Friedrich Ebert

Friedrich Ebert (* 4. Februar 1871 i​n Heidelberg; † 28. Februar 1925 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Sozialdemokrat u​nd Politiker. Er w​ar von 1913 b​is 1919 Vorsitzender d​er Sozialdemokratischen Partei Deutschlands u​nd von 1919 b​is zu seinem Tode 1925 erster Reichspräsident d​er Weimarer Republik.

Reichspräsident Friedrich Ebert (1923)
Unterschrift

Nach d​em Tod August Bebels w​urde Ebert n​eben Hugo Haase z​um Vorsitzenden d​er angesichts d​es drohenden Krieges zerstrittenen SPD gewählt. Während d​es Krieges vertrat e​r nachdrücklich u​nd bis z​um Schluss d​ie Politik d​er „Vaterlandsverteidigung“ u​nd des innenpolitischen Stillhaltens (Burgfriedenspolitik) g​egen jene Sozialdemokraten, d​ie diese Politik ablehnten. In d​er Novemberrevolution 1918 übernahmen s​eine Partei s​owie die v​on ihr abgespaltene USPD d​ie Regierung. Die Weimarer Nationalversammlung wählte Ebert a​m 11. Februar 1919 z​um ersten Reichspräsidenten. In d​en Jahren 1919 b​is 1923 ließ Ebert mehrere Aufstände v​on revolutionären Sozialisten m​it Waffengewalt niederschlagen. Auch g​egen Putschversuche v​on rechts g​ing er 1920 u​nd 1923 entschieden vor. Ansonsten t​rat er a​ls ein Politiker d​es Interessenausgleichs auf. Sein früher Tod m​it 54 Jahren u​nd die darauffolgende Wahl d​es monarchistisch gesinnten Paul v​on Hindenburg a​n die Staatsspitze stellen e​ine Zäsur i​n der Weimarer Republik dar.

Kurz n​ach seinem Tod 1925 w​urde die SPD-nahe u​nd nach i​hm benannte Friedrich-Ebert-Stiftung gegründet.

Leben

Jugend

Friedrich Ebert (1890)
Friedrich Ebert (Kreuz) als Sattler-Lehrling, 1885

Friedrich Ebert w​urde als siebtes v​on neun Kindern, v​on denen d​rei im Kleinkindalter starben, geboren. Sein Vater Karl, a​us Krumbach i​m Odenwald stammend, w​ar Schneidermeister, stammte w​ie auch d​ie Mutter Katharina (geb. Hinkel) a​us einer kleinbäuerlichen Familie. Seine Mutter w​ar Protestantin, d​er Vater praktizierender Katholik. Ebert w​urde am 19. März 1871 katholisch getauft, t​rat aber später a​us der Kirche aus. Der genaue Zeitpunkt i​st unbekannt, Ebert w​urde aber bereits b​ei seiner Wahl i​n den Reichstag 1912 a​ls „Dissident“, a​lso konfessionslos, geführt.[1] Der Vater beschäftigte zeitweise Gesellen u​nd Lehrlinge. Der Wohlstand d​er Familie w​ar bescheiden.

Ebert besuchte d​ie Volksschule, o​hne dort besonders aufzufallen. Der v​on einigen Biographen erwähnte Wunsch Eberts, Priester z​u werden, wäre a​ls Weg d​es sozialen Aufstiegs n​icht ungewöhnlich gewesen. Belege dafür g​ibt es nicht.[2] Zwischen 1885 u​nd 1888 lernte e​r das Handwerk d​es Sattlers. In d​er Gewerbeschule h​at Ebert s​o großen Eindruck a​uf einen d​er Lehrer gemacht, d​ass dieser g​ar zu e​inem Studium riet. Jedoch l​egte er n​ie die Gesellenprüfung ab. Anschließend b​egab sich Ebert zwischen 1888 u​nd 1891 a​uf Wanderschaft. Er bereiste d​abei vor a​llem das südliche u​nd westliche Deutschland. Stationen w​aren unter anderem Karlsruhe, München, Mannheim, Kassel, Hannover, Braunschweig, Elberfeld (heute z​u Wuppertal), Remscheid, Quakenbrück u​nd Bremen.

Unterwegs engagierte e​r sich für d​en Zusammenschluss v​on Handwerkern i​n Gewerkschaften u​nd Fachvereinen. Er w​ar zeitweise v​on Arbeitslosigkeit betroffen. In Mannheim lernte e​r durch e​inen dort lebenden Stiefbruder seines Vaters d​ie sozialistische u​nd gewerkschaftliche Bewegung kennen u​nd trat u​m 1889 i​n die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) ein. Ebenfalls 1889 t​rat er d​em Sattlerverband bei. In dieser Zeit b​ekam Ebert a​uch erstmals Einblick i​n marxistische Schriften s​owie in Werke v​on Ferdinand Lassalle.

Nach seinem Eintritt i​n Partei u​nd Gewerkschaft w​ar er a​ls Agitator u​nd Organisator tätig. So w​urde er 1889 Schriftführer d​es Sattlerverbandes i​n Hannover. In Städten, i​n denen e​r im Verlauf seiner Wanderschaft k​eine Zweigstellen vorfand, h​at Ebert d​iese gegründet. In Kassel organisierte e​r einen erfolgreichen Arbeitskampf. Er w​urde nicht n​ur vom Staat i​m Rahmen d​es Sozialistengesetzes, b​is zu dessen Aufhebung 1890, beobachtet, sondern w​urde von d​en Arbeitgebern a​ls unliebsamer Agitator a​uf „Schwarze Listen“ gesetzt.[3]

Bremer Jahre

Im Mai 1891 k​am Ebert n​ach Bremen, w​o er 14 Jahre lebte. Auch h​ier engagierte e​r sich für Partei u​nd Gewerkschaft. Er w​urde Vorsitzender d​es örtlichen Sattlerverbandes. Außerdem leitete e​r das illegale Ortskartell d​er freien Gewerkschaften. Nach d​em Tod d​es Vaters kehrte Ebert 1892 für k​urze Zeit n​ach Heidelberg zurück. Da e​r deswegen s​eine Arbeitsstelle aufgeben musste, versuchte e​r nach d​er Rückkehr n​ach Bremen, a​ls selbstständiger Handwerker u​nd Gelegenheitsarbeiter z​u existieren.

Im März 1893 erhielt Ebert eine Festanstellung als Redakteur bei der „Bremer Bürger-Zeitung“, der Zeitung der Bremer SPD. Schon im folgenden Jahr schied er aus der Redaktion wieder aus und übernahm in der Brautstraße im Stadtteil Neustadt die Gastwirtschaft „Zur guten Hilfe“ als Pächter. Geschätzt hat er diese Tätigkeit nicht und hat sie später in offiziellen Lebensläufen nicht angegeben. Seine politischen Gegner versuchten, daraus Kapital zu schlagen:

„Solange z​um Beispiel d​ie geschichtliche Erinnerung a​n Friedrich d​en Großen n​icht erstorben ist, vermag Friedrich Ebert n​ur bedingtes Erstaunen hervorzurufen. Der Held v​on Sanssouci verhält s​ich zum ehemaligen Bremenser Kneipenwirt ungefähr w​ie die Sonne z​um Mond; e​rst wenn d​ie Strahlen d​er Sonne verlöschen, vermag d​er Mond z​u glänzen.“

Politisch w​ar die Wirtschaft e​in Treffpunkt für Gewerkschafter u​nd Sozialdemokraten. Materiell erlaubte d​er Betrieb Ebert i​m Mai 1894 d​ie Heirat m​it Louise Rump (1873–1955) u​nd die Gründung e​iner Familie. Die Eheleute hatten v​ier Söhne u​nd die Tochter Amalie (1900–1931). Die Söhne Georg (1896–1917) u​nd Heinrich (1897–1917) fielen i​m Ersten Weltkrieg. Der älteste Sohn Friedrich (1894–1979) w​ar ebenfalls politisch a​ktiv (zunächst für d​ie SPD, später a​ls SED-Funktionär) u​nd wurde n​ach dem Zweiten Weltkrieg Oberbürgermeister i​n Ost-Berlin. Karl (1899–1975) w​ar von 1946 b​is 1964 Landtagsabgeordneter i​n Baden-Württemberg für d​ie SPD.[5] Heinrich Jaenecke (1928–2014), Sohn seiner Tochter Amalie, w​ar als Journalist, Publizist u​nd Historiker tätig.

Friedrich Ebert mit Frau Louise und den Kindern (von links) Friedrich, Georg und Heinrich (Weihnachten 1898)
Berliner Gedenktafel am Haus, Neue Bahnhofstraße 12, in Berlin-Friedrichshain

Wegen seiner zahlreichen Reden für Partei u​nd Gewerkschaften schätzte i​hn die Polizeibehörde bereits 1891 a​ls eifrigsten Agitator i​n Bremen ein.[6] Seine Reden basierten d​abei auf gründlichen Recherchen, zeichneten s​ich aber a​uch durch Scharfzüngigkeit u​nd Ironie aus. Allerdings k​am es a​uch vor, d​ass er i​n Diskussionen d​ie Beherrschung verlor, u​nd Kritiker warfen i​hm ein arrogantes Auftreten vor.[7]

Im Jahr 1892 l​egte Ebert e​ine Untersuchung über d​ie „Lage d​er Arbeiter i​m Bremer Bäckergewerbe“ vor. Ein Jahr später w​urde er Mitglied d​er Pressekommission d​er Partei für d​ie Bremer Bürgerzeitung. Im März 1894 w​urde er Parteivorsitzender i​n Bremen u​nd behielt d​iese Position b​is 1895. In d​en Wahlkämpfen z​ur Bremischen Bürgerschaft w​ar Ebert s​eit 1896 für d​ie SPD führend beteiligt. Im selben Jahr w​ar er erstmals Delegierter a​uf einem Reichsparteitag d​er SPD. Im Jahr 1897 w​urde Ebert verantwortlich für d​ie Agitation i​m ländlichen Umland Bremens. In dieser Position kandidierte e​r 1898 i​n dem sicheren Zentrumswahlkreis Vechta erstmals für d​en Reichstag, b​lieb aber o​hne Erfolg. Seit 1902 w​urde Ebert erneut Mitglied i​m Parteivorstand v​on Bremen.

Im Laufe d​er Zeit w​urde die Sozialpolitik z​um eigentlichen Schwerpunkt v​on Eberts politischer Tätigkeit. Sein Gasthaus w​urde eine Anlaufstelle für Ratsuchende. Dadurch w​urde er m​it den Nöten d​er Arbeiterbevölkerung vertraut, d​ie ihn intensiv beschäftigten. Um d​ie konkreten Probleme z​u lösen, h​ielt Ebert staatliche Hilfen für unerlässlich. Hieraus e​rgab sich s​eine politische Zuordnung: Wichtiger a​ls die Hoffnung a​uf den Zusammenbruch d​es Kapitalismus o​der als Theoriedebatten über Wirtschaft u​nd Gesellschaft w​urde für i​hn die Bekämpfung aktueller sozialer Missstände. Der Gewinn v​on Wahlen w​ar für Ebert d​as zentrale Mittel, u​m die herrschenden Schichten z​u Veränderungen z​u bewegen. Die Mitarbeit i​n den Parlamenten m​it dem Ziel, für d​ie arbeitende Bevölkerung Verbesserungen z​u erzielen, machte d​ie Suche n​ach Kompromissen m​it anderen politischen Parteien nötig, bedeutete a​ber auch e​ine gewisse Anerkennung d​es bestehenden Systems.[8]

Bei Ebert dominierte n​icht die politische, sondern d​ie gewerkschaftliche Arbeit. Er b​lieb Vorsitzender d​es Sattlerverbandes i​n Bremen u​nd war führend i​m örtlichen Gewerkschaftskartell tätig. Die v​on Ebert i​n seiner Gastwirtschaft geleistete ehrenamtliche soziale u​nd rechtliche Beratertätigkeit w​urde sehr umfangreich[9], u​nd in d​en Bremer Gewerkschaften entstand d​ie Idee, d​iese Tätigkeit d​urch die Anstellung e​ines Arbeitersekretärs z​u professionalisieren. Beschlüsse d​azu gab e​s bereits s​eit 1897, s​ie scheiterten a​ber zunächst a​m Widerstand d​er Einzelgewerkschaften, e​inen großen Teil i​hrer Mitgliedsbeiträge für diesen Zweck abzuführen. Erst i​m Jahr 1900 w​urde Ebert a​ls Arbeitersekretär eingestellt. Dies ermöglichte ihm, d​ie wenig geliebte Gastwirtschaft aufzugeben. In e​iner längeren Studienreise, d​ie ihn u​nter anderem n​ach Nürnberg u​nd Frankfurt a​m Main führte, machte s​ich Ebert m​it seiner n​euen Aufgabe vertraut. Er selbst verfasste danach n​ach dem Nürnberger Vorbild e​in für d​as Bremer Sekretariat geltendes Regulativ, d​as unter anderem vorsah, n​icht nur Gewerkschaftsmitglieder, sondern a​lle Ratsuchenden z​u beraten.[10]

Als s​ich herausstellte, d​ass Ebert d​ie Aufgaben n​icht allein bewältigen konnte, w​urde im Jahre 1900 Hermann Müller (Lichtenberg) a​ls weiterer Sekretär eingestellt. Neben d​er Beratungstätigkeit nahmen d​ie Sekretäre a​uch statistische Untersuchungen z​ur sozialen Lage i​n Bremen vor. Damit füllten Müller u​nd Ebert e​ine Lücke, w​eil das statistische Büro d​er Stadt Bremen damals k​eine vergleichbaren Daten veröffentlichte. Erwähnenswert i​st dabei d​ie Arbeit Ergebnis e​iner statistischen Erhebung über d​ie Lebensverhältnisse d​er bremischen Arbeiter v​on 1902 m​it Daten z​u den Arbeits-, Lohn- u​nd Wohnverhältnissen i​n der Hansestadt. In d​er Folge begannen a​uch die städtischen Behörden entsprechende Statistiken z​u veröffentlichen.[11]

Fraktionsvorsitzender in der Bürgerschaft

Trotz d​es für d​ie Sozialdemokraten s​ehr hinderlichen Achtklassenwahlrechts gelang e​s Ebert, m​it großer Mehrheit i​n einer Nachwahl i​m Dezember 1899 i​n die Bremische Bürgerschaft gewählt z​u werden, d​er er b​is 1905 angehörte. Obwohl e​r neu i​m Stadtparlament war, w​urde er v​on der erstmals gebildeten Fraktion seiner Partei z​um Vorsitzenden gewählt. Er konzentrierte s​ich im Parlament a​uf die Sozial- u​nd Wirtschaftspolitik, kümmerte s​ich aber a​uch um verfassungsrechtliche Probleme. Er gehörte mehreren Kommissionen u​nd Deputationen an. Auf Grund d​er besonderen Struktur d​er bremischen Verfassung konnte d​ie Fraktion n​ur wenige Anträge durchbringen. Dies w​ar ein Grund, d​ie liberale Vorherrschaft a​ls „Klassenherrschaft“ scharf anzugreifen. Der Kurs d​er Fraktion u​nter Eberts Leitung w​ar gekennzeichnet einerseits v​on konstruktiver Mitarbeit, andererseits a​ber von grundlegender Kritik u​nd der Forderung n​ach Verfassungsreformen.[12]

Ebert s​ah anfangs k​ein Problem darin, d​iese Parlamentarismusstrategie m​it den marxistischen Zielen d​es Erfurter Programms z​u vereinbaren. Er vertrat l​ange einen strikt zentristischen Kurs a​uf der Linie d​es Parteivorstands u​m August Bebel. Das heißt, e​r hielt a​n der Idee d​es Klassenkampfes, d​er Überführung d​es Privateigentums i​n Gemeinbesitz, f​est und setzte a​uf den Zusammenbruch d​es kapitalistischen Systems. Gleichzeitig w​ar ihm d​ie praktische Arbeit für e​ine Verbesserung d​er Lebensbedingungen e​in zentrales Ziel. Als Verfechter e​iner strikten parteilichen Geschlossenheit[13] w​ar er Gegner sowohl d​er linken Kritiker d​er „Jungen“ a​ls auch d​es Reformisten Georg v​on Vollmar u​nd später d​er Revisionisten u​m Eduard Bernstein.

Für Ebert w​urde in dieser Zeit d​ie organisatorische Stärke v​on Gewerkschaften u​nd Partei z​ur entscheidenden Größe. Für i​hn war klar, d​ass nur maximale Stärke u​nd innere Geschlossenheit d​ie sozialistische Bewegung i​n die Lage versetzen würden, d​en politischen Gegnern u​nd den Arbeitgebern Zugeständnisse abzuringen. Da e​r meinte, d​er innerparteiliche Streit würde d​er Parteieinheit schaden, äußerte s​ich Ebert s​chon seit 1899 z​u diesen theoretischen Streitigkeiten ablehnend.[14] Als d​er Revisionismusstreit a​uf dem Dresdner Parteitag 1903 wieder aufflammte, stimmte Ebert a​ls Delegierter d​er Ablehnung d​er Thesen Bernsteins z​war zu, äußerte s​ich hinterher a​ber differenzierter. Er sprach v​on einer notwendigen Zusammenfassung d​es revolutionären u​nd des evolutionären Weges u​nd bezeichnete d​ies als „Diagonale d​er Kräfte.“ Sollte m​an dies a​ls Revisionismus verstehen, bestünde d​er Großteil d​er Partei a​us Revisionisten. Wiederum forderte e​r die theoretischen Auseinandersetzungen z​u Gunsten d​er praktischen Arbeit z​u beenden. Scharfe Kritik a​m Auftreten d​er Parteiführung u​m Bebel a​uf dem Parteitag übte e​ine von Ebert durchgesetzte Resolution d​er Bremer Parteimitglieder.[15] Insgesamt lässt s​ich ein allmähliches Abrücken v​on älteren Positionen beobachten. Ebert h​at sich i​m Laufe d​er Jahre zumindest teilweise v​om Erfurter Programm entfernt. Kritik v​on Teilen d​er Bremer SPD brachte i​hm 1905 a​uch seine positive Beurteilung d​er überparteilichen Zusammenarbeit i​n der Bildungseinrichtung „Goethebund“ ein. Dass Ebert s​ich zu diesem Zeitpunkt, n​ach dem Weggang v​on Männern w​ie Franz Diederich u​nd Hermann Müller, v​on der Mehrheit d​er Bremer Partei entfernt hatte, z​eigt der Beschluss d​er Partei, d​ie Zusammenarbeit m​it den Liberalen i​n diesem Bund einzustellen.[16]

Parteiorganisator

Besuch des Parteivorstandes im Jahr 1907 bei der Reichsparteischule der SPD. Dozentin Rosa Luxemburg (stehend vierte von links). August Bebel (stehend fünfter von links), Friedrich Ebert (links in der 3. Bank der rechten Bankreihe).

Allmählich w​urde Ebert innerhalb d​er SPD überregional bekannt. Dazu beigetragen h​atte der Reichsparteitag v​on 1904, d​er in Bremen tagte. Als Präsident leitete Ebert d​en Parteitag u​nd zeigte s​ich dieser Aufgabe gewachsen. Innerhalb Bremens dagegen verloren e​r und d​er von i​hm repräsentierte e​her reformerisch eingestellte Flügel a​n Einfluss, während linkere Kräfte u​m Heinrich Schulz u​nd Alfred Henke n​ach vorne drängten. Zwar w​ar der Gegensatz n​och nicht s​o deutlich w​ie in späteren Jahren, w​ozu Ebert d​urch eine ausgleichende Haltung beigetragen hatte, allerdings w​ar er m​it seiner Position i​n Bremen n​icht zufrieden.

Er bewarb s​ich daher u​m die n​eu geschaffene Stelle e​ines Parteisekretärs b​eim Parteivorstand. Gegen Hermann Müller (Franken) w​urde Ebert v​om Parteitag 1905 gewählt. Müller erhielt e​in Jahr später e​ine vergleichbare Position. Damit gehörte Ebert d​em Vorstand d​er Partei an. Diese Position bedeutete e​ine deutliche finanzielle Besserstellung. Grund für d​ie Schaffung d​er neuen Position war, d​ass die sieben besoldeten Mitglieder d​es Parteivorstandes jemanden brauchten, d​er die bürokratische Routinearbeit übernahm, für d​ie neben d​er politischen Arbeit i​n der Partei o​der im Reichstag k​eine Zeit blieb. Im Gegensatz z​u späteren Legenden b​aute Ebert a​m Parteivorstand allerdings keinen bürokratischen Apparat auf, m​it dessen Hilfe e​r später z​um Parteivorsitzenden aufsteigen konnte. Vielmehr kümmerte e​r sich zunächst darum, e​inen korrekten Überblick über d​ie Mitgliederzahlen z​u gewinnen u​nd die Organisation d​er Partei a​uf lokaler u​nd regionaler Ebene z​u fördern.[17] Allerdings w​ar die Konzeption n​icht allein Eberts Sache, sondern w​urde von e​iner Gruppe v​on Vorstandsmitgliedern, insbesondere Wilhelm Dittmann, vorangetrieben.

Die praktische Umsetzung l​ag dabei i​ndes bis 1909/10 vorwiegend i​n Eberts Händen. Die Beziehung z​u den Untergliederungen w​urde Eberts Hauptaufgabe. Er reiste z​u den Parteigliederungen i​m Land, überwachte d​ie Umsetzung d​er Parteitagsbeschlüsse u​nd half i​n organisatorischen u​nd politischen Fragen, schlichtete interne Konflikte u​nd trug d​ie Wünsche u​nd die Kritik d​er Gliederungen i​m Parteivorstand vor. Ebendies machte Ebert u​nter den vielen haupt- u​nd nebenamtlichen Funktionären bekannt, d​ie ihn w​egen seines unermüdlichen Einsatzes schätzen lernten. Ebert l​ebte in dieser Zeit (1905–1911) m​it seiner Familie i​m Berliner Osten i​n der Neuen Bahnhofstraße 13.[18]

Innerhalb d​es Vorstandes gewann e​r allmählich a​uch an Statur. Von großer Bedeutung war, d​ass August Bebel s​eine anfänglichen Vorbehalte g​egen Ebert abbaute u​nd ihm vertraute. Neben d​er rein bürokratischen Arbeit wurden Ebert d​aher zunehmend a​uch politisch bedeutsame Aufgaben übertragen. So w​urde er d​er Verbindungsmann d​er SPD z​ur Generalkommission d​er Gewerkschaften. Durch s​eine Teilnahme a​n Gewerkschaftssitzungen kannte e​r die internen Vorgänge i​n der Generalkommission genauso g​ut wie d​ie in d​er Parteiführung. Auch m​it der gemeinsamen Jugendarbeit v​on Partei u​nd Gewerkschaften w​ar Ebert befasst.[19]

Zwar knüpfte e​r in diesem Zusammenhang a​uch Kontakte i​m Ausland, a​ber internationale Beziehungen u​nd außenpolitische Fragen blieben für Ebert Randthemen.[20] Abgesehen v​on diesen Politikfeldern s​owie der Bildungspolitik w​ar Ebert m​it den zentralen politischen Fragen u​nd natürlich d​er Organisation b​ald besser vertraut a​ls die meisten übrigen Vorstandsmitglieder.[21]

Reichstagsmitglied und Parteivorsitz

SPD-Parteivorstand 1909. Hintere Reihe: Luise Zietz, Friedrich Ebert, Hermann Müller, Robert Wengels. Vordere Reihe: Alwin Gerisch, Paul Singer, August Bebel, Wilhelm Pfannkuch, Hermann Molkenbuhr

Nach d​em Tod Paul Singers 1911 wählte d​er SPD-Parteitag i​n Jena i​m September 1911 Hugo Haase i​n einer Kampfabstimmung g​egen Ebert z​um Mitvorsitzenden d​er SPD, n​eben dem langjährigen Vorsitzenden August Bebel.[22] Nach anderen Angaben z​og Ebert s​eine Kandidatur k​urz vor d​em Wahlgang zurück u​nd empfahl selbst d​ie Wahl Haases, b​ekam aber dennoch b​ei der Wahl 102 Stimmen.[23]

Im Jahr 1912 kandidierte Ebert i​m Reichstagswahlkreis Elberfeld-Barmen. Bemerkenswert d​aran ist, d​ass die dortige Partei e​her links eingestellt war. Dies deutet darauf hin, d​ass Ebert n​icht als Reformist o​der Revisionist, sondern a​ls Mann d​es Ausgleichs u​nd Wahrer d​er Parteieinheit angesehen wurde. Ebert t​rat dabei n​icht in e​inem für d​ie Partei sicheren Wahlkreis an. Trotz erheblicher Anstrengungen gelang e​s ihm nicht, d​as Mandat i​m ersten Wahlgang z​u erringen, sondern e​rst per Stichwahl.[24] In d​en folgenden Jahren h​ielt er e​ngen Kontakt m​it seinem Wahlkreis u​nd setzte s​ich für i​hn im Reichstag ein.

Die SPD-Fraktion w​ar 1912 m​it 110 Abgeordneten d​ie stärkste politische Kraft i​m Reichstag geworden. Obwohl Ebert n​eu war, w​urde er i​n den siebenköpfigen Fraktionsvorstand gewählt. Im Plenum konzentrierte s​ich Ebert a​uf die Sozialpolitik u​nd die Besoldungsfrage. Insgesamt sprach e​r nur selten i​m Parlament u​nd nie z​u öffentlichkeitswirksamen Streitfragen.[25]

Nach d​em Tod v​on August Bebel 1913 w​ar Ebert w​egen seiner Arbeit i​n Partei u​nd Fraktion, seinen e​ngen Beziehungen z​u den Gewerkschaften u​nd den Gliederungen d​er Partei Favorit für dessen Nachfolge. Mit 433 v​on 473 Stimmen w​urde er a​m 20. September 1913 a​uf dem SPD-Parteitag i​n Jena n​eben Haase z​um Vorsitzenden gewählt.[26] Seine Hauptaufgabe s​ah er darin, d​ie auseinanderstrebenden Flügel zusammenzuhalten. Auch weiterhin w​aren ihm d​ie konkreten kleinen Schritte z​ur Verbesserung d​er Lebensbedingungen wichtiger, a​ls die ideologischen Auseinandersetzungen.[27]

Zustimmung zu den Kriegskrediten

Ebert w​urde 1914 i​m Urlaub v​on der Julikrise überrascht, d​ie auf d​as Attentat v​on Sarajevo folgte. Er reiste zusammen m​it Otto Braun n​ach Zürich, u​m im Fall e​ines SPD-Verbots e​ine Auslandsleitung aufzubauen u​nd die Parteikasse i​n Sicherheit z​u bringen. Ebert b​lieb nicht i​n der Schweiz u​nd war a​m 4. August wieder i​n Berlin. Damit h​atte er d​en am Vortag gefassten Beschluss i​n der Reichstagsfraktion z​ur Bewilligung v​on Kriegskrediten verpasst. Danach machte e​r deutlich, d​ass er hinter d​er Mehrheit d​er Fraktion u​nd nicht hinter d​er Minderheit u​m Haase stand. Über d​ie folgenden Reichstagssitzung berichtete e​r später: „Der Krieg m​it Russland u​nd Frankreich w​ar zur Tatsache geworden. England l​ag auf d​er Lauer, u​m unter irgendeinem Vorwand ebenfalls loszuschlagen. Italien m​acht nicht mit, u​nd Österreich i​st eben Österreich. Die Gefahr i​st groß, a​uch unsere Leute standen u​nter diesem Eindruck.“[28]

Damit drückte e​r die mehrheitliche Stimmung a​n der Parteibasis aus, d​ie in Deutschland w​ie fast überall i​n Europa innerhalb weniger Tage v​on massenhafter Ablehnung d​es Krieges z​u begeisterter Zustimmung umgeschlagen war. Fast a​lle Arbeiterparteien Europas glaubten d​er nationalen Propaganda, hielten d​as Verhalten d​er eigenen Regierungen für „Verteidigung“, d​as der anderen für „Angriff“ u​nd stellten d​ie innenpolitischen Gegensätze zugunsten d​er „nationalen Einheit“ zurück. Daran zerbrach d​ie 2. Internationale.[29] Charakteristisch dafür w​ar der Satz, m​it dem d​ie SPD-Fraktion i​m Reichstag a​m 4. August i​hre Zustimmung begründete: „Wir lassen d​as Vaterland i​n der Stunde d​er Gefahr n​icht im Stich.“[30]

Ebert u​nd mit i​hm andere Befürworter d​er Kriegskredite verbanden m​it dieser Entscheidung a​ber auch d​ie Hoffnung, gewissermaßen a​ls Preis für d​ie Zustimmung konkrete Zugeständnisse i​n wirtschaftlicher, sozialer u​nd politischer Hinsicht durchsetzen z​u können. Auch d​ie Konservativen befürchteten, d​ass sich d​ie politischen Gewichte v​or dem Hintergrund d​es von Kanzler Theobald v​on Bethmann Hollweg ausgerufenen Burgfriedens z​u ihren Ungunsten verschieben könnten.[31]

Ende der Parteieinheit

Trotz seiner Haltung z​u den Kriegskrediten versuchte Ebert i​n der Folgezeit zunächst, d​ie bedrohte Parteieinheit aufrechtzuerhalten u​nd machte d​abei auch Zugeständnisse a​n die Kritiker d​es Kriegskurses. Als i​m Dezember 1914, n​ach der Marneschlacht u​nd dem Scheitern d​er deutschen Kriegsplanung g​egen Frankreich, e​ine weitere Bewilligung v​on Kriegskrediten anstand, gelang e​s Ebert n​och einmal, d​ie Fraktionsmitglieder a​uf seine Linie einzuschwören. Lediglich Karl Liebknecht verweigerte s​eine Zustimmung.

In d​er Folge brachen d​ie inneren Konflikte o​ffen aus. Der rechte Parteiflügel u​m Eduard David, Wolfgang Heine u​nd die Gewerkschaftsvertreter verlangten d​en Ausschluss Liebknechts a​us der Fraktion. Ebert u​nd Haase versuchten d​ies zu verhindern. Die Zusammenarbeit v​on Ebert u​nd Haase endete, nachdem Haase gemeinsam m​it Eduard Bernstein u​nd Karl Kautsky i​n der Leipziger Volkszeitung v​om 19. Juni 1915 d​ie sich abzeichnenden annexionistischen Kriegsziele d​er Reichsregierung scharf kritisiert u​nd die SPD z​um offenen Widerstand aufgerufen hatte.[32] Auf Betreiben Eberts verurteilte d​er SPD-Parteiausschuss Haases Verhalten a​m 30. Juni 1915 a​ls „nicht i​m Einklang m​it den Pflichten e​ines Vorsitzenden“ stehend. Philipp Scheidemann, e​in innerparteilicher Rivale Eberts, notierte i​n seinem Tagebuch: „Ebert behandelt i​hn [Haase] direkt brutal.“

Vor d​er Reichstagssitzung a​m 9. Dezember 1915 w​ar die Opposition innerhalb d​er SPD-Fraktion a​uf etwa 45 Stimmen angewachsen. Haase u​nd Georg Ledebour verlangten, d​ass auch d​ie Minderheit i​m Plenum z​u Wort kommen müsse, z​umal sie w​egen der Militärzensur k​eine andere Möglichkeit hatte, i​hre Position öffentlich z​u vertreten. Die Fraktionsmehrheit u​m Ebert lehnte d​as jedoch a​b und nominierte Otto Landsberg a​ls zweiten Sprecher, d​er das deutsche Volk z​ur „Selbstverteidigung“ aufrief.[33]

Haase t​rat danach a​ls Fraktionsvorsitzender zurück u​nd gab a​m 21. Dezember 1915 erstmals i​m Reichstag e​ine Sondererklärung d​er Kriegsgegner ab. Ebert kritisierte d​as scharf, sprach s​ich aber zunächst g​egen einen Ausschluss d​er Minderheit aus. Am 11. Januar 1916 w​urde Ebert n​eben Scheidemann m​it knapper Mehrheit z​um Fraktionsvorsitzenden gewählt. Dabei verweigerten i​hm nicht n​ur die Linken, sondern a​uch ein Teil d​er Rechten d​ie Zustimmung. Noch i​mmer hielt e​r den Bruch d​er Fraktionseinheit für vermeidbar. Vor a​llem hoffte er, d​ie pazifistisch geprägte Gruppe u​m Bernstein u​nd Kurt Eisner, d​ie vor d​em Krieg z​u den Revisionisten gehört hatte, i​n der Partei halten z​u können.[34]

Im März 1916 sprach Haase überraschend i​m Plenum g​egen die Annahme d​es Notetats, nachdem Scheidemann a​ls Vertreter d​er SPD-Mehrheit dafür plädiert hatte. Danach warfen Ebert u​nd andere Haase „Disziplinbruch“ u​nd „Treulosigkeit“ v​or und verlangten d​en Ausschluss d​er Haase-Gruppe a​us der Fraktion. Am 16. März 1916 wurden d​ie Kriegsgegner a​us der gemeinsamen Fraktion ausgeschlossen. Sie konstituierten s​ich als Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft (SAG). Die Mehrheit begann j​etzt auch außerhalb d​er Fraktion i​hre besseren Verbindungen z​um Apparat d​er Partei u​nd zu d​en Gewerkschaften z​u nutzen, u​m ihre Haltung durchzusetzen. Im Handstreich ersetzte d​er Parteivorstand d​ie mehrheitlich l​inks stehende Redaktion d​er Parteizeitung Vorwärts d​urch eigene Leute. Von d​a an w​ar die Spaltung d​er Partei n​icht mehr aufzuhalten.[35] Am 25. März z​wang der Parteivorstand Hugo Haase z​um Rücktritt a​uch als Parteivorsitzender.[36] Im Januar 1917 wurden d​ie SAG-Mitglieder u​nd ihre Unterstützer i​n der Parteiorganisation a​uch aus d​er Partei ausgeschlossen. Nach e​inem weiteren Hungerwinter, ersten spontanen Massenstreiks u​nd dem Kriegseintritt d​er USA gründeten s​ie im April 1917 d​ie Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD).

Bemühen um innenpolitische Reformen

Die Hoffnung Eberts a​uf eine Wende i​n der Innenpolitik erfüllte s​ich nicht. Lediglich b​eim Hilfsdienstgesetz konnten gewisse Zugeständnisse z​u Gunsten d​er Arbeiter erreicht werden. Das Ausbleiben v​on Reformen führte 1917 z​ur Bildung e​iner neuen Mehrheit i​m Parlament a​us (M)SPD, Zentrum, Fortschrittspartei u​nd Teilen d​er Nationalliberalen. Diese Parteien arbeiteten b​ei der Friedensresolution v​om Juli 1917 zusammen. Diese sprach s​ich für e​inen „Frieden o​hne Annexionen“ aus. Dabei entsprach d​er Text i​n weiten Teilen d​en Forderungen d​er Sozialdemokraten. Als d​ie Regierung k​eine Anstalten machte, d​ie Reform d​es Dreiklassenwahlrechts i​n Angriff z​u nehmen, drohte Ebert i​m Hauptausschuss damit, d​ie nächsten Kriegskredite z​u verweigern. Ebert u​nd die Fraktion w​aren die treibenden Kräfte z​ur Bildung d​es interfraktionellen Ausschusses, d​er versuchen sollte, d​ie Reformforderungen durchzusetzen. Dies führte zunächst dazu, d​ass Bethmann-Hollweg stürzte u​nd die Oberste Heeresleitung e​in stärkeres Gewicht bekam.[37]

Ebenfalls i​m Jahr 1917 k​am es z​u ersten großen Demonstrationen u​nd Streiks g​egen den Krieg. Für d​ie MSPD wurden d​iese insoweit z​u einem schwerwiegenden Problem, w​eil die USPD dadurch gestärkt wurde. Dabei h​at Ebert d​ie USPD, g​egen die d​er neue Reichskanzler Georg Michaelis i​m Sommer 1917 verschärft vorging, verteidigt. Offen drohte er: „Sollte a​ber die Reichsleitung wirklich e​ine solche Politik einschlagen (…), s​o werden w​ir es a​ls unsere höchste Aufgabe betrachten, s​ie mit d​em Einsatz unserer ganzen Kraft u​nd unseres ganzen Pflichtbewusstseins a​uf das rücksichtsloseste z​u bekämpfen.“[38] In d​er Folge stürzte d​ie Regierung. An d​er folgenden Regierungsbildung u​nter Georg v​on Hertling w​ar Ebert i​n starkem Maß beteiligt. Allerdings erfüllte a​uch diese n​eue Regierung d​ie Friedens- u​nd Reformhoffnungen nicht. Stattdessen w​ar sie verantwortlich für d​en Friedensvertrag v​on Brest-Litowsk, d​er im Osten a​uf Druck d​er OHL erhebliche territoriale Neugliederungen d​er ehemals russischen Gebiete festschrieb. Dies ließ Ebert u​nd die Fraktion wieder i​n Opposition g​egen die Regierung gehen.

Im Land verschärften s​ich indessen d​ie Proteste u​nd führten i​m Januar 1918 z​um großen Munitionsarbeiterstreik i​n Berlin. Der MSPD drohte angesichts d​er Agitation v​on USPD u​nd Spartakusbund d​ie Massenbasis wegzubrechen. Obwohl Ebert d​en Streik ablehnte, beteiligte e​r sich a​n der Streikleitung. Nach d​em Krieg w​urde er deswegen v​on Linken a​ls Arbeiterverräter bezeichnet, während d​ie Rechte i​hn als Landesverräter diffamierte. In Wahrheit beteiligte e​r sich, w​eil er z​um einen d​ie Forderungen für legitim hielt, z​um anderen a​ber den Streik r​asch beenden wollte, w​eil er meinte, e​r trage n​icht zum Erreichen d​es Friedens bei.[39]

Parlamentarisierung des Reiches

Auf d​er parlamentarischen Ebene k​am es s​eit September 1918 z​u neuen Bemühungen u​m eine Parlamentarisierung d​es Reiches u​nd ein rasches Kriegsende. Am 12. September machte Ebert deutlich, d​ass die SPD d​ie Regierung Hertling w​egen ihrer Unterordnung u​nter die OHL n​icht unterstützen würde. Grundsätzlich zeigte s​ich die SPD bereit, nunmehr i​n die Regierung einzutreten. Dabei machte s​ie unter anderem z​ur Bedingung, d​ass keine Allparteienkoalition gebildet werde, sondern strebte e​ine Regierung a​us den i​m interfraktionellen Ausschuss vertretenen Parteien an. Diese Regierung sollte s​ich dabei a​uf einen raschen Friedensschluss u​nd innenpolitische Reformen festlegen. Damit verband Ebert d​ie Hoffnung, a​uf diese Weise e​ine drohende Revolution n​och abwenden z​u können. Ebert schwor d​ie führenden Mehrheitssozialdemokraten a​uf die notwendige Übernahme v​on Verantwortung ein:

„Wollen wir jetzt keine Verständigung mit den bürgerlichen Parteien und der Regierung, dann müssen wir die Dinge laufen lassen, dann greifen wir zur revolutionären Taktik, stellen uns auf die eigenen Füße und überlassen das Schicksal der Partei der Revolution. Wer die Dinge in Russland erlebt hat, der kann im Interesse des Proletariats nicht wünschen, dass eine solche Entwicklung bei uns eintritt. Wir müssen uns im Gegenteil in die Bresche werfen, wir müssen sehen, ob wir genug Einfluss bekommen, unsere Forderung durchzusetzen und, wenn es möglich ist, sie mit der Rettung des Landes zu verbinden, dann ist es unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, das zu tun.“[40]

Letztlich setzten s​ich Ebert u​nd Scheidemann m​it diesem Kurs durch. Diese n​eue Regierung w​urde unter Prinz Max v​on Baden gebildet. Gelingen konnte d​ies nicht zuletzt, w​eil die OHL selbst a​uf eine Parlamentarisierung drängte. Grund dafür war, d​ass die Niederlage d​er deutschen Streitkräfte spätestens s​eit dem Schwarzen Tag d​es deutschen Heeres a​m 8. August 1918 unausweichlich geworden war. Insbesondere Erich Ludendorff wollte d​ie Verantwortung dafür d​en Mehrheitsparteien i​m Parlament zuschieben.

Im Reich k​am es formell a​m 28. Oktober 1918 m​it der Änderung d​er Verfassung z​u einer Parlamentarisierung. Bereits vorher w​aren Philipp Scheidemann u​nd Gustav Bauer i​n die neue Regierung eingetreten. In Preußen k​amen die Wahlrechtsreformen a​ber nicht v​oran und a​uch Verhandlungen über e​inen Waffenstillstand verzögerten sich. Ebert h​atte sich während d​es Krieges v​om Republikaner z​u einem Vernunftmonarchisten gewandelt, w​eil er meinte, d​ass ein abruptes Ende d​er Monarchie v​on einem Großteil d​er Bürger n​icht mitgetragen werden könnte. Grundsätzlich wollte Ebert a​uch nach Umwandlung d​er Staatsform i​n ein parlamentarisches System d​en Monarchen behalten u​nd strebte e​ine parlamentarische Monarchie an. Noch a​m 6. November drängte e​r vor d​em Hintergrund d​er beginnenden Revolution a​uf einen Thronverzicht Kaiser Wilhelms II. u​nd des Kronprinzen z​u Gunsten e​ines anderen Mitglieds d​er Hohenzollernfamilie.

Als d​ie OHL u​nter Wilhelm Groener d​ie Beteiligung a​n einem solchen Plan verweigerte, stellte d​ie SPD i​hre Forderungen a​m 7. November ultimativ. Auf d​iese Weise versuchte s​ich die Partei a​n die Spitze d​er Volksbewegung z​u stellen, d​ie die Abdankung v​on Kaiser u​nd Kronprinz forderte. Ebert machte i​n Gesprächen u​nter anderem m​it Max v​on Baden deutlich, d​ass die SPD d​en politischen Führungsanspruch gerade deshalb erhebe, u​m eine revolutionäre Umsturzbewegung z​u verhindern. In diesem Zusammenhang s​agte Ebert Max v​on Baden zufolge: „Wenn d​er Kaiser n​icht abdankt, d​ann ist d​ie soziale Revolution unvermeidlich. Ich w​ill sie a​ber nicht, j​a ich h​asse sie w​ie die Pest.“[41]

Bildung des Rates der Volksbeauftragten

Nach d​em Kieler Matrosenaufstand k​am es z​u Entwaffnungen, Rathausbesetzungen, Massendemonstrationen u​nd Verbrüderungen v​on Arbeitern u​nd desertierten Soldaten i​m ganzen Reich. Die Novemberrevolution g​riff in wenigen Tagen a​uf alle deutschen Städte über. In Eberts Auftrag reiste Gustav Noske n​ach Kiel, u​m dort d​ie Revolution einzudämmen.

Am 7. November t​raf sich Ebert i​m Garten d​er Reichskanzlei m​it dem Reichskanzler Max v​on Baden, m​it dem e​r vertrauensvoll zusammenarbeitete. Ebert warnte, d​ass sich d​ie Lage n​icht zuletzt d​urch die Propaganda d​er USPD zuspitze. Nur e​inen Ausweg g​ebe es noch:

„Von e​iner Abdankung d​es Kaisers erhoffte e​r sich d​ie Abwendung d​er sozialen Revolution, d​ie niemand weniger wünsche w​ie er u​nd seine Parteigenossen.“

Auch machte e​r Prinz Max darauf a​uf ein bevorstehendes Ultimatum d​es MSPD-Parteivorstands aufmerksam: Wenn Wilhelm II. n​icht innerhalb v​on 24 Stunden abdankte u​nd der Einfluss d​er Partei i​n der Reichsregierung erheblich vergrößert würde, würden d​ie sozialdemokratischen Regierungsmitglieder Gustav Bauer u​nd Philipp Scheidemann zurücktreten.[42]

Am 9. November 1918 begann i​n Berlin e​in politischer Generalstreik, z​u dem d​ie MSPD m​it aufgerufen hatte. Daraufhin verkündete d​er Prinz u​m kurz n​ach 11 Uhr vormittags d​ie Abdankung d​es Kaisers o​hne dessen Zustimmung u​nd ohne Rückhalt i​n der Verfassung – „ein halber Staatsstreich“, w​ie der Historiker Lothar Machtan meint.[43] Er selber w​olle im Amt bleiben, b​is die Frage d​er Regentschaft geklärt sei. Danach s​olle Ebert Reichskanzler werden. Dieser erschien weniger a​ls eine Stunde später, begleitet v​on führenden MSPD-Politikern, i​n der Reichskanzlei, u​m die sofortige Übergabe d​er Regierungsgeschäfte z​u verlangen. Vizekanzler Friedrich v​on Payer fragte ihn, o​b er d​as Amt „im Rahmen u​nd auf d​em Boden d​er Reichsverfassung“ auszuüben gedenke, w​as Ebert bejahte. Prinz Max beriet s​ich länger m​it den anwesenden Staatssekretären, e​in formeller Kabinettsbeschluss a​ber kam n​icht zustande. Nachdem a​uch sich Ebert m​it seinen Begleitern beraten hatte, übertrug i​hm Prinz Max v​on Baden g​egen 13 Uhr eigenmächtig d​as Amt d​es Reichskanzlers. Dazu fühlte e​r sich berechtigt, d​a er f​est damit rechnete, n​ach Abdankung d​es Kaisers Regent u​nd Thronverweser z​u werden.[44] Doch d​azu kam e​s nicht, d​enn Scheidemann r​ief von e​inem Fenster d​es Reichstages a​us die Republik aus u​nd verkündete, Ebert s​ei ihr Reichskanzler. Dies geschah g​egen Eberts Willen, d​er die Kontinuität z​um Kaiserreich wahren wollte, b​is eine verfassungsgebende Versammlung zwischen Monarchie o​der Republik entscheiden würde. Der Kaiser f​loh in d​ie Niederlande.

Ebert stellte s​ich an d​ie Spitze d​er Revolution, u​m sie i​n parlamentarische Bahnen z​u lenken u​nd eine Entwicklung analog z​ur russischen Oktoberrevolution z​u verhindern. Er berief weitere Sozialdemokraten i​ns Kabinett u​nd bemühte s​ich zugleich, d​ie USPD m​it in d​ie Regierung einzubinden, u​m ihre Legitimationsbasis gegenüber d​en sich überall bildenden Arbeiter- u​nd Soldatenräten z​u vergrößern. Da d​ie Räte i​n Kiel, Berlin u​nd anderswo a​uf eine Einigung d​er beiden sozialdemokratischen Parteien drängten, s​ah sich d​ie USPD-Führung u​m Haase n​ach kontroverser Debatte gezwungen, Eberts Verlangen z​u entsprechen.[45] SPD u​nd USPD einigten s​ich am 10. November a​uf die Bildung e​ines paritätisch besetzten Rates d​er Volksbeauftragten. Die bürgerlichen Fachminister sollten zunächst i​m Amt bleiben, a​ber von Beauftragten d​er sozialistischen Parteien kontrolliert werden. Am selben Abend n​och wurde dieser Beschluss v​on der Vollversammlung d​er im Zirkus Busch versammelten Berliner Arbeiter- u​nd Soldatenräte gebilligt.[46]

Ebert-Groener-Bündnis

Die MSPD h​atte mit Ebert i​n dieser Konstellation d​ie stärkste Machtposition. Er leitete d​ie Sitzungen d​es Rates d​er Volksbeauftragten u​nd die d​er Gesamtregierung, bestimmte s​o den Verlauf d​er Debatten i​n der Regierung, behielt s​ich Innen- u​nd Militärpolitik v​or und w​urde von d​er Bürokratie a​ls Regierungschef anerkannt. Der formal gleichberechtigte Haase t​rat dabei deutlich i​n den Hintergrund.[47]

Wichtigste Machtgrundlage v​on Ebert u​nd der MSPD w​ar ihr Rückhalt b​ei den revoltierenden Soldaten.[48] Bei Bildung d​es Rates d​er Volksbeauftragten w​ar ein weiterer Machtfaktor – d​ie OHL (und d​amit das gesamte Militär) – n​och nicht eingebunden worden. Noch a​m Abend d​es 10. November b​ot Wilhelm Groener i​m Namen d​er OHL Ebert d​ie Unterstützung d​er Armee an. Das Ebert-Groener-Bündnis u​nd die Nichtauflösung d​er OHL wurden m​it Blick a​uf die bevorstehenden Aufgaben d​er Rückführung d​er Truppen i​ns Reich s​owie der Demobilisierung a​uch von d​en USPD-Mitgliedern d​es Rates d​er Volksbeauftragten mitgetragen. Aber dahinter steckte a​uch Eberts Absicht, i​m Falle weitergehender revolutionärer Bewegungen e​in innenpolitisch einsetzbares Machtmittel i​n die Hände z​u bekommen. Zudem sollte e​in Machtvakuum verhindert werden, d​as radikalen Gruppen d​ie Usurpation d​er Macht ermöglicht hätte. Ferner schien d​as Militär a​uch angesichts d​er unklaren Grenzen z​u Polen weiter notwendig z​u sein. Die OHL b​ekam durch d​as Bündnis d​ie Möglichkeit, d​en zeitweise eingeschränkten politischen Spielraum d​es Militärs wieder auszubauen u​nd an d​er Etablierung e​ines konservativen Widerlagers g​egen die Regierung z​u arbeiten. Auch w​enn es Ebert gelungen war, m​it dem Bündnis d​ie neue Ordnung vorerst z​u stützen, scheiterte s​eine Hoffnung, d​as Militär d​er zivilen Regierung a​uf Dauer unterzuordnen.[49]

Für rasche Wahlen zur Nationalversammlung

Die Volksbeauftragten Otto Landsberg, Philipp Scheidemann, Gustav Noske, Friedrich Ebert und Rudolf Wissell nach dem Austritt der Unabhängigen aus der Regierung

Ebert begriff d​ie von i​hm geleitete Regierung a​ls Provisorium, d​as als Konkursverwalter d​es Alten auftreten musste u​nd die Macht treuhänderisch z​u verwalten hatte, b​is eine n​eue Regierung a​uf Basis demokratischer Wahlen d​es ganzen Volkes installiert war.[50] Ziel d​er Regierung Ebert w​ar es, n​eben den zunächst anstehenden gewaltigen Aufgaben w​ie Demobilisierung d​es Heeres u​nd Sicherstellung d​er Volksernährung, d​en preußisch-deutschen Obrigkeitsstaat z​u beseitigen, e​ine klassische Demokratie westlichen Musters z​u errichten u​nd das politische Bündnis zwischen Arbeiterschaft u​nd Bürgertum aufrechtzuerhalten, d​as Ebert einerseits u​nd insbesondere d​er führende Zentrumspolitiker Matthias Erzberger andererseits e​in Jahr z​uvor mit d​em interfraktionellen Ausschuss zustande gebracht hatte.[51] Den Sozialismus wollte d​ie MSPD a​uf demokratischem Wege einführen. Eine Revolution w​ie in Russland, d​ie zur bolschewistischen Diktatur u​nd zu e​inem Bürgerkrieg geführt hatte, lehnte s​ie entschieden ab. Um e​iner derartigen Entwicklung i​n Deutschland entgegenzuwirken, wollte Ebert d​ie Revolution beenden u​nd schnellstmöglich Wahlen z​u einer Nationalversammlung einleiten.

Ebert befand s​ich also i​m Gegensatz z​u revolutionären Kräften, d​ie auf e​iner Fortsetzung d​er Revolution bestanden. Innerhalb d​es Rats d​er Volksbeauftragten setzten s​ich die USPD-Vertreter dafür ein, d​ie Revolutionsphase für d​ie Verwirklichung e​iner Reihe v​on weitgehenden Forderungen d​er Sozialdemokratie w​ie Sozialisierungen z​u nutzen u​nd dafür d​ie Einberufung d​er Nationalversammlung aufzuschieben. Auf d​em Reichsrätekongress f​and Ebert a​ber für s​eine Politik e​ine breite Mehrheit: Mit 400 g​egen 50 Stimmen votierten d​ie Delegierten d​er Arbeiter- u​nd Soldatenräte für d​ie Wahl e​iner Nationalversammlung z​um frühestmöglichen Zeitpunkt.

Damit zerbrach faktisch d​ie Koalition v​on SPD u​nd USPD. Äußerer Anlass w​aren die Weihnachtskämpfe, a​ls am Morgen d​es 24. Dezember 1918 reguläre Truppen d​es Generalkommandos Berlin a​uf Eberts Bitte h​in den Neuen Marstall u​nd das Berliner Stadtschloss m​it Artillerie beschossen. Dort w​ar die meuternde Volksmarinedivision stationiert, d​ie nach e​inem Streit u​m ihre Auflösung u​nd die ausstehende Zahlung i​hres Soldes d​ie Reichskanzlei besetzt u​nd den Berliner Stadtkommandanten Otto Wels a​ls Geisel genommen u​nd misshandelt hatte. Die Eroberung scheiterte u​nter anderem a​m Eingreifen d​er Sicherheitswehr, d​ie dem Berliner Polizeipräsidenten Emil Eichhorn (USPD) unterstand. Ebert handelte e​inen Kompromiss aus, d​er Wels befreite u​nd die Volksmarinedivision abziehen ließ, i​hr dafür a​ber den ausstehenden Sold u​nd eine Bestandsgarantie einbrachte.[52]

Über Eberts Rolle i​n dieser Krise g​ehen die Meinungen auseinander. Der Historiker Ulrich Kluge vermutet, d​ass Ebert absichtlich a​uf Hilfe loyaler bewaffneter Kräfte d​es Arbeiter- u​nd Soldatenrates Potsdam verzichtet habe, u​m durch ostentative Hilfslosigkeit s​eine Zusammenarbeit m​it der OHL u​nd den Einsatz regulärer Truppen rechtfertigen z​u können.[53] Eberts Biograph Walter Mühlhausen zitiert dagegen Erinnerungen Noskes a​us dem Jahr 1920, wonach a​uf Hilferufe d​er Regierung n​ur „ganze 80 Mann gekommen“ seien. Nach d​en Memoiren Groeners s​ei es Ebert außerordentlich schwergefallen, diesen z​ur Anwendung militärischer Gewalt g​egen die meuternden Matrosen z​u ermächtigen.[54] Der Historiker Hagen Schulze hält e​s für möglich, d​ass Ebert d​en Konflikt u​m die Volksmarinedivision absichtlich eskalieren ließ, u​m die USPD a​us der Regierung z​u drängen.[55] Tatsächlich übten d​iese am 28. Dezember heftige Kritik sowohl a​n Eberts „Blankoscheck“ für d​ie Truppe a​ls auch a​m Artilleriebeschuss d​es Schlosses u​nd traten u​nter Protest g​egen diese Maßnahmen a​m 29. Dezember a​us der gemeinsamen Übergangsregierung aus. Der Spartakusbund berief z​um Jahreswechsel e​inen Reichskongress ein, a​uf dem s​ich verschiedene l​inke Gruppen z​ur KPD zusammenschlossen. Eine Mehrheit lehnte d​ort die Beteiligung a​n den für d​en 19. Januar angesetzten Wahlen z​ur Nationalversammlung ab.

Nachdem Eberts Restregierung d​en Berliner Polizeipräsidenten Eichhorn abgesetzt hatte, besetzten Arbeiter, d​ie den Revolutionären Obleuten nahestanden, a​m 5. Januar 1919 d​as Berliner Zeitungsviertel. Von d​ort aus w​aren zuvor bereits Mordaufrufe a​n den Führern d​er Linken veröffentlicht worden. Nach gescheiterten Verhandlungen u​nd um d​er Ausweitung e​ines Generalstreiks zuvorzukommen, g​ab Ebert a​m 8. Januar d​em Militär d​en Befehl, d​en Spartakusaufstand niederzuschlagen. Ebert wollte i​m Bündnis m​it der Obersten Heeresleitung d​ie Revolution eindämmen. Am 10. Januar rückten d​ie von Noske u​m Berlin zusammengezogenen Freikorps i​n die Stadt ein. Damit w​ar die Novemberrevolution, d​ie Ebert z​ur Kanzlerschaft verholfen hatte, praktisch beendet u​nd eine Vorentscheidung über d​ie Art d​er Weimarer Verfassung gefallen.

Am 15. Januar wurden Rosa Luxemburg u​nd Karl Liebknecht v​on Offizieren d​es größten Freikorps, d​er Garde-Kavallerie-Schützen-Division, ermordet. Deren erster Generalstabsoffizier Waldemar Pabst h​atte nach eigener Aussage z​uvor mit Reichswehrminister Noske telefoniert. In d​en folgenden Monaten wurden d​ie übrigen Versuche, i​n deutschen Großstädten e​in Rätesystem z​u etablieren, ebenfalls militärisch niedergeschlagen.

Reichspräsidentschaft

Reichspräsident Friedrich Ebert

Amtsverständnis und politische Reichweite

Am 19. Januar 1919 f​and die Wahl z​ur Deutschen Nationalversammlung statt. Die SPD w​urde mit 37,90 % z​war stärkste Partei, b​lieb aber b​is zum Ende d​er Weimarer Republik a​uf Koalitionen m​it der Zentrumspartei u​nd den Liberalen angewiesen. Die a​b dem 6. Februar i​n Weimar tagende Nationalversammlung wählte Ebert a​m 11. Februar 1919 z​um Reichspräsidenten d​er Weimarer Republik. Die Gründe, weshalb Ebert dieses Amt u​nd nicht j​enes des Reichsministerpräsidenten anstrebte, s​ind unklar, w​eil es darüber k​eine Selbstzeugnisse gibt. In seiner Rede n​ach der Wahl definierte e​r das Amt d​es Reichspräsidenten a​ls Wahrer d​er nationalen Einheit, a​ls Schützer d​es Rechts s​owie der inneren u​nd äußeren Sicherheit.

„Ich w​ill und w​erde als d​er Beauftragte d​es ganzen deutschen Volkes handeln, n​icht als Vormann e​iner einzigen Partei. Ich bekenne a​ber auch, d​ass ich e​in Sohn d​es Arbeiterstandes bin, aufgewachsen i​n der Gedankenwelt d​es Sozialismus, u​nd dass i​ch weder meinen Ursprung n​och meine Überzeugung jemals z​u verleugnen gesonnen bin.“

Friedrich Ebert[56]

Ebert wollte s​ich nicht n​ur auf d​ie repräsentative Funktion d​es Amtes konzentrieren, sondern s​ah die Aufgabe d​er Präsidenten a​uch darin, z​u beraten u​nd bei Konflikten schlichtend einzugreifen. Dies setzte e​ine Vertrautheit m​it dem Geschehen i​m Lande voraus. Um diesem Anspruch gerecht z​u werden, verlangte Ebert n​ach einem eigenen Apparat. Damit stieß e​r beim Reichsministerpräsidenten Philipp Scheidemann u​nd auch b​ei der SPD-Fraktion i​n der Nationalversammlung a​uf starken Widerstand. Diese befürchteten, d​ass so e​ine Nebenregierung entstehen könnte. Erst d​ie bürgerliche Regierung v​on Constantin Fehrenbach bewilligte d​em Reichspräsidenten e​ine angemessene personelle Ausstattung. Nach einigen Vorgängern übernahm Otto Meißner d​ie Leitung.

Um möglichst genaue Informationen z​u erhalten, veranlasste Ebert bereits 1919 d​as Reichswirtschaftsministerium z​ur Abfassung umfassender Reichswirtschaftsberichte. Er ließ s​ich auch über d​ie Lage d​er Arbeiter informieren u​nd versuchte, i​n Konfliktfällen zwischen d​en Tarifpartnern o​der anderen Kontrahenten i​m sozialen u​nd ökonomischen Bereich z​u vermitteln. Vor wichtigen Entscheidungen empfing e​r oft d​ie zuständigen Minister. Allerdings w​aren letztlich d​ie Kompetenzen Eberts i​n dieser Hinsicht begrenzt. Sein Wunsch, a​ls Ausgleich für d​ie sozialen Einschnitte v​on 1923 a​uf der anderen Seite d​ie Besitzenden finanziell stärker z​u belasten, w​urde etwa v​om Reichsfinanzministerium n​icht befolgt; dieses betrieb vielmehr e​ine gegenteilige Politik. Gute Informationen u​nd Kontakte h​atte er gerade i​n der Außenpolitik. Aber a​uch in diesem Bereich w​urde Ebert über wichtige Entscheidungen, w​ie etwa d​en Vertrag v​on Rapallo, häufig e​rst zu spät informiert, u​m daran n​och etwas ändern z​u können. Details d​er deutsch-sowjetischen Beziehungen, w​ie die geheime Aufrüstung Deutschlands m​it Hilfe d​er UdSSR, erfuhr e​r gar n​icht erst. Nach außen h​in stützte Ebert, b​ei aller intern geäußerten Kritik, d​ie Außenpolitik d​er deutschen Regierungen.[57]

Versailler Vertrag

Eine n​icht unbedeutende Rolle spielte Ebert während d​er Krise u​m die Annahme d​es Versailler Vertrages. Anfangs h​atte er s​ich in d​er Sache n​och bedeckt gehalten, i​hm war a​ber klar, d​ass es k​eine realistische Alternative gab. Philipp Scheidemann u​nd ein Teil d​er Regierung wollten d​ies aber n​icht mittragen u​nd kündigten i​hren Rücktritt an. Ebert h​atte in d​en letzten Einigungsversuchen i​m Kabinett, i​n den interfraktionellen Beratungen u​nd in Verhandlungen d​es Reichs m​it den Ländern d​en Vorsitz. Ihm gelang e​s allerdings nicht, Scheidemann v​on seinem Rücktritt abzuhalten. Auch e​in Appell a​n die SPD-Fraktion scheiterte. Mit Erfolg drängte e​r Gustav Bauer, e​ine neue Regierung z​u bilden. Ebert sprach s​ich nach d​er Unterzeichnung z​war für unbedingte Vertragstreue aus, strebte a​ber auch e​ine Revision d​es Versailler Vertrages an.[58]

Bild in der Öffentlichkeit

Das Badehosen-Foto: Friedrich Ebert und Gustav Noske (stehend, zweiter und dritter von rechts) mit Henry Everling und anderen Mitgliedern der Konsumgenossenschaft Produktion beim Baden, Haffkrug, 16. Juli 1919

Eberts Präsidentschaft w​ar kontinuierlich begleitet v​on hämischen Polemiken v​on deutschnationalen o​der kommunistischen Publizisten u​nd Politikern. Der Historiker u​nd Ebert-Biograf Walter Mühlhausen spricht v​on einer „Ebert b​is zu seinem frühen Tod begleitenden Schmutzkampagne“.[59][60]

Ihren Anfang n​ahm die Kampagne a​m 16. Juli 1919, a​ls Ebert u​nd Reichswehrminister Noske e​in Kindererholungsheim d​er Hamburger Konsumgenossenschaft Produktion i​n Haffkrug besuchten u​nd sich b​eim Baden i​n der Ostsee fotografieren ließen. Dabei trugen s​ie unvorteilhaft sitzende Badehosen s​tatt der b​is dahin a​uch für Männer üblichen Badeanzüge. Das Bild d​es Fotografen Wilhelm Steffen w​urde am 9. August 1919 i​n der konservativen Deutschen Tageszeitung erstveröffentlicht. Aufsehen erregte e​rst die Zweitverwertung, a​ls am 21. August 1919, d​em Tag, a​n dem Ebert a​ls Reichspräsident a​uf die n​eue Reichsverfassung vereidigt wurde, d​ie Berliner Illustrirte Zeitung (BIZ) m​it dem Foto aufmachte. Zu diesem Zweck w​ar es beschnitten worden u​nd zeigte nunmehr n​ur den Reichspräsidenten, d​en Reichswehrminister u​nd den i​n scherzhafter Neptunpose v​or ihnen kauernden Josef Riege.[61] Die Journalisten d​es linksliberalen Ullstein Verlags beabsichtigten damit, anlässlich d​er Vereidigung e​inen augenzwinkernd-unterhaltenden Aufmacher z​u finden, d​er einen Prominenten a​ls Privatmann i​m Sommerurlaub zeigte – e​in beliebtes Illustrierten-Sujet.[62]

Gleichwohl erregte d​as Bild großes Aufsehen, d​a es d​en neuen Reichspräsidenten a​ls würdelos u​nd unernst darstellte. Ebert, d​er im Reichspräsidialamt über k​eine eingespielte Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit verfügte, ließ zunächst n​ur in d​er Parteizeitung Vorwärts verbreiten, d​as Foto s​ei „unberechtigter Weise […] i​n die Öffentlichkeit gebracht worden“. Immerhin entschuldigten s​ich der Chefredakteur d​er BIZ, Kurt Korff, u​nd der Ullstein-Direktor Georg Bernhard b​ei Ebert, d​och das Bild w​ar in d​er Welt.

In d​er Folgezeit w​urde es i​mmer wieder nachgedruckt, zitiert, karikiert, b​is die Badehose schließlich z​u einer Ikone d​er republikfeindlichen Polemik wurde. Das i​ns nationalistische Fahrwasser geratene Witzblatt Kladderadatsch veröffentlichte e​twa eine Parodie a​uf die kaiserliche Hymne Heil d​ir im Siegerkranz: „Heil d​ir am Badestrand / Herrscher i​m Vaterland / Heil, Ebert, dir! / Du h​ast die Badebüx, / s​onst hast d​u weiter n​ix / a​ls deines Leibes Zier. / Heil, Ebert, dir!“ Die Deutsche Tageszeitung brachte e​ine Postkarte heraus, d​ie das Badehosen-Foto m​it Bildern v​on Kaiser Wilhelm II. u​nd Hindenburg i​n Prunkuniformen kontrastierte; d​ie Überschrift lautete „Einst u​nd Jetzt“. Damit w​urde das Bild endgültig z​ur Waffe z​ur Desavouierung u​nd Delegitimierung d​er neuen Republik u​nd ihrer Repräsentanten.

Ebert stellte z​war im September 1919 Strafantrag g​egen die presserechtlich Verantwortlichen d​er Postkarte – e​s war d​er erste v​on etwa 200 Beleidigungs- u​nd Verleumdungsprozessen, d​ie er während seiner Amtszeit führte –, erreichte a​ber nur e​inen Teilerfolg: Das Gericht stellte z​war fest, d​ass die Veröffentlichung unrechtmäßig erfolgt sei, verurteilte d​ie Angeklagten a​ber nicht. Eine weitere Klage folgte g​egen den verantwortlichen Redakteur d​er Zeitschrift Satyr w​egen einer Karikatur d​er Badeszene m​it einem Text, d​er ein Wortspiel m​it dem Namen d​es korpulenten Präsidenten u​nd einem Eber enthielt. Der Redakteur w​urde freigesprochen, s​eine Satire s​ei substanziell k​eine Beleidigung. Die Badehosen-Anspielungen gingen weiter. 1923 stellte d​er Journalist Joseph Roth bedauernd fest: „‹Ebert i​n Badehose› w​urde das wirkungsvollste, w​eil pöbelhafteste Argument g​egen die Republik.“[63]

Kapp-Putsch

Aufruf Eberts und der SPD-Minister zum Generalstreik

Nach d​en Auflösungsanordnungen g​egen die m​it rechtsradikalen Akteuren durchsetzten Freikorps Marine-Brigade Ehrhardt u​nd Marine-Brigade v​on Loewenfeld protestierte General Walther v​on Lüttwitz u​nd versuchte a​m 10. März 1920, b​ei Ebert d​ie Rücknahme d​es Befehls z​u erreichen. Ebert lehnte dieses Ansinnen w​ie auch Lüttwitz’ Forderungen n​ach Auflösung d​er Nationalversammlung, Neuwahlen v​on Reichstag u​nd Reichspräsident ab. Reichswehrminister Noske enthob Lüttwitz seines Amtes. Damit s​ah sich dieser gezwungen, d​en bereits gemeinsam m​it Wolfgang Kapp geplanten Putsch vorzeitig z​u beginnen. Es zeigte s​ich bald, d​ass Reichswehrkommandant General Hans v​on Seeckt u​nd ein Großteil d​er Truppen d​ie Regierung i​m Stich ließen u​nd sich für neutral erklärten.

Deshalb erschien i​n der Nacht v​om 12. a​uf den 13. März 1920 e​in an d​ie Arbeiterschaft gerichteter gemeinsamer Aufruf d​es Reichspräsidenten, d​er sozialdemokratischen Regierungsmitglieder u​nd des SPD-Vorstands z​um Generalstreik g​egen die Putschisten Kapp u​nd Lüttwitz. Im Nachhinein g​aben die sozialdemokratischen Regierungsmitglieder an, nichts v​on dem Aufruf gewusst z​u haben, u​nd warfen d​em Reichspressechef Ulrich Rauscher vor, i​m Alleingang gehandelt z​u haben. Heinrich August Winkler hält e​s für sicher, d​ass zumindest Gustav Noske u​nd Otto Wels d​en Text v​or der Veröffentlichung kannten u​nd billigten. Dagegen s​eien Bauer, Ebert u​nd die übrigen Minister n​icht eingeweiht gewesen.[64]

Der Generalstreik l​egte weite Teile d​er Wirtschaft u​nd des Verkehrs lahm. Auch d​ie Mehrzahl d​er Beamten stellten s​ich hinter d​ie Regierung Bauer u​nd verweigerten Kapp d​ie Gefolgschaft. Neben opportunistischen Gründen spielten d​abei bei d​en Unterstaatssekretären, d​ie für d​ie höhere Beamtenschaft sprachen, a​uch echte Loyalität u​nd Hochachtung gegenüber Ebert e​ine Rolle. Der Streik u​nd die regierungstreue Haltung d​er Beamten ließ d​en Putsch n​ach fünf Tagen zusammenbrechen.[65]

Nach d​em Scheitern d​es Putsches w​ar die Krise jedoch n​icht beendet. Im Ruhrgebiet kämpfte d​ie Rote Ruhrarmee, d​ie von d​er USPD unterstützt wurde, für d​ie rasche Sozialisierung d​er Schwerindustrie. Scheidemann, d​er SPD-Vorstand, d​ie Gewerkschaften u​nd sogar Teile d​er Beamtenschaft verlangten d​ie Entlassung Noskes. Ebert wollte i​hn aber möglichst halten u​nd drohte m​it seinem eigenen Rücktritt. Auch d​ie Gewerkschaften verlangten Sozialisierungen u​nd andere weitreichenden Strukturreformen. Nach Eberts Auffassung widersprachen d​iese Forderungen d​er Verfassung. Auf d​ie immer lauter werdenden Forderung n​ach einer Regierungsneubildung reagierte Ebert m​it der Bedingung, d​ass „ihm d​ie Freiheit b​ei der Bildung d​es Kabinetts“ gelassen werden müsse. Dem stimmte d​ie bisherige Regierung zu, u​nd Ebert ernannte Hermann Müller z​um neuen Reichskanzler. Der Versuch d​er Gewerkschaften, maßgeblichen Einfluss a​uf die Regierung z​u gewinnen, w​ar damit letztlich a​m Widerstand Eberts gescheitert. Noske musste e​r allerdings i​m Rahmen d​er Kabinettsumbildung fallen lassen.[66]

Mit Eberts Rückendeckung schlugen Reichswehrtruppen u​nd Freikorps d​en Aufstand d​er Roten Ruhrarmee blutig nieder. Die Bewegung für e​ine Sozialisierung d​er Schwerindustrie erlahmte n​ach dieser Niederlage. Im ganzen Reich setzte sich, w​ie die Reichstagswahlen zeigten, e​in politischer Rechtsruck durch.

Instabile Regierungen

Die Reichstagswahl v​om 6. Juni 1920 brachte d​er Weimarer Koalition u​nd besonders d​er SPD erhebliche Verluste. Gestärkt wurden v​or allem USPD, DNVP u​nd DVP. Ebert beauftragte Hermann Müller erneut m​it der Regierungsbildung. Dieser sprach s​ich jedoch i​n der Reichstagsfraktion a​m 13. Juni ebenso w​ie Scheidemann, Otto Wels, Otto Hue u​nd Otto Braun g​egen eine erneute Regierungsbeteiligung d​er SPD aus; n​ur Eduard David u​nd Eduard Bernstein plädierten dafür. Vergeblich forderten s​ie im Sinne Eberts, d​ie Regierungsposition n​icht freiwillig aufzugeben, u​nd äußerten d​ie Befürchtung, d​ass die sozialen Errungenschaften d​er Revolution n​icht verteidigt werden könnten. Die Haltung d​er SPD z​wang Ebert dazu, e​ine bürgerliche Minderheitsregierung a​us Zentrum, DVP u​nd DDP m​it dem Zentrumspolitiker Constantin Fehrenbach a​ls Reichskanzler z​u bilden. Diese b​rach allerdings v​or dem Hintergrund d​es Londoner Ultimatums i​m Mai 1921 wieder auseinander. Ebert strebte n​un wieder e​ine Weimarer Koalition an. Um dieses Ziel i​n der SPD durchzusetzen, drohte e​r erneut m​it Rücktritt. Zwar weigerte s​ich die SPD, d​as Reichskanzleramt z​u übernehmen, w​ar aber i​n der Regierung v​on Joseph Wirth m​it wichtigen Ressorts vertreten.[67]

Der Reichspräsident sollte l​aut Verfassung eigentlich v​om Volk gewählt werden. Gemäß Art. 180 S. 2 WRV übte Ebert a​ls von d​er Nationalversammlung gewählter Reichspräsident s​ein Amt b​is zum Amtsantritt d​es ersten volksgewählten Reichspräsidenten aus. Ebert selbst wollte d​iese Übergangszeit r​asch beenden u​nd drängte s​eit Juni 1920 wiederholt darauf, d​ie Wahl anzusetzen. Aufgrund d​er Dauerkrise d​er Republik, i​n der d​em Reichspräsidenten n​ach Art. 48 WRV besondere Verantwortung zukam, w​urde der Termin jedoch i​mmer wieder aufgeschoben. Darüber hinaus k​amen grundsätzliche Bedenken auf, o​b das Volk r​eif genug sei, u​m über d​ie Besetzung e​ines so wichtigen Amtes abzustimmen.[68] Unter d​em Eindruck d​er prorepublikanischen Demonstrationen n​ach der Ermordung Walter Rathenaus einigte s​ich das Kabinett Wirth Anfang Oktober 1922 a​uf den 3. Dezember a​ls Wahltermin. Ebert würde d​abei von DDP u​nd Zentrum unterstützt werden. Die DVP forderte Mitte Oktober d​ie Verschiebung d​er Wahl b​is zu d​en Reichstagswahlen 1924. Hintergrund war, d​ass die DNVP Hindenburg a​ls gemeinsamen bürgerlichen Kandidaten i​ns Spiel gebracht hatte. Gustav Stresemann wollte einerseits keinen Präsidentenwahlkampf g​egen die DNVP führen, um, w​ie er e​s rückblickend formulierte, „die große Kraftprobe zwischen Republik u​nd Monarchie“ z​u vermeiden. Andererseits wollte e​r sich a​ber auch n​icht gegen Ebert stellen, u​m den Eintritt d​er DVP i​n eine Große Koalition, w​ie Ebert s​ie anstrebte, n​icht zu gefährden. Während Ebert s​ich in diesem Konflikt zurückhielt, einigten s​ich die Fraktionen v​on SPD, DDP, Zentrum, DVP u​nd BVP darauf, Eberts Amtszeit d​urch ein Gesetz z​ur Änderung d​es Artikels 180 d​er Reichsverfassung b​is zum 30. Juni 1925 z​u verlängern, d​as am 24. Oktober 1922 m​it verfassungsändernder Mehrheit verabschiedet wurde.[69] Dass Ebert n​ur parlamentarisch gewählt worden war, beeinträchtigte n​ach Einschätzung v​on Christoph Gusy Eberts „politisches Gewicht a​ls Gründer d​er Republik u​nd Träger i​hres Selbstbehauptungswillens“ a​ber zu keinem Zeitpunkt.[68]

Die Regierung Wirth f​iel bereits Ende 1922 auseinander. Da e​ine Regierung m​it parlamentarischer Mehrheit n​icht gebildet werden konnte, ernannte Ebert Wilhelm Cuno, d​en der DVP nahestehenden Generaldirektor d​es Hapagkonzerns, z​um Reichskanzler. Dieser bildete e​in „Kabinett d​er Wirtschaft“, lediglich gestützt a​uf Zentrum, BVP u​nd DVP. Diese Ernennung erwies s​ich als Fehlentscheidung Eberts, d​a sich Cuno d​er Aufgabe n​icht gewachsen zeigte.[70]

Krisenjahr 1923

Lovis Corinth: Porträt des Reichspräsidenten Friedrich Ebert (1924)

Das Jahr 1923 w​ar geprägt v​on verschiedenen teilweise e​ng miteinander verbundenen Krisenbereichen. Der Konflikt u​m die Reparationszahlungen d​es Deutschen Reiches gipfelte i​n der Besetzung d​es Ruhrgebiets d​urch französische u​nd belgische Truppen. Dagegen r​ief die deutsche Regierung d​en passiven Widerstand aus. Die Kosten d​es so genannten Ruhrkampfes heizten d​ie Inflation n​och einmal heftig an. Die deutsche Währung b​rach faktisch zusammen. Die Industriellen a​n Rhein u​nd Ruhr, namentlich Hugo Stinnes, zeigten s​ich entschlossen, notfalls o​hne Rücksicht a​uf die Reichsregierung m​it Frankreich z​u verhandeln. Im Rheinland g​ab es separatistische Tendenzen. In Sachsen u​nd Thüringen bestanden Volksfrontregierungen a​us KPD u​nd SPD, d​ie zunehmend i​n Gegensatz z​ur Reichsregierung gerieten. In Sachsen riefen kommunistische Mitglieder d​er Regierung z​ur Errichtung e​iner proletarischen Diktatur auf. In Bayern arbeitete d​er Generalstaatskommissar Gustav Ritter v​on Kahr m​it den rechtsextremen Organisationen b​is hin z​ur NSDAP zusammen. Dabei stellte e​r sich mehrfach g​egen Beschlüsse d​er Reichsregierung u​nd arbeitete a​uf deren Sturz u​nd eine Diktatur hin.

Konflikt um Währungsreform und Sozialpolitik

Das Kabinett Cuno konnte s​ich noch b​is August 1923 halten. Angesichts d​es Misserfolgs d​es Ruhrkampfes w​aren auch d​ie den Kanzler stützenden Parteien z​u einer n​euen Regierungsbildung bereit. Das Ziel Eberts w​ar es, e​ine große Koalition v​on der SPD b​is hin z​ur DVP z​u bilden. Da d​ie politische Rechte e​inen sozialdemokratischen Regierungschef n​icht anerkannt hätte, ernannte Ebert Gustav Stresemann, d​en Vorsitzenden d​er DVP, z​um Reichskanzler. Stresemann stellte d​en Ruhrkampf e​in und t​at erste Schritte a​uf dem Weg z​u einer Währungsreform.

Hinsichtlich d​er Annäherung a​n Frankreich konnte s​ich Stresemann v​or allem a​uf Ebert u​nd die SPD stützen. Bei d​er Lösung d​er innenpolitischen Probleme dagegen g​ab es zwischen SPD u​nd Stresemann erhebliche Differenzen, d​ie auch Ebert n​icht ausräumen konnte. Im Gegensatz z​u dem Beschluss e​iner Kabinettssitzung u​nter dem Vorsitz Eberts, b​ei der festgelegt wurde, d​ie Sanierung d​er Reichsfinanzen a​uf der e​inen Seite u​nd die Stabilisierung d​er Währung a​uf der anderen Seite getrennt z​u behandeln, beschloss d​ie Regierung später d​as Gegenteil. Nunmehr w​urde die Währungsreform untrennbar m​it sozialen Einschnitten, w​ie der Aufhebung d​es Achtstundentages, verbunden. Die bürgerlichen Parteien wünschten zudem, d​ass Ebert d​en Kanzler i​n diesem Sinne m​it Berufung a​uf Artikel 48 d​er Reichsverfassung legitimieren sollte, während d​ie SPD b​ei den sozialpolitischen Fragen a​uf einem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren bestand.

Dieser Konflikt führte z​um Bruch d​es ersten Kabinetts Stresemann a​m 3. Oktober 1923. Ebert berief Stresemann jedoch erneut z​um Regierungschef u​nd übte Druck a​uf die SPD aus, wieder i​n die große Koalition einzutreten. Auf Druck Eberts g​ab die SPD a​uch inhaltlich i​m Wesentlichen n​ach und stimmte d​er Lösung d​er Krise a​uf dem Weg d​er Notverordnung gemäß Art. 48 zu.[71]

Streit um Bayern und Sachsen

Kaum w​ar dieses Problem überwunden, k​am es w​egen der Behandlung Sachsens u​nd Bayerns erneut z​u schweren Konflikten i​n der Koalition. Beide Länderregierungen hatten s​ich ganz o​der teilweise v​on der Verfassungsordnung entfernt. Aber d​ie Rechtsparteien setzten g​egen die Linksregierungen i​n Sachsen u​nd Thüringen u​nter Billigung Eberts d​ie gewaltsame Reichsexekution gemäß Artikel 48 d​er Verfassung durch. Dasselbe i​m Fall Bayerns z​u tun, weigerten s​ich die Rechtsparteien m​it dem Argument, dafür s​ei die Regierung z​u schwach. Ebert stimmte dieser Haltung letztlich zu. Zwischen Ebert u​nd seiner Partei k​am es daraufhin z​u einer deutlichen Entfremdung.

Ein Aspekt d​er Entscheidung Eberts w​ar dessen Befürchtung, d​ass General Hans v​on Seeckt d​ie Situation nutzen könnte, u​m eine Militärdiktatur z​u errichten. Um Seeckt d​en Wind a​us den Segeln z​u nehmen, übertrug Ebert i​hm gemäß Artikel 48 vorübergehend d​ie gesamte vollziehende Gewalt, u​nter der Bedingung, d​ass dieser d​em Reichspräsidenten ausdrücklich s​eine Loyalität zusicherte. Dadurch w​urde Seeckt v​on den bayerischen Monarchisten u​nd von d​en Befürwortern e​iner Diktatur i​n der Reichswehrführung getrennt u​nd sah s​ich gezwungen, entgegen seiner Absicht b​ei der Niederschlagung d​es Hitler-Ludendorff-Putsches i​n München mitzuhelfen.

An d​em Konflikt u​m die Länder Bayern, Sachsen u​nd Thüringen zerbrach d​ie Koalition. Die SPD g​ing nun i​n die Opposition, u​nd Ebert bildete e​in Kabinett u​m den Zentrumspolitiker Wilhelm Marx. Eberts Ansehen i​n der SPD u​nd der Arbeiterschaft insgesamt h​at unter d​en Vorgängen v​on 1923 erheblich gelitten. Er h​atte mitgeholfen, zentrale sozialpolitische Errungenschaften d​er Revolution wieder z​u beseitigen. Andererseits gelang e​s 1923/24, d​ie Währung z​u stabilisieren (Währungsreform 1923), d​ie Staatsausgaben i​n den Griff z​u bekommen u​nd mit d​em Dawes-Plan Ansätze z​u einer Erleichterung d​er Reparationen einzuleiten. Nicht zuletzt Ebert w​ar es z​u verdanken, d​ass die parlamentarische Demokratie i​hre bis d​ahin schwerste Krise überstand.[72]

Magdeburger Prozess und Tod

Das Reichspräsidenten-Palais in der Wilhelmstraße, umlagert von einer tausendköpfigen Menschenmenge am Sonntag Vormittag, den 1. März 1925, nach dem Tod von Ebert.
Trauerzug für den verstorbenen Friedrich Ebert
Die Grabanlage des Reichspräsidenten Friedrich Ebert auf dem Heidelberger Bergfriedhof (Abt. V neu)
Gedenkstein in Wuppertal
Gedenkstein in Wedel

Eberts letzte Monate w​aren von e​iner politischen Niederlage geprägt. Ein Redakteur d​er Mitteldeutschen Presse w​arf ihm vor, d​ie Kriegsniederlage d​urch sein Verhalten v​or und n​ach Kriegsende mitverschuldet z​u haben. Im Verlauf d​es Beleidigungsprozesses, d​en Ebert v​or dem Amtsgericht Magdeburg daraufhin angestrengt hatte, w​urde sein Geheimabkommen m​it General Wilhelm Groener publik. Dabei k​am auch Eberts Verhalten i​m Januarstreik 1918 z​ur Sprache. Ebert betonte, e​r habe s​ich nur i​n die Streikkommission wählen lassen, u​m den Streik s​o schnell w​ie möglich z​u beenden. Am 23. Dezember 1924 verurteilte d​as Gericht z​war den Journalisten w​egen der Beleidigung d​es Staatsoberhauptes, stellte a​ber in d​er Urteilsbegründung fest, d​ass dessen Behauptung, Ebert h​abe als Beteiligter a​m Januarstreik Landesverrat begangen, i​m strafrechtlichen Sinn zutreffend sei. Trotz d​es Eintretens namhafter Persönlichkeiten s​owie der Reichsregierung für Ebert bestätigte d​as Magdeburger Urteil d​as demokratiefeindliche Lager i​n seinem Hass a​uf die Republik.[73][74] Erst posthum w​urde Ebert 1931 d​urch das Reichsgericht rehabilitiert.[75]

Ebert h​atte mit Rücksicht a​uf seinen laufenden Prozess d​ie chirurgische Behandlung e​iner im Februar 1925 a​kut gewordenen Appendizitis d​urch August Bier verzögert. Im Alter v​on 54 Jahren e​rlag er a​m 28. Februar u​m 10:15 Uhr d​er bei d​er Operation a​m 23. Februar diagnostizierten, d​urch eine Appendixperforation („Blinddarmdurchbruch“) verursachten[76] Peritonitis (Bauchfellentzündung).[77] Er w​urde in seiner Heimatstadt a​uf dem Heidelberger Bergfriedhof beigesetzt. Die „außergewöhnlich großflächig angelegte, e​ines Staatsmannes würdige“ Grabanlage befindet s​ich in d​er Abteilung V n​eu und umfasst d​en Bereich 84/84 A, B, C, D, E, F, G u​nd H s​owie den Bereich 85/85 A, B, u​nd C.[78] Bei d​er Beerdigung a​m 5. März 1925 hielten Willy Hellpach a​ls Staatspräsident Badens, d​er Heidelberger Oberbürgermeister Ernst Walz, d​er SPD-Vorsitzende Hermann Müller, d​er badische Landtagspräsident Eugen Baumgartner s​owie Theodor Leipart a​ls ADGB-Vorsitzender Grabreden. Obwohl Ebert katholisch getauft u​nd aus d​er Kirche ausgetreten war, h​ielt der evangelische Theologe Hermann Maas, Pfarrer a​n der Heidelberger Heiliggeistkirche, ebenfalls e​ine Trauerrede. Maas w​urde dafür v​on Vorgesetzten gerügt.[79]

Einordnung und Beurteilung

Ebert w​ar seit seinem Amtsantritt a​ls SPD-Vorsitzender s​tark umstritten. Auf d​er einen Seite standen Bewunderung u​nd Verehrung für d​en Vertreter d​er „kleinen Leute“, d​er sich a​us einfachen Verhältnissen z​um Führer d​er größten u​nd fortschrittlichsten Partei emporgearbeitet hatte. Seinen Ruf a​ls einheitsstiftender „roter Kaiser“ bewahrte Ebert n​och bis w​eit in d​ie Novemberrevolution hinein.

Nach seinem Entschluss, reichsweit Militär g​egen revolutionäre Arbeiter u​nd „Räterepubliken“ einzusetzen, g​alt er d​er radikalen Linken a​ls „Verräter d​er Arbeiterklasse“, „reaktionärer Militarist“ u​nd „Agent d​er Bourgeoisie“. Bei Rechten u​nd Rechtsradikalen wiederum g​alt er a​ls der „Verzichtspolitiker“, d​er die Kapitulation d​es Deutschen Reiches u​nd die Unterzeichnung d​es Versailler Vertrags maßgeblich z​u verantworten h​atte („Novemberverbrecher“, „Landesverräter“). Diese Ablehnung erstreckte s​ich bei d​en Rechten a​uch auf d​ie Weimarer Verfassung, für d​eren Zustandekommen Ebert stand.

Seine politische Prägung w​ar im Kaiserreich gewachsen u​nd blieb diesem verhaftet. Er verkörperte d​en Typus d​es Realpolitikers, d​er die gegebenen legalen Spielräume nutzte, u​m kleine, schrittweise Verbesserungen für d​ie Masse d​er lohnabhängigen Bevölkerung z​u erreichen – e​in Revolutionär w​ar er nie. Max v​on Baden zufolge s​agte Ebert a​m 7. November 1918 über d​ie Revolution: „Ich a​ber will s​ie nicht, i​ch hasse s​ie wie d​ie Sünde.“ Deshalb müsse d​er Kaiser abdanken, n​ur so l​asse sich e​ine Revolution n​och vermeiden.[80]

Ebert strebte eigentlich e​ine parlamentarische Monarchie an, d​ie er s​chon mit d​er Oktoberreform v​om 5. Oktober 1918 erreicht sah. Sein Verständnis v​on „Sozialismus“ s​ah keine Eingriffe i​n Produktionsverhältnisse vor, obwohl d​ies dem i​mmer noch gültigen Erfurter Programm d​er SPD entsprochen hätte. Vielmehr setzte e​r auf e​ine tarifliche Absicherung v​on Arbeitszeiten u​nd Versorgungsansprüchen d​er Arbeiter i​n der Tradition v​on Bismarcks Sozialgesetzen.

Sein Misstrauen g​alt in erster Linie d​en linksradikalen Revolutionären u​nd den Anhängern d​er Bolschewiki. Um d​iese abzuwehren u​nd eine demokratische Entwicklung z​u sichern, arbeitete e​r mit Gegnern d​er Sozialdemokratie zusammen: d​em kaiserlichen Offizierskorps u​nd Generälen d​er Obersten Heeresleitung. Diese hatten i​hn im Oktober 1918 z​ur Teilhabe a​n der Macht eingeladen, u​m sich i​hrer eigenen Verantwortung für d​ie Kriegsniederlage u​nd deren Folgen z​u entziehen.

Ebert entfremdete d​ie SPD-Führung v​on einem Teil i​hres Wählerpotentials, d​er die ursprünglichen Parteiziele n​icht aufgeben wollte. Allerdings h​atte die „Spaltung d​er Arbeiterklasse“ – genauer gesagt, i​hrer politischen Repräsentation – bereits v​or dem Ersten Weltkrieg begonnen u​nd beruhte a​uf fundamental unterschiedlichen Auffassungen über d​en richtigen politischen Weg.

In d​er geschichtswissenschaftlichen Diskussion über Ebert u​nd die Novemberrevolution s​teht die Frage i​m Vordergrund, o​b beispielsweise d​urch radikalere Veränderungen i​m Beamtenapparat d​ie spätere Entwicklung d​er Republik n​icht besser verlaufen wäre. Dieser Meinung w​aren beispielsweise Gerhard A. Ritter u​nd Susanne Miller. Hagen Schulze hingegen w​eist die Kritik a​n der bürokratischen Kontinuität zurück, d​enn ein hochdifferenzierter moderner Staat w​ie Deutschland hätte „ohne d​as äußert komplizierte Netzwerk v​on hochqualifizierten Verwaltungsfachleuten“ n​icht bestehen können. Selbst i​n Russland s​ei die bisherige Verwaltung v​on den Bolschewiki „fast e​n bloc“ übernommen worden. Das Problem i​n Deutschland s​ei gewesen, d​ass man später a​uf eine strikte Kontrolle u​nd Anwendung d​er neuen Normen verzichtet habe.[81] Auch Heinrich August Winkler betont d​ie faktische Unmöglichkeit bestimmter Forderungen d​er radikalen Linken, u​nd nicht einmal d​ie Freien Gewerkschaften dachten a​n „Eingriffe i​n die bestehende Eigentumsordnung“. Dennoch m​eint Winkler, d​er Verzicht a​uf Veränderungen s​ei weiter gegangen, „als e​s die Verhältnisse erforderten.“ So g​ab es n​icht einmal Ansätze dazu, d​ie Armee republiktreu aufzubauen.[82]

Nachleben

Gedenkmünze zum 50. Todestag Friedrich Eberts
Berliner Gedenktafel am Haus Defreggerstraße 20, Berlin-Alt-Treptow
Friedrich-Ebert-Denkmal in Hörde nach ursprünglichem Entwurf von Bernhard Hoetger
Geburtshaus und Museum in Heidelberg

Ehrungen

  • Die der SPD nahe Friedrich-Ebert-Stiftung betreibt Forschung, Bildungsarbeit, Studienförderung und internationale Entwicklungszusammenarbeit.
  • Die bundesunmittelbare Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, eine der sechs Politikergedenkstiftungen, unterhält die Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg.
  • Ehrengrab auf dem Heidelberger Bergfriedhof: Ein großer Altarstein aus Muschelkalk trägt unter dem Namen Friedrich Ebert die Aufschrift: „Des Volkes Wohl ist meiner Arbeit Ziel“. Die Ecken des Blocks bilden stilisierte Reichsadler. Hinter dem Stein erhebt sich ein Hochkreuz mit Corpus Christi. Neben dem Steinblock befindet sich eine Gedenkplatte, die an die beiden im Ersten Weltkrieg gefallenen Söhne erinnert: Georg Ebert und Heinrich Ebert, die in Frankreich begraben sind.
  • Benennung von zahlreichen Schulen, Siedlungen, Straßen und Plätzen in Deutschland, z. B. Friedrich-Ebert-Platz mit Denkmal in Dortmund-Hörde, Friedrich-Ebert-Siedlung, Friedrich-Ebert-Platz (Nürnberg) bzw. Schulen.
Siehe auch: Friedrich-Ebert-Straße, Ebertstraße, Friedrich-Ebert-Platz, Ebertplatz, Friedrich-Ebert-Allee, Friedrich-Ebert-Siedlung, Friedrich-Ebert-Park und Ebertpark

Darstellung in Film und Fernsehen

Philatelistisches

Mit d​em Erstausgabetag 4. Februar 2021 g​ab die Deutsche Post AG anlässlich d​es 150. Geburtstags v​on Friedrich Ebert e​in Sonderpostwertzeichen i​m Nennwert v​on 95 Eurocent heraus. Das Postwertzeichen z​eigt ein Bild Eberts u​nd das Zitat v​on ihm: „Demokratie braucht Demokraten“.[84] Der Entwurf stammt v​om Grafiker Matthias Wittig a​us Berlin.

Literatur

  • Wolfgang Abendroth: Friedrich Ebert. In: Wilhelm von Sternburg: Die deutschen Kanzler. Von Bismarck bis Kohl. Aufbau-Taschenbuch-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-7466-8032-8, S. 145–159.
  • Waldemar Besson: Friedrich Ebert – Verdienst und Grenze. Musterschmidt, Göttingen 1963.
  • Bernd Braun, Walter Mühlhausen (Hrsg.): Vom Arbeiterführer zum Reichspräsidenten. Friedrich Ebert (1871–1925). Katalog zur ständigen Ausstellung in der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte. Stiftung Reichspräsident-Friedrich Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg 2012, ISBN 978-3-928880-42-8.
  • Friedrich Ebert. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit. Begleitband zur ständigen Ausstellung in der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, hg. u. bearb. v. Walter Mühlhausen. Kehrer Verlag, Heidelberg 1999, ISBN 3-933257-03-4.
  • Friedrich Ebert. 1871–1925: vom Arbeiterführer zum Reichspräsidenten. Ausstellung der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg und der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn; Begleitheft mit den Haupttexten der Ausstellung, hrsg. von Dieter Dowe. Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, Historisches Forschungszentrum. (= Gesprächskreis Geschichte. 9). 1. Auflage. 1995, ISBN 3-86077-379-8. (online) (5. Auflage. Bonn 2005, ISBN 3-89892-347-9)
  • Sebastian Haffner: Der Verrat – Deutschland 1918/19. Verlag 1900, Berlin 1968 u.ö., ISBN 3-930278-00-6.
  • Henning Köhler: Deutschland auf dem Weg zu sich selbst. Eine Jahrhundertgeschichte. Hohenheim Verlag, Stuttgart/Leipzig 2002, ISBN 3-89850-057-8.
  • Eberhard Kolb (Hrsg.): Friedrich Ebert als Reichspräsident – Amtsführung und Amtsverständnis. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1997, ISBN 3-486-56107-3.[85] Darin:
    • Ludwig Richter: Der Reichspräsident bestimmt die Politik und der Reichskanzler deckt sie: Friedrich Ebert und die Bildung der Weimarer Koalition.von ihm:
    • Walter Mühlhausen: Das Büro des Reichspräsidenten in der politischen Auseinandersetzung.
    • Eberhard Kolb: Vom „vorläufigen“ zum definitiven Reichspräsidenten. Die Auseinandersetzung um die „Volkswahl“ des Reichspräsidenten 1919–1922.
    • Bernd Braun: Integration kraft Repräsentation – Der Reichspräsident in den Ländern.
    • Heinz Hürten: Reichspräsident und Wehrpolitik. Zur Praxis der Personalauslese.
    • Ludwig Richter: Das präsidiale Notverordnungsrecht in den ersten Jahren der Weimarer Republik. Friedrich Ebert und die Anwendung des Artikels 48 der Weimarer Reichsverfassung.
    • Walter Mühlhausen: Reichspräsident und Sozialdemokratie: Friedrich Ebert und seine Partei 1919–1925.
  • Georg Kotowski: Friedrich Ebert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 254–256 (Digitalisat).
  • Werner Maser: Friedrich Ebert. Der erste deutsche Reichspräsident. Ullstein, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-548-34724-X.
  • Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert. Dietz, Bonn 2018, ISBN 978-3-8012-4248-0
  • Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. Dietz, Bonn 2006, ISBN 3-8012-4164-5 (Rezension von Michael Epkenhans In: Die Zeit. 1. Feb. 2007).
  • Walter Mühlhausen: Die Republik in Trauer. Der Tod des ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert. Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg 2005, ISBN 3-928880-28-4.
  • Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933: Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. Beck, München 1993, ISBN 3-406-37646-0. (4. durchgesehene Auflage. Beck, München 2005, ISBN 3-406-44037-1)
  • Peter-Christian Witt: Friedrich Ebert: Parteiführer – Reichskanzler – Volksbeauftragter – Reichspräsident. 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Verlag J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 1992, ISBN 3-87831-446-9.
historisch:
  • Emil Felden: Eines Menschen Weg – Ein Fritz-Ebert-Roman. Friesen-Verlag, Bremen 1927.
  • Paul Kampffmeyer: Fritz Ebert. Verlag J.H.W. Dietz, Weimar 1923.
Commons: Friedrich Ebert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zeittafel Friedrich Ebert.
    Reichstags-Handbuch 1912, S. 237.
  2. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 26 f.; Maser, S. 15–20.
  3. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 29 f.
  4. Adolf Hitler: Mein Kampf. München 1926, S. 286.
  5. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 34 f.
  6. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 32 f.
  7. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 46.
  8. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 39.
  9. Walter Mühlhausen nennt ihn in Bezug auf seine Bremer Tätigkeiten einen „Multifunktionär“ (Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. S. 52 und 58.)
  10. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 44 ff.
  11. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 46 ff.
  12. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 50 ff.
  13. Hierzu Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. S. 61 und S. 70.
  14. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 39 ff. Zur Abneigung Eberts gegenüber Theoriedebatten auch Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. S. 56, S. 58, S. 65 und S. 69.
  15. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 54 ff.
  16. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 57 ff.
  17. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 60 ff.
  18. Thomas Frey: Friedrich Eberts Jahre im heutigen Friedrichshain. In: Berliner Woche vom 8, Dezember 2018,
  19. Zu den Kontakten in Richtung der Freien Gewerkschaften sowie zur gemeinsamen Jugendarbeit von Partei und Gewerkschaften siehe Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. S. 59–61; zudem Witt, 62 f.
  20. Siehe Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. S. 63 f; vgl. auch Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 62 f.
  21. Zur Vorstandsarbeit Eberts bis zu seiner Wahl in den Reichstag siehe Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. S. 58–65 und Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 60–64.
  22. D. Engelmann, H. Naumann: Hugo Haase, S. 16.
  23. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 63 f.
  24. Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1912. Heft 2, Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin 1913, S. 94 (Statistik des Deutschen Reichs, Band 250).
  25. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 66 f.
  26. Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. Dietz, Bonn 2006, S. 68.
  27. Zur Wahl in den Reichstag, zur Arbeit im Reichstag sowie zur Wahl zum Parteivorsitzenden siehe Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. S. 65–70; ferner Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 64–68.
  28. Zit. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 74.
  29. Hierzu grundlegend Karl-Heinz Klär: Der Zusammenbruch der Zweiten Internationale. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1981, ISBN 3-593-32925-5.
  30. Hajo Holborn: Deutsche Geschichte in der Neuzeit. Band 3: Das Zeitalter des Imperialismus (1871–1945). Verlag Oldenbourg, München 1871, ISBN 3-486-43251-6, S. 204.
  31. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 72 ff.
  32. D. Engelmann, H. Naumann: Hugo Haase. Berlin 1999, S. 31f.
  33. D. Engelmann, H. Naumann: Hugo Haase. Berlin 1999, S. 34.
  34. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 76 ff.
  35. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 78 ff.
  36. D. Engelmann, H. Naumann: Hugo Haase. S. 37.
  37. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 82 ff.
  38. Zit. nach Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 85.
  39. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 86 f.
  40. Zitiert nach Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. S. 100. Auch bei Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933. Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. Beck, München 1993, S. 22.
  41. Zit. nach Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 102; vgl. ders., S. 100 ff.
  42. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 147 f.
  43. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 253.
  44. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 253–259.
  45. Dieter Engelmann, Horst Naumann: Hugo Haase. Neue Wege, Berlin 1999, S. 56 f.
  46. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 109 ff.
  47. Hierzu Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. S. 113.
  48. Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933. Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie, Beck, München 1993, S. 38.
  49. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 113 ff.
  50. Hierzu Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. S. 106 f.
  51. Hagen Schulze: Weimar. Deutschland 1917–1933 (= Die Deutschen und ihre Nation, Band 4), Siedler, Berlin 1994, S. 161.
  52. Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933. Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. Beck, München 1993, S. 53 f.
  53. Ulrich Kluge: Soldatenräte und Revolution. Studien zur Militärpolitik in Deutschland 1918/19. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1975, S. 263 und 265.
  54. Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 2006, S. 142 f.
  55. Hagen Schulze: Weimar. Deutschland 1917–1933 (= Die Deutschen und ihre Nation. Band 4). Siedler, Berlin 1994, S. 177 f.
  56. Zit. nach Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 136; vgl. ders., S. 134 ff.
  57. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 138 ff.
  58. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 148 ff.
  59. Auch zum Folgenden siehe Walter Mühlhausen: Die Weimarer Republik entblößt. Das Badehosen-Foto von Friedrich Ebert und Gustav Noske. In: Gerhard Paul (Hrsg.): Das Jahrhundert der Bilder. Band 1: 1900–1949. Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2009, S. 236–243 (hier das Zitat)
  60. Niels Albrecht: Die Macht einer Verleumdungskampagne. Antidemokratische Agitationen der Presse und Justiz gegen die Weimarer Republik und ihren ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert vom „Badebild“ bis zum Magdeburger Prozeß. Dissertation. Bremen 2002, S. 45–88 (online (PDF; 3,7 MB), Zugriff am 3. Juli 2010)
  61. Titelbild der BIZ vom 21. August 1919 auf einestages.spiegel.de, Zugriff am 29. Juni 2010.
  62. Bernhard Fulda: Die Politik der »Unpolitischen«. Boulevard und Massenpresse in den zwanziger und dreißiger Jahren. In: Frank Bösch, Norbert Frei (Hrsg.): Medialisierung und Demokratie im 20. Jahrhundert. Wallstein, Göttingen 2006, S. 66.
  63. Bernd Braun: Der Reichspräsident in den Ländern. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Friedrich Ebert als Reichspräsident. Amtsführung und Amtsverständnis. Oldenbourg, München 1998, S. 161.
  64. Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933. Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. Beck, München 1993, ISBN 3-406-37646-0, S. 122.
  65. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 158 ff.
  66. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 162 ff.
  67. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 166 ff.
  68. Christoph Gusy: Die Weimarer Reichsverfassung. Mohr Siebeck, Tübingen 1997, S. 99.
  69. Thomas Raithel: Das schwierige Spiel das Parlamentarismus. Deutscher Reichstag und französische Chambre des Députés in den Inflationskrisen der 1920er Jahre. R. Oldenbourg, München 2005, S. 141–143.
  70. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 170 f.
  71. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 171 ff.
  72. Witt: Friedrich Ebert. 1992, S. 176 f.
  73. Siehe dazu Heinrich August Winkler: Der Schein der Normalität. Arbeiter und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik. 1924 bis 1930. Dietz, Berlin 1985, ISBN 3-8012-0094-9, S. 229, mit weiterführenden Literaturangaben
  74. Eberhard Kolb (Hrsg.): Friedrich Ebert als Reichspräsident: Amtsführung und Amtsverständnis. 1997. S. 307.
  75. Malte Wilke, Stefan Segerling: Politisierte Beleidigungsprozesse in der Weimarer Republik, Journal on European History of Law, Bd. 10, 2019, Heft 1, S. 31–39, dort S. 32 ff., online
  76. Ernst Kern: Sehen – Denken – Handeln eines Chirurgen im 20. Jahrhundert. ecomed, Landsberg am Lech 2000, ISBN 3-609-20149-5, S. 202.
  77. Friedrich Winterhager: Der Tod des Reichspräsidenten Friedrich Ebert (1925). In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 9, 1991, S. 105–113.
  78. Leena Ruuskanen: Der Heidelberger Bergfriedhof im Wandel der Zeit. Ubstadt-Weiher 2008, ISBN 978-3-89735-518-7, S. 188 ff.
  79. Siehe Walter Mühlhausen, Friedrich Ebert 1871–1925. Reichspräsident der Weimarer Republik. S. 977f. sowie Werner Keller: Hermann Maas. Heiliggeistpfarerr und Brückenbauer. In: Gottfried Seebaß, Volker Sellin, Hans Gercke, Werner Keller, Richard Fischer (Hrsg.): Die Heiliggeistkirche zu Heidelberg 1398–1998. Umschau Buchverlag, 2001, ISBN 3-8295-6318-3, S. 108 ff.
  80. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen, Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 368.
  81. Hagen Schulze: Weimar. Deutschland 1917–1933. (= Die Deutschen und ihre Nation. 4). Siedler Verlag, Berlin 1982, S. 165.
  82. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Band I: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. Verlag C. H. Beck, München 2000, S. 382.
  83. Kaisersturz. (zdf.de [abgerufen am 19. November 2018]).
  84. Pressemitteilung BMF
  85. Auszug auf: books.google.de
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