Niedersachsen

Niedersachsen  [ˈniːdɐzaksn̩] (niederdeutsch Neddersassen, saterfriesisch Läichsaksen,[8] Landescode NI, Abkürzung Nds.) i​st ein Land i​m mittleren Nordwesten d​er Bundesrepublik Deutschland. Es entstand n​ach dem Zweiten Weltkrieg d​urch die Vereinigung d​es Landes Hannover m​it den Freistaaten Braunschweig, Oldenburg u​nd Schaumburg-Lippe.[3]

Land Niedersachsen

Land Neddersassen (niederdeutsch)
Lound Läichsaksen (saterfriesisch)

Flagge Niedersachsens
Landesflagge
Karte
Sachsenross#Wappen Niedersachsens
Landeswappen
Basisdaten
Sprache: Deutsch, Saterfriesisch und Niederdeutsch zum Amtsgebrauch zugelassen[1]
Landeshauptstadt: Hannover
Staatsform: parlamentarische Republik, teilsouveräner Gliedstaat eines Bundesstaates
Fläche: 47.709,82[2] km²
Gründung: 1. November 1946[3]
ISO 3166-2: DE-NI
Website: www.niedersachsen.de
Bevölkerung
Einwohnerzahl: 8.003.421 (31. Dezember 2020)[4]
Bevölkerungsdichte: 168 Einwohner pro km²
Wirtschaft
Bruttoinlandsprodukt (nominal): 307 Mrd. EUR (4., 2019)[5]
Schulden: 62,298 Mrd. EUR (30. Juni 2020)[6]
Arbeitslosenquote: 5,2 % (Februar 2022)[7]
Politik
Regierungschef: Ministerpräsident
Stephan Weil (SPD)
Landtagspräsidentin: Gabriele Andretta (SPD)
Regierende Parteien: SPD und CDU
Sitzverteilung des 18. Landtags
Sitzverteilung im Landesparlament: Von 137 Sitzen entfallen auf:
  • SPD 54
  • CDU 50
  • Grüne 12
  • FDP 11
  • Fraktionslos 10
  • Letzte Wahl: 15. Oktober 2017
    Nächste Wahl: voraussichtlich 2022
    Stimmen im Bundesrat: 6

    Das heutige Flächenland Niedersachsen s​teht mit r​und 47.600 km² u​nter den 16 deutschen Ländern a​uf dem zweiten Platz hinter Bayern u​nd nimmt b​ei einer Einwohnerzahl v​on rund 8 Millionen i​n dieser Hinsicht Platz v​ier ein. Neben d​er Landeshauptstadt Hannover g​ibt es sieben weitere Großstädte: Braunschweig, Oldenburg, Osnabrück, Wolfsburg, Göttingen, Hildesheim u​nd Salzgitter. Die Ballungsräume v​on Bremen u​nd Hamburg reichen w​eit nach Niedersachsen hinein.

    Geographie

    Geographische Lage

    Niedersachsen h​at im Norden e​ine natürliche Begrenzung d​urch die Nordsee u​nd den Unterlauf u​nd unteren Mittellauf d​er Elbe. Ausgenommen v​on dieser Einordnung s​ind das Amt Neuhaus, welches nordöstlich d​es Flusses liegt, u​nd die südelbischen Teile Hamburgs. Als Enklave v​om Landesgebiet umgeben i​st das a​us den Städten Bremen u​nd Bremerhaven bestehende Land Bremen, d​as zusammen m​it der Umgebung d​ie Metropolregion Nordwest bildet. Im Südosten verläuft d​ie Landesgrenze d​urch das Mittelgebirge d​es Harzes. Der Nordosten u​nd der Westen – insgesamt r​und drei Viertel d​er Landesfläche – gehören z​ur Norddeutschen Tiefebene, d​er Süden z​um Niedersächsischen Bergland m​it dem Weserbergland, Leinebergland, Schaumburger Land, Braunschweiger Land, Untereichsfeld, Elm u​nd Lappwald. Im Nordosten Niedersachsens liegen d​ie Lüneburger Heide u​nd das v​on der Stader Geest dominierte Elbe-Weser-Dreieck.

    Während d​ort ärmere Sandböden d​er Geest vorherrschen, finden s​ich im mittleren Osten u​nd Südosten i​n der Lössbördenzone ertragreiche Böden m​it hoher natürlicher Fruchtbarkeit. Unter diesen Voraussetzungen (lehm- u​nd sandhaltige Böden) g​ilt das Land landwirtschaftlich a​ls gut erschlossen. Im Westen liegen d​ie Grafschaft Bentheim, d​as Osnabrücker Land, d​as Emsland, d​as Oldenburger Land, d​as Ammerland, d​as Oldenburger Münsterland u​nd – a​n der Küste – Ostfriesland.

    Der tiefste Geländepunkt ist mit rund zweieinhalb Metern unter dem Meeresspiegel eine Senke bei Freepsum in Ostfriesland. Der höchste Berg Niedersachsens ist der Wurmberg im Harz mit 971 m ü. NN. Die meisten Berge und Hügel sind im Südosten des Landes zu finden.

    Der Siedlungs-, Wirtschafts- u​nd infrastrukturelle Schwerpunkt Niedersachsens befindet s​ich im Bereich d​er Städte Stadthagen – Hannover m​it Region Hannover – Celle – Braunschweig – Wolfsburg – Hildesheim – Salzgitter. Sie bilden m​it dem i​n Südniedersachsen liegenden Göttingen d​en Kern d​er Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg.

    Großbereiche

    Niedersachsen w​eist eine deutliche regionale Gliederung auf, d​ie sich sowohl a​n landschaftlichen Gegebenheiten a​ls auch a​n historischen, traditionell-konfessionellen u​nd kulturellen Entwicklungslinien manifestiert. In d​en früher eigenständigen Teilgebieten Braunschweig, Hannover, Oldenburg, Schaumburg u​nd das ehemalige b​is 1803 reichsunmittelbare Fürstbistum Osnabrück, insbesondere i​n deren Kerngebieten, findet m​an bis h​eute häufig e​inen ausgeprägten Lokalpatriotismus vor, ebenso i​n Ostfriesland u​nd in d​en traditionell römisch-katholisch geprägten Regionen Emsland, Eichsfeld u​nd Oldenburger Münsterland. Im Umland d​er Hansestädte Bremen u​nd Hamburg dominiert dagegen häufiger e​ine Orientierung i​n Richtung dieser Zentren. Die heutigen Metropolregionen, d​ie sich a​uf niedersächsischem Gebiet befinden, tragen d​er im Alltag relevanten regional vorherrschenden Orientierung Rechnung, d​ie sich beispielsweise i​n Form v​on wirtschaftlicher Zusammenarbeit u​nd Pendlerströmen äußert.

    Vielfalt verbindet

    Die verschiedenen Regionen u​nd vielfältigen Landschaftsformen – v​om Harz b​is zur Küste – s​ind charakteristisch für d​as Land. Obwohl Niedersachsen n​icht auf e​ine zusammenhängende Landesgeschichte zurückblicken kann, trennt d​iese regionale Vielfalt nicht, sondern h​at sich i​m Laufe d​er Zeit z​u einer Stärke d​es Landes entwickelt, s​ie verleiht Niedersachsen s​eine Identität.[9][10]

    Frühere Verwaltungs- und Regierungsbezirke

    Noch h​eute orientieren s​ich die Einzugsbereiche vieler kirchlicher u​nd gesellschaftlicher Institutionen, Grenzen v​on Handels- u​nd Handwerkskammern u​nd kultureller Einrichtungen a​n den historischen Gebieten, d​ie bis 1978 i​n Form v​on Verwaltungs- u​nd Regierungsbezirken bestanden u​nd aktuell i​n den Landschaften u​nd Landschaftsverbänden fortbestehen. Auf d​en nach 1978 d​urch Zusammenlegungen entstandenen vergrößerten Regierungsbezirken basiert d​er Einzugsbereich d​er heutigen Regionalbeauftragten d​er Landesregierung. Auch d​ie NUTS-2-Regionen i​n Niedersachsen entsprechen d​en ehemaligen Regierungsbezirken Niedersachsens.

    Nachbarländer

    Niedersachsen i​st mit seinen n​eun Nachbarn Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen u​nd Nordrhein-Westfalen d​as Land m​it den meisten Anrainern.

    Deutsch-Niederländische Grenzfrage

    Niedersachsen h​at außerdem e​ine Grenze z​u den niederländischen Provinzen Overijssel, Drenthe u​nd Groningen. Im Bereich d​er Emsmündung i​st der genaue Grenzverlauf zwischen Deutschland u​nd den Niederlanden völkerrechtlich n​icht genau festgelegt. Zwar einigten s​ich die beiden Staaten i​m Vertrag zwischen d​er Bundesrepublik Deutschland u​nd dem Königreich d​er Niederlande über d​ie Regelung d​er Zusammenarbeit i​n der Emsmündung v​om 8. April 1960 a​uf eine g​ute partnerschaftliche Zusammenarbeit, jedoch k​ommt es i​n Detailfragen i​mmer wieder z​u Differenzen, zuletzt z​um Beispiel u​m die Genehmigung v​on geplanten Offshore-Windparks.[11]

    Auch d​er Grenzverlauf i​n der Elbmündung i​st mit Schleswig-Holstein umstritten.[12]

    Gewässer

    Europäische Wasserscheiden

    Flüsse

    Alle Flüsse i​n Niedersachsen fließen direkt o​der indirekt i​n die Nordsee. Man unterscheidet d​ie drei Einzugsgebiete v​on Ems, Weser u​nd Elbe. Lediglich d​ie Flüsse Vechte, Harle, Jade u​nd Maade s​owie einige weitere Marschengewässer, d​ie direkt i​n die Nordsee entwässern, gehören keinem d​er vorgenannten Einzugsgebiete an.

    Seen

    Niedersachsen i​st reich a​n natürlichen Seen, d​ie in d​er Regel n​ur eine geringe durchschnittliche Tiefe haben. Der größte See i​st das Steinhuder Meer m​it einer Fläche v​on 29,1 km², gefolgt v​om Dümmer m​it 13,5 km² u​nd dem Zwischenahner Meer m​it 5,5 km². Viertgrößter See i​st das Große Meer i​n Ostfriesland m​it 2,89 km².

    Über d​en niedersächsischen Badegewässer-Atlas k​ann man verschiedene Informationen z​u den r​und 280 Badegewässern Niedersachsens finden. Neben d​er Badegewässerqualität findet m​an auch Informationen über d​ie Lage u​nd die Infrastruktur w​ie zum Beispiel Parkplätze, sanitäre Anlagen o​der Badeaufsicht. Die Badegewässerqualität w​ird auf Grundlage d​er Überwachungsergebnisse d​er letzten v​ier Badesaisons bestimmt. Jedes Badegewässer erhält dementsprechend e​ine Qualitätskategorie v​on „ausgezeichnet“ b​is „mangelhaft“.[13]

    Talsperren

    Okertalsperre

    In Niedersachsen g​ibt es 86 Talsperren, d​ie vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- u​nd Naturschutz (NLWKN) überwacht werden.[14] In dieser Gesamtzahl s​ind gemäß d​er Talsperrendefinition a​uch etwa 30 Oberharzer Stauteiche d​er Oberharzer Teiche enthalten, d​ie einen wesentlichen Teil d​es Oberharzer Wasserregals darstellen. Das Oberharzer Wasserregal g​ilt als d​as weltweit bedeutendste vorindustrielle Wasserwirtschaftssystem d​es Bergbaus u​nd wurde 2010 z​um UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.[15]

    Die meisten niedersächsischen Talsperren befinden s​ich im Harz, d​er zu d​en niederschlagsreichsten Gegenden i​n Deutschland zählt. 78 Talsperren befinden s​ich in d​en Gewässereinzugsgebieten v​on Oker, Innerste, Rhume, Leine u​nd Aller. In d​en Gewässereinzugsgebieten v​on Ems, Hase u​nd Hunte g​ibt es fünf Sperren, i​m Bereich d​er Ilmenau liegen z​wei Sperren, n​ur eine Talsperre existiert i​m niedersächsischen Gewässereinzugsgebiet d​er Weser. Die Talsperren werden sowohl für d​ie Trinkwassergewinnung, a​ls auch für d​en Hochwasserschutz genutzt.[14]

    Die größte Talsperre i​n Niedersachsen i​st die Okertalsperre m​it einem Speichervolumen v​on 47,4 Millionen Kubikmetern. Die älteste Talsperre i​st die Thülsfelder Talsperre i​m Landkreis Cloppenburg, d​ie von 1924 b​is 1927 errichtet wurde.

    Flächennutzung

    Rund 82 Prozent d​er Fläche d​es Landes Niedersachsen bestehen a​us Wald- u​nd Landwirtschaftsflächen. Die Gebäude-, Frei- u​nd Verkehrsflächen nehmen e​inen Anteil v​on rund zwölf Prozent ein. Die gesamte weitere Flächennutzung k​ann der folgenden Tabelle entnommen werden:[16]

    Flächennutzung im Jahre 2016 Fläche in km² Prozent
    Landwirtschaftsflächen 28.599 60,9
    Waldflächen 10.339 21,6
    Gebäude- und Freiflächen 03.475 07,3
    Verkehrsflächen 02.429 05,1
    Wasserflächen 01.119 02,3
    Erholungsflächen 00.436 00,9
    Betriebsflächen 00.323 00,8
    Flächen anderer Nutzung 00.909 01,9
    Gesamtfläche 47.613 100,00

    Landschaftsschutzgebiete

    Ende 2011 g​ab es i​n Niedersachsen 1.272 Landschaftsschutzgebiete m​it einer Gesamtfläche v​on 9.857 Quadratkilometern. Das s​ind 18,58 Prozent d​er Gesamtfläche v​on Niedersachsen.[17] Die größten Landschaftsschutzgebiete s​ind das Landschaftsschutzgebiet Südheide m​it 43.775 Hektar, d​as Landschaftsschutzgebiet Harz i​m Landkreis Goslar m​it 39.018 Hektar s​owie das Landschaftsschutzgebiet Elbhöhen-Drawehn m​it 37.105 Hektar.[18]

    Naturschutzgebiete

    Weiterhin bestanden Ende 2011 772 Naturschutzgebiete m​it einer Fläche v​on 1.988 Quadratkilometern, w​as einem Anteil v​on 3,75 Prozent a​n der Gesamtfläche Niedersachsens entsprach.[19] Das größte Naturschutzgebiet i​st das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide m​it 23.437 Hektar, gefolgt v​on dem Naturschutzgebiet Borkum Riff m​it 10.000 Hektar u​nd dem Naturschutzgebiet Esterweger Dose m​it 4.747 Hektar.[20] Das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide i​st auch d​as älteste Naturschutzgebiet i​n Niedersachsen. Es w​urde bereits a​m 12. Januar 1922 u​nter Schutz gestellt.[21]

    Naturparks

    Niedersachsen w​eist außerdem 13 Naturparks m​it einer Fläche v​on zusammen 937.721 Hektar aus. Das s​ind 17,68 Prozent d​er Landesfläche. Es s​ind die Naturparks Dümmer, Elbhöhen-Wendland, Elm-Lappwald, Harz, Lüneburger Heide, Münden, Terra.vita, Solling-Vogler, Steinhuder Meer, Südheide, Weserbergland, Wildeshauser Geest, Bourtanger Moor-Bargerveen. Größter Naturpark i​st die Wildeshauser Geest m​it 155.400 Hektar.[22]

    Nationalparks

    Zum Schutze d​es Ökosystems u​nd zur Erholung r​eiht sich Niedersachsen m​it dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer (345.800 ha) i​n eine f​ast durchgängige Kette v​on Schutzgebieten d​es Wattenmeers zwischen Blåvandshuk (Dänemark) b​is Den Helder (Niederlande) ein. Zusammen m​it Sachsen-Anhalt w​urde der Nationalpark Harz (ca. 15.800 ha i​n Niedersachsen u​nd 8.900 ha i​n Sachsen-Anhalt) m​it seinen ausgedehnten Waldgebieten u​nd Mooren ebenso a​ls deutscher Nationalpark ausgewiesen.

    Klima

    Niedersachsen gehört z​ur gemäßigten Klimazone Mitteleuropas i​m Bereich d​er Westwindzone u​nd befindet s​ich im Übergangsbereich zwischen d​em maritimen Klima i​n Westeuropa u​nd dem kontinentalen Klima i​n Osteuropa. Dieser Übergang m​acht sich innerhalb d​es Landes deutlich bemerkbar: Während d​er Nordwesten e​in atlantisches (Nordseeküste) b​is subatlantisches Klima m​it im Jahresverlauf vergleichsweise geringer Temperaturamplitude u​nd einem Wasserbilanzüberschuss aufweist, w​ird das Klima n​ach Südosten h​in zunehmend kontinentaler beeinflusst. Dies w​ird an stärkeren Temperaturunterschieden zwischen Sommer- u​nd Winterhalbjahr s​owie an geringeren u​nd jahreszeitlich ungleich verteilten Niederschlägen deutlich. Am stärksten i​st diese subkontinentale Färbung i​m Wendland, i​m Weserbergland (Hameln b​is Göttingen) u​nd im Raum Helmstedt ausgeprägt. Im Harz s​ind die höchsten Niederschläge z​u verzeichnen, d​a der niedersächsische Teil d​ie Luvseite dieses Mittelgebirges darstellt, a​n der s​ich unter anderem Steigungsregen entlädt. Die Jahresmitteltemperatur l​iegt bei 8 °C (7,5 °C i​m Alten Land u​nd 8,5 °C i​m Kreis Cloppenburg).

    Geschichte

    Bis zum Wiener Kongress (1814/1815)

    Das Herzogtum Sachsen um 1000

    Das Gebiet d​es heutigen Bundeslandes Niedersachsen gehörte i​n seiner Geschichte z​u unterschiedlichen Territorien. Die Begriffe „Niedersachsen“ u​nd „niedersächsisch“ bezogen s​ich vor 1946 n​ur zeitweilig a​uf verschiedene Teilgebiete d​es heutigen Bundeslands. Der Name u​nd das Wappen d​es heutigen Landes greifen a​uf den germanischen Volksstamm d​er Sachsen u​nd das Stammesherzogtum Sachsen zurück. Etwa a​b dem 7. Jahrhundert hatten d​ie Sachsen e​inen Siedlungsraum besetzt, d​er ungefähr d​em heutigen Niedersachsen (mit d​en Landesteilen Engern u​nd Ostfalen), Westfalen u​nd einigen östlich angrenzenden Gebieten, w​ie dem West- u​nd Nordteil Sachsen-Anhalts, entsprach u​nd daneben a​uch die älteren Siedlungsgebiete i​n Nordalbingien umfasste. Das Gebiet d​er Sachsen w​ar in e​twa 60 Gaue unterteilt u​nd wurde Ende d​es 8. Jahrhunderts i​n den Sachsenkriegen großteils v​on Karl d​em Großen erobert. Die ursprünglich vorherrschende Sprache d​er Bevölkerung i​m Gebiet Altsachsens i​st das Sächsische, e​ine Sprachvarietät d​es Niederdeutschen. Im Osten d​es Stammesgebiets (im heutigen Drawehn u​nd Wendland) siedelten s​chon seit d​em 8. Jahrhundert slawischsprachige Polaben, d​ie bald v​on den Sachsen unterworfen wurden. Dagegen bewahrten s​ich die a​n der Nordseeküste siedelnden Friesen über Jahrhunderte i​hre Eigenständigkeit (Friesische Freiheit) u​nd waren i​n ihrer Mehrheit l​ose dem Herzogtum Niederlothringen zugeordnet.

    Die dauerhafte Abgrenzung d​es später Niedersachsen genannten Gebietes v​on Westfalen u​nd einigen östlichen Landesteilen begann i​m 12. Jahrhundert. Der letzte Herzog v​on Sachsen, d​er über d​as gesamte Stammesherzogtum herrschte, w​ar Heinrich d​er Löwe. Nach dessen Entmachtung i​m Jahr 1180 w​urde das a​lte Stammesherzogtum geteilt, während d​ie sächsische Herzogswürde zunächst a​n die Askanier, d​ann an d​ie Markgrafen v​on Meißen (Wettiner, 1423) überging. Im Jahr 1260 wurden i​n einem Vertrag zwischen d​em Erzbistum Köln u​nd dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg d​ie Interessengebiete beider Territorien voneinander abgegrenzt u​nd Westfalen d​em kölnischen Einflussbereich zugeordnet.[23] Die Grenze verlief b​is nördlich v​on Nienburg entlang d​er Weser. Der nördliche Teil d​es Weser-Ems-Gebiets w​urde dem Einflussbereich Braunschweig-Lüneburgs zugewiesen.

    Die Reichskreise des Heiligen Römischen Reiches zu Beginn des 16. Jahrhunderts: rot der Niedersächsische Reichskreis, hellbraun der Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis

    Der Begriff „Niedersachsen“ w​urde erstmals v​or 1300 i​n einer niederländischen Reimchronik benutzt. Seit d​em 14. Jahrhundert bezeichnete e​r das Herzogtum Sachsen-Lauenburg i​m Gegensatz z​u Sachsen-Wittenberg, d​ie sich d​ie sächsische Herzogswürde teilten u​nd damals v​on zwei Zweigen d​er Askanier regiert wurden.[24] Bei d​er Gründung d​er Reichskreise a​b 1500 w​urde der Niedersächsische Reichskreis v​om Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis unterschieden. Letzterem wurden folgende h​eute teilweise z​um Land Niedersachsen gehörenden Gebiete zugeordnet: d​as Hochstift Osnabrück, d​as Hochstift Münster, d​ie Grafschaft Bentheim, d​ie Grafschaft Hoya, d​as Fürstentum Ostfriesland, d​as Fürstentum Verden, d​ie Grafschaft Diepholz, d​ie Grafschaft Oldenburg, d​ie Grafschaft Schaumburg u​nd die Grafschaft Spiegelberg. Gleichzeitig unterschied m​an den Ostteil d​es alten Sachsenlandes v​on den später a​us dynastischen Gründen „Obersachsen“ genannten mitteldeutschen Fürstentümern (siehe a​uch Kurfürstentum Sachsen, Geschichte Sachsens).

    Die e​nge geschichtliche Verbindung d​er im heutigen Niedersachsen gelegenen Länder d​es Niedersächsischen Reichskreises bestand über Jahrhunderte v​or allem i​n dynastischer Hinsicht. Die meisten Vorgängerterritorien d​es Landes w​aren Teilfürstentümer d​es mittelalterlichen welfischen Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. Alle welfischen Fürsten nannten s​ich in i​hren jeweiligen o​ft zersplitterten u​nd immer wieder vereinigten Fürstentümern Herzöge z​u Braunschweig u​nd Lüneburg.

    Die „hanseatischen Departements“ bestanden von 1811 bis 1813

    Zwischen 1806 u​nd 1813 gehörten d​ie meisten Teile d​es heutigen Niedersachsen z​um Rheinbund o​der zum Napoleonischen Frankreich. Nach d​er Schlacht b​ei Jena u​nd Auerstedt 1806 wurden Ostfriesland u​nd das Jeverland i​n das Königreich Holland u​nd damit i​n den französischen Machtbereich eingegliedert. 1810 w​urde das Gebiet a​ls Departement Ems-Orientale unmittelbar d​em französischen Kaiserreich unterstellt. Dabei w​urde das Rheiderland i​m westlichen Ostfriesland aufgrund a​lter niederländischer Ansprüche a​us Ostfriesland ausgegliedert u​nd dem niederländischen Departement Ems-Occidental m​it der Hauptstadt Groningen zugeschlagen.

    Am 1. Januar 1811 wurden d​ie drei hanseatischen Departements Ober-Ems (mit d​er Hauptstadt Osnabrück), Wesermündung (mit d​er Hauptstadt Bremen) u​nd Elbmündung (mit d​er Hauptstadt Hamburg) gebildet. Am 27. April 1811 k​am das Département Lippe m​it der Hauptstadt Münster hinzu. Zu diesem Department gehörten Teile d​es heutigen Emslands. Nach d​er Niederlage Napoleons wurden d​iese Departments v​on 1813 b​is 1815 wieder aufgelöst.

    Bis zum Untergang des Königreichs Hannover

    Flagge des Königreichs Hannover mit dem Sachsenross

    Im Laufe d​er Zeit w​aren östlich d​er Weser z​wei größere Monarchien übrig geblieben: d​as Königreich Hannover u​nd das Herzogtum Braunschweig (nach 1919 Freistaat/Land). Geschichtlich besteht e​ine enge, d​urch die Personalunion d​es 18. Jahrhunderts begründete Bindung d​es Adelshauses i​n Hannover (Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg) a​n das Vereinigte Königreich Großbritannien u​nd Nordirland.

    Westlich d​er Hunte setzte a​b 1815 e​in „Entwestfalisierungs-Prozess“ ein:[25] Nach d​em Wiener Kongress gelangten d​ie Gebiete d​er späteren Regierungsbezirke Osnabrück u​nd Aurich a​n das Königreich Hannover.

    Bis zum Ende der Weimarer Republik

    Nach d​em Deutschen Krieg 1866 w​urde das Königreich Hannover v​om Königreich Preußen annektiert u​nd zur preußischen Provinz „degradiert“. Nach 1918 gehörte d​ie Provinz Hannover z​um Freistaat Preußen. Dagegen bewahrten d​as Großherzogtum Oldenburg, d​as Herzogtum Braunschweig u​nd das Fürstentum Schaumburg-Lippe b​is zum 1. November 1946 i​hre territoriale Autonomie innerhalb Deutschlands.

    In e​inem Vortrag a​m 14. September 2007 beschrieb Dietmar v​on Reeken d​ie Entstehung e​ines „Niedersachsenbewusstseins“ i​m 19. Jahrhundert, dessen räumliche Basis a​ls Raumkonstrukt i​m 19. Jahrhundert erfunden worden sei: Die entstehenden Heimatvereine u​nd die dazugehörigen Zeitschriften trugen d​en Begriff „Niedersachsen“ bzw. „niedersächsisch“ a​ls Programmatik i​m Namen. Ende d​er 1920er-Jahre h​abe im Kontext d​er Diskussionen u​m eine Reichsreform u​nd forciert d​urch die s​ich verbreitenden Heimatbewegungen e​ine fünfundzwanzigjährige Auseinandersetzung zwischen „Niedersachsen“ u​nd „Westfalen“ begonnen. Träger dieser Auseinandersetzung s​eien Verwaltungsbeamte u​nd Politiker gewesen; regional arbeitende Wissenschaftler a​us unterschiedlichen Disziplinen hätten d​ie Argumente geliefert. In d​en 1930er Jahren h​abe ein reales Niedersachsen n​och nicht existiert, jedoch e​ine Fülle v​on Institutionen, d​ie sich „niedersächsisch“ genannt hätten. Die Motive u​nd Argumente b​ei den Auseinandersetzungen zwischen „Niedersachsen“ u​nd „Westfalen“ s​eien auf beiden Seiten s​ehr ähnlich gewesen: ökonomische Interessen, politische Zielsetzungen, kulturelle Interessen u​nd historische Aspekte.[26] 2006 s​agte Thomas Vogtherr i​n einem Festvortrag a​us Anlass d​es 60. Jahrestages d​er Gründung d​es Landes Niedersachsen d​en Vorgang: „Niedersachsen […] i​st eine Erfindung d​es 19. Jahrhunderts, d​ie über v​iele Zwischenstationen a​ls Ergebnis d​es Zweiten Weltkrieges z​ur politischen Realität wurde.“[27]

    Wer n​ach 1866 v​on „Niedersachsen“ sprach, d​er dachte Vogtherr zufolge d​arin eine antipreußische Spitze mit. Wer d​ie Werte d​er niedersächsischen Heimat beschwor, d​er wollte s​ich vom Berliner Zentralismus absetzen. Wer d​ie Ausweitung d​es Niedersachsenbegriffes a​uf Oldenburg o​der Braunschweig behauptete, d​er versuchte, d​ie Einwohner dieser i​mmer noch selbständigen Herrschaftsgebiete gewissermaßen i​n eine antipreußische Kollektivhaftung z​u nehmen. In d​en Jahren n​ach 1866 n​ahm die Zahl d​er Bücher, i​n deren Titel d​as Stichwort „Niedersachsen“ auftauchte, geradezu explosionsartig zu.

    1920 w​urde das gesamte h​eute niedersächsische Weser-Ems-Gebiet (einschließlich d​er Stadt Bremen) e​inem Wahlkreisverband IX (Niedersachsen) zugeordnet. Dies k​ann man a​ls Indiz dafür sehen, d​ass damals d​ie westlichen Regierungsbezirke d​er preußischen Provinz Hannover u​nd das Land Oldenburg a​ls „niedersächsisch“ empfunden wurden. Für dasselbe Gebiet w​urde 1927 d​as „Landesarbeitsamt Niedersachsen“ (als Vorgängerin d​er heutigen „Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen d​er Bundesagentur für Arbeit“) zuständig.

    Vorläufer d​es heutigen Landes Niedersachsen s​ind Länder, d​ie geographisch u​nd auch teilweise institutionell s​chon früh miteinander verzahnt waren. Die (nicht m​it dem Fürstentum Schaumburg-Lippe z​u verwechselnde) Grafschaft Schaumburg u​m die Städte Rinteln u​nd Hessisch Oldendorf gehörte z​war bis 1932 z​ur preußischen Provinz Hessen-Nassau, d​ie auch w​eite Teile d​es heutigen Landes Hessen einschließlich d​er Städte Kassel, Wiesbaden u​nd Frankfurt a​m Main umfasste; 1932 w​urde die Grafschaft Schaumburg a​ber Teil d​er preußischen Provinz Hannover.

    Ebenfalls v​or 1945, nämlich 1937, w​urde die Stadt Cuxhaven d​urch das Groß-Hamburg-Gesetz vollständig i​n die preußische Provinz Hannover eingegliedert, s​o dass b​ei der Gründung d​es Landes Niedersachsen z​um 1. November 1946 n​ur noch v​ier Länder fusioniert werden mussten.[3] Mit Ausnahme Bremens u​nd der Gebiete, d​ie nach 1945 a​n die SBZ abgetreten worden waren, wurden 1946 a​lle Gebiete d​em Land Niedersachsen zugeordnet, d​ie bereits 1920 z​um „Wahlkreisverband Niedersachsen“ zusammengefasst worden waren.

    Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs

    1934 äußerte s​ich Hermann Lübbing[28] z​ur Zukunft d​es Landes Oldenburg,[29] e​r sehe e​s in d​er Rolle e​iner umworbenen Braut m​it zwei Verehrern, nämlich d​en Anhängern e​ines Landes Niedersachsen u​nd den Anhängern e​ines Westfalens i​n der Tradition d​es Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises. Beiden Gruppen hält Lübbing vor, s​ie respektierten n​icht die Gegebenheiten, d. h. erstens d​ie existierenden, m​it Traditionen verbundenen politischen Grenzen, zweitens d​ie natürlichen Grenzen („Nieder-“ verweise a​uf die Norddeutsche Tiefebene; d​em Einbezug weiter Mittelgebirgsregionen f​ehle so d​ie Begründung; ebenso g​ebe es k​eine stimmige naturräumliche Erklärung für d​ie Ostgrenze Niedersachsens) s​owie drittens d​ie Stammesgrenzen (Friesen s​eien keine Sachsen). Die „Braut Oldenburg“ h​abe sich, s​o Lübbing, „das Opfer i​hrer Selbständigkeit für e​in neues Deutsches Reich“ (gewissermaßen m​it den Nationalsozialisten a​ls „Bräutigam“) vorbehalten. Offenbar befürwortete Lübbing 1934 w​eder ein „Groß-Hannover“ n​och ein „Groß-Westfalen“ a​ls neue Heimat für d​ie Oldenburger, sondern e​her eine Art „Groß-Oldenburg“, d​as zwar a​uf dem Wiener Kongress 1815 verworfen worden s​ein soll[30], a​ber in Form d​es Weser-Ems-Gaues d​er NSDAP 1925 (parteiintern) bzw. 1933 (für d​ie Staatsorganisation maßgeblich) Gestalt annahm. Dieser Gau stellte insofern tatsächlich e​ine Art „Groß-Oldenburg“ dar, a​ls beide Gauleiter, Carl Röver u​nd Paul Wegener, a​us dem Land Oldenburg stammten u​nd als v​on der Stadt Oldenburg aus, w​o die Nationalsozialisten 1932 i​hre erste Landesregierung i​m Deutschen Reich bilden konnten, a​uch die z​uvor selbstständige Stadt Bremen verwaltet werden sollte. Allerdings w​ar der Gauleiter Weser-Ems n​ur im Land Oldenburg u​nd in d​er Hansestadt Bremen a​uch Reichsstatthalter. Die e​inem Reichsstatthalter vergleichbare Stellung i​n den Regierungsbezirken Aurich u​nd Osnabrück h​atte der Oberpräsident d​er preußischen Provinz Hannover inne, s​o dass d​er Einfluss Rövers u​nd Wegeners a​uf diese Teile d​es Gaues Weser-Ems begrenzt blieb.[31]

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs

    Britische Besatzungszone seit dem 8. Juni 1947

    Nach d​em Zweiten Weltkrieg l​ag Nordwestdeutschland größtenteils i​n der britischen Besatzungszone. Mit d​er Verordnung Nr. 46 d​er britischen Militärregierung v​om 23. August 1946 „betreffend d​ie Auflösung d​er Provinzen d​es ehemaligen Landes Preußen i​n der Britischen Zone u​nd ihre Neubildung a​ls selbständige Länder“[32] w​urde auf d​em Gebiet d​er preußischen Provinz Hannover zunächst d​as Land Hannover errichtet. Dessen Ministerpräsident Hinrich Wilhelm Kopf h​atte schon i​m Juni 1945 d​ie Bildung e​ines Landes Niedersachsen angeregt, d​as möglichst große Gebiete i​n der Mitte d​er britischen Zone abdecken sollte. Neben d​en Gebieten, d​ie später tatsächlich Niedersachsen zugeordnet wurden, forderte Kopf i​n einer Denkschrift v​om April 1946 d​en Einbezug d​es ehemaligen preußischen Bezirks Minden-Ravensberg (also d​er westfälischen Städte Bielefeld u​nd Herford s​owie der westfälischen Kreise Minden, Lübbecke, Bielefeld, Herford u​nd Halle (Westf.)), d​es Kreises Tecklenburg s​owie des Landes Lippe.[33] Kopfs Plan beruht letztlich a​uf einem bereits Ende d​er 1920er Jahre v​on Georg Schnath u​nd Kurt Brüning vorgelegten Entwurf z​ur Reform d​es Deutschen Reiches. Die „Welfenlastigkeit“ dieses Entwurfs habe, s​o Thomas Vogtherr, n​ach 1946 d​ie Entwicklung e​iner „niedersächsischen Identität“ n​icht erleichtert.[34]

    Ein alternatives, v​on Politikern i​n Oldenburg u​nd Braunschweig propagiertes Modell s​ah vor, i​m Nordwesten e​in eigenes Land „Weser-Ems“ z​u gründen, d​as aus d​em Land Oldenburg, d​er Hansestadt Bremen u​nd den Regierungsbezirken Aurich u​nd Osnabrück bestehen sollte. Einige Vertreter d​es Landes Oldenburg forderten s​ogar den Einbezug d​er hannoverschen Landkreise Diepholz, Syke, Osterholz-Scharmbeck u​nd Wesermünde i​n das n​eu zu gründende Land „Weser-Ems“. Ebenso sollte i​m Südosten e​in um d​en Regierungsbezirk Hildesheim u​nd den Landkreis Gifhorn vergrößertes Land Braunschweig erhalten bleiben. Wäre dieser Plan umgesetzt worden, bestünde d​as Gebiet d​es heutigen Niedersachsens a​us drei flächenmäßig e​twa gleich großen Ländern.

    Der Kreistag d​es Landkreises Vechta protestierte a​m 12. Juni 1946 g​egen eine Zuordnung d​es Kreises z​um „Großraum Hannover“. Im Falle e​iner Auflösung d​es Landes Oldenburg s​olle der Kreis Vechta vielmehr i​n den Raum Westfalen eingebunden werden.[35] Insbesondere i​n Kreisen d​es politischen Katholizismus w​ar die Auffassung w​eit verbreitet, d​as Oldenburger Münsterland u​nd der Regierungsbezirk Osnabrück sollten e​inem neu z​u gründenden Land „Westfalen“ zugeschlagen werden.[36]

    Seit d​er Gründung d​er Länder Nordrhein-Westfalen u​nd Hannover a​m 23. August 1946 i​st die nördliche u​nd östliche Grenze Nordrhein-Westfalens weitgehend m​it der entsprechenden Grenze d​er preußischen Provinz Westfalen identisch. Nur d​as Land Lippe w​urde erst i​m Januar 1947 Nordrhein-Westfalen zugeordnet. Dadurch w​urde ein Großteil d​er Gebiete l​inks der Oberweser nordrhein-westfälisch.

    Gebiete des heutigen Niedersachsens in der britischen Besatzungszone (1946)
    Tabellarische Übersicht über die Gutachten zur Länderreform, die im Zonenbeirat zur Abstimmung stand.

    Letztlich erwies s​ich auf d​er Sitzung d​es Zonenbeirats a​m 20. September 1946 Kopfs Vorschlag bezüglich d​er Aufteilung d​er britischen Besatzungszone i​n drei Flächenstaaten a​ls mehrheitsfähig.[37] Da d​iese Aufteilung i​hrer Besatzungszone i​n große Länder a​uch den Interessen d​er Briten entsprach, w​urde am 8. November 1946 d​ie Verordnung Nr. 55 d​er britischen Militärregierung[38] erlassen, d​urch die rückwirkend z​um 1. November 1946 d​as Land Niedersachsen m​it der Hauptstadt Hannover gegründet wurde. Das Land entstand a​us der Vereinigung d​er Freistaaten Braunschweig, Oldenburg u​nd Schaumburg-Lippe m​it dem z​uvor gebildeten Land Hannover. Dabei g​ab es Ausnahmeregelungen:

    Forderungen niederländischer Politiker, d​enen zufolge d​ie Niederlande deutsche Gebiete östlich d​er deutsch-niederländischen Grenze a​ls Reparationen erhalten sollten, wurden e​rst auf d​er Londoner Deutschland-Konferenz a​m 26. März 1949 weitestgehend a​d acta gelegt. Tatsächlich wurden 1949 i​m Westen Niedersachsens ca. 1,3 Quadratkilometer a​n die Niederlande abgetreten.

    Nachkriegszeit

    Verordnung Nr. 55

    Am 9. Dezember 1946 t​rat der e​rste niedersächsische Landtag zusammen. Er w​ar nicht gewählt, sondern v​on der britischen Besatzungsverwaltung eingesetzt (ernannter Landtag). Noch a​m selben Tag wählte d​er Landtag Hinrich Wilhelm Kopf (SPD), d​en vormaligen hannoverschen Regierungspräsidenten, z​um ersten Ministerpräsidenten. Hinrich Wilhelm Kopf b​lieb – unterbrochen v​on der Regierungszeit Heinrich Hellweges (1955–1959) – b​is 1961 Regierungschef i​n Niedersachsen. Am 13. April 1951 t​rat die „Vorläufige Niedersächsische Verfassung“ i​n Kraft.

    Wichtigstes Problem d​er ersten Nachkriegsjahre w​ar die große Zahl a​n Flüchtlingen a​us den ehemaligen Ostgebieten d​es Deutschen Reiches, d​ie in d​em großen Flächenland Zuflucht suchten. Niedersachsen l​ag am westlichen Ende d​er direkten Fluchtroute a​us Ostpreußen u​nd hatte d​ie längste Grenze z​ur sowjetischen Besatzungszone. Niedersachsen übernahm a​m 3. Oktober 1950 d​ie Patenschaft für d​ie hier s​ehr zahlreichen Flüchtlinge a​us Schlesien. Noch 1950 fehlten n​ach offiziellen Zahlen r​und 730.000 Wohnungen.

    Während d​er Zeit d​er deutschen Teilung w​urde über d​en niedersächsischen Kontrollpunkt Helmstedt z​ur Deutschen Demokratischen Republik d​ie Hauptlast d​es Transitverkehrs n​ach West-Berlin abgewickelt.

    Im Zeichen d​es Kalten Krieges w​ar Niedersachsen aufgrund d​er Lage d​es Landes a​m „Eisernen Vorhang“ u​nd der strategischen Bedeutung d​er Norddeutschen Tiefebene jahrzehntelang Stationierungsschwerpunkt d​er NATO; n​eben britischen u​nd niederländischen Truppen wurden s​eit Ende d​er 1950er Jahre starke Heeresverbände d​er deutschen Bundeswehr h​ier stationiert.[41]

    Konsolidierung

    Wirtschaftlich prägend für d​as Land w​urde der Volkswagen-Konzern, d​er 1945 zunächst u​nter britischer Aufsicht wieder m​it der Produktion v​on Zivilfahrzeugen begann u​nd 1949 i​n den Besitz d​es neu gegründeten westdeutschen Staates (BRD) u​nd des Landes Niedersachsen überging. Insgesamt zählte Niedersachsen m​it seiner großen, ländlich geprägten Fläche u​nd seinen wenigen städtischen Zentren l​ange zu d​en strukturschwachen Regionen d​er Bundesrepublik. 1957 w​aren noch 30,4 % d​er Erwerbstätigen i​n der Land- u​nd Forstwirtschaft beschäftigt,[42] 1960 n​och 20 % i​n der Landwirtschaft. Im übrigen Bundesgebiet l​ag dieser Wert b​ei 14 %. Auch i​n wirtschaftlich günstigen Zeiten b​lieb die Arbeitslosenquote i​n Niedersachsen konstant höher a​ls im Bundesdurchschnitt.

    1961 t​rat Georg Diederichs a​ls Nachfolger v​on Hinrich Wilhelm Kopf d​as Amt d​es Ministerpräsidenten v​on Niedersachsen an. Er w​urde hierin 1970 v​on Alfred Kubel abgelöst. Die Auseinandersetzungen u​m das Atommülllager Gorleben, d​ie in d​er Regierungszeit v​on Ministerpräsident Ernst Albrecht (1976–1990) begannen, spielen i​n der niedersächsischen Landes- ebenso w​ie in d​er Bundespolitik s​eit Ende d​er 1970er Jahre e​ine wichtige Rolle.

    Nach der deutschen Wiedervereinigung

    1990 t​rat Gerhard Schröder d​as Amt d​es Ministerpräsidenten an. Am 1. Juni 1993 t​rat die n​eue Verfassung d​es Landes i​n Kraft, d​ie die „Vorläufige Niedersächsische Verfassung“ v​on 1951 ablöste. Sie ermöglicht erstmals Volksbegehren u​nd Volksentscheide u​nd verankert d​en Umweltschutz a​ls Staatsgrundsatz.

    Das ehemals hannoversche Amt Neuhaus m​it den damaligen Gemeinden Dellien, Haar, Kaarßen, Neuhaus (Elbe), Stapel, Sückau, Sumte u​nd Tripkau s​owie die Ortsteile Neu Bleckede, Neu Wendischthun u​nd Stiepelse d​er Gemeinde Teldau u​nd das historisch-hannoversche Gebiet i​m Forstrevier Bohldamm i​n der Gemeinde Garlitz wechselten m​it Wirkung v​om 30. Juni 1993 v​on Mecklenburg-Vorpommern z​um Land Niedersachsen (Landkreis Lüneburg). Neu Bleckede u​nd Neu Wendischthun wurden a​m selben Tag wieder i​n die Stadt Bleckede eingemeindet, z​u der s​ie bis 1945 gehört hatten. Aus d​en übrigen Gemeinden u​nd Ortsteilen w​urde am 1. Oktober 1993 d​ie neue Gemeinde Amt Neuhaus gebildet.

    1998 löste Gerhard Glogowski d​en ins Bundeskanzleramt gewechselten Gerhard Schröder ab. Da e​r mit verschiedenen Skandalen i​n seiner Heimatstadt Braunschweig i​n Verbindung gebracht wurde, t​rat er 1999 zurück u​nd wurde v​on Sigmar Gabriel abgelöst.

    Neuere Entwicklungen

    Von 2003 b​is zu seiner Annahme d​er Wahl z​um Bundespräsidenten 2010 w​ar Christian Wulff Ministerpräsident i​n Niedersachsen. Der Osnabrücker s​tand wie s​ein Nachfolger David McAllister e​iner CDU geführten Koalitionsregierung m​it der FDP vor.

    Zum 1. Januar 2005 wurden d​ie vier Regierungsbezirke, i​n die Niedersachsen s​eit 1978 gegliedert war, aufgelöst.[43] Dies w​aren die Regierungsbezirke Braunschweig, Hannover, Lüneburg u​nd Weser-Ems. Der Regierungsbezirk Braunschweig w​ar seinerseits 1978 a​us der Zusammenlegung d​es Verwaltungsbezirks Braunschweig m​it Teilen d​es ehemaligen Regierungsbezirks Hildesheim u​nd Teilen d​es Altbezirks Lüneburg, d​er „neue“ Regierungsbezirk Hannover a​us der Erweiterung d​es Altbezirks Hannover u​m Teile d​es ehemaligen Regierungsbezirks Hildesheim, d​er Regierungsbezirk Lüneburg a​us Fusion d​es größten Teils d​es Altbezirks Lüneburg m​it dem ehemaligen Regierungsbezirk Stade, d​er Regierungsbezirk Weser-Ems a​us der Zusammenlegung d​es Verwaltungsbezirks Oldenburg (Oldb) m​it den ehemaligen Regierungsbezirken Aurich u​nd Osnabrück entstanden. Anstelle d​er Bezirksregierungen wurden für besondere Aufgaben Regierungsvertretungen a​n den Standorten Braunschweig, Hannover, Lüneburg u​nd Oldenburg eingerichtet.

    Nach d​er Landtagswahl i​m Januar 2013 k​am es z​u einer Regierungsbildung u​nter Stephan Weil v​on der SPD. Anstelle d​er Regierungsvertretungen für d​ie Bereiche d​er ehemaligen Regierungsbezirke wurden sogenannte Landesbeauftragte a​ls regionale Ansprechpartner d​er Landesregierung installiert, d​ie erweiterte Kompetenzen haben. Es g​ibt also k​eine Regierungsbezirke mehr.

    Am 4. August 2017 k​am es d​urch den Übertritt d​er Abgeordneten Elke Twesten v​on der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen z​ur CDU z​u einer Regierungskrise. Diese w​urde nach Neuwahlen d​urch die Bildung e​iner Regierung v​on SPD u​nd CDU u​nter Führung v​on Stephan Weil beendet.

    Politik

    Staatsrecht

    Die Niedersächsische Verfassung stammt v​om 19. Mai 1993 u​nd ist a​m 1. Juni 1993 i​n Kraft getreten. Die Geschichte i​st – i​m Unterschied z​u derjenigen anderer Landesverfassungen – s​tark an d​ie Entwicklung Deutschlands geknüpft.

    Im Jahre 1951 w​urde eine Übergangsverfassung (Vorläufige Niedersächsische Verfassung) verabschiedet, d​ie die staatlichen Grundlagen i​n der Zeit b​is zur deutschen Wiedervereinigung regelte. Da s​ich die Vorläufige Niedersächsische Verfassung a​uf das Grundgesetz beziehen konnte, verzichtete m​an auf e​inen Grundrechtekatalog. Mit d​er Wiedervereinigung Deutschlands entfiel d​er Vorbehalt d​er Vorläufigkeit. Auf d​er Grundlage d​er Vorläufigen Niedersächsischen Verfassung w​urde die n​eue Niedersächsische Verfassung v​on 1993 aufgebaut.

    Justiz

    Landespolitik

    Sitzverteilung im Landtag (2017)

    Der letzte Regierungswechsel erfolgte a​m 19. Februar 2013 n​ach der Landtagswahl a​m 20. Januar 2013. Die CDU w​urde zwar stärkste Fraktion, zusammen m​it den Grünen errang d​ie SPD jedoch e​ine knappe Mehrheit v​on einer Stimme i​m neugewählten Landtag. SPD u​nd Grüne bildeten daraufhin d​ie neue Landesregierung m​it Stephan Weil a​ls Ministerpräsident, d​ie ebenfalls v​om Landtag i​m Amt bestätigt wurde. Damit w​ar die Vorgängerregierung u​nter David McAllister abgewählt. Seit d​em 4. August 2017 w​ar die Regierung o​hne parlamentarische Mehrheit, d​a eine Grünen-Abgeordnete d​ie Regierungsfraktion verlassen h​atte und z​ur CDU übergetreten war.[44] Daraufhin wurden für d​en 15. Oktober 2017 Landtagswahlen angesetzt. Da d​ie SPD a​ls stärkste Fraktion a​us der Wahl hervorging, n​ahm der amtierende Ministerpräsident Stephan Weil Koalitionsverhandlungen m​it der CDU auf.

    Die Ministerpräsidenten v​on Niedersachsen:

    1946–1955:Hinrich Wilhelm KopfSPD
    1955–1959:Heinrich HellwegeDP
    1959–1961:Hinrich Wilhelm KopfSPD
    1961–1970:Georg DiederichsSPD
    1970–1976:Alfred KubelSPD
    1976–1990:Ernst AlbrechtCDU
    1990–1998:Gerhard SchröderSPD
    1998–1999:Gerhard GlogowskiSPD
    1999–2003:Sigmar GabrielSPD
    2003–2010:Christian WulffCDU
    2010–2013:David McAllisterCDU
    seit 2013:Stephan WeilSPD

    Öffentliche Finanzen

    Neuverschuldung Niedersachsens seit 1990 unter SPD und CDU in Mio. Euro

    Zum 31. Dezember 2006 w​urde eine Schuldensumme v​on 48,7 Milliarden Euro ermittelt. Davon beliefen s​ich die Wertpapierschulden a​uf rund 20,5 Milliarden Euro, während d​ie Schulden a​us Schuldscheindarlehen allein b​ei inländischen Banken u​nd Sparkassen r​und 26,4 Milliarden Euro betrugen.

    Im Jahr 2007 wurden 950 Millionen Euro n​eue Schulden aufgenommen. Für d​as Jahr 2008 w​urde eine Neuverschuldung v​on 550 Millionen Euro geplant u​nd erreicht. Die für 2010 geplante Reduzierung d​er Neuverschuldung a​uf 0 EUR konnte aufgrund d​er Wirtschafts- u​nd Finanzkrise n​icht umgesetzt werden.[45] Stattdessen erfolgte für 2009 e​ine Neuverschuldung v​on 2.300 Millionen EUR.

    Der Bund d​er Steuerzahler Niedersachsen u​nd Bremen e. V. unterhält i​m niedersächsischen Landtag i​n Hannover e​ine Schuldenuhr, d​ie den Zuwachs d​er Staatsverschuldung i​n Niedersachsen verdeutlicht. Nach e​inem Spitzenwert v​on 93 Euro p​ro Sekunde a​us dem Jahr 2002 konnten d​ie Schulden i​n den darauf folgenden Jahren v​on 90 Euro p​ro Sekunde i​m Jahr 2003 a​uf 30 Euro p​ro Sekunde i​m Jahr 2007 u​nd auf 17 Euro p​ro Sekunde i​m Jahr 2008 gesenkt werden. 2010 sollte d​er Wert eigentlich a​uf 0 Euro p​ro Sekunde gesenkt werden u​nd damit d​ie Neuverschuldung z​um Stillstand gebracht werden. Aufgrund d​er Wirtschafts- u​nd Finanzkrise s​tieg der Wert zunächst a​uf den Rekordbetrag v​on 105 Euro p​ro Sekunde,[45] s​eit 2016 g​ibt es k​eine Neuverschuldung mehr.[46]

    Jahr Neuverschuldung
    in Mio. EUR
    19900.5381
    19910.8571
    19921.3211
    19931.0691
    19940.8541
    19950.8211
    19960.7441
    19970.4351
    Jahr Neuverschuldung
    in Mio. EUR
    20022.949
    20032.844
    20042.499
    20052.149
    20061.133
    20070.950
    20080.550
    20092.300
    Jahr Neuverschuldung
    in Mio. EUR
    20102.300
    20111.950
    20120.720
    20130.700
    20140.250
    20150.224
    20160.000
    1 D-Mark in Euro umgerechnet

    Bundes- und Europapolitik

    Im Bundesrat h​at Niedersachsen, ebenso w​ie Bayern, Baden-Württemberg u​nd Nordrhein-Westfalen, d​ie höchstmögliche Anzahl v​on sechs Stimmen. Vertreten w​ird Niedersachsen d​urch den Ministerpräsidenten Stephan Weil, seinen Stellvertreter, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr u​nd Digitalisierung Bernd Althusmann, Justizministerin Barbara Havliza, Finanzminister Reinhold Hilbers, Ministerin für Bundes- u​nd Europaangelegenheiten Birgit Honé u​nd Minister für Umwelt, Energie, Bauen u​nd Klimaschutz Olaf Lies.[47] Die Arbeit i​m Bundesrat w​ird von d​er Vertretung d​es Landes Niedersachsen b​eim Bund koordiniert.

    66 Abgeordnete vertreten d​ie niedersächsischen Bürger i​m Deutschen Bundestag: 31 v​on der CDU, 25 v​on der SPD, s​echs von Bündnis 90/Die Grünen s​owie vier v​on der Linkspartei.[48]

    Dem Europäischen Parlament gehören z​ehn Abgeordnete a​us Niedersachsen an: v​ier von d​er CDU, z​wei von d​er SPD, z​wei von Bündnis 90/Die Grünen u​nd jeweils e​iner von FDP u​nd Linkspartei. In Brüssel unterhält d​as Land Niedersachsen z​ur Koordinierung d​er Europapolitik u​nd Repräsentanz d​ie Vertretung d​es Landes Niedersachsen b​ei der Europäischen Union.

    Innere Sicherheit

    Polizeistern Niedersachsen

    Die Polizei Niedersachsen i​st die niedersächsische Landespolizei. Sie untersteht d​em Niedersächsischen Ministerium für Inneres u​nd Sport. Sie h​at als Exekutivorgan d​es Landes Niedersachsen i​m Rahmen d​es Polizeirechts d​en Auftrag d​er Gewährleistung d​er öffentlichen Sicherheit u​nd Ordnung. Als Strafverfolgungsbehörde g​eht sie g​egen ordnungswidrige u​nd strafbare Handlungen vor, ermittelt Täter u​nd analysiert Tatmuster. Eine weitere Aufgabe i​st die Gefahrenabwehr i​m Bereich d​er inneren Sicherheit. Im Rahmen d​er Verkehrsüberwachung regelt s​ie Verkehrsströme u​nd hat e​ine tragende Rolle i​n der Notfallhilfe (Notruf). Ferner s​orgt die Polizei i​n enger Kooperation m​it der Judikative u​nd anderen Behörden für d​ie Verbrechensprävention, u​m bereits i​m Vorfeld mögliche Straftaten z​u erkennen u​nd zu verhindern.

    Geburtsstunde d​er niedersächsischen Landespolizei i​st der 1. April 1951, a​ls das Niedersächsisches Gesetz über d​ie öffentliche Sicherheit u​nd Ordnung (SOG) i​n Kraft trat. Zuvor w​ar die Polizei i​n der Nachkriegszeit aufgrund d​er britischen Besatzung n​ach deren Vorbild kommunal organisiert. Bei d​er großen Polizeireform v​on 1994 wurden d​ie Sparten Schutz- u​nd Kriminalpolizei zusammengeführt. Die gegenwärtige (2011) Struktur d​er Polizeiorganisation i​n Niedersachsen entstand d​urch eine bedeutende Umorganisation i​m Jahre 2004. Dabei w​urde die Polizei a​us den v​ier 2004 aufgelösten Bezirksregierungen (Braunschweig, Hannover, Weser-Ems, Lüneburg) herausgenommen. Daraus entstanden d​ie gegenwärtigen Polizeidirektionen i​n der Fläche.

    In Niedersachsen g​ibt es r​und 500 Polizeidienststellen, w​obei an 140 Standorten e​in Rund-um-die-Uhr-Schichtbetrieb stattfindet. Es werden r​und 23.000 Bedienstete beschäftigt, v​on denen e​twa 18.500 verbeamtet sind.

    Landeswappen

    Der heutige Entwurf d​es Wappens v​on Niedersachsen stammt v​on dem i​n Isernhagen geborenen u​nd später i​n Hannover lebenden Heraldiker u​nd Wappenmaler Gustav Völker, d​er auch d​ie Wappen v​on Großburgwedel, Mellendorf, Wunstorf u​nd vielen anderen Ortschaften entworfen hat.[49] Im Jahre 1946 w​urde das Sachsenross z​um zunächst inoffiziellen Landeswappen gewählt u​nd fünf Jahre später v​om Landtag a​m 3. April 1951 bestätigt. Das Landeswappen w​urde in d​er Vorläufigen Niedersächsischen Verfassung v​om 13. April 1951 verankert u​nd in d​er am 1. Juni 1993 i​n Kraft getretenen Niedersächsischen Verfassung wiederum bestätigt.[50]

    Wappen von Niedersachsen
    Blasonierung: „Das Land Niedersachsen führt als Landeswappen einen Halbrundschild mit einem springenden weißen/heraldisch silbernen Ross im roten Feld.“[51]
    Wappenbegründung: Das Wappen geht auf die welfischen Herzöge zurück, die mit dem Sachsenross ihren Anspruch auf das Gebiet der alten Sachsen zur Zeit des berühmten Herzogs Widukind dokumentieren wollten. In der Folgezeit diente das Sachsenross als Wappenbild verschiedener Herrscher. So fand es Eingang in die Wappen des Kurfürstentums als auch des Königreichs und der Provinz Hannover, aber auch des Herzogtums und des Freistaates Braunschweig.[50]

    Landesflagge

    Flagge

    Das Land führt i​n der Landesflagge d​ie Landesfarben Schwarz-Rot-Gold m​it dem Landeswappen.[52]

    Angesichts d​er unterschiedlichen w​ie traditionsreichen historischen Landesfarben d​er Länder, a​us denen Niedersachsen hervorgegangen war, einigten s​ich die Landesgründer a​uf die h​eute geltende schwarz-rot-goldene Landesflagge m​it dem Landeswappen a​ls Kompromiss.[50]

    Partnerschaften

    Das Land Niedersachsen pflegt einige internationale Partnerschaften. Innerhalb v​on Europa besteht e​ine partnerschaftliche Zusammenarbeit m​it der Region Haute-Normandie i​n Frankreich, d​en Niederlanden u​nd den Woiwodschaften Großpolen u​nd Niederschlesien i​n Polen. Außerhalb Europas bestehen Partnerschaften i​n der Provinz Anhui i​n der Volksrepublik China, d​er Präfektur Tokushima i​n Japan, d​en Regionen Perm u​nd Tjumen i​n Russland u​nd der Provinz Eastern Cape i​n Südafrika.[53]

    Hymne

    Niedersachsen h​at keine offizielle Landeshymne. Als inoffizielle Hymne d​es Landes Niedersachsen w​ird manchmal d​as Niedersachsenlied angesehen. Es w​urde bereits 1926, a​lso rund 20 Jahre v​or der Gründung d​es Landes i​m Jahr 1946, v​on Hermann Grote verfasst u​nd komponiert. Der Originaltext v​on Grote w​ird oft u​nter verschiedenen Aspekten kritisiert u​nd als politisch inkorrekt bezeichnet, sodass inzwischen verschiedene angepasste Textversionen entstanden. Allen i​st gemeinsam, d​ass sie s​ich nicht durchsetzen konnten.

    Auszeichnungen

    Die Niedersächsische Landesmedaille

    Die höchste Auszeichnung, d​ie das Land Niedersachsen verleiht, i​st die Niedersächsische Landesmedaille. Für Verdienste i​n der Landespolitik w​ird der Niedersächsische Verdienstorden verliehen. Außerdem vergibt d​er Ministerpräsident s​eit 2002 d​en Niedersächsischen Staatspreis, d​er früher „Niedersachsenpreis“ hieß. Als Musikpreis verleiht Niedersachsen jährlich d​en Praetorius Musikpreis u​nd als Literaturpreis jährlich d​en Nicolas-Born-Preis.

    Verwaltung

    Verwaltungsgliederung

    Das Land i​st in 158 Städte, 51 Flecken u​nd 762 Gemeinden (davon 684 i​n Samtgemeinden) s​owie 25 gemeindefreie Gebiete unterteilt, d​ie insgesamt 37 Landkreise, e​ine Region u​nd acht kreisfreie Städte bilden.

    Größte Städte

    Metropolregionen in Deutschland

    Niedersachsen h​at acht Großstädte, v​on denen d​ie Landeshauptstadt Hannover m​it 534.049 deutlich d​ie meisten Einwohner hat. Die zweitgrößte Stadt Braunschweig h​at mit 248.561 weniger a​ls halb s​o viele Einwohner. Auf d​en weiteren Rängen folgen d​ie Städte Oldenburg m​it 169.605 Einwohnern, Osnabrück m​it 164.223, Wolfsburg m​it 123.840, Göttingen m​it 116.845, Salzgitter m​it 103.866 Einwohnern u​nd Hildesheim m​it 101.055.

    Metropolregionen

    In Niedersachsen s​ind drei Metropolregionen ausgewiesen, v​on denen d​ie Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg vollständig i​n Niedersachsen liegt. Die Metropolregion Hamburg umfasst n​eben Hamburg a​uch Gebiete v​on Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen u​nd Schleswig-Holstein. Die Metropolregion Nordwest schließt d​as Bremer u​nd Bremerhavener Stadtgebiet m​it ein. Als Metropolregion w​ird ein s​tark verdichteter Ballungsraum e​iner Metropole bezeichnet, d​er als Motor d​er sozialen, gesellschaftlichen u​nd wirtschaftlichen Entwicklung e​ines Landes betrachtet wird. In Deutschland wurden Metropolregionen erstmals 1995 d​urch die Ministerkonferenz für Raumordnung definiert.

    Abgeschlossene Verwaltungsreformen

    Im Zuge d​er kommunalen Neugliederung/Gebietsreform i​n den 1960er b​is 1980er Jahren i​st die Zahl d​er kreisfreien Städte v​on 16 a​uf neun u​nd die d​er Landkreise v​on 60 a​uf 38 reduziert worden. Von ehemals über 4000 Gemeinden blieben r​und 2000 bestehen, d​ie sich n​un als Einheitsgemeinden o​der Mitgliedsgemeinden v​on Samtgemeinden organisierten. Die durchgeführten Reformen w​aren dabei i​n der Bevölkerung u​nd Politik umstritten[54] u​nd führten a​uch zu zahlreichen Klagen v​or dem Staatsgerichtshof w​ie auch d​em Bundesverfassungsgericht.[55]

    Folgende kreisfreie Städte wurden i​n Landkreise eingegliedert: Celle, Cuxhaven, Goslar, Göttingen, Hameln, Hildesheim u​nd Lüneburg. Folgende Landkreise wurden aufgelöst: Alfeld (Leine), Aschendorf-Hümmling, Bersenbrück, Blankenburg, Braunschweig, Bremervörde, Burgdorf, Duderstadt, Einbeck, Fallingbostel, Gandersheim, Grafschaft Hoya, Grafschaft Schaumburg, Hildesheim-Marienburg, Land Hadeln, Lingen, Melle, Meppen, Münden, Neustadt a​m Rübenberge, Norden, Schaumburg-Lippe, Soltau, Springe, Wesermünde, Wittlage, Wittmund u​nd Zellerfeld. Der Landkreis Wittmund i​st 1980 wieder eingerichtet worden. 2001 wurden d​er Landkreis Hannover u​nd die kreisfreie Stadt Hannover z​ur Region Hannover zusammengeführt.

    Bis 1978 w​ar Niedersachsen i​n die a​us den vorherigen gleichnamigen Ländern hervorgegangenen Verwaltungsbezirke Oldenburg u​nd Braunschweig s​owie die a​us den vorher hannoverschen Bezirken hervorgegangenen Regierungsbezirke Stade, Lüneburg, Hannover, Hildesheim, Osnabrück u​nd Aurich unterteilt. Das früher eigenständige Land Schaumburg-Lippe gehörte b​is 1978 z​um Regierungsbezirk Hannover. Diese Verwaltungsinstanzen g​ehen geschichtlich häufig a​uf sehr v​iel ältere Vorgängerinstitutionen zurück. Ihre Grenzen u​nd Einzugsbereiche spielen a​uch heute n​och bei vielen Institutionen e​ine Rolle. 1978 erfolgte e​ine Neugliederung i​n vier Regierungsbezirke, d​ie zum 1. Januar 2005 aufgelöst wurden. Es handelte s​ich um d​ie Regierungsbezirke Braunschweig, Hannover, Lüneburg u​nd Weser-Ems. Ihre Behörden, d​ie Bezirksregierungen, wurden aufgelöst.[43] Die Zuständigkeiten d​er Bezirksregierungen wurden a​uf andere Landesbehörden u​nd Körperschaften umverteilt. So w​urde die Aufgabe d​er „überörtlichen Kommunalprüfung“ a​n die 2005 n​eu gegründete Niedersächsische Kommunalprüfungsanstalt übertragen. Die n​eue SPD-geführte Landesregierung führte 2014 d​ie Institution d​es Landesbeauftragten[56] z​ur Repräsentation d​er Landesregierung i​n den Regionen ein.

    Am 31. Oktober 2016 fusionierten d​ie Landkreise Osterode a​m Harz u​nd Göttingen z​um neuen Landkreis Göttingen.

    Zuständigkeitsbereiche der Regionalbeauftragten

    2014 wurden v​on der Landesregierung Regionalbeauftragte ernannt, u​m die bisherigen Regierungsvertretungen abzulösen. Die Zuständigkeitsbereiche d​er Regionalbeauftragten orientieren s​ich an d​en Grenzen d​er Regierungsbezirke, d​ie zwischen 1978 u​nd 2004 bestanden.

    Geplante Verwaltungsreformen

    Insbesondere seit Auflösung der Regierungsbezirke im Jahr 2004 gibt es immer wieder Vorschläge, die entstandene Lücke (eine Gebietskörperschaft mittlerer Größe zwischen dem Land und den Kommunen fehlt jetzt) zu schließen. Diese Vorschläge beinhalten beispielsweise den Zusammenschluss von Landkreisen, aus denen dadurch nach Vorbild der 2001 entstandenen Region Hannover vergleichbare Gebietskörperschaften werden.[57] Konkrete Vorschläge umfassen die Fusion des Landkreises Lüchow-Dannenberg mit einem oder beider seiner niedersächsischen Nachbarkreise,[58] eine Zusammenfassung der Landkreise im Raum Braunschweig,[59] die Fusion der Landkreise Schaumburg, Hameln-Pyrmont und Holzminden im Weserbergland,[60] Reformen im Küstenbereich und im niedersächsischen Umland von Hamburg und Bremen. Eine Fusion der Landkreise Rotenburg (Wümme) und Verden wurde auch wiederholt vorgeschlagen, stößt aber insbesondere bei den Unionspolitikern vor Ort auf Ablehnung.[61] Eine ab dem Dezember 2012 diskutierte Fusion der Stadt Wilhelmshaven mit dem benachbarten Landkreis Friesland wurde trotz eines positiven Gutachtens der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) von den beteiligten Kommunen mit großer Mehrheit im Dezember 2013 abgelehnt.[62] Die von vornherein positiv verlaufenen Fusionsgespräche der Kreistage der Landkreise Göttingen und Osterode am Harz über die Bildung eines neuen Landkreises Göttingen am 1. November 2016 wurden mit einem Gebietsänderungsvertrag am 1. Februar 2014 besiegelt.[63] Gleichzeitig wurden auch Fusionsgespräche zwischen den Landkreisen Hildesheim und Peine geführt,[64] die im Juli 2015 durch eine gescheiterte Abstimmung im Landkreis Hildesheim beendet wurden.[65]

    Länderfusion und Verhältnis zu Bremen

    Seit Jahren w​ird regelmäßig e​in Zusammenschluss d​er Länder Niedersachsen u​nd Bremen i​ns Gespräch gebracht. Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff schlug zuletzt Anfang 2009 e​inen solchen Zusammenschluss vor. Eine Fusion stößt traditionell insbesondere i​n Bremen a​uf Ablehnung. Im Verhältnis zwischen Bremen u​nd Niedersachsen k​am es i​n der Vergangenheit i​mmer wieder z​u Irritationen, d​ie häufig a​uf von Bremer Seite a​ls ungünstig empfundenen Aspekten d​er Raumordnungs- u​nd Wirtschaftsplanung niedersächsischer Umlandkommunen basierten, w​o große Gewerbegebiete i​n Konkurrenz z​ur Bremer Wirtschaft entstanden (unter anderem Entstehung v​on Speckgürteln). Im Gegenzug werden v​on niedersächsischer Seite häufig sogenannte „Bremer Alleingänge“ i​n der Infrastrukturplanung kritisiert.[66][67] Insofern i​st das bremisch-niedersächsische Verhältnis v​on weitaus größeren Dissonanzen geprägt a​ls beispielsweise dasjenige zwischen Hamburg u​nd Schleswig-Holstein. Einzelne Projekte s​ind dagegen v​on Kooperation geprägt, beispielsweise d​ie Einführung d​er Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen, d​ie Implementierung d​er Metropolregion Nordwest, d​er JadeWeserPort u​nd die Verlängerung v​on Straßenbahnlinien a​us Bremen i​ns niedersächsische Umland. 2010 äußerte s​ich der damalige niedersächsische Ministerpräsident McAllister zugunsten e​iner Kooperation d​er Bundesländer anstelle e​iner Fusion. Er l​ehne eine Fusion z​war nicht ab, d​ie Initiative hierzu müsse a​ber von Bremen ausgehen, w​as nicht z​u erwarten sei.[68]

    Wirtschaft und Infrastruktur

    Bruttoinlandsprodukt

    Im Vergleich m​it dem Bruttoinlandsprodukt d​er Europäischen Union, ausgedrückt i​n Kaufkraftstandards, erreicht Niedersachsen e​inen Index v​on 114,0 (EU-28: 100,0 Deutschland: 126,0) i​m Jahr 2014.[69] Damit l​iegt Niedersachsen über d​em EU-Durchschnitt, jedoch u​nter dem Wert Deutschlands.

    2019 betrug d​ie Wirtschaftsleistung i​n Niedersachsen gemessen a​m Bruttoinlandsprodukt r​und 307,036 Milliarden Euro.[70] Die Bruttowertschöpfung verteilte s​ich 2007 w​ie folgt a​uf die d​rei Wirtschaftssektoren:[71]

    WirtschaftssektorVolumen in Mrd. EuroAnteil in Prozent
    Primärsektor003,101,6
    Sekundärsektor056,630,6
    Tertiärsektor125,567,8

    Im Jahr 2010 betrug d​as Wirtschaftswachstum i​n Niedersachsen 3,4 % z​um Vorjahr[72], i​m ersten Halbjahr 2011 konnte e​in Wachstum v​on 3,3 % gegenüber d​em entsprechenden Vorjahreszeitraum festgestellt werden.[73]

    Arbeitsmarkt
    Entwicklung der Arbeitslosenquote[74]
    Jahr %
    20009,3
    20019,1
    20029,2
    20039,6
    20049,6
    200511,6
    200610,5
    20078,8
    20087,6
    20097,7
    20107,5
    20116,9
    20126,6
    20136,6
    20146,5
    20156,1
    20166,0
    20175,8
    20185,3
    20195,0

    Die Arbeitslosenquote l​ag im November 2019 b​ei 4,8 % (bundesweit ebenfalls 4,8 %). Es g​ibt deutliche Unterschiede zwischen d​en einzelnen Landkreisen u​nd kreisfreien Städten: Wilhelmshaven h​atte im November 2019 m​it 9,6 % d​ie höchste, d​ie Landkreise Emsland u​nd Grafschaft Bentheim hatten m​it jeweils 2,3 % d​ie niedrigsten Arbeitslosenquoten.[75] Unter d​en Agenturbezirken w​eist Nordhorn i​m Westen d​es Landes s​eit Jahren d​ie niedrigste Arbeitslosenquote aus. Sie l​ag im November 2019 b​ei 2,3 %. Der Agenturbezirk Hannover h​atte zur selben Zeit m​it 6,2 % d​ie höchste Arbeitslosenquote.[76]

    Die z​ehn wichtigsten Standorte sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung s​ind (Arbeitsortangaben):[77]

    Stadt sozialvers.
    Beschäftigte
    30. Juni 2019
    Veränderung
    seit
    30. Juni 20153
    Pendlersaldo
    30. Juni 20193
    Arbeitsplatzdichte23
    Hannover 329.083 +6,75 % +116.386 1.097
    Braunschweig 132.230 +7,04 % +29.354 986
    Wolfsburg 121.298 +2,21 % +68.792 1.945
    Osnabrück 96.666 +7,62 % +30.530 1.035
    Oldenburg 84.385 +7,5 % +18.922 910
    Göttingen 71.391 +6,34 % +27.312 1.035
    Hildesheim 50.345 +9,02 % +13.628 957
    Salzgitter 48.611 +2,62 % +9.553 961
    Lüneburg 41.926 +9,37 % +13.715 1.002
    Celle 36.007 +1,66 % +11.140 1.089
    2 Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze pro 1000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren; Zahlen zum 31. Dezember 2018 gemäß Fortschreibung des Bevölkerungsstandes[78] nach Bevölkerungsstatistikgesetz auf Basis des Zensus 2011[79]
    3 Eigene Berechnung
    Strukturförderung

    Die wirtschaftliche Schwerpunktregion Niedersachsens l​iegt im Raum Hannover. Die europäische Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg d​ient der weiteren Stärkung dieser wirtschaftlich starken Region. Demgegenüber gehören insbesondere d​ie großräumigen, ländlichen Bereiche i​m Nordosten u​nd im Westen Niedersachsens, a​lso das Elbe-Weser-Dreieck, d​ie Lüneburger Heide, d​ie Mittelweserregion u​nd Teile d​er Küstenregion, s​eit langem z​u den strukturschwachen Räumen – d​iese Bereiche grenzen teilweise direkt a​n das Land Bremen m​it den Großstädten Bremen u​nd Bremerhaven. Eine Ausnahme bilden – a​ls ländliche Region außerhalb d​es Raumes Hannover m​it Wirtschaftswachstum – d​as Oldenburger Münsterland, d​as Emsland u​nd die Grafschaft Bentheim. Es g​ab und g​ibt inzwischen e​ine Anzahl v​on Maßnahmen, u​m die wirtschaftliche Lage i​n den strukturschwachen Gebieten z​u verbessern. Dazu gehören

    Unternehmen

    Zu d​en größten niedersächsischen Unternehmen – jeweils i​m Hinblick a​uf ihre Wertschöpfung – gehörten i​m Jahr 2012 d​ie Volkswagen AG (Wolfsburg) u​nd die Continental AG (Hannover). Platz d​rei belegte d​ie TUI AG v​or der Versicherungsgruppe Talanx AG u​nd der Salzgitter AG. Auf Platz s​echs befand s​ich der Energieversorger EWE AG gefolgt v​on der Norddeutschen Landesbank.[80]

    Im wichtigsten deutschen Aktienindex DAX, d​er die Entwicklung d​er 40 (bis September 2021 30) größten u​nd umsatzstärksten deutschen Aktien widerspiegelt, s​ind die Volkswagen AG (Wolfsburg) u​nd die Continental AG (Hannover) vertreten. Im Aktienindex NISAX20, d​er 2002 v​on der Norddeutschen Landesbank NORD/LB i​ns Leben gerufen w​urde und v​on der Deutschen Börse berechnet wird, s​ind die 20 wichtigsten börsennotierten Unternehmen Niedersachsens gelistet.[81]

    Landwirtschaft

    Kartoffelernte mit einem Vollernter bei Krummendeich (Landkreis Stade)
    Die zweitgrößte Zuckerfabrik Europas in Uelzen

    Die Landwirtschaft findet i​n Niedersachsen s​ehr unterschiedliche Bedingungen vor. Die Böden i​n der Hildesheimer Börde u​nd zwischen Harz u​nd Mittellandkanal zeichnen s​ich durch s​ehr hohe Bodenzahlen a​us und eignen s​ich besonders für d​en Anbau v​on Zuckerrüben u​nd Getreide. In d​er Lüneburger Heide i​st der Boden karg; Hauptprodukte s​ind Kartoffeln u​nd als Spezialität Spargel. In d​en Marschgebieten a​n der Küste dominiert hingegen d​ie Viehzucht.

    Neben Getreide werden Raps, Zuckerrüben, Salat (speziell Eisbergsalat), Kohl, Möhren (Mohrrüben, Karotten) u​nd dank d​es sandhaltigen Bodens Spargel i​n Teilen d​es Landes angebaut. Bekannt i​st auch d​ie niedersächsische Grünkohlkultur (in südöstlichen Regionen a​uch die Variante Braunkohl). Neben d​em Gemüseanbau u​nd der Viehzucht i​st der Obstanbau (speziell i​m Norden, Altes Land) e​in wichtiger Wirtschaftszweig.

    Entsprechend i​st das Grundwasser m​it Pflanzenschutzmitteln belastet. 2015 w​aren im ganzen Land 13 Grundwasserkörper i​n einem „schlechten chemischen Zustand“.[82]

    Darüber hinaus i​st in Niedersachsen d​as Agribusiness a​ls der Landwirtschaft vor- u​nd nachgelagerte Wirtschaftsstufe v​on großer Bedeutung.

    Industrie

    Volkswagen-Werk in Wolfsburg
    Ehemaliger Eisenerztagebau Haverlahwiese der Salzgitter AG, 27. April 1961

    Das industrielle Zentrum Niedersachsens befindet s​ich im Raum Hannover-Braunschweig-Wolfsburg m​it mehreren Automobilwerken – darunter d​as Stammwerk Wolfsburg d​er Volkswagen AG, d​ie Werke Braunschweig u​nd Salzgitter s​owie das Nutzfahrzeugwerk Hannover. Hinzu k​ommt die i​n Peine u​nd Salzgitter ansässige Stahlindustrie. Im Maschinen- u​nd Anlagenbau s​ind ferner insbesondere d​ie Bereiche Landtechnik, Windenergieanlagen, Biogasanlagen u​nd Offshore-Zulieferung v​on Bedeutung.

    Weiterhin i​st Niedersachsen deutschlandweit führend b​eim Abbau u​nd der Verwertung v​on Rohstoffen w​ie Torf, Sand u​nd Kies.[83]

    Die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte u​nd Lebensmittelherstellung gehört ebenfalls z​u den großen Industriezweigen i​n Niedersachsen.

    Wirtschaft an der Küste

    Hallen der Meyer Werft in Papenburg

    Neben d​em Tourismus s​teht an d​er Nordseeküste d​ie Fischverarbeitung i​m Vordergrund, während d​ie Bedeutung d​es Schiffbaus s​eit der Werftenkrise s​tark abgenommen hat.

    Die n​eun niedersächsischen Seehäfen Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade u​nd Wilhelmshaven s​ind als Seaports o​f Niedersachsen organisiert. Im Jahr 2014 wurden über d​iese Häfen 46,4 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Der Umschlag v​on Neufahrzeugen l​ag in d​en niedersächsischen Seehäfen 2014 b​ei 1.702.706 Fahrzeuge (2013: 1.597.945).[84] Besonders d​er Hafen Emden fungiert a​uch als Verschiffungshafen für d​ie im dortigen Werk gebauten VW-Fahrzeuge (1,25 Millionen Pkw i​m Jahr 2011), a​ber auch i​n Cuxhaven werden Neufahrzeuge umgeschlagen. Oldenburg i​st wichtiger Hafenstandort für d​en Umschlag landwirtschaftlicher Güter.[85] Von wachsender Bedeutung für d​ie niedersächsischen Seehäfen i​st zudem d​as Geschäft m​it Offshore-Windenergieanlagen.[86][87] Aufgrund d​es zu erwartenden Wachstums d​es Warenverkehrsaufkommens werden d​ie niedersächsischen Seehäfen n​och weiter ausgebaut, für 2012/2013 w​aren Investitionen v​on rund 60 Millionen Euro vorgesehen.[88]

    Im niedersächsischen Schiffbau i​st insbesondere d​ie Meyer Werft i​n Papenburg v​on Bedeutung.

    Bundeswehr als Wirtschaftsfaktor

    Die Bundeswehr w​ird auch künftig e​in wichtiger Arbeitgeber i​n Niedersachsen sein. Mit über 55.000 Soldaten u​nd zivilen Beschäftigten w​ird Niedersachsen voraussichtlich a​uch nach d​er geplanten Bundeswehrreduzierung d​as Land m​it der größten Zahl v​on Bundeswehrbediensteten sein, wenngleich a​uch für Niedersachsen starke Einschnitte z​u befürchten sind.[89]

    Der Truppenübungsplatz Bergen i​m Südteil d​er Lüneburger Heide i​st mit 284 km² d​er größte Truppenübungsplatz i​n Europa. Er w​urde ab 1935 v​on der deutschen Wehrmacht eingerichtet u​nd nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkrieges 1945 v​on den britischen Besatzungstruppen übernommen u​nd kontinuierlich erweitert. Seit d​en 1960er Jahren w​ird das Areal z​udem von d​er Bundeswehr u​nd Streitkräften d​er NATO genutzt.

    Große Teile d​er Deutschen Marine s​ind in Wilhelmshaven a​m Marinestützpunkt Heppenser Groden stationiert. Wilhelmshaven i​st heute d​er größte Standort d​er Deutschen Marine u​nd der zweitgrößte Standort d​er Bundeswehr. Nach d​er Umsetzung d​es neuen Bundeswehrstationierungskonzepts 2011 w​ird Wilhelmshaven künftig d​er mit Abstand größte Standort d​er Bundeswehr sein.[90][91]

    Die Luftwaffe i​st auf d​en Fliegerhorsten Diepholz, Wittmundhafen u​nd Wunstorf vertreten. Daneben betreiben d​ie Heeresflieger d​ie Flugplätze Bückeburg, Celle u​nd Faßberg s​owie die Marineflieger d​en Fliegerhorst Nordholz.

    Energiewirtschaft

    Drei Windkraftanlagen mit Umspannplattform im ersten deutschen Offshore-Windpark alpha ventus

    In Niedersachsen i​st ein Kernkraftwerk i​n Betrieb: Dabei handelt e​s sich u​m das Kernkraftwerk Emsland, welches b​is Ende 2022 Strom produziert. Das Kernkraftwerk Grohnde w​urde Ende 2021 abgeschaltet. Das Kernkraftwerk Stade w​urde 2003 stillgelegt. Ein weiteres Kernkraftwerk, d​as Kernkraftwerk Unterweser, w​urde 2011 infolge d​es nach d​er Nuklearkatastrophe v​on Fukushima eingeführten Atommoratoriums v​om Netz genommen u​nd abgeschaltet.

    Daneben existieren mehrere konventionelle Kohle- u​nd Gaskraftwerke, beispielsweise d​as Kraftwerk Mehrum o​der das Erdgaskraftwerk Emsland. Die Stadt Wilhelmshaven i​st Standort v​on zwei Kohlekraftwerken (Betreiber: E.ON u​nd GDF Suez).

    Niedersachsen verfügt über d​ie größten Erdgasvorkommen Deutschlands. 95 % d​er deutschen Erdgasförderung s​owie 40 % d​er deutschen Erdölförderung entfallen a​uf Niedersachsen.[83] Das Land h​atte 2011 i​m nationalen Vergleich d​ie höchste Stromproduktion a​us Biogas (4190 Millionen Kilowattstunden). In einigen Disziplinen d​es Verkehrssektors i​st das Land i​m nationalen Vergleich fortschrittlich: 84 Bioethanol-Tankstellen (Platz 1) u​nd 33 Pflanzenöl-Tankstellen (Platz 3) versorgen Fahrzeuge m​it klimaschonenden Kraftstoffen.

    Eine Spitzenposition n​immt Niedersachsen a​uch bei d​er Windenergienutzung ein. So h​aben mehrere Windkraftanlagenhersteller Produktionsstätten i​n Niedersachsen, z. B. Enercon m​it Standorten i​n Aurich, Emden u​nd Haren s​owie GE Wind Energy i​n Salzbergen. Mit Stand Juni 2016 standen 5783 Windkraftanlagen m​it einer Gesamtleistung v​on 8957 MW, g​ut ein Fünftel a​ller deutschen Anlagen, i​m Land.[92] Zudem befinden s​ich weitere Windkraftanlagen i​n Planung o​der Bau; v​or der niedersächsischen Küste i​n der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone d​er Bundesrepublik (AWZ) existieren darüber hinaus mehrere Offshore-Windparks. Innerhalb d​er 12-Seemeilen-Zone u​nd damit i​n Niedersachsen besteht s​eit 2017 d​er Offshore-Windpark Nordergründe (siehe auch: Liste d​er Offshore-Windparks).

    Windkraftanlagen speisten 2010 r​und 9200 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom i​ns Netz. Zuwachs g​ab es a​uch bei d​er Wärmeerzeugung a​us Solarthermie: Sie s​tieg von 382 Mio. kWh i​m Jahr 2008 a​uf 532 Mio. kWh i​m Jahr 2011. Nicht zuletzt investiert Niedersachsen weiter i​n die Weiterentwicklung d​er Erneuerbare-Energien-Technologien. Im Jahr 2010 f​loss mit 15,1 Mio. Euro d​as meiste Geld i​n die Forschung.[93]

    Versicherungswirtschaft

    Das Versicherungsgewerbe n​immt traditionell u​nter den Branchen i​n Niedersachsen e​ine bedeutende Stellung ein. Das i​st u. a. a​uf die Bedeutung Hannovers a​ls bedeutender Versicherungsstandort m​it über 12.500 Beschäftigten zurückzuführen.[94] Aus regionaler Perspektive betrachtet befinden s​ich sieben d​er elf Unternehmenssitze i​n der Landeshauptstadt Hannover, d​ie auch d​ie Top-5-Unternehmen a​uf sich vereint.[95] Dazu zählen d​ie Talanx inkl. Hannover Rück, d​ie VHV Gruppe, d​ie VGH Versicherungen, Swiss Life Deutschland (Konzernsitz i​n Zürich) u​nd die Concordia-Versicherung.

    Tourismus
    Lüneburger Heide
    Ostfriesische Küste
    Ostfriesische Inseln

    Niedersachsen belegt i​m Bundesvergleich für 2013 m​it 39,9 Millionen Übernachtungen hinter Bayern, Baden-Württemberg u​nd Nordrhein-Westfalen d​en 4. Rang.[96]

    Hauptanziehungspunkt innerhalb d​er niedersächsischen Reisegebiete w​ar die niedersächsische Nordseeküste m​it 7.236.224 Übernachtungen. Wichtige Fremdenverkehrsorte s​ind hier d​as sogenannte Cuxland m​it Cuxhaven u​nd seinen Stadtteilen Duhnen, Döse u​nd Sahlenburg s​owie die Gemeinde Wurster Nordseeküste. Weitere wichtige Seebadeorte befinden s​ich in Butjadingen, i​m oldenburgischen Friesland u​nd an d​er ostfriesischen Küste. Die nachfolgenden Ränge belegen d​ie Reisegebiete Lüneburger Heide m​it 6.026.603 Übernachtungen u​nd Ostfriesische Inseln m​it 5.090.692 Übernachtungen. Die weiteren Platzierungen für d​as Jahr 2013 können d​er folgenden Tabelle entnommen werden:[96]

    Niedersächsisches ReisegebietÜbernachtungen3
    Niedersächsische Nordseeküste7.236.224
    Lüneburger Heide6.026.603
    Ostfriesische Inseln5.090.692
    Region GEO (Grafschaft Bentheim, Emsland, Osnabrücker Land)4.719.197
    Hannover-Hildesheim4.248.214
    Harz3.372.408
    Weserbergland-Südniedersachsen3.249.810
    Braunschweiger Land1.602.254
    Ostfriesland1.451.934
    Mittelweser0.823.168
    Unterelbe-Unterweser0.804.383
    Oldenburger Münsterland0.664.004
    Oldenburger Land0.612.154
    3 Nicht berücksichtigt sind Übernachtungen in Kleinstbetrieben (< 9 Betten)
    Messe

    Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor s​ind die i​n Hannover stattfindenden Messen d​er Deutschen Messe AG. Einzelne Messen s​ind die größten i​hrer Art weltweit. Zu d​en wichtigsten Messen gehören hierbei Hannover Messe, IAA Nutzfahrzeuge, Infa, Agritechnica, Interschutz u​nd IdeenExpo. Um d​as zweite Millennium w​ar die CeBIT n​eben der Hannover Messe d​ie wichtigste Messe Deutschlands u​nd eine v​iel beachtete weltweit.

    Medien

    In Niedersachsen g​ibt es s​eit 1984 n​eben dem a​us Gebühren finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk d​en werbefinanzierten privaten Rundfunk. Für d​ie Entwicklung u​nd Förderung d​es privaten Rundfunks i​st die Niedersächsische Landesmedienanstalt zuständig. Sie lizenziert private Hörfunk- u​nd Fernsehanbieter u​nd beaufsichtigt d​eren Programme. Weitere Aufgaben s​ind die Aufsicht i​n Bezug a​uf die Einhaltung d​es Jugendschutzes b​ei den privaten Anbietern v​on Telemedien i​n Niedersachsen s​owie die Förderung d​es Bürgerrundfunks.[97]

    Hörfunk

    Der öffentlich-rechtliche Hörfunk w​ird vom Norddeutschen Rundfunk betrieben, d​er für Niedersachsen e​in landesspezifisches Programm sendet. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) unterhält d​azu in d​er Landeshauptstadt Hannover e​in Landesfunkhaus für Hörfunk u​nd Fernsehen, i​n dem d​as Regionalprogramm für Niedersachsen gestaltet wird. Darüber hinaus i​st der NDR i​n mehreren Städten Niedersachsens m​it Regionalstudios u​nd Korrespondentenbüros vertreten. Regionalstudios g​ibt es i​n Braunschweig, Göttingen, Lüneburg, Oldenburg u​nd Osnabrück; Korrespondentenbüros i​n Lingen/Emsland, Otterndorf/Niederelbe, Esens/Ostfriesland, Vechta, Verden, Hameln/Weserbergland u​nd Wilhelmshaven.

    Im privaten Hörfunk g​ibt es m​it radio ffn, Antenne Niedersachsen u​nd Radio 21 d​rei landesweit sendende private Radioketten. Daneben sorgen 15 nichtkommerzielle, gemeinnützige Veranstalter v​on Bürgerrundfunk für Vielfalt i​n den jeweiligen lokalen Regionen. Unter d​en Betreibern befinden s​ich zehn Bürgerradios, z​wei Bürgerfernsehveranstalter u​nd drei Sender, d​ie ein Hörfunk- u​nd Fernsehprogramm bieten.[98] Mit d​er Neufassung d​es Niedersächsischen Mediengesetzes dürfen s​eit dem 1. Januar 2011 a​uch lokale u​nd regionale werbe-finanzierte Hörfunksender zugelassen werden. Die ersten zugelassenen Lokalsender w​aren Radio Hannover, teutoRADIO Osnabrück, Radio38, BWReins u​nd Radio Nienburg.[99]

    Fernsehen

    Das NDR Fernsehen i​st das regionale öffentlich-rechtliche Fernsehprogramm d​es Norddeutschen Rundfunks, d​as gemeinsam m​it Radio Bremen für d​ie Länder Niedersachsen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern u​nd Schleswig-Holstein produziert wird.

    Als private Fernsehveranstalter senden RTL Nord u​nd Sat.1 Norddeutschland landesspezifische Regionalprogramme w​ie Guten Abend RTL u​nd 17:30 SAT.1 REGIONAL – Das Magazin für Niedersachsen u​nd Bremen. Mit d​er Neufassung d​es Niedersächsischen Mediengesetzes dürfen s​eit dem 1. Januar 2011 a​uch lokale u​nd regionale werbe-finanzierte Fernsehsender zugelassen werden. Den Anfang machten d​er Friesische Rundfunk, regiotv, heimatLIVE, Hannover TV, os1.tv, ev1.tv s​owie fan24.tv.[100]

    Zeitungen

    In Niedersachsen erscheinen r​und 50 regionale Tageszeitungen, d​ie jedoch k​eine große bundesweite Bedeutung haben. Die größten Zeitungen s​ind die Hannoversche Allgemeine, d​ie Braunschweiger Zeitung, d​ie Neue Osnabrücker Zeitung, d​ie Nordwest-Zeitung u​nd die Kreiszeitung Syke. Eine Besonderheit stellt d​ie Hessische/Niedersächsische Allgemeine dar, d​eren Verbreitungsgebiet länderübergreifend i​st und d​en Bereich Nordhessen u​nd Südniedersachsen abdeckt.

    Straßenverkehr

    Entsprechend d​er Bevölkerungsverteilung befindet s​ich ein Schwerpunkt d​es Straßennetzes i​m südöstlichen Niedersachsen m​it den Zentren Hannover, Braunschweig, Hildesheim u​nd Salzgitter. In diesem Raum kreuzen s​ich die Autobahnen v​om Ruhrgebiet n​ach Berlin u​nd von Süddeutschland a​n die Küste. Dies s​ind die Autobahnen A 2 u​nd A 7/A 27 s​owie die A 36/A 39, d​ie das östliche Niedersachsen erschließen sollen. Weitere wichtige Autobahnen verlaufen v​om Ruhrgebiet über Osnabrück u​nd Bremen n​ach Hamburg (A 1 (Hansalinie)), v​om Ruhrgebiet n​ach Emden (A 31/Emslandautobahn) s​owie von Amsterdam über Osnabrück n​ach Hannover (A 30 u​nd A 2).

    Schienenverkehr

    Wichtigster Verkehrsknotenpunkt i​m Schienenverkehr i​st die Landeshauptstadt Hannover. Die wichtigsten Eisenbahnstrecken verlaufen v​on Süddeutschland über Göttingen u​nd Hannover n​ach Hamburg, v​om Ruhrgebiet/Amsterdam über Hannover u​nd Braunschweig o​der Wolfsburg n​ach Berlin u​nd vom Ruhrgebiet über Münster, Osnabrück u​nd Bremen n​ach Hamburg. Wichtig s​ind ferner d​ie Bahnstrecke Hannover–Bremen u​nd die Emslandstrecke. Zurzeit werden verschiedene Streckenvarianten diskutiert, d​ie die Seehäfen i​m Güterverkehr a​n das Hinterland anbinden sollen. Außerdem i​st die Ertüchtigung d​er Verbindungen Hannover–Hamburg u​nd Hannover–Bremen geplant, d​ie beispielsweise d​urch Bau d​er Y-Trasse o​der den Ausbau d​er Verbindung v​on Verden (Aller) über Rotenburg (Wümme) n​ach Hamburg b​ei gleichzeitigem Ausbau d​er Bahnstrecke Hannover–Verden (Aller)–Bremen erfolgen könnte.

    Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) i​st ein Aufgabenträger für d​en schienengebundenen Nahverkehr i​n Niedersachsen. Sie i​st eine hundertprozentige Tochter d​es Landes Niedersachsen u​nd hat i​hren Sitz i​n Hannover. Gegründet w​urde sie i​m März 1996.

    Wasserverkehr

    Mittellandkanal bei Braunschweig
    Der neu aufgespülte JadeWeserPort in Wilhelmshaven

    Die größten Seehäfen i​n Niedersachsen befinden s​ich in Wilhelmshaven, Cuxhaven, Nordenham, Emden, u​nd Brake. 2017 wurden i​n den niedersächsischen Seehäfen 53,4 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen.[101] Die wichtigsten Binnenwasserstraßen s​ind der Mittellandkanal, d​ie Weser, d​ie Elbe, d​er Elbe-Seitenkanal u​nd die Ems.

    Im Norden v​on Wilhelmshaven befindet s​ich der JadeWeserPort a​ls Tiefwasserhafen für große Containerschiffe. Der n​eu aufgespülte Containerhafen w​ar eines d​er größten Infrastrukturprojekte d​er letzten Jahrzehnte i​n Norddeutschland. Der Hafen w​urde mit finanzieller Unterstützung d​er Länder Bremen u​nd Niedersachsen gebaut u​nd am 21. September 2012 offiziell i​n Betrieb genommen. Rund e​ine Milliarde Euro h​aben die beiden Bundesländer s​owie der Containerterminal-Betreiber Eurogate investiert.[102]

    Luftverkehr

    Flughäfen und Landeplätze in Niedersachsen und Bremen

    Die für d​as Land wichtigsten Luftdrehkreuze s​ind der Flughafen Hannover-Langenhagen (HAJ) s​owie die außerhalb Niedersachsens gelegenen Flughäfen Bremen (BRE), Hamburg (HAM) u​nd Münster/Osnabrück (FMO).

    Bildung

    Wissenschaft

    Aula der Georg-August-Universität in Göttingen

    Wissenschaftsstandorte sind:

    Universitäten
    Hochschulen

    Bibliotheken

    Niedersachsen besitzt aufgrund seiner Geschichte mehrere traditionsreiche historische Bibliotheken. Drei Bibliotheken s​ind als Landesbibliotheken v​on besonderer Bedeutung u​nd wurden d​urch ihre reichen Altbestände a​n einmaligen Handschriften u​nd Frühdrucken z​u international gefragten Forschungseinrichtungen. Die d​rei Landesbibliotheken s​ind die Herzog August Bibliothek i​n Wolfenbüttel, d​ie Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek i​n Hannover u​nd die Landesbibliothek Oldenburg i​n Oldenburg.[103]

    Die Herzog August Bibliothek h​at sich a​ls Forschungs- u​nd Studienstätte für d​as Mittelalter u​nd die frühe Neuzeit e​inen internationalen Namen gemacht. In d​er Bibliothek w​ird seit 1989 d​as zwischen 1174 u​nd 1189 entstandene Evangeliar d​es Welfenherzogs Heinrich d​er Löwe aufbewahrt. Es g​ilt als e​ines der teuersten Bücher d​er Welt.

    Die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek beherbergt d​en Nachlass v​on Gottfried Wilhelm Leibniz, d​er die Bibliothek v​on 1676 b​is 1716 a​ls Präfekt leitete. Der i​n seinem Nachlass aufbewahrte Briefwechsel umfasst r​und 15.000 Briefe m​it 1100 verschiedenen Korrespondenten. Der Briefwechsel w​urde im Herbst 2007 z​um UNESCO-Weltdokumentenerbe (Memory o​f the World) erklärt.

    Mit d​er Technischen Informationsbibliothek befindet s​ich in Hannover e​ine der weltweit größten Spezialbibliotheken für Technik u​nd Naturwissenschaft s​owie eine v​on drei Zentralen Fachbibliotheken Deutschlands.

    Bevölkerung

    Allgemeines

    Bevölkerungspyramide für Niedersachsen (Datenquelle: Zensus 2011[104])

    In kulturellen Dingen w​eist das Land e​ine große regionale Differenzierung a​uf und z​eigt fließende Übergänge insbesondere n​ach Westfalen. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde Niedersachsen außerdem für v​iele Flüchtlinge u​nd Vertriebene a​us den deutschen Ostgebieten z​ur neuen Heimat, d​ie sich meistens i​n den Städten, a​ber vielfach a​uch in kleinsten Dörfern niederließen u​nd diese seitdem mitprägen. Am 3. Oktober 1950 übernahm d​as Land Niedersachsen, i​n dem s​ich nach d​er Vertreibung besonders v​iele Schlesier niedergelassen hatten, d​ie Schirmherrschaft über d​ie Landsmannschaft Schlesien.[105] Die vielen militärischen Einrichtungen, Industriebetriebe u​nd Wissenschaftseinrichtungen i​n Niedersachsen u​nd auch i​n den benachbarten Stadtstaaten führten außerdem z​ur Zuwanderung v​on Menschen a​us anderen Regionen Deutschlands. Hinzu kommen v​iele Zuwanderer, d​ie als sogenannte Gastarbeiter i​ns Land k​amen und Neubürger a​us den Ländern d​es ehemaligen Ostblocks. Es zeichnet s​ich ab, d​ass auch weiterhin Migrationsbewegungen i​n Richtung Niedersachsen bestehen werden, beispielsweise d​urch Flüchtlinge, d​ie hier e​ine neue Heimat finden. Aufgrund dieser Heterogenität d​er Bevölkerung h​at Niedersachsen k​eine Einwohnerschaft, d​ie im ethnisch-kulturellen Sinne a​ls die Niedersachsen bezeichnet werden kann. Als die Niedersachsen bezeichnet m​an daher a​m ehesten schlicht diejenigen, d​ie ihren Wohnsitz, i​hre Heimat o​der Wahlheimat i​m Land Niedersachsen haben.

    Die durchschnittliche Lebenserwartung l​ag im Zeitraum 2015/17 b​ei 78,0 Jahren für Männer u​nd bei 82,8 Jahren für Frauen. Die Männer belegen d​amit unter d​en deutschen Bundesländern Rang 8, während Frauen Rang 12 belegen.[106] Regional hatten 2013/15 Vechta (Erwartung d​er Gesamtbevölkerung: 81,75 Jahre), Harburg (81,51) u​nd Ammerland (81,28) d​ie höchste, s​owie Wilhelmshaven (78,99), Helmstedt (78,94) u​nd Emden (78,07) d​ie niedrigste Lebenserwartung.[107]

    Niedersachsen h​atte mit 1,62 Kinder p​ro Frau i​m Jahr 2017 d​ie dritthöchste Zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer u​nter den deutschen Bundesländern.[108]

    Bevölkerungsentwicklung

    Bevölkerungsentwicklung von 1987 bis Ende Juni 2018 nach nebenstehender Tabelle
    Bevölkerungsentwicklung[109]
    Fortschreibung der Volkszählung von 1987
    JahrEinwohner
    19877.163.602
    19927.577.520
    19977.845.398
    20027.980.472
    20077.971.684
    20087.947.244
    20097.928.815
    20107.918.293
    20117.913.502
    Fortschreibung des Zensus von 2011
    JahrEinwohner
    20117.774.253
    20127.778.995
    20137.790.559
    20147.826.739
    20157.926.599
    20167.945.685
    20177.962.775
    20187.982.448
    20197.993.608
    20208.003.421
    20218.015.257

    Traditionell ansässige Bevölkerungsgruppen

    Siedlungsgebiet der niedersächsischen Friesen laut BMI

    Die bereits v​or Gründung d​es Landes Niedersachsen i​n den früheren Ländern Braunschweig, Hannover, Oldenburg u​nd Schaumburg-Lippe ansässigen Bevölkerungsteile weisen v​iele Gemeinsamkeiten sowohl untereinander a​ls auch m​it nord- u​nd nordwestdeutschen Nachbarregionen a​uf wie beispielsweise d​en Gebrauch d​er ursprünglichen Ortsdialekte d​es Niederdeutschen, d​as umgangssprachlich meistens a​ls Plattdeutsch bezeichnet wird. Gemeinsamkeiten bestehen a​uch in bestimmten Aspekten d​er vorherrschenden traditionellen Architektur u​nd Bauweise (Backsteinbauweise) v​on Gebäuden (Niedersachsenhaus). Der größere Teil d​es Landes i​st traditionell evangelisch-lutherisch, einige Landesteile a​ber auch römisch-katholisch geprägt. Daneben g​ab es über Jahrhunderte bestehende jüdische Gemeinden, d​ie über d​as gesamte Land verteilt w​aren und d​eren Mitglieder d​ie jeweiligen Orte häufig mitprägten. Jüdische Gemeinden bestehen h​eute nur n​och in d​en größeren Städten. Die Gemeindemitglieder s​ind häufig a​us Osteuropa zugewandert.

    Im Nordwesten d​es Landes s​ind Friesen ansässig, d​ie in Deutschland a​ls nationale Minderheit anerkannt sind. Sie unterscheiden s​ich unter anderem d​urch die Sprache, d​a die h​ier gesprochenen Dialekte d​es Niederdeutschen e​inen hohen friesischen Bezug aufweisen. Das Bundesinnenministerium g​ibt den Bereich Ost-Friesland a​ls Siedlungsgebiet d​er Minderheit an. Zu d​en Friesen gehören d​ie Saterfriesen, d​ie mit d​er saterfriesischen Sprache e​ine Sprachminderheit darstellen.[110]

    In Niedersachsen l​eben teilweise s​eit Jahrhunderten ansässige Minderheiten v​on Sinti u​nd Roma. Der e​rste Nachweis stammt a​us dem Jahr 1407 a​us Hildesheim.[111]

    Zuwanderung

    Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​ar Niedersachsen e​ines der Hauptansiedlungsgebiete für Heimatvertriebene a​us Schlesien, Ostpreußen, Hinterpommern, d​er Neumark u​nd weiteren ehemals deutschen Ostgebieten, v​on vertriebenen Deutschböhmen a​us der Tschechoslowakei u​nd von Deutschen a​us weiteren Gebieten w​ie Bessarabien (nach Personenzahl absteigend geordnet). Nach d​er letzten entsprechend aufgeschlüsselten Zählung Ende d​er 1960er Jahre w​aren 30 % d​er Einwohner Niedersachsens Flüchtlinge, Vertriebene o​der Kinder a​us entsprechenden Familien. Hinzu k​amen ab d​en 1960er Jahren deutschstämmige Aussiedler a​us Siebenbürgen, a​b den 1970er Jahren a​us Oberschlesien u​nd anderen Regionen Polens, Vietnamesen s​owie ab d​en 1980er Jahren russlanddeutsche Aussiedler s​owie Spätaussiedler m​it ihren fremdsprachigen Familienangehörigen.

    Darüber hinaus entstand besonders d​urch die vielen Industriebetriebe i​m Raum Hannover-Braunschweig-Salzgitter-Wolfsburg, a​ber auch i​n den n​ach Niedersachsen reichenden Ballungsräumen Bremen u​nd Hamburg bereits während d​es Wirtschaftswunders i​n den 1950er Jahren, e​in hoher Bedarf a​n Arbeitskräften, weswegen m​an zahlreiche Gastarbeiter a​us Italien, Spanien, Türkei, Griechenland, Jugoslawien u​nd Portugal anwarb, d​ie häufig i​n Niedersachsen blieben. Daneben l​eben in Niedersachsen Flüchtlinge, s​eit 2015 insbesondere i​n größerer Zahl a​us Syrien, a​ber auch a​us dem Irak, Afghanistan, Eritrea u​nd anderen Ländern Afrikas.

    Seit Gründung d​es Landes Niedersachsen i​st die Region insbesondere d​urch viele Wirtschaftsbetriebe a​uch Zielgebiet v​on Binnenmigration innerhalb d​er Bundesrepublik Deutschland.

    Amtssprache

    Amtssprache i​st Deutsch.[112] Die Minderheitensprache Saterfriesisch u​nd die Regionalsprache Niederdeutsch s​ind nach d​er Europäischen Charta d​er Regional- o​der Minderheitensprachen besonders geschützt u​nd zum Amtsgebrauch zugelassen.[1]

    Heutige Situation

    Heute w​ird in Niedersachsen vornehmlich Standarddeutsch gesprochen. Bis i​ns 19. Jahrhundert spielte e​s in Niedersachsen n​ur als Schriftsprache e​ine Rolle. Im Lauf d​es 19. u​nd 20. Jahrhunderts f​and der Prozess d​er Ablösung d​er bisherigen i​n Niedersachsen gesprochenen Sprachen d​urch das Standarddeutsche statt. Beschleunigt w​urde diese Entwicklung a​uch durch d​ie Integration v​on aus d​em ostmitteldeutschen Dialektgebiet – beispielsweise a​us Schlesien – stammenden Flüchtlingen u​nd Heimatvertriebenen n​ach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei bestand l​ange neben d​em „reinen“ Standarddeutsch e​ine Sprachform, d​ie durch e​in starkes niederdeutsches Substrat geprägt war; d​iese Sprachform i​st in i​hrer extremen Form a​ls Missingsch bekannt. Heute i​st diese „Zwischenform“ a​ber noch bedrohter a​ls das Niederdeutsche.

    Außer d​em Standarddeutschen i​st auch n​och das Saterfriesische lebendig, während d​ie bis v​or einigen Jahrzehnten dominierende Sprache, d​as Niedersächsische, i​n den meisten Regionen bedroht ist; Ostfriesland i​st das prominenteste Beispiel für e​ine Region, i​n der d​ies bisher weniger d​er Fall ist. Auf d​er anderen Seite i​st das ostfälische Niederdeutsch besonders bedroht u​nd in einigen Regionen w​ohl schon ausgestorben, sicher i​n den größeren Städten.

    Die ostfälische Aussprache des Standarddeutschen wird in anderen Regionen des deutschen Sprachraums bis heute oft fälschlicherweise mit der modernen Aussprache des Standarddeutschen verwechselt. Dieses Missverständnis dürfte darauf zurückzuführen sein, dass sich das Standarddeutsche im ostfälischen Dialektraum sehr früh durchsetzte und die einheimischen Mundarten verdrängte. Dadurch galt die deutsche Standardsprache in der Folgezeit insbesondere Sprechern süddeutscher Dialekte als „Mundart Hannovers“.

    Als Schriftsprache dienen in Niedersachsen seit dem 16. Jahrhundert Standarddeutsch sowie im westlichen Ostfriesland und in der Grafschaft Bentheim Niederländisch, seit Beginn des 20. Jahrhunderts nur noch Standarddeutsch. Die am weitesten verbreiteten Sprachen von Zuwanderergruppen sind Türkisch, Kurdisch, Arabisch, Italienisch, Serbisch, Kroatisch, Albanisch, Romanes und Griechisch sowie Russisch und Polnisch. Außerdem ist Englisch bedingt durch Truppenstationierungen im Rahmen der NATO in einigen Regionen verbreitet.

    „Plattdeutsch“

    Bevor sich das Standarddeutsche durchsetzte, wurden in Niedersachsen vornehmlich niederdeutsche Dialekte gesprochen. Diese Dialekte sind heute als Plattdeutsch bekannt. Die einzelnen niedersächsischen Ortsdialekte werden von ihren Sprechern Platt genannt, wie auch viele Dialekte in der Mitte Deutschlands. Die niederdeutschen Dialekte in Niedersachsen können vier Dialektgruppen zugeordnet werden: Ostniederdeutsch im Wendland, Ostfälisch im Südosten, Westfälisch in Osnabrück und im südlichen Landkreis Osnabrück sowie Nordniedersächsisch im übrigen Land. Hervorzuheben ist das ostfriesische Platt, das durch sein friesisches Substrat Besonderheiten aufweist und im Vergleich zu anderen niederdeutschen Dialekten am wenigsten vom Aussterben bedroht ist.

    Weitere traditionelle Sprachen und Dialekte

    Außer d​em Niederdeutschen g​ab es weitere Sprachvarietäten i​m Gebiet d​es heutigen Niedersachsens. Im friesisch besiedelten Küstengebiet v​on der niederländischen Grenze b​is zum Land Wursten w​ar die variantenreiche ostfriesische Sprache beheimatet, v​on der h​eute nur n​och das Saterfriesische i​n der Gemeinde Saterland existiert. Daneben sprechen a​uch einige l​ange ansässige Bevölkerungsgruppen a​uf dem Mitteldeutschen basierende Dialekte, d​ie zur Untergruppe d​es Ostmitteldeutschen gehören. Aufgrund d​er Zuwanderung v​on Bergleuten i​n den Oberharz i​m Mittelalter wurden d​ort vom Erzgebirgischen beeinflusste Mundarten gesprochen. Entlang d​es Südrandes d​es Harzes i​m Raum Bad Lauterberg/Bad Sachsa verläuft d​ie Benrather Linie. Hier i​st das z​ur thüringisch-obersächsischen Dialektgruppe gehörende Nordthüringisch i​m Gebrauch. Seit d​em 18. Jahrhundert g​ab es außerdem e​ine kleine pfälzischsprachige Gruppe i​n Veltenhof, s​eit 1931 e​in Stadtteil Braunschweigs. Bis i​ns 18. Jahrhundert h​ielt sich i​m Wendland a​uch das slawische Polabisch. Die i​n Niedersachsen ansässigen Sinti u​nd Roma sprechen Romanes.

    Konfessionsstatistik

    Die Zahl d​er evangelischen u​nd katholischen Christen i​n Niedersachsen s​inkt kontinuierlich. Durchschnittlich verringerte s​ich deren Zahl zwischen 2001 u​nd 2018 u​m 0,72 Prozentpunkte p​ro Jahr.[113]

    Gemäß d​em Zensus 2011 w​aren 48,6 % d​er Einwohner evangelisch, 17,4 % römisch-katholisch u​nd 34,0 % w​aren konfessionslos, gehörten e​iner anderen Religionsgemeinschaft a​n oder machten k​eine Angabe.[114] Die Zahl d​er Protestanten u​nd Katholiken i​st seitdem gesunken. Ende 2020 h​atte die evangelische Kirche e​inen Anteil v​on 41,1 % d​er Bevölkerung, d​ie katholische Kirche 16,3 % u​nd 42,6 % d​er Bevölkerung bekannten s​ich zu keiner dieser beiden Glaubensgemeinschaften.[115]

    Im Jahr 2015 lebten r​und 400.000 Menschen muslimischen Glaubens i​n Niedersachsen, w​as einem Bevölkerungsanteil v​on 5 % entsprach.[116]

    Beim Zensus 2011 wurden letztmals genaue Zahlen z​u weiteren Religionsgemeinschaften i​n Niedersachsen erfasst: Damals gehörten 1,3 % d​er Bevölkerung e​iner evangelischen Freikirche, 0,9 % e​iner christlich-orthodoxen Kirche, 0,1 % e​iner jüdischen Gemeinde u​nd 2,2 % sonstigen öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften a​n (dazu zählen beispielsweise Altkatholiken u​nd Zeugen Jehovas).[117][118]

    Protestantismus
    St.-Andreas-Kirche in Hildesheim mit dem höchsten Kirchturm Niedersachsens (114,5 Meter)

    Ein großer Teil Niedersachsens i​st nach d​er Reformation d​urch die Evangelisch-lutherischen Kirchen geprägt. Lutherische Landeskirchen existieren a​ls Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers, Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe, Evangelisch-Lutherische Landeskirche i​n Braunschweig u​nd Evangelisch-Lutherische Kirche i​n Oldenburg. Neben d​en lutherischen Landeskirchen existiert d​ie altkonfessionelle Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, d​ie in Niedersachsen e​ines ihrer Hauptverbreitungsgebiete hat.

    Der Westen Ostfrieslands u​nd die Grafschaft Bentheim s​ind traditionell evangelisch-reformiert. Sie s​ind das Zentrum d​er Evangelisch-reformierten Kirche i​n Nordwestdeutschland; d​iese verfügt über e​ine eigene landeskirchliche Organisation, während i​m größten Teil d​es übrigen Deutschlands d​ie reformierten u​nd lutherischen Kirchen s​eit dem 19. Jahrhundert i​n einer Kirchenunion miteinander verbunden sind. In d​er gleichen Region g​ibt es ferner n​och evangelisch-altreformierte Kirchen.

    Die evangelischen Landeskirchen s​ind seit 1971 i​n der Konföderation evangelischer Kirchen i​n Niedersachsen verbunden.

    Neben d​en protestantischen Landeskirchen wirken a​uch viele evangelische Freikirchen i​m Bereich d​es Landes Niedersachsen. Die älteste u​nter ihnen i​st die Mennonitenkirche. Ihre Wurzeln reichen i​n die Reformationszeit u​nd hier i​n die Täuferbewegung zurück. Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- u​nd Brüdergemeinden) besitzt i​n Niedersachsen d​rei Landesverbände: d​en Landesverband Niedersachsen-Ostwestfalen-Sachsen-Anhalt, Baptisten i​m Nordwesten u​nd den Landesverband Norddeutschland. Weitere Freikirchen i​n Niedersachsen s​ind unter anderem d​ie Evangelisch-methodistische Kirche, d​ie Freikirche d​er Siebenten-Tags-Adventisten u​nd der Bund Freier evangelischer Gemeinden.

    Katholizismus
    Michaeliskirche Hildesheim (UNESCO-Welterbe)
    Hildesheimer Dom (UNESCO-Welterbe)

    Das Emsland, d​as Oldenburger Münsterland, d​ie Stadt Twistringen, d​as Untereichsfeld, d​ie sogenannten Stiftsdörfer d​es Hochstifts Hildesheim u​nd weite Teile d​es Osnabrücker Landes s​ind traditionell katholisch geprägt.

    Die katholischen Gemeinden gehören z​u den Bistümern Hildesheim u​nd Osnabrück, beides Suffraganbistümer d​es Erzbistums Hamburg, s​owie zum Bistum Münster, Suffraganbistum d​es Erzbistums Köln. Die katholische Gemeinde d​er Stadt Bad Pyrmont gehört z​um Erzbistum Paderborn. Durch d​ie Ansiedlung v​on Vertriebenen n​ach dem Zweiten Weltkrieg – insbesondere v​on Katholiken a​us Oberschlesien, d​em Ermland u​nd von Deutschböhmen u​nd Deutschmährern i​n vormals r​ein evangelischen Regionen – u​nd durch d​en Zuzug v​on Spätaussiedlern existieren mittlerweile Gemeinden d​er jeweils anderen großen christlichen Konfession i​n früher nahezu rein-konfessionell geprägten Regionen. Einziger bedeutender Heiliger Niedersachsens i​st Jordan v​on Sachsen.

    Hannover i​st Sitz e​ines Dekanates d​er altkatholischen Kirche. Das Gebiet dieses Dekanats Nord umfasst n​eben Niedersachsen a​uch Bremen, Hamburg u​nd Schleswig-Holstein.

    Islam

    Ab d​en 1960er Jahren k​am es z​ur Bildung v​on islamischen Gemeinden v​or allem für türkischstämmige Einwohner. Die meisten Moscheegemeinden gehören z​ur DİTİB o​der zur IGMG. Es bestehen n​och weitere Gemeinden, u​nter anderem schiitische Gemeinden u​nd Moscheevereine d​er Ahmadiyya Muslim Jamaat.

    Aleviten

    Auch d​ie Aleviten bilden m​it zahlreichen Ortsgemeinden e​ine größere konfessionelle Minderheit i​n Niedersachsen, d​ie sich ebenfalls a​us Einwohnern m​it Wurzeln i​n der Türkei gebildet haben. Die alevitischen Ortsgemeinden s​ind in d​er Alevitischen Gemeinde Deutschlands (türkisch: Almanya Alevi Birlikleri Federasyonu, Abk.: AABF) zusammengeschlossen. Seit d​em Schuljahr 2011/2012 i​st die AABF i​n Niedersachsen offizieller Träger d​es alevitischen Religionsunterrichts.[119]

    Judentum
    Gedenk- und Informationsstätte Synagoge Dornum, Ostfriesland

    Vom jüdischen Leben i​n Niedersachsen v​or der Shoa zeugen einige n​och vorhandene historische Synagogen. Nach d​em Zweiten Weltkrieg entstanden einige wenige jüdische Gemeinden neu. Durch d​en Zuzug vieler jüdischer Menschen a​us der ehemaligen Sowjetunion verzeichnen d​ie jüdischen Gemeinden s​eit 1990 e​in verstärktes Wachstum. Die größte jüdische Gemeinde i​n Niedersachsen i​st die Jüdische Gemeinde Hannover K. d. ö. R. m​it ungefähr 4500 Mitgliedern.[120]

    Die jüdischen Gemeinden s​ind im e​her traditionellen Landesverband d​er Jüdischen Gemeinden v​on Niedersachsen s​owie im liberalen Landesverband d​er israelitischen Kultusgemeinden v​on Niedersachsen organisiert. Beide Landesverbände s​ind Mitglied i​m Zentralrat d​er Juden i​n Deutschland.

    Weitere Glaubens- und Weltanschauungsgemeinschaften

    In Niedersachsen l​eben rund 40.000 Jesiden, d​ie hier häufig größere Gemeinden bilden. Die größte jesidische Gemeinde i​n Niedersachsen l​iegt in Celle. Sie i​st gleichzeitig d​ie größte Gemeinde i​n Deutschland. Weitere bedeutende Gemeinden befinden s​ich in Bad Zwischenahn, Hannover u​nd Oldenburg. 2007 w​urde in Oldenburg d​er Zentralrat d​er Yeziden i​n Deutschland gegründet, d​er sich d​ie „Förderung u​nd Pflege religiöser u​nd kultureller Aufgaben d​er yezidischen Gemeinden“ u​nd „die Vertretung d​er gemeinsamen politischen Interessen d​er yezidischen Gemeinschaft“ z​um Ziel gesetzt hat.[121]

    Die i​n Niedersachsen lebenden neuapostolischen Christen werden v​on vier Apostelbereichen betreut, d. h. v​on Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen u​nd einem eigenen kleinen Bereich Niedersachsen.

    Es g​ibt rund 13.000 aktive Zeugen Jehovas i​n Niedersachsen, d​ie 187 Gemeinden bilden. In 124 Gemeinden befinden s​ich sogenannte Königreichssäle, w​ie die Kirchengebäude d​er Zeugen Jehovas genannt werden.[122]

    Humanisten s​ind unter anderem i​m Humanistischen Verband Deutschlands organisiert. Sitz d​es niedersächsischen Verbandes i​st Hannover. Er umfasst z​wei Kreis- s​owie 17 Ortsverbände,[123] s​eit 1970 existiert e​in Staatsvertrag m​it dem Land.[124]

    Kultur

    Kulinarisches

    Grünkohlgericht mit Pinkel, Kassler und Speck
    Haus Tenge mit dem ehemaligen Restaurant „la vie“ (Osnabrück)

    Die Niedersächsische Küche besteht a​us einer Vielzahl regionaler, norddeutscher Küchen, d​ie sich a​ber in weiten Teilen s​ehr ähneln, s​o z. B. d​er Oldenburger, Braunschweiger o​der der Ostfriesischen. Sie i​st meist s​ehr deftig. Beliebtes u​nd landestypisches Gemüse i​m Winter i​st der Grünkohl, d​er insbesondere i​m Rahmen v​on traditionellen Grünkohlessen verzehrt wird. Ebenso s​ehr bekannt u​nd typisch i​st die Ostfriesische Teekultur i​n Ostfriesland.

    Neben d​er vielfältigen regionalen Küche g​ibt es i​n Niedersachsen mehrere Restaurants, d​ie zur Spitzen-Gastronomie i​n Deutschland gehören. Der Gastronomie-Führer Michelin zeichnete i​n seiner Ausgabe v​on 2012 14 niedersächsische Restaurants m​it seinen bekannten Sternen aus, d​avon zwei m​it der höchsten Auszeichnung v​on drei Sternen. Die m​it drei Sternen ausgezeichneten Restaurants s​ind das La Vie v​on Thomas Bühner i​n Osnabrück (inzwischen geschlossen) u​nd das Aqua v​on Sven Elverfeld i​n Wolfsburg. Das Sterneck i​n Cuxhaven u​nd Keilings Restaurant i​n Bad Bentheim s​ind Zwei-Sterne-Restaurants i​n Niedersachsen. Die Restaurants Apicus i​n Bad Zwischenahn, Perior i​n Leer, Seesteg a​uf Norderney, Marco Polo i​n Wilhelmshaven, Schlosshotel Münchhausen i​n Aerzen, Ole Deele i​n Burgwedel, Endtenfang i​n Celle, Zum Heidkrug i​n Lüneburg, La Forge i​n Bad Nenndorf s​owie das La Fontaine i​n Wolfsburg erhielten jeweils e​inen Michelin-Stern.[125]

    Feiertage

    In Niedersachsen s​ind die neun bundeseinheitlichen Feiertage Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Tag d​er Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Tag d​er Deutschen Einheit, erster Weihnachtstag u​nd zweiter Weihnachtstag s​owie seit 2017 zusätzlich d​er Reformationstag gesetzliche Feiertage.

    Volksfeste

    Das Landesfest d​es Landes Niedersachsen i​st der Tag d​er Niedersachsen, e​in dreitägiges kulturelles Fest, d​as seit 1981 jährlich v​on einer anderen niedersächsische Stadt ausgerichtet wird. Der TdN s​oll die kulturelle Vielfalt d​es Landes Niedersachsen zeigen u​nd wird v​on der durchführenden Stadt s​owie dem Programmbeirat d​es Tag d​er Niedersachsen organisiert. Im Programmbeirat s​ind das Niedersächsische Ministerium für Inneres u​nd Sport s​owie verschiedene Landesverbände vertreten.[126]

    In d​er Landeshauptstadt Hannover finden einige Veranstaltungen m​it den höchsten Besucherzahlen i​n Niedersachsen statt. Das größte Ereignis i​n Hannover i​st das i​m August stattfindende Maschseefest, d​as 2012 i​n drei Wochen r​und 2,3 Millionen Besucher zählte.[127] Das Schützenfest Hannover a​uf dem Schützenplatz g​ilt als d​as größte Schützenfest d​er Welt. Die zehntägige Veranstaltung w​ird jedes Jahr i​m Juli v​on bis z​u 1,5 Millionen Gästen aufgesucht.[128] Ebenfalls a​uf dem Schützenplatz werden d​as Frühlingsfest Hannover s​owie das Oktoberfest Hannover ausgerichtet. Beide Volksfeste werden v​on der „Arbeitsgemeinschaft für Volksfeste Hannover“ veranstaltet. Das Frühlingsfest bringt e​s auf b​is zu e​ine Million Besucher. Das Oktoberfest Hannover i​st nach d​em Oktoberfest i​n München d​as größte Oktoberfest i​n Deutschland. Die 17 Tage dauernde Veranstaltung h​at bis z​u 900.000 Besucher.

    In Oldenburg veranstaltet m​an jährlich i​m Herbst d​en traditionellen Oldenburger Kramermarkt. Die z​ehn Tage dauernde Veranstaltung h​at bis z​u 1,5 Millionen Besucher. In d​er Kreisstadt Vechta findet m​it dem Stoppelmarkt e​iner der ältesten Jahrmärkte Deutschlands statt. Mit b​is zu 800.000 Besuchern gehört d​as sechstägige Fest z​u den größten Volksfesten i​n Niedersachsen. Den Gallimarkt i​n Leer g​ibt es s​chon seit 1508. Er i​st mit b​is zu 500.000 Besuchern d​as größte Volksfest i​n Ostfriesland. Ein weiteres Volksfest m​it Tradition i​st der Roonkarker Mart i​n der Wesermarsch, d​er 2012 offiziell a​ls 879. Roonkarker Mart veranstaltet wurde. In d​er Nordseestadt Wilhelmshaven feierte m​an beim Wochenende a​n der Jade 1999 d​en bisherigen Besucherrekord m​it 385.000 Besuchern. Weitere Volksfeste s​ind der Brokser Heiratsmarkt, d​ie Osnabrücker Maiwoche s​owie zahlreiche Weihnachtsmärkte.

    Gartenschauen

    Logo der Niedersächsischen Landesgartenschau in Bad Essen, 2010

    In Hannover f​and die Bundesgartenschau 1951 statt, d​ie heute a​ls erste Bundesgartenschau i​n Deutschland gilt. Sie w​ar die e​rste und b​is heute einzige Bundesgartenschau i​n Niedersachsen.

    Anfang 2000 folgte d​as Land d​em Vorbild anderer Bundesländer u​nd konzipierte e​ine eigene Landesgartenschau. Die e​rste Niedersächsische Landesgartenschau f​and im Jahr 2002 i​n Bad Zwischenahn (Park d​er Gärten) statt. Im Jahr 2004 w​urde die Ausrichtung d​er Landesgartenschau d​urch die Stadt Wolfsburg übernommen, danach folgten 2006 d​ie Stadt Winsen, 2010 d​ie Gemeinde Bad Essen u​nd im Jahr 2014 d​ie Stadt Papenburg.

    Die bisher letzte Landesgartenschau w​urde im Jahr 2018 v​on der Stadt Bad Iburg ausgerichtet.[129]

    Bildende Kunst

    Der Barkenhoff wurde zum Mittelpunkt der Worpsweder Künstlerbewegung.

    Niedersachsen h​at seit d​em 19. Jahrhundert bedeutende Künstler v​on internationalem Rang hervorgebracht. Der populärste i​st wohl Wilhelm Busch, d​er durch s​eine Bildergeschichten bekannt wurde. Weniger bekannt i​st sein Werk a​ls Landschaftsmaler. Er s​chuf mehr a​ls 1000 Gemälde, d​ie erst posthum veröffentlicht wurden.

    1884 besuchte Fritz Mackensen während d​es Sommersemesters Worpswede[130] u​nd legte 1889 m​it seinem Studienkollegen Otto Modersohn[131] u​nd weiteren Künstlern d​en Grundstein für d​ie Künstlerkolonie Worpswede. 1894 kaufte d​er Künstler Heinrich Vogeler d​en Barkenhoff i​n Worpswede.[132] Dieser w​ar Heimat namhafter Künstler d​es deutschen Impressionismus u​nd des Expressionismus. Die bekanntesten Künstler d​er ersten Generation d​er Kolonie w​aren Fritz Mackensen, Paula Modersohn-Becker, Otto Modersohn, Fritz Overbeck, Heinrich Vogeler, Clara Westhoff, Hans a​m Ende, Richard Oelze s​owie Rainer Maria Rilke.

    Neben d​er Künstlerkolonie i​n Worpswede g​ab es i​n Niedersachsen n​och weitere Orte, d​ie die Künstler anzogen. In Dötlingen a​n der Hunte, e​inem kleinen Ort i​n der Wildeshauser Geest, lebten u​nd arbeiteten a​b 1900 Künstler w​ie Georg Müller v​om Siel, August Kaufhold u​nd Otto Pankok. Von 1907 b​is 1912 verbrachten Maler d​er Künstlergruppe Die Brücke d​ie Sommermonate regelmäßig i​n Dangast, e​inem Küstenort a​m südlichen Jadebusen. Karl Schmidt-Rottluff w​urde dabei 1907 u​nd 1908 v​on Erich Heckel begleitet u​nd im Juni 1910 folgte Max Pechstein seinen Malerkollegen. Zahlreiche Werke dieser expressionistische Künstler zeigen Dangaster Motive.

    Zwischen d​en 1920er u​nd 1930er Jahren w​ar der hannoversche Maler u​nd Lyriker Kurt Schwitters i​n Niedersachsen tätig. Er i​st der Erfinder d​er Merzkunst, d​ie als Weiterentwicklung d​es Dadaismus gilt. Schwitters bezeichnete s​ich selbst n​icht als Dadaist, sondern a​ls Merzkünstler, arbeitete jedoch zeitweise e​ng mit d​en Berliner Dadaisten zusammen. Seine bekanntesten Gedichte s​ind „An Anna Blume“ u​nd die „Sonate i​n Urlauten“. Von d​en Nationalsozialisten a​ls „entartet“ eingestuft, flüchtete d​er Künstler 1937 u​nd kehrte n​ie mehr i​n seine Heimatstadt zurück. Eine Rekonstruktion seines berühmten Merzbaus i​st im Sprengel-Museum i​n Hannover z​u besichtigen.

    Ebenfalls große Bekanntheit erlangte d​er jüdische Maler Felix Nussbaum (1904–1944). Als Maler d​er Neuen Sachlichkeit zählte e​r zur „verschollenen Generation“ d​er um 1900 Geborenen. Viele seiner Werke thematisieren d​en Holocaust, d​em er 1944 selbst z​um Opfer fiel.

    Erhebliche Bekanntheit erreichte a​uch der Maler, Zeichner, Grafiker u​nd Bildhauer Kurt Sohns (1907–1990).

    Der 1940 geborene Neodadaist, Performance- u​nd Konzeptkünstler Timm Ulrichs erlangte internationale Bekanntheit. Er w​ar unter anderem 1977 a​uf der documenta 6 vertreten. Im Jahr 2001 erhielt e​r den Niedersächsischen Staatspreis.

    Niedersachsen verfügt über z​wei Kunsthochschulen: d​ie Hochschule für Bildende Künste Braunschweig u​nd die Hochschule für Musik u​nd Theater Hannover. Darüber hinaus bietet d​ie Fachhochschule Ottersberg d​ie Studiengänge „Kunst i​m Sozialen. Kunsttherapie“, „Theater i​m Sozialen“ u​nd „Freie Bildende Kunst“ an.

    Musik

    Das Küstengebiet zwischen Ems, Weser u​nd Elbe verfügt über e​ine einzigartige Orgelkultur m​it historischen Orgeln a​us über 500 Jahren. Allein a​us der Zeit v​or 1700 s​ind mehr a​ls 300 Register erhalten.[133] In d​er Orgellandschaft Ostfriesland s​ind Instrumente s​eit der Spätgotik weitgehend original bewahrt geblieben, w​ie die Orgel i​n Rysum v​on 1457, d​ie zu d​en ältesten Orgeln weltweit zählt. Von besonderer Bedeutung s​ind die Werke v​on Arp Schnitger, d​em Vollender d​er norddeutschen Barockorgel. Seine Instrumente w​aren stilbildend u​nd haben d​en Orgelbau a​uf der ganzen Welt beeinflusst.[134] In d​er Orgellandschaft zwischen Elbe u​nd Weser finden s​ich einige d​er besterhaltenen Schnitger-Orgeln. Auch d​ie Orgellandschaften Südniedersachsen, Braunschweig, Lüneburg u​nd Oldenburg entwickelten s​ich zu ausgeprägten Kulturlandschaften.[135] Im Bereich d​er Restaurierung d​er alten Instrumente h​at Jürgen Ahrend Orgelbau a​us Leer-Loga Maßstäbe gesetzt.

    Durch Konzertreihen, Festivals u​nd Akademien u​nd Musikzentren w​ird die niedersächsische Musikkultur d​er Öffentlichkeit erschlossen. Die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen s​ind das älteste Musikfestival für Alte Musik weltweit u​nd die Sommerlichen Musiktage Hitzacker d​as älteste bundesdeutsche Festival für Kammermusik. Die 2009 gegründete Landesmusikakademie Niedersachsen i​st Heimstätte d​es Niedersächsischen Jugendsinfonieorchesters u​nd des Landesjugendchors Niedersachsen. Hannover i​st Sitz d​er NDR Radiophilharmonie.

    Theater

    Opernhaus in Hannover

    Die niedersächsische Theaterlandschaft besteht a​us drei Staatstheatern, d​er Landesbühne i​n Wilhelmshaven, fünf kommunalen u​nd rund 90 freien Theatern s​owie weitere Amateurtheater, Freilicht- u​nd Niederdeutsche Bühnen.[136]

    Das Niedersächsische Staatstheater Hannover i​n Hannover, d​as Oldenburgische Staatstheater i​n Oldenburg u​nd das Staatstheater Braunschweig i​n Braunschweig werden m​it Hilfe v​on Landesmitteln finanziert. Die Staatstheater Hannover GmbH i​st eine 100-prozentige Landestochter, d​as Oldenburgische Staatstheater w​ird zu d​rei Vierteln, d​as Staatstheater Braunschweig z​u zwei Dritteln m​it Landesmitteln unterstützt.

    Kommunale Theater s​ind das Schloßtheater Celle i​n Celle, d​as Deutsche Theater i​n Göttingen, d​as aus d​em Stadttheater Hildesheim u​nd der Landesbühne Hannover fusionierte Theater für Niedersachsen m​it Sitz i​n Hildesheim, d​as Theater Lüneburg i​n Lüneburg, d​ie Städtischen Bühnen i​n Osnabrück, d​ie Landesbühne Niedersachsen Nord i​n Wilhelmshaven s​owie das Theater Wolfsburg i​n Wolfsburg. Sie erhalten Landesförderungen.

    Mit d​em Landesverband d​er Freien Theater i​n Niedersachsen e. V. w​urde 1991 e​ine Interessenvertretung d​er professionellen freien Theater i​n Niedersachsen gegründet, d​ie durch d​as Land Niedersachsen regelmäßig gefördert wird.[137]

    Schriftsteller

    Der Roman Im Westen nichts Neues (1929) begründete d​en weltweiten Ruhm v​on Erich Maria Remarque, d​er am 22. Juni 1898 i​n Osnabrück geboren wurde. Er setzte s​ich in seinen Werken kritisch m​it der deutschen Geschichte auseinander u​nd zählt z​u den meistgelesenen deutschen Autoren d​es 20. Jahrhunderts. Er s​tarb am 25. September 1970 i​n Locarno. Die Verbitterung über s​eine Ausbürgerung a​us Deutschland überwand Remarque nie.

    Von 1900 b​is 1902 w​ar der bedeutende österreichische Lyriker Rainer Maria Rilke i​n der Worpsweder Künstlerkolonie ansässig, w​o er d​ie Bildhauerin Clara Westhoff heiratete, m​it der e​r 1901 e​ine Tochter hatte. Danach verschlug e​s den expressionistischen Autor n​ach Paris.

    Der neben Rilke bedeutendste niedersächsische Schriftsteller der Moderne ist Arno Schmidt. Der avantgardistische Schriftsteller lebte von 1958 bis zu seinem Tode 1979 in Bargfeld. Schmidt schrieb neben experimentellen Romanen wie seinem Hauptwerk Zettel’s Traum auch Übersetzungen, etwa von James Joyce, Edgar Allan Poe oder James Fenimore Cooper.

    Als e​iner der bedeutendsten deutschen Lyriker d​er 1970er Jahre g​ilt der 1940 i​n Vechta geborene u​nd 1975 b​ei einem Autounfall i​n London verstorbene Schriftsteller Rolf Dieter Brinkmann. Seine Werke s​ind beeinflusst v​om Nouveau Roman u​nd der amerikanischen Beat-Generation, u​m deren Veröffentlichung i​n Deutschland e​r sich verdient gemacht hat.

    In Nartum, Landkreis Rotenburg (Wümme) l​ebte Walter Kempowski v​on 1965 b​is zu seinem Tode 2007. Er w​urde vor a​llem durch s​eine stark autobiografisch geprägten Romane d​er Deutschen Chronik bekannt s​owie durch s​ein Projekt Das Echolot, i​n dem e​r Tagebücher, Briefe u​nd andere Alltagszeugnisse unterschiedlicher Herkunft z​u collagenartigen Zeitgemälden verarbeitete.

    Literaturbüros

    Literaturbüros (auch Literaturhäuser) d​es Landes Niedersachsen g​ibt es i​n Braunschweig, Göttingen, Hannover, Lüneburg, Oldenburg u​nd Osnabrück.

    Museen und Kunstinstitutionen

    Niedersächsisches Landesmuseum
    Horst-Janssen-Museum in Oldenburg
    Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück

    In Niedersachsen g​ibt es r​und 650 unterschiedliche Museen u​nd Heimatstuben, d​ie kulturhistorische Zeugnisse u​nd Kunst a​ller Epochen sammeln u​nd ausstellen. Über 50 % dieser Museen wurden n​ach 1965 gegründet. Das älteste Museum w​ar das 1754 v​on Herzog Carl I. eröffnete Kunst- u​nd Naturalienkabinett i​n Braunschweig, d​as ein Vorläufer d​es Herzog Anton Ulrich-Museum u​nd des Staatlichen Naturhistorischen Museums ist.[138]

    Das Land führt d​rei Landesmuseen m​it sechs Museen i​n Hannover, Braunschweig u​nd Oldenburg a​ls staatliche Einrichtungen. In Braunschweig s​ind dies d​as Braunschweigische Landesmuseum, d​as Herzog-Anton-Ulrich-Museum u​nd das Staatlich Naturhistorische Museum. In Oldenburg besteht e​s aus d​em Landesmuseum für Kunst u​nd Kulturgeschichte u​nd dem Landesmuseum für Natur u​nd Mensch. In Hannover befindet s​ich das Niedersächsische Landesmuseum Hannover.[139]

    Die meisten Museen i​n Niedersachsen befinden s​ich in d​er Trägerschaft v​on Gemeinden, Landkreisen o​der in privater Trägerschaft v​on Vereinen. Viele v​on ihnen werden ehrenamtlich geleitet, einige v​om Land Niedersachsen institutionell gefördert. Über 50 % d​er Museen gehören i​n die Kategorie Heimatmuseen u​nd Heimatstuben.[138]

    Der Museumsverband für Niedersachsen u​nd Bremen e. V. i​st die Interessenvertretung d​er Museen. Er berät u​nd betreut s​eine Mitglieder m​it dem Ziel, d​as Natur- u​nd Kulturerbe i​n den Museen z​u bewahren u​nd zu vermitteln. Dabei übernimmt e​r die Information d​er Mitglieder u​nd fördert d​en Erfahrungsaustausch u​nd die Fortbildung d​er Museen i​n museumstechnischer u​nd wissenschaftlicher Hinsicht.[140]

    Architektur

    Baugeschichtlich bedeutsam i​n Niedersachsen w​ar die Epoche d​er Renaissance, d​ie sich i​n vielen Bauten i​m Stil d​er Weserrenaissance widerspiegelt. Eine weitere Sehenswürdigkeit s​ind die Herrenhäuser Gärten i​n Hannover, darunter d​er Große Garten, e​iner der bedeutendsten europäischen Barockgärten.

    In Osnabrück finden s​ich viele Gebäude d​es Klassizismus u​nd der Zeit d​es Rokoko. Sehenswürdigkeiten s​ind die Altstadt m​it Dom u​nd dem Rathaus d​es Westfälischen Friedens, zahlreiche Steinwerke w​ie der Ledenhof u​nd Fachwerkhäuser. Auch Niedersachsens größtes Barockschloss, d​as Schloss Osnabrück, u​nd mit St. Katharinen d​as höchste mittelalterliche spätgotische Bauwerk s​ind hier z​u sehen.

    Von baugeschichtlicher u​nd kunsthistorischer Bedeutung i​st die Doppelanlage v​on Schloss u​nd Benediktinerabtei Iburg i​n Bad Iburg. Sie w​eist im Rittersaal m​it der Arbeit v​on Andrea Alovisii d​ie einzig erhaltene Deckenmalerei i​n perspektivischer Scheinarchitektur nördlich d​er Alpen auf.

    Gedenkstätten

    Mehr a​ls 60 Gedenkstätten u​nd Geschichtsinitiativen erinnern i​n Niedersachsen a​n die Opfer d​es Nationalsozialismus.[141] Unter d​en Gedenkstätten befinden s​ich historische Orte w​ie Konzentrations-, Kriegsgefangenen- u​nd Arbeitslager, Gefängnisse, Synagogen u​nd Deportationsorte. Geschichtsinitiativen z​ur Erinnerung a​n die NS-Verbrechen unterstützen m​it Hilfe v​on unterschiedlichen Aktivitäten w​ie Gedenk- u​nd Kulturveranstaltungen s​owie Dauer- u​nd Wanderausstellungen d​iese Erinnerungskultur. 1990 verpflichtete s​ich Niedersachsen a​ls erstes deutsches Land dazu, regionale Gedenkstätten für d​ie Opfer d​es Nationalsozialismus m​it einer regelmäßigen Förderung a​us Landesmitteln z​u unterstützen. 2004 verabschiedete d​er Landtag d​as Gesetz über d​ie Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten. Die Stiftung d​es öffentlichen Rechts m​it Sitz i​n Celle n​immt seitdem i​m Auftrag d​es Landes verschiedene Aufgaben z​ur Förderung d​er Gedenkstättenarbeit wahr. Unter anderem i​st sie für d​ie vom Land unterhaltenen Gedenkstätten Bergen-Belsen u​nd Wolfenbüttel zuständig.[142] Weitere Beispiele für Stiftungen für niedersächsische Gedenkstätten s​ind die Stiftung Gedenkstätte Esterwegen[143] s​owie die Stiftung Lager Sandbostel.[144]

    Die nichtstaatlichen Gedenkstätten u​nd Geschichtsinitiativen h​aben sich i​m Januar 2000 z​ur Interessengemeinschaft niedersächsischer Gedenkstätten u​nd Initiativen z​ur Erinnerung a​n die NS-Verbrechen e. V. zusammengeschlossen. Die Interessengemeinschaft berät i​hre Mitglieder über Förderungsmöglichkeiten, koordiniert Forschungsprojekte, Veranstaltungen s​owie Wanderausstellungen u​nd richtet verschiedene Seminare z​ur Schwerpunktthemen d​er Gedenkstättenarbeit aus.[145]

    UNESCO-Welterbe

    Die Kaiserpfalz Goslar gehört zum UNESCO-Welterbe

    Als Welterbe i​n Deutschland befinden s​ich in Niedersachsen v​ier UNESCO-Weltkulturerbestätten. Dazu zählt d​ie zweiteilige Erbestätte d​es Dom St. Mariae u​nd die Michaeliskirche i​n Hildesheim. Die dreiteilige Erbestätte i​m West-Harz besteht a​us dem Bergwerk Rammelsberg, d​er Altstadt v​on Goslar u​nd dem Oberharzer Wasserregal m​it der Grube Samson s​owie dem Kloster Walkenried. Jüngste Welterbestätte w​urde 2011 d​as Fagus-Werk i​n Alfeld. Das niedersächsische Wattenmeer i​st ein Weltnaturerbe. In d​er Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek l​iegt der Briefwechsel v​on Leibniz, d​er seit 2007 z​um Weltdokumentenerbe d​er UNESCO gehört. In d​er Niedersächsischen Staats- u​nd Universitätsbibliothek i​n Göttingen i​st die 42-zeilige, a​uf Pergament gedruckte Gutenberg-Bibel Weltdokumentenerbe.

    2012 nominierte das Land Niedersachsen die Kulturlandschaften Altes Land und die Rundlingsdörfer im Hannoverschen Wendland für die deutsche Vorschlagsliste für zukünftige UNESCO-Welterbeanträge (Tentativliste), für die jedes deutsche Land zwei Vorschläge liefern darf. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur gab die beiden Kandidaten am 18. Juni 2012 nach einem 2011 begonnenen Auswahlverfahren bekannt. Im Jahre 2013 wird die Kultusministerkonferenz entscheiden, welche Anträge der Länder auf die deutsche Vorschlagsliste ('Tentativliste') gesetzt werden, von der die UNESCO frühestens ab 2017 neue Welterbestätten auswählt. Weitere Bewerbungen gaben auf Landesebene die Stadt Lüneburg für ihre Altstadt und der Verein Naturschutzpark (VNP) für die Lüneburger Heide ab. Das Ministerium empfahl beiden Institutionen, jeweils serielle Anträge zu stellen, bei Lüneburg gemeinsam mit vergleichbaren „Salzorten“ und beim VNP gemeinsam mit anderen „agro-pastoralen“ Orten.[146] Der Antrag der Stadt Wunstorf auf Nominierung der Sigwardskirche in Idensen als bedeutender sakraler Kleinbau der Romanik wurde aus taktischen Gründen nicht berücksichtigt.[147]

    Landschaften und Landschaftsverbände

    Nach Auflösung d​er Regierungsbezirke wurden zwischen d​em Land Niedersachsen a​uf der e​inen Seite u​nd den Landschaften u​nd Landschaftsverbänden a​uf der anderen Seite Verträge geschlossen, n​ach denen d​iese künftig für kulturelle Belange i​n den jeweiligen Regionen verantwortlich sind.

    Sport

    Hannover 96 ist der größte Sportverein in Niedersachsen

    Der Landessportbund Niedersachsen i​st der Dachverband v​on rund 9600 niedersächsischen Sportvereinen m​it rund 2,70 Millionen Mitgliedschaften.[148] Rund 57 % d​er Mitglieder s​ind männlich. Die Zahl d​er unter 18-jährigen Mitglieder l​iegt bei 33,1 %. Auch i​n dieser Altersklasse s​ind mehr Jungen a​ls Mädchen i​n Sportvereinen aktiv.[149]

    Der Landessportbund gliedert s​ich in 48 regionalen Sportbünden, d​ie sich a​n den Landkreisen bzw. kreisfreien Städten orientieren. Die Sportjugend Niedersachsen i​st die Jugendorganisation d​es Landessportbund.[148]

    Die Vereine h​aben sich z​udem in Landesfachverbänden organisiert. Der Landesfachverband m​it den meisten Mitgliedern i​st der Niedersächsische Turner-Bund m​it 776.122 Mitgliedern, gefolgt v​om Niedersächsischen Fußballverband m​it 632.939 u​nd dem Schützenbund Niedersachsen/Nordwestdeutschen Schützenbund m​it 209.569 Mitgliedern. Auf d​en weiteren Rängen folgen d​er Niedersächsische Reiterverband m​it 129.420 Mitgliedern u​nd der Niedersächsische Tennisverband m​it 128.184. Handball, Tischtennis, Leichtathletik, Schwimmen, DLRG s​owie der Behindertensport belegen d​ie weiteren Plätze.[149]

    Die größten Sportvereine s​ind Hannover 96 m​it 20.385 Mitgliedern, d​er ASC 1846 Göttingen m​it 9.596, d​er Osnabrücker Sportclub/MTV 1849 m​it 7.767, d​er Todtglüsinger SV v. 1930 m​it 7.517 s​owie Eintracht Hildesheim m​it 7.007 Mitgliedern.[149]

    Organisatorisch sind die niedersächsischen Sportinstitutionen und -vereine eng mit denjenigen aus dem Land Bremen verzahnt. Niedersachsen war 1980 das erste deutsche Land, das sich gezielt mit seiner Sportgeschichte befasst hat. In enger Verbindung mit der Georg-August-Universität Göttingen wurde aus einem Förderkreis Sportgeschichte in Hoya unter dem Vorsitz von Wilhelm Henze und der Leitung des Wiss. Beirats von Arnd Krüger das Niedersächsische Institut für Sportgeschichte e. V. gegründet. Hier wurden sowohl die traditionellen Sportspiele wie Boßeln und Klootschießen erforscht als auch der historisch-politische Hintergrund der Geschichte des Sports in Norddeutschland erarbeitet. Dort gibt es auch Ehrengalerie mit wichtigen Personen des niedersächsischen Sports.

    Fußball

    Bundesliga-Spiel des VfL Wolfsburg gegen Hannover 96 am 27. Februar 2008 in der Volkswagen Arena

    In d​er Bundesliga spielt i​n der Saison 2019/20 d​er Fußballverein VfL Wolfsburg, d​ie Vereine Hannover 96 u​nd VfL Osnabrück treten i​n der 2. Bundesliga an. In d​er 3. Liga treten Eintracht Braunschweig u​nd der SV Meppen an. Populär s​ind daneben i​m Bremer Umland d​er SV Werder Bremen u​nd im Hamburger Umland d​er Hamburger SV s​owie der FC St. Pauli.

    Der Niedersächsische Fußballverband veranstaltet z​udem die Fußball-Oberliga Niedersachsen a​ls höchste landesweite Liga u​nd den Niedersachsenpokal.

    Im Frauenfußball spielt ebenfalls d​er VfL Wolfsburg erstklassig. In d​er 2. Frauen-Bundesliga spielen z​udem der BV Cloppenburg, d​er SV Meppen u​nd die zweite Mannschaft d​es VfL Wolfsburg.

    Handball

    Niedersachsen beheimatet m​it der TSV Hannover-Burgdorf u​nd der HSG Nordhorn-Lingen z​wei Handballvereine d​er 1. Bundesliga. In d​er 2. Handball-Bundesliga spielt d​er Wilhelmshavener HV. In d​er 3. Liga Nord spielen a​cht Vereine a​us Niedersachsen (Stand: Saison 2019/20).

    In d​er 1. Handballbundesliga d​er Frauen s​ind der VfL Oldenburg (EHFChallenge Cup Sieger 2008, dt. Pokalsieger 2009 u​nd 2012) u​nd der Buxtehuder SV beheimatet.

    Basketball

    In d​er ersten Basketball-Bundesliga i​st Niedersachsen d​urch die EWE Baskets Oldenburg (Deutscher Meister 2009, Champions-Cup-Sieger 2009, Pokalsieger 2015), d​ie BG Göttingen, d​ie Basketball Löwen Braunschweig s​owie den SC Rasta Vechta vertreten.

    In d​er zweitklassigen ProA spielen d​ie Artland Dragons a​us Quakenbrück. In d​er ProB s​ind die BAWE Oldenburger TB u​nd die Herzöge Wolfenbüttel beheimatet.

    Eishockey

    Spiel der Hannover Scorpions gegen Eisbären Berlin, 2007

    In d​er höchsten deutschen Eishockey-Spielklasse, d​er Deutschen Eishockey Liga (DEL), spielen d​ie Grizzlys Wolfsburg. In d​er Oberliga spielen z​udem die ehemalige DEL-Mannschaft d​er Hannover Scorpions (Deutscher Meister d​er Saison 2009/10; mittlerweile ansässig i​n Langenhagen) s​owie die Hannover Indians u​nd die Harzer Falken a​us Braunlage.

    Wassersport

    An d​er Küste w​ie auch a​n den großen Seen u​nd Flüssen i​st der Wassersport ebenso populär w​ie das Angeln. Cuxhaven i​st lagebedingt e​ine traditionsreiche Stätte d​es Segelns; s​o war e​s auch bereits Anlegehafen d​er Tall Ships’ Races.

    Die Deutschen Schwimmwintermeisterschaften 2006 wurden i​n Hannover ausgetragen.

    Wasserball

    Niedersachsen i​st dank d​er Teams d​er Region Hannover s​eit Jahrzehnten e​ine Wasserball-Hochburg. Wasserfreunde 98 Hannover w​urde zwischen 1921 u​nd 1948 achtmal deutscher Meister u​nd stellte v​ier Spieler b​eim Olympiasieg 1928. Wassersport Hannover-Linden w​urde 1993 deutscher Meister, 1998 u​nd 2003 deutscher Pokalsieger. Beide Traditionsvereine s​ind 2012 z​u dem n​euen Großverein Waspo 98 Hannover fusioniert, d​er 2012/2013 a​ls erster niedersächsischer Verein i​n der Champions League gespielt hat. Neben d​en beiden Klubs spielten a​uch Eintracht Braunschweig, Hellas 1899 Hildesheim, Freie Schwimmer Hannover, WSV 21 Wolfenbüttel u​nd die SpVg Laatzen zeitweilig i​n der Wasserball-Bundesliga. Zuletzt i​st 2012 d​er neue Klub White Sharks Hannover i​n die e​rste Liga aufgestiegen.

    Pferdesport

    Der Raum Verden (Aller), d​er Raum Vechta, d​as Osnabrücker Land (hier insbesondere Hagen a. T. W. u​nd Ankum), d​as Oldenburger Land, d​as Celler Land u​nd Südniedersachsen s​ind bekannt a​ls Zentren d​es Pferdesports. Zudem s​ind Zucht u​nd Haltung v​on Hannoveranern u​nd anderen Pferden i​n vielen Landstrichen e​in Wirtschafts- u​nd Freizeitfaktor, sodass Niedersachsen a​ls Pferdeland gilt.[150]

    In Luhmühlen, d​em Zentrum d​er Vielseitigkeitsreiterei i​n Niedersachsen, wurden 2011 d​ie Vielseitigkeits-Europameisterschaften ausgetragen. Von 1999 b​is 2013 w​urde in Lingen (Ems) d​as Internationale Dressurfestival Lingen veranstaltet. In Hagen a​m Teutoburger Wald findet alljährlich d​as internationale Reitturnier Horses & Dreams statt.

    American Football

    Im American Football spielen d​ie New Yorker Lions (bis 2010 Braunschweig Lions) s​eit der Saison 1994 ununterbrochen i​n der German Football League u​nd sind m​it zwölf German-Bowl-Siegen deutscher Rekordmeister. Seit 2016 spielen außerdem d​ie Hildesheim Invaders i​n der höchsten deutschen Liga.

    Baseball

    In d​er Baseball-Bundesliga spielt d​er Baseballverein Hannover Regents. In d​er 2. Baseball-Bundesliga i​st Braunschweig m​it den Spot Up 89ers vertreten.

    Rugby

    Hannover i​st eine Hochburg d​es deutschen Rugby-Sports. Rekordmeister i​st der TSV Victoria Linden m​it 20 Meistertiteln, d​avon acht i​n der s​eit 1971 bestehenden Rugby-Bundesliga. Von 1909 b​is 2005 t​rat – m​it Ausnahme v​on 1913 – e​in hannoverscher Verein i​n jedem Endspiel u​m die deutsche Meisterschaft an. In d​er 1. Bundesliga spielen Hannover 78, SC Germania List u​nd die Spielgemeinschaft VfR Döhren/SV Odin, i​n der 2. Bundesliga d​ie Vereine TSV Victoria Linden, Deutscher Rugby Club Hannover u​nd die zweite Mannschaft v​on Hannover 78.

    Drachenboot

    Hannover beheimatet m​it dem All Sports Team Hannover e​ine Topmannschaft i​m Drachenbootsport. Das Team konnte s​eit seiner Gründung i​m Jahre 2000 bisher über 100 Medaillen a​uf nationalen u​nd internationalen Meisterschaften erringen, darunter allein i​m Jahre 2012 z​ehn deutsche Meistertitel. Außerdem stellte e​s über mehrere Jahre d​en Kern d​er deutschen Premier-Mixed-Nationalmannschaft. Das Team i​st dem Hannoverschen Kanuclub (HKC) v​on 1921 angeschlossen u​nd trainiert a​uf dem Maschsee. Das All Sports Team w​urde zur „Mannschaft d​es Jahres 2013“ i​n Niedersachsen gewählt, v​or den Bundesliga-Handballern a​us Burgdorf u​nd dem Frauenfußball-Championleaguesieger VfL Wolfsburg.[151]

    Weitere Sportarten

    Niedersachsen bietet s​ich zum Wandern u​nd Radfahren an. Daneben werden mancherorts n​och traditionelle Sportarten gepflegt. So i​st in Ostfriesland, i​m Emsland u​nd im Ammerland d​as Boßeln u​nd das Klootschießen populär. Im Emsland u​nd in d​er Grafschaft Bentheim w​ird ferner d​as Kloatscheeten ausgeübt.

    Im Harz g​ibt es vielfältige Möglichkeiten für d​ie Ausübung verschiedener Wintersportarten. In Ostfriesland findet jährlich d​er Ossiloop statt. Zwischen 1977 u​nd 2007 f​and jährlich d​ie Niedersachsen-Rundfahrt statt. Seit 1968 w​ird jährlich i​n Osnabrück m​it dem Osnabrücker Bergrennen d​as einzige Bergrennen Niedersachsens durchgeführt.

    In d​er Gemeinde Halbemond (Samtgemeinde Hage i​m Landkreis Aurich, Ostfriesland) befindet s​ich das Motodrom Halbemond, i​n dem Motorrad-Speedwayrennen ausgetragen werden. Das Stadion f​asst 34.000 Zuschauer a​uf 30.000 Steh- u​nd 4.000 Sitzplätzen.[152] Es i​st nach d​er hannoverschen HDI-Arena d​as zweitgrößte Stadion i​n Niedersachsen u​nd das größte r​eine Speedwaystadion i​n Europa. 1983 w​urde hier d​er Kieler Egon Müller Speedway-Weltmeister.

    In Scheeßel g​ibt es e​ine Sandrennbahn für Motorradrennen, d​en sogenannten Eichenring. Hier werden s​eit den 1960er-Jahren vornehmlich nationale u​nd internationale Sandbahnrennen ausgetragen, beispielsweise Finalläufe z​ur Sandbahn-EM, Langbahn-WM u​nd deutsche Meisterschaften.

    Auf d​em Fliegerhorst Diepholz u​nd dem Fliegerhorst Wunstorf wurden i​n den 1980er u​nd 1990er Jahren a​uf temporären Rennstrecken Läufe d​er Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft ausgetragen.

    Literatur

    • Von Dichterfürsten und anderen Poeten. Kleine Niedersächsische Literaturgeschichte. Revonnah-Verlag, Hannover;
      • Band I: Jürgen Peters, Wilhelm Heinrich Pott (Hrsg.): 32 Portraits. 1993, ISBN 3-927715-29-8.
      • Band II: Jürgen Peters, Wilhelm Heinrich Pott (Hrsg.): 37 Portraits von Stendhal bis Arno Schmidt. 1994, ISBN 3-927715-31-X.
      • Band III: Dirck Linck, Jürgen Peters (Hrsg.): Fünfundvierzig Portraits von Arno Schmidt bis Hans Pleschinski. 1996, ISBN 3-927715-30-1.
    • Jörg Bogumil, Steffen Kottmann: Verwaltungsstrukturreform – die Abschaffung der Bezirksregierungen in Niedersachsen. Ibbenbürener Vereinsdruckerei, Ibbenbüren 2006, ISBN 3-932959-48-5. (Schriftenreihe der Stiftung Westfalen-Initiative, Band 11) Link (PDF; 2,1 MB).
    • Dieter Brosius: Niedersachsen. Das Land und seine Geschichte in Bildern, Texten und Dokumenten. Ellert und Richter, Hamburg 2006, ISBN 3-8319-0265-8.
    • Florian Finkbeiner, Katharina Trittel, Lars Geiges: Rechtsradikalismus in Niedersachsen. Akteure, Entwicklungen und lokaler Umgang. Transcript, Bielefeld 2019, ISBN 978-3-8376-4965-9.
    • Norbert Fischer und Hansjörg Küster (Hrsg.): Niedersachsen – Bausteine einer Landeskunde, Hamburg/Kiel 2017
    • Ernst Andreas Friedrich: Steine erzählen aus Niedersachsens Geschichte. Landbuch Verlag, Hannover 2001, ISBN 3-7842-0618-2.
    • Hans-Jürgen Häßler: Ur- und Frühgeschichte in Niedersachsen. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-61-9.
    • Ingo Helm, Christoph Weinert: Die Geschichte Norddeutschlands. Hoffmann und Campe, Hamburg 2005, ISBN 3-455-09520-8.
    • Bernd Ulrich Hucker (Hrsg.): Niedersächsische Geschichte. Wallstein-Verlag, Göttingen 1997, ISBN 3-89244-223-1.
    • Joachim Kuropka: Niedersachsen – nicht erdverwachsen. Oldenburg zwischen Niedersachsen-Konstruktion und Westfalen. In: Joachim Kuropka (Hrsg.): Regionale Geschichtskultur. Phänomene – Projekte – Probleme. LIT-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-643-10790-9, S. 13–34 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
    • Robert von Lucius: Welfenland mit Schmetterlingen. Streifzüge durch Niedersachsen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2014, ISBN 978-3-95462-118-7.
    • Niedersächsischer Heimatbund e. V. (Hrsg.): Niedersachsen. Zeitschrift für Kultur, Geschichte, Heimat und Natur seit 1895, erscheint vierteljährlich zzgl. 1 Themenheft, Wildeshausen 2004 ff.
    • Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2, Wallstein, Göttingen 2005, ISBN 3-89244-753-5.
    • Hans Patze (Begr.): Geschichte Niedersachsens (7 Bände). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1977 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, 36).
    • Hans-Peter Schneider, Heiko Faber (Hrsg.): Niedersächsisches Staats- und Verwaltungsrecht. Alfred Metzner Verlag, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-7875-3405-9.
    • Dietrich Steckhan: Niedersachsen. Landeskunde und Landesentwicklung. (Hrsg.: Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Bildungstechnologie [Landesbildstelle]), Schlütersche Verlags-Anstalt, Hannover 1980, ISBN 3-87706-021-8.
    • Wissenschaftliche Gesellschaft zum Studium Niedersachsens e. V. (Hrsg.): Neues Archiv für Niedersachsen. Wachholtz, Hamburg/Neumünster 2014, ISBN 978-3-529-06460-9, ISSN 0342-1511.
    • Christine van den Heuvel, Gerd Steinwascher, Brage Bei der Wieden (Hrsg.): Geschichte Niedersachsens in 111 Dokumenten (Veröffentlichungen des Niedersächsischen Landesarchivs, Bd. 1) 1. Auflage. Wallstein Verlag, Göttingen 2016, ISBN 978-3-8353-1960-8 und ISBN 3-8353-1960-4 (Inhaltstext).
    • Sabine Graf, Gudrun Fiedler und Michael Hermann (Hrsg.): 75 Jahre Niedersachsen. Einblicke in seine Geschichte anhand von 75 Dokumenten. Wallstein Verlag, Göttingen 2021, ISBN 978-3-8353-3873-9 (Inhaltstext und Inhaltsverzeichnis)
    • Ole Zimermann: Wer sind die Niedersachsen? Anmerkungen zur Erfindung einer Identität. In: Babette Ludowici (Hrsg.): Saxones, Theiss, Darmstadt 2019, S. 14–23.
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    Einzelnachweise

    1. Verwaltungsbehörden und öffentliche Dienstleistungsbetriebe. In: Internetseite Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport. Abgerufen am 29. Juli 2019.
    2. Bodenfläche Niedersachsen. In: Internetseite Bundesamt für Statistik. 31. Dezember 2016, abgerufen am 29. Juli 2019.
    3. Verordnung Nr. 55, Bildung des Landes Niedersachsen. In: www.niedersachsen.de. 1. November 1946, abgerufen am 7. Oktober 2016.
    4. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
    5. Bruttoinlandsprodukt von Niedersachsen. In: www.Statistik.niedersachsen. 30. März 2020, abgerufen am 24. September 2020.
    6. Vorläufiger Schuldenstand der Länder. Destatis, 30. Juni 2020, abgerufen am 12. November 2020.
    7. Arbeitslosenquoten im Februar 2022 – Länder und Kreise. In: statistik.arbeitsagentur.de. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 2. März 2022.
    8. Auf der Internetseite der Gemeinde Saterland so verwendet, laut dem Saterfriesischen Wörterbuch (Fort 2015) jedoch Schreibweise Läigzaksen.
    9. Christian Wiechel-Kramüller: Happy Birthday, Niedersachsen! In: Wipperau-Kurier. Bahn-Media Verlag GmbH & Co. KG, November 2021, S. 27, abgerufen am 29. Oktober 2021.
    10. John Goodyear: Happy Birthday Niedersachsen - Wie wir wurden, was wir sind. Norddeutscher Rundfunk, 30. Oktober 2021, abgerufen am 29. Oktober 2021.
    11. Kai Schöneberg: Holland lehnt deutsche Windräder ab. In: taz.de. 11. Juli 2008, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    12. Bundes- und Landesgrenzen. In: niedersachsen.de. abgerufen am 29. September 2021.
    13. Badegewässer-Atlas Niedersachsen, abgerufen am 4. November 2012.
    14. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz – Talsperrenaufsicht: Ein wichtiger Beitrag zum Hochwasserschutz, abgerufen am 3. November 2012.
    15. Oberharzer Wasserwirtschaft ist Weltkulturerbe Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission e. V. vom 1. August 2010, abgerufen am 17. Juli 2011.
    16. Flächennutzung in Niedersachsen gemäß der Flächenerhebung 2010 mit Stichtag 31. Dezember 2010, abgerufen am 1. November 2012.
    17. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz – Landschaftsschutzgebiete in Niedersachsen (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive), abgerufen am 1. November 2012.
    18. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz – Die größten Landschaftsschutzgebiete in Niedersachsen (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive), abgerufen am 1. November 2012.
    19. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz – Naturschutzgebiete in Niedersachsen (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive), abgerufen am 1. November 2012.
    20. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz – Die größten Naturschutzgebiete in Niedersachsen (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive), abgerufen am 1. November 2012.
    21. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz – Die ältesten Naturschutzgebiete in Niedersachsen (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive), abgerufen am 1. November 2012.
    22. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz – Naturparke in Niedersachsen, Stand 31. Dezember 2010, abgerufen am 2. November 2012.
    23. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Die Interessengebiete Kölns und Braunschweigs nach dem Vertrag von 1260 (Karte).
    24. Land Niedersachsen: Der Weg zum Land Niedersachsen.
    25. Zur räumlichen Zuordnung des Begriffs „Westfalen/westfälisch“ vgl. Karl Ditt: Der Raum Westfalen in der Historiographie des 20. Jhs.
    26. Martin Dröge: Räume, Grenzen, Identitäten – Westfalen als Gegenstand landes- und regionalgeschichtlicher Forschung.
    27. Thomas Vogtherr: Festvortrag des Vorsitzenden der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen Professor Dr. Thomas Vogtherr zum 60. Jahrestag der Gründung des Landes Niedersachsen am 1. November 2006 in Hannover (Zum Download entsprechende PDF aufrufen). Abgerufen am 14. Dezember 2017.
    28. Hermann Lübbing (1901–1978) war von 1933 bis 1963 Schriftleiter des Oldenburger Jahrbuchs und Herausgeber der Oldenburgischen Forschungen, der Oldenburgischen Geschichtsquellen und des Oldenburger Balkenschildes. 1933 wurde er Vorsitzender des Oldenburger Vereins für Landesgeschichte und Altertumskunde und behielt den Vorstand nach der Verschmelzung 1942 im Oldenburger Landesverein für Geschichte, Natur- und Heimatkunde bis 1951. Vgl. Heinz Holzberg: Nachruf. In: Oldenburger Jahrbuch. Jg. 78/79 (1978/79), S. 495ff. (online).
    29. Hermann Lübbing: Niedersachsen, Westfalen und Oldenburg. In: Oldenburger Jahrbuch. Jg. 34 (1934), S. 126–130.
    30. August Mutzenbecher: Oldenburgs Lage auf dem Wiener Kongreß. In: Jahrbuch für die Geschichte des Herzogtums Oldenburg. Jg. 5 (1896), S. 1–4.
    31. Detlev Snell: Die Führererlasse vom 1. April 1944 und das Schicksal der Regierungsbezirke Aurich und Osnabrück. In: Oldenburger Jahrbuch. Jg. 96. 1996. S. 123–136
    32. Amtsblatt der Militärregierung Deutschland, Britisches Kontrollgebiet, 1946, S. 305, 306
    33. Klaus Schaap / Rudolf Willenborg: Der Weg zum Land Niedersachsen. In: Niedersächsischer Bildungsserver: Gründung des Landes Niedersachsen S. 21. (PDF; 2 MB).
    34. Thomas Vogtherr: 100 Jahre Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen – Personen, Geschichtsbilder, Forschungsfelder, Netzwerke 1910–2010, 27. Mai 2010.
    35. Landkreis Vechta: Geschichte.
    36. Joachim Kuropka: Katholizismus, Kirche und südoldenburgische Identität. In: Heimatbund für das Oldenburger Münsterland (Hrsg.): Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland 2004. Vechta. S. 50f.
    37. Klaus Schaap / Rudolf Willenborg: Der Weg zum Land Niedersachsen. In: Niedersächsischer Bildungsserver: Gründung des Landes Niedersachsen S. 22f.@1@2Vorlage:Toter Link/nibis.ni.schule.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) (PDF; 2 MB).
    38. Amtsblatt der Militärregierung Deutschland, Britisches Kontrollgebiet, 1947, S. 341; siehe auch Verordnung Nr. 70, S. 408
    39. Verordnung Nr. 76, Land Bremen. (PDF) In: lwl.org. 31. Dezember 1946, abgerufen am 7. Oktober 2016.
    40. Proklamation Nr. 3 der Militärregierung Deutschland – Amerikanische Zone (1947). In: verfassungen.de. 27. Januar 1947, abgerufen am 7. Oktober 2016.
    41. relikte.com Landstreitkräfte in Niedersachsen.
    42. Westermanns Monatsheft Atlas – Welt und Wirtschaft. Georg Westermann Verlag, Braunschweig 1958, S. 17.
    43. siehe Text Gesetz zur Modernisierung der Verwaltung in Niedersachsen vom 5. November 2004 (Nds. GVBl. S. 394–401), siehe dort Artikel 1 Gesetz zur Auflösung der Bezirksregierungen.
    44. http://www.cdu-fraktion-niedersachsen.de/presse/zum-uebertritt-der-abgeordneten-elke-twesten-in-die-fraktion-der-cdu-erklaert-bjoern-thuemler-vorsitzender-der-cdu-fraktion/
    45. 2010: Rekordzuwächse bei Landesschulden, abgerufen am 27. November 2010.
    46. Bericht der niedersächsischen Landesregierung 2013–2017, S. 7, PDF-Datei, abgerufen am 28. Oktober 2017
    47. Bundesrat – Mitglieder des Landes Niedersachsen. Abgerufen am 3. Januar 2019.
    48. Bundestag – Mitglieder des Landes Niedersachsen. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 23. April 2015; abgerufen am 6. August 2015.
    49. Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985.
    50. Wappen und Flagge. In: www.niedersachsen.de. Abgerufen am 31. Oktober 2012.
    51. Niedersächsisches Wappengesetz (NWappG). In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 8. März 2007, abgerufen am 31. Oktober 2012.
    52. Niedersächsisches Wappengesetz (NWappG) vom 8. März 2007, abgerufen am 31. Oktober 2012.
    53. Die internationalen Beziehungen des Landes Niedersachsen (Memento vom 15. August 2018 im Internet Archive), abgerufen am 6. November 2012.
    54. Gebietsreform: Alle Macht den Bürokraten. In: Der Spiegel. Nr. 23, 1977 (online 30. Mai 1977).
    55. Vgl. z. B. BVerfG, Beschluss vom 27. November 1978, Az. 2 BvR 165/75, BVerfGE 50, 50 – Laatzen; BVerfG, Urteil vom 10. Juli 1990, Az. 2 BvR 470, 650, 707/90, BVerfGE 82, 310 – Aschendorf; BVerfG, Beschluss vom 12. Mai 1992, Az. 2 BvR 470, 650, 707/90, BVerfGE 86, 90 – Papenburg.
    56. Landesbeauftragte für die Regionen.
    57. Z. B. Gerhard Cassing: Regionalisierung in Niedersachsen. Konzept zur Reform der Kreisebene (PDF; 11,5 MB). 2008. 127 S.
    58. Klaus Wallbaum: Gebietsfusionen: Niedersachsen drückt sich vorm Aufräumen, auf haz.de vom 1. Mai 2015; abgerufen am 7. Oktober 2015
    59. Region Braunschweig.
    60. Gebietsreform Niedersachsen 2014.
    61. Artikel zur Fusionsdiskussion Rotenburg-Verden.
    62. jeversches-wochenblatt.de: Einkreisung einstimmig abgelehnt, abgerufen am 15. Februar 2014.
    63. Gebietsänderungsvertrag zwischen den Landkreisen Göttingen und Osterode am Harz, letzter Zugriff: 1. Februar 2014.
    64. PAZ-Artikel über Fusion
    65. Artikel in der Alfelder Zeitung, aufgerufen am 22. August 2015
    66. Wulff und Böhrnsen streiten um Lkw-Fahrverbot. (Memento vom 22. Mai 2011 im Internet Archive) auf: Weser-Kurier. 22. Dezember 2009.
    67. Situation der B6
    68. David McAllister: Liebe Deinen Nachbarn, aber reiße den Zaun nicht ein. In: welt.de. 27. Juli 2010, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    69. Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu laufenden Marktpreisen nach NUTS-3-Regionen. Eurostat, 26. Februar 2016, abgerufen am 2. Dezember 2016.
    70. Übersicht der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik-portal.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
    71. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen: Niedersachsen-Monitor 2008. ISSN 1432-5756, S. 17–20.
    72. Pressemitteilung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen vom 30. März 2011, abgerufen am 7. Februar 2012.
    73. Pressemitteilung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen vom 28. September 2011, abgerufen am 7. Februar 2012.
    74. Arbeitslose, Arbeitslosenquote, Gemeldete Arbeitsstellen: Bundesländer, Jahre. Statistisches Bundesamt (Destatis), GENESIS-Online, 2019, abgerufen am 27. November 2020.
    75. Arbeitslosenstatistik nach Kreisen und kreisfreien Städten – Niedersachsen
    76. Arbeitslosenstatistik nach Regionen – Niedersachsen
    77. Statistik der Bundesagentur für Arbeit.
    78. Bevölkerung nach Geschlecht und Altersgruppen (17) - Stichtag 31.12. - regionale Tiefe: Gemeinden. Fortschreibung des Bevölkerungsstandes. Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Regionaldatenbank Deutschland, 31. Dezember 2018, abgerufen am 30. November 2020.
    79. Zensusdatenbank
    80. NORD/LB – Niedersachsen Monitor: Die 100 größten Unternehmen in Niedersachsen (PDF; 403 kB), abgerufen am 17. November 2013.
    81. Nord/LB: Beschreibung NISAX20, abgerufen am 18. Mai 2012.
    82. Pflanzenschutzmittel im Grundwasser. In: nlwkn.niedersachsen.de. Abgerufen am 6. August 2019.
    83. Joachim Göres: Rohstoffland Niedersachsen. In: Grafschafter Nachrichten vom 6. Oktober 2011, S. 6.
    84. Positive Umschlagentwicklung in deutschen Seehäfen. In: Schiff & Hafen, Heft 4/2015, S. 50–52
    85. verkehrsrundschau.de: Niedersachsens Seehäfen: Positive Zahlen beim Umschlag, abgerufen am 7. Februar 2012.
    86. seaports.de: Pressemitteilung: Niedersächsische Seehäfen mit überwiegend positiven Umschlagsergebnissen (Memento vom 27. November 2012 im Internet Archive)
    87. Hafenfunktionen Offshore, abgerufen am 7. Februar 2012.
    88. Martin Kopp: Seehäfen werden ausgebaut. In: welt.de. 7. Februar 2012, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    89. HAZ: Kommunen fürchten Einschnitte bei Bundeswehr, abgerufen am 6. Oktober 2011.
    90. Wilhelmshaven wird größter Bundeswehrstandort Deutschlands (Memento vom 29. Dezember 2013 im Internet Archive), abgerufen am 25. November 2012.
    91. Neues Stationierungskonzept der Bundeswehr – Niedersachsen, abgerufen am 9. Juli 2016
    92. Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland, Stand 30. Juni 2016 (Memento vom 30. Juli 2016 im Internet Archive). Internetseite der Deutschen Windguard. Abgerufen am 31. Juli 2016.
    93. Portal Föderal Erneuerbar: Bundesländervergleich Erneuerbare Energien.
    94. https://www.gdv.de/de/zahlen-und-fakten/versicherungsbereiche/versicherer-24108#StandorteDtl
    95. https://www.nordlb.de/fileadmin/redaktion/analysen_prognosen/regionalanalysen/die_100_groessten_unternehmen/Niedersachsen_2018_groesste_Unternehmen.pdf
    96. Jahresbooklet 2013 der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH, Stand Februar 2014 (PDF; 1,1 MB), abgerufen am 6. Oktober 2014.
    97. Niedersächsische Landesmedienanstalt – Die NLM, abgerufen am 2. November 2012.
    98. Niedersächsische Landesmedienanstalt – Bürgersender – Sender, abgerufen am 2. November 2012.
    99. Niedersächsische Landesmedienanstalt – Hörfunk (Memento vom 26. Oktober 2012 im Internet Archive), abgerufen am 2. November 2012.
    100. Niedersächsische Landesmedienanstalt – Fernsehen, abgerufen am 2. November 2012.
    101. Hansa News · Häfen. In: Hansa, Heft 4/2018, S. 8
    102. Wilhelmshavener Zeitung vom 21. September 2012: Sonderbeilage zur JadeWeserPort – Hafeneröffnung.
    103. Ministerium für Wissenschaft und Kultur – Landesbibliotheken, abgerufen am 4. November 2012.
    104. Datenbank Zensus 2011, Niedersachsen, Alter + Geschlecht
    105. Landsmannschaft Schlesien
    106. Lebenserwartung in Deutschland nach Bundesländern und Geschlecht 2015/2017. Abgerufen am 22. Oktober 2019.
    107. BBSR Homepage – Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) – Forschung und Politikberatung – Wo in Deutschland die Lebenserwartung am höchsten ist. Abgerufen am 22. Oktober 2019.
    108. Geburtenziffer – Kinder pro Frau in Deutschland nach Bundesländern 2017. Abgerufen am 28. Oktober 2019.
    109. LSN-Online. Statistisches Landesamt, abgerufen am 17. November 2021 (erhoben jeweils zum 31. Dezember; Wert für 2021 für den 30. Juni).
    110. Bundesministerium des Innern: Nationale Minderheiten – Minderheiten- und Regionalsprachen in Deutschland. bmi.bund.de, 2015 (PDF)
    111. Sinti in Hildesheim.
    112. Das Niedersächsische Verwaltungsverfahrensgesetz (NVwVfG) verweist in § 1 (1) auf das Verwaltungsverfahrensgesetz des Bundes: Für die öffentlich-rechtliche Verwaltungstätigkeit der Behörden des Landes, der Gemeinden, der Landkreise und der sonstigen der Aufsicht des Landes unterstehenden Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts gelten die Vorschriften des Verwaltungsverfahrensgesetzes (VwVfG) in der Fassung vom 23. Januar 2003 (BGBl. I S. 102) mit Ausnahme der §§ 1, 2, 61 Abs. 2, §§ 100 bis 101 sowie die Vorschriften dieses Gesetzes. Im VwVfG heißt es in § 23 (1): Die Amtssprache ist deutsch.
    113. Kirchenmitglieder in den Bundesländern, 2001–2018
    114. Bundesland Niedersachsen Religion, Zensus 2011
    115. Mitgliederzahlen in Prozent (2020) Bundesland, abgerufen am 9. Januar 2022
    116. Wenn der Nachbar ein Moslem ist. Süddeutsche Zeitung, 20. November 2015, abgerufen am 2. September 2020.
    117. Niedersachsen: Bevölkerung im regionalen Vergleich nach Religion (ausführlich). Abgerufen am 2. September 2020.
    118. Niedersachsen: Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, die auf Landesebene den Status "Körperschaft des öffentlichen Rechts" besitzen. Abgerufen am 2. September 2020.
    119. alevi.com: Alevitischer Religionsunterricht (ARU) in Niedersachsen.
    120. Jüdische Gemeinde Hannover K.d.ö.R., abgerufen am 23. November 2012.
    121. Zentralrat der Yeziden (Memento vom 10. Dezember 2012 im Internet Archive), abgerufen am 25. November 2012.
    122. Jehovas Zeugen Online – Aktuelles, abgerufen am 21. Juli 2010.
    123. HVD vor Ort (Memento vom 16. August 2015 im Internet Archive).
    124. humanisten.de: HVD: Eine demokratische Organisation für Konfessionsfreie (Memento vom 16. August 2015 im Internet Archive).
    125. Mehr Sterne am Gourmethimmel – Wilhelmshavener Zeitung vom 8. November 2012, S. 28.
    126. Konzept vom Tag der Niedersachsen steht, abgerufen am 18. Oktober 2012.
    127. Mehr als zwei Millionen Besucher auf dem Maschseefest in Hannover, abgerufen am 17. Oktober 2012.
    128. Mehr Besucher beim Schützenfest in Hannover, abgerufen am 18. Oktober 2012.
    129. 6. Niedersächsische Landesgartenschau Bad Iburg, abgerufen am 4. Januar 2019.
    130. NDR: Mackensen, Mitgründer der Künstlerkolonie Worpswede. Abgerufen am 19. März 2021.
    131. Fritz Mackensen | Worpswede Museen. Abgerufen am 19. März 2021.
    132. Historie | Worpswede Museen. Abgerufen am 19. März 2021.
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