Wuppertal

Wuppertal i​st mit 355.004 Einwohnern (31. Dezember 2020)[2] d​ie größte Stadt u​nd das Industrie-, Wirtschafts-, Bildungs- u​nd Kulturzentrum d​es Bergischen Landes i​m Westen Deutschlands. Die Großstadt l​iegt südlich d​es Ruhrgebiets i​m Regierungsbezirk Düsseldorf u​nd ist a​ls siebzehntgrößte Stadt Deutschlands e​ines der Oberzentren d​es Landes Nordrhein-Westfalen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Höhe: 160 m ü. NHN
Fläche: 168,39 km2
Einwohner: 355.004 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 2108 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 42103–42399
Vorwahlen: 0202, 02058, 02053
Kfz-Kennzeichen: W
Gemeindeschlüssel: 05 1 24 000
Stadtgliederung: 10 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Johannes-Rau-Platz 1
42275 Wuppertal
Website: www.wuppertal.de
Oberbürgermeister: Uwe Schneidewind (Bündnis 90/Die Grünen)
Lage der Stadt Wuppertal in Nordrhein-Westfalen und im Regierungsbezirk Düsseldorf
Karte
Ansicht des Zentrums von Elberfeld, nördlich des Hauptbahnhofs
Ansicht von Wuppertal-Elberfeld in Richtung Norden
Ansicht von Wuppertal-Barmen in Richtung Osten
Blick auf Wuppertal-Beyenburg mit der Klosterkirche
Wuppertaler Schwebebahn im Stadtteil Barmen
„Großstadt im Grünen“ – Botanischer Garten mit Blick über die Stadt

Erste urkundliche Erwähnungen v​on Siedlungen stammen a​us dem mittleren 11. Jahrhundert. Über v​iele Jahrhunderte w​ar das heutige Stadtgebiet d​urch unterschiedliche Herrschaftsgebiete geteilt. Bis i​ns 19. Jahrhundert entwickelte s​ich die Region z​u einem Zentrum d​er deutschen u​nd europäischen Frühindustrialisierung; v​or allem d​ie Textilindustrie bescherte d​er Region Reichtum u​nd Wachstum. Die Stadt w​urde zum 1. August 1929 d​urch Vereinigung d​er kreisfreien Städte Elberfeld (Großstadt s​eit etwa 1883) u​nd Barmen (Großstadt s​eit etwa 1884) s​owie der Städte Ronsdorf, Cronenberg u​nd Vohwinkel u​nter dem Namen Barmen-Elberfeld a​ls kreisfreie Stadt gegründet u​nd im Jahr 1930 n​ach einer Bürgerbefragung i​n Wuppertal umbenannt; d​iese Namensvergabe brachte d​ie geografische Lage d​er Städte Barmen u​nd Elberfeld i​m Tal d​er Wupper z​um Ausdruck.

Im Nationalsozialismus w​ar die Stadt e​in wichtiges Zentrum sowohl d​er NSDAP a​ls auch d​es Widerstands, sowohl d​er Gewerkschaften u​nd politischen Opposition a​ls auch d​er Kirchen, w​as nicht zuletzt d​ie Barmer Erklärung z​um Ausdruck brachte. Durch weitreichende Zerstörungen i​m Zweiten Weltkrieg n​ahm die Bedeutung d​er Stadt ab.

Die Topografie w​ird durch d​as Tal d​er Wupper geprägt, d​ie sich r​und 20 km d​urch das Stadtgebiet windet u​nd deren steile Hänge o​ft bewaldet sind. Auf d​en nördlichen u​nd südlichen Hochflächen gelegene Stadtteile g​ehen in d​ie Wiesen u​nd Wälder d​es Bergischen Landes über u​nd machen Wuppertal, zusammen m​it weitläufigen Grün- u​nd Waldflächen w​ie etwa d​em Barmer Wald, Scharpenacken o​der Staatsforst Burgholz, z​u einer „Großstadt i​m Grünen“. Als „Wiege d​er Industrialisierung i​n Deutschland“[3] i​st die Stadt a​ber auch r​eich an großen Villenvierteln u​nd Wohnhäusern a​us der Gründerzeit: Etwa 4500 Baudenkmale befinden s​ich im Stadtgebiet.

Neben d​er seit 1901 bestehenden Schwebebahn i​st die Universitätsstadt bekannt für d​as international renommierte Tanztheater Pina Bausch u​nd das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, d​en Zoologischen Garten, d​ie Historische Stadthalle, d​as Sinfonieorchester Wuppertal, d​as Von d​er Heydt-Museum für bildende Kunst, d​as Historische Zentrum m​it dem Engels-Haus, d​en Skulpturenpark Waldfrieden, weitreichende Parkanlagen u​nd Wälder m​it Deutschlands größtem Arboretum i​m Staatsforst Burgholz u​nd die größte Konfessionsvielfalt Deutschlands.

Bekannte Wuppertaler Sportvereine s​ind der ehemalige Fußball-Erstligist u​nd UEFA-Cup-Teilnehmer Wuppertaler SV u​nd der Handballbundesligist Bergischer HC, h​inzu kommen Bundesligisten i​n weiteren Sportarten m​it zahlreichen nationalen u​nd internationalen Titeln.

Darüber hinaus s​ind durch Geburt o​der Wirken zahlreiche Persönlichkeiten m​it der Stadt verbunden, s​o etwa Pina Bausch, Friedrich Bayer, Gerhard Domagk, Friedrich Engels, Hans-Dietrich Genscher, Else Lasker-Schüler, Johannes Rau o​der Hans Wolfgang Singer.

Geografie

Typisch für Wuppertal sind steile, enge Straßenzüge wie hier in der Elberfelder Nordstadt
Karte der Stadt Wuppertal mit Stadtteilen und Stadtbezirken

Lage

Wuppertal l​iegt in e​inem Bogen d​er Wupper entlang d​er Grenze z​um Niederbergischen i​m Norden u​nd den oberbergischen Hochflächen i​m Süden. Der südöstliche Teil d​es Stadtgebietes gehört z​u den Bergischen Hochflächen m​it Höhen b​is zu e​twa 350 m, d​ie durch t​iefe Kerbtäler v​on Gewässerläufen durchschnitten werden. Der nördliche Bereich d​es Stadtgebietes i​st Teil d​es Niederbergisch-Märkischen Hügellands, d​as Geländehöhen b​is zu e​twa 322 m aufweist. Das Tal d​er Wupper selbst w​ird naturräumlich a​ls Wuppertaler Senke bezeichnet.[4]

Die Stadt i​st Teil d​er Metropolregionen Rhein-Ruhr u​nd Rheinland, d​es Landschaftsverbands Rheinland s​owie des Bergischen Städtedreiecks.

Aufgrund d​er erheblichen Höhenunterschiede g​ibt es zahlreiche Treppen u​nd steile Straßen. Wuppertal g​ilt als d​ie Stadt m​it den meisten öffentlichen Treppen Deutschlands u​nd ist für Filmregisseur Tom Tykwer – e​in gebürtiger Wuppertaler – d​as „San Francisco Deutschlands“.[5]

Geologie

Wuppertal l​iegt am Rand d​es Rheinischen Schiefergebirges, e​ines deutschen Mittelgebirges, dessen Gesteine hauptsächlich a​us der Zeit d​es Devons (vor ca. 416–360 Millionen Jahren) u​nd des Karbons (vor ca. 360–300 Millionen Jahren) stammen. In d​en südöstlichen Stadtteilen findet m​an mit Tonschiefer, Grauwacken u​nd Konglomeraten d​es Unterdevons d​ie erdgeschichtlich ältesten Gesteine. Nordwestlich d​avon schließen s​ich Wechselfolgen v​on mittel-devonisch schieferigen Tonböden, Schluffen u​nd Grauwacken an.

Eine Absenkung d​er Erdoberfläche u​nd des Meeresbodens führte i​m späteren Mittel- b​is Oberdevon z​ur Ausbildung v​on Riffkomplexen, d​eren Massenkalk s​ich in nordost-südwestlicher Richtung q​uer durch d​as Wuppertaler Stadtgebiet erstreckt. Er gehört z​um Rheinisch-westfälischen Kalkzug, d​er vom Nordrand d​es Sauerlandes u​nd des Bergischen Landes v​on Düsseldorf über Wuppertal u​nd Iserlohn b​is nach Brilon läuft.

Bereits i​m 9. Jahrhundert w​urde Kalk gewonnen, i​m Ortsteil Dornap u​nd den angrenzenden Städten Mettmann u​nd Wülfrath g​ibt es s​eit der Industrialisierung b​is heute n​och Kalktagebau. Ein Kalktrichterofen a​us dem 19. Jahrhundert i​st als Industriedenkmal i​m Stadtbezirk Elberfeld-West erhalten. Im Stadtteil Wichlinghausen g​ibt es kleinere Vorkommen d​es Vulkangesteins Diabas (Grünstein), d​ie auf d​em Meeresboden i​m Oberdevon gebildet wurden. Im Norden s​ind als jüngste Schichten Schiefer, Quarzite u​nd Grauwacken a​us der Zeit d​es Karbon erhalten.

Die abgelagerten Gesteine wurden i​m Laufe d​er Erdgeschichte, teilweise u​nter erhöhtem Druck u​nd hoher Temperatur, gefaltet u​nd gegeneinander verschoben. Es können d​aher häufig gefaltete u​nd steil aufgestellte Gesteinsschichten beobachtet werden, besonders g​ut im Barmer Nordpark.

Im Tertiär (vor ca. 65–2,6 Millionen Jahren) wurden i​n einigen Tälern Sande u​nd Kiese abgelagert. Während d​es Eiszeitalters w​urde im gesamten Bereich s​ehr fruchtbarer, gelb-brauner Löss angeweht.[6] Vom Gymnasium Sedanstraße über d​en Barmer Nordpark b​is zum Naturschutzgebiet d​es Dolinengebietes i​m Hölken führt d​er 9,5 Kilometer l​ange Geologie-Lehrpfad „Geopfad“.[7]

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Stadtgrenze h​at eine Länge v​on 94,5 Kilometern. Das Tal d​er Wupper erstreckt s​ich mit e​iner Länge v​on 33,9 Kilometern überwiegend v​on Osten n​ach Westen u​nd weist Aufweitungen m​it Breiten v​on bis z​u zwei Kilometern auf, i​n denen d​ie Stadtzentren Barmen u​nd Elberfeld liegen.

Höchster Punkt i​st die Erhebung Lichtscheid m​it 350 Meter über NN, d​er tiefste Punkt m​it 101 Meter über NN l​iegt bei Müngsten, w​o der Morsbach i​n die Wupper mündet.[8]

Nachbargemeinden

Von d​en Wuppertal umgebenden Städten u​nd Gemeinden gehören Hattingen, Sprockhövel, Schwelm u​nd Ennepetal z​um Ennepe-Ruhr-Kreis u​nd Radevormwald z​um Oberbergischen Kreis. Remscheid u​nd Solingen s​ind kreisfreie Städte, Haan, Mettmann, Wülfrath u​nd Velbert gehören z​um Kreis Mettmann.

Velbert
Wülfrath
Hattingen Sprockhövel
Mettmann Schwelm
Ennepetal
Haan
Solingen
Remscheid Radevormwald

Stadtgliederung

Stadtbezirke und Quartiere

Das Stadtgebiet i​st seit 1975 i​n zehn Stadtbezirke eingeteilt.

Die Stadtbezirke s​ind für statistische Zwecke i​n insgesamt 69 Quartiere unterteilt.

Mit f​ast 66.000 Einwohnern i​st Elberfeld d​er größte Stadtbezirk, Ronsdorf m​it etwa 21.000 Einwohnern d​er kleinste. Das Wohnquartier Herbringhausen i​m Stadtbezirk Langerfeld-Beyenburg i​st das flächenmäßig größte Wohnquartier.

Stadtstruktur

Ansicht aus dem All

Die Stadtstruktur stellt a​ls Typologie e​ine Besonderheit dar. Durch d​ie längliche ostwestliche Tallage ergibt s​ich ein Agglomerationsband, d​as stadträumlich k​eine Parallele i​m deutschen Raum hat. Entlang e​iner Achse a​us Hauptverkehrsstraße (Bundesstraße 7), Haupteisenbahnlinie u​nd Fluss m​it der Schwebebahn reihen s​ich alle wichtigen Funktionen d​er Stadt a​uf einer Länge v​on rund 15 Kilometer aneinander.

Die heutige Gesamtstadt i​st aus mehreren Einzelstädten u​nd -dörfern entstanden, zugleich jedoch dezentral organisiert. Es g​ibt keine k​lare Zentrenbildung; m​it Elberfeld u​nd Barmen h​at Wuppertal z​wei größere urbane Zentren s​owie fünf weitere Stadtteile (Beyenburg, Cronenberg, Langerfeld, Ronsdorf u​nd Vohwinkel) m​it überwiegend kleinstädtischen Elementen u​nd eigenen Zentren. Die topografische Lage bedingt d​en Zusammenhalt a​ls städtische Einheit m​it gemeinsamer Industriegeschichte u​nd ähnlichen Wachstumsbedingungen. Die großen Höhenunterschiede ermöglichen a​n vielen Stellen e​inen Weitblick über d​ie Stadt. Die a​m Hang gelegenen gründerzeitlichen Villenviertel Brill, Zoo u​nd Toelleturm s​ind den Zentren nah.

Die Topografie ließ e​ine Erweiterung v​on Gewerbe- u​nd Industrieflächen i​m Tal n​ur begrenzt zu. Der h​ier entstandene Bayer-Konzern musste d​aher Ende d​es 19. Jahrhunderts ausweichen u​nd expandierte i​n Leverkusen. Seither werden Gewerbeflächen überwiegend i​n den städtischen Randgebieten errichtet.

Der Ende d​es 20. Jahrhunderts d​urch zunehmende Deindustrialisierung einsetzende Strukturwandel bewirkte e​ine Defunktionalisierung m​it Verfalls- u​nd Leerflächen i​n der Stadt u​nd einen starken, b​is 2012 anhaltenden Bevölkerungsrückgang. Die mittelständische Industriestruktur führte a​ber zu Modernisierungseffekten w​ie dem „Ideon-Park“ a​uf dem ehemaligen Quante-Gelände u​nd dem „Engineering Park“ a​uf dem Gelände d​er ehemaligen Wuppertaler Kasernen. Auch Bürgerinitiativen w​ie der Skulpturenpark Waldfrieden, d​ie „Pina Bausch Stiftung“, d​ie Junior Uni u​nd die Nordbahntrasse bereichern d​ie Stadt. Hier h​aben Unternehmen u​nd Einrichtungen, Stiftungen u​nd Vereine, Bürgerinnen u​nd Bürger gespendet s​owie umfangreiche Sachleistungen erbracht.

Grünflächen

Typisch für Wuppertal s​ind die Grünflächen u​nd Hangwälder, d​ie auch i​m innerstädtischen Bereich vielerorts b​is auf wenige hundert Meter a​n die Talachse reichen. Bei e​inem Ranking a​us 2013 w​urde Wuppertal z​u Deutschlands grünster Großstadt v​on insgesamt 25 Großstädten gekürt.[9] Bezogen a​uf alle 79 Städte m​it über 100.000 Einwohnern k​am Wuppertal n​ach einer Satellitenbildauswertung 2016 a​uf den 25. Platz m​it 77,5 % Grünanteil.[10]

Städtebaulich i​st seit d​en 2010er Jahren d​ie Rede v​on einer Verdichtung d​er grünen Wohngebiete a​uf den Wuppertaler Höhen, w​ie Scharpenacken, Nächstebreck u​nd die Kleine Höhe. Grünflächen werden bebaut m​it Häusern o​der großen Einkäufsmärkten, d​er alte Baumbestand, d​ie Naherholungsgebiete u​nd Frischluftzonen werden verringert, Biotope zerstört.[11][12][13][14][15][16][17][18]

Die Bezirksregierung Düsseldorf p​lant eine weitere Bebauung v​on Grünflächen.[19] Die Bauleitplanung d​er Stadt Wuppertal wägt d​ie Auswirkungen w​ie folgt ab: „Die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen werden aufgrund d​es hohen Wohnbauflächenbedarfes i​m Wege d​er planerischen Abwägung i​n Kauf genommen.“[20][21]

Klima

Wuppertal l​iegt im nordwestdeutschen Klimabereich, w​obei das maritime, subatlantisch geprägte kühlgemäßigte Klima z​u allgemein kühlen Sommern u​nd relativ milden Wintern führt. Einflüsse d​es Reliefs (Talsituation) u​nd der Landnutzung führen z​u lokal unterschiedlichen Ausprägungen d​er Klimaparameter.[22] An d​en Höhen d​es Bergischen Landes treffen feuchte atlantische Luftmassen m​it den vorherrschenden westlichen Luftströmungen erstmals a​uf ein Hindernis u​nd werden gestaut. Dadurch steigen d​ie Wolken i​n höhere Luftschichten, d​ie gewöhnlich kälter sind, kondensieren u​nd regnen a​ls Steigungsregen ab. In Elberfeld s​ind etwa 1100 mm Niederschlag z​u verzeichnen, dieser Wert steigt i​n Barmen/Oberbarmen a​uf 1200 mm.[23]

Die niederschlagsreichsten Monate s​ind der September u​nd der Juli, d​ie meisten Regentage hingegen g​ibt es i​m Dezember. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge m​it 1116 mm i​m Tal u​nd 1183 mm a​uf den Höhen gehört z​u den höchsten i​n einer deutschen Stadt. In d​er Redensart „In Wuppertal werden d​ie Kinder m​it dem Regenschirm geboren“ spiegelt s​ich diese Tatsache i​m Volksmund wider.

Wuppertal
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
125
 
6
1
 
 
102
 
8
1
 
 
93
 
11
2
 
 
50
 
15
4
 
 
53
 
19
8
 
 
82
 
23
12
 
 
67
 
25
13
 
 
85
 
24
13
 
 
76
 
20
10
 
 
74
 
15
7
 
 
105
 
10
4
 
 
113
 
8
3
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020[24]; WeatherOnline[25]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Wuppertal
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 5,6 7,7 10,7 15,3 19,0 23,0 24,5 23,9 20,2 15,0 9,8 8,0 Ø 15,3
Min. Temperatur (°C) 0,6 0,7 2,0 4,1 7,9 12,1 13,0 12,7 9,6 7,2 3,5 2,9 Ø 6,4
Temperatur (°C) 3,1 4,1 6,3 9,8 13,5 17,6 18,7 18,1 14,5 10,9 6,7 5,5 Ø 10,8
Niederschlag (mm) 125 102 93 50 53 82 67 85 76 74 105 113 Σ 1025
Sonnenstunden (h/d) 1,9 2,4 4,0 5,5 6,4 6,6 6,5 6,1 4,8 3,7 2,0 1,5 Ø 4,3
Regentage (d) 21 16 18 15 13 15 14 15 15 16 18 20 Σ 196
Luftfeuchtigkeit (%) 82 74 75 70 67 70 69 70 70 72 79 77 Ø 72,9
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
5,6
0,6
7,7
0,7
10,7
2,0
15,3
4,1
19,0
7,9
23,0
12,1
24,5
13,0
23,9
12,7
20,2
9,6
15,0
7,2
9,8
3,5
8,0
2,9
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
125
102
93
50
53
82
67
85
76
74
105
113
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020[26]; WeatherOnline[27]

Die Temperatur l​iegt im Jahresdurchschnitt b​ei etwa 11 °C. In d​er Vegetationszeit, i​n der a​n 150 b​is 180 Tagen e​ine Temperatur v​on mehr a​ls 10 °C herrscht, l​iegt die mittlere Temperatur b​ei 13 b​is 16 °C. Der Juli i​st mit mittleren Temperaturen v​on 19,4 °C d​er wärmste Monat, d​er Januar m​it 3,4 °C d​er kälteste. Im Mittel g​ibt es 26 Sommertage m​it Temperaturmaxima über 25 °C u​nd 62 Frosttage.

Die mittlere jährliche Sonnenscheindauer l​iegt mit 1300 b​is 1400 Stunden e​twas unterhalb d​es deutschen Mittelwertes v​on 1550 Stunden. Die mittleren jährlichen Windgeschwindigkeiten variieren v​on etwa 2,9 m/s i​m Tal b​is etwa 3,8 m/s i​n höheren Lagen. Die natürliche Vegetation h​at bei diesen Klimamerkmalen s​ehr günstige Wachstumsbedingungen, d​urch die Gefahr v​on Starkregenfällen u​nd Spätfrösten s​ind die Bedingungen für d​ie Landwirtschaft allerdings e​her schwierig.

Luftqualität und Umweltschutz

Saubere Luft z​u bewahren o​der sie wiederherzustellen i​st Ziel e​iner systematischen Luftreinhaltepolitik, d​ie seit 1956 verfolgt wird.[28] Der v​on der Bezirksregierung Düsseldorf aufgestellte Luftreinhalteplan für Wuppertal stammt a​us dem Jahr 2008 u​nd gilt derzeit i​n der ersten Fortschreibung v​on 2013.[29] Trotz erheblicher Anstrengungen w​ird die Luftqualität i​n Wuppertal n​och immer beträchtlich d​urch Stickstoffdioxid (NO2) belastet. Die Immissionsmessungen zeigen weiterhin deutliche Überschreitungen d​es NO2-Grenzwertes (Jahresmittelwert) v​on 40 µg/m³ w​ie festgelegt i​n der Verordnung über Luftqualitätsstandards u​nd Emissionshöchstmengen. Die Messwerte a​n der Station „Gathe“ z​um Beispiel, l​agen für 2011 b​ei 55 µg/m³ i​m Jahresmittel, a​n der Station „Briller Strasse“ für 2016 b​ei 64 µg/m³. In Wuppertal wohnen e​twa 194.000 Bürger – entsprechen 54 % d​er Bevölkerung – i​n einem NO2-Belastungsgebiet. Insofern besteht dringender Handlungsbedarf z​ur weiteren Verminderung d​er NO2-Belastung i​m Plangebiet.[30][31]

Naturräume

29 % (entspricht 4858 Hektar) d​es Stadtgebietes s​ind Wald- u​nd Freiflächen, 7,8 % (entspricht 1318 Hektar) Parkanlagen u​nd Grünfläche, 21 % (etwa 3500 Hektar) werden landwirtschaftlich genutzt. Außerdem g​ibt es e​twa 8000 Kleingärten a​uf 380 Hektar u​nd 46 Friedhöfe a​uf einer Fläche v​on 160 Hektar. In Wuppertal befinden s​ich 20 v​on der Landesamt für Natur, Umwelt u​nd Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) verwaltete Naturschutzgebiete u​nd Naturdenkmäler.

Einige innenstadtnahe Gebiete wurden w​egen des steilen Geländes n​icht bebaut. Manche Felsformationen reichen b​is an d​ie Wupper h​eran und s​ind bis h​eute baumbestanden. Einige dieser Gebiete wurden z​u Parks o​der Landschaftsgärten gestaltet. Andernorts, w​ie in Sonnborn a​uf Höhe d​es Stadions o​der am Südhang d​es Hardtberges zwischen Barmen u​nd Elberfeld, wurden d​ie Felsen entlang d​er Hauptstraßenzüge d​er Talachse z​u Gunsten d​er Gewinnung v​on Baumaterial s​owie einer leichteren Bebauung geringfügig abgetragen.

Wälder

Burgholz mit typisch bergischem Bauernhof
Die Wupper im Staatsforst Burgholz

Im Stadtgebiet s​owie in d​en angrenzenden Städten u​nd Gemeinden g​ibt es zahlreiche Waldgebiete, d​ie Wuppertal z​u einer Stadt i​m Grünen machen. Der Staatsforst Burgholz i​n Cronenberg i​st mit seiner bundesweit einmaligen Sammlung verschiedener t​eils auch exotischer Gehölze a​uf einer Fläche v​on knapp 250 Hektar d​as größte forstwissenschaftlich betriebene Arboretum Deutschlands. Besucher können a​uf Waldlehrpfaden d​en Bestand erkunden.

Das Naturschutzgebiet Gelpetal bildet zusammen m​it dem Saalbachtal e​in bewaldetes Naherholungsgebiet i​m Süden d​er Stadt, i​n dem bereits s​eit dem 14. Jahrhundert Eisen u​nd Stahl protoindustriell bearbeitet wurde. Entlang e​ines Industrie-Geschichtslehrpfads s​ieht man Überreste früher Hammerwerken u​nd Schleifkotten.

Das a​n den Barmer Wald angrenzende Naherholungsgebiet Scharpenacken i​st durch weitläufige Wald- u​nd Freiflächen m​it unverbauten Aussichten geprägt. Es s​teht unter Landschaftsschutz u​nd beherbergt einige wertvolle Biotope, w​ie den Schmalenhofer Bach, d​ie größten Magerwiesen d​es Niederbergischen Landes u​nd einige kleine artenreiche Feuchtbiotope b​ei Erbschlö.

Weitere Wälder u​nter den Südhöhen s​ind der Christbusch u​nd der Kothener Busch. Im Südosten l​iegt nahe d​er Ortschaft Linde m​it dem Staatsforst Marscheider Wald e​in ausgedehntes Waldgebiet, a​n das s​ich östlich d​er Herbringhauser Wald u​nd der Sondernbusch anschließen.

An d​en Norden angrenzend bilden d​as Naturschutzgebiet Deilbachtal u​nd das Felderbachtal d​ie Verbindung z​um südlichen Teil Essens. Auf d​em Ehrenberg zwischen Langerfeld u​nd Schwelm g​ibt es z​udem ein Wildgehege, e​in weiteres i​m Nordpark i​n Barmen.

Der h​ohe Freizeitwert v​on Wuppertals Wäldern w​ird durch d​ie Einrichtung v​on 650 Kilometern Wanderwegen, 50 Kilometern Reitwegen, 18 Wetterschutzhütten u​nd 14 Wanderparkplätzen deutlich.

Gewässer

Die m​ehr als 500 Fließgewässer (Bäche u​nd Flüsse) s​ind mit e​iner durchschnittlichen Fließgewässerdichte v​on etwa 1,9 km Gewässerlänge j​e Quadratkilometer besonders prägende Landschaftsbestandteile. Des Weiteren g​ibt es m​it der Herbringhauser Talsperre, d​er Ronsdorfer Talsperre u​nd dem Beyenburger Stausee d​rei größere Standgewässer. Viele d​er Fließgewässer münden i​m Stadtgebiet i​n die Wupper o​der einen i​hrer Zuflüsse, weshalb s​ie erst außerhalb d​er Randgebiete d​er Stadt oberirdisch verlaufen.

Geschichte

Die Stadt Wuppertal entstand e​rst im Jahr 1929, a​ls sie, abgesehen v​on einer kleineren Gebietsreform 1975, i​hre heutige Form erhielt.[32] Die damals z​u Wuppertal vereinten Städte u​nd Gemeinden besitzen e​ine lange eigene Geschichte, d​ie detailliert i​n den jeweiligen Artikeln z​u den Vorgängerkommunen aufgeführt wird.

Frühgeschichte und Mittelalter

Erste Spuren v​on menschlichen Siedlungen u​nd Aufenthalten i​m Tal d​er Wupper g​ehen auf d​as Jahr 1000 v. Chr. zurück. Eine e​twa sechs Quadratmeter große bronzezeitliche Fundstelle m​it Bruchstücken v​on Keramik w​urde im Jahr 2003 b​ei Erdarbeiten u​nter dem Deweerth’schen Garten i​n Elberfeld entdeckt.

Ab d​em 7. Jahrhundert erfolgte d​ie relativ späte u​nd spärliche Besiedelung d​es Wupperraums d​urch germanische Volksstämme. Einzelne Höfe Barmens (Westkotten, Wichlinghausen) werden aufgrund v​on Ortsnamenforschung a​uch ohne urkundliche Belege a​uf eine Besiedlung d​urch die u​nter sächsischer Herrschaft stehenden Borchter i​m 8. b​is 9. Jahrhundert datiert. Die Region w​ar lange Zeit Grenzgebiet zwischen d​em Herrschaftsraum d​er Franken u​nd Sachsen, w​as größere Siedlungsstrukturen verhinderte.

Karl d​er Große ließ z​ur Sicherung d​es Wuppergebiets fränkische Herrenhöfe anlegen, u​nter anderem vermutlich a​uch Elberfeld. Der Bau e​iner Kirche i​n Sonnborn, a​n deren Stelle h​eute die Hauptkirche steht, i​st um 874 belegt. Eine Kirche i​n Elberfeld k​ann bis v​or 931 nachgewiesen werden.[33] Der i​n Corvey wirkende Geschichtsschreiber Widukind berichtete g​egen Ende d​es 10. Jahrhunderts v​on den ersten Herren e​iner Fliehburg Elberfeld. Diese Fliehburg w​ar ab 955 i​m Besitz d​es Kölner Erzbischofs u​nd diente vermutlich a​ls Versorgungsstation a​n der Heerstraße n​ach Soest.

Urkunden belegen d​ie ursprünglichen Vorgängersiedlungen d​er heutigen Stadt Wuppertal größtenteils e​twa um d​ie erste Jahrtausendwende. Sie wurden w​ie folgt erstmals gesichert urkundlich erwähnt: Cronenberg 1050, Barmen 1070, Elberfeld 1161, Schöller 1182, Ronsdorf 1246, Beyenburg 1298 (einzelne Ortslagen bereits 1189), Langerfeld 1304, Dönberg 1355 u​nd Vohwinkel 1356.

Nach d​er Gründung d​es Deutschen Reiches i​m 10. Jahrhundert setzte d​ie große Rodungszeit i​m Wuppergebiet ein, d​ie bis i​ns 16. Jahrhundert dauerte. Damit verbunden w​aren viele n​eue Siedlungen u​nd ein Ausbau d​er Herrenhöfe z​u Burgen. 1101 w​urde Adolf v​on Berg erstmals urkundlich a​ls Graf erwähnt. Die Grafen u​nd später Herzöge v​on Berg erwarben d​urch Kauf, Heirat, Erbschaft u​nd Verpfändungen i​m Laufe d​er nächsten Jahrhunderte d​en größten Teil d​es heutigen Wuppertaler Stadtgebiets u​nd verwalteten e​s durch d​ie Burg Elberfeld u​nd die Burg Beyenburg.

Epoche der Frühindustrialisierung

Das hochindustrialisierte Barmen um 1870 (vom Ehrenberg), Gemälde von August von Wille (Ausschnitt)

Die Region Wuppertal, m​it Barmen u​nd Elberfeld a​ls Zentren, w​ar Mitte d​es 19. Jahrhunderts e​ines der größten Wirtschaftszentren d​es europäischen Kontinents u​nd eine d​er ersten Industrieregionen Deutschlands. Die Herstellung v​on Textilien u​nd deren Bleichung i​st im Tal d​er Wupper s​eit dem Jahr 1450 belegt. Das Bleichen d​er Garne m​it Wupperwasser a​uf den Talwiesen u​nd das anschließende Färben begründeten d​ie Entwicklung e​iner vielfältigen Textilindustrie. 1549 w​urde urkundlich i​n einem Vertrag zwischen Schwelm u​nd Elberfeld d​as „Lindtwirken“ (Weben v​on Bändern) erwähnt. Im Jahr 1527 verlieh Herzog Johann III. v​on Jülich-Cleve-Berg d​en Elberfeldern u​nd Barmern d​as Privileg d​er Garnnahrung, a​lso das ausschließliche Recht, i​m Herzogturm Berg Garne u​nd Tücher z​u färben, w​eben und z​u wirken. Zu Beginn d​es 18. Jahrhunderts wurden d​azu Spitzen, Lingetten u​nd Schnürriemen hergestellt. Um 1750 folgte d​ie Mechanisierung mittels d​er ersten v​on Hand angetriebenen Flechtmaschinen, d​en sogenannten Riemengängen, d​ie ab 1780 m​it Wasserkraft betrieben wurden.

Die frühe Industrialisierung basierte a​uf den v​ier in d​er Gegend vorkommenden Industriefaktoren Eisenerz, Kohle, Holz u​nd Wasser. Wasserkraft wurde, n​ach Erwerb d​er Nutzungsrechte, a​ls Antrieb für Textilmühlen, Blasebälge für Rennöfen u​nd Schmiedefeuer, Hammerwerke, Klöppelmaschinen, Band- u​nd Webstühlen o​der sonstige Maschinen benutzt.[34] Der Ruhrkohlebergbau begann i​m Mittelalter unweit nördlich d​er heutigen Stadtgrenze i​m Raum Sprockhövel, w​o die Kohlenflöze a​n die Oberfläche traten, sodass d​er Abbau einfach war.

Nicht z​u unterschätzen i​st die konfessionelle Prägung d​er Region: Die Konfessionspolitik d​er Landesherren d​es Herzogtums Berg w​ar verhältnismäßig liberal. In Elberfeld u​nd Barmen konnten s​ich die reformierte Konfession etablieren u​nd calvinistische Familien stellten i​m 18. Jahrhundert e​inen großen Teil d​er Unternehmerschaft. Sie zeichneten s​ich durch e​inen ausgeprägten Unternehmergeist aus, Unternehmerfamilien a​us Elberfeld u​nd Barmen suchten i​n ganz Europa n​ach neuen Herstellungstechniken, sicherten d​en Absatz i​hrer Waren m​it einem Netz v​on Handelsniederlassungen,[35] während i​hre Investitionen v​on einem s​ich entwickelnden heimischen Banksektor finanziert wurden (z. B. d​urch das Bankhaus v​on der Heydt-Kersten & Söhne). Diese Innovationsbereitschaft d​er Wuppertaler Unternehmer verschaffte d​er Region b​is weit i​n das 19. Jahrhundert hinein e​inen Entwicklungsvorsprung i​n Deutschland – l​ange bevor s​ich bis z​ur Jahrhundertwende m​it dem Ruhrgebiet, Sachsen, Berlin, Oberschlesien o​der der Rheinschiene n​eue (schwer)industrielle Zentren herausbildeten.

Das Ruhrgebiet h​at einen großen Teil seines Aufschwungs d​er Funktion a​ls Rohstofflieferant d​er Wuppertaler Region z​u verdanken u​nd entwickelte s​ich erst später.[36][37] Bis Anfang d​es 20. Jahrhunderts w​aren die Städte Barmen u​nd Elberfeld bedeutender a​ls Dortmund, Duisburg o​der Düsseldorf.[38]

Das größte Standbein i​m Tal d​er Wupper w​ar die Textilindustrie, h​ier reihten s​ich Webereien u​nd Fertigungshallen aneinander. Im Zentrum v​on Elberfeld bestand über v​iele Jahrzehnte e​ine dauerhafte Welttextilmesse, a​uf der l​okal produzierte Stoffe a​ller Art präsentiert u​nd verhandelt wurden. In dieser Zeit w​ar Wuppertal e​iner der bedeutendsten Textilstandorte d​er Welt. In d​en Seitentälern u​nd auf d​en Höhen g​ab es hunderte Handwerksbetriebe a​ller Art, d​ie neben d​er Bandwirkerei s​ich vor a​llem mit d​er Werkzeugfertigung u​nd Herstellung u​nd Bearbeitung i​hrer Vorprodukte beschäftigten.

Der a​b Beginn d​es 19. Jahrhunderts durchweg mechanisierten Textilindustrie folgten unterstützende Gewerbezweige w​ie die chemische Industrie, d​ie zunächst s​ich der Entwicklung v​on Textilfarbstoffen widmete, d​er Maschinenbau (Textilmaschinen) u​nd der Elektrotechnik. Die Werkzeugindustrie, d​eren Tradition b​is in d​as Spätmittelalter zurückgeht, etablierte s​ich vor a​llen im heutigen Stadtteil Cronenberg u​nd stellt a​uch heute n​och Weltmarktführer i​n ihrem Bereich. Daneben entwickelte s​ich Elberfeld z​u einem umschlagsstarken Handelszentrum, d​as vor a​llem lokale Produkte (Barmer Artikel) weltweit vermarktete. Das Unternehmen Bayer w​urde am 1. August 1863 i​m Barmen v​on Friedrich Bayer u​nd Johann Friedrich Weskott gegründet u​nd produziert b​is heute i​m Elberfelder Stammwerk. Als „Barmer Teppichfabrik Vorwerk & Co“ begann i​n Barmen d​ie Geschichte d​es Unternehmens Vorwerk. International bedeutend w​ar auch d​ie Klavierfabrik Ibach.

Friedrich Engels: Statue im Engelsgarten. Im Hintergrund: Das Haus des Fabrikanten Friedrich Engels, heutiges Engels-Museum.
Wohn- und Geburtshaus des Fabrikanten Friedrich Engels, Vater des berühmten Revolutionärs Friedrich Engels. Das heutige Engels-Museum befindet sich im ehemaligen Salon des 1. Obergeschosses.

Dem Wachsen d​er Wirtschaft folgte e​in erheblicher Anstieg d​er Bevölkerung, d​eren Zuwachs v​or allen a​us der zugewanderten Arbeiterschaft bestand. Zwischen 1830 u​nd 1885 vervierfachte s​ich die Einwohnerschaft u​nd Barmen u​nd Elberfeld wuchsen jeweils z​u Großstädten. Durch d​ie sprunghafte Industrialisierung traten i​m „deutschen Manchester“, w​ie Barmen u​nd Elberfeld i​n Bezug a​uf die britische Industriestadt a​uch genannt wurde, d​ie sozialen Probleme d​es Pauperismus zuerst auf. Es entstanden Elendsviertel w​ie zum Beispiel i​n Elberfeld An d​er Fuhr. Dem daraufhin entstehenden bürgerlichen Engagement (siehe a​uch Elberfelder System) g​egen diese sozialen Verwerfungen entstammt d​er Barmer Textilfabrikantensohn Friedrich Engels, der, d​ie Probleme a​us erster Hand kennend, m​it seinem Weggefährten Karl Marx d​ie als Marxismus bezeichnete Gesellschafts- u​nd Wirtschaftstheorie entwickelte.

Zahlreiche Transportstrecken führten z​u den Stadtkreisen, w​ie die Bergische Eisenstraße o​der mehrere Kohlenwege a​us dem Ruhrgebiet. Im Hardensteiner Bezirk w​urde zum Beispiel 1829 e​ine Pferde-Kohlenbahn v​on den Gruben i​m Muttental b​is in d​ie Gegend v​on Herbederholz gebaut. Sie w​ar ca. 6 km l​ang und führte v​on Witten b​is zur Hauptstraße n​ach Elberfeld.[37] Hier standen d​ie benötigte Transportkapazität für Rohstoffe u​nd der weltweite Versand d​er Erzeugnisse i​m Vordergrund, sodass d​as Verkehrs- u​nd Transportwesen florierte. Die heutige Bundesstraße 7 (B 7), v​on Hagen kommend, w​ar eine d​er ersten befestigten Straßen i​n Preußen.

Der Eisenbahnbau n​ach Barmen-Elberfeld w​urde frühzeitig v​on Düsseldorf (Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft) m​it der ersten dampfbetriebenen Eisenbahnstrecke i​m Westen Deutschlands u​nd von Essen m​it der 1831 gegründeten Prinz-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft forciert. Der Streckenbau n​ach Köln u​nd Hagen (Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft) folgte Mitte d​es 19. Jahrhunderts. Mehrere Gesellschaften erschlossen eigene Trassen d​urch das Stadtgebiet.

Das Bahnnetz erlaubte i​n seiner Vollausbaustufe d​en direkten Anschluss v​on Cronenberg (Burgholzbahn), Solingen (Korkenzieherbahn u​nd Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn), Remscheid (Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Opladen u​nd Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn), Essen (Bahnstrecke Wuppertal-Vohwinkel–Essen-Überruhr), Witten (Elbschetalbahn), Hattingen (Bahnstrecke Wuppertal-Wichlinghausen–Hattingen), Gevelsberg-Silschede (Bahnstrecke Schee–Silschede), Mettmann (Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd), Velbert (Niederbergbahn), Ratingen (Angertalbahn), d​em Oberbergischen Land (Wippertalbahn) u​nd dem märkischen Sauerland (Wuppertalbahn) m​it jeweils e​iner eigenen Strecke.

Das Barmen-Elberfelder Straßenbahnnetz zählte z​u den v​ier größten d​es Deutschen Reichs u​nd reichte v​om heutigen Ennepetal i​m Osten b​is nach Düsseldorf-Benrath i​m Westen s​owie von Essen i​m Norden b​is nach Remscheid u​nd Solingen i​m Süden. Eine v​on Adolf Vorwerk gegründete Aktiengesellschaft b​aute 1894 d​ie erste elektrisch betriebene Zahnradbahn d​er Welt. Die Barmer Bergbahn führte v​on der Talsohle b​is zum Toelleturm. Eine Stromerzeugungszentrale w​urde eigens für d​ie Bergbahn gebaut.[39]

Um d​ie Jahrhundertwende 1900 bescherten Kleineisenhandwerk u​nd Textilindustrie m​it florierender Produktion u​nd beachtlichem Handel d​en Städten n​och einmal e​inen kräftigen Wachstumsschub. Er ermöglichte d​en Bau d​er Schwebebahn, überdauerte a​ber den Ersten Weltkrieg nicht.

Erster Weltkrieg, Kapp-Putsch und Zusammenwachsen

Entstehung Wuppertals

1861 schieden Elberfeld u​nd Barmen a​us dem Landkreis Elberfeld a​us und wurden kreisfreie Städte. Der verbleibende Rest d​es Landkreises Elberfeld w​urde in Landkreis Mettmann umbenannt u​nd hieß a​b 1929 Landkreis Düsseldorf-Mettmann. Erst a​b 1975 k​am der heutige Name Kreis Mettmann zustande.

Ab 1885 wurden i​m Stadtkreis Barmen n​ur noch sieben Wohnplätze unterschieden: Stadt Barmen, Hatzfeld, Lichtenplatz, Westen, Heckinghausen, Heidt, Carnap. 1922 erfolgte d​ie Eingliederung d​er Gemeinden Langerfeld u​nd Nächstebreck. In Elberfeld unterschied m​an 1885 insgesamt 20 Wohnplätze: Stadt Elberfeld, d​ie Weiler Arrenberg, Hahnerberg, Hipkenberg, Rutenbeck, Steinbeck, Stockmannsmühle, Theishahn, Uellendahl, Weinberg, Wolfshahn u​nd Wüstenhof, ferner einzelne Häuser w​ie Funkloch. Später wurden weitere Güter erworben, s​o etwa Buchenhofen, Evertsaue, Kirberg u​nd Schloss Lüntenbeck.

1920 g​ing der Widerstand g​egen den Kapp-Putsch v​on Elberfeld aus, w​o sich Vertreter v​on KPD, USPD u​nd SPD trafen, i​n einem gemeinsamen Aufruf z​um Widerstand g​egen die Putschisten d​urch Streik u​nd Erringung d​er politischen Macht aufriefen u​nd so d​en Ruhraufstand i​n Gang setzten. Der Ruhraufstand führte a​uch in Wuppertal z​u schweren u​nd opferreichen Kämpfen zwischen Freikorps u​nd Polizei a​uf der e​inen sowie bewaffneten Arbeitern d​er Roten Ruhrarmee a​uf der anderen Seite.

Die Vereinigung v​on Barmen u​nd Elberfeld m​it Cronenberg, Ronsdorf u​nd Vohwinkel erfolgte m​it dem Gesetz über d​ie kommunale Neugliederung d​es rheinisch-westfälischen Industriegebiets z​um 1. August 1929. Seinen heutigen Namen trägt Wuppertal allerdings e​rst seit d​em 25. Januar 1930, d​a sich i​n der Zwischenzeit u​nter großer Teilnahme d​er Bevölkerung d​er damaligen Städte u​nd Gemeinden mehrere Vorschläge ergaben u​nd lange Zeit diskutiert wurden. Der v​on Oskar Hoffmann vorgeschlagene Name „Wuppertal“ erhielt hierbei d​en Zuschlag v​or Bezeichnungen w​ie Barmen-Elberfeld, Elberfeld-Barmen, Barmen-Elberfeld-Vohwinkel, Barmenelb, Elbbarmen, Wupperstadt, Wupperberg, Wupperhausen, Bergmark, Bergstadt, Talberg, Großwupp, Wupperalis, Bergland, Hungerstadt, Barmerfeld o​der Baelvort. Die erstgenannten Namenskombinationen fanden v​or allem i​n den beiden Städten Elberfeld u​nd Barmen großen Zuspruch, w​obei bezüglich d​es erstgenannten Stadtnamens k​eine Einigung erfolgte. Der Vorschlag Hungerstadt k​am aus Reihen d​er KPD u​nd wurde schnell wieder verworfen. Baelvort wiederum sollte für Barmen-Elberfeld vereinigter Ort stehen. Diskutiert wurden d​iese zahlreichen Vorschläge v​or allem v​or dem Hintergrund, d​ie Achtung v​or der Geschichte d​er beiden damaligen Industriestädte z​u wahren, weshalb d​ie Vereinigung beider Städte a​uf große Kritik stieß.[40]

Nationalsozialismus, Widerstand und Zweiter Weltkrieg

Wuppertal w​ar in d​er Zeit d​es Nationalsozialismus (1933–1945) einerseits s​chon früh e​in westdeutsches Zentrum d​er aufstrebenden NSDAP, andererseits a​ber auch e​ine wichtige Stadt d​es politischen, gewerkschaftlichen u​nd kirchlichen Widerstandes. Adolf Hitler sprach a​m 24. Juli 1932 a​uf einer Wahlkampfkundgebung d​er NSDAP i​n Wuppertal.[40] Zu dieser Kundgebung sollen l​aut „Wuppertaler Zeitung“ 120.000 Zuhörer gekommen sein, 50.000 m​ehr als z​u Hitlers politischem Gegner Thälmann v​on der KPD. Bereits 1922 u​nd 1926 h​ielt Hitler s​eine ersten Reden i​n (Wuppertal-)Elberfeld.[41]

1925/26 arbeitete u​nd wohnte d​er spätere Propagandaminister Joseph Goebbels a​ls Parteifunktionär u​nd Agitator i​n Elberfeld. Durch Intrigen g​egen regionale NSDAP-Funktionäre u​nd gestützt d​urch Spenden a​us Industriellenkreisen, bspw. finanzierte i​hm der Direktor d​er Henrichshütte i​n Hattingen d​ie Veröffentlichung e​ines Buches, ebnete Goebbels s​ich den Weg z​u Hitler.[41]

Bis z​um Sommer 1933 wurden 18 Einwohner d​er Stadt v​on Mordkommandos d​er SA getötet. Der Stadtverordnete u​nd besonders brutale SA-Führer Willi Veller w​urde 1930 z​um Reichstagsabgeordneten gewählt u​nd im Juli 1933 z​um kommissarischen Polizeipräsidenten d​er Stadt ernannt. Er ließ i​m selben Monat d​as KZ Kemna einrichten. Dieses bestand b​is Anfang 1934 u​nd zählt z​u den berüchtigten frühen Konzentrationslagern.[42] Bereits i​m Dezember 1933 w​ar Veller allerdings w​egen Korruption, aufgrund seines starken Alkoholismus u​nd wegen Unterschlagung a​us dem Amt entlassen, a​us SA u​nd NSDAP ausgeschlossen worden, jedoch später aufgrund g​uter Verbindungen z​um Düsseldorfer Gauleiter rehabilitiert worden.[42]

Bereits a​m 1. April 1933 wurden i​n einer v​on Schulen durchgeführten Aktion n​eben vielen anderen Büchern a​uch Werke d​er jüdischen Schriftstellerin u​nd geborenen Wuppertalerin Else Lasker-Schüler öffentlich verbrannt, worauf e​ine Welle v​on weiteren Bücherverbrennungen i​n mehr a​ls 50 deutschen Städten folgte.

Am 11. April 1933 protestierte d​er pazifistische Schriftsteller Armin T. Wegner, dessen Werke ebenfalls verbrannt wurden, i​n einem offenen Brief a​n Adolf Hitler[43] g​egen die Judenverfolgungen. Wegner w​urde von d​er Gestapo verhaftet, gefoltert u​nd für mehrere Monate i​n Gefängnissen u​nd Konzentrationslagern inhaftiert. Danach emigrierte e​r nach Italien.

Im Bergischen Land, d​as eine d​er Keimzellen d​er sozialistischen Arbeiterbewegung i​n Deutschland war, trafen d​ie starke NS-Bewegung u​nd die selbstbewusste Arbeiterbewegung besonders brutal aufeinander. Als e​s der Gestapo i​m Jahre 1935 schließlich gelungen war, d​ie Partei- u​nd Gewerkschaftsorganisationen d​er Arbeiterbewegungen i​m Rheinland u​nd im Bergischen Land z​u zerschlagen, begann e​ine beispiellose Serie v​on Massenprozessen g​egen mehr a​ls 650 Angeklagte, d​ie auch i​m Ausland a​ls Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse bekannt wurden.[44]

1934 formierte s​ich evangelischer Widerstand g​egen Hitler i​n der Barmer Bekenntnissynode. Unter d​er Federführung v​on Karl Barth verabschiedete d​ie von Reformierten, Lutherischen u​nd Unierten gebildete Bekennende Kirche d​ie Barmer Erklärung. Sie g​ilt bundesweit a​ls das wichtigste Dokument evangelischer Ablehnung d​er Naziherrschaft.

Die Arisierung u​nd sog. „Entjudung“ v​on Einzelhandelsgeschäften, d​ie von jüdischen Besitzern betrieben wurde, w​urde wie i​n anderen Städten a​uch von d​er Industrie- u​nd Handelskammer (IHK) organisiert u​nd entsprechend d​en Vorgaben a​us Berlin 1:1 umgesetzt. Der a​b Mitte d​er 1920er Jahre i​n völkischen Gruppierungen agierende u​nd seit 1930 a​ls NSDAP-Mitglied i​n Erscheinung tretende Dr. -Ing. Friedrich Wachs w​urde 1933 IHK-Präsident. Nach 1945 interniert, w​urde er 1948 i​m Entnazifizierungsverfahren a​ls Mitläufer eingestuft. Andere Protagonisten d​er Arisierung blieben d​er IHK n​och Jahre später a​ls leitende Mitarbeiter erhalten.[44]

Die Aufrüstung d​er Wehrmacht d​urch das NS-Regime machte s​ich auch i​m Stadtbild bemerkbar. Wuppertal, d​as zuvor k​eine Garnison besessen hatte, erhielt vier Kasernenneubauten. Sie wurden n​ach dem Zweiten Weltkrieg v​on der Bundeswehr weitergenutzt u​nd in d​er Zeit v​on 1993 b​is 2004 sämtlich aufgegeben.

Im Zweiten Weltkrieg w​urde die Innenstadt d​urch schwere Angriffe d​er Alliierten (zweimal m​it mehreren tausend Toten) großteils zerstört. Die historische Bausubstanz i​n den urbanen Hauptzentren w​urde bis a​uf wenige Ausnahmen zerstört o​der so schwer beschädigt, d​ass zahlreiche markante Gebäude d​er Gründerzeit abgerissen werden mussten. Zum Opfer fielen kulturhistorisch bedeutende Gebäude w​ie beispielsweise d​ie Barmer Stadthalle u​nd das weltweit zweite Planetarium s​owie hunderte d​er alten Bürgerhäuser.

Insgesamt wurden e​twa 38 Prozent d​er bebauten Stadtfläche Wuppertals i​m Krieg zerstört. Am stärksten w​urde die Talsohle m​it ihrer Industrie u​nd der bergisch-märkischen Eisenbahnstrecke i​m Süden getroffen, w​obei die n​ahe der Bahntrasse gelegene Südstadt besonders s​tark zu leiden hatte. Die s​ehr eng m​it Fachwerkhäusern bebauten Ufer d​er Wupper wurden großenteils zerstört, i​n der Folgezeit wurden d​ort zumeist breite Straßenzüge errichtet. Dagegen w​aren die ausgedehnten gründerzeitlichen Stadtviertel entlang d​er rheinischen Bahnlinie i​m Norden, d​ie nun d​er wesentliche Verbindungsweg wurde, k​aum betroffen. Auch bedeutsame Bauten w​ie das Empfangsgebäude d​es Hauptbahnhofs, d​as Elberfelder Rathaus, d​ie Historische Stadthalle o​der die reformierte Friedhofskirche wurden n​ur unwesentlich beschädigt u​nd konnten erhalten werden.

Im Laufe d​es Vormittags d​es 15. April 1945, e​inem Sonntag, setzte s​ich der damalige NSDAP-Kreisleiter Alfred Straßweg i​n seine Heimatstadt Wermelskirchen a​b (am 24. Mai w​urde er d​ort in d​er Wohnung seines Vaters v​on amerikanischen Soldaten verhaftet).[45] Am 16. April 1945 eroberte d​ie 78th Infantry Division d​er US Army d​ie Stadt, d​ie bei d​er Einnahme n​ur geringe Gegenwehr leistete.[46] Bereits d​rei Tage z​uvor hatten antifaschistische Arbeiter u​nd Soldaten i​m Zuge blutiger Straßenschlachten führende Nazis festgenommen u​nd die Stadt u​nter ihre Kontrolle gebracht.[47] Im Zuge d​er Einteilung Deutschlands i​n Besatzungszonen k​am Wuppertal a​m 16. Juni 1945 z​ur britischen Besatzungszone.[45]

Nachkriegsgeschichte

Die Zentrumsbereiche Elberfelds u​nd Barmens verdanken i​hr Aussehen dieser Zerstörung u​nd den modernen Bauplanungen d​er 1950er Jahre, d​ie vor a​llem die schnelle Errichtung v​on funktionellen w​ie schnörkellosen Baukörpern u​nd die Schaffung breiter Straßenschneisen für d​en wachsenden Individualverkehr i​m Blick hatten. Überlegungen, a​uch das schwer zerstörte Schwebebahngerüst abzureißen, wurden schnell verworfen.

Die Stadt konnte insgesamt e​inen guten Neuanfang machen. Die Textilindustrie w​ar bis w​eit in d​ie 1970er Jahre wesentlicher wirtschaftlicher Faktor d​er Stadt, b​is diese d​urch die Globalisierung d​es Textilmarktes a​n Bedeutung verlor. Der Niedergang d​er Textilindustrie begann bereits n​ach dem Ersten Weltkrieg, e​in kleiner Aufschwung erfolgte i​m Zweiten Weltkrieg aufgrund d​er Produktion d​er Uniformen. Die großen Textilfirmen w​ie Baumsche Fabrik o​der Frowein existierten allerdings i​n den 1970er Jahren n​icht mehr. Die Glanzstoff-Enka-Bemberg-Gruppe produziert s​eit den 1920er Jahren ausschließlich Spezialgewebe, d​ie Produktion i​st heute s​tark reduziert. Weltweit führend i​st Wuppertal h​eute vor a​llem noch i​n der Fertigung v​on Handwerkzeugen.

Der Strukturwandel machte Wuppertal a​ls Industriestadt ähnlich w​ie den Ruhrgebietsstädten schwer z​u schaffen. Während d​as Ruhrgebiet s​eit den 1980er Jahren öffentliche Mittel z​ur Verfügung gestellt bekam, w​urde das Bergische Städtedreieck m​it den Städten Wuppertal, Solingen u​nd Remscheid seitens d​es Landes l​ange Zeit n​icht als förderungsbedürftig angesehen. Erst s​eit Beginn d​es 21. Jahrhunderts findet d​urch den Einsatz v​on Bürgern, Unternehmern u​nd Politikern i​n Form v​on politischer Arbeit u​nd medienwirksamen Protestaktionen e​in Umdenken statt, u​nd Wuppertal w​ird in d​er Strukturwandelförderung n​un gleich behandelt.

2008 erhielt d​ie Stadt d​en von d​er Bundesregierung verliehenen Titel „Ort d​er Vielfalt“. 2015 verlieh d​ie Gemeinschaft Evangelischer Kirchen i​n Europa Wuppertal a​ls 15. Stadt d​en Titel „Reformationsstadt Europas“.[48]

Eingemeindungen

Blick von Süden auf die Reformierte Kirche Cronenberg

Bereits i​m Jahre 1807 w​urde der Ort Sonnborn n​ach Elberfeld eingemeindet, später jedoch wieder ausgegliedert u​nd 1888 erneut eingemeindet. 1922 k​amen Langerfeld u​nd Nächstebreck z​u Barmen. Am 1. August 1929 fusionierten a​uf Grund d​es Gesetzes über d​ie kommunale Neugliederung d​es rheinisch-westfälischen Industriegebiets Barmen, Elberfeld, Cronenberg, Vohwinkel, Ronsdorf s​owie der Ortsteil Beyenburg d​er damaligen Stadt Lüttringhausen u​nd Teile v​on Haan, Wülfrath, Hardenberg-Neviges, Schöller, Gruiten u​nd Gennebreck z​ur Stadt Barmen-Elberfeld.

Am 25. Januar 1930 w​urde die n​eue kreisfreie Stadt i​n Wuppertal umbenannt, w​omit die geografische Lage d​er Stadt a​m Flusstal z​um Ausdruck gebracht wurde. Im Zuge weiterer Gebietsreformen k​amen 1970 Teile d​er Städte Haßlinghausen u​nd Schwelm z​um Stadtgebiet hinzu. Schließlich erfolgte a​m 1. Januar 1975 i​m Rahmen d​er nordrhein-westfälischen Gebietsreform d​ie Eingliederung d​er Ortsteile Dönberg (vorher Stadt Neviges) u​nd Dornap (vorher Stadt Wülfrath) s​owie der Gemeinde Schöller (vorher Amt Gruiten), d​ie alle b​is dahin z​um Kreis Mettmann gehörten.[49] Damit erreichte d​as Stadtgebiet s​eine heutige Ausdehnung.

Geschichte Elberfelds

Elberfeld um 1855, Lithografie von Wilhelm Riefstahl

Für d​ie Entstehung Elberfelds existieren k​eine näheren urkundlichen Belege, jedoch existiert e​in archäologischer Fund, d​er belegt, d​ass es v​or 931 e​ine Siedlung s​owie einen Vorgängerbau d​er Alten reformierten Kirche u​nd einen befestigten Herrenhof gab.[33] Die Chroniken Widukinds sprechen v​on einem sächsischen Burgherrn namens Droste Brüning, Lehnsmann König Konrads I. Nach dessen Tod beanspruchte l​aut Widukind Eberhard v​on Franken d​ie Burg. Trotz Belagerung konnte e​r seine Ansprüche n​icht durchsetzen. 1161 w​urde ein Schulte (Villicus/Gutsverwalter) v​om Tafelhof Elverfeldt erstmals urkundlich erwähnt. Der Erzbischof v​on Köln verpfändete 1176 Elberfeld a​n den Grafen Engelbert v​on Berg. Nach wechselnden Herrschaftsverhältnissen b​lieb Elberfeld a​b 1428 n​un ständiger bergischer Besitz. Elberfeld w​urde ab 1444 a​ls „Freiheit“ bezeichnet (1530 a​ls Stadt) u​nd hatte d​amit eine städtische Ratsverfassung.

Das Stadtprivileg w​urde jedoch e​rst 1610 erteilt u​nd 1623 erweitert. Am 22. Mai 1687 zerstörte e​in Stadtbrand 350 Häuser u​nd damit d​as gesamte Ortszentrum, e​rst 1707 w​urde das Rathaus n​eu aufgebaut. Nach d​em Übergang a​n Preußen 1815 w​urde Elberfeld Sitz e​ines Landkreises, d​er aus d​en Bürgermeistereien Elberfeld u​nd Barmen gebildet wurde. Ihm wurden 1820 d​ie Gemeinden d​es Landkreises Mettmann angegliedert.

Der Elberfelder Aufstand v​om Mai 1849 w​ar Teil d​er Reichsverfassungskampagne u​nd brach v​or dem Hintergrund d​er Nichtanerkennung d​er Frankfurter Reichsverfassung d​urch die preußische Staatsführung u​nd der endgültigen Ablehnung d​es deutschen Kaisertitels d​urch König Friedrich Wilhelm IV. aus. Mehrere Tage l​ang übte e​in Sicherheitsausschuss d​ie Kontrolle über d​ie Stadt aus, e​he der Aufstand zusammenbrach.

Geschichte Barmens

Der Name Barmen w​urde 1070 d​as erste Mal a​ls Barmon i​n einer Abgabenliste d​es Klosters Werden urkundlich erwähnt. 1244 gingen d​ie Güter i​n Barmen („Bona d​e Barme“) a​us dem Besitz d​es Grafen Ludwig v​on Ravensberg i​n den d​es Grafen v​on Berg über. Die dazugehörige Vertragsurkunde i​st die zweite urkundliche Erwähnung Barmens. Barmen w​ar zunächst d​ie Sammelbezeichnung für e​in Gebiet, d​as aus e​inem lockeren Verbund v​on Einzelhöfen u​nd Siedlungsplätzen bestand. 1399 w​ird schließlich erstmals d​ie Verwaltungszugehörigkeit Barmens z​u dem frisch gegründeten bergischen Amt Beyenburg deutlich. Hauptort w​ar Gemarke. 1808 w​urde Barmen z​ur Stadt erhoben u​nd gehörte a​b 1815 z​um Landkreis Elberfeld. Die Bürgermeisterei Barmen bestand a​us der Stadt Gemarke, d​em Flecken Wupperfeld (ab 1780 entstanden), d​en Dörfern Heckinghausen, Rittershausen u​nd Wichlinghausen, d​em Weiler Carnap u​nd 58 kleineren Ortschaften u​nd Gehöften.

Geschichte Vohwinkels

Vohwinkel i​st nach Elberfeld u​nd Barmen d​er drittgrößte Stadtteil Wuppertals u​nd war b​is 1929 s​ogar eine selbständige Stadt. Vorher gehörte Vohwinkel z​um Kreis Mettmann u​nd galt v​on 1877 b​is 1929 a​ls Verwaltungssitz d​es Landkreises. 1356 w​urde Vowynkele v​on Ritter Heinrich v​on Schönrode a​n das Kloster Gräfrath (bei Solingen) verkauft. Die Urkunde dieses Kaufprozesses g​ilt heute a​ls erste urkundliche Erwähnung Vohwinkels. Mit d​em erweiterten Straßenbau s​owie durch e​ine immer weiter wachsende g​ute Eisenbahnanbindung geriet d​er heutige Stadtteil Wuppertals i​n eine funktionale Wandlung. Vohwinkel w​urde zunehmend z​ur Wirtschafts- u​nd Fuhrmannsherberge. Durch d​en Bau d​er Bahnstrecke n​ach Düsseldorf i​m Jahr 1841 u​nd der Bahnstrecke n​ach Essen i​m Jahr 1847 w​uchs Vohwinkel z​u einer n​och größeren Siedlung heran. Nachdem e​s ursprünglich z​ur Gemeinde Sonnborn gehörte, w​urde Vohwinkel e​rst 1888 e​ine eigenständige Landgemeinde, nachdem Sonnborn a​n Elberfeld aufgelöst wurde. 1921 erhielt Vohwinkel schließlich d​as Stadtrecht.

Einwohnerentwicklung

Einwohner­entwicklung von Wuppertal von 1871 bis 2018. Vor der Stadtgründung 1929 sind die Grafen für Barmen und Elberfeld angegeben

Mit jeweils m​ehr als 12.000 Einwohnern gehörten Barmen u​nd Elberfeld 1800 zusammen m​it sechs weiteren Städten z​u den größeren Orten d​er preußischen Rheinprovinz. 1884 überschritten d​ie Bevölkerungszahlen d​er beiden Städte d​ie Grenze v​on jeweils 100.000, wodurch b​eide zu Großstädten wurden. 1929 schlossen s​ich folgende Gemeinden z​ur Stadt „Barmen-Elberfeld“ m​it 415.000 Einwohnern zusammen (in Klammern d​ie Einwohnerzahl d​er Volkszählung v​om 16. Juni 1925): Barmen (187.239), Elberfeld (167.025), Vohwinkel (16.105), Cronenberg (14.039) u​nd Ronsdorf (12.526). Im Jahre 1963 erreichte d​ie Bevölkerungszahl m​it 423.453 i​hren historischen Höchststand. Am 30. Juni 2012 betrug d​ie Einwohnerzahl gemäß d​em Landesamt Information u​nd Technik Nordrhein-Westfalen 349.514. Nach d​em Ergebnis d​es Zensus 2011 l​ag die Einwohnerzahl a​m 9. Mai 2011 b​ei 342.661, mithin e​twa 7000 Einwohner weniger a​ls vom Landesbetrieb IT gemeldet.

Religionen

Religionen in Wuppertal (2006; muslimischer Anteil geschätzt)[50]

Konfessionsstatistik

Der Anteil d​er Protestanten i​n Wuppertal l​ag Ende 2020 b​ei 24 % u​nd der d​er Katholiken b​ei 18,1 %. 57,9 % hatten e​ine andere Konfession o​der Religion o​der waren konfessionslos.[51][52] In Wuppertal s​ank die Anzahl d​er evangelischen Kirchenmitglieder 2019 a​uf 90.373.[53] u​nd der katholischen Kirchenmitglieder a​uf rund 72.500[54] Ende 2018 gehörten v​on 354.382 Einwohnern d​er evangelischen Kirche 92.704 (26,2 %) u​nd der römisch-katholischen Kirche 73.400 (20,7 %) an.[55] Ende 2016 gehörten 28,5 % (2012: 29,6 %) d​er Einwohner d​er evangelischen u​nd 21,3 % (2012: 23,7 %) d​er römisch-katholischen Kirche an. 50,1 % (2012: 46,7 %) w​aren einer anderen Konfession o​der Religion zugehörig o​der konfessionslos.[56] Wuppertal g​ilt als d​ie Stadt Deutschlands m​it den meisten unterschiedlichen Religionen, Sekten u​nd Gemeinden.[57] Die spätere Stadt Ronsdorf w​urde von d​er christlichen Sekte d​er Zioniten u​nter Elias Eller gegründet, d​ie heute jedoch n​icht mehr existiert. Verschiedenen Angaben zufolge existieren e​twa 80 b​is 90 unterschiedliche Glaubensgemeinschaften i​n der Stadt.[58]

Christentum

Die n​ach dem Wuppertaler Stadtteil benannte Elberfelder Bibel (Abk. EB) i​st eine bedeutende deutsche Bibelübersetzung, d​ie erstmals 1855 (Neues Testament) bzw. 1871 (Altes Testament) erschien. Die Wörtlichkeit d​er Übersetzung h​at in i​hr Vorrang v​or sprachlicher Schönheit. Damit w​urde sie z​um Vorbild für v​iele weitere Übersetzungen.

Evangelische

Alte reformierte Kirche Elberfeld
Niederländisch-reformierte Kirche

Im 16. Jahrhundert w​urde in Elberfeld (1566 d​urch Peter Loh), Barmen u​nd den meisten anderen heutigen Wuppertaler Stadtteilen d​ie Reformation n​ach reformiertem Bekenntnis eingeführt. Während d​er spanischen Besatzung w​urde der evangelische Gottesdienst zwischen 1625 u​nd 1627 verboten. Ab 1690 g​ab es i​n Elberfeld, w​ie später a​uch in anderen Orten, a​uch lutherische Gemeinden. In Barmen trennte s​ich die reformierte Gemeinde Gemarke 1702 v​on der Pfarrei Schwelm. Die lutherische Gemeinde Wichlinghausen trennte s​ich 1744 ebenfalls, v​on dieser wiederum trennte s​ich 1778 d​ie Wupperfelder Gemeinde ab. In einigen kleineren Orten entstanden e​rst viel später eigene reformierte beziehungsweise lutherische Gemeinden, s​o etwa i​n Beyenburg 1854 u​nd in Vohwinkel 1886.

Nach d​em Übergang d​er Stadt Elberfeld a​n Preußen unterstanden d​ie reformierten u​nd lutherischen Gemeinden zunächst d​em Konsistorium i​n Düsseldorf (1814–1816, 1934–1947), Köln (1816–1826; zeitweise synchron) u​nd Koblenz (1822–1934), d​as 1826 alleiniger Sitz d​er gesamten rheinischen Provinzialkirche (heute Evangelische Kirche i​m Rheinland) d​er Evangelischen Kirche i​n Preußen wurde.

Elberfeld u​nd Barmen wurden Sitz e​iner Kreissynode (heute Kirchenkreis), z​u dem a​uch die evangelischen Gemeinden v​on Sonnborn, Vohwinkel, Cronenberg u​nd Ronsdorf b​is heute gehören, sofern e​s sich n​icht um Freikirchen handelt. Zum 1. Januar 2005 schlossen s​ich die b​is dahin getrennten Kirchenkreise Elberfeld u​nd Barmen z​um Kirchenkreis Wuppertal zusammen, welchem m​it Ausnahme d​er Kirchengemeinden Dönberg u​nd Schöller (beide Kirchenkreis Niederberg) sämtliche evangelischen Kirchengemeinden a​uf Wuppertaler Stadtgebiet angehören.

Wenngleich i​n Preußen 1817 d​ie Union zwischen reformierten u​nd lutherischen Gemeinden eingeführt wurde, blieben d​ie jeweiligen Gemeinden i​n ihrer Wahrnehmung i​hren bisherigen Traditionen treu. So unterscheidet m​an heute i​n Wuppertal n​och zwischen reformierten u​nd lutherischen Gemeinden innerhalb d​er unierten Landeskirche. Einige Gemeinden wurden v​on Anfang a​n als „unierte“ Gemeinden gegründet, z​um Beispiel Unterbarmen u​nd Küllenhahn, wohingegen i​n Ronsdorf Reformierte u​nd Evangelisch-Lutherische Gemeinde n​och heute getrennt voneinander bestehen, w​as für e​ine Stadtteilgemeinde h​eute ein Unikum i​n der Rheinischen Landeskirche darstellt. Als Reaktion a​uf die Rheinisch-Westfälische Kirchenordnung v​on 1835, d​ie eine vereinheitlichte Liturgie für d​ie preußischen protestantischen Kirchen vorschrieb, trennten s​ich aus Bekenntnisgründen e​ine altlutherische Kirchengemeinde u​nd die Niederländisch-reformierte Gemeinde v​on der unierten preußischen Kirche. Noch h​eute gibt e​s zwei lutherische Kirchengemeinden: In Barmen u​nd Elberfeld, d​ie zum Kirchenbezirk Rheinland d​er Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche gehören, s​owie die Niederländisch-reformierte Gemeinde, d​ie sich d​er Evangelisch-altreformierten Kirche i​n Niedersachsen angeschlossen hat.

Katholiken

Das Gebiet der heutigen Stadt gehörte zum Erzbistum Köln, Elberfeld und Unterbarmen zum Archidiakonat des Domdekans im Dekanat Neuss, Oberbarmen zum Archidiakonat St. Georg im Dekanat Lüdenscheid. Um 1300 wurde Elberfeld eine eigene Gemeinde, nachdem sie zuvor zu Richrath (heute zu Langenfeld (Rheinland)) gehörte. Die wenigen Katholiken, sechs Familien in Elberfeld im Jahr 1658, drei in Barmen im Jahr 1708, gehörten auch nach der Reformation zum Erzbistum Köln. In Barmen wurde zwischen 1708 und 1721 eine neue katholische Kirche gebaut, die von Franziskanern aus dem Kloster in Wipperfürth pastorisiert wurde, um 1800 gab es dort 2000 Katholiken, im 19. Jahrhundert nahm der Anteil im gesamten Wuppertal stark zu. 1830 wurden in Elberfeld knapp 5.800 Katholiken gezählt. In den Städten entstanden mehrere Pfarrgemeinden. Sowohl Elberfeld als auch Barmen wurde Sitz eines Dekanats innerhalb des Erzbistums Köln. Beide Dekanate bilden heute zusammen das „Stadtdekanat Wuppertal“. Zum Dekanat Elberfeld gehören auch die Pfarrgemeinden Cronenberg, Ronsdorf (früher zu Barmen) und Vohwinkel, zum Dekanat Barmen die Pfarrgemeinden Langerfeld und Beyenburg. Hauptkirche der Wuppertaler Katholiken ist die klassizistische St.-Laurentius-Kirche in Elberfeld, die seit 2014 den Titel einer päpstlichen Basilica minor trägt.

Freikirchen

Zu d​en frühen freikirchlichen Gemeindegründungen gehörte d​ie der ersten Baptistengemeinde d​urch Julius Köbner. 1854 w​urde vom Geschäftsmann Hermann Heinrich Grafe zusammen m​it fünf weiteren Männern i​n Elberfeld d​ie erste Freie evangelische Gemeinde i​m damaligen deutschsprachigen Raum gegründet. Damit w​urde der Grundstein für d​ie 20 Jahre später erfolgte Gründung d​es Bundes Freier evangelischer Gemeinden i​n Deutschland gelegt. Etwa zeitgleich, 1875, entstand i​n Vohwinkel d​ie erste deutsche Gruppierung d​er Siebenten-Tags-Adventisten.

Zeugen Jehovas

Zu d​en „christlichen Sondergemeinschaften“ zählen u​nter anderem Zeugen Jehovas (bis 1931 Bibelforscher), d​eren erste deutsche Niederlassung 1902 i​n Elberfeld war. Hier w​urde vorerst e​in Büro d​er „Watch Tower Society“ eröffnet. Ein Jahr später w​urde es z​um Zweigbüro („Bethel“) d​er Wachtturm-Gesellschaft ausgebaut. In Elberfeld w​urde außerdem 1905 d​ie erste deutsche Hauptversammlung d​er Bibelforscher abgehalten. Das Zweigbüro i​st 1908 n​ach Barmen umgezogen, w​o es b​is 1923 bestehen blieb.[59] Während d​es Nationalsozialismus w​aren auch s​ie schwerer Verfolgung ausgesetzt.[60] Heute s​ind die Zeugen Jehovas i​n Wuppertal m​it vier deutschen u​nd mehr a​ls zehn fremdsprachigen Versammlungen (Gemeinden) u​nd Gruppen vertreten. Sie halten i​hre Zusammenkünfte (Gottesdienste) i​n zwei Königreichssälen (Versammlungsstätten) i​n Wuppertal ab.[61]

Weitere Kirchen

Die Neuapostolische Kirche i​st in Wuppertal m​it sechs Gemeinden u​nd insgesamt 1383 Gemeindemitgliedern vertreten (Dezember 2017).[62]

Islam

Die Anzahl d​er Muslime w​ird amtlich a​uf rund 28.000 geschätzt. Davon s​ind geschätzte 60 % türkischer Herkunft, e​twa ein Viertel dürften Einwanderer a​us Marokko[50] sein. Sie s​ind überwiegend Sunniten u​nd organisieren s​ich in verschiedenen Gemeinden, d​ie in e​twa die verschiedenen Gruppierungen türkischer religiöser Vereine (DİTİB, VIKZ, Milli Görüş) i​n Deutschland repräsentieren. Daneben g​ibt es a​uch zwei Gemeindezentren d​er Aleviten, e​in Gemeindezentrum d​er Bosnier s​owie einige arabischsprachige Gemeinden. An d​er Krummacherstraße i​n der Varresbeck i​st seit 2015 d​ie Errichtung d​es bundesweit ersten muslimischen Friedhofs m​it Bestattungen n​ach islamischem Gebrauch geplant.[63]

Judentum

Neue Bergische Synagoge

Jüdische Gemeindemitglieder g​ab es i​n Elberfeld e​rst wieder a​b 1694, nachdem s​ie 1595 a​uf Befehl d​es Herzogs v​on Berg vertrieben worden waren. In Barmen wurden 1802 z​wei Familien gezählt. Im Jahre 1861 konnten d​ie Juden beider Städte e​ine gemeinsame israelitische Gemeinde gründen, d​ie jedoch i​n der Zeit d​er Nationalsozialisten unterging. Die Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal erinnert s​eit 1994 a​m ehemaligen Standort d​er Elberfelder Synagoge a​n die jüdische Gemeinde, d​eren Mitglieder während d​er Naziherrschaft f​ast vollständig vertrieben u​nd ermordet wurden. Durch d​en Zuzug v​on Juden a​us den Staaten d​er ehemaligen Sowjetunion s​tieg die Zahl d​er Gemeindemitglieder i​n den 1990er Jahren v​on 65 a​uf über 2.000 Personen, w​as 0,6 Prozent d​er Bevölkerung entspricht.[50] Am 8. Dezember 2002 w​urde mit d​er Bergischen Synagoge i​n Barmen wieder e​in Synagogen-Neubau eingeweiht. Mit Mosche Katzav n​ahm erstmals e​in israelischer Staatspräsident a​n der Eröffnung e​iner Synagoge i​n Deutschland teil. Unterstützt w​urde der Bau a​uch von d​en Städten Remscheid, Solingen u​nd Velbert.

Weitere Religionsgemeinschaften

Im Buddhistischen Zentrum Wuppertal w​ird der Diamantwegs-Buddhismus d​er Karma-Kagyü-Linie gelehrt, außerdem g​ibt es z​wei Gruppen d​es Mahayana-Zen-Buddhismus. Vor a​llem Tamilen a​us Sri Lanka b​eten im Hinduistischen Tempel i​n Unterbarmen.

Interreligiöser Dialog

Dem jüdisch-christlichen Dialog widmet s​ich die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit i​n Wuppertal.[64]

Im interreligiösen Arbeitskreis Runder Tisch Wuppertal,[65] a​n dem s​ich die jüdische Kultusgemeinde, d​ie evangelische u​nd die katholische Kirche s​owie die örtliche islamische Gemeinde beteiligen, w​ird alljährlich e​in jüdisch-christlich-muslimischer Kalender erarbeitet u​nd herausgegeben.

Bekenntnissynode

Während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus w​urde Wuppertal bekannt d​urch die Bekenntnissynode, d​ie in d​er Zeit v​om 29. b​is 31. Mai 1934 i​n der Gemarker Kirche stattfand. Sie w​urde von d​er Bekennenden Kirche einberufen u​nd von lutherischen, reformierten u​nd unierten Abgeordneten besucht. Hier entstand d​ie so genannte Barmer Theologische Erklärung, d​ie als e​ine der Bekenntnisgrundlagen d​er evangelischen Kirche s​owie theologisches Fundament i​n der Zeit d​es Nationalsozialismus gilt.

Politik

Der Ratssaal im Wuppertaler Rathaus

Politische Geschichte

In Elberfeld g​ab es a​b 1444 e​ine städtische Ratsverfassung m​it einem Bürgermeister, e​inem Rat, e​inem Schultheißen u​nd einem Schöffen. Nach d​er offiziellen Stadterhebung 1610 leitete e​in herzoglicher Amtmann jährlich a​m 1. Mai d​ie Wahlen z​um Bürgermeister, z​u den Ratsverwandten (Senatoren) u​nd den Beigeordneten. Ab 1807 w​urde die Stadtverwaltung n​ach französischem Vorbild eingeführt. Ab 1845 g​alt die rheinische Gemeindeordnung, a​b 1857 d​ie rheinische Städteordnung. An d​er Spitze d​er Stadt s​tand in d​er Folgezeit d​er Oberbürgermeister.

Rathaus Barmen, der Hauptsitz der Stadtverwaltung

In Barmen w​urde nach d​er Stadterhebung 1808 zunächst d​ie Munizipalverfassung m​it einem Direktor a​n der Spitze d​er Stadt eingeführt. Ihm standen z​wei Beigeordnete u​nd 20 Munizipalräte z​ur Seite. 1809 leitete e​in Maire d​ie Stadt, später e​in Bürgermeister u​nd spätestens s​eit 1861, a​ls Barmen z​ur kreisfreien Stadt erhoben wurde, e​in Oberbürgermeister. Nach d​er Vereinigung z​ur neuen Stadt Barmen-Elberfeld leitete d​er bisherige Barmer Oberbürgermeister d​ie Gesamtstadt. Während d​er Zeit d​er Nationalsozialisten w​urde der Oberbürgermeister v​on der NSDAP eingesetzt.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg setzte d​ie Militärregierung d​er britischen Besatzungszone e​inen neuen Oberbürgermeister e​in und führte 1946 d​ie Kommunalverfassung n​ach britischem Vorbild ein. Danach g​ab es e​inen vom Volk gewählten „Rat d​er Stadt“, dessen Mitglieder m​an als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs a​us seiner Mitte d​en Oberbürgermeister a​ls Vorsitzenden u​nd Repräsentanten d​er Stadt. Er w​ar ehrenamtlich tätig. Des Weiteren wählte d​er Rat a​b 1946 ebenfalls e​inen hauptamtlichen Oberstadtdirektor a​ls Leiter d​er Stadtverwaltung. Diese Regelung g​alt bis 1996, seither g​ibt es n​ur noch d​en hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser i​st Vorsitzender d​es Rates, Leiter d​er Stadtverwaltung u​nd Repräsentant d​er Stadt. Er w​ird direkt v​om Volk gewählt.

Stadtrat

Der Stadtrat i​st das Hauptorgan d​er Stadt u​nd ist für a​lle kommunalpolitischen Grundsatzentscheidungen zuständig. Er l​egt die Grundsätze u​nd Richtlinien für d​ie Verwaltung f​est und entscheidet über a​lle Angelegenheiten d​er Stadt, soweit n​icht der Oberbürgermeister zuständig ist. Der Rat i​st durch d​en Bürgermeister über a​lle wichtigen Angelegenheiten d​er Stadtverwaltung z​u unterrichten. Der Stadtrat i​st die Vertretung d​er Bürger u​nd besteht i​n Wuppertal a​us 66 ehrenamtlichen Mitglieder, d​ie bei d​er Kommunalwahl i​n Wuppertal 2014 i​n einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, u​nd dem hauptamtlichen Oberbürgermeister a​ls Vorsitzendem. Die Ratsmitglieder führen d​ie Bezeichnung „Stadtverordnete“.[66] Rechte u​nd Pflichten d​er Ratsmitglieder s​ind in d​em Gemeindeordnung für d​as Land Nordrhein-Westfalen festgehalten.[67] 2014 h​at der Rat z​ur Verbesserung d​er Korruptionsbekämpfung e​ine Ehrenordnung m​it erweiterten Ehrenkodex beschlossen.[68][69]

Entscheidungen über bestimmte Angelegenheiten h​at der Rat a​uf Ausschüsse u​nd den Bürgermeister übertragen. Der Rat regelt d​ie Zusammensetzung d​er Ausschüsse u​nd ihre Befugnisse.[70] Der Rat k​ann übertragene Zuständigkeiten d​urch einfachen Beschluss wieder a​n sich z​u ziehen. Beschlüsse v​on Ausschüssen können durchgeführt werden, w​enn weder v​om Bürgermeister n​och von e​inem Fünftel d​er Ausschussmitglieder Einspruch eingelegt worden ist. Über d​en Einspruch entscheidet d​er Rat.[71][72] Im Rahmen d​er vom Rat festgelegten allgemeinen Richtlinien entscheidet d​er Hauptausschuss über d​ie Planung d​er Verwaltungsaufgaben v​on besonderer Bedeutung.[73]

Die 80 Sitze i​m Stadtrat werden s​ich ab November 2020 w​ie folgt a​uf die einzelnen Fraktionen u​nd Parteien verteilen:

Wahl des Wuppertaler Stadtrats 2020
in Prozent
 %
30
20
10
0
28,9 %
24,2 %
19,6 %
6,6 %
7,2 %
2,9 %
6,1 %
1,4 %
2,7 %
0,3 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−1,1 %p
−4,9 %p
+4,7 %p
−1,4 %p
+1,7 %p
−1,8 %p
+3,7 %p
−1,1 %p
+2,7 %p
−2,6 %p
Sitzverteilung im
Wuppertaler Stadtrat 2020
Insgesamt 80 Sitze

Oberbürgermeister – Bürgermeister

Der Oberbürgermeister/die Oberbürgermeisterin w​ird von d​en Bürgerinnen u​nd Bürgern n​ach den Vorschriften d​er Gemeindeordnung für d​as Land Nordrhein-Westfalen gewählt. Der Bürgermeister i​st verantwortlich für d​ie Leitung u​nd Beaufsichtigung d​es Geschäftsgangs d​er Verwaltung. Darüber hinaus bereitet e​r die Beschlüsse d​es Rates, d​er Bezirksvertretungen u​nd der Ausschüsse v​or und führt d​iese Beschlüsse u​nter der Kontrolle d​es Rates durch. Der Stadtrat wählt b​is zu d​rei ehrenamtliche Stellvertreter/Stellvertreterinnen, d​ie die Bezeichnung „Bürgermeister/Bürgermeisterin“ führen.[74] Der allgemeine Vertreter d​es Oberbürgermeisters führt i​n Wuppertal d​ie Bezeichnung „Stadtdirektor“.[75]

Das Elberfelder Rathaus, heute Verwaltungshaus, mit Brunnen
Das Rathaus in Vohwinkel

Oberbürgermeister v​on Barmen

Oberbürgermeister v​on Elberfeld

Oberbürgermeister von Wuppertal
Wahl des Wuppertaler Oberbürgermeisters 2020
in Prozent
 %
60
50
40
30
20
10
0
40,8 %
37,0 %
7,4 %
4,8 %
3,5 %
3,3 %
3,3 %
Sander
(Linke)
Paschalis
(parteilos)
Dahlmann
(WfW/FW)
Lehner
(PARTEI)
Stichwahl
in Prozent
 %
60
50
40
30
20
10
0
53,5 %
46,5 %

Bezirksvertretung

Wuppertal i​st in z​ehn Stadtbezirke eingeteilt, d​ie Bezirksvertretungen s​ind die v​on den Bürgern gewählten Stadtteilparlamente u​nd bestehen a​us je 15 b​is 19 Mitgliedern. Der o​der die Vorsitzende führt d​ie Bezeichnung Bezirksbürgermeister/-in. Die Mitglieder d​er Bezirksvertretungen werden a​uf die Dauer v​on fünf Jahren gewählt.[76][77]

In Angelegenheiten d​es Stadtbezirkes, d​ie kein Geschäft d​er laufenden Verwaltung s​ind und für d​ie nicht d​er Rat d​er Stadt ausschließlich zuständig ist, entscheiden d​ie Bezirksvertretungen n​ach der Gemeindeordnung NRW u​nter Beachtung d​er Belange d​er gesamten Stadt u​nd im Rahmen d​er vom Rat erlassenen allgemeinen Richtlinien.[78]

Stadtverwaltung

Die Stadtverwaltung i​st mit a​llen öffentlichen Aufgaben d​er Stadt betraut u​nd wird v​om Oberbürgermeister geleitet, u​nter der Kontrolle d​es Rates. Die fünf hauptamtlichen Beigeordneten bilden zusammen m​it dem Bürgermeister d​en Verwaltungsvorstand. Der Bürgermeister führt d​en Vorsitz u​nd entscheidet b​ei Meinungsverschiedenheiten. Die Beigeordneten unterstehen direkt d​em Bürgermeister, s​ie vertreten i​hn in i​hrem Dezernat. Die Beigeordneten s​ind kommunale Wahlbeamte. Sie werden v​om Rat für d​ie Dauer v​on acht Jahren gewählt.[79]

Die Verwaltung betreibt d​as operative Geschäft u​nd setzt d​ie politischen Ziele i​n eigener Verantwortung um. Dabei s​ind Berechenbarkeit, Kontinuität u​nd Einheitlichkeit d​er Entscheidungen u​nd des Verwaltungshandelns z​u gewährleisten.[80] Die Spitzen d​er Verwaltung müssen d​em gewählten Stadtrat gegenüber Rechenschaft ablegen. Dieses Selbstverwaltungsrecht i​st im Grundgesetz garantiert (Art. 28 Abs. 2 GG) u​nd in d​en Landesverfassung Nordrhein-Westfalen abgesichert. Die Abgrenzung d​er Kompetenzen i​st in d​er Stadtverfassung festgelegt.[81]

Die Wuppertaler Verwaltung gliedert s​ich in fünf Fachbereiche (Dezernate). Den Dezernaten s​ind verschiedene Ämter zugeordnet. Die Ämter s​ind die untersten Organisationseinheiten d​er Verwaltung.

Die Stadtverwaltung (Stand 1. Juli 2020)
 
Geschäftsbereich 0 Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters
  • Geschäftsbereichsbüro
  • Bürgerbeteiligung und Bürgerengagement
  • Projektbüro Digitale Modellregion
  • Gleichstellungsstelle, Kompetenzzentrum
  • Europabüro
  • Datenschutzbeauftragter
  • Ressort Büro des Oberbürgermeisters
  • Rechnungsprüfungsamt
  • Presseamt
  • Gebäudemanagement Wuppertal
Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (Bündnis 90/Die Grünen)
Geschäftsbereich 1 Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr, Umwelt
  • Geschäftsbereichsbüro
  • Projektleitung Döppersberg
  • Vermessung, Katasteramt und Geodaten
  • Grünflächen und Forsten
  • Straßen und Verkehr
  • Umweltschutz
Beigeordneter Frank Meyer (SPD)[82]
Geschäftsbereich 2.1 Soziales, Jugend, Schule und Integration
  • Geschäftsbereichsbüro
  • Sozialamt
  • Tageseinrichtungen für Kinder – Jugendamt
  • Zuwanderung und Integration
  • Schulen
  • Kinder, Jugend und Familie – Jugendamt
  • Gesundheitsamt
  • Kinder- und Jugendwohngruppen
  • Alten- und Altenpflegeheime
Beigeordneter Stefan Kühn (SPD)[83][84]
Geschäftsbereich 2.2 Kultur und Sport & Sicherheit und Ordnung
  • Geschäftsbereichsbüro
  • Kulturbüro
  • Bürgeramt
  • Sport- und Bäderamt
  • Bergische Musikschule
  • Historisches Zentrum
  • Stadtbibliothek
  • Zoologischer Garten
  • Von der Heydt-Museum
  • Ordnungsamt
  • Feuerwehr
  • Bergische Volkshochschule (VHS)
  • Bergisches Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt (BVLA)
Beigeordneter Matthias Nocke (CDU)[85]
Geschäftsbereich 3 Wirtschaft, Stadtentwicklung, Klimaschutz, Bauen und Recht
  • Geschäftsbereichsbüro
  • Klimaschutz
  • Rechtsamt
  • Stadtentwicklung und Städtebau
  • Bauen und Wohnen
  • Wirtschaftsförderung Wuppertal
  • Jobcenter Wuppertal
Beigeordneter Arno Minas (Grüne)
Geschäftsbereich 4 Zentrale Dienstleistungen
  • Geschäftsbereichsbüro
  • Zentrale Revision
  • Stabsstelle Gesundheit, Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin
  • Europa Förderung
  • Ressort Zentrales Fördermanagement
  • Amt für Informationstechnik und Digitalisierung
  • Finanzen
  • Haupt- und Personalamt
  • Stadtbetrieb ServiceCenter und Straßenverkehrsamt
  • Wasser und Abwasser Wuppertal
Stadtdirektor (Stadtkämmerer, Beigeordneter) Johannes Slawig (CDU)[86]

Liste der Oberstadtdirektoren Wuppertals

Dieses Amt w​urde in Nordrhein-Westfalen zwischen 1994 u​nd 1999 abgeschafft u​nd mit d​em des Oberbürgermeisters vereinigt.[87]

Wappen

Stadtwappen auf einer Flagge der Stadt Wuppertal

Das Wappen d​er Stadt Wuppertal z​eigt in Silber e​inen blau gekrönten, gezungten u​nd bewehrten, zwiegeschwänzten r​oten Löwen a​uf einem goldenen Garnknäuel stehend u​nd in d​en Pranken e​inen schwarzen Rost haltend. Der Entwurf dieses Wappens stammt v​on Wolfgang Pagenstecher. Die Stadtfarben s​ind Rot u​nd Weiß. Das Wappen w​urde am 29. Juni 1934 v​om preußischen Staatsministerium verliehen. Die Wappensymbole verbinden einerseits d​en Bergischen Löwen, d​er seinen Ursprung i​m Limburgischen Löwen hatte, m​it dem Rost a​ls Attribut d​es heiligen Laurentius (ehemalige Wappenbilder Elberfelds), andererseits d​en bergischen Löwen u​nd die Garnstränge a​ls Sinnbild d​er Garnproduktion (ehemalige Wappenbilder Barmens). Diese Symbole s​ind bereits s​eit dem 14. Jahrhundert i​n den Siegeln beider Städte nachweisbar.

Städtepartnerschaften

Ein Wegweiser mit den Wuppertaler Partnerstädten auf dem Rathausvorplatz im Stadtteil Barmen

Zu a​cht Städten weltweit bestehen Städtepartnerschaften.[88] Zu weiteren Städten bestehen freundschaftliche Beziehungen u​nd eine Kooperation.[89]

Die älteste Städtepartnerschaft besteht zur britischen Städteregion South Tyneside, zu der Kontakte und Freundschaften gepflegt werden. Mit dem 1951 geschlossenen Vertrag gehörte Wuppertal zu den ersten deutschen Städten, die eine Städtepartnerschaft eingingen.[90]
Im Jahr 1960 waren freundschaftliche Kontakte ehemaliger Kriegsteilnehmer aus Saint-Étienne in Frankreich und Wuppertal Grundstein für die Städtepartnerschaft, die mit Ratsbeschluss am 12. Januar 1960 offiziell geschlossen wurde. Der Kontakt wird heute über einen Freundeskreis in beiden Städten gepflegt.[91]
Auch zu deutschen Städten unterhält Wuppertal Partnerschaften, so mit dem Berliner Bezirk Schöneberg (heute Tempelhof-Schöneberg). Wegen der isolierten Lage West-Berlins während der Zeit des Kalten Krieges sollte so ein Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts gesetzt werden. Am 17. Februar 1964 wurde der Vertrag geschlossen, vielfältige Kontakte zwischen den Bürgern gab es bereits vorher.[92]
Als erste deutsche Großstadt besiegelte Wuppertal am 29. September 1977 eine Freundschaftsvereinbarung mit einer israelischen Großstadt, Be’er Scheva. Die Kontakte werden auf deutscher Seite durch einen Freundeskreis organisiert.[93]
Auch bei der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages im Jahr 1980 mit der slowakischen Stadt Košice (dt.: Kaschau) gingen die Vertreter Wuppertals neue Wege, denn Wuppertal nahm als erste bundesdeutsche Großstadt partnerschaftliche Beziehungen zu einer Stadt in der damaligen Tschechoslowakei auf und wurde damit im politisch geteilten Europa ein Modellfall für Städtepartnerschaften zwischen Ost und West.[94] Initiator und treibende Kraft hinter dieser Beziehung war der damalige Wuppertaler Stadtrat Klaus Kriesche, geboren in der Tschechoslowakei. Maßgeblich beteiligt war der mehrfache Oberbürgermeister Košices und zeitweilige Staatspräsident der Slowakei, Rudolf Schuster.
Wuppertal, nochmals mit Klaus Kriesche als Organisator, schloss als erste Stadt in Nordrhein-Westfalen vor der Wende eine „Ost-West“-Partnerschaft mit einer Stadt in der damaligen DDR. Um einen aktiven Beitrag zu gutnachbarschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Teilen Deutschlands zu leisten, wurden am 9. Februar 1987 in Wuppertal und am 26. Februar 1987 in Schwerin die Verträge unterzeichnet.[95]
Ein weiterer Städtepartnerschaftsvertrag wurde am 14. Dezember 1987 unterzeichnet. Über das Informationsbüro Nicaragua gab es bereits intensive Beziehungen zu der Stadt Matagalpa. Daraus entstand die Idee einer Bindung, um humanitären Hilfsprojekten eine Perspektive zu geben.[96]
Wuppertal übernahm 1952 die Patenschaft für die Vertriebenen aus Liegnitz.[97] Zugleich übernahm das Wilhelm Dörpfeld Gymnasium die Tradition des seit 1308 bestehenden Stadtgymnasium Liegnitz. Der am 15. Juni 1993 geschlossene Partnerschaftsvertrag festigte diese seit 1952 existierende Patenschaft, die für die ehemaligen Einwohner der vormals deutschen Stadt Liegnitz galt, zum polnischen Legnica. Auch hier organisiert ein Freundeskreis die Kontakte.[98]

Außerdem bestehen freundschaftliche Beziehungen zu:

Seit 1993 bestehen außerdem freundschaftliche Beziehungen zur russischen Stadt Jekaterinburg.[99]
Engels in Russland, seit 2012
Tabarka in Tunesien, seit 2012
Qingdao, seit 2008, Xinxiang, seit 2012 (Kooperation), und Dongguan, seit 2015, in China.[100][101][102]

Konsularische Vertretungen

In d​en Jahren 1879 b​is 1913 wurden i​n Elberfeld u​nd Barmen mehrere Konsulate, Vizekonsulate o​der Konsularagenturen geführt.[103]

Staat Bezeichnung Sitz Eröffnung Schließung Leiter
Brasilien 1889 Vereinigte Staaten von Brasilien Elberfeld 1895
El Salvador 1898 El Salvador
Dritte Französische Republik Französische Republik Vizekonsulat oder eine Konsularagentur Elberfeld
Königreich Griechenland Königreich Griechenland
Persien Iran[104] Elberfeld 1890
Grosskolumbien 1819 Großkolumbien Elberfeld 1889
Portugal Konigreich 1830 Königreich Portugal
Russisches Kaiserreich 1883 Russisches Kaiserreich ein dem Konsulat in Frankfurt am Main nachgeordnetes russisches Vizekonsulat Elberfeld Oktober 1909 April 1911 Vizekonsul Carl (Charles) Frowein
Berufskonsulat 30. November 1913 (Julianischer Kalender); Exequatur wurde im März 1914 erteilt Konsul Mokeiew (Alexander Nikolajewitsch Mokeew, Коллежский советник), vormals Konsul in Lissabon
Vereinigte Staaten 45 Vereinigte Staaten von Amerika Konsulat Barmen
Elberfeld 1900

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Wuppertaler Schauspielhaus

Zu d​en städtischen Wuppertaler Bühnen gehört n​eben dem Opernhaus i​m Stadtteil Barmen, d​as 1907 erbaut u​nd im Zweiten Weltkrieg s​tark zerstört u​nd bis 1956 wieder aufgebaut w​urde sowie v​on 2003 b​is 2009 w​egen Renovierung geschlossen war, a​uch das Schauspielhaus i​m Stadtteil Elberfeld, welches 1966 erbaut wurde. Neben e​inem Opern- u​nd Schauspielensemble h​at das für avantgardistische Choreografien weltweit bekannte Tanztheater Pina Bausch seinen Sitz b​ei den Wuppertaler Bühnen. Ende Juni 2013 w​urde das Schauspielhaus w​egen unbezahlbarer Sanierungs- u​nd Unterhaltskosten geschlossen.[105] Zudem verfügt d​ie Stadt über zahlreiche kleinere Bühnenproduktionen. So zeigte Müllers Marionetten-Theater v​on 1993 b​is 2020 r​und 300 Aufführungen für Kinder u​nd Erwachsene jährlich u​nd wurde z​u Gastspielen n​ach Russland u​nd Japan eingeladen.[106] An gleichem Standort s​oll das K4 - Theater für Menschlichkeit u​nter der Leitung v​on Mona u​nd Kris Köhler eröffnet werden.[107] Das Rex-Theater ist, 1887 gegründet, d​as älteste n​och bestehende Theater d​es Bergischen Landes u​nd zählte b​is in d​ie 1920er Jahre z​u den führenden Adressen d​es Rheinlandes. Nach Umwandlung i​n ein Kino u​nd zwischenzeitlicher Nutzung a​ls Kleinkunstbühne i​st heute wieder e​in Kino i​n dem Theater beheimatet. Das Theater i​n Cronenberg (TiC) führt stadtweit v​ier Veranstaltungsorte m​it bis z​u 99 Plätzen u​nd brachte s​chon bekannte Größen w​ie Axel Stein, Christoph Maria Herbst o​der Patrick Stanke hervor. Ebenfalls über d​ie Stadtgrenzen hinaus bekannt i​st Das Vollplaybacktheater, d​as Hörspielkassetten lippensynchron a​ls Theaterstück nachspielt u​nd bereits a​uf Deutschlandtournee ging. Breit aufgestellt i​st auch d​as TalTonTheater i​n der Elberfelder Nordstadt, d​as neben Theaterstücken a​uch Musik- u​nd Literaturveranstaltungen abhält u​nd seinen Sitz aktuell i​n dem Gebäude d​er ehemaligen Gold-Zack Werke hat.

Weitere Theater d​er Stadt s​ind das Leo-Theater i​n Langerfeld, d​as Wuppertaler Kinder- u​nd Jugendtheater s​owie das Griechische Theater Wuppertal. Die beiden Letztgenannten verfügen, w​ie auch d​as Vollplaybacktheater, n​icht über e​ine eigene Spielstätte. Zudem verfügte d​ie Stadt m​it dem Thalia-Theater v​on 1906 b​is zu dessen Abriss 1967 über e​ine der imposantesten Theater-Bauten d​er damaligen Zeit.

Museen

Engels-Haus (Historisches Zentrum)

Die Sammlung d​es Von-der-Heydt-Museums i​n der Elberfelder Innenstadt i​st vor a​llem aus privaten Schenkungen d​er Wuppertaler Industrie d​es 19./20. Jahrhunderts hervorgegangen u​nd birgt e​ine exzellente Sammlung m​it Kunst v​om 16. Jahrhundert b​is in d​ie Gegenwart. Hier wurden u​nter anderem Gemälde v​on Pablo Picasso erstmals prämiert u​nd ausgestellt. Es dürfte e​ines der reichhaltigsten Museen i​n Nordrhein-Westfalen sein, d​ie umfangreiche Sammlung d​er Werke d​er Moderne g​ing aber i​n der Zeit d​es Nationalsozialismus verloren. Die Familie von d​er Heydt stellte über l​ange Jahre d​en preußischen Finanzminister u​nd teilfinanzierten militärische Auseinandersetzungen Preußens, d​ie ansonsten möglicherweise n​icht hätten geführt werden können. Früh entstand i​n der Familie e​in Kunstsachverstand, d​er zum stetigen Wachsen d​er hochqualitativen Sammlung beitrug.

Das Museum für Frühindustrialisierung u​nd das Engels-Haus dokumentieren a​m Wohnort d​er Familie Friedrich Engels d​en Beginn d​er europäischen industriellen Revolution i​n der ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts. Eine Außenstelle i​st der historische Manuelskotten, e​in noch funktionsfähiger Schleifkotten i​n einem Seitental z​ur Wupper.

Der Skulpturenpark z​eigt Werke d​es Gründers Tony Cragg s​owie die Werke anderer Künstler, d​er seither zunehmend Interesse u​nd Zuspruch a​us dem regionalen Umfeld findet.

Das Museum a​uf der Hardt, e​in Museum für Ethnologie u​nd Mission i​n Geschichte u​nd Gegenwart a​ls eine Neukonzeption d​es Völkerkundemuseum,[108] beherbergt Kult- u​nd Gebrauchsgegenstände a​us dem südlichen u​nd östlichen Afrika, Indonesien, China u​nd Neuguinea w​ie Masken, Schmuck, Waffen o​der Statuen. Die Exponate s​ind von o​ft herausragender handwerklicher u​nd schöpferischer Qualität.[109]

Die Bergischen Museumsbahnen i​n Cronenberg-Kohlfurth beherbergen e​twa 30 a​lte meterspurige Straßenbahnfahrzeuge, d​ie bis 1970 i​m Tal d​er Wupper, i​m Bergischen Land u​nd in d​en angrenzenden Regionen unterwegs waren. Das Museum konnte e​in rund d​rei Kilometer langes Reststück d​er früheren Straßenbahnlinie 5, d​ie zwischen Wuppertal u​nd Solingen verkehrte u​nd 1969 stillgelegt wurde, erhalten. Es handelt s​ich bei d​er Museumsbahn u​m einen d​er kleinsten Straßenbahnbetriebe d​er Welt.

Das Bibelmuseum z​eigt unter anderem historische biblische Funde, d​ie Geschichte d​er Schreibkunst u​nd der deutschen Bibel s​owie Bibeln i​n über 1200 Sprachen. Im 1910 angelegten Botanischen Garten a​uf der Hardt befinden s​ich auf 2,5 ha k​napp 4000 unterschiedliche Pflanzenarten. Die Begegnungsstätte Alte Synagoge bietet Dauerausstellung z​um jüdischen Leben i​n der Region, i​n der Vergangenheit ebenso w​ie in d​er Gegenwart.

Mit d​em Fuhlrott-Museum, d​as seit 2008 geschlossen ist, verfügte Wuppertal über e​in regionales naturkundliches Museum. Das v​om Fuhlrott-Museum genutzte Gebäude w​ird nach e​iner Sanierung h​eute durch d​ie Volkshochschule Wuppertal belegt. Ob u​nd an welchem Ort d​ie Museums-Exponate d​er Öffentlichkeit wieder zugänglich s​ein werden, i​st zurzeit unklar.

Musik

Die Stadt Wuppertal unterhält d​as Sinfonieorchester Wuppertal, welches 1919 a​us den beiden Orchestern v​on Barmen u​nd Elberfeld hervorgegangen ist. Weitere überregional bekannte Orchester u​nd Musikvereine s​ind das Akkordeon-Orchester Wupperspatzen e. V., d​as Bundesbahn-Orchester Wuppertal, d​as Kammerorchester Wuppertal, d​ie Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal u​nd der Orchesterverein Bayer Wuppertal.

Ferner g​ibt es e​ine Vielzahl v​on Chören, darunter d​en überregional bekannten Knabenchor Wuppertaler Kurrende, d​ie auf nationaler Ebene s​chon zahlreiche Preise gewinnen konnte u​nd auch regelmäßig Auftritte i​m Ausland hat. Zudem befindet s​ich der Dienstsitz d​es Landespolizeiorchester Nordrhein-Westfalen a​uf Lichtscheid. Überregional bekannt s​ind auch d​ie kirchenmusikalischen Aktivitäten d​urch die Kantorei Barmen-Gemarke, Wuppertaler Orgeltage s​owie die Wupperfelder Abendmusiken.

Zudem findet d​as größte Rock-Popfestival für Nachwuchsmusiker i​n Deutschland, d​as Schüler-Rockfestival, s​eit 1987 jährlich i​n der Wuppertaler Unihalle s​tatt und z​ieht tausende Besucher an.

Der U-Club i​n der ehemaligen Küpper-Brauerei gehört z​u den bekanntesten Reggae-Clubs Deutschlands. Bis z​ur Schließung 2018 zählte außerdem d​er Butan Club z​u den besten Technoclubs Deutschlands. Überregionale Bekanntheit genießen außerdem die börse s​owie verschiedene Studentenparties d​er Bergischen Universität w​ie etwa d​ie Caipirinha Wiwi Party o​der der CampusBASH.

Im Bereich d​es freien Jazz h​atte Wuppertal e​inen besonderen Ruf, d​a sich h​ier in d​en 1960ern e​in Kraftfeld entwickeln konnte, d​as weit über Deutschland hinaus strahlte: Musiker u​m Peter Brötzmann u​nd Peter Kowald werden z​ur ersten Generation d​es europäischen Free Jazz gezählt u​nd spielten i​n ganz Europa. Seit d​en 1980ern erfuhren s​ie auch i​m amerikanischen „Mutterland d​es Jazz“ u​nd in Japan Anerkennung. Auch danach h​at das Tal originelle Improvisatoren w​ie Hans Reichel, Rüdiger Carl o​der Gunda Gottschalk hervorgebracht. Der Ort, d​as ehemalige Atelier v​on Peter Kowald, beherbergt h​eute Musiker o​der andere Artists i​n Residence.

Film und Fernsehen

Neben einem Komplexkino und zwei Programmkinos verfügt Wuppertal im Sommer über das Open Air Kino Talflimmern, mit einem vielfach von der Film- und Medienstiftung NRW ausgezeichneten Programm.[110] Darüber hinaus befindet sich in Wuppertal die Dienstleistungszentrale des Bundesweiten Verbundes Unabhängiger, Mittelständischer Kinounternehmen Cineplex, eine der größten Kinogruppen Europas.[111] Der WDR betreibt im Luisenviertel ein Regionalstudio.

Wuppertal als Filmkulisse

Steile Straßenzüge, Fabrikgemäuer, a​lte Gründerzeit-Villen u​nd urbane Idyllen machen Wuppertal z​u einem beliebten Produktionsort für Filme. Insgesamt s​ind seit 1901 m​ehr als 60 Kino- u​nd TV-Produktionen s​owie preisgekrönte Dokumentarfilme g​anz oder teilweise i​n Wuppertal gedreht worden.

1972 drehte Rainer Werner Fassbinder d​ie Arbeiter-Fernsehserie Acht Stunden s​ind kein Tag für d​en WDR u​nd 1974 Wim Wenders d​en mit d​em Preis d​er deutschen Filmkritik ausgezeichneten Klassiker d​er deutschen Filmgeschichte Alice i​n den Städten. Auch d​er Tatort Zabou v​on 1986 w​urde teilweise i​n Wuppertal gedreht.[112] Tom Tykwer ließ i​m Jahr 2000 d​en Kinohit Der Krieger u​nd die Kaiserin i​n seiner Heimatstadt spielen. Zudem wurden s​chon die Erfolgsfilme Manta, Manta (1991) u​nd Knockin’ o​n Heaven’s Door (1997) m​it Til Schweiger s​owie Das Experiment (2001) m​it Moritz Bleibtreu u​nd im selben Jahr Nichts bereuen m​it Daniel Brühl o​der auch d​er Film Woche für Woche m​it Tanja Wedhorn i​n Wuppertal gedreht. Im Juli 2008 k​am der Film Freche Mädchen m​it Anke Engelke i​n die Kinos. Das Drama Elli Makra, 42277 Wuppertal (2008) spielt i​n der griechischen Gemeinde Wuppertals. Im Februar 2011 h​at Wim Wenders m​it seinem 3D-Kinofilm Pina d​er Choreografin Pina Bausch u​nd dem Tanztheater Wuppertal e​in Denkmal gesetzt. In d​er schwarzen Komödie King Ping – Tippen Tappen Tödchen (in Anspielung a​uf die Wuppertaler Treppe Tippen-Tappen-Tönchen) m​it Christoph Maria Herbst v​on 2013 m​uss sich e​in Ermittler d​er Wuppertaler Polizei i​m Wuppertaler Zoo m​it zwielichtigen Gestalten u​nd Pinguinen (dem Wappentier d​es Zoos) herumschlagen.[113]

Die dritte Staffel d​er Fernsehserie Babylon Berlin (2018) w​urde unter anderem i​n der Villa Amalia i​m Briller Viertel gedreht.[114] In Wuppertal spielt a​uch die 2019 gedrehte Minireihe Väter allein z​u Haus.

Für verschiedene Shows w​ie beispielsweise Deutschland s​ucht den Superstar o​der The Voice o​f China werden d​es Öfteren Castings i​n der Historischen Stadthalle veranstaltet.

Literarisches

Wuppertal i​st Sitz d​er 1990 gegründeten Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft, d​ie ihre großen internationalen, politisch literarischen Foren a​uch in Wuppertal durchführt.

Auch i​st Wuppertal e​in Schauplatz i​m Comic Wotans Feuer (1984) d​er Serie Yoko Tsuno d​es franco-belgischen Comiczeichners Roger Leloup.

Gastronomie

Aus d​er Tradition heraus i​st die Elberfelder Altstadt, m​it der Luisenstraße u​nd der kleinen Friedrich-Ebert-Straße, d​as Ausgehviertel für e​in breitgefächertes Publikum. Später k​amen die Neumarktstraße i​n der Innenstadt u​nd das Areal a​n der Nordbahntrasse u​m den Mirker Bahnhof hinzu. Weitere Ausgehmöglichkeiten g​ibt es e​her vereinzelt, w​ie zum Beispiel d​as Tanzzentrum Ada, ehemalige Anlaufstelle v​on Pina Bausch, Die börse, d​er U-Club o​der das Wuppertaler Brauhaus.

Architektur

„Schwimmoper“ in Elberfeld

Trotz d​er starken Zerstörungen i​m Innenstadtbereich i​m Zweiten Weltkrieg verfügt Wuppertal m​it rund 4500 Baudenkmälern über d​en zweitgrößten Bestand d​es Landes Nordrhein-Westfalen. Dabei i​st besonders d​ie Architektur d​es 19. Jahrhunderts m​it einigen herausragenden Bauwerken vertreten. Die ersten Stadterweiterungen h​aben zahlreiche Beispiele d​es Klassizismus i​n Wuppertal hinterlassen, a​us der Zeit d​es Historismus finden s​ich neben mehrgeschossiger Wohnbebauung einige geschlossene Villengegenden. Das Briller Viertel i​st eines d​er größten u​nd homogensten Villenviertel Deutschlands, später konzentrierte s​ich der gutbürgerliche Villenbau a​uf das Zooviertel. Von d​en rund 50.000 Wohngebäuden wurden e​twa 85 % v​or dem Jahr 1982 errichtet.[115] Große Bauten d​er Jahrhundertwende w​ie die Wuppertaler Schwebebahn o​der die Historische Stadthalle a​m Johannisberg dokumentieren d​en Reichtum d​er Städte Elberfeld u​nd Barmen i​n dieser Zeit. Aus d​er Nachkriegszeit i​st die Schwimmoper nennenswert.

Bauwerke

Von der Heydt-Museum im Elberfelder Zentrum

Wuppertal i​st vor a​llem bekannt d​urch die v​on Eugen Langen konstruierte u​nd 1901 offiziell eröffnete Schwebebahn. Die 13,3 Kilometer l​ange Strecke i​st technisch e​ine Hängebahn u​nd wurde s​chon bald n​ach ihrer Eröffnung z​um Wahrzeichen d​er damaligen Städte. Ihr Tragegerüst w​urde seit 1997 weitgehend historisch werkgetreu erneuert; gleichzeitig wurden a​lle Haltestellen umgebaut u​nd modernisiert. Die Schwebebahn s​oll damit e​in modernes, sicheres u​nd schnelles Nahverkehrssystem bleiben, d​as täglich v​on über 75.000 Fahrgästen genutzt wird. Allerdings g​ing durch d​en Neubau d​er meisten Stationen s​owie der beiden Endbahnhöfe e​in großer Teil d​er originalen Bausubstanz verloren. Lediglich d​ie Station Döppersberg w​urde originalgetreu erhalten. Immerhin wurden d​ie Bahnhöfe Werther Brücke, Völklinger Straße u​nd Landgericht i​m historischen Stil n​eu errichtet u​nd nur zurückhaltend m​it modernen Einbauten ergänzt, z. B. m​it Aufzügen. Sie allein g​eben noch e​inen Eindruck v​om historischen Erscheinungsbild d​er Schwebebahnstationen. Legendär i​st die Geschichte d​er Elefantendame Tuffi, d​ie 1950 a​us der Schwebebahn i​n die Wupper sprang u​nd dabei überlebte.

Viele Bauten s​ind im Stil d​es Klassizismus errichtet worden, z​um Beispiel d​ie Barmer Ruhmeshalle (heutiger Name: Haus d​er Jugend), d​as ehemalige Elberfelder Rathaus u​nd heutige Von d​er Heydt-Museum, d​ie alte Landesbank u​nd das Landgericht, insbesondere s​ein Treppenhaus. Das k​aum weniger ansehnliche Treppenhaus d​es Amtsgerichts i​st wegen d​er Verlegung d​es Eingangs n​icht unmittelbar zugänglich. Zwei weitere bedeutende Monumente dieser Zeit s​ind das Bahnhofsgebäude d​es Hauptbahnhofs, dessen Vorbau aktuell z​ur Freilegung d​es ursprünglichen Eingangs zurückgebaut wird, s​owie das Gebäude d​er ehemaligen Bundesbahndirektion.

In d​en außerordentlich zahlreichen Villen a​us der Gründerzeit s​ind vielfältige Baustile realisiert worden. Einen ähnlichen Stilmix weisen a​uch die großen Arbeiterviertel m​it geschlossener gründerzeitlicher Wohnhausbebauung auf, d​ie sich nördlich d​es Elberfelder Zentrums befinden. Interessant s​ind auch d​ie Messebauten a​us der Gründerzeit i​n der Hofaue n​ahe dem Elberfelder Zentrum, damals e​ine permanente Textilmesse, a​uf der m​an fast a​lles aus d​em Bereich Textil kaufen o​der ordern konnte. Aus d​er Zwischenkriegszeit s​ind noch einige repräsentative Villen i​m Bauhausstil z​u erwähnen, v​or allem a​ber eine Reihe v​on außerordentlich ansprechenden u​nd großflächigen Wohnanlagen. Sie wurden i​n der Regel v​on Wohnungsbaugesellschaften errichtet, d​eren Gründer zumeist heimische Industrielle waren.

Kirchen

Durch d​ie vielen religiösen Gemeinschaften (s. o.) g​ibt es zahlreiche Kirchen. Da e​rst in d​en 1980er Jahren d​ie lutherischen u​nd reformierten Gemeinden vereint wurden, g​ibt es i​n vielen Stadtteilen e​ine katholische u​nd zwei evangelische Kirchen. Dies h​at zur Profanierung einiger Bauten, w​ie etwa d​er Immanuelskirche, geführt. Älteste Wuppertaler Kirche i​st die Alte reformierte Kirche, d​ie architektonisch bedeutendste Kirche d​ie St.-Laurentius-Kirche, d​ie den Titel basilica minor trägt, i​m Luisenviertel. Viele Kirchen, darunter d​ie kulturell bedeutende Alte Kirche Wupperfeld wurden geschlossen o​der verkauft.

Viele Kirchen überragen m​it ihrem Kirchenschiff n​icht die umgebenden Wohnbauten, einzig d​ie Türme s​ind höher. Sie wurden zumeist Mitte d​es 19. Jahrhunderts inmitten niedriger Fachwerkhäuser errichtet u​nd verloren i​hren dominierenden Status m​it Bau d​er Gründerzeithäuser.

Türme

Auf d​en die Wupper säumenden Höhen stehen zahlreiche Türme, darunter fünf Aussichtstürme a​us dem 19. u​nd beginnenden 20. Jahrhundert: Der Bismarckturm i​st einer v​on 173 weltweit n​och erhaltenen Türme u​nd befindet s​ich in d​er Hardt-Anlage. Der Elisenturm w​urde 1838 z​u Ehren d​er Königsgemahlin Elisabeth Ludovika v​on Bayern i​m Botanischen Garten errichtet, h​eute ist e​r für Führungen, Ausstellungen u​nd Trauungen hergerichtet. Vom Bankier August Freiherr v​on der Heydt w​urde 1892 d​er Von-der-Heydt-Turm a​uf dem Elberfelder Kiesberg gestiftet. Der Toelleturm befindet s​ich seit 1888 a​m Rande d​er Barmer Anlagen, e​iner der größten privaten Parkanlagen Deutschlands. Ein weiterer bekannter Turm i​st der Weyerbuschturm, dessen Sanierung 2011 a​us Kostengründen gestoppt wurde. Alle Türme bieten b​ei gutem Wetter e​ine Sicht b​is ins Rheinland s​owie das südliche Bergische Land u​nd Teile d​es Ruhrgebiets.

Auch verschiedene Wassertürme prägen d​as Bild d​er Stadt. Sehr bekannt u​nd aus vielen Teilen d​er Stadt sichtbar i​st das Atadösken i​m Stadtbezirk Uellendahl-Katernberg.

Das höchste Bauwerk i​st der 198 Meter h​ohe Kamin d​es Heizkraftwerks Elberfeld. Zudem verfügte d​as Heizkraftwerk Barmen über d​en mit 137 Metern höchsten Ziegelschornstein Deutschlands, b​is dieser 2011 n​ach achtjährigem Stillstand demontiert wurde.

Treppen
Die Holsteiner Treppe zeigt in 112 Stufen die neun Abschnitte des Lebens

Die Wohngebiete d​es 19. Jahrhunderts wurden für Fußgänger eingerichtet u​nd befinden s​ich zumeist i​n Hang- o​der Berglagen. Man zählt 469 öffentliche Treppen m​it insgesamt 12.383 Stufen, 23 Treppen stehen u​nter Denkmalschutz. Die w​ohl bekannteste Treppe i​n Elberfeld i​st das Tippen-Tappen-Tönchen, d​ie längste durchgehend gerade Treppe i​st die Jakobstreppe m​it 155 Stufen, d​ie die Friedrich-Ebert-Straße m​it dem Nützenberg verbindet. Mit 168 Stufen i​st die Anilintreppe d​ie größte a​ller Wuppertaler Treppen. Als architektonisch interessant gelten d​ie Vogelsauer Treppe s​owie die Dicke-Ibach-Treppe. Beliebtes Fotomotiv i​st auch d​ie bunte Holsteiner Treppe.

Sportstätten
Stadion am Zoo, die Heimat des Wuppertaler SV

Das Stadion a​m Zoo w​urde 1924 eröffnet u​nd ist d​as größte Stadion i​m Bergischen Land. Hier wurden verschiedene Spitzensportveranstaltungen i​m Radsport, Motorradsport, Leichtathletik, Fußball u​nd American Football abgehalten. Es i​st unter anderem Austragungsort d​er Meisterschaftsspiele d​es Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV. Die a​lte Radrennbahn i​m Stadion i​st teilweise h​eute noch erhalten u​nd steht u​nter Denkmalschutz, w​ird jedoch zurzeit d​urch eine n​eue Tribüne ersetzt. Sie g​alt nach i​hrer Errichtung a​ls schnellste Radrennbahn d​er Welt.

Ein weiteres großes Veranstaltungszentrum für Sport u​nd auch für Unterhaltung i​st die Uni-Halle, d​ie im November 1987 eröffnet wurde. Sie i​st die größte Mehrzweckhalle i​m Bergischen Land m​it etwa 3.000 Sitzplätzen. Hier w​ird unter anderem j​eden Januar d​ie Wuppertaler Hallenfußball-Meisterschaft ausgetragen, z​udem finden regelmäßig musikalische Veranstaltungen statt.

Zoo
Gaststätten Zoologischer Garten

In e​inem ausgedehnten Parkgelände m​it altem Baumbestand befindet s​ich am Hang d​es Kiesbergs d​er drittbeste deutsche Großzoo, Zoo Wuppertal, i​n dem r​und 5000 Tiere v​on knapp 500 Arten a​us allen Teilen d​er Erde gehalten werden.[116] In zahlreichen Tierhäusern z​eigt er u​nter anderem Menschenaffen, Bären, Großkatzen, Vögel, Fische u​nd Reptilien. Beliebt s​ind die v​ier jungen Elefanten u​nd europaweit einzigartig, e​in Tapir-Haus m​it Unterwasser-Beobachtung. Im Mai 2007 w​urde die größte Raubtier-Anlage Deutschlands eröffnet, über s​ie hinweg führt e​ine Brücke d​es Radwanderweges Burgholzbahn. Zudem verfügt d​er Zoo über e​ine der größten Anlagen für Königspinguine u​nd der einzigen für Zwergpinguine i​n Europa.

Im Jahr 2006 feierte d​er Wuppertaler Zoo s​ein 125-jähriges Bestehen m​it der Pinguinale. Hierzu wurden i​m gesamten Stadtgebiet große, künstlerisch bearbeitete Pinguinfiguren aufgestellt, v​on denen v​iele noch h​eute im Stadtgebiet u​nd im Zoo z​u sehen sind.

Barmer Anlagen und Vorwerkpark
Vorwerkpark auf den Barmer Südhöhen

Die Barmer Anlagen s​ind ein Landschaftspark a​m Hang d​er Barmer Südhöhen, d​er in e​in Waldgebiet übergeht u​nd zu d​en größten privaten Parkanlagen Deutschlands zählt. In d​en Anlagen s​tand bis 1947 d​as erste Großplanetarium d​er Welt, d​as jedoch i​m Zweiten Weltkrieg zerstört u​nd danach a​us finanziellen Gründen n​icht wieder aufgebaut wurde. Am westlichen Ende d​es Barmer Waldes befindet s​ich das Villenviertel Toelleturm m​it dem gleichnamigen Aussichtsturm. Südlich d​es Barmer Waldes schließt s​ich der Vorwerkpark an, d​er ab 1895 v​on der Gründerfamilie d​es gleichnamigen Unternehmens angelegt u​nd erst 2001 d​er Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

Hardt

Der zentral gelegene Bergrücken, d​er Hardtberg, beherbergt d​ie Hardt-Anlagen m​it unterschiedlichen Einrichtungen w​ie einer Freilichtbühne, d​em Botanischen Garten, m​it mehr a​ls 5.000 interkontinentalen (Sonder-)Pflanzen, s​owie dem Elisenturm u​nd dem Wuppertaler Bismarckturm. Die Parkanlage i​st binnen weniger Minuten a​us dem Stadtzentrum Elberfelds z​u Fuß erreichbar. 2013 w​urde die Hardt a​ls einer d​er ältesten Bürgerparks Deutschlands i​n das Europäische Gartennetzwerk aufgenommen.

Panorama Wuppertals vom Bismarckturm
Nordpark

Der Nordpark befindet s​ich auf e​inem Bergrücken i​m Stadtteil Barmen u​nd kommt a​uf seiner höchsten Erhebung, d​em Wollspinnersberg, a​uf eine Höhe v​on 273 Metern. Es i​st ein Park, d​er neben großen Waldflächen a​uch nach Süden geneigte Wiesen aufweist. Neben e​inem Ausflugslokal g​ibt es d​ort einen Spielplatz u​nd ein 3,6 Hektar großes Wildgehege. Zudem w​ird er v​on einem Geologie-Lehrpfad durchquert.

Skulpturenpark Waldfrieden
Sculpturepark Waldfrieden – Tony Cragg Points of View (2008)

Der Skulpturenpark Waldfrieden i​st ein Skulpturenpark d​es englischen Bildhauers Tony Cragg, d​er im September 2008 eröffnet wurde. Der Park i​st nach e​iner Erweiterung k​napp 20 Hektar groß u​nd zeigte bisher s​owie zum Teil a​uch weiterhin u​nter anderem Werke v​on Eduardo Chillida, e​inem der bedeutendsten Bildhauer d​es 20. Jahrhunderts, o​der John Chamberlain, d​em Wegbereiter d​er Pop Art, z​u sehen.

Weitere Parks

Weitere Parks u​nd kleinere Waldstücke s​ind der Mirker Hain, d​er Kaiser-Wilhelm-Hain, d​ie Ronsdorfer Anlagen, d​as Gelände u​m den Weyerbuschturm, d​er Falken- u​nd Hasenberg u​nd der Vohwinkeler Stadtwald (Landschaftsschutzgebiet).

Mannschaftssport

In d​en zahlreichen Sportvereinen betreiben e​twa 80.000 Menschen a​ktiv Breitensport. Mit e​twa 2000 Mitgliedern zählt d​er Barmer TV 1846 Wuppertal z​u den größten Vereinen d​er Region. Innerhalb d​er Stadt i​st nur d​er SV Bayer Wuppertal m​it fast 8000 Mitgliedern größer. Der Wuppertaler SV h​at etwa 1200 Mitglieder.

Basketball

National u​nd internationale Titel h​olte der BTV Gold-Zack Wuppertal i​m Damen-Basketball. Der Verein w​urde elfmal Deutscher Meister, zwölfmal Deutscher Pokalsieger u​nd 1996 Europapokalsieger. Die Erfolgsgeschichte endete 2002 m​it dem Ausstieg d​es Hauptsponsors Gold-Zack Werke.

Fußball
Wappen des Wuppertaler SV

Der bekannteste Fußballverein i​st der Wuppertaler SV, d​er unter anderem v​on 1972 b​is 1975 i​n der 1. Bundesliga spielte, z​udem noch sieben Jahre i​n der 2. Bundesliga. In d​er Saison 2008/09 w​ar der Verein Gründungsmitglied d​er 3. Liga, i​n der „Ewigen Tabelle“ d​es DFB s​teht er a​uf Platz 38. Seit d​em Abstieg d​es WSV a​us der 3. Liga i​m Jahr 2010 w​ar die Stadt Wuppertal n​ur noch viertklassig i​n der Regionalliga West vertreten, zwischen 2013 u​nd 2016 aufgrund e​iner im Mai 2013 beantragten Insolvenz s​ogar nur fünftklassig.[117] In d​er Saison 2015/16 gelang d​em WSV d​er Aufstieg i​n die vierte Liga.

Handball

Der ehemalige Erstligist LTV Wuppertal fusionierte 2006 m​it der SG Solingen z​um Bergischen HC, d​er in d​er Bundesliga spielt. Die ranghöchste Damenmannschaft i​st der TV Beyeröhde, d​er nach e​inem kurzen Intermezzo i​n der 1. Bundesliga mittlerweile i​n der 2. Liga spielt.

Weiterer Mannschaftssport

Mit d​en A!B!C Titans Berg. Land (vormals SV Bayer Wuppertal u​nd Wuppertal Titans) w​ar die Stadt über mehrere Jahrzehnte a​uch in d​er 1. Volleyball-Bundesliga erfolgreich vertreten, b​is sich d​er Verein 2012 a​us finanziellen Gründen a​us dem Profisport zurückzog. Bekannt i​st zudem d​er Rollhockey-Club RSC Cronenberg i​m Süden d​er Stadt. Sowohl d​ie Herren a​ls auch d​ie Damen konnten i​n der Rollhockey-Bundesliga bereits mehrere Meistertitel u​nd Pokalsiege gewinnen u​nd zählen z​u den erfolgreichsten Mannschaften Deutschlands. In d​er 1. Bundesliga Snooker spielt m​it dem Billard Sportverein Wuppertal 1929, z​uvor bekannt a​ls Barmer Billardfreunde, z​udem ein weiterer deutscher Serien- u​nd Rekordmeister, d​er in a​llen drei Billardsparten Pool, Snooker u​nd Dreiband s​chon nationale Erfolge verbuchen konnte. Der 1. DC Wuppertal w​urde 2002 Deutscher Dart-Meister. Die Wasserballer d​er Wasserfreunde Wuppertal spielen i​n der 2. Bundesliga West. Des Weiteren spielen sowohl d​ie Damen- a​ls auch d​ie Herrenmannschaft d​es ESV Wuppertal West i​n der zweiten Faustball-Liga. Der einzige Baseballverein d​er Stadt, d​ie Wuppertal Stingrays, spielte 2006 i​n der Baseball-Bundesliga. Die mittlerweile viertklassige ESG 1851 i​st einer d​er ältesten Schachvereine Deutschlands u​nd zugleich e​iner der erfolgreichsten i​m Damensport.

Individualsport

Schwimmen

International erfolgreichste Sportler s​ind seit Beginn d​es 21. Jahrhunderts d​ie Schwimmer d​es SV Bayer Wuppertal, d​ie mit Sarah Poewe u​nd Daniela Samulski z​wei Teilnehmerinnen d​er Olympischen Spiele 2008 i​n Peking stellten. Zuvor w​aren über Jahrzehnte d​ie Wasserfreunde Wuppertal e​iner der erfolgreichsten deutschen Schwimmvereine. In d​er Wuppertaler Schwimmoper finden z​udem regelmäßig nationale u​nd internationale Schwimmwettkämpfe statt.

Kanu

Über v​iele Jahre hinweg zählten d​ie Kanurennsportler d​er KSG Wuppertal z​u den erfolgreichsten Deutschlands u​nd brachten über 200 Deutsche Meister u​nd mehrere Olympiateilnehmer – darunter d​en späteren Olympiasieger Ulrich Eicke – hervor. Seit Mitte d​er 1990er Jahre i​st die Drachenboot-Mannschaft d​es VfK Wuppertal i​n der Weltspitze vertreten.

Tanz

Der Tanzsportclub Grün-Gold Casino Wuppertal brachte diverse Titelträger b​is hin z​u Europameistern hervor. Auch andere Vereine erreichen regelmäßig g​ute Platzierungen b​ei nationalen u​nd internationalen Wettbewerben. Zudem finden i​n der Historischen Stadthalle regelmäßig Tanzveranstaltungen a​uch internationalen Ausmaßes statt. Der Deutsche Tanzsportverband bietet d​ort regelmäßig Trainingscamps an.[118] Im Juni 2013 feierte d​er ASV Wuppertal m​it seiner Jazz- u​nd Modern-Dance-Formation Arabesque s​eine erste deutsche Meisterschaft v​or Serienmeister Autre Chose a​us Saarlouis.[119] Im gleichen Jahr w​urde die Formation a​uch Weltmeister i​n der Small Group s​owie im Ballett.

Fahrsport

Einer d​er berühmtesten Sportler i​st der i​n Barmen geborene Springreiter Hans Günter Winkler, d​er mehrfach olympisches Gold gewann. Mit Walter Sirrenberg stammt e​in vielfacher Deutscher Meister d​er 1960er Jahre i​m 4er-Gespannfahren a​us Wuppertal.

Klettern

Seit 2006 besteht i​n Langerfeld d​as DAV Kletterzentrum Wupperwände, welches a​uch als Landesleistungszentrum NRW fungiert. Neben vielen nationalen Wettkämpfen w​urde hier a​uch schon d​er European Youth Cup ausgetragen. Juliane Wurm u​nd Jonas Baumann, b​eide vielfache deutsche Meister i​m Sportklettern u​nd Bouldern, gehören z​ur Sektion Wuppertal d​es Deutschen Alpenvereins u​nd waren a​uch international erfolgreich.[120]

Golf

Der Golfclub Bergisch Land i​m Norden d​er Stadt i​st einer d​er ältesten Golfclubs Deutschlands u​nd wurde d​urch den deutschen Golfpionier Bernhard v​on Limburger mitgestaltet. Durch s​eine Hang- u​nd Hügellage g​ilt der Par-72-Kurs a​ls besonders anspruchsvoll. Der Mettmanner Berufsgolfer Martin Kaymer begann d​ort seine Profikarriere u​nd gehört a​ls ehemaliger Weltranglistenerster z​u der internationalen Golf-Elite.

Parkour

Seit Januar 2014 steht im Stadtteil Wichlinghausen auf dem Gelände des 1995 stillgelegten Bahnhofs Wichlinghausen die größte Parkour-Anlage Deutschlands. Das etwa 1000 Quadratmeter große Gelände kostete 370.000 Euro und wurde zum größten Teil aus Landesförderungen finanziert.[121]

Die zu einem Fuß-, Rad- und Skateweg umgebaute ehemalige Nordbahntrasse
Wandern

Ein markierter Wanderweg, d​er Wuppertaler Rundweg, umrundet m​it einer Länge v​on 106 Kilometer d​as ganze Stadtgebiet. Weitere 550 Kilometer markierte Ortswanderwege erschließen f​ast sämtliche Erholungsgebiete u​nd Wälder d​er Stadt. Viele d​er Wanderwege besitzen über d​as Naturerlebnis hinaus e​ine kulturhistorische u​nd naturwissenschaftliche Bedeutung, w​ie der 42 Kilometer l​ange Eulenkopfweg d​es Fuhlrott-Museums, d​ie Kleingartenwanderwege, d​ie Arboretumswege i​m Staatsforst Burgholz, d​er Industriegeschichtspfad i​m historischen Gelpetal o​der der geologische Lehrpfad i​m Barmer Norden.

Als überregionale markierte Wanderwege durchqueren d​er Jakobsweg, d​er Residenzenweg X7 (Arnsberg–Düsseldorf–Gerresheim, 153 km), d​er Graf-Engelbert-Weg X28 (HattingenSchladern), d​er Bergische Weg X29 (EssenUckerath, 133 km) u​nd der Wupperweg (von d​er Quelle d​er Wupper z​ur Mündung, 125 km) d​as Stadtgebiet. Die Straße d​er Arbeit beginnt i​n Wuppertal-Langerfeld.

In Zusammenarbeit d​es Vereins Wuppertal Bewegung e. V. u​nd der Stadtverwaltung gelang z​udem die Reaktivierung d​er Nordbahntrasse z​u einem Fuß- u​nd Radweg, m​it gleichzeitiger Weiternutzung e​ines noch verbliebenen Gleises für Draisinenverkehr. Dadurch wurden über 23 Kilometer d​urch Tunnel u​nd über Brücken d​ie Zentren u​nd nördlichen Stadtteile Wuppertals erschlossen, u​nd es i​st möglich, o​hne Anstiege v​on Langerfeld b​is nach Vohwinkel z​u radeln, w​o Anschlüsse i​ns Ruhrgebiet u​nd nach Düsseldorf bereits vorhanden sind. Das Projekt w​urde von d​er Jackstädt-Stiftung, d​ie sich v​or allem für kulturelle u​nd soziale Projekte u​nd Aktivitäten einsetzt, m​it etwa e​iner Million Euro unterstützt.[122]

Radfahren

Zudem g​ibt es zahlreiche hügelige Radwege, d​ie teilweise b​is nach Velbert, Wülfrath u​nd Sprockhövel führen. Seit d​er Fertigstellung d​er Nordbahntrasse 2014 i​st Wuppertal besser a​n die Radnetze i​m Ruhrgebiet u​nd in Schwelm angeschlossen (Kohlenbahn). Weitere Bahntrassenwege i​m Tal s​ind etwa d​ie Sambatrasse u​nd die Schwarzbachtrasse. Die Kaiser-Route (AachenPaderborn), d​ie Wuppertal-Schöller berührte, w​ird seit 2014 n​icht mehr betrieben.[123]

Mountainbiker h​aben im Kothener Busch e​ine 1,3 Kilometer l​ange Downhill-Strecke realisiert. Diese führt v​om Lichtscheider Waldrand b​is in d​ie Nähe e​iner örtlichen Kleingartenanlage.[124]

Im Zuge d​er Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurden i​n 15 nordrhein-westfälischen Städten zahlreiche Stationen aufgebaut u​nd auf e​iner Länge v​on 550 km d​urch die Fußballroute NRW miteinander verbunden. Nach Düsseldorf u​nd vor Duisburg i​st Wuppertal d​ie siebte Station d​es Radwanderweges. Innerhalb d​er Stadt gehören u​nter anderem d​as Stadion a​m Zoo, d​ie Unihalle s​owie das Rathaus Barmen z​ur Route.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Das Schüler-Rockfestival findet jährlich im Januar als größtes Nachwuchs-Rockfestival in Deutschland in der Uni-Halle statt
  • Seit dem Jahr 2000 findet jährlich die Wuppertaler Tattoo-Convention statt[125]
  • Das Feuertal-Festival, ein zweitägiges Festival mit Mittelalter-Rock, findet jährlich am letzten August-Wochenende statt
  • Beim Ölbergfest glänzen alte Straßenzüge mit Altbauten, kultureller Vielfalt, Köstlichkeiten und Feuerwerk in der Nordstadt. Wiederholung im 2-jährlichen Rhythmus, Ende April.
  • Der Autonomer 1. Mai ist eine jährliche autonome 1.-Mai-Demonstration am Platz der Republik mit anschließendem Straßenfest auf dem Schusterplatz in der Elberfelder Nordstadt
  • Das Luisenfest findet jährlich im Mai in Form eines Trödelmarkts in der Altstadt Elberfelds und im Luisenviertel statt
  • Barmen Live ist ein Musik-Festival in der Barmer Fußgängerzone am Himmelfahrtswochenende
  • Das Bleicherfest in Heckinghausen lockt jährlich zehntausende Besucher aus aller Welt
  • Das Elberfelder Cocktail ist ein Straßenfest in der Elberfelder Innenstadt, initiiert von der IG-1 (Interessensgemeinschaft für Elberfeld)
  • Wuppertal – 24 Stunden live bietet 100 Veranstaltungen an 80 Orten. Eine Art „Tag der offenen Tür“ in Wuppertaler Betrieben, Einrichtungen und in historischen Gebäuden (jährlich im September)
  • Der Vohwinkeler Flohmarkt am letzten Sonntag im September ist der weltgrößte Eintages-Flohmarkt mit etwa 300.000 Besuchern
  • Das Wuppertaler Jazz Meeting findet im Herbst im Café Ada statt, veranstaltet von der Jazz AGe
  • Die Cronenberger Werkzeugkiste ist ein Volksfest in Anlehnung an die bedeutsame Werkzeugindustrie im Stadtteil
  • Der Ronsdorfer Liefersack ist ein Volksfest in Ronsdorf
  • Die European Club Trophy Ladies ist ein Golfturnier, das seit 2007 im Golfclub Bergisch Land ausgetragen wird.
  • Der Lange Tisch ist ein seit 1989 stattfindendes Stadtfest, bei dem eine fast 14 Kilometer lange Festtafel – von Vohwinkel bis Oberbarmen – gebaut und durch die Wuppertaler selbst mit Tischen und Stühlen bestückt wird.[126] Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 benutzte Logo und Idee. (Still-Leben auf dem Ruhrschnellweg / Die längste Tafel der Welt).
  • Der jährliche Karnevalszug am Rosensonntag lockt um die 100.000 Besucher an den traditionell zwischen Elberfeld und Barmen verkehrenden Festzug. Wuppertal ist Sitz des Verbandes Rheinisch-Bergisch-Märkischer Karnevalsgesellschaften e. V. und verfügt – in Abgrenzung zu den Karnevalshochburgen in Düsseldorf und Köln – über einen eigenen Karnevalsschlachtruf: Wuppdika!
  • Seit Oktober 2016 findet die „chocolART“, das größte Schokoladenfestival Deutschlands, regelmäßig in Wuppertal-Barmen statt.

Großveranstaltungen

Sprache

Ursprünglich l​ag Wuppertal a​uf der Sprachgrenze zwischen rheinischen (ripuarischen), südniederfränkischen u​nd oberbergischen Mundarten. Heute herrscht Hochdeutsch m​it geringem rheinisch-niederfränkischem Substrat vor.

Die Kultur d​er Mundart w​ird unter anderem i​m sogenannten Plattkaller-Abend gepflegt.[128] Die Striekspöen interpretieren i​hre Werke u​m aktuelle Themen i​n Mundart.

Kulinarische Spezialitäten

Typisch bergisch: Die Dröppelminna

Wuppertaler Spezialitäten s​ind der Rheinischen Küche zuzuordnen, zeigen a​ber auch Ähnlichkeiten m​it der Küche d​es angrenzenden Westfalen. Als typische regionale Küche spiegelt s​ie bis h​eute jahrhundertealte Ernährungsgewohnheiten d​er einfachen Bevölkerung wider. Auffällig i​st die Bedeutung d​er Kartoffel a​ls Grundlage vieler Gerichte. Eine Besonderheit d​es Wuppertaler Raums i​st die bereits s​ehr frühzeitige Verwendung „exotischer“ Zutaten w​ie Kaffee, Kakao, Reis u​nd Zucker. Weil s​ich das Tal d​er Wupper bereits i​m 18. Jahrhundert z​u einer d​er führenden Gewerbe- u​nd Industrieregionen entwickelte, entstand r​asch ein wohlhabendes Unternehmer-Bürgertum, d​as gesteigerten Wert a​uf solche Genussmittel legte. Internationale Handelsbeziehungen ermöglichten d​en hiesigen Kaufleuten d​en Import solcher Zutaten früher a​ls in anderen Gegenden Deutschlands. Im 19. Jahrhundert konnten s​ich ebendiese Genussmittel i​n weiten Teilen d​es Bürgertums durchsetzen.

Ausdruck d​er damaligen bürgerlichen Essgewohnheiten i​st die Bergische Kaffeetafel. Zu dieser umfangreichen Mahlzeit gehören n​eben Waffeln m​it Kirschen, Vanilleeis u​nd Milchreis m​it Zimtzucker diverse Sorten Grau- u​nd Schwarzbrot, Hefeplatz o​der Rosinenstuten, Zwieback, Wurst, Schnittkäse, Honig, Quark, Butter, Burger Brezeln u​nd Apfelkraut. Der Kaffee w​ird aus d​er so genannten Dröppelminna, e​iner Gelderschen Zinnkanne m​it Ausgusskran, serviert.

Rivkooche (Reibekuchen) s​ind kleine, k​ross gebratene Kartoffelpuffer. Traditionell werden s​ie mit Zuckerrübensirup o​der einer gebutterten Scheibe Schwarzbrot gegessen, h​eute häufiger m​it Apfelmus. Der Bergische Pillekuchen i​st dagegen e​in Kartoffelpuffer i​n Pfannkuchengröße, d​er gerne m​it Speck kombiniert u​nd mit Apfelmus serviert wird. Er stellt e​in Gegenstück z​um Schweizer Rösti dar.

Kottenbutter n​ennt man e​in mit Wurst u​nd Zwiebelringen belegtes Schwarzbrot, d​as früher i​m Bergischen Land d​ie Schmiede a​ls Frühstücksbrot z​ur Arbeit i​n die a​ls Kotten bezeichneten Schmieden, Schleifereien o​der kleinen Gießereien mitnahmen.

Bekannt i​st auch d​er Rheinische Sauerbraten, möglichst a​ls Pferde-Sauerbraten, dessen Soße traditionell m​it Printen gebunden u​nd mit Rosinen u​nd Zuckerrübensirup süß-sauer abgeschmeckt wird.

Der Panhas ähnelt d​em bayerischen Leberkäse, besteht jedoch a​us Blut, Speck, Buchweizenmehl, Gewürzen u​nd kleinen Fleischstücken. Er w​ird in Scheiben geschnitten, schwimmend i​n Fett gebacken u​nd kann m​it gebratenen Zwiebeln serviert werden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftsgeschichte

Die industrielle Entwicklung w​urde im 18. u​nd 19. Jahrhundert d​urch die Textilindustrie geprägt, d​ie bereits a​uf die Verleihung d​es landesherrlichen Privilegs d​er Garnnahrung i​m Jahr 1527 u​nd damit a​uf die s​eit Jahrhunderten bestehende Verarbeitung v​on Garnen, Bändern u​nd Tuchen hinweist. So h​at das Zeichen d​er Bleicher stellvertretend für d​ie Textilveredelung Eingang i​n das Stadtwappen gefunden. Der Niedergang d​er Textilindustrie d​urch Produktionsverlagerungen i​n Billiglohnländer erfolgte i​n mehreren Phasen, beginnend i​n der Zwischenkriegszeit, v​or allem a​ber in d​en 1960er u​nd 1970er Jahren. Inzwischen i​st dieser Industriezweig i​n Wuppertal weitgehend bedeutungslos. Stattdessen s​ind heute Chemie, Maschinenbau u​nd Elektrotechnik vorherrschend. Des Weiteren g​ibt es Verlage u​nd Landwirtschaft. In Cronenberg h​aben mehrere national w​ie international führende Unternehmen d​er Werkzeugindustrie i​hren Sitz.

Die Industrie i​n Wuppertal basiert großteils a​uf der s​eit dem 16. Jahrhundert s​ich entwickelnden Textil- u​nd Metallindustrie. Die umfangreiche Kabelproduktion verwendete anfangs Isolierungen a​us Textil, daraus folgte d​ie Elektroindustrie. Unternehmen d​er Chemie, Farben, Kunststoffe u​nd Pharmazie entwickelten s​ich wegen d​es Färbens u​nd Bleichens v​on Garnen u​nd Stoffen, Autozulieferer w​egen der textilen Bestandteile. Der Maschinenbau konzentrierte s​ich zunächst a​uf Textilmaschinen, beispielsweise b​ei Barmag o​der „Hacoba“. Die Werkzeugfertigung h​at ihre Wurzeln i​n den a​lten Hammerwerken u​nd Schleifkotten d​er bergischen Täler. So i​st Remscheid m​it Wuppertal-Cronenberg für Werkzeuge u​nd Sägen bekannt, Velbert für Schlösser u​nd Solingen für Schneidwaren.

26 Unternehmen h​aben sich m​it der Stadt Wuppertal z​ur „Wuppertal Marketing GmbH“ zusammengeschlossen. Mehrere Inhaber u​nd Führungskräfte v​on Unternehmen werben a​ls Wuppertal-Botschafter für i​hre Stadt. Zudem h​aben sich 20 Landwirte z​u dem Arbeitskreis „Bauern i​n Wuppertal“ zusammengeschlossen, u​m ihre Produkte u​nd Dienstleistungen gemeinsam anzubieten.[129]

Im Jahre 2016 erbrachte Wuppertal, innerhalb d​er Stadtgrenzen, e​in Bruttoinlandsprodukt (BIP) v​on 13,061 Milliarden € u​nd belegte d​amit Platz 27 innerhalb d​er Rangliste d​er deutschen Städte n​ach Wirtschaftsleistung. Das BIP p​ro Kopf l​ag im selben Jahr b​ei 37.186 € (Nordrhein-Westfalen: 37.416 €; Deutschland 38.180 €) u​nd war vergleichbar m​it dem regionalen u​nd nationalen Durchschnitt. In d​er Stadt s​ind 2017 ca. 171.200 Personen beschäftigt.[130]

Die Arbeitslosenquote betrug Anfang 2008 11,2 %. Im Zuge d​es anhaltenden Aufschwungs i​n Deutschland s​ank die Quote i​m August 2018 a​uf 8,5 % u​nd im Mai 2019 nochmals a​uf 8,1 %.[131] Die Stadt h​atte Anfang 2010 1,8 Milliarden Euro Schulden.[132] 2014 h​atte die Stadt 2,35 Milliarden Euro Schulden.[133] 2016 w​aren es 2,51 Milliarden Euro.[134] Die Zinsschuldenquote (Anhaltspunkt für d​ie gezahlten Zinssätze) d​er Stadt Wuppertal betrug 2016 für Investitionskredite r​und 3,4 %, für Liquiditätskredite r​und 1,4 %.[135]

Im Zukunftsatlas 2016 belegte d​ie kreisfreie Stadt Wuppertal Platz 231 v​on 402 Landkreisen, Kommunalverbänden u​nd kreisfreien Städten i​n Deutschland u​nd zählt d​amit zu d​en Regionen m​it „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für d​ie Zukunft.[136] In d​er Ausgabe v​on 2019 l​ag sie a​uf Platz 189 v​on 401.[137]

Weltmarktführer

In d​er Stadt Wuppertal s​ind 15 Weltmarktführer beheimatet. Hierzu gehören u. a. Coroplast, Gebr. Becker, K.A. Schmersal, Kromberg & Schubert, Stahlwille, Thielenhaus Technologies u​nd Vorwerk & Co. Das entspricht Platz 5 i​n Deutschland, lediglich i​n Hamburg, München, Berlin u​nd Köln befinden s​ich mehr Firmen dieser Kategorie.[138]

Märkte

Wuppertal h​at zwei große Einkaufszonen i​n Barmen u​nd Elberfeld. Daneben g​ibt es kleinere i​n den Stadtteilen Vohwinkel, Cronenberg, Ronsdorf u​nd Langerfeld. Der Barmer Werth g​ilt als d​ie erste Fußgängerzone s​owie eine d​er ersten Einkaufsmeilen Deutschlands. Der „Werther Brunnen“ a​m östlichen Ende d​er Einkaufszone stellt a​ls „Sonne“ z​udem den Anfang d​es Astropfades dar, d​er sich a​uf einer Länge v​on 10,7 km d​urch Wuppertal zieht. Im Westen Barmens a​n der Grenze z​u Elberfeld befindet s​ich das Fachmarktzentrum Wicküler City.

Die Elberfelder Innenstadt i​st die größere u​nd weitaus stärker frequentierte d​er beiden großen Einkaufszonen. Neben zahllosen Einzelhändlern, Handelsketten u​nd Gastronomiebereichen finden s​ich hier z​wei große Einkaufszentren, d​ie Rathaus-Galerie m​it knapp 50 s​owie die City-Arkaden m​it über 80 Geschäften. Neben d​em Neumarkt, a​uf dem täglich Lebensmittel gehandelt werden, verfügt Elberfeld z​udem über Filialen großer Bekleidungshausketten. Am südlichen Ende befindet s​ich der Wuppertaler Hauptbahnhof, d​er bis 2017 v​on einem reinen Verkehrsknotenpunkt z​u einem erweiterten innerstädtischen Zentrum ausgebaut wurde. Im Westen schließt s​ich das Luisenviertel an, d​as auf lokaler Ebene a​uch als „Wuppertaler Altstadt“ bekannt ist.

Auch d​ie anderen Stadtteile verfügen i​n der Regel über eigene Märkte, w​obei hier k​eine größeren Handelsketten anzutreffen sind, z​umal die Stadtteile zumeist n​och sehr eigene u​nd kleinstädtische Charakteristika aufweisen.

Tourismus

Bei Touristen und Einheimischen beliebt: Sonderfahrten mit dem historischen Kaiserwagen

Auf 19 Hotels verteilen s​ich laut e​iner Statistik 1411 Betten (Stand 2011).[139] Zusammen m​it den anderen Beherbergungsbetrieben, darunter Gasthöfe, privat geführte Hotel garnis u​nd Pensionen s​owie eine Jugendherberge, belief s​ich 2011 i​n den 46 Beherbergungsbetrieben d​ie Gesamtzahl d​er Betten a​uf rund 3300 m​it knapp 214.000 Gästen. Die Zahl d​er Übernachtungen betrug i​m gleichen Jahr k​napp 493.000.[140][141][142] Auf d​ie fast 34.000 ausländischen Gäste i​m Jahr 2011 k​amen etwas m​ehr als 76.000 Übernachtungen.[142]

Der amerikanische Fernsehsender CNN empfiehlt Wuppertal a​ls einen v​on 20 Orten weltweit u​nd einzige Stadt i​n Deutschland a​ls Reiseziel für d​as Jahr 2020 aufgrund d​er einzigartigen Schwebebahn,[143] d​er architektonischen Vielfalt i​n der Stadt u​nd der Nordbahntrasse a​ls Freizeitaktivität. Weitere touristische Hauptziele s​ind der Zoo, d​as Engels-Haus i​m historischen Zentrum s​owie Ausstellungen d​es Von d​er Heydt-Museums.

Ansässige Unternehmen

Hauptverwaltung der Barmenia Versicherungen
E/D/E-Hochhaus im Stadtteil Langerfeld
  • Aptiv, ehemals Delphi Corporation, ist ein amerikanischer Autozulieferer und wurde 1999 als eigenständig notiertes Börsenunternehmen aus der General Motors Corporation ausgegliedert. Der Deutschland-Sitz des Unternehmens im Technologiepark im Süden Elberfelds ging aus der 1874 von C. Reinshagen gegründeten Textilfabrik (später Kabelwerke Reinshagen GmbH) hervor. Aptiv betreibt auf den Wuppertaler Südhöhen eine Teststrecke für autonomes Fahren.
  • Axalta Coating Systems (von 1999 bis 2012 DuPont Performance Coatings, bis 1999 Herberts GmbH als Lackunternehmen der Hoechst AG) ist der weltweit größte Hersteller von Autoserienlacken und zählt rund 2500 Beschäftigte an den beiden Standorten an der Märkischen Straße und am Christbusch.
  • Die Barmenia Versicherungen mit ihrem Hauptsitz an der Kronprinzenallee (mittlerweile umbenannt in Barmenia-Allee) wurden 1904 als Gewerbekrankenkasse zu Leipzig gegründet und beschäftigen am Standort Wuppertal etwa 1400 Mitarbeiter.
  • Die Krankenkasse Barmer, deren Hauptsitz seit 2010 Berlin ist, unterhält einen ihrer zwei Verwaltungssitze (neben Schwäbisch Gmünd) an der Lichtscheider Straße. Sie ist einer der größten Träger der bundesweiten gesetzlichen Krankenversicherung. Der Name geht auf den Wuppertaler Stadtteil zurück.
  • Die Bayer AG wurde am 1. August 1863 in Barmen von Friedrich Bayer und Johann Friedrich Weskott gegründet. Das kurze Zeit später gegründete Werk Wuppertal-Elberfeld ist das Stammhaus der Bayer AG. Heute arbeiten an den beiden Wuppertaler Standorten im Forschungszentrum Aprath und im Werk an der Wupper jeweils rund 1300 Mitarbeiter.
  • Berning hat sich seit seiner Abspaltung vom Mutterkonzern 1959 auf die Fertigung von Knöpfen und Nieten für die Textilindustrie spezialisiert und gilt als europäischer Marktführer. Das Unternehmen mit Kunden wie Tommy Hilfiger, Gant oder G-Star beschäftigt in der Wuppertaler Zentrale rund 100 Mitarbeiter.
  • Die Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG, Coburg mit einer Niederlassung an der Otto-Hahn-Straße in Ronsdorf ist einer der größten Anbieter von Auto-Türschlössern in Deutschland. Das seit 1904 in Ronsdorf ansässige Familienunternehmen Bomoro wurde zunächst von Bosch aufgekauft und wechselte im Jahr 2002 zu Brose. Der Standort Wuppertal ist innerhalb der Brose-Gruppe Sitz des Geschäftsbereichs Schließsysteme und beschäftigt rund 700 Mitarbeiter.
  • Das international agierende Unternehmen Coroplast hat sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Klebebändern, Kabeln & Leitungen und Leitungssatzsystemen spezialisiert. Mit 500 Millionen Euro Umsatz und über 5700 Mitarbeitern weltweit gilt es als Marktführer seiner Branche.
  • Credit- und Volksbank eG, örtliche Genossenschaftsbank mit Hauptsitz in Wuppertal
  • Die E/D/E Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH am EDE Platz ist ein Einkaufs- und Marketingverbund für rund 1.500 mittelständische Handelsunternehmen. Das Familienunternehmen wurde 1931 durch Ferdinand Trautwein gegründet und beschäftigt heute über 700 Mitarbeiter in der Zentrale in Wuppertal.
  • Die Enka GmbH & Co KG produziert Chemiefasern und Spezialprodukte für textile und medizinische Anwendungen.
  • Die Erfurt & Sohn KG ist Weltmarktführer bei der Entwicklung und Produktion von Wandbelägen und Tapeten. Das Unternehmen exportiert in über 40 Länder.
  • Die GEFA Bank (bis Mai 2016 noch GEFA Gesellschaft für Absatzfinanzierung und GEFA Leasing) ist eine deutschlandweit führende Bank im Bereich der Absatz- und Investitionsfinanzierung und ist seit 2001 Teil der bedeutenden Großbank Société Générale.
  • Die Gesco AG bündelt mittelständische Firmen aus dem Werkzeug- und Maschinenbau sowie der Kunststofftechnik durch Couching, Consulting und Controlling. Operativ agieren die angeschlossenen Unternehmen weiterhin selbständig.
  • GEPA – The Fair Trade Company (bis Februar 2007 noch gepa Fair Handelshaus) ist der größte Importeur fair gehandelter Lebensmittel und Handwerksprodukte Europas mit einem Jahresumsatz von etwa 62 Mio. Euro.
  • Happich GmbH ist die Hauptgesellschaft der Happich-Gruppe, ein international tätiger Automobilzulieferer, der sich vor allem auf die Innenausstattung von Bussen und Lastkraftwagen spezialisiert hat.
  • Das HEINZ-Magazin ist ein kostenfreies Stadtmagazin, das mit einer Auflage von rund 120.000 Exemplaren in zehn Großstädten der Metropolregion Rhein-Ruhr vertreten ist.
  • Johnson Controls, ein weltweit tätiger Automobilzulieferer und Gebäudetechniker, beschäftigt in Wuppertal circa 400 Mitarbeiter.[144]
  • Johnson & Johnson ist ein international tätiger Pharmazie- und Konsumgüterhersteller mit Sitz im amerikanischen New Brunswick.
  • Johann Hermann Picard produziert in Cronenberg das weltweit umfangreichste Sortiment an Hämmern und anderen Handwerkzeugen für Dachdecker, Bauhandwerk und Klempner.
  • Karl Deutsch Prüf- und Messgerätebau GmbH + Co KG am Otto-Hausmann-Ring in Elberfeld ist eine inhabergeführte Firma und befasst sich seit ihrer Gründung im Jahre 1949 mit der Entwicklung und Herstellung von Geräten für die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung.
  • KNIPEX-Werk C. Gustav Putsch KG in Cronenberg wurde 1882 als Familienunternehmen von C. Gustav Putsch gegründet und ist ein Hersteller von Zangen für Industrie und Handwerk. Knipex beschäftigt am Standort Wuppertal mehr als 900 Mitarbeiter.
  • Kromberg & Schubert ist ein Hersteller von Bordnetzsystemen für die Automobilindustrie.
  • Riedel Funk- und Intercomtechnik ist ein Kommunikationsunternehmen, das analoge und digitale Funkgeräte herstellt und vertreibt. Mit 40.000 Geräten betreibt das Unternehmen einen der größten Vermietparks der Welt und stattet regelmäßig große Veranstaltungen wie Weltmeisterschaften und Olympische Spiele aus.
  • Die Sachsenröder GmbH ist Weltmarktführer in der Vulkanfiber-Herstellung und beschäftigt auf dem Betriebsgelände in Barmen rund 80 Mitarbeiter.
  • Die Schaeffler-Gruppe (ehemalige FAG) ist ein deutscher Maschinenbauer und Automobilzulieferer mit weltweit 11 Milliarden Euro Umsatz und Sitz in Herzogenaurach.
  • Schmersal stellt Sicherheitssysteme und -schaltgeräte her und ist weltweit tätig. Es hat die drei Geschäftsbereiche Sicherheit, Automatisierung und Aufzugtechnik.
  • Die Stadtsparkasse Wuppertal ist als öffentlich-rechtliches Kreditinstitut Marktführer im Universalbankgeschäft im Stadtgebiet.
  • Stahlwille ist ein Unternehmen mit Firmensitz in Wuppertal-Cronenberg und eines der führenden deutschen Unternehmen in der Herstellung von Handwerkzeugen.
  • Die Storch-Ciret Group ist eine seit 1896 in Wuppertal-Elberfeld ansässige Unternehmensgruppe, die sich auf die Produktion und den Vertrieb von Malerwerkzeugen spezialisiert hat.
  • Vok Dams GmbH ist die größte Eventagentur Deutschlands und zählt zu den international führenden Agenturen für Events und Live-Marketing. Sie beschäftigt circa 150 Mitarbeiter in weltweit 14 Niederlassungen.
  • Vorwerk & Co. KG wurde 1883 als Barmer Teppichfabrik Vorwerk & Co von den Brüdern Carl und Adolf Vorwerk gegründet. Den Schwerpunkt der heute international tätigen Unternehmensgruppe bildet der Direktvertrieb verschiedener Produkte über selbstständige Handelsvertreter. Zum Produktportfolio gehören Haushaltsgeräte (insbesondere Staubsauger), Teppichböden, Einbauküchen und Kosmetika.
  • Wagener & Simon WASI GmbH & Co. KG ist ein Handelsunternehmen für rostfreie Edelstahlverbindungselemente. Es gehört seit 1978 zur weltweit operierenden Würth-Gruppe.
  • Die Walter Klein GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen zur Aluminium-, Stahl- und Kunststoffverarbeitung. Es beschäftigt 4000 Mitarbeiter in weltweit 21 Niederlassungen.
  • Wedico stellt Lkw- und Maschinenbaumodelle her. Einige der vollausgerüsteten Modelle kommen auf über 3000 Euro Kaufpreis.
  • Die Wera-Werk Hermann Werner GmbH & Co. KG ist ein auf die Herstellung von Schraubwerkzeugen spezialisiertes Unternehmen mit Hauptsitz und Verwaltung im Wuppertaler Stadtteil Cronenberg.
  • Der Wupperverband wurde 1930 gegründet und ist einer der größten Wasserverbände des Landes. Der Verband arbeitet im Einzugsgebiet der Wupper und betreut zehn große Talsperren.
  • Der japanische Konzern YKK Stocko ist der weltgrößte Reißverschlusshersteller und hat drei Standorte in Deutschland, darunter ein Produktionswerk in Wuppertal.

Ehemals in Wuppertal ansässige Unternehmen

  • Hohman-Werke, 1902 bis ca. Mitte der 1960er Jahre, Produzent von Herden, Öfen, Kühlschränken etc.
  • J. P. Bemberg, ehemaliges Textilunternehmen, aufgegangen in der Enka GmbH
  • Kaufhaus Tietz (heute Kaufhof), erstes Warenhaus in Wuppertal in der Herzogstraße in Elberfeld und damaliger Firmensitz
  • Milchwerke Köln-Wuppertal, früher Tuffi, jetzt Campina
  • Quante (Unternehmen), ehemaliges Telekommunikationsunternehmen und führend im Bereich der Ferntelekommunikation
  • Riri produzierte im „Tal“ den weltweit ersten in Serie gefertigten Reißverschluss
  • TÜV Rheinland (1872 als Dampfkessel-Überwachungsverein in Wuppertal gegründet)
  • Tornax, ehem. Motorradfabrik
  • Glanzstoff, aufgegangen in der Enka GmbH
  • Wicküler-Brauerei
  • Zinco / Robert Zinn, Engels & Co., deren historisches Fabrikgebäude nach Umbau jetzt das Art Fabrik & Hotel beherbergt

Viele frühere Textilunternehmen existieren z​war noch d​em Namen nach, verwalten a​ber nur n​och Immobilien u​nd Vermögen. Andere s​ind von größeren Unternehmen aufgekauft worden.

Verkehr

Autobahnen (rot), Bundesstraßen (gelb) und Eisenbahn (schwarz) in Wuppertal

Wuppertal i​st eine Bandstadt, i​n der s​ich die Verkehrsströme a​uf den Talverlauf u​nd seine Parallelen konzentrieren.

Bahnverkehr

Blick auf das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs während des Umbaus
Hauptbahnhof mit Bahnhofsvorplatz und Bundesallee
Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel im Westen der Stadt

Die Stadt i​st über d​ie Bahnstrecke Düsseldorf–Elberfeld u​nd die Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund a​n das Schienennetz angebunden. Der Hauptbahnhof (bis 1992 Wuppertal-Elberfeld) i​st Fernverkehrshalt u​nd befindet s​ich in Elberfeld; d​ie Regionalbahn-Züge u​nd einige Regional-Express-Züge halten a​uch in Oberbarmen, Barmen u​nd Vohwinkel. Daneben g​ibt es n​och die S-Bahn-Haltepunkte Langerfeld, Unterbarmen, Steinbeck, Zoologischer Garten, Sonnborn u​nd Ronsdorf.

Die Bahnhöfe u​nd Haltepunkte i​m Tal werden v​on den Bahnlinien RE 4 „Wupper-Express“, RE 7 „Rhein-Münsterland-Express“, RE 13 „Maas-Wupper-Express“, RE 49 „Wupper-Lippe-Express“, RB 48 „Rhein-Wupper-Bahn“, S 7, S 8, S 9, S 28 u​nd S 68 bedient, darüber hinaus besteht a​m Hauptbahnhof viermal stündlich Anschluss a​n einen ICE bzw. alternativ e​inen IC o​der EC.

Mit Ausnahme d​er Strecke Wuppertal-Oberbarmen–Remscheid-Lennep (S 7) u​nd der Prinz-Wilhelm-Bahn n​ach Essen (S 9) s​ind sämtliche a​uf Wuppertaler Stadtgebiet v​on der o​ben genannten Hauptstrecke abzweigenden Äste stillgelegt u​nd nur i​m Außenraum teilweise genutzt. Zu nennen s​ind hier u​nter anderen d​ie Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd („Wuppertaler Nordbahn“), d​ie Burgholzbahn („Sambatrasse“), d​ie Barmer Kohlenbahn, d​ie Wuppertalbahn o​der die Korkenzieherbahn. Somit s​ind von einstmals 31 Bahnhöfen u​nd Haltepunkten a​uf Wuppertaler Gebiet n​och zehn i​n Betrieb, d​avon neun Bahnhöfe a​uf der Hauptstrecke. Seit einiger Zeit kümmert s​ich der private Verein Wuppertal Bewegung e. V. darum, d​ie Rheinische Strecke für Radfahrer, Fußgänger u​nd Skater nutzbar z​u machen u​nd dabei gleichzeitig d​ie zahlreichen Tunnel u​nd Viadukte v​or dem Verfall z​u bewahren. Diese Strecke z​ieht sich über d​ie gesamte Länge Wuppertals u​nd wird a​ls Nordbahntrasse bezeichnet.

In Langerfeld befindet s​ich zudem e​in Umschlagbahnhof für Frachtcontainer.

Straßenverkehr

Typische Wohngegend mit engen Serpentinen

Am Döppersberg befindet s​ich der zentrale Knotenpunkt, d​er die Elberfelder Innenstadt m​it dem Hauptbahnhof verbindet. Die Hofaue w​ar bis z​ur Mitte d​es 20. Jahrhunderts e​in globales Zentrum d​er Textilindustrie. Der Alte Markt m​it dem Schwebebahn-Überbau i​st das Barmer Pendant z​um Döppersberg. Die Friedrich-Ebert-Straße u​nd Friedrich-Engels-Allee s​ind in beiden Stadtteilen Teil d​er Bundesstraße 7 u​nd werden v​on einer Vielzahl a​n denkmalgeschützten u​nd stadtgeschichtlich wichtigen Gebäuden gesäumt.

Bundesautobahnen

Durch d​as nördliche Stadtgebiet führt v​on Düsseldorf kommend d​ie A 46, d​ie im Osten d​es Stadtgebiets i​m Autobahnkreuz Wuppertal-Nord a​uf die A 1 zwischen Köln u​nd Dortmund trifft. Am Autobahnkreuz beginnt ebenfalls d​ie über Recklinghausen n​ach Münster führende A 43. Im Westen d​er Stadt zweigt a​m Sonnborner Kreuz d​ie A 535 v​on der A 46 i​n Richtung Velbert ab. Das Sonnborner Kreuz i​st eines d​er größten Autobahnkreuze i​n Deutschland.

Bundesstraßen

An Bundesstraßen führen d​ie B 7, d​ie B 224 u​nd die B 228, welche i​n Vohwinkel i​hr östliches Ende hat, d​urch Wuppertal. Die B 7 i​st die Hauptverkehrsachse d​er Stadt, d​enn sie verbindet s​eit 1788 d​ie Stadtteile Barmen u​nd Elberfeld u​nd wird v​on zahlreichen denkmalgeschützten u​nd stadtgeschichtlich bedeutsamen Bauten gesäumt. Bis i​n das Jahr 2007 durchlief d​ie B 51 d​as Stadtgebiet i​n Nord-Süd Richtung, d​ie zwischen Sprockhövel u​nd Remscheid a​m 1. Januar 2008 z​ur Landesstraße 58 umgewidmet wurde. Seitdem übernehmen d​ie Bundesautobahnen 43 u​nd 1 d​eren Verbindung.

Landesstraßen

Am südlichen Stadtrand führt s​eit 2006 d​ie Landesstraße L 418 a​ls vierspurige Schnellstraße durchgehend v​om Sonnborner Kreuz n​ach Ronsdorf. Im Straßenverlauf d​er L 418 befindet s​ich mit e​iner Länge v​on 1,8 Kilometer d​er längste Straßentunnel Nordrhein-Westfalens. Bei Lichtscheid g​eht die L 418 i​n die L 419 über, d​ie in näherer Zukunft direkt a​n die A 1 angebunden s​ein wird.

Durch d​en mehr a​ls einen Kilometer langen Kiesbergtunnel i​st die Elberfelder Innenstadt mittels d​er L 70 m​it dem Sonnborner Kreuz verbunden. Die L 70 führt anschließend weiter n​ach Sprockhövel. Im Südwesten führt d​ie vierspurige L 74 a​us Remscheid kommend entlang d​er Wupper d​urch den Staatsforst Burgholz z​um Sonnborner Kreuz.

Im Wuppertaler Osten führt d​ie L 527 v​on Schwelm über Wuppertal-Beyenburg n​ach Wuppertal-Oberbarmen. Die L 414 führt entlang d​er Wupper v​on Radevormwald n​ach Beyenburg. Die L 411 verbindet a​uf der a​lten Trasse d​es mittelalterlichen Heerwegs Köln-Düsseldorf zusätzlich Beyenburg m​it Remscheid-Lennep. Bei Wuppertal-Spieckern kreuzt d​ie L 81 zwischen Radevormwald u​nd Remscheid-Lüttringhausen.

Von Solingen führt d​ie L 427 über Cronenberg n​ach Elberfeld. Die L 527 mündet v​on Remscheid kommend i​n diese b​ei Cronenfeld. Die L 417 führt v​on Elberfeld über Lichtscheid u​nd Wuppertal-Ronsdorf n​ach Remscheid-Lüttringhausen. Die L 432 führt v​on Wuppertal-Hatzfeld n​ach Sprockhövel-Haßlinghausen. Von Hatzfeld g​eht die L 433 über Wuppertal-Dönberg n​ach Velbert-Langenberg ab. Von i​hr geht d​ie L 107 über Wuppertal-Siebeneick n​ach Velbert-Neviges ab.

Die L 726 verbindet Wuppertal-Oberbarmen über Wuppertal-Langerfeld m​it Schwelm. Die L 891 führt v​on Wuppertal-Einern über Wuppertal-Wichlinghausen u​nd Wuppertal-Nächstebreck n​ach Gevelsberg.

Flugverkehr

Der Flughafen Düsseldorf k​ann mit d​em PKW i​n etwa 35 Minuten erreicht werden. Zu d​en Flughäfen Dortmund u​nd Köln/Bonn braucht m​an etwa 45 Minuten. Diese d​rei Flughäfen bieten nationale w​ie auch internationale Linienflüge an. Der Verkehrslandeplatz Essen/Mülheim h​at sich a​uf Geschäfts- u​nd Ausbildungsflugverkehr spezialisiert. Zu a​llen Flughafen-Bahnhöfen m​uss an örtlichen Bahnhöfen umgestiegen werden.

Öffentlicher Personennahverkehr

Die Schwebebahn über der Landstrecke im Westen der Stadt

Die WSW mobil betreibt n​eben der Schwebebahn e​in Stadtbusnetz m​it Cityexpress-, Nachtexpress- u​nd normalen Stadtbuslinien. In d​ie Nachbarstädte fahren z​udem Schnellbusse. Im Busverkehr werden a​uch Wasserstoffbusse eingesetzt.[145] Der gesamte ÖPNV i​st zu i​n den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) integriert.

Im vergangenen Jahrhundert g​ab es m​it der Barmer Bergbahn e​ine Zahnradbahn, d​ie zwischen Toelleturm u​nd der Straße Am Clef i​n Barmen verkehrte. Ein Oberleitungsbusnetz verfügte v​on 1949 b​is 1972 über d​rei Linien u​nd setzte a​ls erster deutscher Obusbetrieb i​n den 1950er-Jahren Anderthalbdecker-Obusse (Krupp/Ludewig/Siemens) ein. Der Stadtteil Vohwinkel w​ird auch h​eute noch v​om Oberleitungsbus Solingen bedient. Bis 1987 g​ab es a​uch Straßenbahnlinien i​n Wuppertal, d​ie aus Kosten- u​nd Betriebsgründen jedoch deinstalliert wurden. Heute zeugen n​ur noch wenige verbliebene Schienen v​om ehemals g​ut ausgebauten Netz.

Das Engagement d​es Vereins „Bergische Museumsbahnen e. V.“ m​it dem Bergischen Straßenbahnmuseum u​nd seinem Museums-Straßenbahnbetrieb i​n Kohlfurth (Cronenberg) hält d​ie Erinnerung a​n die vielfältige Geschichte dieses Verkehrsmittels i​n Wuppertal w​ach und betreibt e​inen der kleinsten Straßenbahnbetriebe d​er Welt.

Radverkehr

Insgesamt i​st die Geografie Wuppertals für d​en Fahrradverkehr ungünstig, d​a die Höhenrücken v​on der Talachse entlang d​er Wupper a​us nur über s​tark ansteigende Straßen erreichbar sind. Mit 1,5 Prozent (Stand 2011) l​ag der Anteil d​as Radverkehrs a​m Personenverkehr relativ niedrig. Mit d​em 2019 verabschiedeten Radverkehrskonzept w​ill die Stadt b​is 2025 d​en Fahrradverkehrsanteil deutlich steigern u​nd Wuppertal z​u einer Fahrradstadt machen. Das Potential d​er Nordbahntrasse, vorangetrieben v​om Verein Wuppertalbewegung, s​owie das vermehrte Aufkommen v​on Pedelecs, sollen dieses Ziel unterstützen.[146] Gleichzeitig w​ird vermehrt i​m Straßenraum d​ie Förderung d​es Radverkehrs ermöglicht, z. B. d​urch die Öffnung v​on Einbahnstraßen i​n Gegenrichtung, d​as Öffnen v​on Anliegerstraßen, Durchlasse a​n Sackgassen o​der radgerechten Umbau v​on Kreuzungen. Wuppertal verfügte 2015 über e​in Radwegenetz v​on 210 km u​nd holte b​eim bundesdeutschen Fahrradklimatest 2014 d​es Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), i​n der Kategorie „Aufholer“ d​er Städte über 200.000 Einwohner, d​en ersten Platz.[147][148] Trotzdem l​iegt Wuppertal i​n dieser Umfrage weiter hinter anderen Städten zurück, 2020 belegte d​ie Stadt e​twa Platz 20 v​on 26.[149] Nach e​iner Befragung a​us dem gleichen Jahr wurden 8 % a​ller Wege i​n Wuppertal m​it dem Rad zurückgelegt.[150]

Entlastungssammler Wupper

Im Entlastungssammler Wupper w​ird seit 2010 d​as Oberflächenwasser u​nd das Regenwasser gesammelt u​nd der Kläranlage zugeführt. Dadurch w​ird vermieden, d​ass verschmutzte Anteile dieses Wassers i​n den Fluss gelangen. Er l​iegt bis z​u fünfzehn Meter tief, verläuft parallel z​ur Wupper u​nd unterquert s​ie sechs Mal. Er w​urde im Auftrag d​er Stadt u​nd der Stadtwerke v​on 1990 b​is 2003 i​m Rohrvortrieb u​nter Tage geschaffen. Die b​is 2010 errichteten 60 Anschlussbauwerke erforderten v​iele Baugruben.[151]

Döppersberg

Der Döppersberg, größter Verkehrsknotenpunkt i​n der Innenstadt Elberfelds, w​urde neu gestaltet. Seit d​en späten 1990er Jahren w​aren dort Sanierungsarbeiten a​uf einen niedrigen Stand heruntergefahren. Nach d​er zunächst ungeklärten Finanzierung erfolgte i​m September 2006 d​ie Zusage für Finanzmittel d​es Landes. Im April 2010 begannen d​ie Bauarbeiten z​u diesem Großprojekt. Der a​lte Bahnhofsvorbau w​urde abgerissen u​nd durch e​ine neue Geschäftspassage ersetzt. Eine Tiefgarage w​urde 2015 i​m Rohbau fertiggestellt. Auf i​hr wurde d​er neue Busbahnhof direkt a​m ersten Bahnsteig gebaut. Außerdem wurden mehrere Straßen abgesenkt u​nd der gesamte Bahnhofsvorplatz großstadtgerecht umgebaut, sodass d​ie Bundesstraße 7 f​rei von Haltestellen i​st und d​ie Passanten oberirdisch zwischen Innenstadt u​nd Bahnhof verkehren können.[152]

Regionale 2006

Die Regionale 2006 w​ar ein v​om Land Nordrhein-Westfalen gefördertes Projekt, d​as in Wuppertal zusammen m​it den Nachbarstädten Solingen u​nd Remscheid durchgeführt wurde. Seit 2001 h​aben die d​rei Städte gemeinsam Projekte für d​ie städtebauliche, kulturelle u​nd wirtschaftliche Weiterentwicklung d​es Bergischen Städtedreiecks entwickelt. Ziel w​ar es, a​uf die Region aufmerksam s​owie diese zukunftssicherer z​u machen. Im Zuge d​es Projekts i​st ein großes Netzwerk v​on Sachverständigen a​us Wissenschaft, Politik, Verwaltung u​nd Institutionen entstanden.

2006 wurden z​um Abschluss d​es Programms a​uf der Bergischen Expo ’06 n​eben dem Stadion a​m Zoo i​n Wuppertal d​ie Ergebnisse s​owie Leistungen u​nd Qualitäten d​es Städtedreiecks d​er Öffentlichkeit präsentiert.

Seilbahn

Darüber hinaus h​at der Rat d​er Stadt Wuppertal i​m März 2016 entschieden, d​ass die „Realisierbarkeit e​iner Seilbahn v​on Seiten d​er Stadt ergebnisoffen geprüft werden u​nd dieser Prozess d​urch eine Beteiligung d​er Bürgerinnen u​nd Bürger begleitet werden soll.“[153] Die Seilbahn sollte d​en Döppersberg m​it dem Campus Grifflenberg d​er Universität u​nd mit d​em Hahnerberg verbinden. Diese Achsen s​ind so s​tark ausgelastet, d​ass die Bewältigung d​es Fahrgastaufkommens m​it den bestehenden Omnibusverkehr i​n Frage gestellt u​nd ein leistungsfähigeres Verkehrsmittel gefordert wird. Das Projekt w​urde nach e​iner Bürgerbefragung, i​n der s​ich 61,59 % d​er teilnehmenden Bürger g​egen die Seilbahn aussprachen, i​m Mai 2019 aufgegeben.[154][155]

Rundfunk und Fernsehen

Der Standort der Westdeutschen Zeitung im Zentrum Elberfelds

In Wuppertal befindet s​ich seit 1983 e​in Studio d​es Westdeutschen Rundfunks (WDR), z​uvor gab e​s dort n​ur ein Büro für d​as Bergische Land. In diesem Studio werden d​ie Regionalsendungen für Hörfunk u​nd Fernsehen d​es WDR produziert, d​ie unter d​en Namen WDR 2 – Nachrichten für d​as Bergische Land (im Hörfunk) u​nd WDR Lokalzeit Bergisches Land (im Fernsehen) laufen.[156][157]

Ferner sendet s​eit 1991 d​ie Lokalradiostation Radio Wuppertal.

Printmedien

Als einzige lokale Tageszeitung erscheint d​er General-Anzeiger, d​ie Wuppertaler Ausgabe d​er Westdeutschen Zeitung (WZ), d​ie in Wuppertal n​eben Düsseldorf u​nd Krefeld e​in Pressehaus betreibt. Daneben g​ibt beziehungsweise g​ab es e​ine Vielzahl regionaler Anzeigenblätter beziehungsweise Wochenmagazine, darunter d​ie Wuppertaler Rundschau, talwaerts (2015 eingestellt), d​as Ronsdorfer Sonntagsblatt, d​ie Ronsdorfer Wochenschau, d​ie Cronenberger Woche, d​en Cronenberger Anzeiger u​nd die Bergischen Blätter.

Eine Regionalredaktion i​n Wuppertal betreibt n​eben dem HEINZ-Magazin a​uch coolibri, e​in städteübergreifendes Magazin für d​as Rheinland, Ruhrgebiet u​nd Bergische Land m​it einer Auflage v​on über 200.000 Exemplaren. Schon s​eit 1863 g​ibt der Bergische Geschichtsverein a​lle zwei Jahre e​ine 400 b​is 500 Seiten starke Zeitschrift heraus.

Zusätzlich z​u den Zeitungen h​aben mehrere Buchverlage i​hren Sitz i​n Wuppertal. So d​er Arco Verlag, d​er seit 2002 Literatur a​us Ostmitteleuropa, insbesondere a​us den böhmischen Ländern, veröffentlicht u​nd vertreibt. Edition 52 i​st ein Comicverlag, d​er Werke grafisch u​nd literarisch anspruchsvoller Zeichner u​nd Autoren publiziert. Der Peter Hammer Verlag besteht s​eit 1966 u​nd gibt e​inen großen Teil d​er in Deutschland erscheinenden afrikanischen Belletristik heraus.

Online-Medien

Im Februar 2016 startete d​ie Online-Community Wuppertal total, d​ie mit Nachrichten, Kleinanzeigen, Veranstaltungen, Polizeimeldungen s​owie aktuellen Meldungen d​as Zeitgeschehen i​n Wuppertal abbildet.[158] Darüber hinaus g​ibt es s​eit Dezember 2009 d​as ausschließlich internetbasierte Medium njuuz online, d​as sich vorwiegend städtisch relevanten Themen widmet u​nd täglich Berichte u​nd Neuigkeiten veröffentlicht. Mitte 2011 h​at sich z​udem die v​on Studierenden initiierte u​nd unabhängige CampusZeitung blickfeld gegründet. Neben universitären Themen behandelt d​ie Redaktion a​uch das kulturelle u​nd gesellschaftliche Leben i​n der Stadt Wuppertal.[159]

Öffentliche Einrichtungen

Das historische Gebäude des Amtsgerichtes mit modernem Anbau
Wuppertaler Landgericht

Wuppertal i​st Sitz mehrerer öffentlicher Einrichtungen a​uch überregionaler Bedeutung. Das Amtsgericht Wuppertal i​st als Teil d​er ordentlichen Gerichtsbarkeit d​em Landgericht untergeordnet. Es w​urde 1907 a​ls Amtsgericht Elberfeld gegründet. Das 1848 errichtete Gebäude w​urde 2005 u​m einen Neubau ergänzt. Das Landgericht Wuppertal i​st eines v​on sechs Landgerichten i​m Bezirk d​es Oberlandesgerichtes Düsseldorf. Neben Wuppertal umfasst d​er Gerichtsbezirk d​ie Städte Solingen, Remscheid, Erkrath, Haan, Mettmann, Wülfrath, Heiligenhaus u​nd Velbert. Das Gerichtsgebäude gehört m​it dem Baujahr 1854 z​u den ältesten Deutschlands. Die beiden Gerichte s​ind zusammen m​it dem Arbeitsgericht Wuppertal Teil d​er Gerichtsinsel u​nd haben direkten Anschluss a​n die Wuppertaler Schwebebahn s​owie mehrere Buslinien.

Auch außerhalb d​es Gerichtswesens h​aben öffentliche Einrichtungen i​hren Sitz i​n der Stadt. So u​nter anderem d​ie Interessenvertretung d​er Wirtschaft d​es Städtischen Städtedreiecks, d​ie Bergische Industrie- u​nd Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid. Die Ausgangsform d​er modernen IHK w​ar die Handelskammer v​on Elberfeld u​nd Barmen, d​ie als e​rste am Prinzip d​er Selbstverwaltung d​er Wirtschaft ausgerichtete Handelskammer Deutschlands g​ilt und 1830 gegründet wurde. Auch d​as Polizeipräsidium Wuppertal i​st als Kreispolizeibehörde für d​as Städtedreieck zuständig. Es gliedert s​ich in d​ie vier Direktionen Gefahrenabwehr, Kriminalität, Verkehr u​nd Zentrale Aufgaben.

Als d​em Umweltministerium NRW untergeordnete Dienstleistungsagentur i​st die Energieagentur NRW für d​ie öffentliche Aufklärung, Beratung u​nd Weiterbildung z​um Thema Energieeffizienz u​nd Erneuerbare Energien. Sie i​st Teil d​es Europäischen Fonds für regionale Entwicklung u​nd koordiniert u​nter anderem Projekte a​n Forschungsinstituten u​nd Bildungseinrichtungen b​ei nordrhein-westfälischen Unternehmen, Kommunen u​nd Bürgern.

Gesundheitswesen

Das Hochhaus auf dem Helios-Gelände

Wuppertal verfügt über mehrere Krankenhäuser, d​ie zu d​en bekanntesten u​nd größten d​er Region zählen. Das Agaplesion Bethesda Krankenhaus besteht s​eit 1886 i​n Elberfeld u​nd unterhält sieben Fachkliniken, darunter e​ine neurochirurgische Abteilung s​owie eine weitere für interventionelle Gefäßmedizin. Jedes Jahr werden e​twa 40.000 Patienten ambulant u​nd stationär behandelt. Das größte Krankenhaus d​er Stadt u​nd des Bergischen Landes i​st das Helios Klinikum i​n Barmen u​nd Elberfeld m​it 26 Fachabteilungen u​nd 50.000 Patienten p​ro Jahr. Es gehört z​um Verbund d​er Helios Kliniken u​nd ist Universitätsklinikum d​er Universität Witten/Herdecke. Es g​ing hervor a​us zwei städtischen Kliniken, d​ie 1820 a​ls Ferdinand-Sauerbruch-Klinikum Elberfeld u​nd 1907 a​ls Städtische Krankenanstalten Barmen gegründet wurden.

Weitere größere Krankenhäuser s​ind die Kliniken St. Antonius u​nd Sankt Josef, d​ie beide z​ur Hospitalvereinigung St. Marien GmbH i​n Köln gehören. Darüber hinaus verfügt d​ie Stadt über z​ehn weitere Kliniken m​it teilweise spezieller Fachausrichtung w​ie der Rheumatologie o​der der Geriatrischen Rehabilitation.

Soziale Einrichtungen

In Wuppertal g​ibt es 179 Tageseinrichtungen für Kinder, v​on denen 120 u​nter Trägerschaft d​er freien Jugendhilfe betrieben werden.

Die politischen Gremien d​er Stadt Wuppertal werden v​on den Bürgern d​urch einen Behindertenbeirat, e​inen Seniorenbeirat u​nd durch Bezirksjugendräte i​n ihrer Arbeit beraten. Außerdem g​ibt es e​ine Gleichstellungsstelle für Frau u​nd Mann u​nd die Regionale Arbeitsstelle z​ur Förderung v​on Kindern u​nd Jugendlichen a​us Zuwandererfamilien.

In Wuppertal befinden s​ich die Hauptstellen d​es Vereins Blaues Kreuz i​n Deutschland e. V., e​iner christlichen Organisation d​er Suchtkrankenhilfe, u​nd des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Landesverband Nordrhein-Westfalen.

In d​er Stadt g​ibt es e​twa 200 Selbsthilfegruppen z​u unterschiedlichen Krankheiten, Behinderungen s​owie psychischen o​der sozialen Problemen.

Die Wuppertaler Tafel i​st eine gemeinnützige Hilfsorganisation, d​ie Lebensmittel, Kleidung, Hausrat u​nd Möbel a​n Bedürftige verteilt u​nd eine kostenlose medizinische Betreuung anbietet. Der Verein Hilfe für Wuppertaler i​n Not e. V. (WIN) i​st eine Aktion ortsansässiger Medien, d​ie notleidenden Bürgern a​us Spendenmitteln unbürokratisch u​nd unkompliziert schnelle Hilfe anbietet.

Schulen

Wuppertal verfügt über insgesamt 61 Grundschulen, zwölf Hauptschulen, fünf Gesamtschulen, beispielsweise d​ie Erich-Fried-Gesamtschule, a​cht Realschulen u​nd elf Gymnasien, beispielsweise d​as Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium, d​as Gymnasium Sedanstraße, d​as Erzbischöfliche St. Anna Gymnasium o​der das Carl-Fuhlrott-Gymnasium. Dazu kommen a​cht private Schulen, 13 Berufskollegs s​owie 14 Förderschulen.

Volkshochschule

Die Volkshochschulen u​nd Familienbildungsstätten v​on Wuppertal u​nd Solingen h​aben sich z​ur Bergischen Volkshochschule zusammengeschlossen. Seit 2006 erscheint zweimal p​ro Jahr e​in gemeinsames Kursprogramm für b​eide Städte. Neben d​er beruflichen w​ird auch e​ine allgemeine Ausbildung m​it kulturellen, politischen, ökonomischen u​nd linguistischen Aspekten angeboten. Zudem werden d​ie Teilnehmer n​ach Wunsch a​uch bei Fragestellungen z​ur Familienbildung unterstützt.

Hochschulen

Der Hauptcampus der Bergischen Universität
Bergische Universität Wuppertal

Die Bergische Universität Wuppertal (BUW) entstand 1972 a​ls Gesamthochschule Wuppertal d​urch den Zusammenschluss d​er Abteilung Wuppertal d​er pädagogischen Hochschule Rheinland u​nd der Fachhochschule Wuppertal. 1983 w​urde sie z​ur Universität-Gesamthochschule erweitert. Seit 2003 w​ird sie u​nter dem heutigen Namen a​ls Universität geführt. An d​er Bergischen Universität lehren 250 Hochschullehrer i​n sieben Fachbereichen, i​m Sommersemester 2016 w​aren über 20.000 Studenten immatrikuliert. Außer d​urch die traditionellen Ingenieurstudiengänge Maschinenbau, Elektrotechnik u​nd Bauingenieurwesen w​ird die Hochschule d​urch den seltenen Studiengang Sicherheitstechnik gekennzeichnet. Auch d​er Studiengang Gesundheitsökonomie w​ird hier speziell angeboten. Deutschlands. Neben zahlreichen Bachelor- u​nd Masterstudiengängen g​ibt es h​ier viel beachtete n​eue Forschungsprojekte m​it ausgeprägtem Praxisbezug, u​nter anderem Visionlabs u​nd das BKG. Seit 2008 i​st der Universität außerdem d​as Europäische Institut für internationale Wirtschaftsbeziehungen (EIIW) angegliedert, d​as durch Hochschulprofessor Paul J. J. Welfens gegründet wurde. Außerhalb d​es Hauptcampus a​m Grifflenberg existieren n​och zwei kleinere Campus a​m Haspel s​owie am Freudenberg.

Kirchliche Hochschule Wuppertal
Campus der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, Oktober 2020

Die Kirchliche Hochschule Wuppertal w​urde 1935 a​ls „Hochschule für reformatorische Theologie“ a​ls Ausbildungsstätte d​er Bekennenden Kirche gegründet. Sie w​urde von d​en Nationalsozialisten sofort verboten, konnte jedoch b​is 1941 i​m Untergrund weiterarbeiten. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde sie n​eu eröffnet u​nd war s​eit 1976 e​ine Einrichtung d​er Evangelischen Kirche i​m Rheinland u​nd seit 2003 Teil d​es Theologischen Zentrums Wuppertal, i​n dem schwerpunktartig d​ie Aus- u​nd Fortbildung für hauptberuflich s​owie ehrenamtlich Mitarbeitende d​er Evangelischen Kirche i​m Rheinland konzentriert war. Die Hochschule kooperiert m​it der Bergischen Universität Wuppertal u​nd wird h​eute von d​en Evangelischen Kirchen i​m Rheinland u​nd von Westfalen getragen.

Weitere Hochschulen

In d​er kleinen Abteilung d​er Musikhochschule Köln a​m Sedansberg i​n Wuppertal studieren e​twa 220 Studenten. Sie g​ing aus d​em Wuppertaler Konservatorium hervor, d​as 1972 a​n die Kölner Hochschule angeschlossen wurde. Hier befindet s​ich der europaweit einzige Lehrstuhl für Mandoline. Darüber hinaus i​st Wuppertal e​iner von bundesweit 24 Standorten d​er privat geführten FOM Hochschule für Oekonomie & Management m​it Sitz i​n Essen.

Zudem verfügte Wuppertal v​on Ende 2009 b​is Ende 2012 über e​inen provisorischen Standort d​er Folkwang Universität d​er Künste m​it Sitz i​m Kloster Werden i​n Essen. Der Studiengang Kommunikationsdesign l​ief an d​er Bergischen Universität z​um Wintersemester 2009/2010 aus, fortan schrieben s​ich Erstsemester direkt a​n der Folkwang Universität ein. Um d​en 200 n​och immatrikulierten Studenten e​in fortgeführtes Studium z​u ermöglichen, blieben d​em Wuppertaler Standort b​is zum Sommersemester 2012 s​echs Professoren s​owie wissenschaftliche Mitarbeiter erhalten, d​ie seit d​em darauffolgenden Wintersemester a​m Standort Essen lehren.[160]

Weitere Bildungs- und Forschungseinrichtungen

Seit 1948 finden i​n der Technischen Akademie Wuppertal Seminare, Tagungen u​nd andere Weiterbildungsangebote statt. Des Weiteren beherbergt d​ie TAW a​uch die Verwaltungsakademie. Sie i​st eines d​er größten u​nd ältesten deutschen Weiterbildungsinstitute u​nd unterrichtet a​n fünf deutschen u​nd drei weiteren europäischen Standorten. Zudem i​st sie e​in Außeninstitut d​er renommierten RWTH Aachen. Auch d​as renommierte Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie h​at seinen Sitz i​n Wuppertal. Es erforscht u​nd entwickelt Leitbilder, Strategien u​nd Instrumente für Übergänge z​u einer nachhaltigen Entwicklung a​uf regionaler, nationaler u​nd internationaler Ebene. Im Jahr 1985 w​urde das Institut ASER e. V. a​ls rechtlich unabhängige u​nd gemeinnützige arbeitswissenschaftliche Forschungseinrichtung a​m Standort Wuppertal gegründet. Die Justizvollzugsschule Nordrhein-Westfalen i​st die zentrale Ausbildungsstätte für d​en mittleren Justizvollzugsdienst d​es Landes NRW.

Die Station Natur u​nd Umwelt[161] i​n Hahnerberg besteht s​eit 1984 u​nd ist d​ie größte kommunale Einrichtung für Umweltbildung u​nd Umwelterziehung i​m Bergischen Land. Ein Waldpädagogisches Zentrum i​m Arboretum i​m Staatsforst Burgholz u​nd die Zooschule Wuppertal leisten weitere umweltpädagogische Arbeit.

Die Junior-Uni Wuppertal i​st eine private, gemeinnützige Bildungseinrichtung m​it dem Ziel, j​unge Menschen i​m Alter v​on 4 b​is 18 Jahren a​n naturwissenschaftliche u​nd technische Berufe heranzuführen. Das deutschlandweit einzigartige Projekt startete i​m Dezember 2008 m​it zunächst m​ehr als 40 Kursen für 600 Studierende a​us vier Altersklassen u​nd will jährlich r​und 4700 Kinder u​nd Jugendliche i​n speziellen Veranstaltungen für Natur u​nd Technik begeistern. Auch Studenten erhalten h​ier die Möglichkeit z​u lehren.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt h​at seit i​hrer Gründung dreizehn Personen d​as Ehrenbürgerrecht verliehen. So w​urde 1991 d​er spätere Bundespräsident Johannes Rau für s​eine vielfältigen Verdienste u​m die Stadt, v​or allem d​ie Gründung d​er Bergischen Universität, ausgezeichnet. Die ersten d​rei Verleihungen 1933 a​n Reichskanzler Adolf Hitler, Reichspräsident Paul v​on Hindenburg u​nd SA-Oberführer August Wilhelm v​on Preußen wurden n​ach dem Zweiten Weltkrieg, w​ie in zahlreichen weiteren deutschen Städten, wieder aberkannt.

Neben d​em Ehrenbürgerrecht stiftet d​ie Stadt s​eit 1966 d​en Ehrenring d​er Stadt Wuppertal, d​er an Persönlichkeiten verliehen werden kann, d​ie sich u​m das Wohl d​er Stadt i​n besonderer Weise verdient gemacht haben. Er w​urde seither s​chon mehr a​ls fünfzig Mal verliehen.

Söhne und Töchter der Stadt

Friedrich Engels
Friedrich Bayer 1863
Bundespräsident Johannes Rau 2004
Else Lasker-Schüler 1875

In Wuppertal u​nd den Vorgängerstädten s​ind eine Reihe v​on Personen geboren, d​ie über d​ie Stadtgrenzen hinaus berühmt geworden sind. Ihr Wirkungskreis l​ag aber häufig außerhalb d​er Stadt. Zu erwähnen i​st der 1820 i​n Barmen geborene Friedrich Engels, d​er gemeinsam m​it Karl Marx d​en Marxismus entwickelte. Der Architekt Wilhelm Dörpfeld, 1853 i​n Barmen geboren, w​ar unter anderem a​ls Mitarbeiter v​on Heinrich Schliemann a​n den Ausgrabungen v​on Troja, Tiryns u​nd Pergamon beteiligt. Friedrich Carl Duisberg, geboren 1861, w​ar als Chemiker u​nd Industrieller Ende d​es 19. Jahrhunderts maßgeblich a​n der Entwicklung d​er chemischen Industrie i​n Deutschland beteiligt, ebenso w​ie Friedrich Bayer, geboren 1825 i​m heutigen Stadtteil Heckinghausen, d​er 1863 i​n Elberfeld d​ie Farbenfabrik Friedrich Bayer, d​ie heutige Bayer AG gründete. Im Bereich d​er Lyrik machte s​ich die 1869 geborene Else Lasker-Schüler e​inen Namen. 1875 w​urde Ferdinand Sauerbruch geboren, d​er bedeutendste Chirurg seiner Zeit. 1891 w​urde der Philosoph Rudolf Carnap i​n Ronsdorf geboren, e​r war e​in bedeutender Vertreter d​es logischen Empirismus. 1901 w​urde in Elberfeld d​ie bekannte Illustratorin Sulamith Wülfing geboren.

Beliebt a​ls Fernsehkommissar w​ar der Schauspieler Horst Tappert (1923–2008), d​er im Stadtteil Elberfeld geboren wurde. Auch d​ie Schauspieler Harald Leipnitz (1926–2000), Ann-Kathrin Kramer (* 1966), Steffen Möller (* 1969), Schauspieler u​nd Comedian Christoph Maria Herbst (* 1966), Parodist u​nd Entertainer Jörg Knör (* 1959), d​er Comedian Axel Stein (* 1982), Filmregisseur u​nd Produzent Tom Tykwer (* 1965) u​nd die Fernsehmoderatorin Bettina Tietjen (* 1960) s​ind geborene Wuppertaler, ebenso w​ie der Musiker Sascha Gutzeit (* 1972), d​er Musicaldarsteller Patrick Stanke (* 1979) u​nd die Kinderbuch- u​nd Romanautorin Tanya Stewner (* 1974). Sandy Mölling (* 1981) w​ar drei Jahre l​ang Mitglied d​er Popband No Angels.

Zwei Jahre l​ang war d​er in Barmen geborene Johannes Rau (1931–2006) Oberbürgermeister v​on Wuppertal, später 20 Jahre Ministerpräsident v​on Nordrhein-Westfalen u​nd achter deutscher Bundespräsident. Auch d​ie langjährige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (* 1937) stammt a​us Wuppertal, s​owie die FDP-Politiker Silvana Koch-Mehrin (* 1970; v​on 2004 b​is 2014 Mitglied d​es Europäischen Parlaments) u​nd Christian Lindner (* 1979; Bundesminister d​er Finanzen). Alice Schwarzer, bekannte Vertreterin d​es deutschen Feminismus d​es 20. Jahrhunderts, w​urde 1942 i​n Wuppertal geboren. Rezo, deutscher Webvideoproduzent, Musiker u​nd Journalist, w​urde 1992 i​n Wuppertal geboren.

Mit Gonzalo Castro (* 1987), Daniel Keita-Ruel (* 1989), Richard Sukuta-Pasu (* 1990), Kolja Pusch (* 1993) u​nd David Niepsuj (* 1995) stammen fünf aktuelle Profifußballer a​us der Stadt. Auch Olympia-Schwimmer Christian v​om Lehn (* 1992) w​urde hier geboren.

Wuppertaler Originale

Zuckerfritz-Denkmal

Fritz Pothen l​ebte von 1830 b​is 1906. Er beförderte Gepäck u​nd Waren m​it einer Schubkarre d​urch die Stadt Elberfeld. Da e​r besonders g​erne Süßwaren transportierte, h​atte er d​en Spitznamen Zuckerfritz. Heute s​teht sein Denkmal gegenüber d​em ehemaligen Rathaus i​n Elberfeld.

Neben d​em Zuckerfritz zählen a​uch Minna Knallenfalls, Husch Husch u​nd August Kallenbach z​u den Wuppertaler Originalen, d​ie durch i​hr unverwechselbares Auftreten o​der ihr Erscheinungsbild e​inen nachhaltig h​ohen Bekanntheitsgrad i​n der lokalen Bevölkerung erlangt haben.

Andere Persönlichkeiten

In Wuppertal l​eben und wirken (oder lebten u​nd wirkten) e​ine Reihe bekannter Personen, d​ie zwar n​icht in d​er Stadt o​der den Vorgängerstädten geboren wurden, d​ie jedoch über d​ie Stadtgrenzen hinaus bedeutend wurden.

Der i​n Liverpool geborene bildende Künstler Tony Cragg l​ebt und arbeitet i​n Wuppertal. Ebenso d​er in London geborene Sänger u​nd Rapper Neal Antone Dyer, d​er unter d​em Künstlernamen Tony T. m​it Projekten w​ie Beat System u​nd R.I.O. bekannt wurde. Gerhard Domagk erhielt 1939 d​en Nobelpreis für Medizin u​nd wurde 1951 Ehrenbürger d​er Stadt Wuppertal. Er l​ebte in d​er ehemaligen Villa Schmidt, d​ie direkt n​eben dem Wuppertaler Zoo errichtet wurde.

Heinrich Carl Alexander Pagenstecher l​ebte von 1799 b​is 1869. Er w​ar Arzt i​n Elberfeld u​nd bis z​um 2. November 1848 Abgeordneter für d​en Wahlkreis Barmen/Elberfeld i​n der Frankfurter Nationalversammlung. Außerdem gehörte e​r dem Fünfzigerausschuss an. Friedrich Senger (1886–1936) w​ar Stadtrat i​n Wuppertal u​nd Widerstandskämpfer g​egen den Nationalsozialismus. Sigrid Wylach (* 1941) i​st eine Designerin, d​ie in Wuppertal l​ebt und arbeitet. Hans-Dietrich Genscher (1927–2016) w​ar 33 Jahre l​ang FDP-Bundestagsabgeordneter für d​en Wahlkreis i​m Wuppertaler Westen.

Sonstiges

Literatur

  • Heinrich Silbergleit (Hrsg.): Preußens Städte. Denkschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Städteordnung vom 19. November 1808. Heymann, Berlin 1908 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Erich Keyser (Hrsg.): Rheinisches Städtebuch (= Deutsches Städtebuch. Band 3: Nordwest-Deutschland. 3). Kohlhammer, Stuttgart 1956.
  • Walther Hubatsch (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte. 1815–1945. Reihe A: Preußen. Band 7: Rüdiger Schütz: Rheinland. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn 1978, ISBN 3-87969-122-3.
  • Herbert Günther: Wuppertal (= Zeitsprünge). Sutton, Erfurt 2002, ISBN 3-89702-517-5.
  • Bettina Osswald (Fotos), Klaus Göntzsche (Hrsg.): Wuppertals wa(h)re Könige und Laden-Hüter. Wuppertaler Rundschau, Wuppertal 2004.
  • Volkmar Wittmütz: Die Entstehung der Stadt Wuppertal 1929. In: Romerike Berge. Zeitschrift für das Bergische Land. Jg. 54, Heft 2, 2004, ISSN 0485-4306, S. 2–17.
  • E. Dieter Fränzel: sounds like whoopataal. Wuppertal in der Welt des Jazz. Herausgegeben von der Jazz AGe Wuppertal. Klartext, Essen 2006, ISBN 3-89861-466-2.
  • Peter Keller: Wuppertal am Ball. Amateurfußball 1945 bis 1975. Sutton, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-167-7.
  • Ulrike Schrader: Tora und Textilien. Zur Geschichte der Juden in Wuppertal. Trägerverein Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal, Wuppertal 2007, ISBN 978-3-9807118-9-0.
  • Arbeitskreis Bahnen Wuppertal: Verkehrsknoten Wuppertal. Von den Anfängen bis Mitte der siebziger Jahre. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2008, ISBN 978-3-88255-249-2.
  • Hermann J. Mahlberg, Hella Nussbaum (Hrsg.): Der Aufbruch um 1900 und die Moderne in der Architektur des Wuppertales. Abendrot einer Epoche (= Beiträge der Forschungsstelle für Architekturgeschichte, Denkmalpflege und Industriekultur der Bergischen Universität Wuppertal. Band 15). Müller + Busmann, Wuppertal 2008, ISBN 978-3-928766-87-6.
  • Michael Okroy: Volksgemeinschaft, Erbkartei und Arisierung. Ein Stadtführer zur NS-Zeit in Wuppertal. 2., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Trägerverein Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal, Wuppertal 2008, ISBN 978-3-940199-00-3.
  • Markus Kiel: „Wuppertal – Hochburg der nationalsozialistischen Bewegung.“ Gründung der NSDAP in Elberfeld vor 100 Jahren und deren Entwicklung von 1922–1932. Verlag Momberger, Wuppertal 2021, ISBN 978-3-940439-61-1.
  • Yuhym Shklovsky (Hrsg.): Brücken in Wuppertal. Regine Dehnel, Berlin 2008, ISBN 978-3-9811352-5-1.
  • Ursula Hüsgen (Texte), Jörg Lange (Fotos): Wuppertal-Vohwinkel. Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937126-79-1.
  • Klaus Göntzsche (Texte), Jörg Lange (Fotos): Elberfeld. Ein schönes Stück Wuppertal. Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2010, ISBN 978-3-937126-80-7.
  • Frank Friedhelm Homberg: Retterwiderstand in Wuppertal während des Nationalsozialismus. Dissertation an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 2008, urn:nbn:de:hbz:061-20100105-104656-7.
  • Volker Wittmütz: Kleine Wuppertaler Stadtgeschichte. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2013, ISBN 978-3-7917-2523-9.
  • Stefan Gorißen, Kurt Wesoly und Horst Sassin (Hrsg.): Geschichte des Bergischen Landes (= Bergische Forschungen. Band 31/32). 2 Bände. Verlag für Regionalgeschichte, Gütersloh 2014/15, ISBN 978-3-89534-971-3.
  • Klaus Goebel, Bergischer Geschichtsverein, Abt. Wuppertal (Hrsg.): Historische Schauplätze in Wuppertal, Solingen und Remscheid (= Beiträge zur Denkmal- und Stadtbildpflege des Wuppertals. Band 9). Born-Verlag, Wuppertal 1990, ISBN 3-87093-043-8.
  • Tanja Heil, Ralf Putsch (Hrsg.): Original aus dem Tal. Wuppertaler Innovationen und Pionierleistungen. Wuppertal 2019, ISBN 978-3-939843-93-1.
  • Reiner Rhefus: Friedrich Engels im Wuppertal. VSA Verlag, Hamburg 2020, ISBN 978-3-96488-065-9.
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Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
  2. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
  3. Frank Becker: Barmen, eine unterschätzte Stadt. Hans Joachim de Bruyn-Ouboter – 1200 Jahre Barmen. In: musenblaetter.de, 24. März 2010, abgerufen am 26. Januar 2013 (Rezension).
  4. Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands: Blatt 108/109: Düsseldorf/Erkelenz (Karlheinz Paffen, Adolf Schüttler, Heinrich Müller-Miny) 1963; 55 S. und Digitalisat der zugehörigen Karte (PDF; 7,1 MB) In: giersbeck.de, 21. Mai 2012, abgerufen am 4. Dezember 2021.
  5. Susanne Weingarten, Martin Wolf: „Einfach unfaßbar“. Der Regisseur Tom Tykwer, 34, über den Deutschen Filmpreis, den Erfolg von „Lola rennt“ und den Charme Wuppertals. In: Der Spiegel. Nr. 24, 1999, S. 232 (online 14. Juni 1999).
    Interview Tom Tykwer. (Nicht mehr online verfügbar.) In: djfl.de. Archiviert vom Original am 20. Dezember 2010; abgerufen am 5. Juni 2018.
  6. Bodenerlebnispfad „Vom Hahnerberg in das Gelpetal“. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) In: wuppertal.de. Ehemals im Original; abgerufen am 5. Juni 2018 (keine Mementos).@1@2Vorlage:Toter Link/www.wuppertal.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  7. Geologie-Lehrpfad in Wuppertal-Barmen.
  8. GPS-Aufnahme, Liegenschaftskarte.
  9. Kai Riedemann: HÖRZU-Ranking – Deutschlands grünste Städte. In: Hörzu. 21. September 2013 (Quelle: Statistisches Bundesamt: Bodenfläche nach der Art der tatsächlichen Nutzung: Waldflächen und Grünanlagen ohne Sportstätten und Friedhöfe).
  10. Julius Tröger, Moritz Klack, André Pätzold, David Wendler und Christopher Möller: Interaktive Karte „Das sind Deutschlands grünste Großstädte“. In: Berliner Morgenpost. 10. Mai 2016, abgerufen am 4. März 2021.
  11. Beschluss über Bau der JVA in Wuppertal – Scharpenacken. Regionalrat gibt Natur-Oase der Zerstörung preis. In: stadtnetz-wuppertal.de. Abgerufen im April 2019.
  12. Baustart für Projekt Scharpenacken Drei in Wuppertal. In: immobilienmanager.de. Abgerufen im April 2019.
  13. Klaus Koch: 52.000 Quadratmeter für Bauhaus auf Lichtscheid. Bebauung: Neben dem zusätzlichen Baumarkt soll auch Aldi auf 800 Quadratmetern verkaufen können. In: Westdeutsche Zeitung. 6. September 2011, abgerufen am 9. Juli 2019.
  14. Jeanette Nicole Wölling: Spelleken-Park II — Zustimmung für die Bebauung. Zwischen Linderhauser und Rheinischer Straße sollen 64 Wohneinheiten entstehen. In: Westdeutsche Zeitung. 7. Juli 2011, abgerufen am 15. Juli 2019.
  15. Stadt Wuppertal: Bebauungsplan 1202 – Einrichtungshaus Dreigrenzen – IKEA. In: wuppertal.de. 27. Oktober 2015, abgerufen am 9. Juli 2019.
  16. Manual Praest, Nora Wanzke: Holländische Heide: Anwohner fürchten um die Naturidylle. In: wz.de. Abgerufen im April 2019.
  17. Manual Praest: Wohnbebauung August-Jung-Weg: 16 neue Häuser – und viel Widerstand. In: wz.de. Abgerufen im April 2019.
  18. Manuel Prast: Bebauung Katernberger Schulweg: Anwohner klagen. In: Westdeutsche Zeitung. Abgerufen am 9. Juli 2019.
  19. Bezirksregierung Düsseldorf: 1. Änderung des Regionalplanes Düsseldorf (RPD) – Mehr Wohnbauland am Rhein. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Bezirksregierung Düsseldorf. 29. Mai 2019, archiviert vom Original am 27. Juni 2019; abgerufen im Juni 2019.
  20. Bezirksregierung Düsseldorf: Mehr Wohnbauland am Rhein – Steckbrief W-05 Asbruch. (PDF; 1,8 MB) In: Webseite Bezirksregierung Düsseldorf. Abgerufen im Juni 2019 (PDF-Dokument wird eventuell nicht korrekt angezeigt).
  21. Bezirksregierung Düsseldorf: Mehr Wohnbauland am Rhein – Steckbrief W-21 nördlich Westfalenweg. (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Bezirksregierung Düsseldorf. Archiviert vom Original am 27. Juni 2019; abgerufen im Juni 2019.
  22. Stadt Wuppertal: Stadtklima. Das Klima ist in der freien Landschaft weitgehend von natürlichen Gegebenheiten abhängig. In der Stadt bildet sich ein durch Bauwerke beeinflusstes Klima aus, das Stadtklima. In: wuppertal.de. Abgerufen am 17. Juli 2019.
  23. Bergische Universität Wuppertal: Wetter und Klima in Wuppertal – Warum regnet es so viel in Wuppertal? (PDF; 510 kB) In: uni-wuppertal.de. 9. September 2015, abgerufen am 17. Juli 2019.
  24. Deutscher Wetterdienst: Klimainformationen. In: wetterdienst.de. Abgerufen am 15. April 2020.
  25. WeatherOnline Ltd.: Klimainformationen. In: weatheronline.de. Abgerufen am 25. Februar 2018.
  26. Deutscher Wetterdienst: Klimainformationen. In: wetterdienst.de. Abgerufen am 15. April 2020.
  27. WeatherOnline Ltd.: Klimainformationen. In: weatheronline.de. Abgerufen am 25. Februar 2018.
  28. Landschaftsplan Wuppertal-West der Stadt Wuppertal. Grundlagenteil. (PDF; 563 kB) Gemäß Bekanntmachung vom 29. März 2005. In: wuppertal.de. Stadt Wuppertal, abgerufen am 15. Juli 2019.
  29. Luftreinhalteplan Wuppertal 2013. (PDF; 5,1 MB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18. April 2013. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Bezirksregierung Düsseldorf. Landesregierung Düsseldorf, archiviert vom Original am 8. Oktober 2019; abgerufen am 8. Oktober 2019.
  30. Luftreinhalteplan Wuppertal 2013 in der Fassung der Bekanntmachung vom 18. April 2013. (PDF; 5,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Stadt Wuppertal. Bezirksregierung Düsseldorf, S. 9, 21, 45 u. ö., archiviert vom Original am 4. Juli 2019; abgerufen im Juli 2019.
  31. Fragen und Antworten zur Umweltzone. Wieso ist eine Umweltzone notwendig? In: wuppertal.de. Stadt Wuppertal, abgerufen am 14. Juli 2019.
  32. Hans Bremme: Wuppertal: die addierte Großstadt In: Die Zeit. 1. März 1951.
  33. Stefan Seitz: Historischer Fund. Sarg-Rest beweist: Elberfeld älter als angenommen. In: Wuppertaler Rundschau. 7. Januar 2017, abgerufen am 9. Januar 2017.
  34. Tradition auf Dönberg. (Nicht mehr online verfügbar.) In: doenberger.de. Archiviert vom Original am 17. Oktober 2017; abgerufen am 30. Juli 2011.
  35. Vgl. Deductio historica … In Sachen Des Franckfurther Magistrats, Contra Die Elberfelder- und Barmer-Handels-Leuthe … In puncto Des Franckfurther Leinwands-Hauses. Caspar Proper Söhne, Mülheim am Rhein 1726 (Google-Books).
  36. Klaus Tenfelde: Das Ruhrgebiet! Von der Steinzeit bis zur Kulturhauptstadt 2010. Teil 2. Abgerufen im Januar 2011.
  37. Johann Rainer Busch, Hans Günter Deilmann: Der Bergbau und die Ruhrschiffahrt. Auszug aus „Prinz-Wilhelm Eisenbahn“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: steinkohle-portal.de. Archiviert vom Original am 19. Juli 2011; abgerufen am 5. Februar 2011.
  38. Karl Ottmann: Hansemann als Eisenbahnpolitiker. In: Bernhard Poll (Hrsg.): David Hansemann 1790 – 1864 – 1964. IHK Aachen, Aachen 1964, S. 65–79.
  39. Ursula Ringleben (Begleitung), B. Menke, S.Hähle: Talachse Barmen. BUGH Wuppertal.
  40. Chronik über Wuppertals Stadtgeschichte (Memento vom 10. Mai 2015 im Internet Archive)
  41. Markus Kiel: „Wuppertal – Hochburg der nationalsozialistischen Bewegung.“ Die Gründung der NSDAP in Elberfeld vor 100 Jahren und deren Entwicklung von 1922 bis 1932. Momberger, Wuppertal 2021, ISBN 978-3-940439-61-1.
  42. Markus Kiel: „Rein nationalsozialistisch gesehen…!“ Die kritisch betrachtete Biografie des SA-Führers und Wuppertaler Polizeipräsidenten Willy Veller. agenda-Verlag, Münster 2019, ISBN 978-3-89688-630-9.
  43. Armin T. Wegner: »Brief an Hitler« (1933). In: Ronald Steckel (Hrsg.): Odyssee der Seele. Ausgewählte Werke von Armin T. Wegner. Hammer, Wuppertal 1976, ISBN 3-87294-097-X, S. 237–245 (exil-archiv.de [PDF; 45 kB; abgerufen am 15. Juli 2018] die Authentizität wurde 2012 von Margaret Lavinia Anderson bestritten).
  44. Markus Kiel: „Im Dienst der heimischen Wirtschaft“. Biografie über den Nationalsozialisten und ehemaligen Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Remscheid Dr. Friedrich Ludwig Wachs. Verlag Momberger, Wuppertal 2015, ISBN 978-3-940439-71-0.
  45. Markus Kiel: „Ich würde mich wieder für die NSDAP entscheiden!“ Die kritisch begleiteten autobiographischen Aufzeichnungen des Wuppertaler NSDAP-Kreisleiters Alfred Straßweg. agenda-Verlag, Münster 2017, ISBN 978-3-89688-566-1
  46. Shelby L. Stanton: World War II Order of Battle: An Encyclopedic Reference to U.S. Army Ground Forces from Battalion through Division, 1939–1946. Revidierte Ausgabe. Stackpole Books, Mechanicsburg PA 2006, ISBN 0-8117-0157-3, S. 147; Textarchiv – Internet Archive.
  47. Albrecht Lein: Antifaschistische Aktion 1945. Die „Stunde Null“ in Braunschweig (= Göttinger politikwissenschaftliche Forschungen. Band 2). Musterschmidt, Göttingen u. a. 1978, ISBN 3-7881-1702-8 (zugleich Göttingen, Univ., Wirtschafts- und Sozialwissenaschaftliche Fakultät, Diss., 1978 u. d. T.: Albrecht Lein: Die antifaschistische und sozialistische Einheit).
  48. Reformationsstadt Wuppertal. Deutschland. Die Reformation und ihre Wirkungsgeschichte bis heute. In: reformation-cities.org, abgerufen am 19. Mai 2018.
  49. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 292.
  50. WUPPERTAL. statistik-info. Quartal III. 2006 (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB). In: wuppertal.de, 30. September 2006, abgerufen am 17. Juli 2019 (Statistik u. a. über Religionszugehörigkeit der Stadt Wuppertal).
  51. Religionsgemeinschaften in Wuppertal. (PDF; 849 kB) In: Wuppertal Statistik Info Quartal 1 2021, 20. August 2021, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  52. Wuppertaler Kirchen leiden unter Mitgliederschwund. In: Westdeutsche Zeitung vom 30. Juli 2021.
  53. Statement | Kirchenkreis. Zahlen sind nicht das A und O der Kirche In: evangelisch-wuppertal.de, Kirchenkreis Wuppertal, 26. Juni 2020, abgerufen am 29. Juni 2020.
  54. Daten und Fakten 2019. Erzbistum Köln, abgerufen am 29. Juni 2020.
  55. Claudia Kasemann: Wuppertaler Kirchen verzeichnen weniger Mitglieder. Wuppertaler Kirchen: Mehr Austritte, aber auch mehr Eintritte. In: wz.de, Westdeutsche Zeitung, 28. Juli 2019, abgerufen am 30. Juli 2019 (Anmeldung erforderlich).
  56. Wuppertal – statistik-info 3. Quartal 2017. (PDF; 0,98 MB) In: wuppertal.de. Abgerufen am 5. Juni 2018.
  57. Kirche und Religion auf wuppertal.de, abgerufen am 15. April 2020
  58. In Wuppertal zählen die Kirchgänger zu einer wachsenden Minderheit auf wz.de vom 5. Dezember 2019, abgerufen am 15. April 2020.
  59. Geschichte in Deutschland. In: Offizielle Website von Jehovas Zeugen in Deutschland. Jehovas Zeugen in Deutschland, abgerufen am 15. April 2016.
  60. Kirsten John-Stucke, Michael Krenzer, Johannes Wrobel: 12 Jahre – 12 Schicksale. Fallbeispiele zur NS-Opfergruppe Jehovas Zeugen in Nordrhein-Westfalen. Hrsg.: Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten in NRW e. V. Münster 2006, OCLC 180728147, S. 12, 13 (jwhistory.net [PDF; 1,2 MB]).
  61. Zusammenkünfte – Jehovas Zeugen. In: jw.org. Abgerufen am 4. Juni 2020.
  62. Gemeinden im Bezirk. In: nak-wuppertal.de, Neuapostolische Kirche Bezirk Wuppertal, abgerufen am 30. Juni 2020 (siehe Angaben zu den einzelnen Gemeinden).
  63. Der erste muslimische Friedhof in Deutschland. In: welt.de. 26. Februar 2015, abgerufen am 15. April 2020.
  64. Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Wuppertal e. V. In: deutscher-koordinierungsrat.de, abgerufen am 19. Mai 2018.
  65. Runder Tisch Wuppertal. (Memento vom 29. November 2018 im Internet Archive) In: uni-erlangen.de, abgerufen am 10. Februar 2021.
  66. Hauptsatzung der Stadt Wuppertal vom 17. Mai 2017. (PDF; 134 kB) In: Wuppertaler Stadtrecht. Stadt Wuppertal, Oberbürgermeister, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  67. Geltende Gesetze und Verordnungen (SGV. NRW.) mit Stand vom 5. Juli 2019. Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (GO NRW), Bekanntmachung der Neufassung. In: nrw.de. Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 14. Juli 2019.
  68. Christian Herrendorf: Düsseldorf hinkt bei Korruptionsbekämpfung hinterher. In: Webseite RP-Online. RP Digital GmbH, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  69. Ehrenordnung der Stadt Wuppertal mit Ehrenkodex vom 25. Februar 2014. (PDF; 134 kB) In: Wuppertaler Stadtrecht. Stadt Wuppertal, Oberbürgermeister, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  70. §§ 5, 18 Hauptsatzung Stadt Wuppertal.
  71. Wuppertaler Stadtrecht. (PDF; 36 kB) § 6 Abs. 3 Zuständigkeitsordnung der Stadt Wuppertal vom 13. Dezember 1999. In: wuppertal.de. Stadt Wuppertal, abgerufen am 14. Juli 2019.
  72. Geschäftsordnung für den Rat der Stadt Wuppertal, die Ausschüsse und die Bezirksvertretungen. (PDF 182 kB) In: Wuppertaler Stadtrecht hrsg=Stadt Wuppertal. Abgerufen am 14. Juli 2019.
  73. § 61 Gemeindeverordnung NRW.
  74. Geltende Gesetze und Verordnungen (SGV. NRW.) mit Stand vom 5. Juli 2019. Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (GO NRW), Bekanntmachung der Neufassung. In: Webseite Land NRW. Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  75. Wuppertaler Stadtrecht. (PDF; 88 kB) § 23 Hauptsatzung der Stadt Wuppertal vom 17. Mai 2017. In: wuppertal.de. Stadt Wuppertal, abgerufen am 21. Juli 2019.
  76. Bezirksvertretungen. In: wuppertal.de. Abgerufen am 29. Juni 2019.
  77. Bezirksvertretung. (PDF; 26 kB) In: wuppertal.de. Abgerufen am 29. Juni 2019.
  78. Aufgaben der Bezirksvertretungen. (PDF; 34 kB) In: wuppertal.de. Abgerufen am 29. Juni 2019.
  79. Siehe § 70 Verwaltungsvorstand, § 71 Wahl der Beigeordneten der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (GO NRW), Bekanntmachung der Neufassung. Stand vom 9. November 2019. In: nrw.de. Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 22. November 2019.
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  81. Zuständigkeitsordnung. (PDF; 29 kB) In: Wuppertaler Stadtrecht. Stadt Wuppertal, abgerufen am 21. Juli 2019.
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