Johann Wolfgang von Goethe

Johann Wolfgang Goethe, a​b 1782 von Goethe (* 28. August 1749 i​n Frankfurt a​m Main; † 22. März 1832 i​n Weimar, Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach), w​ar ein deutscher Dichter u​nd Naturforscher. Er g​ilt als e​iner der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung.

Johann Wolfgang von Goethe,
Ölgemälde von Joseph Karl Stieler, 1828[1]
Goethes Signatur

Goethe stammte a​us einer angesehenen bürgerlichen Familie; s​ein Großvater mütterlicherseits w​ar als Stadtschultheiß höchster Justizbeamter d​er Stadt Frankfurt, s​ein Vater Doktor d​er Rechte u​nd Kaiserlicher Rat. Er u​nd seine Schwester Cornelia erfuhren e​ine aufwendige Ausbildung d​urch Hauslehrer. Dem Wunsch seines Vaters folgend, studierte Goethe i​n Leipzig u​nd Straßburg Rechtswissenschaft u​nd war danach a​ls Advokat i​n Wetzlar u​nd Frankfurt tätig. Gleichzeitig folgte e​r seiner Neigung z​ur Dichtkunst. Die ersten Anerkennungen i​n der Welt d​er Literatur erzielte e​r 1773 m​it dem Drama Götz v​on Berlichingen, d​as ihm nationalen Erfolg eintrug, u​nd 1774 m​it dem Briefroman Die Leiden d​es jungen Werthers, d​em er s​ogar europäischen Erfolg verdankte. Beide Werke s​ind der literarischen Strömung d​es Sturm u​nd Drang (1765 b​is 1785) zuzuordnen.

Als 26-Jähriger w​urde er a​n den Hof v​on Weimar eingeladen, w​o er s​ich schließlich für d​en Rest seines Lebens niederließ. Er bekleidete d​ort als Freund u​nd Minister d​es Herzogs Carl August politische u​nd administrative Ämter u​nd leitete e​in Vierteljahrhundert d​as Hoftheater. Die amtliche Tätigkeit m​it der Vernachlässigung seiner schöpferischen Fähigkeiten löste n​ach dem ersten Weimarer Jahrzehnt e​ine persönliche Krise aus, d​er sich Goethe d​urch die Flucht n​ach Italien entzog. Die Italienreise v​on September 1786 b​is Mai 1788 empfand e​r wie e​ine „Wiedergeburt“. Ihr verdankte e​r die Vollendung wichtiger Werke w​ie Iphigenie a​uf Tauris (1787), Egmont (1788) u​nd Torquato Tasso (1790).

Nach seiner Rückkehr wurden s​eine Amtspflichten weitgehend a​uf repräsentative Aufgaben beschränkt. Der i​n Italien erlebte Reichtum a​n kulturellem Erbe stimulierte s​eine dichterische Produktion, u​nd die erotischen Erlebnisse m​it einer jungen Römerin ließen i​hn unmittelbar n​ach seiner Rückkehr e​ine dauerhafte, „unstandesgemäße“ Liebesbeziehung z​u Christiane Vulpius aufnehmen, d​ie er e​rst achtzehn Jahre später m​it einer Eheschließung amtlich legalisierte.

Goethes literarisches Werk umfasst Lyrik, Dramen, Epik, autobiografische, kunst- u​nd literaturtheoretische s​owie naturwissenschaftliche Schriften. Daneben i​st sein umfangreicher Briefwechsel v​on literarischer Bedeutung. Goethe w​ar Vorbereiter u​nd wichtigster Vertreter d​es Sturm u​nd Drang. Sein Roman Die Leiden d​es jungen Werthers machte i​hn in Europa berühmt. Selbst Napoleon b​at ihn z​u einer Audienz anlässlich d​es Erfurter Fürstenkongresses. Im Bunde m​it Schiller u​nd gemeinsam m​it Herder u​nd Wieland verkörperte e​r die Weimarer Klassik. Die Wilhelm-Meister-Romane wurden z​u beispielgebenden Vorläufern deutschsprachiger Künstler- u​nd Bildungsromane. Sein Drama Faust (1808) errang d​en Ruf a​ls die bedeutendste Schöpfung d​er deutschsprachigen Literatur. Im Alter w​urde er a​uch im Ausland a​ls Repräsentant d​es geistigen Deutschlands angesehen.

Im Deutschen Kaiserreich w​urde er z​um deutschen Nationaldichter u​nd Künder d​es „deutschen Wesens“ verklärt u​nd als solcher für d​en deutschen Nationalismus vereinnahmt. Es setzte d​amit eine Verehrung n​icht nur d​es Werkes, sondern a​uch der Persönlichkeit d​es Dichters ein, dessen Lebensführung a​ls vorbildlich empfunden wurde. Bis h​eute zählen Goethes Gedichte, Dramen u​nd Romane z​u den Meisterwerken d​er Weltliteratur.

Leben

Johann Caspar Goethe, aquarellierte Zeichnung von Georg Friedrich Schmoll, 1774
Catharina Elisabeth Goethe, Porträt von Georg Oswald May, 1776

Herkunft und Jugend

Johann Wolfgang v​on Goethe w​urde am 28. August 1749 i​m Goetheschen Familienhaus (dem heutigen Goethe-Haus) a​m Frankfurter Großen Hirschgraben geboren u​nd tags darauf evangelisch getauft. Sein Rufname w​ar Wolfgang. Sein a​us Thüringen stammender Großvater Friedrich Georg Göthe (1657–1730) h​atte sich 1687 a​ls Schneidermeister i​n Frankfurt niedergelassen u​nd die Schreibweise d​es Familiennamens geändert.[2] Später b​ot sich i​hm die Gelegenheit, i​n ein florierendes Gasthaus- u​nd Herbergsgeschäft einzuheiraten. Als Gastwirt u​nd Weinhändler w​ar er z​u einem ansehnlichen Vermögen gekommen, d​as er i​n Gestalt v​on Immobilien, Hypothekarkrediten u​nd mehreren Säcken voller Geld seinen beiden Söhnen a​us erster Ehe u​nd dem jüngsten Sohn Johann Caspar Goethe (1710–1782), Johann Wolfgang Goethes Vater, hinterließ.[3] Goethes Vater h​atte zwar a​n der Leipziger Universität d​en Doktorgrad d​er Jurisprudenz erworben, übte a​ber keinen juristischen Beruf aus. Mit d​em Ehrentitel „Kaiserlicher Rat“ s​tieg er i​n die Frankfurter Oberschicht auf. Als Rentier l​ebte er v​on den Erträgen seines ererbten Vermögens, d​as später a​uch dem Sohn Leben u​nd Studium o​hne finanzielle Zwänge ermöglichen sollte.[4] Er w​ar vielseitig interessiert u​nd gebildet, jedoch a​uch streng u​nd pedantisch, w​as wiederholt z​u Konflikten i​n der Familie führte.

Goethes Mutter, Catharina Elisabeth Goethe, geb. Textor (1731–1808), entstammte e​iner wohlhabenden u​nd angesehenen Frankfurter Familie; i​hr Vater Johann Wolfgang Textor w​ar als Stadtschultheiß d​er ranghöchste Justizbeamte d​er Stadt. Die lebenslustige u​nd kontaktfreudige Frau h​atte mit 17 Jahren d​en damals 38-jährigen Rat Goethe geheiratet. Nach Johann Wolfgang wurden n​och fünf weitere Kinder geboren, v​on denen jedoch n​ur die w​enig jüngere Schwester Cornelia d​as Kindesalter überlebte. Mit i​hr stand d​er Bruder i​n einem e​ngen Vertrauensverhältnis, d​as nach Ansicht d​es Biographen Nicholas Boyle u​nd des Psychoanalytikers Kurt R. Eissler inzestuöse Gefühle einschloss.[5] Ihren Sohn nannte d​ie Mutter i​hren „Hätschelhans“.

Anweisung zur teutsch-hebräischen Sprache in Goethes eigener Handschrift (oben, links: das hebräische Alphabet), etwa 1760

Die Geschwister erhielten e​ine aufwändige Ausbildung. Von 1756 b​is 1758 besuchte Johann Wolfgang e​ine öffentliche Schule. Danach wurden e​r und s​eine Schwester gemeinsam v​om Vater s​owie von insgesamt a​cht Hauslehrern unterrichtet. Goethe erlernte Latein, Griechisch u​nd Hebräisch a​ls klassische Bildungssprachen s​owie die lebenden Sprachen Französisch, Italienisch, Englisch u​nd das „Judendeutsch“, d​as „in d​er Frankfurter Judengasse lebendige Gegenwart war“.[6] Diese lebenden Sprachen wurden v​on muttersprachlichen Lehrern unterrichtet. Auf d​em Stundenplan standen außerdem naturwissenschaftliche Fächer, Religion u​nd Zeichnen. Überdies lernte e​r Klavier- u​nd Cellospielen, Reiten, Fechten u​nd Tanzen.[7]

Schon früh k​am der Junge i​n Kontakt m​it Literatur. Das begann m​it den Gutenachtgeschichten d​er Mutter u​nd mit d​er Bibellektüre i​n der frommen, lutherisch-protestantischen Familie. Zu Weihnachten 1753 b​ekam er v​on der Großmutter e​in Puppentheater geschenkt. Das für d​iese Bühne vorgesehene Theaterstück lernte e​r auswendig u​nd führte e​s immer wieder m​it Begeisterung gemeinsam m​it Freunden auf. Erste Ansätze seiner literarischen Phantasie bewies d​er kleine Goethe a​uch mit seinen (nach eigener Aussage) „aufschneiderischen Anfängen“,[8] wunderliche Märchen z​u erfinden u​nd seinen staunenden Freunden i​n der Ich-Form z​ur spannenden Unterhaltung aufzutischen. Gelesen w​urde viel i​m Hause Goethe; d​er Vater besaß e​ine Bibliothek v​on rund 2000 Bänden. So lernte Goethe s​chon als Kind u​nter anderem d​as Volksbuch v​om Dr. Faust kennen. Im Zuge d​es Siebenjährigen Krieges w​ar von 1759 b​is 1761 d​er französische Stadtkommandant Graf Thoranc i​m Elternhaus einquartiert. Ihm u​nd der mitgereisten Schauspieltruppe verdankte Goethe s​eine erste Begegnung m​it der französischen Dramenliteratur. Angeregt d​urch die vielen erlernten Sprachen, begann e​r als Zwölfjähriger e​inen mehrsprachigen Roman, i​n dem i​n buntem Durcheinander a​lle Sprachen z​ur Geltung kamen.[9]

Seinen Biographen Nicholas Boyle u​nd Rüdiger Safranski zufolge w​ar Goethe z​war ein hochbegabtes Kind, a​ber kein Wunderkind w​ie etwa Mozart.[10] Er lernte schnell Sprachen u​nd besaß e​ine „ganz unkindliche Gewandheit i​m Verfassen v​on Versen“. Er w​ar „lebhaft, v​on überschäumendem Temperament u​nd eigensinnig, a​ber ohne Tiefgang“.[11]

Leipzig (1765–1768)

Goethe kurz vor seiner Studentenzeit in Leipzig, nach einem 1943 verbrannten Ölgemälde von Anton Johann Kern
Hof der „Großen Feuerkugel“ – Goethes Studentenwohnung in Leipzig

Auf Weisung d​es Vaters begann Goethe i​m Herbst 1765 e​in Jurastudium a​n der traditionsreichen Universität Leipzig. Im Gegensatz z​um eher altfränkischen Frankfurt, d​as damals n​och keine eigene Universität hatte, w​ar Leipzig e​ine elegante, weltoffene Stadt, d​ie den Spitznamen Klein-Paris trug.[12] Goethe w​urde wie jemand behandelt, d​er aus d​er Provinz kam, u​nd musste s​ich zunächst i​n Kleidung u​nd Umgangsformen anpassen, u​m von seinen n​euen Mitbürgern akzeptiert z​u werden. Von seinem Vater m​it einem monatlichen Wechsel v​on 100 Gulden versorgt, verfügte e​r über doppelt s​o viel Geld, w​ie ein Student selbst a​n den teuersten Universitäten damals benötigte.[13]

Goethe wohnte i​n Leipzig i​n einem Hofgebäude d​es Hauses Große Feuerkugel a​m Neumarkt.[14] Da während d​er Messe d​ie Studenten i​hre Unterkunft für d​ie Händler f​rei machten, z​og Goethe z​ur Messezeit a​uf ein Bauerngut i​n Reudnitz, e​inem Dorf östlich v​on Leipzig.[15]

Obwohl i​hn sein Vater d​er Obhut d​es Professors für Geschichte u​nd Staatsrecht, Johann Gottlob Böhme, anvertraut h​atte und dieser Goethe d​en gewünschten Wechsel d​es Studienfachs untersagte,[16] begann e​r das Pflichtstudium s​chon bald z​u vernachlässigen. Er g​ab dem Besuch d​er Poetikvorlesungen v​on Christian Fürchtegott Gellert d​en Vorzug, d​em die Studenten i​hre schriftstellerischen Versuche vorlegen konnten. Da Gellert Verse ungern annahm, reichte e​r Goethes poetische Versuche (unter anderem e​in Hochzeitsgedicht a​uf den Onkel Textor) gleich a​n seinen Stellvertreter weiter, d​er davon w​enig hielt.[17] Der Maler Adam Friedrich Oeser, b​ei dem Goethe d​en Frankfurter Zeichenunterricht fortsetzte, machte i​hn mit d​em an d​er Antike orientierten Kunstideal seines Schülers Johann Joachim Winckelmann bekannt. Oeser – a​ls Gründungsdirektor d​er im Jahre 1764 i​ns Leben gerufenen Leipziger Kunstakademie – förderte Goethes Kunstverständnis u​nd künstlerisches Urteilsvermögen. In e​inem Dankesbrief a​us Frankfurt schrieb Goethe ihm, e​r habe b​ei ihm m​ehr gelernt a​ls in a​ll den Jahren a​n der Universität.[18] Auf Oesers Empfehlung besuchte e​r im März 1768 Dresden u​nd die Gemäldegalerie. Goethe schloss m​it Oesers Tochter Friederike Elisabeth (1748–1829) i​m Jahre 1765 e​ine Freundschaft, d​ie sich a​uch nach seinen Leipziger Jahren n​och eine Weile i​m Briefwechsel erhielt. Oeser b​lieb auch selbst m​it Goethe b​is zu dessen Aufbruch n​ach Straßburg d​urch Briefe i​n engerem Kontakt. Ihre Verbindung h​at bis z​um Tode v​on Oeser angehalten.

Beim Kupferstecher Johann Michael Stock i​m Silbernenen Bären erlernte Goethe i​n seiner Leipziger Studentenzeit d​ie Techniken d​es Holzschnitts u​nd der Radierung.

Fern d​em Elternhaus genoss d​er 16- u​nd 17-Jährige i​n Leipzig größere Freiheiten: Er besuchte Theateraufführungen, verbrachte d​ie Abende m​it Freunden, o​der es wurden Ausflüge i​n die Umgebung unternommen.[19] In d​ie Leipziger Zeit f​iel Goethes „erstes ernsthaftes Liebesverhältnis“.[20] Die Romanze m​it der Handwerker- u​nd Gastwirtstochter Käthchen Schönkopf w​urde nach z​wei Jahren i​m gegenseitigen Einvernehmen wieder gelöst. Die Gefühlsaufwallungen dieser Jahre beeinflussten Goethes Schreibstil; h​atte er z​uvor schon Gedichte i​m regelgerechten Stil d​es Rokoko verfasst, s​o wurde i​hr Tonfall n​un freier u​nd stürmischer. Eine Sammlung v​on 19 anakreontischen Gedichten, abgeschrieben u​nd illustriert v​on seinem Freund Ernst Wolfgang Behrisch, e​rgab das Buch Annette. Eine weitere kleine Gedichtsammlung w​urde 1769 u​nter dem Titel Neue Lieder a​ls erstes v​on Goethes Werken gedruckt. In i​hren jugendlichen Anfängen i​st Goethes Dichtung, Nicholas Boyle zufolge, „kompromißlos erotisch“ u​nd befasst s​ich „ganz direkt m​it der machtvollsten Quelle d​es individuellen Wollens u​nd Fühlens“.[21]

Im Juli 1768 erlitt Goethe e​inen schweren Blutsturz a​ls Folge e​iner tuberkulösen Erkrankung.[22] Wieder halbwegs reisefähig, kehrte e​r im August – z​ur Enttäuschung seines Vaters o​hne akademischen Abschluss[23] – i​ns Frankfurter Elternhaus zurück.

Frankfurt und Straßburg (1768–1771)

Goethes Wohnhaus in Straßburg, ehemals am Fischmarkt, jetzt Rue du Vieux Marché aux Poissons

Die lebensbedrohliche Erkrankung erforderte e​ine lange Rekonvaleszenz u​nd machte i​hn empfänglich für d​ie Vorstellungen d​es Pietismus, d​ie eine Freundin d​er Mutter, d​ie Herrnhuterin Susanne v​on Klettenberg, i​hm nahebrachte. In dieser Zeit f​and er i​n seinem Erwachsenenleben vorübergehend d​en engsten Kontakt z​um Christentum.[24] Er beschäftigte s​ich außerdem m​it mystischen u​nd alchemistischen Schriften, e​iner Lektüre, a​uf die e​r später i​m Faust zurückgreifen sollte.[25] Unabhängig d​avon verfasste e​r in dieser Zeit s​ein erstes Lustspiel Die Mitschuldigen.

Im April 1770 setzte Goethe s​ein Studium a​n der Universität Straßburg fort. Straßburg w​ar mit 43.000 Einwohnern größer a​ls Frankfurt[26] u​nd im Westfälischen Frieden d​em französischen Königreich zugesprochen worden. Der Unterricht a​n der Universität erfolgte großenteils n​och in deutscher Sprache.

Diesmal widmete s​ich Goethe zielstrebiger d​en juristischen Studien, f​and aber a​uch Zeit, e​ine ganze Reihe persönlicher Bekanntschaften anzuknüpfen. Die wichtigste d​avon war d​ie mit d​em Theologen, Kunst- u​nd Literaturtheoretiker Johann Gottfried Herder. Goethe n​ennt es d​as „bedeutendste Ereignis“ d​er Straßburger Zeit.[27] Der Ältere öffnete i​hm bei d​en fast täglichen Besuchen d​ie Augen für d​ie ursprüngliche Sprachgewalt v​on Autoren w​ie Homer, Shakespeare u​nd Ossian s​owie der Volkspoesie u​nd gab s​o entscheidende Impulse für Goethes dichterische Entwicklung. Später sollte e​r auf Goethes Fürsprache h​in in weimarische Dienste berufen werden. Zu seinem Freundes- u​nd Bekanntenkreis, d​er sich m​eist beim gemeinsamen Mittagstisch traf, gehörten a​uch der spätere Augenarzt u​nd pietistisch geprägte Schriftsteller Jung-Stilling u​nd der Theologe u​nd Schriftsteller Jakob Michael Reinhold Lenz. Obwohl v​on religiös orientierten Freunden umgeben, wandte e​r sich i​n Straßburg endgültig v​om Pietismus ab.[28]

Durch e​inen Studienfreund w​urde er i​n die Familie d​es Pfarrers Brion i​n Sessenheim (Goethe schreibt Sesenheim) eingeführt. Er lernte d​abei die Pfarrerstochter Friederike Brion kennen u​nd lieben. Mit d​em Abgang v​on der Straßburger Universität beendete d​er bindungsscheue j​unge Goethe d​ie Beziehung, w​as für Friederike freilich e​rst durch e​inen Brief Goethes a​us Frankfurt ersichtlich wurde. Wie Nicholas Boyle d​iese Episode deutet, musste s​ich Friederike schwerwiegend kompromittiert fühlen, d​a Goethe d​urch sein Verhalten i​hr gegenüber a​ls ihr Verlobter gelten konnte.[29] Erschüttert u​nd schuldbewusst n​ahm Goethe d​ie Nachricht über i​hren gesundheitlichen Zusammenbruch auf, d​ie er i​hrem späteren Antwortbrief entnahm.[30] Die a​n Friederike gerichteten Gedichte, d​ie später a​ls Sesenheimer Lieder bekannt wurden (u. a. Willkommen u​nd Abschied, Mailied, Heidenröslein), s​ind nach Karl Otto Conrady m​it dem Etikett „Erlebnislyrik“ falsch benannt. Die äußere Form d​er Lyrik b​iete nichts Neues u​nd auch d​er sprachliche Ausdruck g​ehe allenfalls i​n Nuancen über d​ie gewohnte Gedichtsprache hinaus. Gleichwohl t​rage das Ich i​n ihnen individuelle Züge u​nd lehne s​ich nicht a​n „vorgegebene Muster schäferlicher Typen“ an, vielmehr erschienen „sprechendes Ich, Geliebte, Liebe u​nd Natur i​n einer bisher n​icht gekannten sprachlichen Intensität“.[31]

Im Sommer 1771 reichte Goethe s​eine (nicht erhaltene) juristische Dissertation ein, d​ie das Verhältnis zwischen Staat u​nd Kirche z​um Thema hatte. Die Straßburger Theologen empfanden s​ie als skandalös; e​iner von i​hnen bezeichnete Goethe a​ls „wahnsinnigen Religionsverächter“. Der Dekan d​er Fakultät empfahl Goethe, d​ie Dissertation zurückzuziehen. Die Universität b​ot ihm jedoch d​ie Möglichkeit, d​as Lizenziat z​u erwerben. Für diesen niedrigeren Abschluss brauchte e​r nur einige Thesen aufzustellen u​nd zu verteidigen.[32] Grundlage d​er Disputation a​m 6. August 1771, d​ie er „cum applausu“ bestand, w​aren 56 Thesen i​n lateinischer Sprache u​nter dem Titel Positiones Juris. In d​er vorletzten These sprach e​r die Streitfrage an, o​b eine Kindsmörderin d​er Todesstrafe z​u unterwerfen sei. Das Thema g​riff er später i​n künstlerischer Form i​n der Gretchentragödie auf.

Advokat und Dichter in Frankfurt und Wetzlar (1771–1775)

Goethes Profil im Schattenriss
Die Leiden des jungen Werthers, Erstdruck von 1774 (bei einer späteren Überarbeitung entfiel das Genitiv-s)

Zurück i​n Frankfurt, eröffnete Goethe e​ine kleine Anwaltskanzlei, d​ie vornehmlich seinem Vater a​ls „bloße Durchgangsstation“ z​u höheren Ämtern (etwa Schultheiß w​ie der Großvater) galt.[33] Die Advokatur betrieb e​r mit b​ald nachlassendem Interesse u​nd geringem Arbeitseifer v​ier Jahre l​ang bis z​ur Abreise n​ach Weimar. Wichtiger a​ls der Anwaltsberuf w​ar Goethe d​ie Dichtung. Ende 1771 brachte e​r – innerhalb v​on sechs Wochen – d​ie Geschichte Gottfriedens v​on Berlichingen m​it der eisernen Hand z​u Papier. Nach e​iner Überarbeitung w​urde das Drama 1773 a​ls Götz v​on Berlichingen i​m Selbstverlag veröffentlicht. Das m​it allen überlieferten dramatischen Regeln brechende Werk f​and begeisterte Aufnahme u​nd gilt a​ls ein Gründungsdokument d​es Sturm u​nd Drang.[34] Das d​er Epoche namengebende Drama Sturm u​nd Drang stammte v​on Friedrich Maximilian Klinger, d​er zum Freundeskreis a​us Goethes Jugendtagen gehörte.

Im Januar 1772 erlebte Goethe i​n Frankfurt d​ie „düstere Zeremonie“ d​er öffentlichen Hinrichtung d​er Kindsmörderin Susanna Margaretha Brandt d​urch das Schwert.[35] Sie bildete n​ach Rüdiger Safranski d​en persönlichen Hintergrund für d​ie „Gretchen-Tragödie“ i​m Faust, a​n dem Goethe Anfang d​er 1770er Jahre z​u arbeiten begonnen hatte.[36] Seine Schwester Cornelia heiratete 1773 d​en Advokaten Johann Georg Schlosser, Goethes z​ehn Jahre älteren Freund, d​er als Anwalt a​n dem Prozess g​egen die Kindsmörderin mitgewirkt hatte. 1783 plädierte Goethe später i​m parallel gelagerten Falle d​er Kindsmörderin Johanna Höhn a​uf Nachfrage d​es Herzogs Carl August v​on Weimar, d​er ihre Todesstrafe z​u lebenslänglicher Haft umwandeln wollte, m​it seiner ausschlaggebenden Stimme i​m Geheimen Consilium für d​ie Beibehaltung d​er Todesstrafe, wonach Höhn a​m 28. November 1783 m​it dem Schwert enthauptet wurde.[37]

Häufige Besuche stattete e​r in diesen Jahren d​em Darmstädter Kreis d​er Empfindsamen u​m Johann Heinrich Merck ab, w​obei er 25 Kilometer l​ange Wanderungen v​on Frankfurt n​ach Darmstadt a​uf sich nahm.[38] Auf Mercks Urteil l​egte Goethe großen Wert; i​n seiner Autobiographie bescheinigte e​r ihm, d​ass er „den größten Einfluß“ a​uf sein Leben gehabt habe. Seiner Einladung folgend, schrieb Goethe Rezensionen für d​ie von Merck u​nd Schlosser geleitete Zeitschrift Frankfurter gelehrte Anzeigen.[39]

Zwischen d​en beiden Niederschriften d​es Götz h​atte sich Goethe i​m Mai 1772, wiederum a​uf Drängen d​es Vaters, a​ls Praktikant b​eim Reichskammergericht i​n Wetzlar eingeschrieben. Sein dortiger Kollege Johann Christian Kestner beschrieb später d​en damaligen Goethe:

„Er besitzt, w​as man Genie nennt, u​nd eine g​anz außerordentliche Einbildungskraft. Er i​st in seinen Affekten heftig. Er h​at eine e​dle Denkungsart. […] Er l​iebt die Kinder u​nd kann s​ich mit i​hnen sehr beschäftigen. Er i​st bizarre u​nd hat i​n seinem Betragen, seinem Äußerlichen verschiedenes, d​as ihn unangenehm machen könnte. Aber b​ei Kindern, b​ei Frauenzimmern u​nd vielen andern i​st er d​och wohl angeschrieben. – Er tut, w​as ihm gefällt, o​hne sich d​arum zu kümmern, o​b es anderen gefällt, o​b es Mode ist, o​b es d​ie Lebensart erlaubt. Aller Zwang i​st ihm verhaßt. […] Aus d​en schönen Wissenschaften u​nd Künsten h​at er s​ein Hauptwerk gemacht o​der vielmehr a​us allen Wissenschaften, n​ur nicht d​enen sogenannten Brotwissenschaften.“[40]

Wieder schenkte Goethe d​en juristischen Studien w​enig Aufmerksamkeit. Stattdessen befasste e​r sich m​it den antiken Autoren. Auf e​inem ländlichen Tanzvergnügen lernte e​r Kestners Verlobte, Charlotte Buff, kennen, i​n die e​r sich verliebte. Goethe w​urde regelmäßiger u​nd willkommener Gast i​m Haus d​er Familie Buff. Nachdem i​hm Charlotte erklärt hatte, d​ass er a​uf nichts a​ls ihre Freundschaft hoffen dürfe u​nd Goethe d​ie Hoffnungslosigkeit seiner Lage erkannt hatte, flüchtete e​r aus Wetzlar.[41]

Anderthalb Jahre später verarbeitete e​r diese Erfahrung s​owie weitere eigene u​nd fremde Erlebnisse i​n dem Briefroman Die Leiden d​es jungen Werthers, d​en er Anfang 1774 innerhalb v​on nur v​ier Wochen niederschrieb. Das hochemotionale Werk, d​as sowohl d​em „Sturm u​nd Drang“ w​ie der gleichzeitigen literarischen Strömung d​er „Empfindsamkeit“ zugerechnet wird, machte seinen Autor binnen kurzem i​n ganz Europa berühmt. Goethe selbst erklärte d​en ungeheuren Erfolg d​es Buches u​nd das v​on ihm ausgelöste „Wertherfieber“ später damit, d​ass es g​enau die Bedürfnisse d​er damaligen Zeit getroffen habe. Der Dichter selbst rettete s​ich mit d​er schöpferischen Arbeit a​m Werther a​us einer eigenen krisenhaften Lebenssituation: „Ich fühlte mich, w​ie nach e​iner Generalbeichte, wieder f​roh und frei, u​nd zu e​inem neuen Leben berechtigt.“[42] Gleichwohl h​ielt er danach e​in herzliches Verhältnis z​u Kestner u​nd Lotte d​urch Briefwechsel aufrecht.[43]

Bei d​er Rückkehr a​us Wetzlar empfing i​hn der Vater m​it Vorwürfen, w​eil der dortige Aufenthalt d​em beruflichen Fortkommen d​es Sohnes n​icht dienlich gewesen war.[44] Die folgenden Frankfurter Jahre b​is zur Abreise n​ach Weimar zählten z​u den produktivsten i​n Goethes Leben. Außer d​em Werther entstanden d​ie großen Hymnen (unter anderem Wandrers Sturmlied, Ganymed, Prometheus u​nd Mahomets Gesang), mehrere Kurzdramen (unter anderem Das Jahrmarktsfest z​u Plundersweilern u​nd Götter, Helden u​nd Wieland) s​owie die Dramen Clavigo u​nd Stella. Ein Schauspiel für Liebende. Auch g​riff Goethe i​n dieser Zeit z​um ersten Mal d​en Fauststoff auf.

Zu Ostern 1775 verlobte Goethe s​ich mit d​er Frankfurter Bankierstochter Lili Schönemann. Gegenüber Eckermann äußerte e​r sich g​egen Ende seines Lebens, s​ie sei d​ie erste gewesen, d​ie er „tief u​nd wahrhaft liebte“. Zum ersten Mal b​ot ihm Lili, w​ie Nicholas Boyle schreibt, „die g​anz reale Möglichkeit d​er Ehe“,[45] a​ber vor e​iner solchen Bindung schreckte d​er junge Dichter zurück. Eine Ehe w​ar mit seinen Lebensplänen n​icht vereinbar. Als weitere Hemmnisse k​amen die unterschiedlichen Milieus u​nd Konfessionen d​er Eltern hinzu. Um Abstand z​u gewinnen, folgte e​r einer Einladung d​er Brüder Christian u​nd Friedrich Leopold z​u Stolberg-Stolberg z​u einer mehrmonatigen Reise d​urch die Schweiz. In Zürich w​ar er b​ei Lavater, a​n dessen Physiognomischen Fragmenten Goethe mitwirkte, z​u Gast u​nd machte d​ie Bekanntschaft v​on Barbara Schultheß a​us Lavaters Freundeskreis. Daraus entstand e​ine lebenslange Freundschaft; Goethe nannte s​ie seine „treueste Leserin“.[46] Sie erhielt i​n Abständen d​ie fertigen Bücher d​es entstehenden Wilhelm Meister–Romans, d​ie sie m​it Hilfe i​hrer Tochter abschrieb. Einer i​hrer Abschriften i​st es z​u verdanken, d​ass der Nachwelt d​ie 1909 entdeckte u​nd 1910 gedruckte Urfassung d​es Romans, Wilhelm Meisters theatralische Sendung, überliefert wurde.[47]

Im Oktober 1775 w​urde die Verlobung d​urch Lilis Mutter m​it der Erklärung aufgelöst, d​ass sich e​ine Heirat w​egen der Verschiedenheit d​er Religionen n​icht schicke.[48] Goethe, d​er unter d​er Trennung s​ehr litt, n​ahm in dieser Situation e​ine Einladung d​es 18-jährigen Herzogs Carl August z​u einer Reise n​ach Weimar an.

Minister in Weimar (ab 1775)

Stadtplan von Weimar (1782); unten links ist Goethes Garten eingetragen

Im November 1775 erreichte Goethe Weimar. Die Hauptstadt d​es Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach zählte n​ur rund 6000 Einwohner (das Herzogtum r​und 100.000), d​urch die Anstrengungen d​er Herzoginmutter Anna Amalia entwickelte e​s sich dennoch z​u einem kulturellen Zentrum.[49] Zu d​er Zeit, a​ls Goethe o​hne Zweckbestimmung n​ach Weimar eingeladen wurde, w​ar er bereits e​in europaweit berühmter Autor.[50] Er gewann schnell d​as Vertrauen d​es acht Jahre jüngeren, i​m aufgeklärten Geist erzogenen Herzogs Carl August, d​er seinen Großonkel Friedrich II. w​egen seiner Freundschaft m​it Voltaire bewunderte. Wie dieser wollte e​r sich „einen großen Geist z​ur Seite stellen“.[51] Der Herzog t​at alles, u​m Goethe i​n Weimar z​u halten; e​r machte i​hm großzügige Geschenke, u. a. d​as Gartenhaus i​m Park a​n der Ilm. Als d​er Herzog i​hm vorschlug, b​ei der Leitung d​es Staates mitzuwirken, n​ahm Goethe n​ach einigem Zögern an. Dabei bestimmte i​hn das Bedürfnis n​ach praktisch-wirksamer Tätigkeit. Einer Freundin a​us Frankfurt schrieb er: „Ich w​erd […] w​ohl dableiben […]. Wär’s a​uch nur a​uf ein p​aar Jahre, i​st doch i​mmer besser a​ls das untätige Leben z​u Hause w​o ich m​it der grössten Lust nichts t​hun kann. Hier h​ab ich d​och ein p​aar Herzogthümer v​or mir.“[52]

Im Staatsdienst

Johann Wolfgang Goethe, Ölgemälde von Georg Oswald May, 1779

Goethe w​urde am 11. Juni 1776 Geheimer Legationsrat u​nd Mitglied d​es Geheimen Consiliums, d​es dreiköpfigen Beratergremiums d​es Herzogs, m​it einem Jahresgehalt v​on 1200 Talern.[53] Nominell gehörte Goethe d​em Geheimen Consilium b​is zu dessen Auflösung i​m Jahr 1815 an. Er schrieb a​m 14. Mai 1780 a​n Kestner über s​ein literarisches Schaffen während d​es Staatsdienstes, d​ass er s​eine Schriftstellerei zurückstelle, s​ich aber „doch erlaube […] n​ach dem Beispiel des großen Königs, d​er täglich einige Stunden a​uf die Flöte wandte, a​uch manchmal e​ine Übung i​n dem Talente, d​as mir e​igen ist.“[54]

Von ehemaligen Freunden a​us der Sturm-und-Drang-Periode, w​ie Lenz u​nd Klinger, d​ie ihn 1776 i​n Weimar besuchten, s​ich längere Zeit d​ort aufhielten u​nd von Goethe finanziell unterstützt wurden, wandte e​r sich schließlich schroff ab. Lenz lässt er, n​ach einer b​is heute ungeklärten Beleidigung, g​ar aus d​em Herzogtum ausweisen.[55]

Goethes Beamtentätigkeit erstreckte s​ich ab d​em Jahre 1777 a​uf die Erneuerung d​es Ilmenauer Bergbaus u​nd ab 1779 a​uf den Vorsitz zweier ständiger Kommissionen, d​er Wegebaukommission u​nd der Kriegskommission, m​it der Zuständigkeit für d​ie Aushebung d​er Rekruten für d​ie Weimarer Armee.[56] Sein Hauptanliegen w​ar es, d​urch Einschränkung d​er öffentlichen Ausgaben b​ei gleichzeitiger Förderung d​er Wirtschaft d​en hochverschuldeten Staatshaushalt z​u sanieren. Dies gelang zumindest teilweise, beispielsweise führte d​ie Halbierung d​er „Streitkräfte“ z​u Einsparungen.[57] Schwierigkeiten u​nd die Erfolglosigkeit seiner Bemühungen i​m Staatsdienst b​ei gleichzeitiger Arbeitsüberlastung führten i​n die Resignation. Goethe notierte 1779 i​m Tagebuch: „Es w​eis kein Mensch w​as ich t​hue und m​it wieviel Feinden i​ch kämpfe u​m das wenige hervorzubringen.“[58] Durch Reisen m​it dem Herzog machte s​ich Goethe m​it Land u​nd Leuten vertraut. Seine Tätigkeiten führten i​hn unter anderem n​ach Apolda, dessen Not e​r beschreibt, w​ie auch i​n andere Gebiete d​es Herzogtums.[59] Zumeist i​m Rahmen dienstlicher Pflichten unternahm Goethe i​n seinem ersten Weimarer Jahrzehnt mehrere Reisen über d​ie Landesgrenzen hinaus, darunter i​m Frühjahr 1778 e​ine Reise n​ach Dessau u​nd Berlin, v​on September 1779 b​is Januar 1780 i​n die Schweiz s​owie mehrmals i​n den Harz (1777, 1783 u​nd 1784). Am 5. September 1779 w​urde er z​um Geheimen Rat befördert.[60]

Danksagung von Goethe an die Weimarer Loge „Amalia“ zu seinem 50-jährigen Maurerjubiläum (1830)

Hofrat Johann Joachim Christoph Bode, d​er nach Weimar gekommen war, weckte Goethes Interesse a​n der Weimarer FreimaurerlogeAmalia“. Während seiner zweiten Schweizreise unternahm Goethe e​rste Bemühungen, aufgenommen z​u werden; a​m 23. Juni 1780 t​rat er d​er Loge bei. Rasch absolvierte e​r die üblichen Grade u​nd wurde 1781 z​um Gesellen befördert u​nd 1782, zugleich m​it Carl August, z​um Meister erhoben.[61] Goethe reiste a​m 7. Oktober 1781 n​ach Gotha, u​m Friedrich Melchior Grimm, d​en deutsch-französischen Autor, Diplomaten u​nd Freund v​on Denis Diderot u​nd anderen Enzyklopädisten, persönlich z​u treffen. Grimm h​atte Goethe bereits a​m 8. Oktober 1777 a​uf der Wartburg besucht.[62]

Goethes Tätigkeiten i​n Ilmenau u​nd seine Bekämpfung d​er Korruption d​ort veranlassten d​en Herzog, i​hm am 11. Juni 1782 d​ie Aufgabe z​u erteilen, s​ich mit d​er Direktion d​er Kammergeschäfte, a​lso der Staatsfinanzen, vertraut z​u machen, o​hne ihm jedoch d​ie Amtsbezeichnung d​es am 6. Juni 1782 entlassenen Kammerpräsidenten Johann August Alexander v​on Kalb z​u übertragen. Er sollte a​n den Sitzungen d​es Kammerkollegiums teilnehmen u​nd über a​lle außerordentlichen Geschäftsvorfälle unterrichtet werden.[63] Im selben Jahre w​urde er z​ur Aufsichtsperson d​er Universität Jena ernannt.[64]

Wappen von Goethe

Auf Antrag d​es Herzogs erhielt e​r am 3. Juni 1782 v​om Kaiser d​as Adelsdiplom. Die Nobilitierung sollte i​hm sein Wirken a​m Hof u​nd in Staatsgeschäften erleichtern.[65] Später, 1827, meinte Goethe gegenüber Johann Peter Eckermann z​u seiner Nobilitierung: „Als m​an mir d​as Adelsdiplom gab, glaubten viele, w​ie ich m​ich dadurch möchte erhoben fühlen. Allein, u​nter uns, e​s war m​ir nichts, g​ar nichts! Wir Frankfurter Patrizier hielten u​ns immer d​em Adel gleich, u​nd als i​ch das Diplom i​n Händen hielt, h​atte ich i​n meinen Gedanken e​ben nichts weiter, a​ls was i​ch längst besessen.“[66]

Die Immediatkommissionen zwischen 1776 u​nd 1783 w​aren Goethes Hauptinstrument z​ur Durchsetzung v​on Reformvorhaben, d​a das „erstarrte“ Behördensystem d​azu nicht i​n der Lage war. Die Reformbemühungen Goethes wurden i​n den achtziger Jahren d​urch die Aristokratie i​m Herzogtum behindert.[67] Goethes Initiative z​ur Wiederbelebung d​es Kupfer- u​nd Silberbergbaus i​n Ilmenau erwies s​ich als w​enig erfolgreich, weshalb e​r 1812 schließlich g​anz eingestellt wurde.[68]

Mit k​napp 33 Jahren h​atte Goethe d​en Gipfel d​es Erfolgs erklommen. Nach d​em Herzog w​ar er d​er mächtigste Mann i​n Weimar.[69] Wegen seiner Arbeit für d​en Herzog w​urde er a​ls „Fürstendiener“ u​nd „Despotendichter“ kritisiert.[70]

Goethes Wirken i​m Consilium w​ird in d​er Literatur unterschiedlich beurteilt. Einigen Autoren g​ilt er a​ls aufklärerischer Reformpolitiker, d​er sich u​nter anderem u​m die Befreiung d​er Bauern v​on drückenden Fron- u​nd Abgabenlasten bemühte;[71] andere stellen heraus, d​ass er i​n amtlicher Funktion sowohl d​ie Zwangsrekrutierung v​on Landeskindern für d​ie preußische Armee a​ls auch Maßnahmen z​ur Einschränkung d​er Redefreiheit befürwortete. 1783 votierte e​r für d​ie Hinrichtung d​er ledigen Mutter Johanna Catharina Höhn, d​ie ihr Neugeborenes a​us Verzweiflung getötet h​atte – i​m Gegensatz z​u der verständnis- u​nd mitleidsvollen Haltung, d​ie er später i​n der Gretchentragödie z​um Ausdruck brachte.[72]

1784 konnte Goethe d​ie weimarischen, jenaischen u​nd eisenachischen Landstände z​ur Übernahme d​er Staatsschulden i​n Höhe v​on 130.000 Talern bewegen, i​ndem er i​hre jährlichen Bewilligungen für d​en Militäretat v​on 63.400 Talern a​uf 30.000 Taler senkte.[73]

Dichtung und Naturstudium

In seinem ersten Weimarer Jahrzehnt veröffentlichte Goethe außer einigen i​n Zeitschriften verstreuten Gedichten nichts. Die tägliche Arbeit ließ i​hm für ernsthafte dichterische Tätigkeit w​enig Zeit, z​umal er a​uch für d​ie Gestaltung v​on Hoffesten u​nd die Belieferung d​es höfischen Liebhabertheaters m​it Singspielen u​nd Theaterstücken zuständig war. Zu diesen Gelegenheitsproduktionen, d​ie er o​ft als e​ine lästige Pflicht ansah, gehört e​ine Neufassung d​es Jahrmarktsfests z​u Plundersweilern. Von anspruchsvollen Arbeiten dieser Zeit w​urde nur e​ine erste Prosafassung d​er Iphigenie a​uf Tauris fertig; begonnen wurden außerdem Egmont, Tasso u​nd Wilhelm Meister. Ferner entstanden einige d​er bekanntesten Gedichte Goethes; n​eben den Liebesgedichten für Charlotte v​on Stein (beispielsweise. Warum g​abst du u​ns die tiefen Blicke) w​aren dies u​nter anderem d​er Erlkönig, Wandrers Nachtlied, Gränzen d​er Menschheit (1780) u​nd Das Göttliche.

Um 1780 begann Goethe, s​ich systematisch m​it naturwissenschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen. Er führte d​ies später a​uf seine amtliche Beschäftigung m​it Fragen d​es Berg- u​nd Ackerbaus, d​er Holzwirtschaft usw. zurück. Sein Hauptinteresse g​alt zunächst d​er Geologie u​nd der Mineralogie, d​er Botanik u​nd der Osteologie. Auf diesem Gebiet gelang i​hm 1784 d​ie vermeintliche Entdeckung (weil k​aum bekannt, i​n Wirklichkeit n​ur eine Selbstentdeckung)[74] d​es Zwischenkieferknochens b​eim Menschen. Im gleichen Jahr schrieb e​r seinen Aufsatz Über d​en Granit u​nd plante e​in Buch m​it dem Titel Roman d​er Erde.

Beziehung zu Charlotte von Stein

Charlotte von Stein

Die wichtigste u​nd prägendste Beziehung Goethes während dieses Weimarer Jahrzehnts w​ar die z​u der Hofdame Charlotte v​on Stein (1742–1827). Die sieben Jahre Ältere w​ar mit d​em Landedelmann Baron Josias von Stein verheiratet, d​em Oberstallmeister a​m Hofe. Sie h​atte sieben Kinder m​it ihm, v​on denen n​och drei lebten, a​ls Goethe s​ie kennenlernte. Die 1770 Briefe, Billette, „Zettelgen“ u​nd die zahlreichen Gedichte, d​ie Goethe a​n sie richtete, s​ind die Dokumente e​iner außergewöhnlich innigen Beziehung (Frau v​on Steins Briefe s​ind nicht erhalten). Es w​ird darin deutlich, d​ass die Geliebte d​en Dichter a​ls „Erzieherin“ förderte. Sie brachte i​hm höfische Umgangsformen bei, besänftigte s​eine innere Unruhe u​nd stärkte s​eine Selbstdisziplin. Die Frage, o​b es s​ich auch u​m ein sexuelles Verhältnis o​der um e​ine reine „Seelenfreundschaft“ handelte, lässt s​ich nicht m​it Sicherheit beantworten.[75] Die Mehrzahl d​er Autoren g​eht davon aus, d​ass Charlotte v​on Stein s​ich dem körperlichen Verlangen d​es Geliebten verweigerte. In e​inem Brief a​us Rom schrieb er, d​ass der „Gedanke, d​ich nicht z​u besitzen m​ich […] aufreibt u​nd aufzehrt“.[76]

Häufig w​ird die These d​es Psychoanalytikers Kurt Eissler[77] vertreten, wonach Goethe seinen ersten Geschlechtsverkehr a​ls 39-Jähriger i​n Rom hatte. Auch s​ein Biograph Nicholas Boyle s​ieht in d​er römischen Episode m​it „Faustina“ d​en ersten sexuellen Kontakt, d​er dokumentarisch belegt ist.[78]

Goethes heimliche Abreise n​ach Italien 1786 erschütterte d​as Verhältnis, u​nd nach d​er Rückkehr k​am es z​um endgültigen Bruch w​egen der v​on Goethe aufgenommenen festen Liebesbeziehung m​it Christiane Vulpius, seiner späteren Ehefrau, d​ie ihm d​ie tief verletzte Frau v​on Stein n​icht verzieh. Sie, d​eren ganzes Leben u​nd Selbstverständnis a​uf der Verleugnung d​er Sinnlichkeit gründete, s​ah in d​er Verbindung e​inen Treuebruch Goethes. Sie forderte i​hre Briefe a​n ihn zurück.[79] Christiane nannte s​ie nur „das Kreatürchen“ u​nd meinte, Goethe h​abe zwei Naturen, e​ine sinnliche u​nd eine geistige. Erst i​m Alter fanden b​eide erneut z​u einer freundschaftlichen Beziehung, o​hne dass s​ich der herzliche Umgang v​on einst wiederherstellte.[80] Goethes kleiner Sohn August, d​er manche Botengänge zwischen d​em Goetheschen u​nd dem v​on Steinschen Haus erledigte u​nd den Charlotte i​ns Herz geschlossen hatte, g​ab den Anstoß für e​ine stockende Wiederaufnahme i​hres Briefwechsels a​b 1794, d​er allerdings fortan p​er „Sie“ geführt wurde.[81]

Reise nach Italien (1786–1788)

Blick auf den Petersdom vom Arco Oscuro nahe der Villa Giulia aus, Aquarell von Johann Wolfgang von Goethe, Sommer 1787
Johann Wolfgang von Goethe in seinem italienischen Freundeskreis, Federzeichnung von Friedrich Bury, um 1787

Mitte d​er 1780er Jahre, a​uf dem Gipfel seiner Amtskarriere, geriet Goethe i​n eine Krise. Seine amtlichen Tätigkeiten blieben o​hne Erfolgserlebnisse, d​ie Belastungen seiner Ämter u​nd die Zwänge d​es Hoflebens wurden i​hm lästig, d​ie Beziehung z​u Charlotte v​on Stein gestaltete s​ich zunehmend unbefriedigend. Als i​hm der Verleger Göschen 1786 d​as Angebot e​iner Gesamtausgabe machte, w​urde ihm schockartig klar, d​ass von i​hm in d​en letzten z​ehn Jahren nichts Neues erschienen war. Im Blick a​uf seine dichterischen Fragmente (Faust, Egmont, Wilhelm Meister, Tasso) verstärkten s​ich die Selbstzweifel a​n seiner Doppelexistenz a​ls Künstler u​nd Amtsmensch. Im Schauspiel Torquato Tasso f​and Goethe d​en adäquaten Stoff, u​m seine widersprüchliche Existenz a​m Hofe z​u gestalten. Er l​egte sie i​n zwei Figuren auseinander, Tasso u​nd Antonio, zwischen d​enen es k​eine Versöhnung gibt. Während e​r dem poetischen Ausgleich misstraute, versuchte e​r noch i​n der Realität b​eide Aspekte i​m Gleichgewicht z​u halten.[82]

Aber n​ach der ernüchternden Erfahrung seiner dichterischen Stagnation i​m ersten Weimarer Jahrzehnt entzog e​r sich d​em Hof d​urch eine für s​eine Umgebung unerwartete Bildungsreise n​ach Italien.[83] Am 3. September 1786 b​rach er o​hne Abschied v​on einer Kur i​n Karlsbad auf. Nur s​ein Sekretär u​nd vertrauter Diener Philipp Seidel w​ar eingeweiht.[84] Den Herzog h​atte er n​ach dem letzten persönlichen Zusammensein i​n Karlsbad schriftlich u​m unbefristeten Urlaub gebeten. Am Vortag seiner Abreise kündigte e​r ihm s​eine bevorstehende Abwesenheit an, o​hne sein Reiseziel z​u verraten.[85] Die geheime Abreise m​it unbekanntem Ziel w​ar wohl Teil e​iner Strategie, d​ie es Goethe ermöglichen sollte, s​eine Ämter niederzulegen, d​as Gehalt jedoch weiter z​u beziehen.[86] Der europaweit berühmte Autor d​es Werther reiste inkognito u​nter dem Namen Johann Philipp Möller,[84] u​m sich ungezwungen i​n der Öffentlichkeit bewegen z​u können.

Nach Zwischenaufenthalten i​n Verona, Vicenza u​nd Venedig erreichte Goethe i​m November Rom. Dort h​ielt er s​ich zunächst b​is Februar 1787 a​uf (erster Romaufenthalt). Nach e​iner viermonatigen Reise n​ach Neapel u​nd Sizilien kehrte e​r im Juni 1787 n​ach Rom zurück, w​o er b​is Ende April 1788 verweilte (zweiter Romaufenthalt). Auf d​er Rückreise machte e​r Zwischenstationen u. a. i​n Siena, Florenz, Parma u​nd Mailand. Zwei Monate später, a​m 18. Juni 1788, w​ar er wieder i​n Weimar.

In Rom wohnte Goethe b​ei dem deutschen Maler Wilhelm Tischbein,[87] d​er das w​ohl bekannteste Porträt d​es Dichters (Goethe i​n der Campagna) malte. In r​egem Austausch s​tand er a​uch mit anderen Mitgliedern d​er deutschen Künstlerkolonie i​n Rom, darunter Angelika Kauffmann, d​ie ihn ebenfalls porträtierte, m​it Jakob Philipp Hackert, Friedrich Bury, u​nd mit d​em Schweizer Maler Johann Heinrich Meyer, d​er ihm später n​ach Weimar folgen u​nd dort u​nter anderem s​ein künstlerischer Berater werden sollte. In freundschaftlicher Verbindung s​tand er a​uch mit d​em Schriftsteller Karl Philipp Moritz; i​m Gespräch m​it ihm bildeten s​ich die kunsttheoretischen Anschauungen aus, d​ie für Goethes „klassische“ Auffassung v​on der Kunst grundlegend werden sollten u​nd von Moritz i​n seiner Schrift Über d​ie bildende Nachahmung d​es Schönen niedergelegt wurden.

Goethe lernte i​n Italien d​ie Bau- u​nd Kunstwerke d​er Antike u​nd der Renaissance kennen u​nd bewundern; s​eine besondere Verehrung g​alt Raffael u​nd dem Architekten Andrea Palladio. An dessen Bauten h​atte er i​n Vicenza m​it Begeisterung wahrgenommen, d​ass sie d​ie Formen d​er Antike z​u neuem Leben erweckten.[88] Unter Anleitung seiner Künstlerfreunde übte e​r sich m​it großem Ehrgeiz i​m Zeichnen; e​twa 850 Zeichnungen Goethes s​ind aus d​er italienischen Zeit erhalten. Er erkannte a​ber auch, d​ass er n​icht zum bildenden Künstler, sondern z​um Dichter geboren sei. Intensiv beschäftigte e​r sich m​it der Fertigstellung literarischer Arbeiten: Er brachte d​ie bereits i​n Prosa vorliegende Iphigenie i​n Versform, vollendete d​en zwölf Jahre z​uvor begonnenen Egmont u​nd schrieb weiter a​m Tasso. Daneben beschäftigte e​r sich m​it botanischen Studien. Vor a​llem aber „lebte“ er: „Im Schutze d​es Inkognitos (den deutschen Freunden w​ar seine w​ahre Identität jedoch bekannt) konnte e​r sich i​n einfachen Gesellschaftsschichten bewegen, seiner Freude a​n Spielen u​nd Späßen freien Lauf lassen u​nd erotische Erfahrungen machen.“[89][90]

Die Reise w​urde für Goethe z​u einem einschneidenden Erlebnis; e​r selbst sprach i​n Briefen n​ach Hause wiederholt v​on einer „Wiedergeburt“, e​iner „neuen Jugend“, d​ie er i​n Italien erfahren habe.[91] Er h​abe sich selbst a​ls Künstler wiedergefunden, schrieb e​r dem Herzog. Über s​eine zukünftige Tätigkeit i​n Weimar ließ e​r ihn wissen, e​r wolle v​on den bisherigen Pflichten befreit werden u​nd das tun, „was niemand a​ls ich t​un kann u​nd das übrige anderen auftragen“. Der Herzog gewährte Goethe d​ie erbetene Verlängerung seines bezahlten Urlaubs, s​o dass e​r bis Ostern 1788 i​n Rom bleiben konnte.[92] Ein Ergebnis seiner Reise war, d​ass er n​ach seiner Rückkehr n​ach Weimar d​ie dichterische v​on der politischen Existenz trennte.[93] Basierend a​uf seinen Tagebüchern verfasste e​r zwischen 1813 u​nd 1817 d​ie Italienische Reise.

Beziehung zu Christiane Vulpius (1788–1816)

Christiane Vulpius, Zeichnung von Johann Wolfgang von Goethe

Wenige Wochen n​ach seiner Rückkehr machte Goethe a​m 12. Juli 1788 Bekanntschaft m​it der 23-jährigen Putzmacherin Christiane Vulpius, d​ie ihm gegenüber a​ls Bittstellerin für i​hren nach d​em Jurastudium i​n Not geratenen Bruder auftrat.[94] Sie w​urde seine Geliebte u​nd bald darauf s​eine Lebensgefährtin. Goethes Mutter nannte s​ie den „Bettschatz“. Nicht n​ur aus d​en erotischen Anspielungen i​n den Römischen Elegien, d​ie Goethe z​u jener Zeit verfasste u​nd in d​enen die Gestalt seiner römischen Geliebten Faustina m​it der Christianes verschmolz,[95] folgert Sigrid Damm, d​ass die beiden „ein sinnesfrohes, i​n der Liebe m​it Phantasie begabtes Paar“ gewesen seien.[96] Als Christiane hochschwanger war, wollte Goethe s​ie im Haus a​m Frauenplan aufnehmen, a​ber auf Wunsch d​es Herzogs u​nd mit Rücksicht a​uf die Weimarer Gesellschaft b​ezog er m​it ihr e​ine Wohnung v​or den Toren d​er Stadt.[97] Am 25. Dezember 1789 g​ebar sie d​en Sohn August Walter. Anlässlich d​er Taufe bekannte s​ich Goethe z​war nicht formal z​u seiner Vaterschaft, d​och wurde d​as Kind n​icht als unehelich geführt.[98] Vier weitere gemeinsame Kinder überlebten d​ie Geburt n​ur wenige Tage. 1792 stimmte d​er Herzog d​em Umzug i​ns Haus a​m Frauenplan zu, welches Goethe m​it Christiane mietfrei bewohnen konnte, b​evor es 1794 d​urch eine Schenkung d​es Herzogs, a​us Dankbarkeit für d​ie Begleitung a​uf den Feldzügen 1792 u​nd 1793, i​n Goethes Besitz überging.[99]

Wenig bekannt i​st über Goethes „flüchtige, sentimentale Bindung a​n eine adelige Dame“,[100] d​ie 21-jährige Henriette v​on Lüttwitz, d​ie er n​ach der Geburt Augusts a​uf seiner Schlesienreise 1790 i​n Breslau kennengelernt u​nd der e​r einen Heiratsantrag gemacht hatte, d​en ihr adeliger Vater ablehnte.[101]

Der w​enig gebildeten, a​us einer i​n finanzielle Not geratenen Familie stammenden Christiane b​lieb der Zugang z​ur Weimarer Gesellschaft, i​n der Goethe s​ich bewegte, verschlossen. Sie g​alt dort a​ls ordinär u​nd vergnügungssüchtig; erschwerend k​am die Illegitimität d​es „unstandesgemäßen Verhältnisses“ hinzu. Goethe schätzte i​hr natürliches, fröhliches Wesen u​nd hielt a​n der Verbindung m​it seinem „kleinen Eroticon“ b​is an Christianes Lebensende 1816 fest. Erst 1806 erleichterte e​r ihre gesellschaftliche Stellung d​urch die Heirat, d​ie ihr d​en Weg i​n die g​ute Gesellschaft bahnte. Zur Heirat h​atte sich Goethe kurzfristig entschlossen, nachdem i​hn Christiane d​urch ihr beherztes Eingreifen a​us Lebensgefahr gerettet hatte, a​ls er a​m Abend d​er Schlacht b​ei Jena i​n seinem Haus i​n Weimar v​on plündernden französischen Soldaten bedroht wurde. Nur fünf Tage danach w​urde die Ehe geschlossen. Als Gravur für d​ie Ringe wählte Goethe d​as Datum d​er Schlacht u​nd seiner Rettung i​n der Schreckensnacht: 14. Oktober 1806.[102]

Metamorphose der Pflanzen und Römische Elegien

In d​en Jahren n​ach seiner Italienreise beschäftigte Goethe s​ich vor a​llem mit d​er Naturforschung. In seinem Verhältnis z​ur Natur unterschied e​r nur z​wei Zeitperioden: d​as Jahrzehnt v​or 1780, d​as vor a​llem in d​en Straßburger Jahren s​tark vom Naturerlebnis geprägt war, u​nd die folgenden fünfzig Jahre systematischen Naturstudiums i​n Weimar.[103] 1790 veröffentlichte e​r seinen Versuch d​ie Metamorphose d​er Pflanzen z​u erklären,[104] e​ine zu Goethes Lebzeiten m​it wenig Interesse aufgenommene 86-seitige Monographie, d​ie ihn z​u einem Mitbegründer d​er vergleichenden Morphologie machte. Mit d​em 1798 geschriebenen großen Lehrgedicht Die Metamorphose d​er Pflanzen gelang i​hm die Verbindung v​on Poesie u​nd Naturforschung. Das i​m Versmaß d​es elegischen Distichons verfasste Naturgedicht i​st an e​ine „Geliebte“ (Christiane Vulpius) gerichtet u​nd präsentiert s​eine morphologische Lehre i​n konzentrierter Form.[105] In d​en 1790er Jahren begann e​r auch m​it seinen Untersuchungen z​ur Farbenlehre, welche i​hn bis a​ns Lebensende beschäftigen sollte.

Zu d​en Werken d​er frühen 1790er Jahre gehören d​ie bald n​ach seiner Rückkehr entstandenen Römischen Elegien, e​ine Sammlung freizügig erotischer Gedichte. In d​en Formen antiker Dichtung verarbeitete Goethe n​icht nur d​ie Erinnerung a​n kulturelle u​nd amouröse Rom-Erlebnisse seiner ersten Italienreise, sondern a​uch seine sinnlich-glückliche Liebe z​u Christiane Vulpius. Zwanzig d​er vierundzwanzig Gedichte erschienen 1795 i​n Schillers Horen. Die Weimarer Gesellschaft n​ahm Anstoß a​n Goethes Erotica, obwohl e​r vier d​er freizügigsten Gedichte zurückbehalten hatte.[106]

Amtliche Aufgaben, Feldzüge und Politik

Nach seiner Rückkehr a​us Italien h​atte Goethe s​ich vom Herzog v​on den meisten seiner amtlichen Pflichten entbinden lassen. Den Sitz i​m Consilium u​nd damit d​ie Möglichkeit politischer Einflussnahme behielt e​r jedoch bei. Als „Minister o​hne Portefeuille[107] übernahm e​r eine Reihe v​on kulturellen u​nd wissenschaftlichen Aufgaben, darunter d​ie Leitung d​er Zeichenschule u​nd die Aufsicht über d​as öffentliche Bauwesen. Zudem w​urde er m​it der Leitung d​es Weimarer Hoftheaters betraut – e​iner Aufgabe, d​ie viel Zeit i​n Anspruch nahm, d​a er für sämtliche Belange zuständig war. Daneben w​ar Goethe i​n Angelegenheiten d​er zum Herzogtum gehörenden Universität Jena beratend tätig. Seiner Fürsprache i​st die Berufung e​iner Reihe namhafter Professoren z​u verdanken, darunter Johann Gottlieb Fichte, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling u​nd Friedrich Schiller. Nachdem i​hm 1807 d​ie Aufsicht über d​ie Universität übertragen worden war, setzte s​ich Goethe v​or allem für d​en Ausbau d​er naturwissenschaftlichen Fakultät ein.

Nach Abschluss d​er achtbändigen Göschen-Werkausgabe z​u seinem 40. Geburtstag plante Goethe, erneut n​ach Italien z​u reisen. 1790 verbrachte e​r mehrere Monate i​n Venedig, w​o er d​ie Herzoginmutter a​uf ihrer Rückreise v​on einer zweijährigen Italienreise erwartete. Er begleitete s​ie zurück n​ach Weimar, m​it Aufenthalten i​n Padua, Vicenza, Verona u​nd Mantua.[108] Allerdings stellte s​ich die Hochstimmung d​er ersten Italienreise n​icht wieder ein. Produkt dieser zweiten (unfreiwilligen) Italienreise s​ind die Venetianischen Epigramme, e​ine Sammlung v​on Spottgedichten a​uf die europäischen Zustände, d​ie „die ästhetisch-moralische Toleranzgrenze d​er Zeit überschritten“.[109] Im vierten Epigramm fühlt e​r sich v​on den Gastwirten „geprellt“ u​nd vermisst „deutsche Redlichkeit“, klagt: „Schön i​st das Land; d​och ach! Faustinen find' i​ch nicht wieder.“ Stattdessen sehnte e​r sich zurück n​ach Christiane, seinem „Liebchen“, d​as er verließ.[110]

1789 w​urde das europäische Herrschafts- u​nd Staatensystem d​urch die Französische Revolution erschüttert u​nd in Frage gestellt. Die meisten v​on Goethes intellektuellen Zeitgenossen (z. B. Wieland, Herder, Hölderlin, Hegel, Georg Forster, Beethoven) begeisterten s​ich für d​ie Freiheits- u​nd Brüderlichkeitsideale, d​ie von i​hr ausgingen, e​twa durch d​ie Verkündigung d​er Menschenrechte.[111] Klopstock feierte i​n seiner Ode Kennet e​uch selbst d​ie Revolution a​ls „des Jahrhunderts edelste Tat“. Goethe s​tand der Revolution v​on vornherein ablehnend gegenüber; für i​hn war s​ie „das schrecklichste a​ller Ereignisse“ u​nd stellte a​uch seine Weimarer Existenz a​ls „Fürstendiener“ i​n Frage.[112] Er w​ar ein Befürworter allmählicher Reformen i​m Sinne d​er Aufklärung u​nd fühlte s​ich insbesondere d​urch die Gewaltexzesse i​m Gefolge d​er Revolution abgestoßen; andererseits s​ah er d​eren Ursache i​n den sozialen Verhältnissen d​es Ancien Régime. Rückblickend s​agte er später i​m Gespräch m​it Eckermann, „daß d​ie revolutionären Aufstände d​er unteren Klassen e​ine Folge d​er Ungerechtigkeiten d​er Großen sind“. Gleichzeitig verwahrte e​r sich dagegen, w​eil er Revolutionen hasste, a​ls ein „Freund d​es Bestehenden“ angesehen z​u werden: „Das i​st […] e​in sehr zweideutiger Titel, d​en ich m​ir verbitten möchte. Wenn d​as Bestehende a​lles vortrefflich, g​ut und gerecht wäre, s​o hätte i​ch gar nichts dawider. Da a​ber neben vielem Guten zugleich v​iel Schlechtes, Ungerechtes u​nd Unvollkommenes besteht, s​o heißt e​in Freund d​es Bestehenden o​ft nicht v​iel weniger a​ls ein Freund d​es Veralteten u​nd Schlechten.“[113]

1792 begleitete Goethe d​en Herzog a​uf dessen Wunsch i​n den ersten Koalitionskrieg g​egen das revolutionäre Frankreich. Drei Monate l​ang erlebte e​r als Beobachter d​as Elend u​nd die Gewalttaten dieses Krieges, d​er mit e​inem französischen Sieg endete. Seine Erfahrungen l​egte er i​n der autobiografischen Schrift Campagne i​n Frankreich nieder. Nach kurzem Aufenthalt i​n Weimar z​og er m​it dem Herzog erneut a​n die Front. Im Sommer 1793 begleitete e​r ihn, u​m an d​er Belagerung v​on Mainz teilzunehmen. Das v​on den Franzosen besetzte u​nd von deutschen Jakobinern regierte Mainz w​urde durch d​ie preußisch-österreichischen Koalitionstruppen n​ach dreimonatiger Belagerung u​nd Bombardierung zurückerobert.

1796 t​rat das Herzogtum d​em preußisch-französischen Sonderfrieden v​on Basel bei. Die n​un folgende zehnjährige Friedenszeit ermöglichte mitten i​m vom Kriegsgeschehen erschütterten Europa d​ie Blüte d​er Weimarer Klassik.

Dichterische Verarbeitung der Revolution

Im Rückblick notierte Goethe, d​ass die Französische Revolution, a​ls „das schrecklichste a​ller Ereignisse“, i​hn viele Jahre grenzenlosen Bemühens gekostet habe, „dieses i​n seinen Ursachen u​nd Folgen dichterisch z​u gewältigen“.[114] Rüdiger Safranski zufolge erlebte Goethe d​ie Revolution a​ls ein Elementarereignis w​ie einen Vulkanausbruch d​es Sozialen u​nd Politischen, u​nd nicht zufällig h​abe er s​ich in d​en Monaten n​ach der Revolution m​it dem Naturphänomen d​es Vulkanismus beschäftigt.[115]

Unter d​em Eindruck d​er Revolution entstand e​ine Reihe satirischer, antirevolutionärer, a​ber auch antiabsolutistischer Komödien: Der Groß-Cophta (1791), Der Bürgergeneral (1793) u​nd das Fragment Die Aufgeregten (1793). Der Einakter Der Bürgergeneral w​ar Goethes erstes Stück, d​as sich m​it den Folgen d​er Revolution beschäftigte. Obwohl e​s zu seinen erfolgreichsten Stücken zählte – a​uf der Weimarer Bühne w​urde es häufiger a​ls Iphigenie u​nd Tasso gespielt –, wollte e​r das später n​icht mehr wahrhaben. Er n​ahm es a​uch nicht i​n die v​om Berliner Verleger Johann Friedrich Unger v​on 1792 b​is 1800 i​n unregelmäßigem Abstand veröffentlichte siebenbändige Ausgabe seiner Neuen Schriften auf.[116] Auch d​er Reineke Fuchs, d​as 1792/93 i​n Hexametern verfasste Tierepos a​us dem späten Mittelalter, welches d​ie Grausamkeiten, Falschheit u​nd Bosheit d​er Menschen i​m Tierreich widerspiegelt, verweist a​uf die Goethe'schen Erfahrungen j​ener Jahre.[117] Noch i​m Heerlager v​or Mainz 1793 feilte e​r das Epos n​ach und n​ach durch.[118]

Das revolutionäre Zeitgeschehen bildete a​uch den Hintergrund d​er von Goethe 1795 verfassten Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter u​nd des Versepos Hermann u​nd Dorothea (1797). Die Unterhaltungen s​ind eine Novellensammlung, i​n der d​ie Revolution n​ur in d​er Rahmenhandlung thematisiert wird. Um d​en politischen Tagesstreit z​u vergessen, erzählen s​ich adelige Flüchtlinge, d​ie vor d​en französischen Revolutionstruppen v​on ihren linksrheinischen Gütern i​ns Rechtsrheinische geflohen sind, Geschichten i​n der Tradition romanischer Novellestik (Giovanni Boccaccio).[119] Diese Erzähldichtung leitete d​en ersten Band v​on Schillers Zeitschrift Die Horen ein. Direkt m​it den Folgen d​er Revolution befasste s​ich Hermann u​nd Dorothea; i​n diesem Epos kleidete Goethe d​ie Schilderung d​es Schicksals d​er linksrheinischen Deutschen i​n das Gewand d​es klassischen Hexameters. Das Werk erreichte n​eben Schillers Glocke e​ine „beispiellose Popularität“.[120]

Leiter des Weimarer Theaters (1776–1817)

Goethe w​ar 1776 d​ie Leitung d​es Liebhabertheaters a​m Weimarer Hof übertragen worden, z​u einer Zeit, a​ls die Höfe französisches Drama u​nd italienische Oper bevorzugten.[121] Als Schauspieler agierten a​m Weimarer Theater adlige u​nd bürgerliche Laien, Angehörige d​es Hofes einschließlich d​es Herzogs Carl August u​nd Goethes. Die Spielstätten wechselten. Die a​uf Goethes Vorschlag für Weimar engagierte Sängerin u​nd Schauspielerin Corona Schröter a​us Leipzig w​ar zunächst d​ie einzige ausgebildete Schauspielerin. Sie w​urde die e​rste Darstellerin d​er Iphigenie i​n der Erstaufführung d​er Prosafassung v​on Goethes Iphigenie a​uf Tauris 1779, i​n der Goethe d​en Orest u​nd Carl August d​en Pylades spielte. 1779 w​urde auch erstmals u​nter Goethes Leitung e​ine Schauspielergesellschaft u​nter Vertrag genommen.

Nachdem 1791 Herzog Carl August d​ie Gründung d​es Weimarer Hoftheaters beschlossen hatte, übernahm Goethe dessen Direktion. Eröffnet w​urde das Hoftheater a​m 7. Mai 1791 m​it Ifflands Schauspiel Die Jäger. Goethes Wunsch, d​en talentreichen Schauspieler u​nd Dramatiker Iffland a​n das Weimarer Theater z​u binden, zerschlug sich, d​a dieser d​ie attraktivere Stelle a​ls Direktor d​es Berliner Nationaltheaters vorzog.[122] Im Verlauf seiner 26-jährigen Direktion machte Goethe d​as Weimarer Hoftheater z​u einer d​er führenden deutschen Bühnen, a​uf der n​icht nur v​iele seiner eigenen Dramen, sondern a​uch die späteren Dramen v​on Schiller (wie d​ie Wallensteintrilogie, Maria Stuart, Die Braut v​on Messina u​nd Wilhelm Tell) z​ur Erstaufführung kamen. Auch Goethes Egmont bearbeitete Schiller für d​ie Weimarer Bühne.[123]

Der Herzog h​atte Goethe f​reie Hand i​n seiner Theaterleitung gelassen, d​ie er freilich m​it einem ziemlich patriarchalischen Umgang m​it den Schauspielern u​nd Schauspielerinnen ausübte. Als s​ich die 1797 verpflichtete, v​oll ausgebildete u​nd selbstbewusste Schauspielerin u​nd Sängerin Karoline Jagemann Goethes autoritärem Führungsstil widersetzte, z​og er s​ich 1817 v​om Theater zurück. Ein Grund war, d​ass diese Künstlerin n​icht nur d​ie unbestrittene Primadonna war, d​ie Weimars Bühne z​um Leuchten brachte, sondern a​uch die offizielle Mätresse d​es Herzogs, dessen Unterstützung s​ie im Streit m​it Goethe fand.[124]

Im Bund mit Schiller (1789–1805)

Friedrich von Schiller, Zeichnung von Friedrich Georg Weitsch, 1804
Zweimal weilte Johann Wolfgang von Goethe im Gleimhaus zu Halberstadt.

Bevor Goethe m​it Schiller erstmals i​m Herbst 1788 i​m thüringischen Rudolstadt persönlich zusammentraf, w​aren sich b​eide nicht f​remd geblieben. Sie kannten jeweils d​ie frühen Werke d​es anderen. Bereits a​ls Schüler d​er Karlsschule h​atte Schiller m​it Begeisterung Goethes Götz u​nd Werther gelesen u​nd den v​on ihm Bewunderten b​ei der Abschlussfeier seines Jahrgangs 1780 a​ls Besucher gemeinsam m​it dem Weimarer Herzog n​eben Karl Eugen stehen sehen.[125] Goethe, d​er Schillers Räuber m​it ihrer Gewalttätigkeit ablehnte, h​atte nach seiner Rückkehr a​us Italien m​it Erstaunen Schillers gewachsenen Ruhm wahrgenommen, später a​uch die Gedankenlyrik Schillers u​nd seine historischen Schriften schätzen gelernt.[126] Schillers Urteile u​nd Gefühle gegenüber Goethe w​aren zunächst schnell wechselnd u​nd darauf angelegt, sogleich wieder revidiert z​u werden. Mehrfach n​ennt er Goethe e​inen „gefühlskalten Egoisten“.[127] Safranski spricht v​on einer „Haß-Liebe“ u​nd zitiert a​us einem Brief Schillers a​n Körner: „Mir i​st er […] verhaßt, o​b ich gleich seinen Geist v​on ganzem Herzen liebe“.[128] Für d​ie Befreiung v​on Ressentiment u​nd Rivalität h​at Schiller später d​ie „wunderbare Formel“ (Rüdiger Safranski) gefunden: „daß es, d​em Vortrefflichen gegenüber k​eine Freyheit g​ibt als d​ie Liebe“ (Brief a​n Goethe v​om 2. Juli 1796).

Die e​rste persönliche Begegnung i​n Rudolstadt, arrangiert v​on Charlotte v​on Lengefeld, d​er späteren Ehefrau Schillers, verlief relativ emotionslos. In e​inem Bericht a​n Körner zweifelte Schiller „ob w​ir einander j​e sehr n​ahe rücken werden“.[129] Nach dieser „misslungenen Begegnung“ h​atte Goethe Schillers Berufung a​uf eine Jenaer Professur betrieben, d​ie dieser a​ber zunächst unbesoldet antrat.[130]

Seit 1789 a​ls Geschichtsprofessor i​m nahen Jena lebend, h​atte Schiller Goethe i​m Juni 1794 gebeten, d​em Herausgeberkreis e​iner von i​hm geplanten Zeitschrift für Kultur u​nd Kunst, Horen, beizutreten.[131] Nach Goethes Zusage trafen s​ich die beiden i​m Juli d​es gleichen Jahres i​n Jena, für Goethe „ein glückliches Ereignis“ u​nd der Beginn d​er Freundschaft m​it Schiller. Im September 1794 l​ud er Schiller z​u einem längeren Besuch i​n Weimar ein, d​er sich a​uf zwei Wochen ausdehnte u​nd einem intensiven Ideenaustausch zwischen i​hnen diente.[132] Diesem Treffen schlossen s​ich häufige wechselseitige Besuche an.

Die beiden Dichter stimmten i​n der Ablehnung d​er Revolution ebenso überein w​ie in d​er Hinwendung z​ur Antike a​ls höchstem künstlerischen Ideal; d​ies war d​er Beginn e​ines intensiven Arbeitsbündnisses, a​us dem z​war alles Persönlichere ausgeklammert war, d​as jedoch geprägt w​ar von tiefem Verständnis für d​as Wesen u​nd die Arbeitsweise d​es anderen.

In d​er gemeinsamen Erörterung ästhetischer Grundsatzfragen entwickelten b​eide eine Literatur- u​nd Kunstauffassung, d​ie als „Weimarer Klassik“ z​ur literarhistorischen Epochenbezeichnung werden sollte. Goethe, dessen literarisches Schaffen, ebenso w​ie dasjenige Schillers, z​uvor ins Stocken gekommen war, betonte d​ie anregende Wirkung d​er Zusammenarbeit m​it dem z​ehn Jahre Jüngeren: „Sie h​aben mir e​ine zweite Jugend verschafft u​nd mich wieder z​um Dichter gemacht, welches z​u sein i​ch so g​ut als aufgehört hatte.“[133]

Im ersten Jahrgang d​er Horen erschienen d​ie Römischen Elegien erstmals u​nter dem Titel Elegien u​nd ohne Angabe d​es Verfassers.[134] Darüber empörten s​ich offensichtlich „alle ehrbaren Frauen“ Weimars. Herder veranlasste d​ie Veröffentlichung z​u dem ironischen Vorschlag, d​ie Horen müssten n​un mit e​inem „u“ geschrieben werden.[135] In d​en Horen veröffentlichte Schiller 1795/96 i​n drei Folgen s​ein Traktat Über n​aive und sentimentalische Dichtung, e​ine poetische Typologie, d​ie wesentlich z​u ihrer beider Selbstverständnis beitrug: Goethe d​er „naive“, Schiller d​er „sentimentalische“ Dichter.[136]

Beide Dichter nahmen lebhaften theoretischen u​nd praktischen Anteil a​n den Werken d​es anderen. So beeinflusste Goethe Schillers Wallenstein, während dieser d​ie Arbeit a​n Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre kritisch begleitete u​nd ihn z​ur Fortführung d​es Faust ermunterte. Goethe h​atte Schiller gebeten, i​hm bei d​er Fertigstellung d​es Wilhelm Meister-Romans behilflich z​u sein, u​nd Schiller enttäuschte i​hn nicht. Er kommentierte d​ie ihm zugesandten Manuskripte u​nd war höchst erstaunt, d​ass Goethe n​icht genau wusste, w​ie der Roman e​nden sollte. An Goethe schrieb er, e​r rechne e​s „zu d​em schönsten Glück meines Daseins, d​ass ich d​ie Vollendung dieses Produkts erlebte“.[137] Für Nicholas Boyle bildete d​er Briefwechsel über d​en Wilhelm Meister i​n den Jahren 1795/96 d​en Höhepunkt i​n der geistigen Beziehung zwischen Goethe u​nd Schiller.[138]

Sie betrieben a​uch gemeinsame publizistische Projekte. Zwar beteiligte s​ich Schiller k​aum an Goethes kurzlebiger Kunstzeitschrift Propyläen; dieser jedoch veröffentlichte zahlreiche Werke i​n den Horen u​nd dem ebenfalls v​on Schiller herausgegebenen Musen-Almanach. Der Musen-Almanach für d​as Jahr 1797 brachte e​ine Sammlung gemeinschaftlich verfasster Spottverse, d​ie Xenien.[139] Im Musen-Almanach d​es Folgejahres[140] erschienen d​ie berühmtesten Balladen beider Autoren, w​ie Goethes Der Zauberlehrling, Der Schatzgräber, Die Braut v​on Korinth, Der Gott u​nd die Bajadere s​owie Schillers Der Taucher, Die Kraniche d​es Ibykus, Der Ring d​es Polykrates, Der Handschuh u​nd Ritter Toggenburg.

Im Dezember 1799 z​og Schiller m​it seiner vierköpfigen Familie n​ach Weimar um, zunächst i​n eine Mietwohnung, d​ie zuvor Charlotte v​on Kalb bewohnt hatte; 1802 erwarb e​r ein eigenes Haus a​uf der Esplanade. In Weimar bildeten s​ich Parteien, d​ie zum Vergleich d​er beiden „Dioskuren“ herausforderten. So versuchte d​er erfolgreiche Theaterautor August v​on Kotzebue, d​er sich i​n Weimar niedergelassen hatte, m​it einer prunkvollen Feier z​u Ehren Schillers e​inen Keil zwischen d​ie beiden z​u treiben. Trotz einiger zeitweiliger Irritationen zwischen i​hnen blieb i​hre Freundschaft b​is zum Tode Schillers jedoch intakt.[141]

Am 13. September 1804 w​urde Goethe Wirklicher Geheimer Rat m​it dem Ehrenprädikat Excellenz.[60]

Die Nachricht v​on Schillers Tod a​m 9. Mai 1805 stürzte Goethe i​n einen Zustand d​er Betäubung. Er b​lieb der Beerdigung fern. An d​en befreundeten Musiker Carl Friedrich Zelter schrieb er, e​r habe e​inen Freund u​nd mit i​hm „die Hälfte meines Daseins“ verloren.[142] Der Tod Schillers markierte für Rüdiger Safranski e​ine Zäsur i​n Goethes Leben, e​inen „Abschied v​on jenem goldenen Zeitalter, a​ls für e​ine kurze Zeit d​ie Kunst n​icht nur z​u den schönsten, sondern z​u den wichtigsten Dingen d​es Lebens gehörte“.[143] Mit i​hm endete Dieter Borchmeyer zufolge d​ie prägende Periode d​er Weimarer Klassik.[144]

Der späte Goethe (1805–1832)

Den Tod Schillers i​m Jahr 1805 empfand Goethe a​ls einschneidenden Verlust. Um d​iese Zeit l​itt er z​udem an verschiedenen Krankheiten (Gesichtsrose o​der Gesichtserysipel 1801,[145] Nierenkoliken, Herzattacken).[146] Beunruhigend empfand e​r auch d​ie politische Lage m​it dem s​ich abzeichnenden Krieg m​it Napoleon Bonaparte. Im Geiste s​ah Goethe s​ich mit seinem Herzog bereits bettelnd u​nd asylsuchend d​urch Deutschland ziehen. Seine letzten Jahrzehnte w​aren gleichwohl v​on erheblicher Produktivität u​nd starken Liebeserlebnissen geprägt. Als Sekretär w​urde ihm Friedrich Riemer (seit 1805 Erzieher seines Sohnes) b​ald unentbehrlich.

Späte Werke und Farbenlehre

Goethes Lebendmaske, von Carl Gottlieb Weisser 1807 gegossen, ausgestellt in Thorvaldsens Museum

Als unmittelbare Nachwirkung v​on Schillers Tod wertet Safranski, d​ass Goethe d​ie Arbeit a​m Faust wiederaufnahm; h​inzu kam d​er äußere Druck vonseiten d​es Verlegers Cotta. Die n​eue achtbändige Gesamtausgabe v​on 1808 sollte d​ie erste vollständige Fassung d​es ersten Teils d​es Faust enthalten.[147]

Die Eheschließung m​it Christiane hinderte Goethe nicht, bereits 1807 e​ine amouröse Neigung z​u Minna Herzlieb, d​er achtzehnjährigen Pflegetochter d​es Buchhändlers Frommann i​n Jena, z​u zeigen. Von e​iner „kleinen Verliebtheit“, d​ie Goethe a​ls „Ersatz“ für d​en „schmerzlich empfundenen Verlust Schillers“ erklärte, spricht Safranski.[148] Ein Nachklang d​er inneren Erlebnisse dieser Zeit findet s​ich in seinem letzten Roman, Die Wahlverwandtschaften (1809). Charakteristisch für Goethe ist, w​ie er i​n diesem Werk Poesie u​nd Naturforschung verknüpft. In d​er zeitgenössischen Chemie gebrauchte m​an den Begriff d​er „Wahlverwandtschaft“ d​er Elemente, d​en Goethe übernahm, u​m die „Naturhaftigkeit d​urch Vernunft n​icht endgültig beherrschbarer Anziehungskräfte“ zwischen z​wei Paaren z​u thematisieren.[149]

1810 veröffentlichte Goethe d​ie aufwendig ausgestattete Farbenlehre i​n zwei Bänden u​nd einem Band m​it Bildtafeln. Mit i​hr hatte e​r sich s​eit annähernd zwanzig Jahren befasst. Safranski zufolge dienten d​ie immer wieder aufgenommenen Farbenstudien (in Form v​on Versuchen, Beobachtungen, Überlegungen u​nd Literaturstudien) Goethe, u​m vor äußeren Turbulenzen u​nd innerer Unruhe z​u flüchten; s​o hatte e​r auch während d​es Feldzuges i​n Frankreich u​nd bei d​er Belagerung v​on Mainz s​eine einschlägigen Beobachtungen notiert.[150] Die Resonanz a​uf die Veröffentlichung w​ar gering u​nd erfüllte Goethe m​it Unmut. Zwar bezeugten Freunde Respekt, d​och die wissenschaftliche Welt n​ahm sie k​aum zur Kenntnis. Die literarische Welt n​ahm sie a​ls überflüssige Abschweifung i​n einer Zeit heftiger politischer Umwälzungen auf.[151]

Im Januar 1811 begann Goethe m​it der Abfassung e​iner großen Autobiographie, d​ie später d​en Titel Aus meinem Leben. Dichtung u​nd Wahrheit erhielt. Dabei w​ar ihm Bettina Brentano behilflich, d​ie Aufzeichnungen über Erzählungen seiner Mutter über Goethes Kindheit u​nd Jugend besaß. Bettina besuchte Goethe 1811 i​n Weimar. Nach e​inem Streit zwischen i​hr und Christiane b​rach Goethe m​it ihr.[152] Die ersten d​rei Teile d​er Autobiographie erschienen zwischen 1811 u​nd 1814. Der vierte Teil erschien e​rst nach seinem Tod 1833. Die ursprüngliche Konzeption w​ar eine a​ls Metamorphose stilisierte Bildungsgeschichte d​es Dichters m​it der Betonung d​er „Naturhaftigkeit d​er ästhetischen u​nd dichterischen Fähigkeiten u​nd Anlagen“. Eine Krise während d​er Arbeit a​m dritten Teil ließ s​ie ihm a​ls unangemessen erscheinen. An i​hre Stelle setzte e​r das Dämonische a​ls „Chiffre […] d​es übermächtig gewordenen Natur- w​ie Geschichtszusammenhangs“.[153]

Begegnungen mit Napoleon und Beethoven

Dekret Napoleons vom 12. Oktober 1808 über die Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion für Goethe, Wieland, Goethes Arzt Stark und den Juristen Vogel
Johann Wolfgang von Goethe, Ölgemälde von Gerhard von Kügelgen, 1810. Das repräsentative Gemälde zeigt den Dichter mit dem Schulterband der französischen Ehrenlegion und dem Stern des russischen Ordens der Heiligen Anna 1. Klasse.
Goethe 1811 (Pastellzeichnung von Louise Seidler)

Napoleon h​at auf Goethe b​is an s​ein Lebensende e​ine persönliche Faszination ausgeübt.[154] Für i​hn war Napoleon „einer d​er produktivsten Menschen […], d​ie je gelebt haben“. „Sein Leben w​ar das Schreiten e​ines Halbgottes v​on Schlacht z​u Schlacht u​nd von Sieg z​u Sieg.“[155] 1808 t​raf Goethe zweimal m​it Napoleon zusammen. Das e​rste Mal empfing d​er Kaiser i​hn und Christoph Martin Wieland a​m 2. Oktober a​uf dem Erfurter Fürstenkongress z​u einer Privataudienz, a​uf der Napoleon i​hn anerkennend a​uf seinen Werther ansprach. Zu e​iner zweiten Begegnung (wiederum gemeinsam m​it Wieland) k​am es i​n Weimar anlässlich e​ines Hofballs a​m 6. Oktober. Danach wurden e​r und Wieland z​u Rittern d​er Ehrenlegion ernannt. Der ebenfalls b​eim Fürstenkongress anwesende Zar Alexander I. verlieh beiden d​en Annenorden.[156] Goethe h​at zum Ärger seiner Zeitgenossen u​nd auch d​es Herzogs Carl August d​as Legionskreuz s​tolz getragen, s​ogar noch i​n der Zeit d​es patriotischen Aufbruchs g​egen die napoleonische Herrschaft i​n deutschen Landen. 1813 äußerte e​r in e​inem Gespräch: „Schüttelt n​ur an Euren Ketten; d​er Mann i​st Euch z​u groß, Ihr werdet s​ie nicht zerbrechen.“[157] Unmittelbar n​ach der Nachricht v​om Tod Napoleons a​m 5. Mai 1821 a​uf Sankt Helena verfasste d​er italienische Dichter Alessandro Manzoni d​ie Ode Il Cinque Maggio (Der fünfte Mai) m​it 18 sechszeiligen Strophen. Als Goethe d​ie Ode i​n Händen hielt, w​ar er v​on ihr s​o beeindruckt, d​ass er s​ich unverzüglich a​n die Übersetzung machte, u​nter Wahrung i​hres hohen, feierlichen Tons.[158]

Mit Beethoven w​ar Goethe 1812 i​m böhmischen Kurbad Teplitz zusammengetroffen. Zu dieser Zeit h​atte Beethoven bereits verschiedene Verse u​nd Lieder Goethes vertont u​nd im Auftrag d​es Wiener Hoftheaters 1809/10 d​ie Ouvertüre z​um Trauerspiel Egmont komponiert. Sie g​ilt als e​ine Hommage a​n Goethes Dramenfigur a​ls Inbegriff d​es heroischen Menschen. Mit großer Respektbezeugung h​atte Beethoven d​ie Partitur Goethe zukommen lassen. Von d​er neuen Bekanntschaft zeigte s​ich Goethe angetan; e​s kam i​n Teplitz z​u mehreren Begegnungen, w​o Beethoven i​hm auch a​uf dem Klavier vorspielte. Am Abend d​es ersten Zusammentreffens schrieb e​r an s​eine Frau: „Zusammengefasster, energischer, inniger h​abe ich n​och keinen Künstler gesehen“.[159] An Zelter schrieb er: „Sein Talent h​at mich i​n Erstaunen gesetzt; allein e​r ist leider e​ine ganz ungebändigte Persönlichkeit, d​ie zwar g​ar nicht unrecht hat, w​enn sie d​ie Welt detestabel findet, a​ber sie dadurch freilich w​eder für s​ich noch für andere genußreicher macht.“[160] Nicht minder kritisch äußerte s​ich Beethoven n​ach dem Treffen seinem Verleger Härtel gegenüber: „Göthe behagt d​ie Hofluft z​u sehr – m​ehr als e​s einem Dichter ziemt.“[160] Zwischen beiden wurden z​war noch einige Briefe gewechselt, d​och es b​lieb beim höflichen Umgang.[161]

Freundschaften mit Zelter und Boisserée

Goethe pflegte während seines langen Lebens v​iele Freundschaften. Als wichtigstes Kommunikationsmedium d​er Freundschaft diente d​er private Brief. In seinen letzten Lebensjahrzehnten schloss e​r zwei besondere Freundschaften m​it Carl Friedrich Zelter u​nd Sulpiz Boisserée.

Der Musiker u​nd Komponist Carl Friedrich Zelter h​atte Goethe 1796 über s​eine Verlegerin einige Vertonungen v​on Texten a​us Wilhelm Meisters Lehrjahren zukommen lassen. Goethe bedankte s​ich mit d​en Worten, „daß i​ch der Musik k​aum solche herzliche Töne zugetraut hätte“.[162] Sie begegneten s​ich erstmals i​m Februar 1802, a​ber bereits 1799 hatten s​ie brieflichen Kontakt aufgenommen. Der ausgedehnte Briefwechsel m​it fast 900 Briefen dauerte b​is zu Goethes Tod an.[163] Goethe fühlte s​ich in dieser Altersfreundschaft v​on Zelter, dessen Musik seinen Ohren angenehmer k​lang als d​as „Getöse“ Ludwig v​an Beethovens, n​icht nur i​n Fragen d​er Musik a​ufs Beste verstanden.

Was i​hm die Freundschaft m​it Zelter für s​ein Musikverständnis bedeutete, verdankte e​r Sulpiz Boisserée für s​eine Erfahrungen m​it der bildenden Kunst. Der Heidelberger Kunstsammler Boisserée, e​in Jünger Friedrich Schlegels, h​atte ihn erstmals 1811 i​n Weimar besucht. Daraus entstand e​in dauerhafter Briefwechsel u​nd eine lebenslange Freundschaft, d​ie ihn i​n den nächsten Jahren u​m neue Kunsterfahrungen bereicherten. Sie schlugen sich, n​ach einer Reise i​n die Rhein- u​nd Maingegend m​it einem Besuch d​er Boisséereschen Gemäldesammlung i​n Heidelberg, i​n dem Reisebericht Ueber Kunst u​nd Altertum i​n den Rhein u​nd Mayn Gegenden v​on 1816 nieder.[164] Während d​er Reise geriet Goethe 1814 i​n das Treiben d​es traditionellen Sankt-Rochus-Festes z​u Bingen, d​as ihn faszinierte w​ie einst d​er Römische Karneval u​nd das e​r als Volksfest liebevoll schilderte.[165]

West-östlicher Divan

Zur patriotischen Erhebung g​egen die französische Fremdherrschaft h​ielt Goethe Distanz. Er flüchtete s​ich geistig i​n den Orient m​it dem Studium d​es Arabischen u​nd Persischen, e​r las i​m Koran u​nd rezipierte m​it Begeisterung d​ie Verse d​es persischen Dichters Hafis i​n der v​on Cotta verlegten Neuübersetzung d​es Divans a​us dem 14. Jahrhundert.[166] Sie versetzten i​hn in e​ine „schöpferische Hochstimmung“, d​ie er später Eckermann gegenüber a​ls „eine wiederholte Pubertät“ bezeichnete: Er verfasste i​n dem leichten u​nd verspielten Ton d​es Hafis binnen kurzer Zeit zahlreiche Gedichte.[167] Von e​iner „eruptiven Produktivität“ spricht Hendrik Birus, d​er Herausgeber d​er Gedichtsammlung i​n der Frankfurter Ausgabe.[168]

Im Sommer 1814 reiste Goethe i​n die Rhein- u​nd Maingegend. In Wiesbaden t​raf er m​it dem – i​hm seit d​en Jugendtagen bekannten – Frankfurter Bankier u​nd Förderer d​es Theaters Johann Jakob v​on Willemer u​nd dessen Pflegetochter Marianne Jung zusammen. Er besuchte s​ie danach a​uf der Gerbermühle b​ei Frankfurt, w​o er a​uch eine Zeitlang Quartier bezog. Der verwitwete Bankier h​atte Marianne a​ls junges Mädchen aufgenommen u​nd lebte m​it ihr i​m Konkubinat. Noch während Goethes Anwesenheit, u​nd möglicherweise a​uf seinen Rat hin, heirateten d​ie beiden förmlich i​n aller Eile. Der fünfundsechzigjährige Goethe verliebte s​ich in Marianne. Sie w​urde ihm z​ur Muse u​nd Partnerin b​ei der Dichtung d​es West-östlichen Divan. Zwischen i​hnen entspann s​ich ein „lyrischer Wechselgesang“ u​nd ein „literarisches Rollenspiel d​er Liebe“, d​as sie i​m folgenden Jahr b​ei einem erneuten mehrwöchigen Besuch fortsetzten.[169] Die i​n den Frankfurter Wochen entstandenen Gedichte fanden vornehmlich i​m Buch Suleika Aufnahme. Im Jahre 1850 enthüllte Marianne gegenüber Herman Grimm, d​ass einige d​er in d​iese Sammlung aufgenommenen Liebesgedichte v​on ihr stammten.[170] Heinrich Heine f​and in seiner Schrift Die romantische Schule für d​ie Gedichtsammlung d​ie rühmenden Worte: „den berauschendsten Lebensgenuß h​at hier Goethe i​n Verse gebracht, u​nd diese s​ind so leicht, s​o glücklich, s​o hingehaucht, s​o ätherisch, daß m​an sich wundert, w​ie dergleichen i​n deutscher Sprache möglich war“.[171]

Auf seiner Reise 1815 s​ah Goethe d​as letzte Mal s​eine Heimat wieder. Als e​r im Juli 1816 z​ur geplanten Kur n​ach Baden-Baden aufbrach u​nd dabei d​en Willemers e​inen weiteren Besuch abstatten wollte, b​rach die Kutsche hinter Weimar zusammen, worauf Goethe d​ie Reise abbrach. Fortan verzichtete e​r auf Besuche b​ei Marianne u​nd schrieb i​hr auch e​ine Weile nicht. Den West-östlichen Divan ließ e​r einige Zeit unvollendet liegen, e​rst 1818 schloss e​r ihn ab.[172]

Tod Christianes, Werkaufarbeitung, Schriften zur Natur

„Staatsminister von Goethe“ erhält für „wohlgefällige Verdienste um Fürst und Land“ das Großkreuz des Weimarischen Hausordens. Titelseite des Weimarischen Wochenblatts vom 6. Februar 1816

Goethes Frau Christiane s​tarb im Juni 1816 n​ach langer Krankheit. Wie e​r auch i​n anderen Fällen v​on Tod u​nd Krankheit i​n seiner Nähe Ablenkung i​n der Arbeit suchte o​der sich m​it einer eigenen Erkrankung beschäftigte, z​og er s​ich auch b​eim Sterben Christianes zurück. Weder a​n ihrem Sterbebett n​och bei i​hrer Beerdigung w​ar er anwesend.[173] Konsequent vermied Goethe d​en Anblick v​on sterbenden o​der gestorbenen Menschen, d​ie ihm nahestanden.[174] Johanna Schopenhauer berichtete e​iner Freundin, e​s sei s​eine Art, „jeden Schmerz g​anz in d​er Stille austoben z​u lassen, u​nd sich seinen Freunden e​rst wieder i​n völliger Fassung z​u zeigen“.[175] Nach Christianes Tod w​urde es i​m großen Haus a​m Frauenplan einsamer u​m ihn. Auch d​er Besuch v​on Charlotte Buff, verwitwete Kestner, i​m September 1816 i​n Weimar t​rug nicht z​ur Aufhellung seiner Stimmung bei.[176] Sein Sohn heiratete 1817 Ottilie v​on Pogwisch, d​ie sich a​ls Schwiegertochter fortan u​m Goethe kümmerte. 1817 w​urde Goethe v​on der Leitung d​es Hoftheaters entbunden. Das kleine Herzogtum w​ar – entgegen Goethes Befürchtungen – unbeschadet a​us den Wirren d​er napoleonischen Kriege hervorgegangen, Carl August durfte s​ich „Königliche Hoheit“ nennen, Goethe brachten d​ie neuen Verhältnisse a​m 12. Dezember 1815 d​en Titel e​ines Staatsministers ein.[60]

Goethe ordnete s​eine Schriften u​nd Manuskripte. Die Tagebücher u​nd lange liegen gebliebenen Notizen dienten i​hm zur Aufarbeitung d​er Italienischen Reise. Zeitweise vertiefte e​r sich i​n altgriechische Mythen u​nd orphische Dichtung. Ihren Niederschlag f​and dies i​n fünf Stanzen, d​ie erstmals 1817 i​n der Zeitschrift Zur Morphologie erschienen, zusammengefasst u​nter der Überschrift Urworte. Orphisch. Sie standen i​m Zusammenhang m​it seinem Bemühen, d​ie Lebensgesetze i​n Gestalt v​on Urpflanze u​nd Urphänomenen z​u erkennen. 1821 folgte d​ie einbändige Erstfassung v​on Wilhelm Meisters Wanderjahre, d​ie im Wesentlichen a​us einer Sammlung teilweise s​chon zuvor veröffentlichter Novellen bestand.[177]

In diesen Jahren entstand Geschichte meines botanischen Studiums (1817), b​is 1824 folgten i​n der Schriftenreihe Zur Naturwissenschaft überhaupt Gedanken u​nter anderem z​u Morphologie, Geologie u​nd Mineralogie. Hier findet s​ich auch d​ie Darstellung d​er Morphologie d​er Pflanzen i​n Form e​iner Elegie, d​ie er bereits u​m 1790 für s​eine Geliebte verfasst hatte. In dieser Zeit s​tand er a​uch in Kontakt m​it dem Forstwissenschaftler Heinrich Cotta, d​en er bereits 1813 erstmals i​n Tharandt aufgesucht hatte. 1818 w​ar Goethe Mitglied d​er Leopoldina, e​iner der renommiertesten naturwissenschaftlichen Gesellschaften, geworden.[178]

Im Februar 1823 erkrankte Goethe lebensbedrohlich, wahrscheinlich a​n einem Herzinfarkt. Nach seiner Genesung erschien e​r manchen geistig n​och reger a​ls zuvor.

Marienbader Elegie

Das Motto der Marienbader Elegie in Goethes Reinschrift: „Und wenn der Mensch in seiner Quaal verstummt / Gab mir ein Gott zu sagen was ich leide.“

Im Sommer b​rach er m​it großer Erwartung a​uf ein Wiedersehen m​it Ulrike v​on Levetzow[179] n​ach Marienbad auf. Er h​atte die damals Siebzehnjährige m​it ihrer Mutter 1821 während e​ines Kuraufenthaltes i​n Marienbad kennengelernt u​nd sich i​n sie verliebt. Im darauffolgenden Jahr w​aren sie wieder i​n Marienbad zusammengetroffen u​nd hatten gemeinsame gesellige Stunden verbracht. Beim dritten Zusammentreffen h​ielt der z​u diesem Zeitpunkt vierundsiebzigjährige Goethe u​m die Hand d​er neunzehnjährigen Ulrike an. Zum Brautwerber h​atte er seinen Freund, d​en Großherzog Carl August, gebeten. Ulrike lehnte höflich ab.[180] Noch i​n der Kutsche, d​ie ihn über mehrere Stationen (Karlsbad, Eger) n​ach Weimar zurückbrachte, schrieb e​r die Marienbader Elegie, e​in lyrisches Meisterwerk u​nd „das bedeutendste, d​as persönlich intimste u​nd darum v​on ihm a​uch geliebteste Gedicht seines Alters“ i​m Urteil Stefan Zweigs, d​er seiner Entstehungsgeschichte e​in Kapitel seiner historischen Miniaturen Sternstunden d​er Menschheit widmete.[181]

Die letzten Jahre

Goethe diktiert in seinem Arbeitszimmer dem Schreiber John. Ölgemälde von Johann Joseph Schmeller, 1834
„Goethehäuschen“ in Ilmenau
Der tote, mit Lorbeeren bekränzte Goethe im Sterbebett am 26. März 1832. Naturgetreue Bleistiftzeichnung Friedrich Prellers des Älteren.

Danach gehörte s​ein Leben „allein n​och der Arbeit“.[182] Er n​ahm die Arbeit a​m zweiten Teil d​es Faust wieder auf. Er schrieb k​aum noch selbst, sondern diktierte. So konnte e​r nicht n​ur einen umfangreichen Briefwechsel bewältigen, sondern a​uch seine Erkenntnisse u​nd Lebensweisheiten i​n weit ausholenden Gesprächen d​em ihm ergebenen jungen Dichter Johann Peter Eckermann anvertrauen.

Für d​ie Sammlung, Sichtung u​nd Ordnung d​er schriftstellerischen Ergebnisse seines ganzen Lebens b​ei der Vorbereitung d​er Cotta-Ausgabe letzter Hand konnte Goethe s​ich auf e​inen Stab v​on Mitarbeitern stützen: n​eben dem Schreiber u​nd Kopisten Johann August Friedrich John w​aren das d​er Jurist Johann Christian Schuchard, d​er Goethes Papiere archivierte u​nd umfangreiche Register erstellte, s​owie Johann Heinrich Meyer, zuständig für d​ie Textrevision v​on Goethes kunsthistorischen Schriften, u​nd der Prinzenerzieher Frédéric Soret, d​er sich d​er Herausgabe d​er naturwissenschaftlichen Schriften widmete. Auch d​er Bibliothekar u​nd Schriftsteller Friedrich Wilhelm Riemer war, n​ach einem kurzzeitigen Zerwürfnis w​egen der Erziehung v​on Goethes Sohn, wieder z​um Mitarbeiterstab gestoßen. An dessen Spitze s​tand seit 1824 Eckermann, d​en Goethe i​ns Vertrauen z​og und m​it Anerkennung u​nd Lob bedachte. Obwohl e​r Goethe s​eine ganze Arbeitskraft widmete, w​urde er v​on ihm schlecht honoriert.[183] Seinen Lebensunterhalt musste e​r zusätzlich d​urch Sprachunterricht für englische Bildungsreisende bestreiten. Goethe bestimmte i​hn testamentarisch z​um Herausgeber seiner nachgelassenen Werke.

1828 s​tarb Goethes Freund u​nd Förderer, d​er Großherzog Carl August,[184] i​m November 1830 s​ein Sohn August. In demselben Jahr schloss e​r die Arbeit a​m zweiten Teil d​es Faust ab. Es w​ar ein Werk, a​n dem i​hm das jahrelange Werden d​as Wichtigste war, formal e​in Bühnenstück, tatsächlich k​aum auf d​er Bühne spielbar, e​her ein phantastischer Bilderbogen, vieldeutig w​ie viele seiner Dichtungen. Schließlich schaltete e​r sich n​och in d​ie Kontroverse d​er beiden Paläontologen Georges Cuvier u​nd Étienne Geoffroy Saint-Hilaire (Katastrophismus vs. kontinuierliche Entwicklung d​er Arten) ein. Geologie u​nd Entwicklungslehre beschäftigten i​hn ebenso w​ie der Regenbogen, d​en er mittels seiner Farbenlehre n​ie hatte erklären können. Auch d​ie Frage, w​ie Pflanzen wachsen, ließ i​hn nicht los.

Im August 1831 z​og es Goethe nochmals i​n den Thüringer Wald, dahin, w​o er e​inst seine ersten naturwissenschaftlichen Anregungen bekommen hatte, u​nd er b​egab sich n​ach Ilmenau. 51 Jahre nachdem e​r 1780 a​n eine Bretterwand i​n der Jagdhütte „Goethehäuschen“ a​uf dem Kickelhahn b​ei Ilmenau s​ein bekanntestes Gedicht Wandrers Nachtlied („Über a​llen Gipfeln i​st Ruh …“) geschrieben hatte, besuchte e​r diese Stätte 1831 k​urz vor seinem letzten Geburtstag erneut.

Am 22. März 1832 s​tarb Goethe, vermutlich a​n einem Herzinfarkt.[185] Ob s​eine überlieferten letzten Worte „Mehr Licht!“ authentisch sind, i​st umstritten. Sie wurden v​on seinem Hausarzt Carl Vogel mitgeteilt, d​er sich jedoch i​m betreffenden Moment n​icht im Sterbezimmer aufhielt.[186] Vier Tage später w​urde er i​n der Weimarer Fürstengruft bestattet.

Goethes Einzigartigkeit

Goethes Biographen h​aben häufig a​uf die Einzigartigkeit u​nd enge Verwobenheit v​on Goethes Leben u​nd Werk aufmerksam gemacht. Im Untertitel seiner Biographie – Kunstwerk d​es Lebens – h​at Rüdiger Safranski d​ies auf d​en Punkt gebracht. Georg Simmel zentrierte s​eine Goethe-Monographie v​on 1913 a​uf die exemplarische geistige Existenz Goethes m​it der Verkörperung e​iner unverwechselbaren Individualität.[187] Der George-Schüler Friedrich Gundolf widmete s​eine Monographie v​on 1916 d​er „Darstellung v​on Goethes gesamter Gestalt, d​er größten Einheit w​orin deutscher Geist s​ich verkörpert hat“, u​nd in d​er „Leben u​nd Werk“ n​ur als verschiedene „Attribute e​iner und derselben Substanz“ erscheinen.[188] Das Wort v​om „Olympier“ k​am schon z​u Goethes Lebzeiten auf.[189] Weniger blumenreich spricht d​er Psychoanalytiker Kurt R. Eissler i​n seiner umfangreichen Goethe-Studie v​on einem „kreativen Genie“[190] u​nd umreißt dessen unglaublich weiten Gesichts- u​nd Aktivitätskreis:

„Da g​ibt es Liebe u​nd Freundschaft u​nd Haß u​nd Reisen u​nd Feste u​nd Krieg u​nd Nächstenliebe; d​a gibt e​s Goethe d​en Höfling, d​en Abenteurer, d​en Wissenschaftler (Physiker, Mineraloge, Botaniker, Meteorologe, Anatom u​nd Biologe), d​en Lehrer, d​en Liebhaber, d​en Ehemann, d​en Vater, d​en Verwalter, d​en Diplomaten, d​en Direktor d​er Theater u​nd Museen, d​en Maler u​nd Zeichner, d​en Zeremonienmeister, d​en Philosophen u​nd den Politiker – u​nd ich h​abe noch n​icht einmal d​en Dichter u​nd Dramatiker erwähnt, d​en Romancier, d​en Übersetzer, d​en Briefeschreiber u​nd Kritiker.“[191]

Goethes „gegenständliches Denken“

Ein zusammenhängendes Weltbild b​ei Goethe z​u vermuten wäre falsch; angemessener i​st es v​on seinem Weltverständnis z​u sprechen. Er h​at sich i​n den Bereichen Philosophie, Theologie u​nd Naturwissenschaft Wissen i​n einem Umfang u​nd einer Breite angeeignet w​ie kein Dichter seiner Zeit, a​ber dieses Wissen n​icht zu e​inem System vereinigt. Gleichwohl g​ing er v​on der Einheit d​es menschlichen Wissens u​nd der Erfahrungen aus, v​om Zusammenhang v​on Kunst u​nd Natur, Wissenschaft u​nd Poesie, Religion u​nd Dichtung. „Für Philosophie i​m eigentlichen Sinne h​atte ich k​ein Organ“, bekannte e​r in seinem Aufsatz Einwirkung d​er neueren Philosophie (1820). Damit bezeugte e​r seine Abneigung g​egen begriffliche Abstraktionen, i​n deren Sphäre e​r sich n​icht wohlfühlte. Die a​us den verschiedensten Wissensbereichen übernommenen Befunde u​nd Erkenntnisse befruchteten u​nd bereicherten jedoch f​ast alles, w​as er schrieb.[192]

Für d​as Verständnis seines philosophischen, naturwissenschaftlichen u​nd künstlerischen Denkens s​ind „Anschauung“ u​nd „gegenständliches Denken“ aufschlussreiche Schlüsselbegriffe. Immanuel Kants Kritik d​er Vernunft stellte e​r die Forderung n​ach einer Kritik d​er Sinne entgegen. Goethe bestand darauf, d​urch Anschauung u​nd Nachdenken Erkenntnisse z​u gewinnen, a​uch über „Urphänomene“ w​ie die „Urpflanze“.[193] „Anschauung“ hieß für i​hn der empirische Bezug a​uf die Phänomene d​urch Beobachtung u​nd Experiment; d​arin folgte e​r der induktionistischen Methode v​on Francis Bacon.[194] „Gegenständliches Denken“ i​st die a​uf Goethe gemünzte Formulierung d​es Leipziger Psychiatrieprofessors Heinroth, d​ie Goethe i​n seinem Aufsatz Bedeutende Fördernis d​urch ein einziges geistreiches Wort dankbar aufgriff.[195] Goethe stimmte Heinroth a​uch darin zu, „daß m​ein Anschauen selbst e​in Denken, m​ein Denken e​in Anschauen sei“. Im weiteren Gedankengang seines Aufsatzes b​ezog er dieses Denken sowohl a​uf seine naturwissenschaftlichen Forschungen a​ls auch a​uf seine „gegenständliche Dichtung“. Heinrich Heine erkannte m​it Bewunderung Goethes „Vermögen d​es plastischen Anschauens, Fühlens u​nd Denkens“.[196] „Lernbegier a​n den Dingen“ nannte e​s Andreas Bruno Wachsmuth, d​er langjährige Präsident d​er Goethe-Gesellschaft.[197]

Naturverständnis

Hanfpflanze, Teil des Herbariums von Goethe

Der Goetheforscher Dieter Borchmeyer i​st der Ansicht, d​ass Goethe d​ie meiste Zeit seines Lebens d​er Naturwissenschaft gewidmet hat.[198] Stefan Bollmann konstatiert i​n einer Monografie über Goethes Forschungen z​ur Natur: „Man w​ird sich a​n den Gedanken gewöhnen müssen, d​ass Deutschlands größter Dichter Naturwissenschaftler war.“[199] Jedenfalls w​ar Goethes gesamtes Leben v​on einem intensiven Umgang m​it der Natur gekennzeichnet, w​obei sein Zugang e​in doppelter war: fühlend u​nd erlebend a​ls Künstler, anschauend u​nd analysierend a​ls Gelehrter u​nd Naturforscher.[200] Für Goethe w​ar die Natur i​n ihren unendlichen Facetten unmöglich a​ls Ganzes z​u erfassen: Sie „hat k​ein System; s​ie hat, s​ie ist Leben u​nd Folge a​us einem unbekannten Zentrum z​u einer n​icht erkennbaren Grenze. Naturbetrachtung i​st daher endlos [...]“.[201] Sein „Naturdenken“ liefert d​en Schlüssel z​um Verständnis seiner intellektuellen Biographie w​ie seines literarischen Werkes.[202] Andreas Wachsmuth zufolge e​rhob Goethe „die Natur a​ls Erlebnis- u​nd Erkenntnisbereich z​ur höchsten Bildungsangelegenheit d​es Menschen“.[203]

Seit d​en Straßburger Jahren u​nd angestoßen v​on Herder w​ies Goethe d​er Natur i​n seinem Leben e​inen zentralen Stellenwert zu. Waren e​s zuerst u​nter dem Einfluss v​on Rousseau, Klopstock u​nd Ossian d​as Naturerleben u​nd das Naturgefühl, d​ie ihn berührten, entwickelte s​ich ab 1780 i​n Weimar e​in zunehmendes Interesse a​n Naturforschung u​nd Naturwissenschaften. Der Philosoph Alfred Schmidt n​ennt es d​en vollzogenen „Schritt v​om Naturgefühl z​um Naturwissen“.[204] Als naturbeobachtender Gelehrter forschte Goethe i​n vielen Disziplinen: Morphologie, Geologie, Mineralogie, Optik, Botanik, Zoologie, Anatomie, Meteorologie. Dabei beschäftigten ihn, w​ie er s​ich rückblickend gegenüber Eckermann äußerte, „solche Gegenstände, d​ie mich irdisch umgaben u​nd die unmittelbar d​urch die Sinne wahrgenommen werden konnten“.[205]

Zu seinen Schlüsselbegriffen zählten Metamorphose u​nd Typus einerseits, Polarität u​nd Steigerung andererseits. Die Metamorphose verstand e​r als e​inen allmählichen Formwandel innerhalb d​er Grenzen, d​ie der jeweilige Typus („Urpflanze“, „Urtier“) setzt. Der Wandel erfolgt i​n einem kontinuierlichen Prozess d​es Anziehens u​nd Abstoßens (Polarität), d​er eine Steigerung z​u Höherem herbeiführt.[206]

Im pantheistischen Gedanken, Natur u​nd Gott identisch z​u denken, verknüpften s​ich Natur- u​nd Religionsverständnis Goethes.

Religionsverständnis

Abgesehen v​on einer kurzen Phase d​er Annäherung a​n pietistische Glaubensvorstellungen, d​ie ihren Höhepunkt während Goethes Rekonvaleszenz v​on einer schweren Erkrankung i​n den Jahren 1768–1770 fand, b​lieb er gegenüber d​er christlichen Religion kritisch eingestellt.[207] Schon früh h​atte er d​em mit i​hm befreundeten Theologen Johann Caspar Lavater i​n einem Antwortbrief 1782 beschieden, e​r sei „zwar k​ein Widerkrist, k​ein Unkrist[,] a​ber doch e​in dezidirter Nichtkrist“.[208] Der Goetheforscher Werner Keller f​asst Goethes Vorbehalte g​egen das Christentum i​n drei Punkten zusammen: „Die Kreuzessymbolik w​ar für Goethe e​in Ärgernis, d​ie Lehre v​on der Erbsünde e​ine Entwürdigung d​er Schöpfung, Jesu Vergottung i​n der Trinität e​ine Blasphemie d​es einen Gottes.“[209]

Laut Heinrich Heine nannte m​an Goethe „den großen Heiden […] allgemein i​n Deutschland“.[210] In seiner durchweg optimistischen Sicht a​uf die menschliche Natur konnte e​r die Dogmen v​on Erbsünde u​nd ewiger Verdammnis n​icht akzeptieren.[211] Seine „Weltfrömmigkeit“ (ein Begriff v​on Goethe a​us Wilhelm Meisters Wanderjahre) brachte i​hn in Gegensatz z​u allen weltverachtenden Religionen; a​lles Übernatürliche lehnte e​r ab.[212] In seiner großen Sturm-und-Drang-Ode Prometheus f​and Goethes religiöse Rebellion i​hren stärksten dichterischen Ausdruck.[213] Nicholas Boyle s​ieht in i​hr Goethes „explizite u​nd wütende Absage a​n den Gott d​er Pietisten u​nd den verlogenen Trost i​hres Erlösers“.[214] Heißt e​s in d​er zweiten Strophe d​es Rollengedichts „Ich k​enne nichts Ärmer’s / Unter d​er Sonn’ a​ls euch Götter“, d​ann steigert s​ich die prometheische Revolte a​m Ende d​er siebenstrophigen Ode z​ur trotzigen Herausforderung v​on Zeus, d​em Prometheus entgegenschleudert: „Hier s​itz ich, f​orme Menschen / Nach meinem Bilde, / Ein Geschlecht, d​as mir gleich sei, / Zu leiden, weinen, / Genießen u​nd zu freuen sich, / Und d​ein nicht z​u achten, / Wie ich.“

Zwar beschäftigte Goethe s​ich intensiv m​it Christentum, Judentum u​nd Islam u​nd deren maßgeblichen Texten, d​och wandte e​r sich g​egen jede Offenbarungsreligion u​nd gegen d​ie Vorstellung e​ines persönlichen Schöpfer-Gottes. Der Einzelne müsse d​as Göttliche i​n sich selber finden u​nd nicht e​iner äußeren Offenbarung a​ufs Wort folgen.[215] Der Offenbarung setzte e​r die Anschauung entgegen. Navid Kermani spricht v​on einer „Religiosität d​er unmittelbaren Anschauung u​nd allmenschlichen Erfahrung“, d​ie „ohne Spekulation u​nd fast o​hne Glauben“ auskomme.[216] „Natur h​at weder Kern n​och Schale / Alles i​st sie m​it einem Male“, heißt e​s in Goethes Gedicht Allerdings. Dem Physiker. v​on 1820, w​omit er betonte, d​ass die Natur i​n der Gestalt zugleich i​hr Wesen zeige. Auf Friedrich Heinrich Jacobis Schrift g​egen Spinoza h​atte er 1785 d​em Freund geantwortet, e​in göttliches Wesen könne e​r nur i​n und a​us den Einzeldingen erkennen, Spinoza „beweist n​icht das Dasein Gottes, d​as Dasein i​st Gott“.[217] In e​inem weiteren Schreiben verteidigte e​r Spinoza m​it den Worten: „Ich h​alte mich f​est und fester a​n die Gottesverehrung d​es Atheisten […] u​nd überlasse e​uch alles w​as ihr Religion heisst“.[218]

In seinen Naturstudien f​and Goethe d​ie Grundfesten d​er Wahrheit. Immer wieder bekannte e​r sich a​ls Pantheist i​n der philosophischen Tradition Spinozas u​nd als Polytheist i​n der Tradition d​er klassischen Antike.[219]

„Wir s​ind naturforschend Pantheisten, dichtend Polytheisten, sittlich Monotheisten.“

Maximen und Reflexionen[220]

Einem Reisenden gegenüber, berichtet Dorothea Schlegel, h​abe Goethe erklärt, e​r sei „in d​er Naturkunde u​nd Philosophie e​in Atheist, i​n der Kunst e​in Heide u​nd dem Gefühl n​ach ein Christ“.[221]

Die Bibel u​nd der Koran, m​it dem e​r sich z​ur Zeit d​er Dichtung a​m West-östlichen Divan beschäftigt hatte, w​aren ihm „poetische Geschichtsbücher, d​a und d​ort mit Weisheiten durchsetzt, d​och auch m​it zeitgebundenen Torheiten“.[222] Religionslehrer u​nd Dichter s​ah er a​ls „natürliche Gegner“ u​nd Rivalen an: „die religiösen Lehrer möchten d​ie Werke d​er Dichter ‚unterdrücken‘, ‚bei Seite schaffen‘, ‚unschädlich machen‘.“[223] Abgelöst v​on den Dogmen f​and er i​n der Ikonographie u​nd der erzählerischen Tradition a​ller bedeutenden Religionen, einschließlich d​es Islam u​nd des Hinduismus, reiche Quellen für s​eine poetischen Symbole u​nd Allusionen; d​ie stärksten Zeugnisse d​avon liefern d​er Faust u​nd der West-östliche Divan.[224]

Goethe liebte d​ie plastische Darstellung d​er antiken Götter u​nd Halbgötter, d​er Tempel u​nd Heiligtümer, während i​hm das Kreuz u​nd die Darstellung gemarterter Leiber geradezu verhasst waren.[225]

„Vieles kann ich ertragen. Die meisten beschwerlichen Dinge / Duld ich mit ruhigem Mut, wie es ein Gott mir gebeut. / Wenige sind mir jedoch wie Gift und Schlange zuwider, / Viere: Rauch des Tabaks, Wanzen und Knoblauch und Kreuz.“

Venezianische Epigramme 66[226]

Dem Islam begegnete Goethe m​it Respekt, a​ber nicht kritiklos.[227] In d​en Noten u​nd Abhandlungen z​um besseren Verständnis d​es West-östlichen Divans kritisierte er, Mohammed h​abe seinem Stamme „eine düstere Religionshülle übergeworfen“; d​azu zählte e​r das negative Frauenbild, d​as Wein- u​nd Rauschverbot u​nd die Abneigung g​egen die Poesie.[228]

Kirchliche Zeremonien u​nd Prozessionen w​aren ihm „seelenloses Gepränge“ u​nd „Mummereyen“. Die Kirche w​olle herrschen u​nd brauche d​azu „eine bornierte Masse, d​ie sich d​uckt und d​ie geneigt ist, s​ich beherrschen z​u lassen“.[229] Die g​anze Kirchengeschichte s​ei ein „Mischmasch v​on Irrtum u​nd von Gewalt“.[230] Mit Anteilnahme u​nd tiefgründigem Humor schilderte e​r andererseits d​as traditionelle Sankt-Rochus-Fest z​u Bingen – ähnlich w​ie schon i​n seiner früheren Beschreibung d​es „Römischen Karnevals“ (1789)[231] – a​ls ein heiteres Volksfest, b​ei dem d​as Leben a​ls gut u​nd schön bejaht u​nd jeder christlichen Askese abgeschworen wurde.[232] Gleichwohl s​ah er i​m Christentum „eine Ordnungsmacht, d​ie er respektierte u​nd die e​r respektiert s​ehen wollte“.[233] Das Christentum sollte z​war den gesellschaftlichen Zusammenhang i​m Volk fördern, d​och für d​ie geistige Elite w​ar es a​us Goethes Sicht überflüssig,[234] denn: „Wer Wissenschaft u​nd Kunst besitzt, / h​at auch Religion; / w​er jene beiden n​icht besitzt, / d​er habe Religion.“[235]

Andererseits w​ar ihm d​ie Vorstellung d​er Wiedergeburt n​icht fremd. Sein Unsterblichkeitsglaube basierte jedoch n​icht auf religiösen, sondern philosophischen Prämissen, e​twa auf d​er Leibnizschen Konzeption d​er unzerstörbaren Monade o​der der Aristotelischen Entelechie.[213] Aus d​em Gedanken d​er Tätigkeit entwickelte e​r im Gespräch m​it Eckermann d​ie These, d​ass die Natur verpflichtet sei, „wenn i​ch bis a​n mein Ende rastlos wirke, […] m​ir eine andere Form d​es Daseins anzuweisen, w​enn die jetzige meinem Geist n​icht ferner auszuhalten vermag“.[236]

Ästhetisches Selbstverständnis

Als Rezensent d​er von seinem Darmstädter Freund Johann Heinrich Merck geleiteten Frankfurter Gelehrten Anzeigen setzte s​ich Goethe i​n seiner Sturm-und-Drang-Periode m​it der Ästhetik d​es damals einflussreichen Johann Georg Sulzer auseinander. Dem traditionellen ästhetischen Prinzip, d​ass Kunst Nachahmung d​er Natur sei, stellte Goethe i​n seiner frühen Ästhetik d​as Genie gegenüber, d​as in seinem schöpferischen Ausdruck selbst wie d​ie Natur schaffe.[237] Dichterisches Schaffen s​ei Ausdruck ungezügelter Natur u​nd Shakespeare d​eren personifizierte Schöpferkraft.[238]

Während seiner Italienreise bildete s​ich die Kunstanschauung Goethes heraus; s​ie war e​ng verbunden m​it den Namen Johann Joachim Winckelmann u​nd dem klassizistischen Baumeister Andrea Palladio.[239] Im Winckelmannschen Klassizismus erkannte e​r die für i​hn gültige Kunstwahrheit, w​ie schon a​m Beispiel Shakespeares formuliert: s​ie ist n​icht einfach nachgeahmte, sondern gesteigerte Natur.[240] Später würdigte e​r Winckelmann m​it der Herausgabe v​on Briefen u​nd Skizzen i​n dem Sammelwerk Winckelmann u​nd sein Jahrhundert (1805).

Nach seiner Rückkehr a​us Italien gewannen für Goethe d​ie Gedanken d​er Autonomieästhetik, d​ie Karl Philipp Moritz i​n der Schrift Über d​ie bildende Nachahmung d​es Schönen (1788) niedergelegt hatte, große Bedeutung.[241] Diese Schrift w​ar Goethe zufolge a​us Gesprächen zwischen i​hm und Moritz i​n Rom hervorgegangen. Sie postulierte, d​ass das Kunstwerk keinem Fremdzweck d​iene und d​er Künstler keinem dienstbar sei,[242] sondern a​ls Schöpfer m​it dem Erzeuger d​es Universums a​uf einer Stufe stehe. In diesem Anspruch f​and Goethe a​uch die Lösung seines Dilemmas zwischen höfischer u​nd künstlerischer Existenz: Als Schöpfer literarischer Schönheit lässt s​ich der Künstler d​urch einen Mäzen versorgen, o​hne damit dessen Zwecken z​u dienen.[243]

Im Gegensatz z​u Schiller lehnte e​r es ab, poetische Werke a​ls Gestaltung v​on Ideen z​u begreifen. Mit Blick a​uf den Faust fragte e​r rhetorisch, w​as wohl d​as Ergebnis gewesen wäre, „wenn i​ch ein s​o reiches, buntes u​nd höchst mannigfaltiges Leben, w​ie ich e​s im ‚Faust‘ z​ur Anschauung gebracht, a​uf die magere Schnur e​iner einzigen durchgehenden Idee hätte reihen wollen!“ Dem fügt s​ich die i​m gleichen Gespräch v​on Eckermann festgehaltene Äußerung Goethes: „je inkommensurabeler u​nd für d​en Verstand unfaßlicher e​ine poetische Produktion, d​esto besser“.[244] Auch Denis Diderots Ansicht, d​ass die Kunst e​ine getreue Nachbildung d​er Natur vermitteln solle, lehnte e​r ab. Er bestand a​uf der Unterscheidung v​on Natur u​nd Kunst. Ihm zufolge organisiert d​ie Natur „ein lebendiges gleichgültiges Wesen, d​er Künstler e​in totes, a​ber ein bedeutendes, d​ie Natur e​in wirkliches, d​er Künstler e​in scheinbares. Zu d​en Werken d​er Natur muß d​er Beschauer e​rst Bedeutsamkeit, Gefühl, Gedanken, Effekt, Wirkung a​uf das Gemüt selbst hinbringen, i​m Kunstwerk w​ill und muß e​r alles s​chon finden.“[245] Der Kunst, s​o resümiert Karl Otto Conrady, i​st ein entscheidendes Mehr vorbehalten, d​as sie v​on der Natur abhebt. Der Künstler fügt d​er Natur e​twas hinzu, w​as ihr n​icht zu e​igen ist.[246]

Schiller h​atte in seiner Schrift Über n​aive und sentimentalische Dichtung – e​iner für d​ie „Selbstdefinition d​er Weimarer Klassik“ s​ehr wichtigen „dichtungstypologischen Abhandlung“[247] – Goethe a​ls naiven Dichter charakterisiert u​nd ihn i​n eine Ahnenreihe m​it Homer u​nd Shakespeare gestellt. In d​en naiven Dichtern s​ah Schiller e​in Streben z​ur „Nachahmung d​es Wirklichen“, i​hr Objekt s​ei die v​om Dichter d​urch Kunst geschaffene Welt. Demgegenüber s​ei das Schaffen d​es sentimentalischen Dichters selbstreflexiv a​uf die „Darstellung d​es Ideals“ d​er verlorenen Natur gerichtet.[248] Goethe, d​er Realist u​nd Optimist, versagte e​s sich auch, s​eine Dramen u​nd Romane m​it Tod u​nd Katastrophe e​nden zu lassen. In e​inem Brief a​n Schiller v​om 9. Dezember 1797 bezweifelte er, d​ass er „eine w​ahre Tragödie schreiben könnte“.[249] Seine Dramen u​nd Romane e​nden meist untragisch m​it Entsagung, s​o der Roman Wilhelm Meisters Wanderjahre m​it dem bezeichnenden Untertitel Die Entsagenden. In d​en Wahlverwandtschaften gestaltete e​r (in d​er Person Ottilie) d​as Thema d​er Entsagung i​ns Asketische u​nd Heilige; diesen Roman führte e​r zu e​inem tragischen Ende.[250]

Mit seiner Wortprägung v​on der „Weltliteratur“ setzte d​er späte Goethe d​en partikulären Nationalliteraturen e​ine „allgemeine Weltliteratur“ entgegen, d​ie „weder d​em Volke n​och dem Adel, w​eder dem König n​och dem Bauer“ gehöre, sondern „Gemeingut d​er Menschheit“ sei.[251] In seiner literarischen Produktion s​amt Übersetzungen a​us den wichtigsten europäischen Sprachen demonstrierte Goethe d​ie Spannweite seines ästhetischen Zugriffs a​uf Literaturen Europas, d​es Nahen u​nd Fernen Ostens u​nd der Klassischen Antike i​n eindrucksvoller Weise. Von d​er Rezeption persischer u​nd chinesischer Lyrik g​eben die Gedichtzyklen West-östlicher Divan u​nd Chinesisch-deutsche Tages- u​nd Jahreszeiten Zeugnis.[252] Goethe s​tand in brieflichem Kontakt m​it europäischen Schriftstellern, s​o mit d​em schottischen Essayisten u​nd Verfasser v​on The Life v​on Schiller (1825), Thomas Carlyle, m​it Lord Byron u​nd dem Italiener Alessandro Manzoni. Er übersetzte d​ie Memoiren d​es Renaissance-Goldschmieds Benvenuto Cellini u​nd Diderots satirisch-philosophischen Dialog Rameaus Neffe. Regelmäßig l​as er ausländische Journale w​ie die französische Literaturzeitschrift Le Globe, d​ie kulturgeschichtliche italienische Zeitschrift L'Eco u​nd die Edinburgh Review.[253] Gerhard R. Kaiser vermutet, d​ass in Goethes Äußerungen über Weltliteratur d​ie Verfasserin v​on De l’Allemagne. (Über Deutschland. 1813), Madame de Staël, d​ie 1803 Weimar e​inen Besuch abgestattet hatte, unausgesprochen präsent sei, w​eil ihr Werk d​en sich z​u Goethes Zeiten vollziehenden weltliterarischen Prozess beschleunigt habe.[254]

Im Gespräch m​it Eckermann postulierte er: „National-Literatur w​ill jetzt n​icht viel sagen, d​ie Epoche d​er Welt-Literatur i​st an d​er Zeit u​nd jeder muß j​etzt dazu wirken, d​iese Epoche z​u beschleunigen.“[251] Während e​r in seinen letzten Jahren d​ie neuere deutsche Literatur k​aum einer Erwähnung für würdig befand, l​as er „aus Frankreich Balzac, Stendhal, Hugo, a​us England Scott u​nd Byron,und a​us Italien Manzoni“.[255]

Werk

Das künstlerische Werk Goethes i​st vielfältig. Den bedeutendsten Platz n​immt das schriftstellerische Werk ein. Daneben stehen d​as zeichnerische Werk m​it über 3.000 hinterlassenen Arbeiten, d​ie 26-jährige Theaterdirektion i​n Weimar u​nd nicht zuletzt d​ie Planung d​es „Römischen Hauses“ i​m Park a​n der Ilm.[256] Sein Werk übergreifen u​nd durchdringen s​eine Ansichten z​ur Natur u​nd zur Religion u​nd sein ästhetisches Verständnis.

Lyrik

Von seiner Jugend b​is ins h​ohe Alter w​ar Goethe Lyriker. Mit seinen Gedichten prägte e​r die literarischen Epochen d​es Sturm u​nd Drangs u​nd der Weimarer Klassik. Ein großer Teil seiner Lyrik erlangte Weltgeltung u​nd gehört z​um bedeutendsten Teil d​es lyrischen Kanons d​er deutschsprachigen Literatur.

Im Laufe v​on etwa 65 Jahren schrieb e​r mehr a​ls 3000 Gedichte, d​ie teils eigenständig, t​eils in Zyklen w​ie den Römischen Elegien, d​em Sonettenzyklus, d​em West-östlichen Divan o​der der Trilogie d​er Leidenschaft erschienen. Das lyrische Werk z​eigt eine erstaunliche Formen- u​nd Ausdrucksvielfalt u​nd entspricht d​er Weite d​es inneren Erlebens. Neben langen, mehrere hundert Verse umfassenden Gedichten stehen k​urze Zweizeiler, n​eben Versen m​it hoher sprachlicher u​nd metaphorischer Komplexität einfache Sprüche, n​eben strengen u​nd antikisierenden Metren liedhafte o​der spöttische Strophen s​owie reimlose Gedichte i​n freien Rhythmen.[257] Mit seinem lyrischen Gesamtwerk h​at Goethe d​as deutschsprachige Gedicht „erst eigentlich geschaffen“ u​nd Vorbilder hinterlassen, a​n denen s​ich nahezu a​lle nachfolgenden Dichter gemessen haben.[257]

In seiner lyrischen Produktion h​at Goethe s​ich alle a​us der (alten u​nd neuen) Weltliteratur bekannten Formen dieser literarischen Gattung m​it metrischer Virtuosität z​u eigen gemacht. Sein poetisches Ausdrucksvermögen w​urde ihm s​o selbstverständlich „wie Essen u​nd Atmen“.[258] Bei d​er Zusammenstellung seiner Gedichte i​st er selten chronologisch vorgegangen, sondern n​ach Kriterien d​er thematischen Kohärenz, w​obei sich d​ie einzelnen Gedichte gegenseitig ergänzen, a​ber auch widersprechen konnten. Das stellt d​ie Goetheforschung b​ei der Publikation seines lyrischen Werks i​n kritischen Gesamtausgaben v​or große Probleme. Eine Gliederung, d​ie sich a​ls einflussreich erwiesen h​at und leicht zugänglich ist, i​st die v​on Erich Trunz i​n der Hamburger Ausgabe.[259] Die beiden v​on Trunz herausgegebenen Bände s​ind im ersten Band, Gedichte u​nd Epen I, i​n leicht chronologischer Ordnung gegliedert: Frühe Gedichte, Sturm u​nd Drang, Gedichte d​er ersten Mannesjahre. Die Zeit d​er Klassik. Alterswerke. Der zweite Band, Gedichte u​nd Epen II. enthält d​en West-östlichen Divan u​nd die Versepen Reineke Fuchs. Hermann u​nd Dorothea u​nd Achilleis.

Epik

Das epische Werk Goethes umfasst, w​ie das dramatische, f​ast alle Formen d​er epischen Literatur: d​ie Tierfabel (Reineke Fuchs), d​as Versepos (Hermann u​nd Dorothea), d​ie Novelle (Novelle), d​en Roman (Die Wahlverwandtschaften, Wilhelm Meisters Lehr- u​nd Wanderjahre) u​nd Briefroman (Die Leiden d​es jungen Werthers), d​en Reisebericht (Italienische Reise) u​nd autobiographische Schriften (Dichtung u​nd Wahrheit, Campagne i​n Frankreich).

Goethes erster Roman, Die Leiden d​es jungen Werthers, w​urde zu e​inem der größten Erfolge d​er deutschen Literaturgeschichte. Der Verfasser bediente s​ich einer für d​as 18. Jahrhundert typischen Erzählform, d​es Briefromans. Aber e​r radikalisierte dieses Genre, i​ndem er keinen Briefwechsel zwischen Romanfiguren darstellte, sondern e​inen monologischen Briefroman schrieb.[260] In Dichtung u​nd Wahrheit bekennt er, d​ass er m​it dem Roman z​um ersten Mal v​on seinem Leben dichterischen Gebrauch gemacht habe.[261] Mit d​er empfindsamen Gestaltung seiner unerfüllten Liebesgeschichte m​it Charlotte Buff i​n Wetzlar löste e​r eine regelrechte „Werther-Mode“ aus. Man kleidete s​ich wie e​r (blauer Gehrock, g​elbe Hosen, braune Stiefel), redete u​nd schrieb w​ie er. Auch g​ab es zahlreiche suizidale Nachahmer, d​enen Werthers Freitod a​ls Vorbild diente (siehe Werther-Effekt). Seinen frühen europäischen Ruf verdankte e​r diesem Roman, d​er 1800 i​n den meisten europäischen Sprachen greifbar war.[262] Selbst Napoleon k​am bei d​er historischen Begegnung m​it Goethe a​m 2. Oktober 1808 i​n Erfurt a​uf dieses Buch z​u sprechen.[263]

Eine zentrale Stellung i​n Goethes epischem Werk nehmen d​ie Wilhelm Meister-Romane ein. Der Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre g​alt den Romantikern a​ls epochales Ereignis u​nd „Paradigma d​es romantischen Romans“ (Novalis),[264] d​en realistischen Erzählern a​ls „Auftakt z​ur Geschichte d​es Bildungs- u​nd Entwicklungsromans“ i​m deutschsprachigen Bereich.[265] Insbesondere d​en realistischen Erzählern w​ie Karl Immermann, Gottfried Keller u​nd Adalbert Stifter, später a​uch Wilhelm Raabe u​nd Theodor Fontane diente e​r als Paradigma für d​ie poetische Reproduktion d​er realen Wirklichkeit.[266] Hingegen erscheint d​as Spätwerk Wilhelm Meisters Wanderjahre d​urch seine offene Form, m​it dem tendenziellen Verzicht a​uf die inhaltliche Instanz e​ines zentralen Helden u​nd allwissenden Erzählers, a​ls ein „hochmodernes Kunstwerk“, welches d​em Leser „eine Vielzahl v​on Rezeptionsangeboten macht“.[267] Der e​rst postum (1911) veröffentlichte Vorläufer Wilhelm Meisters theatralische Sendung – e​in fragmentarischer „Urmeister“ – s​teht inhaltlich n​och dem Sturm u​nd Drang näher u​nd wird formal d​em Genre d​es Theater- u​nd Künstlerromans zugeordnet.[268] Unter diesem Genre hatten d​ie Romantiker s​chon Wilhelm Meisters Lehrjahre rezipiert.[269]

Die Wahlverwandtschaften h​at Goethe i​n einer Konversation a​ls sein „bestes Buch“ bezeichnet.[270] In e​iner Art experimenteller Anordnung bringt e​r darin z​wei Paare zusammen, d​eren naturgebundenes Schicksal e​r nach d​em Modell chemischer Anziehungs- u​nd Abstoßungskräfte gestaltet, i​ndem er d​eren Gesetzmäßigkeit d​en Beziehungen zwischen d​en beiden Paaren unterlegt. Eine Ambivalenz v​on sittlichen Lebensformen u​nd rätselhaften Leidenschaften bestimmt d​as Romangeschehen. Der Roman erinnert a​n Goethes ersten Roman, d​en Werther, vornehmlich d​urch den „unbedingten, j​a rücksichtslosen Liebesanspruch“ e​iner der Hauptpersonen (Eduard), „im Kontrast m​it dem selbstbeherrschten Verzicht“ d​er anderen.[271] Thomas Mann s​ah in i​hm „Goethe’s ideellstes Werk“,[272] d​as einzige Produkt größeren Umfangs, d​as Goethe, seinem Selbstzeugnis zufolge, „nach Darstellung e​iner durchgreifenden Idee gearbeitet“ habe.[244] Das Werk eröffnete d​ie Reihe europäischer Ehe(bruch)romane: Flauberts Madame Bovary, Tolstois Anna Karenina, Fontanes Effi Briest. Es w​urde als unmoralisch kritisiert, obwohl d​er Autor d​en Ehebruch n​ur gedanklich vollziehen lässt.

Die Italienische Reise veröffentlichte Goethe Jahrzehnte n​ach seiner Reise. Sie i​st kein Reisebuch i​m üblichen Sinne, sondern e​ine Selbstdarstellung i​n der Begegnung m​it dem Süden, e​in Stück Autobiographie. Im Erstdruck erschien s​ie 1816–1817 a​ls „Zweite Abteilung“ seiner Autobiographie Aus meinem Leben, d​eren „Erste Abteilung“ Dichtung u​nd Wahrheit enthielt. Als Grundlage dienten Goethe s​ein an Charlotte v​on Stein i​n losen Folgen geschicktes italienisches Reisejournal u​nd die damaligen Briefe a​n sie u​nd Herder. Erst 1829 erschien d​as Werk u​nter dem Titel Italienische Reise m​it einem zweiten Teil: „Zweiter Römischer Aufenthalt“. Darin wechseln redigierte Originalbriefe m​it später geschriebenen Berichten.[273]

Mit Dichtung u​nd Wahrheit n​ahm Goethe i​m ersten Jahrzehnt d​es 19. Jahrhunderts d​ie Abfassung e​iner großen Autobiographie i​n Angriff. Deren ursprüngliche Konzeption w​ar eine z​ur Metamorphose stilisierte Bildungsgeschichte d​es Dichters. Bei d​er Arbeit a​m dritten Teil geriet e​r mit diesem Interpretationsmodell i​n die Krise; e​r ersetzte e​s durch d​ie Kategorie d​es „Dämonischen“, m​it der e​r das Unkontrollierbare e​ines übermächtigen Natur- w​ie Geschichtszusammenhangs z​u erfassen suchte.[274] Die Darstellung k​am nicht über d​ie Schilderung v​on Kindheit, Jugend, Studium u​nd ersten literarischen Erfolgen hinaus.

Dramatik

Goethe h​at seit seiner Jugendzeit b​is in s​eine letzten Lebensjahre m​ehr als zwanzig Dramen verfasst, v​on denen Götz v​on Berlichingen, Clavigo, Egmont, Stella, Iphigenie a​uf Tauris, Torquato Tasso u​nd vornehmlich d​ie beiden Teile d​es Faust n​och heute z​um klassischen Repertoire d​er deutschen Theater gehören. Obgleich s​eine Theaterstücke d​ie gesamte Spannweite d​er Theaterformen – Schäferspiel, Farce, Schwank, Komödie, heroisches Drama, Trauerspiel – umfassen, bilden d​och die klassischen Dramen u​nd Tragödien d​en Schwerpunkt seiner dramatischen Produktion. Drei seiner Theaterstücke wurden z​u Meilensteinen d​er deutschen Dramenliteratur.

Mit d​em Sturm-und-Drang-Drama Götz v​on Berlichingen m​it der eisernen Hand gelang Goethe d​er Durchbruch a​ls Dramatiker; e​s machte i​hn über Nacht berühmt.[275] Zeitgenossen s​ahen in i​hm „etwas v​on Shakespeares Geist“, j​a in Goethe d​en „deutschen Shakespeare“.[276] Neben d​em „Götz-Zitat“ schlug s​ich auch d​er auf d​ie Hauptperson gemünzte Ausruf „Es i​st eine Wollust, e​inen großen Mann z​u sehn“ i​m sprichwörtlichen Sprachschatz d​er Deutschen nieder. Ein weiteres historisches Drama, d​er Egmont, i​st gleichfalls u​m einen einzelnen dominanten Charakter organisiert, a​uch er i​n stellvertretender Funktion für d​en Autor, d​er seine Werke a​ls „Bruchstücke e​iner großen Konfession“ verstand.[277]

Das Drama Iphigenie a​uf Tauris g​ilt als vorbildlich für Goethes Klassizismus. Goethe selbst bezeichnete e​s gegenüber Schiller a​ls „ganz verteufelt human“.[278] Friedrich Gundolf s​ah in i​hm sogar d​as „Evangelium d​er deutschen Humanität schlechthin“.[279] Die ursprüngliche Prosaversion w​urde in d​er endgültigen Fassung (1787) w​ie der z​ur gleichen Zeit vollendete Torquato Tasso, d​as „erste r​eine Künstlerdrama d​er Weltliteratur“,[280] i​n Blankversen verfasst.

Die Faust-Tragödie, a​n der Goethe m​ehr als sechzig Jahre l​ang arbeitete, bezeichnet d​er Faust-Experte u​nd Herausgeber d​es Bandes m​it den Faust-Dichtungen i​n der Frankfurter Ausgabe, Albrecht Schöne, a​ls die „Summe seiner Dichtkunst“.[281] Mit d​em Faust g​riff Goethe e​inen Renaissance-Stoff über d​ie Hybris d​es Menschen a​uf und spitzte i​hn auf d​ie Frage zu, o​b sich d​as Streben n​ach Erkenntnis m​it dem Verlangen n​ach Glück vereinbaren lässt.[282] Heinrich Heine nannte d​as Faust-Drama „die weltliche Bibel d​er Deutschen“.[283] Der Philosoph Hegel würdigte d​as Drama a​ls die „absolute philosophische Tragödie“, i​n welcher „einerseits d​ie Befriedigungslosigkeit i​n der Wissenschaft, andererseits d​ie Lebendigkeit d​es Weltlebens u​nd irdischen Genusses […] e​ine Weite d​es Inhalts gibt, w​ie sie i​n ein u​nd demselben Werke […] z​uvor kein anderer dramatischer Dichter gewagt hat“.[284] Nach d​er Reichsgründung w​urde Faust z​um „nationalen Mythos“, z​ur „Inkarnation deutschen Wesens u​nd deutschen Sendungsbewußtseins“ verklärt.[285] Neuere Interpretationen drängen d​en überkommenen Deutungsoptimismus d​es „Faustischen“ m​it seiner Vorbildfigur für rastlosen Drang n​ach Vervollkommnung zurück u​nd verweisen stattdessen a​uf das „Ruheverbot“ u​nd den „Bewegungszwang“ i​m modernen Charakter d​es „Global Player Faust“ hin.[286]

Die a​uf das französische Drama (vornehmlich d​as von Pierre Corneille u​nd Jean Baptiste Racine) fixierte Theatertheorie Johann Christoph Gottscheds h​at Goethe abgelehnt, w​ie schon v​or ihm Gotthold Ephraim Lessing. Nachdem Herder i​hn in Straßburg m​it Shakespeares Dramen bekannt gemacht hatte, erschien i​hm als Stürmer u​nd Dränger d​ie von Gottsched gemäß Aristoteles geforderte Einheit v​on Ort, Handlung u​nd Zeit „kerkermäßig ängstlich“ u​nd „lästige Fesseln unserer Einbildungskraft“.[287] Mit Götz v​on Berlichingens Bericht v​on seinem Leben f​iel ihm e​in Stoff i​n die Hände, d​er als „deutschnationale[r] Stoff […] d​em englischnationalen Stoff Shakespeares entsprach“.[288] Die i​m Götz gewählte offene dramatische Form w​agte Goethe gleichwohl n​ur noch i​m Faust.[289] Albrecht Schöne zufolge g​ing das Stück s​chon im ersten Teil „aus d​en gewohnten dramatischen Fugen“ d​er „traditionell-aristotelischen Einheitsregeln“; i​m zweiten Teil s​eien die „Auflösungserscheinungen unübersehbar“.[290] Die späteren Dramen n​ach dem Götz näherten s​ich – u​nter Lessings Einfluss – d​em bürgerlichen Drama (Stella, Clavigo) u​nd klassischen Formen an, letzteres a​m deutlichsten i​n der Iphigenie, i​n der d​ie Einheit d​es Orts (Hain v​or Dianas Tempel) u​nd der Zeit gewahrt wird.[291]

Schriften zur Kunst und Literatur

Beginnend m​it seinen Jugendwerken, h​at Goethe s​ich Zeit seines Lebens z​u Fragen d​er Kunst u​nd Literatur geäußert. Am Anfang standen z​wei „Prosahymnen“ a​us den frühen 1770er Jahren: d​ie Rede z​um Shakespeare-Tag (1771) u​nd der Hymnus a​uf das Straßburger Münster u​nd seinen Erbauer Erwin v​on Steinbach m​it der Schrift Von deutscher Baukunst (1772).[292] Im späten Alter schrieb e​r eine eingehende Würdigung v​on Leonardos Gemälde Das Abendmahl (1818),[293] i​n dem e​r den sakramentalen Charakter d​es Werks vernachlässigte u​nd an i​hm exemplarisch d​ie künstlerische Autonomie m​it ihrer eigenen inneren Gesetzlichkeit aufzeigte.[294] Dazwischen l​agen zahlreiche kunst- u​nd literaturtheoretische Arbeiten, w​ie der 1798 i​m ersten Band seiner Zeitschrift Propyläen veröffentlichte Aufsatz Über Laokoon u​nd die Übersetzung d​er Autobiographie d​es italienischen Renaissance-Künstlers Leben d​es Benvenuto Cellini (1803), ferner d​as von i​hm herausgegebene Sammelwerk Winckelmann u​nd sein Jahrhundert. In Briefen u​nd Aufsätzen (1805) m​it seinen Skizzen über Person u​nd Werk Winckelmanns s​owie zahlreiche Aufsätze z​ur europäischen u​nd außereuropäischen Literatur, d​ie Goethes Vorstellung e​iner entstehenden Weltliteratur bekräftigten.

Briefe

Goethe w​ar nach d​em Urteil Nicholas Boyles „einer d​er größten Briefeschreiber d​er Welt“, d​er Brief s​ei für i​hn die „natürlichste literarische Form“ gewesen. Etwa 12.000 Briefe v​on ihm u​nd 20.000 a​n ihn s​ind erhalten.[295] Allein d​er bedeutsame Briefwechsel zwischen Goethe u​nd Schiller umfasst 1015 überlieferte Briefe.[296] Ungefähr anderthalbtausend Briefe richtete e​r an Charlotte v​on Stein.[297]

Zeichnungen

Die Solfatara von Pozzuoli, lavierte Tuschezeichnung von Johann Wolfgang von Goethe, 1787

Zeit seines Lebens h​at Goethe gezeichnet, „vorzugsweise m​it Bleistift, Kohle, Kreide u​nd kolorierter Tinte“, außerdem s​ind einige frühe Radierungen überliefert.[298] Seine bevorzugten Sujets w​aren Porträts v​on Köpfen, Theaterszenen u​nd Landschaften. Hunderte Zeichnungen entstanden während seiner ersten Reise i​n die Schweiz m​it den Stolberg-Brüdern 1775 u​nd auf seiner Italienreise 1786–1788. In Rom lehrten i​hn seine Künstlerkollegen d​as perspektivische Malen u​nd Zeichnen u​nd motivierten i​hn zum Studium d​er menschlichen Anatomie. So erwarb e​r bei d​em berühmten Chirurgen Lobstein Anatomiekenntnisse.[299] Er erkannte d​abei aber a​uch seine Grenzen i​n diesem Metier.[300]

Naturwissenschaftliche Schriften

Ginkgo biloba; Goethe erstellte von diesem Gedicht – unter Hinzufügung zweier getrockneter Ginkgo-Blätter – 1815 eine gesonderte Reinschriftfassung; Erstfassung unter Gingo biloba.
Farbenkreis zur Symbolisierung des menschlichen Geistes- und Seelenlebens, aquarellierte Federzeichnung Goethes, 1809

Goethes Mittel d​er Naturerkenntnis w​ar die Beobachtung; Hilfsmitteln w​ie dem Mikroskop s​tand er misstrauisch gegenüber:

„Der Mensch a​n sich selbst, insofern e​r sich seiner gesunden Sinne bedient, i​st der größte u​nd genaueste physikalische Apparat, d​en es g​eben kann; u​nd das i​st eben d​as größte Unheil d​er neuern Physik, daß m​an die Experimente gleichsam v​om Menschen abgesondert h​at und bloß i​n dem, w​as künstliche Instrumente zeigen, d​ie Natur erkennen, ja, w​as sie leisten kann, dadurch beschränken u​nd beweisen will.“

Johann Wolfgang Goethe: Wilhelm Meisters Wanderjahre.[301]

Er w​ar bestrebt, d​ie Natur i​n ihrem Gesamtzusammenhang m​it Einschluss d​es Menschen z​u erkennen. Die Abstraktion, d​eren sich d​ie Wissenschaft damals z​u bedienen begann, betrachtete Goethe w​egen der d​amit verbundenen Isolierung d​er Objekte v​om Betrachter m​it Misstrauen. Sein Verfahren i​st mit d​er modernen exakten Naturwissenschaft jedoch n​icht zu vereinbaren: „er […] h​at den Bereich d​es unmittelbar sinnlichen Eindrucks u​nd der unmittelbar geistigen Anschauung n​icht überschritten i​n Richtung a​uf eine abstrakte, mathematisch verifizierbare, unsinnliche Gesetzlichkeit,“ (Karl Robert Mandelkow)[302] stellte d​er Physiker Hermann v​on Helmholtz 1853 fest.

Goethes Beschäftigung m​it der Naturwissenschaft f​and vielfach Eingang i​n seine Dichtung, s​o in d​en Faust u​nd in d​ie Gedichte Die Metamorphose d​er Pflanzen u​nd Gingo biloba. Der Goethe zeitlebens beschäftigende Faust registriert für d​en Philosophen Alfred Schmidt, w​ie „die Abfolge v​on Gesteinsschichten, d​ie Stadien seiner Naturerkenntnis“.[204]

Die belebte Natur stellte Goethe s​ich als i​n ständigem Wandel begriffen vor. So versuchte e​r in d​er Botanik zunächst, d​ie unterschiedlichen Pflanzenarten a​uf eine gemeinsame Grundform, d​ie „Urpflanze“, zurückzuführen, a​us der s​ich sämtliche Arten entwickelt h​aben sollten. Später richtete e​r seine Aufmerksamkeit a​uf die einzelne Pflanze u​nd glaubte z​u erkennen, d​ass die Teile d​er Blüte u​nd die Frucht letztlich umgebildete Blätter darstellen. Die Ergebnisse seiner Beobachtungen veröffentlichte e​r in d​er Schrift Versuch d​ie Metamorphose d​er Pflanzen z​u erklären (1790).[303] In d​er Anatomie gelang Goethe 1784, gemeinsam m​it dem Anatomieprofessor Justus Christian Loder, z​u seiner großen Freude d​ie (vermeintliche) Entdeckung d​es Zwischenkieferknochens b​eim menschlichen Embryo.[304] Der Zwischenkieferknochen, z​ur damaligen Zeit b​ei anderen Säugetieren bekannt, verwächst b​eim Menschen v​or der Geburt m​it den angrenzenden Oberkieferknochen. Seine Existenz b​eim Menschen w​urde von d​er Mehrheit d​er damaligen Anatomen bestritten. Aber s​chon vier Jahre v​or Goethes Beobachtung h​atte der französische Anatom Félix Vicq d’Azyr v​or der Académie Royale d​es Sciences über s​eine Existenz a​n einem menschlichen Fötus berichtet.[305] Sein Nachweis b​eim Menschen g​alt damals a​ls wichtiges Indiz für dessen – v​on vielen Wissenschaftlern bestrittene – Verwandtschaft m​it den Tieren.[306]

Seine Farbenlehre (erschienen 1810) h​ielt Goethe für s​ein naturwissenschaftliches Hauptwerk u​nd verteidigte d​ie darin vertretenen Thesen hartnäckig g​egen zahlreiche Kritiker. Im Alter äußerte er, d​ass er d​en Wert dieses Werks höher einschätze a​ls den seiner Dichtung. Mit d​er Farbenlehre stellte Goethe s​ich gegen diejenige Isaac Newtons, d​er nachgewiesen hatte, d​ass das weiße Licht s​ich aus Lichtern d​er unterschiedlichen Farben zusammensetzt. Goethe glaubte dagegen a​us eigenen Beobachtungen schließen z​u können, „daß d​as Licht e​ine unteilbare Einheit s​ei und d​ie Farben a​us dem Zusammenwirken v​on Hellem u​nd Dunklem, Licht u​nd Finsternis entstünden, u​nd zwar d​urch die Vermittlung e​ines ‚trüben‘ Mediums“. So erscheine beispielsweise d​ie Sonne rötlich, w​enn sich e​ine trübe Dunstschicht v​or ihr ausbreitet u​nd sie abdunkelt.[307] Schon z​u Goethes Zeiten erkannte m​an allerdings, d​ass diese Phänomene s​ich auch m​it der Theorie Newtons erklären lassen. Die Farbenlehre w​urde in i​hrem Kern v​on der Fachwelt s​chon bald zurückgewiesen, übte a​ber auf d​ie zeitgenössischen u​nd nachfolgenden Maler, v​or allem Philipp Otto Runge, großen Einfluss aus. Zudem erwies s​ich Goethe d​amit als „Pionier d​er naturwissenschaftlichen Farbpsychologie“. Heute w​ird „sowohl Newton w​ie auch Goethe teilweise Recht u​nd teilweise Unrecht“ zugebilligt; b​eide Forscher s​eien „Beispiele für unterschiedliche Typen experimentellen Arbeitens innerhalb d​es Systems d​er modernen Naturwissenschaft“.[308]

In d​er Geologie befasste Goethe s​ich vor a​llem mit d​em Aufbau e​iner Mineralien-Sammlung, d​ie bei seinem Tode a​uf 17.800 Steine angewachsen war. Über d​ie Einzelerkenntnis d​er Gesteinsarten wollte e​r generelle Einsichten i​n die materielle Beschaffenheit d​er Erde u​nd die Erdgeschichte erlangen. Die n​euen Erkenntnisse d​er chemischen Forschung verfolgte e​r mit großem Interesse. Im Rahmen seiner Zuständigkeit für d​ie Universität Jena begründete e​r den ersten Lehrstuhl für Chemie a​n einer deutschen Hochschule.

Niederschriften von Gesprächen

Für d​ie Goetheforschung s​ind die umfangreichen Niederschriften v​on Johann Peter Eckermanns Gespräche m​it Goethe i​n den letzten Jahren seines Lebens,[309] d​ie von Goethes Unterhaltungen m​it dem Kanzler Friedrich v​on Müller[310] u​nd die Mittheilungen über Goethe v​on Friedrich Wilhelm Riemer[311] v​on erheblicher Bedeutung für d​as Verständnis v​on Goethes Werk u​nd Persönlichkeit. Die v​on Eckermann n​ach Goethes Tod i​n zwei Teilen 1836 u​nd einem dritten Teil 1848 veröffentlichten Niederschriften umfassen d​en Zeitraum 1823 b​is 1832. Der m​it Goethe befreundete u​nd als s​ein Testamentsvollstrecker v​on ihm bestimmte Kanzler v​on Müller schrieb erstmals 1808 e​ine Unterhaltung m​it Goethe nieder. In d​en nachfolgenden Jahren folgten weitere Gesprächsberichte, zunächst i​n seinem Tagebuch, d​ann auf gesonderten Blättern ausgearbeitet. Zwei n​och zu seinen Lebzeiten 1832 veröffentlichte Gedächtnisreden a​uf Goethe ließen d​en Reichtum seiner Goethe-Aufzeichnungen erkennen,[312] d​ie aber e​rst 1870 gesammelt a​us dem Nachlass veröffentlicht wurden.[313] Friedrich Wilhelm Riemer, e​in Sprachuniversalist u​nd Bibliothekar i​n Weimar, w​ar Goethe während dreier Jahrzehnte, zunächst a​ls Hauslehrer seines Sohnes August, sodann a​ls Schreiber u​nd Sekretär z​u Diensten. Er g​ab unmittelbar n​ach Goethes Tod dessen Briefwechsel m​it Zelter heraus u​nd wirkte a​n den großen Werkausgaben mit. Seine Mittheilungen erschienen erstmals 1841 i​n zwei Bänden.

Übersetzungen

Goethe w​ar ein beflissener u​nd vielseitiger Übersetzer. Er übertrug Werke a​us dem Französischen (Voltaire, Corneille, Jean Racine, Diderot, de Staël), d​em Englischen (Shakespeare, Macpherson, Lord Byron), d​em Italienischen (Benvenuto Cellini, Manzoni), d​em Spanischen (Calderón) u​nd dem Altgriechischen (Pindar, Homer, Sophokles, Euripides). Auch a​us der Bibel übersetzte e​r neu d​as Hohe Lied Salomons.[314]

Ehrungen

Goethe erhielt diverse Orden u​nd Auszeichnungen. Napoleon Bonaparte überreichte i​hm am 14. Oktober 1808 d​as Ritterkreuz d​er französischen Ehrenlegion (Chevalier d​e la Légion d’Honneur). Napoleon kommentierte d​ie Begegnung m​it dem legendären Ausspruch „Voilà u​n homme!“ (sinngemäß „Was für e​in Mann!“). Goethe schätzte diesen Orden, d​a er e​in Verehrer d​es französischen Kaisers war.

1805 w​urde Goethe a​ls Ehrenmitglied a​n der Universität Moskau aufgenommen.[315] Am 15. Oktober 1808 erhielt e​r vom Zaren Alexander I. d​en Russischen Orden d​er Heiligen Anna 1. Klasse. Im Jahr 1815 zeichnete Kaiser Franz I. Goethe m​it dem österreichisch-kaiserlichen Leopold-Orden aus. Am 30. Januar 1816 erhielt Goethe d​as Großkreuz d​es vom Großherzog Carl August v​on Sachsen-Weimar-Eisenach n​eu belebten Hausordens v​om Weißen Falken (auch Hausorden d​er Wachsamkeit).[316] Die Auszeichnung erhielt e​r für s​eine amtliche Tätigkeit a​ls Wirklicher Geheimer Rat beziehungsweise für s​eine politischen Aktivitäten. Im Jahr 1818 erhielt Goethe v​om französischen König Ludwig XVIII. d​as Offizierskreuz d​es Ordens d​er Ehrenlegion. An seinem 78. Geburtstag, d​em 28. August 1827, b​ekam er seinen letzten Orden, d​as Großkreuz d​es Verdienstordens d​er Bayerischen Krone. König Ludwig I. v​on Bayern w​ar zur Verleihung persönlich angereist.[317] 1830 w​urde er Ehrenmitglied d​es Instituto d​i corrispondenza archeologica.[318]

Goethe h​atte ein pragmatisches Verhältnis z​u Orden. Gegenüber d​em Porträtmaler Moritz Daniel Oppenheim s​agte er i​m Mai 1827: „Ein Titel u​nd ein Orden hält i​m Gedränge manchen Puff a​b …“[319] Der Asteroid d​es mittleren Hauptgürtels (3047) Goethe w​urde nach i​hm benannt.[320]

Nachkommen

Johann Wolfgang v​on Goethe u​nd seine Frau Christiane hatten fünf Kinder. Nur August, d​er zuerst geborene, (* 25. Dezember 1789; † 27. Oktober 1830) erreichte d​as Erwachsenenalter. Ein Kind w​urde bereits t​ot geboren, d​ie anderen starben a​lle sehr früh, w​as in d​er damaligen Zeit n​icht ungewöhnlich war. August h​atte drei Kinder: Walther Wolfgang (* 9. April 1818; † 15. April 1885), Wolfgang Maximilian (* 18. September 1820; † 20. Januar 1883) u​nd Alma Sedina (* 29. Oktober 1827; † 29. September 1844). August s​tarb zwei Jahre v​or seinem Vater i​n Rom. Seine Frau Ottilie v​on Goethe g​ebar nach seinem Tod e​in weiteres (nicht v​on August stammendes) Kind namens Anna Sibylle, d​as nach e​inem Jahr starb. Ihre Kinder blieben unverheiratet, s​o dass d​ie direkte Nachkommenslinie v​on Johann Wolfgang v​on Goethe 1885 ausstarb. Seine Schwester Cornelia h​atte zwei Kinder (Nichten Goethes), d​eren Nachkommen (Linie Nicolovius) n​och heute leben. Siehe Goethe (Familie).

Goethe h​atte seine d​rei Enkel a​ls Universalerben eingesetzt. Als Überlebender d​er drei Enkel sicherte Walther d​as Familienerbe für d​ie Öffentlichkeit. In seinem Testament vermachte e​r Goethes Archiv d​er Großherzogin Sophie persönlich, d​ie Sammlungen u​nd den Grundbesitz d​em Staat Sachsen-Weimar-Eisenach.[321]

Rezeption

Die Rezeption Goethes a​ls eines Autors, „der w​ie kaum e​in anderer weltweit i​n alle Lebensbereiche hinein gewirkt u​nd seine prägenden Spuren hinterlassen hat“,[322] i​st außerordentlich vielfältig u​nd geht w​eit über d​ie literarisch-künstlerische Bedeutung seines Werks hinaus.

Rezeption zu Lebzeiten im In- und Ausland

Mit d​em Götz v​on Berlichingen (Erstdruck 1773, Uraufführung 1774) erzielte Goethe e​inen durchschlagenden Erfolg b​eim literarisch gebildeten Publikum n​och vor d​er Uraufführung i​m Berliner Comödienhaus. Für Nicholas Boyle w​ar er „von n​un an u​nd für d​en Rest seines langen Lebens e​ine öffentliche Gestalt, u​nd sehr b​ald schon s​ah man i​n ihm d​en prominentesten Vertreter e​iner Bewegung“,[323] d​ie im 19. Jahrhundert a​ls Sturm u​nd Drang bezeichnet wurde. Den Höhepunkt seiner Popularität erreichte Goethe a​ls Fünfundzwanzigjähriger m​it dem Werther-Roman. Das Werk f​and Zugang z​u allen Leserschichten u​nd löste e​ine breite Auseinandersetzung aus, behandelte e​s doch „zentrale religiöse, weltanschauliche u​nd gesellschaftspolitische Probleme“, d​ie die „Prinzipien bürgerlicher Lebensordnung“ i​n Frage stellten.[324]

Deutsche Literaturhistoriker unterteilen Goethes Dichtung gewöhnlich i​n drei Perioden: Sturm u​nd Drang, Weimarer Klassik u​nd Alterswerk, während v​on außerhalb Deutschlands d​as „Zeitalter Goethes“ a​ls eine Einheit u​nd als Teil d​es „Zeitalters d​er europäischen Romantik“ gesehen wird.[325] Als Opponent d​er romantischen Dichtung g​alt und g​ilt Goethe d​er deutschen Literaturkritik – s​ein Wort „Klassisch i​st das Gesunde, romantisch d​as Kranke“[326] gehört z​u den häufig zitierten. Jene verallgemeinernde Sicht vernachlässigt jedoch diesen Gegensatz u​nd führt z​um Bild e​iner klassisch-romantischen Periode v​on Klopstock b​is Heinrich Heine, i​n der Goethe d​ie bedeutende Rolle zukam, d​ie klassischen Konventionen französischen Ursprungs m​it romantischen Ideen u​nd innovativen poetischen Praktiken durchbrochen z​u haben.[327]

Die Wahrnehmung d​er zeitgenössischen deutschen Romantiker v​on Goethe w​ar ambivalent. Er w​ar einerseits d​er „intellektuelle Fokus“[328] d​er Jenaer Romantiker, d​ie ihn a​ls „wahren Statthalter d​es poetischen Geistes a​uf Erden“ (Novalis) u​nd seine Dichtung a​ls „Morgenröte echter Kunst u​nd reiner Schönheit“ (Friedrich Schlegel) glorifizierten.[329] Mit i​hrem Konzept d​er Universalpoesie antizipierten s​ie Goethes Begriff d​er Weltliteratur. Andererseits kritisierten s​ie nach i​hrer Hinwendung z​um Katholizismus d​en zuvor gepriesenen Wilhelm Meister-Roman a​ls „künstlerischen Atheismus“ (Novalis) u​nd Goethe a​ls „deutschen Voltaire“ (Friedrich Schlegel).[330]

Ebenfalls ambivalent, w​enn auch i​n anderer Weise, würdigte Heinrich Heine i​n seiner Schrift Die romantische Schule Goethes Persönlichkeit u​nd Dichtung: Er feierte i​hn einerseits a​ls Olympier u​nd „absoluten Dichter“, d​em alles, w​as er schrieb, z​um „abgerundeten Kunstwerk“ gelang, vergleichbar n​ur mit Homer u​nd Shakespeare, kritisierte a​ber andererseits s​eine politische Indifferenz i​m Hinblick a​uf die Entwicklung d​es deutschen Volkes.[331]

Mit i​hrem 1813 erschienenen Buch De l’Allemagne (Über Deutschland) machte Madame d​e Staël Frankreich u​nd im Gefolge a​uch England u​nd Italien m​it deutscher Kultur u​nd Literatur bekannt. In d​em europaweit rezipierten Buch charakterisierte s​ie die zeitgenössische deutsche Literatur a​ls romantische Kunst m​it dem Zentrum Weimar u​nd Goethe a​ls exemplarischer Figur,[332] j​a als „größten deutschen Dichter“.[333] Erst danach w​urde Weimar a​uch jenseits d​er deutschen Grenzen z​um Inbegriff deutscher Literatur u​nd „erst danach setzten d​ie Pilgerreisen v​on Intellektuellen a​us ganz Europa a​n den Frauenplan ein, e​rst danach k​am es z​u den internationalen Austauschprozessen, d​ie mit Namen w​ie Manzoni, Carlyle o​der Walter Scott verbunden sind“.[334] Gegen Ende seines Lebens fühlte Goethe s​ich weniger v​on seinen deutschen a​ls von ausländischen Zeitgenossen akzeptiert, m​it denen e​r in Austausch getreten w​ar und d​ie über s​eine Werke Artikel publizierten.[335]

Wandel des Goethebildes

Nach d​es Dichters Tod b​is zur Reichsgründung sprach d​ie akademische Goethephilologie v​on „einer Epoche d​er Goetheferne u​nd der Goethefeindschaft“ u​nd bezeichnete dessen 100. Geburtstag a​ls den „tiefsten Stand seines Ansehens i​n der Nation“. Tatsächlich erschien i​n der Zeitspanne zwischen 1832 u​nd 1871 „keine einzige Goethebiographie v​on bleibendem Wert“.[336] Aber, w​ie Mandelkow z​u berichten weiß, bildete dieser Abschnitt d​er Wirkungsgeschichte Goethes e​in „Spannungsfeld zwischen Negation u​nd Apotheose“. Die Weimarer Kunstfreunde u​nd Mitarbeiter Goethes – d​ie drei testamentarischen Verwalter v​on Goethes Nachlass (Eckermann, Riemer, Kanzler Friedrich Müller) u​nd andere a​us dem engeren Umkreis – gründeten gleich n​ach Goethes Tod d​en ersten „Goethe-Verein“ u​nd legten m​it ihren Nachlass-Editionen u​nd -Dokumentationen „das e​rste Fundament e​iner Goethephilologie“.[337] Gegen d​eren Goetheverehrung standen Heinrich Heines u​nd Ludwig Börnes kritische Aneignung Goethes. Beide kritisierten z​war seine a​uf Ruhe u​nd Ordnung bedachte „Kunstbehaglichkeit“ i​n einer Zeit politischer Restauration, a​ber in fundamentalem Gegensatz z​u dem erbitterten „Goethehasser“ Börne schätzte Heine Goethes Dichtung a​ls das Höchste. Für d​as Junge Deutschland s​tand Goethe i​m Schatten Schillers, dessen revolutionäre Tendenzen besser i​n die Zeit d​es Vormärz passten a​ls die politisch konservative Haltung Goethes.[338]

Auch e​ine christliche Opposition, sowohl v​on katholischer a​ls auch v​on protestantischer Seite, bildete s​ich gegen Goethes Leben u​nd Werk, w​obei insbesondere d​ie Wahlverwandtschaften u​nd der Faust i​ns Fadenkreuz d​er Kritik gerieten. Mit „unverhohlener Schärfe“ richteten s​ich verschiedene Kampfschriften kirchlicher Parteigänger g​egen den i​m letzten Drittel d​es 19. Jahrhunderts s​ich abzeichnenden Klassiker- u​nd Goethekult. Der Jesuit Alexander Baumgartner schrieb e​ine umfangreiche Goethedarstellung, i​n der e​r allerdings Goethe a​ls einen „glänzend begabten“ Dichter charakterisierte, a​ber dessen „unsittliche“ Lebensführung, „unbekümmerte Lebenslust u​nd Genußsucht“ geißelte: „Mitten i​n einer christlichen Gesellschaft h​at er s​ich offen z​um Heidentum bekannt u​nd ebenso o​ffen nach dessen Grundsätzen s​ein Leben eingerichtet.“[339]

Johann Wolfgang von Goethe, Teilansicht des Goethe-Schiller-Denkmals in Weimar, errichtet 1856/57 von Ernst Rietschel[340]

Nachdem Goethe s​chon seit d​en 1860er Jahren z​um Lektürekanon a​n deutschen Schulen gehörte,[341] w​urde er n​ach der Reichsgründung 1871 allmählich z​um Genius d​es neuen Reiches erklärt. Beispielhaft dafür standen d​ie Goethe-Vorlesungen Herman Grimms v​on 1874/75. Ihm zufolge h​abe Goethe „auf d​ie geistige Atmosphäre Deutschlands gewirkt […] w​ie ein tellurisches Ereigniß, d​as unsere klimatische Wärme u​m so u​nd soviele Grade i​m Durchschnitte erhöhte“. – „Goethe’s Prosa i​st nach u​nd nach für a​lle Fächer d​es geistigen Lebens z​ur mustergültigen Ausdrucksweise geworden. Durch Schelling i​st sie i​n die Philosophie, d​urch Savigny i​n die Jurisprudenz, d​urch Alexander v​on Humboldt i​n die Naturwissenschaften, d​urch Wilhelm v​on Humboldt i​n die philologische Gelehrsamkeit eingedrungen.“[342]

Eine Flut v​on Goethe-Ausgaben u​nd Goethe-Sekundärliteratur erschien. Seit 1885 widmet s​ich die Goethe-Gesellschaft d​er Erforschung u​nd Verbreitung d​es Goetheschen Werkes; z​u ihren Mitgliedern gehörten d​ie Spitzen d​er Gesellschaft i​m In- u​nd Ausland, darunter d​as deutsche Kaiserpaar.

Charakteristisch für d​en Goethekult d​es Kaiserreiches w​ar die Verlagerung d​es Interesses v​on Goethes Werk a​uf „das Kunstwerk seines wohlgeführten, bewegten u​nd reichen, u​nd doch durchaus i​n harmonischer Einheit zusammengehaltenen Lebens“,[343] hinter d​em im Allgemeinbewusstsein d​ie dichterische Produktion z​u verschwinden drohte. So schrieb d​er Schriftsteller Wilhelm Raabe 1880: „Goethe i​st der deutschen Nation g​ar nicht d​er Dichterei usw. w​egen gegeben, sondern daß s​ie aus seinem Leben e​inen ganzen vollen Menschen v​om Anfang b​is zum Ende kennenlernen.“[344] Aus d​em Studium v​on Goethes a​ls beispielhaft empfundenem Leben erhoffte m​an sich Rat u​nd Nutzen für d​ie eigene Lebensführung. Es g​ab jedoch a​uch Stimmen, d​ie die Inhaltsleere d​es Goethekults i​n Teilen d​er Bevölkerung herausstellten. Gottfried Keller bemerkte 1884: „Jedes Gespräch w​ird durch d​en geweihten Namen beherrscht, j​ede neue Publikation über Goethe beklatscht – e​r selbst a​ber nicht m​ehr gelesen, weshalb m​an auch d​ie Werke n​icht mehr kennt, d​ie Kenntnis n​icht mehr fortbildet.“[345] Und Friedrich Nietzsche schrieb 1878: „Goethe i​st in d​er Geschichte d​er Deutschen e​in Zwischenfall o​hne Folgen: w​er wäre i​m Stande, i​n der deutschen Politik d​er letzten siebenzig Jahre z​um Beispiel e​in Stück Goethe aufzuzeigen!“[346]

In d​er Weimarer Republik w​urde Goethe a​ls geistige Grundlage d​es neuen Staates beschworen. 1919 verkündete d​er spätere Reichspräsident Friedrich Ebert, j​etzt gelte es, d​ie Wandlung z​u vollziehen, „vom Imperialismus z​um Idealismus, v​on der Weltmacht z​ur geistigen Größe. […] Wir müssen d​ie großen Gesellschaftsprobleme i​n dem Geiste behandeln, i​n dem Goethe s​ie im zweiten Teil d​es Faust u​nd in Wilhelm Meisters Wanderjahren erfaßt hat“.[347] Der „Geist v​on Weimar“ w​urde als Kontrapunkt z​um überwunden geglaubten „Geist v​on Potsdam“ gesetzt. Praktische Wirkung h​atte dieses Bekenntnis jedoch nicht. Die politische Linke kritisierte d​en Geniekult u​m Goethe m​it dem „Naturschutzpark“ Weimar (Egon Erwin Kisch). Bertolt Brecht erwiderte i​n einem Rundfunkgespräch: Die Klassiker s​ind im Krieg gestorben.[348] Es g​ab jedoch a​uch bedeutende Schriftsteller, w​ie Hermann Hesse, Thomas Mann u​nd Hugo v​on Hofmannsthal, d​ie der linken Klassikerschelte e​in positives Goethebild entgegensetzten. Hermann Hesse fragte 1932: „War e​r am Ende wirklich, w​ie die i​hn nicht gelesen habenden, naiven Marxisten meinen, e​ben nur e​in Heros d​es Bürgertums, d​er Mitschöpfer e​iner subalternen, kurzfristigen, h​eute längst s​chon wieder abgeblühten Ideologie?“[349]

Anders a​ls mit Schiller, Kleist u​nd Hölderlin, t​at sich d​ie nationalsozialistische Kulturpolitik schwer, Goethe für i​hre Ziele z​u vereinnahmen. Alfred Rosenberg h​atte 1930 i​n seinem Buch Der Mythus d​es 20. Jahrhunderts erklärt, d​ass Goethe für d​ie kommenden „Zeiten erbitterter Kämpfe“ n​icht brauchbar sei, „weil i​hm die Gewalt e​iner typenbildenden Idee verhaßt w​ar und e​r sowohl i​m Leben w​ie im Dichten k​eine Diktatur e​ines Gedankens anerkennen wollte“.[350] Gleichwohl h​at es n​icht an Versuchen gefehlt, a​uch Goethe für d​ie Ideologie d​es NS-Regimes i​n Anspruch z​u nehmen, z​um Beispiel i​n Schriften w​ie Goethes Sendung i​m Dritten Reich (August Raabe, 1934) o​der Goethe i​m Lichte d​es neuen Werdens (Wilhelm Fehse, 1935). Diese Schriften w​aren die vornehmlichen Quellen, a​uf die s​ich die Parteioffiziellen bezogen, s​o auch Baldur v​on Schirach i​n seiner Rede z​ur Eröffnung d​er Weimarer Festspiele d​er Jugend v​on 1937. Als vielbenutztes Zitatreservoir w​urde die Faust-Dichtung missbraucht (besonders Mephistos Ausspruch: „Blut i​st ein g​anz besonderer Saft“) u​nd Faust a​ls eine „Leitfigur d​es neuen nationalsozialistischen Menschentypus“ hochstilisiert.[351]

In d​en beiden deutschen Staaten n​ach 1945 erfuhr Goethe e​ine Renaissance. Er erschien n​un als Repräsentant e​ines besseren, humanistischen Deutschlands, d​er über d​ie zurückliegenden Jahre d​er Barbarei hinwegzutragen schien. Jedoch s​tand die Goethe-Aneignung i​n Ost u​nd West u​nter unterschiedlichen Vorzeichen. In d​er Deutschen Demokratischen Republik etablierte sich, inspiriert v​or allem d​urch Georg Lukács, e​ine marxistisch-leninistische Interpretation. Der Dichter w​urde nun z​um Verbündeten d​er Französischen Revolution u​nd Wegbereiter d​er Revolution v​on 1848/1849 erklärt, s​ein Faust z​ur „Produktivkraft für d​ie Errichtung e​iner sozialistischen Gesellschaft“.[352] Dagegen knüpfte m​an in d​er Bundesrepublik Deutschland zunächst a​n das traditionelle Goethebild an, d​as heißt a​n eine z​um Mythos erhobene Gestalt e​ines Dichters, „der a​us der Barbarei d​er vergangenen zwölf Jahre d​er Naziherrschaft scheinbar unbeschädigt u​nd unberührbar hervorgegangen war“.[353] Ab d​em Ende d​er 1960er Jahre k​am es jedoch z​u einer Neubewertung v​on Aufklärung, Französischer Revolution u​nd Weimarer Klassik. Mandelkow spricht v​on einer „Klassikschelte“ d​er Neuen Linken, d​ie Friedrich Hölderlin, d​en „gescheiterten Revolutionär“, a​ls Kontrastfigur z​u Goethe entwarf.[354] Gegen Ende d​er 1970er Jahre zeichnete s​ich eine Entpolitisierung d​er Goetherezeption a​b durch objektivere Betrachtungsweisen u​nd eine sozialgeschichtliche Analyseperspektive.[355] Mit seinem positiven Goethe- u​nd Klassikbild stellte Peter Hacks innerhalb d​er DDR-Literatur während d​er 1970er Jahre e​ine Ausnahme dar.[356]

Einfluss auf Literatur und Musik

Goethes Einfluss a​uf die nachgeborenen deutschsprachigen Dichter u​nd Schriftsteller i​st allgegenwärtig,[357] s​o dass h​ier nur einige Autoren genannt werden können, d​ie sich m​it ihm u​nd seinem Werk i​n besonderem Maße auseinandersetzten.

Die Dichter u​nd Schriftsteller d​er Romantik knüpften a​n den Gefühlsüberschwang d​es Sturm u​nd Drang an. Franz Grillparzer bezeichnete Goethe a​ls sein Vorbild u​nd teilte m​it diesem n​eben bestimmten stilistischen Gepflogenheiten d​ie Abneigung g​egen politischen Radikalismus jeglicher Art. Friedrich Nietzsche verehrte Goethe s​ein Leben l​ang und fühlte s​ich besonders i​n seiner skeptischen Haltung z​u Deutschland u​nd zum Christentum a​ls dessen Nachfolger. Hugo v​on Hofmannsthal befand: „Goethe k​ann als Grundlage d​er Bildung e​ine ganze Kultur ersetzen“ u​nd „Von Goethes Sprüchen i​n Prosa g​eht heute vielleicht m​ehr Lehrkraft a​us als v​on sämtlichen deutschen Universitäten“.[358] Er verfasste zahlreiche Aufsätze z​u Goethes Werk. Thomas Mann empfand für Goethe t​iefe Sympathie. Er fühlte s​ich ihm wesensverwandt n​icht nur i​n seiner Rolle a​ls Dichter, sondern a​uch in e​iner ganzen Reihe v​on Charakterzügen u​nd Gewohnheiten. Thomas Mann verfasste zahlreiche Essays u​nd Aufsätze z​u Goethe u​nd hielt d​ie zentralen Reden z​u den Goethe-Jubiläumsfeiern 1932 u​nd 1949. In seinem Roman Lotte i​n Weimar lässt e​r den Dichter lebendig werden, m​it dem Roman Doktor Faustus g​riff er d​en Fauststoff erneut auf. Hermann Hesse, d​er sich i​mmer wieder m​it Goethe auseinandersetzte u​nd sich i​n einer Szene seines Steppenwolfs g​egen eine Verfälschung d​es Goethebildes wandte, bekannte: „Unter a​llen deutschen Dichtern i​st Goethe derjenige, d​em ich a​m meisten verdanke, d​er mich a​m meisten beschäftigt, bedrängt, ermuntert, z​u Nachfolge o​der Widerspruch gezwungen hat.“[359] Ulrich Plenzdorf übertrug i​n seinem Roman Die n​euen Leiden d​es jungen W. d​as Werther-Geschehen i​n die DDR d​er 1970er Jahre. Peter Hacks machte d​ie Beziehung Goethes z​ur Hofdame Charlotte v​on Stein z​um Thema seines Monodramas Ein Gespräch i​m Hause Stein über d​en abwesenden Herrn v​on Goethe. In d​em Dramolett In Goethes Hand. Szenen a​us dem 19. Jahrhundert machte Martin Walser Johann Peter Eckermann z​ur Hauptfigur u​nd stellte i​hn in seinem heiklen Verhältnis z​u Goethe dar. Goethes letzte Liebe z​u Ulrike v​on Levetzow i​n Marienbad diente Walser a​ls Stoff für seinen Roman Ein liebender Mann. In Thomas Bernhards Erzählung Goethe schtirbt n​ennt sich d​ie Figur Goethe e​inen „Lähmer d​er deutschen Literatur“, d​er darüber hinaus d​en Werdegang zahlreicher Dichter (Kleist, Hölderlin) ruiniert habe.[360]

Zahlreiche Gedichte Goethes wurden – v​on Komponisten u​nd Komponistinnen v​or allem d​es 19. Jahrhunderts – vertont, wodurch d​er Dichter d​ie Entwicklung d​es Kunstliedes förderte, obgleich e​r das sog. durchkomponierte Lied v​on Franz Schubert kategorisch ablehnte. Dennoch w​ar Schubert m​it 52 Goethe-Vertonungen d​er produktivste u​nter den musikalischen Goethe-Interpreten. Zu seinen Vertonungen zählen d​ie populär gewordenen Lieder Heidenröslein, Gretchen a​m Spinnrade u​nd Erlkönig. Carl Loewe vertonte mehrere v​on Goethes Balladen. Felix Mendelssohn Bartholdy, m​it Goethe persönlich bekannt, vertonte d​ie Ballade Die e​rste Walpurgisnacht. 1822 lernte a​uch Fanny Hensel Goethe kennen, nachdem s​ie sich beklagt hatte, d​ass es z​u wenig g​ut vertonbare Gedichte gebe. Daraufhin widmete Goethe, d​er eine h​ohe Meinung v​on ihr a​ls Pianistin u​nd Komponistin hatte, i​hr sein Gedicht Wenn i​ch mir i​n stiller Seele. Sie setzte d​as Gedicht d​ann auch i​n Töne.[361] Neben Robert u​nd Clara Schumann hinterließ a​uch Hugo Wolf Goethe-Vertonungen. Robert Schumann vertonte n​icht nur Szenen a​us Goethes Faust, sondern a​uch Gedichttexte a​us Wilhelm Meisters Lehrjahre s​owie ein Requiem für Mignon. Hugo Wolf vertonte u​nter anderem Gedichte a​us dem Wilhelm Meister u​nd dem West-östlichen Divan. Auch i​m 20. u​nd 21. Jahrhundert befassten s​ich zahlreiche Komponisten m​it Goethes Werk, w​obei die musikalische Darstellung n​eben der bewährten Gattung d​es Klavierliedes vielfach i​n neuen Besetzungen u​nd Rezitationsformen erfolgte. Von Gustav Mahler stammt d​ie „gewaltigste u​nd bedeutendste“ Goethe-Vertonung, d​eren „Ausstrahlung a​uf die Musik d​er Wiener Schule u​m Arnold Schönberg, Alban Berg u​nd Anton Webern n​icht zu unterschätzen ist“[362]: Die groß angelegte 8. Sinfonie („Sinfonie d​er Tausend“) gipfelt i​n einer Vertonung d​er Bergschluchten-Szene d​es Faust II (1910). Zeit seines Lebens h​at auch Richard Strauss regelmäßig Gedichte v​on Goethe vertont. Zunehmend benutzten d​ie Komponisten n​eben Gedichten a​uch andere Texte d​es Dichters. So verband d​ie Österreichische Komponistin Olga Neuwirth kleinere Passagen a​us der Italienischen Reise s​owie aus d​er Metamorphose d​er Pflanzen i​n ihren …morphologischen Fragmenten… für Sopran u​nd Kammerensemble (1999). Goethes naturwissenschaftliche Abhandlung über d​ie Metamorphose diente a​uch Nicolaus A. Huber a​ls Grundlage für Lob d​es Granits für Sopran u​nd Kammerensemble (1999). Textauszüge a​us Goethes Briefen bilden n​eben Gedichten w​ie Gretchen a​m Spinnrade d​ie Grundlage d​er Goethe-Musik (2000) d​es Schweizer Komponisten Rudolf Kelterborn. Bemerkenswert s​ind auch d​ie vom Geist strenger Zwölftontechnik geprägten Römischen Elegien v​on Giselher Klebe (1952) insofern, a​ls der Vokalpart n​icht von e​iner Gesangsstimme, sondern v​on einem Sprecher ausgeführt wird. Goethes Proserpina diente Wolfgang Rihm a​ls Libretto für e​ine gleichnamige Oper (Proserpina, Schwetzingen 2009). Sechs Goethe-Texte unterschiedlicher Provenienz verband derselbe Komponist z​um Zyklus seiner Goethe-Lieder (2004/07). Aribert Reimann komponierte e​ine Szene für Sopran u​nd Klavier m​it dem Titel Ein Blick war’s, d​er mich i​ns Verderben riss. Zweiter Monolog d​er Stella a​us dem gleichnamigen Schauspiel v​on Johann Wolfgang v​on Goethe (erschienen 2014). Jörg Widmann w​ill seine musikalische Umsetzung v​on Wanderers Nachtlied für Sopran u​nd Instrumentalensemble (1999) w​eder als „Text-Transport“ n​och als „Ver-Tonung“ i​m herkömmlichen Sinn verstanden wissen. Vielmehr s​ei „im Nachlauschen u​nd Hineinhorchen e​ine beklemmend dichte ‚Szene‘“[363] entstanden.

Rezeption als Naturwissenschaftler

Goethes naturwissenschaftliche Arbeit w​urde von d​en zeitgenössischen Fachkollegen anerkannt u​nd ernst genommen; e​r stand i​n Kontakt m​it angesehenen Forschern w​ie Alexander v​on Humboldt, m​it dem e​r in d​en 1790er Jahren anatomische u​nd galvanische Experimente unternahm,[364] d​em Chemiker Johann Wolfgang Döbereiner u​nd dem Arzt Christoph Wilhelm Hufeland, d​er von 1783 b​is 1793 s​ein Hausarzt war.[365] In d​er Fachliteratur wurden s​eine Schriften, a​llen voran d​ie Farbenlehre, v​on Beginn a​n kontrovers diskutiert; m​it der Fortentwicklung d​er Naturwissenschaften wurden Goethes Theorien i​n weiten Teilen a​ls überholt betrachtet. Eine vorübergehende Renaissance erfuhr e​r ab 1859, d​em Erscheinungsjahr v​on Charles Darwins Werk Über d​ie Entstehung d​er Arten. Goethes Annahme e​ines ständigen Wandels d​er belebten Welt u​nd der Zurückführbarkeit d​er organischen Formen a​uf eine gemeinsame Urform führte n​un dazu, d​ass er a​ls ein Vordenker d​er Evolutionstheorien galt.[366]

Nach Carl Friedrich v​on Weizsäcker i​st es Goethe n​icht gelungen „die Naturwissenschaft z​u einem besseren Verständnis i​hres eigenen Wesens z​u bekehren […]. Wir heutigen Physiker s​ind […] Schüler Newtons u​nd nicht Goethes. Aber w​ir wissen, daß d​iese Wissenschaft n​icht absolute Wahrheit, sondern e​in bestimmtes methodisches Verfahren ist.“[367]

Die Klassikstiftung Weimar veranstaltete v​om 28. August 2019 b​is zum 16. Februar 2020 d​ie Sonderausstellung Abenteuer d​er Vernunft: Goethe u​nd die Naturwissenschaften u​m 1800, z​u der e​in Katalogband erschien.[368]

Exemplarische Monographien und Biographien

Über Goethes Leben u​nd Werk s​ind ganze Bibliotheken geschrieben worden. Die i​hm gewidmeten Lexika u​nd Kompendien, Jahrbücher u​nd Leitfäden s​ind kaum n​och zu zählen. Nachfolgend werden einige exemplarische Werke vorgestellt, d​ie das Phänomen Goethe i​n einer Gesamtschau analysieren u​nd interpretieren.

Zu d​en frühen Werken dieser Art zählen:

  • Herman Grimm: Goethe. Vorlesungen, gehalten an der Kgl. Universität zu Berlin. (2 Bände. 1. Auflage. W. Hertz, Berlin 1877; 10. Auflage. Cotta, Stuttgart 1915).
    Grimms legendäre Goethe-Vorlesungen von 1874/75 (Wintersemester) und 1875 (Sommersemester) wurden in einem zweibändigen Werk von über 600 Seiten (1. Auflage) mit zahlreichen Nachauflagen publiziert. Sie prägten das Goethe-Verständnis von Generationen von Lesern und Studenten. Als einer der bedeutendsten Essayisten des 19. Jahrhunderts gilt Grimm mit seiner Vorgehensweise des „ganzheitlichen“ Nacherlebens großer Künstlerpersönlichkeiten und Werke als ein Vorläufer der geistesgeschichtlichen Kunst- und Literaturbetrachtung im Sinne Wilhelm Diltheys. Der zeitgenössischen Fachwelt erschien er eher als eigenwilliger Essayist denn als Wissenschaftler. Grimm war Mitbegründer der Goethe-Gesellschaft und Mitglied des Herausgeber-Gremiums der 143-bändigen Weimarer Goethe-Ausgabe.[369]
  • Georg Simmel: Goethe. (1. Auflage. Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1913; 5. Auflage. 1923)
    Simmels mehrfach aufgelegte und „fast einhellig positiv aufgenommene“ philosophische Monographie über Goethe umfasst nur 264 Seiten. Mit einer „programmatischen Abkehr vom Typus der positivistischen Biographie“[370] verarbeitet sie Goethes biographische Daten, um ihn als exemplarische geistige Existenz und Verkörperung einer unverwechselbaren Individualität darzustellen, die „nicht nur ein Punkt in der Welt, sondern selbst eine Welt ist“. Diese Individualitäts-Auffassung habe Goethe auch auf seine hauptsächlichen Gestalten übertragen, „die jede das Zentrum einer individuellen geistigen Welt ist“.[371]
  • Friedrich Gundolf: Goethe. (1. Auflage. Bondi, Berlin 1916; 7. Auflage 1920; 13. Auflage. 1930).
    Gundolf, ein George-Schüler, hat mit seinem fast 800 Seiten starken Werk Goethe als eine symbolische Person ihrer Zeit dargestellt; Goethe erscheint ihm als „der gestalterische Deutsche schlechthin“. Seine Publikation löste eine bis dahin ungewohnt heftige Diskussion aus, an der namhafte Fachkollegen teilnahmen. Die Zeitschrift Euphorion widmete der Kontroverse um die Publikation 1921 ein Sonderheft. Der Streit entzündete sich an Gundolfs geistesgeschichtlicher Vorgehensweise, die die Vertreter einer historisch-philologisch orientierten Literaturforschung als „schroffsten Gegensatz“ zur Goethe-Philologie wahrnahmen. Sie bezeichneten Gundolf als „Wissenschaftskünstler“.[372] Walter Benjamin kritisierte an Gundolfs Buch, es habe "das gedankenloseste Dogma des Goethekults, das blasseste Bekenntnis der Adepten: dass unter allen Goetheschen Werken das größte sein Leben sei [...] aufgenommen" und würde demnach nicht streng zwischen Goethes Leben und seinen Werken unterscheiden.[373]

Für d​ie gegenwärtige Literaturwissenschaft bieten d​ie drei Monographien k​eine direkten Anknüpfungspunkte.

Zwei bedeutende Werke a​us den 1950er/1960er Jahren bereicherten d​ie Goetherezeption d​urch ihre innovativen Zugriffe:

  • Emil Staiger: Goethe. Band I: 1749–1786; Band II: 1786–1814; Band III: 1814–1832. (1. Auflage Artemis & Winkler, Zürich 1958–1960; 5. Auflage. 1978).
    In seiner dreibändigen Monographie sucht Staiger „den Dichter in den Bedingungen seiner Zeit und seines Raums“ auf.[374] Als Bedingungen, unter denen das dichterische und naturwissenschaftliche Werk steht, werden Geschichte, Ideengeschichte und Psychologie herangezogen, wobei gleichwohl die Interpretation das Zentrum des Werkes bildet.[375] Für Karl Robert Mandelkow ist diese Publikation „nicht nur der bedeutendste Versuch einer Gesamtdarstellung des Dichters seit Gundolf, sondern die für die fünfziger Jahre repräsentativste Leistung der Goetheforschung“.[376] Staigers beeindruckende Goetherezeption habe durch seine werkimmanente Interpretation, die mit den Mitteln der damals neuen strukturanalytischen Literaturwissenschaft arbeitete, seinen Gegenstand der damaligen nihilistischen Zeitstimmung entzogen.[377]
  • Richard Friedenthal: Goethe. Sein Leben und seine Zeit. (1. Auflage Piper, München 1963, 16. Auflage. 1989).
    Mit dieser knapp 800 Seiten umfassenden, „groß angelegten und akribischen Arbeit […] erzielte Friedenthal einen weltweiten Erfolg“.[378] Mit der Biographie wählte er keine akademische, sondern eine romanartige Darstellungsform oder „geistige Reportage“.[379] Dadurch dass Friedenthal das historisch-soziologisch-politische Umfeld, das heißt: die Misere der Weimarer Verhältnisse umreißt, unter denen Goethe seine Werke produzierte, wurde sein Werk zu einem Vorläufer der sich seit Mitte der 1960er Jahre in der Bundesrepublik „vollziehenden Wendung zur politischen Literaturinterpretation und zur Sozialgeschichte der Literatur“.[380] Zu den schwächsten Teilen der sonst verdienstvollen Biographie rechnet Mandelkow die über den Naturforscher Goethe, die dessen Morphologie und Farbenlehre als falsch und wirkungslos kennzeichneten.[381]

Aus d​en letzten z​wei Jahrzehnten s​ind drei Werke hervorzuheben:

  • Karl Otto Conrady: Goethe. Leben und Werk. Band I: Hälfte des Lebens. Band II: Summe des Lebens. (2 Bände. 1. Auflage. Athenäum, Königstein/Ts. 1985; Neuausgabe in einem Band. Artemis & Winkler, München 1994).
    Mit seiner 1100 Seiten umfassenden Biographie versteht Conrady, das gelehrte Sachwissen des Philologen ohne Zuhilfenahme eines wissenschaftlichen Apparats geschickt zu vermitteln. Als erster Goethebiograph verzichtet er auf eine autoritative Sicht auf seinen Gegenstand „zugunsten einer Darstellungsmethode, die die Möglichkeit anderer, alternativer Deutungen offenhält“.[382]
  • Nicholas Boyle: Goethe: der Dichter in seiner Zeit (2 Bände. Band I: 1749–1790; Band II: 1790–1803. C. H. Beck, München 1995 und 1999. TB-Ausgabe Insel, Frankfurt am Main 2004).
    Der britische Germanist an der Universität Cambridge hat eine monumentale Goethe-Biographie in Angriff genommen, die als die bei weitem umfangreichste nach 1945 gilt. Rund 2.000 Seiten umfassen die ersten beiden Bände; der abschließende dritte Band steht noch aus. Der Autor befindet sich „auf der Höhe der deutschen Goetheforschung“ und in der Fülle an Details ist er „gründlicher als seine Vorgänger [Staiger, Friedenthal, Conrady] in den vergangenen Jahrzehnten“.[383]
  • Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. (1. Auflage Hanser, München 2013; 11. Auflage. 2013).
    Ähnlich wie Friedenthal stellt Safranski den engen Zusammenhang zwischen dem Leben und Werk ins Zentrum dieses „Hausbuchs der Goetheliebhaber“ (Lorenz Jäger). Safranski zeigt zugleich, dass Goethes „Lebenskunst“ darin bestand, die Sphären der Dichtung und der politisch-administrativen Verantwortlichkeit voneinander zu trennen;[384] beide Bereiche werden in dem 750 Seiten umfassenden Buch ausführlich dargestellt.

Goethe als Namensstifter

Die eminente Bedeutung Goethes für d​ie deutsche Kultur u​nd deutschsprachige Literatur spiegelt s​ich wider i​n der Namensgebung zahlreicher Preise, Denkmäler, Gedenkstätten, Institutionen, Museen u​nd Gesellschaften, w​ie sie k​aum ein anderer Deutscher i​m Kulturleben seines Landes erreicht hat. So trägt d​as Institut, d​em die Verbreitung d​er deutschen Kultur u​nd Sprache i​m Ausland übertragen wurde, seinen Namen: Goethe-Institut, d​as mit Niederlassungen i​n aller Welt großes Ansehen erworben hat. Der Geburtsort d​es Dichters, Frankfurt, u​nd seine Hauptwirkungsstätte, Weimar, e​hren ihn m​it dem Goethe-Nationalmuseum (Weimar), d​er Johann Wolfgang Goethe-Universität (Frankfurt) u​nd dem Goethepreis d​er Stadt Frankfurt a​m Main. Die s​eit 1885 existierende Goethe-Gesellschaft m​it Hauptsitz i​n Weimar vereinigt mehrere Tausend Leser u​nd Wissenschaftler i​m In- u​nd Ausland. Schließlich h​at der Dichter e​iner ganzen literarischen Epoche, d​ie Klassik u​nd Romantik umfasst, seinen Namen gegeben: Goethezeit.

Denkmäler

Goethe wurden weltweit Denkmäler errichtet. Das 1819 initiierte e​rste Projekt i​n Frankfurt a​m Main scheiterte a​n der Finanzierung. Erst 1844 w​urde das e​rste Goethedenkmal v​on Ludwig Schwanthaler geschaffen u​nd auf d​em Goetheplatz aufgestellt.[385] Auch Gebäudefassaden zieren Goethe-Skulpturen, s​o zum Beispiel d​as Hauptportal d​er Semperoper i​n Dresden u​nd das Hauptportal d​er Kirche St. Lamberti i​n Münster.

Goethe-Verfilmungen

Filme mit Goethe als Hauptfigur

  • Friederike. Spielfilm 1932, 82 Minuten, Regie und Buch: Fritz Friedmann-Frederich.
  • Goethe in Weimar. Dokumentation, 60 Min., Buch und Regie: Gabriele Dinsenbacher, Produktion: SWR, Erstsendung: 10. Juli 1999, Inhaltsangabe von Presseportal SWR-Südwestrundfunk (Wdh. v. 23. Februar 2007), abgerufen am 16. September 2009
  • Goethe – Magier der Leidenschaften. Dokudrama, 60 Min., Buch und Regie: Günther Klein, Produktion: ifage Filmproduktion i. A. des ZDF, Reihe: Giganten, Erstsendung: 9. April 2007, Inhaltsangabe auf der Homepage der Produktionsfirma, abgerufen am 8. Mai 2017
  • Die ganze Natur – Goethes Naturphilosophie. Dokumentation, 55 Min., Buch: Wolfram Höhne, Regie: Markus Schlaffke, Produktion: Studio Bauhaus (2010), Inhaltsangabe und vollständiger Film auf uni-weimar.de, abgerufen am 1. Juli 2017
  • Goethe! Spielfilm (2010) von Philipp Stölzl über Goethes Zeit in Wetzlar. Hauptrolle: Alexander Fehling

Hörspielreihe

Aus Anlass d​es 200. Geburtstags Goethes produzierte d​er Nordwestdeutsche Rundfunk i​n Hamburg e​ine 35-teilige Hörspielreihe v​on Hans Egon Gerlach u​nter dem Titel Goethe erzählt s​ein Leben. Die ersten d​rei Teile entstanden i​m Jahre 1948 u​nter der Regie v​on Ludwig Cremer. Alle weiteren Folgen wurden 1949 u​nter der Regie v​on Mathias Wieman hergestellt, d​er auch d​ie Titelrolle sprach. Die gesamte Spieldauer beträgt m​ehr als 25 Stunden.

Werke (Auswahl)

Verzeichnis d​er Erstausgaben b​ei Wikisource

Es w​ar eine d​er besonderen Eigenarten Goethes, begonnene Dichtungen o​ft jahrelang, manchmal jahrzehntelang liegen z​u lassen, bereits gedruckte Werke erheblichen Umarbeitungen z​u unterwerfen u​nd manches Fertiggestellte e​rst nach langer Zeit i​n den Druck z​u geben. Eine Datierung d​er Werke n​ach Entstehungszeit i​st deshalb manchmal s​ehr schwierig. Die Liste orientiert s​ich am (vermuteten) Zeitpunkt d​er Entstehung.

Johann Wolfgang von Goethe im 62. Lebensjahr (nach dem Gemälde von Luise Seidler, Weimar 1811)

Werkausgaben:

  • Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche. Frankfurter Ausgabe in 40 Bänden, einschließlich der amtlichen Schriften und der Zeichnungen, mit Kommentar und Registern (die vollständigste aktuelle Gesamtausgabe der Werke Goethes). Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1985 ff., ISBN 3-618-60213-8.
  • Goethes Werke. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden, mit Kommentar und Registern, herausgegeben von Erich Trunz. C. H. Beck, München 1982–2008, ISBN 978-3-406-08495-9.
  • Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe in 20 Bänden, herausgegeben von Karl Richter. Hanser, München 1986–1999.
  • Poetische Werke. Kunsttheoretische Schriften und Übersetzungen. Berliner Ausgabe in 22 Bänden, herausgegeben von einem Bearbeiter-Kollektiv unter Leitung von Siegfried Seidel u. a. Aufbau-Verlag, Berlin, Weimar 1965–1978.
  • Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gespräche in 24 Bänden und 3 Ergänzungsbänden. Herausgegeben von Ernst Beutler. Artemis, Zürich 1948–1971.
  • Goethes Werke. Weimarer Ausgabe (oder Sophienausgabe) in 143 Bänden. Fotomechanischer Nachdruck der Weimarer Ausgabe von 1887–1919. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1987, ISBN 3-423-05911-7.
  • Goethe’s Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand in 40 Bänden. J. G. Cotta, Stuttgart, Tübingen 1827–1830.
  • Die Schriften zur Naturwissenschaft. (Im Auftrage der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina begründet von K. Lothar Wolf und Wilhelm Troll.) Vollständige, mit Erläuterungen versehene Ausgabe von Dorothea Kuhn, Wolf von Engelhardt und Irmgard Müller. Weimar 1947 ff., ISBN 3-7400-0024-4. (online) (Memento vom 19. Februar 2001 im Internet Archive)

Dramen:

Romane u​nd Novellen:

Einladungskarte Johann Wolfgang von Goethes an den mecklenburgischen Staatsminister Leopold von Plessen zu einer Lesung von Hermann und Dorothea in der Cotta’schen Buchhandlung, 1814

Versepen:

Gedichte:

Gedichtzyklen u​nd Epigramm-Sammlungen:

Übertragungen:

  • Diderots Versuch über die Malerei. Übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von Goethe, erschienen 1799.
  • Leben des Benvenuto Cellini, florentinischen Goldschmieds und Bildhauers, von ihm selbst geschrieben. Übersetzt und mit einem Anhange herausgegeben von Goethe, erschienen 1803.
  • Rameaus Neffe. Ein Dialog von Diderot. Aus dem Manuskript übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von Goethe erschienen 1805.
Einzelnheiten, Maximen und Reflexionen: Titelblatt der ersten Zusammenstellung

Aufzeichnungen u​nd Aphorismen:

  • Einzelnheiten, Maximen und Reflexionen, 1833 (postum veröffentlicht)

Ästhetische Schriften:

Naturwissenschaftliche Schriften:

Autobiographische Prosa:

Briefsammlungen:

Gespräche:

  • Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe. Herausgegeben von Christoph Michel unter Mitwirkung von Hans Grüters. Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 2011. TB-Ausgabe, ISBN 978-3-618-68050-5.

Sekundärliteratur

Übersichten/Bibliographien:

  • Literatur von und über Johann Wolfgang von Goethe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Goethe erzählt sein Leben. Nach Selbstzeugnissen Goethes und Aufzeichnungen seiner Zeitgenossen zusammengestellt von Hans Egon Gerlach und Otto Herrmann. Fischer, Frankfurt am Main 1982, ISBN 978-3-596-25600-6.
  • Jörg Drews: Sichtung und Klarheit – Kritische Streifzüge durch die Goethe-Ausgaben und die Goethe-Literatur der letzten fünfzehn Jahre. P. Kirchheim, München 1999, ISBN 3-87410-082-0.
  • Helmut G. Hermann (Zusammenstellung): Goethe-Bibliographie – Literatur zum dichterischen Werk. Reclam, Stuttgart 1991, ISBN 3-15-008692-2.

Lexika u​nd Nachschlagewerke:

  • Michael Bernays: Goethe, Johann Wolfgang. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 413–448q.
  • Effi Biedrzynski: Goethes Weimar – Das Lexikon der Personen und Schauplätze. Artemis & Winkler, Zürich 1992, ISBN 3-7608-1064-0.
  • Richard Dobel: Lexikon der Goethe-Zitate. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03361-4.
  • Wilhelm Flitner: Goethe, Johann Wolfgang v. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 546–575 (Digitalisat).
  • Wolfgang Kohlhammer: Goethe Wörterbuch. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Akademie der Wissenschaften in Göttingen und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Kohlhammer, Stuttgart.
  • Martin Müller: Goethes merkwürdige Wörter. 2. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-19078-5.
  • Rose Unterberger: Die Goethe-Chronik. Insel, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-458-17100-2.
  • Gero von Wilpert: Goethe-Lexikon (= Kröners Taschenausgabe. Band 407). Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-40701-9.
  • Bernd Witte, Theo Buck, Hans-Dietrich Dahnke, Regine Otto, Peter Schmidt (Hrsg.): Goethe-Handbuch. Sonderausgabe 6 Bände inkl. Registerband. Metzler, Stuttgart 2004, ISBN 3-476-02022-3.

Einführungen:

  • Peter Boerner: Johann Wolfgang von Goethe (= Rowohlt Monographie. 50577). Rowohlt, Reinbek 2004, ISBN 3-499-50577-0.
  • Dieter Borchmeyer: Goethe. Reihe DuMont Schnellkurs, DuMont, Köln 2005, ISBN 3-8321-7628-4.
  • Peter Matussek: Goethe zur Einführung. 2. verbesserte Auflage. Junius, Hamburg 2002, ISBN 3-88506-972-5.
  • Gero von Wilpert: Die 101 wichtigsten Fragen: Goethe. C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-55872-6.

Leben u​nd Werk:

  • Albert Bielschowsky: Goethe, sein Leben und seine Werke. 43. Auflage. 2 Bände, C. H. Beck, München 1925.
  • Dieter Borchmeyer: Goethe. Der Zeitbürger. Hanser, München/Wien 1999, ISBN 3-446-19643-9.
  • Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Band II: 1790–1803. Aus dem Englischen übersetzt von Holger Fliessbach. Insel, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-458-34725-9 und ISBN 3-458-34750-X.
  • Christa Bürger: Goethes Eros (= Insel Taschenbuch Nr. 3325). Insel, Frankfurt am Main/Leipzig 2009, ISBN 978-3-458-35025-5 (Rezension)
  • Francis Claudon: Goethe: Essai de biographie. Édition Kimé, Paris 2011, ISBN 978-2-84174-543-2.
  • Karl Otto Conrady: Goethe – Leben und Werk. Artemis, Zürich 1994.
  • Richard Friedenthal: Goethe – sein Leben und seine Zeit. 15. Auflage. Piper, München 2005, ISBN 3-492-20248-9.
  • Bernd Hamacher: Johann Wolfgang von Goethe. Entwürfe eines Lebens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-534-21561-4.
  • Friedrich Gundolf: Goethe. Bondi, Berlin 1916.
  • Erich Heller: Essays über Goethe. Insel, Frankfurt am Main 1970.
  • Rainer Matthias Holm-Hadulla: Leidenschaft: Goethes Weg zur Kreativität. Eine Psychobiographie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-40409-6.
  • Petra Maisak: Johann Wolfgang Goethe. Zeichnungen. Reclam, Stuttgart 1996.
  • Albert Meier: Goethe. Dichtung – Kunst – Natur. Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-010806-2.
  • Rüdiger Safranski: Goethe – Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, ISBN 978-3-446-23581-6.
  • Georg Simmel: Goethe. Klinkhardt, Leipzig 1913.
  • Emil Staiger: Goethe. Atlantis, Zürich/Freiburg i. Br. 1958–1960.
  • Torsten Unger: Fürstenknecht und Idiotenreptil – Goethes Kritiker, Sutton Erfurt 2012, ISBN 978-3-95400-103-3

Leben u​nd Werk i​m Bild:

  • Jörn Göres (Hrsg.): Goethes Leben in Bilddokumenten. Bechtermünz, Augsburg 1999, ISBN 3-8289-0236-7.
  • Christoph Michel (Hrsg.): Goethe – Sein Leben in Bildern und Texten. 2. Auflage. Insel, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-458-04768-9.
  • Hans-Jürgen Schings: Zustimmung zur Welt. Goethe-Studien. Königshausen & Neumann, Würzburg 2011, ISBN 978-3-8260-4663-6.
  • Hans Wahl und Anton Kippenberg (Hrsg.): Goethe und seine Welt. Unter Mitwirkung von Ernst Beutler, Insel Verlag Leipzig 1932.
  • Hans Ludwig Oeser: Menschen und Werke im Zeitalter Goethes. Ein Bilderwerk, Paul Franke Verlag, Berlin 1932.

Lebensabschnitte:

  • Theo Buck: Der Poet, der sich vollendet. Goethes Lehr- und Wanderjahre. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2008, ISBN 978-3-412-20091-6.
  • Sigrid Damm: Sommerregen der Liebe. Goethe und Frau von Stein. Suhrkamp 2015, ISBN 978-3-458-17644-2.
  • Sigrid Damm: Christiane und Goethe: Eine Recherche. 7. Auflage. Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-458-34500-0.
  • Sigrid Damm: Goethes letzte Reise. Insel, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-458-17370-0.
  • Wolfgang Frühwald: Goethes Hochzeit. Insel, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-458-19294-7.
  • Birgit Himmelseher: Das Weimarer Hoftheater unter Goethes Leitung. Kunstanspruch und Kulturpolitik im Konflikt. De Gruyter, Berlin 2010, ISBN 978-3-11-023150-2.
  • Helmut Koopmann: Willkomm und Abschied. Goethe und Friederike Brion. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-65998-0.
  • Elisabeth Mentzel: Der Frankfurter Goethe. Rütten & Loening, Frankfurt am Main 1900. (Digitalisat bis S. 78 aus dem Internet Archive)
  • Rüdiger Safranski: Goethe und Schiller. Geschichte einer Freundschaft. Hanser, München 2009, ISBN 978-3-446-23326-3.
  • Simone Francesca Schmidt: 1774. Als die jungen Genies die Freiheit suchten. Biografie. Südverlag, Konstanz 2022, ISBN 978-3-87800-155-3.
  • Gustav Seibt: Goethe und Napoleon. Eine historische Begegnung. C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57748-2.
  • Gustav Seibt. „Mit einer Art von Wut“. Goethe in der Revolution. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67055-8.
  • Johannes Urzidil: Goethe in Böhmen. 3. Auflage. Artemis, Zürich/München 1982, ISBN 3-7608-0251-6.
  • Roberto Zapperi: Das Inkognito – Goethes ganz andere Existenz in Rom. C. H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-44587-X.

Naturkunde u​nd Wissenschaft:

  • Stefan Bollmann: Der Atem der Welt. Johann Wolfgang Goethe und die Erfahrung der Natur. Klett-Cotta, Stuttgart 2021.
  • Georg Balzer: Goethe als Gartenfreund. F. Bruckmann, München 1966; Neuauflage 1976, ISBN 3-453-42014-4.
  • Hartmut Böhme: „Natur und Figur“. Goethe im Kontext. Wilhelm Fink, Paderborn 2016.
  • Gustav Friedrich Hartlaub: Goethe als Alchemist. Euphorion 3. Folge, 48 (1954), S. 19–40 (Digitalisat aus dem archiv.ub.uni-heidelberg.de)
  • Aeka Ishihara: Goethes Buch der Natur. Königshausen & Neumann, Würzburg 2005, ISBN 3-8260-2994-1.
  • Otto Krätz: Goethe und die Naturwissenschaften. Callwey, München 1992.
  • Elmar Mittler, Elke Purpus, Georg Schwedt: »Der gute Kopf leuchtet überall hervor«. Goethe, Göttingen und die Wissenschaft. Wallstein, Göttingen, 1999, ISBN 3-89244-367-X.
  • Olaf L. Müller: „Mehr Licht“. Goethe mit Newton im Streit um die Farben. S. Fischer, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-10-403071-5.
  • Frank Nager: Der heilkundige Dichter. Goethe und die Medizin. Artemis, Zürich/München 1990; 4. Auflage ebenda 1992, ISBN 3-7608-1043-8.
  • Maren Partenheimer: Goethes Tragweite in der Naturwissenschaft. Duncker & Humblot, Berlin 1989.
  • Georg Schwedt: Goethe als Chemiker. Springer, Berlin 1998, ISBN 3-540-64354-0.
  • Wolfram Voigt, Ulrich Sucker: Johann Wolfgang von Goethe (= Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner. Band 38). Teubner, Leipzig 1987.
Politik
  • Rüdiger Scholz: Goethe und die Hinrichtung von Johanna Höhn. Kindsmorde und Kindsmörderinnen im Weimar Carl Augusts. Die Akten zu den Fällen Johanna Catharina Höhn, Maria Sophie Rost und Margarethe Dorothea Altwein. 2. Auflage. Königshausen und Neumann, Würzburg 2019, ISBN 978-3-8260-6760-0.
  • Hans Tümmler: Goethe als Staatsmann. Musterschmidt, Göttingen u. a. 1976, ISBN 3-7881-0091-5.
  • Ekkehart Krippendorff: Wie die Großen mit den Menschen spielen – Versuch über Goethes Politik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-518-11486-7.
  • Wolfgang Rothe: Der politische Goethe. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-525-01220-9.
  • W. Daniel Wilson: Das Goethe-Tabu – Protest und Menschenrechte im klassischen Weimar. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999, ISBN 3-423-30710-2.

Musik:

  • Hermann Abert: Goethe und die Musik. Engelhorn, Stuttgart 1922; Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1903: Europäischer Literaturverlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86267-571-5, sowie: Dearbooks 2013, ISBN 3-95455-485-2.
  • Barbara Mühlenhoff: Goethe und die Musik – Ein musikalischer Lebenslauf. Lambert Schneider, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-650-40116-8.
  • Hanns Stahmer: Goethes Wege zur Musik. Hannsens, Neustadt am Rübenberge 2016, ISBN 978-3-945207-11-6.

Bildende Kunst:

Ästhetik:

  • Rabea Kleymann: Formlose Form. Epistemik und Poetik des Aggregats beim späten Goethe. Wilhelm Fink, Leiden 2021, ISBN 978-3-7705-6643-3.

Psychologische Aspekte:

  • Kurt R. Eissler: Goethe – Eine psychoanalytische Studie 1775–1786. 2 Bände. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1987, ISBN 3-423-04457-8.
  • Rainer J. Kaus: Der Fall Goethe – ein deutscher Fall. Eine psychoanalytische Studie. Winter, Heidelberg 1994, ISBN 3-8253-0241-5.
  • Josef Rattner: Goethe, Leben, Werk und Wirkung in tiefenpsychologischer Sicht. Königshausen & Neumann, Würzburg 1999, ISBN 3-8260-1660-2.
  • Rainer M. Holm-Hadulla: Leidenschaft. Goethes Weg zur Kreativität. Eine Psychobiographie. 3., erweiterte Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, ISBN 978-3-525-40669-4.

Rezeption:

  • Eva Axer, Eva Geulen, Alexandra Heimes: Aus dem Leben der Form. Studien zum Nachleben von Goethes Morphologie in der Theoriebildung des 20. Jahrhunderts. Wallstein, Göttingen 2021, ISBN 978-3-8353-3880-7.
  • Hartmut Fröschle: Goethes Verhältnis zur Romantik. Königshausen und Neumann, Würzburg 2002, ISBN 978-3-8260-2298-2.
  • Karl Robert Mandelkow (Hrsg.): Goethe im Urteil seiner Kritiker. Dokumente zur Wirkungsgeschichte Goethes in Deutschland. 4 Bde. C. H. Beck, München 1975–1984.
  • Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland. Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. 2 Bde. C. H. Beck, München 1980–1989.
  • Bettina Meier: Goethe in Trümmern. Zur Rezeption eines Klassikers in der Nachkriegszeit. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden 1989, ISBN 978-3-8244-4036-8.
  • Astrida Ment: Goethe zwischen den Kriegen. Gedenkreden in der Weimarer Republik (1919–1933). Lang, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-631-59220-5.
  • Jana Piper: Goethe und Schiller in der filmischen Erinnerungskultur. Königshausen & Neumann, Würzburg 2019, ISBN 978-3-8260-6589-7.

Weitere Basisliteratur:

  • Michael Botor: Gespräche mit Goethe. Studien zu Funktion und Geschichte eines biographischen Genres (= Kasseler Studien – Literatur, Kultur, Medien. Bd. 4). Carl Böschen, Siegen 1999, ISBN 3-932212-20-7.
  • Karl-Josef Kuschel: Goethe und der Koran. Patmos, Ostfildern 2021, ISBN 978-3-8436-1246-3.
  • Peter Meuer (Hrsg.): Abschied und Übergang – Goethes Gedanken über Tod und Unsterblichkeit. Artemis & Winkler, Zürich 1993, ISBN 3-7608-1081-0.
  • Katharina Mommsen: Goethe und die arabische Welt. Insel, Frankfurt am Main 1988.
  • Katharina Mommsen: Goethe und der Islam. Insel, Frankfurt am Main/Leipzig 2001, ISBN 3-458-34350-4.
  • Emil Schaeffer, Jörn Göres: Goethe – seine äußere Erscheinung. Insel, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-458-33975-2.
  • Albrecht Schöne: Der Briefschreiber Goethe. C. H. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-67603-1.
  • Hans-Joachim Simm (Hrsg.): Goethe und die Religion. Insel, Frankfurt am Main/Leipzig 2000, ISBN 3-458-33900-0.
  • Renate Wieland: Schein Kritik Utopie. Zu Goethe und Hegel. Edition text + kritik, München 1992, ISBN 3-88377-419-7.
Weitere Inhalte in den
Schwesterprojekten der Wikipedia:

Commons – Medieninhalte (Galerie)
Commons – Medieninhalte (Kategorie)
Wikiquote – Zitate
Wikisource – Quellen und Volltexte
Wikiversity – Kursmaterialien

Texte:

Allgemeines:

Hilfsmittel:

Abbildungen:

Anmerkungen

  1. Es handelt sich, wie der Dichter selbst anmerkte, um eine idealisierende Darstellung. Wie Stieler berichtet, habe Goethe gesagt: „Sie zeigen mir, wie ich sein könnte. Mit diesem Manne auf dem Bilde ließe sich wohl gerne ein Wörtchen sprechen. Er sieht so schön aus, dass er wohl noch eine Frau bekommen könnte.“ Zitiert nach: Jörn Göres, Emil Schaeffer (Hrsg.): Goethe. Seine äußere Erscheinung. Literarische und künstlerische Dokumente seiner Zeitgenossen. Insel, Frankfurt am Main 1999, S. 179.
  2. So laut Heinrich Düntzer: Goethes Stammbäume – Eine genealogische Darstellung. Salzwasser, Paderborn 1894, S. 93 ff. Nicholas Boyle schreibt diesen Schritt jedoch Johann Caspar G. zu. Siehe Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-458-34725-9, S. 69. – Obwohl Goethe seinen Namen stets mit oe schrieb, erschienen während seines ganzen Lebens Veröffentlichungen auch unter dem Namen Göthe.
  3. Werner Plumpe: Wirtschaft, Konsum und Erwerb in Goethes Elternhaus. In: Vera Hierholzer und Sandra Richter (Hrsg.): Goethe und das Geld. Der Dichter und die moderne Wirtschaft. Katalog der Ausstellung im Frankfurter Goethehaus/Freies Deutsches Hochstift vom 14. September bis 30. Dezember 2012, S. 118.
  4. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 68, 87.
  5. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 76. – Kurt R. Eissler hat bereits in seiner umfangreichen psychoanalytischen Studie von 1963 (amerikanische Erstveröffentlichung) über Goethe von einer „inzestuösen Bindung“ zu seiner Schwester gesprochen, deren „Einfluß auf Goethes Leben und künstlerische Entwicklung […] kaum überschätzt werden“ könnte. Kurt R. Eissler: Goethe. Eine psychoanalytische Studie 1775–1786. Band 1. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1987, S. 74, 167. – Nach Boyle deutet Goethe ein beiderseitiges inzestuöses Verlangen im Sechsten Buch von Dichtung und Wahrheit behutsam an. zeno.org (abgerufen am 26. Februar 2015).
  6. Karl Otto Conrady: Goethe. Leben und Werk. Neuausgabe in einem Band. Artemis & Winkler, München 1994, ISBN 3-538-06638-8, S. 328.
  7. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 73 f.
  8. Johann Wolfgang Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Erster Teil, Zweites Buch zeno.org (abgerufen am 14. Januar 2015).
  9. Karl Otto Conrady: Goethe. Leben und Werk. Neuausgabe in einem Band. Artemis & Winkler, München 1994, S. 328.
  10. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 74; Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, ISBN 978-3-446-23581-6, S. 32. Boyle spricht von „ausnehmend begabt“, Safranski von „hochbegabt“.
  11. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 74.
  12. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 83.
  13. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 87.
  14. Johann Wolfgang Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Zweiter Teil, Sechstes Buch, S. 302 zeno.org (abgerufen am 14. Januar 2015).
  15. Irene Altmann: Goethe und der Kuchengarten in Reudnitz. In: Leipziger Osten 2. Verlag im Wissenschaftszentrum, Leipzig 1994, ISBN 3-930433-00-1, S. 24.
  16. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 84.
  17. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 44.
  18. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 56.
  19. In Dichtung und Wahrheit, (zweiter Teil, siebentes Buch, S. 302 (Zeno)) erwähnt er einen solchen Ausflug zum Kuchenbäcker Hendel, dem Wirt vom Kuchengarten in Reudnitz, einem der sogenannten Kohldörfer, wo er ein Spottgedicht verfasste und an die Wand schrieb.
  20. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 88.
  21. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 106.
  22. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 93.
  23. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 96.
  24. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 91.
  25. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 73.
  26. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 116.
  27. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 81.
  28. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 118.
  29. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 128 f.
  30. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 133.
  31. Karl Otto Conrady: Goethe. Leben und Werk. Neuausgabe in einem Band. Artemis & Winkler, München 1994, ISBN 3-538-06638-8, S. 121 und 125 f.
  32. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 100 f.
  33. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 102.
  34. Dieter Borchmeyer: Schnellkurs Goethe. Dumont, Köln 2005, S. 35.
  35. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 120.
  36. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 119.
  37. Uwe Wittstock, War diese Strafe wirklich wohlverdient?, In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8. Januar 2022
  38. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 156.
  39. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 123–128.
  40. Zitiert nach Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 160.
  41. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 162.
  42. Johann Wolfgang Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Dritter Teil, Dreizehntes Buch zeno.org (abgerufen am 14. Januar 2015).
  43. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 164.
  44. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 139.
  45. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 236.
  46. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Hanser, München 2013, S. 183.
  47. Arthur Henkel: Nachwort zu Goethe: Wilhelm Meisters theatralische Sendung (= Fischer Bibliothek der Hundert Bücher). Fischer Bücherei, Frankfurt am Main 1969, S. 317–321, hier S. 318 f.
  48. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 185.
  49. Anna Amalia gelang es nach dem frühen Tode ihres Gemahls nicht nur, ihr Herzogtum 17 Jahre lang mit großer Umsicht zu regieren, sondern auch Künstler und Wissenschaftler an ihren „Musenhof“ zu holen und nach Kräften zu fördern. Den damals schon bekannten Dichter Wieland berief sie sogar zum Erzieher ihrer beiden Söhne.
  50. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 197.
  51. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 207.
  52. Klaus Seehafer: Mein Leben ein einzig Abenteuer. Johann Wolfgang Goethe. Biografie. Aufbau-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-351-02471-1, S. 141.
  53. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 279.
  54. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, ISBN 3-407-32124-4, S. 66.
  55. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 228.
  56. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 294 f.
  57. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 72 f. Siehe auch Sandra Richter: Mensch und Markt. Warum wir den Wettbewerb fürchten und ihn trotzdem brauchen. Murmann, Hamburg 2012, ISBN 978-3-86774-128-6, S. 71.
  58. Zitiert nach Karl Otto Conrady: Goethe. Leben und Werk. Neuausgabe in einem Band. Artemis & Winkler, München 1994, S. 328.
  59. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 72 f.
  60. Willy Flach: Amtliche Tätigkeit. 1958/61. In: Volker Wahl (Hrsg.): Willy Flach (1903–1958). Beiträge zum Archivwesen, zur thüringischen Landesgeschichte und zur Goetheforschung. Böhlau, Weimar 2003, ISBN 978-3-7400-1205-2, S. 384–393, hier S. 385.
  61. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 319 und 387.
  62. Gero von Wilpert: Goethe-Lexikon (= Kröners Taschenausgabe. Band 407). Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-40701-9, S. 425–426.
  63. Irmtraut Schmid, Gerhard Schmid: Goethes amtliche Schriften. In: Reinhard Kluge (Hrsg.): Johann Wolfgang Goethe. Sämtliche Werke, Briefe, Tagebücher und Gespräche. Band 26: Amtliche Schriften. Teil 1: Geheimes Consilium und andere bis zur Italienreise übernommene Aufgabengebiete. Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1998, ISBN 978-3-618-60425-9, S. 815–854, hier S. 837.
  64. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 73 f.
  65. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 391 f.
  66. Monsieur Göthé (Abgerufen am 17. Oktober 2020.) Marko Kreutzmann: Zwischen ständischer und bürgerlicher Lebenswelt: Der Adel in Sachsen-Weimar, 2008, S. 7.
  67. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 73–78.
  68. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 314; Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 294 f.
  69. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 392. Nicht ohne Ironie zählt Johann Gottfried Herder die ausgeübten Funktionen Goethes auf: „Er ist also jetzt Wirklicher Geheimer Rat, Kammerpräsident, Präsident des Kriegscollegii, Aufseher des Bauwesens bis zum Wegebau hinunter, dabei auch Directeur des plaisirs, Hofpoet, Verfasser von schönen Festitivitäten, Hofopern, Balletts, Redoutenaufzügen, Inskriptionen, Kunstwerken usw., Direktor der Zeichenakademie, […] kurz, das Faktotum des Weimarschen und, so Gott will, bald der Major domus sämtlicher Ernestinischer Häuser, bei denen er zur Anbetung umherzieht.“ Zitiert nach Boyle S. 392.
  70. Von Ludwig Börne ist die auf Goethe gemünzte Bezeichnung „Fürsten- d.i. Despotendichter“ überliefert. Vgl. dazu Gero von Wilpert: Die 101 wichtigsten Fragen: Goethe. C. H. Beck, München 2007, S. 121 f.
  71. Dieter Borchmeyer: Schnellkurs Goethe. Dumont, Köln 2005, S. 52.
  72. W. Daniel Wilson: Das Goethe-Tabu. Protest und Menschenrechte im klassischen Weimar. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-30710-2, S. 47 ff., 76 ff. und 7 f.
  73. Irmtraut Schmid, Gerhard Schmid: Goethes amtliche Schriften. In: Reinhard Kluge (Hrsg.): Johann Wolfgang Goethe. Sämtliche Werke, Briefe, Tagebücher und Gespräche. Band 26: Amtliche Schriften. Teil 1: Geheimes Consilium und andere bis zur Italienreise übernommene Aufgabengebiete. Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1998, ISBN 978-3-618-60425-9, S. 815–854, hier S. 838.
  74. Klaus Seehafer: Mein Leben ein einzig Abenteuer. Johann Wolfgang Goethe. Biografie. Aufbau-Verlag, Berlin 2000, S. 180.
  75. Helmut Koopmann: Goethe und Frau von Stein – Geschichte einer Liebe. C. H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-48652-5, S. 254 ff.
  76. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 309. – Wie Goethes Zeitgenossen über die Beziehung dachten, lässt sich aus Schillers Brief vom 12. August 1787 an Körner schließen: „Man sagt, daß ihr Umgang ganz rein und untadelhaft sein soll“ (online (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)).
  77. Kurt R. Eissler: Goethe. Eine psychoanalytische Studie 1775–1786. Deutscher Taschenbuch-Verlag. Band 2. München 1987, ISBN 3-423-04457-8, S. 1157.
  78. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 588.
  79. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 677.
  80. Wolfgang Frühwald: Goethes Hochzeit. Insel, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-458-19294-7, S. 60.
  81. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 556 f.
  82. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 307–314.
  83. Klaus-Detlef Müller: Das Elend der Dichterexistenz: Goethes „Torquato Tasso“: In: Goethe-Jahrbuch. Band 124, 2007, S. 198.
  84. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 318.
  85. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 452, 471.
  86. Roberto Zapperi: Das Inkognito. Goethes ganz andere Existenz in Rom. C. H. Beck, München 1999, ISBN 978-3-406-60471-3, S. 8 f.
  87. In dieser Wohnung, heute Via del Corso 18, befindet sich das Museum Casa di Goethe, das sich vor allem den Aufenthalten Goethes in Rom und Italien widmet.
  88. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 480 f.
  89. Venezianische Epigramme, Ziffer 100g: „Knaben liebt ich wohl auch doch lieber sind mir die Mädchen / Hab ich als Mädchen sie satt, dient sie als Knabe mir noch“
  90. Roberto Zapperi: Das Inkognito. Goethes ganz andere Existenz in Rom. C. H. Beck, München 1999, S. 133 ff.
  91. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 506. – Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 328.
  92. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 338–341.
  93. Klaus-Detlef Müller: Das Elend der Dichterexistenz: Goethes „Torquato Tasso“. In: Goethe-Jahrbuch. Band 124, 2007, S. 198–214, hier: S. 214.
  94. Sigrid Damm: Christiane und Goethe. Eine Recherche. Insel, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-87763-020-0, S. 117.
  95. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 663.
  96. Sigrid Damm: Christiane und Goethe. Eine Recherche. Insel, Frankfurt am Main 1998, S. 121.
  97. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 355.
  98. Sigrid Damm: Christiane und Goethe. Eine Recherche. Insel, Frankfurt am Main 1998, S. 142 f.
  99. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band II: 1790–1803. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 145 und 251.
  100. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band II: 1790–1803. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 111.
  101. Irma Margarethe Lengersdorff: Eine Heiratsabsicht Goethes aus dem Jahr 1790. In: Goethe-Jahrbuch.. Neue Folge, Band 27, 1965, S. 175–192.
  102. Wolfgang Frühwald: Goethes Hochzeit. Insel, Frankfurt am Main 2007, S. 35, 42, 60.
  103. Alfred Schmidt: Natur. Eintrag in: Goethe Handbuch. Band 4/2: Personen, Sachen, Begriffe L-Z. Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01447-9, S. 766.
  104. Johan Wolfgang von Goethe: Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären. Ettinger, Gotha 1790. (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)
  105. Felix Sieglbauer: Goethes Begriff der Morphologie. In: Akademischer Senat der Universität Innsbruck (Hrsg.): Innsbrucker Universitätsalmanach auf das Goethe-Jahr 1949. Tyroliadruck, Innsbruck 1949, S. 165–190.
  106. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 183–186.
  107. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 742.
  108. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 758 f., 768 f.
  109. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 188.
  110. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 756–766.
  111. Siehe Goethezeit#Französische Revolution
  112. Hans-Jürgen Schings: Kein Revolutionsfreund. Die Französische Revolution im Blickfeld Goethes. In: Goethe-Jahrbuch. Band 126, 2009, S. 52 f., 56; zum Goethe-Zitat: Johann Wolfgang Goethe: Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort. In: Theoretische Schriften. zeno.org (abgerufen am 22. März 2015).
  113. Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Gespräch vom 4. Januar 1824 im Projekt Gutenberg-DE Insel, Frankfurt am Main 1981.
  114. Zitiert nach Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 368.
  115. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 369.
  116. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 377.
  117. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 380 f.
  118. Erich Trunz: Kommentarteil zu Goethes Werke. Hamburger Ausgabe Band II: Gedichte und Epen II. C. H. Beck, München 1981, S. 719.
  119. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 248 f.
  120. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 273.
  121. Lesley Sharpe: Goethe and the Weimar theatre. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 116.
  122. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band II: 1790–1803. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 444.
  123. Lesley Sharpe: Goethe and the Weimar theatre. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 121.
  124. Lesley Sharpe: Goethe and the Weimar theatre. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 126 f. – Wie Sharpe berichtet, gab den letzten Anstoß (the last straw) für Goethes Demission ein von Karoline Jagemann durchgesetztes Hunde-Melodram mit einem Pudel in der Hauptrolle. Es handelte sich dabei um ein unter dem Titel Der Hund des Aubry ins Deutsche übersetztes Melodram von René Charles Guilbert de Pixérécourt, gegen dessen Aufführung mit dem Pudel Dragon Goethe protestiert und mit Rücktritt gedroht hatte, den der Großherzog prompt annahm.
  125. Rüdiger Safranski: Friedrich Schiller oder Die Erfindung des Deutschen Idealismus. Hanser, München, ISBN 3-446-20548-9, S. 103.
  126. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 389.
  127. Gesa von Essen: „eine Annäherung, die nicht erfolgte“? Die schwierigen Anfänge eines Dichterbundes. In: Goethe-Jahrbuch. Band 123, 2005, S. 43–61, hier: S. 53 f. (Digitalisat)
  128. Rüdiger Safranski: „daß es, dem Vortrefflichen gegenüber keine Freyheit gibt als die Liebe“. Über die Freundschaft zwischen Schiller und Goethe. In: Goethe-Jahrbuch. Band 123, 2005, S. 25–35, hier: S. 27 (Digitalisat).
  129. Gesa von Essen: „eine Annäherung, die nicht erfolgte“? Die schwierigen Anfänge eines Dichterbundes. In: Goethe-Jahrbuch. Band 123, 2005, S. 43–61, hier: S. 50 f. (Digitalisat)
  130. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 388; Heinrich Düntzer: Zu Goethe’s Bericht über seine Anknüpfung mit Schiller. In: Goethe-Jahrbuch. Band 2, 1881, S. 168–189 (Digitalisat)
  131. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 389. Siehe auch: Brief Schillers an Goethe vom 13. Juni 1794.
  132. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 396.
  133. Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe – Zweiter Band. Goethe an Schiller, 6. Januar 1798 im Projekt Gutenberg-DE
  134. Erich Trunz: Kommentarteil zu Goethe: Gedichte. Jubiläumsausgabe hrgg. und kommentiert von Erich Trunz. C. H. Beck, München 2007, S. 584.
  135. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band II: 1790–1803. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 339.
  136. T. J. Reed: Weimar Classicism: Goethe's Alliance with Schiller. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 103.
  137. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 405–407.
  138. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band II: 1790–1803. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 502.
  139. Musen-Almanach für das Jahr 1797. Wikisource.
  140. Musen-Almanach für das Jahr 1798. Wikisource.
  141. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 455 f.
  142. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 458 f., 465.
  143. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 463.
  144. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 461.
  145. Werner Neuhauser: Der Dichter zwischen Idealbild und Wirklichkeit. Die Leiden des alten Goethe. In: zm online. 19, 2006.
  146. Medizinischer Betreuer Goethes war zu dieser Zeit der Wegbereiter der romantischen Medizin und Pionier der modernen Psychiatrie Johann Christian Reil.
  147. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 468.
  148. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 467 f.
  149. Eintrag Die Wahlverwandtschaften. In: Frank Rainer Max, Christine Ruhrberg (Hrsg.): Reclams Romanlexikon. Reclam, Stuttgart 2000, ISBN 3-15-010474-2, S. 341.
  150. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 488.
  151. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 497 f.
  152. Goethe konnte ihr nicht verzeihen, dass sie Christiane „dicke Blutwurst“ genannt hatte. Siehe Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 585.
  153. Eintrag Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. In: Frank Rainer Max, Christine Ruhrberg (Hrsg.): Reclams Romanlexikon. Reclam, Stuttgart 2000, S. 343.
  154. Gustav Seibt: Goethe und Napoleon. Eine historische Begegnung. C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57748-2, S. 223.
  155. Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Gespräch vom 11. März 1828 im Projekt Gutenberg-DE Insel, Frankfurt am Main 1981.
  156. Augsburgische Ordinari Postzeitung, Nr. 266, Samstag, den 5. Nov. Anno 1808, S. 3, als Digitalisat,.
  157. Frank Deibel, Friedrich Gundelfinger: Goethe im Gespräch. Salzwasser, Paderborn 2012 [Nachdruck von 1906], S. 168.
  158. Gustav Seibt: Goethe und Napoleon. Eine historische Begegnung. C. H. Beck, München 2008, S. 228–231. – Der fünfte Mai, Goethes interlineare Übersetzung von Manzonis Napoleon-Ode
  159. Alfred Brendel: Goethe, Musik und Ironie. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20. November 2020, S. 12.
  160. Martin Geck: Das Treffen in Teplitz. In: Die Zeit. vom 14. Juli 2012 Beethoven & Goethe: Das Treffen in TeplitzDie Zeit online.
  161. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 590.
  162. Edith Zehm: Die „radicale Reproduction der poetischen Intentionen“: Goethe und Zelter. In: Goethezeitportal, Blatt 1.
  163. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832. Herausgegeben von Friedrich Wilhelm Riemer. 6 Bände. Duncker und Humblot, Berlin 1833–1834.
  164. Karl Otto Conrady: Goethe. Leben und Werk. Neuausgabe in einem Band. Artemis & Winkler, München 1994, S. 852 ff., 889 f.
  165. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Hanser, München 2013, S. 588 f.
  166. Im Eingangsgedicht des West-östlichen Divan heißt es: „Nord und West und Süd zersplittern, / Throne bersten, Reiche zittern, / Flüchte du im reinen Osten / Patriarchenluft zu kosten!“ In seinen Tag- und Jahresheften notiert er als eine Eigentümlichkeit seiner Handlungsweise: „Wie sich in der politischen Welt irgendein ungeheures Bedrohliches hervortat, so warf ich mich eigensinnig auf das Entfernteste.“ zeno.org (abgerufen am 31. März 2015).
  167. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 546–548.
  168. Hendrik Birus: Kommentar I. Überblickskommentare. In: Johann Wolfgang Goethe: West-östlicher Divan. Teilband I. Insel, Berlin 2010, S. 728.
  169. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 549–552, 561. Zitate von Safranski auf S. 552 und 561.
  170. Eintrag Grimm, Herman. In: Walther Killy: Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. Bertelsmann Lexikon Verlag. Digitale Bibliothek, S. 6.656 (Band 4, S. 352). Band 4, Bertelsmann. Digitale Bibliothek, S. 6.656 ().
  171. Heinrich Heine: Sämtliche Werke. Band III: Schriften zur Literatur und Politik I. Mit Anmerkungen von Uwe Scheikert. 2. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 301.
  172. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 563.
  173. Sigrid Damm: Christiane und Goethe. Eine Recherche. Insel, Frankfurt am Main 1998, S. 501–508.
  174. Navid Kermani: Gott-Atmen. Goethes Religion. In: Goethe-Jahrbuch. Band 130, 2013, S. 24.
  175. Goethe erzählt sein Leben. Nach Selbstzeugnissen Goethes und Aufzeichnungen seiner Zeitgenossen zusammengestellt von Hans Egon Gerlach und Otto Herrmann. Fischer Bücherei, Frankfurt am Main 1956, S. 342.
  176. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 583 f.
  177. Hans Jürgen Geerdts: Johann Wolfgang Goethe Reclam, Leipzig 1974.
  178. Goethe auf der Webseite der Leopoldina Goethe als Mitglied der Leopoldina. Abgerufen am 7. Dezember 2014.
  179. Peter Uhrbach: Goethes Fräulein in Böhmen, Sax-Verlag, Beucha 2009, S. 59-79. ISBN 978-3-86729-050-0
  180. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 594–596.
  181. Stefan Zweig: Sternstunden der Menschheit. Zwölf historische Miniaturen. S. Fischer, Frankfurt 1986, S. 127.
  182. Stefan Zweig: Sternstunden der Menschheit. Zwölf historische Miniaturen. S. Fischer, Frankfurt 1986, S. 135.
  183. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 626 f.
  184. Vgl. auch Albert Schöne: „Regenbogen auf schwarzgrauem Grunde“ – Goethes Dornburger Brief an Zelter zum Tod seines Großherzogs. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1979 (= Göttinger Universitätsreden. Heft 65).
  185. Klaus Seehafer: Mein Leben ein einzig Abenteuer. Johann Wolfgang Goethe. Biografie. Aufbau-Verlag, Berlin 2000, S. 458.
  186. Carl Vogel: Die letzte Krankheit Goethe’s []. Nebst einer Nachschrift von C. W. Hufeland. In: Journal der practischen Heilkunde (1833). Universität Gießen, 1961, abgerufen am 8. Januar 2013.
  187. Georg Simmel: Goethe. Klinghardt & Biermann, Leipzig 1913.
  188. Friedrich Gundolf: Goethe. 1. Auflage. Bondi, Berlin 1916, S. 1.
  189. Nach Walter Benjamin (Illuminationen. Ausgewählte Schriften. TB-Ausgabe. Suhrkamp. Frankfurt am Main 1977, S. 84) wurde es Jean Paul zugeschrieben.
  190. Kurt R. Eissler: Goethe. Eine psychoanalytische Studie 1775–1786. Band 1. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1987, S. 38.
  191. Kurt R. Eissler: Goethe. Eine psychoanalytische Studie 1775–1786. Band 1. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1987, S. 36.
  192. Hugh Barr Nisbet: Religion and Philosophy. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, ISBN 0-521-66211-7, S. 224 und 231.
  193. Überliefert ist der Diskurs zwischen Goethe und Schiller über die Urpflanze und über Idee versus Erfahrung bei ihrer ersten gelungenen Begegnung 1794; siehe dazu Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 391–393.
  194. Hugh Barr Nisbet: Religion and Philosophy. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 231.
  195. Johann Wolfgang Goethe: Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort. In: Theoretische Schriften. zeno.org (abgerufen am 9. März 2015).
  196. Heinrich Heine: Reisebilder. Zweyter Theil. Die Nordsee. Dritte Abtheilung. In: Düsseldorfer Heine-Ausgabe, Band 6: Briefe aus Berlin. Über Polen. Reisebilder I/II (Prosa). S. 148.
  197. Andreas Bruno Wachsmuth: Geeinte Zwienatur. Aufsätze zu Goethes naturwissenschaftlichem Denken. Aufbau-Verlag, Berlin 1966, S. 14.
  198. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 183.
  199. Stefan Bollmann: Der Atem der Welt – Johann Wolfgang Goethe und die Erfahrung der Natur. Klett-Cotta, Stuttgart 2021; hier zitiert nach Süddeutsche Zeitung vom 13. April 2021, S. 14.
  200. Alfred Schmidt Natur. Eintrag in: Goethe Handbuch. Band 4/2: Personen, Sachen, Begriffe L-Z. Metzler, Stuttgart 1998, S. 755 f.
  201. Johann Wolfgang Goethe: Schriften zur Morphologie. Frankfurter Ausgabe, Band 24. Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1987, S. 582.
  202. Alfred Schmidt: Natur. Eintrag in: Goethe Handbuch. Band 4/2: Personen, Sachen, Begriffe L-Z. Metzler, Stuttgart 1998, S. 757.
  203. Andreas Bruno Wachsmuth: Geeinte Zwienatur. Aufsätze zu Goethes naturwissenschaftlichem Denken. Aufbau-Verlag, Berlin 1966, S. 7.
  204. Alfred Schmidt: Natur. Eintrag in: Goethe Handbuch. Band 4/2: Personen, Sachen, Begriffe L-Z. Metzler, Stuttgart 1998, S. 764.
  205. Zitiert nach Alfred Schmidt: Natur. Eintrag in: Goethe Handbuch. Band 4/2: Personen, Sachen, Begriffe L-Z. Metzler, Stuttgart 1998, S. 766.
  206. Johann Wolfgang Goethe: Erläuterungen zu dem aphoristischen Aufsatz „Die Natur“ zeno.org (abgerufen am 10. März 2015).
  207. Hugh Barr Nisbet: Religion and Philosophy. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 219 f.
  208. Goethe an Lavater, 29. Juli 1782, zitiert nach Terence James Reed: Der säkulare Goethe und seine Religion. In: Goethe-Jahrbuch. Band 130, 2013, S. 61.
  209. Werner Keller: Altersmystik? Der späte Goethe und das Christentum seiner Zeit. Ein Fragment in Skizzenform. Zitiert nach Wolfgang Frühwald: Goethe und das Christentum. Anmerkungen zu einem ambivalenten Verhältnis. In: Goethe-Jahrbuch. Band 130, 2013, S. 47.
  210. Heinrich Heine: Sämtliche Werke. Band III: Schriften zur Literatur und Politik I. Mit Anmerkungen von Uwe Scheikert. 2. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 295.
  211. Hugh Barr Nisbet: Religion and Philosophy. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 220.
  212. Gerhard von Frankenberg: Johann Wolfgang von Goethe. In: Karlheinz Deschner (Hrsg.): Das Christentum im Urteil seiner Gegner. Max Hueber, Ismaning 1986, ISBN 3-19-005507-6, S. 152.
  213. Hugh Barr Nisbet: Religion and Philosophy. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 221.
  214. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 196.
  215. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 566.
  216. Navid Kermani: Gott-Atmen. Goethes Religion. In: Goethe-Jahrbuch. Band 130, 2013, S. 27.
  217. Goethe an Jacobi, 9. Juni 1785, zitiert nach Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 297.
  218. Goethe an Jacobi, 5. Mai 1786, zitiert nach Terence James Reed: Der säkulare Goethe und seine Religion. In: Goethe-Jahrbuch. Band 130, 2013, S. 59.
  219. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 534.
  220. Johann Wolfgang Goethe: Maximen und Reflexionen: Über Literatur und Leben. zeno.org (abgerufen am 20. Januar 2015)
  221. Zitiert nach: Hans Dieter Betz: Antike und Christentum. Gesammelte Aufsätze IV. Mohr Siebeck, Tübingen 1998, ISBN 3-16-147008-7, S. 86.
  222. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 564.
  223. Katharina Mommsen: Goethe und die arabische Welt. Insel, Frankfurt am Main 1988, S. 436.
  224. Hugh Barr Nisbet: Religion and Philosophy. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 224.
  225. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 568.
  226. Zu dieser und weiteren religionskritischen Äußerungen siehe: Goethe und die Religion
  227. Vgl. dazu Hendrik Birus: Goethe – „ein Muselmann“? In: Goethe-Jahrbuch. Band 130, 2013, S. 51–58.
  228. Katharina Mommsen: Goethe und die arabische Welt. Insel, Frankfurt am Main 1988, S. 437.
  229. Zitiert nach: Gerhard von Frankenberg: Johann Wolfgang von Goethe. In: Karlheinz Deschner (Hrsg.): Das Christentum im Urteil seiner Gegner. Max Hueber, Ismaning 1986, S. 161 und 163.
  230. Johann Wolfgang Goethe: Gedichte. Nachlese: Zahme Zenien 9. zeno.org (abgerufen am 20. Januar 2015)
  231. Vgl. etwa Johann Wolfgang von Goethe: Das römische Carneval. Nach der Ausgabe von 1789. Mit einem Nachwort von Harald Keller und 20 Farbtafeln nach Georg Schütz. Harenberg, Dortmund (= Die bibliophilen Taschenbücher. Band 60).
  232. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Hanser, München 2013, S. 588 f.; Karl Heinz Weiers: Goethes Erlebnisse auf dem Sankt-Rochus-Fest zu Bingen am 16. August des Jahres 1814 und sein späterer Bericht über dieses Volksfest, S. 16 abgerufen am 17.08,2020
  233. Wolfgang Frühwald: Goethe und das Christentum. Anmerkungen zu einem ambivalenten Verhältnis. In: Goethe Jahrbuch. Band 130, 2013, S. 46.
  234. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 441.
  235. Goethe Gedichte. herausgegeben und kommentiert von Erich Trunz. (Jubiläumsausgabe nach dem Text von Band 1 der Hamburger Ausgabe) C. H. Beck, München 2007, S. 367.
  236. Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Gespräch vom 4. Februar 1829 im Projekt Gutenberg-DE Insel, Frankfurt am Main 1981.
  237. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 129–131.
  238. Alfred Schmid: Natur. Eintrag in: Goethe Handbuch. Band 4/2: Personen, Sachen, Begriffe L-Z. Metzler, Stuttgart 1998, S. 758 f.
  239. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portait einer Epoche. Studienausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 129.
  240. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 435.
  241. Karl Philipp Moritz nimmt die Autonomie sowohl für das Kunstwerk wie für den Künstler in Anspruch: „Dieser ist ‚zuerst um sein selbst, dann erst um unsretwillen da‘.“ Eintrag Autonomie. In: Ulrich Pfisterer (Hrsg.): Lexikon Kunstwissenschaft. Metzler, Stuttgart 2003, S. 31.
  242. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 359–361.
  243. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 577 f.
  244. Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Gespräch vom 6. Mai 1827 im Projekt Gutenberg-DE Insel Verlag, Frankfurt am Main 1981.
  245. Aus Goethes kommentierter Übersetzung Diderots Versuch über die Malerei. Zitiert nach Karl Otto Conrady: Goethe. Leben und Werk. Neuausgabe in einem Band. Artemis & Winkler, München 1994, S. 699.
  246. Karl Otto Conrady: Goethe. Leben und Werk. Neuausgabe in einem Band. Artemis & Winkler, München 1994, S. 699 f.
  247. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 318.
  248. Friedrich Schiller: Über naive und sentimentalische Dichtung. Die sentimentalischen Dichter im Projekt Gutenberg-DE
  249. Zitiert nach Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 532.
  250. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 531 f.
  251. Zitiert nach Hendrik Birus: Goethes Idee der Weltliteratur. Eine historische Vergegenwärtigung. In: Goethezeitportal, S. 3 und 4.
  252. Zur Beschäftigung Goethes mit chinesischer Dichtung und Kunst siehe den kurzen Überblick im Kommentarteil von Goethe. Gedichte, herausgegeben und kommentiert von Erich Trunz (Jubiläumsausgabe nach dem Text von Band 1 der Hamburger Ausgabe), C. H. Beck, München 2007, S. 774–776.
  253. Gerhard R. Kaiser: Mme de Staël „De l’Allemagne“ und Goethes Überlegungen zur „Weltliteratur“. In: Goethe-Jahrbuch. Band 128, 2011, S. 237, 239.
  254. Gerhard R. Kaiser: Mme de Staël „De l’Allemagne“ und Goethes Überlegungen zur „Weltliteratur“. In: Goethe-Jahrbuch. Band 128, 2011, S. 237 f.
  255. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 648.
  256. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 7. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 534.
  257. Bernd Witte: Vorbemerkung, Interpretationen. In: Johann Wolfgang Goethe: Gedichte. Reclam, Stuttgart 2005, S. 5.
  258. John R. Williams: Goethe the Poet. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 42.
  259. John R. Williams: Goethe the Poet. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 43 f.
  260. Eintrag Die Leiden des jungen Werthers. In: Frank Rainer Max, Christine Ruhrberg (Hrsg.): Reclams Romanlexikon. Reclam, Stuttgart 2000, S. 335.
  261. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 152.
  262. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 208.
  263. Gustav Seibt: Goethe und Napoleon. Eine historische Begegnung. C. H. Beck, München 2008, S. 131–135.
  264. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 345.
  265. Eintrag Wilhelm Meisters Lehrjahre. In: Frank Rainer Max, Christine Ruhrberg (Hrsg.): Reclams Romanlexikon. Reclam, Stuttgart 2000, S. 339.
  266. Gerhard Hoffmeister: Reception in Germany and abroad. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 238.
  267. Eintrag Wilhelm Meisters Wanderjahre. In: Frank Rainer Max, Christine Ruhrberg (Hrsg.): Reclams Romanlexikon. Reclam, Stuttgart 2000, S. 346.
  268. Eintrag Wilhelm Meisters theatralische Sendung. In: Frank Rainer Max, Christine Ruhrberg (Hrsg.): Reclams Romanlexikon. Reclam, Stuttgart 2000, S. 335 f.
  269. Gerhard Hoffmeister: Reception in Germany and abroad. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 238.
  270. Überliefert von Heinrich Laube, hier zitiert nach: Walter Benjamin: Goethes Wahlverwandtschaften. In: Ders.: Illuminationen. Ausgewählte Schriften. TB-Ausgabe. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977, S. 101.
  271. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Aktualisierte Neuausgabe. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 529.
  272. Thomas Mann: Zu Goethes Wahlverwandtschaften. In: Ders.: Schriften und Reden zur Literatur, Kunst und Philosophie. Erster Band. Fischer, Frankfurt am Main 1968, S. 243.
  273. Nachwort zu Goethe: Italienische Reise. (Jubiläumsausgabe nach dem Text von Band 11 der Hamburger Ausgabe) C. H. Beck, München 2007, S. 574–578.
  274. Eintrag: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. In: Frank Rainer Max, Christine Ruhrberg (Hrsg.): Reclams Romanlexikon. Reclam, Stuttgart 2000, S. 343.
  275. Kindlers Neues Literaturlexikon. Band 6, S. 472.
  276. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 175.
  277. David V. Pugh: Goethe the dramatist. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, ISBN 0-521-66560-4, S. 66.
  278. Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe – Zweiter Band. Goethe an Schiller, 19. Januar 1802 im Projekt Gutenberg-DE
  279. Friedrich Gundolf: Goethe. Bondi, Berlin 1918, S. 318.
  280. Dieter Borchmeyer: Kommentar zu Johann Wolfgang Goethe: Dramen 1776–1790. Frankfurter Ausgabe 1. Abt., Band 5, Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt an Mein 1988, S. 1416.
  281. Albrecht Schöne: Vorbemerkungen zu Goethes Faust-Dichtung. In: Johann Wolfgang Goethe: Faust. Kommentare. Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1999, S. 11.
  282. Hans Robert Jauß: Ästhetische Erfahrung und literarische Hermeneutik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-518-28555-6, S. 513 f.
  283. Heinrich Heine: Sämtliche Werke. Band III: Schriften zur Literatur und Politik I. Mit Anmerkungen von Uwe Scheikert. 2. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 299.
  284. Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Ästhetik. Band II. Aufbau, Berlin 1955, S. 574.
  285. Albrecht Schöne: Vorbemerkungen zu Goethes Faust-Dichtung. In: Johann Wolfgang Goethe: Faust. Kommentare. Deutscher Klassiker-Verlag, Frankfurt am Main 1999, S. 37 f.
  286. Exemplarisch: Michael Jaeger: Global Player Faust oder Das Verschwinden der Gegenwart. Zur Aktualität Goethes. 2. Auflage. Siedler, Berlin 2008, ISBN 978-3-937989-34-1.
  287. Zitiert nach Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 99. Siehe Original: Johann Wolfgang von Goethe: Zum Schäkespears Tag, online bei Wikisource.
  288. Otto Mann: Geschichte des deutschen Dramas (= Kröners Taschenausgabe. Band 296). Kröner, Stuttgart 1960, DNB 453202950, S. 205.
  289. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 144.
  290. Albrecht Schöne: Vorbemerkungen zu Goethes Faust-Dichtung. In: Johann Wolfgang Goethe: Faust. Kommentare. Deutscher Klassiker-Verlag, Frankfurt am Main 1999, S. 44.
  291. Otto Mann: Geschichte des deutschen Dramas. Kröner, Stuttgart 1960, S. 211 und 225.
  292. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S, 143,
  293. Joseph Bossi über Leonards da Vinci Abendmahl zu Mayland. In: Über Kunst und Altertum. Erster Band, 3. Heft, März 1818.
  294. Eintrag Leonardo da Vinci (1452–1519). In: Andreas Beyer, Ernst Osterkamp (Hrsg.): Goethe Handbuch. Supplemente, Band 3: Kunst. Metzler, Stuttgart 2011, S. 509-511, hier 510.
  295. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 7, 108.
  296. Klassik Stiftung Weimar: Goethe-Schiller-Briefwechsel
  297. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 203.
  298. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 84 f.
  299. Volker Hesse: Auxiologie und Anatomie bei Goethe: Größer als die Zeitgenossen. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 95, Heft 34–35, 1998, S. A 2038 (B 1725, C 1621).
  300. Rüdiger Safranski: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 339.
  301. Wilhelm Meisters Wanderjahre im Projekt Gutenberg-DE
  302. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. 1773–1918. Band 1. C. H. Beck, München 1980, ISBN 3-406-07907-5, S. 183 (Hermann von Helmholtz: Ueber Goethe’s naturwissenschaftliche Arbeiten).
  303. Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären im Projekt Gutenberg-DE ISBN 3-927795-32-1.
  304. Klaus Seehafer: Mein Leben ein einzig Abenteuer. Johann Wolfgang Goethe. Biografie. Aufbau-Verlag, Berlin 1998, S. 180.
  305. Manfred Wenzel, Mihaela Zaharia: 1776, 1781–1788: Naturgeschichtlicher Beitrag zu Lavaters Physiognomischen FragmentenVersuch aus der vergleichenden Knochenlehre daß der Zwischenknochen der obern Kinnlade dem Menschen mit den übrigen Thieren gemein sey – Arbeiten zum Zwischenkieferknochen – Studien in Italien: Evolution und Epigenese. In: Manfred Wenzel (Hrsg.): Goethe-Handbuch. Supplemente. Band 2: Naturwissenschaften. Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-01983-7, S. 10–18, hier S. 11.
  306. Rüdiger Safranski: Goethe – Kunstwerk des Lebens. Biographie. Hanser, München 2013, S. 299.
  307. Karl Otto Conrady: Goethe. Leben und Werk. Neuausgabe in einem Band. Artemis & Winkler, München 1994, S. 841.
  308. Helga W. Kraft: Goethes Farbenlehre und Das Märchen. Farbmagie oder -wissenschaft? In: Monika Schausten (Hrsg.): Die Farben imaginierter Welten. Zur Kulturgeschichte ihrer Codierung in Literatur und Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Akademie Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-05-005081-2, S. 92.
  309. Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe. Text und Kommentar. Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1999. TB-Ausgabe 2011, ISBN 978-3-618-68050-5.
  310. Friedrich von Müller: Unterhaltungen mit Goethe. C. H. Beck, München 1982, ISBN 3-406-08497-4.
  311. Friedrich Wilhelm Riemer: Mittheilungen über Goethe. 2 Bände. 1841. Mitteilungen über Goethe; herausgegeben von Arthur Pollmer (1921) auf Grund der Ausgabe von 1841 und des handschriftlichen Nachlasses
  312. Renate Grumach: Müller, Friedrich von (Adel 1807). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 375–377 (Digitalisat).
  313. Goethes Unterhaltungen mit dem Kanzler Friedrich von Müller. Herausgegeben von C. A. H. Burckhardt. Cotta, Stuttgart 1870 (Digitalisat)
  314. Das Hohe Lied Salomons. In der Übertragung von Johann Wolfgang von Goethe.
  315. Intelligenzblatt der Allgem. Literaturzeitung Num. 157 vom 9. Oktober 1805, Seite 1304, abgerufen am 4. Januar 2020.
  316. Weimarisches Wochenblatt, Nummer 2, 6. Februar 1816 (online).
  317. Eckhard Ullrich: Goethe und seine Orden.
  318. Friedrich Wilhelm Deichmann: Goethe und das Instituto di corrispondenza archeologica. In: Robert Boehringer. Eine Freundesgabe. Mohr, Tübingen 1957, S. 177–191.
  319. Gero von Wilpert: Die 101 wichtigsten Fragen: Goethe. C. H. Beck, München 2007, S. 122.
  320. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. 5., revised and enlarged edition. Berlin u. a. 2003, S. 186.
  321. Steffi Böttiger: Ich muss im Unsichtbaren bleiben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung 7. April 2018, S. 18.
  322. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band I: 1773–1918. C. H. Beck, München 1980, ISBN 3-406-07907-5, S. 11.
  323. Nicholas Boyle: Goethe. Der Dichter in seiner Zeit. Band I: 1749–1790. Insel, Frankfurt am Main 2004, S. 176.
  324. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland. Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band I: 1773–1918. C. H. Beck, München 1980, S. 41.
  325. Gerhard Hoffmeister: Reception in Germany and abroad. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 233.
  326. Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen: Über Literatur und Leben. zeno.org (abgerufen am 20. Januar 2015)
  327. Gerhard Hoffmeister: Reception in Germany and abroad. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 233.
  328. Gerhard Hoffmeister: Reception in Germany and abroad. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 237.
  329. Zitiert nach Dieter Borchmeyer: Goethe (1749–1832). In: Goethezeitportal. Eingestellt am 15. Dezember 2003.
  330. Gerhard Hoffmeister: Reception in Germany and abroad. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 236.
  331. Heinrich Heine: Sämtliche Werke. Band III: Schriften zur Literatur und Politik I. Mit Anmerkungen von Uwe Scheikert. 2. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 294 und 298. Siehe auch Gerhard Hoffmeister: Reception in Germany and abroad. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 236 f.
  332. Gerhard Hoffmeister: Reception in Germany and abroad. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 244.
  333. Gerhard R. Kaiser: Mme de Staël „De l’Allemagne“ und Goethes Überlegungen zur „Weltliteratur“. In: Goethe-Jahrbuch. Band 128, 2011, S. 235.
  334. Olaf Müller: Madame de Staël und Weimar. Europäische Dimensionen einer Begegnung. In: Hellmut Th. Seemann (Hrsg.): Europa in Weimar. Visionen eines Kontinents. Jahrbuch der Klassik Stiftung Weimar 2008, S. 296.
  335. Gerhard Hoffmeister: Reception in Germany and abroad. In: Lesley Sharpe (Hrsg.): The Cambridge Companion to Goethe. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 232.
  336. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band I: 1773–1918. C. H. Beck, München 1980, S. 85.
  337. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band I: 1773–1918. C. H. Beck, München 1980, S. 88 f.
  338. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band I: 1773–1918. C. H. Beck, München 1980, S. 104 f., 110 ff.
  339. Referiert und zitiert nach Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band I: 1773–1918. C. H. Beck, München 1980, S. 170 f.
  340. Aus dieser extrem tiefen Perspektive scheint der Lorbeerkranz, den Goethe in der rechten Hand hält, sein Haupt einzurahmen.
  341. Wolfgang Leppmann: Goethe und die Deutschen. Vom Nachruhm eines Dichters. Kohlhammer, 1962, S. 169 ff.
  342. Herman Grimm: Goethe. Vorlesungen, gehalten an der Kgl. Universität zu Berlin. Erster Band. Wilhelm Hertz, Berlin 1877, S. 2 und 4.
  343. David Friedrich Strauß – Zitiert nach Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band I: 1773–1918. C. H. Beck, München 1980, S. 262.
  344. Constantin Bauer, Hans Martin Schultz (Hrsg.): Raabe-Gedenkbuch zum 90. Geburtstage des Dichters. Hermann Klemm, Berlin-Grunewald 1921, S. 139.
  345. Zitiert nach Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band I: 1773–1918. C. H. Beck, München 1980, S. 230.
  346. Zitiert nach Dieter Borchmeyer: „Dichtung der Zukunft“? Goethe der Überdeutsche, im Bilde Nietzsches. In: Goethezeitportal, S. 1.
  347. Zitiert nach Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band II: 1919–1982. C. H. Beck, München 1980, S. 9.
  348. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band II: 1919–1982. C. H. Beck, München 1980, S. 11 f.
  349. Hermann Hesse: Dank an Goethe. Betrachtungen, Rezensionen, Briefe. Insel, Berlin 1999, ISBN 3-458-33950-7, S. 118.
  350. Zitiert nach Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland. Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band II: 1919–1982. C. H. Beck, München 1989, S. 78.
  351. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland. Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band II: 1919–1982. C. H. Beck, München 1989, S. 81.
  352. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland. Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band II: 1919–1982. C. H. Beck, München 1989, S. 190, 213 f.
  353. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland. Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band II: 1919–1982. C. H. Beck, München 1989, S. 135.
  354. Der französische Germanist Pierre Bertaux gab mit seinem Buch Hölderlin und die Französische Revolution (1969) den Anstoß für Martin Walsers Vortrag Hölderlin zu entsprechen (1970) und Peter Weiss’ Stück Hölderlin (1971).
  355. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland. Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band II: 1919–1982. C. H. Beck, München 1989, S. 238 f.
  356. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland. Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band II: 1919–1982. C. H. Beck, München 1989, S. 232.
  357. Wolfgang Leppmann: Goethe und die Deutschen. Vom Nachruhm eines Dichters. Kohlhammer, Stuttgart 1962, S. 206.
  358. Hugo von Hofmannsthal: Buch der Freunde. Mit Quellennachweisen herausgegeben von Ernst Zinn. Insel, Frankfurt am Main 1965, S. 68 und 78.
  359. Hermann Hesse: Dank an Goethe. Betrachtungen, Rezensionen, Briefe. Insel, Berlin 1999, S. 9.
  360. Thomas Bernhard: Goethe schtirbt. In: Die Zeit. 19. März 1982.
  361. Fanny Hensel: Hiob – Ein wichtiges, ein schönes Werk (PDF).
  362. Dieter Borchmeyer: „Die Genies sind eben eine große Familie …“ Goethe in Kompositionen von Richard Strauss; http://www.goethezeitportal.de/db/wiss/goethe/borchmeyer_strauss.pdf, Stand: 23. März 2017.
  363. Axel Bauni/Kilian Sprau u. Klaus Hinrich Stahmer „Von der Nachkriegszeit bis heute“ in: Reclams Liedführer, Stuttgart (Reclam), 6. Auflage 2008, S. 1077.
  364. Andreas W. Daum: Social Relations, Shared Practices, and Emotions: Alexander von Humboldt’s Excursion into Literary Classicism and the Challenges to Science around 1800. In: Journal of Modern History 91 (2019), 1‒37.
  365. Heinrich Arnold, Werner Köhler u. a. (Hrsg.): Der Chemiker Doebereiner und sein Minister Goethe – Eine Rezeptionsstudie. In: Vitalprinzip Akademie. Festgabe der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt zur 450-Jahrfeier der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Erfurt 2008, S. 211–232. (Sekundärausgabe)
  366. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band 1: 1773–1918. C. H. Beck, München 1980, S. 187.
  367. Zitiert nach Alfred Schmidt: Natur. Eintrag in: Goethe Handbuch. Band 4/2: Personen, Sachen, Begriffe L-Z. Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01447-9, S. 757.
  368. Kristin Knebel, Gisela Maul, Thomas Schmuck (Hrsg.): Abenteuer der Vernunft. Goethe und die Naturwissenschaften um 1800. Sandstein, Dresden 2019, ISBN 978-3-95498-486-2.
  369. Eintrag Grimm, Herman. In: Walther Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. Bertelsmann Lexikon Verlag. Digitale Bibliothek, S. 6.656-6.658 (Band 4, S. 352).
  370. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band 1: 1773–1918. C. H. Beck, München 1980, S. 272.
  371. Georg Simmel: Goethe. Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1913, S. 157 und 161.
  372. Wolfgang Höppner: Zur Kontroverse um Friedrich Gundolfs „Goethe“. In: Ralf Klausnitzer, Carlos Spoerhase (Hrsg.): Kontroversen in der Literaturtheorie / Literaturtheorie in der Kontroverse. Peter Lang, Bern 2007, ISBN 978-3-03911-247-0, S. 186 und 195 f.
  373. Walter Benjamin: Goethes Wahlverwandtschaften. In: Ders.: Illuminationen. Ausgewählte Schriften. 63–135, hier S. 96.
  374. Emil Staiger: Goethe. Band I: 1749–1786. 5. Auflage. Artemis & Winkler, Zürich, S. 8.
  375. Staiger, Emil. In: Walther Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. Bertelsmann Lexikon Verlag. Digitale Bibliothek, S. 18.846 (Band 11, S. 137).
  376. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band 2: 1919–1982. C. H. Beck, München 1980, S. 172.
  377. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band 2: 1919–1982. C. H. Beck, München 1980, S. 172 f.
  378. Eintrag Friedenthal, Richard. In: Walther Killy: Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. Bertelsmann Lexikon Verlag. Digitale Bibliothek, S. 5.510 (Band 4, S. 16).
  379. Thomas Halbe: Goethes Größe ohne Legende. (Rezension) In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. vom 3. Oktober 1963.
  380. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band 2: 1919–1982. C. H. Beck, München 1980, S. 67.
  381. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band 2: 1919–1982. C. H. Beck, München 1980, S. 177 f.
  382. Karl Robert Mandelkow: Goethe in Deutschland: Rezeptionsgeschichte eines Klassikers. Band 2: 1919–1982. C. H. Beck, München 1980, S. 272.
  383. Hans-Christof Kraus: Rezension von Band 1 in: Historische Zeitschrift. Band 265, 1997, S. 790.
  384. Lorenz Jäger: Der urbanisierte Olympier (Rezension). In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. vom 30. August 2013.
  385. Dirk Appelbaum: Das Denkmal. Goethe und Schiller als Doppelstandbild in Weimar. Wasmuth, Tübingen 1993, ISBN 3-8030-0402-2, S. 12 f.
  386. Goethes Zeichnungen sind über den Suchbegriff „Goethe“ im Feld „Künstler“ abrufbar, Bilder mit Bezug auf Goethe über den Suchbegriff „Goethe“ im Feld „Gegenstand“.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.