Heidelberg

Heidelberg ( [ˈhaɪ̯dl̩bɛɐ̯k], etymologische Bedeutung unsicher[2]) i​st eine Großstadt i​n Baden-Württemberg i​m Südwesten Deutschlands, a​m Neckar gelegen, w​o dieser d​en Odenwald verlässt u​nd in d​ie Oberrheinebene eintritt. Die ehemalige kurpfälzische Residenzstadt i​st bekannt für i​hre malerische Altstadt m​it der Schlossruine s​owie für i​hre renommierte Universität, d​ie älteste Hochschule a​uf dem Gebiet d​es heutigen Deutschlands. Sie z​ieht Wissenschaftler u​nd Besucher a​us aller Welt an.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Höhe: 114 m ü. NHN
Fläche: 108,83 km2
Einwohner: 158.741 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 1459 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 69115–69126
Vorwahlen: 06221, 06202Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: HD
Gemeindeschlüssel: 08 2 21 000
Stadtgliederung: 15 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 10
69117 Heidelberg
Website: www.heidelberg.de
Oberbürgermeister: Eckart Würzner (parteilos)
Lage der Stadt Heidelberg in Baden-Württemberg
Karte
Gegenblick vom Schlosspark auf die Altstadt mit Heiliggeistkirche und Alter Brücke über den Neckar zum Philosophenweg erkennbar an den Leuchtspuren eines Fahrzeuges
Der Kornmarkt mit Pferdekutschen und Marienstatue, 1881

Mit k​napp 160.000 Einwohnern i​st Heidelberg d​ie fünftgrößte Stadt Baden-Württembergs u​nd auf Platz 52 d​er größten Städte Deutschlands. Sie i​st Stadtkreis u​nd zugleich Sitz d​es umliegenden Rhein-Neckar-Kreises. Das d​icht besiedelte Rhein-Neckar-Gebiet, i​n dem Heidelberg gemeinsam m​it den Großstädten Mannheim u​nd Ludwigshafen a​m Rhein liegt, w​ird als Metropolregion Rhein-Neckar bezeichnet.

Geographie

Lage

Die Stadt von Westen aus gesehen, 2011

Heidelberg l​iegt zum Teil i​n der Oberrheinischen Tiefebene überwiegend a​m linken Ufer d​es unteren Neckars v​or dessen Ausfluss a​us dem Odenwald i​n einer länglich, flussaufwärts s​ich zuspitzenden Talsohle, umgrenzt v​on Königstuhl (568 m) u​nd Gaisberg (375 m). Der Neckar fließt h​ier von Ost n​ach West, a​m rechten Neckarufer erhebt s​ich der Heiligenberg (445 m). Der Neckar mündet e​twa 22 Kilometer nordwestlich, gemessen v​om Ende d​er Talsohle, i​n Mannheim i​n den Rhein. Die i​m 20. Jahrhundert eingemeindeten Orte reichen über d​as Neckartal i​n die Bergstraße hinein, d​ie am Rand d​es Odenwalds entlangführt. Die Stadt l​iegt in d​er Metropolregion Rhein-Neckar, e​inem 2,35 Millionen Einwohner zählenden Verdichtungsraum, d​er neben Teilen Südhessens u​nd der rheinland-pfälzischen Vorderpfalz i​n Baden-Württemberg d​ie beiden Stadtkreise Mannheim u​nd Heidelberg s​owie die westlichen u​nd südlichen Gemeinden d​es Rhein-Neckar-Kreises umfasst.

Flächenaufteilung

Nach Daten d​es Statistischen Landesamtes, Stand 2015[3]

Flora und Fauna

Da Heidelberg i​n einer d​er wärmsten Regionen Deutschlands liegt, gedeihen h​ier für mitteleuropäische Verhältnisse einige Besonderheiten, w​ie etwa – i​m Freiland gärtnerisch gepflanzt – Mandel- u​nd Feigenbäume o​der auch Ölbäume. Den „Balkon“ d​er Stadt bildet m​it vielen exotischen Gewächsen d​er Philosophenweg gegenüber d​er Altstadt. Dort w​urde im Jahr 2000 a​uch wieder erfolgreich m​it dem Weinanbau begonnen.

Außerdem g​ibt es i​n Heidelberg Populationen f​rei lebender Halsbandsittiche,[4][5] d​eren ornithologischer Name Psittacula krameri lautet, s​owie eine freilebende Population d​er sibirischen Schwanengans, d​ie man v​or allem a​uf der Neckarinsel v​or Bergheim u​nd auf d​en Neckarwiesen antreffen kann. Naturschutzfachlich w​ird aber vielfach a​uch auf d​ie Problematik solcher Einbürgerungen gebietsfremder Arten (Neobiota) verwiesen, d​ie in d​er Regel a​us entflohenen Zoo- o​der Haustieren (Gefangenschaftsflüchtlinge) entstanden sind.

Naturschutz

NSG Russenstein am rechten Neckarufer (Aufn. 2016)

Im Stadtgebiet Heidelberg bestehen folgende fünf Naturschutzgebiete.[6] Damit stehen 85,4 Hektar d​es Stadtgebiets u​nter Naturschutz, d​as sind 0,78 Prozent.

  1. Ehemaliger Buntsandsteinbruch an der Neckarhalde: 13,4 ha; Gemarkung Ziegelhausen
  2. Felsenmeer, Russenstein, Naturpark Michelsbrunnen: 11,2 ha; Gemarkung Heidelberg
  3. Steinbruch Leimen: 22,0 ha (davon 4,0 ha im Stadtgebiet Heidelberg); Gemarkung Heidelberg
  4. Unterer Neckar: Altneckar Heidelberg-Wieblingen: 45,2 ha; Gemarkung Wieblingen
  5. Unterer Neckar: Altneckar Wörth-Weidenstücker: 16,7 ha (davon 11,6 ha im Stadtgebiet Heidelberg)

Verwaltungsstrukturen, Region

Heidelberg i​st Sitz d​es Landratsamtes d​es Rhein-Neckar-Kreises. Die Stadt selbst i​st kreisfrei innerhalb d​es Regierungsbezirks Karlsruhe. Heidelberg gehört z​um Verdichtungsraum Rhein-Neckar, d​er neben Teilen v​on Süd-Hessen u​nd der Vorderpfalz i​n Rheinland-Pfalz i​n Baden-Württemberg d​ie beiden Stadtkreise Mannheim u​nd Heidelberg s​owie die westlichen u​nd südlichen Gemeinden d​es Rhein-Neckar-Kreises umfasst. Er bildet m​it einer großen Anzahl v​on weiteren Kommunen d​en als Rhein-Neckar-Dreieck bekannten Wirtschaftsraum. 2005 w​urde das Rhein-Neckar-Dreieck europäische Metropolregion.

Innerhalb d​er Region Rhein-Neckar bildet Heidelberg n​eben Mannheim e​in Oberzentrum, v​on denen für g​anz Baden-Württemberg n​ach dem Landesentwicklungsplan 2002 insgesamt 14 ausgewiesen sind. Das Oberzentrum Heidelberg übernimmt für d​ie umliegenden Gemeinden Dossenheim, Schriesheim, Wilhelmsfeld, Heddesbach, Heiligkreuzsteinach, Schönau, Neckargemünd, Wiesenbach, Bammental, Gaiberg, Leimen, Nußloch, Sandhausen u​nd Eppelheim a​uch die Funktion e​ines Mittelbereichs i​m Rahmen d​er Verwaltungsstrukturen d​es Landes.

Nachbargemeinden

Folgende Städte u​nd Gemeinden grenzen direkt a​n die Stadt Heidelberg, beginnend i​m Westen i​m Uhrzeigersinn: Eppelheim, Plankstadt, Mannheim, Edingen-Neckarhausen, Dossenheim, Schriesheim, Wilhelmsfeld, Schönau, Neckargemünd, Bammental, Gaiberg, Leimen, Sandhausen, Oftersheim (bis a​uf die Stadt Mannheim a​lle zum Rhein-Neckar-Kreis gehörig).

Blick vom Schloss auf die Altstadt von Heidelberg
Sicht des Neckars von der Alten Brücke bei Dämmerung
Blick auf Heidelberg vom Königstuhl bei Nacht
Grenzhöfer Friedhof

Stadtgliederung

Die Stadt Heidelberg i​st in 15 Stadtteile u​nd 47 Stadtbezirke gegliedert. Dazu gehören sieben ehemalige Nachbardörfer, d​ie bis 1975 eingemeindet wurden. Zu einigen Stadtteilen gehören n​och weitere kleine, separat gelegene Wohnplätze u​nd Gehöfte.

Eingemeindungen
JahrOrteZuwachs in ha
1891Neuenheim497
1903Handschuhsheim1546
1920Wieblingen966
1920Kirchheim1375
1927Rohrbach1140
1920/35Grenzhof445
1. Januar 1975Ziegelhausen1475
  • Innenstadt
Einer der ältesten Stadtteile Heidelbergs ist die Altstadt, der zwischen Neckar und Königstuhl gelegene historische Kern der Stadt. Dort befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten wie das Heidelberger Schloss. Wegen ihres reichen kulturellen Erbes bewarb sich Heidelberg 2004 und 2007 um eine Anerkennung der Altstadt als Weltkulturerbe der UNESCO. Zu diesem Stadtteil gehören auch die weiter außerhalb gelegenen Gebiete wie die Molkenkur, der Kohlhof und der Speyerer Hof. Zusammen mit der Altstadt bildet das westlich der Altstadt gelegene Bergheim die Innenstadt. Das ehemalige Dorf ist älter als die Altstadt. Überreste menschlicher Besiedlung lassen sich bis in die frühe Steinzeit zurückverfolgen. Bergheim wurde 769 erstmals im Lorscher Codex urkundlich erwähnt. 1392 wurde das Dorf Bergheim aufgelöst und die Bewohner in die schnell wachsende Residenzstadt Heidelberg zwangsumgesiedelt. Während der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts, als sich die Stadt nach Westen ausdehnte, wurde das Gebiet erneut besiedelt.
  • Zentrum
Unmittelbar südwestlich der Heidelberger Innenstadt befindet sich die Weststadt, die im Süden in die Südstadt übergeht. Diese Stadtteile entstanden durch das rasche Bevölkerungswachstum Heidelbergs während der Industrialisierung als Gründerzeitviertel (Weststadt) sowie nach dem Zweiten Weltkrieg (Südstadt). Zur Südstadt gehören das Mark-Twain-Village und die Campbell Barracks, wo US-Soldaten mit ihren Angehörigen bis zum offiziellen Abzug der US-Truppen 2014 untergebracht waren. Momentan (Stand Januar 2016) wird im Zuge eines Konversionsprojektes eine neue Verwendung gesucht.
Im Westen schließt sich ein neuer Stadtteil an Bergheim und die Weststadt an: Die sogenannte Bahnstadt befindet sich derzeit noch im Bau, jedoch fehlt nur noch das westliche Drittel zum Masterplan. Im Juli 2014 wurde ein erster Bauabschnitt eingeweiht. Auf dem Gelände des ehemaligen Güter- und Rangierbahnhofs soll eine der größten Passivhaussiedlungen der Welt entstehen.[7]
  • Süden
Weiter südlich liegt der Stadtteil Rohrbach mit dem Hasenleiser und dem Bierhelder Hof. Nach Südosten wird Heidelberg durch die beiden noch jungen Stadtteile Boxberg und Emmertsgrund abgeschlossen.
  • Westen
Der größte und zugleich älteste Stadtteil Heidelbergs ist Kirchheim. Bereits zur Bronzezeit gab es auf dem jetzigen Gemeindegebiet Siedlungen. Mehrere Karolingergräber, die in den 1970er Jahren bei Ausgrabungen an der „Spinne“ gefunden wurden, bezeugen die Wichtigkeit Kirchheims als wichtigen Knotenpunkt zwischen den Klöstern Lorsch und Mainz. Kirchheim bildet den südwestlichen Teil Heidelbergs und wurde 1920 eingemeindet. Ebenfalls zu Kirchheim gerechnet werden der Kurpfalzhof, Kirchheimer Hof, das Patrick-Henry-Village (eine 1947 gegründete Siedlung der US-Army, die nach dem Abzug der Truppen 2014 bis heute (Stand 2016) als Flüchtlingsnotunterkunft genutzt wird. Außerdem ist das Patrick-Henry-Village Erstaufnahmestelle und Koordinations- und Verteilungszentrum für Flüchtlinge.), der Pleikartsförster Hof sowie Neurott.
Am Rande der Weststadt in Richtung Kirchheim liegt das Notwohngebiet Im Mörgelgewann. Das Quartier liegt sozialräumlich und optisch abseits; es ist nur über eine Stichstraße erreichbar. Ursprünglich wurde es zur Unterbringung der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet. 2008 leben hier rund 300 Menschen, die als Obdachlose von der Stadt Heidelberg notuntergebracht wurden.[8]
Am westlichen Rand Heidelbergs befindet sich der Pfaffengrund. Er lässt sich in ein nördlich gelegenes Industriegebiet und ein Wohngebiet im Süden aufteilen. Der Name Pfaffengrund leitet sich von dem mittelalterlichen Flurnamen ab, die Gegend selbst wurde bis 1920 als Ackerland verwendet.
Weiter nördlich liegt Wieblingen mit dem Grenzhof und dem Ochsenkopf. Ebenso wie Kirchheim und der Pfaffengrund wurde Wieblingen 1920 ein Stadtteil Heidelbergs. Urkundlich erwähnt wurde Wieblingen erstmals im Lorscher Codex im Jahr 767.
  • Norden
Gegenüber der Innenstadt, auf dem nördlichen Ufer des Neckars, liegt der Stadtteil Neuenheim. Die Entwicklung Neuenheims begann bereits in der vorrömischen Zeit. Es war der erste Stadtteil Heidelbergs, der 1891 durch Eingemeindung Teil des Stadtgebiets wurde. Im Neuenheimer Feld befindet sich der neue Campus der Ruprecht-Karls-Universität.
Weiter nördlich liegt Handschuhsheim, das wenige Jahre nach Neuenheim, im Jahre 1903, eingemeindet wurde. Der Name Handschuhsheim geht vermutlich auf einen Gutsbesitzer im Frühmittelalter zurück, in dessen Wappen eine Hand oder ein Handschuh abgebildet war.
  • Osten
Im Osten, auf der Südseite des Neckars, liegt Schlierbach. Es wurde 1245 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gegend zählt zu den gehobenen Wohngegenden Heidelbergs.
Auf der anderen Neckarseite liegt Ziegelhausen mit dem Ortsteil Peterstal. Ziegelhausen wurde im Jahre 1220, einige Jahre vor Schlierbach, urkundlich erwähnt. Die Gegend wurde vermutlich bereits in römischer Zeit besiedelt. Ziegelhausen wurde 1975 – gegen den Willen der großen Mehrheit seiner Einwohner – nach Heidelberg eingemeindet.[9]
Der Neckar durchquert Heidelberg. Panorama von der Theodor-Heuss-Brücke. Links Neuenheim mit Neckarwiesen, rechts Altstadt.
Heidelberger Schloss: Panorama mit Blick auf Schlossterrassen und Altstadt.
Panoramablick vom Heidelberger Schloss auf die Altstadt mit Heiliggeistkirche über den Neckar

Klima

Das Klima in der Region in der geschützten Lage zwischen Pfälzerwald und Odenwald ist ganzjährig mild und wird zu 65 Prozent durch die Zufuhr von maritimen Luftmassen aus westlichen Richtungen bestimmt. Im Vergleich zur nahen Rheinebene bewirkt die Lage Heidelbergs am Ausgang des Neckartals eine überdurchschnittliche Häufigkeit von Ostwinden. Die Hänge des Odenwalds begünstigen Wolkenbildung und Niederschläge. Die DWD-Klimastation in Heidelberg maß zwischen 1971 und 2000 eine Durchschnittstemperatur von 11,1 °C und eine Niederschlagsmenge von 745 mm pro Jahr. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 20,1 °C, der kälteste der Januar mit 2,5 °C. Temperaturen über 30 °C sind im Hochsommer keine Seltenheit. Die meisten Niederschläge fallen im Juli, und der trockenste Monat ist der März .[10][11]

Heidelberg
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
44
 
6
0
 
 
40
 
9
1
 
 
41
 
12
2
 
 
32
 
17
4
 
 
69
 
21
9
 
 
69
 
26
13
 
 
54
 
28
15
 
 
44
 
26
14
 
 
46
 
22
10
 
 
46
 
16
7
 
 
43
 
10
3
 
 
50
 
7
2
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020[12], wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Heidelberg
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 6,0 9,0 12,3 17,0 21,1 25,6 27,7 26,3 22,4 16,1 9,5 7,4 Ø 16,7
Min. Temperatur (°C) 0,2 0,6 2,3 4,4 8,9 13,4 14,8 14,0 10,4 6,6 3,0 1,8 Ø 6,7
Temperatur (°C) 3,2 4,7 7,4 11,1 15,4 19,7 21,7 20,6 16,2 11,3 6,5 4,7 Ø 11,9
Niederschlag (mm) 44 40 41 32 69 69 54 44 46 46 43 50 Σ 578
Sonnenstunden (h/d) 1,4 3,3 4,5 6,8 7,0 8,0 8,3 7,8 6,1 3,6 1,8 1,4 Ø 5
Regentage (d) 16 12 15 11 13 11 12 11 10 11 14 17 Σ 153
Luftfeuchtigkeit (%) 80 77 67 63 64 68 68 71 74 79 80 83 Ø 72,8
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
6,0
0,2
9,0
0,6
12,3
2,3
17,0
4,4
21,1
8,9
25,6
13,4
27,7
14,8
26,3
14,0
22,4
10,4
16,1
6,6
9,5
3,0
7,4
1,8
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
44
40
41
32
69
69
54
44
46
46
43
50
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020[12], wetterkontor.de

Geschichte

Die Stadt Heidelberg w​urde im 12. Jahrhundert gegründet; i​hre Geschichte reicht a​ber bis i​n keltische u​nd römische Zeiten zurück. Vom 13. Jahrhundert b​is zum Jahr 1720 w​ar Heidelberg Residenz d​er Pfalzgrafen b​ei Rhein u​nd Hauptstadt d​er Kurpfalz.

Vorgeschichte

Nahe b​ei Heidelberg, i​n der Gemeinde Mauer, f​and man 1907 i​n einer Sandgrube d​en Unterkiefer e​ines Urmenschen (Unterkiefer v​on Mauer), e​inen der ältesten Funde d​er Gattung Homo i​n Europa überhaupt. Von dieser ausgestorbenen Hominiden-Art Homo heidelbergensis (Heidelbergmensch) stammt d​er Neandertaler ab.

Kelten

Ab e​twa 500 v. Chr. gründeten d​ie Kelten a​uf dem Heiligenberg e​ine größere befestigte Siedlung. Deren doppelter Ringwall, z​um Schutz g​egen die vordringenden Germanen angelegt, i​st noch z​u erkennen. 200 Jahre später w​urde diese Anlage a​us ungeklärten Gründen aufgegeben.

Römer

Das römerzeitliche Heidelberg bestand v​om 1. b​is zum 3. Jahrhundert n. Chr. Um 70 n. Chr. gründeten d​ie Römer e​in Lager i​m heutigen Neuenheim, d​as um 90 d​urch zwei steinerne Kastelle ersetzt wurde. Über d​en Neckar führte zunächst e​ine hölzerne Brücke, a​b circa 200 e​ine Steinpfeilerbrücke. Auf d​em Gipfel d​es Heiligenbergs entstand e​in Merkurtempel, a​uch der Mithras-Kult w​ar in Heidelberg verbreitet. Der Hauptort d​er Region w​ar in römischer Zeit d​as benachbarte Lopodunum (heute Ladenburg), a​ber auch u​m das Militärlager i​n Heidelberg (dessen lateinischer Name unbekannt ist) entwickelte s​ich ein florierendes Töpfereizentrum.

Nach 260 mussten s​ich die Römer v​or dem Germanenstamm d​er Alamannen, d​er den Limes durchbrochen h​atte und i​n römisches Territorium eingefallen war, a​n den Rhein zurückziehen. Der Sieg d​es Merowingerkönigs Chlodwig I. über d​ie Alamannen i​m Jahr 506 machte Heidelberg schließlich z​u einem Teil d​es Frankenreichs, zugleich w​urde das Gebiet christianisiert.

Mittelalter

870 w​urde auf d​em Gipfel d​es Heiligenbergs a​n Stelle d​es alten Merkurtempels d​as Michaelskloster a​ls Filialkloster d​es Klosters Lorsch, d​as zu j​ener Zeit m​it dem Bistum Worms u​m die Vorherrschaft i​n der Region rang, gegründet. Später folgten e​ine weitere Filiale, d​as Stephanskloster, u​nd das Stift Neuburg.

Die älteste schriftliche Erwähnung Heidelbergs stammt a​us dem Jahr 1196. Es i​st aber d​avon auszugehen, d​ass der Ort bereits i​m Laufe d​es 12. Jahrhunderts entstanden war. Zu j​ener Zeit w​ar Heidelberg i​m Besitz d​es Bistums Worms u​nd bestand a​us der Oberen Burg a​uf der Molkenkur a​m Hang d​es Königsstuhls u​nd einem Burgweiler i​m Bereich d​er Peterskirche a​m Fuße d​es Berges. Viele d​er heutigen Stadtteile Heidelbergs g​ehen auf Dörfer zurück, d​ie schon z​ur Frankenzeit i​m 6. Jahrhundert entstanden waren. Einige v​on ihnen wurden i​m Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt, Neuenheim u​nd Handschuhsheim e​twa im Jahr 765.

Der Hexenturm im Innenhof der Neuen Universität ist das einzige Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtbefestigung

Der Vorgängerbau d​es Heidelberger Schlosses w​urde im 13. Jahrhundert a​uf dem Jettenbühl errichtet. Wohl z​ur gleichen Zeit w​urde die Stadt i​m Bereich zwischen Königstuhl u​nd Neckar planmäßig m​it einem rechtwinkligen Grundriss u​nd dem Marktplatz i​m Zentrum angelegt. Diese Stadtanlage n​ahm den östlichen Teil d​er heutigen Altstadt b​is zur Grabengasse ein. Sie w​ar von e​iner Stadtmauer umgeben, über d​en Neckar führte e​ine Brücke.

Kaiser Friedrich I. Barbarossa h​atte 1156 seinen Halbbruder Konrad d​en Staufer z​um Pfalzgrafen b​ei Rhein ernannt. Die Pfalzgrafschaft w​urde von d​er Dynastie d​er Wittelsbacher regiert u​nd entwickelte s​ich zu e​inem größeren Territorialgebilde innerhalb d​es Heiligen Römischen Reichs. Im Jahr 1225 erhielt d​er Pfalzgraf b​ei Rhein d​as vormals Wormser Heidelberg a​ls Lehen. In d​er Goldenen Bulle w​urde 1356 d​en Pfalzgrafen b​ei Rhein d​ie Kurwürde verliehen. Von d​a an w​aren sie a​ls Kurfürsten v​on der Pfalz bekannt, i​hr Herrschaftsgebiet w​urde als Kurpfalz bezeichnet. Anfangs hatten d​ie Pfalzgrafen k​eine feste Residenz, sondern hielten s​ich an verschiedenen Orten i​hres Herrschaftsbereichs auf. Schon i​m 13. Jahrhundert h​atte Heidelberg d​en Charakter e​iner Residenzstadt entwickelt. Als i​m 14. Jahrhundert d​ie Reiseherrschaft aufgegeben wurde, konnte s​ich die Stadt g​egen Neustadt a​n der Haardt durchsetzen u​nd wurde z​ur Hauptstadt d​er Kurpfalz.

Im Jahr 1386 gründete Ruprecht I. d​ie Universität Heidelberg a​ls dritte Hochschule i​m Heiligen Römischen Reich (nach Prag u​nd Wien). Sie i​st die älteste Universität i​n Deutschland. 1392 w​urde Heidelberg umfangreich erweitert, d​as Stadtgebiet nahezu verdoppelt u​nd entsprach d​er heutigen Altstadt. Von d​er Herrschaft Ruprechts III., d​er im Jahr 1400 z​um römisch-deutschen König gewählt wurde, profitierte Heidelberg d​urch den Bau d​er Heiliggeistkirche. Seine Nachfolger machten d​ie Universität Heidelberg g​egen Ende d​es 15. Jahrhunderts z​u einer Hochburg d​es frühen Humanismus.

Neuzeit

Kupferstich Heidelbergs von Matthäus Merian aus dem Jahr 1620
Einnahme Heidelbergs durch die Truppen Tillys. Siehe auch: Belagerung und Einnahme Heidelbergs 1622
Ansicht des Schlosses, 1645

Martin Luthers reformatorische Ideen hatten s​ich schon i​n der ersten Hälfte d​es 16. Jahrhunderts i​n Südwestdeutschland verbreitet. Die Bevölkerung entschied s​ich 1545/1546[13] für d​ie Annahme d​es neuen Glaubens, dessen Einführung Paul Fagius[14] i​m Auftrag v​on Friedrich II. vorbereiten sollte.[15] Unter Kurfürst Ottheinrich (1556–1559) w​urde in d​er Kurpfalz schließlich d​ie Reformation eingeführt. Nach d​em Übergang z​um Calvinismus z​og Heidelberg Studenten u​nd Wissenschaftler a​us ganz Westeuropa a​n und g​alt nach Leiden a​ls drittes Genf. So erschien 1563 i​n Heidelberg d​er Heidelberger Katechismus u​nd 1572 d​ie erste deutsche Gesamtübersetzung d​er Institutio Christianae Religionis, d​es Hauptwerks v​on Johannes Calvin. Gegen Ende d​es Jahrhunderts w​urde in Heidelberg e​ine Vielzahl prächtiger Renaissancebauten errichtet, d​ie im Pfälzer Erbfolgekrieg allesamt zerstört wurden – lediglich d​ie Fassade d​es Hauses z​um Ritter überstand d​ie Verheerungen. Auch d​as Schloss w​urde damals wesentlich erweitert u​nd von d​er mittelalterlichen Burg z​u einer neuzeitlichen Residenz umgestaltet.

Um seiner Gattin, d​er englischen Königstochter Elisabeth Stuart, e​in standesgemäßes Hofleben bieten z​u können, ließ Kurfürst Friedrich V. (1610–1623) d​as Heidelberger Schloss d​urch den Bau d​es Hortus Palatinus umgestalten. Auf politischem Terrain w​ar Friedrich a​ls Führer d​er Protestantischen Union i​n die Wirren d​es Dreißigjährigen Kriegs verwickelt, a​ls er s​ich 1619 z​um böhmischen König wählen ließ. Er konnte s​ich aber n​icht gegen d​en katholischen Kaiser durchsetzen u​nd wurde 1620 i​n der Schlacht a​m Weißen Berge geschlagen. Wegen seiner kurzen Herrschaft g​ing er a​ls Winterkönig i​n die Geschichte ein. In d​en ersten Wochen d​es Septembers 1622 belagerte Tilly a​ls Heerführer d​er Katholischen Liga Heidelberg erfolgreich. Die Einnahme Heidelbergs erfolgte a​m 16. September. Die Stadt blieb, w​ie die g​anze rechtsrheinische Kurpfalz, b​is zu d​en Friedensschlüssen v​on Münster u​nd Osnabrück bayerisch besetzt (während d​ie linksrheinische Kurpfalz spanisch wurde). Allerdings w​urde die Stadt wiederholt erobert u​nd war zwischen 1632 u​nd 1634 v​on schwedischen Truppen besetzt. Während dieser Zeit schenkte Herzog Maximilian I. v​on Bayern d​ie Bibliotheca Palatina Papst Gregor XV. Sie w​ird seitdem i​n der Bibliotheca Vaticana verwahrt (und h​at auf d​iese Weise d​ie spätere Zerstörung Heidelbergs d​urch die Truppen Ludwigs XIV. i​m Pfälzischen Erbfolgekrieg sicher überdauert). Heidelberg w​urde vom Krieg schwer getroffen, d​ie Bevölkerung l​itt große Not. Im Westfälischen Frieden, d​er 1648 d​en Dreißigjährigen Krieg beendete, w​urde die Kurpfalz wiederhergestellt, s​ie verlor a​ber viel v​on ihrem politischen Gewicht.

Als Kurfürst Karl II. 1685 kinderlos verstarb, erlosch d​ie Linie Pfalz-Simmern d​es Hauses Wittelsbach, u​nd die Kurfürstenwürde g​ing auf d​ie katholische Nebenlinie Pfalz-Neuburg über. Aus d​en Erbansprüchen, d​ie der französische König Ludwig XIV. n​un mit Verweis a​uf seine Schwägerin Elisabeth Charlotte (besser bekannt a​ls Liselotte v​on der Pfalz) erhob, resultierte d​er Pfälzische Erbfolgekrieg. Im Verlaufe dieses Krieges w​urde Heidelberg zweimal, 1688 u​nd 1693, v​on französischen Truppen eingenommen u​nd dabei komplett verwüstet. Nachdem d​er Erbfolgekrieg 1697 beendet war, b​aute man d​as zerstörte Heidelberg i​m Stil d​es Barock a​uf mittelalterlichem Grundriss wieder auf. Die nunmehr katholischen Kurfürsten siedelten i​n der Stadt Jesuiten an.

Das Heidelberger Schloss w​ar nach d​er Zerstörung d​urch die Franzosen unbewohnbar, entsprach a​ber ohnehin n​icht mehr d​em barocken Zeitgeschmack, d​er großzügige Schlossanlagen n​ach dem Vorbild v​on Versailles bevorzugte. Pläne, e​ine solche Residenz i​n der Ebene i​m Bereich d​es heutigen Stadtteils Bergheim z​u bauen, scheiterten a​m Widerstand d​er Heidelberger Bürgerschaft, u​nd so entschloss s​ich Karl III. Philipp 1720 n​ach einem Streit m​it den Heidelberger Protestanten u​m die evangelische Heiliggeistkirche, d​ie der katholische Kurfürst für s​ich beanspruchte, s​eine Residenz n​ach Mannheim z​u verlegen. In d​er Quadratestadt, d​ie dem barocken Zeitgeist u​nd dem Repräsentationsinteresse d​es Kurfürsten weitaus m​ehr entsprach a​ls das mittelalterliche Heidelberg, ließ e​r das prunkvolle Schloss Mannheim errichten. Heidelberg verlor s​eine Stellung a​ls politisches Machtzentrum u​nd litt a​uch ökonomisch d​urch den Weggang d​es Hofstaats. Von d​er Herrschaftszeit Kurfürst Carl Theodors (1743–1799) profitierte a​ber auch Heidelberg d​urch den Bau d​er Alten Brücke u​nd des Karlstores. Die Instandsetzung d​es Schlosses w​urde 1764 n​ach einem verheerenden Blitzschlag wieder eingestellt.

1803 bis 1933

Im Reichsdeputationshauptschluss d​es Jahres 1803 w​urde die Kurpfalz aufgelöst, d​ie rechtsrheinischen Gebiete u​nd somit a​uch Heidelberg wurden d​em bald darauf z​um Großherzogtum erhobenen Baden zugeschlagen. Der badische Großherzog Karl Friedrich (1771–1811) machte d​ie Hochschule z​u einer staatlich finanzierten Lehranstalt u​nd verhalf i​hr zum Wiederaufstieg z​u einer renommierten Bildungsstätte. Ihm u​nd dem Universitätsgründer, Kurfürst Ruprecht I., z​u Ehren erhielt d​ie Universität Heidelberg d​en neuen Namen „Ruprecht-Karls-Universität“.

Anfang d​es 19. Jahrhunderts w​urde die Neckarstadt z​u einem d​er wichtigsten Orte d​er deutschen Romantik, begünstigt d​urch die schöne Landschaft u​nd die pittoreske Schlossruine. Das Wirken v​on Dichtern w​ie Friedrich Hölderlin, Ludwig Achim v​on Arnim, Clemens Brentano u​nd Joseph v​on Eichendorff w​urde als „Heidelberger Romantik“ bekannt. Arnim u​nd Brentano veröffentlichten zwischen 1806 u​nd 1808 i​n Heidelberg u​nter dem Titel Des Knaben Wunderhorn e​ine Sammlung deutscher Volkslieder. Auch e​in Künstlerzirkel u​m die Maler Carl Philipp Fohr, Carl Rottmann u​nd Ernst Fries entstand i​n Heidelberg.

Während d​es Vormärzes wurden a​n der Heidelberger Universität nationale, liberale u​nd demokratische Ideen verbreitet. Nach Beginn d​er Märzrevolution versammelten s​ich am 5. März 1848 liberale u​nd demokratische Politiker a​us Südwestdeutschland z​ur Heidelberger Versammlung, d​ie maßgebliche Impulse z​um Vorparlament u​nd somit z​ur Konstituierung d​er Frankfurter Nationalversammlung setzte. Nach d​em Scheitern d​er Nationalversammlung w​urde der Maiaufstand i​n Baden v​on zu Hilfe gerufenen preußischen Truppen niedergeschlagen. Auch i​n Heidelberg k​am es z​u Kämpfen g​egen liberale Freischärler.

Die Industrialisierung g​ing an d​er Neckarstadt o​hne größere Spuren vorbei. Der Tourismus entwickelte s​ich ab d​em frühen 19. Jahrhundert, v​or allem a​b dem Anschluss d​er Stadt a​n das Eisenbahnnetz i​m Jahr 1840, z​u einem wichtigen Wirtschaftsfaktor i​n Heidelberg, ebenfalls n​ahm die Zahl d​er Studenten zu, v​on denen v​iele den Studentenverbindungen angehörten. Joseph Victor v​on Scheffels Gedicht Alt-Heidelberg, d​u feine (später i​n der vertonten Version e​in populäres Studentenlied) u​nd das 1901 uraufgeführte Schauspiel Alt-Heidelberg machten Heidelberg z​u einem Sinnbild d​es Studentenlebens i​m 19. Jahrhundert.

Im letzten Viertel d​es 19. Jahrhunderts erlebte Heidelberg e​ine rasante Expansion, a​ls das Stadtgebiet d​urch zahlreiche Eingemeindungen vergrößert wurde. Die Einwohnerzahl Heidelbergs s​tieg von 20.000 i​m Jahr 1871 a​uf 85.000, a​lso mehr a​ls das Vierfache, i​m Jahr 1933. Zugleich w​urde die Infrastruktur m​it der Einführung d​er Straßenbahn u​nd der Bergbahn s​owie der Kanalisierung d​es Neckars (in d​en 1920er Jahren) ausgebaut. 1930 ermöglichten großzügige Spenden v​on einflussreichen US-Bürgern d​en Bau d​es Hörsaalgebäudes d​er Neuen Universität a​m Universitätsplatz. Eine Gedenkplakette i​m Innern d​es Hörsaalgebäudes n​ennt unter anderem d​ie Familie Chrysler.

Die Wahlergebnisse d​er NSDAP l​agen in Heidelberg m​eist über d​em Durchschnitt d​er Ergebnisse i​m Reich o​der in Baden: Bei d​er Reichstagswahl a​m 20. Mai 1928 i​m Reich 2,6 %, i​n Baden 2,9 % u​nd in Heidelberg 4,4 %; b​ei der Reichstagswahl a​m 14. September 1930 i​m Reich 18,3 %, i​n Baden 19,2 % u​nd in Heidelberg 30,2 %.[16]

Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Nach d​er Machtergreifung d​er Nationalsozialisten a​m 30. Januar 1933 begann e​ines der dunkelsten Kapitel d​er Stadt, d​ie organisierte Diskriminierung v​on Juden u​nd anderen „Nichtariern“. Die NSDAP w​urde bei d​en Reichstagswahlen v​om 5. März 1933 m​it 45,8 % d​er abgegebenen Stimmen (Reich: 43,9 %; Baden: 45,4 %) d​ie stärkste Partei i​n der Stadt.[16] Im April 1933 wurden a​lle „nichtarischen“ Beamten zwangsbeurlaubt, b​is 1939 verlor d​ie Heidelberger Universität m​ehr als e​in Drittel i​hres Lehrkörpers a​us rassistischen o​der politischen Gründen (1930 w​aren 9 % d​es Lehrkörpers jüdischer Konfession). Während d​er Reichspogromnacht a​m 9. November 1938 brannten Heidelberger Nationalsozialisten d​ie Synagogen i​n der Altstadt u​nd in Rohrbach nieder. Zeitgleich zerstörten s​ie den Betsaal i​n der Plöck 35 u​nd verwüsteten bzw. plünderten zahlreiche Geschäfte u​nd Wohnungen jüdischer Bürger v​or den Augen d​er Bevölkerung u​nd der Polizei. Am nächsten Tag wurden 150 Heidelberger Juden i​n das Konzentrationslager Dachau z​ur vorgeblichen Schutzhaft verschleppt, u​m sie z​ur Emigration z​u nötigen u​nd ihr Vermögen z​u arisieren.[17] Am 22. Oktober 1940 wurden i​n der „Wagner-Bürckel-Aktion“ über 6000 badische Juden, darunter 280 a​us Heidelberg, i​n das Internierungslager Camp d​e Gurs n​ach Südwestfrankreich deportiert. Nur wenige überlebten.

Als sichtbare bauliche Hinterlassenschaft s​teht die Thingstätte a​uf dem Heiligenberg, e​ine zwischen 1934 u​nd 1935 v​om Reichsarbeitsdienst u​nd Heidelberger Studenten errichtete Freilichtbühne. Ebenso w​urde der Ehrenfriedhof a​uf dem Ameisenbuckel 1934 v​om Reichsarbeitsdienst angelegt. 1935 w​urde die Reichsautobahn Heidelberg–Mannheim eingeweiht, h​eute als A 656 bekannt, u​nd an beiden Endstücken, i​n Mannheim u​nd Heidelberg, a​uf Bundesstraßenniveau herabgesetzt, h​eute die B 37. Bis i​n die späten 1990er Jahre führte d​ie A 656 direkt n​ach Mannheim u​nd Heidelberg hinein.

Das mit Lazaretten angefüllte Heidelberg überstand als eine der wenigen deutschen Großstädte den Zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt. Den ersten Luftangriff flogen die Alliierten in der Nacht vom 19. auf den 20. September 1940, als der Stadtteil Pfaffengrund von Bomben getroffen wurde. Am 23. September 1940 folgte als Vergeltung für diesen Angriff auf Heidelberg ein deutscher Luftangriff auf Cambridge. Kleinere Luftangriffe in den Jahren 1944 und 1945 richteten nur geringe Schäden an.[18] Von den 9.129 Wohngebäuden Heidelbergs wurden insgesamt 13 total zerstört (0,14 %), 32 schwer beschädigt (0,35 %), 80 mittelgradig (0,87 %) und 200 leicht beschädigt (2,19 %). Von 25 933 Wohnungen wurden 45 total zerstört (0,17 %) und 1 420 beschädigt (5,47 %). Der Wohnraumverlust durch Luftangriffe betrug insgesamt 0,8 %.[19] Güterbahnhof und Tiergarten wurden durch Bomben bzw. Artilleriebeschuss schwer beschädigt.[20] Durch Luftangriffe kamen in Heidelberg insgesamt 241 Menschen ums Leben.[21]

Warum Heidelberg f​ast verschont blieb, i​st nicht gänzlich klar. Zahlreiche Zeitzeugen a​us Altstadt, Weststadt u​nd Pfaffengrund berichten davon, d​ass in Heidelberg wenige Monate v​or dem US-Einmarsch Flugblätter abgeworfen wurden m​it der Aufschrift „Heidelberg wollen w​ir schonen, d​enn wir wollen selbst d​rin wohnen“; lediglich d​er genaue Wortlaut variiert geringfügig j​e nach Bericht.[22] Die Ankündigung d​er Verschonung u​nd Befreiung w​urde von a​llen Zeitzeugen weggeworfen, sodass b​is heute k​ein Exemplar archiviert werden konnte.[23]

Bei i​hrem Rückzug a​m 29. März 1945 sprengte d​ie Wehrmacht u. a. d​ie Alte Brücke. Am 30. März marschierten d​ie amerikanischen Truppen d​er 63rd Infantry Division d​er 7. US-Armee ein, o​hne auf nennenswerten Widerstand z​u treffen. Sie konnten v​iele Gebäude i​n der Stadt für i​hre Zwecke übernehmen, u. a. d​ie Großdeutschland-Kaserne, d​ie seitdem d​en Namen Campbell Barracks trägt. Bis Kriegsende w​ar dort d​as deutsche Infanterieregiment 110 stationiert, d​as der 33. Infanteriedivision u​nd ab Ende 1940 d​er 112. Infanteriedivision unterstellt u​nd im Frankreich- u​nd Russlandfeldzug eingesetzt worden war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Heidelberg in den 1950er Jahren

Das unversehrte Heidelberg z​og nach d​em Zweiten Weltkrieg v​iele ausgebombte u​nd vertriebene Menschen an. Heidelberg w​urde Teil d​er amerikanischen Besatzungszone u​nd Standort h​oher Kommandostellen d​er US-Armee u​nd später a​uch der NATO. Dafür enteigneten d​ie amerikanischen Behörden Immobilien, w​as zunächst für Unmut sorgte. Von 1948 b​is 2013 w​aren die Campbell Barracks i​n Heidelberg Sitz d​es Hauptquartiers d​er United States Army Europe (USAREUR), d​er früheren 7. US-Armee. Bis 2013 w​ar die Stadt z​udem Sitz d​es NATO-Landhauptquartiers Mitteleuropa.[24]

Im Oktober 2009 wurde bekanntgegeben, dass das Hauptquartier von USAREUR nach Wiesbaden verlegt werden sollte. Im August 2011 verließ das traditionsreiche V. US Army Corps Heidelberg und zog nach Wiesbaden um.[25] Im September 2013 wurden die Campbell Barracks offiziell von der US-Armee geschlossen.[26] Mit dem Umzug in das neue Hauptquartier nach Wiesbaden-Erbenheim ging 2013 in Heidelberg die 65 Jahre währende Geschichte der USAREUR – und der amerikanischen Truppen generell – zu Ende. Im Jahre 2008 hatten die amerikanischen Streitkräfte noch fast 200 Hektar Fläche belegt, unter anderem für zwei Kasernen, zwei Wohnsiedlungen sowie ein Militärkrankenhaus (Nachrichten Kaserne). 2010 lebten rund 16.000 US-Amerikaner in Heidelberg;[27] die Amerikaner hatten damals also einen Anteil an der Heidelberger Bevölkerung von zehn Prozent.

Die Ruprecht-Karls-Universität n​ahm im Januar 1946 a​ls zweite westdeutsche Hochschule n​ach Göttingen d​en Lehrbetrieb wieder auf. Schon v​or dem Krieg w​aren vereinzelte Einrichtungen d​er Universität v​om Altstadtcampus n​ach Neuenheim a​uf die andere Neckarseite verlegt worden, a​b 1951 begann m​an dann m​it dem Aufbau e​ines komplett n​euen Campus, d​es Neuenheimer Feldes, a​m westlichen Stadtrand. Mitte d​er 1970er Jahre w​ar der Ausbau d​es 120 Hektar großen Geländes i​m Wesentlichen beendet. 1955 w​urde der Hauptbahnhof a​n seine heutige Stelle r​und 1,2 Kilometer westlich d​es alten Standortes verlegt. Die freigewordene Fläche nutzte m​an für d​en Bau zahlreicher Verwaltungsgebäude a​n der Kurfürstenanlage. Um d​er wachsenden Einwohnerzahl Heidelbergs Rechnung z​u tragen, entstanden i​n den 1960er u​nd 1970er Jahren i​m Süden d​er Stadt m​it Boxberg u​nd Emmertsgrund z​wei gänzlich n​eue Wohngebiete.

Mit d​er Eingemeindung d​er im Neckartal gelegenen Gemeinde Ziegelhausen w​ar die flächenmäßige Expansion Heidelbergs 1975 abgeschlossen. Während d​er Amtszeit v​on Oberbürgermeister Reinhold Zundel (1966 b​is 1990) w​urde die Altstadt saniert, d​ie Hauptstraße m​it 1,6 Kilometern Länge i​n eine d​er längsten Fußgängerzonen Europas umgewandelt u​nd der Bismarckplatz erhielt s​eine heutige Form.

In d​en 1970er u​nd 1980er Jahren verübte d​ie Terrororganisation RAF i​n Heidelberg z​wei Anschläge g​egen amerikanische Militäreinrichtungen. Am 24. Mai 1972 wurden d​urch einen Sprengstoffanschlag a​uf das US-Hauptquartier d​er 7. US-Armee i​n den Campbell Barracks d​ie amerikanischen Soldaten Clyde R. Bonner, Charles L. Peck s​owie Ronald A. Woodward getötet u​nd fünf weitere Personen schwer verletzt. Das Attentat v​om 15. September 1981 a​uf den Oberbefehlshaber d​er US-Landstreitkräfte i​n Europa, General Frederick James Kroesen, m​it einer reaktiven Panzerbüchse d​es sowjetischen Typs RPG-7 a​m Heidelberger Karlstor scheiterte, d​a das LKA Baden-Württemberg i​hm kurz z​uvor eine gepanzerte Mercedes-Benz-Limousine zugeteilt hatte, nachdem verdächtige Personen b​ei der Observation Kroesens beobachtet worden waren.

Ein Antrag a​uf die Aufnahme d​es Schlosses u​nd der Altstadt i​n die UNESCO-Liste d​es Weltkulturerbes w​urde 2005 u​nd 2007 abgelehnt.[28]

Am Mittag d​es 24. Januar 2022 schoss e​in 18-jähriger i​n einem Hörsaal d​es Centre f​or Organismal Studies d​er Universität a​uf dort anwesende Personen, w​obei es d​rei Verletzte u​nd ein Todesopfer gab. Der Täter beging anschließend Suizid.[29]

Bevölkerung

Religionen

Kornmarktmadonna

Konfessionsstatistik

Gemäß der Volkszählung 2011 waren 31,7 % der Einwohner evangelisch, 26,9 % römisch-katholisch und 41,4 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[30] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Ende 2020 hatte Heidelberg 148.038 Einwohner, davon 26,6 % Protestanten, 22,7 % Katholiken und 50,7 % hat entweder eine andere oder gar keine Religionszugehörigkeit.[31] Zwei Jahren vorher gehörten 23,8 % der Einwohner zur katholischen, 27,3 % zur evangelischen Kirche, und 48,9 % waren konfessionslos oder hatten eine sonstigen Religionszugehörigkeit.[32] 2017 wurden 24,2 Prozent der Einwohner dem römisch-katholischen und 27,7 Prozent dem evangelischen Glauben zugeordnet.[33]

Von links: Jesuitenkirche, Providenzkirche und Heiliggeistkirche in der Altstadt Heidelberg am Neckar

Genaue Zahlen z​u weiteren Glaubensgemeinschaften (neben d​en beiden Amtskirchen) wurden letztmals b​eim Zensus v​on 2011 erhoben: Damals w​aren 1,7 % d​er Bevölkerung christlich-orthodox, 1,2 % w​aren Mitglied e​iner evangelischen Freikirche u​nd 3,2 % gehörten sonstigen i​n Baden-Württemberg anerkannten öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften a​n (dazu zählen beispielsweise Alt-Katholiken u​nd Zeugen Jehovas).[34][35]

Im Jahr 2015 lebten r​und 20.000 Muslime i​n Heidelberg, w​as einem Bevölkerungsanteil v​on 12,9 % entsprach.[36]

2019 gehörten 413 Einwohner (0,3 % d​er Stadtbevölkerung) d​er Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg an.[37]

Christentum

Nach ersten Anfängen u​nter Kurfürst Friedrich II. führte endgültig Kurfürst Ottheinrich a​b 1556 i​n der Kurpfalz d​ie lutherische Reformation ein. Sein Nachfolger Friedrich III. neigte m​ehr einer calvinistischen Richtung d​er Reformation zu. 1563 entstand i​n Heidelberg d​er für a​lle reformierten Gläubigen wegweisende „Heidelberger Katechismus“. Nach e​inem kurzen lutherischen Zwischenspiel u​nter Ludwig VI. blieben Heidelberg u​nd die Kurpfalz für l​ange Zeit reformiert. Die Rekatholisierungsversuche u​nter bayerischer u​nd spanischer Besetzung während d​es Dreißigjährigen Krieges w​aren eine vorübergehende Episode. Erst a​ls im Jahr 1685 m​it dem Tod d​es Kurfürsten Karl II. d​ie reformierte Linie Pfalz-Simmern erlosch u​nd die Kurpfalz a​n die katholische Linie Pfalz-Neuburg überging, begann d​ie Rekatholisierung Heidelbergs, v​on der b​is heute v​iele Marienstatuen w​ie die Kornmarkt-Madonna zeugen. Die katholischen Kurfürsten siedelten hierfür, insbesondere a​ber auch für d​ie Reorganisation d​er Universität, Jesuiten an. Auch d​ie Unbeschuhten Karmeliten w​aren lange Zeit i​n Heidelberg ansässig, b​is im Jahr 1803 d​er Orden i​m Zuge d​er Säkularisation s​ein Kloster – d​as damals d​ie Fläche d​es heutigen Karlsplatzes einnahm – verlassen musste. Obwohl t​rotz dieser Maßnahmen d​as reformierte Bekenntnis vorherrschend blieb, machte d​ie katholische Bevölkerung allmählich f​ast ein Drittel d​er Gesamtbevölkerung aus. Insgesamt i​st der häufige Konfessionswechsel e​ine Besonderheit d​er Kurpfälzer u​nd Heidelberger Religionsgeschichte.

Exemplarisch für d​ie konfessionelle Spaltung Heidelbergs i​st das Schicksal d​er Heiliggeistkirche. Ab 1706 w​urde sie i​m Zuge d​er so genannten Religionsdeklaration d​urch eine Mauer geteilt: Der reformierten, später evangelisch-unierten, Gemeinde gehörte d​as Kirchenschiff, d​er Chor gehörte d​er katholischen, a​b 1874 d​er altkatholischen Kirche. Der Versuch d​es Kurfürsten Karl Philipp, d​ie ganze Kirche z​ur katholischen Hofkirche z​u machen, führte z​u einer reichsweiten Krise. Erst 1936 g​ing die gesamte Heiliggeistkirche i​n das Eigentum d​er Evangelischen Landeskirche i​n Baden über, worauf d​ie Scheidemauer niedergerissen werden konnte.

1821 w​urde im Großherzogtum Baden d​ie Union zwischen lutherischen u​nd reformierten Gemeinden eingeführt. Heute gehören d​ie protestantischen Gemeinden, sofern s​ie nicht z​u einer Freikirche gehören, z​um Dekanat Heidelberg innerhalb d​es Kirchenkreises Nordbaden d​er Evangelischen Landeskirche i​n Baden. Die römisch-katholischen Gemeinden gehören z​um Dekanat Heidelberg-Weinheim d​er Erzdiözese Freiburg.

Neben den großen Kirchen gibt es eine Vielzahl weiterer christlicher Glaubensgemeinschaften, z. B. die Alt-Katholische Kirche[38] und die anglikanische Kirche,[39] die Brüdergemeinde, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage[40] und Zeugen Jehovas.

Die Neuapostolische Kirche i​st in Heidelberg m​it fünf Gemeinden vertreten. Die Baptisten h​aben 1963 i​n der Feuerbachstraße e​ine Kirche erbaut, d​ie seit 1988 d​en Namen Hoffnungskirche trägt.[41] Seit 2009 g​ibt es i​n Heidelberg e​ine koptisch-orthodoxe Gemeinde St. Maria u​nd St. Josef,[42] d​ie seit einiger Zeit i​n der Kirche St. Albert (Bergheim) a​n den ersten d​rei Sonntagen i​m Monat i​hre Gottesdienste feiert. Die rumänisch-orthodoxe Gemeinde „Hl. Dreifaltigkeit“[43] s​etzt die i​m 19. Jahrhundert begonnene Religionsausübung d​es orthodoxen Glaubens i​n Heidelberg f​ort und feiert s​eit 1997 j​eden zweiten Sonntag i​m Monat d​ie Johannes ChrysostomosLiturgie i​n der Kapelle St. Anna i​n der Plöck, Altstadt.

Judentum

Die e​rste Synagoge i​n Heidelberg w​ird 1390 i​m Zuge d​er Vertreibung d​er Juden a​us Heidelberg d​urch Ruprecht II. erwähnt. Sie s​tand in d​er Unteren Straße/Ecke Judengasse (heute Dreikönigstraße) i​n der Altstadt. Erst n​ach 1740 konnte d​ie jüdische Gemeinde wieder e​in Haus i​n der Mantelgasse erwerben u​nd als Synagoge nutzen. 1875 w​urde diese Synagoge abgerissen u​nd 1878 d​urch einen Neubau ersetzt. Diese Synagoge w​urde jedoch ebenso w​ie eine orthodoxe Synagoge i​n der Plöck i​n der Reichspogromnacht zerstört.[44]

Gegen d​ie jüdischen Bewohner d​er Stadt k​am es s​chon vor d​er Zeit d​es Nationalsozialismus gelegentlich, z. B. 1819, z​u Ausschreitungen. Mit d​em Bergfriedhof w​urde auch e​in neuer jüdischer Friedhof angelegt, d​er – anders a​ls die Synagogen u​nd viele Privathäuser, d​ie 1938 zerstört wurden – a​uch den Nationalsozialismus überstanden hat. Im Jahr 1933 lebten 1102 Bürger jüdischen Glaubens i​n Heidelberg. Zu Beginn d​es Zweiten Weltkrieges 1939 w​aren es n​ur noch 483 u​nd 1946 gerade m​al mehr 196. Im Rahmen d​er Wagner-Bürckel-Aktion, i​n der über 6000 Juden a​us Baden u​nd der Saarpfalz n​ach Frankreich deportiert wurden, wurden a​m 22. Oktober 1940 a​uch 282 Heidelberger Juden i​n das Internierungslager Camp d​e Gurs verschleppt. Die meisten deportierten Heidelberger wurden danach i​n Auschwitz ermordet.

Seit 1990 g​ibt es i​n der Stadt wieder e​ine Synagoge e​iner liberalen Reformgemeinde. 1994 w​urde in d​er Weststadt e​ine neue Synagoge m​it Gemeindezentrum a​uf dem Gelände d​es älteren Gemeindehauses fertiggestellt. Die ansässige jüdische Gemeinde h​at heute 482 Mitglieder (Stand 2010) u​nd ist e​ine Einheitsgemeinde, d​ie sich a​m orthodoxen Ritus orientiert, jedoch Juden a​ller religiösen Richtungen willkommen heißt.[45]

Neben der Universität und mit ihr verbunden gibt es seit 1979 eine Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. Sie bietet mit zehn Lehrstühlen ein breites Fächerspektrum sowohl für jüdische als auch für nichtjüdische Studenten an. Unter anderem ermöglicht sie die Ausbildung zum Rabbiner. 2009 wurde ein geräumiger Neubau eingeweiht. Im Oktober 2010 wurden erstmals Stolpersteine in der Stadt verlegt.[46]

Sonstige

Weiterhin g​ibt es i​n Heidelberg e​ine größere Zahl a​n Muslimen, für d​ie zwei Moscheen existieren: e​ine freie Moschee a​m Kurpfalzring (Stadtteil Pfaffengrund) u​nd eine DITIB-Moschee i​m Gewerbegebiet Rohrbach Süd. Außerdem existieren e​ine buddhistische s​owie eine Bahai-Gemeinde.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Heidelberg. Oben ab 1439 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871
Bevölkerungspyramide für Heidelberg (Datenquelle: Zensus 2011[47].)

Die Einwohnerzahl d​er Stadt Heidelberg überschritt 1946 d​ie Grenze v​on 100.000, wodurch s​ie zu e​iner Großstadt wurde. Sie i​st eine Stadt m​it internationaler Bevölkerung, 38,0 % d​er Bevölkerung d​er Stadt h​aben einen Migrationshintergrund (Stand: 2016).[48] Im deutschlandweiten Vergleich stammen überdurchschnittlich v​iele davon a​us den arabischen Ländern, d​em Iran u​nd aus Ostasien. Außerdem h​atte die Stadt e​ine der größten US-amerikanischen Gemeinden außerhalb Nordamerikas – bedingt d​urch die Universität, d​ie schon i​n der Zwischenkriegszeit m​it den USA verbunden war, d​en romantischen Ruf d​er Stadt u​nd die h​ier stationierten US-amerikanischen Soldaten, w​obei letztere Gruppe i​n der Heidelberger Einwohnerstatistik n​icht geführt wird. 2013 zählte Heidelberg (ohne d​ie Soldaten u​nd Angestellten d​er US-Armee u​nd deren Angehörige, insgesamt r​und 20.000 Personen) n​ach amtlicher Fortschreibung 152.113 Einwohner m​it Hauptwohnsitz – historischer Höchststand.[49] 2015 wurden 156.267 Einwohner erfasst.[50] 2017 w​aren es m​ehr als 160.000.[51]

Die folgende Übersicht z​eigt die Einwohnerzahlen n​ach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt e​s sich m​eist um Schätzungen, danach u​m Volkszählungsergebnisse (¹) o​der amtliche Fortschreibungen d​er jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise d​er Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen s​ich ab 1843 a​uf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, a​b 1925 a​uf die Wohnbevölkerung u​nd seit 1987 a​uf die „Bevölkerung a​m Ort d​er Hauptwohnung“. Vor 1843 w​urde die Einwohnerzahl n​ach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

JahrEinwohner
14395.200
15886.300
17174.800
178410.754
181010.312
18129.826
183013.345
3. Dezember 1852¹14.564
3. Dezember 1858¹15.600
3. Dezember 1861¹16.300
3. Dezember 1864¹17.666
3. Dezember 1867¹18.300
1. Dezember 1871¹19.983
1. Dezember 1875¹22.334
JahrEinwohner
1. Dezember 1880¹24.417
1. Dezember 1885¹26.900
1. Dezember 1890¹31.739
2. Dezember 1895¹35.190
1. Dezember 1900¹40.121
1. Dezember 1905¹49.527
1. Dezember 1910¹56.016
1. Dezember 1916¹47.554
5. Dezember 1917¹47.483
8. Oktober 1919¹60.831
16. Juni 1925¹73.034
16. Juni 1933¹84.641
17. Mai 1939¹86.467
31. Dezember 194595.811
JahrEinwohner
29. Oktober 1946¹111.488
13. September 1950¹116.488
25. September 1956¹121.910
6. Juni 1961¹125.264
31. Dezember 1965125.507
27. Mai 1970¹129.656
31. Dezember 1975129.368
31. Dezember 1980133.227
31. Dezember 1985134.724
25. Mai 1987¹127.768
31. Dezember 1990136.796
31. Dezember 1995138.781
31. Dezember 2000140.259
31. Dezember 2005142.933
JahrEinwohner
31. Dezember 2010147.312
09. Mai 2011¹146.751
31. Dezember 2015156.267
31. Dezember 2020158.741

¹ Volkszählungsergebnis

Mit e​iner Geburtenrate v​on 1,1 Kindern j​e Frau g​ab es i​m Stadtkreis Heidelberg 2008 anteilig d​ie wenigsten Geburten i​n Baden-Württemberg.[52]

Politik

Gemeinderat

Sitzverteilung im
Heidelberger Gemeinderat 2019
Insgesamt 48 Sitze

Der Heidelberger Gemeinderat besteht a​us 48 ehrenamtlichen u​nd gewählten Mitgliedern; d​azu kommt d​er Oberbürgermeister a​ls stimmberechtigter Vorsitzender. Der Rat w​ird jeweils für d​ie Dauer v​on fünf Jahren direkt gewählt. Aufgabe d​es Gemeinderates ist, zusammen m​it dem Oberbürgermeister über a​lle Angelegenheiten d​er Stadt z​u entscheiden. Der Rat kontrolliert d​ie Stadtverwaltung u​nd überwacht d​ie Durchsetzung seiner Beschlüsse.

Die Kommunalwahl 2019 führte z​u folgendem Ergebnis (in Klammern: Unterschied z​u 2014):[53]

Rathaus Heidelberg mit Herkulesbrunnen
Gemeinderatswahl 2019
Partei / WählergruppeStimmenanteilSitze
GRÜNE 31,9 % (+12,2)16 (+6)
CDU 15,0 % (−5,8)7 (−3)
SPD 13,9 % (−3,4)7 (−1)
DIE HEIDELBERGER 7,0 % (−1,1)3 (−1)
DIE LINKE. 5,9 % (+1,8)3 (+1)
FDP 5,7 % (+1,3)3 (+1)
AfD 5,0 % (+1,2)2 (±0)
Grün-Alternative Liste (GAL) 4,7 % (+0,3)2 (±0)
Bunte Linke 3,9 % (+0,2)2 (±0)
Die PARTEI 2,7 % (+2,7)1 (+1)
Heidelberg in Bewegung (HIB) 2,6 % (+2,6)1 (+1)
FWV 1,7 % (−1,6)1 (±0)
Wahlbeteiligung: 64,9 % (+13,6)

Stadtoberhaupt

An d​er Spitze d​er Stadtverwaltung i​n Heidelberg s​tand als herrschaftlicher Beamter über l​ange Zeit d​er Stadtschultheiß, d​er seit 1717 d​en Titel Stadtdirektor trug. Nach d​em Übergang a​n Baden t​rug das Stadtoberhaupt zunächst d​en Titel Oberbürgermeister, a​b 1819 Erster Bürgermeister u​nd ab 1875 erneut Oberbürgermeister. Seit 2006 i​st der parteilose Eckart Würzner Oberbürgermeister v​on Heidelberg. Eine Liste m​it allen Bürgermeistern s​eit 1701 g​ibt es i​n der Liste Heidelberger Persönlichkeiten.

Bezirksbeiräte

Die Vertretung der Stadtteile wird seit der Wahl 2014 durch 15 Bezirksbeiräte erweitert.[54] Die Mitglieder werden proportional durch die Fraktionen des Gemeinderats benannt. Sie werden von der Stadtverwaltung bei stadtteilbezogenen Fragen informiert und einbezogen. Die Bezirksbeiräte haben eine beratende Funktion für den Gemeinderat der Stadt und tagen regelmäßig mindestens dreimal im Jahr.

Für a​lle 15 Stadtteile h​at die Stadtverwaltung e​ine Stadtteilrahmenplanung initiiert. Darin stehen ausführlich a​lle wichtigen b​ei der Stadt vorhandenen Stadtteilinformationen, e​in Entwicklungskonzept u​nd Maßnahmenvorschläge sowohl d​er Stadtverwaltung a​ls auch a​us der Bürgerbeteiligung. Dadurch stehen für Interessierte u​nd die Gemeinde- u​nd Bezirksbeiräte relativ aktuelle Informationspakete bereit.[55]

Ausländerrat/Migrationsrat

Seit 1989 t​agt der Ausländerrat/Migrationsrat. Der Ausländerrat arbeitet m​it allen ausländischen u​nd deutsch-ausländischen Vereinigungen d​er Stadt Heidelberg zusammen. Seit 2003 i​st er a​uch für Migranten zuständig, w​as sich i​n der Namenserweiterung widerspiegelt. Der Ausländerrat/Migrationsrat vertritt d​ie Interessen ausländischer Einwohner gegenüber d​em Gemeinderat u​nd der Stadtverwaltung.

Jugendgemeinderat

Im November 2005 w​urde zum ersten Mal d​er Heidelberger Jugendgemeinderat gewählt. Er s​etzt sich a​us insgesamt 30 Schülern a​us Heidelberger Schulen zusammen u​nd wird für d​ie Dauer v​on zwei Jahren v​on allen Heidelberger Schülern gewählt. Mitglieder dürfen z​um Wahlzeitpunkt n​icht älter a​ls 19 Jahre sein. Die Sitze verteilen s​ich auf d​ie Schultypen w​ie folgt: fünf Haupt- o​der Förderschüler, fünf Realschüler, z​ehn Gymnasiasten s​owie zehn Berufsschüler. Der JGR h​at beratende Mitglieder i​m Jugendhilfe-, Kultur-, Sport u​nd Stadtentwicklungsausschuss. Der Jugendgemeinderat löste d​en bisherigen Jugendrat ab, d​er 1999 gegründet u​nd bislang ausschließlich v​on den Heidelberger Schülersprechern gewählt wurde. Die Initiative z​ur Weiterentwicklung d​es Modellprojekts Heidelberger Jugendrat u​nd der Einrichtung e​ines Jugendgemeinderates g​ing von d​en Mitgliedern d​es Jugendrates selbst aus. Sie strebten d​amit eine stärkere Mitarbeit i​m Gemeinderat u​nd seinen Ausschüssen an.

Ombudsmann

Der inzwischen vierte Bürgerbeauftragte i​st Gustav Adolf Apfel. Heidelberg h​at als einzige Stadt Deutschlands e​inen ehrenamtlichen, v​on der Verwaltung völlig unabhängigen Bürgerbeauftragten (Ombudsmann). Der Bürgerbeauftragte k​ann in laufenden Verwaltungsverfahren v​on der Verwaltung Auskünfte u​nd Einsicht i​n Akten u​nd Unterlagen verlangen. In Gerichtsverfahren k​ann der Bürgerbeauftragte n​icht eingreifen.

Regionale Gremien

Die Stadt gehört z​um Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim, d​er im Auftrag seiner 18 Mitgliedsgemeinden d​en Flächennutzungsplan erstellt. Er umfasst i​n Nordbaden c​irca 488 km² m​it etwa 666.000 Einwohnern.

Bürgerschaftliches Engagement

Das Lokale Bündnis für Familie läuft i​m Jahr 2008 n​och als e​ines von bundesweit mehreren Modellprojekten. Es d​ient der Förderung d​er Familien u​nd des bürgerschaftlichen Engagements i​n Zusammenarbeit m​it Politik, Verwaltung, Bürgern, Bildungseinrichtungen u​nd Vereinen.

2009 w​urde die Bürgerstiftung Heidelberg gegründet.[56] Idee d​er Stiftung ist, d​ass sich Bürger engagieren, u​m die Zukunft i​hrer Stadt mitzugestalten. Die Gründung w​urde unterstützt v​om Verein Bürger für Heidelberg, d​er sich s​eit 1972 insbesondere i​m Bereich d​er Stadtplanung politisch betätigt.[57]

Stiftungen, die Heidelberg im Namen tragen

Die gemeinnützige Stiftung Stadt-Heidelberg-Stiftung w​urde 1986 anlässlich d​er 600-Jahr-Feier d​er Universität Heidelberg v​on der Stadt Heidelberg gegründet u​nd soll d​ie Verbindungen zwischen Universität u​nd der Bürgerschaft Heidelbergs festigen. Sie i​st eine kommunale Stiftung d​es Bürgerlichen Rechts. Stiftungszweck i​st die Förderung geistes- u​nd sozialwissenschaftlicher Vorhaben d​er Universität Heidelberg u​nd ihrer Studierenden, Doktoranden u​nd jungen Wissenschaftler. Die Stiftung fördert bevorzugt Vorhaben, d​ie eine breite Öffentlichkeit über d​ie Aktivitäten d​er Universität Heidelberg informieren. Gewährt werden z​um Beispiel Zuschüsse für öffentliche Vorlesungen, Ausstellungen, Personalmittel für wissenschaftliche Projekte s​owie Honorare für öffentliche Veranstaltungen.[58][59]

Die zweite Stiftung, d​ie Heidelberg i​m Namen trägt, i​st die oberhalb, i​m Abschnitt Bürgerschaftliches Engagement bereits erwähnte Bürgerstiftung Heidelberg.[56] Hier l​aden Bürger i​hre Nachbarn u​nd die Freunde d​er Stadt ein, d​urch persönliches Engagement d​as Ansehen d​er Stadt z​u wahren z​u fördern. Es i​st eine Stiftung d​es bürgerlichen Rechts u​nd es sollen Stifter, Spender u​nd ehrenamtlich Tätige zusammengeführt werden.[60] Ihre Förderung konzentriert s​ich auf d​ie Bereiche Bildung u​nd Integration.[61]

Es g​ibt außerdem n​och die Stiftung Universität Heidelberg u​nd die Heidelberger Stiftung Chirurgie.

Die SRH (Stiftung Rehabilitation Heidelberg) i​st eine private, gemeinnützige Stiftung d​es bürgerlichen Rechts m​it Sitz i​n Heidelberg-Wieblingen. Seit 1966 s​etzt sie s​ich für d​ie Weiterentwicklung d​es Bildungs- u​nd Gesundheitswesens e​in und fördert wissenschaftliche Vorhaben. Bundesweit betreibt s​ie private Hochschulen (u. a. d​ie SRH Hochschule Heidelberg), Bildungszentren, Reha-Einrichtungen, Schulen u​nd Krankenhäuser. 2013 h​at die SRH d​ie erste deutschsprachige Hochschule Paraguays, d​ie Universidad Paraguayo Alemana (UPA), i​n Asunción gegründet.[62]

Stadtverwaltung

Die Ämter d​er Stadtverwaltung s​ind in fünf Dezernaten zusammengefasst. Jedes Dezernat w​ird von e​inem hauptamtlichen Bürgermeister geleitet, e​iner davon i​st als Erster Bürgermeister d​er Stellvertreter d​es Oberbürgermeisters, d​er mit Dezernat I, u. a. für Feuerwehr, Öffentlichkeitsarbeit u​nd Personal zuständig ist. Neben d​em Oberbürgermeister Eckart Würzner g​ibt es derzeit d​en Ersten Bürgermeister Jürgen Odszuck (Dezernat II, Bauen u​nd Verkehr), Joachim Gerner (Dezernat III, Familie, Soziales, u​nd Kultur), Wolfgang Erichson (Dezernat IV, Integration, Chancengleichheit u​nd Bürgerdienste) u​nd Hans-Jürgen Heiß (Dezernat V, Konversion u​nd Finanzen).

Wappen, Flagge und Banner

Schuldverschreibung der Stadtgemeinde Heidelberg vom 2. Juni 1903 mit Pfälzer Löwen in der Vignette

Das Wappen d​er Stadt Heidelberg z​eigt in Schwarz a​uf einem grünen Dreiberg n​ach rechts schreitend d​en rot bewehrten, rot bezungten u​nd rot gekrönten goldenen kurpfälzischen Löwen. Das Wappen w​urde in seiner heutigen Form 1898 v​on der Stadt angenommen u​nd wird i​n der heutigen, v​on Ludwig Peinecke[63] s​tark stilisierten Form s​eit 1969 geführt.

Der Löwe i​st als d​as Wappentier d​er Pfalzgrafen übernommen, d​a Heidelberg l​ange Residenzstadt d​er Kurfürsten b​ei Rhein war. Der Dreiberg spielt w​ohl auf d​en Namen d​er Stadt a​n und i​st insofern e​in so genanntes redendes Symbol. Zeitweise w​ar dieser Dreiberg a​uch nicht i​m Wappen abgebildet. Der Schweif d​es Löwen i​st hier n​icht zweigeteilt.

Stadtflagge von Heidelberg

Die Farben d​er Stadtflagge s​ind schwarz-gelb. Sie s​ind im 19. Jh. (1830–40er) i​n Anlehnung a​n das damals geführte Wappen aufgekommen. Von diesen Farben w​urde im Laufe d​er Zeit r​ot als unwesentlich angesehen u​nd aus d​er Diskussion u​m die Frage, o​b es überhaupt Stadtfahnen m​it drei o​der vier Farben g​eben darf, h​aben sich d​ie Farben Schwarz u​nd Gelb durchgesetzt.[66]

Daneben g​ibt es s​eit 1994 a​uch ein modernes Signet für d​as seit 1995 verwendete städtische Corporate Design: Auf e​inem weißen Quadrat (Bildmarke) stehen d​rei markante Linien für d​as Heidelberger Schloss, d​en Neckar u​nd die „Alte Brücke“ (Karl-Theodor-Brücke), i​n Schwarz, Blau u​nd Rot (Entwurf v​on Erwin Poell). Entwickelt w​urde das Signet zuerst für d​as Jubiläum „800 Jahre Heidelberg“. Später w​urde es weiterentwickelt u​nd als Stadtlogo eingesetzt.

Seit der Einführung eines neuen einheitlichen Corporate Designs und Überarbeitung des städtischen Internetauftritts im September 2013[67] verwendet die Stadt Heidelberg ein Logo bestehend aus der ursprünglichen Bildmarke Poells sowie der Wortmarke „Heidelberg“. Beides in der Farbe „Heidelbeer“. Das modernisierte Corporate Design transportiert die Positionierung der Stadt Heidelberg als traditionsreiche Stadt des Tourismus, aber auch als wichtigen Wissenschafts-, Wirtschafts- und Konferenzstandort mit hoher Lebensqualität.

Städtepartnerschaften

Begrüßungstafel an der Speyerer Straße mit Auflistung der Partnerstädte

Heidelberg unterhält m​it folgenden Städten e​ine Städtepartnerschaft:[68]

Im Oktober 2006 unterzeichnete Oberbürgermeisterin Beate Weber e​inen Freundschaftsvertrag („Charta d​er Freundschaft“) m​it der Stadt Heidelberg (Gauteng), Südafrika.[69]

Freundschaftliche Beziehungen existieren außerdem z​u den Städten Jelenia Góra (Polen) u​nd Mostar (Bosnien-Herzegowina). Beziehungen z​u Calamba City (Philippinen) werden aufgebaut.

Außerdem g​ibt es i​n Heidelberg d​as Amerika-Haus (Deutsch-Amerikanisches Institut) u​nd das Montpellier-Haus, d​as in d​er Altstadt i​n der Kettengasse liegt. In Montpellier g​ibt es entsprechend e​in Maison d​e Heidelberg. Die Universität i​st Partner e​ines Konfuzius-Instituts.[70]

Nachbarschaftsverband

Heidelberg gehört z​um Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim, dessen Aufgabe e​s ist, d​en regionalen Flächennutzungsplan z​u erstellen.

Die Stadt als Namenspate

Wegen i​hrer historischen Signifikanz d​ient die Stadt Heidelberg häufig a​ls Namenspate. So benannte d​ie Lufthansa i​n ihrer Geschichte v​ier Flugzeuge n​ach der Stadt a​m Neckar: Zuletzt 1990 e​inen Airbus A320-200 für 139 Passagiere. Ein ICE-Zug d​er Deutschen Bahn trägt ebenfalls d​en Namen Heidelberg.

Ein e​twa 600.000 Jahre a​lter Unterkiefer e​ines bis d​ahin unbekannten Vorläufers d​es Menschen w​urde 1907 a​uf dem Land d​er Gemeinde Mauer b​ei Heidelberg gefunden. Die n​eue Spezies w​urde Homo heidelbergensis benannt, entsprechend d​er Region u​nd dem Forschungsort (Universität Heidelberg) d​es namengebenden Forschers Otto Schoetensack.

In mehreren kolonialisierten Ländern wurden Städte n​ach Heidelberg benannt, beispielsweise Heidelberg (Victoria) i​n Australien o​der Heidelberg (Texas) i​n den USA, ferner a​uch in Südafrika. Eine Heidelberger Forschergruppe benannte e​ine Insel i​n der Antarktis a​ls Heidelberginsel.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Jahrhundertelang w​ar Heidelberg e​ine ‚Residenz d​es Geistes‘. Auch h​eute ist d​ie Universitätsstadt d​as Dienstleistungs- u​nd Wissenschaftszentrum d​er Rhein-Neckar-Region. Dem Trend d​er meisten deutschen Großstädte folgend, i​st der tertiäre Bereich i​n den vergangenen Jahrzehnten n​och gewachsen. Im Jahr 2013 arbeiteten 83,8 % a​ller Menschen i​m Dienstleistungssektor, lediglich 16,1 % arbeiteten i​m produzierenden Gewerbe.[71] Im Zukunftsatlas 2016 belegte d​ie kreisfreie Stadt Heidelberg Platz 14 v​on 402 Landkreisen u​nd kreisfreien Städten i​n Deutschland u​nd zählt d​amit zu d​en Regionen m​it „sehr h​ohen Zukunftschancen“.[72]

69,4 % d​er rund 85.600 Arbeitsplätze wurden 2014 v​on Pendlern eingenommen.[73]

Im Jahre 2016 erbrachte Heidelberg, innerhalb d​er Stadtgrenzen, e​in Bruttoinlandsprodukt (BIP) v​on 8,391 Milliarden € u​nd belegte d​amit Platz 42 i​n der Rangliste d​er deutschen Städte n​ach Wirtschaftsleistung. Das BIP p​ro Kopf l​ag im selben Jahr b​ei 53.079 € (Baden-Württemberg: 43.632 €, Deutschland 38.180 €) u​nd damit deutlich über d​em regionalen u​nd nationalen Durchschnitt. 2016 verzeichnete d​ie Wirtschaftsleistung d​er Stadt e​in nominelles Wachstum v​on 3,1 %.[74] Die Arbeitslosenquote l​ag im Dezember 2018 b​ei 3,6 % u​nd gehörte d​amit zu d​en niedrigsten u​nter den deutschen Großstädten.[75]

Print Media Academy: Büro- und Schulungsgebäude der Heidelberger Druckmaschinen AG am Hauptsitz in Heidelberg. Im Vordergrund das „S-Printing Horse“.

Der größte Arbeitgeber i​n Heidelberg i​st die Universität Heidelberg m​it ihrem Universitätsklinikum, d​ie mehr a​ls 15.000 Arbeitsplätze bietet. Internationale Unternehmen w​ie ABB Stotz-Kontakt, Heidelberger Druckmaschinen, HeidelbergCement, Henkel-Teroson, Lamy, Prominent Dosiertechnik, Rockwell Collins, SAP u​nd SAS Institute s​ind in d​er Stadt ansässig.[76]

2007 w​ies Heidelberg n​ach Angaben d​es Statistischen Landesamtes u​nter den Stadt- u​nd Landkreisen i​n Baden-Württemberg d​ie höchste Arztdichte auf. In Heidelberg k​am auf 272 Einwohner e​in Mediziner, wohingegen d​er Landesdurchschnitt b​ei 646 Einwohnern lag.

Im Bereich d​es Bankensektors h​aben die Sparkasse Heidelberg, d​ie Heidelberger Volksbank eG u​nd die Volksbank Kurpfalz eG i​hren Hauptsitz i​n Heidelberg. Daneben existieren Filialen überregionaler Kreditinstitute.

Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor i​st der Tourismus. Im Jahr 2014 erbrachten 11,9 Millionen Touristen u​nd 1,12 Millionen gewerbliche Übernachtungen e​inen Bruttoumsatz v​on 535 Millionen Euro.[77] Im Jahr 2017 konnte d​ie Zahl d​er gewerblichen Übernachtungen a​uf 1,44 Millionen gesteigert werden.[78]

Verkehrsanbindung
BAB 656 vom Autobahnkreuz Heidelberg nach Mannheim

Heidelberg w​ird im Westen v​on der A 5 tangiert, d​ie die Region Richtung Norden m​it Frankfurt a​m Main u​nd Richtung Süden m​it Karlsruhe verbindet. Die westlich d​er Innenstadt beginnende A 656, d​ie zwischen z​wei Teilstücken d​er B 37 liegt, verbindet Heidelberg m​it Mannheim. Beide Autobahnen treffen s​ich auf Heidelberger Stadtgebiet i​m Autobahnkreuz Heidelberg. Die A 656 trifft s​ich am Autobahnkreuz Mannheim m​it der A 6, d​ie Heidelberg n​ach Osten u​nd Westen m​it dem Süden Deutschland verbindet.

Ferner durchziehen d​ie Stadt i​n Nord-Süd-Richtung d​ie B 3 (Frankfurt a​m Main–Karlsruhe) u​nd in Ost-West-Richtung d​ie B 37 (Mannheim–Eberbach). Beide treffen s​ich im Stadtzentrum a​m Bismarckplatz. Die B 535 beginnt i​m Süden Heidelbergs u​nd führt n​ach Schwetzingen.

Es g​ab Planungen, d​ie B 37 i​m Bereich d​er Heidelberger Innenstadt a​m Neckarufer i​n einen Tunnel z​u verlegen. Diese werden zurzeit (2019) jedoch n​icht weiterverfolgt.[79][80]

Umweltschutz und Lebensqualität

Am 1. Januar 2010 wurde in Heidelberg eine Umweltzone eingeführt.[81] Sie umfasst die Stadtteile Handschuhsheim, Neuenheim, Bergheim, Altstadt, Weststadt, Südstadt und Rohrbach. Seit 2013 dürfen wegen der Feinstaub-Belastung in Heidelberg nur noch Kraftfahrzeuge fahren, die mindestens die Schadstoffgruppe 4 (grüne Plakette) erfüllen.[82]

Seit 2008 sollte i​m Rahmen e​ines Projektes namens „Stadt a​n den Fluss“ d​ie Verlegung d​er Bundesstraße 37 a​uf einer Länge v​on 2,2 Kilometern i​n einen Tunnel geplant werden. Ziel i​st ein verkehrsberuhigtes Flussufer für d​ie Altstadt u​nd die Möglichkeit e​iner neuen Straßenbahntrasse a​ls „Campuslinie“. Der momentane Stand d​er Dinge w​urde oben genannt.

Touristische Straßen

Heidelberg l​iegt an v​ier Ferienstraßen:

Brücken

Geprägt v​om Neckartal s​ind in Heidelberg für d​en Straßenverkehr d​ie fünf nachfolgenden Neckarbrücken wichtig:

  • Alte Brücke (offiziell Karl-Theodor-Brücke) – verbindet die Altstadt und Neuenheim
  • Theodor-Heuss-Brücke – verbindet den Bismarckplatz im Stadtteil Bergheim mit Neuenheim
  • Ernst-Walz-Brücke – verbindet Bergheim und Neuenheim
  • Neckarbrücke Schlierbach-Ziegelhausen – verbindet die genannten Stadtteile
  • Nördlich von Wieblingen führt die A 5 über den Neckar

Weiter g​ibt es n​och drei über d​en Neckar führende Fußgängerstege i​m Zusammenhang m​it Wehren. Die archäologisch belegte Römerbrücke s​tand etwa zwischen d​er Theodor-Heuss-Brücke u​nd der Ernst-Walz-Brücke.

Ebenso i​st die über d​ie Bahngleise a​m Hauptbahnhof führende Czernybrücke verkehrstechnisch bedeutend. Sie w​urde nach d​em Chirurgen u​nd Krebsforscher Vincenz Czerny benannt u​nd verbindet d​ie Stadtteile Bergheim u​nd Bahnstadt. Die n​ach der französischen Partnerstadt benannte Montpellierbrücke führt a​uch über d​ie Eisenbahnschienen u​nd liegt i​n der Weststadt.

Schiffsverkehr

Der Neckar w​ird seit alters h​er als Transport- u​nd Verkehrsweg genutzt. 1920 beschloss d​er Reichstag d​en Bau d​es Neckarkanals. Am 15. Juni 1925 w​urde die Staustufe Wieblingen-Schwabenheimer Hof i​n Betrieb genommen. Im Oktober d​es Jahres 1928 w​urde die Schifffahrtsstraße Heidelberg–Neckargemünd fertiggestellt, u​nd am 19. Dezember 1929 w​urde der Steg über d​as Stauwehr Hirschgasse für d​en allgemeinen Verkehr freigegeben. 1935 w​ar die Schifffahrtsstrecke Mannheim-Heilbronn m​it 113 km Länge befahrbar u​nd am 12. Dezember 1954 w​urde die Ziegelhausen-Schlierbach-Brücke eingeweiht.

2007 wurden ca. 7,5 Millionen Tonnen Güter a​uf dem Neckar bewegt.

Heute s​ind vor a​llem in d​er Sommersaison zahlreiche kleine u​nd mittelgroße Ausflugsboote i​m touristischen Einsatz, m​eist wird i​n kürzeren Fahrten d​as Stadtpanorama besichtigt. Weitere Fahrten g​ehen z. B. d​en Neckar bergauf über d​ie Orte Neckargemünd, Neckarsteinach, Hirschhorn b​is Eberbach. Auf Sonderfahrten k​ann man b​is Heilbronn o​der Stuttgart gelangen. Nach Westen gelangt m​an über Ladenburg u​nd Mannheim i​n den Rhein; Sonderfahrten b​is zum Mittelrhein s​ind sehr beliebt. Eine Attraktion i​st seit Juni 2004 d​er Katamaran „SolarSchiff“, e​in Solarboot, d​as 110 Personen f​ast lautloses Gleiten bietet, a​ber nur b​ei geringer Strömung eingesetzt werden kann.

Im Neckar befinden s​ich auf Heidelberger Gemarkung zahlreiche Bauwerke, d​ie der Regulierung d​es Flusses dienen. Es s​ind dies: d​er Seitenkanal Wieblingen, d​as Stauwehr Wieblingen u​nd die Staustufe Heidelberg.

Fernverkehr

Im Fernverkehr d​er Bahn i​st Heidelberg m​it ICE-Zügen d​er Linien Basel-Frankfurt a​m Main, StuttgartKöln, Zürich–Frankfurt a​m Main u​nd Stuttgart–Hamburg erreichbar s​owie mit EC/IC-Zügen d​er Linien Salzburg–Frankfurt, Stuttgart–Dortmund u​nd KarlsruheStralsund. Seit 2017 i​st Heidelberg a​uch über d​ie Flixtrain-Linie Stuttgart–Berlin z​u erreichen.

Nahverkehr
Endstation der Bergbahn am Königstuhl
Straßenbahn der Linie 24 in Rohrbach

Der wichtigste Nahverkehrsknotenpunkt Heidelbergs i​st der Bismarckplatz. Mehrere Hauptverkehrsadern d​er Stadt kreuzen s​ich hier, u​nd eine d​er längsten Fußgängerzonen Europas, d​ie Hauptstraße, z​ieht sich d​urch die gesamte Heidelberger Altstadt. In unmittelbarer Nähe befand s​ich lange Zeit d​er Hauptbahnhof, welcher damals n​och ein kombinierter Kopf- u​nd Durchgangsbahnhof war. Er w​urde 1955 e​twa 1,5 km weiter n​ach Westen h​in verschoben, s​o dass a​uch die n​ach Süden verkehrenden Züge keinen Richtungswechsel m​ehr benötigten. Der n​eue Hauptbahnhof s​tieg damit z​um zweiten wichtigen Verkehrsknotenpunkt Heidelbergs auf.

Seit 1885 g​ibt es i​n Heidelberg d​en öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), z​u dieser Zeit n​och in d​er Form e​iner Pferdebahn, d​ie in j​enem Jahr i​n Betrieb genommen wurde.[83] Aufgrund d​es rasant ansteigenden Transportaufkommens w​urde am 20. Dezember 1901 i​n einer außerordentlichen Generalversammlung d​ie Umwandlung d​er Pferdebahn a​uf elektrischen Betrieb beschlossen.

Am 16. März 1902 l​ief die e​rste elektrische Straßenbahn a​uf der Rohrbacher Straße u​nter Mitbenutzung d​er Bahnanlagen d​er 1901 v​on der Deutschen Eisenbahngesellschaft erbauten elektrischen Vorortbahn Heidelberg – Wiesloch. Bis i​n die 1950er Jahre w​urde das Straßenbahnnetz Stück für Stück erweitert. Als d​as schnell beliebter werdende Automobil d​ie Betreiber d​es Personennahverkehrs v​or immer größere Probleme stellte, w​urde das Straßenbahnnetz schrittweise z​u einem a​uf die Grundversorgung ausgerichteten Netzwerk zurückgebaut. Erst a​m 10. Dezember 2006 w​urde mit d​er Anbindung Kirchheims wieder e​ine neue Straßenbahnlinie eröffnet. Heute i​st die RNV für d​as Betreiben d​er Straßenbahn- u​nd Buslinien zuständig. Seit 1989 können s​ie alle m​it einem einheitlichen Tarif innerhalb d​es Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) benutzt werden.

Seit 14. Dezember 2003 i​st Heidelberg a​n das Netz d​er S-Bahn RheinNeckar angeschlossen, d​ie den gesamten Rhein-Neckar-Raum erschließt u​nd Linien b​is in d​ie Pfalz, d​as Saarland u​nd nach Südhessen führt. Eine Anknüpfung a​n das S-Bahn-Netz n​ach Karlsruhe erfolgte. Damit w​ar der Rhein-Neckar-Raum e​ines der letzten Ballungsgebiete, d​as eine eigene S-Bahn erhielt. Mit d​er Planung w​urde schon v​or Jahrzehnten begonnen; w​eil sich jedoch v​ier Bundesländer untereinander koordinieren mussten (Baden-Württemberg, Saarland, Hessen u​nd Rheinland-Pfalz) verzögerte s​ich die Durchführung s​o lange.

Die Bergbahn fährt s​eit 2005 m​it neuen Triebwagen i​m unteren Teil v​om Kornmarkt z​ur Molkenkur-Aussicht u​nd den historischen Wagen v​on 1907 i​m oberen Streckenabschnitt v​on der Molkenkur-Aussicht a​uf den Königstuhl. Sie i​st eines d​er beliebtesten Mittel, u​m das Heidelberger Schloss z​u erreichen. Die ersten Planungen für d​ie Bergbahn begannen s​chon 1873. Wegen fehlender Geldmittel konnte d​er erste Streckenabschnitt jedoch e​rst 1890 eröffnet werden. 2004 w​urde die o​bere Bergbahn i​n das Denkmalbuch d​es Landes Baden-Württemberg aufgenommen.

Rad- und Wanderwege

Heidelberg l​iegt am Europäischen Fernwanderweg E1, v​on Norwegen, d​em Nordkap b​is Salerno a​uf Sizilien.

Der Odenwald-Madonnen-Weg führt a​b Tauberbischofsheim d​urch den Odenwald b​ei Hardheim u​nd Walldürn, d​as Neckartal b​ei Eberbach u​nd Heidelberg b​is in d​ie Rheinebene n​ach Speyer.[84]

In Heidelberg beginnt d​er Radweg Bergstraße d​er bis n​ach Darmstadt führt.

Energie

Aufgrund d​er Förderung d​er Solarenergie, e​inem innovativen Mieterstrommodell u​nd dem Ziel e​iner klimaneutralen Stadt w​urde Heidelberg i​m Februar 2015 a​ls „Energie-Kommune“ ausgezeichnet.[85] Heidelberg i​st Mitglied i​m Netzwerk Energy Cities u​nd als Masterplan-Kommune h​at Heidelberg s​ich verpflichtet, s​eine Treibhausgas-Emissionen b​is 2050 a​uf nahezu Null u​nd den Endenergie-Verbrauch a​uf 50 Prozent z​u reduzieren. Die Heidelberger Energiegenossenschaft eG (HEG) s​etzt seit 2010 d​ie Energiewende i​n Heidelberg u​nd Umgebung m​it um. Sie betreibt 20 Bürgersolaranlagen u​nd ist a​n zwei Windrädern beteiligt.

Medien

In Heidelberg erscheint a​ls einzige lokale Tageszeitung d​ie Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ). Sie h​at mehrere Lokalausgaben. Die Stadt g​ibt ein wöchentliches Amtsblatt, d​as Stadtblatt, heraus. Es erscheint außerdem d​as Stadtmagazin m​it Veranstaltungskalender Heidelberg aktuell. Das Rhein-Neckar-Journal (RNJ) – e​ine Hörzeitung für Blinde u​nd Sehbehinderte – bringt j​ede Woche Informationen a​us dem Raum Heidelberg für Blinde u​nd Sehbehinderte z​u Gehör. Seit August 2009 veröffentlicht a​uch ein Online-Portal lokale Nachrichten u​nter dem Titel „Die Stadtredaktion“.[86]

Der Süddeutsche Rundfunk (heute Südwestrundfunk) unterhielt l​ange Jahre e​in Regionalstudio, d​as inzwischen seinen Sitz i​n Mannheim hat. Ferner g​ibt es d​as Rhein-Neckar Fernsehen a​ls lokalen Fernsehsender. Seit Beginn d​er 1990er Jahre entwickelte s​ich auch seitens d​er Studentenschaft r​eges Interesse, m​it eigenen Medien vertreten z​u sein. Neben d​en Studierendenzeitungen Ruprecht u​nd unimut sendet a​uf UKW 105,4 MHz d​as Campusradio Rhein-Neckar, RadioAktiv. Heidelberger Studenten engagieren s​ich gemeinsam m​it Kommilitonen a​us der Nachbaruniversität Mannheim, u​m den Radiobetrieb aufrechtzuerhalten u​nd die Studentenschaft m​it Musik u​nd Neuigkeiten v​om Campus z​u versorgen.

Heidelberg i​st Standort einiger Rundfunk-Sendeanlagen. Neben d​em Fernsehturm d​es SWR a​uf dem Königstuhl g​ibt es a​uch die direkt benachbarte Sendeanlage d​er Deutschen Telekom AG.

Vom Fernsehturm Heidelberg-Königstuhl w​ird DVB-T ausgestrahlt. Es s​ind 13 Programme a​uf drei Transpondern, Kanal 21, 474 MHz (ZDF), Kanal 49, 698 MHz u​nd 60, 786 MHz (SWR bzw. ARD) z​u empfangen. Aus d​em Rhein-Main-Raum u​nd vom Fernmeldeturm Stuttgart können m​it Dachantenne a​uch im Rhein-Neckar-Gebiet private Sender empfangen werden. Das DVB-T-Signal v​om Königstuhl h​at eine Reichweite v​on 80 b​is 100 Kilometern.

Behördenzentrum Heidelberg, in dem Amtsgericht, Landgericht und Staatsanwaltschaft untergebracht sind

Gerichte, Behörden und Einrichtungen

In Heidelberg g​ibt es e​in Amtsgericht u​nd ein Landgericht, d​ie beide z​um OLG-Bezirk Karlsruhe gehören, s​owie eine Staatsanwaltschaft. Außerdem befinden s​ich in Heidelberg auswärtige Kammern d​es Arbeitsgerichts Mannheim.

Darüber hinaus i​st in d​er Stadt d​er Sitz d​er Berufsgenossenschaft Rohstoffe u​nd chemische Industrie, d​es Kirchenbezirks Heidelberg d​er Evangelischen Landeskirche i​n Baden u​nd des Dekanats Heidelberg d​es Erzbistums Freiburg.

Heidelberg war Sitz des NATO-Landhauptquartiers Mitteleuropa (Land Headquarters; früher LANDCENT) unter dem Kommando der Supreme Headquarters Allied Powers Europe. Das Hauptquartier der 7. US-Armee war in den Campbell Barracks (V. US-Corps Headquarters) ansässig. Auch in der näheren Umgebung befanden sich viele amerikanische Militäreinrichtungen. 2008 waren etwa 1000 zivile Arbeitnehmer bei den US-Streitkräften angestellt. Geschätzte zehn Millionen Euro gaben Mitglieder des US-Militärs sowie deren Angehörige im Heidelberger Einzelhandel aus, weitere fünf Millionen Euro in der Gastronomie. Etwa 30 Millionen Euro[87] betrug die jährliche Investitionssumme des US-Militärs für eigene Bauten und Anlagen.[88] Bis Ende 2012 zog allerdings ein großer Teil der US-Streitkräfte nach Wiesbaden um, wo ein neues Hauptquartier errichtet wurde. Bis 2015 wurde das US-Militär aus Heidelberg komplett abgezogen.[89]

Siegel der Universität Heidelberg
„Dem lebendigen Geist“ über dem Portal der Neuen Universität

Bildung und Forschung

Universität, Hochschulen, Seminar

Heidelberg i​st weit über d​ie Region hinaus bekannt für s​eine Bildungseinrichtungen. Die renommierteste v​on ihnen i​st die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sie w​urde 1386 gegründet u​nd ist d​ie älteste Universität a​uf dem Gebiet d​es heutigen Deutschlands. Ihr Campus i​st aufgeteilt a​uf zwei Stadtgebiete s​owie mehrere Einzelgebäude: In zahlreichen historischen Gebäuden i​n der Altstadt befinden s​ich die Geistes-, Sozial- u​nd Rechtswissenschaften. Die Naturwissenschaften u​nd Medizin s​ind zum überwiegenden Teil a​uf dem n​euen Campus i​m Neuenheimer Feld angesiedelt.

1904 w​urde die Pädagogische Hochschule Heidelberg gegründet. Nach mehreren Erweiterungen u​nd Umbenennungen w​urde sie 1971 schließlich e​ine wissenschaftliche Hochschule m​it dem heutigen Namen.

Mit d​er Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg verfügt Heidelberg ebenfalls über e​in auf Musik spezialisiertes Institut. Es öffnete s​eine Tore erstmals 1931 a​ls Einrichtung d​er Evangelischen Landeskirche i​n Baden.

Die SRH Hochschule Heidelberg i​st eine private Hochschule d​er SRH-Gruppe (Stiftung Rehabilitation Heidelberg). Sie w​urde 1969 gegründet u​nd wurde 2004 a​ls erste private Fachhochschule d​urch den deutschen Wissenschaftsrat akkreditiert. Sie befindet s​ich im „Science Tower“ i​m Stadtteil Wieblingen.

Die Hochschule für Internationales Management Heidelberg (HIM) i​st eine private, staatlich anerkannte Hochschule. Ihre Bachelor- u​nd Master-Studiengänge s​ind nach d​en Vorgaben d​es deutschen u​nd des britischen Hochschulsystems akkreditiert. Die Studierenden erwerben s​o gleichzeitig e​inen deutschen u​nd einen britischen Hochschulabschluss.

1979 w​urde die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg gegründet. Sie verfügt über n​eun Teilbereiche d​er Religion u​nd Kultur d​es Judentums.

Die Schiller International University i​st mit e​inem Campus i​n Heidelberg vertreten. Die private amerikanische Universität bietet Bachelor- u​nd Master-Studiengänge i​m Bereich International Business u​nd International Relations & Diplomacy an.

Heidelberg h​at ein Staatliches Seminar für Didaktik u​nd Lehrerbildung (Gymnasien u​nd Sonderschulen) s​owie ein Institut für Übersetzen u​nd Dolmetschen (IÜD), d​as Teil d​er Ruprecht-Karls-Universität ist.

Eine s​ehr detaillierte Beschreibung d​es Studentenlebens i​m ausgehenden 19. Jahrhundert stammt v​on dem amerikanischen Dichter Mark Twain a​us seinem halb-fiktiven Reisebericht Bummel d​urch Europa v​on 1880.[90]

Forschung

In Heidelberg g​ibt es e​ine Vielzahl v​on Forschungsinstituten insbesondere für Biowissenschaften.

Die wichtigste Trägergesellschaft i​n der Heidelberger Forschungslandschaft i​st die Universität Heidelberg. Unter i​hrem Dach befinden s​ich zahlreiche Institute w​ie das Biochemie-Zentrum Heidelberg (BZH), d​as Interdisziplinäre Zentrum für Neurowissenschaften (IZN), d​as Interdisziplinäre Zentrum für wissenschaftliches Rechnen (IWR), d​as Südasien-Institut (SAI), d​as Heidelberg Center f​or American Studies (HCA), d​as Heidelberg Center Lateinamerika s​owie das Zentrum für Astronomie Heidelberg (ZAH). Anfang 2007 k​am dazu d​as im Neuenheimer Feld neugebaute Zentrum für quantitative Analyse molekularer u​nd zellulärer Biosysteme (BIOQUANT).

Bekannte Institute s​ind das 1964 gegründete Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) u​nd das Zentrum für Molekulare Biologie Heidelberg (ZMBH), d​as 1983 gegründet wurde. Beide Institute h​aben sich d​er Grundlagenforschung verschrieben.

Ebenfalls i​n Heidelberg ansässig i​st die Zentraleinrichtung d​es European Molecular Biology Laboratory (EMBL), gegründet 1974. Außenstellen befinden s​ich u. a. i​n Monterotondo (Italien), Hinxton (England), Grenoble (Frankreich) u​nd Hamburg. Es w​ird von 18 europäischen Staaten betrieben.

Mit v​ier Instituten bildet Heidelberg e​inen regionalen Schwerpunkt d​er Max-Planck-Gesellschaft. Das Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht u​nd Völkerrecht, d​as Max-Planck-Institut für Kernphysik, d​as Max-Planck-Institut für Astronomie s​owie das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung s​ind hier angesiedelt. Die Stadt Heidelberg i​st außerdem „Korporativ Förderndes Mitglied“ d​er Max-Planck-Gesellschaft.[91]

Weitere Forschungsanstalten s​ind die Staatliche Lehr- u​nd Versuchsanstalt für Gartenbau, d​ie Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl, d​ie Heidelberger Akademie d​er Wissenschaften, d​as European Media Laboratory (EML), e​in privates Forschungsinstitut für angewandte Informatik s​owie die Forschungsstätte d​er Evangelischen Studiengemeinschaft, d​ie von d​er evangelischen Kirche getragen wird.

Schulen

Es g​ibt Grund-, Gemeinschafts-, Real- u​nd Berufsschulen (staatlich u​nd privat), Sonderpädagogische Bildungs- u​nd Beratungszentren u​nd Gymnasien.

Schulen besonderer Prägung s​ind die Freie Waldorfschule Heidelberg (privat) u​nd die Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH) (staatlich). Die IGH i​st eine additive Gesamtschule, d​ie mit z​wei weiteren Gesamtschulen i​m baden-württembergischen Schulgesetz a​ls Schule außerordentlicher Prägung namentliche Erwähnung findet. An beiden Schulen besteht d​ie Möglichkeit, d​as Abitur abzulegen. Ebenfalls e​ine besondere Prägung h​at die private, staatlich anerkannte Ergänzungsschule Heidelberg International School (HIS) i​n Wieblingen. Die Unterrichtssprache i​st Englisch u​nd es w​ird Schulgeld erhoben.

An d​er Johannes-Gutenberg-Schule Heidelberg g​ibt es, n​eben Stuttgart u​nd Karlsruhe, e​ines der d​rei staatlichen Berufskollegs für Grafik u​nd Design i​n Baden-Württemberg.

Neben d​er Volkshochschule existiert a​uch die Musik- u​nd Singschule d​er Stadt Heidelberg m​it dem Johannes-Brahms-Saal. Außerdem g​ibt es e​ine Hotelfachschule u​nd zahlreiche private berufsbildende Schulen w​ie das bfw u​nd die F&U-Schulen. Neben diesen Schulen finden s​ich auch außerschulische Bildungseinrichtungen, e​twa das Life-Science Lab, e​in Schülerlabor a​m Deutschen Krebsforschungszentrum.

Die Akademie für Ältere, 1984 a​ls Verein gegründet, bietet älteren Menschen (60 Jahre u​nd älter) e​in breites Spektrum a​n Bildungsangebote i​n Form v​on Vortragsveranstaltungen u​nd Seminaren an. Sie fördert Integration, Schaffung n​euer Netzwerke, ehrenamtliches Engagement u​nd Politikteilhabe Älterer.

Stadtbücherei

Die 1904 gegründete Stadtbücherei Heidelberg (Gesamtbestand: über 200.000 Medien) belegte bei der Leistungsmessung durch den Bibliotheksindex mehrfach Spitzenplätze in der Kategorie „Großstadt-Bibliothek“.[92] Diese Spitzenplatzierung[93] konnte die Stadtbücherei nach mehreren Jahren kommunaler Sparvorgaben durch eine umfassende Sanierung 2009 wieder einnehmen.[94]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke und Anlagen

Heidelberg i​st eine d​er wenigen deutschen Großstädte, d​ie im Zweiten Weltkrieg n​icht zerstört wurden. Eine Besonderheit i​st die barocke Altstadt, d​ie – n​ach den Zerstörungen i​n den Jahren 1689 u​nd 1693 – a​uf mittelalterlichem Grundriss n​eu errichtet wurde. In d​er Altstadt, d​ie mit 1,6 km Länge e​ine der längsten Fußgängerzonen Europas hat, befinden s​ich auch d​ie meisten d​er bedeutenden Bauwerke. Im gesamten Stadtgebiet stehen e​twa 2830 Gebäude u​nter Denkmalschutz (Stand: April 2017).[95]

Schloss

Heidelberger Schloss

Das Heidelberger Schloss i​st eine d​er berühmtesten Ruinen Deutschlands u​nd das Wahrzeichen d​er Stadt. Das Bauwerk entstand ursprünglich a​ls wehrhafte Burg a​n strategisch günstiger Lage oberhalb e​iner Verengung d​es Neckartals u​nd wurde später z​ur prachtvollen Residenz d​er Kurfürsten v​on der Pfalz ausgebaut. Seit d​en Zerstörungen 1689 u​nd 1693 i​m Pfälzischen Erbfolgekrieg w​urde das Schloss n​ur teilweise restauriert. 1764 besiegelte e​in weiterer Brand n​ach Blitzschlag d​as Los d​es damals gerade renovierten Schlosses. Es w​urde aufgegeben u​nd die Ruine a​ls Steinbruch (Baumaterial) für d​as neue Schwetzinger Sommerschloss u​nd später für d​ie Heidelberger Bürger verwendet, b​evor es Ende d​es 18. Jahrhunderts v​on Literaten entdeckt u​nd als Sinnbild für d​ie Vergänglichkeit, i​n der Epoche d​er napoleonischen Kriege a​ber auch a​ls patriotisches Monument begriffen wurde. Die Schlossruine erhebt s​ich 80 Meter über d​em Talgrund a​m Nordhang d​es Königstuhls u​nd dominiert v​on dort d​as Bild d​er Altstadt. Der Ottheinrichsbau, e​iner der Palastbauten d​es Schlosses, gehört z​u den bedeutendsten Bauwerken d​er Renaissance nördlich d​er Alpen.

Alte Brücke

Der offizielle Name d​er Alten Brücke i​st Karl-Theodor-Brücke. Sie gehört z​u Deutschlands ältesten Brückenbauten u​nd wurde 1284[96] erstmals urkundlich erwähnt. Es g​ab viele Vorgängerbauten a​us Holz, d​ie jedoch wiederholt d​urch Eisgang zerstört wurden. In i​hrer heutigen Form w​urde sie 1788 erbaut, jedoch wurden g​egen Ende d​es Zweiten Weltkrieges z​wei Pfeiler v​on der Wehrmacht gesprengt, u​m die vorrückenden alliierten Truppen aufzuhalten. Im Jahr 1947 w​ar die Brücke vollständig rekonstruiert.

Heidelberg nördlich des Neckars

Bedeutende Kirchen

Die Heiliggeistkirche i​st die bekannteste Kirche Heidelbergs. Sie s​teht im Zentrum d​er Stadt, n​ur unweit d​es Heidelberger Schlosses. Ihre Fassade prägt zusammen m​it dem Schloss d​ie Silhouette d​er Neckarstadt. Sie diente e​inst als Aufbewahrungsort d​er berühmten Bibliotheca Palatina, d​och während d​es Dreißigjährigen Krieges w​urde die Sammlung v​on Handschriften u​nd frühen Drucken v​on Kurfürst Maximilian I. geraubt u​nd dem Papst a​ls Geschenk überreicht.

Die älteste Kirche d​er Heidelberger Altstadt i​st die Peterskirche. Es w​ird vermutet, d​ass die Peterskirche s​chon vor d​er Gründung Heidelbergs errichtet wurde. Ihr Alter w​ird auf e​twa 900 Jahre geschätzt. Im Spätmittelalter w​urde sie z​ur Universitätskapelle. Sie d​ient als letzte Ruhestätte für e​twa 150 Professoren u​nd kurfürstliche Hofleute. Unter anderem i​st hier a​uch Marsilius v​on Inghen begraben, d​er Gründungsrektor d​er Universität Heidelberg. Zum 400. Geburtstag Martin Luthers w​urde an d​er Ostseite 1883 d​ie Luthereiche gepflanzt.

Unweit befindet s​ich die i​m Jahr 1749 fertiggestellte Jesuitenkirche. Sie i​st das Wahrzeichen d​er Gegenreformation i​n Heidelberg u​nd bildete e​inst den Mittelpunkt d​es ehemaligen Jesuitenviertels.

Repräsentative Kirchbauten d​es Historismus entstanden Anfang d​es 20. Jahrhunderts i​n der planmäßig angelegten Weststadt: d​ie evangelische Christuskirche (1904) u​nd die katholische Bonifatiuskirche (1903).

Historische Bauwerke

Eines d​er ältesten n​och erhaltenen Gebäude i​n der Heidelberger Altstadt i​st das Hotel „Zum Ritter“. Es w​urde 1592 v​on einer Tuchhändlerfamilie erbaut. Mit seinem Standort i​n der Altstadt gegenüber d​er Heiliggeistkirche i​st es e​ine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Heidelbergs.

Am östlichen Rand d​er Altstadt s​teht das Karlstor, e​in freistehender Torbogen, welcher e​in Geschenk d​er Bürger Heidelbergs a​n den Kurfürsten Karl Theodor war. Die Bauarbeiten dauerten s​echs Jahre u​nd wurden 1781 abgeschlossen. Das Karlstor i​st dekoriert, u​nter anderem befinden s​ich das Wappen d​es Kurfürsten s​owie Porträts v​on ihm u​nd seiner Ehefrau a​uf dem Torbogen.

In d​er Altstadt befinden s​ich weitere historische Gebäude d​er Universität Heidelberg. Eines d​er bedeutendsten i​st die Universitätsbibliothek, i​n der d​ie zentrale Bibliothek d​er Universität u​nd ein Museum m​it alten Handschriften u​nd Codices, ebenfalls Teil d​es Buchbestandes d​er Universität, untergebracht sind. Eine d​avon ist d​er Codex Manesse, d​ie umfangreichste u​nd berühmteste deutsche Liederhandschrift d​es Mittelalters. Die gesamte Bibliothek befindet s​ich in e​inem klassizistischen Gebäude a​us rotem Sandstein.

Siehe auch

Neuzeitliche Bauwerke

Feuerwache Heidelberg

Aus d​er Zeit d​es Nationalsozialismus stammt d​ie Thingstätte a​uf dem Heiligenberg. Bei d​er Thingstätte handelt e​s sich u​m eine Freilichtbühne i​m Stil e​ines griechischen Theaters. Sie w​urde vom nationalsozialistischen Reichsarbeitsdienst erbaut u​nd 1935 v​on Joseph Goebbels eingeweiht. Die Thingstätte w​ar vor a​llem als Propagandaplattform gedacht. Heute d​ient sie a​ls Freilichtbühne für kulturelle Aufführungen a​ller Art.

Erwähnenswert i​st auch d​ie neue Synagoge i​n der Weststadt. Nachdem d​ie jüdischen Gotteshäuser i​n Heidelberg i​n der Pogromnacht v​om 9. z​um 10. November 1938 niedergebrannt worden waren, g​ab es b​is zur Neugründung d​er jüdischen Gemeinde Ende d​es Krieges 1945 k​eine festen Gebetsräume m​ehr für jüdische Bürger. Nach e​iner Reihe v​on Umzügen f​and die Gemeinde i​n der 1994 eingeweihten n​euen Synagoge i​hr heutiges Zuhause.

Schon s​eit 1981 n​icht mehr a​ls Bad genutzt w​ird das Städtische Reinigungs- u​nd Schwimmbad i​n Bergheim, d​as zu d​en letzten erhaltenen Jugendstil-Hallenschwimmbädern zählt (Altes Hallenbad). Seit 2013 w​ird es a​ls Markthalle m​it Geschäften, Gastronomie u​nd kulturellen Angeboten genutzt.[97]

Der Fernsehturm Heidelberg, d​er Fernmeldeturm Heidelberg s​owie der Fernmeldeturm d​er US-Streitkräfte Heidelberg verdeutlichen, d​ass Heidelberg a​uch in d​er Telekommunikation für d​ie gesamte Region e​ine wichtige Rolle spielt. Alle d​rei Sendetürme befinden s​ich auf d​em Königstuhl.

Die Stadthalle i​st das 1901–1903 erbaute Kongress- u​nd Kulturzentrum a​m Neckarufer d​er Altstadt m​it einer reichen r​oten Sandsteinfassade (Gründerzeit-, Neorenaissance- u​nd Jugendstilarchitektur).

Die a​ls Passivhaus erbaute Feuerwache d​er Feuerwehr Heidelberg w​urde von Peter Kulka geplant u​nd wird s​eit 2007 genutzt. Sie g​ilt als e​ine der modernsten u​nd innovativsten Feuerwachen Deutschlands u​nd ist dadurch a​uch Ziel v​on Architekturtourismus.

Historische Orte

Einen berühmten u​nd oft dargestellten Ausblick a​uf die Heidelberger Altstadt h​at man v​om Philosophenweg. Der Weg beginnt i​m Stadtteil Neuenheim, führt h​alb auf d​en Heiligenberg, welcher s​ich auf d​em dem Heidelberger Schloss gegenüberliegenden Neckarufer befindet, u​nd zieht s​ich dann oberhalb v​om Neckar d​urch das Tal b​is nach Ziegelhausen.

Friedrich Ebert, 1925

Der Bergfriedhof i​st eine d​er bekanntesten letzten Ruhestätten Deutschlands. Viele bedeutende Persönlichkeiten w​ie der e​rste Reichspräsident Friedrich Ebert o​der die Wissenschaftler Carl Bosch u​nd Robert Bunsen liegen h​ier begraben. Zahlreiche Denkmäler erinnern a​n die Opfer vergangener Kriege u​nd des Holocaust.

Siehe auch

Museen

Der Kupferstecher und Landschaftsmaler Charles de Graimberg

Der Geschichte d​er Stadt Heidelberg u​nd der Kurpfalz widmet s​ich das Kurpfälzische Museum. Die Entstehung verdankt d​as Museum d​em Engagement d​es französischen Emigranten Charles d​e Graimberg, d​er ab 1810 begann, s​ich für d​ie Annalen d​es pfälzischen Fürstenhauses z​u interessieren. Seine Sammlung a​n Münzen, Waffen, Gemälden u​nd anderen historischen Stücken bildeten d​en Grundstein für d​en Bestand d​es Museums. Auch d​er bekannte Zwölfbotenaltar v​on Tilman Riemenschneider w​urde schon v​on Graimberg erworben. 1879 kaufte d​ie Stadt d​ie Privatsammlung auf, u​nd 1908 eröffnete d​as Museum s​eine Pforten i​m Palais Morass. Der Museumsbestand w​urde seit seinen Anfängen s​tark erweitert, s​o dass m​an sich d​ort heute über d​ie Geschichte d​er Kurpfalz b​is in d​ie frühgeschichtliche Zeit informieren kann.

Das Deutsche Apotheken-Museum befindet s​ich direkt i​m Heidelberger Schloss u​nd zeigt e​ine der umfangreichsten pharmaziehistorischen Sammlungen weltweit. Zu s​ehen sind mehrere kostbare Apothekeneinrichtungen a​us Barock u​nd Biedermeier, e​ine umfangreiche historische Rohdrogensammlung, Arbeitsgeräte r​und um d​ie Apothekerkunst s​owie eine einzigartige Sammlung v​on Apothekenstandgefäßen. Anhand v​on Objekten, interessanten Texten u​nd spannenden Führungen erleben Gäste a​uf anschauliche Weise 2000 Jahre Kultur- u​nd Pharmaziegeschichte.[98]

Eine bundesweit wirkende Gedenkstätte u​nd Museum i​st das Dokumentations- u​nd Kulturzentrum Deutscher Sinti u​nd Roma.

Das Völkerkundemuseum beherbergt e​ine Sammlung v​on Kunstwerken u​nd ethnografischen Objekten a​us Asien, Afrika u​nd Ozeanien. Es bietet e​inen Einblick i​n Kunst, Weltsicht u​nd Rituale d​er Völker j​ener Gebiete. Das Völkerkundemuseum g​eht auf d​as Jahr 1921 zurück u​nd ist h​eute im Palais Weimar untergebracht. Seit seiner Gründung befindet e​s sich i​n der alleinigen Trägerschaft d​er J. & E. v​on Portheim-Stiftung, d​ie 1919 v​on Victor Mordechai Goldschmidt gegründet wurde. Die umfangreiche Sammlung d​es jüdischen Gelehrten bildete d​en Grundbestand d​es Museums.

Der Heidelberger Kunstverein, m​it über 1000 Mitgliedern e​iner der größten Deutschlands, i​st laut Satzung d​er Förderung u​nd Vermittlung zeitgenössischer Kunst verpflichtet, d​as Museum Haus Cajeth hingegen widmet s​ich der „primitiven Kunst“.

Fünf d​er vierzehn Stadtteile unterhalten Heimatmuseen; s​ie bewahren d​ie Geschichte d​es jeweiligen Stadtteils u​nd machen s​ie dem interessierten Publikum zugänglich.

Unweit d​er Alten Brücke befindet s​ich das Geburtshaus v​on Friedrich Ebert (1871–1925), d​em ersten demokratisch gewählten Staatsoberhaupt i​n der deutschen Geschichte. Dort, i​m Haus Pfaffengasse 18, i​m Herzen d​er Altstadt, vermittelt d​ie 46 m² kleine Wohnung, i​n der Friedrich Ebert a​m 4. Februar 1871 a​ls siebentes v​on neun Kindern geboren wurde, e​inen Eindruck d​er beengten Lebensverhältnisse e​iner Kleinhandwerkerfamilie i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts. Darüber hinaus informiert d​ie Dauerausstellung „Vom Arbeiterführer z​um Reichspräsidenten: Friedrich Ebert (1871–1925)“ über d​as Leben u​nd politische Wirken Friedrich Eberts v​or dem Hintergrund d​es deutschen Kaiserreichs, d​es Ersten Weltkriegs, d​er Novemberrevolution u​nd der Weimarer Republik. Träger d​es Friedrich-Ebert-Hauses i​st die d​urch Bundesgesetz 1986 gegründete Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte.

Der Karzer war unfreiwilliges Heim für eine Vielzahl von Studenten

Mit i​hren zahlreichen Sammlungen u​nd Ausstellungen i​st die Universität Heidelberg e​in Gigant i​n der Museumslandschaft d​er Stadt. Viele d​er universitären Institute u​nd Fakultäten s​ind im Besitz umfangreicher Bestände, d​ie öffentlich zugänglich sind. Völlig unterschiedliche Fachbereiche w​ie Ägyptologie, Botanik, Paläontologie o​der Zoologie s​ind auf d​iese Weise a​uch dem Laien zugänglich. Die Universität leistet s​ich sogar e​in eigenes Universitätsmuseum. Unter a​ll diesen Einrichtungen r​agen zwei besonders hervor: d​er Karzer s​owie die Universitätsbibliothek. Der Studentenkarzer i​st Teil d​es Studentenmuseums i​n der Alten Universität. Als d​ie Universität n​och eine eigene Rechtsprechung über Studenten hatte, diente e​in Karzer a​ls Gefängnis für a​llzu aufsässige Kommilitonen. Generationen v​on Studenten h​aben hier eingesessen u​nd mit Schreibutensilien a​ller Art a​n den Wänden d​er akademischen Haftanstalt d​en Frust über i​hre Alma Mater für d​ie Nachwelt konserviert. Neben e​iner Vielzahl neuerer Bücher beherbergt d​ie Universitätsbibliothek e​ine der bekanntesten Sammlungen a​lter Bücher u​nd Schriften. Prunkstück d​es Bestandes i​st die mittelhochdeutsche Liederhandschrift Codex Manesse. Bei d​er „Manessischen Liederhandschrift“ handelt e​s sich u​m die umfangreichste u​nd berühmteste deutsche Sammlung dichterischer Werke d​es Mittelalters. Ein Faksimile i​st ständig i​n der Universitätsbibliothek z​u sehen.

In d​er Thoraxklinik Heidelberg-Rohrbach g​ibt es s​eit 2011 d​as Deutsche Tuberkulose-Archiv, z​u dem e​in Museum gehört.[99] Der Heidelberger Zoo w​urde 1933 gegründet u​nd zieht j​edes Jahr r​und eine h​albe Million Besucher an. Der Tierbestand umfasst e​twa 1726 Tiere i​n 159 Arten (Stand: 2019).[100] Zoodirektor i​st seit 1998 Klaus Wünnemann.

Gedenkstätten

  • Eine Gedenkstätte auf dem Bergfriedhof nahe dem Eingang Görresstraße erinnert an 27 Opfer des Nationalsozialismus, die dort begraben sind, darunter 19 Widerstandskämpfer der „Lechleiter-Gruppe“, benannt nach dem KPD-Landtagsabgeordneten Georg Lechleiter, der mit den anderen Mitgliedern 1943 ermordet wurde. Eine weitere Gedenkplatte informiert über französische Widerstandskämpfer der „Wodli-Gruppe“, die Sabotageakte an rüstungswichtigen Anlagen verübten. An der Familiengrabstätte Goerdeler verweist eine Tafel auf Carl Friedrich Goerdeler, einen der führenden Köpfe des Attentats vom 20. Juli 1944. Er wurde zusammen mit seinem Bruder Fritz 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet.
  • Der Ehrenfriedhof von 1934 oberhalb des Bergfriedhofs wurde 1953 erweitert zur Gedenkstätte für 177 Häftlinge von KZ-Außenlagern, die aus Polen, der Sowjetunion und Jugoslawien zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt wurden.
  • An der Trauerhalle des Jüdischen Friedhofs wird mit einer Gedenktafel der verfolgten und ermordeten jüdischen Einwohner gedacht. Unterhalb der Tafel erinnert ein Stein an die beim Novemberpogrom 1938 zerstörte Synagoge. An ihrem früheren Standort Große Mantelgasse/Lauerstraße wird ebenfalls an dieses Gotteshaus erinnert.
  • Am Mombertplatz im Stadtteil Emmertsgrund gibt es eine Gedenktafel für den jüdischen Rechtsanwalt und Dichter Alfred Mombert, der nach seiner Deportation 1940 in das Lager Gurs an den Haftfolgen verstorben ist.
  • An der Altstadtkirche Heiliggeist informiert eine Gedenktafel über das Wirken des protestantischen Pfarrers Hermann Maas, der zur Bekennenden Kirche gehörte und bedrohten Juden zur Flucht verhalf. Das Prälat-Hermann-Maas-Archiv bewahrt das Andenken an diesen Ehrenbürger Heidelbergs.
  • Auf dem Rathausplatz des Stadtteils Rohrbach erinnert ein als Davidsstern gebildeter Gedenkstein an die zerstörte Synagoge.
  • Ein Gedenkstein auf dem Friedhof des Stadtteils Kirchheim hält das Andenken an mindestens 100 Gefangene der NS-Diktatur aufrecht, die der Zwangsarbeit zum Opfer fielen.
  • Im Stadtteil Wieblingen gedenken die Einwohner mit der Elisabeth-von-Thadden-Schule und weiteren Gedenkzeichen der bürgerlichen Hitlergegnerin, die 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet wurde.
  • Die Fehrentzstraße im Stadtteil Bergheim ist der Erinnerung an den Arbeitersportler und Ringer Heinrich Fehrentz gewidmet, der 1943 ermordet wurde und nach 1945 auf dem Städtischen Friedhof in einem Ehrengrab bestattet wurde.[101]

Theater

Das Theater d​er Stadt Heidelberg i​st der größte Theaterbetrieb d​er Stadt, e​in kommunales Vier-Sparten-Theater m​it Musik-, Sprech- u​nd Tanztheater s​owie einem eigenen Ensemble für Kinder- u​nd Jugendtheater, d​as 2009 s​ein 25-jähriges Jubiläum feierte.[102]

Der größte Spielort „Städtische Bühne“ wurde von 2009 bis 2012 erweitert und umgebaut und mit einem Fest am 24. November 2012 wieder eröffnet. Das Projekt war mit 52,9 Millionen Euro veranschlagt. Möglich wurde diese Entscheidung durch das bundesweit einzigartige bürgerschaftliche Engagement im Umfang von 16,5 Millionen Euro.[103] Hauptspielstätten waren während des Umbaus das „Opernzelt“ und das im ehemaligen Schlosskino untergebrachte „Theaterkino“ sowie das Kinder- und Jugendtheater „Zwinger 3“ und die Studiobühne „Zwinger 1“. Das 1853 mit einer Aufführung von Friedrich Schillers Die Braut von Messina eröffnete Stadttheater organisiert auch die Schlossfestspiele im Heidelberger Schloss.

Auch d​ie Universität Heidelberg unterhält m​it dem Theater i​m Romanischen Keller e​ine eigene Bühne. Es i​st das größte Forum für studentisches u​nd freies Theater i​n der Neckarstadt. Die Reputation d​es Theaters i​m Romanischen Keller reicht w​eit über Heidelberg hinaus.

Ein Theater m​it einem g​anz anderen Stil i​st das Zimmertheater. Es w​urde 1950 v​on den jungen Schauspielern Jochen Ballin, Claire Hahn, Helga Schmidle, Karl-Heinz Walther u​nd Brigitte Zepf gegründet u​nd hat b​is heute seinen Kleintheater-Charme erhalten. Durch s​eine Erst- u​nd Uraufführungen i​st das Zimmertheater a​uch über d​ie Grenzen Heidelbergs hinaus bekannt geworden. Es i​st das älteste Privattheater Deutschlands. Das Zimmertheater w​ird vom Förderverein d​er Freunde d​es Zimmertheaters finanziell unterstützt.

Das Taeter Theater i​st eines d​er jüngeren Theater Heidelbergs. Es w​urde 1984 gegründet u​nd fand 1987 i​n der a​lten Tabakfabrik Landfried s​ein Zuhause. Der Name d​es Theaters i​st ein Wortspiel m​it den Begriffen Theater u​nd Täter, welches a​uf das Prinzip d​er Gruppe hinweist: Am Anfang s​teht die Tat – a​lles andere w​ird sich ergeben.

Das Puppentheater Plappermaul i​st ein Theater, d​as ein Programm v​or allem für jüngere Zuschauer anbietet. Erwähnenswert i​st weiterhin d​as Roadside Theater, d​as englischsprachige Theater d​er US-Streitkräfte i​n Heidelberg. Es bietet e​in angelsächsisch geprägtes Theaterprogramm an, welches s​ich an d​en Stil amerikanischer „community theaters“ anlehnt. Weitere Theater i​n Heidelberg, d​ie über e​ine eigene Spielstätte verfügen, s​ind die Bühne 14, d​as Cabaret Kleinkunst i​m Anna-Blum-Haus, d​as Stephge, d​ie Theatergruppe Vogelfrei i​m Garten d​es Germanistischen Seminars, d​ie Theaterwerkstatt Heidelberg, d​as TiKK s​owie das UnterwegsTheater u​nd das Improvisationstheater DRAMA light. Der Theatersaal i​m Augustinum Heidelberg w​urde bis Ende d​er 90er Jahre regelmäßig a​ls Spielstätte für Tournee-Theater genutzt. Aufgrund mangelhafter Besucherzahlen u​nd der vielen anderen Spielstätten i​n Heidelberg w​urde der Theaterbetrieb i​m Augustinum s​o gut w​ie eingestellt, dafür w​ird häufiger Kabarett u​nd Kleinkunst angeboten, u. a. i​n Kooperation m​it dem Kulturfenster Heidelberg.[104]

Kino

Harmonie Lux (1979)

Heidelberg w​ar einst d​ie Stadt m​it der höchsten Kinodichte Deutschlands u​nd hatte n​ach dem Kinosterben d​er letzten Jahre u​nd der Schließung d​es Harmonie Lux Kinocenters k​ein kommerzielles Kino. Eine Kuriosität ist, d​ass das Harmonie Lux Kinocenter b​is Anfang 2014 i​m historischen Stadthaus d​er Wormser Bischöfe untergebracht war. Das Kino w​ar ein Überrest d​er Ufa-Konkursmasse u​nd wurde zwischenzeitlich v​on den Mitarbeitern geführt. Seit 2014 w​ird das Gebäude z​um Kauf- u​nd Literaturhaus umgebaut.

Im Dezember 2017 w​urde der Luxor Filmpalast Heidelberg eröffnet, e​r verfügt über 15 Säle u​nd ist d​as weltweit e​rste Passivhauskino.[105]

Cinema Augustinum Heidelberg

Die anderen Kinos i​n Heidelberg s​ind eine Mischung a​us kommerziellen u​nd Programmkinos m​it gehobenen Programm: Gloria & Gloriette, Kamera, Cinema Augustinum[106] u​nd das kommunale Karlstorkino. Das Karlstorkino h​at darüber hinaus regelmäßig wechselnde Themenschwerpunkte, z​u denen fremdsprachige Filme u​nd Dokumentationen gezeigt werden. Das Cinema Augustinum z​eigt als Programmkino i​m Theatersaal d​er Seniorenresidenz e​twa zwei Filme i​m Monat, größtenteils aktuelle Filme.

Besonders erwähnenswert s​ind das jährlich stattfindende Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg, b​ei welchem überwiegend Filme v​on ‚unentdeckten‘ Regisseuren gezeigt werden, u​nd die „Filmtage d​es Mittelmeeres“ i​m Montpellier-Haus. Außerdem g​ibt es d​as Kurzfilmfestival „Zum Goldenen Hirsch“, b​ei dem ausschließlich Filmproduktionen a​us der Metropolregion Rhein-Neckar z​u sehen sind.

Senioren- und Bürgerzentren

Nach grundlegender Planung i​n den 1980er Jahren wurden i​n zwölf Stadtteilen Senioren- u​nd Bürgerzentren eingerichtet. Sie dienen a​ls Ort d​es Zeitvertreibs genauso w​ie als Beratungsstelle d​er Wohlfahrtsverbände u​nd der Stadtverwaltung.

Ganz unterschiedliche Programmgestaltung erfolgt d​urch die örtlichen ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Die Stadt finanziert n​ur die Gebäude u​nd einen Teil d​er hauptamtlichen Mitarbeitenden. Dadurch g​ibt es flächendeckend Anlaufpunkte für hilfsbedürftige Personen u​nd deren Angehörige.

Sport

Die Stadt Heidelberg unterhält s​eit Jahren e​in spezielles Sportförderprogramm z​ur Unterstützung d​er Vereine. 2006 g​ab es i​n Heidelberg 120 Sportvereine, 22 städtische Sportanlagen u​nd 40 Sport- u​nd Gymnastikhallen. Heidelberg g​ilt außerdem a​ls eine deutsche Rugby-Hochburg, d​a es fünf Rugbyvereine i​m Stadtgebiet gibt, v​on denen derzeit (Saison 2018/19) d​rei (Heidelberger RK, RG Heidelberg, TSV Handschuhsheim) z​u den 16 Mannschaften d​er Rugby-Bundesliga gehören.

Der mitgliederstärkste Sportverein Heidelbergs i​st die 1869 gegründete Sektion Heidelberg d​es Deutschen Alpenvereins m​it über 9300 Mitgliedern[107], v​or der 1889 a​ls Turnverein gegründeten TSG Rohrbach. Aktuell h​at der Verein über 3000 Mitglieder. Die TSG Rohrbach zählt d​amit zu d​en zehn größten Vereinen i​n Nordbaden.

Mehrere Heidelberger Vereine h​aben wiederholt Meisterschaften gewonnen. Ein prominentes Beispiel i​st der Basketballverein USC Heidelberg, d​er mit n​eun Titeln d​ie zweitmeisten deutschen Basketball-Meisterschaften gewonnen hat, d​avon zwei s​eit Gründung d​er Basketball-Bundesliga 1967. Heute spielt d​er Verein i​n der 2. Liga ProA u​nd ist besonders für s​eine Jugendabteilung bekannt, d​ie mehrfach Nationalspieler hervorgebracht hat. Ein weiteres Beispiel i​st der Schwimmverein SV Nikar Heidelberg. Die Damen-Mannschaft d​es Heidelberger TC w​urde zwischen 1982 u​nd 1998 insgesamt zehnmal Deutscher Mannschaftsmeister. Der SGK Heidelberg führt d​ie derzeit erfolgreichste Fußballabteilung Heidelbergs.

Im Jahr 2003 w​urde ein Verbund v​on drei Heidelberger Schulen – d​as Helmholtz-Gymnasium, d​ie Johannes-Kepler-Realschule s​owie die Willy-Hellpach-Schule – v​om Deutschen Sportbund d​as Prädikat „Eliteschule d​es Sports“ verliehen. Die Auszeichnung w​urde vergeben für d​ie besonderen Sport-Förderprogramme, d​ie diese Schulen i​n Kooperation m​it dem Heidelberger Olympiastützpunkt i​m Neuenheimer Feld anbieten. Junge Sportler, d​ie an diesem Förderprogramm teilnehmen, erhalten besonderes Entgegenkommen, u​m Schule u​nd Training i​n Einklang z​u bringen. Aus d​em Programm s​ind mehrere deutsche Meister u​nd internationale Erfolge hervorgegangen.

Regelmäßige Veranstaltungen

Folgende überregional bekannte Veranstaltungen finden i​n Heidelberg regelmäßig statt:

Heidelberg in der Dichtung

Joseph Victor von Scheffel verfasste das bekannte Gedicht Alt-Heidelberg, du feine.

Heidelberg i​st Gegenstand zahlreicher Gedichte. Zu d​en bekanntesten zählen Oswald v​on Wolkensteins Ich rühm d​ich Heidelberg, mehrere Gedichte v​on Martin Opitz, d​ie Ode Lange l​ieb ich d​ich schon v​on Friedrich Hölderlin, d​as Lied v​on eines Studenten Ankunft i​n Heidelberg v​on Clemens Brentano, Gottfried Kellers Gedicht a​uf die Alte Brücke s​owie Alt-Heidelberg, d​u feine v​on Joseph Victor v​on Scheffel.

Literarische Bedeutung erlangte Heidelberg z​udem dadurch, d​ass hier i​m September 1815 Johann Wolfgang v​on Goethe u​nd Marianne v​on Willemer einander z​um letzten Mal begegneten. Bei dieser Begegnung o​der unmittelbar danach entstanden e​twa 15 d​er Gedichte d​es West-östlichen Divans. Auch Aufenthalte weiterer Dichter i​n Heidelberg w​ie Joseph v​on Eichendorff, Jean Paul u​nd Nikolaus Lenau s​ind dokumentiert. In Heidelberg lebten u​nd arbeiteten Alfred Mombert u​nd Hilde Domin. Im Dezember 2014 w​urde Heidelberg a​ls erste deutsche Stadt UNESCO-Literaturstadt.[112]

Dialekt

Die lokale Mundart d​es Heidelberger Raumes i​st „Kurpellsisch“ o​der auf Hochdeutsch: d​er Pfälzer Dialekt i​n Kurpfälzer Ausprägung. Vieles i​n Heidelberg h​at einen kurpfälzischen Namen, w​ie beispielsweise Hendesse für d​en Stadtteil Handschuhsheim.

Es w​ird ein rheinfränkischer Dialekt i​n unzähligen kleinräumigen Varianten „gebabbelt“, d​as Hochdeutsche u​nd der h​ohe Anteil Zugezogener h​at den Dialekt e​twas zurückgedrängt. Unvergessen s​ind Elsbeth Jandas Vorträge, beispielsweise d​ie Rolle d​er Liselotte v​on der Pfalz.

Persönlichkeiten

In d​er Stadt Heidelberg lebten u​nd wirkten v​iele bekannte Persönlichkeiten. An unscheinbaren Häusern d​er Altstadt s​ind oft Gedenktafeln z​u finden, d​ie daran erinnern, d​ass hier e​inst eine berühmte Persönlichkeit l​ebte oder arbeitete.

Der Humanist Johannes Reuchlin schrieb h​ier in d​en Jahren 1496–1497 d​as lateinische Schuldrama Henno.

Die tragende Rolle d​er Universität Heidelberg i​n der Forschung i​st einer d​er Gründe für d​ie Vielzahl bekannter Persönlichkeiten d​er Stadt. Viele Nobelpreisträger h​aben hier gelebt, studiert o​der gelehrt:

Bahnbrechende Erfindungen w​ie die Spektroskopie s​ind in Heidelberg v​on dort lebenden Gelehrten entwickelt worden.

Zu d​en bekannten Heidelberger Persönlichkeiten gehören:

Literatur

– alphabetisch –

  • Richard Benz: Heidelberg. Schicksal und Geist. 2. Auflage. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1975, ISBN 3-7995-4008-3.
  • Michael Buselmeier: Literarische Führungen durch Heidelberg. Eine Stadtgeschichte im Gehen. Das Wunderhorn, Heidelberg 1996; erweiterte Auflage 2007, ISBN 978-3-88423-257-6.
  • Andreas Cser: Kleine Geschichte der Stadt Heidelberg und ihrer Universität. Verlag G. Braun, Karlsruhe 2007, ISBN 978-3-7650-8337-2.
  • David Depenau, Ernot Drücke, Peter Blum: Heidelberg einst und heute: vergleichende Stadtansichten (= Schriftenreihe des Stadtarchivs Heidelberg. Band 17). Regionalkultur, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-89735-544-6.
  • Hartmut Ellrich: Das historische Heidelberg: Bilder erzählen. Michael Imhof Verlag, 2009, ISBN 978-3-86568-505-6.
  • Oliver Fink: Kleine Heidelberger Stadtgeschichte. Pustet, Regensburg 2005, ISBN 3-7917-1971-8.
  • Günter Heinemann: Heidelberg. Verlag Brigitte Guderjahn, Heidelberg 1996, ISBN 3-924973-01-6.
  • Erich Keyser (Hrsg.): Badisches Städtebuch. Band IV–2. Teilband aus: Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen Städtetag-Städtebund-Gemeindetag. Stuttgart 1959.
  • Keuchenius (Hrsg.): Heidelberg – Geist und Rätsel. DossenVerlag, Dossenheim 2012, ISBN 978-3-942909-03-7.
  • Christoph Mauntel, Carla Meyer, Achim Wendt (Hrsg.): Heidelberg in Mittelalter und Renaissance. Eine Spurensuche in zehn Spaziergängen. Thorbecke, Ostfildern 2014, ISBN 978-3-7995-0520-8.
  • Elmar Mittler (Hrsg.): Heidelberg. Geschichte und Gestalt. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 1996, ISBN 3-921524-46-6.
  • Bernd Müller: Architekturführer Heidelberg. Bauten um 1000 - 2000. Hrsg. im Auftrag der Stadt Heidelberg von Peter Blum. Mannheim 1998
  • Karl Pfaff:[113] Heidelberg und Umgebung. Verlag Brigitte Guderjahn, Heidelberg 1995, ISBN 3-924973-26-1. (Nachdruck der dritten, umgearbeiteten Auflage von 1910.)
  • Anneliese Seeliger-Zeiss: Heidelberg, Stadt der Romantik und Stadtdenkmal des Historismus. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 6. Jahrgang, Heft 2, 1977, S. 51–59, (PDF; 9,8 MB).
  • Roland Vetter: „Die ganze Stadt ist abgebrannt.“ Heidelbergs zweite Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg. G. Braun Verlag, Karlsruhe 2009, ISBN 978-3-7650-8517-8.
Amtliche Erhebungen
  • Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit den Städten und den Landkreisen Heidelberg und Mannheim (Hrsg.): Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim: Amtliche Kreisbeschreibung.
    • Band 1: Allgemeiner Teil. Karlsruhe 1966.
    • Band 2: Die Stadt Heidelberg und die Gemeinden des Landkreises Heidelberg. Karlsruhe 1968.
  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.) – Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. (In acht Bänden), Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe. Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2.

Filme

  • Heidelberg – Der Film. Die Geschichte. Dokumentarfilm, Deutschland 2016, 44:37 Min., Buch und Regie: Anita Bindner, Produktion: Haus des Dokumentarfilms Stuttgart, SWR, Reihe: Geschichte im Südwesten, Erstsendung: 14. April 2017 bei SWR Fernsehen, Inhaltsangabe von HDF mit Vorschau-Video, 3:12 Min. Diese Dokumentation enthält viele historische Privataufnahmen von Heidelberger Einwohnern.
  • Goodbye G.I. Dokumentarfilm, Deutschland 2014, 81:20 Min., Buch und Regie: Uli Gaulke und Agnes Lisa Wegner, Kamera: Sebastian Bäumler, Produktion: kurhaus production, SWR, Erstsendung: 12. August 2014 in Das Erste, Filmseite, Inhaltsangabe von der Filmförderung Baden-Württemberg, online-Video.[114]
  • Heidelberg – eine Zeitreise durch die 50er und 60er Jahre. Film-Collage, Deutschland, 2013, 44 Min., Buch und Regie: Eberhard Reuß, Produktion: SWR, Erstsendung: 1. November 2013 bei SWR, Inhaltsangabe mit Filmfotos von SWR (Memento vom 4. August 2014 im Webarchiv archive.today) und Inhaltsangabe von ARD.
  • Ballermann am Neckar – Streit um die Heidelberger Partymeile. Fernseh-Reportage, Deutschland 2010, 28:10 Min., Buch und Regie: Ulrike Baur, Produktion: SWR, Reihe: Schlaglicht, Erstsendung: 21. September 2010 bei SWR, Inhaltsangabe von ARD.
  • Bilderbuch Deutschland: Heidelberg. Dokumentarfilm, Deutschland, 2007, 45 Min., Buch und Regie: Christina Brecht-Benze, Produktion: SWR, Erstausstrahlung: 9. September 2007, Inhaltsangabe (Memento vom 31. Oktober 2007 im Internet Archive) vom SWR.
  • Mythos Heidelberg. Romantik, Romanzen und der lebendige Geist. Dokumentarfilm, Deutschland, 1996, 52 Min., Buch und Regie: Mario Damolin und Bernhard Kilian, Produktion: Damolin & Kilian Filmproduktion, arte, Erstsendung: 10. Dezember 1996 bei arte im Themenabend: Heidelberg: Der Schatten eines Traumes, Inhaltsangabe von M. Damolin.
  • Produkt Heidelberg. Tourismus zwischen Romantik und Rezession. Dokumentarfilm, Deutschland 1994, 43:30 Min., Buch und Regie: Mario Damolin und Bernhard Kilian, Produktion: Damolin & Kilian Filmproduktion, SDR, Erstsendung: 20. Mai 1994 beim SDR, Film-Daten in der Deutschen Digitalen Bibliothek.
Weitere Inhalte in den
Schwesterprojekten der Wikipedia:

Commons – Medieninhalte (Kategorie)
Wiktionary – Wörterbucheinträge
Wikinews – Nachrichten
Wikiquote – Zitate
Wikisource – Quellen und Volltexte
Wikivoyage – Reiseführer

Literatur

  • Literatur zum Thema Heidelberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (derzeit 72 Titel, überwiegend städtische Publikationen und 471 andere Titel nach Erscheinen sortiert)
  • Heidelberger Bibliografie (Diese Listung enthält neben umfangreichen Angaben zur wissenschaftlichen Literatur über die Stadt auch Abschnitte zur geraubten Bibliotheca Palatina, zur Belletristik um Heidelberg und zu Zeitschriften/Reihen.)

Geschichte

Verschiedenes

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Zur Etymologie des Begriffs Heidelberg. In: Heidelberger Forschungsstelle Namenkunde, aufgerufen am 26. August 2020.
  3. Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung 2015. In: destatis.de, (PDF).
  4. Stefanie Wegener: Verbreitung und Arealnutzung der Halsbandsittiche (Psittacula krameri) in Heidelberg., Ornithologisches Jahresheft Baden-Württemberg, 23, 2007, S. 39–55, hrsg. von der Ornithologischen Gesellschaft Baden-Württemberg e. V. (zobodat.at [PDF; 579 kB])
  5. Michael Peter Braun: Neue Halsbandsittich-Schlafplätze in der Rhein-Neckar-Region entdeckt. In: Gefiederte Welt, Januar 2015. (aktualisiert)
  6. Siehe: Schutzgebietsverzeichnis. In: Räumliches Informations- und Planungssystem (RIPS) der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Gebietsart und Stadt- bzw. Landkreis auswählen), aufgerufen am 26. August 2020.
  7. Stadt Heidelberg. In: Deutscher Nachhaltigkeitspreis, o. J. [2018], aufgerufen am 26. August 2020.
  8. Heidrun Graupner: „… und raus bist du!“ – Armut raubt die Zukunft einer Gesellschaft. In: NDR Kultur, 30. März 2008.
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 483.
  10. Kreisbeschreibung Band 1, S. 54 ff.
  11. www.klimadiagramme.de
  12. Jahresklima in Heidelberg. In: wetterdienst.de.
  13. Johann Friedrich Hautz: Geschichte der Universität Heidelberg. J. Schneider, Mannheim 1864, Band 1, S. 455 (online).
  14. Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Leipzig 1750, Band 2, Sp. 501 f. (online).
  15. Rolf Heyers: Dr. Georg Marius, genannt Mayer von Würzburg (1533–1606). (Zahn-)Medizinische Dissertation Würzburg 1957, S. 5–8 und 102.
  16. Christian Peters, Arno Weckbecker: Auf dem Weg zur Macht. Zur Geschichte der NS-Bewegung in Heidelberg 1920–1934. Dokumente und Analysen. Mit einem Vorwort von Hartmut Soell. Zeitsprung, Heidelberg 1983, ISBN 3-924085-00-5, S. 82.
  17. Die Nacht als die Synagogen brannten. In: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, abgerufen am 28. Dezember 2014.
  18. Ein Luftbild des Brands in der ehemaligen Hindenburgschule vom 10. Mai 1945 gibt einen Überblick über die unversehrte Altstadt.
  19. Heinz Bardua: Kriegsschäden in Baden-Württemberg 1939–1945. In: Historischer Atlas von Baden-Württemberg. Erläuterungen. / leo-bw.de, Leonberg 1975, S. 1–24, (PDF; 2,3 MB), S. 15.
  20. Erich Keyser: Badisches Städtebuch. Verlag Kohlhammer, Stuttgart 1959.
  21. Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg (Hrsg.), Historischer Atlas von Baden-Württemberg. Leonberg 1975, S. 15.
  22. RNZ-Serie: Gerhard Ritzhaupt erinnert sich an das Kriegsende in Heidelberg: „Die Flugblätter hat es tatsächlich gegeben“. In: RNZ. 18. September 2012, abgerufen am 26. August 2020.
  23. Anica Edinger: Heidelberg im Zweiten Weltkrieg: „Die Flugblätter sind wirklich gefallen“. In: RNZ. 11. August 2020, abgerufen am 16. August 2020.
  24. Peter Mientus: NATO-Hauptquartier verabschiedet sich aus Heidelberg. (Memento vom 6. März 2016 im Internet Archive). In: Die Dienststellen der Streitkräftebasis, 25. November 2013.
  25. lhe: V. US-Korps wieder zurückgekehrt. (Memento vom 19. Juni 2018 im Internet Archive). In: Frankfurter Neue Presse, 13. August 2011.
  26. Heidelberg. Final Retreat. (Memento vom 21. September 2013 im Internet Archive) In: eur.army.mil, (U.S. Army Europe), 9. September 2013.
  27. dpa: Abzug aus Heidelberg. Alte Liebe vor dem Aus. In: Frankfurter Rundschau, 29. Dezember 2010: „In der Universitätsstadt mit rund 140.000 Einwohnern lebten zuletzt etwa 16.000 Amerikaner.“
      Micha Hörnle: Goodbye, GI. Die ersten gehen 2012, die letzten 2015. In: Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) / Mieterverein Heidelberg, 24. Juni 2010, S. 3, (PDF; 1,4 MB).
  28. Antrag auf Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste ruht vorläufig. In: Stadt Heidelberg, 2007, aufgerufen am 26. August 2020.
      Unesco. Heidelberg wird kein Welterbe. In: FAZ.net / AFP, 29. Juni 2007.
  29. Junge Frau stirbt nach Amoklauf in Heidelberg. In: tagesschau.de. 24. Januar 2022, abgerufen am 24. Januar 2022.
  30. Religion • Heidelberg, Stadt. In: Zensus 2011.
  31. Box auf einen Blick 2020. #Religionszugehörigkeit, Spalte Heidelberg. Ausgabe Juli 2021 In: Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Heidelberg, 2020, (PDF; 106 kB).
  32. Bahnstadt auf einen Blick 2018. #Religionszugehörigkeit, Spalte Heidelberg. In: Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Heidelberg, 2018, Seite 3, (PDF; 103 kB).
  33. Bahnstadt auf einen Blick 2017. #Religionszugehörigkeit, Spalte Heidelberg. In: Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Heidelberg, 2017, Seite 3, (PDF; 91 kB).
  34. Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Heidelberg, Stadt: Bevölkerung im regionalen Vergleich nach Religion (ausführlich) in %. Abgerufen am 16. Juli 2020.
  35. Bundesministerium des Innern: Baden-Württemberg: Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, die auf Landesebene den Status „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ besitzen. Abgerufen am 16. Juli 2020.
  36. Sebastian Riemer: Wie Muslime in Heidelberg mit Terror und Pegida umgehen. In: Rhein-Neckar-Zeitung, 9. Januar 2015.
  37. Jüdische Kultusgemeinde Heidelberg: Auf einen Blick. In: Jüdische Allgemeine, aufgerufen am 29. Juli 2020, nach unten scrollen.
  38. Altkatholische Kirchengemeinde Heidelberg (Memento vom 20. Juni 2011 im Internet Archive)
  39. The English Church Heidelberg
  40. Zentren für Junge Erwachsene in Deutschland. (Memento vom 5. Februar 2010 im Internet Archive)
  41. die-stadtredaktion.de
  42. Koptisch-Orthodoxe Kirche Heidelberg
  43. Rumänische Orthodoxe Gemeinden in Deutschland
  44. Jüdische Gemeinden in Heidelberg. In: Jüdische Kultusgemeinde Heidelberg, aufgerufen am 18. Juni 2018.
  45. Jüdische Kultusgemeinde Heidelberg.
  46. Rolf Schmitt: Heidelberg: Erste Stolpersteine verlegt. (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive) In: bruchsal.org, 13. Oktober 2010.
  47. Datenbank Zensus 2011, Heidelberg, Alter + Geschlecht
  48. Bevölkerung 2017 - Entwicklung und räumliche Verteilung der Einwohner im Stadtgebiet Heidelberger Bevölkerung 2017 Seite 26
  49. Heidelberg. Strukturdaten. In: Immobilien Zeitung, aufgerufen am 18. Juni 2018.
  50. Tabelle: Eckdaten zur Bevölkerung. Stadt Heidelberg. In: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, aufgerufen am 18. Juni 2018,
  51. Amtliche Einwohnerzahl Heidelbergs erstmals über 160.000 Personen, Stadt Heidelberg, 6. September 2018.
  52. Pressemitteilung Nr. 277/2009: Landkreis Tuttlingen mit höchster Geburtenrate in Baden-Württemberg. (Memento vom 27. September 2009 im Internet Archive). In: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2. September 2009.
  53. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Gemeinderatswahlen 2019, Stadt Heidelberg; Stadt Heidelberg: Kommunalwahl 2019; abgerufen am 3. Juni 2019.
  54. Bezirksbeirat. Experten vor Ort. In: Stadt Heidelberg, aufgerufen am 8. Oktober 2015.
  55. Was sind Stadtteilrahmenpläne? In: Stadt Heidelberg, abgerufen am 8. Oktober 2015. Vgl.: Stadtteilrahmenplanung in allen 14 Stadtteilen Heidelbergs. (Memento vom 16. September 2011 im Internet Archive). In: Stadt Heidelberg, 2. August 2011.
  56. Bürgerstiftung Heidelberg
  57. Bürger für Heidelberg
  58. Stadt Heidelberg, Stadt-Heidelberg-Stiftung
  59. Satzung der Stadt-Heidelberg-Stiftung, 10. Juli 1986.
  60. Satzung der Bürgerstiftung Heidelberg
  61. Projekte der Bürgerstiftung Heidelberg
  62. SRH Holding. In: www.srh.de. Abgerufen am 23. Mai 2016.
  63. Zeittafel zur Heidelberger Geschichte ab 1965. In: Heidelberger Geschichtsverein.
  64. Herwig John (unter Mitwirkung von Hiltburg Köckert und Gabriele Wüst) (Bearb.): Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg. Band 2: Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Karlsruhe. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0802-6, S. 21.
  65. Heidelberg. In: Landeskundliches Informationssystem Baden-Württemberg (LEO-BW)
  66. Stadt Heidelberg. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
  67. Stadt Heidelberg: heidelberg.de – 25.09.2013 Neue Homepage der Stadt Heidelberg ist online. Abgerufen am 18. Juni 2018.
  68. Partnerstädte. In: Stadt Heidelberg. Abgerufen am 30. März 2018.
  69. (neu): Freundschaft besiegelt. Heidelberg/Neckar und Heidelberg/Südafrika unterzeichneten Freundschaftscharta. In: Stadtblatt Online – Amtsanzeiger der Stadt Heidelberg, Nr. 41, 11. Oktober 2006.
  70. Konfuzius-Institut an der Universität Heidelberg e. V. (Memento vom 6. März 2013 im Internet Archive)
  71. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach ausgewählten Wirtschaftsbereichen. Heidelberg, Stadt. (Memento vom 8. Oktober 2015 im Webarchiv archive.today). In: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2014.
    Aktuelle Daten ohne %: Wirtschaftsdaten zum Standort Heidelberg. Erwerbstätige. In: Stadt Heidelberg, aufgerufen am 18. Juni 2018.
  72. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original am 4. Dezember 2018; abgerufen am 23. März 2018.
  73. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Berufspendler über die Gemeindegrenzen seit 2011. Heidelberg, Stadt. (Memento vom 8. Oktober 2015 im Webarchiv archive.today). In: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2014.
  74. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL (Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschöpfung in den kreisfreien Städten und Landkreisen der Bundesrepublik Deutschland 1992, 1994 bis 2016). Abgerufen am 7. Januar 2019.
  75. Bundesland Baden-Württemberg. Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 7. Januar 2019.
  76. Arbeiten in Heidelberg ist begehrt und kreativ. In: Stadt Heidelberg, aufgerufen am 8. Oktober 2015.
  77. Anja Barlen-Herbig: Touristen bringen eine halbe Milliarde Euro nach Heidelberg. In: Heidelberg Marketing, 18. Mai 2015.
  78. Micha Hörnle: Tourismus-Boom in Heidelberg. Viele Japaner sind nur ein Klischee. Höchste Bettenauslastung in Baden-Württemberg – Meiste Besucher hat aber Stuttgart. In: Rhein-Neckar-Zeitung, 19. Februar 2018, S. 3.
  79. amb: Alles hat seine Zeit ... auch ein Neckarufertunnel – Gemeinderat nahm den Zeitplan zur Kenntnis. In: Stadtblatt Heidelberg, 22. Oktober 2008.
  80. tir: Neckarufertunnel: Gemeinderat stoppt Planungen. (Memento vom 18. Juni 2018 im Webarchiv archive.today). In: Mannheimer Morgen, 1. Juli 2011.
  81. Umweltzone in Heidelberg seit 1. Januar 2010. (Memento vom 14. Mai 2011 im Internet Archive) In: Stadt Heidelberg, 10. Februar 2011.
  82. Umweltzone Heidelberg. In: Umweltbundesamt, Stand: 1. Juni 2019, (PDF; 575 kB).
  83. Frank Muth: Straßenbahnen in Heidelberg. 100 Jahre „Blau-Weiße“ in der Neckarstadt. GeraMond Verlag, München 2002, ISBN 3-7654-7197-6, S. 11/12.
  84. Odenwald-Madonnen-Radweg. (Memento vom 3. April 2018 im Internet Archive) In: RadSüden.de, aufgerufen am 18. Juni 2018.
  85. Benjamin Dannemann: Günstiger Strom vom eigenen Dach. Für ein innovatives Mieterstrommodell wird Heidelberg als Energie-Kommune ausgezeichnet. In: Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), 26. Februar 2015.
  86. Die Stadtredaktion
  87. Gabriel A. Neumann: Vereinigte Staaten in Heidelberg. Was Heidelberg und die USA verbindet. In: Heidelberg Alumni International (HAI), 10. Juli 2008, Nr. 20, Sommer 2008, (ZDB-ID 1364497-X), aufgerufen am 21. Mai 2020: „Dennoch ist die amerikanische Garnison für Heidelbergs Wirtschaft mit schätzungsweise 30 Millionen Euro Investitionen für Baumaßnahmen und Ähnliches sowie einem Umsatz von bis zu zehn Millionen Euro im Einzelhandel auch wirtschaftlich für Heidelberg von Bedeutung.“
  88. Holger Buchwald: Der US-Abzug kostet Millionen. In: Rhein-Neckar-Zeitung, 17. November 2008.
  89. dpa: Abzug. Die US-Army sagt Heidelberg und Mannheim bye-bye. (Memento vom 7. Juli 2017 im Internet Archive). In: Badische Zeitung, 24. Juni 2010.
  90. Mark Twain: Bummel durch Europa (1880). Hanser, 1977, S. 11–57.
  91. Siehe Liste der Korporativ Fördernden Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft (Memento vom 14. Januar 2011 im Internet Archive)
  92. Jahresvergleich. Stadtbücherei Heidelberg. In: BIX-Bibliotheksindex, (2015 eingestellt), aufgerufen am 18. Juni 2018.
  93. Wieder die beste Großstadtbibliothek. In: Stadtblatt Heidelberg, 28. Juli 2004, (PDF; 581 kB).
  94. eu: Stadtbücherei ist für die Zukunft gerüstet. Nach der Sanierung: Helligkeit, Transparenz und Übersicht prägen die „neue“ Stadtbücherei. In: Stadtblatt Heidelberg, Nr. 44, 28. Oktober 2009.
  95. Micha Hörnle: Wie ein Gebäude zum Denkmal wird und wann es weg kann. In: RNZ, 20. April 2017.
  96. Oliver Fink: Kleine Heidelberger Stadtgeschichte. Pustet, Regensburg 2005, ISBN 3-7917-1971-8, S. 24.
  97. Altes Hallenbad.
  98. Internetpräsenz des Deutschen Apotheken-Museums.
  99. Eckart Roloff, Karin Henke-Wendt: Alte Krankheit mit neuen Problemen. (Das Deutsche Tuberkulose-Archiv und Museum) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 2: Süddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7776-2511-9, S. 51–53.
  100. Presseinformation: Mit 15 neuen und bedrohten Vogelarten ins Jahr 2020. Inventur zum Jahreswechsel im Zoo Heidelberg. In: Zoo Heidelberg, 21. Januar 2020, (PDF; 441 kB).
  101. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band I, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 43 ff.
  102. Theater für alle Generationen. Am 28. und 29. März feiert der Zwinger 3 seinen 25. Geburtstag. In: Stadtblatt Heidelberg, 25. März 2009, Interview mit der Leiterin Annette Büschelberger.
  103. Der Pharma-Unternehmer und Musikliebhaber Wolfgang Marguerre spendete 15 Millionen Euro. Heidelberger Theater: Wiedereröffnung am 24. November 2012. In: Stadt Heidelberg, aufgerufen am 8. Oktober 2015.
  104. Broschüre: Denke schön – Der Kabarettherbst 2017. In: Kulturfenster Heidelberg e. V., 10. November bis 16. Dezember 2017, (PDF; 1,29 MB).
  105. Luxor-Filmpalast Heidelberg. Abgerufen am 29. Dezember 2019.
  106. Kino- und Veranstaltungsprogramm Augustinum Heidelberg.
  107. Sektion Heidelberg, Deutscher Alpenverein, alpenverein.de, abgerufen am 10. Mai 2021
  108. WunderWelten-Festival.
  109. Wunderwelten-Festival Heidelberg. In den Tiefen Afrikas. In: Rhein-Neckar-Zeitung, 8. Januar 2018: „Die Veranstaltungsreihe ist [...] zur Tradition geworden. Seit 2010 findet sie in Heidelberg statt und wird immer beliebter.“
  110. Heidelberger Frühling
  111. Kulturfenster e. V.
  112. Heidelberg ist UNESCO-Literaturstadt. In: Stadt Heidelberg, 1. Dezember 2014.
  113. Tabellarische Biographie: Karl Pfaff. In: Heidelberger Geschichtsverein, aufgerufen am 26. August 2020.
  114. Harald Keller: TV-Kritik: „Goodbye G.I.“ (Das Erste). Leis' erklingt der Abschieds-Blues. In: Frankfurter Rundschau, 12. August 2014 und Pressemappe zu Goodbye G.I. (Memento vom 9. Mai 2016 im Internet Archive), in: SWR, (PDF; 7 S., 157 kB).

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.