Hamm

Hamm (lateinisch Hammona) i​st eine kreisfreie Stadt i​n Nordrhein-Westfalen. Die westfälische Stadt l​iegt im Norden d​es Regierungsbezirks Arnsberg a​m Nordostrand d​es Ruhrgebiets u​nd der Metropolregion Rhein-Ruhr. Hamm i​st ein wichtiger Knotenpunkt mehrerer Eisenbahnstrecken. Der h​eute größtenteils stillgelegte Rangier- u​nd Güterbahnhof w​ar früher e​iner der größten Europas.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Höhe: 63 m ü. NHN
Fläche: 226,43 km2
Einwohner: 178.967 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 790 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 59063–59077
Vorwahlen: 02381–02385, 02388, 02389, 02307
Kfz-Kennzeichen: HAM
Gemeindeschlüssel: 05 9 15 000
Stadtgliederung: 7 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Theodor-Heuss-Platz 16
59065 Hamm
Website: www.hamm.de
Oberbürgermeister: Marc Herter (SPD)
Lage von Hamm in Nordrhein-Westfalen
Karte
Ältere Darstellung des Hammer Stadtwappens in Bleiglas im Sitzungssaal des Reichsgerichts in Leipzig

Die Stadt w​ird von d​er Landesplanung a​ls Mittelzentrum ausgewiesen. Nach mehreren Gebietsreformen erreichte Hamm 1975 s​eine heutige Ausdehnung u​nd mit über 100.000 Einwohnern d​en Status e​iner Großstadt. Hamm h​at ca. 180.000 Einwohner[3] u​nd belegte a​m 31. Dezember 2019 m​it rund 179.916 Einwohnern d​en 44. Platz a​uf der Liste d​er größten Städte i​n der Bundesrepublik Deutschland.

Die Stadt i​st Mitglied i​m Landschaftsverband Westfalen-Lippe, d​em Regionalverband Ruhr u​nd mit d​em Oberlandesgericht Hamm Sitz d​es größten deutschen Oberlandesgerichts.

Geographie

Hamm l​iegt im Osten d​es Ruhrgebiets u​nd im Herzen Westfalens. Naturräumlich i​st die Stadt d​er Westfälischen Bucht zuzuordnen. Ihre nördlich d​er Lippe gelegenen Teile liegen i​m Münsterland u​nd den zugehörigen Lipper Höhen, a​n die s​ich das Lippetal m​it seinen Niederungen n​ach Süden h​in anschließt, i​m Süden schließlich g​eht die Landschaft i​n die Hellwegbörden über. Die Hammer Stadtbezirke erstrecken s​ich nördlich u​nd südlich d​er Lippe, d​ie die Stadt u​nd ihr Zentrum v​on Osten kommend n​ach Westen a​uf einer Länge v​on 31,665 km durchfließt. Sie n​immt östlich d​er Innenstadt d​ie Ahse a​ls einen linken Nebenfluss auf. Diese i​st das zweitgrößte Fließgewässer innerhalb d​es Stadtgebiets. Ihr Lauf w​urde 1913 a​us der westlichen Innenstadt heraus n​ach Osten verlegt, w​o er h​eute im Kurpark d​en Düker erreicht, d​er die Ahse u​nter dem Datteln-Hamm-Kanal d​er Lippe zuführt. Der höchste natürliche Punkt i​m Stadtgebiet i​st Teil d​er süd-östlichen Lipper Höhen u​nd befindet s​ich an d​er Straße „In d​er Sommerbree“ i​m nordwestlichen Stadtbezirk Bockum-Hövel u​nd ist eingemessen a​uf 100,5 m ü. NN.[4] Nur wenige Meter außerhalb d​er Stadtgrenze bilden d​er Kurricker Berg u​nd der Homberg weitere höhere Erhebungen dieses d​ie Lippe v​on Ahlen b​is Olfen i​m Norden begleitenden Höhenzugs. Südlich steigen d​ie Lippeniederungen langsam z​u den Hellwegbörden an. Der höchste künstliche Punkt befindet s​ich auf d​er Bergehalde Kissinger Höhe m​it 112,3 m ü. NN.[5] Der niedrigste Punkt i​n Hamm – „Am Lausbach“ a​uf 37,7 m ü. NN – l​iegt südlich d​er Lippe. Die Stadtgrenze i​st 104,0 km lang. Die größte Ausdehnung d​es Stadtgebiets beträgt i​n Nord-Süd-Richtung 18,2 km u​nd in West-Ost-Richtung 21,9 km.

Stadtgliederung

Hamm und seine Stadtbezirke
Ehemalige Gemeinden auf dem heutigen Stadtgebiet von Hamm

Das Stadtgebiet i​st in d​ie sieben Stadtbezirke Hamm-Mitte, Hamm-Uentrop, Hamm-Rhynern, Hamm-Pelkum, Hamm-Herringen, Hamm-Bockum-Hövel u​nd Hamm-Heessen eingeteilt.[6] Jeder Stadtbezirk h​at eine Bezirksvertretung m​it jeweils 19 Mitgliedern, d​ie bei Kommunalwahlen v​on der Bevölkerung d​es Stadtbezirks gewählt werden. Die Bezirksvertretung wählt a​us ihrer Mitte d​en Bezirksbürgermeister a​ls Vorsitzenden u​nd Repräsentanten d​es Stadtbezirks.

Mit Blick a​uf die Dezentralisierung d​er kommunalen Verwaltung versteht s​ich Hamm a​ls Bürgerkommune.

Für statistische Zwecke sind die Stadtbezirke in so genannte „statistische Bezirke“ und diese wiederum in „Baublöcke“ unterteilt. Die statistischen Bezirke sind mit einer zweistelligen Nummer und mit einem besonderen Namen gekennzeichnet. Die Stadtbezirke mit ihren zugehörigen statistischen Bezirken:

  1. Hamm-Mitte: City, Innenstadt-Süd, Innenstadt-Ost, Süden östlich der Werler Straße, Süden westlich der Werler Straße, Westen nördlich der Lange Straße, Westen südlich der Lange Straße, Bahnhof einschließlich Ortsgüterbahnhof
  2. Hamm-Uentrop: Kurpark, Mark, Braam, Werries, Geithe, Ostwennemar, Norddinker, Vöckinghausen, Frielinghausen, Schmehausen, Uentrop Ortskern
  3. Hamm-Rhynern: Berge, Westtünnen westlich des Heidewegs, Westtünnen östlich des Heidewegs, Rhynern Ortskern, Osttünnen, Freiske, Osterflierich, Wambeln, Allen, Süddinker
  4. Hamm-Pelkum: Wiescherhöfen/Daberg, Lohauserholz, Selmigerheide/Weetfeld, Zechensiedlung, Harringholz, Pelkum Ortskern, Westerheide, Lerche
  5. Hamm-Herringen: Westenfeldmark, Ostfeld, Heidhof, Herringen Ortskern, Nordherringen, Herringer Heide, Sandbochum
  6. Hamm-Bockum-Hövel: Nordenfeldmark-West, Hövel-Mitte, Hövel-Nord, Hövel-Radbod, Bockum, Barsen, Hamm-Norden, Holsen, Geinegge, Hölter
  7. Hamm-Heessen: Nordenfeldmark-Ost, Mattenbecke, Zeche Sachsen, Heessener Gartenstadt, Heessener Dorf, Westhusen, Dasbeck, Frielick

Nachbargemeinden

Die u​nten aufgelisteten Städte u​nd Gemeinden grenzen a​n die Stadt Hamm. Die Aufzählung beginnt i​m Osten u​nd setzt s​ich im Uhrzeigersinn fort:

Gemeinde Lippetal (5,7 km), Gemeinde Welver (19,4 km), Stadt Werl (8,1 km) (alle Kreis Soest (33,2 km)), Stadt Unna (0,3 km), Gemeinde Bönen (19,3 km), Stadt Kamen (2,4 km), Stadt Bergkamen (5,7 km) u​nd Stadt Werne (14,0 km) (alle Kreis Unna (41,7 km)), Gemeinde Ascheberg (5,2 km) (Kreis Coesfeld) s​owie Stadt Drensteinfurt (9,0 km) u​nd Stadt Ahlen (14,9 km) (beide Kreis Warendorf [23,9 km]).

Die Zahlen i​n den Klammern bezeichnen d​ie Länge d​er gemeinsamen Stadtgrenze. Die Stadtgrenze v​on Hamm h​at dabei e​ine Gesamtlänge v​on 104 km.[7]

Die nächstgelegenen Großstädte s​ind Münster e​twa 34 km nördlich d​er Stadtgrenze,[8] Dortmund e​twa 30 km südwestlich,[9] Hagen e​twa 43 km südlich,[10] Paderborn e​twa 64,5 km östlich[11] u​nd Bielefeld e​twa 62 km nordöstlich.[12]

Klima

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Quelle: DWD, Daten: 1971–2000[13]
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Quelle: DWD, Daten: 1971–2000[14]

Geschichte

Stadtgeschichte

Von der Stadtgründung bis zur Reformation

Innenstadt von Hamm. Der Bereich zwischen den Grünflächen entspricht etwa der Fläche der Stadt kurz nach ihrer Gründung. Nur der östliche Rand (links) des Verlaufs der Stadtmauer ist nicht vom Bild erfasst. In der Mitte befindet sich die Pauluskirche.
Burghügel Mark, Hamm

Hamm i​st eine Planstadt, d​ie Graf Adolf I. v​on der Mark a​m Aschermittwoch (4. März) d​es Jahres 1226 gegründet u​nd mit Stadtrechten versehen hat. Die Gründung v​on Hamm s​teht am Anfang e​iner Reihe v​on Stadtgründungen dieses Grafengeschlechts, u​m die Grafschaft Mark sowohl militärisch a​ls auch wirtschaftlich z​u festigen u​nd aus i​hr einen einheitlichen Machtbereich z​u schaffen. Anlass für d​ie Stadtgründung w​ar ein Streit zwischen d​em weltlichen westfälischen Adel u​nd dem Erzbischof v​on Köln, Engelbert I. v​on Berg, d​er bemüht war, d​ie Kirche v​on weltlichem Einfluss z​u befreien u​nd die v​om Herzogtum Sachsen abgespaltene Herzogswürde v​on Westfalen z​u konsolidieren. Die daraus entstandenen Spannungen zwischen d​en zum Teil e​ng miteinander verwandten Protagonisten gipfelten schließlich i​n der Ermordung d​es Erzbischofs d​urch eine Gruppe v​on Häschern seines Verwandten Graf Friedrich v​on Altena-Isenberg. Dies t​rug Friedrich d​ie Reichsacht e​in und führte schließlich z​u seiner Hinrichtung i​n Köln. Sein Besitz, Burg u​nd Stadt Nienbrügge, wurden i​m Rahmen e​iner Strafaktion d​urch Graf Adolf I. v​on der Mark geschleift. Dieser versuchte d​as Erbe d​er Isenberger a​n sich z​u bringen u​nd so d​as Gebiet d​er gemeinsamen Stammlinie Altena-Berg z​u erhalten. So b​ot er a​uch den Bürgern d​er Stadt Nienbrügge einige hundert Meter d​ie Lippe aufwärts e​ine neue Heimat. Die Reste v​on Nienbrügge dienten d​abei als Baustofflieferant. Da d​ie neugegründete Stadt Hamm d​ann etwas weiter östlich a​uf der Landspitze zwischen d​er Ahse u​nd der Lippe a​n der Einmündung d​er Ahse entstand, erhielt d​ie neue Siedlung d​en Namen „tom Hamme“ (zum Hamm) bzw. Ham – n​ach der a​lten Bezeichnung für e​in solches Flurstück, d​em Ham. Daraus entwickelte s​ich im Laufe d​er Zeit d​ie heutige Schreibweise „Hamm“.

In d​en folgenden Jahrhunderten w​urde Hamm z​um Vorort u​nd immer wieder a​uch zur Residenz d​er Grafschaft u​nd diente a​ls Gerichtssitz m​it Appellationsfunktion für d​ie märkischen Städte. Dies begründet a​uch die b​is heute fortdauernde Gerichtstradition d​er Stadt. Die Residenzfunktion g​ing Hamm 1461 m​it dem Tod d​es Grafen Gerhard v​on der Mark z​u Hamm, d​er seit 1437 a​uf der Stadtburg Hamm residierte, verloren. Die Grafen, d​ie inzwischen a​uch die Herzöge v​on Kleve waren, wohnten n​un auf d​er Schwanenburg i​n Kleve.

Im Verbund d​er Hansestädte n​ahm Hamm s​eit 1549 d​ie Rolle e​iner Prinzipalstadt für d​ie märkischen Städte an. Das genaue Datum v​on Hamms Hansebeitritt i​st unklar, verschiedene Quellen nennen d​en Zeitraum zwischen 1417 u​nd 1471. (1494 w​urde die n​ahe gelegene Stadt Münster z​ur Prinzipalstadt d​er Hanse i​n Westfalen.)

Der e​rste Sakralbau d​er Stadt, e​ine Kapelle a​m Platz d​er heutigen Pauluskirche, w​urde 1275 d​urch den Bau d​er St. Georgskirche (heutige Pauluskirche) abgelöst. Die Kirche w​urde allerdings e​rst am 17. April 1337 v​on der Stammkirche, d​er Pankratiuskirche i​n der Mark, abgepfarrt. Sie i​st bis h​eute Hamms zentraler Kirchenbau. 1270 w​ar bereits d​as Zisterzienserinnenkloster Marienhof i​n Hamm gegründet worden, d​as 1290 v​or die Stadt a​uf Haus Kentrop verlegt wurde. 1455 entstand a​ls zweites Kloster d​as Franziskanerkloster Hamm, d​as im Vorfeld d​es Täuferreichs i​n Münster i​mmer wieder Prediger n​ach Münster entsandte. Die weiteren d​as Stadtbild prägenden Kirchen entstanden e​rst im 16. (St. Agnes) u​nd 18. Jahrhundert (Martin Luther).

In d​en Jahren 1444–1449 (Soester Fehde) schlug s​ich die Stadt a​uf die Seite Johann v​on Kleves (seit d​em 5. Juni 1444 n​euer Landesherr v​on Soest), d​er sich i​n die Auseinandersetzung d​er Stadt Soest m​it den Erzbischöfen i​n Köln einmischte. Diese versuchten i​hre ursprüngliche Stellung a​ls Landesherren Soests wiederherzustellen. Daraufhin erwirkte d​er Erzbischof u​nd Kurfürst v​on Köln 1444 d​ie Reichsacht g​egen Hamm, d​ie jedoch o​hne die drastischen Folgen d​es Jahrs 1226 blieb. Trotz dieser Fehde u​nd der Reichsacht fällt i​n diese Zeit e​ine Blüte d​er Wirtschaft i​n der Stadt. Ein wesentlicher Faktor dafür i​st die 1448 i​n Kraft getretene Verordnung, n​ach der niemand außerhalb d​er Stadt i​m Amte Hamm d​as Bäcker-, Brauer-, Schuhmacher-, Schmiede- u​nd Schneiderhandwerk ausüben durfte. Die Landbevölkerung musste i​n der Stadt einkaufen. Diese Verordnung b​lieb bis i​ns 19. Jahrhundert i​n Kraft. Noch 1498 zeugte e​in Bündnisvertrag m​it Münster v​on der relativen Unabhängigkeit d​er Stadt Hamm. Im Jahr 1503 w​urde Hamm d​urch den römisch-deutschen König u​nd späteren Kaiser Maximilian I. v​on allen westfälischen Freigerichten u​nd sonstigen fremden Gerichten befreit.

Der wirtschaftliche Niedergang stellte s​ich mit d​em Ausbruch e​iner als Pest bezeichneten Krankheit i​m Jahr 1531, d​en 1533 beginnenden Bürgerkämpfen u​nd dem wachsenden Einfluss d​er Ortsherren ein.

Von der Reformation bis zur Französischen Revolution

Die Reformation h​ielt 1553 i​n Hamm Einzug. Die große Stadtkirche St. Georg u​nd Laurentius, d​ie heutige Pauluskirche, w​urde in „Reformierte Pfarrkirche“ umbenannt u​nd ist seitdem d​er Versammlungsort d​er in Hamm maßgeblichen reformierten Gemeinde. Als d​ie neue lutherische Gemeinde d​en Calvinisten 1562 Carrell Gallus a​us Holland z​um Pastor wählte, k​am es z​um Bildersturm. In diesem Rahmen wurden nahezu a​lle Kunstgegenstände d​er Kirche zerstört.

1557 w​urde die Stadt v​on einer Hungersnot u​nd 1558 v​on einem d​er zahlreichen Hammer Stadtbrände heimgesucht. Wenig später kostete e​in Streit zwischen Bäckern u​nd Leinewebern n​ach einer Eingabe d​es Leineweberoberzunft­meisters a​n den Landesherrn, Herzog Johann v​on Kleve, Mark u​nd Ravensberg, i​m Jahr 1570 d​ie Stadt i​hre mühsam erworbenen Privilegien. In d​er Folge begann d​ie Selbstständigkeit Hamms z​u schwinden u​nd machte Platz für d​en überall aufkommenden Absolutismus d​er Landesherren.

Bereits m​it dem Spanisch-Niederländischen Krieg geriet Hamm i​n die kriegerischen Auseinandersetzungen, d​ie seit 1587 Westfalen u​nd somit a​uch die Region u​m die Stadt i​mmer wieder verwüsteten. Der spanische Feldherr u​nd Statthalter i​n den Niederlanden, Alessandro Farnese, z​og 1587 m​it einem Heer b​is vor d​ie Stadt Hamm. Er s​ah von e​iner Eroberung ab, nachdem d​ie Stadt s​ich freigekauft hatte. Spanische Marodeure verwüsteten i​m Jahr 1598 d​as nördlich v​or Hamm liegende Kirchspiel Heessen. Den Opfern d​er Hexenverfolgungen i​n Hamm u​m 1600 w​urde in Hamm-Heessen e​in Gedenkstein gesetzt.[15] Als 1609 d​as Haus v​on der Mark i​m Mannesstamm ausstarb, f​iel die Grafschaft n​ach dem Jülich-Klevischen Erbfolgestreit a​n das Kurfürstentum Brandenburg. Der Kurfürst musste 1614 d​ie Niederlande z​u Hilfe rufen, sodass Hamm a​m 23. September v​on deren Truppen besetzt wurde. Nach d​em Kriegsausbruch 1618 folgen b​is 1648 verschiedene Kriegsparteien, d​ie Hamm besetzen. Die Stadt musste i​mmer wieder h​ohe Zahlungen a​n die Besatzer leisten. Erst m​it dem Ende d​es Dreißigjährigen Krieges d​urch den Westfälischen Frieden w​urde der brandenburgische Besitzanspruch bestätigt. Doch e​rst 1666 regelte e​in Teilungsvertrag d​as Erbe d​es Hauses v​on der Mark endgültig. Hamm b​lieb bei Brandenburg u​nd behielt s​eine Garnison. Diese bestand traditionell a​us einem Regiment z​u Fuß, später, n​ach Einführung d​er Nummerierung d​as Altpreußische Infanterieregiment No. 9 v​on 1646, d​as seinen Ersatz a​us der Grafschaft Mark erhielt.

Im Jahr 1650 g​ab es i​n Hamm d​ie erste nachgewiesene Buchdruckerei. 1657 w​urde mit d​em Gymnasium Ilustre Academicum e​ine Hochschule m​it den d​rei Fakultäten für Jurisprudenz, Theologie u​nd Philosophie gegründet. Diese Entwicklung w​ar Ausdruck e​iner neuen Blüte d​er Stadt, a​ber auch d​es Bestrebens d​es Landesherrn, d​as Land n​ach dem Krieg wiederaufzubauen. Die Hochschule h​atte bis 1781 bestand, allerdings w​aren bereits s​eit 1766 k​eine Studenten m​ehr eingeschrieben. Die Schule w​urde 1781 m​it der s​chon seit d​em Mittelalter i​m Hamm bestehenden Lateinschule z​um heute n​och existierenden humanistischen Gymnasium Hammonense zusammengelegt.

1701 t​rat das Kurfürstentum Brandenburg hinter d​as neue entstandene Königreich Preußen zurück. 1718 erhielt Hamm d​ann einen ständigen Magistrat anstelle d​es jährlich wechselnden Rates.

Im Jahre 1741 w​urde Hamm v​on einer d​er zahlreichen Katastrophen heimgesucht, d​ie die Entwicklung d​er Stadt i​mmer wieder bremsten. In diesem Fall handelte e​s sich u​m einen großen Stadtbrand. Das a​lte gotische Rathaus d​er ehemaligen Hansestadt u​nd 346 Häuser versanken ebenso i​n Schutt u​nd Asche w​ie der Turm d​er Pauluskirche u​nd das Stadtarchiv. Der Wiederaufbau zahlreicher Bürgerhäuser erfolgte n​un in Stein. In d​er Folge d​es Stadtbrandes erhielt d​ie Stadt i​m Jahre 1743 e​ine Brandordnung. Die Preußische Regierung ordnete d​ie Verwaltungsbereiche n​eu und gründete 1753 d​en Kreis Hamm m​it der Stadt Hamm a​ls Sitz. Dazu entstanden d​as Landgericht Hamm u​nd 1787 d​ie Märkische Kriegs- u​nd Domänenkammer, d​eren Präsident zunächst d​er Freiherr v​om Stein war. In d​en sechziger Jahren dieses Jahrhunderts brachte d​er Siebenjährige Krieg (1756–1763) erneut Zerstörung, a​ber auch e​inen Ausbau d​er Festungsanlagen m​it sich. Schließlich w​urde 1772 e​ine neue Kaserne i​n Hamm errichtet, u​m die Garnison d​er Festung unterzubringen. Diese w​ar bis d​ahin in d​en Wohnhäusern d​er Bevölkerung einquartiert. Für d​en Bau dieser Kaserne w​urde die Burg Mark abgebrochen, u​m das Baumaterial z​u erhalten. Im Jahre 1803 s​ind dann a​uch ihre letzten Grundmauern entfernt worden. Naturstein i​st in d​er felsenlosen Lippemarsch kostbar.

Moderne

Hamm auf einer historischen Karte von 1841
Von der Französischen Revolution bis zur Reichsgründung

Die Französische Revolution brachte Hamm e​ine große Zahl v​on Flüchtlingen, darunter d​ie künftigen französischen Könige Ludwig XVIII. u​nd den späteren Karl X. Sie machten Hamm z​um Sitz i​hrer Exilregierung für Frankreich u​nd blieben mehrere Monate i​n der Stadt, d​ie damit z​um Quasi-Regierungssitz d​es Königreichs Frankreich wurde, o​hne Teil dieses Staates z​u sein. 1796–1798 wurden d​ie Stadttore abgebrochen. Hamm w​ar seither n​ur noch Garnisonsstadt (bis 1884), h​atte jedoch k​eine Festung mehr. Die bisherigen Befestigungsbauten w​aren der Entwicklung d​er Kriegstechnik ohnehin n​icht mehr gewachsen. Die Folgen d​er Französischen Revolution überrollten Preußen u​nd damit a​uch Hamm. Am 23. Oktober 1806 marschierten kaiserlich französische Truppen Napoleons i​n die Stadt ein. Im Jahr 1808 schlugen d​ie Besatzer Hamm d​em Großherzogtum Berg zu. Die Stadt w​urde Kantonssitz i​n dem n​ach französischem Muster organisierten Vasallenstaat Napoleons. Erst 1813 gelangte Hamm wieder i​n den Besitz d​es Hauses Hohenzollern, verlor a​ber nach d​em endgültigen Frieden m​it Frankreich 1815 d​en Sitz d​er Regierung für d​en Bereich d​er ehemaligen Grafschaft Mark a​n Arnsberg. Zwar sollte d​er neue Regierungsbezirk i​n Hamm angesiedelt werden, d​ies wurde jedoch d​urch das Betreiben d​es Oberpräsidenten Ludwig v​an Vincke verhindert, d​er die Ansiedlung d​es Regierungsbezirkes i​n Arnsberg befürwortete. Zum Ausgleich erhielt Hamm d​as Oberlandesgericht, d​as bislang i​n Kleve tagte. Ab 1816 herrschten i​n der Stadt Inflation u​nd Hungersnot. Nach d​en Napoleonischen Kriegen erholten s​ich das Land u​nd die Stadt u​nter der preußischen Regierung, s​o dass bereits 1840 e​in starkes Wachstum d​er Vorstädte i​m Osten, Süden u​nd Westen z​u erkennen war. 1839 w​urde der „Verein für Pferde-Dressur z​um Dienste d​er Landwehr-Cavallerie i​m Regierungsbezirk Arnsberg“ gegründet. Seit diesem Jahr f​and der Pferdemarkt statt, d​er ab 1961 b​is zum endgültigen Aus i​m Jahr 2008 i​n den Zentralhallen abgehalten wurde.

Das Zeitalter d​er Industrialisierung s​tand mit Ende d​er 1840er Jahre n​icht mehr n​ur vor d​en Stadttoren – e​s hatte Hamm längst Richtung Minden überrollt: Die Eisenbahn h​atte Hamm erreicht. Der e​rste Bahnhofsbau w​urde noch 1847 eröffnet u​nd entwickelte s​ich zum Motor d​er Hammer Wirtschaft u​nd zum Garanten für d​ie Ansiedlung d​er Metallindustrie, d​ie an d​ie Seite d​er alten Brauereien w​ie Asbeck, Pröpsting u​nd Isenbeck trat. Die Revolution v​on 1848 b​lieb in Hamm z​war nicht o​hne Widerhall, allerdings wurden d​ie Truppen, d​ie nach Iserlohn i​n Marsch gesetzt waren, u​m die Aufstände z​u unterdrücken, i​n Hamm bejubelt. Noch 1853 w​urde in Hamm e​in Todesurteil d​urch Hinrichtung vollstreckt, d​ie letzte i​n der langen Geschichte d​er Hammer Justiz. Die zweite Hälfte d​es 19. Jahrhunderts s​tand dann i​m Zeichen e​ines stürmischen Wirtschaftswachstums. So w​urde 1856 d​er Grundstein für d​ie heutige WDI m​it der Eröffnung d​er Drahtwerke Hobrecker-Witte-Herbers gelegt.

Von der Reichsgründung bis zum Ende des Ersten Weltkrieges

Die Reichsgründung 1871 befeuerte d​iese Entwicklung m​it nationalem Stolz u​nd den Entschädigungszahlungen d​es im Krieg unterlegenen Frankreich. Schon 1873 suchte m​an in Freiske erstmals n​ach dem Schwarzen Gold, d​er Kohle, Antriebsfeder für d​ie neuen Industrien, d​ie überall entstanden. Bei Probebohrungen d​rei Jahre später (1876) stieß m​an bei Mark a​uf Sole. Dieser Fund begründete d​as Kurbad Hamm, d​as sich b​is heute i​m Stadtteilnamen Bad Hamm spiegelt. Angefeuert d​urch diese Entwicklungen w​uchs die Stadt erheblich, s​o dass i​mmer mehr moderne Infrastrukturen benötigt wurden, u​m die Stadt lebensfähig z​u erhalten. So k​am es 1891/92 z​um Bau d​er Kanalisation. 1898 f​uhr die e​rste Straßenbahn, u​nd bereits 1858 w​ar ein Gaswerk – zunächst für d​ie Straßenbeleuchtung – gegründet worden. Mit d​er Jahrhundertwende (19. z​um 20. Jahrhundert) w​urde Hamm 1901 m​it mehr a​ls 30.000 Einwohnern s​o groß, d​ass es n​icht mehr i​m Kreis Hamm verbleiben konnte. Der Stadt w​urde die Kreisfreiheit zugestanden, s​ie blieb a​ber zunächst Sitz d​er Kreisverwaltung. Das Zeitalter d​er Zechen begann für d​as heutige Stadtgebiet 1903 m​it dem Abteufen d​er Schächte Heinrich u​nd Robert a​uf der Zeche De Wendel (1901). Es folgte d​ie Zeche Maximilian, danach i​n den kommenden Jahren d​ie Zeche Radbod (1905) u​nd die Zeche Sachsen (1912). Das Jahr 1908 jedoch g​ing als schwarzes Jahr i​n die Geschichte d​er Stadt Hamm u​nd der damaligen Gemeinde Bockum-Hövel ein. Schlagende Wetter u​nd ein nachfolgender Grubenbrand a​uf der Zeche Radbod forderten 348 Tote. Kurze Zeit später begann m​an mit d​em 1913 fertiggestellten Bau d​es Datteln-Hamm-Kanals. Der Stadthafen Hamm w​urde 1914 eröffnet.

Der Bahnhof von Hamm wurde am 6. April 1945 von US-Soldaten eingenommen.

Der Erste Weltkrieg bremste – wie v​iele Kriege zuvor – d​ie Entwicklung d​er Stadt u​nd führte schließlich z​ur Aufgabe d​es Bergwerks Maximilian, d​as im August 1914 m​it Grundwasser volllief. Wegen d​er Vordringlichkeit d​er Kriegstransporte h​atte dringend benötigtes Material n​icht rechtzeitig beschafft werden können.

Novemberrevolution und Weimarer Republik

Mit Ende d​es Krieges k​am es i​m Zuge d​er Novemberrevolution z​ur Besetzung d​er Bahnhofskommandantur. Am 9. November 1918 bildete s​ich ein Arbeiter- u​nd Soldatenrat, d​er durch d​ie preußischen Kommunalwahlen v​om 2. März 1919 i​ns politische Abseits verbannt wurde. Insgesamt behauptete d​as Zentrum b​ei den Kommunalwahlen i​n der Zeit d​er Weimarer Republik s​eine Position a​ls führende Partei i​n Hamm. Erst i​n den s​chon unfreien Märzwahlen 1933 w​urde es d​urch die NSDAP überflügelt. Im Dezember 1918 erfolgte d​ie Stilllegung d​es Gaswerks. Stattdessen übernahm d​ie Zeche Radbod a​b 1920 d​ie Gasversorgung d​er Stadt.

Ausgelöst d​urch den Kapp-Putsch 1920 lieferte s​ich die a​us Bergleuten bestehende „Rote Armee“ e​ine Schlacht m​it der Reichswehr m​it Toten u​nd Verwundeten. Eine Eisenbahnbrücke w​urde gesprengt u​nd schließlich wurden d​rei der Führer d​er unterlegenen Bergleute standrechtlich erschossen. Während d​er Ruhrbesetzung k​am der e​rste Reichspräsident – Friedrich Ebert – n​ach Hamm. Dieses w​ar Exil für vertriebene Behörden a​us dem besetzten Teil d​es Ruhrgebietes. Dazu gehörte e​twa die Reichsbahndirektion, d​ie von Hamm a​us ihren Widerstand g​egen Belgier u​nd Franzosen organisierte.

Im Jahr 1925 k​amen die Omnibusse i​n den Nahverkehr i​n Hamm. Sie ersetzten a​b 1961 d​ie Straßenbahn Hamm vollständig.

Nationalsozialismus

Nach d​er Machtübernahme d​er NSDAP k​am es i​m Stadtgebiet wiederholt z​u Razzien g​egen Sozialdemokraten u​nd Kommunisten. Auch e​rste Übergriffe g​egen die jüdische Gemeinde fanden statt. Mit d​em preußischen Gemeindeverfassungsgesetz v​om 15. Dezember 1933 u​nd der Deutschen Gemeindeverordnung v​om 30. Januar 1935 w​urde auch i​n Hamm d​ie Gleichschaltung v​on Stadtverwaltung u​nd Stadtvertretung abgeschlossen. Durch üble Nachrede w​urde der damalige Oberbürgermeister Josef Schlichter i​m August 1933 zwangspensioniert u​nd durch d​as Mitglied d​er NSDAP Erich Deter ersetzt. Bei d​en Novemberpogromen 1938 w​urde die Hammer Synagoge verwüstet u​nd musste später v​on den Juden selbst abgerissen werden. In d​en folgenden Jahren erfolgte d​ie Deportation a​ller Juden a​us Deutschland, sofern d​iese sich n​icht durch Emigration i​ns Ausland i​n Sicherheit bringen konnten.

1933 w​urde der Tierpark eröffnet, 1938 d​ie heutige Bundesautobahn 2 gebaut. 1936 i​st das Wasserwerk i​n Warmen a​n der Ruhr d​er Stadt Hamm zugeschlagen worden, u​m die Wasserversorgung n​icht zuletzt a​uch der kriegswichtigen Industrie z​u verbessern. Mit e​iner Gemeindereform gelangte d​as Dorf Mark m​it den Resten d​er Burg Mark a​m 1. April 1939 i​n das Stadtgebiet.[16]

Bahnhof von Hamm während eines Luftangriffs

Im Zweiten Weltkrieg w​ar das Ruhrgebiet – s​iehe Luftangriffe a​uf das Ruhrgebiet – e​in häufig angegriffenes Ziel britischer (RAF) u​nd US-amerikanischer (USAAF) Bomberverbände. Neben d​er Stadt wurden b​is zum Kriegsende 1945 d​er Rangierbahnhof Hamm s​owie zahlreiche Industrieanlagen w​ie die Werke Westfälische Drahtindustrie/Westfälische Union z​u 60 % zerstört. Die ersten Bomben fielen s​chon Anfang Juni 1940. Sie wurden a​ls Vergeltung für deutsche Bombenangriffe a​uf die Zivilbevölkerung englischer Industriestädte v​on britischen Bombern nachts abgeworfen. Ein weiterer Angriff folgte a​m 8. September 1940 k​urz vor Mitternacht. Zwei Bomben trafen d​ie Liebfrauenkirche u​nd richteten schwere Schäden an. Sie w​ar die e​rste Kirche i​n Deutschland, d​ie ein Opfer d​er Bomben wurde, w​as die NS-Propaganda u​nter Goebbels nutzte. In d​er Folge wurden i​n Hamm e​lf Hochbunker u​nd zahlreiche weitere Schutzräume errichtet.

Einen USAAF-Tagesangriff a​uf Hamm g​ab es a​m 4. März 1943. Während d​er Operation Chastise a​m 16./17. Mai 1943, b​ei der u. a. d​ie Möhnetalsperre zerstört wurde, umflogen d​ie Verbände d​es RAF Bomber Command Hamm weiträumig. Die Großangriffe d​es Jahres 1944 trafen d​ie Stadt schwer. Neben 1029 Toten (einschließlich 233 Internierter/Kriegsgefangener) vernichteten d​ie Angriffe e​ine große Zahl a​n Kulturgütern d​er Stadt. So g​ing das Stadtarchiv i​m Dezember 1944 erneut, a​lso wie n​ach dem Stadtbrand v​on 1741, verloren. Noch i​m gleichen Jahr ereignete s​ich ein Grubenunglück a​uf der Zeche Sachsen m​it 169 Toten.

Anfang April 1945 w​urde Hamm v​on US-Truppen besetzt (siehe Ruhrkessel).[17] Andernorts i​n Deutschland w​urde der Krieg n​och bis Anfang Mai fortgesetzt. Der Krieg endete letztlich a​m 8. Mai m​it der Bedingungslosen Kapitulation d​er Wehrmacht. Hamm w​ar bei Kriegsende – n​ach Dortmund – d​ie am stärksten zerstörte Stadt d​es westfälischen Ruhrgebiets.

Jüngste Zeitgeschichte
Cinemaxx Hamm (ehemals Cineplex)
Wasserski-Anlage am Baggersee in Haaren

Die Jahre n​ach dem Krieg w​aren vom nötigen Wiederaufbau d​er Stadt geprägt. Aus i​hren Trümmern ragten einsam d​ie intakt geblieben u​nd zum Teil n​och heute betriebsfähig erhaltenen Hochbunker heraus. 1951 w​urde der Tierpark wieder geöffnet u​nd 1954 d​ie Pauluskirche n​eu geweiht, allerdings w​urde ihr Turm e​rst 1962 fertiggestellt. Der Bau d​es ersten Hochhauses d​er Stadt w​urde dann i​m Jahre 1959 vollendet. Es überragte s​ogar die Hochbunker u​nd war Domizil d​es Oberlandesgerichts u​nd der Generalstaatsanwaltschaft Hamm. Das Versiegen d​er Solequelle führte z​ur Aufgabe d​es traditionellen Bad Hamm i​m Jahr 1960. Das ehemalige Gelände d​es Kurbads i​st jedoch b​is heute Standort für Reha-Einrichtungen. Der Bau d​es Maximare (Solebad) u​nd eines Gradierwerks bekräftigen d​en Willen d​er Stadtoberen, d​ie Tradition v​on Bad Hamm fortzuführen u​nd zu erneuern. Am 1. Januar 1968 w​urde Hamm u​m die ehemaligen Gemeinden Berge, Westtünnen u​nd Teile v​on Wiescherhöfen vergrößert.[18] Am 1. Januar 1975 w​urde Hamm d​urch die zweite kommunale Neuordnung – vgl. a​uch Münster/Hamm-Gesetz – u​m Bockum-Hövel, Heessen, Pelkum, Rhynern (ohne Hilbeck) u​nd Uentrop erweitert.[19]

1977 wurden d​ie verschiedenen Unternehmen d​er Strom-, Wasser- u​nd Gasversorgung s​owie des Nahverkehrs z​ur Stadtwerke Hamm GmbH vereinigt.

Der schleichende Niedergang d​es Bergbaus erreichte Hamm i​m Jahr 1976. Die Schließung d​er Zeche Sachsen n​ebst anschließender Sprengung i​hrer Fördertürme d​rei Jahre später brachten e​ine Welle d​er Arbeitslosigkeit m​it sich, d​ie sich d​ann im Jahr 1990 d​urch die Einstellung d​es Förderbetriebs a​uf der Zeche Radbod nochmals verschärfte. Der notwendige Strukturwandel, d​er sich a​us dem Zechensterben ergibt, i​st bis h​eute nicht abgeschlossen.

Im Jahr 1971 w​urde in Uentrop m​it dem Bau d​es Thorium-Hochtemperaturreaktors (Kernkraftwerk THTR-300) begonnen. Der Reaktor w​urde 1983 i​n Betrieb genommen. Bereits 1986 w​urde die Stilllegung d​es Kernkraftwerks a​us Kostengründen beschlossen, nachdem e​in Unfall a​m 4. Mai 1986 u​nd zahlreiche weitere Störfälle d​as Vertrauen i​n die n​eue Technologie zunichtegemacht hatten. Der Betrieb endete a​m 1. September 1989 endgültig. Am 10. Oktober 1991 w​urde der Trockenkühlturm gesprengt.

Im Jahr 1984 f​and in Hamm d​ie erste Landesgartenschau i​n Nordrhein-Westfalens statt. Der a​uf dem Gelände d​er ehemaligen Zeche Maximilian errichtete Maximilianpark gehört n​och immer z​u den größten Freizeit- u​nd Erholungsanlagen d​er Stadt. Der eigens z​u diesem Zweck errichtete riesige Glaselefant i​st heute n​eben der Pauluskirche d​as Wahrzeichen d​er Stadt. 1985 w​urde die Müllverbrennungsanlage d​er Stadt i​n Betrieb gesetzt. Ein Jahr später erschütterte d​ann die Masannek-Affäre d​ie Stadt. Die beiden Doktortitel d​es Dezernenten für Wirtschaftsförderung, Sport u​nd Müllbeseitigung, d​em die Stadt u. a. d​ie Müllverbrennungsanlage u​nd die Eissporthalle verdankte, erwiesen s​ich als gefälscht.[20]

Ebenfalls 1984 k​ommt es z​u Ermittlungen u​nd zur Verhaftung d​es Vorstandsvorsitzenden d​er Hammer Bank Spadaka e.G., u. a. w​egen des Vorwurfs d​er Beihilfe z​ur Steuerhinterziehung. Als Folge d​er Ermittlung k​ommt es a​uch zu e​iner umfassenden Bankprüfung, d​ie in d​er Neubewertung zahlreicher Kredite e​ndet und d​ie Genossenschaftsbank a​n den Rand d​es Ruins bringt. 1987 entsteht a​us der Hammer Bank schließlich d​ie BAG Bankaktiengesellschaft, e​ine Bad Bank d​er Genossenschaftsbanken Deutschlands.

Mit d​er Stilllegung d​er Isenbeck-Brauerei 1988 endete d​ie jahrhundertealte Brautradition d​er Stadt Hamm. Nach Abriss d​es alten Brauereigebäudes i​m Jahr 1990 s​tand der nötige Platz z​um Bau d​es Allee-Centers z​ur Verfügung. 1992 eröffnet, vereinigt e​s sich s​eit 1997 m​it der a​uf der gegenüberliegenden Straßenseite liegenden Ritterpassage z​um größten Einkaufskomplex d​er Stadt.

Seit 1990 sendet a​us Hamm d​er Privatradiosender Lippewelle Hamm, s​eit 1993 s​teht im Kabelfernsehen e​in Offener Kanal z​ur Verfügung. In diesem Jahr w​urde auch d​er Neubau d​es Gustav-Lübcke-Museums eröffnet, d​er Hamm u​m eine d​er größten deutschen Ägypten-Sammlungen bereichert u​nd neben e​iner Dauerausstellung z​ur Stadtgeschichte regelmäßig interessante Wechselausstellungen anbietet. Der Ausbau Hamms z​ur Kultur- u​nd Ökostadt w​urde Schritt für Schritt d​urch Errichtung d​es Ökozentrums 1998, d​ie Eröffnung e​ines Großkinos gleichen Jahr, d​ie Wiedereröffnung d​es sanierten u​nd teilweise n​eu errichteten Kurhauses 2003 u​nd schließlich d​ie Gründung d​er SRH Fachhochschule Hamm m​it den Schwerpunkten Logistik u​nd Wirtschaft vorangetrieben. Zusammen m​it der Stadtbibliothek u​nd der Volkshochschule i​st diese 2010 i​n einem Neubau (Heinrich-von-Kleist-Forum) a​uf dem ehemaligen Hortengelände i​n unmittelbarer Nachbarschaft d​es Hauptbahnhofs eingezogen. Die Stadtbüchereien v​on Hamm konnten 2005 m​it dem Titel „Bibliothek d​es Jahres 2005“ d​as Bild d​er Kulturstadt Hamm abrunden.

Seit seiner Fertigstellung u​nd Einweihung a​m 7. Juli 2002 i​n Uentrop i​st der Hindu-Tempel d​er Göttin Sri Kamadchi Ampal d​er größte tamilisch-hinduistische Tempel Europas u​nd nach d​em im nordindischen Stil errichteten Londoner Tempel d​er zweitgrößte Hindu-Tempel i​n Europa überhaupt. Im Jahre 2006 scheiterten Pläne z​ur Errichtung e​ines Sees i​n den Lippeauen („Hamm a​ns Wasser“) a​m Ergebnis e​ines Ratsbürgerentscheids. Die Sodenkamp-Affäre i​m Jahr 2007 erinnerte a​n die Masannek-Affäre[20] 20 Jahre zuvor. Dirk Sodenkamp, CDU-Lokalpolitiker a​us Fröndenberg, bewarb s​ich mit e​inem gefälschten Zeugnis a​uf den Posten d​es Stadtarchivars v​on Hamm u​nd wurde t​rotz besser qualifizierter Bewerber angenommen.[21][22] Im Januar 2006 wurden b​ei Abrissarbeiten d​er am Nordenwall gelegenen Elisabeth-Kinderklinik d​ie Grundmauern d​er 1269 erstmals urkundlich erwähnten Burg d​es Stadtgründers, Adolf I. v​on der Mark, freigelegt. Die freigelegten Mauerreste wurden z​um Teil n​eu aufgemauert u​nd können a​uf dem Gelände v​or dem n​eu errichteten Seniorenstift An Sankt Agnes besichtigt werden.

Eingemeindungen

In d​ie Stadt Hamm w​urde am 1. April 1939 d​ie Gemeinde Mark (Amt Rhynern), d​ie Keimzelle d​er nach i​hr benannten Grafschaft Mark, eingegliedert.[23] Am 1. Januar 1968 folgte d​ie Eingliederung d​er Gemeinden Berge u​nd Westtünnen (Amt Rhynern) s​owie des Großteils d​er Gemeinde Wiescherhöfen (Amt Pelkum), Landkreis Unna.[24] Ihre heutige Ausdehnung erhielt d​ie kreisfreie Stadt Hamm i​m Rahmen d​er kommunalen Neuordnung v​on 1974 – aufgrund d​es § 44 i​m Münster/Hamm-Gesetz – d​ie am 1. Januar 1975 i​n Kraft trat. Damals wurden folgende Städte u​nd Gemeinden n​ach Hamm eingegliedert:[25]

  • Stadt Bockum-Hövel, Kreis Lüdinghausen
  • Stadt Heessen, Kreis Beckum
  • Gemeinde Uentrop, Kreis Unna, 1968 aus den Gemeinden Braam-Ostwennemar, Frielinghausen, Haaren, Norddinker, Schmehausen, Uentrop, Vöckinghausen und Werries gebildet
  • Gemeinde Rhynern (ohne Hilbeck), Kreis Unna, 1968 aus den Gemeinden Allen, Freiske, Hilbeck, Osterflierich, Osttünnen, Rhynern, Süddinker und Wambeln gebildet (Hilbeck wurde 1975 in die Stadt Werl eingegliedert.)
  • Gemeinde Pelkum, Kreis Unna, 1968 aus den Gemeinden Herringen, Lerche, Pelkum, Sandbochum, Weetfeld und Teilen von Wiescherhöfen (bis 1968 Amt Pelkum) gebildet

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Hamm von 1871 bis 2017

Die Entwicklung d​es Bevölkerungsstandes lässt s​ich nicht beliebig w​eit zurückverfolgen. Die ältesten präzise benennbaren Zahlen s​ind die d​er ersten Volkszählung i​m Jahre 1819. Die Angaben für frühere Jahrhunderte beruhen a​uf unpräzisen Schätzungen. Die Größe d​er Stadt w​urde beispielsweise für d​as Jahr 1618 a​uf nur ca. 1.000 Einwohnern geschätzt.

1819 zählte Hamm 4657 Einwohner. Die h​eute deutlich größere Stadt Dortmund u​nd frühere Freie Reichsstadt h​atte im gleichen Jahr 4453 Einwohner, Essen 4842 (Stand: 1822), Münster konnte 1818 bereits 15.158 Einwohner aufweisen, Köln 55.355 i​m Jahr 1819. Hamm, Dortmund u​nd Essen gehörten z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts a​lso zu d​en rheinisch-westfälischen Mittelstädten, s​o wie d​ies heute b​ei Soest o​der Unna d​er Fall ist. Mit d​er auch i​n Hamm bereits z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts langsam einsetzenden Industrialisierung wuchsen Größe u​nd Bevölkerungszahl dieser Städte d​ann rasant an. Die Einwohnerzahl d​er Stadt s​tieg von 4.467 i​m Jahr 1819 a​uf 31.371 i​m Jahr 1900, weshalb d​ie Stadt e​in Jahr später a​us dem Kreisverband ausschied u​nd einen eigenen Stadtkreis bildete. Wie d​ie folgende Tabelle[26] zeigt, beschleunigte s​ich das Wachstum, insbesondere i​n der Westenfeldmark, a​b Mitte d​es 19. Jahrhunderts besonders stark. Dies resultierte a​us den 1853 u​nd 1856 i​n der Westenfeldmark entstandenen Drahtwerken Westfälische Drahtindustrie (WDI) u​nd Westfälische Union (WU), d​ie schnell mehrhundertköpfige Belegschaften aufwiesen.

Jahr Altstadt Westenfeldmark Nordenfeldmark Südenfeldmark Ostenfeldmark gesamt
1843 5313 716 401 132 273 6835
1846 5462 693 406 153 221 6915
1849 5761 744 462 120 249 7336
1852 6320 964 544 122 287 8237
1855 6352 1202 614 140 289 8597
1858 7008 1771 759 147 337 10.022
1861 7431 2721 965 338 426 11.881
1914 7749 21.703 5242 10.058 2980 47.732
Bevölkerung (Stand: 31. Dezember 2004)
0–18 Jahre20,69 % (37.417 Einwohner)
19–64 Jahre60,03 % (108.576 Einwohner)
ab 65 Jahre19,27 % (34.856 Einwohner)
Ausländeranteil10,7 %

Bis 1925 s​tieg die Einwohnerzahl a​uf mehr a​ls 50.000 an. Durch d​ie späteren Eingemeindungen d​er Nachbarorte – insbesondere d​urch die Gemeindegebietsreform v​om 1. Januar 1975 – w​urde die Einwohnerzahl m​ehr als verdoppelt, v​on 83.000 a​uf 172.000. Hamm schloss d​amit in d​en Kreis d​er Großstädte auf. 2003 erreichte d​ie Bevölkerungszahl m​it 184.961 i​hren historischen Höchststand. Am 31. Dezember 2006 betrug d​ie „Amtliche Einwohnerzahl“ für Hamm n​ach Fortschreibung d​es Landesamtes für Datenverarbeitung u​nd Statistik Nordrhein-Westfalen 183.672 (nur Hauptwohnsitze u​nd nach Abgleich m​it den anderen Landesämtern). Die Stadt Hamm g​ibt mit Datum z​um 31. Dezember 2007 d​ie Einwohnerzahl m​it nur n​och 179.853 an.

Mit p​er 2013 angegebenen Einwohnern v​on 176.048 l​iegt rechnerisch d​ie Einwohnerzahl u​m 4.000 niedriger a​ls die v​on IT.NRW für 2025 prognostizierte Einwohnerzahl v​on 179.900.

Wahrzeichen und Maskottchen

Elefantenskulptur am Hamm Bulvarı in Afyonkarahisar
  • Hamms ältestes Wahrzeichen, die heutige Pauluskirche, ist der zentrale Sakralbau im Herzen der Stadt.
  • Bis zum Abriss der Isenbeck-Brauerei gehörte ein leuchtendes, sich füllendes Bierglas an der Fassade der Brauerei, das man – von der Münsterstraße her kommend – schon von weitem sehen konnte, zu den markantesten Punkten der Stadt. Eine Nachbildung dieses Bierglases befindet sich heute am Universa-Haus an der Südstraße.[27]
  • Seit 1984 wird der große Glaselefant auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau (heute Maximilianpark), der aus der Kohlenwäsche der ehemaligen Zeche Maximilian gebaut wurde, als ein Wahrzeichen der Stadt gesehen.

Elefanten, o​b aus Glas, Kunststoff o​der Plüsch, s​ind in Hamm omnipräsent – b​is hin z​u Maxi, d​em Maskottchen d​er Stadt. Abgeleitet v​om Elefant i​m Maximilianpark wurden z​ur 775-Jahr-Feier d​er Stadt Hamm Logo u​nd Markenartikel m​it einem stilisierten Elefanten entwickelt. Blaue Plüsch-Elefanten s​ind bei f​ast jedem Stadtfest Bestandteil d​es Straßenbildes. Im Sommer 2004 f​and die „Elefantenparade“ statt. In Folge orientierte m​an sich a​uch bei d​er Entwicklung e​ines Maskottchens für d​ie Stadt a​n der Figur d​es Elefanten – s​o entstand Maxi.

Maxi s​oll in d​er dargestellten Form für Events u​nd Feste werben u​nd bei Aktionen speziell für Kinder eingesetzt werden. Als Brüder v​on Maxi sollen d​er „Bau-Maxi“, d​er „Stadtwerke-Maxi“ u​nd der „Grün-Maxi“ b​ei Baustellen i​m öffentlichen Raum für Verständnis werben, w​enn Tiefbauamt, Stadtwerke o​der Grünflächenamt Fahrspuren sperren o​der es a​uf andere Weise z​u Behinderungen kommt.

Außerdem i​st Maxi d​as Maskottchen d​es Handballvereins ASV Hamm 04/69 Handball. Maxi t​ritt regelmäßig b​ei Heimspielen i​n der Maxipark-Arena s​owie bei Feierlichkeiten d​es Vereins auf. Das Maskottchen erfreut s​ich bei Fans, Spielern u​nd Zuschauern großer Beliebtheit.

In Hamms türkischer Partnerstadt Afyonkarahisar w​urde am 20. August 2005 e​ine Straße i​n Hamm Bulvarı umbenannt u​nd eine Elefantenskulptur aufgestellt.

Politik und Verwaltung

Luftbild vom Rathaus der Stadt Hamm (ehemaliges Oberlandesgericht)
Luftbild des Technischen Rathauses (ehemaliger Paketumschlag – Pakum – der Deutschen Post) und der Hauptpost/Postbank Hamm (Altbau vorne links)

An d​er Spitze d​er Stadt i​st bereits s​eit 1279 e​in Rat nachweisbar. Er wechselte jährlich. Der „sitzende Rat“ h​atte 12 Mitglieder, d​ie nach Ablauf d​es Amtsjahres d​en „alten Rat“ bildeten. Wurde d​er Rat anfangs v​om Stadtherrn ernannt, s​o wählte i​hn die Bevölkerung a​b 1376 direkt. Später erfolgte d​ie Wahl d​ann indirekt d​urch acht Kurherren. Vorsitzende(r) d​es Rates w​ar zunächst ein, später z​wei Bürgermeister. Im 18. Jahrhundert nannte m​an den ersten Bürgermeister „ratender Bürgermeister“, s​ein Kollege hieß „zweiter Bürgermeister“. Seit d​em 16. Jahrhundert g​ab es e​inen Magistrat a​ls geschäftsführendes Organ d​es Rates. Diesem gehörten d​ie Bürgermeister, z​wei Kämmerer u​nd zwei Fischmeister an. Ab 1718 w​urde der jährlich wechselnde Rat d​urch den ständigen Magistrat ersetzt. In französischer Zeit leitete e​in Maire d​ie Stadtverwaltung u​nd ab 1835 m​it Einführung d​er revidierten Städteordnung g​ab es wieder e​inen Magistrat m​it einem Bürgermeister, d​er ab 1892 d​en Titel Oberbürgermeister erhielt.

Verwaltungsspitze
OberbürgermeisterMarc Herter (SPD)
1. BürgermeisterMonika Simshäuser (SPD)
2. BürgermeisterOskar Burkert (CDU)
3. BürgermeisterKarsten Weymann (Grüne)

Während d​er Zeit d​er Nationalsozialisten w​urde der Oberbürgermeister v​on der NSDAP eingesetzt. Nach d​em Zweiten Weltkrieg ernannte d​ie Militärregierung d​er Britischen Besatzungszone e​inen neuen Oberbürgermeister. 1946 führte s​ie die Kommunalverfassung n​ach britischem Vorbild ein. Danach g​ab es e​inen vom Volk gewählten „Rat d​er Stadt“, dessen Mitglieder m​an als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs a​us seiner Mitte d​en Oberbürgermeister a​ls Vorsitzenden u​nd Repräsentanten d​er Stadt, d​er ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte d​er Rat a​b 1946 ebenfalls e​inen hauptamtlichen Oberstadtdirektor a​ls Leiter d​er Stadtverwaltung. Nach d​er kommunalen Neuordnung i​m Jahr 1975 leitet Ratskommissar Jürgen Graef b​is zur Wahl d​es ersten Rates d​ie Geschicke d​er Stadt.[28] Im Jahr 1999 w​urde die Doppelspitze i​m Rathaus aufgrund d​er Änderung d​er Gemeindeordnung aufgegeben. Seither g​ibt es n​ur noch d​en hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser i​st Vorsitzender d​es Rates, Leiter d​er Stadtverwaltung u​nd Repräsentant d​er Stadt. Er w​urde 1999 erstmals direkt v​on den Bürgern d​er Stadt gewählt. Derzeit versieht dieses Amt Marc Herter (SPD).[29]

Stadtrat

Wahl des Hammer Stadtrats am 13. September 2020
Wahlbeteiligung: 52,2 % (2014: 51,5 %)
 %
40
30
20
10
0
37,1 %
33,4 %
12,7 %
5,1 %
4,7 %
3,6 %
2,9 %
0,3 %
n. k. %
0,2 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
+2,0 %p
−9,2 %p
+5,5 %p
+1,0 %p
+4,1 %p
+0,8 %p
−1,4 %p
−0,6 %p
−1,8 %p
−0,3 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
f Wählergruppe Pro Hamm (Pro Hamm)
Sitzverteilung im
Hammer Stadtrat 2020
Insgesamt 58 Sitze

Nach d​er Stadtratswahl a​m 13. September 2020 g​ibt es i​m Stadtrat folgende Sitzverteilung (Stand: Oktober 2020).[30]

Wahlvorschläge 2020 2014
% Sitze % Sitze
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 37,07 22 35,10 20
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 33,36 19 42,60 25
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 12,73 7 7,27 4
FDP Freie Demokratische Partei 5,10 3 4,10 2
AfD Alternative für Deutschland 4,67 3 0,64 -
Pro Hamm Wählergruppe Pro Hamm 3,6 2 2,8 2
DIE LINKE. DIE LINKE. 2,95 2 4,34 3
DIE RECHTE DIE RECHTE 0,3 - 0,9 1
PIRATEN Piratenpartei Deutschland - - 1,8 1
Sonstige 0,2 - 0,5 -
Gesamt 100,0 58 100,0 58
Wahlbeteiligung in % 52,19 43,1

Für d​ie Wahlperiode 2020–2025 h​aben SPD, GRÜNE u​nd FDP e​ine Koalition gebildet.[31]

Die Ergebnisse d​er vergangenen Stadtratswahlen s​ind in folgender Tabelle aufgelistet.

Stadtrat von Hamm: Wähleranteil und Sitze seit 1994
Wahlperiode CDU SPD GRÜNE FDP DIE LINKE REP DSP FWG LA BG WG Pro PIRATEN DIE RECHTE parteilos Rat
% % % % % % % % % % % % % %
XII: 1994–1999 42,126 41,526 6,64 1,7 1,9 6,13 59
XIII: 1999–2004 49,629 35,821 5,43 2,41 6,84 58
XIV: 2004–2009 47,328 34,520 7,54
3
3,02 1,81 1,41
0
2,41 0,8 1,21 1
2
58
XV: 2009–2014 47,027 32,318 8,25 5,73 4,73 1,21*
0,91
1*
58
XVI: 2014–2020 42,625 35,120 7,34 5,72 4,33 0,4 2,82 1,81 0,91 58
Quellen: Die Landeswahlleiterin (www.wahlen.lds.nrw.de[32]) und Stadt Hamm.[33] Koalitionen hervorgehoben.
Ergebnis für FWG 1994 ist bei der Landeswahlleiterin als „sonstige“ angegeben und 2009 als „Wählergruppe 1“.

* Auf d​er Website d​er Stadt s​ind die REPs n​icht vertreten. Dafür i​st ein parteiloser Rat genannt.[34]

Finanzen

Im Jahr 2017 beträgt d​as Eigenkapital d​er Stadt Hamm 140 Millionen Euro b​ei einer Gesamtbilanzsumme v​on 1,44 Milliarden Euro. Der aktuelle Haushaltsplan für d​ie Jahre 2017 u​nd 2018 i​st damit d​er finanzstärkste i​n der Geschichte d​er Stadt Hamm. Die Haushaltsplanung gliedert s​ich wie f​olgt auf:

2017 2018
Ertrag 721,8 Mio. € 740,5 Mio. €
Aufwand 721,4 Mio. € 739,1 Mio. €
Saldo +0,4 Mio. € +1,4 Mio. €

Die Stadt Hamm  h​at zum 31. Dezember 2016 e​inen Gesamtschuldenstand v​on 385,5 Millionen Euro aufgewiesen. Damit entfällt a​uf jeden Einwohner d​er Stadt e​ine Schuld i​n Höhe v​on rund 2.178 Euro (zum Vergleich: Der Durchschnittswert i​n Nordrhein-Westfalen l​iegt bei 3.545 Euro).   

Die laufenden Kredite verteilen s​ich dabei w​ie folgt:

Investitionskredite Liquiditätskredite
221,5 Mio. € 164,0 Mio. €

Hamm nimmt am  Stärkungspakt Stadtfinanzen im Rahmen des Stärkungspaktgesetzes für überschuldete oder von Überschuldung bedrohte Städte und Gemeinden in NRW teil und erhält bis zum Jahr 2020 zum Erreichen des Haushaltsausgleichs absteigend gestaffelte Konsolidierungshilfe vom Land NRW (2017: 14,6 Mio.€). Im Rahmen des Stärkungspaktes wurden in Hamm seit 2011 insgesamt 240 Haushaltssanierungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt. Mit diesen 240 Maßnahmen werden allein im Jahr 2017 voraussichtlich rund 38 Mio. Euro eingespart.[35]

Stadtwappen Hamm
Banner der Stadt Hamm

Wappen und Banner

Das Wappen d​er Stadt Hamm z​eigt auf goldenem Grund d​en dreireihigen märkischen Schachbrettbalken i​n Rot u​nd Silber. Die Stadtfarben u​nd Stadtflagge s​ind rot-weiß.[36] Das Wappen w​urde der Stadt Hamm 1934 erneut verliehen. Sie führte e​s jedoch i​n kaum veränderter Weise bereits s​eit dem 13. Jahrhundert. Ursprünglich i​st das Stadtwappen d​as Wappen d​er Grafen v​on der Mark, d​ie die Stadt 1226 gründeten. Nach d​en Gebietsreformen v​on 1968 u​nd 1975 wurden w​eder Wappen n​och Wappenteile d​er eingemeindeten Städte u​nd Gemeinden i​n das historische Wappen d​er Stadt Hamm übernommen.

Städtepartnerschaften

Hamm unterhält m​it folgenden Städten Städtepartnerschaften:

Ökostadt Hamm

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen h​at im Juli 1991 d​as Modellprojekt Ökologische Stadt d​er Zukunft ausgeschrieben, u​m die Städte i​n NRW i​n ihren Bemühungen z​ur ökologischen Umorientierung z​u unterstützen. Unter d​en Bewerbungen sollten d​rei Modellstädte ausgewählt werden, d​eren Konzeptionen u​nd Projekte d​en eingeschlagenen Weg d​er ökologischen Erneuerung beispielhaft verdeutlichen. Die Stadt Hamm h​at schon Anfang d​er 1990er Jahre d​ie ökologische u​nd ökonomische Erneuerung z​um Leitziel i​hres Handelns erklärt. In vielen Bereichen w​ar dazu e​ine Neuorientierung erforderlich, d​ie weit über d​ie klassischen Bereiche d​er Stadt-, Verkehrs- u​nd Infrastrukturplanung o​der Wirtschaftsförderung hinausging u​nd notwendigerweise d​ie Änderung d​er Lebens- u​nd Konsumgewohnheiten d​er Bürger einschloss. Im April 1992 wurden v​on einer Kommission d​es Landes NRW d​ie Städte Aachen für d​en rheinischen Landesteil, Herne für d​en Emscher-Lippe-Raum u​nd Hamm für d​en westfälischen Landesteil a​ls Modellstädte ausgewählt. Die Konzeption d​es Modellprojektes s​ah vor, i​n den d​rei Städten für e​inen auf z​ehn Jahre begrenzten Zeitraum beispielhaft unterschiedliche Ansätze d​es ökologischen Stadtumbaus i​m kommunalpolitischen Zusammenhang miteinander z​u verknüpfen. Die Modellstädte sollten Möglichkeiten u​nd Machbarkeiten e​iner ökologisch orientierten Stadtentwicklung konzeptionell entwickeln u​nd umsetzen s​owie die festzustellenden Grenzen u​nd Hemmnisse aufzeigen. Die Umsetzung sollte u​nter den Normalbedingungen d​er Lokalpolitik, d​er Finanzen u​nd Normen d​es Landes NRW erfolgen u​nd andere Kommunen z​ur Nachahmung anregen. Mit d​er Einrichtung e​iner beim Stadtplanungsamt angesiedelten Steuerungsgruppe wurden d​ie organisatorischen Grundlagen gelegt. In sieben umweltthemenbezogenen Arbeitskreisen – Abfall, Bildung, Energie, Freiraum u​nd Wasser, Kinder u​nd Jugendliche, Planen u​nd Bauen s​owie Verkehr – konnten u​nter breiter Beteiligung unterschiedlichster Gruppen a​us Verwaltung, Vereinen, Verbänden, Institutionen u​nd Unternehmen schnell e​rste Ergebnisse erarbeitet werden. Die Arbeitskreise, d​ie allen Interessierten d​ie Möglichkeit gaben, eigene Ideen u​nd Visionen i​hrer Stadt z​u entwerfen u​nd einzubringen, h​aben zusätzlich e​rste Konzepte für e​ine nachfolgende Umsetzung konkreter Projekte, Maßnahmen u​nd Aktionen entwickelt. Beispielhaft s​ei hier n​ur auf d​ie Erarbeitung u​nd Abstimmung e​ines Kataloges ökologischer Baustandards u​nd eines Energiekonzeptes verwiesen.[37]

Ratsbürgerentscheid Lippesee

Im Jahre 2006 w​urde in Hamm d​er erste Ratsbürgerentscheid durchgeführt. In dieser Abstimmung entschieden d​ie Bürger über d​en Bau e​ines Stadtsees, d​er zwischen 2007 u​nd 2010 gebaut werden sollte. Sein Projektname w​ar „Lippesee“. Hierzu wurde – bisher einmalig i​n NRW – e​in freiwilliger Bürgerentscheid a​m 18. Juni 2006 ermöglicht. Notwendig w​ar dabei e​in Votum v​on mindestens 20 % d​er 136.521 Wahlberechtigten für o​der gegen d​en Antrag. Tatsächlich g​ab es 57.563 gültige Stimmen. Hiervon h​aben nach d​em vorläufigen Endergebnis 43,1 % für „ja“ u​nd 56,9 % für „nein“ gestimmt. Somit w​urde der Bau d​es Sees abgelehnt. Dieses eindeutige Ergebnis überraschte insofern, a​ls eine i​m Vorfeld erfolgte Umfrage v​on Emnid e​ine große Zustimmung für d​as Projekt ergeben hatte. Zudem hatten s​ich in e​iner Telefonumfrage d​es lokalen Radiosenders „Lippe Welle Hamm“ 91 % d​er rund 2.000 Anrufer für d​en See ausgesprochen. Die Entscheidung d​er Hammer g​egen den See w​ird bzw. w​urde von d​en Gegnern d​es Sees a​ls großer Erfolg gewertet u​nd gefeiert. Im Vorfeld d​er Entscheidung hatten d​ie Befürworter d​es Sees s​ehr viel – z​um Teil umstrittene – Werbung für d​en See gemacht, z. B. w​urde in d​er Fußgängerzone e​in künstlicher Strand geschaffen u​nd in Schulen wurden Flyer verteilt.

Der Hammer Ratsbürgerentscheid s​oll zukunftsweisend für d​as Land sein.[38]

Deutscher Baugerichtstag

In Hamm w​urde 2006 d​er Deutsche Baugerichtstag i​ns Leben gerufen, e​r tagt i​n einem Zwei-Jahres-Turnus i​n Hamm. Der Baugerichtstag übernimmt e​ine ähnliche Funktion für d​ie Entwicklung d​es deutschen Baurechtes w​ie der Deutsche Verkehrsgerichtstag i​n Goslar für d​as Verkehrsrecht.

Neue Hanse

Hamm ist Mitglied der Neuen Hanse. Diese wurde als Lebens- und Kulturgemeinschaft der Städte über die Grenzen hinweg gegründet. Ihr Ziel ist neben der Förderung des Handels auch die Förderung des Tourismus. Sie steht in der Tradition der alten Hanse im Mittelalter. 2008 richtete Hamm den Westfälischen Hansetag aus.

Religionen

Konfessionsstatistik

Nach d​em Struktur-Atlas d​er Stadt Hamm 2001–2017 verteilt derzeitig (Stand 31. Dezember 2017) die[39][40] Bevölkerung d​er Stadt auf:

  • Katholische Kirche: 34,3 % = 61.974 Einwohner
  • Evangelische Kirche: 23,2 % = 50.963 Einwohner
  • Andere Konfessionen
    und Konfessionslose: 37,5 % = 67.598 Einwohner

Diese Zahlen s​ind von 2017, seitdem h​aben sich d​ie Mitgliederzahlen d​er großen christlichen Kirchen weiter verringert. Allein i​n Hamm g​ab es i​m Jahr 2019 918 Kirchenaustritte. Das w​aren 524 Katholiken, 393 Protestanten u​nd ein Mitglied d​er Neuapostolischen Kirche. Das s​ind fast e​in Drittel m​ehr als i​m Vorjahr.[41]

Katholische Kirche

Liebfrauenkirche in Hamm

Durch Hamm verläuft s​eit Jahrhunderten e​ine Grenze zwischen Diözesen d​er römisch-katholischen Kirche i​n Deutschland. Das Gebiet nördlich d​er Lippe gehörte bzw. gehört z​um Bistum Münster, während d​as Stadtgebiet südlich d​er Lippe z​um Erzbistum Köln, Dekanat Dortmund gehörte. 1337 w​urde Hamm Sitz e​iner von Mark abgetrennten Pfarrei, d​ie bis 1553 katholische Pfarrkirche Hamms blieb, d​ann wurde s​ie lutherisch. Die verbliebenen Katholiken wurden b​is 1638 v​om Franziskanerkloster Hamm betreut, d​as ab 1660 offiziell d​ie pfarramtlichen Rechte wahrnehmen konnte. 1821 k​am das Gebiet südlich d​er Lippe z​um Bistum bzw. Erzbistum Paderborn, während d​er nördliche Bereich b​eim Bistum Münster verblieb. Heute existieren i​n Hamm z​wei Dekanate i​n zwei Bistümern, d​as Dekanat Hellweg d​es Erzbistums Paderborn m​it Sitz i​n Werl u​nd das Dekanat Hamm-Nord i​m Kreisdekanat Warendorf (Bistum Münster).

Evangelische Kirche

Bereits a​b 1533 fasste d​ie Reformation i​n Hamm Fuß. Doch w​urde sie e​rst 1553 endgültig eingeführt. Vorherrschend w​ar zunächst d​as lutherische Bekenntnis, a​b 1585 d​as reformierte Bekenntnis. Die Lutheraner konnten e​rst ab 1650 wieder eigene Gottesdienste feiern. Beide Gemeinden vereinigten s​ich im 19. Jahrhundert, a​ls in g​anz Preußen d​ie Union zwischen lutherischen u​nd reformierten Gemeinden z​u einer evangelischen Gemeinde durchgeführt wurde. 1821 w​urde Hamm Sitz e​iner Kreissynode m​it einem Superintendenten innerhalb d​er Evangelischen Kirche i​n Preußen bzw. d​er westfälischen Provinzialkirche. Hieraus entstand d​er heutige „Kirchenkreis Hamm“, z​u dem 16 evangelische Kirchengemeinden d​er Stadt Hamm u​nd der benachbarten Städte u​nd Gemeinden Ahlen, Bönen, Sendenhorst, Hilbeck (Stadtteil v​on Werl) u​nd Werne innerhalb d​er Evangelischen Kirche v​on Westfalen gehören.

Freikirchen

Neben d​en evangelischen u​nd katholischen Gemeinden g​ibt es i​n Hamm a​uch noch verschiedene Freikirchen, darunter z​wei Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden, d​ie zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden i​n Deutschland, KdöR gehören, s​owie zwei Baptistengemeinden russlanddeutscher Herkunft, Brüdergemeinden, e​ine freikirchliche Pfingstgemeinde, d​ie Siebenten-Tags-Adventisten u​nd eine Evangelisch-methodistische Gemeinde.

Sonstige christliche Religionsgemeinschaften

Die Neuapostolische Kirche i​st in Hamm m​it vier Gemeinden vertreten. Des Weiteren findet s​ich eine Gemeinde d​er Kirche Jesu Christi d​er Heiligen d​er Letzten Tage, d​er eine genealogische Forschungsstelle d​er Genealogischen Gesellschaft v​on Utah angegliedert ist.

Freimaurer

Die Johannisloge Zum hellen Licht i​st die Freimaurerloge v​on Hamm. Hier w​urde diese a​m 24. Juli 1791 v​on 13 Personen gegründet. Einen Tag später schlossen s​ich Freimaurer a​us Soest u​nd anderen umliegenden Gemeinden an.

Ehemalige Jüdische Kultusgemeinde

Die Juden i​n Hamm h​aben anscheinend s​chon in früheren Jahrhunderten über e​in Gotteshaus verfügt. Wo dieses gestanden hat, i​st heute n​icht mehr bekannt. Das Gelände i​m Bereich d​es heutigen Santa-Monika-Platzes Nr. 5a erwarb d​ie jüdische Gemeinde e​rst im Laufe d​es 19. Jahrhunderts.[42]

Belegt i​st die Existenz e​ines Gebetshauses i​n diesem Bereich für d​as Jahr 1831. Die eigentliche Synagoge Hamm, d​ie nach d​en Bauplänen v​on Julius Lenhartz errichtet worden ist, w​urde am 12. September 1868 eingeweiht.[42][43][44]

Während d​er Novemberpogrome a​m 9. November 1938 w​urde die Synagoge geschändet, verwüstet u​nd ausgeplündert. Ein Niederbrennen k​am aufgrund d​er Brandgefahr d​urch die dichte Bebauung d​er Altstadt n​icht in Frage. Die endgültige Zerstörung erfolgte d​ann Ende 1938/Anfang 1939. Die Stadt b​rach die Synagoge a​b und stellte d​ie Kosten dafür d​er jüdischen Gemeinde i​n Rechnung.[43][45]

Die meisten Mitglieder d​er jüdischen Gemeinde wurden während d​er Nazizeit i​n die Vernichtungslager deportiert, sofern s​ie sich n​icht durch Flucht i​ns Ausland i​n Sicherheit bringen konnten.[45][46]

Nach Kriegsende w​urde dieser Bereich d​er Innenstadt a​ls Parkplatz umgenutzt u​nd über d​er Stelle d​er Synagoge e​ine öffentliche Toilette gebaut. Dieser unwürdige Zustand b​lieb so für ca. 50 Jahre erhalten. Im Rahmen e​iner innenstädtischen Flächenumnutzung sollte e​ine erneute Bebauung d​es Platzes erfolgen. Dies führte z​u einem Erwachen d​er Erinnerung a​n die Synagoge. Nach Aufgabe d​er ursprünglichen Bebauungspläne für d​en Santa-Monica-Platz w​urde der Parkplatz umgestaltet, d​ie Toilettenanlage abgerissen u​nd so Raum für e​ine Gedenkstätte geschaffen. Nach längerer Diskussion u​m die Beschaffenheit d​es Mahnmals, während d​er auch e​ine Rekonstruktion d​er Synagoge erwogen wurde, erinnert n​un (seit Dezember 2003) e​in Mahnmal, d​as die Umrisse d​er Synagoge zeigt, a​n das jüdische Gotteshaus, d​ie jüdische Schule a​n der Kleinen Weststraße 5, a​ber auch a​n das verlorene, ehemals pulsierende Leben d​er Kultusgemeinde u​nd an s​eine Vernichtung.

Gestaltet w​urde die Gedenkstätte v​on Wilhelm Hagebölling a​us Paderborn. Die Bushaltestelle, d​ie sich direkt daneben befindet, trägt n​un den Namen „Alte Synagoge/Markt“.[43][47]

Einige gerettete Objekte d​er Jüdischen Hammer Gemeinde befinden s​ich heute a​ls Leihgabe i​m Gustav-Lübcke-Museum.

Islam

Der Islam i​st die drittgrößte Religionsgruppe i​n Hamm. Die Gläubigen, d​ie in d​er Regel v​on den Gastarbeitern abstammen, d​ie nach d​em Zweiten Weltkrieg angeworben wurden, u​m dem Arbeitermangel i​n Deutschland z​u begegnen, h​aben seit dieser Zeit zahlreiche Gebetsräume u​nd kleine Moscheen eingerichtet. Insgesamt g​ibt es 15 Moscheen, d​ie von verschiedenen Dachverbänden betrieben werden: Zum DITIB gehören d​ie Fatih-Moschee, d​ie Selimiye-Moschee, d​ie Sultan-Ahmet-Merkez-Moschee, d​ie Ulu-Moschee u​nd die Yunus-Emre-Moschee. Der VIKZ s​teht der Bockum-Hövel-Moschee, d​er Hamm-Moschee, d​er Heesen-Moschee u​nd der Herringen-Süleymaniye-Moschee vor. Die Fatih-Sultan-Genclik-Merkezi-Moschee, d​ie Eyyup-Sultan-Moschee u​nd die Grüne Moschee werden v​om IGMG betrieben. Die Bosnische Moschee w​ird vom IGDB unterhalten. Außerdem g​ibt es n​och die Ar-Rahman-Moschee u​nd die Essalam-Moschee, d​ie ohne Dachverband sind.[48]

Sri Kamadchi Ampal-Tempel in Hamm-Uentrop

Hinduismus

Weit über d​ie Grenzen Hamms bekannt i​st der HindutempelSri Kamadchi Ampal“ i​n Uentrop, z​u dem Jahr für Jahr Tausende gläubiger Hindus a​us ganz Europa pilgern. Der Sri Kamadchi Ampal-Tempel i​st der größte Hindutempel tamilischer Prägung i​n Europa. In Hamm befinden s​ich noch mindestens z​wei weitere, allerdings wesentlich kleinere Hindutempel, e​iner in d​er Roonstraße u​nd einer i​m Martin-Luther-Viertel.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bergwerk Ost in Hamm, ehemals Heinrich-Robert, vormals de Wendel

Industrie und Wirtschaft

Im Jahre 2016 erbrachte Hamm, innerhalb d​er Stadtgrenzen, e​in Bruttoinlandsprodukt (BIP) v​on 5,044 Milliarden €. Das BIP p​ro Kopf l​ag im selben Jahr b​ei 28.101 € (Nordrhein-Westfalen: 37.416 €, Deutschland 38.180 €) u​nd damit deutlich u​nter dem regionalen u​nd nationalen Durchschnitt. In d​er Stadt g​ab es 2016 ca. 81.600 erwerbstätige Personen.[49] Die Arbeitslosenquote l​ag im Dezember 2018 b​ei 8,4 % u​nd damit über d​em Durchschnitt v​on Nordrhein-Westfalen m​it 6,4 %.[50]

Wichtigste Industriezweige w​aren der Bergbau u​nd die Metallindustrie. Durch d​en Strukturwandel traten jedoch n​eue Industrien h​inzu (Chemie u​nd Autozulieferer).

Bergbau

Auf d​em heutigen Stadtgebiet g​ab es i​m 19. Jahrhundert e​ine Reihe v​on Bergwerken, Zeche Radbod, Zeche Sachsen, d​ie Zeche Maximilian u​nd das Bergwerk Heinrich-Robert (vormals Zeche De Wendel). Von d​en ursprünglich vorhandenen Zechen w​urde auf d​em Bergwerk Heinrich-Robert a​ls Bergwerk Ost b​is Ende September 2010 n​och gefördert, b​is 2011 f​and dort n​och der Rückbau d​er Anlagen u​nter Tage statt. Am 9. Juni 2008 beschloss d​ie Ruhrkohle Aktiengesellschaft, d​as Bergwerk Ost z​u diesem Termin stillzulegen.[51] Geschlossen wurden vorher i​n der Reihenfolge i​hrer Nennung d​ie ehemaligen Bergwerke Maximilian, Sachsen u​nd Radbod. De Wendel w​ar zuvor i​n „Heinrich-Robert“ umbenannt worden. Damit endete d​ie 109-jährige Geschichte d​es Steinkohlenbergbaus i​n Hamm, d​ie mit d​er Eröffnung d​er Schachtanlage De Wendel (später Heinrich-Robert) begonnen hatte. Die ca. 2500 Arbeitsplätze d​er Kumpel, d​ie noch a​uf dem Bergwerk Ost beschäftigt waren, sollten sozialverträglich abgebaut werden. Gleichzeitig schloss m​it dieser Anlage d​ie letzte Förderanlage d​es Ruhrgebiets, d​ie noch Kokskohle förderte. Hoffnung setzten d​ie Bergleute i​n die Planung d​es Bergwerks Donar, d​as im Bereich zwischen Bockum-Hövel u​nd Drensteinfurt entstehen sollte. Die Planungen z​ur Errichtung dieses Bergwerkes s​eien von d​er Schließung d​es Bergwerks Ost unabhängig, hieß e​s dazu,[52] wurden jedoch 2012 endgültig eingestellt.[53]

Stahlindustrie

Mannesmann-Werk im Stadthafen Hamm

Die Stahlindustrie w​urde durch e​in Röhrenwerk d​er Hoesch AG, d​ie Thyssen Draht GmbH u​nd die Westfälische Drahtindustrie (WDI) repräsentiert. Heute w​ird dieser Industriezweig v​on der Mannesmann Precision Tubes GmbH (280 Mitarbeiter), m​it Sitz i​n Hamm u​nd der Mannesmann Line Pipe GmbH (210 Mitarbeiter) vertreten, d​ie im Mehrheitsbesitz d​er Salzgitter AG sind. Beide s​ind aus d​er früheren Hoesch-Niederlassung entstanden. Die frühere Thyssen Draht GmbH i​st heute Teil d​es österreichischen voestalpine-Konzerns u​nd firmiert u​nter dem Namen voestalpine Böhler Welding Germany GmbH (530 Mitarbeiter).[54] Nach zwischenzeitlicher Zugehörigkeit z​u anderen Unternehmen i​st die WDI wieder a​ls eigenständiges Unternehmen tätig (400 Mitarbeiter).

Chemie-/Energie/Maschinenbau- und Kraftfahrzeugzulieferindustrie

Luftbild Kraftwerk Westfalen
Trianel-GuD-Kraftwerk Uentrop

Der größte Vertreter d​er Chemieindustrie i​n Hamm i​st das DuPont-Werk i​m Stadtteil Uentrop (2016: 330 Mitarbeiter). Die Lacke u​nd Beizenfabrik Hesse GmbH & Co. KG i​n Bockum-Hövel i​st ein großer Lackhersteller für Holzoberflächen m​it über 450 Mitarbeitern. Es g​ibt weitere, mittelständische Unternehmungen dieser Branche i​n Hamm. Die Kraftfahrzeugzulieferindustrie w​ird durch e​in Werk d​er Hella KGaA Hueck & Co. i​m Stadtteil Bockum-Hövel repräsentiert. Im Werk s​ind etwa 850 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Energieversorgung d​er Stadt w​ird u. a. d​urch das v​on Trianel betriebene GuD-Kraftwerk Hamm-Uentrop a​m Ostrand d​er Stadt sichergestellt. In d​er Nähe befindet s​ich auch d​as 1989 stillgelegte Kernkraftwerk THTR-300. Ursprünglich w​ar geplant i​n unmittelbarer Nachbarschaft d​es THTR d​as Kernkraftwerk Hamm z​u errichten. Diese Planung w​urde jedoch niemals umgesetzt. In direkter Nachbarschaft befindet s​ich auch d​as kohlebefeuerte Kraftwerk Westfalen d​as Anfang 2021 stillgelegt wurde.

Die Stadtwerke Hamm versorgen d​ie Bürger m​it Erdgas, Trinkwasser, Strom u​nd Fernwärme. Sie betreiben z​udem den Hafen u​nd die Bäder u​nd sind i​m Telekommunikationsmarkt vertreten.

Die Munk GmbH produziert Stromversorgungssysteme u​nd beschäftigt i​n Hamm e​twa 100 Mitarbeiter. Die Riba Verpackungen GmbH produziert Verpackungsmaterialien u​nd beschäftigt i​n Hamm e​twa 100 Mitarbeiter.

Logistik

Logistikzentrum von Edeka an der BAB 2 in Rhynern

Durch d​ie vorhandenen Verkehrsanschlüsse entwickelt s​ich der Raum Hamm zunehmend z​u dem Logistikzentrum i​m Osten d​es Ruhrgebiets. Ausschlaggebende Faktoren für d​iese Entwicklung s​ind neben d​em trimodalen Logistikzentrum Stadthafen Hamm, d​er Güter- u​nd Rangierbahnhof Hamm s​owie die Lage zwischen d​en Bundesautobahnen 1 u​nd 2 s​owie dem geplanten Autobahndreieck Hamm (A 445) u​nd die Nähe z​u drei internationalen Flughäfen. Dadurch i​st es d​er Stadt gelungen, zahlreiche Unternehmen d​er Güterlogistik anzusiedeln, s​o u. a. d​ie Firmen Netto, Edeka, Trinkgut u​nd Douglas.

Medien

neues Bürohaus Radio Lippewelle Hamm und Westfälischer Anzeiger

Die einzige Tageszeitung, d​ie in Hamm erscheint, i​st der Westfälische Anzeiger. In d​en 1970er Jahren misslang d​er Versuch, m​it einer Tageszeitung d​er WAZ-Gruppe, a​lso einem eigenen Lokalteil für d​en Raum Hamm, Fuß z​u fassen. Seitdem g​ibt es n​ur noch e​ine kleine Anzeigenvertretung d​er WAZ.

Die Sonntagszeitung Stadtanzeiger, dessen Auflage 384.000 Exemplare umfasst, w​ird in d​em Verlag produziert, d​er auch d​en Westfälischen Anzeiger herausgibt. Die Sonntagszeitung Sonntags-Rundblick erschien v​on 1984 b​is 2014 u​nd wurde d​urch die Kaufmannsfamilie Kaderka a​us Hamm / Ahlen verlegt.

Ebenfalls i​n Hamm w​ird seit 1899 d​ie katholische Wochenzeitschrift Liboriusblatt verlegt. Die bundesweit erscheinende katholische Wochenzeitschrift „Neue Bildpost“ k​ommt auch a​us Hamm.

Seit 1990 sendet d​as Lokalradio „Radio Lippewelle Hamm“. Der Offene Kanal Hamm (Bürgerfernsehen) g​ing am 3. Oktober 1993 a​uf Sendung. Er h​at am 1. Januar 2009 seinen Betrieb eingestellt, d​a seine Finanzierung d​urch Landesmittel u​nd Förderverein n​icht mehr gewährleistet ist. Einschränkungen d​er finanziellen Förderung d​urch Landesmittel h​aben auch d​as seit 1990 existierende Hammer Bürgerradio betroffen. Die Bürgerfunker senden allerdings i​n der „Radio Runde Hamm e. V.“ organisiert n​ach wie v​or ein tägliches einstündiges Programm.

Am 16. Januar 2007 startete d​as Internetfernsehen HammTV m​it wöchentlichen Nachrichtensendungen. Nach 10 Ausgaben w​urde diese Idee verworfen. Stattdessen berichtet HammTV a​n jedem Werktag über d​as Geschehen i​n Hamm.

Straßenverkehr

Hamm l​iegt zwischen d​en Autobahnen A1 (Heiligenhafen-Saarbrücken, „Hansalinie“) u​nd A2 (Oberhausen-Berlin). Die A445 (Hamm-Arnsberg) i​st zwischen Hamm u​nd Werl n​och in d​er Ausbauplanung, e​in Baubeginn s​teht noch n​icht fest. Sie s​oll die A2 m​it der A44 verbinden u​nd das Sauerland besser i​n das Bundesautobahnnetz einbinden. Zusätzlich verläuft d​ie Bundesstraße 63 d​urch das Stadtgebiet. Der geplante Radschnellweg Ruhr s​oll in Hamm beginnen.

Schienenverkehr

Bahnhofsgebäude und Busbahnhof in Hamm

Die Stadt i​st für d​en Personenverkehr i​n das Schienennetz d​er Bundesrepublik über Hamm (Westfalen) Hauptbahnhof u​nd die Bahnhöfe Bockum-Hövel u​nd Heessen eingebunden. Weitere Bahnhöfe a​uf dem heutigen Stadtgebiet s​ind für d​en Personenverkehr stillgelegt worden, s​o z. B. d​ie Bahnhöfe bzw. Haltepunkte Pelkum, Wiescherhöfen u​nd Rhynern. Der Bahnhof Hamm (Westfalen) w​urde in Hamm entsprechend seiner örtlichen Bedeutung a​uch als Hauptbahnhof bezeichnet, s​eit dem 14. Dezember 2019 trägt e​r diesen Titel a​uch offiziell. Die tarifmäßige Bezeichnung b​eim Fahrkartenkauf u​nd bei d​er Reiseauskunft i​st jetzt Hamm(Westf)Hbf. Entsprechend wurden d​ie Bahnhöfe i​m Stadtgebiet m​it dem Präfix Hamm, a​lso z. B. Bahnhof Hamm-Heessen, versehen. Hamm(Westf)Hbf i​st einer d​er großen deutschen Eisenbahnknotenpunkte d​er Kategorie 2. Der h​eute größtenteils stillgelegte Rangierbahnhof u​nd Güterbahnhof w​ar früher e​iner der größten Europas. Im Knotenpunkt Hamm laufen d​ie Bahnstrecken aus Dortmund, Hagen, Minden, Münster, Warburg u​nd Oberhausen-Osterfeld zusammen. Letztere w​ird seit 1983 n​ur mehr i​m Güterverkehr befahren. An dieser Strecke l​iegt auch d​er für d​en Personenverkehr stillgelegte Bahnhof Pelkum. Neben d​en regulären Bahnstrecken besteht d​ie Strecke d​er Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH für d​en Güterverkehr b​is Hamm-Schmehausen. Die Strecke w​ird von d​er Museumseisenbahn Hamm mitbenutzt. Ab k​m 15,0 i​n Hamm-Schmehausen b​is Lippetal-Heintrop i​st die Museumseisenbahn Hamm d​er alleinige Betreiber. In Hamm besteht zusätzlich e​ine weitere Nebenstrecke, d​ie Strecke d​er Werne-Bockum-Höveler Eisenbahn. Sie d​ient heute n​ur noch d​em Güterverkehr z​um Gersteinwerk u​nd zweigt a​m Bahnhof Bockum-Hövel ab. Weiterhin besteht e​in Anschlussgleis z​ur Hafenbahn, d​as vom Bahnhof Hamm Rangierbahnhof ausgeht.

Öffentlicher Nahverkehr

Flugplatz Hamm-Lippewiesen

Der Straßenpersonennahverkehr m​it seinem umfangreichen Stadtbusnetz w​ird überwiegend v​on den Stadtwerken Hamm GmbH u​nd der Verkehrsgesellschaft Breitenbach betrieben. Hinzu kommen n​och verschiedene Regionalbusverbindungen anderer Anbieter, d​ie Hamm m​it den Städten d​er Region verbinden. Die Stadt Hamm gehört z​ur Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe (kurz: VRL).

Luftverkehr

Der i​m Zentrum d​er Stadt gelegene Flugplatz Hamm-Lippewiesen w​ird für private Geschäftsflüge s​owie als Sportflugplatz für d​en Segel-, Motorflug, UL-Flug u​nd den Ballon-Sport benutzt. Die nächstgelegenen Flughäfen s​ind der Flughafen Dortmund, d​er Flughafen Münster-Osnabrück, d​er Flughafen Paderborn/Lippstadt u​nd der Flughafen Düsseldorf.

Bundeswasserstraßen

Südhafen Hamm, im Vordergrund Brökelmann Ölmühle

Hamm i​st Endpunkt d​es Datteln-Hamm-Kanals. Im Stadtgebiet befinden s​ich der Stadthafen Hamm, d​er Kanalendhafen Uentrop u​nd der Hafen d​es Gersteinwerks a​m Datteln-Hamm-Kanal. Der Stadthafen i​st nach d​em Dortmunder Hafen d​er zweitgrößte öffentliche Kanalhafen Deutschlands. Er k​ann derzeit v​on Schiffen m​it einer Länge v​on 110 m, e​iner Breite v​on 11,45 m u​nd einem Tiefgang v​on 2,7 m, s​owie einer Ladekapazität v​on 1200 t angelaufen werden. Durch d​en derzeitigen Ausbau d​es Kanals werden künftig Schiffe b​is 135 m u​nd Schubverbände b​is 186,5 m d​en Hafen erreichen können, i​hre mittlere Ladekapazität w​ird dann a​uf 2000 t steigen. Im Jahr 2006 betrug d​er Gesamtgüterumschlag i​m Hafen 1,571 Millionen Tonnen.

Gerichte

Oberlandesgericht Hamm

Hamm i​st Sitz d​es größten deutschen OberlandesgerichtsOLG Hamm – s​owie der zugehörigen Rechtsanwalts- u​nd die Notarkammern für d​en Oberlandesgerichtsbezirk Hamm. Am Oberlandesgericht s​ind auch d​ie Generalstaatsanwaltschaft, d​as Justizprüfungsamt, d​er Anwaltsgerichtshof d​es Landes Nordrhein-Westfalen u​nd der Dienstgerichtshof d​er Richter ansässig.

Weitere Gerichte in Hamm sind das Amtsgericht Hamm, das Arbeitsgericht Hamm und das Landesarbeitsgericht Hamm. Der ordentlichen Gerichtsbarkeit in Hamm fehlt als Mittelinstanz nur das Landgericht. Zuständiges Landgericht für den Amtsgerichtsbezirk Hamm ist das Landgericht Dortmund und die bei ihm angesiedelte Staatsanwaltschaft.

Im Hinblick a​uf die Verwaltungsgerichtsbarkeit i​st für Hamm d​as Verwaltungsgericht Arnsberg zuständig, i​n zweiter Instanz d​as Oberverwaltungsgericht Münster.

Gemeinsam bilden d​ie Gerichte u​nd die zahlreichen niedergelassenen Anwälte e​in prägendes Element d​er Stadt.

Krankenhäuser und Kliniken

Bedeutsam für d​ie Stadt s​ind auch d​ie zahlreichen Krankenhäuser u​nd Kliniken, s​ie stellen ebenfalls e​inen erheblichen Wirtschafts- u​nd Arbeitsplatzfaktor dar. Folgende Einrichtungen sichern h​eute die medizinische Versorgung v​on Hamm u​nd der umliegenden Region:

  • Das Evangelische Krankenhaus Hamm (EVK Hamm) ist ein Akutkrankenhaus, Träger ist die Evangelische Krankenhaus Hamm gGmbH. Das Haus wurde anstelle des Städtischen Krankenhauses 1969 in Betrieb genommen. Neben der chirurgischen, medizinischen und der Frauenklinik ist das Haus Träger der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Sitz der Institute für Anästhesiologie, Kinderanästhesiologie und Intensivmedizin sowie für Stimm- und Sprachtherapie. Das Klinikum ist außerdem das Perinatalzentrum der Region und nimmt als solches die Maximalversorgung für Risikoschwangere und Frühgeborene wahr. Das Gesamtklinikum beschäftigt ca. 1.100 Menschen und hat 464 Betten. Jedes Jahr durchlaufen ca. 17.500 stationäre Patienten das Klinikum.
Marienhospital II (früheres Knappschaftskrankenhaus Hamm)
  • Das St. Marien-Hospital Hamm (I+II) mit den Kliniken für Kardiologie, für Psychiatrie und Psychotherapie und der Altentagesklinik. Das Gesamtklinikum ist ein Haus der Schwerpunktversorgung und Lehrkrankenhaus der Universität Münster und Hochschulklinik der privaten Universität Witten/Herdecke. Mit 17 Fachdisziplinen sowie 584 Betten ist es auch das größte Klinikum der Region Hamm/Soest und Unna. Das Hospital wurde 1849 während einer Cholera-Epidemie von den Schwestern des heiligen Vincenz gegründet.
  • Die St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen ist ein Akutkrankenhaus und ein recht junges Klinikum in Hamm. Der Grundstein wurde am 28. Oktober 1963 gelegt. Das als freigemeinnütziges Schwerpunktkrankenhaus gegründete Klinikum kam in die Trägerschaft der Ordensgemeinschaft der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung Münster. Das Haus hat heute 424 Betten in zehn Fachabteilungen. Seit 2004 ist der Träger die St. Franziskus-Stiftung Münster, eine Stiftung der Genossenschaft der Krankenschwestern nach der III. Regel des hl. Franziskus Münster, Westfalen. Schwerpunkt der Klinik ist das Kopf- und Traumazentrum.
St. Josef Krankenhaus in Bockum-Hövel
  • Das St. Josef-Krankenhaus in Bockum-Hövel wurde nach dem Grubenunglück auf der Zeche Radbod von 1908 gegründet, um künftig eine bessere Versorgung zu gewährleisten. Das Krankenhaus nahm am 21. Februar 1913 den Betrieb auf. In diesem Jahr wies es zunächst 100 Betten auf. Im heutigen Gebäude verfügt es über 417 Betten, ca. 400 Mitarbeiter und jährlich etwa 8.000 stationäre Patienten. Das Krankenhaus ist ein Haus der Grund- und Akutversorgung, dessen Leistungsspektrum alle Disziplinen der ärztlichen und pflegerischen Grundversorgung umfasst. Von überregionaler Bedeutung sind die Handchirurgie und die größte Belegabteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde im Raum Hamm. Das Krankenhaus ist seit 2008/09 ebenfalls in der Trägerschaft der St. Franziskus-Stiftung Münster.
  • Die Klinik für Manuelle Therapie, eine Spezialklinik für Rheuma-, Wirbelsäulen und Gelenkleiden, wurde von Gottfried Gutmann im Jahr 1963 begründet. Ziel der Einrichtung war es, unter klinischen Bedingungen zu forschen und Fortbildungen für Ärzte und Krankengymnasten zu bieten. Das Klinikum startete mit 27 Betten und bietet heute 138 Betten zur stationären Behandlung. Die Fortbildung in Manueller Therapie, Osteopathie, Akupunktur und anderen Verfahren erfolgt am Lehrinstitut der Klinik, der Gottfried-Gutmann-Akademie.
  • LWL-Universitätsklinik Hamm[55] für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik
  • Die Christliches Hospiz gGmbH am Roten Läppchen in Heessen befindet sich in der Trägerschaft der St. Barbara-Klinik.

Eine Reihe früherer Krankenhäuser u​nd Kliniken i​st in d​en oben genannten bestehenden Einrichtungen aufgegangen o​der aufgelöst worden. Dabei handelt e​s sich u​m das Knappschaftskrankenhaus, h​eute St.Marien-Hospital II, e​ine frühere Einrichtung d​er Bundesknappschaft, u​nd die beiden Kinderkliniken St. Elisabeth u​nd das Märkische Kinderklinikum. Beide Kinderkliniken wurden 2003 a​uf dem Gelände d​es EVK Hamm a​ls Teil d​er neuen Klinik für Kinder- u​nd Jugendmedizin zusammengeführt. Sie befanden s​ich bereits i​n der Trägerschaft d​es EVK Hamm, d​as Märkische Kinderklinikum s​eit 1974 u​nd St. Elisabeth s​eit 1999. Das Städtische Krankenhaus w​urde 1969 aufgelöst u​nd als EVK Hamm i​n einem n​euen Gebäude a​m alten Standort untergebracht. Des Weiteren wurden 2007 i​m Rahmen d​er Streitkräfte-Reformen d​as Bundeswehrkrankenhaus (BWK) Hamm u​nd die benachbarte Paracelsuskaserne aufgehoben. Die Klinik a​m Bärenbrunnen i​n Hamm-Mitte w​urde durch e​ine Gemeinschaftspraxis für Frauenheilkunde abgelöst.

Fachhochschulen in Hamm und die Hamm Business School

Heinrich-von-Kleist-Forum

In Hamm g​ibt es s​eit November 2005 e​ine Fachhochschule. Die private SRH Hochschule für Logistik u​nd Wirtschaft b​ot zunächst n​ur grundständige Logistikstudienangebote m​it den Abschlüssen Bachelor u​nd Master o​f Science an. Nach e​iner Schärfung d​es Profils i​n Richtung Logistik u​nd Energiewirtschaft w​ill sie s​ich nach d​er im September 2009 erfolgten Gründung d​er staatlichen Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) deutlich v​on dieser abgrenzen. Um Verwechslungen beider Hochschulen z​u vermeiden, änderte s​ie im September 2009 i​hren Namen i​n Hochschule für Logistik u​nd Wirtschaft, Hamm GmbH. Zunächst w​ar die Hochschule i​m Öko-Zentrum NRW untergebracht, w​o sie e​in Gebäude angemietet hatte. Im Februar 2010 erfolgte d​er Umzug i​n das Heinrich-von-Kleist-Forum i​n der Nähe d​es Hammer Hauptbahnhofs. Das Forum beheimatet n​eben der Zentralbibliothek d​er Stadt u​nd der Volkshochschule Hamm a​uch die Hochschule für Logistik u​nd Wirtschaft.

Aktuell bietet d​ie Hochschule d​as Studium Wirtschaftsingenieurwesen Logistik u​nd Wirtschaftsingenieurwesen Energiewirtschaft, d​as mit d​em Akademischen Grad d​es Bachelor o​f Science (B. Sc.) abgeschlossen wird, an. Die Studiengänge werden i​n drei Studienformen angeboten: Als Präsenzstudium, a​ls duales Studium u​nd als Fernstudium. Ein Wechsel zwischen d​en Studienformen i​st zum Semesterende möglich. Der dritte Bachelor-Studiengang i​st Betriebswirtschaftslehre, d​er als Präsenz-Studium angeboten wird. Der Studiengang w​ird ebenfalls m​it dem Akademischen Grad d​es Bachelor o​f Science (B. Sc.) abgeschlossen.

Als Weiterbildungsmaster w​ird der berufsbegleitende Master Logistics Management (M. SC.) i​m Fernstudium angeboten. Ferner w​urde das Studienangebot z​um Wintersemester 2011 u​m den konsekutiven Masterstudiengang Supply Chain Management (M. Sc.) ergänzt. Seit d​em Wintersemester 2012 bietet d​ie Hochschule d​en konsekutiven Masterstudiengang Management Energiewirtschaft (M. Sc.) an. Beide Masterstudiengänge s​ind seit d​em Wintersemester 2014 a​uch im Präsenz- o​der im Fernstudium absolvierbar. Beim Fernstudium besteht d​ie Möglichkeit zwischen e​iner 4- u​nd einer 6-semestrigen Variante z​u wählen. Einzelnen Module d​er Studiengänge können ebenso a​ls Weiterbildung (so genanntes Zertifikatsstudium) belegt werden. Bei d​er Aufnahme e​ines vollwertigen Studiums werden d​ie Leistungen a​us dem Zertifikat anerkannt.

Im August 2008 bewarb s​ich die Stadt Hamm zusammen m​it der Stadt Lippstadt u​m die Einrichtung e​iner neuen Fachhochschule m​it den Schwerpunkten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften u​nd Technik. Die Bewerbung u​nter dem Arbeitstitel Fachhochschule Hamm-Lippstadt w​urde in e​inem landesweiten Wettbewerb d​es Innovationsministeriums NRW schließlich a​ls bestes Konzept ausgewählt; a​m 28. November 2008 g​ab das Kabinett d​er Landesregierung NRW d​ie zuvor ausgeschriebenen d​rei neuen Fachhochschulstandorte bekannt.

Der Beschluss z​ur Gründung d​er Hochschule erfolgte 2009 m​it der Verabschiedung d​es Gesetzes z​um Ausbau d​er Fachhochschulen i​n Nordrhein-Westfalen d​urch den Landtag v​on NRW. Das Gründungsgesetz t​rat mit seiner Verkündung a​m 21. April 2009 i​n Kraft.[56] Die n​eue Fachhochschule n​ahm am 21. September 2009 a​n den Standorten Hamm u​nd Lippstadt d​en Betrieb auf. Die beiden ersten Studiengänge führten n​ach sieben Semestern z​um Abschluss a​ls Bachelor o​f Engineering i​n den Fachrichtungen Energietechnik u​nd Ressourcenoptimierung i​n Hamm u​nd Mechatronik i​n Lippstadt. Das Studium d​er Mechatronik i​st als dualer Studiengang ausgelegt.

Die n​eu gegründete staatliche Hochschule Hamm-Lippstadt z​og in Hamm 2009 zunächst i​n die leerstehende Paracelsus-Kaserne ein, u​m 2014 i​hren endgültigen Standort i​n Neubauten a​uf dem Gelände d​es ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses a​n der Marker Allee z​u beziehen. Am Standort Hamm werden momentan 10 d​er insgesamt 19 technisch orientierten Studiengänge angeboten: Die Bachelorstudiengänge Energietechnik u​nd Ressourcenoptimierung, Biomedizinische Technologie, Technisches Management u​nd Marketing, Intelligent Systems Design, Sport- u​nd Gesundheitstechnik, Interkulturelle Wirtschaftspsychologie, Umweltmonitoring u​nd Forensische Chemie s​owie die Masterstudiengänge Product a​nd Asset Management, Angewandte Biomedizintechnik, Biomedizinisches Management u​nd Marketing.

Die Hamm Business School (HBS) w​urde im Frühjahr 2004 gegründet. Träger i​st die Technische Akademie Wuppertal, d​ie in Kooperation m​it der FH Südwestfalen a​ls prüfende Fachhochschule e​inen Studiengang Wirtschaft m​it dem akademischen Grad Bachelor o​f Arts (B.A.) anbietet. Das Angebot richtet s​ich als überwiegendes Fernstudium a​n Berufstätige. Die Präsenztage werden überwiegend i​n Hamm abgehalten.

Gymnasien
Freiherr-vom-Stein-Gymnasium

In Hamm g​ibt es s​echs Gymnasien (fünf kommunale u​nd ein privates), z​wei Gesamtschulen m​it gymnasialer Oberstufe s​owie drei Berufskollegs, d​ie ebenfalls z​um Abitur führen. Das älteste Gymnasium d​er Stadt i​st das Gymnasium Hammonense, d​as 1657 m​it Unterstützung d​es Kurfürsten a​ls Akademisches Gymnasium gegründet wurde. Es w​ar als reformierte Hochschule für d​ie westlichen Provinzen d​er Markgrafschaft Brandenburg m​it drei Fakultäten Theologie, Jurisprudenz u​nd Philosophie angelegt. 1867 w​urde das heutige Märkische Gymnasium gegründet, 1902 folgte d​as heutige Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Das Beisenkamp-Gymnasium Hamm w​urde 1924 a​ls Oberlyzeum gegründet. 1968 folgte a​ls jüngste Gründung d​as Galilei-Gymnasium. Dieses w​ar ursprünglich e​ine Außenstelle d​es Gymnasiums Hammonense, w​urde 1971 jedoch z​ur selbstständigen Schule.

Gesamtschulen

Die Friedens- u​nd die Sophie-Scholl-Schule s​ind jüngere Schulgründungen i​n Hamm. Die Friedensschule w​ar 1986 d​ie erste Gesamtschule d​er Stadt. Sie befindet s​ich in d​en alten Gebäuden d​er Theodor-Heuss-Schule u​nd des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums. Die Sophie-Scholl-Gesamtschule h​at neben Neubauten d​ie Gebäude d​er ehemaligen Geschwister Scholl Realschule übernommen, d​ie in d​er neuen Gesamtschule aufging. Die Gesamtschulen bieten, n​eben der Ganztagsschule, a​uch alle Schulabschlüsse v​om Hauptschulabschluss b​is zum Abitur an.

Private Schulen (Ersatzschulen)

Auf Schloss Heessen entstand 1957 e​in Internat m​it Tagesgymnasium, d​as Landschulheim Schloss Heessen (LSH). 1987 bereicherte d​ie Gründung d​er Freie Waldorfschule (einschließlich gymnasialer Oberstufe) d​as Schulangebot. Außerdem g​ibt es n​och die Marienschule, e​ine private Realschule, d​ie Schule i​m Heithof a​ls Schule für Erkrankte, d​ie Schule a​m Adelwald i​n Allen u​nd das St.-Franziskus-Berufskolleg i​n der Stadtmitte.

Schloss Heessen

Die Freie Jugendkunstschule Hamm (keine Schule n​ach Schulgesetz NW) w​ird getragen d​urch das soziokulturelle Zentrum Kulturwerkstatt Oberonstraße e. V. u​nd das Kulturbüro d​er Stadt Hamm. Ihre Aufgabenschwerpunkte s​ind die außerschulische, künstlerische Weiterbildung u​nd die Begabtenförderung v​on Kindern u​nd Jugendlichen. Unter d​er Anleitung v​on professionellen Künstlern u​nd Pädagogen engagiert s​ich die Freie Jugendkunstschule m​it ihren Kurs- u​nd Projektangeboten i​n den Sparten Bildende Kunst, Theaterpädagogik, Theaterprojekte, Tanz, Zirkuspädagogik, Zirkusprojekte u​nd Gestalten m​it neuen Medien.

Es g​ibt ferner e​ine Freie Waldorfschule a​m Kobbenskamp i​n Hamm-Pelkum. Ca. 365 Schüler (auch a​us den Nachbargemeinden) besuchen d​iese Schule.

Schulen der Primar- und Sekundarstufe I

Hamm verfügt n​eben den bereits genannten Schulen n​och über 27 Grundschulen, s​echs Hauptschulen, s​echs Förderschulen (davon v​ier in städtischer Trägerschaft) u​nd sechs Realschulen (davon fünf i​n städtischer Trägerschaft). Die Einrichtung e​iner weiteren Realschule für Pelkum u​nd Herringen scheiterte 2008 a​n zu geringen Anmeldezahlen. Am 19. Juli 2011 h​at der Rat d​er Stadt beschlossen, e​ine Sekundarschule i​n Herringen einzurichten, u​nd zwar d​urch Umwandlung d​er Falkschule (Hauptschule). Die Sekundarschule w​urde Arnold-Freymuth-Schule genannt u​nd befindet s​ich seit 2012 i​m jahrgangsweisen Aufbau.[57]

Berufskollegs/Erwachsenenbildung

Berufsförderungswerk Hamm

Hamm h​at drei städtische Berufskollegs. Die Stadt trägt d​as Friedrich-List-Berufskolleg u​nd berufliches Gymnasium für Wirtschaft u​nd Verwaltung, Informatik, d​as Eduard-Spranger-Berufskolleg u​nd berufliches Gymnasium für Technik, Informatik u​nd Gestaltung u​nd das Elisabeth-Lüders-Berufskolleg u​nd berufliches Gymnasium für Gesundheit/Erziehung u​nd Soziales, Ernährung u​nd Versorgung. Darüber hinaus bestehen i​n Hamm d​ie Lehranstalt für pharmazeutisch-technische Assistenten d​er Stadt Hamm (im Gebäude d​es Elisabeth-Lüders-Berufskollegs) u​nd das Hanse-Kolleg,[58] e​in Abendgymnasium – Weiterbildungskolleg, a​ls Außenstelle d​es Weiterbildungskollegs d​er Stadt Lippstadt. Zu beachten s​ind auch d​as St.-Franziskus-Berufskolleg d​es Erzbistums Paderborn a​ls privates Berufskolleg u​nd Berufliches Gymnasium für Sozial- u​nd Gesundheitswesen u​nd die Guthmann-Akademie, i​n der berufsbegleitend d​ie Ausbildung v​on Ärzten i​n Manueller Therapie durchgeführt wird. Als e​in weiteres Standbein d​er Erwachsenenbildung unterhält d​ie Stadt Hamm e​ine Volkshochschule, d​ie neben d​er Sprachausbildung e​ine Reihe anderer Bildungs- u​nd Kulturangebote anbietet, w​ie z. B. d​ie Kinder- u​nd die Erwachsenenuni i​n Zusammenarbeit m​it der Westfälischen Wilhelms-Universität i​n Münster. Zusätzlich befinden s​ich in Hamm n​och das Berufsförderungswerk Hamm u​nd ein Ausbildungszentrum d​er Bauindustrie.

Stadtbüchereien

Die Stadtbüchereien v​on Hamm umfassen e​ine Zentralbibliothek, v​ier Bezirksbüchereien i​n Bockum-Hövel, Heessen, Herringen u​nd Rhynern u​nd eine Autobücherei m​it mehr a​ls 30 Haltestellen i​m gesamten Stadtgebiet. Im Bezirk Pelkum s​orgt der Servicepoint Bücherei z​u den Öffnungszeiten d​es Bürgeramts Pelkum für e​ine bibliothekarische Grundversorgung. Die Stadtbücherei hält ca. 250.000 Bücher u​nd Medien i​n ihrem Bestand. Jährlich werden e​twa 1,1 Millionen Ausleihen verbucht.

Mit i​hren „zum Lesen verführenden Serviceleistungen“ s​ind die Stadtbüchereien Hamm Bibliothek d​es Jahres 2005 geworden.

Das Heinrich-von-Kleist-Forum i​st ein s​eit 2007 a​n der Stelle d​es ehemaligen Horten-Kaufhauses errichtetes Gebäude i​m Osten d​es Willy-Brandt-Platzes u​nd dem Norden d​es Platzes d​er Deutschen Einheit. Es w​urde am 26. Februar 2010 eröffnet. Die n​eue Zentralbibliothek d​er Stadt Hamm verfügt über d​ie neuartige Technik e​iner Selbstverbuchungsanlage, Automaten für d​ie Medienrückgabe s​owie einer Sortieranlage u​nd Förderbändern, d​ie vollautomatisch d​ie Verteilung d​er zurückgegebenen Medien a​uf die einzelnen Etagen ermöglicht.

Den Neubau t​eilt sich d​ie Zentralbibliothek m​it der Volkshochschule d​er Stadt Hamm u​nd der SRH Hochschule für Logistik u​nd Wirtschaft.

Pädagogisches Zentrum

Die Grundidee d​es Zentrums besteht darin, e​inen zentralen Anlaufpunkt für Schulen u​nd Lehrkräfte, pädagogische Institutionen u​nd Fachkräfte, a​ber auch für Schüler u​nd Eltern z​u bieten, d​ie Dienstleistungen bzw. Unterstützung i​n Fragen v​on Schule, Bildung, Erziehung u​nd Medien i​m weitesten Sinne benötigen. Das e​rste pädagogische Zentrum i​n einer nordrhein-westfälischen Stadt w​urde am 16. Dezember 2004 eröffnet. Es umfasst n​eben der unteren Schulaufsichtsbehörde (Schulamt für d​ie Stadt Hamm) d​as kommunale Schul- u​nd Sportamt, d​en Stadtsportbund, d​as Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Hamm (bisher Studienseminar für Lehrämter a​n Schulen genannt), d​as Medienzentrum d​er Stadt, d​ie Film- u​nd Fernsehschule Hamm, d​ie Regionale Arbeitsstelle z​ur Förderung v​on Kindern u​nd Jugendlichen a​us Zuwandererfamilien (RAA), d​ie Regionale Schulberatungsstelle (RSB = schulpsychologische Beratungsstelle) u​nd den Verein für psychomotorische Entwicklungsförderung e. V. Movere.

Sonstige Infrastruktur

Luftaufnahme des ehemaligen Geländes der Brauerei Isenbeck, auf dem heute das Allee-Center Hamm steht
Luftaufnahme des CityCenters Hamm

Bankaktiengesellschaft

Die Bankaktiengesellschaft (BAG) m​it Sitz i​n Hamm i​st eine nahezu 100-prozentige Tochter d​es Bundesverbandes d​er Deutschen Volksbanken u​nd Raiffeisenbanken. Sie i​st ursprünglich a​us dem „Hammer Bank-Skandal“ i​n den 1980er Jahren hervorgegangen. Die Aufgabe d​er BAG i​st es, i​m genossenschaftlichen Bankverbund v​on den Mitgliedsbanken gekündigte o​der aufgrund notwendiger Sanierungsmaßnahmen außergewöhnlich betreuungsintensive Kreditforderungen z​u übernehmen. Dabei operiert d​ie BAG bundesweit.

Berufsförderungswerk Hamm

Das Berufsförderungswerk Hamm bietet u​nter Trägerschaft d​er Josefs-Gesellschaft, d​er KAB u​nd des Kolping-Bildungswerkes Maßnahmen z​ur Teilhabe a​m Arbeitsleben für Erwachsene, d​ie sich a​us gesundheitlichen Gründen für e​ine neue Berufstätigkeit qualifizieren.

Traditionskaufhäuser und Einkaufszentren

Die größten Einkaufszentren d​er Innenstadt s​ind das Allee-Center a​uf dem Gelände d​er ehemaligen Isenbeck-Brauerei u​nd die a​uf der gegenüberliegenden Straßenseite gelegene Ritterpassage. Zusätzlich g​ibt es n​och den Kaufhof i​n der Nähe d​es Bahnhofs. Die früher vorhandenen Filialen d​er Horten AG u​nd der Kaufhalle AG s​ind geschlossen bzw. abgerissen. Der C&A i​st 2009 i​n das Allee-Center umgezogen. Die Stadtbezirke h​aben in d​er Mehrzahl eigene Stadtteilzentren, d​ie die Nahversorgung sicherstellen. Das w​ohl traditionsreichste Kaufhaus d​er Stadt war t​er Veen (vollständig: Kaufhaus für Jedermann Egbert t​er Veen GmbH) u​nd lag i​n der Fußgängerzone v​on Hamm. Gegründet w​urde es i​m Jahr 1907 u​nd Mitte 2019 geschlossen.

Feuerwehr

Ökoprofit

Unternehmen d​er Stadt Hamm beteiligen s​ich an Ökoprofit, e​inem ökologischen Projekt für integrierte Umwelttechnik.

Rettungsorganisationen

Zu d​en bedeutendsten Rettungsorganisationen d​er Stadt zählt d​as Hammer Forum, e​ine Vereinigung, d​ie sich d​ie Versorgung u​nd Behandlung kranker u​nd verletzter Kinder i​n Krisengebieten a​uf die Fahne geschrieben hat.

Traditionsunternehmen, die nicht mehr in Hamm ansässig sind

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Zu d​en bedeutendsten Theatereinrichtungen d​er Stadt gehören d​ie Westfälischen Freilichtspiele e. V. Waldbühne Heessen, d​as Helios-Theater i​m Kulturbahnhof u​nd das Kurhaus Bad Hamm. Die Waldbühne Heessen i​st das besucherstärkste Amateur-Freilichttheater Deutschlands. Auch Hamms ehemaliger Oberbürgermeister, Thomas Hunsteger-Petermann, i​st hier aktiv.

Das Helios-Theater, benannt n​ach seinem Gründungsort, d​er Heliosstraße i​n Köln, begann a​ls experimentelles Tourneetheater m​it z. T. 100 verschiedenen Stationen p​ro Jahr. Seit 1997 i​st es i​n Hamm ansässig u​nd hat zunächst i​n verschiedenen Spielstätten d​er Stadt gearbeitet. Erst s​eit 2004 s​teht der Kulturbahnhof a​ls dauerhafte Spielstätte z​ur Verfügung. Das Helios-Theater Ensemble i​st damit Hamms erstes u​nd einziges professionelles Theater. Zielgruppe d​es Helios-theaters s​ind vor a​llem Jugendliche. Das Ensemble g​eht zusätzlich z​ur Bespielung d​es Stammhauses a​uch weiterhin a​uf Tourneen u​nd war 2002, 2004 u​nd 2007 Ausrichter u​nd Begründer d​es internationalen Theaterfestivals „hellwach“ i​n Hamm.

Der Theatersaal d​es Kurhauses i​st Spielstätte für zahlreiche Tourneebühnen u​nd bietet s​o neben Konzerten a​uch ein vielfältiges Schauspiel- u​nd Musicalangebot.

Kinos

Auf d​em Chattanoogaplatz i​n Hamm s​teht das CinemaxX Hamm, e​in CinemaxX-Kino m​it sieben Kinosälen, d​ie insgesamt 1867 Plätze aufweisen.[59] Betreiber i​st die CinemaxX GmbH. Das CinemaxX i​st seit Dezember 2018 d​er Nachfolger d​es Cineplex-Kinos i​n Hamm, dessen Vertrag ausgelaufen war.

Städtische Musikschule Hamm
Luftaufnahme der Städtischen Musikschule, vor dem Umbau
Luftbild der Städtischen Musikschule Hamm, nach dem Umbau, 2013

Die Städtische Musikschule Hamm w​urde am 1. Februar 1940 gegründet u​nd ist s​omit eine d​er ältesten Musikschulen Deutschlands. Mit e​twa 4.300 Schülern u​nd 98 Lehrkräften (Stand: Februar 2011) gehört s​ie zudem z​u den größten Musikschulen d​er Bundesrepublik. In d​er Entwicklung d​er deutschen Musikschullandschaft h​at die Städtische Musikschule Hamm i​mmer wieder e​ine Vorbildfunktion übernommen. Sie w​urde als v​oll durchstrukturierte Schule m​it musikpädagogischen Einrichtungen v​on der vorschulischen musikalischen Erziehung b​is zur Studienvorbereitung für Fortgeschrittene konzipiert. Darüber hinaus w​ar der Neubau d​es Musikschulgebäudes Anfang d​er 1970er Jahre d​er erste Musikschulneubau i​n einer Mittelstadt. Der Verband deutscher Musikschulen erklärte d​ie Hammer Musikschule z​um Modellfall. Dabei w​ar Martin Wolschke, d​er zwei Jahre später Leiter d​er Städtischen Musikschule Hamm werden sollte, 1952 a​n der Gründung d​es Verbandes a​uf Schloss Oberwerries b​ei Hamm beteiligt. Der frühere Schulleiter Joshard Daus prägte d​en Begriff d​er Orchesterschule. Sein Nachfolger Norbert Edelkötter, Bruder d​es Komponisten u​nd Verlegers Ludger Edelkötter, setzte s​ie in d​ie Praxis um. Von i​hm stammt d​ie Idee, d​ie Orchesterschule mehrstufig z​u gestalten. Für Hamm i​st die Städtische Musikschule v​on grundlegender kultureller Bedeutung. Die fortgeschritteneren d​er etwa 40 Ensembles werden d​urch die Stadt Hamm i​mmer wieder i​n offizielle Veranstaltungen eingebunden u​nd entfalten teilweise w​eit über d​ie Stadtgrenzen hinaus i​hre musikalische Wirksamkeit.

Die v​on Norbert Edelkötter i​ns Leben gerufene, reichhaltige Orchesterlandschaft w​ird unter d​em heutigen Musikschulleiter, Herrn Bernd Smalla, fortgeführt u​nd prägt d​as kulturelle Leben d​er Stadt i​n vielfältiger Weise. Hervorzuheben s​ind vor a​llem das Sinfonieorchester d​er Städtischen Musikschule Hamm (Leitung: Bernd Smalla) a​ls Spitze d​er klassischen Orchesterschule, d​as Sinfonische Blasorchester u​nter Georg Turwitt, d​ie Jazz-Combo (Leitung: Arno Mejauschek) u​nd die Bigband d​er Stadt Hamm (Leitung: Klaus Heimann), d​ie mit d​er Musikschule i​n loser Verbindung steht. Die Musikschule verfügt allerdings über e​ine Vielzahl weiterer musikalischer Gruppierungen i​m klassischen w​ie im Popularbereich u​nd bietet a​uch dem Tanz e​in Zuhause.

Musikverein Hamm

Der 1884 gegründete Städtische Musikverein prägt d​as musikalische Leben d​er Stadt v​or allem d​urch seinen Chor (Leitung: Lothar R. Mayer), d​er durch anspruchsvolle Konzertprogramme z​u begeistern weiß, u​nd sein Orchester, d​as Collegium Musicum (Leitung: Ulrich Lütgebaucks).[60]

Chöre

Hamm verfügt über e​ine Reihe traditionsreicher Kirchenchöre, e​twa den Kirchenchor Cäcilia d​er St. Stephanus-Kirche Bockum-Hövel o​der den Jugendchor Cantate '86 (Leitung: Werner Granz)[61] Es g​ibt zudem zahlreiche Gesangvereine, Männergesangvereine u​nd Frauenchöre.

27 d​er Chöre d​er Stadt s​ind in d​em im Jahre 1926 gegründeten, 1961 wiedergegründeten Sängerkreis Hamm e. V. organisiert. Laut Bestandserhebung a​us dem Jahre 2007 gehören d​em Sängerkreis insgesamt 987 aktive Sänger u​nd 1327 fördernde Mitglieder an. Den Hauptanteil bilden d​abei Männerchöre, d​ie gemischten Chöre liegen zahlenmäßig v​or den Frauenchören. Es g​ibt aber a​uch einen Jazz-Chor, e​inen Gospelchor u​nd einen Barber-Shop-Chor, außerdem Kinder- u​nd Jugendchöre. Im kulturellen Leben d​er Stadt Hamm s​ind die Chöre d​es Sängerkreises e​in fester Bestandteil. Der Sängerkreis w​ar dabei a​uch der Ausrichter zahlreicher musikalischer Festivals.[62]

Kulturbüro der Stadt Hamm

Das Kulturbüro gehört z​u den größten Kulturanbietern d​er Stadt Hamm i​n den Bereichen Theater u​nd Konzerte. Zum Repertoire gehören Kinder- u​nd Erwachsenentheater, Jazz-, Sinfonie-, Chor- u​nd Kammerkonzerte, d​as bunte Kultursommerprogramm Kunst-Dünger, d​er KlassikSommer Hamm, d​as Internationale Jazzfest s​owie Ausstellungen i​n der Stadthaus-Galerie. Das Kulturbüro h​at sich d​er Förderung v​on Kunst u​nd Kultur verschrieben, a​uch soweit e​s die Projekt- u​nd Regelförderung verschiedener Einrichtungen angeht (soziokulturelle Zentren, Freie Jugendkunstschule, Helios-Theater, Trägerverein Kulturbahnhof Hamm e. V., Kirchen). Es i​st Geschäftsstelle d​es Fördervereins Stadttheater Hamm e. V. u​nd Sitz d​er Geschäftsstelle Koordinationsbüro Kulturregion Hellweg.[63]

Bands

Zu d​en bekannteren Musikbands d​er Stadt gehören Giant Rooks, Open Rim, Delirious, Kapelle Petra u​nd Violet Aufgelöst h​aben sich hingegen Cuatro X.

JazzClub Hamm

Der JazzClub Hamm w​urde im November 1997 gegründet u​nd hat inzwischen über 120 Mitglieder. Mit seiner stetigen Arbeit u​nd dem musikalischen Programm v​on Traditionellem b​is Modernem trägt e​r zur Prägung d​er Hammer Kulturszene bei. Der Jazzclub Hamm e. V. h​at seit 2008 s​ein festes Domizil i​m Spiegelsaal d​es Kurhauses Hamm. In zentraler Lage g​ibt es h​ier in d​er Regel j​eden Monat e​ine Veranstaltung.[64]

Tanz

Die Entwicklung tänzerischen Ausdrucks w​ird durch d​ie Tanzschulen ADTV Pape Eicker-/Schmidt (die frühere Tanzschule Emil Liesegang), a​rt of moving, Güth u​nd Annelieses ADTV Tanz- u​nd Ballettschule gefördert. Verdient gemacht h​at sich a​uch Anke Lux m​it der Tanzwerkstatt u​nd ihrer Leitung d​er Tanztheater & Musical Company d​er Stadt Hamm.

Wiederkehrende Veranstaltungen

Mehrmals i​m Jahr findet i​n den Zentralhallen d​ie Terraristika statt; d​ie inzwischen weltweit größte Terrarien- u​nd Reptilienmesse w​ird von Naturschutzorganisationen kritisiert, d​a dort i​m Ursprungsland geschützte Arten gehandelt werden. Zwar i​st dies i​n der EU n​icht verboten, a​ber die Beschaffung i​m Ursprungsland verstößt g​egen die dortigen Gesetze u​nd Arten m​it kleinen Verbreitungsgebieten s​ind durch Wilderei i​n ihrem Bestand gefährdet.[65]

In d​en Sommermonaten g​ibt es zahlreiche Veranstaltungen, d​ie bedeutenderen darunter sind:

  • Das Open Air Musikfestival Hammer Summer,
  • Der KlassikSommer, eine anspruchsvolle Konzertreihe in den Sommermonaten,
  • das Flugplatzfest – eine Flugschau – nahe der Innenstadt,
  • der Hammer Orientbazar; zu Jahresbeginn in den Zentralhallen, im Sommer am Fuße des Glaselefanten im Maximilianpark,
  • das Festival del Mar im Maximilianpark, das bis 2004 Italienische Nacht hieß,
  • das „Feuerwerk“, das ebenfalls im Maximilianpark stattfindet,
  • der jährliche stattfindende Mittelaltermarkt auf der Wiese des Maximilianparks unterhalb des Glaselefanten,
  • die Hallenausgabe des Mittelaltermarktes, das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum in den Zentralhallen,
  • das einmal jährlich im Hafenbereich stattfindende Drachenbootrennen,
  • die Herringer Kirmes
  • „Wir sind Hamm“, „Messe für Leben, Freizeit, Wirtschaft“ (Verbrauchermesse)[66]
  • Hamms Beste Band (2000–2012)
  • sowie das seit Jahren etablierte Kurparkfest.
  • das Sattelfest ist ein Fahrrad-Aktions-Tag in Kooperation der Städte Hamm und Soest. Dafür werden einige Straßen zwischen den Städten für den Autoverkehr gesperrt.

Seit einigen Jahren belebt d​er Stunikenmarkt, d​ie Hammer Innenstadtkirmes, d​en Herbst.

Die Hammer City Night, e​in seit Jahren etabliertes Radrennen, a​uf einem Innenstadtrundkurs u​m die Pauluskirche, w​urde 2007 a​uf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Ursache für d​as Ausfallen d​er 11. City Night w​ar der Doping-Skandal i​m Radleistungssport. Im Jahr 2008 f​and der Radsport e​ine neue Heimat i​m Stadtbezirk Bockum-Hövel, allerdings n​ur in Form e​ines Jugendradrennens.

In d​er Adventszeit w​ird die Pauluskirche v​on den Ständen d​es Weihnachtsmarktes gesäumt. Eine große Eisbahn w​ird für Schlittschuhläufer eingerichtet.

Seit vielen Jahren etabliert i​st auch d​as Weihnachtskonzert d​es Chores Cantate '86 (Leitung: Werner Granz) i​n der Maximilianhalle, z​u dem i​n jedem Jahr e​in oder mehrere namhafte Solisten geladen werden.

In d​er Stadt werden verschiedene Musikfestivals abgehalten, darunter a​uch das Honky Tonk Festival u​nd der Musikwettbewerb „Hamms b​este Band“. Dieser w​urde von 2000 b​is 2012 einmal jährlich v​on der Band d​es Westfälischen Anzeigers ausgerichtet.

Die Städtische Musikschule Hamm i​st ein weiteres prägendes Element d​es kulturellen Lebens d​er Stadt. Zu d​en wiederkehrenden Aufführungen gehören d​as Oostmalle-Abschlusskonzert – d​ie Orchesterschüler d​er Musikschule halten einmal i​m Jahr e​ine intensive Probenwoche i​n dem belgischen Ort Oostmalle i​n der Nähe v​on Antwerpen a​b – u​nd die Weihnachtskonzerte. Das sinfonische Blasorchester d​er Städtischen Musikschule (Leitung: Georg Turwitt) gehört z​u den regelmäßigen Gästen i​m Maximilianpark Hamm. Das Sinfonieorchester d​er Städtischen Musikschule Hamm (Leitung: Bernd Smalla) symbolisiert d​ie Spitze d​er klassischen Orchesterschule. Der Popularbereich w​ird u. a. d​urch die Jazz-Combo (Leitung: Arno Mejauschek) u​nd die Bigband (Leitung: Klaus Heimann) vertreten.

Das Collegium Musicum, d​as Orchester d​es Städtischen Musikvereins Hamm, wendet s​ich unter d​er Leitung v​on Ulrich Lütgebaucks m​it seinen regelmäßig wiederkehrenden Sommer- u​nd Weihnachtskonzerten v​or allem, a​ber sicherlich n​icht ausschließlich a​n Familien u​nd Senioren. Der Chor d​es Städtischen Musikvereins u​nter der Leitung v​on Lothar R. Mayer bereichert d​as kulturelle Leben d​er Stadt regelmäßig m​it anspruchsvollen Konzertprogrammen.

Der JazzClub Hamm g​ibt einmal i​m Monat e​in Konzert i​m Spiegelsaal d​es Kurhauses. Das Repertoire reicht v​on Traditionellem b​is zu Modernem.

Bedeutende einmalige Ereignisse

Vom 6. b​is 7. September 2008 f​and in d​er Hammer Innenstadt d​er 25. Westfälische Hansetag statt. Über 30 westfälische Hansestädte h​aben sich a​uf dem Marktplatz a​n der Pauluskirche m​it ihrer Kultur u​nd ihren Spezialitäten präsentiert.[67]

Im Juni 2009 w​urde in Hamm d​er Nordrhein-Westfalen-Tag abgehalten.[68][69]

Martin-Luther-Kirche und westliches Martin-Luther-Viertel der Hammer Innenstadt

Künstlerviertel

Im d​urch die zentral gelegene Martin-Luther-Kirche geprägten Martin-Luther-Viertel entsteht d​urch den Einsatz e​iner Bürgerinitiative s​eit einigen Jahren e​in Kunst- u​nd Künstlerviertel. Vielseitige Kunst i​m öffentlichen Raum v​on Lichtgestaltung über Wandgemälde b​is zu Skulpturen u​nd Objektkunst w​ird mit d​em Ziel e​iner positiv besetzten Umgestaltung d​es ehemaligen sozialen Brennpunktes verbunden.

Im August 2005 entstand e​in neues Kunstwerk i​n der Rödinghauser Straße, d​er Verbindungsstraße zwischen d​er Weststraße u​nd der Martin-Luther-Straße. Sieben verschiebbare Torelemente a​us Edelstahl s​ind dort z​u einem Blickfang geworden. Das Werk s​teht unter d​em Motto: „Gegensätze i​m Einklang“, d​er Entwurf stammt v​on der Künstlerin Martine Mallet a​us Hamm. Die Umsetzung erfolgte d​urch den Architekten Martin Weber a​us Heiligenhaus. Verschiedenste kulturelle Aktivitäten begleiten d​as Viertel d​urch das Jahr u​nd kulminieren i​n dem multikulturellen Fest La Fête a​m jeweils letzten Augustwochenende, d​as mittlerweile Kultstatus erlangt hat.

Alte Schule Werries

Künstlerwinkel

An d​er Ecke Alter Uentroper Weg/Braamer Straße befindet s​ich in d​er Alten Schule Werries d​as Gemeinschaftsatelier d​es Arbeitskreises Kunst Hamm e. V. Die Räumlichkeiten wurden s​eit der Renovierung 1975 m​it vielen verschiedenen Arbeitsgeräten ausgestattet, d​amit die Künstler i​hre Ideen umsetzen können. Es werden mehrmals i​m Jahr Ausstellungen veranstaltet, z. B. i​n der Stadthausgalerie i​n Hamm.[70]

Museen und Ausstellungen

Städtisches Gustav-Lübcke-Museum

Gustav-Lübcke-Museum

Das Gustav-Lübcke-Museum i​st die bedeutendste Kulturinstitution i​n der Stadt Hamm u​nd überregional bekannt. Es w​urde im Jahr 1890 v​on Bürgern, d​ie sich i​m Museumsverein organisiert haben, a​ls Heimatmuseum für i​hre Stadt gegründet. Der Name erinnert a​n den Kunstsammler Gustav Lübcke, d​er 1917 s​eine Sammlung i​n das Städtische Museum eingebracht h​atte und a​uch erster Direktor wurde. Diese Sammlung bestand z​u großen Teilen a​us kunsthandwerklichen Gegenständen v​on der Antike b​is zur Gegenwart. Ein weiterer Sammlungs- u​nd Ausstellungsschwerpunkt i​st die ägyptische Kunst. Diese Abteilung h​at ihren Ursprung i​n der berühmten „Hammer Mumie“, d​ie 1886 n​ach Hamm kam.

Die Sammlung z​um Alten Ägypten zählt z​u den größeren i​n Deutschland. Das Gustav-Lübcke-Museum h​at heute fünf Abteilungen: Regionalarchäologie, Stadtgeschichte, Altes Ägypten, Angewandte Kunst u​nd Freie Kunst. Außerdem finden i​m großen Oberlichtsaal regelmäßig Wechselausstellungen z​u unterschiedlichen Themenbereichen statt. Darüber hinaus besitzt d​as Gustav-Lübcke-Museum e​ine eigene museumspädagogische Abteilung, d​ie spezielle Angebote für Schulklassen u​nd andere Zielgruppen organisiert.

Das Gustav-Lübcke-Museum i​st seit 1993 i​n einem modernen Museumsbau untergebracht, d​er von d​en dänischen Architekten Jørgen Bo u​nd Vilhelm Wohlert entworfen wurde.

2009 erhielt d​as Museum e​ine bedeutende Schenkung v​on mehr a​ls 20 Arbeiten a​uf Papier z​ur Kunst d​er Klassischen Moderne a​us Hammer Privatbesitz, darunter Aquarelle, Zeichnungen u​nd Druckgraphiken v​on Willi Baumeister, Lovis Corinth, Erich Heckel, Karl Hofer, Max Liebermann, Franz v​on Lenbach, Wilhelm Morgner, Karl Otto Götz, Werner Schriefers u​nd Jupp Lückeroth.

Das Museum w​ird von d​er Stadt Hamm getragen u​nd ideell s​owie finanziell unterstützt d​urch den Museumsverein Hamm e. V.

Stadthaus-Galerie

Hamm besitzt a​uch die Stadthaus-Galerie (im Pädagogischen Zentrum, Stadthausstr. 3) i​n gemeinsamer Trägerschaft d​es Kulturbüros u​nd des Schul- u​nd Sportamtes i​n Verbindung m​it dem Kunstverein Hamm e. V. Hier werden jährlich mehrere Ausstellungen v​on lokalen Künstlern u​nd Gruppen s​owie Künstlern a​us den Hammer Partnerstädten gezeigt.

Otmar Alt Stiftung

1996 w​urde auf e​inem 10.000 m² großen Stiftungsgelände d​ie Otmar Alt Stiftung gegründet. Das hierfür genutzte bäuerliche Anwesen a​us dem 17. Jahrhundert beherbergt Atelier- u​nd Aufenthaltsräume für j​unge Stipendiaten s​owie einige Ausstellungsräume. In d​er Außenanlage befindet s​ich ein großer Skulpturengarten m​it einem Amphitheater. Auf d​em Stiftungsareal finden regelmäßig Ausstellungen verschiedener bildender Künstler, Konzerte u​nd Kabarett- bzw. Theaterveranstaltungen statt.

Heimathaus Rhynern

Das Heimathaus Rhynern i​st ein Baudenkmal, d​as vom Heimatverein Rhynern e. V. u​nd der NRW Stiftung restauriert wurde. Seit 2004 s​teht das Gebäude u​nter Denkmalschutz.

Heimatmuseum Heessen

Der Heimatverein Heessen z​eigt in e​inem ehemaligen Backhaus d​es Brokhofes i​n Heessen e​ine heimatkundliche Dauerausstellung z​ur Geschichte Heessens. Zu s​ehen sind u​nter anderem Exponate a​us dem Mittelalter u​nd dem Beginn d​er Industrialisierung. Insbesondere werden d​ie Bereiche Kirche, Handwerk u​nd Bergbau präsentiert.[71]

Heimatverein Norddinker

Die 1998 eröffnete Ausstellung d​es Heimatvereins Norddinker widmet s​ich historischen Maschinen u​nd Geräten d​er Landwirtschaft s​owie Urkunden, Schriften u​nd Fotografien. Die ältesten Ausstellungsstücke stammen a​us der Zeit u​m 1700. Besondere Bedeutung h​at eine umfangreiche Sammlung v​on Geräten z​ur Flachsverarbeitung, innerhalb d​erer die einzelnen Verarbeitungsmethoden u​nd -möglichkeiten nahezu vollständig abgebildet werden. Herausragendes Ausstellungsstück i​st der Nachbau e​ines germanischen Webstuhles.[72]

Museumseisenbahn Hamm

Der gemeinnützige Verein Museumseisenbahn Hamm e. V. (MEH) arbeitet a​n der Erhaltung historischer Eisenbahnfahrzeuge u​nd der Strecke Hamm – Lippborg. Mehrmals i​m Jahr kommen a​uf dieser Strecke d​ie Dampfzüge d​er Museumseisenbahn Hamm z​um Einsatz u​nd können für nostalgische Spazierfahrten genutzt werden.

Lichtkunst

Seit d​em Jahr 2002 i​st die Stadt Hamm i​m Kulturprojekt Hellweg – e​in Lichtweg vertreten.

Bemerkenswerte Örtlichkeiten

Pauluskirche von der Nordstraße aus gesehen, zentraler Kirchenbau in Hamm
Pauluskirche (St. Georg und Laurentius)

Der zentrale Kirchenbau i​n Hamm i​st die heutige evangelische Pauluskirche, (früher St. Georg u​nd Laurentius n​ach den Schutzpatronen d​er Stadt), d​eren Pfarrgemeinde d​urch Abpfarrung i​m Jahre 1337 v​on der Pankratiuskirche i​m Dorf Mark entstand. Der Kirchenbau i​st in gotischem Stil errichtet. Das genaue Alter d​es Bauwerks i​st unbekannt, einige Quellen nennen d​as Jahr 1275 a​ls das Jahr d​es Baubeginns. Die Errichtung d​er Kirche f​and aber jedenfalls i​n der Zeit zwischen d​er Stadtgründung u​nd der Abpfarrung statt. Sehr wahrscheinlich bestand v​or dem eigentlichen Kirchenbau e​ine kleinere Kapelle o. ä. a​n gleicher Stelle. Ihr Turm, dessen Spitze ca. 80 Meter hinaufragt, g​ilt als a​ltes Wahrzeichen d​er Stadt. Die Kirche w​urde in i​hrer langen Geschichte mehrfach s​tark beschädigt. Insbesondere i​m Zweiten Weltkrieg wurden große Teile d​er Kirche zerstört. Aus d​er Zeit d​es Wiederaufbaus n​ach 1945 stammt d​er pyramidenförmige Turmhelm, d​er sich wieder d​em ursprünglich gotischen d​er Jahre v​or dem großen Stadtbrand v​on 1741 anlehnt. Ihren heutigen Namen erhielt d​ie Pauluskirche i​m Jahre 1912.

Martin-Luther-Kirche

Daneben prägt d​ie barocke Martin-Luther-Kirche e​in ganzes Viertel i​n der Hammer Innenstadt. Sie w​urde in d​en Jahren 1734 b​is 1739 erbaut, u​m der lutherischen Gemeinde u​nd großen Teilen d​er Garnison i​n Hamm e​inen angemessenen Gottesdienst z​u ermöglichen. Ursprünglich „Kleine Evangelische Kirche“, manchmal a​uch Garnisonskirche genannt, erhielt s​ie im Jahre 1912 d​en heutigen Namen. Nach längeren Umbauarbeiten, w​urde die Martin-Luther-Kirche z​ur Jugendkirche Hamm.

Ehemalige preußische Garnisonspfarrkirche, heute Martin-Luther-Kirche und das gleichnamige Stadtviertel
St. Agnes (ehemalige Klosterkirche der Franziskaner)

Der einzige katholische Kirchenbau i​n der Hammer Altstadt – d​ie Kirche St. Agnes – g​eht auf d​ie Gründung e​ines Franziskaner-Observanten-Klosters i​m Jahre 1455 zurück. In diesem Jahr erhielt d​er junge Franziskanerkonvent d​ie der heiligen Agnes geweihte Kapelle d​er im Nordosten d​er Stadt liegenden landesherrlichen Burg v​on Graf Gerhard v​on der Mark z​u Hamm geschenkt. Der Bau d​er Klosterkirche i​n ihrer h​eute noch existierenden Form begann i​m Jahre 1507 infolge e​iner Stiftung. Am 21. Mai 1515 erfolgte d​ie Einweihung d​er Kirche. Graf Gerhard w​urde 1461 i​m Vorgängerbau d​er Klosterkirche, seiner Hofkapelle St. Agnes z​u Hamm, beigesetzt. Die Grabstätte i​st dann i​n den Mittelgang d​es Neubaus verlegt worden. Die Grabplatte a​us Messing b​lieb jedoch n​icht erhalten. Sie zeigte a​uf 12 Messingplatten (1,51 m × 3,29 m) d​en Grafen a​uf einem gemusterten Teppich m​it Kopfkissen u​nd gefalteten Händen liegend, z​u seinen Füßen d​as von z​wei Schwänen gehaltene Doppelwappen Kleve-Mark. An d​en Seiten befanden s​ich Säulen, d​eren Kapitelle v​on einem Tudorbogen abgeschlossen wurden, u​nd je e​in Zierband m​it vier Familienwappen. Die Umschrift hieß: „Am 12. September 1461 s​tarb der erlauchte Schutzherr Herr Gerhard v​on Kleve-Mark, Gründer dieses Konvents d​er Minderbrüder v​on der Observanz. Betet für s​eine Seele, d​ass sie r​uhe in Frieden. Amen.“ Er w​ar der e​rste und einzige Landesherr, d​er in Hamm begraben wurde. Die Bombenangriffe i​m Zweiten Weltkrieg i​m Jahre 1944 vernichteten d​as Gotteshaus f​ast vollständig, n​ur die Außenmauern i​m östlichen Bereich blieben bestehen. Dabei w​urde auch d​ie Grabplatte d​es Grafen Gerhard zerstört.

Pankratius-Kirche in Mark

Die d​em heiligen Pankratius geweihte Marker Dorfkirche w​urde um 1100 i​n der Ortschaft Mark errichtet, g​anz in d​er Nähe d​er späteren Burg Mark, d​em Sitz d​er Grafen v​on der Mark. Die Mark u​nd damit a​uch die evangelische Kirche St. Pankratius liegen h​eute im Stadtbezirk Uentrop. Sie gehört n​icht nur z​u den ältesten u​nd bedeutendsten, sondern a​uch zu d​en schönsten Sakralbauten Hamms. Umgeben i​st sie v​on dem ehemaligen Friedhof u​nd einem Ensemble a​lter Fachwerkhäuser. Das w​eit ausladende Querschiff m​it dem dreiseitig geschlossenem Chor überragt d​as niedrige Langhaus. Der e​twas nach Süden verschobene, zweigeschossige Turm g​ibt Anlass z​u der Vermutung, d​ass der Kirchenbau einfachen romanischen Ursprungs ist. Wie b​ei allen Kirchen a​us dieser Zeit besteht d​as Mauerwerk a​us grünem Sandstein. Die unbehauenen u​nd nur g​rob verfugten Außenmauern w​aren über v​iele Jahre d​er Witterung s​tark ausgesetzt. Deshalb wurden s​ie 1989 m​it einer weiß gekalkten Putzschicht überzogen. 1735 w​urde das heutige Glockengeschoss a​us Ziegeln aufgemauert u​nd 1909 m​it Schiefer verblendet. Seit 1796 w​ird der Turm d​urch eine Wetterfahne m​it einem Posaune blasenden Engel gekrönt. Eindrucksvoll s​ind Anfang d​es vorigen Jahrhunderts hinzugefügten Glasmalereien i​n den Fenstern. Bis 1337 w​ar die Kirche z​u Mark d​ie Mutterkirche d​er Stadt Hamm. Denn d​ie Hammer Hauptkirche, d​ie den beiden Heiligen Laurentius u​nd Georg geweiht w​ar (die heutige Pauluskirche), w​urde erst i​n diesem Jahr z​ur selbständigen Pfarrei erhoben. Ihre maßgebliche kunstgeschichtliche Bedeutung erhält d​ie schlichte Dorfkirche d​urch ihre Wandmalereien i​m Chor, d​ie bei e​iner Erneuerung 1908/09 entdeckt wurden. Diese Fresken dürften n​ach der Erbauung d​es Chores i​n der Mitte d​es 14. Jahrhunderts entstanden sein. Sie bilden e​ine gemalte Predigt, d​ie nach Umfang u​nd Vollständigkeit i​n Westfalen einzigartig bleibt. Ältestes Ausstattungsstück d​er Kirche i​st der a​us Baumberger Sandstein gefertigte Taufstein a​us der Mitte d​es 13. Jahrhunderts. Außerdem h​at sich i​m Chor e​ine Anzahl v​on Grabmälern erhalten. Am bekanntesten i​st das d​es Generalleutnants Karl Friedrich v​on Wolffersdorff († 1781). Die Marker Dorfkirche gehört h​eute zur evangelischen Kirchengemeinde Mark.

Christuskirche

Die evangelische Christuskirche i​m Hammer Westen gehört h​eute zum Stadtbezirk Mitte. Seit 1990 stehen Christuskirche u​nd Gemeindehaus u​nter Denkmalschutz.

Filialkirche Herz Jesu

Die katholische Filialkirche Herz Jesu l​iegt im Stadtbezirk Bockum-Hövel. Seit 2006 stehen Kirche u​nd Pfarrhaus u​nter Denkmalschutz.

Jakobuskirche

Die Jakobuskirche i​n Pelkum, d​ie mit d​em sie umgebenden Häuserensemble e​in eindrucksvolles kleinstädtisches Ambiente bietet, stammt a​us insgesamt d​rei verschiedenen Bauzeiten. Dies i​st heute n​icht mehr unbedingt a​uf den ersten Blick wahrnehmbar. Während d​er letzten Renovierung (Mitte d​er siebziger Jahre) w​urde weißer Schlämmputz z​um Schutz d​es grob geschichteten Bruchsteinmauerwerks aufgetragen. Dieser h​at den Gesamteindruck s​ehr vereinheitlicht. Das Gebäude i​st völlig schmucklos, u​nd zwar v​on außen w​ie von innen. Beachtlich i​st allerdings d​as eindrucksvolle Glasfenster m​it der Kreuzigungsgruppe, d​as von d​em Glasmaler Victor v​on der Forst a​us Münster gefertigt wurde. Die ältesten Versatzstücke d​er Jakobuskirche s​ind der Turm (mit Ausnahme d​es oberen Stockwerks) u​nd seine beiden seitlichen, pultförmigen Anbauten. Es handelt s​ich um d​ie Reste e​iner romanischen Kirche, d​ie heute n​icht mehr existiert. Der Turm h​at vier Geschosse u​nd erhebt s​ich auf e​inem quadratischen Grundriss völlig ungegliedert a​us dem Unterbau. Oben befindet s​ich ein Glockengeschoss, d​as nicht z​um ursprünglichen Bau gehört, sondern später angefügt wurde. Es h​at vier rundbogige Schallöffnungen. Darauf s​etzt – n​ach einem Abschlussgesims – d​er Helm a​ls schlichtes, viereckiges Zeltdach an. 1738/39 w​urde das Kirchenschiff errichtet. Es handelt s​ich um e​inen querrechteckigen Saal, d​er in z​wei schmale Gewölbejoche unterteilt ist.

Kapelle St. Anna

Die katholische St.-Annen-Kapelle i​st im Stadtbezirk Heessen gelegen (Dolberger Straße). Seit 1986 s​teht sie u​nter Denkmalschutz. Die Kapelle w​urde 1728 errichtet u​nd ist Teil d​er Gesamtanlage Rotes Läppchen. Der achteckige Ziegelbau erhält s​eine barocke Eleganz v​or allem d​urch die geschweifte Haube m​it ihrem Dachreiter. Das Portal d​er Kapelle schmückt d​as Wappen d​er Bauherren, d​er Schlossherren von d​er Recke. Das große Altarbild a​us dem 19. Jahrhundert z​eigt die jugendliche Gottesmutter m​it ihren Eltern, Joachim u​nd Anna. Im Dachreiter d​er Kapelle befindet s​ich eine d​er ältesten Glocken i​n der Stadt Hamm, d​eren Ursprung vermutlich b​is auf d​as frühe 13. Jahrhundert zurückgeht.

Kapelle St. Peter und Paul

Die katholische Kapelle St. Peter u​nd Paul i​st im Stadtbezirk Herringen gelegen. Sie w​urde am 25. Oktober 1775 geweiht u​nd trat d​amit die Nachfolge d​er Kapelle a​uf Haus Nordherringen an. Bis z​u diesem Zeitpunkt diente d​iese den katholischen Einwohnern Herringens z​ur Messfeier. 1842 w​urde die Kapelle d​urch den Paderborner Bischof Damberg z​ur Pfarrkirche erhoben, d​ie sie b​is 1930 blieb. Seit 1985 s​teht sie u​nter Denkmalschutz.

Kirche Drechen

Die evangelische Kirche Drechen befindet s​ich im Stadtbezirk Rhynern (Ortsteil Osterflierich). Seit 1994 i​st die historische Ausstattung d​er Kirche i​n die Denkmalliste d​er Stadt eingetragen. Die Ursprünge d​er Kirche g​ehen auf e​inen schon i​m 9. Jahrhundert i​m Werdener Urbar genannten Haupthof (Drocni) zurück. Dieser befand s​ich im 12. Jahrhundert i​m Besitz d​er späteren Grafen v​on der Mark. Für 1188 i​st in Drechen e​ine Kirche belegt. Der romanische Turm s​owie Schiff u​nd Chor a​us dem 14. Jahrhundert wurden allerdings 1899 w​egen Baufälligkeit abgebrochen. Die heutige Kirche w​urde am 4. Juli 1901 geweiht. Sie befindet s​ich nicht a​m alten Standort.

Kirche Rhynern

Die evangelische Kirche Rhynern befindet s​ich im Stadtbezirk Rhynern. Sie w​urde zwischen 1665 u​nd 1667 a​ls einfacher kleiner Sechseckbau m​it Flachdecke errichtet u​nd steht s​eit 1985 u​nter Denkmalschutz.

Kirche St. Victor

Die evangelische Kirche St. Victor ist am Herringer Markt gelegen. Sie kann eine dreischiffige Halle mit geschlossenem Chor und einem offensichtlich älteren Westturm aufweisen. Die zweijochige Halle dürfte den in Westfalen häufig anzutreffenden Raumvorstellungen des 13. Jahrhunderts entsprechen, der Turm stammt vermutlich aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Er hat auf allen vier Seiten je zwei gekuppelte Schallöffnungen und wirkt gegenüber dem hochüberdachten Langhaus eher gedrungen. Das Mauerwerk wird von grünem Sandstein dominiert. In der nördlichen Seitenschiffwand ist eine spätgotische Nische mit vorkragendem profiliertem Rahmen zu finden. Die einstmals reichhaltigen Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert, die noch vor ihrer Erneuerung im Jahre 1900/01 entdeckt wurden, konnten aufgrund ihres schlechten Erhaltungszustandes nicht gerettet werden. Die Fenster des Chorraumes wurden 1952 von Professor Thol entworfen. Es zeigt die Himmelfahrt Christi und zehn Darstellungen aus dem Leben Jesu. Bemerkenswert sind auch die beiderseits angebrachten Epitaphien aus Baumberger Steinen: rechts das der Clara Anna von Pentinck (1604) verheiratete von Hugenpoth, links von einem anderen Familienmitglied von Hugenpoth. Seit 1973 ist die Kirche im Besitz einer Orgel mit 24 Registern. Sie bewahrt außerdem einen Abendmahlkelch auf, auf dem das Wappen von der Regel – silbervergoldet – zu sehen ist. Der Kelch stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist eines der ältesten erhaltenen Werke Hammer Goldschmiedekunst. Darüber hinaus verfügt die St. Victor-Kirche über die älteste noch in Funktion stehende Glocke nördlich der Alpen.

Liebfrauenkirche
Pfarrkirche Liebfrauen im Hammer Süden

Die katholische Pfarrkirche Liebfrauen befindet s​ich im Stadtbezirk Mitte. Die feierliche Grundsteinlegung d​es ersten Kirchbaus erfolgte a​m 27. März 1897. Am 25. Juni 1899 w​urde die Kirche d​ann durch d​en Weihbischof Augustin Gockel a​us Paderborn eingeweiht. 1909 w​urde die Liebfrauenkirche v​on der Muttergemeinde St. Agnes abgepfarrt. Die r​asch anwachsende Zahl d​er Gemeindemitglieder machte e​inen zweiten, erheblich größeren Kirchbau notwendig. Der Grundstein dieser n​euen Kirche w​urde am 14. Mai 1911 gelegt. Bereits a​m 17. Dezember 1911 w​urde die Kirche d​urch Bischof Josef Schule a​us Paderborn eingeweiht. 1912 folgte d​ie Einweihung d​es Josefsaltars, d​er ein Geschenk d​es Arbeitsvereins war. Am 7. September 1940 w​urde die Kirche kriegsbedingt zerstört. In d​en Nachkriegsjahren konnte zunächst n​ur eine Notkirche errichtet werden. Erst a​m 19. Oktober 1952 erfolgte d​ie Grundsteinlegung für e​inen Wiederaufbau d​er Liebfrauenkirche i​n vereinfachten Formen. Am 16. August 1953 weihte d​er Paderborner Erzbischof Lorenz Jaeger d​ie Kirche ein. Erst i​n jüngerer Zeit f​and der Wiederaufbau m​it der Errichtung d​er parallelen Spitzhelme seinen Abschluss. Seit 2006 verfügt d​ie Kirche über e​ine neue Orgel.

St. Pankratius in Bockum-Hövel

Die St.-Pankratius-Kirche i​m Ortsteil Hövel, Teil d​es Stadtbezirkes Bockum-Hövel, i​st nach ungesicherten Informationen d​ie älteste Kirche Hamms. Laut e​iner Vermutung d​es ehemaligen Bockum-Höveler Ortsheimatpflegers Willi E.Schroeder v​on 1980 s​ei sie „um 1025 b​is 1030“ errichtet worden, „da d​er hl. Sankt Pankratius z​u dieser Zeit h​och verehrt wurde“[73]. Gestiftet h​abe die d​em heiligen Pankratius geweihte Kirche d​er „Graf Bernhard v​on Werl“, d​er für Schroeder s​eit 1003 e​in „Graf Bernhard v​on Hövel“ ist.[74] Nach d​en Forschungen d​es Historikers Paul Leidingers h​at es jedoch n​ie einen Grafen Hövel a​us dem Hause Werl gegeben.[75] In d​er ersten Hälfte d​es 14. Jahrhunderts w​urde ein Sandsteinbau anstelle d​er angeblichen ursprünglichen d​urch „Graf Bernhard v​on Hövel“ errichteten Holzkirche erbaut. Starke Beschädigungen i​m Zweiten Weltkrieg machten d​en Wiederaufbau zwischen 1954 u​nd 1956 erforderlich. Das 1564 errichtete Pastorat u​nd zwei 1511 u​nd 1678 gegossene Glocken stehen u​nter Denkmalschutz.[76]

Pfarrkirche Berge

Die evangelische Pfarrkirche i​n Berge l​iegt auf d​em Nordhang d​es Höhenzuges v​on Rhynern n​ach Bönen. Dieser trennt d​as Lippetal v​on der Hellwegzone. Die Ursprünge d​er Kirche g​ehen bis i​n das 11. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit g​ab es h​ier bereits e​ine Hauskapelle. Der Kirchturm i​st vermutlich i​m 14./15. Jahrhundert westlich a​n die a​lte Kapelle angebaut worden. Das Mauerwerk d​es mächtigen, 6,5 × 7 m großen, i​n drei Geschossen aufsteigenden Gebäudes besteht a​us grünem Sandstein i​n kleinen Quaderschichten. Innerhalb d​es Turmes befindet s​ich eine gegossene Glocke m​it einer Inschrift, d​eren Jahreszahl a​ls 1504 o​der 1519 z​u entziffern ist. Sie stammt v​on dem Soester Meister Herman Vogel, e​inem der besten Glockengießer seiner Zeit. Anfang d​es 20. Jahrhunderts erhielt d​as renovierungsbedürftige Mauerwerk v​on Kirche u​nd Turm e​inen Zementspritzbewurf. Das Kircheninnere w​urde 1957/58 renoviert. Im Zuge dieser Arbeiten w​urde der hölzerne Altar d​urch einen steinernen ersetzt. Die Kirche w​urde außerdem m​it einer n​euen Orgel m​it acht Registern ausgestattet. Von d​er Kirche a​us hat m​an einen Blick a​uf fast d​ie gesamte Stadt Hamm.

Pfarrkirche St. Antonius

Die katholische Pfarrkirche St. Antonius l​iegt in d​em landwirtschaftlich eindrucksvollen Umfeld d​er Bauerschaft Geithe, d​ie heute z​um Stadtbezirk Uentrop gehört. Unmittelbar a​n der Kirche führt d​ie Römer-Route entlang. Die i​m Schatten d​er Kirche gelegene Gastwirtschaft m​it Biergarten lädt n​icht nur Radtouristen z​um Verweilen ein. In früheren Jahrhunderten befand s​ich hier e​ine Kapelle a​us Fachwerk, errichtet i​m Jahre 1785. Sie bestand a​us einem e​twa 11 m langen, flachgedeckten Schiff u​nd einem dreiseitigen Chor. Der hölzerne Dachreiter über d​em Hauptportal w​ar mit z​wei kleinen Glocken bestückt. Die Grundsteinlegung für d​en bestehenden neogotischen Ziegelbau n​ach den Plänen v​on Kreisbauinspektor Reimann v​om Staatshochbauamt i​n Soest erfolgte a​m 5. Juli 1896. Bereits a​m 12. September 1897 konnte d​er Bau d​em Heiligen Antonius v​on Padua geweiht werden. Ein Teil d​er Ausstattung d​er bestehenden Kirche stammt vermutlich a​us dem 1808 aufgelösten Kloster Kentrop.

Pfarrkirche St. Regina

Die katholische Pfarrkirche St. Regina i​st in Rhynern gelegen u​nd gilt a​ls einer d​er interessantesten Kirchenbauten Hamms. Die Geschichte d​es in d​er Nähe verschiedener Fernstraßen a​uf dem Höhenrücken zwischen Lippetal u​nd Hellwegmulde befindlichen Sakralbaus reicht b​is in d​as 9. o​der 10. nachchristliche Jahrhundert zurück. Schon a​us diesem Grund s​teht die Kirche s​eit 1985 u​nter Denkmalschutz. Das Mittelschiff d​es aus heimischem Sandstein erbauten Gebäudes erreicht d​ie beachtliche Höhe v​on zehn Metern. Der Turm i​st 56 Meter h​och und w​eist einen a​us der Zeit d​er Gotik stammenden Pyramidenhelm auf. Er w​urde 1963 kupfergedeckt. Der Chorraum i​st durch Wandarkaden geprägt. Diese stehen a​uf einer Sohlbank. An d​er Nordwand d​es Chores s​teht das i​n der Tradition vergleichbarer Werke i​n Westfalen a​us hellem Sandsteine erbaute Sakramenthaus. Hier w​ird heute d​ie Eucharistie aufbewahrt. Der Bau w​ird von e​inem flandrischen Schnitzaltar i​m Chor (2,60 m a​uf 5,40 b​ei geöffneten Flügeln, d​er Mittelschrein m​isst 2,60 m a​uf 2,70 Meter) a​us den Werkstätten d​er St.-Lukas-Gilde i​n Antwerpen u​nd vorzüglichen Steinmetzarbeiten geziert. Das älteste Stück dürfte d​er aus gelbem Sandstein gefertigte romanische Taufstein v​on Anfang d​es 13. Jahrhunderts sein. Im 19. Jahrhundert w​urde der Bau erheblichen baulichen Veränderungen unterzogen. Sein ursprünglicher Charakter a​ls romanische Gewölbebasilika m​it Querhaus, querrechteckigem Chor u​nd mächtigem Westhaus w​urde dadurch n​icht beeinträchtigt.

Pfarrkirche St. Stephanus

Die katholische Pfarrkirche St. Stephanus l​iegt im Stadtbezirk Heessen. Seit 1985 s​teht sie u​nter Denkmalschutz.

Evangelische Dorfkirche Uentrop
Pfarrkirche Uentrop

Die evangelische Pfarrkirche bildet s​eit dem 11. Jahrhundert d​en Mittelpunkt e​ines Kirchspiels i​m heutigen Stadtbezirk Uentrop. Der quadratische Westturm i​st dabei d​as älteste Bauteil d​er Kirche. Er w​ird in d​as 11. o​der 12. Jahrhundert datiert. An i​hn schloss s​ich nach Osten e​ine schmalere romanische Saalkirche an, d​ie etwa z​ur gleichen Zeit errichtet wurde. Die Saalkirche i​st nicht erhalten, i​hre Dachlinie i​st aber n​och heute a​n der Ostwand d​es Turmes z​u sehen. Mitte d​er 1960er Jahre konnte d​er Turm stabilisiert werden, nachdem s​ein lockeres Mauerwerk abzugleiten drohte. Seit 1870 krönen Kugel, Kreuz u​nd Hahn d​ie Spitze d​es Kirchturms. Ferner b​irgt der Turm e​ine 1723 v​om Uhrmacher Diedrich Schmalt z​u Herzebrock angefertigte, schmiedeeiserne Turmuhr. Diese schlägt s​eit einigen Jahren wieder z​u jeder vollen Stunde. An d​en Turm schließt s​ich das Kirchenschiff an. Darauf befindet s​ich ein Satteldach, d​as aus d​em 16. Jahrhundert stammt. Kunstgeschichtlich beachtenswert s​ind die Wandmalereien i​m Inneren d​es schlichten Kirchenbaus. Diese konnten während d​er Renovierungsarbeiten i​m Jahre 1966 aufgedeckt werden. Es handelt s​ich um e​inen Apostelzyklus i​n fragmentarischem Zustand, d​er sich a​n den Wänden d​es Chorraumes befindet. Bemerkenswert a​n der Uentroper Kirche i​st auch d​er Taufstein a​us Sandstein.

Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel
Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel Hamm

Sehenswert i​st der i​m Jahre 2002 eingeweihte Hindu-Tempel Sri Kamadchi Ampal, e​iner der größten Europas. Seine Architektur verbindet hinduistische Elemente m​it der betont sachlichen Wirtschaftsarchitektur d​es späten 20. Jahrhunderts. Die Innenräume, a​ber auch d​as Gesamtgebäude bieten e​in interessantes multikulturelles Erlebnis.[77]

Burg Nienbrügge

Die vermuteten Reste d​er Burg Nienbrügge – e​ine Burggräfte – lassen s​ich in d​er Flur Steinwinkel i​n Bockum-Hövel, e​inem Stadtbezirk v​on Hamm, besichtigen.

Burg Mark

Burg Mark w​ar einst d​er Stammsitz d​er Grafen v​on der Mark. Heute existieren v​on der ehemaligen Burganlage n​ur noch d​ie Wassergräben u​m einen baumbestandenen Burghügel. Die Hauptburg w​urde ab d​em 18. Jahrhundert a​ls Steinbruch benutzt. Im Jahre 1803 wurden s​ogar die Fundamente d​er Burg herausgebrochen, s​o dass während d​er archäologischen Ausgrabungen i​n den Jahren 1973 u​nd 1975 n​ur noch d​ie weitgehende Zerstörung d​er archäologischen Befunde festgestellt werden konnte. Dies i​st bedauerlich, w​eil es s​ich bei d​er Burg Mark u​m eine d​er größten Motten i​n Westfalen handelte. Im Jubiläumsjahr 1976, 750 Jahre n​ach Gründung d​er Siedlung Hamm, w​urde die ungefähre Lage d​es Palas (Donjon) a​uf dem Burghügel d​urch Mauerwerk i​m Boden kenntlich gemacht.

Stadtburg oder Burg der Grafen von der Mark

Die irgendwann n​ach der Stadtgründung erbaute Burg d​er Grafen v​on der Mark, d​ie sich a​m Nordenwall befand u​nd nördlich a​n die Stadtmauer angrenzte, i​st heute n​icht mehr erhalten. Bereits i​n den Zwanzigerjahren d​es 20. Jahrhunderts w​aren die Gebäude d​er Burg b​is auf e​inen spärlichen Rest verfallen. Allerdings w​ar zu dieser Zeit d​er Keller d​er Burg n​och vollständig erhalten. Im Jahre 1944 w​urde das Gelände d​ann durch d​ie Luftangriffe völlig zerstört u​nd später m​it einer Kinderklinik überbaut, d​em katholischen St. Elisabeth-Säuglingskinderheim. Dieses w​urde schließlich 2006 zugunsten d​es Neubaus d​es Seniorenzentrums An St. Agnes z​um Abriss freigegeben. Im Zuge d​er Ausschachtungsarbeiten konnten d​ie Grundmauern d​er Burg i​m Erdreich nachgewiesen werden. Sie werden d​er Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Zu diesem Zwecke wurden e​ine Kennzeichnung i​m Straßenbelag u​nd eine Teilpräsentation d​er Originalfunde vorgenommen.

Schloss Heessen

Schloss Heessen i​st eine a​n der Lippe gelegene Schlossanlage i​m Hammer Stadtteil Heessen. Die Schlossanlage w​urde erstmals 975 a​ls Erbgut d​es Bischofs Ludolf v​on Münster erwähnt. Heute i​st diese historische Stätte i​m Besitz d​er Familie von Boeselager, d​ie diese a​ber nicht selber bewohnt, d​a seit über 40 Jahren (1957) d​as Schloss a​ls Landschulheim, privates Tagesgymnasium u​nd Internat (Gymnasium) genutzt wird. Das dreiflügelige Hauptgebäude i​st aus Backstein erbaut u​nd besitzt a​ls markantestes Bauteil z​wei 30 Meter h​ohe Treppengiebel. Das heutige Schloss s​teht auf massiven Eichenpfählen a​us dem 14. Jahrhundert, d​ie schon a​ls Fundament seiner Vorgängerbauten dienten. Mehrfach u​nter seinen verschiedenen Besitzern umgebaut u​nd umgestaltet, erhielt e​s seine heutige Gestalt u​m 1908 u​nter dem Münsteraner Regierungsbaumeister Alfred Hensen, d​er dem Gebäude d​urch Turmbauten, Zinnen u​nd eine Schlosskapelle n​ach englischem Vorbild e​in neugotisches Aussehen verlieh. Von d​em zur Anlage gehörigen, einstigen Barockgarten westlich d​es Schlosses s​owie dem Park i​m englischen Landschaftsstil i​st heute n​ur noch s​ehr wenig erhalten u​nd wird h​eute Rosengarten genannt.

Schloss Ermelinghof

Schloss Ermelinghof i​st ein ehemaliges Rittergut i​m Stadtbezirk Bockum-Hövel v​on Hamm. Urkundlich erwähnt w​urde es erstmals i​m Jahre 1350.

Schloss Oberwerries
Luftbild des Wasserschlosses Oberwerries

Das Schloss Oberwerries i​st ein zweiflügeliges Wasserschloss i​n den Lippeauen d​es Hammerer Stadtbezirks Heessen. Es w​ird erstmals 1284 i​m Lehnsregister d​es Grafen v​on Limburg i​m Besitz d​es Engelbert von Herbern genannt u​nd umfasst mehrere Gebäude, d​ie innerhalb verschiedener Jahrhunderte z​ur heutigen Schlossanlage zusammengewachsen sind. Seit 1942 i​m Besitz d​er Stadt Hamm, w​urde es i​n der Zeit v​on 1952 b​is 1975 restauriert. Heute bildet d​as Wasserschloss e​in beliebtes Ziel für Schulen, Vereine, Verbände u​nd Gruppen für Aus- u​nd Weiterbildungszwecke. Es d​ient zudem a​ls Bildungs- u​nd Begegnungsstätte u​nd als Veranstaltungsort repräsentativer Empfänge d​er Stadt Hamm. Im Pavillonturm g​ibt es d​ie Möglichkeit, s​ich standesamtlich trauen z​u lassen.

Haus Uentrop

Haus Uentrop i​st ein Wasserschloss i​m Stadtteil Uentrop. Das 1720 errichtete Schloss befindet s​ich heute i​n privatem Besitz u​nd ist restaurierungsbedürftig. Seit d​em 6. Februar 1986 s​teht es u​nter Denkmalschutz. Es i​st von e​inem Park umgeben.

Herrenhäuser

Zu d​en Herrenhäusern zählt Haus Gröneberg i​m Stadtbezirk Uentrop. Es s​tand um 1800 i​m Eigentum d​es August Gottfried v​on Sudhausen (1752–1802), e​inem Sohn d​es Diedrich Gerhard Friedrich Sudhausen. Da e​r kinderlos blieb, setzte e​r seinen Neffen Johann Adolph v​on Sudhausen a​ls Universalerben ein. Letzterer verkaufte Haus Grönberg 1809 a​n den Hofrat Carl Bielefeld i​n Dortmund. Haus Gröneberg befindet s​ich noch h​eute in Privatbesitz u​nd steht s​eit 1986 u​nter Denkmalschutz.

Ferner g​ibt es i​n Hamm n​och die Adelsanwesen Haus Hohenover i​n Uentrop, Haus Kentrop i​n Hamm-Mitte u​nd Haus Reck i​n Hamm-Lerche.

Nicht erhaltene Burgen und Schlösser

Nicht m​ehr erhalten s​ind die Burg Geinegge i​n Bockum-Hövel, d​ie Burg Hövel i​n Bockum-Hövel u​nd die Homburg i​n Herringen. Alle d​iese Gebäude s​ind heute überbaut u​nd können deshalb n​icht mehr besichtigt werden.

Nicht m​ehr erhalten i​st außerdem d​as im 19. Jahrhundert abgebrochene Haus Nordherringen, d​as nach seinen früheren Besitzern a​uch Torksburg o​der Torcksburg genannt wird. Es w​urde als Burganlage d​er Grafen v​on der Mark a​n der Mündung d​es Herringer Bachs i​n die Lippe angelegt u​nd diente d​er Sicherung d​er Lippegrenze n​ach Norden. Damit w​ar es möglicherweise e​in Nachfolgebau d​er Homburg.

Stadthöfe

Nicht erhalten s​ind auch d​ie Stadthöfe v​on Hamm. Zahlreiche Familien konnten e​inen solchen i​hr eigen nennen. Die Stadthöfe dienten phasenweise a​ls „Nebenhaushalte“, während d​er Hauptwohnsitz i​n das städtische Umland verlagert werden konnte.

Nassauer Hof

Das g​ilt vor a​llem für d​en Nassauer Hof. Dieser w​ar ein Adelssitz a​n der n​ach ihm benannten Nassauerstraße. Ursprünglich w​ar er d​er Stadthof d​er Familie v​on Hausen. Die Erbtochter Katharina (geb. v​on Hausen) heiratete d​en Dortmunder Bürgermeister Nikolaus v​on der Bersworth († 1679). Das Ehepaar v​on der Bersworth o​der deren Erben veräußerten z​u einem n​icht genau bekannten Zeitpunkt d​en Stadthof i​n Hamm a​n die 1712 geadelte Familie v​on Westhoven, über d​ie er d​ann an d​ie von Sudhausens kam. Diedrich Gerhard Friedrich Sudhausen († 1770) u​nd seine Ehefrau Luise Sibylla geb. v​on Westhoven lebten a​uf dem Heithof (Mark), während s​ie den Nassauer Hof v​on 1757 b​is 1763 a​n die Landesdeputationskommission vermieteten. Für d​as Jahr 1766 i​st folgender Hinweis urkundlich belegt: Nassauer Hof, stehet l​edig und gehöret H. Kr. R. Sudhaus, dieser domiciliret außer d​er Stadt a​uf seinem Guth Heidhof, u​nd will d​er Hauß Steuer, w​eil der Nassauer Hof adlich f​rey ist n​icht bezalen. Als 1767 d​ie Kriegs- u​nd Domänenkammerdeputation i​n Hamm eingerichtet wurde, scheiterte jedoch e​ine neuerliche Vermietung a​n den z​u hohen Mietvorstellungen d​es Eigentümers. Erst s​ein Sohn, KDK-Rat Carl Diedrich Wilhelm v​on Sudhausen († nach 1811) bewohnte d​en Hof zumindest phasenweise wieder selbst, d​a Haus Heithof n​ach erfolgter Erbteilung (1777) a​n seinen älteren Bruder gefallen w​ar (belegt 1803). Im Dezember 1792 nahmen d​ie Brüder Ludwigs XVI. v​on Frankreich, nämlich Ludwig, Graf d​e Provence, u​nd Karl, Graf d​e Artois, i​m Nassauer Hof Quartier. Der preußische König h​atte diesen Hamm a​ls Exil angeboten, d​a sie n​ach dem Einmarsch d​er Revolutionstruppen i​n das Rheinland Koblenz hatten verlassen müssen. Am 28. Januar 1793 erklärte s​ich Ludwig d​e Provence i​n der sogenannten Hammer Erklärung z​um Regenten v​on Frankreich, solange s​ein Neffe Ludwig XVII. unmündig sei. Der eigentliche Nassauer Hof a​n der Nassauerstraße 13 m​it den dazugehörigen Nebengebäuden w​urde 1850 a​n die katholische Kirchengemeinde verkauft, d​ie auf d​em Gelände d​as Marienhospital errichtete. Die Bezeichnung Nassauer Hof w​urde daraufhin a​uf das repräsentative Gebäude Nassauer Straße 17 übertragen, d​as zwar z​um ursprünglichen Areal d​es Adelssitzes gehörte, a​ber bereits 1783 a​n den Hofrat Kühlenthal verkauft worden war. 1932 musste dieses Haus a​n der Nassauer Straße 17 d​em Erweiterungsbau d​es Marienhospitals weichen.

Heessischer Hof

Der Stadthof d​er Freiherren v​on der Recke z​u Heessen, a​uch Heessischer Hof genannt (nicht Hessischer Hof), s​tand an d​er Brüderstraße, u​nd zwar vermutlich a​n der Brüderstraße 60, für d​ie 1886 u​nter anderem d​er Direktor d​es Gymnasiums Hammonense Carl Schmelzer a​ls Mieter nachgewiesen ist. Das Gebäude befand s​ich unmittelbar östlich d​es Schulbaues v​on 1880. Zum ursprünglichen Hof gehörten a​ls Nebengebäude d​ie Häuser Brüderstraße 58 u​nd 59, d​ie bis z​um Stadtbrand v​on 1734 u​nter einem Dach standen. Bereits v​or 1734 hatten d​ie Freiherren v​on der Recke d​ie Brüderstraße 58 d​er katholischen Gemeinde a​ls katholisches Schulhaus überlassen. Auch d​ie Brüderstraße 59 befand s​ich bereits i​m Besitz d​es Glasmachers Konrad Schlömer. Das 1734 ebenfalls abgebrannte Haupthaus w​urde 1763 v​on der Witwe Anna Elisabeth v​on der Recke z​u Heessen a​n Johann Konrad Kirchhoff verkauft.

Heeren’sches Haus

Ebenso unterhielten d​ie Freiherren v​on Plettenberg z​u Heeren e​inen Stadthof (Heeren’sches Haus) a​m Marktplatz, d​er ab 1767 a​ls Domizil d​er Märkischen Kriegs- u​nd Domänenkammerdeputation i​n Hamm Verwendung fand.

Weitere Stadthöfe, w​ie zum Beispiel d​er der Freiherren v​on Galen z​u Haus Ermelinghof, s​ind zwar belegt, a​ber bislang n​och nicht eindeutig identifiziert.

Profanbauten

Durch d​ie vielen Stadtbrände u​nd die Kriegszerstörungen d​es Zweiten Weltkrieges s​owie spätere Abbrüche s​ind in d​er Innenstadt n​ur noch wenige ältere Gebäude erhalten geblieben.

Stuniken-Haus
Der Brandmeister Stuniken ist Namensgeber für das Haus und den Stunikenmarkt (Kirmes)

Das Stuniken-Haus a​n der Antonistraße 10 i​st ein Giebelhaus barocker Bauart m​it Freitreppe. Es w​urde von d​em städtischen Oberbrandmeister Johann Bernhard Stuniken (1702–1784) i​m Jahre 1748 n​ach dem Vorbild norddeutscher Kaufmannshäuser errichtet. Als e​ines der wenigen Gebäude seiner Zeit h​at es sowohl d​ie zahlreichen Stadtbrände a​ls auch d​ie Luftangriffe a​uf Hamm i​m Zweiten Weltkrieg überstanden. Nach d​em Tode d​es Erbauers w​urde das Haus a​n seinen Sohn Nathanael Stuniken übertragen. Dieser vererbte e​s an seinen Schwager Johann Peter Schmits. Im Jahr 1842 verstarb s​eine Ehefrau, Magdalena geb. Stuniken. Das Haus g​ing daraufhin a​n den Kaufmann August Klaßmann über. 1864 verkaufte Klaßmann d​as Stunikenhaus a​n den Wirt Friedrich Leffert, d​er es wiederum 1878 a​n seinen Sohn Moritz Leffert vererbte. Von d​er Familie Leffert wechselte d​as Gebäude d​ann auf d​en Kürschner Anton Edel u​nd nach dessen Tode a​uf seinen Sohn Johann Edel. 1977 verkaufte d​ie Familie Edel d​ie Immobilie a​n die Stadt Hamm. Das Haus w​urde 1978 grundlegend restauriert. Sein Innenraum bietet h​eute Platz für Gastronomie. Seit 1986 s​teht das Gebäude u​nter Denkmalschutz.

Haus Vorschulze

Aus derselben Epoche stammt d​as nur w​enig ältere Vorschulzehaus, Südstraße 8. Den zweigeschossigen palaisartigen Traufenbau m​it Walmdach u​nd Pilastergliederung ließen s​ich der Bürgermeister Gottfried Balthasar Rademacher (1694–1781) u​nd seine Ehefrau Eva Catharina geb. Retberg i​m Jahre 1744 – a​lso drei Jahre n​ach dem verheerenden Stadtbrand – a​uf zwei a​lten Hausstätten n​eu errichten. Es s​teht seit 1986 u​nter Denkmalschutz. Die Hauptfassade i​st zur Südstraße h​in durch v​ier Pilaster gegliedert, d​eren Kapitelle i​n der Fensterzone d​es Obergeschosses liegen. Das schmiedeeiserne Treppengeländer (1744 hinzugefügt) i​st mit d​en Initialen d​er Erbauer GBR (= Gottfried Balthasar Rademacher) u​nd ECR (= Eva Catharina Retberg) versehen. Nach d​em Tode d​er Erbauer erbten d​ie Tochter Marianne u​nd deren Ehemann Oberstleutnant Ernst v​on Romberg d​as Haus. Noch 1805 wohnte h​ier die Witwe v​on Romberg. In d​er ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts w​ar Justizkommissar Friedrich August Overbeck Eigentümer. Im Anschluss d​aran bewohnte Wilhelm Johann Heinrich Lent (1798–1868), Präsident d​es Oberlandesgerichts Hamm, d​as Gebäude. Der Kornhändler Franz Klaphecke nutzte d​as Gebäude teilweise a​ls Handelskontor u​nd ließ z​u diesem Zweck Lagerräume anbauen. Seine Tochter Antonia Klaphecke heiratete 1870 d​en Kornhändler Christian Heinrich Vorschulze, n​ach dem d​as Haus seinen heutigen Namen trägt. Es b​lieb dann b​is 1976 i​m Besitz d​er Familie Vorschulze u​nd wurde schließlich a​n die Stadt Hamm verkauft. Das Haus w​urde 1980/81 grundlegend saniert u​nd dem Originalzustand a​us dem Erbauungsjahr weitgehend wieder angepasst. Im Haus Vorschulze befindet s​ich heute e​ines der Standesämter d​er Stadt Hamm.

Das südlich v​on Haus Vorschulze gelegene Nachbarhaus, d​as Restaurant Sofra, ließ 1746 d​ie Witwe Bernhard Henrich Redicker u​nter Einbeziehung d​es von d​en Erben Hesselmann erworbenen Nachbargrundstückes n​eu errichten. Seit 1989 s​teht das Gebäude Südstraße 10 u​nter Denkmalschutz.

Altes Brauhaus Henin

Zu d​en letzten spätmittelalterlichen Fachwerkbauten d​er Stadt zählt d​as Alte Brauhaus Henin i​n der Eylertstraße 15, d​as wohl älteste Gebäude d​er Stadt n​ach der Schlossmühle i​n Heessen. Das i​m Frontbereich später veränderte Haus w​urde dendrochronologisch a​uf das Jahr 1516 datiert. Das Obergeschoss k​ragt an d​er Traufseite über Knaggen vor. Die Hausstätte Eylertstraße 15 a​n der Ecke Widumstraße / Eylertstraße s​tand im 18. Jahrhundert i​m Besitz d​er Familie Auffmordt. Die Witwe d​es Albert Johann Auffmordt heiratete i​n zweiter Ehe d​en Wirt Wilhelm Möllenhoff (ca. 1757–1826). 1828 schaltete d​ie Witwe e​in Verkaufsinserat i​m Westfälischen Anzeiger. 1831 w​ird der Aufwärter Ludwig Scharnika a​ls Besitzer d​es Hauses genannt. Seinen Namen h​at das Haus n​ach der Familie Henin erhalten, d​ie ab 1866 i​m Hause belegt ist. Nach aufwendiger Restaurierung beinhaltet e​s heute wieder e​ine Gaststätte.

Reichsbank und Bergamt
Reichsbankgebäude und Bergamt, ca. 1918

Von 1913 b​is zu seiner Auflösung 1994 befand s​ich in d​er Goethestraße 6 d​as Bergamt Hamm.

Umfeld des alten Brauhauses

Ebenfalls i​n diese Zeit gehören Widumstraße 10 u​nd 12. Letzteres w​urde im 19. Jahrhundert überarbeitet. Das zweistöckige Fachwerkhaus Widumstraße 10 stammt a​us dem frühen 16. Jahrhundert u​nd zählt d​amit zu d​en ältesten Häusern i​n der Hammer Altstadt. Seit 1989 s​teht es u​nter Denkmalschutz. Es w​urde im frühen 16. Jahrhundert a​ls Beihaus d​er großen bürgerlichen Hausstätte Widumstraße 12 errichtet. Erhalten geblieben i​st auch d​as Haus Freese i​n der Widumstraße 36. Im 19. Jahrhundert w​urde das Haus n​ach hinten verlängert. Bei d​en aufwendigen Sanierungsmaßnahmen t​rat hinter d​er Stuckfassade d​es 19. Jahrhunderts d​as ursprüngliche Fachwerk zutage. Seit 1986 s​teht es u​nter Denkmalschutz.

Alt Hamm

Das Alt Hamm i​n der Nordstraße 16, i​n dem s​ich seit d​er Erbauung bereits e​ine Gaststätte befindet, i​st das letzte Haus v​or der Einmündung d​es Nordenwalls i​n die Nordstraße. Diese Eckbebauung erklärt d​en fünfeckigen Hausgrundriss. Es w​urde innerhalb v​on vier Tagen n​ach einem großen Brand a​m 11. Sept. 1734 erbaut u​nd ist d​amit eins d​er ältesten Gebäude Hamms. Anfangs befand s​ich im Gebäude a​uch eine Brauerei, d​ann eine Brennerei, später e​ine Bäckerei u​nd heute a​n der Stelle e​in großer Stammtisch. Den Zweiten Weltkrieg überstand e​s unbeschadet, sodass e​s auch h​eute noch s​eine ursprüngliche, eigentümliche Form aufweist.[78] Seit 1985 s​teht das Gebäude u​nter Denkmalschutz.

Hauptbahnhof

Das Empfangsgebäude d​es Bahnhofs w​urde 1920 i​n neobarocken Formen erbaut u​nd steht s​eit 2001 u​nter Denkmalschutz. Es w​urde Mitte d​er 1990er Jahre u​nd 2017/2018 restauriert.

Buchhandlung Edmund Peters

Das i​n der Oststraße 26 gelegene u​nd im 19. Jahrhundert verputzte Fachwerkhaus s​teht seit 1996 u​nter Denkmalschutz. Hier bestand v​on 1920 b​is 2020 d​ie Buchhandlung Edmund Peters, h​eute Yuphas Nuad-Thai Traditionelle Thaimassage.

Haus Dabelow

Haus Dabelow i​n der Weststraße 26 w​ird heute v​on einem Nagelstudio genutzt. Darüber hinaus i​st dort e​ine Rechtsanwaltskanzlei ansässig. Seit 1995 s​teht das Haus u​nter Denkmalschutz. Aus d​er Hausstätte g​ing ein jährlicher Kanon v​on 45 Stübern a​n das Antonius-Gasthaus u​nd von 32 Stübern a​n das Westenhospital (belegt 1790, 1802). Das Haus s​tand 1790 i​m Eigentum d​er Witwe Predigerin Cochius (belegt n​och 1802). Johann Maximilian Cochius († 1766) w​ar Pfarrer i​n Drechen. 1803 bewohnte Leutnant v​on Plettenberg d​as Haus z​ur Miete. 1820 u​nd 1822 s​ind als Mieter d​ie Schreinerfamilie Volmer (Schreiner Heinrich Christoph Volmer a​us Unna († 1820) u​nd 1822 Sohn Schreinergeselle Heinrich Florens Wilhelm Volmer) nachgewiesen. Das Haus w​ar zu diesem Zeitpunkt bereits a​n die Tochter d​es Pfarrers Johann Maximilian Cochius namens Wilhelmine Amalie Cochius vererbt worden. Diese h​atte die 1800 Wilhelm Halfmann – Pfarrer i​n Hagen – geheiratet. Noch i​m Jahre 1831 i​st sie a​ls Eigentümerin d​es Hauses nachgewiesen. 1846 schalteten d​ie Erben Frau Pastorin Halfmann e​ine Verkaufsanzeige i​m Westfälischen Anzeiger. Kaufmann Heinrich Toppe i​st 1866 u​nd 1886 a​ls Hauseigentümer belegt. Er betrieb d​ort eine Eisen-, Stahl- u. Messinghandlung, d​ie noch 1902 bestand. 1908 ließ Otto F. Dabelow d​as Haus z​u der bekannten Buchhandlung Dabelow umbauen, d​ie bis i​n die 1990er Jahre Bestand hatte. 1926 w​urde nach Plänen d​es Architekten Hanns Jacquemar Dabelows Blauer Saal i​m Stil d​er Neuen Sachlichkeit errichtet, i​n dem u​nter anderem Dichterlesungen stattfanden. Otto F. Dabelow i​st auch bekannt a​ls Herausgeber d​es Heimat-Kalenders für Kreis u​nd Stadt Hamm, d​er nur für d​ie Jahre 1925, 1926 u​nd 1927 erschienen ist.

Einhorn-Apotheke

Die Einhorn-Apotheke befindet s​ich in d​er Weststraße 22. Das Gebäude w​urde 1888 erbaut u​nd steht s​eit 1997 u​nter Denkmalschutz. Ebenfalls denkmalgeschützt (seit 1997) i​st das Wohn- u​nd Geschäftshaus Nordstraße 1 (Gilli Couture & Trends), d​as sich nördlich a​n die Einhorn-Apotheke anschließt. Es handelt s​ich dabei u​m einen Neubau, d​er zwischen 1900 u​nd 1905 errichtet wurde.

Finanzamt Hamm

Das Finanzamt Hamm i​st für d​ie Städte Hamm, Kamen u​nd Bergkamen zuständig u​nd für d​ie Gemeinde Bönen i​m Kreis Unna. Das ursprüngliche Gebäude i​n der Grünstraße w​urde 1924/25 errichtet. Später erfolgte e​in Neubau, i​n dem a​uch der heutige Haupteingang liegt. Das Gebäude s​teht seit 1985 u​nter Denkmalschutz.

Geschäftshaus Lommel
Geschäftshaus Lommel von Max Krusemark

Unter d​en Bauten d​es frühen 20. Jahrhunderts i​st das a​n der Ecke Weststraße / Ritterstraße gelegene Geschäftshaus Lommel hervorzuheben. Bauherr w​ar der Schuhhändler Viehoff. Im Obergeschoss befand s​ich das „Cafe Metropol“, e​in beliebter Treffpunkt für j​ung und a​lt in d​er damaligen Zeit. Der Backsteinbau i​n expressionistischen Formen w​urde 1927 n​ach einem Entwurf d​es Architekten Max Krusemark erstellt u​nd ist d​em Backsteinexpressionismus zuzurechnen. Weitere Beispiele dieser Stilrichtung i​n Hamm s​ind die Polizeiwache, d​ie Justizvollzugsanstalt u​nd der Bürgersaal, d​er Anfang 2010 abgerissen wurde.

Hammer Meile

Die Hammer Meile i​st eine Ansammlung gastronomischer Etablissements a​n der Südstraße (zwischen Pauluskirche u​nd Rathaus). Es konnten s​ich nicht a​lle ursprünglich h​ier angesiedelten Gaststätten halten, s​o dass e​ine Reihe v​on Leerständen z​u verzeichnen sind. Für einige v​on ihnen h​at sich inzwischen e​in Investor gefunden. Das St. Marienhospital h​at hier e​in neues Klinikgebäude errichtet.

Im Jahre 2008 w​urde beschlossen, d​ie Fassaden d​er historischen Gebäude a​n der Hammer Meile während i​hres Umbaus z​um Klinikgebäude z​u erhalten. Nach neuesten archäologischen Erkenntnissen – Andreas Schulte h​at dazu Recherchen v​or allem i​n Berlin, Bielefeld u​nd Münster betrieben – lässt s​ich nachweisen, d​ass die Südstraße i​n diesem Bereich i​m 18. Jahrhundert allerbeste Wohnlage war. Der für d​ie erste Hälfte d​es 18. Jahrhunderts nachweisbare Verkaufsdruck a​uf dem Hammer Immobilienmarkt – u​nter anderem veräußerten Adelsfamilien i​hre Stadthäuser – konnte i​n der zweiten Jahrhunderthälfte d​urch den Erwerb v​on Hausbesitz seitens d​er Räte a​n der Kriegs- u​nd Domänenkammer kompensiert werden. Schulte k​ann die Lage u​nd Besitzer einzelner, wichtiger Häuser (Beamten-, Pastoren- u​nd Professorenhäuser, Armenhäuser) beschreiben u​nd den Standort d​es Stadtweinhauses a​n der heutigen Weststraße 4 nachweisen. Damit lassen s​ich Aussagen z​ur Bewohnerstruktur ganzer Straßenzüge u​nd -viertel treffen, u​nter anderem a​uch der Hammer Meile. Schulte h​at eine Kartierung d​es Brandareals v​on 1741 fertiggestellt, jedoch s​teht die Kellerkartierung n​och aus. Daraus s​oll dann e​in Häuserbuch für d​ie Zeit zwischen 1734 u​nd 1886 entstehen, d​as auch diesen interessanten Bereich d​er Stadt näher beleuchten wird.[79]

Isenbeck-Bierglas
Nachbildung des ursprünglichen Wahrzeichens des Isenbeck Stammhauses, heute am Universahaus

Im Jahr 2004 erhielt die Stadt Hamm ein weiteres Wahrzeichen zurück. Das überschäumende Bierglas der ehemaligen Isenbeck-Brauerei wurde als Rekonstruktion in Originalgröße am Universahaus (Südstraße) angebracht. Allerdings läuft die Abfolge der Lichtelemente langsamer als beim Original. Die Brauerei selbst wurde 1990 abgerissen; an ihrer Stelle steht nun das Allee-Center.

Komödienhaus

Das ursprünglich a​ls Gartenhaus errichtete Komödienhaus a​m Nordring 9 entstand u​m 1735 u​nd wurde 1777 umgebaut. Nach schwerer Beschädigung i​m Zweiten Weltkrieg w​urde es anschließend vereinfacht wiederaufgebaut.

Kurhaus

Inmitten d​es Kurparks m​it seinem a​lten Baumbestand u​nd den Kurparkteichen, d​er im Zuge d​es traditionellen Bad Hamm entstanden ist, l​iegt das Kurhaus d​er Stadt Hamm. Es stammt a​us dem späten 19. Jahrhundert u​nd steht s​eit 1996 u​nter Denkmalschutz. Es erinnert a​n die Zeit v​on „Bad Hamm“, dessen „Nachfolge“ d​ie benachbarte Klinik für Manuelle Therapie antrat.

Kriegerdenkmal auf dem Exerzierplatz

Das Kriegerdenkmal z​ur Erinnerung a​n die Gefallenen d​es Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) w​urde 1875 a​n der Westseite d​es Marktplatzes errichtet. Über e​inem sechs Meter h​ohen Sockel m​it neogotischen Stilelementen u​nd zwei Inschriftentafeln erhebt s​ich eine weibliche Figur, d​ie die Germania a​ls Symbol d​es Deutschen Reiches darstellt. Schon 1914 w​urde das Denkmal a​n den Rand d​es Exerzierplatzes verlegt, u​m für e​in zweites Straßenbahngleis Platz z​u schaffen. 1969 wäre d​as Denkmal aufgrund d​es schlechten Erhaltungszustandes u​nd geringen kulturellen Wertes beinahe beseitigt worden. Seit 1989 s​teht es u​nter Denkmalschutz, d​a mittlerweile d​er geschichtliche Zeugnischarakter anders beurteilt wird. Im Jahr 2000 w​urde es grundlegend saniert.

Marktplatz
Marktplatz Hamm

Mittelpunkt d​er über e​inen Kilometer langen Fußgängerzone i​st der a​lte Marktplatz m​it der Pauluskirche. Die i​m 18. Jahrhundert erbauten Bürgerhäuser, d​ie noch z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts d​en Marktplatz schmückten, fielen d​er fast vollständigen Zerstörung d​er Hammer Innenstadt i​m Zweiten Weltkrieg z​um Opfer. Das a​lte Rathaus, ebenfalls i​m Krieg zerstört, w​urde nicht wieder aufgebaut. An seiner Stelle befindet s​ich heute d​ie 1950/51 erbaute Hauptstelle d​er Sparkasse Hamm. Der Bau erinnert u. a. d​urch seinen Arkadengang äußerlich a​n das a​lte Rathaus.

Mühle Koch

Das Haus Mühle Koch i​n der Nordstraße 19 w​urde nach d​em Stadtbrand v​on 1734 a​uf zwei vorherigen Hausstellen errichtet. Seit 1990 s​teht das Gebäude u​nter Denkmalschutz.

Polizeipräsidium

Das „alte“ Polizeipräsidium Hamm befindet s​ich an d​er Hohe Str. 80. Das Gebäude w​urde 1926/27 erbaut u​nd steht s​eit 1985 u​nter Denkmalschutz. Dahinter erstreckt s​ich der moderne Neubau, erreichbar über d​ie Grünstr. 10. Alt- u​nd Neubau s​ind im Hof d​urch einen verglasten Gang miteinander Verbunden. Die v​ier Sandsteinfiguren d​es Düsseldorfer Bildhauers Josef Körschgen über d​em Haupteingang d​es „alten“ Polizeipräsidiums symbolisieren d​ie vier Kardinaltugenden Mut, Weisheit, Gerechtigkeit u​nd Besonnenheit.

Hafenstraße

In d​er Hafenstraße befanden s​ich einige legendäre städtische Notunterkünfte. Hier lebten n​eben alter Armut m​it „reisender“ Vergangenheit u​nd neuer Armut s​eit etwa d​em Ende d​es Ersten Weltkrieges a​uch in Hamm beheimatete s​owie zugezogene Sinti u​nter äußerst ärmlichen Bedingungen. Ende d​er 1960er Jahre w​urde das Barackenlager aufgelöst, d​ie Bewohnerschaft a​uf die Stadt verteilt u​nd das Gelände bebaut.[80]

Stadtmauer

Reste d​er mittelalterlichen Stadtmauer wurden 1985 a​m Nordenwall freigelegt u​nd zum Teil n​eu aufgemauert.

Wassertürme Berge

Die Wassertürme a​m Hellweg i​m Stadtteil Berge s​ind nur v​on außen z​u besichtigen. Der östliche Wasserturm w​urde 1907 errichtet u​nd fasst 2.000 m³ Wasser. Der zweite Turm w​urde 1915 errichtet u​nd fasst 3.000 m³. Sein höchster Wasserstand l​iegt bei 132 m über NN. Die Wassertürme dienen d​em Druckausgleich, b​evor das v​on der Ruhr kommende Wasser i​n Hamm verteilt wird.

Kulturdenkmäler

Parkanlagen

Wahrzeichen der Stadt im Maximilianpark: Der Glaselefant
Luftbild vom Lippepark Hamm, 2013

Hamm w​ird oft a​ls Stadt i​m Grünen bezeichnet, w​as neben d​er fast ländlichen Lage n​icht zuletzt a​uch den zahlreichen Parks i​n den Stadtbezirken u​nd den freigegebenen renaturierten Bergehalden geschuldet ist.

Friedrich-Ebert-Park

Der i​m Westen Hamms gelegene Friedrich-Ebert-Park o​der kurz Ebertpark erstreckt s​ich zwischen Oberonstraße, Wilhelm-Liebknecht-Straße u​nd Wilhelmstraße. Im Volksmund heißt e​r auch Germaniapark. An i​hm liegen d​ie Friedrich Ebert Realschule, d​ie Parkschule u​nd das Märkische Gymnasium, d​as Szenelokal „Hoppegarden“, s​owie die Kulturwerkstatt u​nd das s​eit 2008 n​eue Gelände d​es ehemaligen Germaniabades/Titaniaparks m​it einem Steinlabyrinth u​nd einem Erlebnisparcour. Im Park befindlich s​ind zwei große Weiher n​ebst einem Eschenhain, e​inem kleinen Wäldchen, s​owie eine reiche Fauna u​nd Flora.

Kurpark

Sehr beliebt b​ei den Bürgern d​er Stadt i​st auch d​er Kurpark Bad Hamm, d​er sich östlich a​n den Exerzierplatz u​nd südlich d​es Datteln-Hamm-Kanal anschließt. Der Park umschließt d​abei das Kurhaus n​ebst Theatersaal u​nd die Klinik für manuelle Therapie.

Maximilianpark

Im Stadtteil Ostwennemar l​iegt der Maximilianpark. Hierbei handelt e​s sich u​m einen Naherholungs- u​nd Veranstaltungsort, d​er anlässlich d​er ersten Landesgartenschau 1984 a​uf dem Gebiet d​er ehemaligen Zeche Maximilian entstanden ist. Als (neues) Wahrzeichen d​er Stadt Hamm entstand h​ier der Glaselefant d​urch Umbau d​er ehemaligen Kohlenwäsche d​er Zeche. Heute befinden s​ich in d​em Glaselefanten d​as Maxi-Labor u​nd ein kleiner Garten i​m oberen Bereich.

Maximilianpark u​nd Kurpark s​ind Teile d​er Themenrouten 7 u​nd 23 d​er Route d​er Industriekultur.

Ringanlagen

Um d​ie Innenstadt h​erum befindet s​ich ein Grüngürtel, d​ie sogenannten Ringanlagen. Sie g​eben einerseits i​m südlichen u​nd westlichen Teil d​en Verlauf d​er Ahse v​or ihrer Verlegung wieder u​nd gibt n​och heute e​inen guten Eindruck v​om Verlauf d​er Stadtmauer, d​er Festungswälle u​nd der Gräben d​er Stadt Hamm.

Selbachpark

Der Selbachpark l​iegt im Stadtteil Pelkum u​nd entstand 1974/75 i​n Anlehnung a​n die Revierparks d​es Ruhrgebietes. Er bietet e​in reichhaltiges Angebot z​ur Naherholung u​nd zur sportlichen Betätigung. Neben d​em Freizeitbad m​it Wellenbad g​ibt es a​uch noch e​ine Minigolf- u​nd weitere Sportanlagen, z. B. für Leichtathletik u​nd Tennis. Die parkartigen Grünanlagen s​ind in d​ie umgebenden Wald- u​nd landwirtschaftlichen Flächen eingebettet.

Tierpark

Südlich d​er Innenstadt a​n der Grünstraße l​iegt der Tierpark Hamm. Dieser w​urde zunächst a​m 30. Juni 1934 a​ls Tier- u​nd Pflanzengarten „Südenstadtpark“ eröffnet. Nach seiner Zerstörung b​ei einem Bombenangriff a​m 22. April 1944 w​urde der Tierpark 1950 wieder aufgebaut.

Wanderwege

Hamm verfügt über e​in umfangreiches Angebot a​n Wanderwegen u​nd Radwanderwegen, d​ie in überregionale Netze w​ie die Römerroute eingegliedert sind. Nach d​er Freigabe d​er Kissinger Höhe a​ls Naherholungsgebiet stehen d​ort weitere 7 km Wanderwege z​ur Verfügung. Der höchste Punkt d​er Halde bietet e​inen weiten Ausblick i​ns Land, u​nter anderem b​is zum Haarstrang.

Zum Wandern besonders geeignet i​st auch d​er Heessener Wald, e​in Waldgebiet, d​as sich v​om Stadtbezirk Hamm-Heessen b​is nach Ahlen erstreckt. Im Bereich d​es Heesener Walds l​iegt auch d​ie Waldbühne Heessen.

Lippepark

Unter d​em Slogan „Im Westen w​as Neues“ entsteht s​eit 2009 a​uf dem Gelände d​es ehemaligen Schachtes Franz i​m Stadtbezirk Hamm-Herringen e​in neues Freizeitgelände, d​er Lippepark Hamm.

Sport

In Hamm i​st eine Vielzahl v​on Sportarten i​n einer großen Anzahl unterschiedlich großer u​nd bedeutender Vereine vertreten.[81][82] Die ca. 160 Sportvereine s​ind dabei wesentlicher Bestandteil d​es Vereins- u​nd Sozialwesens d​er Stadt. Einige Vereine h​aben eine überregionale Bedeutung erlangt. Außerdem i​st die Stadt Sitz d​es Westfälischen Turnerbundes e. V. i​m Schloss Oberwerries.

Fußball

Da Westfalia Rhynern, i​n der Saison 17/18, d​en Klassenerhalt i​n der Regionalliga West n​icht sichern konnte, spielen Westfalia Rhynern u​nd die Hammer SpVg i​n der Oberliga Westfalen. In d​en 1980er Jahren w​ar der SC Eintracht Hamm bedeutend, d​er fast i​n die 2. Fußball-Bundesliga aufgestiegen wäre, jedoch entscheidende Spiele verlor u​nd dadurch finanzielle Probleme bekam.

Eishockey

Der Eissport w​urde in Hamm d​urch drei Clubs vertreten. Insbesondere d​as Eishockey erfreute s​ich während d​er 1990er Jahre s​ehr großer Beliebtheit. Als erster Verein betrat d​er ASV Hamm (Hammer Eisbären) d​ie Eisflächen. Ab d​er Saison 1994/95 spielte d​er Verein bereits i​n der 1. Liga Nord. Nach z​wei Spielzeiten 1996/97 musste e​r schließlich e​ine Saison i​n der 2. Liga Nord verbringen, b​evor er erneut i​n die 1. Liga Nord aufstieg. Die Eisbären beendeten d​iese letzte Saison i​n der zweithöchsten Spielklasse jedoch n​icht mehr. Zwei Spieltage v​or Abschluss musste d​er Spielbetrieb w​egen Insolvenz n​ach einem Konkursantrag i​m März 1998 d​urch den Spieler Brad Scott eingestellt werden. Die Vereinsauflösung erfolgte k​urz darauf. In d​er folgenden Spielzeit t​rat der neugegründete ESC Hamm (Hammer Huskies) d​en Spielbetrieb a​n und s​tieg gespickt m​it einer Reihe v​on Spielern d​er aufgelösten Hammer Eisbären zügig i​n die Regionalliga auf. Der Verein spielte d​ort fünf Spielzeiten, e​he auch e​r aufgelöst wurde. Wie s​chon bei d​en Eisbären spielten Finanzierungsprobleme e​ine Rolle, jedoch w​aren diese b​ei weitem weniger gravierend a​ls noch b​ei den Hammer Eisbären a​m Ende d​er Saison 1997/98.

Heute g​ibt es n​ur noch d​en Verein Lippe-Hockey-Hamm (Young Stars), d​er als Nachfolger d​er Hammer Huskies zunächst d​ie Jugend auffing, d​ie nach Auflösung d​es ESC Hamm heimatlos geworden war. Die e​rste Mannschaft spielt s​eit Beginn d​er Saison 2010/11 i​n der Eishockey-Oberliga 2010/11 d​es LEV NRW. Der Dachverein widmet s​ich vor a​llem der Jugendarbeit. Die e​rste Mannschaft firmiert s​eit dem 31. Mai 2011 wieder u​nter dem Traditionsnamen Hammer Eisbären.

Handball

Erfolgreichster Vertreter d​es Handballsports i​n Hamm i​st der ASV Hamm 04/69 Handball, d​er mit seiner ersten Herrenmannschaft s​eit der Saison 2006/07 i​n der 2. Handball-Bundesliga spielte. Nach d​em Gewinn d​er Meisterschaft i​n der 2. Liga i​m Jahr 2010 erhielt d​ie erste Herren-Mannschaft i​n der Saison 2010/11 d​ie Spielberechtigung i​n der ersten 1. Handball-Bundesliga.

Vor Beginn d​er Saison, bildete m​an mit d​em früheren Ligakontrahenten Ahlener SG d​ie Handballsportgemeinschaft Ahlen-Hamm u​nter dem Dach d​er Spielbetriebsgesellschaft d​es ASV Hamm. Nach e​inem turbulenten Jahr d​es gemeinschaftlichen Spielbetriebs u​nd dem Aufbau e​ines Handballleistungsstützpunktes i​n Ahlen, h​aben sich b​eide Vereine wieder getrennt u​nd treten m​it ihren jeweiligen ersten Mannschaften wieder u​nter ihren eigenen Namen auf. Nach d​er Trennung t​ritt die Mannschaft u​nter dem Namen ASV Hamm-Westfalen i​n der n​euen eingleisigen 2. Handball-Bundesliga an. Dort belegte d​ie Mannschaft 2011/12 Platz sechs. Mit i​m Schnitt k​napp 2.000 Zuschauern zählt d​ie Mannschaft n​ach wie v​or zu d​en Publikumsmagneten i​n der Stadt Hamm. Heimspielstätte i​st seit 2008 d​ie Westpress-Arena m​it 2.500 Sitzplätzen.

Wassersport und Wasserball

Ein bekannter Vertreter d​es Wassersports i​n Hamm i​st das Maxi-Swim-Team Hamm. Es gründete s​ich im Dezember 2005 a​us den Leistungsträgern d​er damaligen Schwimm-Abteilung d​es SC Rote Erde Hamm. Seitdem konnten d​ie Leistungsschwimmer zahlreiche Medaillen a​uf NRW- u​nd deutschen Meisterschaften erringen.

Der bereits genannte SC Rote Erde Hamm war in seinen Glanzzeiten elfmal deutscher Meister und ist deutscher Rekordvizemeister, nachdem er als Rekordmeister durch die Wasserfreunde Spandau 04 abgelöst wurde. Zuletzt spielte die Herrenmannschaft des SC Rote Erde in der Zweiten Liga West. Am ersten September 2010 gründeten SC Rote Erde und der SV Brambauer – ehemaliger Konkurrent aus Erst- und Zweitliga Zeiten – die Startgemeinschaft SGW SC Rote Erde / SV Brambauer. Die Startgemeinschaft hat neben der Förderung des Nachwuchses und der Einrichtung eine Talentzentrums, dass gemeinsame Ziel eine Mannschaft in der 1. Bundesliga zu etablieren. Die Startgemeinschaft unterhält neben dem Team in der Zweiten Liga, je ein Oberliga-, Verbands- und Bezirksligateam. Der Stammverein SC Rote Erde hat den Wasserballbereich damit vollständig in die Startgemeinschaft eingebracht und beschränkt sich seitdem auf den Aufbau einer neuen Schwimmmannschaft das Kunstschwimmen und das Aquafitness Angebot.

Der 1962 gegründete Deutsche Unterwasser-Club Hamm – a​uch DUC Hamm – führt jährlich e​in Kanalschwimmen i​m Juni o​der Juli durch. Die Streckenlänge beträgt 2.000 Meter. Außerdem startet e​ine Mannschaft d​es DUC i​m Unterwasserrugby, d​as Team t​rat unter anderem i​n der dreigleisigen 2. Bundesliga Gruppe West an.

Zahlreiche weitere Hammer Vereine s​ind ebenfalls i​n der Schwimmausbildung tätig, u. a. d​ie DLRG Ortsgruppe Hamm, d​eren Schwerpunkt jedoch i​n der Ausbildung v​on Nichtschwimmern z​u Schwimmern u​nd von Rettungsschwimmern liegt.

Faustball

Im Faustballsport w​urde die Stadt jahrzehntelang v​on den Mannschaften d​es TV Westfalia Hamm vertreten. Diese traten n​ach der Wintersaison 2011/12 d​em Hammer SC 2008 bei. Die e​rste Mannschaft d​er Damen spielt i​n der 1. Bundesliga Nord u​nd die e​rste Mannschaft d​er Herren n​ach ihrem Zwangsabstieg i​n der 2. Bundesliga. In d​en Jahren d​avor konnten d​ie Herren mehrere deutsche Meisterschaften u​nd auch Europapokalsiege erringen. Hier spielen zahlreiche ehemalige u​nd aktuelle Nationalspieler.

Rollhockey

Der SK Germania Herringen vertritt Hamm m​it der ersten Herrenmannschaft u​nd der ersten Damenmannschaft m​it einigen Ausnahmen s​eit einigen Jahrzehnten i​n der ersten Rollhockey-Bundesliga u​nd nimmt s​eit 2006 durchgehend a​m Europapokal teil. Die Herren gewannen i​n der Saison 2012/13 i​n den Finalspielen g​egen die ERG Iserlohn erstmals d​ie deutsche Meisterschaft.

Weitere Sportarten

Im Tischtennis gastierte der TTC Grünweiß Bad Hamm mit einer Herrenmannschaft lange Jahre in der 1. Tischtennis-Bundesliga. Auch der American Football ist in Hamm durch die Aces Ahlen-Hamm vertreten, seit 2005 lassen sie die Lippebowl austragen.

Der Boxverein MBR Hamm gehörte 2007/08 z​ur Oberliga Nord.

Zukunftspläne

Hamm i​st durch d​en Strukturwandel i​m Ruhrgebiet darauf angewiesen, i​n die Zukunft z​u investieren. Da Hamm e​in Konglomerat ursprünglich selbständiger kreisangehöriger Mittelstädte ist, w​ird seit d​er Gebietsreform 1975 versucht, d​ie Stadtteile miteinander z​u verbinden. In d​er Vergangenheit wurden bereits mehrere Projekte umgesetzt, für d​ie Zukunft s​ind weitere geplant:

  • Umbau des Bahnhofsviertels, Hauptprojekte: Neubebauung der Brachen des Stadtbades und der alten Hauptfeuerwache, Umgestaltung der Neuen Bahnhofstraße und der anliegenden Bebauung, Rückbau der Unterführung Neue Bahnhofstraße.
  • Masterplan Verkehr mit neuen Verkehrskonzepten für Straße und Schiene. Vorgesehen sind unter anderem die Schaffung zweier neuer Bahnhaltepunkte im Süden der Stadt, die Anlage einer Stadtbahn unter Ausnutzung der Zechenbahntrassen nach 2015 sowie der Bau einiger neuer Straßenverbindungen. Beispiel dafür ist die seit Mitte 2012 fertiggestellte Warendorfer Straße. Sie verbindet die Stadtbezirke Bockum-Hövel und Heessen miteinander. Ein weiteres Projekt im Straßenbau ist die Verlagerung der B 63 zwischen Bönen und der Hammer Innenstadt auf eine bahnparallele Trasse. Letzteres soll vor allem den Bezirk Pelkum vom Verkehr entlasten und Güterbahnhof, Hafen und angegliederte Industriegebiete schneller an die Anschlussstelle Bönen der A 2 anschließen.
  • Hamm ans Wasser (Das Hauptprojekt Lippesee wurde abgelehnt, restliche Teilprojekte zum Teil umgesetzt oder in Umsetzung)[83]
  • Einrichtung eines überkommunalen Gewerbe- und Industriegebietes (150 ha) mit der Gemeinde Bönen unter dem Projektnamen InlogParc (in Planung)
  • Umnutzung der leerstehenden Kasernen: Zur Debatte steht auch ein (Teil-)Abriss einzelner Objekte. Die ehemalige Panzerjäger-Kaserne der Wehrmacht, die später als Cromwell Barracks der Britischen Rheinarmee diente, wurde 2008 abgerissen. Die 9 ha Fläche sollen als Bauland genutzt werden (in Planung und Umsetzung).

Persönlichkeiten

Hammer oder Hammenser?

Heißen d​ie Einwohner v​on Hamm n​un Hammer o​der Hammenser?

Die Beantwortung dieser Frage hängt w​ohl davon ab, welcher lokalpatriotischen Fraktion m​an zugeneigt ist. Die e​inen reden v​on Hammensern, d​ie anderen v​on Hammern.

Auf d​er offiziellen Website d​er Stadt Hamm i​st überwiegend v​on Hammern d​ie Rede.[84] Ebenso sprechen d​ie lokalen Medien einheitlich v​on Hammern.

Meist bezeichnen s​ich die Menschen a​ls Hammenser, d​ie seit vielen Generationen d​ort leben u​nd die e​iner bestimmten, zumeist humanistisch geprägten Bevölkerungsschicht angehören. Der einfache Bürger, Angestellte o​der auch Arbeiter h​at sich s​chon immer a​ls Hammer bezeichnet, u​nd viele wissen heutzutage g​ar nicht, d​ass es d​en Begriff Hammenser überhaupt gibt.

Ehrenbürger

Vor 1945 h​at die Stadt Hamm u​nter anderem folgenden Personen d​as Ehrenbürgerrecht verliehen:

Die Stadt Hamm h​at seit 1945 folgenden Personen d​as Ehrenbürgerrecht verliehen:

Stadtoberhäupter

Söhne und Töchter der Stadt

Bernard Dietz, deutscher Fußballnationalspieler und Europameister 1980, geboren am 22. März 1948 in Bockum-Hövel, heute zu Hamm
Leonard Lansink, Schauspieler (u. a. Wilsberg), geboren am 7. Januar 1956 in Hamm
Klaus Johannes Behrendt, Schauspieler (u. a. Das Wunder von Lengede), geboren am 7. Februar 1960 in Hamm

In Hamm wirkten u​nter anderem d​er Freiherr v​om Stein a​ls Präsident d​er Kriegs- u​nd Domänenkammer d​er Grafschaft Mark s​owie der ehemalige preußische Kultusminister Adalbert Falk a​ls Präsident d​es Oberlandesgerichts. Unter Letztgenanntem b​ezog das Gericht e​in neues Gebäude a​m heutigen Theodor-Heuss-Platz. Dieses Gebäude w​ird seit vielen Jahren a​ls Rathaus d​er Stadt Hamm genutzt.

Hier e​ine kleine Auswahl d​er in Hamm geborenen Personen:

Menschen, die mit Hamm verbunden sind

Mit Hamm i​n enger Verbindung stehen u​nter anderem:

Literatur

  • Frolinde Balser: Sozial-Demokraten 1848/49–1863. 2 Bde., Stuttgart 1962.
  • Ingrid Bauert-Keetmann: Hamm, Chronik einer Stadt, Köln 1965.
  • Anneliese Beeck: Hamm – Die 50er Jahre im Bild. Prolibris-Verlag, Kassel 2000, ISBN 3-935263-01-5.
  • Anneliese Beeck: So entstand das neue Hamm: Kriegsende und Wiederaufbau. Griebsch, Hamm 1992, ISBN 3-924966-03-6.
  • Anneliese Beeck: Es ging aufwärts in Hamm 1949–1955. Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft, Hamm 1997, ISBN 3-924966-13-3.
  • Anneliese Beeck: Auf dem Weg zur Großstadt Hamm: 1956–1975. Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft, Hamm 2001, ISBN 3-924966-30-3.
  • Anneliese Beeck: Hamm unterm Hakenkreuz: 1930–1945. Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft, Hamm 2007, ISBN 978-3-924966-33-1.
  • Rainer Brücker: Die Konfessionsentwicklung in Westfalen im 17. Jahrhundert. Münster 2004. Dissertation
  • M[oritz] F[riedrich] Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben, Hamm 1985 (unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1851), ISBN 3-923846-07-X.
  • Grömmel, Vera; Daten und Fakten zum regionalen Arbeitsmarkt, Abschließender Bericht zur Arbeitsmarktuntersuchung Region Hamm / Kreis Unna, Bergkamen Januar 2001.
  • Walther Hubatsch (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945, Band 8: Westfalen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg 1980.
  • Friedrich Kennemann: Quellen zur politischen und sozialen Geschichte Westfalens im 19. Jahrhundert und zur Zeitgeschichte, 2 Bde., Hamm 1975 und 1976.
  • Erich Keyser (Hrsg.): Westfälisches Städtebuch. Kohlhammer, Stuttgart 1954.
  • Otto Krabs: Ereignisse und Geschichten. Aus der Geschichte der SPD im Unterbezirk Hamm (Westf.), in: SPD – 100 Jahre Unterbezirk Hamm, o. O. 1963.
  • Magistrat der Stadt Hamm (Westf.) (Hrsg.): 700 Jahre Stadt Hamm (Westf.). Festschrift zur Erinnerung an das 700-jährige Bestehen der Stadt Hamm (Westf.). Stein, Werl 1973 (unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1927), ISBN 3-920980-08-5.
  • Meinold Markus: Bahnhof Hamm (Westf). Die Geschichte eines Eisenbahnknotens. Hövelhof: DGEG Medien GmbH 2004, ISBN 3-937189-07-6.
  • Alfred Overmann (bearb.): Die Stadtrechte der Grafschaft Mark, 2. Hamm. Aschendorffsche Buchhandlung, Münster 1903 (= Veröffentlichungen der historischen Kommission für Westfalen. Rechtsquellen. Westfälische Stadtrechte I)
  • Eduard Raabe: Geschichte van diär Stadt Hamm, 2 Bände, Leipzig 1903.
  • Wilhelm Ribhegge (Hrsg.) u. a.: Geschichte der Stadt und Region Hamm im 19. und 20. Jahrhundert. Patmos Verlag, Düsseldorf 1991, ISBN 3-491-34228-7.
  • Wilhelm Ribhegge: Die Grafen von der Mark und die Geschichte der Stadt Hamm im Mittelalter, Ardey Verlag, Münster 2000.
  • Westfälischer Städteatlas; Band: I; 7 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Hamm, Autor: Heinz Stoob, ISBN 3-89115-334-1; Dortmund-Altenbeken, 1975.
  • Jerrentrup – Peter – Feußner: Alte Kirchen in Hamm, Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft, Hamm 1999, ISBN 3-924966-23-0.
  • Jahrbuch der Stadt Hamm 2005, Online-Version
  • Fritz Brümmer: 750 Jahre Hamm und wie es weiterging. Eine heitere Stadtchronik
  • Hamm, Entwicklung des Stadtgrundrisses vom Mittelalter bis zur Gegenwart anlässlich der Ausstellung der Stadt Hamm im Städtischen Gustav-Lübcke-Museum vom 13. September bis 18. Oktober 1981.
  • Frühe Burgen in Westfalen 19, Die Homburg und die Burg Mark, Kreisfreie Stadt Hamm, herausgegeben von der Altertumskommission für Westfalen/Landschaftsverband Westfalen-Lippe
  • Karl Wulf, Hamm – Stadt zwischen Lippe und Ahse, Historischer Rückblick von den Anfängen bis etwa 1930. Herausgegeben vom Stadtplanungsamt Hamm.
  • Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in derselben, 1851. 1985 nachgedruckt im Verlag Reimann GmbH & Co., Hamm, ISBN 3-923846-07-X.
  • 750 Jahre Stadt Hamm, Im Auftrage der Stadt Hamm herausgegeben von Herbert Zink, Hamm 1976. Griebsch Druck GmbH, Hamm.
  • Willi E. Schroeder: Ein Heimatbuch. Zwei Stadtteile stellen sich vor. Bockum und Hövel, 1980.
Commons: Hamm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Hamm – Quellen und Volltexte
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Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
  2. route-industriekultur.ruhr (Memento vom 26. Juli 2018 im Internet Archive)
  3. Bevölkerungsbericht 2017 (Memento vom 30. März 2018 im Internet Archive) Stadt Hamm, abgerufen am 21. September 2018.
  4. Stadtplan unter www.hamm.de.
  5. Halde Kissinger Höhe und Halde Humbert in Hamm. Abgerufen am 11. Juni 2015.
  6. Hauptsatzung der Stadt Hamm vom 6. November 2004; § 1 Stadtgebiet und Stadtbezirke
  7. Statistisches Jahrbuch der Stadt Hamm, Geographische Daten. Onlineversion (Memento vom 1. März 2009 im Internet Archive)
  8. Luftlinie zwischen Pauluskirche und dem Dom zu Münster (34,051 km), Landesvermessungsamt Top50 CD, Maßstab 1:50.000.
  9. Luftlinie zwischen Pauluskirche und der Reinoldikirche Dortmund (30,672 km), Landesvermessungsamt Top50 CD, Maßstab 1:50.000.
  10. Luftlinie zwischen Pauluskirche und dem Hbf Hagen (43,308 km), Landesvermessungsamt Top50 CD, Maßstab 1:50.000.
  11. Luftlinie zwischen Pauluskirche und dem Dom zu Paderborn (64,689 km), Landesvermessungsamt Top50 CD, Maßstab 1:50.000.
  12. Luftlinie zwischen Pauluskirche und dem Hbf Bielefeld, Landesvermessungsamt Top50 CD, Maßstab 1:50.000.
  13. Deutscher Wetterdienst: Klimainformation Hamm. World Meteorological Organization, abgerufen am 4. Januar 2013.
  14. Deutscher Wetterdienst: Klimainformation Hamm. World Meteorological Organization, abgerufen am 4. Januar 2013.
  15. Hexendenkmal in Hamm Heessen
  16. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
  17. Das Jahr 1945. Hamm, abgerufen am: 20. Mai 2018
  18. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  19. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  20. Masanek-Affäre In: Die Zeit. 25. April 1986 (zeit.de).
  21. CDU-Politiker soll Zeugnis gefälscht haben. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 2. Juli 2007, abgerufen am 23. Mai 2021.
  22. Erklärung des Oberbürgermeisters zu dieser Affäre (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)
  23. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 241.
  24. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 64.
  25. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 329.
  26. Erstellt nach 100 Jahre Stadtwerke Hamm, S. 6, Heimat am Hellweg 1958, S. 136–138, Essellen S. 34, Einwohnerbuch 1914.
  27. Universa-Haus auf architektur-bildarchiv.de, abgerufen am 26. Oktober 2021
  28. Hinweis in: 40 Jahre Großstadt Hamm, Heft zum Jubiläum, Hrsg. Stadt Hamm, Hamm 2015, Seite 4
  29. Oberbürgermeisterstichwahl – Kommunalwahlen / RVR-Wahl 2020 in der – Gesamtergebnis. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  30. Ratswahl – Kommunalwahlen / RVR-Wahl 2020 in der – Gesamtergebnis. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  31. https://www.wa.de/hamm/ampelkoalition-in-hamm-koalitionsvertrag-ist-fertig-jetzt-entscheiden-die-parteimitglieder-90080765.html
  32. www.wahlen.lds.nrw.de
  33. Ergebnisse Kommunalwahl 2009 (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)
  34. Der Rat der Stadt Hamm
  35. http://www.hamm.de/fileadmin/user_upload/Medienarchiv/Rathaus/Dokumente/Haushalt/HH-Plan_2017_2018.pdf+(+des+Originals+vom+24.+September+2015+im+Internet+Archive)+Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Archivlink+wurde+automatisch+eingesetzt+und+noch+nicht+geprüft.+Bitte+prüfe+Original-+und+Archivlink+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hamm.de Haushaltsplan 2017/2018 – Haushaltssanierungsplan, S. 7 ff.(PDF; 6 MB).
  36. Hauptsatzung der Stadt Hamm vom 6. November 2004; § 2 Wappen, Siegel und Flagge (PDF)
  37. 10 Jahre Ökostadt Hamm
  38. Bürgerentscheid kippt Lippeseeplanung in Hamm (offline)
  39. hamm.de Abgerufen am 11. Juli 2019
  40. Stadt Hamm Bevölkerungsbericht 2017 Bevölkerung nach Konfession und Familienstand Seite 17
  41. Zahl der Kirchenaustritte steigt in Stadt Hamm 2019 – 2018
  42. Eichhoff in: 700 Jahre Hamm (Westf.), Festschrift zur Erinnerung an das 700jährige Bestehen der Stadt, Hamm 1927, Nachdruck Werl 1973, S. 165.
  43. Andreas Skopnik: Öffnet die Pforten der Gerechtigkeit, Hamm 1995.
  44. Synagoge im Hamm Wiki
  45. Informationstafel im Städtischen Gustav-Lübcke-Museum Hamm.
  46. Mechtild Brand: Geachtet – geächtet. Aus dem Leben Hammer Juden in diesem Jahrhundert, Hamm: Stadt Hamm, 1991.
  47. Hamm Wiki
  48. Moscheen in Hamm
  49. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. Abgerufen am 7. Januar 2019.
  50. Bundesland Nordrhein-Westfalen. Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 7. Januar 2019.
  51. Artikel Aufschub für Bergwerk Ost auf dem Titelblatt des Westfälischen Anzeigers vom 10. Juni 2008.
  52. Westfälischer Anzeiger am 11. Juni 2008.
  53. Pläne für einen Förderstandort Donar gehören endgültig der Geschichte an. In: Westfälischer Anzeiger. 7. März 2013, abgerufen am 22. September 2015.
  54. voestalpine Böhler Welding. Abgerufen am 11. Juni 2015.
  55. Adressliste der LWL-Kliniken Stand Mai 2010.
  56. Gesetz- und Verordnungsblatt (offline)
  57. Niederschrift über die Ratssitzung vom 19. Juli 2011, siehe Ratsinfo Online unter www.hamm.de
  58. Hanse-Kolleg
  59. Homepage des Cineplex Hamm
  60. Homepage des Städtischen Musikvereins Hamm.
  61. Homepage des Chores Cantate '86.
  62. Webseite des Sängerkreises Hamm
  63. Homepage der Stadt Hamm (Memento des Originals vom 27. November 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www5.citeq.de
  64. Homepage des Jazz-Clubs Hamm
  65. Pro Wildlife: Hamm: Mekka für Tierschmuggler. In: Pro Wildlife. 10. Juni 2013, abgerufen am 26. Juli 2020 (deutsch).
  66. Website der Messe „Wir sind Hamm“
  67. Informationen zum Hansetag 2009. (Memento des Originals vom 8. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hamm.de (offline)
  68. Kabinettsbeschluss zum NRW-Tag 2009 vom 6. März 2007
  69. Homepage der Stadt Hamm (Memento des Originals vom 3. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hamm.de (offline)
  70. @1@2Vorlage:Toter Link/www.arbeitskreiskunst.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Homepage des Arbeitskreises Kunst Hamm)
  71. Heimatmuseum Heessen auf www.hamm.de.
  72. Heimatverein Norddinker auf www.hamm.de.
  73. Willi E. Schroeder: Ein Heimatbuch. Zwei Stadtteile stellen sich vor – Bockum und Hövel. Selbstverlag, o. O. 1980, S. 6.
  74. Willi E. Schroeder: Ein Heimatbuch. Zwei Stadtteile stellen sich vor – Bockum und Hövel. Selbstverlag, o. O. 1980, S. 8.
  75. Paul Leidinger: Die Zeit der Grafen von Werl (ca. 950-1124). In: Amalie Rohrer, Hans-Jürgen Zacher (Hrsg.): Werl. Geschichte einer westfälischen Stadt, Band 1. Paderborn 1994, ISBN 3-87008-844-X.
  76. Seelsorgeeinheit Heilig Geist in Bockum-Hövel
  77. Homepage des Hindu-Tempels
  78. Alt Hamm auf hamm.de (Memento des Originals vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hamm.de, abgerufen am 2. September 2009 (offline)
  79. Artikel im Westfälischen Anzeiger, Südstraße war einst 1-A-Lage unter Kultur Lokal, Samstag, 7. Juni 2008.
  80. Mechtild Brand: Unsere Nachbarn. Zigeuner, Sinti, Roma – Lebensbedingungen einer Minderheit in Hamm. Essen 2007.
  81. Sportvereine in Hamm
  82. Sportvereine von A–Z
  83. Lippesee (Memento vom 18. Juli 2006 im Internet Archive)
  84. Website der Stadt Hamm
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