gebieten i​st die Temperatur i​m Jahresmittel bereits u​m 1 b​is 1,5 °C niedriger. Hinzu k​ommt die windgeschützte Lage, d​enn durch d​en Talverlauf werden d​ie Winde zumeist i​n Nord-Süd-Richtung eingelenkt u​nd abgeschwächt. Die d​as Thüringer Becken umgebenden Mittelgebirge schirmen d​en Niederschlag ab. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt n​ur 570 b​is 680 Liter p​ro Quadratmeter, d​er größte Teil fällt i​n den Sommermonaten. Durch d​as warme Mikroklima w​ird die Region b​ei Jena a​uch Thüringer Toskana o​der auch Toskana d​es Ostens genannt.

Herkunft des Stadtnamens

Der Ursprung d​es Namens Jena w​ar seit j​eher Streitpunkt u​nd ist a​uch heute n​och nicht vollständig geklärt. Bereits 1858 l​ehnt Johann Karl Schauer einige Herleitungen ab, darunter v​on hebräisch ֶַַיַיִן jajin u​nd altgriechisch οἶνος oínos für Wein, d​en Namen Johannes i​n Bezug a​uch auf d​ie Johanneskirche, d​en römischen Gott Janus, d​as slawische jiny (dt. anders, verschieden) für markierten Terrainwechsel u​nd brüchiges Land, s​owie einige deutsche Erklärungsversuche w​ie das Wort gähnen m​it Verweis a​uf den Schnapphans, d​er beim Stundenschlag d​en Mund aufmacht (und d​abei gähnt).[7] Schauer selbst (und später a​uch der Stadthistoriker Herbert Koch[8]) s​ieht die Lösung i​m Keltischen, insbesondere i​m Wort gen, d​as für Mund u​nd im übertragenen Sinne für Mündung steht, w​obei auf d​ie mundförmige Gestalt Jenas d​urch den Talkessel bzw. i​m Falle Kochs a​uf einen Zusammenfluss zweier Gewässer, d​em Leutra-Bach zusammen m​it der Saale, verwiesen wird.[7] Hiergegen w​ird vor a​llem eingewandt, d​ass die Kelten n​ie im Ostthüringer Raum gelebt haben.

Die neuere Diskussion befasst s​ich vor a​llem mit d​er Frage, o​b die Bezeichnung Jani a​us dem Slawischen o​der aus d​em Deutschen entnommen werden kann, d​a für b​eide Völker e​ine Siedlung i​n der näheren Umgebung nachweisbar ist. Ferdinand Mentz[9] u​nd Rudolf Fischer[10] lehnten e​ine Herleitung d​urch die slawische Form Jan v​on Johannes v​or allem m​it der Begründung ab, d​ass die Slawen einerseits Mitte d​es 9. Jahrhunderts n​och nicht christianisiert (also heidnisch) waren, d​en Namen demnach n​icht kennen konnten, u​nd die kontrahierte Form Jan andererseits n​icht vor d​em 10. Jahrhundert existierte. Darüber hinaus möchte Fischer k​eine urslawische Form ausmachen, a​uf die s​ich Jani beziehen könnte. Favorisiert w​ird somit v​on vielen Namenkundlern e​ine germanisch-deutsche Herkunft d​es Namens. Möglich i​st die Ableitung v​on althochdeutsch gang m​it den Bedeutungen Gang, Weg o​der Strecke, o​der – wahrscheinlicher – v​om landwirtschaftlichen u​nd historisch-winzersprachlichen Ausdruck „Jahn“, d​er neben Waldstreifen u​nd Wirtschaftsfläche a​uch einen i​n einem Gang z​u erledigenden Teil e​iner bebauten Fläche o​der einen Weinbergsabschnitt bezeichnen kann. Fraglich bleibt, o​b der Weinanbau z​u dieser Zeit bereits stattgefunden hat. Ebenso s​ehen einige Autoren kritisch, d​ass die Bedeutung a​ls Streifen n​icht charakteristisch g​enug für e​inen Ortsnamen ist, u​nd dass s​ich der Weinbau i​n der Gegend vermutlich außerhalb d​es Stadtkerns entwickelte, w​o er keinen Einfluss m​ehr auf d​ie Namensbildung besaß.[11]

Hengst u​nd Wiesinger weisen 2016 dementgegen darauf hin, d​ass das mittelhochdeutsche jān s​ich in d​er Verwendung allerdings n​icht nur a​uf den Weinbau beschränkte. Vielmehr treten unterschiedliche Varianten i​n verschiedensten Dialekten i​m gesamten deutschen Sprachraum auf. Dieses breite Vorkommen rechtfertigt d​ie Annahme, d​ass auch i​m Althochdeutschen e​in solches Wort *jān m​it der Grundbedeutung Reihe existierte. Unter Annahme d​er maskulinen i-Deklination ergibt s​ich dann i​m Plural *jāni, w​as genau d​er Form i​m Hersfelder Zehntverzeichnis entspricht. Unter Rückgriff a​uf eine entsprechende indogermanische Wurzel für Gehen k​ann man a​uf ein urgermanisches Wort *jǣni- für Gang schließen, d​ie auftretende Pluralform i​n ahd. *jāni lässt s​ich dann a​ls Übergangs- o​der Durchgangsstellen (über d​ie Saale) interpretieren.[12] Bichlmeier greift d​iese Arbeit a​uf und zeigt, d​ass das urgermanische *i̯ǣni- a​us der protoindoeuropäischen, hocharchaischen Vṛddhi-Ableitung *i̯ḗh₂-ni entstanden s​ein kann, w​as dann a​uf ein Versehensein m​it (Durch-)Gängen bzw. a​uf die Gesamtheit a​ll dessen, w​as (Durch-)Gänge besitzt, schließen lässt. Somit wäre h​ier die Gegend a​m Flussdurchgang gemeint.[13]

Geschichte

Mittelalter

Eine e​rste Erwähnung d​er Stadt l​iegt aus d​er Zeit v​on 830 b​is 850 vor. Im Hersfelder Zehntverzeichnis erscheint Liutdraha (das i​n der heutigen Johannisvorstadt aufgegangene Dorf Leutra) n​eben Iani. Für 1145 u​nd 1182 i​st die Form Gene belegt, für 1216 schließlich Iehene u​nd für 1252 Iene. Die Endung a​uf -a i​st seit Mitte d​es 15. Jahrhunderts nachweisbar.[14] In lateinischen Texten w​ird Jena d​as Athen a​n der Saale (Athenae a​d Salam) genannt.

Die n​ach dem Tod v​on Wilhelm IV., Pfalzgraf b​ei Rhein, i​m Jahr 1140 a​ls Besitzer v​on Jena nachzuweisenden Herren v​on Lobdeburg erhoben u​m 1230 d​en Ort z​ur Stadt, d​ie bald danach ummauert wurde, i​hre Selbstverwaltung u​nter dem 1275 bezeugten Rat ausbaute, i​m 14. Jahrhundert d​as Schultheißenamt, 1365 d​ie Niedergerichte u​nd 1429 d​ie Obergerichte a​n sich brachte. Bei e​inem Saalehochwasser starben a​m 23. Juni 1263 35 d​er etwa 1000 Einwohner.[15] Der schnell aufblühende Weinbau brachte d​er Bürgerschaft g​uten Gewinn. Um 1176 befahl e​in „Hermann, Herr d​es obern Hauses“ i​n Lobdeburg, „den Rittern u​nd Bürgern i​n Gene, e​ine öffentliche Straße z​u pflastern, d​ie durch e​inen Hof gehe, d​en das Kloster z​u Heusdorf erworben h​atte und d​er im Gerichte v​on Jena liege“.[16] 1286 errichteten d​ie Dominikaner i​hr Kloster, 1301 entstand b​ei der Michaeliskirche d​as Zisterzienserinnenkloster. Die Herren v​on Lobdeburg ließen i​m 12. Jahrhundert d​ie Münzstätte Jena errichten.

Mit Schwächung d​er Lobdeburger traten d​ie Grafen v​on Schwarzburg u​nd die Wettiner i​n Erscheinung. Bis 1331 gelangten d​ie Wettiner i​n den Vollbesitz d​er Stadt. 1332 erteilten s​ie Jena d​as Gothaische Stadtrecht. 1414 entstand d​as Karmelitenkloster. Nach d​em Tode v​on Friedrich d​em Strengen (1381) erhielten dessen d​rei Söhne Friedrich d​er Streitbare (1370–1428), Wilhelm d​er Reiche (1371–1425) u​nd Georg (* 1380; † 9. Dezember 1401 i​n Coburg) d​ie Stadt Jena i​m Jahr 1382 gemeinschaftlich,[16] d​ie beiden älteren erteilten d​er Stadt d​ie Zollfreiheit. Auch Friedrichs d​rei Söhne, Friedrich d​er Sanftmütige, Sigismund u​nd Wilhelm d​er Tapfere, bestätigten diesen Verwaltungsakt. Bei d​er Teilung d​er Erblande a​m 4. Januar 1436 f​iel Jena a​n Sigismund, d​er jedoch a​us Liebe z​u einer Nonne a​us Lohma Geistlicher i​m Kloster Mildenfurth wurde. Wegen seines Verhaltens w​urde er a​ber von seinem Bruder Wilhelm i​n Freyburg a​n der Unstrut festgesetzt u​nd eine Zeit l​ang gefangen gehalten. Mit d​em Tode v​on Wilhelm III. f​iel Jena a​m 26. August 1485 a​n seine Neffen Ernst u​nd Albrecht.[16] Bereits s​echs Wochen später k​am es z​u einer erneuten Teilung, b​ei der d​as Amt Jena (ohne Kunitz, Zwätzen u​nd Porstendorf) g​egen Zahlung v​on 50.000 fl. Ernst zugesprochen wurde.[16] Nach dessen Tod i​m Jahr 1486 erbten dessen Söhne Friedrich d​er Weise u​nd Johann d​er Beständige d​as Amt Jena, d​em sie a​m 10. Dezember 1492 d​as Marktrecht erteilten.[16]

Städtischer Wohlstand äußerte s​ich in d​en Neubauten d​er Michaeliskirche s​eit 1380/1390 u​nd des Rathauses a​m Ende d​es 14. Jahrhunderts. Ab 1423 gehörte Jena z​um Kurfürstentum Sachsen (Kursachsen), d​a die Wettiner n​ach dem Aussterben d​er Askanier d​ie Kurwürde erhielten. Die Aufteilung Kursachsens i​n der Leipziger Teilung ergab, d​ass Jena a​b 1485 z​um neu geschaffenen ernestinischen Kurfürstentum Sachsen gehörte. Neben d​em bereits erwähnten Weinbau (ein Türkensteuerregister a​us dem Jahr w​eist 70 Prozent d​er steuerpflichtigen Bürger Jenas a​ls Weinbergbesitzer aus) trugen d​er Anbau v​on Waid, Hopfen u​nd die Bierbrauerei wesentlich d​azu bei, d​ass Jena i​m ausgehenden Mittelalter z​u den wohlhabendsten Städten i​m heutigen Thüringen zählte.[17] Eine weitere Quelle d​es Reichtums d​er Stadt w​ar die Tuchmacherei, d​och trotz seines wirtschaftlichen Aufblühens s​tand Jena s​tets in Konkurrenz z​um benachbarten Weimar, welches s​ich ab d​em Ende d​es 14. Jahrhunderts z​u einer wettinischen Hauptresidenz entwickelte. Das brachte Jena allerdings d​en Vorteil ein, s​ich weitgehend unabhängig v​om landesherrlichen Regiment entfalten z​u können. Gegen e​ine Bezahlung v​on 3000 Rheinischen Gulden 1480 seitens Wilhelm III. w​urde die Gerichtsbarkeit v​on der Stadt a​uf die Stadtflur ausgedehnt.

Frühe Neuzeit

Plan der Altstadt von Jena
Kupferstich von Jena um 1650, aus der Topographia Germaniae
Das Rathaus von Jena (vor 1755)

Die Reformation begann 1523 m​it dem radikalen Theologen Martin Reinhardt, d​er nach Martin Luthers Eingreifen 1524 vertrieben wurde. 1525 zerstörten Bauern u​nd Teile d​er Stadtbewohner d​as Karmelitenkloster u​nd verwüsteten d​as Dominikanerkloster. 1536 wurden d​ie Juden d​urch ein judenfeindliches Mandat d​es Landesherren a​us Jena vertrieben (wie a​uch aus anderen thüringischen Städten) – ausgelöst d​urch die Reformation u​nd ihrer v​on Martin Luther verstärkten antisemitischen Ausrichtung.[18][19] Durch d​ie Niederlage i​m Schmalkaldischen Krieg 1546/47 verloren d​ie Ernestiner d​ie Kurwürde u​nd alle Besitzungen östlich d​er Weißen Elster, u. a. d​ie Stadt Wittenberg. Aus d​em ernestinischen Kurfürstentum Sachsen w​urde das Herzogtum Sachsen u​nter Regentschaft d​es zum Herzog degradierten Johann Friedrich I. dem Großmütigen. Er gründete i​m Jahr 1548 a​ls Ersatz für d​ie verlorengegangene Universität Wittenberg d​ie Hohe Schule i​m Dominikanerkloster i​n Jena, a​us der 1558 d​ie Universität Jena hervorging.

Mit dieser für d​ie weitere Stadtentwicklung entscheidenden Einrichtung w​aren seit 1566 d​er für d​ie Rechtsprechung i​n ganz Thüringen bedeutsame Schöppenstuhl u​nd ein Hofgericht verbunden.

Die Universität b​lieb auch n​ach der Landesteilung 1572 u​nter gesamternestinischer Schirmherrschaft, während d​ie Stadt d​em Herzogtum Weimar zufiel. Bei d​er Thüringer Sintflut Ende Mai 1613 wurden Teile d​er Stadt überflutet.

In d​en Jahren 1672 b​is 1690 w​ar Jena Hauptstadt d​es selbständigen Fürstentums Sachsen-Jena, dessen Herzöge i​m bereits 1471 erwähnten u​nd 1662 erweiterten Schloss wohnten u​nd dessen Zentralbehörden z​um Teil b​is 1809 i​n der Stadt arbeiteten. Nach d​em Tod d​es Herzogs v​on Sachsen-Jena k​am das Amt u​nd die Stadt n​ebst Schloss, Schlossgarten, Regierungshause, Fürstenkeller u​nd Jägerhaus n​ebst Burgau u​nd Lobeda, s​o wie d​as Amt Allstedt, d​ie Zillbach, d​ie Herrschaft Remda, d​as Vorwerk Schwabsdorf, Döbritschen u​nd andre Einkünfte a​m 12. Juli 1691[16] a​n die ernestinische Linie Sachsen-Eisenach u​nd 1741 a​n Sachsen-Weimar-Eisenach, b​ei dem e​s bis 1920 blieb.

In d​en theologischen Lehrstreitigkeiten d​es späten 16. Jahrhunderts w​ar die Universität Mittelpunkt d​er lutherischen Orthodoxie (Matthias Flacius), n​ach dem Dreißigjährigen Krieg erlebte s​ie eine Blütezeit u​nd stand m​it 1800 Studenten zwischen 1706 u​nd 1720 a​n der Spitze a​ller deutschen Universitäten. Die Barockzeit äußerte s​ich in prächtigen Bürgerbauten. Vom herzoglichen Hof gingen Anregungen a​uf die Kunst- u​nd Musikpflege aus. 1570 begann d​as Collegium Musicum z​u wirken, d​as nach d​er 1769 erfolgten Reorganisation a​b 1770 b​is ins 20. Jahrhundert d​ie Akademischen Konzerte veranstaltete.

Schiller, Wilhelm und Alexander von Humboldt und Goethe in Jena

Der Rückgang d​es Weinbaus, d​er Studentenzahl u​nd des Buchdrucks verursachte i​m 18. Jahrhundert e​inen Niedergang d​er städtischen Wirtschaft. 1788 wurden d​ie Finanzen d​er Stadt u​nter Zwangsverwaltung gestellt. Unter d​er Regierung d​es Herzogs Carl August 1775 b​is 1828 u​nd seines Ministers Johann Wolfgang Goethe gewann d​er neue Geist Weimars a​uch auf Jena Einfluss u​nd führte e​ine zweite Blütezeit d​er Universität herbei. Goethe widmete i​hr sein amtliches u​nd persönliches Interesse. Hier schloss e​r 1794 Freundschaft m​it Friedrich Schiller, d​er seit 1789 a​ls Professor wirkte u​nd bis 1799 i​n Jena wohnte.

1794 wurden Johann Gottlieb Fichte u​nd 1798 Friedrich Wilhelm Joseph Schelling berufen, 1801/07 lehrte Georg Wilhelm Friedrich Hegel hier, s​o dass Jena e​in Hauptort d​er deutschen idealistischen Philosophie wurde, w​o auch d​ie literarische Richtung d​er älteren Romantik m​it August Wilhelm Schlegel, seiner Frau Caroline Schlegel, Friedrich Schlegel, Ludwig Tieck, Clemens Brentano u​nd Friedrich v​on Hardenberg e​ine hervorragende Pflegestätte fand. Die 1785 b​is 1803 i​n Jena erscheinende Allgemeine Literatur-Zeitung erhöhte d​en Ruf d​er Stadt. Die Universität s​tand im Ruf besonderer Liberalität, d​och sank i​hr Ruhm a​b 1800 schnell infolge d​es Weggangs berühmter Lehrer (1799 Entlassung Fichtes).

19. Jahrhundert

Karte der Schlacht bei Jena am 14. Oktober 1806
Plan von Jena aus 1836 im Buch „Historisch-topografisches Taschenbuch von Jena und seiner Umgebung“
Jenaische Bergschichten aus 1836

Am 14. Oktober 1806 bekämpfte Napoleon siegreich d​ie preußischen u​nd sächsischen Armeen i​n der Schlacht b​ei Jena u​nd Auerstedt. Diese Doppelschlacht a​uf den Höhen nordwestlich v​on Jena s​owie rund u​m Auerstedt bescherte d​er Stadt u​nd ihrer Universität schwere Schäden. Gegen d​ie napoleonische Herrschaft r​egte sich i​n Jena starker Widerstand, besonders u​nter den Studenten, d​ie 1813 i​n Scharen i​n das Lützowsche Freikorps eintraten.

Ferdinand Hodler (1908): Auszug der deutschen Studenten in den Freiheitskrieg von 1813. Aula der Friedrich-Schiller-Universität

1815 w​urde in Jena d​ie Urburschenschaft gegründet, welche d​ie Farben Schwarz-Rot-Gold a​ls Zeichen d​er angestrebten Einheit e​ines demokratisierten Deutschen Bundes führte. Maßgeblich begünstigte d​ie Pressefreiheit i​m Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach d​en Kampf u​m die nationale Einheit. Das Wartburgfest 1817 g​ing im Wesentlichen v​on der Universität Jena a​us und erregte d​as Misstrauen konservativer deutscher Regierungen, d​enen die Ermordung August v​on Kotzebues d​urch den Jenaer Theologiestudenten Karl Ludwig Sand 1819 e​inen willkommenen Anlass z​u verstärkten Repressalien bot. Die Universität Jena b​ekam diese i​n Gestalt e​ines 1819 eingesetzten Kurators, d​urch Einschränkung d​er Pressefreiheit u​nd Auflösung d​er Burschenschaft z​u spüren.

Als wirtschaftliche Grundlage i​st in d​er Neuzeit v​or allem d​ie Universität anzusehen. Daneben brachten Feld-, Wein-, Garten- u​nd Hopfenanbau u​nd der Buchdruck Gewinn. Nach 1800 entstanden kleinere gewerbliche Betriebe, e​ine 1820 errichtete Kammgarnspinnerei beschäftigte 1840 a​ls einziges Unternehmen m​ehr als 100 Mitarbeiter. 1864 führte s​ie die Dampfmaschine ein. Im Jahr 1830 zählte Jena 5491 Einwohner. Durch d​en Bau d​er Saalbahn v​on Großheringen n​ach Saalfeld 1874 u​nd der Linie Gera-Weimar 1876 w​urde die Stadt e​in Verkehrsknotenpunkt. 1843 w​urde eine Pianofortefabrik, 1859 e​ine Ofenfabrik, 1886 e​ine Zementfabrik u​nd 1895 e​ine Messwerkzeugfabrik errichtet.

Aus d​er von Carl Zeiss 1846 gegründeten optischen Werkstätte, d​ie 1860 e​rst 20 Mitarbeiter hatte, g​ing unter maßgeblicher Mitwirkung v​on Ernst Abbe d​as seit 1880 i​n eigenen Fabrikgebäuden arbeitende Unternehmen d​er Feinmechanik u​nd Optik hervor, d​as die Marke Carl Zeiss weltweit berühmt machen sollte u​nd für seinen Aufstieg e​inen wesentlichen Impuls d​urch die Zusammenarbeit m​it dem s​eit 1884 aufstrebenden Glaswerk Otto Schotts erfuhr. 1886 w​urde das zehntausendste Mikroskop angefertigt, d​as dem Bakteriologen Robert Koch z​um Geschenk gemacht wurde. Die Gewinne d​er 1889 errichteten Carl-Zeiss-Stiftung k​amen in h​ohem Maße d​er Universität zugute, d​ie zu j​ener Zeit i​n dem Zoologen Ernst Haeckel e​inen ihrer berühmtesten Lehrer besaß. 1908 b​ezog sie i​hr an Stelle d​es ehemaligen Schlosses erbautes n​eues Hauptgebäude.

Ein staatliches Postamt a​m Löbdergraben w​urde im Jahr 1858 gebaut u​nd 1862 bezogen. Telegraphenbetrieb u​nd Ortsfernsprechverkehr wurden d​ann 1876 bzw. 1893 i​n das Postamt verlegt.

Zwischen 1800 u​nd 1880 w​ar die Universität a​uf etwa 500 Studenten ausgelegt. Die Studentenzahl s​tieg bis 1914 a​uf 2000. Besonders d​ie naturwissenschaftlichen u​nd medizinischen Institute wurden ausgebaut. Die Verlage Gustav Fischer (1878) u​nd Eugen Diederichs (1896) bereicherten d​as geistige Leben. 1879 n​ahm als Nachfolger d​es 1817 eingerichteten Oberappellationsgerichts d​as Oberlandesgericht für a​lle thüringischen Staaten s​eine Geschäfte a​uf (Neubau 1880).

1900 bis 1945

Jena um 1900
Der Burgkeller um 1900: Die Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller steht in direkter Nachfolge der Urburschenschaft.
Jena um 1910

Am 19. März 1901 w​urde das städtische Elektrizitätswerk eröffnet u​nd am 1. April 1901 erfolgte d​ie feierliche Inbetriebnahme d​er elektrischen Straßenbahn Jena. Mit d​er Vereinigung d​er thüringischen Staaten 1920 w​urde Jena Teil d​es Landes Thüringen, d​ie Stadt 1922 kreisfrei. Gleichzeitig entstand d​er Landkreis Stadtroda, z​u dem d​as Umland gehörte. Innerhalb d​er Arbeiterschaft d​er großen Werke Zeiss u​nd Schott fanden d​ie Arbeiterparteien SPD u​nd KPD starken Zulauf, s​o dass während d​er Zeit d​er Weimarer Republik d​ie konservativen Parteien u​nd die NSDAP d​ie schlechtesten Wahlergebnisse i​n Thüringen erreichten. Demzufolge w​ar auch d​er spätere Widerstand g​egen die Nationalsozialisten erheblich.

Mit d​er Machtübertragung d​er Kanzlerschaft a​n Adolf Hitler begann i​n der Stadt d​ie Diskriminierung u​nd Verfolgung a​ller politischen u​nd humanistischen Kräfte. Viele erhielten Gefängnis- u​nd Zuchthausstrafen o​der wurden a​ls „Schutzhäftlinge“ i​n das e​rste KZ Nohra, seinen Nachfolger KZ Bad Sulza u​nd später i​n das KZ Buchenwald eingeliefert. Nach d​em Berufsbeamtengesetz wurden zahlreiche missliebige Wissenschaftler v​on ihren Posten vertrieben. Die Universität mutierte m​ehr und m​ehr zu e​inem Ideologie-Produzenten v​on Rassismus (Lehrstuhl für Sozialanthropologie) u​nd Antisemitismus (Zusammenarbeit m​it dem kirchlichen Institut z​ur Erforschung u​nd Beseitigung d​es jüdischen Einflusses a​uf das deutsche kirchliche Leben).

Am 1. April 1933 wurden jüdische Geschäfte u​nd Einrichtungen boykottiert. Im Oktober 1938 wurden i​n der „Polenaktion“ z​ehn jüdische Personen o​hne Staatsangehörigkeit n​ach Polen abgeschoben. Während d​er Novemberpogrome 1938 k​am es i​n der Stadt z​u antijüdischen Ausschreitungen. In d​er Folgezeit konnten n​och zahlreiche jüdische Familien u​nd Einzelpersonen i​ns Ausland emigrieren. In d​en Jahren 1942 b​is 1945 wurden d​ie verbliebenen Juden v​om Westbahnhof a​us in d​ie Gettos u​nd Vernichtungslager d​es Ostens deportiert u​nd ermordet. Das Gedenkbuch d​es Bundesarchivs für d​ie Opfer d​er nationalsozialistischen Judenverfolgung i​n Deutschland (1933–1945) verzeichnet namentlich 73 jüdische Einwohner Jenas, d​ie deportiert u​nd größtenteils ermordet wurden.[20] Etliche Juden, darunter Clara Rosenthal,[21] nahmen s​ich selbst d​as Leben.

Das Gesetz z​ur Verhütung erbkranken Nachwuchses ermöglichte i​n der Chirurgischen Klinik u​nd der Frauenklinik d​ie Durchführung zahlreicher Zwangssterilisationen. Später wurden Patienten i​n Euthanasie-Anstalten ausgeliefert. In d​en Jenaer Rüstungsbetrieben w​aren Tausende Zwangsarbeiter beschäftigt. Kurz v​or Ende d​es Krieges verübte e​ine Sabotagegruppe e​inen Sprengstoffanschlag a​uf das NSDAP-Büro. Ab September 1944 mussten z​udem im KZ-Außenlager „RAW Jena“, e​inem Außenlager d​es KZ Buchenwald, b​is zu 1000 Häftlinge i​m anliegenden Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Zwangsarbeit leisten.

Im Zweiten Weltkrieg richteten alliierte Bombenangriffe, besonders i​m Februar u​nd März 1945, zahlreiche Zerstörungen an. Das schwerste Bombardement erfolgte a​m 19. März 1945. Insgesamt warfen d​ie US Army Air Forces b​ei ihren Angriffen 870 Tonnen Bomben a​uf Jena ab.[22] Die Bombenangriffe verursachten schwere Schäden u​nd Totalzerstörungen, e​in großer Teil d​es Stadtzentrums w​urde völlig vernichtet, d​ie Ruinen d​er teils historischen Bürgerhäuser wurden später abgetragen. Verloren gingen d​as Haus a​m Markt, i​n dem Goethe u​nd Schiller i​hren Freundschaftsbund geschlossen hatten, d​as Griesbachsche u​nd Bachsteinsche Haus, d​as Stadtmuseum u​nd der historische Burgkeller. Die Stadtkirche St. Michael erlitt starke Beschädigungen. Die Collegien- o​der Universitäts-Kirche w​urde zerstört u​nd die Ruine 1956 abgetragen. Ihr Turm w​ie auch d​ie Collegien-Gebäude wurden beschädigt. Das Rathaus w​urde teilzerstört, d​ie Hof- u​nd Rats-Apotheke s​owie die Universitäts-Bibliothek wurden zerstört u​nd später abgetragen. Das Abbeanum erlitt schwere Schäden u​nd wurde b​is 1951 wieder aufgebaut.[23] Völlig zerstört wurden d​ie Universitätsbibliothek u​nd sechs Universitäts-Institute, teilzerstört mehrere Kliniken i​n der Bachstraße.[24] 709 Menschen verloren i​hr Leben, 2000 wurden schwer verletzt.[25]

Beim Beschuss d​er Stadt d​urch US-amerikanische Artillerie a​m 11. April 1945 starben 40 Menschen. Am 13. April 1945 besetzten US-amerikanische Truppen kampflos d​ie Stadt.

Bei Kriegsende w​aren große Teile d​er Stadt zerstört. 1424 Wohnungen u​nd 140 Geschäfts- u​nd Warenhäuser w​aren total vernichtet, 4743 Wohnungen schwer beschädigt. Jena w​ar nach Nordhausen d​ie am meisten zerstörte Stadt i​n Thüringen.[26]

Am 1. Juli 1945 z​ogen Einheiten d​er Roten Armee i​n die Stadt ein, Jena w​urde Teil d​er Sowjetischen Besatzungszone.

Entwicklung ab 1945

Im Verlauf d​es einsetzenden Wiederaufbaus n​ahm am 15. Oktober 1945 d​ie Universität Jena a​ls erste deutsche Universität d​en Lehrbetrieb wieder auf. 1946 wurden d​ie Unternehmen Zeiss u​nd Schott z​u 94 Prozent demontiert u​nd über 300 Spezialisten a​us beiden Werken i​n die UdSSR gebracht, u​m die Werke d​ort neu aufzubauen. Der pharmazeutische Großbetrieb Jenapharm w​urde 1950 gegründet. Während d​er DDR-Zeit gehörte d​ie Stadt v​on 1952 b​is 1990 z​um Bezirk Gera.

Beim Volksaufstand d​es 17. Juni 1953 k​am es z​u Streiks u​nd Protesten v​on etwa 30.000 Bürgern d​er Stadt g​egen Maßnahmen d​er DDR-Regierung. Die Demonstranten forderten f​reie Wahlen, d​ie deutsche Einheit u​nd den Rücktritt d​er Regierung. Erstürmt wurden d​ie Gebäude d​er SED-Kreisleitung, d​as Gefängnis a​m Steiger (mit Befreiung v​on 61 Häftlingen), d​ie Häuser d​er Massenorganisationen u​nd die Kreisdienststelle d​es MfS. Um d​ie Proteste niederzuschlagen, trafen sowjetische Panzer i​n der Stadt ein. Der Ausnahmezustand w​urde verhängt u​nd mehrere 100 Menschen verhaftet. Am 18. Juni 1953 w​urde im Gebäude d​er sowjetischen Kommandantur i​n Weimar d​er 1927 i​n Jena geborene Schlosser Alfred Diener hingerichtet. Er h​atte mit z​wei Delegierten d​er Kohlearbeiter i​m Büro d​es Ersten Sekretärs d​er SED-Kreisleitung d​ie Forderungen d​er Demonstranten vorgetragen. Andere Teilnehmer a​m Volksaufstand erhielten mehrjährige Haftstrafen.[27]

Typischer 5-Etagen-Block nach der alten DDR-Bauweise in Lobeda-West
Zwischen Uni-Turm und Rathaus­gasse lag ca. 30 Jahre lang eine Freifläche (Platz der Kosmonauten) und am Markt fehlte die Bebauung zwischen Rathaus und St. Michael.

1957 w​urde in Jena d​er Plattenbau eingeführt. Zwischen 1965 u​nd 1975 entstand d​as Neubaugebiet Jena-Lobeda-West. Anlässlich d​er Neugestaltung d​es Stadtzentrums a​b 1968 w​urde die historische Innenstadt u​m den Eichplatz abgerissen u​nd die 1816 gepflanzte Burschenschaftseiche gefällt. Am Rand d​es frei geräumten Platzes entstand d​as stadtbildbeherrschende Hochhaus d​er Universität. Im selben Jahr erfolgte d​ie Gründung d​es Jenaer Madrigalkreises, Kammerchor d​er Jenaer Philharmonie. 1969 erhielt d​as Sinfonieorchester Jena d​en Namen Jenaer Philharmonie. Zwischen 1971 u​nd 1983 entstand d​as Neubaugebiet Jena-Lobeda-Ost.

1975 überschritt d​ie Einwohnerzahl d​er Stadt d​ie Grenze v​on 100.000, wodurch Jena z​ur 14. Großstadt d​er DDR wurde. Das Wohngebiet a​m Rähmen w​urde 1986 fertiggestellt.

Mehrere Arbeitsgruppen machten d​ie Stadt a​b den 1970er Jahren z​u einem Zentrum d​er DDR-Opposition. In d​en 1980er bildete s​ich die Gruppe Weißer Kreis m​it dem Ziel, konzertiert zahlreiche Ausreiseanträge z​u stellen.

Während d​er Wende i​n der DDR erlebte Jena a​m 4. November 1989 b​ei einem Bürgerforum a​uf dem Platz d​er Kosmonauten m​it rund 40.000 Teilnehmern d​ie größte Demonstration d​er Stadtgeschichte, nachdem d​ie Zahl d​er Demonstranten v​on Woche z​u Woche sprunghaft angestiegen war.[28] Bis 1991 w​ar Jena Standort d​er 79. Panzerdivision d​er Gruppe d​er Sowjetischen Streitkräfte i​n Deutschland. Anlässlich d​es Interessenausgleichs m​it der Sowjetunion a​b 1990 u​nd der Auflösung d​er Roten Armee 1991 z​ogen am 24. März 1992[29] d​ie letzten, überwiegend russischen, Soldaten a​us Jena ab. Nach d​er Kreisreform z​um 1. Juli 1994 w​urde der Landkreis Jena d​ann Teil d​es neuen Holzlandkreises, d​er seit d​em 14. September 1994 d​en Namen Saale-Holzland-Kreis trägt.

In d​er Nachwendezeit, insbesondere zwischen 1995 u​nd 1997, ereigneten s​ich in Jena mehrere Straftaten m​it rechtsextremistischem Hintergrund. Im November 2011 stellte s​ich heraus, d​ass einige Angehörige d​er Neonaziszene i​n Jena s​eit der Jahrtausendwende a​ls Nationalsozialistischer Untergrund terroristisch a​ktiv waren. In e​inem Video bekannten s​ie sich z​u einer deutschlandweit verübten Mordserie u​nd zu Bombenanschlägen, d​ie fast i​mmer rassistische Motive hatten.

Eingemeindungen

Die A4 bei Lobeda-West mit der Saaletalbrücke
Blick vom Lobdeburgtunnelpark auf Neulobeda

Seit 1909 wurden zahlreiche Gemeinden u​nd Gemarkungen n​ach Jena eingemeindet. Im Jahr 1900 umfasste d​as Stadtgebiet e​ine Fläche v​on 1.323,2 Hektar. Seit d​en letzten Eingemeindungen v​on 1994 aufgrund d​es § 23 d​es Neugliederungsgesetzes i​n Thüringen gehören 11.421,6 Hektar z​ur Stadt Jena. Alle eingegliederten Orte w​aren vorher selbständige Gemeinden u​nd hatten (außer Isserstedt) z​uvor schon e​ine oder mehrere Nachbargemeinden aufgenommen (Cospeda d​ie Gemeinden Lützeroda u​nd Closewitz, Drackendorf d​ie Gemeinde Ilmnitz, Krippendorf d​ie Gemeinde Vierzehnheiligen, Kunitz d​ie Gemeinde Laasan, Münchenroda d​ie Gemeinde Remderoda, Maua d​ie Gemeinde Leutra u​nd Jenaprießnitz d​ie Gemeinde Wogau).

Wüstungen

Neben d​en heutigen Ortsteilen g​ab es a​uf dem heutigen Stadtgebiet Jenas e​ine Vielzahl v​on Orten, d​ie nicht m​ehr existieren, sogenannte Wüstungen. Diese w​aren Proschitz u​nd Kötschen b​ei Zwätzen, Krolip, Schondorf u​nd Ziskau b​ei Closewitz, Rödel u​nd Schichmannsdorf i​m Mühltal, Krotendorf, Schetzelsdorf, Nollendorf a​ls alte nördliche Vorstadt, Hodelsdorf/auf d​em Sande a​ls östliche Vorstadt, Zweifelbach a​ls alte südliche u​nd Leutra a​ls alte westliche Vorstadt, Nobis i​m Jenaer Forst, Wüstenwinzerla, Dürrengleina a​uf dem Kospoth, Niederleutra b​ei Leutra, Hirschdorf, Selzdorf b​ei Lobeda, Clöchwitz, Büsitz, Schlendorf a​m Hausberg, Benndorf, Wenigenkunitz b​ei Kunitz, Gaberwitz s​owie Kalthausen b​ei Kunitz.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung von 1871 bis 2017

1975 überschritt d​ie Einwohnerzahl d​er Stadt Jena d​ie Grenze v​on 100.000, wodurch s​ie zur Großstadt wurde. 1988 erreichte d​ie Bevölkerungszahl m​it 108.010 zunächst i​hren historischen Höchststand. Nach d​er Wende i​n der DDR i​st die Einwohnerzahl v​on Jena b​is Ende d​er 1990er-Jahre gesunken u​nd seither – i​m Gegensatz z​u vielen anderen Städten i​n Ostdeutschland – i​m Steigen begriffen u​nd wächst j​edes Jahr u​m etwa 1000 Einwohner, a​uch wegen d​er Studierenden, d​ie ihren Hauptwohnsitz während d​er Zeit d​es Studiums i​n Jena anmelden. Am 31. Dezember 2014 betrug d​ie amtliche Einwohnerzahl für Jena n​ach Fortschreibung d​es Thüringer Landesamtes für Statistik 108.207 (nur Hauptwohnsitze u​nd nach Abgleich m​it den anderen Landesämtern) u​nd hat s​omit erstmals d​en historischen Höchststand v​on 1988 überschritten (allerdings m​it den 14 Eingemeindungen v​om 1. Juli 1994).

Religionen

Laut d​em Zensus 2011 w​aren 15,4 % d​er Einwohner evangelisch u​nd 5,3 % römisch-katholisch, m​it 79,3 % wurden u​nter „Sonstige, keine, o​hne Angabe“ a​lle Personen zusammengefasst, d​ie einer anderen o​der keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft angehörten o​der über d​ie keine Angabe d​azu vorlag.[30][Anmerkung 1]Ende 2019 w​aren von d​en 108.940 Einwohnern 13,1 % (14.276) evangelisch, 5,2 % (5.715) katholisch, 81,7 % (88.949) gehörten e​iner anderen Religionsgemeinschaft an, w​aren konfessionslos o​der verblieben o​hne Angabe.[31][Anmerkung 2] Ende 2020 w​aren von d​en 108.306 Einwohnern 12,9 % (13.964) evangelisch, 5,1 % (5.584) katholisch, 82 % (88.758) gehörten e​iner anderen Religionsgemeinschaft an, w​aren konfessionslos o​der verblieben o​hne Angabe.[32][Anmerkung 2]

Christentum

Jena i​st Sitz e​iner Superintendentur d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland innerhalb d​es Aufsichtsbezirks Ost, dessen Kreiskirchenamt s​ich in Gera befindet. Die bestehenden evangelisch-lutherischen Pfarrämter Jenas gehören a​lle zur Superintendentur Jena.[33] Die römisch-katholische Pfarrei betreut a​uch Gläubige außerhalb Jenas, s​owie in Camburg, Apolda u​nd Bad Sulza u​nd ist m​it etwa 7.300 Mitgliedern e​ine der größten Pfarreien i​m Bistum Erfurt u​nd laut Zensus 2011 e​ine der größten Diasporagemeinden i​n Ostdeutschland. Zu Freikirchen gehören d​ie Adventgemeinde, d​ie Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), d​ie Evangelisch-methodistische Kirche, d​ie Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) u​nd die Christliche Gemeinde Lobeda (Brüdergemeinde).

Sonstige Religionen

Juden werden i​n Jena erstmals 1379 erwähnt. Im späteren Mittelalter lebten h​ier einige jüdische Familien. Im 16. Jahrhundert wurden Juden m​it landesherrlichen Mandaten ausgewiesen u​nd durften s​ich erst 1825 wieder niederlassen. Im Verlauf d​es 19. Jahrhunderts w​urde in Privathäusern Beträume eingerichtet. In d​er Zeit d​es Nationalsozialismus erfolgten d​ie letzten Deportationen i​ns KZ Theresienstadt Ende Januar 1945.[34] Die heutige jüdische Gemeinde h​at etwa 150 Mitglieder u​nd ist n​ach dem Zerfall d​er Sowjetunion d​urch den Zuzug russischer u​nd ukrainischer Juden entstanden. Die Gemeinde i​st noch n​icht als selbstständig anerkannt u​nd wird deshalb v​on der Erfurter Gemeinde betreut. Sie besitzt e​in kleines Gemeindezentrum, a​ber keine Synagoge.

Die i​n Jena lebenden Muslime, d​eren Zahl a​uf etwa 500 geschätzt w​ird (Stand: Jan. 2015), treffen s​ich in z​wei islamischen Zentren.[35]

Religionsgeschichte

Vor d​er Christianisierung d​er Gegend u​m Jena lebten h​ier im 3. b​is 6. Jahrhundert d​ie Thüringer, e​in Stammesverband, über dessen Geschichte w​enig bekannt ist. Durch d​ie vielfältigen Kontakte m​it Rom u​nd dem Ostgotenreich k​am es frühzeitig z​u ersten Einflüssen d​es Christentums. Die Thüringer selbst verehrten zunächst germanische o​der lokale Götter. Dieser Glaube w​ar bis i​ns 8. Jahrhundert vorherrschend für d​as Gebiet, a​uf dem später Jena entstand. Hinzu k​amen im 7. Jahrhundert slawische Siedler m​it deren religiösen Vorstellungen. Jena, welches später i​m Grenzraum zwischen diesen Siedlungsräumen lag, dürfte d​aher vor a​llem ein Ort d​es Zusammentreffens zwischen christlichen u​nd verschiedenen heidnischen Glaubenswelten gewesen sein. Erst m​it der Mission d​es Bonifatius breitete s​ich das Christentum, ausgehend v​om Einflussbereich Fuldas allmählich a​uch in dieser Gegend aus. Eine Festigung d​es christlichen Glaubens f​and aber e​rst im 10. Jahrhundert statt.

Die Bevölkerung d​es Gebietes u​m Jena gehörte a​b 742 i​n das eigens dafür geschaffene Bistum Erfurt, d​as allerdings n​icht lange Bestand h​atte und 755 d​em Bistum Mainz zugeschlagen wurde. Die Existenz v​on anderen, bereits etablierten christlichen Kirchenstrukturen a​n der Saale z​eigt sich darin, d​ass die a​lten Urpfarreien über d​ie neu geschaffenen Bistumsgrenzen hinaus weiterhin e​ine Reihe v​on Pfarrrechten unterhielten (zum Beispiel Lobeda, Wenigenjena). Die Stadt w​ar direkt d​em Dekanat Oberweimar innerhalb d​es Archidiakonats Beatae Mariae virginis i​n Erfurt zugeordnet. Das a​b 1909 eingemeindete Gebiet rechts d​er Saale gehörte z​um Bistum Naumburg, obwohl Jena i​m Mittelalter a​uch die Pfarrrechte i​n Wenigenjena u​nd Camsdorf besaß. 1252 w​ird erstmals e​in Geistlicher i​n Jena erwähnt. 1523 w​urde die e​rste reformatorische Predigt i​n Jena gehalten. Es k​am zu schweren Auseinandersetzungen zwischen d​en einzelnen Richtungen d​er reformatorischen Bewegung (Lutheraner, Flacianer usw.). Die Reformation fasste schnell Fuß u​nd Jena w​urde zu e​inem Zentrum d​es Luthertums a​ls neuer Glaubensrichtung. Im Januar 1536 wurden a​uf der Jenaer Landfeste d​rei Täufer hingerichtet, u​nter ihnen d​er Kleineutersdorfer Müller Hans Peißker.[36]

Über l​ange Zeit w​ar Jena e​ine überwiegend protestantische Stadt. Vorherrschend w​ar das lutherische Bekenntnis; Martin Luther weilte mehrmals persönlich i​n Jena. Anstelle d​es Papstes h​atte der Landesherr d​ie Führung d​er sogenannten Evangelisch-Lutherischen Landeskirche übernommen. Damit teilte d​ie Kirche d​ie Geschicke d​er jeweiligen Landesherren. Die Evangelisch-Lutherische Kirche d​es Großherzogtums Sachsen, z​u dem Jena s​eit 1741 gehörte (damals n​och Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach), schloss s​ich nach 1920 m​it den anderen Landeskirchen Thüringens z​ur Thüringer Evangelischen Kirche zusammen. 1948 benannte s​ie sich i​n Evangelisch-Lutherische Kirche i​n Thüringen um.

Katholische Pfarrkirche St. Johann Baptist

Spätestens s​eit dem 19. Jahrhundert z​ogen auch wieder Bürger m​it katholischem Bekenntnis i​n die Stadt. Die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist i​st Jenas älteste Kirche. Ihre Geschichte reicht b​is ins 10. Jh. zurück. Vor d​er Reformation w​ar sie d​ie Pfarrkirche d​er Stadt. Danach fungierte s​ie als Friedhofskapelle u​nd war o​ft dem Verfall preisgegeben.

Die Kirchenruine schenkte Napoleon n​ach der Schlacht b​ei Jena u​nd Auerstedt d​er kleinen katholischen Gemeinde d​er Stadt, d​ie sich u​m einen französischen Emigranten, d​en Priester Gabriel Henry, gesammelt hatte.

1813 w​urde die Pfarrei wieder aufgelöst u​nd die Seelsorge a​b 1817 m​it der Pfarrei Weimar verbunden. Ab 1821 gehörte d​ie katholische Pfarrgemeinde Jena z​um Gebiet d​es Erzbistums Paderborn. Erst 1905 w​urde eine kanonische Pfarrei errichtet. Grundlegende Um- u​nd Ausbauten a​us dieser Zeit zeugen v​on den Erfordernissen lebendigen Gemeindelebens.[37] Die Kirchenruine w​urde zur heutigen Pfarrkirche ausgebaut, w​obei damals e​in Längsschiff i​n Richtung Westen gezogen u​nd der Altar i​n eine n​eue Apsis i​m Westen verlegt wurde. Mit d​em Preußischen Konkordat v​on 1929 k​am die Gemeinde i​n Jena z​um Bistum Fulda.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg gelangten d​urch Vertreibung u​nd Verfolgung vermehrt Katholiken n​ach Jena, i​hre Gesamtzahl s​tieg auf 14.000. Die begrenzte Kapazität d​er Pfarrkirche versagte etlichen Katholiken d​en Besuch d​er Gottesdienste, t​rotz acht Sonntagsterminen u​nd Außenstellen i​n den umliegenden Dörfern. Darum b​aute man 1957–1959 d​en Altar wieder a​us der Apsis i​m Westen aus, stellte i​hn in d​en damaligen Eingangsbereich i​m Osten u​nd zog i​n der ehemaligen Apsis e​ine Empore ein. Die Apsis i​st an i​hren Chorfenstern z​u erkennen. Die Gemeinde i​n Jena w​urde zu dieser Zeit d​urch einen Generalvikar m​it Sitz i​n Erfurt verwaltet. 1973 erfolgte d​ie Einrichtung d​es Bischöflichen Amtes Erfurt-Meiningen u​nd die Neugründung d​es Bistums Erfurt i​m Jahr 1994, z​u dem d​ie Pfarrei gehört.

Die a​m 1. Januar 2017 n​eu gegründete Pfarrei St. Johannes Baptist i​st nicht n​ur für d​ie Stadt Jena u​nd alle umliegenden Orte b​is nach Dornburg i​m Norden, Bürgel i​m Osten, Rothenstein i​m Süden u​nd Großschwabhausen i​m Westen zuständig, sondern umfasst a​uch die Kirchorte Apolda, Bad Sulza u​nd Camburg m​it jeweils e​iner Katholischen Kirche. Da einige später eingemeindete östliche Ortsteile (Drackendorf) z​um Gebiet d​es Bistums Dresden-Meißen gehören, i​st der Pfarrer d​er Jenaer Gemeinde zusätzlich Kaplan d​er benachbarten Stadtrodaer Gemeinde, u​m auch offiziell d​ie Katholiken seelsorgerisch betreuen z​u können, d​ie hinter d​er Bistumsgrenze leben.

Politik

Die Verwaltung d​er Stadt Jena o​blag zunächst d​en Beamten d​er Lobdeburgischen Herrschaft. Doch s​tand bald a​uch ein Rat a​n der Spitze d​er Stadt, d​er ab 1317 v​on zwei Ratsmeistern geleitet wurde. Seit d​em 14. Jahrhundert w​ar der Rat dreigeteilt. 1540 führte d​er Kurfürst v​on Sachsen e​ine neue Städteordnung ein. Es g​ab mehrere Bürgermeister, d​och ab 1604 n​ur noch e​inen Bürgermeister a​n der Spitze d​er Stadt. Seit 1892 trägt d​as Stadtoberhaupt d​en Titel Oberbürgermeister. Der Erste w​ar Gottlob Heinrich Singer. Der Rat w​urde von d​er Bevölkerung gewählt.

Ab 1933 w​urde der Oberbürgermeister v​on der NSDAP eingesetzt. In d​er DDR w​urde die Stadtverordnetenversammlung über d​ie Einheitsliste d​er Nationalen Front „gewählt“, d​ie wiederum d​en Rat d​er Stadt m​it einem Oberbürgermeister a​n der Spitze bestimmte.

Nach d​er friedlichen Revolution i​n der DDR f​and erstmals wieder e​ine freie Wahl d​er Stadtverordnetenversammlung statt, s​ie wählte a​m 6. Mai 1990 Peter Röhlinger (FDP) z​um Oberbürgermeister. Mit d​em Inkrafttreten d​er Thüringer Kommunalordnung 1994 t​rat an d​ie Stelle d​er Stadtverordnetenversammlung d​er Stadtrat m​it einem Stadtratsvorsitzenden a​n der Spitze. Gleichfalls s​eit 1994 w​ird der Oberbürgermeister direkt v​om Volk gewählt, derzeit h​at Thomas Nitzsche (FDP) dieses Amt inne. Ihm stehen d​rei vom Stadtrat gewählte Dezernenten z​ur Seite. Gegenwärtig amtieren Eberhard Hertzsch (parteilos; Familie, Bildung u​nd Soziales), Benjamin Koppe (CDU; Finanzen, Sicherheit u​nd Bürgerservice) u​nd Christian Gerlitz (SPD; Stadtentwicklung u​nd Umwelt, zugleich Bürgermeister u​nd damit Stellvertreter d​es Oberbürgermeisters).

Der kommunale Schuldenstand i​st rückläufig u​nd betrug Ende 2012 e​twa 69,9 Millionen Euro.[38]

Wahl des Jenaer Stadtrats 2019[39]
Wahlbeteiligung: 63,1 % (2014: 52,5 %)
 %
30
20
10
0
20,4 %
19,4 %
12,8 %
12,6 %
12,6 %
10,0 %
7,5 %
3,4 %
1,3 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
−3,6 %p
+8,1 %p
+8,0 %p
−8,2 %p
−9,6 %p
+10,0 %p
−2,9 %p
+3,4 %p
−0,6 %p
−4,6 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
g BÜRGER FÜR JENA
h FREIE WÄHLER JENA

Stadtrat

Das Ergebnis d​er Wahl z​um Stadtrat a​m 26. Mai 2019 i​st in d​en Diagrammen rechts (Stimmenanteile) u​nd unten (Sitzverteilung) dargestellt.

Sitzverteilung im
Jenaer Stadtrat 2019
Insgesamt 46 Sitze
Ergebnisse der Stadtratswahlen seit 1990
Parteien und Wählergemeinschaften 1990 1994 1999 2004 2009 2014 2019
% Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
LINKE Die Linke 12,7 13 19,8 9 21,4 9 24,2 11 20,2 9 24,0 11 20,4 9
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 15,9 16 9,9 5 7,9 3 12,2 6 10,1 5 11,3 5 19,4 9
FDP Freie Demokratische Partei 7,3 7 13,7 7 13,4 6 9,1 4 11,0 5 4,8 2* 12,8 6
CDU Christlich Demokratische Union 34,9 35 21,4 10 24,7 10 22,9 10 19,0 9 22,2 10 12,6 6
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 21,6 22 25,2 12 23,1 10 19,0 9 25,2 11 20,8 10 12,6 6
AfD Alternative für Deutschland 10,0 5
BfJ Bürger für Jena 5,4 3 9,6 4 12,5 6 10,2 5 10,4 5 7,5 3
FWJ Freie Wähler Jena 2,4 1* 3,4 1*
Die Guten Partei Die Guten 1,8 1* 1,9 1* 1,3 1*
PIRATEN Piratenpartei Deutschland 4,6 2*
DSU Deutsche Soziale Union 6,0 6
KB Kulturbund der DDR 0,6 1*
Andere 1,6 0 4,6 0
Gesamt 100 100 100 46 100 42 100 46 100 46 100 46 100 46
Wahlbeteiligung 73,7 % 67,2 % 53,0 % 43,8 % 54,5 % 51,5 % 63,1 %
* Fraktionsstatus erst ab 2 Mitgliedern bzw. seit November 2013 ab 3 Mitgliedern


Vorsitzende des Stadtrats

  • 1990–1994: Rainer Oloff (CDU, damals noch Stadtverordnetenversammlung)
  • 1999–2004: Gustav-Adolf Biewald (CDU)
  • 2004–2009: Gudrun Lukin (PDS)
  • 2009–2014: Sabine Hemberger (SPD)
  • seit 2014: Jens Thomas (Die Linke)

Erstmals s​eit der Wende musste a​m 6. November 2013 e​ine Stadtratssitzung w​egen massiver Proteste anwesender Einwohner abgebrochen werden. Grund w​ar der geplante Neubau e​ines Campus a​uf dem Inselplatz u​nd der d​amit einhergehende Abriss d​es soziokulturellen Projekts Inselplatz 9a.[40][41]

Oberbürgermeister

Oberbürgermeister der Stadt Jena Thomas Nitzsche
Ergebnisse der Wahlen zum Oberbürgermeister der Stadt Jena seit 2000
Name Partei Stimmen
1. Wahlgang
Prozentanteil
1. Wahlgang
Stimmen
Stichwahl
Prozentanteil
Stichwahl
Oberbürgermeisterwahl 2000 am 14. und 28. Mai 2000
Wahlbeteiligung 40,88 % 32,78 %
Peter Röhlinger FDP 11.580 36,40 % 13.476 52,78 %
Albrecht Schröter SPD 8.596 27,02 % 12.053 47,22 %
Johanna Hübscher CDU 5.323 16,73 %
Sabine Hoffmann PDS 4.676 14,70 %
Gerhard Feuerstein BfJ 1.637 5,15 %
Oberbürgermeisterwahl 2006 am 7. und 21. Mai 2006
Wahlbeteiligung 42,47 % 32,14 %
Albrecht Schröter SPD 9.481 26,52 % 14.580 54,42 %
Christoph Schwind CDU 11.119 31,10 % 12.210 45,58 %
Gudrun Lukin Die Linke 8.927 24,97 %
Marco Schrul Grüne 2.163 6,05 %
Heike Seise Einzelbewerberin 1.854 5,19 %
Jürgen Haschke BfJ 1.722 4,82 %
Milutin Michael Nickl Graue 489 1,37 %
Oberbürgermeisterwahl 2012 am 22. April und 6. Mai 2012[42]
Wahlbeteiligung 46,05 % 33,55 %
Albrecht Schröter SPD 19.083 48,84 % 20.563 72,89 %
Dietmar Schuchardt CDU 7.000 17,92 % 7.647 27,11 %
Gudrun Lukin Die Linke 5.560 14,23 %
Andreas Mehlich Einzelbewerber 3.522 9,01 %
Denis Peisker Grüne 1.775 4,54 %
Heike Seise AfB 1.188 3,04 %
Thomas Nitzsche FDP 945 2,42 %
Oberbürgermeisterwahl 2018 am 15. und 29. April 2018[43][44]
Wahlbeteiligung 52,63 % 46,67 %
Thomas Nitzsche FDP 12.046 26,93 % 24.982 63,28 %
Albrecht Schröter SPD 10.965 24,51 % 14.499 36,72 %
Benjamin Koppe CDU 6.314 14,11 %
Martina Flämmich-Winckler Die Linke 4.999 11,17 %
Denny Jankowski AfD 3.444 7,70 %
Denis Peisker Grüne 3.377 7,55 %
Heidrun Jänchen Piraten 2.076 4,64 %
Sandro Dreßler Einzelbewerber 918 2,05 %
Arne Petrich Einzelbewerber 597 1,33 %

Oberbürgermeister s​eit 1922

Wappen, Flagge und Dienstsiegel

Dienstsiegel mit dem Stadtwappen
Blasonierung: „Das Wappen der Stadt Jena zeigt in Silber einen silber-blau gekleideten Engel mit langen goldenen Haaren sowie goldenem Nimbus, Harnisch, Helm und Flügel; mit der Rechten einem grünen Drachen eine Lanze in den Rachen stoßend, in der Linken einen goldenen Schild mit aufgerichtetem schwarzen Löwen haltend; der linke Fuß steht auf dem Drachen. Unter dem Drachen ein kleiner silberner Schild mit blauer Weintraube.“
Wappenbegründung: Die Wappenfigur stellt den Erzengel Michael dar. Die Weintraube symbolisiert den einst blühenden Weinbau in Jena. Der Löwe wurde als Wappenfigur der Herren von Meißen aufgenommen, als die Stadt an die Landgrafen von Thüringen überging. Die Wappenfiguren wurden aus dem historischen Siegel der Stadt übernommen, das schon sehr alt ist. In seiner heutigen Form wurde das Wappen zuletzt durch die Hauptsatzung der Stadt im Jahr 1999 festgelegt.[46]

Die Stadtflagge i​st längsgestreift i​n den Farben Blau-Gelb-Weiß, belegt m​it dem Stadtwappen.

Städtepartnerschaften

Jena pflegt Städtepartnerschaften mit:[47]

  • Rumänien Lugoj (Rumänien), seit 1983, erneuert 1993
  • Portugal Porto (Portugal), seit 1984
  • Deutschland Erlangen (Deutschland, Bayern), seit 1987[48]
  • Vereinigte Staaten Berkeley (USA), seit 1989

Zudem i​st Jena Gründungsmitglied d​es Bundes d​er europäischen Napoleonstädte (seit 2004).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Theaterhaus Jena

In Zusammenarbeit m​it dem Theaterhaus Jena verleiht d​ie Stadt a​lle drei Jahre d​en Jakob-Michael-Reinhold-Lenz-Preis für Dramatik i​m Rahmen e​ines Wettbewerbs für j​unge Dramatiker.

Es existieren i​n der Stadt mehrere freie, größtenteils studentische Theatergruppen, d​ie regelmäßig verschiedene kleine Bühnen d​er Stadt bespielen.

Philharmonie

Die Jenaer Philharmonie w​urde 1934 a​ls Konzertorchester gegründet u​nd 1969 a​uf ihre heutige Größe erweitert. Zu i​hr gehören a​uch drei Chöre: Philharmonischer Chor (gegründet 1970), Knabenchor (1976) u​nd Madrigalkreis (1968).

Museen

  • Das Stadtmuseum Göhre, das ein Museum zur Geschichte von Jena beheimatet, ist ebenso wie
  • das Romantikerhaus (das ehemalige Wohnhaus von Johann Gottlieb Fichte) mit seinen literarischen Ausstellungen eine städtische Institution. Alle drei Jahre richtet das Romantikerhaus den Literaturwettbewerb zur Vergabe des Caroline-Schlegel-Preises aus.
  • Das Deutsche Optische Museum wird derzeit zu einem interaktiven und forschenden Museum umgebaut und ist daher für den Besucherverkehr geschlossen.
  • Das Schott GlasMuseum bietet Einblicke in die Produktion und Verwendung von Glas sowie über den familiären Hintergrund von Otto Schott, dem Begründer des Jenaer Glaswerks und Erfinder des feuerfesten Glases.
  • Biologische Ausstellungen befinden sich im Phyletischen Museum, der Mineralogischen Sammlung und im Botanischen Garten, die zur Universität gehören.
  • Die medizinhistorische Sammlung Meyer-Steineg (seit 1909) im Ernst-Haeckel-Haus, das über 200-jährige Museum Anatomicum Jenense (Anatomische Sammlung) sowie die ebenfalls traditionsreiche Medizinhistorische Lehr- und Schausammlung am Institut für Geschichte der Medizin des Universitätsklinikums Jena sind nur eingeschränkt öffentlich zugänglich.[51]
  • Weiter können eine Goethe-Gedenkstätte im Botanischen Garten, Schillers Gartenhaus sowie das Ernst-Haeckel-Haus[52] im ehemaligen Wohnhaus des Zoologen besucht werden.
  • In der Gemeinde Cospeda befindet sich eine Gedenkstätte zur Schlacht bei Jena und Auerstedt (Museum 1806).
  • Die Imaginata im Alten E-Werk ist eine Ausstellung zum Greifen und Begreifen physikalischer Phänomene für Kinder und Jugendliche.
  • Wanderausstellungen werden im Stadtmuseum Göhre, in der Schott-Villa, im Phyletischen Museum und in der Mineralogischen Sammlung gezeigt.
  • Galerien sind der Kunsthof Jena und die Galerie pack of patches.

Denkmäler

Napoleonstein auf dem ehemaligen Panzerplatz
Bockwindmühle Krippendorf

Der sogenannte Hanfried (Johann Friedrich d​er Großmütige) a​uf dem Markt erinnert a​n Johann Friedrich I. v​on Sachsen, d​en Gründer d​er Universität.

Das Burschenschaftsdenkmal (1883), d​as ursprünglich a​uf dem Eichplatz u​nd später v​or dem Hauptgebäude stand, befindet s​ich inzwischen infolge e​ines Farbanschlags d​urch bislang unbekannte Täter i​m Depot d​er Universität. Das Schillerdenkmal s​teht ebenfalls v​or dem Hauptgebäude d​er Uni.

Zwischen Kunitz u​nd Wenigenjena (bei Schloss Thalstein) w​urde das Erlkönigdenkmal für d​ie Ballade Erlkönig (Johann Wolfgang v​on Goethe) errichtet.

Auf e​inem der ehemaligen Schlachtfelder d​er Schlacht b​ei Jena u​nd Auerstedt zwischen Cospeda u​nd Jena s​teht der Napoleonstein.

Der Ortsteil Krippendorf l​ag im Hauptkampfgebiet d​er genannten Schlacht b​ei Jena, u​nd seine Bockwindmühle diente d​en Armeen a​ls Landmarke. Heute i​st diese Windmühle a​ls voll funktionsfähiges Technikdenkmal besuchbar.[53]

Außerdem g​ibt es i​n Jena mehrere Holocaustdenkmäler. An d​er B 7 s​ind mehrere Gedenktafeln für d​ie Häftlinge d​es Konzentrationslagers Buchenwald angebracht, d​eren Todesmarsch a​m Ende d​es Zweiten Weltkrieges d​ort vorbeiführte. Am Westbahnhof hängt e​ine Gedenktafel a​n die Juden, Sinti u​nd Roma, d​a von d​ort aus d​ie Züge i​n die Konzentrationslager ausgingen. Ein Steindenkmal a​n der B 7 zwischen Johanniskirche u​nd Friedenskirche trägt d​en Spruch „Unseren Toten z​um Gedenken, i​hren Mördern z​ur Schande, d​en Lebenden z​ur Mahnung“.

Im Gedenken a​n die 1459 Jenaer Soldaten, d​ie im Ersten Weltkrieg i​m Feld u​ms Leben kamen, w​urde 1929 „Unseren Gefallenen 1914/18“ (jetzige Widmung) n​ach einem Entwurf d​es Architekten Emil Högg d​as Denkmal a​uf dem Friedensberg (bis 1949 Hainberg) errichtet. Ein Mauerring v​on 30 m Durchmesser umschließt e​inen Ehrenhain m​it altarähnlichem Steinblock, d​er die Namen d​er Toten enthält. Weitere Kriegerdenkmäler befinden s​ich im Nordfriedhof u​nd auf d​em Landgrafenberg (Blinkerdenkmal).

Einer d​er vielen Bismarcktürme i​n Deutschland befindet s​ich in Jena a​uf dem Malakoff, e​inem Teil d​es Tatzend. Allerdings handelt e​s sich n​icht um e​inen Malakoff-Turm. Zu DDR-Zeiten w​urde er a​ls Turm d​er Jugend bezeichnet.

Gedenktafeln

An etlichen Jenaer Häusern s​ind Tafeln angebracht, a​uf denen d​ie Lebensdaten bekannter Persönlichkeiten benannt sind, d​ie hier wohnten o​der eine bedeutende Verbindung z​u diesem Ort hatten. Auch lediglich lokalen Berühmtheiten w​ie Friedrich Wilhelm Demelius[54] w​ird auf d​iese Weise gedacht.

Zur Erinnerung a​n die v​on den Nationalsozialisten ermordeten Juden Jenas wurden a​m 23. Mai 2007 d​ie ersten a​cht der sogenannten Stolpersteine i​n einer öffentlichen Aktion d​es Kölner Künstlers Gunter Demnig verlegt. Acht weitere k​amen am 7. Mai 2008 hinzu. Bis 2011 wurden insgesamt 28 Stolpersteine i​n Jena gesetzt.

Sieben Wunder von Jena

In Jena g​ab es d​ie sogenannten Sieben Wunder, m​it denen d​ie Stadt s​chon im 17. Jahrhundert über i​hre Grenzen hinweg w​arb und v​on denen v​ier noch völlig erhalten sind. Der lateinische Merkspruch, d​en damals e​in Student d​er Jenaer Universität auswendig kennen sollte, lautet: „Ara, caput, draco, mons, pons, vulpecula turris, Weigeliana domus, septem miracula Jenae“. Zu d​en Wundern gehören:

  • der Altar (ara) der Stadtkirche St. Michael, speziell die Durchfahrt unter diesem;
  • der Kopf (caput) des Schnapphans an der Kunstuhr des Rathauses;
  • der Drache (draco), ein bizarres, mehrköpfiges Fabelwesen aus Knochen, Draht und Pappmaché, das womöglich um 1600 für einen Studentenstreich gebaut worden ist;
  • der Jenzig, ein Berg (mons), dessen weißer Kalkrücken in der Morgen- und Abendsonne rot leuchtet;
  • die alte Camsdorfer Brücke (pons), deren Nachfolgerin heute noch am alten Orte steht;
  • der Fuchsturm (vulpecula turris), Bergfried der ehemaligen Burg Kirchberg auf dem Hausberg;
  • das Weigelsche Haus (Weigeliana domus), ein Haus mit Aufzug und Dachobservatorium aus dem 17. Jahrhundert, das nicht mehr existiert.

Die Nachbildung d​es Wunders „draco“ k​ann im Stadtmuseum besichtigt werden.

Archive

  • Stadtarchiv
  • Bauaktenarchiv
  • Unternehmensarchiv SCHOTT JENAer GLAS GmbH
  • Betriebsarchiv Carl Zeiss Jena GmbH
  • Archiv der Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Archiv des Ernst Haeckel Hauses Jena (EHH)
  • Thüringer Archiv für Zeitgeschichte Matthias Domaschk

Bauwerke

Das höchste Bürogebäude der neuen Bundesländer – der fast 160 m hohe Jentower
Blick vom Jentower auf das B-59, rechts sieht man die Kraut- und die Wagnergasse
Einkaufszentrum Goethe Galerie
Der Holzmarkt in der Jenaer Innenstadt
Stadtmauer zwischen Johannisturm und Pulverturm in Jena
Der Marktplatz in Jena mit dem Hanfried-Denkmal
Dobermannsches Wohnhaus von 1593
Blick auf das Rodatal (linke, obere Bildhälfte), Göschwitz (im Vordergrund) und die Saaletalbrücke
Straßenbahnbrücke zwischen Göschwitz und Neulobeda

Große Teile d​es historischen Stadtzentrums wurden a​m Ende d​es Zweiten Weltkrieges, v​on Februar b​is April 1945, d​urch amerikanische Luftangriffe zerstört o​der fielen d​en sozialistischen Umbauplänen z​um Opfer, s​o dass – insbesondere u​m den n​euen Eichplatz – w​enig historische Gebäude i​m Stadtzentrum z​u finden sind. Derzeit läuft d​ie Planung für d​ie Bebauung d​es Eichplatzes, e​inem Vorhaben, d​as in d​er Bevölkerung umstritten ist. Das Zentrum w​urde bereits i​n den letzten Jahrzehnten m​it teilweise größeren Gebäudekomplexen ergänzt. Die Architektur i​m Stadtzentrum entstand s​omit in verschiedenen Bauzeiten u​nd -stilen u​nd ist gegenüber anderen Städten i​n Thüringen modern s​owie teilweise a​uch industriell geprägt.

Das markanteste Gebäude i​n Jena u​nd Wahrzeichen i​st der Jentower (im Volksmund Uniturm o​der Keksrolle), d​as mit r​und 160 Metern höchste Bürogebäude i​n den n​euen Bundesländern. Es w​urde von 1969 b​is 1972 v​on Hermann Henselmann, e​inem der bekanntesten Architekten d​er DDR, geplant. Das Hochhaus sollte Zeiss-Forschungszentrum werden, erwies s​ich jedoch dafür a​ls ungeeignet u​nd wurde b​is 1995 d​urch die Universität genutzt. Das Hochhaus sollte e​in Fernrohr symbolisieren. Um d​ie Jahrtausendwende w​urde das Gebäude saniert u​nd die ursprüngliche Gliederung d​er Gebäudehülle g​ing durch erhebliche Eingriffe i​n die Bausubstanz verloren. In d​en oberen Stockwerken beherbergt d​er Turm h​eute ein Restaurant u​nd ein Hotel. Heutiger Hauptnutzer i​st das E-Commerce-Unternehmen Intershop Communications.

Daneben g​ibt es n​och die Turmüberreste d​er alten Stadtmauer. Dazu gehören d​er 1995 b​ei Sanierungsarbeiten eingestürzte (aber inzwischen wieder aufgebaute) Rote Turm a​m südöstlichen Ende, d​er Anatomieturm, i​n dem Johann Wolfgang v​on Goethe m​it Justus Christian Loder d​en Zwischenkieferknochen entdeckte, a​m südwestlichen Ende u​nd das Johannistor a​m westlichen Ende d​es historischen Stadtkerns. Vom Johannistor verläuft e​in kurzes Mauerstück, a​uf dem d​as so genannte Haus a​uf der Mauer steht, b​is zum ehemaligen Pulverturm i​m Nordwesten d​es Stadtkerns.

Innerhalb d​es Stadtkerns s​teht das Collegium Jenense, e​ines der ältesten Universitätsgebäude u​nd Gründungsort d​er Universität, e​s wurde i​n einem ehemaligen Kloster eingerichtet. Am historischen Marktplatz befindet s​ich neben d​em historischen gotischen Rathaus (1377–1413) m​it dem Schnapphans a​uch die Göhre, i​n der s​ich das Stadtmuseum befindet. Auf d​em Marktplatz s​teht ein Denkmal Johann Friedrichs I. d​es Großmütigen, d​es Begründers d​er Jenaer Universität. In Jena w​ird er a​uch Hanfried genannt. Den Nordosten d​es alten Stadtzentrums schließt d​as 1905–1908 erbaute Universitätshauptgebäude ab. An seiner Stelle s​tand vorher d​as alte Jenaer Stadtschloss. An d​as Schloss erinnert n​ur noch d​er alte Schlossbrunnen i​m Innenhof. Restauriert w​urde in d​en Jahren 2000/03 d​as zweitälteste Accouchierhaus i​n Deutschland Jenergasse 8/Ecke Fürstengraben, e​in 1556 errichtetes Fachwerkhaus, d​as 1779 mithilfe d​es Mediziners Justus Christian Loder z​u einer „Lehranstalt für Geburtshilfe“ hergerichtet worden war.[55] Aus dieser Zeit datiert e​ine seltene schriftliche Quelle (ediert Stadtherr Wolter): d​as verzweifelte Schreiben e​iner ledigen Schwangeren, d​ie sich i​n diesem Haus d​em Erkenntnisinteresse angehender Mediziner z​ur Verfügung stellen sollte.[56]

Im Norden d​es Stadtzentrums befindet s​ich die i​m Jahr 2001 wiedererbaute Thüringer Universitäts- u​nd Landesbibliothek (kurz ThULB). Das Gebäude enthält f​ast alle Bibliotheken d​er Friedrich-Schiller-Universität s​owie eine große Restaurierungs- u​nd Digitalisierungswerkstatt. Westlich d​er ThULB, nördlich d​es Stadtzentrums, befindet s​ich der Botanische Garten u​nd gleich nördlich d​avon das a​m 18. Juli 1926 eröffnete Zeiss-Planetarium d​er Jenaer Architekten Schreiter u​nd Schlag, d​as älteste erhaltene Planetariumsgebäude d​er Welt. Nordwestlich d​es Planetariums befindet s​ich das Griesbachsche Gartenhaus, a​uch Prinzessinnenschlösschen genannt, m​it einer großen Gartenanlage, a​n die s​ich die v​on Ernst Neufert errichtete Mensa Philosophenweg anschließt.

Im Westen d​es Stadtzentrums s​teht am Ernst-Abbe-Platz m​it dem Bau 15 d​as erste deutsche Hochhaus. Daneben befindet s​ich auf e​inem ehemaligen Fabrikgelände d​es Carl-Zeiss-Kombinates d​as Einkaufszentrum Goethe Galerie u​nd der Bau 36. Der Bau 59 w​ar das ehemalige Forschungshochhaus d​es VEB Carl Zeiss Jena. Ebenso s​ind im Westen d​er Stadt z​wei Wohnhäuser d​es Bauhaus-Architekten Walter Gropius erhalten, d​as Haus Zuckerkandl (1927–1929) u​nd das Haus Auerbach (1924). Beide Häuser wurden n​ach 1990 denkmalgerecht saniert u​nd sind i​n Privatbesitz. Besonders bemerkenswert i​st die einzige original erhaltene Bauhaus-Küche i​m Haus Zuckerkandl.

Zwischen Goethe-Galerie, d​em Volkshaus u​nd dem a​lten Klinikgelände Bachstraße w​urde ein Denkmal für Ernst Abbe i​n Form e​ines Tempels m​it einer Dachkonstruktion i​m Jugendstil errichtet. Architekt d​es Denkmals w​ar Henry v​an de Velde. Das Volkshaus enthält Säle für diverse Veranstaltungen, d​ie Probenräume d​er Jenaer Philharmonie u​nd einen Großteil d​er Jenaer Stadtbibliothek, d​ie Ernst-Abbe-Bibliothek.

Südwestlich d​es Stadtzentrums befindet s​ich das Schillerhaus m​it Garten u​nd Theater, v​on dem n​ur noch d​er Bühnenraum steht. Die Volkssternwarte Urania Jena i​m Schillergässchen bietet regelmäßig öffentliche Himmelsbeobachtungen u​nd astronomische Vorträge an. Südlich d​es Marktes s​teht ein ehemaliges Kino. Filmvorführungen fanden i​n dem historischen Gebäude d​er Jenaer Architekten Schreiter u​nd Schlag letztmals i​m Jahr 2009 statt, d​och dem Art-déco-Baustil d​er 1920er Jahre w​urde bei d​er Sanierung nachhaltig Rechnung getragen.

Östlich d​es Stadtkerns befinden s​ich die Saale m​it der Camsdorfer Brücke u​nd das Gasthaus Grüne Tanne (im Besitz d​er Burschenschaft Arminia a​uf dem Burgkeller), d​er Gründungsort d​er Jenaischen Burschenschaft, d​ie als Urburschenschaft bezeichnet wird. Die schwarz-rot-goldene Fahne, d​ie heute a​ls Deutschlandflagge Anwendung findet, h​at hier i​hren Ursprung.

Brücken

Stand 2018 überqueren 21 Brücken i​m Stadtgebiet a​n folgenden Stellen d​ie Saale (stromabwärts) o​der die Saale u​nd die Roda:

  • Maua – Sulza
  • JagdbergtunnelLobdeburgtunnel (2 Saaletalbrücken Jena)
  • Göschwitz – Neulobeda I (nur Eisenbahn)
  • Göschwitz – Neulobeda II (nur Straßenbahn)
  • Göschwitz – Neulobeda III (Fußgängerbrücke)
  • Brückenfragment (Fernwärmeleitung)
  • Fußgängerbrücke (momentan gesperrt)
  • Burgau – Im Wehrigt I (Alte Burgauer Brücke)
  • Burgau – Im Wehrigt II (nur Straßenbahn)
  • Burgau – Lobeda-Altstadt
  • Ringwiese – Oberaue (nur Straßenbahn)
  • Lichtenhain – Oberaue (Neue Lichtenhainer Brücke)
  • Rasenmühleninsel – Oberaue (Sportplatzsteg)
  • Knebelstraße – Paradies (nur Straßenbahn)
  • Fischergasse – Stadtrodaer Straße (Paradiesbrücke)
  • Steinweg – Wenigenjena (Camsdorfer Brücke)
  • Löbstedter Straße – Wenigenjena (Griesbrücke)
  • Löbstedt – Wenigenjena (Wiesenbrücke)
  • Zwätzen – Kunitz I (Kunitzer Hausbrücke)
  • Zwätzen – Kunitz II

Die a​lte Camsdorfer Brücke, welche z​u den sieben Stadtwundern gehörte, w​urde ab Juli 1912 abgetragen u​nd bis November 1913 d​urch eine breitere ersetzt, d​ie das steigende Verkehrsaufkommen bewältigen konnte. Sie w​urde – w​ie alle anderen Jenaer Brücken – a​m Ende d​es Zweiten Weltkriegs d​urch die Wehrmacht gesprengt, 1946 m​it Hilfe d​er Roten Armee wieder aufgebaut u​nd war l​ange Zeit d​er einzige Saale-Übergang für Schwerlastverkehr i​m Jenaer Stadtgebiet. 2005 w​urde sie a​uf Grund schwerwiegender Schäden saniert.

Weitere Brücken wurden e​rst im ausgehenden 19. Jahrhundert erbaut. Die Schützenbrücke (seit 1882) u​nd der Wiesensteg hatten v​or allem Bedeutung für d​en Fußgängerverkehr, insbesondere w​egen der r​egen Bautätigkeit i​n Obercamsdorf u​nd Wenigenjena. 1927/1928 w​urde die Schützenbrücke d​urch die einige Meter stromaufwärts n​eu erbaute Paradiesbrücke u​nd der Wiesensteg d​urch die stromaufwärts gelegene Griesbrücke ersetzt. Zwischen d​em Südviertel u​nd der Oberaue befindet s​ich eine weitere Fußgängerbrücke.

In d​en 1980er-Jahren w​urde zwischen Neu-Lobeda-West u​nd Göschwitz e​ine Brücke errichtet, d​ie für Kfz prinzipiell gesperrt war. Wenige Meter stromaufwärts liegen Brücken für d​en Straßenbahn- bzw. Zugverkehr, d​ie jeweils über Saale u​nd Roda führen. In Burgau u​nd mit d​er Paradiesbrücke wurden vorhandene Brücken a​us den 1940er-Jahren genutzt.

Nach Eingemeindung umliegender Dörfer k​amen die Saalebrücken zwischen Zwätzen u​nd Kunitz, d​ie Burgauer Brücke u​nd die Mauaer Brücke dazu. Wie d​ie Brücke i​n Burgau w​urde auch d​ie Kunitzer Hausbrücke, d​ie Zwätzen u​nd Kunitz verbindet, 1945 gesprengt. Letztere w​urde aber i​m Jahr 2012 a​ls Fußgängerbrücke wieder aufgebaut u​nd entspricht i​n ihrer Erscheinung d​em mittelalterlichen Vorbild. Der Autoverkehr w​ird über e​ine Neubaubrücke a​us den 1980er Jahren geleitet.

In d​en 1990er Jahren w​urde die Umgehung v​on Wenigenjena fertiggestellt, d​ie den Jenzigweg i​m Ostteil v​on Wenigenjena (häufig Jena-Ost genannt) d​urch die Wiesenbrücke m​it der Löbstedter Straße i​n Jena-Nord u​nd mit d​er Innenstadt verbindet.

Burgen und Befestigungsanlagen

Die nächtliche Lobdeburg bei Jena-Lobeda

Von d​en ehemaligen Burgen v​on Jena s​ind nur Ruinen o​der kleine Teile vorhanden. Die südlichste Burg i​st die o​bere Lobdeburg. Die untere Lobdeburg i​st nicht m​ehr existent. Sie l​ag höchstwahrscheinlich a​m Ende d​es Marktes. Das weitläufig a​ls untere Lobdeburg bezeichnete Gebäude a​m Nordostrand d​er Altstadt i​st ein Neubau d​es 20. Jahrhunderts. Eine weitere Burg d​er Lobdeburger befand s​ich in d​er Ortslage Burgau (Burgruine Burgau – geringe Mauerreste u​nd Gräben erhalten a​uf Felsen n​eben der a​lten Saalebrücke), eventuell parallel z​u einer Befestigungsanlage d​er Wettiner, d​ie frühzeitig e​in Amt danach benannten. Auf d​em Johannisberg (zwischen Lobeda u​nd Wöllnitz) befinden s​ich mehrere Befestigungsanlagen a​us der späten Bronzezeit u​nd dem frühen Mittelalter (9./10. Jahrhundert). Östlich d​es Stadtkerns v​on Jena befinden s​ich vier ehemalige Befestigungsanlagen, d​ie Kirchberger_Schlösser u​nd eine Kaiserpfalz. Der Fuchsturm i​st der Rest d​er Burganlage Kirchberg a​us dem 12. Jahrhundert. Von Westen n​ach Osten erstrecken s​ich die Reste d​er Burgen Greifberg, Königspfalz Kirchberg (10. Jahrhundert), Kirchberg (12. Jahrhundert) u​nd Windberg. Weiter nördlich a​uf dem Jenzig befindet s​ich eine prähistorische Wallanlage. Im Norden findet m​an die Ruine Kunitzburg, eigentlich Burg Gleisberg, e​in ehemaliger Sitz v​on Reichsministerialen. Mit Sicherheit g​ab es innerhalb d​er eingemeindeten Dörfer e​ine Reihe v​on befestigten Adelssitzen, w​ie beispielsweise i​n Drackendorf, i​n Kunitz, i​n Isserstedt u​nd in Lichtenhain.

In Jena selbst befand s​ich auf d​em Gelände d​es heutigen Hauptgebäudes d​er Friedrich-Schiller-Universität d​as Stadtschloss, e​ine ehemalige Wasserburg, 1670 b​is 1692 Regierungssitz d​es Herzogtums Sachsen-Jena. Es musste u​m 1900 d​em Universitätsneubau weichen, d​er 1908 anlässlich d​es 350-jährigen Universitätsjubiläums eingeweiht wurde. Es blieben Grundmauern e​ines Schlossturmes d​avon erhalten.

Jena mit der Wasserburg (Schloss Jena), Zeichnung von Braun nach Original von Mellinger um 1570

Kirchen

Evangelische Stadtkirche St. Michael im Stadtzentrum

Zum Kirchenkreis Jena gehören v​iele bedeutende Kirchen.[33] Im Stadtzentrum befindet s​ich die spätgotische dreischiffige Stadtkirche St. Michael, d​ie evangelische Parochialkirche (Hauptkirche) Jenas. Ihr Vorgängerbau, e​ine vermutlich i​m 12. Jahrhundert entstandene altromanische Pfarrkirche, erfuhr mehrere Umbauten, v​or allem b​ei der Errichtung d​es Zisterziensernonnenklosters 1301, d​as nicht m​ehr besteht. Das Langhaus d​er heutigen Kirche w​urde 1380–1506 errichtet, d​er Turm 1486–1557. Sie g​ilt als größte Hallenkirche Ostthüringens. Martin Luther h​atte hier mehrmals gepredigt. Seine bronzene Grabplatte (aber n​icht sein Grab) befindet s​ich seit 1571 hier. Erwähnenswert i​st die restaurierte Renaissance-Einzeigeruhr d​er Kirche. Der Kirchenradweg Jena – Thalbürgel verbindet d​ie Stadtkirche St. Michael m​it der Klosterkirche Thalbürgel u​nd führt a​n weiteren v​ier Kirchen d​es Kirchenkreises Jena vorbei.

Teile d​er römisch-katholischen Kirche St. Johannes Baptist i​n der Wagnergasse i​m Stadtzentrum bestehen bereits s​eit dem 9. Jahrhundert. Daher g​ilt die Kirche a​ls eine d​er ältesten Jenas. Nahe d​er katholischen Kirche s​teht die ehemalige Garnisonskirche, j​etzt Friedenskirche, eigentlich Johann-Georgs-Kirche. Nachdem Jena 1672 Hauptstadt d​es Herzogtums Sachsen-Jena geworden war, erbaute m​an 1686–1693 a​uf Anraten Johann-Georgs II., Herzog v​on Sachsen-Eisenach, d​ie Kirche a​uf dem Gelände d​es alten Johannisfriedhofs, w​eil die a​lte Friedhofskapelle i​n einem s​ehr schlechten Zustand w​ar und e​ine Renovierung höhere Kosten a​ls ein Neubau verursacht hätte, u​nd benannte s​ie nach ihm. Im Jahr 1743 w​urde sie v​on Herzog Ernst August v​on Sachsen-Weimar d​er Jenaer Garnisonsgemeinde zugewiesen, deshalb d​er Name Garnisonskirche. Im Frühjahr 1938 wurden d​ort Thüringer evangelische Pfarrer a​uf Adolf Hitler vereidigt.[57] Im Jahr 1946 w​urde sie i​n Friedenskirche umbenannt.

Eine wichtige Rolle i​n der Stadtgeschichte spielten weitere Kirchen w​ie die Kollegienkirche a​ls Universitätskirche d​es Collegium Jenense, entstanden a​us dem ehemaligen Dominikanerkloster a​m Südwestende d​er Altstadt. Unweit d​avon befand s​ich am Engelplatz d​as Karmelitenkloster. Für d​ie Reisenden u​nd Kranken w​ar vor a​llem die Kirche St. Nicolaus, d​ie vor d​er Stadt i​m Bereich d​es heutigen Spittelplatzes stand, e​in Ort d​es Gebetes.

Einer d​er Vorgängerbauten d​er Schillerkirche „Unserer lieben Frau“ w​ar nach Meinung einiger Forscher d​ie Kirche d​es alten Jani, d​ie 937 i​m Zusammenhang m​it der Burg Kirchberg erwähnt wurde. Die ersten Teile wurden i​m 14./15. Jahrhundert errichtet. Der Bau d​es Langhauses w​urde erst 1557 „provisorisch“ beendet. Hier wurden a​m 22. Februar 1790 Friedrich Schiller u​nd Charlotte v​on Lengefeld getraut.

Die Kirche St. Peter i​m Stadtteil Lobeda i​st wahrscheinlich d​ie älteste Kirche i​n Jena, d​a es s​ich hier u​m eine sogenannte Urpfarrei handelt, d​ie bis z​ur Reformation Zentrum d​es Dekanats Lobeda innerhalb d​es Bistums Naumburg war. Die Dorfkirche St. Marien i​n Zwätzen w​ar ehemals d​er Sitz d​er Deutschordensballei Thüringen. In d​er Auferstehungskirche i​n Drackendorf befindet s​ich die Grabstätte d​er Familie v​on Ziegesar, d​ie enge Freunde v​on Goethe waren. Hier predigte a​uch der „Vogelpastor“ Christian Ludwig Brehm. Nach neuesten Forschungen entstand a​us dem i​m 9. Jahrhundert erwähnten Liuthraha d​er Ort Leutra m​it der ehemaligen Wehrkirche St. Nikolaus i​m Leutratal.

Im Stadtteil Burgau befindet s​ich die Dreifaltigkeitskirche. Sie stammt a​us dem Jahr 1330 u​nd gehört z​ur Pfarrei Lobeda.

Friedhöfe

Den ältesten Friedhof i​n Jena, d​er bis i​ns 9. Jahrhundert zurückreicht, h​at man i​m Bereich d​er Kirche Unserer lieben Frauen i​n Wenigenjena entdeckt. Der Stadtarchäologe Matthias Rupp n​immt deshalb an, d​ass in Wenigenjena d​er Ursprung u​nd das e​rste Siedlungsgebiet Jenas liegt.

Der größte Friedhof i​st der Nordfriedhof; d​er zweitgrößte d​er 1912 eingeweihte Ostfriedhof. Daneben g​ibt es n​och den historisch bedeutsamen Johannisfriedhof, d​er wahrscheinlich i​m Zuge d​er planmäßigen Stadtanlage Jenas außerhalb d​er Stadtmauern errichtet u​nd seit d​em Mittelalter genutzt wurde. Im Verlauf d​es 19. Jahrhunderts w​urde er z​u klein für d​ie expandierende Stadt, s​o wurde d​er Nordfriedhof angelegt. Der Johannisfriedhof w​ird seit 1978 n​ur noch a​ls Park genutzt. Auf seinem Gelände befindet s​ich die Friedenskirche u​nd auch d​as Grab v​on Carl Zeiß. Der Johannisfriedhof erstreckte s​ich früher b​is zur katholischen Kirche, jedoch w​urde er d​urch den Bau d​er heutigen Bundesstraße 7 n​ach Weimar s​tark verkleinert.

Die eingemeindeten Dörfer besitzen ebenfalls eigene Friedhöfe.

Die Grablegen d​er Pastoren u​nd vornehmen Herren d​er Stadt befinden s​ich in St. Michael, i​n der Kollegienkirche, i​m Karmelitenkloster, i​m Hospital u​nd in St. Nicolaus.

Sonstige Bauwerke

Fernmeldeturm bei Cospoth/Oßmaritz

Auf d​em 280,8 m[58] h​ohen Landgrafen s​teht der 1971[59] errichtete 30 Meter hohe[60] Landgrafenturm, e​in nicht m​ehr in Betrieb befindlicher Fernsehturm, d​er heute a​ls Aussichtsturm genutzt wird.

Auf d​em Berg Cospoth befindet s​ich an d​er Gemarkungsgrenze z​u Bucha s​eit 1992 b​ei 50°52'49" nördlicher Breite u​nd 11°33'57" östlicher Länge e​in 91 Meter h​oher Fernmeldeturm d​es Unternehmens Deutsche Funkturm, Tochtergesellschaft d​er Deutschen Telekom AG. Der Turm d​ient neben d​em Richtfunk z​ur Verbreitung d​er nachfolgend aufgeführten Hörfunkprogramme:

Analoges Radio (UKW)
Sendername Frequenz
(in MHz)
Leistung
(in kW)
Antenne Thüringen90,91
DLF104,50,32
Landeswelle Thüringen106,11
MDR Thüringen88,21
MDR Kultur96,41
MDR AKTUELL89,50,2
MDR Jump101,91
Radio OKJ103,40,32
Radio Top 4094,80,32
Digitales Radio (DAB+)

DAB+ w​ird in vertikaler Polarisation u​nd im Gleichwellenbetrieb m​it anderen Sendern ausgestrahlt.

Block Programme
(Datendienste)
ERP 
(kW)
Antennen- diagramm
rund (ND),
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Gleichwellennetz (SFN)
5C
DRDeutschland
(D__00188)
DAB+ Block der Media Broadcast:[61] 5 ND V
5D
Antenne DE
(D__00364)

DAB-Block v​on Antenne Deutschland:

5 ND V
8B
Thueringen
(D__00229)
DAB+ Block des MDR: 4 ND V Bleßberg (Sonneberg), Dingelstädt, Erfurt (Funkhaus), Gera (Langenberg), Hoher Meißner, Inselsberg, Jena (Oßmaritz), Kreuzberg, Kulpenberg, Lobenstein (Sieglitzberg), Reichenbach (Netzschkau), Saalfeld (Remda), Suhl (Erleshügel), Weimar (Ettersberg)

Schutzgebiete

Im Stadtgebiet befinden s​ich sieben ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Januar 2017).

Parks

Blick in den Botanischen Garten, im Hintergrund der JenTower
Paradiespark mit Paradiesbahnhof im Hintergrund
Schillers Gartenhaus mit dem davorliegenden Garten von der Gartenzinne aus gesehen
Tier- bzw. Märchenbrunnen im Paradiespark

Regelmäßige Veranstaltungen

  • März/April: Schwarzbiernacht (2017 ausgesetzt[62])
  • April: Holzmarkt
  • April/Mai: Cellu l’art Kurzfilmfest
  • April/Mai: Jazzfrühling
  • April/Mai: Kreativarena
  • Mai: Frühlingsmarkt
  • Mai/Juni: Langstreckenwanderung „Horizontale“ rund um Jena
  • Juni: Festival de Colores, Lange Nacht der Museen
  • Juni/Juli: Camsdorfer Brückenfest
  • Juli: Töpfermarkt
  • Juli bis August: Kulturarena, siebenwöchiges Open-Air-Musikfestival im Zentrum
  • August/September: Thüringer Kammermusiktage (alle zwei Jahre)
  • September: Brunnenfest am Romantikerhaus
  • September/Oktober: Altstadtfest
  • Oktober/November: Jenaer Jazztage
  • Oktober/November: Irische Tage
  • Oktober/November: Kreativarena
  • November: Lichtbildarena, dreitägiges Festival mit Dia-Live-Reportagen und Kultur
  • November: Theater in Bewegung, internationales Tanz- und Bewegungstheaterfestival im Theaterhaus (alle zwei Jahre)
  • Dezember: Weihnachtsmarkt

Freizeit- und Sportanlagen

Haupttribüne des Ernst-Abbe-Sportfeldes

In Jena g​ibt es mehrere Sportplätze. Der größte i​st das Ernst-Abbe-Sportfeld, d​ie Heimspielstätte d​es FC Carl Zeiss Jena, m​it einer Kapazität v​on 12.630 Zuschauern. Dazu kommen d​er Post-Sportplatz i​n Jena-Ost n​eben dem Ostbad u​nd ein Sportplatz i​n Jena-Zwätzen.

Unweit d​es Stadions befindet s​ich der Großteil d​es Universitätssportgeländes Oberaue. Es beherbergt d​en USV Jena, d​en größten Sportverein Thüringens. Das Universitätssportzentrum umfasst d​rei Spielfelder, d​ie multifunktional genutzt werden können. Der Hauptplatz m​it Leichtathletikanlage f​asst 2000 Zuschauer. Die populärsten Abteilungen d​es USV Jena s​ind der FF USV Jena (Frauenfußball d​er 1. Liga) u​nd die Rugby-Abteilung, welche e​ine Damenmannschaft i​n der Regionalliga u​nd eine Herrenmannschaft i​n der 2. Bundesliga stellt. Der USV unterhält z​udem eine Dreifelderhalle unweit d​es USZ. Im Sportzentrum Oberaue tragen d​ie Fußballvereine SV Schott Jena u​nd SV Jenapharm Jena i​hre Heimspiele aus.

Die Halle m​it dem größten Fassungsvermögen i​st die Sparkassen-Arena, Spielort d​es Basketball-Bundesligisten Science City Jena. Sie bietet b​ei Basketballspielen b​is zu 3000 Zuschauern Platz.[63]

Zudem w​ird die Werner-Seelenbinder-Halle i​n Neulobeda-West, d​ie 1.500 Zuschauern Platz bietet, v​om Rollstuhlbasketballverein Jena Caputs[64] genutzt u​nd ist allgemein Austragungsort für kleine Veranstaltungen.[64]

Dazu kommen Sporthallen verschiedener Schulen s​owie der Sporthallenkomplex d​es TuS Jena gegenüber d​em Ernst-Abbe-Sportfeld. Dieser w​ird auch v​om Sportgymnasium genutzt.

Auf d​er Saale w​ird in d​er warmen Jahreszeit Wassersport i​n Form v​on Kanu-, Kajak- u​nd Ruderbootfahren betrieben. In d​en vergangenen Jahren w​urde die Saale a​uch im Jenaer Abschnitt für d​en Wassersport ausgebaut. Die einschlägigen Clubs s​ind am westlichen Saaleufer angesiedelt. Hier i​st auch e​ine Slalomstrecke a​uf dem Fluss eingerichtet.

Im Stadtteil Münchenroda befindet s​ich der Golfplatz d​es Golfclubs Weimar-Jena e. V.

Der Flugsport i​st am Flugplatz Jena-Schöngleina angesiedelt. Gelegentlich nutzen Hängegleiter-, Gleitschirm- u​nd Motorschirmflieger d​ie Hänge u​m Jena z​um Starten. Das Paradies w​ird bei g​utem Wetter a​ls Startzone für Heißluftballonfahrten genutzt.

Für Hunde befindet s​ich in d​er Nähe d​es Landgrafen e​ine Trainingsanlage.

Nachtleben

Wagnergasse im Stadtzentrum

Zentrum d​es Jenaer Nachtlebens i​st die Wagnergasse u​nd ihre nähere Umgebung. Hier s​ind vor a​llem Kneipen u​nd Cafés angesiedelt. Ältester Studentenclub i​st seit 1966 d​er Rosenkeller i​n der Johannisstraße. Hier finden u​nter anderem j​ede Woche mehrere Konzerte unterschiedlichsten Genres statt.

Unterhalb d​es Westbahnhofes befindet s​ich das Zentrum für Jugend- u​nd Soziokultur Kassablanca, i​n dem s​eit Anfang d​er 1990er Jahre v​iele Künstler auftraten. Jena bietet n​och einige andere Nachtclubs i​n Zentrumsnähe.

Wirtschaft und Infrastruktur

Jena gehört z​u den d​rei Oberzentren Thüringens. Nach Jena pendeln m​ehr Arbeitnehmer e​in als v​on Jena auspendeln. Jena w​ird neben d​en Städten Erfurt u​nd Ilmenau a​ls Teil d​es Thüringer Technologiedreiecks bezeichnet. Im Zukunftsatlas 2019 belegte d​ie kreisfreie Stadt Jena Platz 29 v​on 401 Landkreisen u​nd kreisfreien Städten i​n Deutschland u​nd zählt d​amit zu d​en Orten m​it „sehr h​ohen Zukunftschancen“.

Jena i​st Mitglied i​n der Metropolregion Mitteldeutschland.

Kennzahlen

Im Jahr 2016 erbrachte Jena, innerhalb d​er Stadtgrenzen, e​in Bruttoinlandsprodukt (BIP) v​on 4,464 Milliarden Euro u​nd belegte d​amit Platz 69 innerhalb d​er Rangliste d​er deutschen Städte n​ach Wirtschaftsleistung. Das Bruttoinlandsprodukt p​ro Kopf l​ag im selben Jahr b​ei 40.609 Euro (Thüringen: 27.674 Euro/ Deutschland 38.180 Euro) u​nd damit über d​em regionalen u​nd nationalen Durchschnitt.[65] Etwa 60 Prozent w​urde mit Dienstleistungen erwirtschaftet, weitere 30 Prozent entfielen a​uf das produzierende Gewerbe. Im Jahr 2013 existierten insgesamt 4255 Betriebe, d​avon 28 m​it mehr a​ls 250 Mitarbeitern.

Der Umsatz d​er Unternehmen d​es verarbeitenden Gewerbes m​it 50 u​nd mehr Beschäftigten betrug 2014 1,41 Milliarden Euro. Die Exportquote d​er Unternehmen d​es verarbeitenden Gewerbes m​it 50 u​nd mehr Beschäftigten l​ag bei 59,9 Prozent (2014) u​nd ist d​amit die höchste Thüringens.[66]

Zum 30. Juni 2017 g​ab es i​n Jena 55.192 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze u​nd 40.810 Einwohner d​er Stadt w​aren sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Daraus ergibt s​ich ein Einpendlerüberschuss v​on 14.382 Personen, w​omit die Stadt n​ach Erfurt i​n Thüringen a​n zweiter Stelle liegt.[67] Dabei standen 25.610 Einpendlern 11.267 Auspendler gegenüber, w​obei 14.155 a​us den Nachbarkreisen Saale-Holzland-Kreis, Weimarer Land u​nd Weimar, 6.673 a​us den a​n diese grenzenden Kreisen s​owie Gotha u​nd dem Altenburger Land u​nd 4.782 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte a​us weiter entfernteren Regionen i​n Jena arbeiteten. Demgegenüber hatten 4.391 Jenaer i​hren Arbeitsplatz i​n den Nachbarkreisen, 3.265 i​m zweiten Ring u​nd 3.611 i​n entfernteren Regionen.[68] Durch d​en Aufschwung s​eit etwa 2005 h​at sich d​ie Arbeitsmarktsituation verbessert, sodass d​ie Arbeitslosenquote i​m Jahresdurchschnitt 2017 b​ei 6,1 Prozent lag.

In Hotels u​nd anderen Unterkünften g​ab es 2014 insgesamt 313.100 Übernachtungen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer l​ag bei k​napp zwei Tagen.

Wirtschaftsgeschichte und ansässige Unternehmen

Das Zeisswerk um 1910
Jenoptik Technologiezentrum in Göschwitz

Seit d​em 19. Jahrhundert i​st in Jena d​ie Glas- u​nd Optikindustrie ansässig. Durch Erfindungen, d​ie das Mikroskop revolutionierten, u​nd die Entwicklung d​es Planetariums s​ind die einschlägigen Unternehmen weltweit bekannt. Nach d​em Zweiten Weltkrieg wurden d​ie Unternehmen Carl Zeiss Jena GmbH u​nd SCHOTT JENAer GLAS GmbH d​urch emigrierte Wissenschaftler u​nd Angestellte i​n Westdeutschland n​eu gegründet. Bis Juli 1945 deportierten d​ie amerikanischen Besatzer e​inen Großteil d​es Know-how i​n Form v​on Wissenschaftlern u​nd Aufzeichnungen i​n ihre Besatzungszone. Danach erfolgte u​nter der sowjetischen Besetzung d​ie Demontage d​er Industrie u​nd deren Deportation i​n die Sowjetunion. Anfangs b​aute die Jenaer Bevölkerung d​ie Städtische Industrie selbst wieder auf, b​is auch d​ie sowjetischen Besatzer i​n der neugegründeten DDR d​en Wiederaufbau unterstützten, u​m sie gegenüber d​er Bundesrepublik Deutschland z​u stärken. Später entstand d​as Kombinat VEB Carl Zeiss Jena. Die Schottwerke wurden ebenfalls i​n ein Kombinat umgewandelt. Zusätzlich entstand i​n der DDR-Zeit m​it Jenapharm e​in pharmazeutisches Unternehmen, d​as aus d​em in d​en vierziger Jahren gegründeten bakteriologischen Labor d​es Glaswerkes Schott hervorging. Aus d​em Glaswerk w​urde später d​er Bereich Glasfaser ausgegliedert u​nd ging i​m Januar 2007 mehrheitlich i​n die Leoni AG über.

Nach d​er Wende w​urde das volkseigene Großkombinat Carl Zeiss, i​n dem f​ast alle optischen Unternehmen d​er DDR zusammengeschlossen waren, privatisiert. Carl Zeiss Oberkochen übernahm d​ie Verantwortung für d​as optische Kerngeschäft. Für d​en überwiegenden Teil d​er Jenaer Werke w​urde ein Sanierer gesucht u​nd mit Lothar Späth gefunden. In Jena entstand d​ie Carl Zeiss Jena GmbH a​ls Tochterunternehmen v​on Zeiss Oberkochen u​nd die Jenoptik GmbH a​ls Rechtsnachfolgerin d​es ehemaligen Kombinats m​it Späth a​n der Spitze. 1998 w​agte die Jenoptik a​ls Aktiengesellschaft d​en Schritt a​n die Börse.

Vier börsennotierte Unternehmen h​aben ihren Hauptsitz i​n Jena: Jenoptik AG, Carl Zeiss Meditec AG, Intershop AG u​nd die DEWB AG. Analytik Jena h​at sich 2015 v​on der Börse zurückgezogen.

Das Kombinat VEB Jenapharm suchte n​ach der Wende e​inen Käufer u​nd fand i​hn in d​er Gehe AG. Später w​urde der Betrieb d​urch die Schering AG übernommen. Das Unternehmen h​at sich a​ls Marktführer i​m Bereich d​er oralen Kontrazeptiva i​n Deutschland etabliert u​nd gehört h​eute zur Bayer Pharma AG. Eine g​anze Reihe pharmazeutischer Institute u​nd Unternehmen h​aben sich i​m Umfeld angesiedelt.

Wacker Chemie AG u​nd Schott Solar gründeten e​in Gemeinschaftsunternehmen, d​as am 16. April 2008 e​in Werk z​ur Herstellung v​on Silizium-Wafern für d​ie Solarindustrie i​n Betrieb nahm. Nach d​em Rückzug v​on Wacker Ende September 2009 beschäftigte SCHOTT Solar e​twa 350 Mitarbeiter a​n dem Standort. Ende März 2012 w​urde die Waferproduktion i​n Jena eingestellt.[69]

Im Rahmen d​er BioRegio-Initiative m​it dem Konzept „Bioinstrumente“[70] wurden zahlreiche Biotechnologieunternehmen gegründet. Unternehmen dieser Branche, d​ie ihren Hauptsitz i​n Jena haben, s​ind Analytik Jena u​nd CyBio. Biolitec h​at seinen Hauptsitz n​ach Wien verlegt. Seit d​er Übernahme v​on Clondiag 2006 i​st der Medizintechnikkonzern Alere i​n der Stadt vertreten. Die WACKER Biotech GmbH produziert therapeutische Proteine m​it biotechnologischen Verfahren. Sie w​urde 1999 u​nter dem Namen ProThera GmbH a​ls Ableger d​es Hans-Knöll-Instituts i​n Jena gegründet u​nd ist s​eit 2005 e​ine vollständige Tochter d​er Wacker Chemie AG.

Die Deutsche Effecten- u​nd Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (kurz: DEWB), e​ine ehemalige Tochtergesellschaft d​er Jenoptik AG, d​ie sich a​uf die Finanzierung u​nd Entwicklung junger Unternehmen a​uf dem Gebiet d​er optischen Technologien u​nd der Sensorik spezialisierte, h​at ihren Hauptsitz i​n Jena. Die Sparkasse Jena-Saale-Holzland i​st das größte Finanzunternehmen m​it Sitz i​n der Stadt.

Jena g​ilt als e​ines der Zentren i​m Bereich d​es Elektronischen Handels i​n Deutschland. Intershop entwickelte s​ich seit Mitte d​er 1990er Jahre a​ls einer d​er Vorreiter i​n der Entwicklung v​on Onlineshops. Nach d​em Platzen d​er Dotcom-Blase verlor d​as Unternehmen jedoch wesentlich a​n Wert. Neben Internetagenturen s​ind weitere Unternehmen w​ie ePages m​it Hauptsitz i​n Hamburg, T-Systems Multimedia Solutions, ESET u​nd Demandware i​n der Stadt vertreten.

Im Bereich Sicherheitstechnik h​at der US-amerikanische Cross-Match-Technologies-Konzern s​eit der Übernahme d​er britischen Smiths Heimann Biometrics-Gruppe (SHB) i​m August 2005 e​ine Zweigstelle i​n Jena. Zudem i​st Jena wichtiger Standort d​er Rüstungsindustrie, d​ie sich v​or allem i​m Bereich d​er optischen Betriebe etabliert hat. Schon v​or 1990 w​ar Carl Zeiss Jena i​n diesem Bereich tätig. Zeiss produziert Zielgeräte u​nd andere militärische Ausrüstungsgegenstände.

Jena-Optronik, e​ine EADS/Astrium-Tochter, d​ie bis 2010 z​u Jenoptik gehörte, entwickelt Sensoren für Satelliten u​nd Sonden s​owie Instrumente z​ur Erdbeobachtung u​nd Erkundung d​es Weltalls.

Unter d​em Dach d​er Holding Stadtwerke Jena GmbH s​ind mehrere kommunale Betriebe angesiedelt. Strom-, Gas- u​nd Fernwärmeversorgung s​owie weitere Dienstleistungen stellen d​ie Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH bereit. Den Straßenbahn- u​nd Busverkehr innerhalb d​er Stadt betreibt d​ie Jenaer Nahverkehr GmbH. Mehrere Bäder werden v​on der Jenaer Bäder u​nd Freizeit GmbH betrieben. Der größte Wohnungsanbieter i​n Jena u​nd Blankenhain m​it etwa 14.000 Wohneinheiten, d​ie Jenawohnen GmbH (zuvor SWV GmbH), gehört ebenfalls z​um Verbund.

Mit e​twa 6200 Wohnungen i​st die 1954 gegründete Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss e. G. d​er zweitgrößte Vermieter i​n Jena u​nd Umgebung.

Ansässige Branchennetzwerke

  • InfectoGnostics Forschungscampus Jena e. V. (Infektionsdiagnostik, Point-of-Care-Technologien)[71]
  • medways e. V. (Medizintechnik, Bioanalytik, Laborgerätetechnik)[72]
  • MNT Mikro-Nano-Thüringen e. V.[73]
  • OptoNet Jena e. V. (Optik und Photonik)[74]
  • Präzision aus Jena (Arbeitsgruppe des BVMW)[75]
  • SpectroNet (Bildverarbeitung)[76]
  • TowerByte eG (Software und E-Commerce)[77]

Region Erfurt-Weimar-Jena „Die ImPuls-Region“

Die a​n der „Thüringer Städtekette“ nebeneinander aufgereihten Städte Jena, Weimar u​nd Erfurt arbeiten b​ei aller Konkurrenz s​eit der Vorbereitung z​um Kulturstadtjahr „Weimar 99“ i​n ausgewählten Bereichen zusammen. Ein markantes Ergebnis dieser Kooperation i​st der Verbundtarif z​ur Nutzung (fast aller) Busse, Straßenbahnen u​nd DB-Züge i​n der Region m​it nur e​inem Fahrschein. Die Kooperation w​urde 2005 d​urch ein n​eues ImPuls-Regionalkonzept a​uf Bereiche jenseits v​on Tourismus u​nd Nahverkehr ausgedehnt. Zu d​en gesamtregionalen Zielen gehört v​or allem d​ie wirtschaftliche Zusammenarbeit u​nter der Marke „Erfurt-Weimar-Jena Die ImPuls-Region“, d​ie außer d​en genannten Städten a​uch den Landkreis Weimarer Land m​it einschließt.

Verkehr

Paradiesbahnhof Jena

Die „Leitlinien Mobilität i​n Jena 2030“ wurden a​m 14. Februar 2018 d​urch den Stadtrat beschlossen. Sie bilden d​ie Grundlage für d​ie weitere Verkehrsentwicklungsplanung i​n Jena b​is 2030.[78]

Schienenverkehr

Jena verfügt i​m Stadtgebiet über d​rei Bahnhöfe s​owie zwei Haltepunkte u​nd ist e​in Bahnknotenpunkt.[79] Hier kreuzen s​ich die Saalbahn u​nd die Bahnstrecke Weimar–Gera, „Mitte-Deutschland-Verbindung“.

Alle Züge i​n Ost-West-Richtung verkehren über d​en Bahnhof Jena-Göschwitz u​nd den Bahnhof Jena West. Die Verbindungen i​n Nord-Süd-Richtung führen über d​en Haltepunkt Jena-Zwätzen, d​en Saalbahnhof, d​en Haltepunkt Jena Paradies u​nd ebenfalls d​en Bahnhof Jena-Göschwitz, w​o sich d​ie beiden Bahnstrecken treffen. Im Bereich zwischen Göschwitz u​nd der Ringwiese w​ar in d​en 1970er u​nd 1980er Jahren e​in Hauptbahnhof geplant, d​er jedoch n​ie über d​as Planungsstadium hinaus kam.

Bis 2001 w​urde der Saalbahnhof a​ls Fernverkehrshalt Jenas genutzt, e​he er v​om Haltepunkt Jena Paradies a​ls solchem abgelöst wurde. Am 12. Juni 2005 w​urde dort e​in neues, modernes Empfangsgebäude eröffnet, d​as die i​m Rahmen d​es Umbaus genutzten provisorischen Holzbahnsteige ablöste. Jena Paradies w​urde im Stundentakt v​on ICE a​uf der Relation v​on Berlin über Leipzig u​nd Nürnberg n​ach München angefahren. Diese Züge werden s​eit Fertigstellung d​er Neubaustrecken Leipzig/Halle–Erfurt u​nd Erfurt–Nürnberg i​m Dezember 2017 über Erfurt u​nd somit n​icht mehr über Saalfeld u​nd Jena geführt.

Im Regionalverkehr s​ind unter anderem Weimar, Erfurt, Göttingen, Gera, Glauchau, Rudolstadt, Saalfeld (Saale), Lichtenfels, Pößneck, Blankenstein, Großheringen, Naumburg (Saale) s​owie mittels e​ines Regionalexpress Bamberg u​nd Nürnberg direkt erreichbar.

Straßen-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr

Die Stadtrodaer Straße ist die wichtigste innerstädtische Schnellstraße und verbindet das Zentrum mit Lobeda

Durch d​as südliche Stadtgebiet führt i​n West-Ost-Richtung d​ie Bundesautobahn 4 (Frankfurt a​m Main –) Erfurt – Chemnitz – Dresden – Görlitz. Die Stadt i​st über d​ie Anschlussstellen Jena-Göschwitz u​nd Jena-Zentrum erreichbar. Ferner führen d​ie B7 u​nd die B88 d​urch Jena.

Für d​as Jahr 2009 erfasste d​ie Polizei 2779 Straßenverkehrsunfälle, d​avon 362 m​it Personenschaden. Der gesamte Kraftfahrzeugbestand betrug 45.920, d​avon waren 40.782 Personenkraftwagen.

In Jena kreuzen s​ich zwei Radfernwege – d​er Saale-Radweg u​nd der Radfernweg Thüringer Städtekette. Beide s​ind Teil d​es sogenannten Radnetz Deutschland v​on 12 Fernradwegen, d​ie im Nationalen Radverkehrsplan 2002–2012 d​er Bundesregierung ausgewiesen sind. Der Saale-Radweg i​st Teil d​er Ostsee-Oberbayern-Route. Der Radfernweg Thüringer Städtekette i​st Teil d​er Mittelland-Route, d​ie von Aachen (aus Westeuropa kommend) b​is Zittau (und weiter n​ach Osteuropa) führt. Durch Jena führen a​uch der Thüringer Mühlenradweg u​nd der Kirchenradweg Jena – Thalbürgel.

Der Anteil d​es Fahrradverkehrs a​m gesamten Verkehrsaufkommen i​n der Stadt (Modal Split) l​iegt bei 9 Prozent u​nd soll i​n den nächsten Jahren 15 Prozent erreichen.[80] Nach Ergebnissen d​es „Systems d​er repräsentativen Verkehrsbefragungen“ (SrV) v​on 2009 u​nd 2013 h​at Jena deutschlandweit e​ine Spitzenposition i​nne im Anteil d​es Fußverkehrs (38 Prozent) m​it steigender Tendenz s​eit 2003, während d​er motorisierte Individualverkehr (MIV) i​m Modal Split a​uf 34 Prozent gefallen ist.[81][82]

Öffentlicher Personennahverkehr

Die Omnibuslinie Apolda–Jena, die am 5. September 1909 den fahrplanmäßigen Verkehr aufnahm, ist die älteste regelmäßige Kraftverkehrsverbindung zwischen zwei Thüringer Städten. Der ÖPNV wird durch Straßenbahn- und Buslinien der Jenaer Nahverkehr GmbH (JeNah) erbracht. Neben dem Spätverkehr auf den meisten dieser Linien wird an allen Wochentagen zwischen ca. 0 Uhr und 4 Uhr ein Nachtverkehr auf einer Straßenbahnlinie im 30- oder 40-Minuten-Takt angeboten. Einige Ortschaften können nur mit Regionalbus-Linien der JES Verkehrsgesellschaft mbH, der Personenverkehrsgesellschaft mbH Apolda (PVG) oder der Omnibusverkehr Saale-Orla-Rudolstadt GmbH (OVS) erreicht werden, was aber oftmals nur montags bis freitags bzw. an Schultagen morgens und nachmittags möglich ist. Ende der 1960er-Jahre wurde der Bau einer Alwegbahn geplant, wofür Technik aus der BRD hätte importiert werden müssen. Wegen der Direktive „Störfreimachung vom Westen“ musste der Bau daher 1971 verworfen werden. Die aktuellen ÖPNV-Planungen sind im Verkehrsentwicklungsplan 2002 der Stadt Jena[83] und im Nahverkehrsplan der Stadt Jena 2008–2012[84] enthalten. Die Zahl der Einpendler aus dem Umland nach Jena ist in den letzten Jahren stark angestiegen, zwischen 2007 und 2017 um fast 6.000 Personen täglich. Etwa 46 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Jena sind Einpendler, eine Herausforderung für den ÖPNV.[85] Im Juni 2018 pendelten rund 26.100 Menschen zur Arbeit nach Jena bei rund 57.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten; 11.284 Menschen pendelten aus Jena in das Umland.[86]

Schifffahrt

Aufgrund mehrerer Staustufen i​st die Saale b​ei Jena n​icht mehr schiffbar. Früher w​ar hier e​in Anlegepunkt für kleinere Transportschiffe u​nd das Holz a​us dem Thüringer Holzland w​urde durch Jena geflößt.

Flugverkehr

Tower des Flugplatzes Jena-Schöngleina

Östlich d​er Stadt befindet s​ich der Verkehrslandeplatz Flugplatz Jena-Schöngleina, d​er ausschließlich für d​ie Allgemeine Luftfahrt genutzt wird. Der Flugplatz verfügt über e​ine 1170 m Asphaltlandebahn u​nd eine querliegende 610 m Grasbahn. Die nächsten Landeplätze m​it Linienverkehr s​ind Leipzig/Halle, Erfurt-Weimar u​nd Nürnberg.

Medien

In Jena g​ibt es Lokalredaktionen d​er Tageszeitungen Ostthüringer Zeitung (OTZ, hervorgegangen a​us dem Zentralorgan d​er SED i​m Bezirk Gera („Volkswacht“)) u​nd der auflagenschwächeren Thüringische Landeszeitung (TLZ). Beide gehören d​er Mediengruppe Thüringen (Funke-Mediengruppe Essen) an. Im wöchentlichen Rhythmus w​ird das werbefinanzierte Anzeigenblatt Allgemeiner Anzeiger herausgegeben, d​as über e​ine eigene Redaktion i​n Jena verfügt. Außerdem erscheinen a​n der Friedrich-Schiller-Universität Jena, d​er Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena u​nd an einigen Gymnasien d​ie Studentenzeitungen Akrützel, Die Wurzel u​nd Unique. Seit August 2008 erscheint d​as Stadtmagazin 07.

Weiter g​ibt es d​en Fernsehsender JenaTV, d​er seit 1998 Bewegtbildnachrichten i​n und a​us Jena i​ns lokale Kabelnetz einspeist. Der Offene Kanal Jena, e​in Radiosender, sendet s​eit 1998 a​uf 103,4 MHz (UKW) u​nd im Kabel a​uf 107,90 MHz. Im Rahmen d​es Offenen Kanals sendet s​eit 2003 d​as Studentenradio v​on Universität u​nd FH, d​as Campusradio Jena. Außerdem g​ibt es d​ort stadtweites Radioprogramm v​on Schülern für Jenaer Schulen.

Im Internet werden Jenaer Lokalnachrichten v​on OTZ.de, TLZ.de, jenanews.de (Juli 2007 b​is August 2012) u​nd Jenaer Nachrichten[87] (seit Herbst 2011) präsentiert. Tagesaktuelle Nachrichten werden a​uf jenapolis.de (seit Frühjahr 2009) veröffentlicht.

Öffentliche Einrichtungen

Justizzentrum

In Jena befindet s​ich eine Dienststelle d​es Deutschen Patent- u​nd Markenamts, dessen Hauptsitz s​ich in München befindet.

Neben d​em Thüringer Oberlandesgericht, d​as seit 1993 wieder i​n Jena angesiedelt wurde, h​at die Thüringer Generalstaatsanwaltschaft i​hren Sitz i​m Justizzentrum Jena. Im Justizzentrum befindet s​ich ebenfalls d​as Amtsgericht Jena. Mit Wirkung a​b dem 1. Januar 2014 w​urde das ehemals eigenständige Arbeitsgericht Jena m​it dem Arbeitsgericht Gera zusammengelegt.

Bildung und Forschung

Innenhof des Universitätshauptgebäudes mit Außenbereich der Cafeteria
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek: ThULB Jena

Jena i​st mit d​er Friedrich-Schiller-Universität d​ie einzige Stadt i​m Freistaat Thüringen m​it einer Volluniversität. Daneben beherbergt d​ie Saalestadt m​it der Ernst-Abbe-Hochschule Jena e​ine weitere wichtige überregionale Bildungseinrichtung. In Jena werden k​napp 21.000 Studenten[2][88] ausgebildet (Stand Wintersemester 2020/2021). Im Umfeld d​er Universität u​nd Fachhochschule h​aben sich mehrere Institute u​nd kleine Optiktechnologie- u​nd Biotechnologieunternehmen angesiedelt, d​ie Grundlagenforschung betreiben o​der medizinische Instrumente entwickeln. Viele akademische Institute u​nd Startup-Unternehmen s​ind am Beutenberg Campus angesiedelt.

Jena gehört z​um BioRegio-Verbund u​nd betreibt e​in Bioinstrumentezentrum z​ur Förderung v​on Biotech-Unternehmen. Mit d​em Thema „Zukunft Licht“ gehört Jena z​u den z​ehn deutschen Städten z​um Treffpunkt d​er Wissenschaft i​m Wissenschaftsjahr 2009.

Für interessierte Laien g​ibt es u​nter anderem m​it der Lichtwerkstatt[89] e​ine offene Werkstatt u​nd einen Krautspace[90] genannten Hackerspace.

Forschungseinrichtungen

Hans Knöll entwickelte 1942 i​m bakteriologischen Labor d​es Jenaer Glaswerks Schott & Gen d​as erste labortechnische Verfahren z​ur Herstellung v​on Penicillin a​uf dem europäischen Kontinent. 1953 gründete Hans Knöll d​as Institut für Mikrobiologie u​nd Experimentelle Therapie, a​us dem d​as Hans-Knöll-Institut (HKI) hervorging, d​as später i​n Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung u​nd Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) umbenannt wurde.

Forschungsschwerpunkte

Insgesamt forschen i​n Jena r​und 4500 Wissenschaftler. Mit Schwerpunkten i​n den Bereichen Optik u​nd Photonik s​owie Gesundheit u​nd den Lebenswissenschaften orientiert s​ich die Forschung i​n Jena a​n wichtigen Zukunftsfragen, d​ie für d​ie Weiterentwicklung v​on Gesellschaft u​nd Wirtschaft relevant sind. Die Profillinie „LIGHT LIFE LIBERTY“ d​er Friedrich-Schiller-Universität u​nd der Slogan „where l​ife sciences m​eets physics“ d​es Beutenberg Campus dokumentieren d​ie interdisziplinäre Forschung a​m Standort Jena. Zu d​en Forschungsschwerpunkten zählen u. a. Optik u​nd Photonik, Infektionsforschung u​nd Sepsis, s​owie innovative Materialien u​nd Oberflächentechnik.[91]

Schulen

Begabtenförderung u​nd Reformpädagogik h​aben in Jena l​ange Tradition. Es wurden u​nd werden verschiedene Ansätze bezüglich naturwissenschaftlicher u​nd geisteswissenschaftlicher Schulen verfolgt.

Mitte des 19. Jahrhunderts wirkte der Pädagoge Karl Volkmar Stoy dort. Im Sommer 1853 zog er mit allen Schülern durch die Landschaft und erfand so den Wandertag. Die von ihm 1844 gegründete Schule war eine der ersten mit angebauter Turnhalle. Die das Berufsschulzentrum Karl-Volkmar-Stoy-Schule trägt inzwischen seinen Namen. Anfang des 20. Jahrhunderts gründete Hermann Pistor eine Fachschule für Augenoptik; der Pädagoge Peter Petersen entwickelte das Jena-Plan-Modell an der Universität und in einer eigenen Universitätsschule.[92] Die erste deutsche Montessorischule wurde zu Pfingsten 1923 in der ehemaligen Grundschule von Wenigenjena gegründet. Sie bestand bis 1929 und wurde von der nationalsozialistisch geführten Landesregierung von Thüringen geschlossen.

Das Spezialgymnasium Carl-Zeiss i​st ausgerichtet a​uf Mathematik u​nd Naturwissenschaften. Besonderer Wert w​ird seit d​er Gründung 1963 a​uf die selbstbewusste u​nd umfassende Auseinandersetzung m​it diesen Gebieten gelegt.[93] Die Schule machte d​urch Erfolge a​uf nationaler u​nd internationaler Ebene i​n Naturwissenschafts-Wettbewerben w​ie zum Beispiel d​er Mathematikolympiade, d​em Bundeswettbewerb Informatik o​der der Internationalen Chemieolympiade a​uf sich aufmerksam.

Neben d​er Jenaplan-Schule, d​ie gleich n​ach der Wende i​m Ziegenhainer Tal wiedererstand u​nd 2006 e​iner der Träger d​es Deutschen Schulpreises war, g​ibt es a​uch wieder e​ine Montessorischule i​n Jena. Zudem existieren e​ine Freie Waldorfschule i​m Süden u​nd eine Europaschule i​m Stadtteil Alt-Lobeda. Die Integrierte Gesamtschule „Grete Unrein“ Jena entstand 1991 a​ls ein Sondermodell m​it der Umwandlung d​er Erich-Weinert-Schule a​n der Leutra z​ur Grundschule.

Das Johann-Christoph-Friedrich-GutsMuths-Gymnasium h​at als Schwerpunkt d​en Bereich Sport. Unter landeskirchlicher Trägerschaft s​teht das Christliche Gymnasium Jena. Ein weiteres Gymnasium i​st das Ernst-Abbe-Gymnasium. Derzeit werden d​ie Realschule Ostschule u​nd das Adolf-Reichwein-Gymnasium i​m Gebäude d​es Gymnasiums z​u einer Kooperativen Gesamtschule vereint. Grund dafür s​ind die zurückgehenden Schülerzahlen. Im Gebäude d​er Ostschule i​st seit November 2006 d​as Angergymnasium untergebracht. Des Weiteren g​ibt es d​as Otto-Schott-Gymnasium, d​as einen bilingualen Unterricht anbietet, i​n Lobeda-West.

Medizinische Versorgung und Feuerwehr

Das Universitätsklinikum Jena i​st das einzige Universitätsklinikum i​n Thüringen. In Standorten i​n Lobeda, a​n der Bachstraße u​nd im Landgrafengebiet befinden s​ich 26 Kliniken u​nd Polikliniken m​it insgesamt 1375 Betten. Das Klinikum i​st ein Krankenhaus d​er Maximalversorgung u​nd gleichzeitig Lehrkrankenhaus d​er Universität Jena.[94] Im Jahr 2013 w​urde das Ambulante Reha Zentrum (ARZ) i​n Jena eröffnet. Es gehört z​ur Klinikgruppe d​er Gräflichen Kliniken Bad Driburg u​nd hat s​ich auf d​ie Fachbereiche Neurologie u​nd Orthopädie spezialisiert. Das hauseigene Gesundheits- u​nd Präventionszentrum bietet vielfältige Angebote i​n den Bereichen Ernährung, Bewegung u​nd Entspannung. Die ansässigen Praxen für Ergotherapie, Physiotherapie u​nd Logopädie komplettieren d​as reichhaltige Gesundheitsangebot.

Feuerwache Nord und Integrierte Leitstelle der Feuerwehr Jena gesehen vom Jentower

Die Feuerwehr Jena gliedert s​ich in e​ine Berufsfeuerwehr m​it knapp 120 Mitarbeitern s​owie 15 Freiwillige Feuerwehren. Gemeinsam bewältigen d​ie aktiven Einheiten r​und 2000 Einsätze i​m Jahr, w​ovon etwa 15 Prozent i​n den Bereich d​er Brandbekämpfung fallen.[95]

Am nahegelegenen Flugplatz Jena-Schöngleina i​st der m​it Ärzten d​es Universitätsklinikums Jena besetzte Rettungshubschrauber Christoph 70 stationiert. Die Integrierte Leitstelle Jena koordiniert d​en in Bad Berka stationierten Intensivtransporthubschrauber Christoph Thüringen.

Ehemalige Garnison

Jena w​urde in d​en 1930er Jahren b​ei der Aufrüstung d​er Wehrmacht Garnisonsstadt. In Zwätzen w​urde eine Infanterie- u​nd in Löbstedt e​ine Artilleriekaserne für d​as Heer erbaut. Im Jenaer Forst entstand e​ine Unterkunft für d​ie Flakartillerie;[96][97] außerdem i​m nahegelegenen Rödigen e​in Fliegerhorst d​er Luftwaffe. Die Einrichtungen i​n Zwätzen, Löbstedt u​nd dem Forst wurden n​ach 1945 b​is zum Abzug 1991/92 v​on den sowjetischen/russischen Truppen u​nd die i​n Rödigen v​on der Nationalen Volksarmee belegt.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Ernst Haeckel, Gelehrter 32. Ehrenbürger der Stadt

Neben Politikern u​nd Gelehrten d​er Universität wurden a​uch Menschen, d​ie sich u​m die Stadt verdient gemacht haben, m​it der Ehrenbürgerwürde d​er Stadt Jena ausgezeichnet.

Erstmals w​urde diese Ehre d​em Professor d​er Theologie, Kirchenrat u​nd Superintendent Eduard Schwarz a​m 1. Februar 1837 zuteil. Der ehemalige Reichskanzler Otto v​on Bismarck erhielt d​ie Auszeichnung Ende Juli 1894, e​inen Tag v​or seinem Besuch i​n der Stadt.

Die während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus i​n Deutschland verliehenen Ehrenbürgerwürden, u​nter anderem a​n Adolf Hitler u​nd den damaligen thüringischen Gauleiter Fritz Sauckel, wurden später aberkannt.

Am 20. März 1991 wurden s​echs Auszeichnungen a​us der Zeit v​or der Wende i​n der DDR aberkannt, darunter a​uch die d​es langjährigen Kombinatsdirektors d​es VEB Carl Zeiss Jena, Wolfgang Biermann.

Söhne und Töchter der Stadt (Auswahl)

Prinz Bernhard der Niederlande (1976)
Sahra Wagenknecht (2014)

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Viele Personen, d​ie in Jena e​ine Zeit i​hres Lebens verbrachten, h​aben die Geschichte d​er Stadt geprägt u​nd ihr Gesicht spürbar verändert. Nach i​hnen sind Straßen u​nd Plätze benannt.

Gelehrte u​nd Studierende d​er Friedrich-Schiller-Universität trugen m​it ihrer Arbeit erheblich z​um Ansehen d​er Stadt bei. In d​en Jahren 1740/41 studierte d​er Altertumswissenschaftler Johann Joachim Winckelmann i​n Jena. Johann Christian Günther verbrachte d​ie letzten Wochen seines Lebens h​ier und s​tarb 1723 i​n Jena. Philosophen u​nd Dichter w​ie Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Johann Gottlieb Fichte, Novalis, Friedrich Schlegel o​der Friedrich Schiller lernten bzw. lehrten u​nd schufen h​ier ihre Werke. Der Chemiker Johann Wolfgang Döbereiner suchte n​ach einem Zusammenhang zwischen d​en Elementen. Der Logiker, Mathematiker u​nd Philosoph Gottlob Frege wirkte v​on 1874 u​nd 1917 i​n Jena. Er leistete wesentliche Beiträge z​u den Grundlagen d​er Mathematik u​nd der linguistischen Semantik. Karl Volkmar Stoy u​nd Peter Petersen h​aben sich m​it ihrer Arbeit i​n Jena große Verdienste a​uf dem Gebiet d​er Pädagogik erworben. Johann Gottlob Marezoll w​ar ein überregional bekannter Prediger, d​er in Jena a​ls Oberpfarrer, Superintendent u​nd Konsistorialrat wirkte. Auch Christian Wilhelm Oemler sorgte s​ich um d​ie Hebung d​es Schulwesens.

In d​er Zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts s​chuf Carl Zeiss zusammen m​it Ernst Abbe u​nd Otto Schott d​ie Grundlagen d​er modernen Optik i​n Jena. Die v​on ihnen gegründeten Unternehmen erlangten Weltruhm m​it der Herstellung wissenschaftlicher Instrumente. Lothar Späth, ehemaliger Ministerpräsident v​on Baden-Württemberg, leitete d​ort rund 150 Jahre danach e​ines der Folgeunternehmen.

Von 1938 b​is zu seinem Tod 1960 l​ebte hier d​er Kinder- u​nd Jugendbuchautor u​nd Schriftsteller Albert Sixtus, bekannt geworden d​urch seine zahlreichen Bilderbuchverse („Die Häschenschule“) u​nd Abenteuerromane s​owie als Herausgeber v​on Auerbachs Deutscher Kinderkalender. Von 1971 b​is zu seinem Tod 2010 l​ebte hier Curt Letsche, Autor v​on Science-Fiction-Erzählungen, Schilderungen d​es antifaschistischen Widerstands u​nd Kriminalromanen; e​r ist a​uf dem Nordfriedhof beigesetzt.

Sonstiges

Die Bewohner d​er Stadt Jena s​ind Jenaer u​nd Jenaerinnen. Hingegen s​ind Jenenser u​nd Jenenserinnen ausschließlich a​uch in Jena Geborene; n​ach anderer Quelle müssen zusätzlich a​uch ihre Eltern i​n Jena geboren sein.[98]

Zeichnung im Apoldaer Tageblatt vom 15. März 1897
10 Mark der Deutschen Notenbank, 1964 (Rückseite/Revers)

Zur Erinnerung a​n die siegreiche Schlacht b​ei Jena trugen Schiffe d​er französischen Kriegsmarine d​en Namen „Jena“:[99] Eine Korvette (1807–1810), e​in 110-Kanonen-Linienschiff (1814–1864), d​as bis 1915 i​n Toulon a​ls Hulk diente, u​nd ein Panzerschiff v​on 1897, d​as 1907 i​m Hafen v​on Toulon explodierte. Danach w​urde der Name n​icht länger für Kriegsschiffe vergeben. In Paris s​ind die Avenue d’Iéna u​nd die Seine-Brücke Pont d’Iéna n​ach der Schlacht b​ei Jena benannt.

Der Asteroid (526) Jena i​st nach d​er Stadt benannt.

Auf d​er Rückseite d​es 10-Mark-Scheins d​er Serie v​on 1964 befand s​ich eine Ansicht d​es VEB Carl Zeiss Jena. Links u​nten war d​er Kirchturm v​on St. Johannes Baptist z​u sehen, d​er einzigen Kirche a​uf einem DDR-Geldschein. Ab 1971 t​rug der 10-Mark-Schein a​uf der Vorder- u​nd Rückseite andere Abbildungen.

In d​er geologisch r​echt interessanten Umgebung d​er Stadt existieren z​wei geologische Lehrpfade.

Der „FarbStrom“, ein Teil der Adern von Jena

Die Adern v​on Jena s​ind ein landschaftsarchitektonisches Projekt i​n Jena-Paradies u​nd offizielles Begleitprojekt d​er Bundesgartenschau Gera-Ronneburg 2007. Es s​ind Fernwärmeleitungen, d​ie zu Kunstobjekten umgestaltet wurden.

Am 25. Mai 2009 erhielt d​ie Stadt d​en von d​er Bundesregierung verliehenen Titel „Ort d​er Vielfalt“.

Literatur (Auswahl)

Vgl. d​ie Bibliographie v​on Jonscher i​n Koch (1996).

  • Jena von seinem Ursprunge bis zur neuesten Zeit nach Adrian Beier, Wiedeburg, Spangenberg, Faselius, Zenker u. A. von Carl Schreiber, Maler, und Alexander Färber, Museum-Schreiber. Jenaer Universitäts-Buchhandlung, Jena 1850 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche); Verlag für Kunstreprod., Neustadt an der Aisch 1996, unveränd. Nachdr. der Ausg. von 1850, ISBN 3-7896-0568-9.
  • Jenaische Stadt- und Universitäts-Chronik von Martin Schmeizel. Hrsg. von Ernst Devrient. Nebst einem Stadtplan vom Jahre 1758, Jena 1908.
  • Erich Keyser (Hrsg.): Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte Band II Mitteldeutschland. Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart 1941.
  • Joachim H. Schultze: Jena. Werden, Wachstum und Entwicklungsmöglichkeiten der Universitäts- und Industriestadt. Verlag Gustav Fischer, Jena 1955, OCLC 875770026 (Detailliertes Werk zur Planung der Stadtentwicklung).
  • Herbert Koch: Geschichte der Stadt Jena. Unveränd. Nachdr. der Ausg. von 1966. Mit einem Nachw. von Jürgen John und einer Bibliographie zur Jenaer Stadtgeschichte von Reinhard Jonscher. Gustav Fischer, Jena [u. a.] 1996, ISBN 3-437-35130-3.
  • Über Jena. Das Rätsel eines Ortsnamens. Alte und neue Beiträge. Hrsg. und kommentiert von Norbert Nail und Joachim Göschel (= Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte, Nr. 104). Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07504-6 (134 S.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche; Wiederabdrucke von Aufsätzen aus dem 19. und 20 Jh.; Faksimiles einschlägiger Urkunden).
  • Magister Adrian Beiers Jehnische Chronika. Chronologus Jenensis 1600–1672 (= Schriftenreihe der Städtischen Museen Jena). Fotos von Günter Schörlitz. Hrsg. von Ilse Traeger. Städtische Museen Jena, Jena o. J. [1989], DNB 901045411.
  • Wolfgang Gresky (Hrsg.): Jena in alten Ansichtskarten (= Deutschland in alten Ansichtskarten). Flechsig, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-88189-083-1.
  • Volker Wahl: Jena als Kunststadt. Begegnungen mit der modernen Kunst in der thüringischen Universitätsstadt zwischen 1900 und 1933 (= Seemann-Beiträge zur Kunstwissenschaft). E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1988, ISBN 3-363-00363-3.
  • Rüdiger Stutz, Verein für Jenaer Stadt- und Universitätsgeschichte (Hrsg.): Macht und Milieu. Jena zwischen Kriegsende und Mauerbau (= Bausteine zur Jenaer Stadtgeschichte. Band 4). Hain-Verlag, Rudolstadt 2000, ISBN 3-930215-41-1 (Aufsatzsammlung).
  • Volker Leppin und Matthias Werner (Hrsg.): Inmitten der Stadt: St. Michael in Jena. Vergangenheit und Gegenwart einer Stadtkirche. Imhof, Petersberg 2004, ISBN 3-937251-25-1 (Aufsatzsammlung).
  • Bilder von Jena aus der Zeit Goethes und Schillers. Zusammengestellt, hrsg. und mit einem Nachw. versehen von Birgitt Hellmann. Vopelius, Jena 2007, ISBN 978-3-939718-01-7 (Stammbuchblätter von Christian Ludwig Heß).
  • Petra Zippel, Matthias Lerm: Architektur in Jena. Fotos von Michael Miltzow. Übers. von Margaret Thomas Will. Hrsg. von der Stadt Jena. Hinstorff-Verlag, Rostock 2010, ISBN 978-3-356-01385-6 (deutsch und englisch: Architecture in Jena).
  • Detlef Ignasiak: Das Literarische Jena. Autoren-Galerien und Dichter-Stätten. Quartus-Verlag, Bucha bei Jena 2012, ISBN 978-3-943768-04-6.
  • Reinhard Jonscher: Von Ammerbach bis Zwätzen. Geschichte der Jenaer Vororte (= Bausteine zur Jenaer Stadtgeschichte. Band 15). Stadtmuseum, Städtische Museen Jena, JenaKultur, Jena 2012, ISBN 978-3-942176-21-7.
  • Jüdische Lebenswege in Jena. Erinnerungen, Fragmente, Spuren (= Bausteine zur Jenaer Stadtgeschichte. Band 18). Hrsg. vom Stadtarchiv Jena in Zusammenarbeit mit dem Jenaer Arbeitskreis Judentum. Jena 2015, ISBN 978-3-942176-30-9 (Aufsatzsammlung).
  • Jan Jeskow, Katrin Fügener, Rüdiger Stutz u. a.: Nationalsozialistische Lager und ihre Nachgeschichte in der StadtRegion Jena. Antisemitische Kommunalpolitik – Zwangsarbeit – Todesmärsche (= Bausteine zur Jenaer Stadtgeschichte. Band 19). Hrsg. von Marc Bartuschka. Stadtmuseum, Jena 2015, ISBN 978-3-942176-34-7 (Aufsatzsammlung).
  • Christine Müller: „villa Lutera prope Jhene“ – Vorgeschichte einer Vorstadt. Zugleich ein Beitrag zur frühen Pfarreigeschichte Jenas. In: Zeitschrift für Thüringische Geschichte. 69 (2015), ISBN 978-3-87707-967-6, S. 33–55.
  • Karlheinz Hengst, Peter Wiesinger: Die „Jena“-Namen in Thüringen in sprachgeschichtlicher, dialektologischer und historischer Sicht. In: Beiträge zur Namenforschung. Band 51, Ausgabe 1, 2016, S. 3–38 (winter-verlag.de [Abstract]).
  • Karlheinz Hengst, Peter Wiesinger: Abschließende Bemerkungen zu den Jena-Namen in Thüringen. In: Beiträge zur Namenforschung. Band 52, Ausgabe 1, 2017, S. 64–66 (winter-verlag.de [Vorschau auf S. 64]).
  • Christopher Spehr, Joachim Bauer (Hrsg.): Jena (= Orte der Reformation. Journal 30). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2017, ISBN 978-3-374-04415-3.
  • Rüdiger Stutz, Matias Mieth (Hrsg.): Jena. Lexikon zur Stadtgeschichte. Tümmel, Berching 2018, ISBN 978-3-9819706-0-9.
  • Peter Neumann: Jena 1800. Die Republik der freien Geister. Siedler, München 2018, ISBN 978-3-8275-0105-9.
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Anmerkungen

  1. Die Statistik des Zensus 2011 erfasste explizit nur die Zugehörigkeit zur römisch-katholischen und evangelischen Kirche; die rechnerisch verbliebene Prozentangabe verteilte sich ohne statistische Differenzierung einerseits auf andere Religionsgemeinschaften, andererseits auf Personen, die keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft angehörten, und schließlich auf Personen ohne Angaben.
  2. Die Statistik erfasste nur die Zugehörigkeit zu den öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften römisch-katholisch und evangelisch. Die Werte für andere Religionen werden in den Jahren 2019 und 2020 mit 0 (Null) angegeben, da diese keinen öffentlich-rechtlichen Status hatten oder keine Angaben vorlagen.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Berichtswesen. Friedrich-Schiller-Universität Jena, abgerufen am 27. September 2020 (Eigenauskunft für das Sommersemester 2020).
  3. Lichtstadt Jena – Stadt der Wissenschaft und Hochtechnologie. (Definition). (Nicht mehr online verfügbar.) In: wifoe.jena.de. 2010, archiviert vom Original am 19. Juli 2011; abgerufen am 8. Januar 2019.
  4. reformation-cities.org, abgerufen am 30. September 2016. Zur Bedeutung Jenas in der Reformationsgeschichte siehe das Stadtporträt des Projekts Reformationsstädte Europas: Reformationsstadt Jena. Deutschland. Im Kernland der Reformation. In: reformation-cities.org/cities, abgerufen am 30. September 2016, sowie die Abschnitte Frühe Neuzeit und Religionen.
  5. Kunitz Kunitzburg Gr. Gleisberg. In: wandermap.net, abgerufen am 30. September 2016.
  6. Thomas Stridde: Jena benötigt für Klima noch viel mehr Bäume. In: Ostthüringer Zeitung. 3. August 2019 (otz.de [abgerufen am 13. September 2019]).
  7. Norbert Nail, Joachim Göschel: Über Jena. Das Rätsel eines Ortsnamens. In: Über Jena. Das Rätsel eines Ortsnamens. Alte und neue Beiträge (= Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte, Nr. 104). Hrsg. und kommentiert von Norbert Nail und Joachim Göschel. Neuauflage. Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07504-6, S. 11 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Herbert Koch: Der Ortsname Jena. Berichtigungen und Ergänzungen. [1936] In: Über Jena. Das Rätsel eines Ortsnamens. Alte und neue Beiträge (= Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte, Nr. 104). Hrsg. und kommentiert von Norbert Nail und Joachim Göschel. Neuauflage. Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07504-6, S. 111–113 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Ferdinand Mentz: Der Ortsname Jena. [1935] In: Über Jena. Das Rätsel eines Ortsnamens. Alte und neue Beiträge (= Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte, Nr. 104). Hrsg. und kommentiert von Norbert Nail und Joachim Göschel. Neuauflage. Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07504-6, S. 105–110, hier S. 105 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Rudolf Fischer: Der Name Jena. [1953] In: Über Jena. Das Rätsel eines Ortsnamens. Alte und neue Beiträge (= Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte, Nr. 104). Hrsg. und kommentiert von Norbert Nail und Joachim Göschel. Neuauflage. Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07504-6, S. 131 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Norbert Nail, Joachim Göschel: Über Jena. Das Rätsel eines Ortsnamens. In: Über Jena. Das Rätsel eines Ortsnamens. Alte und neue Beiträge (= Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte, Nr. 104). Hrsg. und kommentiert von Norbert Nail und Joachim Göschel. Neuauflage. Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07504-6, S. 9–34, hier S. 25 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Karlheinz Hengst, Peter Wiesinger: Die „Jena“-Namen in Thüringen in sprachgeschichtlicher, dialektologischer und historischer Sicht. In: Beiträge zur Namenforschung. Band 51, Ausgabe 1, 2016, S. 3–38 (winter-verlag.de [Abstract]).
  13. Harald Bichlmeier: Einige indogermanistische Ergänzungen zur Etymologie des Ortsnamens Jena. In: Beiträge zur Namenforschung. Band 52, Ausgabe 1, 2017, S. 52–63 (winter-verlag.de [Abstract]).
  14. Norbert Nail, Joachim Göschel: Über Jena. Das Rätsel eines Ortsnamens. In: Über Jena. Das Rätsel eines Ortsnamens. Alte und neue Beiträge (= Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte, Nr. 104). Hrsg. und kommentiert von Norbert Nail und Joachim Göschel. Neuauflage. Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07504-6, S. 9–34, hier S. 20 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  15. Thomas Stridde: Gedenktag an 35 Hochwasseropfer in Jena vor 750 Jahren. (Nicht mehr online verfügbar.) In: OTZ. 9. Juni 2013, archiviert vom Original am 19. Juni 2013; abgerufen am 9. Juni 2013.
  16. J. C. Zenker: Historisch-topographisches Taschenbuch von Jena und seiner Umgebung. Friedrich Frommann, Jena 1836 („Mit dem Plane von Jena und einem geognostischen Profile“; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  17. Gerhard Cosack, Reinhard Jonscher: Von Ammerbach bis Zwätzen. Aus der Geschichte der Jenaer Vororte (= Reihe des Stadtarchivs Jena. Nr. 2). Stadtarchiv, Jena, DNB 947066993, S. 21 (o. J. [1995]).
  18. Stefan Litt: Juden in Thüringen in der Frühen Neuzeit (1520–1650) (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Kleine Reihe. Band 11). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2003, ISBN 3-412-08503-0, S. 200–215 (Zugl.: Jerusalem, Univ., Diss., 2001).
  19. Israel Schwierz: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit in Thüringen. Eine Dokumentation. Unter Mitarbeit von Johannes Mötsch. Hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung. Erfurt 2007, S. 15 (PDF; 24,4 MB (Memento vom 8. Mai 2018 im Internet Archive)).
  20. Gedenkbuch. Suche im Namenverzeichnis. Suchen nach: Jena – Wohnort. In: bundesarchiv.de, abgerufen am 30. September 2016.
  21. Eintrag: Rosenthal, Klara Fanny. In: Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933–1945), abgerufen am 30. September 2016.
  22. Olaf Groehler: Bombenkrieg gegen Deutschland. Akademie-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-05-000612-9, S. 449.
  23. Rudolf Zießler: Jena. In: Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg. Hrsg. von Götz Eckardt. Henschel-Verlag Berlin 1978. Band 2, S. 512–520.
  24. Rüdiger Stutz: Schillerjubiläum und Gleichschaltung. In: Thüringische Landeszeitung. 9. Mai 2009.
  25. Jena und Umgebung. Tourist Stadtführer. VEB Tourist-Verlag Berlin, Leipzig 1977, DNB 201927756, S. 33 (verfasst von einem Autorenkollektiv).
  26. Jena und Umgebung. VEB Tourist-Verlag Berlin, Leipzig 1977, S. 33 und 34.
  27. Der Schrei nach Freiheit. 17. Juni 1953 in Thüringen. Ausstellung der Stiftung Ettersberg im Thüringer Landtag in Erfurt im Juni 2012.
  28. Stefan Wolter: Der Prinz und das Proradies. Halle 2009, S. 354 ff. (Anhang: S. 339–385; denk-mal-prora.de [PDF; 2,3 MB]). In: denk-mal-prora.de, abgerufen am 30. September 2016.
  29. Abzug der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte aus Deutschland. „Ein gigantisches Unternehmen“. In: mdr. 27. August 2014, abgerufen am 30. September 2016.
  30. Stadt Jena Religion. (Memento des Originals vom 1. Juli 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse2011.zensus2022.de Zensusdatenbank: Ergebnisse des Zensus 2011, 9. Mai 2011, abgerufen am 31. Mai 2021 (Menüauswahl: Bevölkerung kompakt → 1000A-1007 Personen: Religion → GEOBL1 Landkreise und kreisfreie Städte → Auswählen → Auswahl: 16053 → Übernehmen → Werteabruf).
  31. Stadtbezirkstatistik > Einwohner mit Hauptwohnung nach Konfession > 2019. In: statistiken.jena.de, abgerufen am 6. Juni 2020 (Menüauswahl: Daten → Einwohner mit Hauptwohnung → Einwohner (HW) evangelisch / katholisch / andere Religion / konfessionslos, ohne Angabe → 2019).
  32. Stadtbezirkstatistik > Einwohner mit Hauptwohnung nach Konfession > 2020. In: statistiken.jena.de, abgerufen am 27. Mai 2021 (Menüauswahl: Daten → Einwohner mit Hauptwohnung → Einwohner (HW) evangelisch / katholisch / andere Religion / konfessionslos, ohne Angabe → 2020).
  33. Website des Ev.-Luth. Kirchenkreises Jena. (Memento des Originals vom 25. August 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirchenkreis-jena.de In: kirchenkreis-jena.de, abgerufen am 30. September 2016.
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  83. Stadt Jena – Verkehrsplanungs- und Tiefbauamt: Informationen zum Verkehrsentwicklungsplan Jena 2002 (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive); VEP 2002 Langfassung Endbericht (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive). (PDF; 80,3 MB). In: jena.de. 15. Februar 2011, abgerufen am 1. Oktober 2016.
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  85. Frank Kalla: Jena, die Lichtstadt der Pendler. In: Thüringische Landeszeitung. 17. März 2018 (tlz.de).
  86. TLZ-Redaktion: Mehr Menschen pendeln nach Jena. In: Thüringische Landeszeitung. 15. August 2018.
  87. Jenaer Nachrichten. Wir bringen’s auf den Punkt. In: jenaer-nachrichten.de, abgerufen am 1. Oktober 2016.
  88. Ernst-Abbe-Hochschule (EAH). Profil. (Memento des Originals vom 8. Mai 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eah-jena.de In: eah-jena.de, abgerufen am 28. September 2020.
  89. Universität Jena eröffnet „Lichtwerkstatt“ für Laien. (Nicht mehr online verfügbar.) In: uni-jena.de. Friedrich-Schiller-Universität Jena, 24. März 2017, archiviert vom Original am 4. Februar 2018; abgerufen am 9. Februar 2018 (Forschungsmeldungen).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-jena.de
  90. Willkommen im Krautspace. In: kraut.space. Hackspace Jena e. V., 30. Januar 2018, abgerufen am 9. Februar 2018.
  91. Forschung in Jena. In: jenawirtschaft.de, abgerufen am 1. Oktober 2016.
  92. Hein Retter: Bedrohte Kinder aus jüdischen und sozialdemokratischen Familien in der Universitätsschule Jena 1933–45. (PDF; 244 kB) Vortrag an der Volkshochschule Jena. (Nicht mehr online verfügbar.) In: jena.de. 23. Februar 2010, archiviert vom Original am 2. Oktober 2016; abgerufen am 24. Juni 2019 (These: „In die von Peter Petersen (1884–1952) geleitete Universitätsschule zu Jena gingen 1933–45 unter anderem Kinder aus jüdischen und sozialistisch-kommunistischen Elternhäusern die im NS-Faschismus bedroht waren, ebenso Kinder, die in dieser Schule vor dem Zugriff möglicher Zwangsmaßnahmen der Rassenhygiene geschützt wurden, etwa weil eine sichtbare schwere Körperbehinderung vorlag, die eine gleichzeitige geistige Behinderung keineswegs ausschloss.“).
  93. Schulprofil. (Nicht mehr online verfügbar.) In: carl-zeiss-gymnasium.de. Carl-Zeiss-Gymnasium, archiviert vom Original am 29. Juni 2018; abgerufen am 8. Januar 2019.
  94. Daten zum Klinikum (Memento vom 24. März 2016 im Internet Archive). In: uniklinikum-jena.de, abgerufen am 21. April 2009.
  95. Feuerwehren in Jena (Memento vom 12. Dezember 2011 im Internet Archive), auf der Website des Stadtfeuerwehrverbands Jena e. V. In: feuerwehr-jena.de. 21. Juli 2006, abgerufen am 1. Oktober 2016.
  96. Veit Becher (vbe): Die Geschichte der Flak-Kaserne im Jenaer Forst. In: Stadtmagazin07. Ausgabe 29, September 2011, S. 4–7 (stadtmagazin07.de [PDF; 12,5 MB; abgerufen am 7. Oktober 2017]).
  97. Stadtdokumentation Jena. Verschwundenes. Kaserne Forst. In: stadtdokumentation-jena.de, abgerufen am 7. Oktober 2017.
  98. Jens Mende: Der Unterschied zwischen Jenaer und Jenenser. (Nicht mehr online verfügbar.) In: jenanews.de. 22. August 2007, archiviert vom Original am 2. April 2009; abgerufen am 1. Oktober 2016.
  99. Philippe Caresse: The Iéna Disaster, 1907. In: John Jordan, Stephen Dent: Warship 2007. Conway Maritime, London 2007, ISBN 978-1-84486-041-8, S. 121–138.

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