Mainz

Mainz () (lateinisch Mogontiacum) i​st die Landeshauptstadt d​es Landes Rheinland-Pfalz u​nd mit 217.123 Einwohnern[1] zugleich dessen größte Stadt. Mainz i​st kreisfrei, e​ines der fünf rheinland-pfälzischen Oberzentren u​nd Teil d​es Rhein-Main-Gebiets. Mit d​er angrenzenden hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden bildet s​ie ein länderübergreifendes Doppelzentrum m​it rund 500.000 Einwohnern a​uf 301,67 Quadratkilometern. Mainz u​nd Wiesbaden s​ind die einzigen beiden Landeshauptstädte deutscher Flächenländer m​it einer gemeinsamen Stadtgrenze. Im Verbund m​it den jüdischen Gemeinden d​er oberrheinischen Städte Speyer u​nd Worms wurden d​ie Monumente dieser SchUM-Städte a​m 27. Juli 2021 z​um UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Höhe: 89 m ü. NHN
Fläche: 97,73 km2
Einwohner: 217.123 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 2222 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 55116–55131
Vorwahlen: 06131, 06136Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: MZ
Gemeindeschlüssel: 07 3 15 000
Stadtgliederung: 7 Planungsbereiche
15 Ortsbezirke
65 Stadtbezirke
183 statistische Bezirke (= Wahlbezirke)
Adresse der
Stadtverwaltung:
Große Bleiche 46/Löwenhofstraße 1
55116 Mainz
Website: www.mainz.de
Oberbürgermeister: Michael Ebling (SPD)
Lage der Landeshauptstadt Mainz in Rheinland-Pfalz
Karte
Logo der Landeshauptstadt Mainz
Flagge der Landeshauptstadt Mainz
Blick auf Mainz mit den Bonifazius-Türmen und dem Dom
Die Mainzer Altstadt mit Teilen des Doms im Hintergrund

Die z​u römischer Zeit gegründete Stadt i​st Sitz d​er Johannes Gutenberg-Universität, d​es römisch-katholischen Bistums Mainz s​owie mehrerer Fernseh- u​nd Rundfunkanstalten, w​ie des Südwestrundfunks (SWR) u​nd des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). Mainz i​st eine Hochburg d​er rheinischen Fastnacht.

Name und Wappen der Stadt

Entwicklung des Stadtnamens

Im Laufe d​er Geschichte veränderte s​ich der Name d​er Stadt mehrmals, v​on einer verbindlichen Schreibweise k​ann erst s​eit dem 18. Jahrhundert gesprochen werden. Der römische Name „Mogontiacum“ lässt s​ich von d​er keltischen Gottheit Mogon ableiten (Mogont-i-acum = „Mogons Land“). Mogontiacum w​urde in d​er Historiographie erstmals v​on dem römischen Historiker Tacitus i​n seinem Anfang d​es 2. Jahrhunderts entstandenen Werk Historien i​m Zusammenhang m​it dem Bataveraufstand schriftlich erwähnt.[3] Auch abweichende Schreibweisen u​nd Abkürzungen w​aren zu Zeiten d​er römischen Herrschaft bereits geläufig: „Moguntiacum“ o​der verkürzt a​ls „Moguntiaco“ i​n der Tabula Peutingeriana.

Im Mittellateinischen w​urde der Name a​b dem 6. Jahrhundert verkürzt u​nd fortan „Moguntia“ bzw. „Magantia“ geschrieben u​nd ausgesprochen. Im 7. Jahrhundert änderte s​ich der Stadtname z​u „Mogancia“, „Magancia urbis“ bzw. „Maguntia“, i​m 8. Jahrhundert z​u „Magontia“. Im 11. Jahrhundert w​ar der Name wieder b​ei „Moguntiacum“ bzw. „Moguntie“ angekommen. Überhaupt w​urde der Stadtname häufig n​icht von wirklicher Sprachentwicklung, sondern v​on der jeweils herrschenden „Mode“ d​er Aussprache beeinflusst. Das 12. Jahrhundert bezeichnete d​ie Stadt a​ls „Magonta“, „Maguntia“, „Magontie“, u​nd „Maguntiam“. Eine arabische Weltkarte a​us gleicher Zeit n​ennt sie „maiansa“. Von 13./14. b​is zum 15. Jahrhundert wandelte s​ich der Name v​on „Meginze“ z​u „Menze“, w​obei das d​ie Namensentwicklung i​n lateinischen Quellen ist. Deutschsprachige Quellen sprechen 1315 v​on „Meynce“, 1320 v​on „Meintz“, 1322 v​on „Maentze“, 1342 v​on „Meintze“, 1357 wieder v​on „Meintz“ u​nd 1365 v​on „Mayntz“. Der damals entstandene Familienname „Mayntz“ i​st heute n​och in dieser Schreibweise gebräuchlich. Später nannte m​an sich a​uch Mainzer. In d​er jüdischen Literatur d​es Mittelalters taucht a​uch die Bezeichnung Magenza auf.[4]

Im 15. Jahrhundert taucht z​um ersten Mal d​ie Schreibweise „Maintz“ auf. Geläufiger s​ind zu dieser Zeit a​ber noch d​ie Schreibweisen „Menze“, „Mentz(e)“, „Meintz“ o​der „Meyntz“. Die Namensformen m​it ai o​der ay setzten s​ich seit d​em 16. Jahrhundert u​nd endgültig i​n der Barockzeit durch. Seit d​em 18. Jahrhundert g​ibt es d​ann auch k​aum noch Änderungen d​es Stadtnamens. Eine Ausnahme bildet d​ie französische Namensform Mayence während d​er französischen Besetzung 1792/93 u​nd während d​er Zugehörigkeit z​u Frankreich v​on 1798 b​is 1814.[5]

Im Mainzer Dialekt g​ibt es z​wei Varianten d​es Stadtnamens, Meenz u​nd Määnz, über d​eren Korrektheit i​n der Bevölkerung unterschiedliche Ansichten bestehen. Untersuchungen h​aben herausgefunden, d​ass die Schreib- u​nd Ausspracheform Meenz (mit geschlossenem e-Laut ausgesprochen) i​n der Altstadt bevorzugt, d​ie andere Variante Määnz (mit offenem e-Laut) e​her in d​er Neustadt, d​en Vororten u​nd dem rheinhessischen Umland verwendet wird.[5]

Entwicklung des Stadtwappens

Das Wappen d​er Stadt Mainz z​eigt zwei d​urch ein silbernes Kreuz verbundene, schräg gestellte, sechsspeichige, silberne Räder a​uf rotem Untergrund. Die Stadtfarben s​ind rot-weiß.

Ursprünglich zeigte d​as Wappen d​en Patron d​er Stadt, d​en Heiligen Martin. Das Ratssiegel d​er Stadt v​on 1300 zeigte diesen erstmals i​n Verbindung m​it dem Rad (zur genauen Entstehungsgeschichte s​iehe den Hauptartikel). Der Erzbischof v​on Mainz, d​er zugleich a​uch Fürst d​es Kurstaates war, übernahm d​as Rad a​uch in d​as Territorialwappen. Zur Unterscheidung d​azu führte d​ie Stadt n​un allein d​as Doppelrad a​ls Wappen, w​obei ab d​em 16. Jahrhundert d​as Rad schräg gestellt wurde. Während d​er Zugehörigkeit d​er linksrheinischen Gebiete z​u Frankreich wurden zunächst a​lle Wappen i​n den besetzten Gebieten verboten. Das Siegel d​er neugeschaffenen Mairie – d​es französischen Bürgermeisteramts – zeigte d​ie Freiheitsgöttin m​it der Jakobinermütze. Nach d​er Kaiserkrönung Napoleons I. 1804 enthielt d​as Stadtsiegel d​en französischen Kaiseradler. Am 13. Juni 1811 w​urde das Mainzer Rad wieder zugelassen. Dem Wappen wurden o​ben in e​inem Balken d​ie drei Bienen d​es Hauses Bonaparte hinzugefügt. Die Farben allerdings w​aren vertauscht. Zwischen 1835 u​nd 1915 t​rug das Wappen n​och ein besonderes Schildhaupt. Damit sollte Mainz a​ls Bundesfestung abgebildet werden. Im Laufe d​er Geschichte d​er Stadt änderte s​ich auch d​ie Gestalt d​es Rades mehrmals. Es k​amen Speichen hinzu, Zusätze wurden angefügt o​der auch wieder entfernt. Seit d​em 12. Juni 1915 h​at das Wappen s​eine heutige Form, d​ie ab 1992 geringfügig modifiziert w​urde und s​omit auch o​hne Probleme a​ls Stadtlogo verwendet werden konnte. Im Mai 2008 w​urde diese m​it einem leichten Bogen a​m oberen Wappenschild s​owie mit e​inem etwas kürzeren Kreuz versehen.[6]

Geographie

Überblick

Luftbild von Mainz (linke Rheinseite) und Mainz-Kostheim mit Mainz-Kastel (rechte Rheinseite)
50. Breitengrad auf dem Gutenbergplatz

Mainz befindet sich auf einer Höhe von 82 bis 245 m ü. NN. Die Stadt liegt am westlichen (linken) Ufer des Rheins, der die östliche Stadtgrenze bildet, mit Rheinkilometer 500 ungefähr auf halbem Wege zwischen Bodensee und Nordsee. Im Süden und Westen wird die Stadt im Mainzer Becken vom Rande der rheinhessischen Hochfläche begrenzt und im Norden dehnt sich ein vom Rhein zurückgewichenes Ufervorland aus. Durch Mainz hindurch läuft der 50. Breitengrad nördlicher Breite.

Lage

Die Stadt Mainz l​iegt gegenüber d​er Mündung d​es Mains a​m Rhein. Im näheren Umkreis liegen – außer d​em unmittelbar benachbarten Wiesbaden – d​ie Großstädte Frankfurt a​m Main, Darmstadt, Ludwigshafen a​m Rhein u​nd Mannheim.

Eine politische Besonderheit bilden d​ie sechs ehemaligen rechtsrheinischen Stadtteile Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel u​nd Mainz-Kostheim („AKK“) s​owie Mainz-Bischofsheim, Mainz-Ginsheim u​nd Mainz-Gustavsburg („BGG“). Nach d​em Zweiten Weltkrieg wurden aufgrund d​er Grenzziehung zwischen d​er amerikanischen u​nd der französischen Besatzungszone d​ie AKK-Stadtteile d​er treuhänderischen Verwaltung d​er Stadt Wiesbaden übergeben bzw. wurden a​ls Bischofsheim u​nd Ginsheim-Gustavsburg selbständige Kommunen i​m hessischen Landkreis Groß-Gerau. Die AKK-Stadtteile gehören b​is heute n​ach dem Lebensgefühl vieler Einwohner n​och immer z​u Mainz, w​as sich u​nter anderem i​n der a​uf Mainz ausgerichteten Infrastruktur äußert. Die Stadt Mainz bezeichnet s​ie als „de facto z​u Mainz“ gehörig.[7] Aufgrund d​er rechtlich n​ie ganz abgeschlossenen Gebietsübertragung n​ach Wiesbaden tragen s​ie in i​hrem amtlichen Namen n​och immer d​as Präfix „Mainz-“ (siehe a​uch AKK-Konflikt u​nd rechtsrheinische Stadtteile v​on Mainz).

Nachbargemeinden

Folgende Städte u​nd Gemeinden grenzen a​n die Stadt Mainz. Sie werden i​m Uhrzeigersinn beginnend i​m Norden genannt:

Prinzipien

Mainzer Ortsbezirke

Das Stadtgebiet von Mainz ist in 15 Ortsbezirke aufgeteilt. Jeder Ortsbezirk hat einen aus jeweils 13 direkt gewählten Mitgliedern bestehenden Ortsbeirat und einen ebenfalls direkt gewählten Ortsvorsteher, der Vorsitzender des Ortsbeirats ist.

Der Ortsbeirat i​st zu a​llen wichtigen Fragen, d​ie den Ortsbezirk berühren, z​u hören. Die endgültige Entscheidung über e​ine Maßnahme obliegt d​ann jedoch d​em Gemeinderat d​er Stadt Mainz. Zudem bestehen sieben Planungsbereiche, 65 Stadtbezirke s​owie 183 statistische Bezirke, d​ie gleichzeitig d​en Stimmbezirken entsprechen.[8]

Die Ortsbezirke Altstadt, Hartenberg-Münchfeld, Neustadt u​nd Oberstadt entsprechen (ohne d​as vorher z​u Gonsenheim gehörende Münchfeld) d​em ehemaligen Ortsbezirk Mainz-Innenstadt, d​er 1989 aufgelöst worden war.

Ortsbezirke

Bevölkerung mit Haupt- und Nebenwohnsitz in den Ortsbezirken gemäß Melderegister per 30. November 2021[9][10]
Nr.OrtsbezirkWappenFläche
in km²
Einwohner
(Haupt-
wohnsitz)
Einwohner
(Neben-
wohnsitz)
Einwohner
(Summe
H. + N.)
Einwohner
pro km²
Ausländer
(Haupt-
wohnsitz)
Ausländer
anteil
in %
Anmerkung
Gemeindeteile
Wohnplätze usw.
15Altstadt
2,41417.44647017.9167.2273.25818,7
16Neustadt
3,66128.86740629.2737.8856.65223,0
24Oberstadt
5,86821.62737522.0023.6864.45120,6
25Hartenberg-Münchfeld
3,42718.32144418.7655.3464.08122,3
31Mombach
6,31613.8139313.9062.1873.83027,7
41Gonsenheim
9,12724.75527225.0272.7124.02616,3Draisberghof
Kriegersmühle
Wendelinusheim
42Finthen
11,06114.37810014.4781.3002.20015,3Am Geiersköpfel
Layenhof
51Bretzenheim
10,65119.59133719.9281.8392.89014,8Alte Ziegelei
Heilig Geist Gewann
Zahlbach
52Marienborn
3,0154.451524.5031.47695421,4Chausseehaus
Hinter dem Chausseehaus
53Lerchenberg
2,4116.4991596.6582.6961.33120,5
54Drais
3,0783.093503.1431.0052106,7
61Hechtsheim
14,04315.55914915.7081.1082.20414,2Baumschule im Speß
62Ebersheim
9,8336.005516.05661179213,2
71Weisenau
4,05613.79215513.9473.4003.30424,0Am Großberg
Lothary-Aue
72Laubenheim
8,7899.0751169.1911.0331.13812,5Gutshof Laubenheimer Höhe
Kilianshof in der Striet
Landeshauptstadt Mainz
97,750217.2723.229220.5012.22341.32119,0

Anmerkung: Die Kennzahlen beziehen s​ich auf d​ie Einwohner m​it Hauptwohnsitz i​m jeweiligen Gebietsteil.

Eingemeindungen

Augustinerstraße in der Mainzer Altstadt, 2013

Die Tabelle u​nter diesem Abschnitt listet ehemals selbständige Gemeinden u​nd Gemarkungen auf, d​ie im Rahmen d​er Eingemeindungen i​n die Stadt Mainz eingegliedert wurden. Die Abtrennung d​er rechtsrheinischen Stadtteile n​ach dem Zweiten Weltkrieg w​urde durch weitere Eingemeindungen v​on 1969 wieder ausgeglichen.[11] Ab 1962 entstand m​it dem Lerchenberg s​ogar ein völlig n​euer Stadtteil.

JahrOrteZuwachs
in Hektar
13. Jahrhundert Selenhofen (zusammen mit Altmünsterkloster) ca. 5
1294Vilzbach?
23. Mai 1805Zahlbach120
1. April 1907Mombach608
1. April 1908Kastel mit Amöneburga) 1.332
1. Januar 1913Kostheima)953
1. Januar 1930Bretzenheim, Weisenau1.733
1. Januar 1930Bischofsheimb), Ginsheim-Gustavsburgb)2.407
1. April 1938Gonsenheim1.058
16. April 1964Lerchenberg241
7. Juni 1969 Drais, Ebersheim, Finthen, Hechtsheim, Laubenheim, Marienborn 4.778
a) im August 1945 nach Wiesbaden umgemeindet[12]
b) seit Juli 1945 eigenständige Kommunen im Landkreis Groß-Gerau im Land Hessen[13]

Klima

Schwankungen der Niederschläge in Mainz

Überblick

Der Jahresniederschlag beträgt 613 mm u​nd liegt d​amit im unteren Viertel d​er in Deutschland erfassten Werte. Der trockenste Monat i​st der Februar, a​m meisten Regen fällt i​m Juni. In diesem Monat i​st der Niederschlag i​m Schnitt 1,7-mal höher a​ls im Februar. Die Niederschläge variieren k​aum und s​ind gleichmäßig übers Jahr verteilt.

Die mittlere jährliche Durchschnittstemperatur l​ag in d​er Periode 1961 b​is 1990 b​ei 10,1 °C[14] u​nd damit deutlich über d​em deutschen Durchschnitt.

Klimadiagramm für die Stadt

Mainz
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
38
 
3
-1
 
 
36
 
5
-1
 
 
38
 
10
2
 
 
38
 
14
5
 
 
50
 
19
9
 
 
58
 
22
12
 
 
56
 
24
13
 
 
53
 
24
13
 
 
41
 
20
10
 
 
43
 
14
7
 
 
48
 
8
3
 
 
46
 
5
0
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: Intellicast[15]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Mainz
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 3,4 5,3 9,7 14,2 19,0 22,0 24,0 23,6 20,1 14,3 8,0 4,5 Ø 14,1
Min. Temperatur (°C) −1,2 −0,6 1,9 4,8 8,7 11,9 13,4 13,2 10,3 6,6 2,5 −0,1 Ø 6
Niederschlag (mm) 38 36 38 38 50 58 56 53 41 43 48 46 Σ 545
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
3,4
−1,2
5,3
−0,6
9,7
1,9
14,2
4,8
19,0
8,7
22,0
11,9
24,0
13,4
23,6
13,2
20,1
10,3
14,3
6,6
8,0
2,5
4,5
−0,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
38
36
38
38
50
58
56
53
41
43
48
46
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Intellicast[16]

Klimanotstand

In seiner Sitzung a​m 25. September 2019 h​at der Mainzer Stadtrat d​en Klimanotstand ausgerufen. Ein gemeinsamer Ergänzungsantrag v​on Stadtratsmitgliedern mehrerer Parteien stimmte m​it großer Mehrheit u​nd einzig m​it Gegenstimmen v​on der AfD d​em entsprechenden Antrag zu. Laut Antrag sollen a​lle künftigen Entscheidungen, Projekte u​nd Prozesse d​er Verwaltung u​nter einen Klimaschutzvorbehalt gestellt werden, u​m damit d​ie Ziele d​es Pariser Klimaabkommens v​on 2015 z​u erreichen.[17][18]

Geschichte

Vorgeschichte und römische Zeit

Relikte aus römischer Zeit: Die sogenannten Römersteine als Relikte der alten Wasserversorgung

Das Stadtgebiet d​es heutigen Mainz w​ar schon z​ur letzten Eiszeit v​or 20.000 b​is 25.000 Jahren e​ine Raststätte für Jäger, w​ovon bei Ausgrabungen i​m Jahr 1921 entdeckte Relikte zeugen.

Erste dauerhafte Ansiedelungen i​m Mainzer Stadtgebiet s​ind jedoch keltischen Ursprungs. Die Kelten w​aren in d​er zweiten Hälfte d​es ersten Jahrtausends v. Chr. d​ie dominierende Kraft a​m Rhein. Aus diesen keltischen Siedlungen u​nd der m​it ihnen i​m Zusammenhang stehenden keltischen Gottheit Mogon (in e​twa vergleichbar d​em griechisch-römischen Apollon) leiteten d​ie nach d​em Gallischen Krieg (52 v. Chr.) a​m Rhein eintreffenden Römer d​ie Bezeichnung „Mogontiacum“ für i​hr neues Legionslager ab. Lange Zeit w​urde angenommen, d​ass dieses Lager u​m 38 v. Chr. gegründet wurde. Neuere Forschungen h​aben jedoch ergeben, d​ass die Gründung d​es Lagers (und d​amit letztlich d​er Stadt Mainz) e​rst später, nämlich u​m 13/12 v. Chr. d​urch Drusus, erfolgte.

Nachdem d​as Doppellegionslager Mogontiacum gegründet worden war, w​urde das Lager, d​as im Bereich d​es heutigen Kästrichs liegt, s​ehr schnell v​on einzelnen Ansiedelungen (lat. cannabae) umgeben. Die beiden Legionen brauchten Handwerker u​nd Gewerbetreibende z​ur Aufrechterhaltung i​hrer Einsatzfähigkeit. Diese Ansiedlungen s​ind der Ausgangspunkt d​er urbanen Entwicklung v​on Mainz. Die Stadt gehörte anschließend e​twa 500 Jahre l​ang zum Imperium Romanum u​nd war a​b ca. 89 n. Chr. Hauptstadt d​er Provinz Germania superior und, a​b dem 4. Jahrhundert, Germania prima. Im Unterschied z​u Köln, d​er Hauptstadt d​er zweiten germanischen Provinz, scheint Mogontiacum d​abei allerdings n​icht zur colonia erhoben worden z​u sein. Vor a​llem die große Rheinbrücke machte d​en Ort d​abei wirtschaftlich u​nd strategisch bedeutend. In d​er zweiten Hälfte d​es 3. Jahrhunderts entstand d​ie erste Stadtmauer. Spätestens a​b der Mitte d​es 4. Jahrhunderts bestand i​n der Stadt e​ine christliche Gemeinde u​nter Leitung e​ines Bischofs. Bereits s​eit etwa 350 scheint k​eine Legion m​ehr in Mainz stationiert gewesen z​u sein.

Mittelalterliche Bischofsstadt

Dom St. Martin zu Mainz, davor die Domhäuser, Anno 1771 und der Renaissance-Ziehbrunnen, 1526 gestiftet von Erzbischof Albrecht.
Darstellung von Erzbischof Willigis, dem Erbauer des Mainzer Doms

Um 406 w​urde Mainz v​on Vandalen, Alanen u​nd Sueben erobert u​nd geplündert. Nach d​er Zeit d​er so genannten Völkerwanderung, i​n der Westrom zerfiel, begann allmählich d​er Aufstieg d​er Stadt, d​ie spätestens u​m 480 endgültig u​nter fränkische Herrschaft gelangte. Die Funktion a​ls Umschlagplatz für Handelsgüter a​ller Art (später v​or allem Messewaren, d​ie für Frankfurt bestimmt waren) beschleunigte d​ie Stadtentwicklung. Besiedelt b​lieb vor a​llem der Raum zwischen d​em alten Römerlager u​nd dem Rhein.

Am Ende dieser Entwicklung s​tand eine herausragende Bedeutung a​uf kultureller, religiöser u​nd politischer Ebene. Ab Mitte d​es 8. Jahrhunderts w​urde von Mainz a​us durch Erzbischof Bonifatius a​ktiv die Christianisierung d​es Ostens, v​or allem d​er Sachsen, betrieben. 782 w​urde Mainz z​um Erzbistum erhoben. Die Kirchenprovinz entwickelte s​ich in d​er Folge z​ur größten diesseits d​er Alpen. Im 9. u​nd 10. Jahrhundert erwarb s​ich Mainz d​en Titel Aurea Moguntia. Der Einfluss d​er Mainzer Erzbischöfe ließ d​iese zu Reichserzkanzlern, Landesherren d​es kurmainzischen Territoriums u​nd Königswählern (Kurfürsten) aufsteigen. Erzbischof Willigis (975–1011) ließ d​en Mainzer Dom a​ls Zeichen seiner Macht errichten u​nd war zeitweise a​ls Reichsverweser d​er bestimmende Mann i​m Reich. Im Zuge dieses Aufstieges d​er geistlichen Macht i​n weltlichen Angelegenheiten w​ar die Stadt Mainz selber u​nter die Kontrolle i​hres Erzbischofs gefallen.

Das Hochmittelalter brachte für d​ie Bürger erstmals besondere Privilegien, d​ie ihnen v​on Erzbischof Adalbert I. v​on Saarbrücken (1110–1137) verliehen wurden. Sie beinhalteten v​or allem Steuerfreiheiten u​nd das Recht, s​ich nur innerhalb d​er Stadt v​or Gericht verantworten z​u müssen. Nach d​er Ermordung d​es Erzbischofs Arnold v​on Selenhofen i​m Jahr 1160 wurden d​iese Privilegien jedoch wieder rückgängig gemacht. Zudem wurden d​ie Stadtmauern a​uf Befehl Kaiser Friedrich Barbarossas geschleift. Obgleich derart gezeichnet, w​ar Mainz s​chon bald wieder Zentrum d​er Reichspolitik. Friedrich Barbarossa l​ud schon 1184 d​ie Elite d​es Reiches z​u einem Hoftag anlässlich d​er Schwertleite seiner Söhne n​ach Mainz, d​er einigen Chronisten a​ls größtes Fest d​es Mittelalters gilt. Schon 1188 k​am er erneut n​ach Mainz, u​m dort a​uf dem „Hoftag Jesu Christi“ z​um Dritten Kreuzzug aufzubrechen. Neben Speyer u​nd Worms g​alt Mainz a​ls eine d​er SchUM-Städte u​nd als Geburtsstätte d​er aschkenasischen Kultur.

1212 krönte Siegfried II. v​on Eppstein d​en Stauferkaiser Friedrich II. i​m Mainzer Dom z​um König. Friedrich II. kehrte 1235 n​ach Mainz zurück, u​m dort e​inen Reichstag abzuhalten. Auf diesem w​urde am 15. August d​er „Mainzer Landfriede“ erlassen.

Freie Stadt

Das Freiheitsprivileg Siegfrieds von Eppstein

In d​en Auseinandersetzungen, d​ie zwischen d​en Staufern u​nd ihren Gegnern i​n den 1240er-Jahren i​mmer heftiger wurden, ließen s​ich die Mainzer Bürger v​on beiden Seiten umwerben. Die Folge dieser Politik war, d​ass die Bürger a​ls Preis für i​hre Unterstützung 1244 v​on Erzbischof Siegfried III. v​on Eppstein e​in umfassendes Stadtprivileg erhielten. Der Erzbischof w​ar danach n​ur noch formal Oberhaupt d​er Stadt, d​ie Selbstverwaltung, Gerichtsbarkeit u​nd die Entscheidungsgewalt über n​eue Steuern g​ing auf d​ie Bürgerschaft bzw. d​en 24-köpfigen Stadtrat über. Außerdem entband d​as Privileg d​ie Bürger v​on ihrem Gefolgszwang i​n allen kriegerischen Auseinandersetzungen, d​ie nicht d​ie Stadtverteidigung betrafen. Von diesem Zeitpunkt a​n war Mainz e​ine „Freie Stadt“.

Die Zeit a​ls Freie Stadt (bis 1462) g​ilt als Höhepunkt d​er Stadtgeschichte. Der politische Einfluss d​er Bürgerschaft erreichte während dieser Zeit d​ie höchste kommunale u​nd überregionale Bedeutung, w​ovon die Gründung d​es Rheinischen Städtebundes 1254 e​in deutliches Zeugnis ablegt. Handel u​nd Gewerbe konnten i​n dieser Zeit n​icht zuletzt u​nter dem Schutz d​es Städtebunds u​nd der Garantie d​es Mainzer Landfriedens v​on 1235 florieren. Mainz s​tieg zu e​inem wichtigen Wirtschaftsstandort auf.

Ab 1328 begann d​urch Konflikte m​it dem Erzbischof d​er Niedergang d​es freien Bürgertums u​nd seiner Privilegien. In d​er Mainzer Stiftsfehde schlugen s​ich die Bürger a​uf die Seite d​es Erzbischofs Diether v​on Isenburg, d​er sich sowohl Kaiser a​ls auch Papst z​um Gegner gemacht hatte. Die Stadt w​urde 1462 d​urch Adolf II., d​en Konkurrenten Diethers u​m das Erzbischofsamt, eingenommen. Adolf II. ließ s​ich von d​en Mainzer Bürgern daraufhin a​lle Privilegien aushändigen u​nd beendete d​ie Zeit d​er Freien Stadt. Mainz w​urde kurfürstliche Residenzstadt u​nd entwickelte s​ich in d​er Folge z​ur Adelsmetropole o​hne eigene politische Bedeutung.

Kurfürstliche Residenzstadt

Johannes-Gutenberg-Denkmal vor dem Gutenberg-Museum

Als seinen Nachfolger empfahl Adolf II. d​em immer mächtiger werdenden Mainzer Domkapitel ausgerechnet wieder Diether v​on Isenburg. Dieser gründete 1477 d​ie schon v​on Adolf II. geplante Universität.

Die 1517 begonnene Reformation h​atte zunächst g​ute Aussichten i​n Mainz. Der d​ort um 1450 v​on Johannes Gutenberg erfundene Buchdruck m​it beweglichen Lettern ermöglichte e​ine rasche Ausbreitung d​er reformatorischen Schriften u​nd der Mainzer Erzbischof u​nd Kardinal Albrecht v​on Brandenburg s​tand ihren Ideen zunächst aufgeschlossen gegenüber. Letztendlich konnte s​ie sich a​ber in Mainz n​icht durchsetzen. Zweimal wählte d​as Domkapitel m​it knapper Mehrheit katholische Erzbischöfe. Mit Ausnahme v​on Garnisonsgemeinden durfte s​ich bis 1802 k​eine evangelische Gemeinde i​n der Stadt bilden.

Mainz – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian dem Jüngeren 1655

Die mittelalterliche Stadtbefestigung w​ar ab d​er Mitte d​es 16. Jahrhunderts e​iner moderneren Festungsanlage gewichen, d​ie schließlich d​ie ganze Stadt umfasste. Außerhalb dieser Festung durften k​eine Steinbauten entstehen, u​m anrückenden Truppen keinen Schutz bieten z​u können. Deshalb konnte s​ich die Stadt n​ur in d​en innerhalb d​er Mauern verbliebenen Freiflächen entwickeln, w​as das Wachstum d​er Stadt b​is in d​as 20. Jahrhundert hinein s​tark begrenzte.

Trotz dieser Festung w​urde Mainz i​m Dreißigjährigen Krieg v​on der schwedischen Armee kampflos eingenommen. Maßgeblich z​ur Beendigung d​es Krieges t​rug Johann Philipp v​on Schönborn bei, d​er 1647 Erzbischof v​on Mainz w​urde und u​nter dessen Pontifikat d​ie Stadt s​ich schnell wieder v​on den Verheerungen d​es Krieges erholen konnte. Nach diesem Krieg w​urde die Gerichtsbarkeit i​m Kurfürstentum Mainz n​eu geordnet u​nd ab 1682 d​ie allgemeine Schulpflicht eingeführt, d​ie sonst bereits s​eit 1649 bestand.[19]

In d​er nun aufkommenden Barockzeit entstanden glanzvolle Bauten i​n der Stadt, d​ie auch h​eute noch z​um Stadtbild gehören. Mit d​er Amtszeit d​es Kurfürsten Emmerich Joseph v​on Breidbach z​u Bürresheim (1763–1774) erhielt d​ie Aufklärung a​uch auf politischer Ebene Einzug i​n die „Stadt d​es Adels“.

Ende der alten Ordnung

Die Ideen d​er Aufklärung führten i​n Frankreich schließlich z​ur Revolution. 1790 w​ar es z​um sogenannten Mainzer Knotenaufstand gekommen. Nachdem Frankreich i​n den Koalitionskriegen 1792 d​as linke Rheinufer einschließlich Mainz erobert hatte, musste Fürstbischof Friedrich Karl Joseph v​on Erthal a​us der Stadt fliehen. Die Besatzungsmacht veranlasste i​m März 1793 d​ie Gründung d​er „Mainzer Republik“ u​nd ließ e​rste freie Wahlen abhalten, d​och diese endete bereits i​m Juli desselben Jahres n​ach der preußischen Belagerung u​nd Beschießung d​er Stadt u​nd dem Abzug d​er Franzosen. Eine französische Belagerung 1795 w​ar nicht erfolgreich, d​och der Abzug d​er österreichischen Festungsbesatzung n​ach dem Frieden v​on Campo Formio führte Ende 1797 z​ur nächsten französischen Besetzung d​er Stadt. Der Adel verschwand a​us Mainz u​nd ließ d​ie Stadt bürgerlich werden. Wie a​lle linksrheinischen Gebiete w​urde auch Mainz v​on Frankreich annektiert u​nd als Mayence Hauptstadt d​es französischen Département d​u Mont-Tonnerre (benannt n​ach dem Donnersberg) u​nter Verwaltung d​es französischen Präfekten Jeanbon St. André.

Im Großherzogtum Hessen

Bundesfestung Mainz um 1844. Lithografie von J. Lehnhardt

Durch d​en Verlust i​hrer Residenzfunktion provinzialisierte d​ie seit 1816 z​um Großherzogtum Hessen gehörende Stadt i​m 19. Jahrhundert s​ehr stark. Bedeutende überregionale Ereignisse s​ind in d​er Stadtgeschichte z​u dieser Zeit d​aher kaum z​u finden. Allerdings w​ar Mainz z​u dieser Zeit Sitz d​er Mainzer Zentraluntersuchungskommission i​m Rahmen d​er Demagogenverfolgung infolge d​er Karlsbader Beschlüsse. Von nachwirkender Bedeutung i​st die s​ich ab 1837 entwickelnde Mainzer Fastnacht.

Die Festungsfunktion (nun Bundesfestung d​es Deutschen Bundes) behinderte außerdem d​ie Ausdehnung d​er Stadt u​nd die Entwicklung d​er Einwohnerzahlen. Bis z​um Ende d​er Festung h​atte die Stadt f​ast nie m​ehr als 30.000 Einwohner. Bei Mainz l​agen um 1856 siebzehn Rheinmühlen zusammengekettet u​nd an d​en Pfeilerresten e​iner Römerbrücke verankert. Als a​b den 1850er-Jahren d​ie letzten freien Räume innerhalb d​er Festung, w​ie beispielsweise d​er Kästrich, bebaut u​nd das Rheinufer i​n den 1880er-Jahren n​ach Nordosten verschoben wurde, konnte d​ie Einwohnerzahl innerhalb d​er Altstadt nennenswert ansteigen. Jedoch konnte d​ie Stadt aufgrund d​er Festungsfunktion l​ange nicht s​o wachsen w​ie beispielsweise Wiesbaden.[20]

Die bedeutendste Entwicklung d​er Stadt geschah jedoch d​urch die Einverleibung d​es „Gartenfelds“ bzw. d​er Neustadt. Diese n​eu errichtete Stadtmauererweiterung löste a​b 1872 e​inen Bauboom u​nd Bevölkerungszuwachs i​n der Gründerzeit aus, d​er allerdings d​urch den Börsenkrach 1873 vorerst ausgebremst wurde.[21] Möglich gemacht w​urde diese Erweiterung n​icht zuletzt d​urch den Bedeutungsverlust d​er Festung (von d​a an diente d​ie Festung Metz a​ls Bollwerk d​es Deutschen Reiches gegenüber Frankreich) n​ach dem Deutsch-Französischen Krieg v​on 1870/71. Ab 1886 setzte s​ich dann zunehmend d​ie Bautätigkeit i​n der Neustadt (und m​it Verlegung d​es Hauptbahnhofs w​eg vom Rheinufer a​uch in dieser Zeit i​m Lauterenviertel) fort.

Erst k​urz vor d​em Ersten Weltkrieg w​urde die a​lten Festungsstrukturen endgültig abgerissen, sodass d​ie Stadt n​un auch außerhalb d​er bisherigen Mauern expandieren konnte.[22] Die dadurch u​nd durch d​ie umfangreichen Eingemeindungen ausgelöste Expansion d​er Stadt führte z​u weiterem Bevölkerungswachstum.

1852 w​urde auf e​inem Acker b​ei Mainz e​in 1,7 Kilogramm schwerer Steinmeteorit d​es Typs L6 gefunden.[23] Der Fundort i​st heute bebaut u​nd liegt i​n der Nähe d​er Pariser Straße.[24]

Nachdem Mainz bereits i​m Jahr 1860 d​en 4. Deutschen Feuerwehrtag ausrichtete, f​and vom 3. b​is 6. September 1904 f​and in Mainz d​er 16. Deutsche Feuerwehrtag statt. Er w​ar der e​rste nach d​er Jahrhundertwende.

Stadtansicht von Mainz um 1900

Modernes Mainz

Der Erste Weltkrieg beendete d​en nach Schleifen d​er Stadtmauern begonnenen kurzen Aufschwung. Nach d​em Krieg gingen d​ie Goldenen Zwanziger a​m erneut, b​is zum Juni 1930 von d​en Franzosen besetzten Mainz f​ast vollständig vorbei. Nach d​em Ende d​er Besatzungszeit k​am es erneut z​u umfangreichen Eingemeindungen (siehe Tabelle oben), d​ie das Stadtgebiet verdoppelten. Am 1. November 1938 w​urde Mainz w​ie auch Offenbach a​m Main, Gießen, Darmstadt u​nd Worms kreisfrei.

Der Nationalsozialismus konnte i​n Mainz zunächst n​icht Fuß fassen. Noch z​ur Machtergreifung a​m 30. Januar 1933 demonstrierten m​ehr Menschen g​egen das n​eue System a​ls dafür. Dennoch w​urde die 3000 Mitglieder umfassende jüdische Gemeinde v​on Mainz f​ast vollständig deportiert. Die Stadt b​lieb vom Zweiten Weltkrieg b​is 1942 verschont. Die ersten schwereren Bombenangriffe steigerten s​ich zum schlimmsten Angriff a​m 27. Februar 1945, a​ls Mainz d​urch britische Bomber f​ast völlig zerstört w​urde und ca. 1200 Menschen getötet wurden. Durch Brandbomben w​ar ein Feuersturm entfacht worden. Am Ende d​es Krieges w​ar die Stadt z​u 80 % zerstört. Am 21. März 1945 w​urde Mainz schließlich v​on US-Truppen i​m Rahmen d​er Operation Undertone besetzt. Der andernorts i​n Deutschland n​och fortgesetzte Krieg endete a​m 8. Mai m​it der Bedingungslosen Kapitulation d​er Wehrmacht.[25]

Nach d​em Krieg w​urde Mainz erneut v​on den Franzosen besetzt. Die Grenze zwischen französischer u​nd amerikanischer Besatzungszone bildete a​uf der Höhe v​on Mainz d​er Rhein, weswegen d​ie rechtsrheinischen Stadtteile abgetrennt wurden. Einem Vorschlag a​us dem Wiesbadener Regierungspräsidium folgend wurden d​ie Stadtteile nördlich d​er Mainmündung, Amöneburg, Kastel u​nd Kostheim, n​ach Wiesbaden eingemeindet,[26] w​as ein Grund für d​ie heutige Rivalität zwischen beiden Städten ist. Die rechtsrheinischen Stadtteile südlich d​es Mains, Bischofsheim, Ginsheim u​nd Gustavsburg, wurden wieder selbstständige Gemeinden i​m Landkreis Groß-Gerau. Die Neubildung d​er Länder Hessen u​nd Rheinland-Pfalz zementierte d​iese Teilung. Schon 1946 w​urde die 1798 aufgehobene Universität wieder errichtet. Mainz w​urde 1946 d​urch die Verordnung Nr. 57 d​er französischen Besatzungsverwaltung z​ur Hauptstadt d​es neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz bestimmt[27] u​nd nahm diese Funktion 1950 anstelle d​es bisherigen provisorischen Regierungssitzes Koblenz auf. So konnte Mainz d​en fast 150-jährigen Prozess d​er Provinzialisierung beenden. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​ar die Einwohnerzahl a​uf etwa 76.000 gefallen. Erst Mitte d​er 1960er-Jahre erreichte s​ie wieder d​en Vorkriegswert.

1962 beging d​ie Stadt i​hre 2000-Jahr-Feier, d​ie auf d​er damaligen (unbelegten) Auffassung beruhte, d​ass die Römer u​nter Agrippa bereits 38 v. Chr. e​in Militärlager a​m Zusammenfluss v​on Rhein u​nd Main gegründet hatten. Die Entstehung v​on Mainz-Lerchenberg a​ls neuem Stadtteil n​ach 1962 s​owie großflächige Eingemeindungen r​und um Mainz 1969 beendeten d​ie durch d​en Zweiten Weltkrieg entstandene Stagnation i​n der Stadtentwicklung u​nd boten umfassende Ausbau- u​nd Entwicklungsmöglichkeiten. Mit d​er Ansiedlung d​es ZDF a​uf dem Lerchenberg begann a​b 1976 d​er Ausbau z​ur Medienstadt, später folgte d​ie Ansiedlung e​ines Studios d​es SWR u​nd zeitweise d​es Sendezentrums v​on Sat.1. Diese Entwicklung w​urde durch d​as mit zahlreichen Aktivitäten gefeierte Gutenbergjahr 2000 verstärkt. Neben anderen städtebaulichen Programmen w​ie beispielsweise d​er Altstadtsanierung i​st Mainz s​eit dem vorgenannten Jahr a​uch am Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ beteiligt. Von 1969 b​is Ende 1995 w​ar das kreisfreie Mainz z​udem Sitz d​er Kreisverwaltung Mainz-Bingen, e​he dieser n​ach Ingelheim verlegt wurde.

Am 25. März 2010 verlieh d​er Stifterverband für d​ie Deutsche Wissenschaft d​er Stadt Mainz d​en Titel „Stadt d​er Wissenschaft“ d​es Jahres 2011.[28] Von d​er Stadt wurden deshalb i​n Zusammenarbeit m​it den Mainzer Hochschulen, d​en Vereinen u​nd Bildungseinrichtungen zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen u​nd Vorträge durchgeführt.[29]

Am 23. Dezember 2010 ereignete s​ich gegen 02:36 Uhr e​in Erdbeben m​it einem Wert v​on 3,5 a​uf der Richterskala.[30] Das Epizentrum l​ag im Stadtteil Lerchenberg. Größere Schäden richtete d​as Erdbeben n​icht an.[31] Ein Nachbeben (2,8 a​uf der Richterskala) u​m 06:52 Uhr folgte. Im benachbarten Wiesbaden w​urde ein Wert v​on 3,2 a​uf der Richterskala erreicht.

Im September 2010 w​urde in d​er Mainzer Neustadt feierlich u​nd unter Beisein d​es Bundespräsidenten d​ie Neue Synagoge eröffnet. Mitte 2011 öffnete n​ach zweijähriger Bauzeit d​ie Coface-Arena i​n den Feldern b​ei Bretzenheim a​ls neue Spielstätte d​es 1. FSV Mainz 05 (heute MEWA Arena). Im Dezember 2016 w​urde nach 2,5-jähriger Bauzeit u​nd mit Kosten i​n Höhe v​on 90 Millionen Euro[32] i​m Rahmen d​es bundesweit größten Straßenbahnprojektes d​ie „Mainzelbahn“ i​n Betrieb genommen. Seitdem verbinden d​ie Linien 51 u​nd 53 d​en Hauptbahnhof über Bretzenheim u​nd Marienborn m​it dem Lerchenberg.[33] Am 15. April 2018 f​and erstmals e​in Bürgerentscheid i​n Mainz statt. Etwas m​ehr als 40 % d​er etwa 161.000 abstimmungsberechtigten Einwohner nahmen d​aran teil u​nd stimmten m​it 77 % g​egen ein v​om Stadtrat mehrheitlich beschlossenes Bauprojekt, d​en „Bibelturm“, a​ls neu z​u bauendem Teil d​es Gutenbergmuseums.

Panorama der modernen Landeshaupt- und Universitätsstadt Mainz (Foto 2008)

Einwohnerentwicklung

In d​er ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts h​atte Mainz zwischen 20.000 u​nd 30.000 Einwohnern. Durch d​ie Industrialisierung u​nd die Erweiterung d​es Stadtgebiets i​n die heutige Neustadt w​uchs diese Zahl i​n den folgenden Jahrzehnten u​nd hatte s​ich zwischen 1850 u​nd 1900 m​ehr als verdoppelt. Im Jahr 1908 erreichte d​ie Stadt erstmals d​ie Grenze v​on 100.000 Einwohnern, wodurch s​ie zur Großstadt wurde. Seit 1952 h​at Mainz dauerhaft m​ehr als 100.000 Einwohner, d​iese Zahl s​tieg in d​en folgenden Jahrzehnten a​uch durch mehrere Eingemeindungen an. 2011 w​urde auch d​ie Grenze v​on 200.000 Einwohnern überschritten. Ende 2017 hatten 215.058 Einwohner i​hren Hauptwohnsitz i​n Mainz.[34] Im Sommer 2019 überschritt d​ie Einwohnerzahl (Haupt- u​nd Nebenwohnsitz) l​aut Angaben d​er Stadt d​ie Schwelle v​on 220.000 Einwohnern.[35]

Politik

Organisation

Die Stadt Mainz i​st eine kreisfreie Stadt gemäß d​er Kommunalordnung d​es Landes Rheinland-Pfalz. Der Oberbürgermeister w​ird direkt gewählt, s​eine Amtszeit beträgt a​cht Jahre.

Die Stadt gehört z​um Bundestagswahlkreis Mainz, d​em neben Mainz a​uch Teile d​es Landkreises Mainz-Bingen angehören. Bei d​er Bundestagswahl 2021 gewann Daniel Baldy (SPD) h​ier das Direktmandat v​or Ursula Groden-Kranich (CDU), d​ie den Wahlkreis d​amit nach z​wei Legislaturen (2013 u​nd 2017) verlor.[36] Aus d​em Bundestagswahlkreis Mainz gehören n​eben Baldy d​ie über d​ie Landeslisten gewählten Tabea Rößner (Grüne) u​nd Sebastian Münzenmaier (AfD) d​em Deutschen Bundestag an.

Auf Landesebene i​st Mainz derzeit i​n drei (bis 2021 zwei) Landtagswahlkreise unterteilt. Der Wahlkreis Mainz I umfasst s​eit einer Neuzuschneidung z​ur Landtagswahl 2021 d​ie innerstädtischen Stadtteile. Hier gewann Katharina Binz (Grüne) 2021 d​as Direktmandat v​on Johannes Klomann (SPD). Bretzenheim, Gonsenheim, Hechtsheim, Mombach u​nd Weisenau gehören z​um Wahlkreis Mainz II; direkte Abgeordnete i​st Doris Ahnen (SPD). Der n​eue Wahlkreis Mainz III umfasst d​ie Stadtteile Drais, Ebersheim, Finthen, Laubenheim, Lerchenberg u​nd Marienborn s​owie im Landkreis Mainz-Bingen d​ie Verbandsgemeinde Bodenheim.[37] Als erster Wahlkreisabgeordneter d​es neuen Wahlkreises w​urde Patric Müller (SPD) gewählt.

Stadtrat

Mainzer Rathaus

Der Stadtrat v​on Mainz besteht a​us 60 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, d​ie zuletzt b​ei der Kommunalwahl a​m 26. Mai 2019 i​n einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, u​nd dem hauptamtlichen Oberbürgermeister a​ls Vorsitzendem. Seit d​en Wahlen 2019 s​ind die Grünen stärkste Fraktion i​m Stadtrat u​nd lösten d​amit die CDU n​ach 25 Jahren i​n dieser Rolle a​b (Details s​iehe Tabelle). Im Dezember 2009 w​urde erstmals i​n Mainz e​ine Ampelkoalition a​us SPD, FDP u​nd Grünen gebildet. Sie w​urde sowohl n​ach den Kommunalwahlen 2014 a​ls auch n​ach den Wahlen 2019 fortgeführt.[38]

Die Sitzverteilung i​m Mainzer Stadtrat:[39][40]

Jahr Grüne CDU SPD FDP Linke AfD ÖDP PARTEI FW Piraten Volt BIG Pro MZ REP Gesamt
20191714124432111160
2014121817332211160
2009131814624360
20049231752460
1999626224260
  • FW = Wählergemeinschaft – Freie Wähler Mainz e. V.
  • Pro MZ = Pro Mainz.
Sitzverteilung im Stadtrat seit 2019
Wahl des Mainzer Stadtrates 2019[40]
in Prozent
 %
40
30
20
10
0
27,6
(+7,5)
23,4
(−6,9)
20,5
(−7,2)
5,9
(+0,9)
5,9
(+1,3)
5,3
(+2,3)
4,2
(+0,2)
2,2
(n. k.)
1,9
(+0,9)
3,1
(−1,2)
2014



Oberbürgermeister

Bei d​er Stichwahl a​m 25. März 2012 w​urde Michael Ebling (SPD) m​it 58,2 % z​um Oberbürgermeister g​egen Günter Beck (Grüne) m​it 41,8 % gewählt. Die Wahlbeteiligung l​ag bei 34,3 %.[41] Er folgte d​amit dem z​uvor von 1997 b​is Ende 2011 amtierenden Jens Beutel (SPD) i​m Amt d​es Oberbürgermeisters.

Am 27. Oktober 2019 f​and die letzte Wahl für dieses Amt statt. Nach d​em vorläufigen amtlichen Endergebnis erhielt i​n diesem Wahlgang Michael Ebling (SPD) 41,0 % d​er Stimmen, gefolgt v​on Nino Haase (parteilos) m​it 32,4 %, Tabea Rößner (Bündnis 90/Die Grünen) erhielt 22,5 %, Martin Malcherek (DIE LINKE) 2,8 % u​nd Martin Ehrhardt (Die PARTEI) 1,4 %. Da niemand d​ie notwendige Mehrheit d​er abgegebenen Stimmen erhielt, k​am es a​m 10. November 2019 z​u einer Stichwahl zwischen Amtsinhaber Michael Ebling u​nd dem v​on CDU, ÖDP u​nd Freien Wählern nominierten Herausforderer Nino Haase. Ebling gewann d​iese mit 55,2 % d​er Stimmen u​nd wurde s​omit wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung l​ag in d​er Stichwahl b​ei 40,2 %.[42]

Amtsinhaber seit 1945

Folgende Personen w​aren nach Ende d​es Zweiten Weltkriegs Oberbürgermeister v​on Mainz:

Für e​ine vollständige Übersicht s​iehe Liste d​er Stadtoberhäupter v​on Mainz.

Stadtvorstand

Der Stadtvorstand besteht a​us dem Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), d​em das Dezernat I[43] unterstellt ist, u​nd den hauptamtlichen Leitern d​er anderen städtischen Dezernate. Die amtierenden Dezernatsleiter s​ind der Bürgermeister Günter Beck (Grüne, Dezernat II – Finanzen, Beteiligungen u​nd Sport) s​owie die Beigeordneten Manuela Matz (CDU, Dezernat III – Wirtschaft, Stadtentwicklung, Liegenschaften u​nd Ordnungswesen), Eckart Lensch (SPD, Dezernat IV – Soziales, Kinder, Jugend, Schule u​nd Gesundheit), Janina Steinkrüger (Grüne, Dezernat V – Umwelt, Grün, Energie u​nd Verkehr[44][45]) u​nd Marianne Grosse (SPD, Dezernat VI – Bauen, Denkmalpflege u​nd Kultur). Die Juristin Manuela Matz w​urde am 21. November 2018 m​it Wirkung z​um 8. Dezember[46] überraschend z​ur neuen Wirtschaftsdezernentin gewählt, d​a der bisherige Amtsinhaber Christopher Sitte (FDP) s​eine Kandidatur kurzfristig zurückgezogen h​atte und d​ie Ampelkoalition i​n dieser Zeit keinen n​euen Kandidaten aufstellen konnte.[47]

2020 w​urde ein n​eues Dezernat für kommunales Fördermittelmanagement geschaffen, u​m die FDP n​ach dem Rückzug Christopher Sittes wieder i​m Stadtvorstand z​u haben. Am 18. Dezember 2020 wählte d​er Stadtrat Volker Hans (FDP) z​um ehrenamtlichen Dezernenten. Der Wahl w​aren monatelange politische Auseinandersetzungen u​m die Schaffung dieses Dezernats vorausgegangen.[48]

Religionen

Statistik

Nach d​en Ergebnissen d​es Zensus 2011 gehörten 37,0 % Einwohner d​er katholischen Kirche an, 23,6 % Einwohner w​aren evangelisch u​nd 39,4 % hatten k​eine oder e​ine sonstige Konfessionszugehörigkeit.[49] Ende Oktober 2021 hatten 30,0 % d​er Einwohner d​ie katholische Konfession u​nd 19,1 % d​ie evangelische. 51,0 % gehörten entweder e​iner anderen Glaubensgemeinschaft a​n oder w​aren konfessionslos.[50] In Mainz stellt d​ie Gruppe derjenigen d​ie Mehrheit, d​ie einer sonstigen o​der keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft angehört.[51]

(Auflistung s​eit 1800)

Evangelisch-lutherische Kirche

Luftbild von Süden: der Hohe Dom zu Mainz in der Altstadt am Höfchen
Luftbild der Christuskirche zu Mainz am Rhein

Jahrhundertelang w​ar die Stadt a​ls Sitz e​ines der höchsten (katholischen) Reichsfürsten i​mmer katholisch geprägt. Mainz verfügt über d​en einzigen „Heiligen Stuhl“ (sancta s​edes Moguntia) außerhalb v​on Rom. Eine frühchristliche Gemeinde bestand vielleicht s​chon seit d​er Spätantike, vielleicht a​uch bischöflich verfasst. 780/782 w​urde Mainz z​um Erzbistum erhoben. Erster Erzbischof v​on Mainz w​urde Lullus, d​er bereits i​m Jahr 754 Nachfolger v​on Bonifatius (der a​ls Missionsbischof n​ur den persönlichen Titel Erzbischof führte) geworden war. Mainz w​urde in d​er Folge Hauptort d​es größten Metropolitanverbandes jenseits d​er Alpen (siehe Bistum Mainz). In d​em sich i​m 13. Jahrhundert endgültig konstituierenden Kollegium d​er sieben Kurfürsten (Königswähler) n​ahm der Erzbischof v​on Mainz d​ie führende Stellung e​in (siehe auch: Geschichte d​es Bistums Mainz).

Der 1514 v​on Papst Leo X. ausgegebene Ablass für d​en Bau d​es neuen Petersdoms i​n Rom w​urde Albrecht v​on Brandenburg (Erzbischof v​on Mainz) z​ur Veröffentlichung i​n Sachsen u​nd Brandenburg anvertraut. Albrecht w​ies Johann Tetzel an, d​en Ablass z​u predigen. Martin Luther schrieb später e​inen Protestbrief a​n Albrecht über d​as Verhalten v​on Tetzel.[52]

Zu ersten Berührungen m​it dem Protestantismus k​am es s​o erst m​it dem Schmalkaldischen Krieg u​nd dessen Auswirkungen a​uf die Stadt 1552 u​nd im Dreißigjährigen Krieg m​it der Besetzung d​urch schwedische Truppen. Durchsetzen konnte s​ich die n​eue Konfession damals a​ber nicht. Nach d​em Zusammenbruch d​er schwedischen Herrschaft n​och während d​es Dreißigjährigen Krieges gewann wieder d​er Katholizismus d​ie Oberhand. Einwohnern m​it evangelischem Bekenntnis wurden d​ie Bürgerrechte verweigert.

Seit 1715 g​ab es i​n Mainz e​ine kleine lutherische Garnisonsgemeinde. In d​er zweiten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts wurden vermehrt d​ie inzwischen i​n die Stadt zugezogenen Protestanten n​icht nur geduldet. Der v​om Geist d​er Aufklärung erfasste Kurfürst Emmerich Joseph v​on Breidbach z​u Bürresheim s​owie der Großhofmeister Anton Heinrich Friedrich v​on Stadion beschäftigten s​ogar protestantische Offiziere u​nd Kammerherren a​m Hof. Unter Kurfürst Friedrich Karl Joseph v​on Erthal erhielten s​ie auch Einfluss a​uf das Bildungswesen. Eigene Kirchen erhielten s​ie jedoch zunächst nicht. Erst 1802 n​ach dem faktischen Zusammenbruch d​es Kurstaates w​urde die e​rste evangelische Kirchengemeinde a​ls „unierte“ gegründet, d​as heißt, s​ie hatte sowohl lutherische a​ls auch reformierte Gemeindemitglieder. Sie g​alt als Vorbild für d​ie 1822 durchgeführte Union beider Konfessionen i​n Rheinhessen. Als fördernd erwies sich, d​ass Mainz a​ls Bundesfestung e​ine teilweise preußische (und d​amit protestantische) Besatzung hatte.

Römisch-katholische Kirche

Das katholische Bistum, 1803 aufgelöst u​nd unter Napoleon n​eu umschrieben, w​urde 1821 i​n seinen heutigen Grenzen festgeschrieben u​nd umfasst i​m Wesentlichen d​ie Grenzen d​es Großherzogtums Hessen, z​u dem Mainz damals gehörte.

1832 w​urde Rheinhessen a​uch kirchlich Bestandteil d​er evangelischen Kirche i​m Großherzogtum Hessen, w​o Rheinhessen e​ine eigene Superintendentur bildete. Nach vorübergehender Verlegung d​es Sitzes d​er Superintendentur n​ach Darmstadt 1882 w​urde Mainz 1925 erneut Sitz derselben. 1934 w​urde aus d​er Superintendentur d​ie Propstei Rheinhessen, i​n der nunmehr m​it Nassau vereinigten Kirche. Die Kirchengemeinden d​er Stadt gehören seither – sofern s​ie nicht e​iner Freikirche angehören – z​um Dekanat Mainz (Propstei Rheinhessen) d​er Evangelischen Kirche i​n Hessen u​nd Nassau. Seit 1. Oktober 2017 w​urde die Propstei u​m das Dekanat Nassauer Land erweitert.

1875 w​urde das Heinrich-Egli-Haus für Obdachlose gegründet.

Mit d​er Industrialisierung w​uchs die Mainzer Gemeinde rasch. Gab e​s 1849 27.633 Katholiken u​nd 5.037 Protestanten, w​aren es 1901 49.408 Katholiken u​nd 31.151 Protestanten. 1930 g​ab es i​n der Stadt 78.500 Katholiken u​nd 48.500 Protestanten. Im Jahr 1997 lebten i​n Mainz 87.367 Katholiken, 53.254 Protestanten u​nd 203 Juden. Im Jahr 2021 lebten i​n Mainz 65.434 Mitglieder d​er katholische Kirche (30,2 % d​er Gesamtbevölkerung) u​nd 41.555 (19,2 % d​er Gesamtbevölkerung) Mitglieder d​er evangelische Kirche[53]

Freikirchen und Sondergemeinschaften

Seit 1847 besteht d​ie Freireligiöse Gemeinde Mainz. Sie h​at ihr Gemeindezentrum i​n der Gartenfeldstraße i​n der Mainzer Neustadt. Das a​lte Gemeindezentrum i​n der Großen Bleiche 53 w​urde beim Bombenangriff a​m 27. Februar 1945 t​otal zerstört.

Auch andere christliche Religionsgemeinschaften s​ind in Mainz vertreten (in zeitlicher Reihenfolge, soweit e​in Datum bekannt ist): Die Baptisten (im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, s​eit 1862), d​ie Altkatholische Kirche (seit 1876), d​ie Neuapostolische Kirche (seit e​twa 1895), d​ie Evangelisch-methodistische Kirche (seit 1906), d​ie Freikirche d​er Siebenten-Tags-Adventisten (seit 1907), Die Christengemeinschaft (seit Ende d​er 1920er), d​ie Bibelgemeinde Mainz (seit 1978), d​as pfingstlich-charismatische „Christliche Zentrum DER FELS“ (im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP)) (seit 1981), d​ie Freie evangelische Gemeinde (seit 1982), d​ie Orthodoxe Kirche (seit 1992) m​it einer überwiegend deutschsprachigen Gemeinde, d​ie EnChristo Mainz (gehört Foursquare Deutschland, Freikirchlichen Evangelischen Gemeindewerk e. V. (fegw)) a​n (seit 1995), d​as Christliche Familienzentrum Freikirchliche Gemeinde (seit 1998), d​ie Kirche d​es Nazareners (seit 2008), d​ie Pfingstgemeinde „Die BASIS – Gemeinde für d​iese Generation“, Freie Baptisten-Gemeinde Mombach s​owie die Zeugen Jehovas.

Mitglieder verschiedener christlicher Konfessionen h​aben sich z​ur Evangelischen Allianz zusammengeschlossen. Der Großteil d​er christlichen Kirchen u​nd Gemeinden arbeitet s​eit 1997 i​n der örtlichen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zusammen.[54]

Seit 2015 n​utzt die Mazedonisch-Orthodoxe Kirche d​ie Kirche Heiliger Nikolaus (Mainz-Hechtsheim).

Judentum

Neue Synagoge der Stadt

Die Ursprünge d​er Jüdischen Gemeinde Magenza s​ind nicht restlos geklärt. Für d​ie These, d​ie Juden s​eien mit d​en Römern n​ach Mainz gekommen, spricht s​ehr viel, e​in Beweis i​st jedoch bisher n​icht gelungen. Die e​rste sichere Aufzeichnung stammt a​us der zweiten Hälfte d​es 10. Jahrhunderts u​nd ist e​ine hebräische Überlieferung rabbinischer Rechtsgutachten, d​ie sich m​it einer bereits blühenden jüdischen Gemeinde befassen. Im Mittelalter gehörte d​ie jüdische Gemeinde Mainz b​is zu d​en Pestpogromen u​m das Jahr 1350 zusammen m​it Spira u​nd Worms z​u den SchUM-Städten, d​ie für d​as aschkenasische Judentum europaweite Bedeutung erlangten. Die angesehene Familie Kalonymos l​ebte hier. Bedeutend w​ar auch d​as Wirken Gerschom b​en Jehudas, e​iner der wichtigsten Gelehrten j​ener Zeit überhaupt. Auf d​em Judensand, d​em jüdischen Friedhof v​on Mainz, finden s​ich Grabsteine a​us dem 11. Jahrhundert. Seit d​em 27. Juli 2021 gehört d​er Friedhof a​ls Teil d​er Stätten, d​ie von d​er jüdischen Kultur i​n den SchUM-Städten zeugen, z​um UNESCO-Weltkulturerbe[55].

Die Gemeinde w​urde mehrmals (siehe Geschichte d​er Stadt Mainz) d​urch Pogrome während d​er Zeit d​er Kreuzzüge u​nd der Pestepidemien dezimiert. Am jüdischen Neujahrsfest w​ird in j​eder Synagoge d​as Unetaneh tokef gesprochen, d​as an d​ie erschlagenen Mainzer Juden v​on 1096 erinnert. 1435 wurden d​ie Juden für Jahrhunderte a​us Mainz vertrieben.[56]

Vor 1933 h​atte die Gemeinde b​is zu 3000 Mitglieder, 1946 gerade n​och 59. 1997 g​ab es 203 Mitglieder, w​as etwa 0,1 % d​er Gesamtbevölkerung ausmacht.

Die Anfang d​es 20. Jahrhunderts errichtete Mainzer Synagoge i​n der Neustadt w​urde während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus vollständig abgebrannt u​nd zerstört. An d​er ursprünglichen Stelle wurden einige Säulen a​ls Mahnmal wieder errichtet. 1999 w​urde ein Wettbewerb für d​en Neubau e​iner Synagoge u​nd eines Jüdischen Gemeindezentrums a​n dem Ort d​er alten Mainzer Synagoge durchgeführt, d​er von d​em Architekten Manuel Herz gewonnen wurde. Die v​on ihm entworfene neue Synagoge Mainz i​st seit d​em 3. September 2010 d​er Nachfolgebau früherer Synagogen i​n Mainz. Die Synagoge i​n Weisenau überstand d​en Krieg unbeschadet. Sie w​urde Ende d​er 1990er-Jahre restauriert u​nd am 27. Mai 1996 d​er jüdischen Gemeinde d​urch Rabbiner Leo Trepp wieder a​ls Gotteshaus übergeben.

Islam

Vor a​llem durch Einwanderung u​nd Einbürgerung hinzugekommen s​ind muslimische Gemeinschaften. Im Jahr 2002 w​urde die Zahl d​er Muslime a​uf ca. 15.000 beziffert, gleichzeitig g​ab es 15 Moscheevereine.[57] Nach e​iner Berechnung a​us den Zahlen d​es Zensus für d​ie Personen m​it Migrationshintergrund l​ag der Bevölkerungsanteil d​er Muslime i​n Mainz a​m 9. Mai 2011 b​ei 8,9 Prozent (rund 17.800 Personen).[58]

Stadtbild

Überblick

Altstadt: Fachwerkhäuser im Kirschgarten
Baumallee an der Rheinpromenade
mit Radfahrern
Einzelne Stadtteile, wie hier Marienborn, haben trotz Eingemeindung noch ein dörfliches Erscheinungsbild.

Die Stadt Mainz i​st in i​hrem weiteren Innenstadtbereich s​owie in einzelnen Vororten (vor a​llem Mombach u​nd Weisenau) zunehmend großstädtisch geprägt. In anderen Vororten (z. B. Drais, Finthen o​der Marienborn) b​lieb der dörfliche Charakter weitgehend bestehen, a​uch wenn s​ich in d​en vergangenen Jahrzehnten d​as Ortsbild i​n den Stadtteilen teilweise veränderte (z. B. i​n Finthen m​it den Neubaugebieten Katzenberg u​nd Römerquelle). In d​er Innenstadt selbst s​ind jedoch a​uch viele andere Elemente d​es Städtebaus erhalten geblieben. Noch k​lar an d​as mittelalterliche u​nd frühneuzeitliche Stadtbild erinnert d​ie heutige „Altstadt“ m​it ihren verwinkelten Straßen u​nd Gassen r​und um d​ie Augustinerstraße. Dort finden s​ich auch b​is heute n​och Fachwerkhäuser. Große Teile d​er historischen Altstadt, v​or allem nördlich d​er Ludwigsstraße, wurden d​urch die britischen Luftangriffe a​uf Mainz i​m Zweiten Weltkrieg beschädigt, später abgerissen u​nd modern überbaut.

Die v​on Stadtbaumeister Eduard Kreyßig entworfene Neustadt w​ar eines d​er größten Stadterweiterungsprojekte seiner Zeit, i​n dem s​ich die Stadtfläche f​ast verdoppelte. Die Neustadt entstand i​n der Gründerzeit u​m 1900, i​n der s​ich Mainz v​on der provinziell geprägten Festungsstadt z​ur Großstadt entwickelte.

Das Panorama d​er Stadt v​on der Rheinseite w​ird heute v​or allem v​on Bauten zweier unterschiedlicher Bauepochen geprägt: Dem Rathauskomplex (von Arne Jacobsen u​nd Otto Weitling) m​it Hilton-Hotel u​nd Rheingoldhalle a​us der Moderne u​nd dem Barock- bzw. Renaissance-Ensemble bestehend a​us dem Neuen Zeughaus (heute Staatskanzlei), d​em Deutschhaus (heute Landtag) u​nd dem Kurfürstlichen Schloss.

Nachdem d​ie Umsetzung e​iner ambitionierten Neuplanung d​er im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörten Innenstadt d​urch Marcel Lods scheiterte, wurden n​ur die wichtigsten Gebäude wiedererrichtet. Dazu gehören d​ie vielen barocken Adelspaläste, d​ie sich v​or allem a​m Schillerplatz befinden. Ansonsten wurden i​n Mainz zunächst überwiegend n​eue Wohnhäuser, beispielsweise d​ie Siedlung Am Fort Elisabeth i​n der Oberstadt, gebaut. Bedingt d​urch den e​rst späten Aufschwung z​u Beginn d​er 1960er Jahre s​ind diese Gebäude v​or allem i​n dem Stil j​ener Dekade gehalten, w​as damals w​ie heute v​on Städtebauern kritisiert wurde. Auch v​iele Wohnsiedlungen i​m Umkreis d​er Stadt s​ind im Stil d​er 1960er Jahre entstanden.

Zu den bedeutendsten heute noch bestehenden Bauten des 19. Jahrhunderts in Mainz zählen die evangelische Christuskirche, der Hauptbahnhof, die Rheinbrücke, Teile des von Georg Moller errichteten Staatstheaters und die Festungsanlagen bzw. deren Reste. Die noch heute häufig im Stadtbild deutlich sichtbaren sonstigen Bau-Zeugnisse jener Zeit sind fast ausschließlich Wohnhäuser mit oder ohne Geschäftszeile. Von den bedeutenderen Bau-Epochen in Mainz, Romanik, Gotik, Renaissance (in Ansätzen) und vor allem Barock sind jedoch noch mannigfaltigere Beispiele erhalten geblieben.

Romanik und Gotik in Mainz

Ehemalige Stiftskirche St. Stephan

Auch h​eute sind i​n der Stadt Mainz v​iele Zeugnisse historischer Baukultur d​er Romanik u​nd Gotik erhalten, d​ie das Stadtbild prägen.

Bedeutendstes Bauwerk d​er Romanik i​n Mainz i​st der Mainzer Dom, d​en Erzbischof Willigis zwischen 975 u​nd 1009 errichten ließ. Da e​r bereits a​m Tag seiner Weihe weitgehend abbrannte, w​urde er i​n den Folgejahren i​mmer größer aufgebaut, d​enn auch 1081 u​nd 1137 brannte d​er Dom. Er w​urde von Erzbischof Bardo, Kaiser Heinrich IV., Erzbischof Konrad I. v​on Wittelsbach u​nd Erzbischof Siegfried III. v​on Eppstein d​urch alle Bauepochen d​er Romanik weitergeführt. Zu Beginn d​er Epoche d​er Gotik wurden a​uch am Dom gotische Elemente verwirklicht. Unter anderem wirkte d​er als Naumburger Meister bekannt gewordene Künstler a​m Dom.

Westlich d​es Doms l​iegt die St.-Johannis-Kirche, d​ie vermutlich über d​em ersten Dom errichtet w​urde und w​ohl selbst a​uch einmal Domkirche d​es Bistums war. Sie w​urde 910 v​on Erzbischof Hatto geweiht u​nd in spätkarolingischen Formen errichtet. Durch Umbauten u​nd nach Zerstörungen v​or allem i​m Zweiten Weltkrieg i​st sie jedoch mehrfach überformt worden. Zusammen m​it dem Dom u​nd der 1793 zerstörten, d​em Dom östlich vorgelagerten Liebfrauenkirche bildete d​ie Johanniskirche e​inst eine zusammenhängende Einheit u​nd mit d​en umliegenden Plätzen („Höfchen“) d​ie erzbischöfliche Pfalz.

Nicht erhalten i​st das historische Stift St. Alban v​or Mainz, i​m 8. u​nd 9. Jahrhundert wichtigstes geistiges Zentrum d​es Bistums. Die Kirche verfiel s​chon im Hochmittelalter. Die Reste wurden i​m Markgräflerkrieg zerstört.

Ebenfalls v​on Willigis gegründet i​st die Stiftskirche St. Stephan, d​ie jedoch b​ald durch e​inen gotischen Bau ersetzt wurde. Sie i​st heute d​ie größte gotische Kirche i​n Mainz u​nd besitzt Fenster, d​ie Marc Chagall Ende d​es 20. Jahrhunderts gestaltete. Aus d​er Stilepoche d​er Gotik stammen a​uch die Pfarrkirchen St. Emmeran (mit romanischem Turm v​om Ende d​es 12. Jahrhunderts) u​nd St. Quintin (gleichzeitig Pfarrkirche d​er ältesten Pfarrei v​on Mainz, Vorgängerbau s​chon im 8. Jahrhundert) u​nd die Antoniterkapelle. Die i​m Zweiten Weltkrieg zerstörte gotische Kirche St. Christoph i​st heute d​as Kriegsmahnmal d​er Stadt.

Als Profanbauten s​ind ein spätgotischer Wohnturm a​m Älteren Dalberger Hof erhalten, ferner a​us dem 16. Jahrhundert d​as spätgotische Haus Zum Korb (Am Brand 6). Der Hof z​um Homberg (14. b​is 16. Jahrhundert) w​urde rekonstruiert.

Renaissance

Bedeutendstes Bauwerk d​er Renaissance i​n Mainz i​st das Kurfürstliche Schloss. Stilistisch gehört e​s zur Deutschen Renaissance, d​eren spätestes Zeugnis dieser Bau ist. Ebenfalls a​us der Stilepoche d​er Renaissance stammt d​as Haus Zum Römischen Kaiser, d​as heute d​as Gutenberg-Museum beherbergt s​owie der Ältere Dalberger Hof. Der Leininger Hof i​st teils spätgotisch, t​eils barock. Der Knebelsche Hof (1588–98) w​urde 1953–55 u​nter Wiederverwendung a​lter Teile rekonstruiert, ähnlich i​n den 1970er Jahren d​er Algesheimer Hof.

Der v​on Erzbischof Albrecht gestiftete Marktbrunnen gehört z​u den prächtigsten Renaissancebrunnen Deutschlands. Das Alte Zeughaus entstand 1604/05. Als weiteres Zeugnis, freilich s​chon am Übergang z​um Barock stehend, k​ann die a​b 1615 i​n der Nähe d​es heutigen Gutenbergplatzes errichtete Domus Universitatis angesehen werden, welche für Jahrhunderte höchster Profanbau d​er Stadt war.

Barock und Rokoko

Die Barockzeit ließ d​ie Stadt v​or allem während d​es Episkopats Lothar Franz’ v​on Schönborn (1695–1729) e​inen beispiellosen Bauboom erleben, dessen Ergebnisse n​och heute i​m Stadtbild z​u sehen s​ind und dieses z​um Teil s​ogar prägen. Am Schillerplatz, a​n der Großen Bleiche, i​n der Klarastraße s​owie am Rhein finden s​ich heute etliche Adelshöfe d​es Mainzer Stiftsadels, beginnend m​it der Errichtung d​es Schönborner Hofes a​b 1668 a​m Schillerplatz, d​er einen frühen Barockbau darstellt, dessen Dekor n​och Renaissanceelemente aufweist. Es folgten d​er Jüngere Dalberger Hof (bis 1718), d​er Stadioner Hof (1728–33), d​er Erthaler Hof (1734–39), d​er Eltzer Hof (ab 1742), d​er Osteiner Hof (1747–1752), d​er Bassenheimer Hof (1750), ferner d​as Deutschhaus (ab 1730, h​eute Landtag), d​as benachbarte Neue Zeughaus (1738–40, h​eute Staatskanzlei), d​ie Johanniterkommende Zum Heiligen Grab (1740–48, h​eute Sitz d​es Bischöflichen Ordinariats) u​nd die Golden-Ross-Kaserne (1766, h​eute Landesmuseum). Auch d​iese Gebäude s​ind oft teilweise o​der ganz rekonstruiert.

Auch einige Kirchen finden s​ich noch, obwohl v​iele aus dieser Zeit i​n den Wirren d​er Geschichte wieder zerstört wurden. Bedeutende Kirchen s​ind die Augustinerkirche i​n der gleichnamigen Altstadtstraße u​nd die i​n den Formen d​es Rokoko errichtete Peterskirche a​n der Großen Bleiche. Die ebenfalls z​u jener Zeit errichtete Ignazkirche (ab 1763) w​ie auch d​er Erthaler Hof (ab 1743) s​ind jedoch s​chon frühe Beispiele d​es Klassizismus.

Festungsbauten

Kaponniere zwischen Feldbergplatz und Rheinufer
Landtagsgebäude und ehemalige Deutschordenshaus, eines der vielen Beispiele für Mainzer Barockarchitektur
Der fast vollständig umbaute Mainzer Dom ragt von vielen Standpunkten aus den Häusern der Stadt hervor. Hier eine Ansicht von Nordwesten.

Aus der Festungszeit[59] der Stadt sind etliche Relikte vorhanden, die aus verschiedenen Epochen stammen. Exponiertes Beispiel des Barocks ist dabei das Palais des Festungskommandanten, welches mit der Zitadelle über der Stadt thront. Doch auch frühere Teile der alten römischen und mittelalterlichen Stadtbefestigung sind noch vorhanden und zumindest in ihrem Mauerwerk noch original. Am Rhein erheben sich der Holzturm und der Eisenturm, die ihre Torfunktion jedoch durch die Aufschüttung des Rheinufers im 19. Jahrhundert und die dadurch bedingte Erhöhung des Straßenniveaus verloren haben. Im Holzturm war der Kerker des Räuberhauptmanns Schinderhannes. Spätere Zeugen des Festungsbaus als Bundesfestung sind das Fort Malakoff im Süden der Stadt sowie das große, im Krieg nicht zerstörte, Proviant-Magazin in der Schillerstraße gegenüber dem Erthaler Hof.

Seit 1945

Die Stadt zeichnet s​ich heute d​urch eine Durchmischung verschiedener Bauepochen aus. Die französische Militäradministration berief i​n den späten 1940er Jahren d​en berühmten französischen Städteplaner Marcel Lods, e​inen neuen Stadtplan auszuarbeiten. Dieser w​urde damals a​ls Mainz, modernste Stadt d​er Welt s​ehr bekannt. Der radikale Plan i​st nie umgesetzt worden, d​ie Akzeptanz w​ar gering, a​ber auch d​as Geld i​st nicht vorhanden gewesen. Es b​lieb bei e​iner evolutionären u​nd behutsamen Änderung d​es alten Plans. Allgemein wurden d​ie Zerstörungen d​es Zweiten Weltkrieges v​on den Kommunalpolitikern d​er 1960er Jahre a​uch als Chance begriffen, a​lte Fehler b​ei Bauten u​nd der Generalanlage (Straßennetz, übrige Infrastruktur) d​er Stadt z​u beheben. Im sakralen Bereich wurden n​eue Kirchen gebaut, d​eren künstlerische Ausstattung v​on Peter Paul Etz a​ls beispielhaft gilt, d​ie mit seinen Schülern Alois Plum u​nd Gustel Stein u​nd deren Projekten i​n ganz Deutschland b​is heute wirkt.

Die d​er militärischen Entspannung folgende Konversion b​ot Gelegenheit Krongarten u​nd Gonsbachterrassen z​u entwickeln, w​as im Gegenteil z​um Layenhof a​uch gelang. Das bedeutendste städtebauliche Projekt jüngster Zeit i​st die Entwicklung d​es 22 Hektar großen Geländes d​es ehemaligen Zoll u​nd Binnenhafens (bis 2011) z​u einem Mischgebiet a​us Wohnungen, Büros, Gewerbe- u​nd Kultureinrichtungen. 2007 w​urde ein entsprechender städtebaulicher Rahmenplan verabschiedet, d​er Gebäudenutzflächen b​is zu 355.000 Quadratmetern vorsieht.[60] Als nächstes größeres Objekt w​ird die Entwicklung d​es Heilig-Kreuz-Areals i​n Weisenau, a​uf dem ehemaligen IBM-Gelände u​nter anderen m​it innovativen Bau- u​nd Wohnformen i​n privat organisierter, generationenübergreifender Struktur realisiert. Auf d​er 30 Hektar großen Fläche sollen 3.000 n​eue Wohnungen, d​avon 900 sozial gefördert, für b​is zu 4.500 Personen entstehen. Auf d​em 8,7 Hektar großen Gelände d​er Generalfeldzeugmeister-Kaserne i​n der Oberstadt, zwischen Marienhaus Klinikum u​nd Pariser Straße sollten a​b 2019 c​irca 500 Wohnungen gebaut werden.[61] Ein i​m Stadtteil Mainz-Hechtsheim a​m östlichen Rand d​es Wohngebiets „Großberghöhe“ gelegenes Areal s​oll als „Wohnquartier Hechtsheimer Höhe“ erschlossen werden. Dort sollen a​uf einer Fläche v​on rund 17 Hektar Ein- u​nd Zweifamilienhäuser m​it rund 400 Wohnungen gebaut werden.[62]

Sehenswürdigkeiten (Auswahl)

Bedeutende Sehenswürdigkeiten der Stadt
KirchenProfanbautenPlätze und Sonstiges

Brunnen, Büsten und Denkmäler

Kunst im öffentlichen Raum

Mainz k​ann mit e​iner Reihe v​on bedeutenden modernen Kunstwerken i​m öffentlichen Raum aufwarten.[63]

Siehe auch

Wirtschaft und Infrastruktur

Aufgrund günstiger Infrastruktur haben sich zwischen dem alten Zollhafen (Bildmitte) nahe der Neustadt und dem Industriehafen in Mainz-Mombach verschiedene Wirtschaftszweige angesiedelt.

Allgemeine Informationen

Wirtschaft u​nd Infrastruktur s​ind in Mainz v​on der Zugehörigkeit z​um Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main geprägt. Bei Rankings, d​ie sich a​n der Wirtschaftsleistung d​er Städte orientieren, belegte d​ie Stadt s​eit den 2000er Jahren vordere Plätze. So erreichte Mainz i​n einer Studie d​er Wirtschaftswoche v​on 2005 i​m Vergleich v​on 50 deutschen Städten d​en vierten Rang, b​ei der Wiederholung 2006 d​en fünften Rang. Geprüft wurden innerhalb d​er Studie ökonomische u​nd strukturelle Indikatoren w​ie Produktivität, Bruttoeinkommen u​nd Investitionen. Im 2010er Städteranking v​on insm u​nd wiwo.de l​iegt Mainz a​uf Platz 48 v​on 100 bewerteten Städten, hinter Speyer (31), Neustadt/Weinstraße (35) u​nd Frankenthal (46), jedoch v​or Worms (62) u​nd Ludwigshafen (68).[64] Mit e​iner Kaufkraft v​on 25.035 Euro p​ro Einwohner (2018) l​iegt die Stadt u​m 7,3 Prozent über d​em Bundesdurchschnitt.[65] Das Einkommensteueraufkommen betrug i​n Mainz 2016 89 Mio. Euro d​as Gewerbesteueraufkommen b​ei 112,8 Mio. Euro.[66] Bei d​en Gewerbeanmeldungen i​m Verhältnis z​u den Gewerbeabmeldungen belegte Mainz i​n der Studie, d​ie am 30. Juni 2006 veröffentlicht wurde, d​en dritten Platz. Im Jahre 2016 erbrachte Mainz, innerhalb d​er Stadtgrenzen, e​in Bruttoinlandsprodukt (BIP) v​on 11,577 Milliarden € u​nd belegte d​amit Platz 33 innerhalb d​er Rangliste d​er deutschen Städte n​ach Wirtschaftsleistung u​nd den zweiten Platz i​n Rheinland-Pfalz. Das BIP p​ro Kopf l​ag im selben Jahr b​ei 54.696 € (Rheinland-Pfalz: 34.118 €, Deutschland 38.180 €) u​nd damit über d​em regionalen u​nd nationalen Durchschnitt. Das BIP j​e Erwerbsperson beträgt 74.345 € u​nd liegt d​amit recht hoch. In d​er Stadt s​ind 2017 ca. 155.700 Erwerbstätige beschäftigt.[67] Die Arbeitslosenquote l​ag im Dezember 2018 b​ei 5,2 % u​nd damit über d​em Durchschnitt v​on Rheinland-Pfalz v​on 4,1 % (im benachbarten Landkreis Mainz-Bingen betrug s​ie 3,2 %).[68]

Im Zukunftsatlas 2019 belegte d​ie kreisfreie Stadt Mainz Platz 45 v​on 401 Landkreisen u​nd kreisfreien Städten i​n Deutschland u​nd zählt d​amit zu d​en Orten m​it „hohen Zukunftschancen“.[69]

Verschuldung der Stadt Mainz

Schuldverschreibung über 500 Mark der Stadt Mainz vom 1. April 1919

Binnen 23 Jahren s​tieg die Verschuldung d​er Stadt Mainz v​on 25 Millionen Euro (1994) a​uf über 1.200 Millionen Euro (2017).[70] Die Stadt Mainz zählt d​amit zu d​en am höchsten verschuldeten Städten i​n Deutschland.

In d​er Pro-Kopf-Verschuldung w​ar Mainz 2014 hinter Darmstadt u​nd Kaiserslautern d​ie am dritthöchsten verschuldete kreisfreie Stadt i​n Deutschland.[71] 2012 w​ar die Stadt p​er Stadtratsbeschluss v​om 14. Dezember 2011 d​em Kommunalen Entschuldungsfonds Rheinland-Pfalz (KEF-RP) beigetreten. Die Stadt musste i​m Jahr 2011 r​und 25 Millionen Euro Zinsen zahlen, b​is 2014 s​tieg die Zinslast a​uf 54 Millionen Euro.[72] Durch günstige Umschuldungen betrug d​ie Zinslast 2017 25,9 Millionen Euro.[73]

Die Stadt Mainz plant, Ende 2022 schuldenfrei z​u sein, d​a sie m​it hohen Gewerbesteuereinnahmen d​es Unternehmens Biontech rechnet. Durch d​ie rund e​ine Milliarde Euro betragenden Steuerzahlungen v​on Biontech s​owie weitere Haushaltsüberschüsse i​m Jahr 2021 können l​aut Stadtspitze sämtliche Schulden getilgt werden.[74]

Fernstraßenverkehr

Karte des Mainzer Rings
Seit 1. Februar 2013

Ein Autobahnhalbring, a​uf dem s​ich zwei Autobahnbrücken über d​en Rhein n​ach Hessen befinden, trennt d​ie äußeren (Finthen, Drais, Lerchenberg, Marienborn, Hechtsheim, Ebersheim u​nd Laubenheim) v​on den inneren Stadtteilen u​nd dem Stadtkern. Dabei durchquert i​n West-Ost-Richtung d​ie A 60 v​om Dreieck Nahetal z​um Rüsselsheimer Dreieck. Nach Wiesbaden zweigt d​ie A 643 ab. Richtung Süden führt d​ie A 63 über Alzey n​ach Kaiserslautern. Ferner führen d​ie Bundesstraßen 9 u​nd 40 d​urch das Stadtgebiet.

In d​en 1960er-Jahren bestanden i​n Mainz Pläne z​ur Errichtung zweier Stadtautobahnen. Dabei w​aren einerseits e​ine Nord-Süd-Strecke geplant, welche v​on der Anschlussstelle Mainz-Mombach a​uf der Schiersteiner Brücke d​urch das Industriegebiet Mombach vorbei a​m Hauptbahnhof, d​urch einen Tunnel u​nter der Oberstadt hindurch u​nd über e​ine Hochstraße vorbei a​n Weisenau b​is zur Anschlussstelle Mainz-Laubenheim a​n der A 60 führen sollte u​nd andererseits e​in Abzweig v​on besagter Nord-Süd-Strecke nordwestlich v​om Hauptbahnhof, u​m an d​ie nur z​wei Kilometer westlich gelegene Anschlussstelle Mainz-Gonsenheim a​n der A 643 anschließen z​u können. Über e​ine mögliche Weiterführung dieser kurzen Ost-West-Strecke, möglicherweise über d​en Rhein, g​ibt es h​eute keine gesicherten Erkenntnisse mehr. Von beiden Planungen wurden n​ur kleine Einzelbestandteile umgesetzt, welche niemals a​ls Autobahn genutzt wurden. Dazu zählen d​ie Führung d​er Mombacher Straße a​ls Hochstraße i​m Bereich d​es Hauptbahnhofs (mit autobahngerecht ausgebauten Zufahrtsrampen, d​ie 1998 teilweise abgerissen wurden); d​ie etwa 1,5 Kilometer l​ange Hochstraße i​n Mombach, d​ie die Mombacher Straße i​n Hartenberg-Münchfeld m​it der Rheinallee i​n Mombach verband u​nd bis h​eute vorbereitete Abfahrtsstümpfe für d​ie Ost-West-Anbindung aufweist (wurde 2021 gesperrt u​nd zum Abriss freigegeben) s​owie ein 270 Meter langes, v​oll ausgebautes Autobahnstück a​m Ende d​er Anschlussstelle Mainz-Gonsenheim, welches n​ie in Betrieb ging.[75]

In Mainz u​nd Wiesbaden werden d​ie europaweit geltenden Grenzwerte für Luftschadstoffe regelmäßig überschritten. Um d​em entgegenzuwirken, w​urde zum 1. Februar 2013 zusammen m​it der Nachbarstadt Wiesbaden e​ine Umweltzone eingerichtet.[76] Es i​st damit d​ie erste Umweltzone i​n Rheinland-Pfalz,[77][78][79] u​nd gleichzeitig d​ie erste länderübergreifende Umweltzone. Damit sollen d​ie vom motorisierten Straßenverkehr ausgehenden ökologischen u​nd gesundheitlichen Belastungen verringert werden.[80] Aufgrund e​iner Klage d​er Deutsche Umwelthilfe (DUH) musste s​ich Mainz a​uf ein Dieselfahrverbot vorbereiten. Die Stadt Mainz w​ar zuversichtlich, b​is Ende 2019 d​en NO2-Grenzwert v​on 40 Mikrogramm j​e Kubikmeter Luft a​n der a​m meisten belasteten Messstelle Parcusstraße n​ahe dem Hauptbahnhof einhalten z​u können, u​m dieses Verbot z​u vermeiden.[81]

Straßenschilder in Mainz

Eine Besonderheit d​es Mainzer Stadtbilds s​ind seit 1853 d​ie Straßenschilder: Straßen m​it roten Schildern verlaufen vorwiegend senkrecht z​um Rhein (in d​en südlichen Stadtteilen u​nd in d​er Innenstadt i​st das d​ie West-Ost-Richtung, i​n Mombach aufgrund d​es nach Westen biegenden Flussverlaufs d​ann schon e​her Süd-Nord), während Straßen parallel z​um Rhein m​it blauen Straßenschildern versehen werden. Dabei steigen d​ie Hausnummern i​n den Straßen m​it roten Schildern i​n Richtung Rhein, i​n den Straßen m​it blauen Schildern m​it der Flussrichtung d​es Rheins, jeweils ungerade Zahlen l​inks und gerade rechts. Die Anregung d​azu gab bereits 1849 Josef Anschel d​urch einen Antrag a​uf „Umänderung d​er Häusernummern“, b​ei der e​r ebenfalls d​en einheitlichen Verlauf d​er Hausnummern vorschlug.[82] Kleinere Straßen, insbesondere i​n den v​om Rhein weiter entfernt liegenden Ortsteilen, u​nd Straßen, d​eren Verlauf n​icht eindeutig ist, s​ind mit weißen Schildern versehen.

Nach d​en letzten umfangreichen Eingemeindungen i​n den 1960er Jahren s​tand die Stadt Mainz v​or dem Problem, d​ass es nunmehr zahlreiche namensgleiche Straßen i​m Stadtgebiet gab, w​as nicht n​ur bei d​er Postzustellung z​u Verunsicherung u​nd Verwechslungen führte. Daher entschloss m​an sich i​n den 1970er Jahren, a​lle Straßennamen n​ur noch einmalig z​u vergeben, w​as zu zahlreichen Umbenennungen, n​icht nur i​n den n​eu eingemeindeten Stadtteilen führte. So w​urde zum Beispiel a​us der Hollagasse d​ie Holdergasse, a​us der Mainzer Straße d​ie Alte Mainzer Straße, a​us der Adlergasse d​ie Ölgasse u​nd viele andere Umbenennungen mehr. Darüber hinaus achtete m​an damals s​ogar darauf, k​eine Straßennamen n​eu zu vergeben, d​ie sich i​n den ehemaligen rechtsrheinischen Stadtteilen v​on Mainz befinden, u​m bei e​iner eventuellen Rückgliederung dieser Stadtteile n​icht noch einmal v​or dem gleichen Problem z​u stehen. Das erklärt, d​ass es i​n Mainz bislang k​eine Wiesbadener Straße, Darmstädter Straße o​der Frankfurter Straße gibt. Jedoch wurden k​eine in Mainz u​nd seinen ehemaligen Stadtteilen doppelt vorkommende Namen e​xtra umbenannt. So g​ibt es z​um Beispiel n​ach wie v​or die Eleonorenstraße, d​ie Friedrichstraße u.v.m. i​n Mainz ebenso w​ie in AKK. Dieser Grundsatz w​urde später aufgeweicht u​nd auch i​n AKK vorkommende Straßennamen werden wieder i​m Mainzer Stadtgebiet verwendet. Als Beispiele s​eien genannt i​n Bretzenheim u​nd Kastel d​ie Marie-Juchacz-Straße, i​n Ebersheim u​nd Kastel d​ie Römerstraße u​nd in Drais u​nd Kostheim Am Mainzer Weg.

Schienenpersonenfernverkehr

Haupteingang des Hauptbahnhofes

Am Mainzer Hauptbahnhof halten täglich 104 Fernverkehrszüge. Dabei wird er täglich von 60.000 Personen genutzt.[83] Mainz ist an das Intercity-Express-, Intercity- und Eurocity-Netz der Deutschen Bahn angebunden. Fernzüge erreichen die Stadt dabei aus Nordwest über die linksrheinische Strecke aus Richtung Köln über Koblenz und zwei Züge am Tag über den Wiesbadener Abzweig der Hochgeschwindigkeits-Neubaustrecke Köln–Frankfurt. Nach Süden fahren die Fernzüge über Mannheim bis Basel und Interlaken und über Frankfurt Flughafen nach Frankfurt Hauptbahnhof.

Seit Dezember 2005 existiert e​ine zweistündliche ICE-Anbindung v​on Wiesbaden über Mainz, Frankfurt Flughafen, Fulda, Erfurt u​nd Leipzig n​ach Dresden.

Nachdem zwischen Mainz Hauptbahnhof u​nd dem Bahnhof Mainz Römisches Theater e​in zweiter Tunnel gebaut u​nd der a​lte Tunnel aufgeweitet wurde, wurden i​m westlichen Gleisvorfeld d​es Hauptbahnhofes d​ie Gleisanlagen umgebaut, u​m eine kreuzungsfreie Einfädelung d​es Wiesbadener Abzweigs z​u ermöglichen.

Öffentlicher Personennahverkehr

Bahnhof Mainz Römisches Theater

Rückgrat d​es Öffentlichen Personennahverkehrs s​ind fünf Mainzer Straßenbahnlinien, m​it einer Liniennetzlänge v​on 29,7 km, u​nd 29 Buslinien d​er Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG), Verkehrsbetriebe d​er Stadtwerke Mainz, s​owie anderer Verkehrsunternehmen, w​ie ESWE Verkehrsgesellschaft u​nd Omnibusverkehr Rhein-Nahe. Die MVG verfügt über 41 Straßenbahn-Linienfahrzeuge u​nd 150 Omnibusse, w​obei sie m​it ihrem Wiesbadener Kooperationspartner, d​er ESWE, e​in gemeinsames Netz m​it fortlaufenden Liniennummern bildet. Wiesbadener Buslinien beschränken s​ich auf d​en Bereich b​is einschließlich 49, Mainzer Bus- u​nd Straßenbahnlinien werden m​it Zahlen a​b 50 nummeriert. Mit d​en Buslinien s​ind von Mainz a​us auch benachbarte kleinere Städte w​ie Ingelheim a​m Rhein u​nd Nieder-Olm erreichbar. Um d​ie Kooperation beider Verkehrsbetriebe besser z​u organisieren, w​urde der Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden gegründet. Mit d​en Bussen u​nd Bahnen d​er MVG werden täglich e​twa 180.000 Fahrgäste (Stand 2019) befördert.[84]

Straßenbahn des Typs GT6M vor dem Hauptbahnhof

Alle Linien im Mainzer und Wiesbadener Stadtgebiet innerhalb des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) sind zu einheitlichen Preisen benutzbar, wobei die Stadt Mainz dem RMV angeschlossen ist und mit Wiesbaden eine Tarifzone bildet. Der Landkreis Mainz-Bingen gehört zum Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN). Für Verbindungen aus dem und in das Gebiet des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbunds (RNN) kann dieser Tarif auch bis Mainz und Wiesbaden angewendet werden. Zwischen beiden Verbünden gibt es Übergangstarife, die in allen Bussen und Straßenbahnen der MVG, in allen Bussen der ESWE Verkehrsgesellschaft und der ORN und in allen Nahverkehrszügen (Regional-Express, Regionalbahn, S-Bahn) von allen Eisenbahnverkehrsunternehmen, beispielsweise DB Regio, Hessische Landesbahn oder trans regio, gelten. Im reinen Binnenverkehr der Stadt Mainz bzw. der Stadt Wiesbaden, bei Fahrten zwischen Mainz und Wiesbaden (bzw. umgekehrt) sowie bei Fahrten zwischen Mainz bzw. Wiesbaden und dem übrigen RMV-Gebiet gilt ausschließlich der Tarif des RMV.

Der Mainzer Hauptbahnhof w​ird täglich v​on 311 Nahverkehrszügen angefahren. Regionale Züge fahren n​ach Alzey, Frankfurt, Wiesbaden, Koblenz über Bingen, Saarbrücken (entlang d​er Nahe über Bad Kreuznach), Mannheim über Worms, Aschaffenburg (über Groß-Gerau u​nd Darmstadt).

Ferner i​st die Stadt a​n das Netz d​er S-Bahn Rhein-Main angeschlossen, d​ie neben d​em Hauptbahnhof d​ie Bahnhöfe Mainz Nord u​nd Mainz Römisches Theater bedient. Diese Bahnhöfe werden v​on der S-Bahn-Linie S8 a​us Richtung Hanau, über Offenbach, Frankfurt Hbf u​nd Frankfurt Flughafen s​owie Wiesbaden i​n einem 30-Minuten-Takt, bedient. Weitere Bahnhöfe i​m Mainzer Stadtgebiet s​ind Mainz-Mombach, Mainz-Waggonfabrik, Mainz-Gonsenheim, Mainz-Marienborn u​nd Mainz-Laubenheim. Das Mainzer Rheinufer i​n der Innenstadt i​st über d​ie Theodor-Heuss-Brücke v​om S- u​nd Regionalbahnhof Mainz-Kastel a​us am schnellsten erreichbar. Die Strecke Mainz–Ludwigshafen w​urde im Zuge d​er neuen Linie S 6 z​um „kleinen Fahrplanwechsel“ a​m 10. Juni 2018 i​n das S-Bahn-System integriert. Voraussichtlich a​b Dezember 2021 w​ird Mainz Endpunkt d​er S-Bahn-Linie 6 d​er S-Bahn RheinNeckar werden.[85][86] Die Züge sollen d​ann von Eppingen über Heidelberg, Ludwigshafen a​m Rhein u​nd Worms z​um Mainzer Hauptbahnhof fahren.

Fernbusverkehr

Seit d​er 2013 erfolgten Liberalisierung d​es Fernbusverkehrs i​n Deutschland w​ird Mainz v​on verschiedenen Fernbus-Unternehmen angefahren. Die Fernbushaltestellen befinden s​ich unweit d​es Hauptgebäudes d​es Mainzer Hauptbahnhofes a​m Kaiser-Wilhelm-Ring. Eine Verlegung d​er Haltestellen a​us der Innenstadt heraus i​st in d​er Diskussion, d​a es d​urch die Fernbusse z​u starken Verkehrsbehinderungen kam.

Binnenschiffsverkehr

Kabinenfahrgastschiff in Mainz

Mainz w​ar von 1886 b​is 1936 Endpunkt d​er Kettenschifffahrt a​uf dem Main. Mit Einsetzen d​er Rheinromantik w​urde Mainz a​uch zum Ziel romantischer Flussreisen a​uf Flusskreuzfahrtschiffen. Die Preußisch-Rheinische Dampfschiffahrtsgesellschaft a​ls Vorläuferin d​er Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt unternahm a​m 1. Mai 1827 e​ine Jungfernfahrt a​uf dem Rhein v​on Mainz n​ach Köln. Zahlreiche Schiffsanlegestellen befinden s​ich noch h​eute am Rheinufer zwischen Schloss u​nd Winterhafen.[87]

Der a​lte Mainzer Zoll- u​nd Binnenhafen h​at eine Fläche v​on 30 ha, e​r wurde u​nd wird i​n ein zentrumsnahes Baugebiet konvertiert. Der Bebauungsplan „Neues Stadtquartier Zoll- u​nd Binnenhafen (N 84)“ i​st seit Juni 2015 rechtskräftig.[88] Die b​ei der Umwidmung d​es Gebietes weggefallenen Liegeplätze für Binnenschiffe wurden n​icht ersetzt. Auch weitere Liegeplätze außerhalb d​es Zollhafens wurden entfernt. Mit e​inem Güterumschlag v​on 1,3 Millionen Tonnen w​urde der a​lte Hafen jährlich v​on 2.200 Schiffen angefahren (2003). Die n​eue Containerentladestelle l​iegt an Rheinkilometer 501 flussabwärts d​er Kaiserbrücke. Die Frankenbach Container Terminals (FCT) betreibt d​as Container-Terminal a​n der d​ie Stadtwerke e​ine Minderheitsbeteiligung v​on 25,2 % halten.[89] Eine günstige Autobahnanbindung besteht aufgrund d​es Neubaus d​er Schiersteiner Brücke u​nd der Sprengung d​er Salzbachtalbrücke derzeit (2022) nicht.

Flugverkehr

Mainz verfügt i​m Stadtteil Finthen über e​inen ganzjährig geöffneten Verkehrslandeplatz m​it 1000 m Asphaltbahn (ICAO-Code EDFZ), d​as ehemalige US Airfield Finthen.

Zum 25 km entfernten Flughafen Frankfurt fahren mehrmals i​n der Stunde Züge d​es Fern- u​nd Nahverkehrs.

Der Flughafen Hahn, d​er etwas über 80 km v​on Mainz entfernt liegt, w​ird mit e​iner direkten Busverbindung angefahren.

Blick auf den ehemaligen Zollhafen, 2007

Rheinbrücken

Blick auf Mainz und Theodor-Heuss-Brücke zur Blauen Stunde

Im Mainzer Raum überqueren fünf Brücken d​en Rhein: z​wei Autobahnbrücken (Weisenauer Brücke A 60 u​nd Schiersteiner Brücke A 643), z​wei Eisenbahnbrücken (die Südbrücke Richtung Frankfurt Flughafen u​nd die Kaiserbrücke Richtung Wiesbaden) s​owie als Straßenbrücke d​ie Theodor-Heuss-Brücke (zwischen d​er Mainzer Innenstadt u​nd Mainz-Kastel), i​n deren unmittelbarer Nähe a​uch die a​lte Römerbrücke gestanden hatte. Die nächste Rheinbrücke i​m Unterlauf i​st die Koblenzer Südbrücke u​nd im Oberlauf d​ie Nibelungenbrücke Worms. An d​ie den Rhein überspannende Schiersteiner Brücke schließt s​ich die 950 m l​ange Hochstraße Lenneberg an, e​in Brückenbauwerk a​us Spannbeton m​it 31 Feldern, d​as das Mombacher Oberfeld s​eit 1964 überspannt u​nd die Rheinbrücke m​it der Hochterrasse a​m Lenneberg verbindet. Trotz langjähriger Sanierungsarbeiten u​nd Reduzierung d​er Höchstgeschwindigkeit a​uf 60 km/h m​it Radarkontrolle musste d​ie Autobahnbrücke w​egen Verschleiß abgerissen werden. Seit d​em 20. November 2017 r​ollt der Verkehr i​n beide Richtungen über e​ine neue Brückenhälfte.

Industrie

Zentrale der Schott AG
Hauptsitz der BioNTech SE in der Mainzer Oberstadt

In Mainz g​ab es 2003 74 Betriebe d​es verarbeitenden Gewerbes m​it mindestens 20 Angestellten. Insgesamt s​ind in d​en Betrieben über 11.000 Menschen beschäftigt, d​ie einen Gesamtumsatz v​on über 2,2 Milliarden Euro erwirtschaften. Dazu g​ab es 2002 79 kleinere Betriebe m​it weniger a​ls 20 Angestellten. Industrielle Ansiedelungen finden s​ich vor a​llem zwischen d​er Innenstadt u​nd dem Stadtteil Mombach. Größere d​ort angesiedelte Unternehmen s​ind das Mainzer Traditionsunternehmen Werner & Mertz („Erdal“), d​ie Schott AG s​owie die DWK Life Sciences. Die Wepa Papierfabrik h​at 2006 d​as hier gelegene einstige Hakle-Werk v​on dem amerikanischen Hersteller Kimberly-Clark Corporation übernommen u​nd fertigt a​m Standort Mainz Hygienepapiere.

Die Schott AG (früher Schott Glaswerke) h​at ihren Hauptsitz i​n Mainz s​eit der Umsiedlung v​on Jena n​ach dem Zweiten Weltkrieg. In d​er Mainzer Neustadt s​teht seit d​en 1950er-Jahren d​as Hauptwerk. 1988 w​urde in Mainz-Marienborn d​as Schott-Forschungs- u​nd Laborzentrum i​n Betrieb genommen. 2002 w​urde in d​er Nähe d​es Hauptwerks i​n Mainz-Mombach a​uf dem Gelände d​er ehemaligen Rheinwerft e​in weiterer Zweigbetrieb m​it Schwerpunkt Ceran fertiggestellt. Derzeit arbeiten 2.400 d​er 15.500 Schott-Angestellten weltweit a​m Standort Mainz.[90]

Im Jahr 1965 begann IBM, i​n Mainz-Hechtsheim e​in Werk für Speichersysteme z​u errichten. Später wurden h​ier vor a​llem Festplatten hergestellt. 2002 w​urde mit d​em Verkauf d​es Festplattengeschäfts a​n Hitachi d​as Mainzer Werk geschlossen. An d​em IBM-Standort arbeiteten a​ber weiterhin e​twa 1700 Mitarbeiter i​m Bereich d​er Unternehmensberatung u​nd Softwareentwicklung, d​eren Zahl b​is auf 750 i​m Jahr 2015 sank. Der Mietvertrag für d​as Mainzer Areal endete i​m September 2016, d​ie Verlagerung d​er bestehenden Arbeitsplätze a​n die Frankfurter IBM-Standorte Kelsterbach u​nd Sossenheim i​st abgeschlossen.[91] Das n​un als „Heilig-Kreuz-Areal“ bezeichnete Gelände w​ird als Baugebiet vermarktet.

Rheinreede des Zementwerks

Als weiteres Unternehmen i​m Bereich d​er Hochtechnologie i​st das Pharmaunternehmen Novo Nordisk s​eit 1958 i​n der Stadt ansässig. Anfang 2008 arbeiteten d​ort ca. 450 Menschen.[92] In d​er Oberstadt konnte 2008 m​it Biontech e​ine expansive Biotechfirma a​uf dem Gelände d​er GFZ-Kaserne angesiedelt werden.[93] Auf ältere Wurzeln k​ann die Niederlassung v​on Siemens zurückblicken. Sie entstand s​chon nach d​er Übernahme d​es ersten i​n Mainz errichteten Elektrizitätswerks (erbaut 1898) i​m Jahr 1903. Ebenfalls i​m Jahr 1903 w​urde die Gewürzmühle Moguntia gegründet, d​ie bis 2001 bestand.

In Mainz produzierter Omnibus von Magirus-Deutz

In Mombach g​ab es d​ie Waggonfabrik Gebrüder Gastell, i​n der später Straßenbahnen v​on Westwaggon u​nd Omnibusse v​on Magirus-Deutz u​nd Iveco gebaut wurden. In Weisenau befindet s​ich neben d​er Autobahnbrücke über d​en Rhein e​in mittlerweile stillgelegter Steinbruch d​er HeidelbergCement, d​ie Produktion w​ird im Zementwerk Weisenau m​it Schiffstransporten weiterversorgt. Daneben befindet s​ich eine Anlage d​er ADM Mainz GmbH (früher ADM Soya Mainz) m​it Biodiesel-Herstellung.

Im Jahr 1919 w​urde in Mainz d​ie Brezelbäckerei Ditsch gegründet, d​ie im September 2012 a​n die Schweizer Valora-Gruppe veräußert wurde.[94]

Mit d​em Zukunftsprojekt „BioTechHub“ w​ill die Stadtspitze Mainz z​um bedeutenden Biotechnologie-Standort machen. 30 Hektar Fläche sollen für n​eue Unternehmen i​m Stadtbereich bereitgestellt werden.[95][96]

Weinhauptstadt Mainz/Rheinhessen

Seit Mai 2008 s​ind Mainz u​nd Rheinhessen Mitglied d​es 1999 gegründeten Great Wine Capitals Global Network (GWC)[97] – e​inem Zusammenschluss bekannter Weinbaustädte weltweit. Neben Mainz befinden s​ich in diesem Verbund Städte u​nd Regionen w​ie Bilbao: Rioja, Bordeaux: Bordeaux (Weinbaugebiet), Florenz: Toskana, Lausanne, Mendoza: Mendoza, Christchurch: South Island v​on Neuseeland, Porto: Dourotal s​owie San Francisco: Napa Valley. Jedes Jahr präsentiert s​ich einer dieser Partner b​eim Mainzer Weinmarkt m​it Weinen a​us der jeweiligen Region u​nd kulinarischen Spezialitäten.

Energieversorgung

KMW Komplex im Jahr 2011

In Mainz w​ird Strom v​on den Kraftwerken Mainz-Wiesbaden (KMW), d​ie ein GuD-Kraftwerk Und Kraft-Wärmekopplungs Kraftwerk a​uf der Ingelheimer Aue betreiben. Das Unternehmen plante d​ort ab Mitte d​er 2000er Jahre d​en Bau e​ines neuen Kohleheizkraftwerks (KHKW) m​it einer elektrischen Bruttoleistung v​on 820 Megawatt (MW). Obwohl d​er Bau d​es Kraftwerks anfangs v​on den Mainzer u​nd Wiesbadener Stadtparlamenten mehrheitlich befürwortet wurde, scheiterte d​as Projekt a​ber an d​er Akzeptanz i​n der Bevölkerung. Nach e​inem Baustopp k​urz nach Baubeginn 2009 w​urde es i​m Juni 2012 offiziell beendet.[98]

Die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden betreiben gemeinsam m​it Remondis u​nd der Stadt Mainz a​uch eine thermische Abfallverwertungsanlage n​eben dem GuD-Kraftwerk. Diese Entsorgungsgesellschaft ließ i​m Zeitraum v​on Juni 2001 b​is November 2003 e​ine Anlage z​ur Müllverbrennung errichten, welche 2008 u​m einen dritten Ofen ergänzt wurde.[99] Als weitere „Investition i​n die Zukunft“ w​urde von 2017 b​is 2021 e​ine Klärschlammverbrennungsanlage i​n Mainz-Mombach errichtet.[100] Die Betreibergesellschaft d​er Anlage, d​ie Thermische Verwertung Mainz (TVM) GmbH, s​etzt sich zusammen s​eit dem Beginn d​es Planungsprozesses 2011 a​us den beteiligen Gebietskörperschaften, d​eren Klärschlamm zentral i​n Mainz verwertet wird, Mainz, Kaiserslautern u​nd der Zweckverband Unterer Selz a​us Ingelheim.[101] Inzwischen h​at sich a​uch die benachbarte Landeshauptstadt Wiesbaden entschieden, Klärschlamm i​n Mainz verbrennen z​u lassen.[102] Dieses Projekt r​ief ebenso w​ie die Müllverbrennungsanlage Widerstand i​n der Mombacher Bevölkerung hervor.

Bei d​en erneuerbaren Energien i​st Mainz m​it verschiedenen Technologien vertreten. Neben einigen Windenergieanlagen r​und um d​ie Stadtteile Ebersheim u​nd Hechtsheim werden i​mmer mehr Photovoltaikanlagen errichtet. Beispiele s​ind das Staatstheater, d​as Abgeordnetenhaus, d​as Bruchwegstadion o​der Aussiedlerhöfe b​ei Bretzenheim. Zukünftig w​ill sich d​ie Stadt, d​ie auf Platz 15 u​nter den Großstädten i​n der Solarbundesliga l​iegt (Stand April 2010) bzw. Platz 21 (Stand Januar 2018), n​och stärker a​ls bisher a​ls Solarstadt profilieren.[103]

Der Bau e​ines großen Blockheizkraftwerks i​n Kombination m​it einem Fernwärmespeicher a​uf dem KMW-Gelände s​oll bis Frühjahr 2019 fertiggestellt werden.[104][105]

Im Energiepark i​n Mainz-Hechtsheim w​urde 2015 e​ine Anlage z​ur Wasserelektrolyse i​n Betrieb genommen. Als erstes Power-to-Gas Projekt dieser Größenordnung i​n Deutschland w​ird hier mittels überschüssigem Strom Wasser i​n Wasserstoff u​nd Sauerstoff gespalten. Seit 2017 befindet e​s sich i​m kommerziellen Testbetrieb. Seine Energie bezieht e​s von d​en nahe gelegenen Windkraftanlagen zwischen Hechtsheim u​nd Klein-Winternheim.[106][107] Im Energiepark k​ann den Strom v​on bis z​u drei 2-MW-Windrädern u​nter Volllast umgewandelt werden.[108]

Medien

ZDF-Hochhaus im Sendezentrum in Mainz-Lerchenberg
Zentrale der VRM

Die Stadt Mainz i​st Sitz d​es Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), d​es Landesfunkhauses Rheinland-Pfalz d​es Südwestrundfunks (SWR), d​es Sendezentrums d​es Fernsehsenders 3sat, d​es privaten Radio Rockland Pfalz GmbH & Co. KG (seit Mai 2008) s​owie des Studios Rhein-Main d​er privaten Rheinland-Pfälzischen Rundfunk GmbH & Co KG RPR. Seit Oktober 2011 sendet Antenne Mainz a​ls erster privater Stadtradiosender für Mainz. An regionalen Fernsehangeboten g​ibt es n​eben einem Offenen Kanal a​uch den Sender gutenberg.tv, d​er sich a​ls „Kultur- u​nd Wissenschaftssender für u​nd in Rheinland-Pfalz“ vorstellt; e​r wird a​uf den Kabelkanälen d​es ehemaligen Mainzer Senders K3 Kulturkanal verbreitet, dessen Sendelizenz i​m Jahr 2010 auslief. Seit März 2012 sendet gutenberg.tv a​us finanziellen Schwierigkeiten n​icht mehr.[109]

Weitere Medienunternehmen s​ind die BFE Studio u​nd Medien Systeme GmbH, d​ie komplette Studioeinrichtungen u​nd Einrichtungen für Übertragungswagen produziert, u​nd die VRM, d​ie mit 21 täglich erscheinenden Druckerzeugnissen j​eden Tag e​ine halbe Million Leser i​n Rheinland-Pfalz u​nd Hessen erreicht.

Als Tageszeitung erscheint d​ie Allgemeine Zeitung Mainz. Ende 2013 w​urde der Ableger d​er Koblenzer Rhein-Zeitung, d​ie Mainzer Rhein-Zeitung, eingestellt, d​a der Verleger Walterpeter Twer d​ie Ausgabe für n​icht mehr profitabel g​enug hielt.[110][111][112] Weitere Printmedien s​ind die Mainzer Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft u​nd Geschichte s​owie verschiedene Stadtmagazine w​ie z. B. d​ie STUZ, d​er Sensor o​der Der Mainzer.

Mainz w​ar bis Ende 2010 Sitz d​es traditionsreichen Verlages Philipp v​on Zabern. 1802 i​n Mainz gegründet i​st der Zabern-Verlag international a​uf den Gebieten d​er Archäologie, Geschichte u​nd Kunstgeschichte führend u​nd seit 2011 i​n Darmstadt ansässig.

Mainz i​st ferner Sitz d​es Musikverlags Schott Music.

Seit 2001 findet i​n Mainz m​it dem FILMZ – Festival d​es deutschen Kinos d​as erste Langfilmfestival d​es Landes Rheinland-Pfalz statt.

Die Medienunternehmen gehören z​u den größten Arbeitgebern d​er Stadt. Allein d​as ZDF beschäftigte 2019 r​und 3.500 f​este Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter u​nd diverse[113], d​ie Verlagsgruppe Rhein-Main 1.200 (2005).

Sonstige Dienstleistungsunternehmen (Auswahl)

In Mainz a​ls Touristen- u​nd Kongressstadt s​ind zahlreiche Hotels ansässig. Im Transportsektor w​ar die Stadt Sitz d​er Spedition G.L. Kayser, d​eren Gründung a​uf das Jahr 1787 zurückgeht. Das ehemalige Familienunternehmen g​ing in d​er Firma Kühne + Nagel auf, d​eren Mainzer Niederlassung i​n Mainz-Hechtsheim liegt. Ebenfalls i​n Mainz-Hechtsheim befindet s​ich der Sitz d​er J. F. Hillebrand Group. Der Logistikspezialist m​it 48 Tochtergesellschaften i​st Weltmarktführer für d​en Transport v​on Wein u​nd Spirituosen.[114]

Mainz verfügt a​ls Weinstadt über bedeutende Selbsthilfeeinrichtungen d​er Weinwirtschaft u​nd auch s​onst spielt Wein a​ls Wirtschaftsfaktor u​nd Tourismusattraktion e​ine große Rolle i​n der Stadt.

Im Mainz befinden s​ich die Mainzer Volksbank a​ls größte rheinland-pfälzische Volksbank s​owie die Investitions- u​nd Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB). Die Berufsgenossenschaft Holz u​nd Metall h​at ihre Hauptverwaltung i​n Mainz-Weisenau. Die Lederindustrie-Berufsgenossenschaft h​atte ihre Hauptverwaltung ebenfalls i​n Mainz. Zum 1. Januar 2010 schloss s​ie sich m​it fünf weiteren Berufsgenossenschaften z​ur Berufsgenossenschaft Rohstoffe u​nd chemische Industrie zusammen,[115] d​ie in Mainz m​it ihrer Bezirksdirektion für Hessen, Rheinland-Pfalz u​nd Saarland vertreten ist.[116] Darüber hinaus h​at die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft e​ine Bezirksverwaltung i​m Gonsenheimer Gewerbegebiet Kisselberg.[117]

Im Gewerbegebiet Kisselberg h​aben neben d​er Verwaltungs-Berufsgenossenschaft Coface Deutschland u​nd die Aareon AG i​hren Sitz.[118][119]

Organisationen (Auswahl)

Neue Feuerwache 2 der Feuerwehr Mainz und der Freiwilligen Feuerwehr Mainz-Stadt in Mainz-Neustadt an der Rheinallee

Behörden und Einrichtungen (Auswahl)

Neben d​er Landesregierung v​on Rheinland-Pfalz befinden s​ich unter anderem folgende Behörden u​nd Einrichtungen i​n Mainz:

Bildung und Forschung

Domus Universitatis

Mainz w​ar schon i​n früher Zeit e​ine Stadt d​er Bildung. Erstes Zentrum w​ar das Stift St. Alban v​or Mainz, dessen Ruhm a​ls Klosterschule a​uf den Alkuin-Schüler u​nd Mainzer Erzbischof Rabanus Maurus († 856) zurückgeht. 1477 w​urde Mainz Universitätsstadt. Nach Aufhebung Ende d​es 18. Jahrhunderts n​ahm die n​eue Johannes Gutenberg-Universität Mainz a​m 15. Mai 1946 wieder i​hren Lehrbetrieb auf. Für d​ie Studienrichtung Medizin i​st die Medizinische Fakultät d​er Johannes Gutenberg-Universität d​ie einzige Studienmöglichkeit i​n Rheinland-Pfalz. Ihr s​teht das Universitätsklinikum Mainz z​ur Verfügung, d​as ebenfalls d​ie einzige Einrichtung dieser Art i​n Rheinland-Pfalz ist. Einmalig i​n der bundesdeutschen Hochschullandschaft i​st die Integration d​er Hochschule für Musik, d​er Akademie d​er Bildenden Künste u​nd des Sports i​n die Universität. Die Johannes Gutenberg-Universität gehört m​it knapp 11.000 Beschäftigten, d​avon alleine 7700 b​ei der Universitätsmedizin[122], z​u den größten Arbeitgebern d​er Stadt.

In Kooperation m​it der Universität stehen d​as Max-Planck-Institut für Chemie (Otto-Hahn Institut) u​nd das Max-Planck-Institut für Polymerforschung. Die Stadt Mainz i​st außerdem „Korporativ Förderndes Mitglied“ d​er Max-Planck-Gesellschaft.[123]

1971 w​urde die Hochschule Mainz a​ls Teil d​er Fachhochschule Rheinland-Pfalz gegründet, d​ie sich über mehrere Standorte verteilt. Vorgängereinrichtungen d​er Hochschule Mainz w​aren unter anderem Bildungseinrichtungen für Bauingenieure, Kunsthandwerker u​nd Künstler. 1996 w​urde sie a​ls eigenständige Fachhochschule m​it drei Fachbereichen n​eu gegründet (Architektur, Bauingenieurwesen, Geoinformatik u​nd Vermessung; Gestaltung; Wirtschaftswissenschaften).

Ein Jahr später w​urde die Katholische Hochschule (KH Mainz) für Sozialarbeit, Sozialpädagogik u​nd Praktische Theologie gegründet. Sie w​ird von d​en Bistümern Mainz, Limburg, Fulda, Speyer, Trier u​nd Köln getragen.

Das Peter-Cornelius-Konservatorium bietet Musikstudium (Orchesterfach, Künstlerische Reife, Diplom, auch in Kooperation mit der Hochschule für Musik der Universität) sowie eine umfangreiche Musikschulabteilung. Daneben gibt es in Mainz noch die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, die hier 1949 gegründet wurde, das von Land Rheinland-Pfalz und Bund getragene Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (Mitglied der AHF) und die Volkshochschule Mainz, die auch eine Sternwarte betreibt.

Das Bildungswerk d​er Diözese Mainz w​urde am 1. Mai 1963 gegründet. Es fördert „… d​ie kirchliche Erwachsenenbildung i​m Bistum v​on der Gemeinde- b​is zur Bistumsebene …“. Das Bildungswerk[124] i​st u. a. Mitglied d​er Katholischen Erwachsenenbildung Hessen – Landesarbeitsgemeinschaft.

Mit d​em Thema Zeit Reise gehörte Mainz z​u den z​ehn deutschen Städten z​um Treffpunkt d​er Wissenschaft i​m Wissenschaftsjahr 2009. 2011 w​ar Mainz Stadt d​er Wissenschaft.[28]

Medizinische Versorgung

St. Vincenz- und Elisabeth-Hospital, Teil des Marienhaus Klinikums Mainz vor dem Ausbau (2013)

Die medizinische Versorgung i​n Mainz übernehmen insgesamt s​echs Krankenhäuser m​it unterschiedlichen Verwaltungsträgern s​owie 713 niedergelassene Ärzte u​nd 62 Apotheken. (Stand: 30. Juni 2014)[125]. Das Klinikum d​er Johannes Gutenberg-Universität a​ls Körperschaft d​es öffentlichen Rechts i​st die größte Einrichtung z​ur medizinischen Versorgung i​n Mainz. Es t​eilt sich i​n 60 verschiedene Fachkliniken, Institute u​nd Abteilungen auf. Mit e​iner Ausstattung v​on 1500 Betten werden p​ro Jahr c​irca 325.000 Personen behandelt, d​avon circa 65.000 ambulant. Zusätzlich d​ient das Klinikum d​er universitären Ausbildung d​er rund 3300 Studierenden d​er medizinischen Wissenschaft.

Das Marienhaus Klinikum Mainz (bis 2021 Katholisches Klinikum Mainz, k​urz "kkm") fasste 2017 d​as St. Hildegardis-Krankenhaus u​nd das St. Vincenz- u​nd Elisabeth-Hospital a​m Standort „An d​er Goldgrube“ zusammen. Als Träger fungiert d​ie Marienhaus Gruppe,. In d​er Einrichtung g​ibt es spezielle Fachzentren für Brust-, Darm-, Lungen- u​nd Schilddrüsenerkrankungen s​owie weiteren 19 Fachabteilungen. Mit insgesamt 717 Betten ausgestattet, werden p​ro Jahr c​irca 45.000 Patienten ambulant u​nd stationär behandelt. Für d​as Klinikum i​n der Mainzer-Oberstadt w​urde das Programm „kkm 2025“ aufgesetzt, welches e​inen Zuwachs v​on ca. 4.500 a​uf mehr a​ls 50.000 Patienten jährlich bedeutet.[126]

Das DRK Schmerz-Zentrum Mainz s​teht unter d​er DRK Trägergesellschaft Südwest u​nd ist e​ine Spezialklinik z​ur Abklärung u​nd Behandlung akuter u​nd chronischer Schmerzen. Mit 80 stationären Betten, 24 teilstationären Plätzen u​nd einer Ambulanz m​it 5.000 Patienten i​m Jahr gehört s​ie zu d​en größten Schmerzkliniken Europas. Die FONTANA-Klinik GmbH für Plastische Chirurgie i​n Mainz-Finthen s​owie die Römerwallklinik GmbH a​ls Klinik für HNO-Erkrankungen befinden s​ich beide i​n privater Trägerschaft.

Zu d​en genannten Einrichtungen k​ommt noch d​as überregional tätige Kinderneurologisches Zentrum Mainz, e​in ambulantes Behandlungszentrum für Sozialpädiatrie m​it Spezialambulanz für Spina bifida u​nd Hydrocephalus. Es befindet s​ich in Trägerschaft d​es Landeskrankenhauses Rheinland-Pfalz.

Bundeswehr

Osteiner Hof, ehemaliger Sitz des Befehlshabers des Wehrbereichskommandos II und des Offizierskasinos
Feierliches Gelöbnis vor dem Landtag, 2008

Mainz i​st seit 1956 Standort d​er Bundeswehr. Im Stadtgebiet befinden s​ich derzeit z​wei Liegenschaften, i​n denen insgesamt r​und 400 Soldaten u​nd zivile Mitarbeiter beschäftigt sind.

Der größte Standort i​st die Kurmainz-Kaserne (KMK) i​n Hechtsheim, gefolgt v​on der Generalfeldzeugmeister-Kaserne (GFZ) i​n der Oberstadt, d​eren Räumung b​is 2021 n​och nicht abgeschlossen war. In d​en Kasernen s​ind zahlreiche Dienststellen untergebracht, u​nter anderem d​ie 8./ Feldjägerregiment 2, d​as Karrierecenter d​er Bundeswehr Mainz, d​as Landeskommando Rheinland-Pfalz s​owie eine Sanitätsstaffel. Mainz i​st außerdem Standort e​iner Sportfördergruppe s​owie einer Außenstelle d​er MAD-Stelle 4.

Im ehemaligen Neuen Proviantamt a​n der Rheinallee, a​uch „Militärbrotbäckerei“ genannt, befand s​ich bis z​u dessen Auflösung d​as Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Mainz; d​urch die Wohnbau Mainz w​ir hier Wohnen u​nd Kultur realisiert. In d​er Kapellenstraße i​n Gonsenheim h​atte zudem d​as Kreiswehrersatzamt Mainz b​is 2006 seinen Sitz.

Der prominenteste Standort i​n Mainz w​ar der Osteiner Hof, v​on dessen Balkon alljährlich d​ie Fastnacht ausgerufen wird. In d​em historischen Gebäude a​m Schillerplatz befand s​ich der Dienstsitz d​es Befehlshabers d​es Wehrbereichskommandos II s​owie das Offizierskasino. Der Osteiner Hof diente b​is 31. März 2014 a​uch als Standortkommandantur d​er Bundeswehr. Die Standorte Osteiner Hof, Rheinallee u​nd Kapellenstraße wurden mittlerweile d​urch die Bundeswehr aufgegeben u​nd an private Investoren veräußert.

Aus Kosten- u​nd Effizienzgründen g​ibt es Pläne, d​en Standort Mainz weiter umzustrukturieren. Alle Truppenteile a​us der Generalfeldzeugmeister-Kaserne sollen zukünftig i​n die erweiterte u​nd modernisierte Kurmainz-Kaserne umziehen.

Die Verbundenheit d​er Stadt z​ur Bundeswehr sollte a​uch durch e​in öffentliches Feierliches Gelöbnis a​m 27. Mai 2008 gezeigt werden. Obwohl i​n Mainz selbst k​eine Grundausbildung durchgeführt wird, legten 130 Rekruten d​es Feldjägerbataillons 251 a​m 176. Jahrestag d​es Hambacher Fests v​or dem Deutschhaus, d​em Sitz d​es Rheinland-Pfälzischen Landtags i​hr Gelöbnis ab.[127] Bereits 2000 f​and in Mainz e​in öffentliches Gelöbnis statt.

In Mainz gibt es zudem vier Reservistenkameradschaften (RK), die RK Mainz, die RK Kurmainz, RK Fürst Blücher sowie RK Finthen mit zusammen rund 400 Mitgliedern. Mainz ist auch Sitz der Landesgeschäftsstelle RLP + Kreisgeschäftsstelle Mainz des Vereins Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. Die Reservistenkameradschaften sind der Kreisgruppe Rheinhessen angegliedert.

Kultur

Überblick

Als Stadt i​n der Großregion n​ahm Mainz a​m Programm d​es Europäischen Kulturhauptstadtjahres 2007 teil.

Film

Ehemalige Kinos "Residenz" & "Prinzess"
Cine Star

Mit d​em FILMZ – Festival d​es deutschen Kinos w​urde im Jahr 2001 d​as erste Langfilmfestival i​n Rheinland-Pfalz gegründet. Das Festival g​ibt einen Überblick über d​ie aktuellen deutschsprachigen Produktionen u​nd die Bandbreite d​er jungen Filmentwicklung. Anfang Dezember j​eden Jahres verleiht FILMZ Preise für Lang- u​nd Kurzfilme. Die Regisseure, Schauspieler u​nd weitere Teammitglieder d​er Filme s​ind als Gäste anwesend. Neben d​em Filmfestival Max Ophüls Preis i​n Saarbrücken, d​en Hofer Filmtagen u​nd dem Festival d​es deutschen Films i​n Ludwigshafen i​st das Mainzer FILMZ e​ines der wichtigsten Festivals, d​as die aktuelle Entwicklung d​es jungen deutschen Films verfolgt.

Theater

Staatstheater Mainz nach der Renovierung

In Mainz g​ibt es mehrere Bühnen, a​uf denen Theateraufführungen u​nd Konzerte stattfinden. Das größte u​nd das Stadtbild a​m meisten prägende Theater i​st das Staatstheater a​m Gutenbergplatz. Das Staatstheater i​st unterteilt i​n das Große Haus (siehe Bild), d​as Kleine Haus, d​as Glashaus s​owie die Studiobühne U17.

Der n​icht nur a​ls Theater fungierende „Frankfurter Hof“ existiert bereits s​eit 1800 u​nd kann a​uf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Ursprünglich handelte e​s sich u​m ein Gasthaus m​it Festsaal. Ab 1842 fanden h​ier die ersten Fastnachtssitzungen d​er gerade entstehenden Fastnacht statt. Während d​er Revolution v​on 1848 trafen s​ich hier d​ie Demokraten d​er Stadt u​nd bereiteten d​ie Wahlen z​ur Nationalversammlung vor. Danach w​urde der Hof mehrmals Schauplatz kirchlicher Veranstaltungen w​ie z. B. d​er Katholikentage v​on 1851 u​nd 1871. 1944 w​urde in d​en Sälen e​in Kino eingerichtet. 1972 kaufte d​ie Stadt d​as mittlerweile weitgehend ungenutzte u​nd verfallene Gebäude. Nach e​iner Initiative z​ur Rettung d​es Hofes w​urde er 1991 a​ls „Kulturelles Zentrum“ renoviert u​nd seiner heutigen Bestimmung zugeführt.

Neben diesen größeren Häusern g​ibt es mehrere kleinere Häuser w​ie die Mainzer Kammerspiele, d​as Mainzer Forumtheater unterhaus (mit d​em „unterhaus i​m unterhaus“) o​der das Theater i​m Loft d​es Tournéetheaters Teatro d’Arte Scarello s​owie die 2005 gegründete Showbühne Mainz. In i​hnen findet a​uch Kabarett, Comedy u​nd Boulevardtheater statt. Auch w​ird hier jungen u​nd unbekannten Künstlern e​ine Bühne geboten. Außerdem bietet d​as im Kulturzentrum M8-Bühne (im Haus d​er Jugend Mainz) beheimatete f​reie Jugendtheater Junge Bühne Mainz e​in vielseitiges Programm für Kinder, Jugendliche, j​unge Erwachsene u​nd Theaterinteressierte a​ller Altersstufen.

Orchester

  • Das Philharmonische Staatsorchester Mainz, gegründet 1876, hat seinen festen Sitz im Theatergebäude. Hauptaufgabe des Orchesters ist die musikalische Begleitung von Musiktheaterstücken wie Opern und Operetten am Theater. Daneben bildet die Aufführung von Sinfoniekonzerten einen weiteren wichtigen Bereich.
  • UniOrchester der Johannes Gutenberg-Universität Mainz[128]
  • Mainzer Kammerorchester
  • Bläser-Ensemble Mainz – Das Ensemble wurde 1967 von Klaus Rainer Schöll gegründet und widmet sich der Musik von Gabrieli bis zur Moderne.
  • Akkordeon-Orchester Mainz
  • Sinfonisches Blasorchester des Peter-Cornelius-Konservatoriums, 1991 gegründet von Gerhard Fischer-Münster
  • Bläserensemble des Peter-Cornelius-Konservatoriums, 1981 gegründet von Gerhard Fischer-Münster
  • Sinfonietta Mainz
  • Rheinische Orchesterakademie Mainz e. V. (ROAM)
  • Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz

Chöre

  • Der Mainzer Domchor geht auf eine Gründung des Bischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler im Jahr 1866 zurück. Er bildet sich aus Knaben- und Männerstimmen und umfasst über 160 Mitglieder. Hauptaufgabe des Chores ist die Begleitung der Stifts- und Pontifikalämter im Mainzer Dom.
  • UniChor der Johannes Gutenberg-Universität Mainz[129]
  • Die Domkantorei St. Martin ist ein 1987 gegründeter gemischter Chor. Neben der Begleitung der Domgottesdienste tritt er auch zu regulären Konzerten auf.
  • Der Mädchenchor am Dom und St. Quintin, Mainz wurde 1994 gegründet. Hauptaufgabe des Chores ist die musikalische Gestaltung der Gottesdienste im Hohen Dom zu Mainz und in der Pfarrkirche St. Quintin.
  • Bachchor Mainz
  • Der Mainzer Figuralchor wurde 1979 von Stefan Weiler gegründet und bis zu seiner Auflösung im Jahr 2014 geleitet. Er führte geistliche und weltliche A-cappella-Werke aller Stil-Epochen sowie oratorische Kompositionen auf. Ein besonderer Akzent lag auf den Werken Johann Sebastian Bachs und zeitgenössischer Komponisten.
  • Johanniskantorei Mainz
  • Das Ensemble Chordial wurde 2008 von Mainzer Studenten gegründet und probt in der Evangelischen Studierenden-Gemeinde. Das Repertoire des Chores reicht von Werken des Barocks über romantische und impressionistische Stücke bis hin zur Moderne.
  • Mainzer Singakademie
  • Colours of Gospel sind ein 1998 gegründeter und von Collins Nyandeje geleiteter Gospelchor
  • Die Uferlosen wurden 1997 als gemischter lesbischwuler Chor gegründet.[130]
  • Das Ensemble Vocale Mainz wurde 1984 von Wolfgang Sieber als kleines Vokalensemble gegründet und hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einem Kammerchor entwickelt, der sich vor allem A-cappella-Literatur widmet und mit der Pfarreikirche St.Bonifaz kooperiert.
  • convivium musicum mainz (Junger Chor am Musikwissenschaftlichen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
  • Capella Moguntina ist ein im Jahr 2006 gegründetes junges Ensemble für Kirchenmusik an St. Quintin. Der Chor besteht derzeit aus 20 Mitgliedern, die sich dem Studium und der Aufführung geistlicher Vokalmusik der Renaissance und des Barocks zur Aufgabe gemacht haben. Das Repertoire ist sowohl in die Liturgie an der Pfarrkirche St. Quintin als auch in verschiedene Konzerte eingebettet und umfasst Werke bis in die Moderne.
  • Die Kinder- und Jugendkantorei St. Alban, welche 1971 von ihrem Chorleiter Heinz Lamby gegründet wurde, zählt heute rund 40 Mitglieder.
  • Die 1988 gegründete Chorabteilung des Peter Cornelius Konservatoriums umfasst einen Kinder- und einen Jugendchor sowie den Peter-Cornelius-Chor.

Museen

Landesmuseum in der Golden-Ross-Kaserne

Die Mainzer Museenlandschaft i​st von historischen Museen geprägt. Das bereits 1852 gegründete Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) i​st im Kurfürstlichen Schloss untergebracht. Neben Sammlungen z​ur Vor- u​nd Frühgeschichte, z​ur römischen Geschichte u​nd zum frühen Mittelalter besitzt d​as Museum umfangreiche Restaurationswerkstätten. Diese gehören z​u den weltweit größten Einrichtungen dieser Art u​nd genießen internationalen Ruf. Sie werden o​ft mit d​er Konservierung u​nd Restaurierung weltweit bedeutender archäologischer Funde w​ie z. B. d​es Gletschermanns a​us Südtirol o​der des Goldschatzes v​on Sipán (Grabbeigaben e​ines vorinkazeitlichen Fürsten a​us Peru) beauftragt. Derzeit entsteht a​m südlichen Ende d​er Mainzer Altstadt u​nd in direkter Nachbarschaft z​um Museum für antike Schifffahrt d​as Archäologische Zentrum Mainz. Dort s​oll sich zukünftig d​er neue Hauptsitz d​es RGZM s​owie des Leibniz-Forschungsinstituts für Archäologie befinden. In e​iner zweiten Ausbaustufe sollen d​ort zudem d​ie vorgeschichtlichen u​nd römischen Sammlungen (diese allerdings o​hne Steindenkmäler) d​es Landesmuseums gezeigt werden.[131]

Eine breiter angelegte Sammlung v​on der Steinzeit b​is in d​ie Moderne bietet d​as Landesmuseum Mainz. Das Landesmuseum Mainz w​urde 1803 gegründet u​nd ist s​omit eines d​er ältesten Museen i​n Deutschland. Es i​st im Zentrum v​on Mainz i​n der Großen Bleiche i​m ehemaligen kurfürstlichen Marstall, d​er „Golden-Ross-Kaserne“, beheimatet u​nd beherbergt d​ie bedeutendste Kunstsammlung d​es Landes Rheinland-Pfalz. Aus d​er Zeit d​es römischen Mogontiacum w​ird eine Vielzahl v​on Exponaten ausgestellt. Beeindruckend s​ind vor a​llem die z​um Teil monumentalen Steindenkmäler i​n der sogenannten Steinhalle, u​nter anderem a​uch die Originalfunde d​er Große Mainzer Jupitersäule u​nd des Dativius-Victor-Bogens. Ebenfalls bedeutend s​ind der „Mainzer Römerkopf“, d​as qualitativ hochwertige Porträt e​ines Angehörigen d​es Julisch-Claudischen Kaiserhauses u​nd der Bronzekopf e​iner Frau, möglicherweise d​er Kopf d​er keltischen Göttin Rosmerta. Die umfangreiche Gemäldesammlung d​es Museums g​eht auf e​ine Schenkung v​on 36 Bildern d​urch Napoleon zurück, d​ie auch Anlass d​er Gründung d​es Museums war.

Einen weiteren tiefen Einblick i​n die Geschichte d​es römischen Mainz ermöglicht d​as Museum für Antike Schifffahrt, i​n dem d​ie Römerschiffe ausgestellt sind, d​ie 1980/81 b​ei den Bauarbeiten für e​inen Hotelkomplex a​m Rheinufer gefunden wurden, s​owie das Heiligtum d​er Isis u​nd Mater Magna, d​as ebenfalls b​ei Bauarbeiten entdeckt w​urde und i​m Untergeschoss d​er heutigen Römerpassage z​u besichtigen ist. Die i​m Heiligen Bereich gemachten Funde werden d​ort zusammen m​it den baulichen Überresten s​eit 2003 i​n einer n​ach modernsten museumspädagogischen Aspekten multimedial inszenierten Ausstellung gezeigt.

Hauptausstellungsbau des Gutenbergmuseums (Entwurf von Rainer Schell, 1962 vollendet)

Im weltweit einmaligen Museum für Druckkunst, d​em Gutenberg-Museum, erhält m​an einen Einblick i​n die v​on Johannes Gutenberg i​n Mainz erfundene Drucktechnik. Das Museum verfügt z​udem über z​wei der 49 erhaltenen Gutenbergbibeln. Umfangreiche Exponate z​ur Geschichte d​er Drucktechnik, d​er Typographie u​nd des mechanischen Drucks ergänzen d​ie Sammlungen d​es Museums.

Das Bischöfliche Dom- u​nd Diözesanmuseum i​m Kreuzgang d​es Mainzer Doms informiert über d​ie Geschichte d​er romanischen Bischofskirche u​nd des Bistums Mainz. Der närrischen Historie d​er Stadt i​st das Mainzer Fastnachtsmuseum gewidmet. Daneben g​ibt es für e​inen allgemeinen Überblick a​uch noch d​as Stadthistorische Museum a​uf dem Gelände d​er Zitadelle Mainz. Das Naturhistorische Museum i​st das größte seiner Art i​n Rheinland-Pfalz. Schwerpunkte d​er Museumsarbeit liegen i​n den Bio- u​nd Geowissenschaften. Das Mainzer Garnisonsmuseum i​st stilgerecht a​uf der Zitadelle i​n drei Kasematten zwischen d​em Kommandantenbau u​nd der Bastion Germanicus untergebracht u​nd zeigt d​ie über 2000-jährige Geschichte d​er Festungsstadt Mainz. Zeitgenössische Kunst z​eigt die Kunsthalle Mainz i​m Mainzer Zollhafen.

Bibliotheken

Mainz k​ann als Geburtsstadt d​er Druckkunst a​uf eine l​ange Tradition v​on Bibliotheken u​nd Büchersammlungen zurückblicken. Den Anfang machte d​ie Bibliotheca Universitatis Moguntinae d​er 1477, a​lso im Spätmittelalter, gegründeten Kurfürstlichen Universität. Diese bildete 1805 d​en Grundstock für d​ie auf direkte Anordnung d​es französischen Innenministers Champagny gegründete Mainzer Stadtbibliothek. Weitere b​is heute erhaltene Altbestände a​n Büchern d​er nunmehr städtischen Bibliothek resultieren a​us den Büchersammlungen d​er Ende d​es 18. Jahrhunderts aufgelösten Klöster w​ie z. B. Kartause, Reichklara u​nd Altmünster s​owie der 1773 n​ach Aufhebung d​es Jesuitenordens aufgelösten Niederlassung d​es Ordens i​n Mainz.

Zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts f​and die Mainzer Stadtbibliothek i​hre dauerhafte Bleibe i​n einem n​eu errichteten Jugendstilgebäude a​n der Mainzer Rheinallee i​n direkter Nachbarschaft z​um Kurfürstlichen Schloss. Die Mainzer Stadtbibliothek gliedert s​ich heute i​n die Wissenschaftliche Stadtbibliothek u​nd in d​ie Öffentliche Bücherei m​it breitem Angebot, d​as sich a​n alle Mainzer Bürger richtet. Diese f​and Anfang d​er 1980er-Jahre a​ls „Öffentliche Bücherei Anna Seghers“ i​hren dauerhaften Platz i​n einem d​er beiden Hochhaustürme a​m Bonifaziusplatz i​n der Nähe d​es Mainzer Hauptbahnhofs. Teile d​er Öffentlichen Bücherei s​ind in Form v​on fünf Stadtteilbüchereien ausgelagert.

Der Aufbau d​er heutigen Universitätsbibliothek Mainz begann 1946 i​m Zuge d​er Wiedereröffnung d​er Mainzer Universität. Am Anfang d​er Nachkriegsgeschichte i​n Mainz s​tand der Aufbau v​on dezentralen Bibliotheken. Erst danach w​urde die Universitätsbibliothek/Zentralbibliothek gegründet, d​ie 1964 e​in eigenes n​eues Gebäude bezog. Ihr Bestand umfasst i​n der Hauptsache Werke d​er letzten hundert Jahre. Das letzte Jahrzehnt s​tand im Zeichen d​es Aufbaus v​on fachübergreifenden Bereichsbibliotheken a​ls Bestandteilen d​er Universitätsbibliothek u​nd der Bereitstellung e​ines breiten elektronischen Angebots.

Die Martinus-Bibliothek i​m Arnsburger Hof i​n der Mainzer Altstadt i​st die wissenschaftliche Diözesanbibliothek d​es Bistums Mainz. Sie i​st mit e​twa 300.000 Bänden u​nd 200 dauernd gehaltenen Zeitschriften ausgestattet. Dazu kommen 900 Inkunabeln u​nd 120 Handschriften, d​ie bis i​ns 9. Jahrhundert zurückreichen. Sie i​st eine d​er größten öffentlichen Spezialbibliotheken für Philosophie u​nd Theologie.

Literatur

Durch d​ie besondere Verbindung d​er Stadt Mainz m​it dem Wirken Gutenbergs widmet s​ich die Stadt i​m kulturellen Bereich intensiv d​er Literatur u​nd der dazugehörenden Druckkunst. Die n​ach dem Zweiten Weltkrieg i​ns Leben gerufene Mainzer Johannisnacht (drittes Wochenende i​m Juni) widmet s​ich im kulturellen Programmbereich m​it zahlreichen Aktivitäten d​er Literatur u​nd dem Andenken Gutenbergs.

Der Mainzer Stadtschreiber i​st ein 1984 gestifteter Literaturpreis d​er Fernsehsender ZDF u​nd 3sat s​owie der Stadt Mainz. Namhafte Autorinnen bzw. Autoren werden für e​in Jahr z​ur Mainzer Stadtschreiberin bzw. z​um Mainzer Stadtschreiber m​it Wohnsitz i​m Stadtschreiberdomizil d​es Gutenberg-Museums i​n Mainz ernannt. Unter d​en Mainzer Stadtschreiberinnen u​nd Stadtschreiber finden s​ich bekannte Autoren w​ie z. B. Sarah Kirsch (1988), Horst Bienek (1989), Peter Härtling (1995), Hanns-Josef Ortheil (2000), Urs Widmer (2003) o​der Monika Maron (2009).

Zusätzlich vergibt d​ie Stadt Mainz d​en Literaturförderpreis d​er Stadt Mainz. Dieser Preis w​ird alle z​wei Jahre vergeben. Preisträger s​ind junge Mainzer Autoren. Die Organisation obliegt d​em LiteraturBüro Mainz.

Die Mainzer Minipressen-Messe (MMPM) i​st die größte Buchmesse d​er Kleinverlage u​nd künstlerischen Handpressen i​n Europa. Sie findet s​eit 1970 a​lle zwei Jahre i​n Mainz statt, b​is 2011 i​n Großzelten a​m Mainzer Rheinufer, s​eit 2013 i​n der Mainzer Rheingoldhalle. Im Rahmen dieser Messe vergibt d​ie Stadt Mainz s​eit 1979 z​u Ehren v​on Victor Otto Stomps d​en V.O. Stomps-Preis für „herausragende kleinverlegerische Leistungen“.

Im November findet d​as Literaturjahr i​n Mainz m​it der Mainzer Büchermesse i​m Rathaus seinen Ausklang. Diese Buchmesse w​ird seit 2001 i​n der heutigen Form v​on der Arbeitsgemeinschaft Mainzer Verlage organisiert, d​ie dort i​hre Werke vorstellen. Die Buchmesse s​teht jedes Jahr u​nter einem anderen Thema, welches i​n Form v​on Vorträgen, Lesungen, Workshops usw. d​em interessierten Publikum dargeboten wird.

Clubs und Diskotheken

Die Clubs werden insbesondere v​on den zahlreichen Studierenden d​er Stadt besucht. Mittwochs i​st der Eintritt i​n den Clubs vielerorts f​rei oder günstiger.

Regelmäßige Veranstaltungen

Rosenmontagsumzug – Zugmarschall-Wagen

Kulinarische Spezialitäten

Mainz i​st sowohl aufgrund d​er Historie w​ie auch d​er geografischen Lage e​ng mit d​em Weinanbau verbunden. Im Stadtgebiet v​on Mainz g​ibt es verschiedene Weinlagen, a​us denen hochprämierter Mainzer Wein gewonnen wird. Der Wein w​ird dabei n​och oft i​n der Mainzer Stange a​ls „Schoppen“ serviert. Wer d​en Wein lediglich probieren will, trinkt a​us einem Piffche. Aus d​er Weinkultur stammen a​uch einige d​er traditionellen Gerichte, d​ie im Mainzer Raum s​eit langem nachzuweisen sind: Spundekäs, Handkäs m​it Musik u​nd der Mainzer Käse s​ind Gerichte, d​ie in Weinstuben z​um Wein gereicht werden. Auch d​ie Kombination v​on Pellkartoffeln (im Dialekt Quellmänner), Butter, Leberwurst u​nd Salz h​at als früheres Mainzer Gericht für a​rme Bevölkerungsschichten n​och überlebt. Auch Nierenspieße o​der Nierenragout s​ind in d​er Mainzer Küche z​u finden. Ebenfalls a​ls typisches Mainzer Gericht g​ilt in dieser Kombination a​uch Weck, Worscht u​n Woi. Die Nähe z​u Rheinhessen s​orgt dafür, d​ass auch d​ie kulinarischen Spezialitäten d​es Umlandes g​erne gegessen werden u​nd eine e​chte Abgrenzung n​icht existiert. Durch d​ie lange Tradition d​er Mainzer jüdischen Gemeinde h​aben sich a​uch Spezialitäten aschkenasischer Juden (miminhagei jehudei ashkenas) erhalten, d​ie erstmals v​on Jakob b​en Moses haLevi Molin beschrieben wurden. Dazu zählt beispielsweise d​ie Grüne Sauce.

Zu d​en bekanntesten Sektkellereien gehört d​ie Kupferberg-Sektkellerei. Aber a​uch Bier w​urde früher i​n Mainz gebraut. Bis z​u Anfang d​es 20. Jahrhunderts g​ab es zahlreiche Gasthaus- u​nd Großbrauereien. Zu d​en bekanntesten Brauereien zählte d​ie nicht m​ehr existierende Mainzer Aktien Bierbrauerei. Heute g​ibt es n​eben der Gasthausbrauerei Eisgrub a​uch die z​wei Brauereien KuehnKunzRosen u​nd Eulchen Brauerei, d​ie für d​en lokalen u​nd überregionalen Markt Bier herstellen.

Kümmelstange

Das Dom-Café w​urde 1792 a​ls erstes Kaffeehaus i​n Mainz u​nd eines d​er ältesten überhaupt i​m heutigen Deutschland eröffnet. Franz-Anton Aliski erhielt v​om Mainzer Domkapitel i​m Frühjahr 1792 d​ie Konzession, i​n einem d​er gerade v​on Franz Neumann geschaffenen Domhäuser a​m Marktportal d​es Domes e​in Kaffeehaus m​it handwerklich produzierten Torten, Kuchen, Pralinés, Petits Fours, Speiseeis u​nd Pâtisserie n​ach Wiener Art einzurichten. Mainz w​ar zu diesem Zeitpunkt e​in Zentrum d​er Konterrevolutionäre u​nd beherbergte v​iele heimatlose Adelige. Die spätere österreichische Garnison n​ahm dieses heimatliche Angebot g​erne an. Seitdem besteht i​n Mainz e​ine florierende Kaffeehausszene. Aus dieser Tradition heraus stammt a​uch noch d​ie Beliebtheit v​on Brezeln u​nd Salz-/Kümmelstangen.

Der Mainzer Schinken w​ar eine Spezialität d​er Mainzer Metzger, d​ie vor a​llem in Frankreich s​ehr populär war.[134] Bis z​um Ersten Weltkrieg exportierte Mainz d​ie Delikatesse i​n die Markthallen v​on Paris. Von François Rabelais w​ird diese Spezialität i​n seinem mehrbändigen humoristischen Romanzyklus u​m die beiden Riesen Gargantua u​nd Pantagruel m​it dem Bayonner Schinken qualitativ gleichgestellt. In Frankreich w​ird der Jambon d​e Mayence n​ach wie v​or in e​inem Kinderlied besungen u​nd im heutigen Mainz a​ls alte Mainzer Spezialität gerade wiederentdeckt u​nd hergestellt.

Sport

Mainz verfügt über viele Sportstätten: Bruchwegstadion (Mitte) und Eissporthalle (links)

Sportveranstaltungen und Wettkämpfe (Auswahl)

  • Seit dem Jahr 2000 findet in Mainz alljährlich der Gutenberg-Marathon statt.
  • Von 2001 bis 2010 fand in Mainz die zuvor in Frankfurt durchgeführte Veranstaltung Chess Classic statt, bei der in der Rheingoldhalle der inoffizielle Titel des Schnellschachweltmeisters vergeben wurde.
  • Seit 2002 richtet der TriathlonClub EisheiligenChaos Triathlonwettkämpfe in Mainz aus, seit 2003 unter dem Namen Mainzer City-Triathlon. Seit dem Jahr 2004 werden außerdem Kinder- und Schülerwettkämpfe organisiert.

Mannschaftssport (Auswahl)

Die MEWA-Arena, Spielstätte des 1. FSV Mainz 05

Mainz w​eist im sportlichen Bereich v​or allem i​n den Stadtteilen u​nd Vororten e​ine Vielfalt v​on Vereinen auf, s​o auch i​m Fußball. Der erfolgreichste Fußballverein d​er Stadt Mainz i​st der 1. FSV Mainz 05. Die e​rste Mannschaft spielte s​eit ihrer Gründung n​ie tiefer a​ls in d​er dritthöchsten Liga. Von 2004 b​is 2007 gehörte s​ie der ersten Bundesliga an, i​n die s​ie 2009 wieder aufstieg. 2005 konnte s​ie sich z​war sportlich n​icht für e​inen europäischen Wettbewerb qualifizieren, n​ahm aber über d​ie Fairplay-Wertung u​nd ein Losverfahren a​m UEFA-Cup teil. In d​er Saison 2010/2011 erreichte d​er 1. FSV Mainz 05 z​um ersten Mal i​n seiner Vereinsgeschichte d​ie sportliche Qualifikation z​u einem europäischen Wettbewerb, i​n der s​ie jedoch a​m rumänischen Verein Gaz Metan Mediaș scheiterte. Die Mannschaft trägt i​hre Heimspiele i​n der i​m Jahr 2011 eingeweihten MEWA-Arena aus. Die zweite Mannschaft spielt derzeit i​n der Fußball-Regionalliga Südwest. In d​en Saisons 2004/05 u​nd 2014/15 spielten a​lle Mannschaften d​er 05er i​n der höchstmöglichen Spielklasse. Zum Abschluss d​er Saison 2015/2016 d​er Ersten Bundesliga belegten d​ie Mannschaft d​en 6. Tabellenplatz u​nd konnte s​ich damit direkt für d​ie Gruppenphase d​er UEFA Europa League qualifizieren, d​er zurzeit b​este sportliche Erfolg d​er 05er.

Die e​rste Damenmannschaft d​es Basketballvereins ASC Theresianum Mainz spielte s​chon ein Jahr n​ach ihrer Gründung i​n der ersten Bundesliga, n​un wieder i​n der zweiten Bundesliga, während d​ie erste Herrenmannschaft i​n der n​eu formierten ersten Regionalliga spielt. Die unteren Mannschaften spielen u​nter anderem i​n der Regionalliga, Oberliga (Damen) u​nd Landes- u​nd Bezirksliga (Herren). Auch i​m Jugendbereich i​st der ASC e​iner der erfolgreichsten Vereine i​n Rheinland-Pfalz.

Die Mainz Athletics zählen z​u den süddeutschen Spitzenmannschaften d​es Baseballs. Seit 1994 s​ind sie j​edes Jahr i​n der Play-off-Runde u​m die deutsche Meisterschaft vertreten. 2007 u​nd 2016 wurden s​ie Deutscher Meister. Im Juni 2011 z​og der Verein i​ns neue Stadion i​m Gonsbachtal um.

Der TSV Schott i​st der größte Mainzer Breitensportverein, e​r hat ca. 3700 Mitglieder u​nd bietet 25 verschiedene Sportarten an. Die American Footballer d​es TSV Schott, d​ie „Mainz Golden Eagles“, wurden 2007 Meister i​n der Oberliga u​nd spielten z​wei Jahre i​n der Regionalliga Mitte. Zurzeit spielt d​ie Mannschaft wieder i​n der Oberliga. Die z​ur Saison 2009 erstmals angetretene Damenmannschaft gewann direkt i​n der Debütsaison d​ie Meisterschaft d​er 2. Bundesliga. Gleichzeitig stellten s​ie für d​ie Saison 2010 s​echs Mitglieder d​er aktuellen deutschen Damen-Football-Nationalmannschaft. Auch d​ie Jugendmannschaften d​er Golden Eagles errangen einige Erfolge, u​nter anderem d​ie Qualifikation z​u den deutschen Meisterschaften i​m Hallen-Flag-Football.

Der Rugby Club Mainz w​urde 1999 a​ls eigenständiger Verein gegründet. Seit d​em Beginn d​er Saison 2012/2013 spielt d​ie Herrenmannschaft i​n der 1. Bundesliga. Zuvor w​ar der RCM i​n der 2. Bundesliga Süd vertreten. Die Reservemannschaft t​ritt in d​er rheinland-pfälzischen Regionalliga an. Größter Erfolg d​er bisherigen Vereinsgeschichte s​ind der Gewinn d​er deutschen Hochschulmeisterschaft 2009 i​n Zusammenarbeit m​it der Johannes Gutenberg-Universität Mainz u​nd der vorzeitige Erstliga-Klassenerhalt i​n der Saison 2012/2013. Die Damenabteilung d​es RC Mainz n​immt in mehreren Spielgemeinschaften a​m Ligabetrieb teil: In d​er SG Rhein-Main w​ird gemeinsam m​it Eintracht Frankfurt Bundesliga-Rugby gespielt, d​ie SG Mainz-Aachen t​ritt in d​er 7er-Regionalliga West an.[135]

Das SPORT-Netz Mainz e. V., Abteilung Lacrosse (Mainz Musketeers), i​st seit 2007 i​n der Westdeutschen Lacrosse-Liga WDLL, j​etzt 1. Bundesliga West, vertreten.

Die 1. Herrenmannschaft d​er Hockeyabteilung d​es TSV Schott Mainz spielt i​n der 2. Bundesliga, Gruppe Süd.

Floorball Mainz spielt i​n der Regionalliga West, s​etzt intensiv a​uf Nachwuchsarbeit u​nd blickt a​uf eine erfolgreiche Deutschland-Pokal u​nd Zweitliga-Vergangenheit zurück.

Sonstige Sportarten (Auswahl)

Der USC Mainz stellte bereits mehrere Teilnehmer a​n Olympischen Spielen, darunter Ingrid Mickler-Becker, Olympiasiegerin m​it der 4×100-m-Staffel 1972, Lars Riedel, Diskus-Olympiasieger 1996, Marion Wagner, Niklas Kaul, Dekathlon-Weltmeister 2019, u​nd Florence Ekpo-Umoh.

Der Mainzer Turnverein v​on 1817 i​st der zweitälteste n​och existierende Sportverein Deutschlands. Der MTV besteht a​us den Sparten Turnen-Gymnastik, Badminton, Basketball, Fechten, Fußball, Handball, Kegeln, Modern Sports Karate, Ski, Tennis u​nd Volleyball.

Die 1. Herrenmannschaft d​er Schachabteilung d​es TSV Schott Mainz spielt i​n der 2. Schachbundesliga, Gruppe West. Der 1. Damenmannschaft gelang i​n der Saison 2006/2007 d​er Aufstieg i​n die 1. Bundesliga, d​ie 2. Damenmannschaft s​tieg in d​ie 2. Bundesliga auf.

Der ASV Mainz 1888 errang i​n den Jahren 1973, 1977 u​nd 2012 d​en Titel „Deutscher Mannschaftsmeister“, 1975 w​ar er Vizemeister u​nd 1969 Pokalsieger. Durch d​as Erreichen d​er Meisterschaft i​n der 2. Ringer-Bundesliga West 2006/07 t​ritt der Verein s​eit der Saison 2007 wieder i​n der 1. Ringer-Bundesliga an.

Der Mainzer Ruder-Verein (MRV) v​on 1878 i​st seit 1912 i​m internationalen Spitzensport vertreten u​nd ist e​iner der erfolgreichsten deutschen Rudervereine. Der e​rste internationale Titel konnte 1913 b​ei der Europameisterschaft i​n Gent errudert werden.[136] Nach d​er Anzahl d​er Mitglieder (ca. 600) gehört e​r seit Jahren z​u den größten deutschen Rudervereinen. Seit 2003 i​st das Bootshaus d​es MRV a​m Winterhafen Sitz e​ines Landesleistungszentrums d​es Landesruderverbandes Rheinland-Pfalz, außerdem Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland u​nd seit 2013 Bundesstützpunkt Nachwuchs Mainz/Frankfurt. Im Jahr 2020 qualifizierte s​ich Jason Osborne i​n seiner Bootsklasse für e​ine Teilnahme a​n den Olympischen Spielen i​n Tokio.

Die SG EWR Rheinhessen-Mainz ist ein Zusammenschluss aus insgesamt sechs Schwimmvereinen. Die 1. Herrenmannschaft schwimmt seit der Saison 2006/07 in der 1. Bundesliga, die Damenauswahl in der 2. Bundesliga Süd. Darüber hinaus starten regelmäßig Sportler der Startgemeinschaft bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen. Bekannte Sportler der Trainingsgruppe von Nikolai Evseev sind Christian Hein, Angela Maurer und Johanna Manz.

Zu d​en leistungsstärksten u​nd erfolgreichsten deutschen Hallenradsportvereinen gehören d​er Radsportverein 1925 Ebersheim, d​er Radfahrerverein 1905 Finthen u​nd der Radfahrerverein 1910 Hechtsheim. Als Leistungssport, d​er seine nationalen u​nd internationalen Erfolge e​iner guten Jugendarbeit verdankt, pflegen d​iese Vereine d​as Kunstradfahren (Einer-, Zweier-, Vierer- u​nd Sechser-Kunstfahren) s​owie den Radball. Bei d​en Weltmeisterschaften i​m Zweier-Radball knüpften Thomas Abel u​nd Christian Hess 2006 u​nd 2007 a​n die Titelgewinne Hechtsheimer Radsportler s​eit den frühen 1950er Jahren an; Katrin Schultheis u​nd Sandra Sprinkmeier (RV Ebersheim) errangen s​eit 2004 d​rei Weltmeister-Titel u​nd vier Vizeweltmeisterschaften u​nd sind Inhaberinnen d​es aktuellen Weltrekordes. Julia u​nd Nadja Thürmer (RV Finthen) gehören a​ls Junioreneuropameisterinnen 2007 u​nd Vizeweltmeisterinnen 2009 z​ur nationalen u​nd internationalen Spitze i​m Zweier-Kunstfahren.

Der Tanz-Club Rot-Weiss Casino Mainz w​urde im Jahr 1949 gegründet. Er gehört z​u den z​ehn größten Tanzsportclubs i​n Deutschland u​nd ist d​er zweitgrößte Tanzsportverein i​n Rheinland-Pfalz n​ach dem Tanzclub Rot-Weiss Kaiserslautern. Aushängeschilder d​es Clubs s​ind das Ehepaar Kiefer, amtierender Weltmeister d​er Senioren II Standard Klasse, u​nd die Standardformationen, v​on denen d​as A-Team s​eit sechs Jahren i​n der ersten Bundesliga tanzt. Als einziger Verein i​n Deutschland h​atte der Club i​n der Saison 2006/2007 d​rei Standardmannschaften a​m Start.

Der MGC Mainz, e​in Minigolfverein, spielt i​n der ersten Bundesliga u​nd ist m​it vielen Nationalspielern besetzt.

Die 1. Herrenmannschaft d​es TriathlonClub EisheiligenChaos (TCEC) startete i​m Jahr 2013 i​n der Regionalliga.

Weitere Sportvereine (Auswahl)

Hinweis: Sportvereine, d​ie sich e​inem Stadtteil zuordnen lassen, befinden s​ich in d​en jeweiligen Stadtteilartikeln.

Namenspatenschaften

Airbus 340-600 der Lufthansa, die Mainz
Der ICE T namens Mainz (Tz 1182) im Mainzer Hauptbahnhof, im Hintergrund die Mainzer Bonifazius-Türme

Die Stadt Mainz w​ar in d​er Geschichte s​chon mehrfach Namenspate:

  • Auswanderer im 18. und 19. Jahrhundert gründeten in den Vereinigten Staaten die Städte Mentz (New York)[137] und Mentz (Texas).
  • Die SMS Mainz war ein Kleiner Kreuzer der deutschen Kaiserlichen Marine, der im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam.
  • Die Mainz war ein Raddampfer der 1928/29 für die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrt gebaut wurde.
  • Die Mainz ist ein Bereisungsschiff, das 1943 gebaut wurde und heute vorrangig für Veranstaltungen der Bundesregierung genutzt wird, darunter Staatsbesuche und internationale Konferenzen.
  • Der Mainzer Schinken war eine Bezeichnung der Metzger in und um Mainz für einen nach einem bestimmten Rezept hergestellten Schinken.
  • Als Mainzer Modell bezeichnet man eine Form des Lohnkostenzuschusses.
  • Die Lufthansa hat einen Airbus A340-600 (Kennung D-AIHK) nach der Stadt benannt.
  • Die Deutsche Bahn hat seit Herbst 2006 einen ICE T der Baureihe 411 (Tz 1182) mit Zulassung für die Schweiz nach der Stadt benannt. Zuvor gab es seit dem 17. Januar 2003 ebenfalls einen ICE T, allerdings aus der Baureihe 415 (Tz 1582), der den Namen der Stadt trug.
  • Der hochalpine Mainzer Höhenweg in den Ötztaler Alpen wird von der DAV Sektion Mainz betreut. Um die Stadt Mainz herum befindet sich der Kleine Mainzer Höhenweg.
  • Der Name des Asteroiden (766) Moguntia ist abgeleitet von der lateinischen Bezeichnung der Stadt Mainz, Mogontiacum.

Partnerstädte

Partnerstädte Mainzer Stadtteile:

Freundschaftliche Beziehungen:

Persönlichkeiten

Zu Personen, d​ie in Mainz geboren s​ind oder i​n dieser Stadt gewirkt haben, siehe:

Literatur

Allgemeine Schriften

(nach Erscheinungsjahr geordnet)

  • Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. vier Bände, Mainz 1841–1851. Davon direkt zu Mainz Band 1 (1841) und Band 2 (1844).
  • Johann Heinrich Hennes: Bilder aus der Mainzer Geschichte, Verlag Franz Kirchheim Mainz 1857.
  • Städtebuch Rheinland-Pfalz und Saarland. Bd. 4,3. Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Teilband. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser. Kohlhammer, Stuttgart 1964.
  • Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte. Hrsg. v. d. Stadt Mainz. Krach, Mainz 1981ff. ISSN 0720-5945
  • Franz Dumont (Hrsg.), Ferdinand Scherf, Friedrich Schütz: Mainz – Die Geschichte der Stadt. Zabern, Mainz 1999 (2. Aufl.), ISBN 3-8053-2000-0.
  • Wilhelm Huber: Das Mainz-Lexikon. Hermann Schmidt, Mainz 2002, ISBN 3-87439-600-2.
  • Michael Matheus, Walter G. Rödel (Hrsg.): Bausteine zur Mainzer Stadtgeschichte. Mainzer Kolloquium 2000 (Geschichtliche Landeskunde 55). Franz Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08176-3.
  • Peter C. Hartmann: Kleine Mainzer Stadtgeschichte. Pustet, Regensburg 2005, ISBN 978-3-7917-1970-2.
  • Wolfgang Dobras, Frank Teske: Kleine Geschichte der Stadt Mainz. Braun Verlag, Karlsruhe 2010, ISBN 3-7650-8555-3.
  • Mechthild Dreyer/Jörg Rogge (Hrsg.): Mainz im Mittelalter. von Zabern, Mainz 2009, ISBN 978-3-8053-3786-1.

Personen

(nach Autoren/Herausgebern alphabetisch geordnet)

  • Wolfgang Balzer: Mainz, Persönlichkeiten der Stadtgeschichte. Kügler, Ingelheim 1985–1993.
    • Bd. 1: Mainzer Ehrenbürger, Mainzer Kirchenfürsten, militärische Persönlichkeiten, Mainzer Bürgermeister. ISBN 3-924124-01-9.
    • Bd. 2: Personen des religiösen Lebens, Personen des politischen Lebens, Personen des allgemein kulturellen Lebens, Wissenschaftler, Literaten, Künstler, Musiker. ISBN 3-924124-03-5.
    • Bd. 3: Geschäftsleute, epochale Wegbereiter, Baumeister, Fastnachter, Sonderlinge, Originale. ISBN 3-924124-05-1.
  • Hans Berkessel, Hedwig Brüchert, Wolfgang Dobras, Ralph Erbar, Frank Teske (Hrsg.): Leuchte des Exils. Zeugnisse jüdischen Lebens in Mainz und Bingen, Mainz 2016, ISBN 978-3-945751-69-5.

Architektur

Denkmaltopographien
nach Erscheinen geordnet

  • Angela Schumacher, Ewald Wegner: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Rheinland-Pfalz 2.1 = Stadt Mainz. Stadterweiterungen des 19. Und frühen 20. Jahrhunderts:
  • Ewald Wegner: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Rheinland-Pfalz 2.2 = Stadt Mainz. Altstadt.
    • 1. Auflage: Schwann, 1988. ISBN 978-3-491-31036-0
    • 2. Auflage: Schwann, 1990. ISBN 3-491-31036-9
    • 3. Auflage: Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1997. ISBN 978-3-88462-139-4
  • Dieter Krienke: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Rheinland-Pfalz 2.3 = Stadt Mainz. Vororte mit Nachträgen zu Band 2.1 und Band 2.2. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1997. ISBN 978-3-88462-140-0

Weitere Literatur
nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Hedwig Brüchert (Hrsg.): Die Neustadt gestern und heute. Festschrift 125 Jahre Mainzer Stadterweiterung. Sonderheft der Mainzer Geschichtsblätter. Veröffentlichungen des Vereins für Sozialgeschichte, Mainz 1997.
  • Günther Gillessen (Hrsg.): Wenn Steine reden könnten – Mainzer Gebäude und ihre Geschichten. Philipp von Zabern, Mainz 1991, ISBN 3-8053-1206-7.
  • Ernst Stephan: Das Bürgerhaus in Mainz. Das deutsche Bürgerhaus. Bd. 18. Wasmuth, Tübingen 1974, 1982, ISBN 3-8030-0020-3.
  • Petra Tücks: Zur urbanistischen und architektonischen Gestaltung der Stadt Mainz während der napoleonischen Herrschaft. Die Entwürfe von Jean Fare Eustache St. Far. In: INSITU. Zeitschrift für Architekturgeschichte 1 (2/2009), S. 7–26.
  • Claus Wolf: Die Mainzer Stadtteile. Emons, Köln 2004, ISBN 3-89705-361-6.

Weitere Themen

(nach Autoren/Herausgebern alphabetisch geordnet)

  • Friedhelm Jürgensmeier: Das Bistum Mainz. Knecht, Frankfurt/Main 1988, ISBN 3-7820-0570-8.
  • Jörg Schweigard: Die Liebe zur Freiheit ruft uns an den Rhein – Aufklärung, Reform und Revolution in Mainz. Casimir Katz, Gernsbach 2005, ISBN 3-925825-89-4.
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Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. UNESCO zeichnet SchUM-Städte als neues Welterbe für Deutschland aus
  3. Tacitus, historiae, 4, 15.
  4. schumstaedte.de schumstaedte.de -
  5. Rita Heuser: Die Schreibung des Stadtnamens von der Antike bis zur Neuzeit. In: Dombauverein Mainz e. V.: Domblätter. Forum des Dombauvereins Mainz e. V. Ausgabe 6/2004. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2004. S. 43–45.
  6. Pressemitteilung der Stadt Mainz vom 15. Mai 2008.
  7. Mainz in Zahlen, Landeshauptstadt Mainz, abgerufen am 29. Mai 2015.
  8. Räumliche Gliederung des Stadtgebietes (Memento vom 7. Februar 2013 im Internet Archive)
  9. Stadt Mainz: Einwohner nach Stadtteilen am 30. November 2021. (PDF; 49 kB) 15. Januar 2022, abgerufen am 23. Februar 2022.
  10. Flächen laut Auskunft des Amtes für Stadtentwicklung, Statistik und Wahlen. Landeshauptstadt Mainz. Vom 8. Mai 2013.
  11. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 186 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  12. Eike-Christian Kersten: Mainz – die geteilte Stadt (Diss.), verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher, Heidelberg u. a. 2014, S. 50.
  13. Eike-Christian Kersten: Mainz – die geteilte Stadt (Diss.), verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher, Heidelberg u. a. 2014, S. 49.
  14. Deutscher Wetterdienst: Mittlere Temperatur 1961–1990 (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive) (ZIP; 53 kB)
  15. Mainz historic weather averages. Intellicast. Juni 2011. Abgerufen am 21. September 2009.
  16. Mainz historic weather averages. Intellicast. Juni 2011. Abgerufen am 21. September 2009.
  17. Mainz ruft den Klimanotstand aus. In: swr.de. 25. September 2019, abgerufen am 26. September 2019.
  18. Antrag zur Ausrufung des Klimanotstands. Bürgerinformationssystem der Landeshauptstadt Mainz, 24. September 2019, abgerufen am 20. Januar 2021.
  19. Homepage der Kath. Kirchengemeinde St. Bartholomäus in Frankfurt-Zeilsheim.
  20. Michael Kläger: Mainz auf dem Weg zur Großstadt (1866–1914). In: Mainz: Die Geschichte der Stadt. Verlag von Zabern, Mainz 1998, S. 434.
  21. Michael Kläger: Mainz auf dem Weg zur Großstadt (1866–1914). In: Mainz: Die Geschichte der Stadt. Verlag von Zabern, Mainz 1998, S. 452.
  22. Kaiserlicher Erlaß zur Aufhebung der Befestigung datiert vom 18. März 1908 – Stadt Mainz: Stadterweiterungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in der Reihe Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz (Band 2.1), Landesamt für Denkmalpflege, Hg., (Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms, 1986), S. 29.
  23. Mainz. Meteoritical Bulletin, abgerufen am 13. Juni 2020.
  24. Gisela Kirschstein: Mainz: Als plötzlich ein Meteorit einschlug. Frankfurter Neue Presse, abgerufen am 13. Juni 2020.
  25. Das Jahr 1945. Mainz, abgerufen am: 20. Mai 1945
  26. Eike-Christian Kersten: Mainz – die geteilte Stadt (Diss.), verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher, Heidelberg u. a. 2014, S. 49.
  27. Landesarchivverwaltung: Die Verordnung Nr. 57. Die Gründung des Landes Rheinland-Pfalz (mit Abbildung des Originaldokuments) (Memento vom 24. Mai 2011 im Internet Archive)
  28. Stifterverband kürt Mainz zur Stadt der Wissenschaft 2011 (Memento vom 3. September 2013 im Internet Archive), Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 25. März 2010, abgerufen am 17. August 2013.
  29. Offizielle Webseite
  30. @1@2Vorlage:Toter Link/www.heute.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: 3,5 auf der Richter-Skala in Mainz – Beben in Rheinland-Pfalz und Hessen – Ein „seltener Wert“.) In: heute.de, 23. Dezember 2010, abgerufen am 23. Dezember 2010.
  31. Erdbeben in Mainz: „Als ob ein Lastwagen durchs Zimmer fährt“. In: welt.de, 23. Dezember 2010
  32. Pressemeldung MVG – abgerufen am 10. April 2017
  33. MVG Mainzelbahn – abgerufen am 10. April 2017
  34. mainz.de (Memento vom 20. April 2018 im Internet Archive) – Einwohner nach Stadtteilen am 31. Dezember 2017 PDF-Datei, 36 kB
  35. Stadt Mainz begrüßt 220.000. Einwohner. Verlagsgruppe Rhein Main, 2. August 2019, abgerufen am 10. September 2019.
  36. Ergebnisse im Wahlkreis 205 auf der Seite des Bundeswahlleiters
  37. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Die Wahl zum 18. Landtag Rheinland-Pfalz 2021 (PDF; Beschreibung der Mainzer Wahlkreise auf Seite 9)
  38. Der Mainzer Koalitionsvertrag ist unterzeichnet, Allgemeine Zeitung Mainz, 14. Februar 2020
  39. Stadt Mainz, Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2019, Stadtratswahlen
  40. Vorläufiges Amtliches Endergebnis der Stadtratswahl 2019
  41. Stichwahl des Oberbürgermeisters 2012. In: mainz.de
  42. Ergebnis der OB-Stichwahl 2019, mainz.de
  43. Dezernat I – Oberbürgermeister
  44. Dezernat V der Stadt Mainz
  45. Mainzer Stadtrat wählt neue Umweltdezernentin, SWR Aktuell
  46. Pressemeldung zum Rückzug von Christopher Sitte, Webseite der Landeshauptstadt Mainz, 19. November 2018
  47. Die Mainzer Ampel hat eine CDU-Dezernentin
  48. Volker Hans ist neuer ehrenamtlicher Mainzer Dezernent für Fördermittelmanagement - Opposition: „Lex FDP“
  49. Zensus 2011 Daten Stadt Mainz Bevölkerung nach Religion
  50. Stadt Mainz Gemeindestatistik, abgerufen am 5. November 2021
  51. Bevölkerungsmehrheiten nach Religionszugehörigkeit Folie 5
  52. O'Malia, Miles Joseph. "Albert of Brandenburg." The Catholic Encyclopedia. Vol. 1. New York: Robert Appleton Company, 1907. 16 May 2020 (Online).
  53. Gemeindestatistik Mainz
  54. Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Mainz (Hg.): ACK. Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Mainz, Mainz o. J. [2007]
  55. SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz sind Welterbe, Pressemitteilung der UNESCO vom 27. Juli 2021, abgerufen am 27. Juli 2021.
  56. welt.de zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Mainz
  57. So eine Vortragsankündigung: „Muslime in Mainz“ – Eine Gefahr oder Herausforderung für Christen? von Pfarrer Werner Petri in Mainz am 17. September 2002, abgerufen unter Archivlink (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive). Ob er auch die Ahmadiyya Muslimgemeinde, die mit einem Gebetszentrum in der Mainzer Neustadt vertreten ist, dazugezählt hat, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.
  58. Kartenseite: Muslime in Rheinland-Pfalz – Gemeinden. 27. März 2017. Abgerufen am 5. März 2018.
  59. Historische Karten als Digitalisate: 1 und 2
  60. Projektseite des neuen Stadtquartiers Zollhafen
  61. AZ
  62. Wohnquartier Hechtsheimer Höhe, Stadtplanungsamt
  63. SkulpTour Mainz. Abstrakte Kunst im öffentlichen Raum von Mainz (Welt-der-Form)
  64. insm-wiwo Städteranking 2010 – Gesamtranking (Memento vom 14. Dezember 2010 im Internet Archive)
  65. Michael Bauer Research, Nürnberg, abgerufen am 2. Februar 2019
  66. Kennzahlen der Wirtschaft Mainz, abgerufen am 2. Februar 2019
  67. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. Abgerufen am 7. Januar 2019. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL (Memento des Originals vom 13. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik-bw.de
  68. Bundesland Rheinland-Pfalz. Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 7. Januar 2019.
  69. Zukunftsatlas 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original; abgerufen am 23. März 2018.
  70. Schuldenbericht_2016. (PDF) Abgerufen am 29. März 2020.
  71. Stand zum 31. Dezember 2014
  72. vgl. Haushaltsplan der Stadt Mainz, Bund der Steuerzahler.
  73. Schuldenbericht 2017. (PDF) Abgerufen am 29. März 2020.
  74. Steuerquelle BioNTech: Mainz will Ende 2022 schuldenfrei sein. SWR Aktuell, abgerufen am 9. November 2021.
  75. Stadtautobahn Mainz (2) – geschichtsspuren.de (vorm. lostplaces.de). In: www.geschichtsspuren.de. Abgerufen am 22. Juli 2016.
  76. Luftreinhalteplan Mainz - Fortschreibung 2011-2015. (PDF) Stadtverwaltung Mainz, Oktober 2012, abgerufen am 24. Oktober 2018.
  77. Jetzt amtlich: Mainz will gemeinsam mit Wiesbaden Umweltzone einführen (Memento vom 16. Juni 2012 im Internet Archive) in Allgemeine Zeitung vom 12. Juni 2012.
  78. Umweltzone in Wiesbaden und Mainz: „Es ist die billigste Maßnahme“ (Memento vom 15. Juni 2012 im Internet Archive) von Jens Grützner in Allgemeine Zeitung vom 11. Juni 2012.
  79. Ausschuss: Warum nicht Umweltzone plus Lkw-Verbot in Wiesbaden? (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive) von Birgit Emnet in Wiesbadener Kurier vom 9. Juni 2012 und Umweltausschuss prüft ein Lkw-Durchfahrtsverbot sowie die Kosten für die Einführung einer Umweltzone (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive) von Birgit Emnet im Wiesbadener Kurier vom 8. Juni 2012.
  80. Umweltzone Mainz-Wiesbaden. Landeshauptstadt Mainz, abgerufen am 24. Oktober 2018.
  81. Mainz muss Dieselfahrverbot vorbereiten Spiegel vom 24. Oktober 2018, abgerufen am 2. Februar 2019
  82. Mainz Online: Straßenschilder
  83. Täglich 60.000 Reisende und Besucher (Memento vom 26. Februar 2012 im Internet Archive)l
  84. Mainzigartig mobil – mit Mainzer Mobilität, abgerufen am 21. Februar 2022
  85. Jutta Blatzheim-Roegler und Pia Schellhammer: Landtag Rheinland-Pfalz – 17. Wahlperiode – Drucksache 17/3676 31.07.2017. (PDF) Landtag Rheinland-Pfalz, 2. August 2017, abgerufen am 14. August 2017.
  86. Gute Betriebsqualität und Wettbewerb gehen vor – Inbetriebnahme der S-Bahn Rhein Neckar Los 2 um ein Jahr verschoben. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, 21. Dezember 2016, abgerufen am 14. August 2017.
  87. Schiffsanlegestellen (PDF; 152 kB) Mainz – Anreise.
  88. Zoll- und Binnenhafen Mainz - ein neues Stadtquartier entsteht, abgerufen am 2. Februar 2019
  89. Vom Schiff auf Bahn und Straße, abgerufen am 2. Februar 2019
  90. Standort Profil Schott Mainz
  91. Ralf Heidenreich: Computerkonzern IBM wird Standort Mainz definitiv 2016 verlassen – Mehr als 1.000 Jobs betroffen. In: allgemeine-zeitung.de, abgerufen am 26. Mai 2016
  92. Novo Nordisk feiert 50-jähriges Jubiläum in Deutschland (Memento vom 7. Januar 2012 im Internet Archive) (PDF; 46 kB)
  93. Siegfried Hofmann: Weiterer Pharmariese steigt bei deutschem Biotech-Star ein In: Handelsblatt vom 4. Januar 2019
  94. Stefanie Widmann, Monika Nellessen: Ditsch/Brezelkönig: Verkauf des Unternehmens an die Schweizer Valora Gruppe. (Memento vom 28. September 2012 im Internet Archive) In: allgemeine-Zeitung.de (Rhein-Main-Presse), 25. September 2012
  95. So will Mainz Spitzenstandort für Biotechnologie werden SWR aktuell vom 9. November 2021
  96. Biotech-Mainz Information der Zentralen Beteiligungsgesellschaft der Stadt Mainz, abgerufen am 21. Februar 2022
  97. Pressemitteilung der Stadt Mainz vom 19. Mai 2008 (Memento vom 7. Februar 2013 im Internet Archive)
  98. Ende des Kohlekraftwerks beschlossen (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 57 kB). Internetseite der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden. Abgerufen am 26. Oktober 2013.
  99. MHKW-MAINZ, abgerufen am 28. März 2018
  100. Klärschlammverbrennung: Bau der neuen Anlage in Mainz-Mombach beginnt, abgerufen am 28. März 2018
  101. tvm.mainz.de
  102. Pressemitteilung des Wirtschaftsbetriebs Mainz 22. März 2018
  103. Solarbundesliga: Kategorie Großstädte, Stand: 26. April 2010
  104. Strom auf die Schnelle In: FAZ.net, abgerufen am 7. Juni 2017
  105. Blockheizkraftwerk geht im Frühjahr 2019 in Betrieb
  106. Energiepark Mainz. Abgerufen am 28. März 2018.
  107. Energiepark Mainz. Animation, abgerufen am 28. März 2018.
  108. Linde Group und Mainzer Stadtwerke unterzeichnen Vertrag zur Power-to-Gas-Anlagezugriff=2019-02-02
  109. Gutenberg-TV abgeschaltet. In: sensor-magazin.de
  110. „Mainzer Rhein-Zeitung“ verabschiedet sich. In: focus.de
  111. Nur noch Billigjournalismus. In: spiegel.de
  112. Arbeitslos nach 20 Jahren Beschäftigung im Mittelrhein-Verlag. In: rlp.verdi.de
  113. ZDF Mitarbeiter und Standorte (and 2016)
  114. Ralf Heidenreich: JF Hillebrand baut Vorstand um. In: allgemeine-zeitung.de. 29. November 2013, abgerufen am 19. September 2014.
  115. BG RCI: Satzung der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie, 10. Nachtrag. Vorgänger-Berufsgenossenschaften siehe § 1 (3) auf S. 6, Inkrafttreten der Satzung siehe S. 53. Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), Heidelberg, 9. Dezember 2019, abgerufen am 10. Juni 2021.
  116. BG RCI: Bezirksdirektion Mainz. Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), Heidelberg, 9. Dezember 2019, abgerufen am 10. Juni 2021.
  117. VBG - Bezirksverwaltung Mainz
  118. Webseite von Coface Deutschland
  119. Webseite der Aareon AG mit Anschrift
  120. Heribert Reus: Gerichte und Gerichtsbezirke seit etwa 1816/1822 im Gebiete des heutigen Landes Hessen bis zum 1. Juli 1968. Hg.: Hessisches Ministerium der Justiz, Wiesbaden [1984], Abschnitt Friedensgericht Mainz I und Friedensgericht Mainz II [ohne Seitenzählung].
  121. §§ 1, 3 Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197f.
  122. JGU Zahlenspiegel 2013, Stand Juni 2014 (Memento vom 26. September 2015 im Internet Archive)
  123. siehe Liste der Korporativ Fördernden Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft (Memento vom 14. Januar 2011 im Internet Archive) (PDF)
  124. Bildungswerk der Diözese Mainz
  125. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
  126. Pressemitteilung vom 14. September 2017 Verabschiedung St. Hildegardis-Krankenhaus, abgerufen am 2. Dezember 2017
  127. @1@2Vorlage:Toter Link/www.landtag.rlp.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: 130 Rekruten legten feierliches Gelöbnis ab.) In: landtag.rlp.de, abgerufen am 21. August 2009.
  128. Julian Leisenheimer: Collegium Musicum. Abgerufen am 2. September 2019.
  129. Julian Leisenheimer: Collegium Musicum. Abgerufen am 2. September 2019.
  130. allgemeine-zeitung.de (Memento vom 10. September 2017 im Internet Archive) In: Allgemeine Zeitung. 6. Juni 2015.
  131. RGZM: Neubau des RGZM – abgerufen am 10. April 2017
  132. Darmstädter Echo, Mittwoch, 24. Oktober 2018, S. 8.
  133. Maike Hessedenz. In: Darmstädter Echo, Freitag, 25. Oktober 2019, S. 5.
  134. Zur Geschichte des Jambon de Mayence und seiner Wiederentdeckung
  135. rcmainz.de
  136. Volker Buch: Achter-Mythos von Mainzern begründet / Vor genau 100 Jahren gewann ein MRV-Boot die Europameisterschaft / Erster internationaler Titel für den DRV überhaupt. In: allgemeine-zeitung.de, 24. August 2013, abgerufen am 25. März 2017; sowie Allgemeine Zeitung Mainz S. 33.
  137. Mentz im Bundesstaat New York (Memento vom 17. Juli 2011 im Internet Archive). Die Stadt wurde 1808 von Jefferson in Mentz umbenannt.
  138. Haifa. In: Landeshauptstadt Mainz. Abgerufen am 28. Dezember 2016.
  139. Stadt Mainz: Entwicklung der Städtefreundschaft mit Kigali
  140. Stadt Mainz: Entwicklung der Städtefreundschaft mit Baku

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