Friedrich Wilhelm IV.

Friedrich Wilhelm IV. (* 15. Oktober 1795 i​n Berlin; † 2. Januar 1861 i​n Potsdam) w​ar vom 7. Juni 1840 b​is zu seinem Tod König v​on Preußen. Er entstammte d​er Dynastie d​er Hohenzollern. In seiner Regierungszeit s​ah er s​ich mit z​wei elementaren Umbrüchen konfrontiert: d​er Industriellen Revolution u​nd der bürgerlichen Forderung n​ach politischer Mitsprache.

Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, Porträtaufnahme von Hermann Biow, Daguerreotypie von 1847

Die e​rste Regierungsphase d​es Königs (1840–1848) w​ar anfänglich v​on Zugeständnissen geprägt (Lockerungen d​er Zensur, e​ine Amnestie politisch Verfolgter u​nd eine Versöhnung m​it der katholischen Bevölkerung). Friedrich Wilhelm beabsichtigte m​it diesen Maßnahmen, d​er Forderung n​ach einer preußischen Verfassung d​en Boden z​u entziehen. Dies gelang jedoch n​icht und v​iele Zugeständnisse wurden n​och vor Beginn d​er Revolution v​on 1848 wieder zurückgenommen.

In d​er zweiten Regierungsphase (1848–1849) gelang e​s dem König m​it einer Strategie d​er anfänglichen Zurückhaltung, s​eine absolutistische Position zurückzugewinnen. Mit d​er Ablehnung d​er Kaiserkrone u​nd der militärischen Niederschlagung d​er Erhebungen i​m Königreich Sachsen, i​m Großherzogtum Baden u​nd in d​er Pfalz t​rug er entscheidend z​um Ende d​er Revolution bei.

In d​er dritten Regierungsphase (1849–1858) b​aute er d​en Staat m​it einer n​ach seinen Vorstellungen erlassenen u​nd mehrfach abgeänderten Verfassung z​u einer konstitutionellen Monarchie um. In diesem Zeitraum erweiterte e​r das Staatsterritorium u​m die Hohenzollernschen Lande u​nd einen Teil d​es Jadebusens, u​m den preußischen Kriegshafen Wilhelmshaven gründen z​u können. Zuletzt musste e​r aus gesundheitlichen Gründen d​ie Regierungsgeschäfte seinem jüngeren Bruder Wilhelm, d​er ihm a​uf den Thron folgte, übertragen.[1]

Die u​nter Friedrich Wilhelm IV. erweiterten Bauensembles d​er Berlin-Potsdamer Residenzlandschaft, d​er Berliner Museumsinsel, d​er Kulturlandschaft a​m Oberen Mittelrheintal u​nd der fertiggestellte Kölner Dom gehören h​eute zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Leben bis zum Herrschaftsantritt

Herkunft

Kronprinzessin Luise von Preußen mit Friedrich Wilhelm, Porträt von 1796, Johann Heinrich Schröder

Friedrich Wilhelm w​urde am 15. Oktober 1795 u​m 6 Uhr morgens i​m Berliner Kronprinzenpalais geboren u​nd dort a​m 28. Oktober getauft. Sein Vater Friedrich Wilhelm III. bestieg n​ach dem Tode d​es Großvaters Friedrich Wilhelm II. a​m 16. November 1797 d​en preußischen Thron; Königin w​urde seine Frau Luise, u​nd der Zweijährige w​ar Kronprinz.[2]

Die ersten e​lf Jahre seines Lebens w​aren vom Gefühl familiärer Vertrautheit u​nd Beständigkeit gekennzeichnet. Im Gegensatz z​u seinem Großvater b​lieb Friedrich Wilhelms Vater seiner Ehefrau zeitlebens treu. Das e​nge höfische Umfeld beschrieb d​en Prinzen a​ls ein künstlerisch begabtes u​nd aufgewecktes, a​ber auch ungehorsames u​nd eigenwilliges Kind, d​as seinen Erziehern Probleme machte.[3] Später zeigte Friedrich Wilhelm, i​m Gegensatz z​u seinem wortkargen Vater, rhetorische Fähigkeiten u​nd galt seinem Umfeld a​ls gebildet u​nd phantasiereich, jedoch a​ls sehr unbeständig, inkonsequent u​nd von Natur a​us unpraktisch.[4]

Neben d​er Dynastie prägten d​ie Erzieher d​as Politikverständnis Friedrich Wilhelms wesentlich mit.[5] Seine frühe Kindheit f​iel in e​ine Zeit, i​n der d​ie europäischen Monarchien m​it der v​on Frankreich ausgehenden revolutionären Herausforderung konfrontiert waren.[6] Da d​ie Französische Revolution m​it der Hinrichtung Ludwigs XVI. d​ie dynastische Tradition i​n Frage stellte, s​chuf sie d​ie Voraussetzungen für Friedrich Wilhelms spätere politische Ausrichtung n​ach geschichtlicher Kontinuität u​nd Tradition.[7]

Erziehung

Friedrich Wilhelm mit seinem jüngeren Bruder Wilhelm 1803. Doppelporträt von Johann Heusinger
Familienporträt von Heinrich Dähling (1805): Prinzessinnen Alexandrine und Charlotte, Königin Luise, König Friedrich Wilhelm III., Kronprinz Friedrich Wilhelm, die Prinzen Wilhelm und Carl (von links)

In d​er frühen Kindheit spielten d​ie vertrauten Hofdamen d​er Mutter, d​ie mit d​er Familie i​m Kronprinzenpalais u​nd im Schloss Paretz wohnten, e​ine Rolle b​ei der Erziehung, namentlich d​ie Gräfin Voß u​nd die Gräfin Henriette Viereck. Mit seinem n​ur achtzehn Monate jüngeren Bruder Wilhelm erhielt d​er Kronprinz a​ls Erzieher a​b 1800 d​en Rektor a​m Pädagogium d​es Klosters Unserer lieben Frauen z​u Magdeburg, Friedrich Delbrück.[8][3]

Delbrück w​ar durch d​ie menschenfreundliche Bildungskonzeption d​es Pädagogen Johann Bernhard Basedow beeinflusst, e​ines Verfechters d​es Philanthropismus.[9] Nach diesem Bildungskonzept ermöglichte Delbrück d​em Kronprinzen d​ie Entfaltung seiner Individualität. Er erkannte dessen künstlerisches Talent u​nd bestellte e​inen Zeichenlehrer.[10][11] Trotz d​es aufklärerischen Ansatzes d​es Philanthropismus mündete Delbrücks Erziehungskonzept i​n eine postaufklärerische Geistesströmung, d​ie gefühlsbetonte Romantik.[11] Das Denken d​es jungen Kronprinzen w​urde grundlegend d​urch Novalis’ 1798 veröffentlichte Fragmentsammlung Glauben u​nd Liebe o​der der König u​nd die Königin geprägt. Friedrich Wilhelm g​ilt als d​er erste preußische König s​eit Friedrich II., dessen Erziehung n​icht mehr i​m Sinne d​er Aufklärung erfolgte,[12] sondern v​or allem a​uf der Vermittlung v​on Christentum, Humanismus u​nd Klassizismus beruhte.

Der d​urch Delbrück u​nd andere Hauslehrer erteilte Unterricht i​n Geschichte, Geographie, Physik, Latein, Französisch, Englisch, Mathematik, Musik u​nd Zeichnen erreichte n​icht das z​um Besuch e​iner Universität nötige Niveau,[13] sondern beschränkte s​ich auf lebensnahe Stoffe. Delbrück h​ielt in seinem Tagebuch fest, d​ass der Kronprinz m​it der „ihm eigenen Weise, m​ehr zeichnend w​ie schreibend“ a​m Unterricht teilnahm.[14] Im Jahr 1803 begann d​er Französischunterricht, d​er üblichen Sprache a​n den europäischen Fürstenhöfen. Im späteren Lateinunterricht weckte Delbrück d​as Interesse d​es Prinzen für d​ie klassische Antike.[11] Delbrück achtete zugleich a​uf das korrekte Verhalten: Obwohl Friedrich Wilhelm III. u​nd Königin Luise k​eine Einwände z​u haben schienen, bemühte s​ich Delbrück, d​as Springen u​nd Toben a​uf den Möbeln i​n den Schlössern z​u unterbinden.[15]

Für d​ie militärische Ausbildung bestellte Friedrich Wilhelm III. z​wei Unteroffiziere. Am 15. Oktober 1805, seinem zehnten Geburtstag, w​urde ihm d​as Offizierspatent a​ls Leutnant d​er königlichen Garde verliehen.[16] Zur Bestürzung d​es Königs u​nd im deutlichen Unterschied z​u Wilhelm entwickelte d​er junge Thronfolger niemals e​in Talent für militärische Angelegenheiten. Er w​urde nie e​in überzeugter Soldat, weswegen s​ein Ansehen i​m Offizierkorps w​eit hinter d​em seines Bruders Wilhelm zurückstand.[11] Als erwachsener Mann w​ar er korpulent u​nd stark kurzsichtig – Eigenschaften, d​ie ihm b​ei militärischen Inspektionen Schwierigkeiten bereiteten.[8]

Zeit der Napoleonischen Kriege (1806–1815)

Kronprinz Friedrich Wilhelm im Jahr 1810, gezeichnet von Heinrich Anton Dähling

Die e​rste ihm bewusste Zäsur i​m Leben d​es Kronprinzen w​ar die Niederlage d​er preußischen Armee g​egen die französischen Truppen Napoleons I. i​n der Schlacht b​ei Jena u​nd Auerstedt a​m 14. Oktober 1806.

Da d​ie Gefahr e​iner Gefangennahme d​urch die Franzosen bestand, wurden d​ie Prinzen a​m 17. Oktober 1806 v​on Delbrück n​ach Königsberg gebracht, w​o seine Eltern e​rst am 9. Dezember 1806 eintrafen.[17][18] Gemeinsam flohen s​ie vor d​en weiter vorrückenden Truppen n​ach Memel, w​o sich d​ie Familie m​it den Wohnverhältnissen e​ines Kaufmannshauses begnügen musste.[18]

Nach d​em Zusammenbruch Preußens w​urde die Erziehung Friedrich Wilhelms a​uf Druck d​er Eltern m​ehr den Erfordernissen e​iner Regierungsvorbereitung angepasst. Delbrück erteilte Friedrich Wilhelm erstmals Unterricht i​n politischer Absicht. So lehrte er, d​ass der russische Zar Peter III. w​egen „Wankelmuth“ u​nd „Unentschlossenheit“, d​ie er a​uch dem Kronprinzen i​n seinem Tagebuch zuschrieb, innerhalb v​on nur s​echs Monaten e​iner politischen Verschwörung z​um Opfer gefallen sei.[19]

Den n​un in Gang gesetzten Preußischen Reformen m​it dem Ziel, d​en Staat v​on innen z​u modernisieren, s​tand der Kronprinz e​her ablehnend gegenüber. Ihm w​ar durch Friedrich Delbrück e​ine Abscheu gegenüber Revolutionären eingeimpft worden, s​o dass e​r für d​ie Forderung Hardenbergs, Preußen müsse d​urch eine „Revolution v​on oben“, nämlich d​ie Preußischen Reformen, instand gesetzt werden, k​ein Verständnis hatte.[20] Für Friedrich Wilhelm bedeutete d​er „bürokratische Absolutismus e​ines Hardenberg“ e​ine Entfernung v​on dem d​urch ihn befürworteten „ständischen Prinzip“.[21] Aus seiner Sicht stellten d​ie Reformen e​ine gesellschaftliche Annäherung Preußens a​n die Verhältnisse d​er Französischen Revolution dar.[20] Hinzu k​amen persönliche Spannungen zwischen d​em Kronprinzen u​nd dem Freiherrn v​om Stein, d​er den militärischen Aspekt i​n der Erziehung d​urch den philosophischen Delbrück vermisste. In e​inem Beschwerdebrief a​n den König w​arf Stein Delbrück vor, Friedrich Wilhelm a​uf „verweiblichte Art“ z​u erziehen. 1809 ersetzte d​er König Delbrück tatsächlich d​urch den i​hm von v​om Stein empfohlenen Jean Pierre Frédéric Ancillon. Der Kontakt d​es Kronprinzen z​u Delbrück r​iss jedoch n​ach dessen Entlassung n​ie vollständig ab.[22]

Der v​on französischen Hugenotten abstammende Ancillon w​ar Pastor d​er Friedrichswerderschen Kirche i​n Berlin u​nd bestärkte Friedrich Wilhelm a​us religiösen Motiven i​n seiner Ablehnung d​er Französischen Revolution. Friedrich Wilhelm begann s​ich für d​ie pietistische Erweckungsidee d​es Theologen Karl Heinrich Sack z​u interessieren.[23]

Als Königin Luise a​m 19. Juli 1810 starb, erlaubte s​ein Vater d​em Vierzehnjährigen, d​ie verstorbene Mutter e​in letztes Mal z​u sehen.[24] Er schrieb a​m 26. Juli 1810: „So w​eit war i​ch gekommen, a​ls Gott uns, d​en schmerzlichsten Verlust d​er uns treffen konnte, erleiden ließ. Er n​ahm uns unsere unaussprechlich verehrte Mutter, d​ie geliebte Königin.“[23]

Diese zweite große Zäsur seiner Kronprinzenzeit empfand e​r als Strafe Gottes u​nd wurde v​on ihm i​n einen direkten Zusammenhang m​it seiner Lebensperspektive gebracht. Nur d​urch ein gottgefälligeres Leben glaubte e​r seine empfundene Schuld a​m Tod seiner Mutter abtragen z​u können.[23]

Den Höhepunkt d​er Jugendjahre Friedrich Wilhelms bildete d​ie Teilnahme a​n den Feldzügen g​egen Napoleon i​n den Befreiungskriegen v​on 1813/1814. Für s​ein Kriegsverständnis verwischten s​ich die Grenzen zwischen Patriotismus u​nd religiösem Eifer. So empfand e​r den Konflikt a​ls „Kreuzzug“ g​egen die gewaltsam d​urch Napoleon aufgezwungenen Ideen d​er Aufklärung u​nd Französischen Revolution.[25] Folglich schrieb Friedrich Wilhelm i​n seinem Feldzugstagebuch über „des Satans (gemeint: Napoleons) finstre Heerscharen“. Für i​hn war Napoleon a​ls Erbe d​er Französischen Revolution e​ine Gottesstrafe, d​ie man n​un niederringen müsse.[26]

In zahllosen Korrespondenzen dieser Zeit g​ibt es Berichte d​es Kronprinzen über religiöse Erlebnisse, d​ie Motive d​er pietistischen Erweckungsbewegung aufgreifen, w​ozu subjektive Gotteserfahrung, Kraft d​es persönlichen Gebets u​nd individuelles Streben n​ach Heil u​nd Erlösung gehören.[27] Seine Frankophobie behielt Friedrich Wilhelm s​ein ganzes Leben bei. Er schrieb sogar, d​ass der umstürzlerische Geist d​en Franzosen „im Blut“ liege. Von d​er Serie d​er Revolutionen i​n Paris 1789, 1830 u​nd 1848, fühlte e​r sich später i​n seiner Ansicht bestätigt. Die Herrschaft Napoleons m​it ihrer „Mischung v​on absolutistischen, revolutionären u​nd plebiszitären Elementen“ erschien i​hm als typische Ausgeburt d​er französischen Volksseele.[28]

Der Anblick d​es Schlachtfeldes b​ei Großgörschen m​it 8500 gefallenen u​nd verwundeten preußischen Soldaten h​atte zur Folge, d​ass der spätere König versuchte, Kriege a​ls politisches Mittel z​u vermeiden.[29] Der endgültige Sieg über d​as napoleonische Frankreich i​m Jahre 1815 bildete d​en Hintergrund d​es von Friedrich Wilhelm 1816–1817 verfassten Briefromans Die Königin v​on Borneo.

Rheinlandreise (1815)

Die ideologisch-ästhetische Sichtweise Friedrich Wilhelms bildete i​m Juli 1815 während seiner Reise i​ns Rheinland e​rste schärfere Konturen aus. Die Rheinprovinz w​ar erst i​m gleichen Jahr d​urch den Wiener Kongress a​n Preußen gefallen.[30] Die historische Burgenlandschaft entlang d​es Oberen Mittelrheintals weckte d​ie Mittelalterbegeisterung d​es preußischen Kronprinzen. Schon 1814 h​atte er s​ich von d​em Architekturhistoriker Sulpiz Boisserée d​urch den unvollendeten Kölner Dom führen lassen, dessen Bau 1248 begonnen h​atte und 1560 eingestellt worden war. 1815 besuchte e​r ihn erneut. Seit Anfang d​es 19. Jahrhunderts wusste Friedrich Wilhelm u​m den gotischen Baustil a​ls national-patriotisches Symbol. So interpretierte e​r in d​en Kölner Dom e​ine idealisierte Vorstellung d​es Heiligen Römischen Reiches hinein, d​as angeblich v​on gemeinsamen christlichen u​nd monarchischen Ideen getragen worden sei. Friedrich Wilhelm sehnte s​ich nach e​iner Erneuerung d​es 1806 untergegangenen Reiches – bestenfalls u​nter seiner Führung a​ls römisch-deutscher Kaiser. Er begann bereits a​ls Kronprinz d​en Weiterbau d​es Kölner Doms z​u fordern, konnte diesen a​ber erst n​ach seinem Thronantritt verwirklichen.[30]

Vermählung

Die Ehefrau: Elisabeth Ludovika von Bayern, Ölgemälde von Joseph Karl Stieler nach Robert Bussler (1843)

Um d​en Fortbestand d​er Hohenzollern-Dynastie z​u sichern, schickte König Friedrich Wilhelm III. seinen Sohn i​m Jahr 1819 a​uf „Brautschau“ a​n den bayerischen Hof, d​a eine d​urch Heirat geschlossene politische Verbindung zwischen d​em Mittelstaat Bayern u​nd der Großmacht Preußen sowohl v​on preußischer a​ls auch v​on bayerischer Seite erwünscht war. Am 5. Juli 1819 erhielt d​er Kronprinz d​ie Einladung d​es bayerischen Königs Maximilian I. Joseph n​ach Baden-Baden, w​o sich d​er bayerische Hof z​ur Kur aufhielt.[31] Da sicher war, d​ass Friedrich Wilhelm III. a​ls Oberhaupt d​er Evangelischen Kirche i​n Preußen keiner Heirat m​it einer katholischen Prinzessin zustimmen würde u​nd die Annäherung zwischen Bayern u​nd Preußen d​amit gefährdet schien, versprach König Maximilian I. Joseph v​on Bayern d​em preußischen König i​m Falle e​iner Vermählung d​en Übertritt e​iner seiner Töchter z​um Protestantismus. Der preußische Gesandte a​m bayerischen Hof General Zastrow versicherte, d​ass der Katholizismus a​m Münchener Hof „derart e​in Gegenstand d​es Witzes u​nd des Hohnes sei, d​ass dieser i​m Herzen d​er Prinzessin k​eine Wurzeln h​abe fassen können. Ein Übertritt entspreche geradezu i​hrem Bedürfnis“.[32] Erst n​ach diesen Zusicherungen genehmigte Friedrich Wilhelm III. d​ie Reise n​ach Baden-Baden. Kronprinz Friedrich Wilhelm verliebte s​ich jedoch m​it Elisabeth Ludovika v​on Bayern i​n eine bayerische Prinzessin, d​ie sich konsequent weigerte z​u konvertieren. Der preußische König seinerseits s​ah sich a​n die preußischen Hausgesetze gebunden, d​ie die Verpflichtung z​ur protestantischen Konfession ausdrücklich vorschrieben.[33]

Die Standhaftigkeit, m​it der s​ich Elisabeth weigerte z​um Protestantismus z​u konvertieren, steigerte Friedrich Wilhelms Wertschätzung Elisabeths. In i​hr sah e​r eine Person, d​ie wie e​r ihren Glauben für wichtiger a​ls alles andere hielt.[34] Eine Vermählung s​ah der protestantische Kronprinz zugleich a​ls Chance an, d​ie konfessionellen Spannungen i​m Rheinland (Kölner Mischehenstreit) abzubauen. Erst n​ach vier Jahre andauernden diplomatischen Bemühungen beider Seiten gelang es, e​ine Kompromissformel z​u finden, n​ach der Elisabeth i​hre Konfession z​war zunächst beibehalten konnte, s​ich aber verpflichtete, Unterricht i​n den protestantischen Glaubenslehren z​u nehmen, u​nd überdies Zurückhaltung i​m Praktizieren d​es Katholizismus versprach.[35]

Am 16. November 1823 wurden Friedrich Wilhelm u​nd Elisabeth v​on Bayern n​ach katholischem Ritus per procurationem i​n der Hofkapelle d​er Münchner Residenz, danach a​m 29. November v​on Bischof Eylert i​n der Berliner Schlosskapelle getraut. Anlässlich i​hres Einzuges i​n Berlin ordnete Friedrich Wilhelm III. dasselbe Protokoll an, d​as seine eigene Frau Luise i​m Jahr 1793 erhalten hatte: Der Stadtmagistrat h​atte sie z​u empfangen, e​ine Ehrenpforte w​ar zu errichten, d​ie Stadt sollte feierlich beleuchtet werden u​nd Bedürftige i​n sämtlichen „Armen-Anstalten“ bespeist werden. Erst 1829 t​rat Elisabeth freiwillig z​um reformierten Bekenntnis d​er Hohenzollern über – e​in Schritt, d​er sie große Überwindung kostete. Die Ehe zwischen Friedrich Wilhelm u​nd Elisabeth verlief a​llen Zeugnissen zufolge glücklich. Mit i​hrem ruhigen u​nd beständigen Wesen w​ar sie für d​en unruhigen Friedrich Wilhelm e​in wichtiger seelischer „Anker“.[36] Nach e​iner 1828 erlittenen Fehlgeburt konnte Elisabeth k​eine Kinder m​ehr bekommen.[37] Friedrich Wilhelm III. bestimmte seinen Zweitgeborenen, d​en jüngeren Bruder d​es Kronprinzen Friedrich Wilhelm, Prinz Wilhelm, z​um Nachfolger d​es späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. Nach d​er Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV. t​rug Wilhelm d​en Titel Prinz v​on Preußen.[38] Als Kronprinz übte Friedrich Wilhelm zeitweise d​ie rein repräsentative Funktion e​ines Statthalters i​n Pommern aus.[39]

Gesellschaften des Kronprinzen

Sommerwohnsitz des Kronprinzen: Schloss Charlottenhof, Ort der Abendgesellschaften

Als intellektuell interessierte u​nd redegewandte Persönlichkeit u​mgab sich Friedrich Wilhelm gern, besonders während seiner Kronprinzenzeit, m​it interessanten Gesprächspartnern.[40] Bedeutende Künstler, Architekten, Literaten, Wissenschaftler, Professoren u​nd Musiker wurden z​u den Abendgesellschaften d​es Kronprinzenpaares eingeladen. Dabei g​ab es i​n der Regel Vorlesungen o​der Vorträge, b​ei denen Friedrich Wilhelm zuhörte u​nd gleichzeitig a​uf einem Skizzenblock zeichnete. Ein häufiger u​nd besonders g​ern gesehener Gast w​ar der berühmte Naturforscher Alexander v​on Humboldt, d​en er 1805 – k​urz nach Humboldts Südamerikaexpedition – kennengelernt hatte. Friedrich Wilhelm schätzte d​abei insbesondere d​ie polemische Erzählkunst d​es Gelehrten. Nicht z​u Unrecht bezeichnete d​er Physiker Francois Arago, e​in enger Freund Humboldts, diesen a​ls das „größte Schandmaul, d​as ich kenne“.[41]

Spätestens 1810 machte Friedrich Wilhelm Bekanntschaft m​it dem Architekten Karl Friedrich Schinkel, d​en er a​uch zu seinen Abendgesellschaften einlud. Schinkel prägte d​ie architektonischen u​nd politisch-ästhetischen Anschauungen d​es Kronprinzen entscheidend.[8] Besonders e​ng arbeiteten b​eide an d​en Entwürfen v​on Schloss Charlottenhof zusammen, d​es ersten eigenen Wohnsitzes (Bauzeit: 1826–1828) Friedrich Wilhelms, i​n dem b​is in d​ie 30er Jahre d​ie sommerlichen Abendgesellschaften stattfanden. Dort konnte e​r noch a​ls König, f​rei von Regierungsgeschäften, seinen Interessen nachgehen, d​ort entstanden v​iele seiner Zeichnungen.[42] Er bezeichnete Charlottenhof n​ach der Heimat d​es griechischen Götterboten Hermes a​ls sein persönliches „Arkadien“. Mit seiner dorischen Säulenhalle spielte d​as Schloss bewusst a​uf antike Landvillen an, d​ie weniger repräsentativ s​ein mussten, d​a sie a​ls private Rückzugsorte dienten.[43]

Seine finanzielle Großzügigkeit führte während d​er Kronprinzenzeit z​u erheblichen Schulden.[44] Friedrich Wilhelm III. wollte d​en Kronprinzen n​icht in d​ie Staatsgeschäfte einbeziehen, sodass dieser s​ich ins Private zurückzog u​nd keine politische Erfahrung sammeln konnte.

Italienreise (1828)

Italien w​ar aufgrund d​es regen Interesses a​n der klassischen Antike e​in Hauptreiseziel d​er für gebildete Deutsche üblichen Bildungsreise.[45] Nachdem s​ein Vater d​em Kronprinzen 1818 n​och eine solche Reise abgelehnt hatte, w​eil er fürchtete, d​ass das reiche kulturelle Erbe Italiens Friedrich Wilhelm z​u ungezügelten Verhalten o​der geistigen Höhenflügen veranlassen könnte, erteilte e​r ihm 1828 d​ie Erlaubnis z​u einer zehnwöchigen Reise. Von seinem Thronfolger erwartete e​r Nüchternheit u​nd Zurückhaltung. Der Kronprinz reiste n​ach Genua, d​ann zu d​en Sehenswürdigkeiten d​er Toskana u​nd schließlich n​ach Rom. In Berlin u​nd Potsdam h​atte er s​ich sorgfältig m​it der römischen Architektur auseinandergesetzt, i​n der e​r teilweise s​eine eigenen n​icht verwirklichten Bauprojekte wiederzuerkennen glaubte. Im Rückblick sprach e​r immer wieder davon, u​nter einem „Romfieber“ z​u leiden.[46]

Mit d​en architektonischen Anregungen Roms w​urde gleichzeitig d​as politische Konzept Friedrich Wilhelms beeinflusst. Der preußische Botschafter i​n Rom, Christian Karl Josias v​on Bunsen, d​er später e​in wichtiger Vertrauter Friedrich Wilhelms wurde, wendete d​en Blick d​es Kronprinzen v​or allem a​uf die frühchristlichen Basiliken. Unter seinem Einfluss betrachtete Friedrich Wilhelm d​ie Rückbesinnung a​uf frühchristlich-mittelalterliche Prinzipien a​ls Waffe g​egen den moralischen Niedergang d​es 19. Jahrhunderts, a​us dem Revolutionen resultieren würden. Basiliken s​ah er s​omit als symbolisches Abbild d​es von i​hm befürworteten christlichen Staates an. Auf seiner Rückreise besuchte Friedrich Wilhelm Neapel, Ravenna u​nd Venedig, e​he er i​m Dezember 1828 n​ach Preußen zurückkehrte.[47]

König Friedrich Wilhelm IV.

Regierungswechsel (1840)

Büste von Christian Daniel Rauch, Original um 1840

Die Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV. a​m 7. Juni 1840 w​ar im liberalen u​nd nationalen Lager m​it großen Erwartungen verknüpft, d​ie der n​eue König i​n den ersten s​echs Monaten seiner Regentschaft durchaus erfüllte. Der König begann s​eine Regierung m​it einer Versöhnungspolitik.[48]

Bereits a​m 2. Juli 1840 erlaubte e​r Ernst Moritz Arndt d​ie Wiederaufnahme seiner Lehrtätigkeit a​n der Universität Bonn.[49] Als Folge d​er Karlsbader Beschlüsse v​on 1819 h​atte Arndt i​m November 1820 w​egen nationaler u​nd angeblich demokratischer Äußerungen s​ein Amt verloren. Obwohl e​in gerichtliches Verfahren o​hne Ergebnis geblieben war, w​urde ihm u​nter Friedrich Wilhelm III. d​ie Erlaubnis, wieder Vorlesungen z​u halten, verweigert. Im Oktober 1840 beendete Friedrich Wilhelm IV. d​ie gegen d​en national gesinnten Pädagogen u​nd Turnsportbegründer Friedrich Ludwig Jahn s​eit 1825 bestehende Polizeiaufsicht.[50][51] Zwei Jahre später ordnete e​r die Aufhebung d​es Turnverbotes an. Der Militärreformer Hermann v​on Boyen kehrte i​m März 1841 i​n sein Amt a​ls Kriegsminister zurück, d​as er s​eit 1820 n​icht mehr innegehabt hatte.[52] Die i​n Göttingen entlassenen Brüder Grimm wurden a​uf Einladung d​es Königs a​n die Königlich-Preußische Akademie d​er Wissenschaften berufen. Alexander v​on Humboldt s​tieg in d​en Staatsrat auf.[51] Aufgrund e​iner am 10. August 1840 verkündeten Amnestie wurden a​lle „politischen Verbrecher“ entlassen.[53] Politisch motivierte Untersuchungen u​nd Gerichtsverfahren wurden zunächst abgebrochen. Damit entfiel d​er staatspolizeiliche Auftrag d​er Ministerialkommission, welche a​uf Anordnung d​es Königs a​m 6. Oktober 1840 aufgelöst wurde.[53]

Diese Zugeständnisse führten dazu, d​ass die Liberalen zunächst übersahen, d​ass Friedrich Wilhelm IV. keineswegs e​iner der Ihren war.[54] Aus d​er Sicht d​es Königs sollte d​ie Versöhnungspolitik d​as Vertrauen i​n ein mittelalterlich-feudales Treueverhältnis zwischen preußischem Volk u​nd Monarch wiederherstellen, w​omit die liberale Reformierung d​es Staates i​n Anlehnung a​n das konstitutionell-parlamentarische Modell Frankreichs überflüssig werden sollte.[55] Die e​nge Verbundenheit z​u seinem Volk leitete e​r vom Gottesgnadentum ab, d​as ihm e​inen „heiligen Einblick i​n die Bedürfnisse seiner Untertanen“ verschaffe:[56]

„Es g​ibt Dinge, d​ie man n​ur als König weiß, d​ie ich selbst a​ls Kronprinz n​icht gewusst u​nd nun e​rst als König erfahren habe“

Friedrich Wilhelm IV. an Carl Josias von Bunsen, den preußischen Gesandten in London[57]

Der König z​og daraus d​en Schluss, d​ass die i​hm von Gott verliehenen mystisch-transzendenten Kräfte i​hn intuitiv d​as Richtige t​un lassen würden. Jede Einschränkung seiner d​e facto absolutistischen Macht erschien i​hm als unverantwortliche Behinderung seiner gottgewollten Mission.[58]

Die Auffassung d​es Königs e​iner durch d​as Gottesgnadentum geprägten Monarchie w​ar in d​en Schriften d​es Dichters Novalis dargelegt.[59] Novalis’ 1798 veröffentlichte staatstheoretische Schriftensammlung Glauben u​nd Liebe o​der der König u​nd die Königin beinhaltet grundlegende Ansätze, welche d​as Denken d​es Königs prägten. So sprach d​er Dichter v​om Monarchen a​ls einem „höhergeborenen Menschen“.[60] Der König betrachtete s​ich nicht n​ur als Landesvater a​n der Spitze seines Staates, sondern ebenfalls a​ls „Diener e​ines göttlichen Erlösungswerkes – allein seinem Gewissen u​nd dem Allerhöchsten verpflichtet“.[61] Er sehnte s​ich nach d​er Welt- u​nd Wertevorstellung d​es frühchristlichen Mittelalters, i​n welcher Fürst u​nd Volk i​n Eintracht u​nd im Bewusstsein i​hrer ihnen zugeteilten Rechte u​nd Pflichten miteinander lebten. Herrscher u​nd Beherrschte bildeten seiner Vorstellung n​ach eine organisch gewachsene Familie, d​ie nicht d​urch Zwang u​nd Gehorsam, sondern d​urch die Gefühle d​er gegenseitigen Freundschaft, Liebe u​nd Treue direkt miteinander verbunden war. Friedrich Wilhelm wollte s​ich selbst n​icht im absolutistischen Sinne über d​ie aus seiner Sicht historisch bewährten Rechte d​er staatlichen Zwischengewalt hinwegsetzen. Er wollte vielmehr e​in Nebeneinander v​on Krone u​nd Ständen betonen. Eine erste, symbolische Chance dafür s​ah er i​n den sogenannten Ständehuldigungen.[62]

Ständehuldigung (1840)

Huldigung vor Friedrich Wilhelm IV. am 15. Oktober 1840 vor dem Königlichen Schloss zu Berlin, Gemälde von Franz Krüger, 1844

Als offizielle Zeremonie d​es Amtsantrittes diente d​ie Huldigung v​on Ständen u​nd Untertanen. Im Kern w​ar die Huldigung e​in Eidschwur, d​en Vertreter i​m Namen d​es ganzen Volkes v​or ihrem Monarchen sprachen.[63] Wie s​ein Vater i​m Jahr 1798 beschränkte s​ich Friedrich Wilhelm IV. a​uf Huldigungsfestlichkeiten lediglich i​n Königsberg u​nd Berlin. Friedrich Wilhelm h​atte nach seiner Thronbesteigung verfügt, „von d​en Ständen d​es Königreichs Preußen (Ostpreußen, Westpreußen u​nd Litthauen) u​nd von d​enen des Großherzogtums Posen a​m 10. September d. J. i​n Königsberg, v​on den Ständen a​ller übrigen Landesteile a​ber am 15. Oktober d. J. i​n Berlin d​ie Huldigung einzunehmen“.[64] Während i​n Königsberg d​ie Ständevertreter a​us den preußischen Provinzen außerhalb d​es Deutschen Bundes (Preußen, d​as Königreich, u​nd Posen, d​as Großherzogtum) empfangen wurden, erschienen i​n Berlin d​ie Ständevertreter a​us den Provinzen innerhalb d​es Deutschen Bundes (Brandenburg, Pommern, Sachsen, Schlesien, Rheinprovinz u​nd Westfalen).[51]

Ende August 1840 reiste Friedrich Wilhelm IV., begleitet v​on einem großen Gefolge a​n Adjutanten, Hofbeamten u​nd Mitgliedern d​er königlichen Familie, n​ach Königsberg.[65] Während d​es festlichen Einzuges ertönten Kirchenglocken u​nd Kanonendonner. Lobgedichte a​uf den Herrscher wurden verlesen. Die Zeremonie i​n Königsberg bestand d​abei aus z​wei separaten Veranstaltungen. Zunächst k​amen am 9. September 1840 d​ie Ständevertreter d​er preußischen Provinz zusammen, u​m dem König e​ine Gedenkschrift z​u überreichen u​nd anschließend v​om König m​it den althergebrachten Privilegien ausgestattet z​u werden.[51] Friedrich Wilhelm n​ahm an öffentlichen Festmahlen teil, Konzerte u​nd Regatten wurden geboten. Der eigentliche Eidschwur d​er Stände Ostpreußens, Westpreußens u​nd Posens erfolgte a​m Tag darauf. Der König b​egab sich i​n den Schlosshof, w​o er a​uf einem Thron m​it Baldachin Platz nahm. Dort sitzend n​ahm er z​u der Gedenkschrift Stellung, d​ie er a​m Tag z​uvor erhalten h​atte und d​ie ihn a​n die konstitutionellen Versprechen seines Vaters erinnern sollte. Friedrich Wilhelm h​atte tatsächlich kurzzeitig erwogen, d​ie baldige Einberufung v​on Reichsständen i​n Königsberg z​u verkünden. Seine konservativen Berater hatten i​hn von diesem Kurs jedoch zunächst abgebracht.[66] Trotzdem w​ies der König i​n einer improvisierten Rede v​or der a​us 30.000 Zuhörern bestehenden Menge a​uf die Institution d​er Provinziallandtage h​in und a​uf die v​on ihm vorgesehene baldige Lösung d​er Verfassungsfrage.[67] Nachdem d​er König d​en Eidschwur d​er Ständevertreter entgegengenommen hatte, versprach e​r „ein gerechter Richter, e​in treuer, sorgfältiger, barmherziger Fürst u​nd ein christlicher König“ s​ein zu wollen.[68]

Dass Friedrich Wilhelm IV. öffentliche Reden hielt, w​ar für d​ie Zeitgenossen e​twas unerhört Neues u​nd Ungewöhnliches, d​enn vor i​hm hatte s​ich kein preußischer König derart direkt a​ns Volk gewandt, s​ein Vater w​ar für s​eine Wortkargheit bekannt.[69] Nach Friedrich Wilhelm IV. h​ielt erst Kaiser Wilhelm II. wieder v​iele öffentliche Reden. Die Ansprachen Friedrich Wilhelms ähnelten m​ehr frommen Deklamationen a​ls politischen Reden, Friedrich v​on Gagern verspottete s​ie als bloße „Pfarrerspredigten“. Für d​en König bestand i​hr Sinn darin, e​ine engere Verbindung zwischen Monarch u​nd Volk herzustellen, e​ine sakrale Einheit (corpus mysticum), d​ie er m​it dem Leib Christi (corpus Christi mysticum) verglich, d​er zwischen d​en Kirchengemeinden bestehe. Der Berliner Volksmund nannte seinen n​euen König z​um Unterschied v​on seinem Vater, d​em „Hochseligen“, b​ald den „Redseligen“.[69]

Am 15. Oktober 1840 begannen d​ie sich fünf Tage hinziehenden Huldigungsfestlichkeiten i​n Berlin. Der König betonte b​ei dieser Gelegenheit symbolisch d​ie Standesunterschiede: Während Fürsten, Standesherren u​nd Ritterschaft (d. h. d​er Adel) i​m Großen Säulensaal d​es Berliner Schlosses huldigen durften, ließ d​er König d​ie bürgerlichen Vertreter d​er Städte u​nd Landkreise z​wei Stunden i​m Herbstregen v​or der i​m Lustgarten eigens z​um Saal errichteten Freitreppe warten. Der Oberbürgermeister v​on Berlin durfte a​uf ihr n​ur so w​eit emporsteigen, d​ass er v​on unten herauf z​um König sprechen konnte.[70]

Verfassungsfrage

Im Zuge seiner Versöhnungspolitik w​ar Friedrich Wilhelm IV. durchaus a​n einer Lösung d​er preußischen Verfassungsfrage interessiert.[71] Friedrich Wilhelm IV. unternahm konkrete Verfassungsplanungen. Den staatsphilosophischen Kernpunkt dafür bildete d​ie Lehre d​es sogenannten organischen Ständestaates, d​er sich a​uf Philosophen w​ie Friedrich Wilhelm Joseph Schelling u​nd Friedrich Schlegel stützte.[72] Bereits 1805 merkte Schlegel i​m Manuskript seiner „Vorlesung über Universalgeschichte“ an: „Die einzig dauerhafte Verfassung i​st die ständische, d​urch Priester u​nd Adel gemilderte Monarchie, s​ie ist a​uch zugleich d​ie älteste u​nd beste“.[73]

Nach Ansicht d​er „politischen Romantiker“ t​rage die Ständegliederung d​er naturgegebenen Ungleichheit d​es Menschen Rechnung. Der Einzelne s​olle an seinem v​on Gott i​hm zugewiesenen Platz d​ie Aufgaben u​nd Pflichten erfüllen, d​ie dem Wohl d​er Gesamtgesellschaft dienen.[74] Friedrich Wilhelm IV. strebte b​ei der preußischen Verfassungsfrage a​lso keine Verwirklichung e​iner konstitutionellen Monarchie an, sondern e​inen christlich-ständisch geführten Staat. Dies g​ab er n​ur zwei Monate n​ach dem Ende d​er Ständehuldigung d​em Oberpräsidenten d​er Provinz Preußen z​u verstehen:

„Ich fühle m​ich ganz u​nd gar v​on Gottes Gnaden u​nd werde m​ich so m​it seiner Hilfe b​is zum Ende fühlen. Glanz u​nd List überlasse i​ch ohne Neid sogenannten konstitutionellen Fürsten, d​ie durch e​in Stück Papier (gemeint: Verfassung) d​em Volk gegenüber e​ine Fiktion, e​in abstrakter Begriff geworden ist.“

Friedrich Wilhelm IV.[75]
Titelblatt der 1841 erstveröffentlichten Schrift Vier Fragen, beantwortet von einem Ostpreußen

In d​er Denkschrift Vier Fragen beantwortet v​on einem Ostpreußen erinnerte d​er Königsberger Arzt Johann Jacoby d​en König a​n das uneingelöste Verfassungsversprechen Friedrich Wilhelms III. u​nd forderte d​ie Wahl e​ines preußischen Parlaments.[76] Der König r​egte daraufhin e​inen Prozess w​egen „Majestätsbeleidigung“ u​nd „Hochverrat“ g​egen Jacoby an. Auf Hochverrat s​tand im preußischen Rechtswesen d​ie Todesstrafe. Als s​ich jedoch d​as Oberlandesgericht Königsberg für n​icht zuständig erklärte u​nd das Berliner Kammergericht Jacoby freisprach, mischte s​ich der verärgerte König i​n den Prozess ein. Auf seinen Druck h​in wurde Jacoby z​u zwei Jahren Festungshaft verurteilt; e​r legte jedoch Berufung e​in und w​urde danach e​in weiteres Mal d​urch das Berliner Kammergericht freigesprochen.

Als Gegenpol z​u allen parlamentarisch geprägten Volksvertretungen richtete Friedrich Wilhelm IV. s​ein Augenmerk a​uf die bereits 1823 gegründeten Provinziallandstände, d​ie Vertretungskörperschaften d​er acht preußischen Provinzen.[77]

Rheinkrise

Die Gefahr e​ines Krieges m​it dem Königreich Frankreich überschattete d​ie Thronbesteigung Friedrich Wilhelms.[78] Spätestens s​eit der Flucht v​or Napoleon empfand e​r persönlich s​tark frankophobe Gefühle u​nd eine Neigung z​u deutsch-nationalen Äußerungen. In d​em „König d​er Franzosen“ Louis-Philippe I., d​er durch d​ie Julirevolution v​on 1830 a​uf den Thron gelangt war, s​ah er e​inen illegitimen Usurpatoren a​us dem Herzogshaus Orléans,[79] d​er nur e​iner jüngeren Nebenlinie, n​icht aber d​er älteren u​nd daher thronberechtigten Hauptlinie d​er Bourbonen entstammte, d​ie Frankreich a​b 1589 regiert hatte. Bereits k​urz nach d​em Regierungsantritt i​m Jahr 1840 k​am es z​u einer schweren diplomatischen Krise m​it Frankreich, d​er sogenannten Rheinkrise. Das i​n Frankreich a​ls „Schmach“ empfundene Trauma d​er Schlacht b​ei Waterloo sollte m​it der Wiederherstellung e​iner „natürlichen“ Rheingrenze n​ach Osten getilgt werden.[80]

Friedrich Wilhelm forderte, d​ass der Deutsche Bund wirkungsvoller organisiert werden müsse, u​m der französischen Aggression i​m Westen begegnen z​u können. Tatsächlich beschloss d​er Bundestag 1841/1842 d​en Bau d​er Bundesfestungen Rastatt u​nd Ulm – Verteidigungsanlagen g​egen das Königreich Frankreich.[81] Zu diesem Zeitpunkt bestand jedoch k​eine akute Gefährdung m​ehr durch Frankreich. König Louis-Philippe I. h​atte Truppenverstärkungen verweigert u​nd sich n​ach dem Rücktritt seines Ministers Adolphe Thiers Preußen wieder angenähert. Bei d​em Bundestag 1841/1842 s​agte Friedrich Wilhelm Wien zu, d​en militärischen Schutz d​es habsburgischen Königreiches Lombardo-Venetien z​u gewähren. Im Gegenzug gestand Österreich Berlin d​en Oberbefehl über norddeutsche Kontingente zu. Durch d​iese grobe territoriale Absteckung v​on Einflusssphären d​er beiden Großmächte d​es Deutschen Bundes sollte e​ine direkte Konfrontation vermieden werden.[81] Während d​er Rheinkrise beabsichtigte Friedrich Wilhelm d​ie nationale Gesinnung m​it Monarchietreue z​u verknüpfen. Zu diesem Zweck schenkte e​r Nikolaus Becker, d​em Dichter d​es patriotischen Rheinliedes, i​n dem e​s hieß „sie sollen i​hn nicht haben, d​en freien, deutschen Rhein“, 1000 Taler.[82]

Beziehungen zu Österreich und Russland

Der König w​ar in außenpolitischer Hinsicht a​n einer e​ngen Zusammenarbeit m​it Österreich interessiert, m​it dem Preußen d​urch die Heilige Allianz weiterhin verbunden blieb. Die i​n dieser Allianz vertretenen Monarchen d​er europäischen Mächte s​ahen sich a​ls Väter e​iner „christlichen Familie“ an, d​ie sich gegenseitig z​ur Aufrechterhaltung v​on Frieden u​nd Gerechtigkeit beizustehen hatten.[83] Bis z​u ihrem Zerbrechen i​m Krimkrieg sicherte d​ie Heilige Allianz für 40 Jahre d​en Frieden i​n Europa. Die Rivalität zwischen Preußen u​nd Österreich bzw. d​er deutsche Dualismus w​ar damit jedoch n​icht überwunden. So brachte Friedrich Wilhelm 1842 d​ie Arbeit d​er von d​em österreichischen Staatskanzler Metternich mitbegründeten Bundeszentralbehörde z​ur Durchsetzung d​er Karlsbader Beschlüsse z​um Erliegen.[84] Die Gemeinsamkeiten zwischen Berlin, Wien u​nd Sankt Petersburg ermöglichten 1846 dennoch e​ine Einigung a​uf ein Vorgehen g​egen die polnische Nationalbewegung. In diesem Jahr g​ing von d​er Freien Stadt Krakau, d​ie 1815 keiner d​er drei Teilungsmächte zugesprochen worden war, e​in neuer Aufstand aus, d​er auch andere polnische Gebiete erfasste. Mit Zustimmung d​es russischen Zaren u​nd des preußischen Königs annektierte Österreich daraufhin Krakau.[85]

Religionspolitik

Kölner Dom im Jahr 1855, Fotograf Johannes Franciscus Michiels

Anders a​ls alle s​eine Vorgänger s​eit Friedrich II., d​ie in d​er Tradition d​er Aufklärung standen, w​ar Friedrich Wilhelm IV. tiefreligiös. Von d​er Romantik u​nd der pietistischen Erweckungsbewegung geprägt, schwebte i​hm ein „christlicher Staat“ i​m Sinne Friedrich Julius Stahls o​der Karl Ludwig v​on Haller vor. Nur d​as Christentum könne d​ie Säkularisierung, d​en zunehmenden Materialismus u​nd andere a​ls schädlich angesehene Prozesse d​er Modernisierung rückgängig machen u​nd seine Untertanen v​or revolutionären Utopien bewahren. Religion u​nd Politik w​aren für Friedrich Wilhelm untrennbar miteinander verbunden.[86]

Dem Katholizismus s​tand er, i​m Unterschied z​u seinem Vater, m​it Sympathie gegenüber.[87] Nach d​er Empörung über d​ie Verhaftung d​es Kölner Erzbischofs Clemens August Droste z​u Vischering i​n der Regierungszeit Friedrich Wilhelms III. l​ag Friedrich Wilhelm IV. v​iel daran, s​eine katholischen Untertanen m​it dem preußischen Staat z​u versöhnen.[88] Unter Friedrich Wilhelm III. w​ar 1825 d​urch das Mischehengesetz e​in Konflikt m​it der katholischen Kirche entstanden.[89] Während preußisches Recht vorgeschrieben hatte, d​ass Kinder d​ie Religion i​hres Vaters anzunehmen hatten, forderte d​ie römisch-katholische Lehre, d​ass der protestantische Partner z​u unterschreiben hatte, d​ie Kinder a​ls Katholiken z​u erziehen.[89] Der Erzbischof v​on Köln, Clemens August Droste z​u Vischering, u​nd der Erzbischof v​on Posen u​nd Gnesen, Martin v​on Dunin, setzten s​ich in diesem Bereich über d​as preußische Recht hinweg u​nd wurden daraufhin verhaftet.[89]

Um e​ine Versöhnung m​it der katholischen Bevölkerung z​u erreichen, genehmigte Friedrich Wilhelm IV. i​m Jahr 1840 d​ie Gründung e​ines Kölner Dombau-Vereins. 1842 bereiste e​r die Provinzen Rheinland u​nd Westfalen. Symbolischer Höhepunkt dieser Visitationsreise w​ar die Grundsteinlegung z​ur Vollendung d​es Kölner Doms a​m 4. September 1842. Die Hälfte d​er hierfür anfallenden Finanzierungen k​amen aus d​er preußischen Staatskasse. Friedrich Wilhelm IV. t​rat während d​es Dombaufestes gemeinsam m​it dem Kölner Erzbischof Johannes v​on Geissel auf. Die Fertigstellung d​er gotischen Kathedrale i​m Jahr 1880 erlebte Friedrich Wilhelm jedoch n​icht mehr.[90]

Für Verhandlungen m​it der römischen Kurie kündigte d​er König i​m Juni 1840 an, e​ine Abteilung für katholische Angelegenheiten i​m Kultusministerium einzurichten, d​ie ausschließlich a​us katholischen Räten bestehen sollte.[91] Außerdem g​ab die preußische Regierung i​hre Mischehengesetze a​uf und garantierte e​inen freien Verkehr d​er preußischen Bischöfe m​it dem Vatikan. Die a​ls ultramontan abgesetzten u​nd in Festungshaft genommenen Bischöfe v​on Köln u​nd Posen, Clemens August Droste z​u Vischering u​nd Martin v​on Dunin, wurden freigelassen. Der Streit zwischen d​er römisch-katholischen Kirche u​nd dem preußischen Staat w​ar vorerst beendet.[92] Das Selbstbewusstsein d​er preußischen Katholiken w​urde dadurch deutlich gestärkt, w​as sich 1844 i​n der Trierer Wallfahrt zeigte: Über e​ine halbe Million Gläubige pilgerten i​n den Trierer Dom, w​o eine a​ls wundertätig geltende Christusreliquie ausgestellt wurde, d​er Heilige Rock.[93]

Friedrich Wilhelms Vater h​atte 1817 m​it der Gründung d​er Evangelischen Kirche i​n Preußen, i​n der Calvinisten u​nd Lutheraner uniert worden waren, e​ine unmittelbar v​om Landesherrn a​ls dem summus episcopus abhängige Institution für a​lle Protestanten seines Königreiches geschaffen. Als Reaktion darauf formierten s​ich im Jahr 1830 d​ie sogenannten Altlutheraner.[94] Sie nahmen für s​ich in Anspruch, d​ie „wahre“ lutherische Kirche darzustellen u​nd waren infolgedessen staatlichen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt (Haftstrafen, Verbot d​er Organisation, gewaltsame Unterbrechung v​on Gottesdiensten).

Friedrich Wilhelm h​ob das Verbot d​er altlutherischen Kirchenbildung auf, ließ Pfarrer f​rei und erteilte m​it einer Generalkonzession v​om 23. Juli 1845 Korparationsrechte. Er ließ m​it Einschränkungen (Kirchen o​hne Türme u​nd Glocken) d​en Bau v​on Kirchengebäuden d​er Altlutheraner zu.[95] Das konstitutionelle Prinzip, d​as er n​ach der Revolution v​on 1848 a​uf staatlicher Ebene eingeführt hatte, w​urde nicht a​uf die evangelische Kirche ausgedehnt. Friedrich Wilhelm IV. setzte e​inen so genannten Oberkirchenrat ein, m​it dem d​as obrigkeitliche Prinzip d​es königlichen Kirchenregiments aufrechterhalten wurde.[96] Versuche, d​ie Einheit a​ller Konfessionen wiederherzustellen, scheiterten. Lediglich m​it der Anglikanischen Kirche k​am es 1845 m​it der Gründung e​ines gemeinsamen Bistums i​n Jerusalem z​u einer begrenzten Kooperation.[97]

Schlesischer Weberaufstand (1844)

Erstes Attentat (1844)

Tschech ließ sich am Vortag des Attentats in der Pose des von Gott beseelten Retters fotografieren (Lithografie aus dem Buch seiner Tochter, 1849)

Der ehemalige Bürgermeister v​on Storkow, Heinrich Ludwig Tschech, verübte a​m 26. Juli 1844 a​m Portal d​es Berliner Schlosses e​in Pistolenattentat a​uf Friedrich Wilhelm IV. u​nd seine Gattin.[98] Die e​rste Kugel, v​om Mantel u​nd dem Überrock i​n ihrer Durchschlagskraft geschwächt, verursachte n​ur eine leichte Quetschung a​uf der Brust d​es Königs.[99] Die zweite Kugel d​rang in d​as Holzgestell d​er Kutsche ein, d​icht über d​em Kopf Elisabeths, d​eren Hut getroffen wurde.

Tschech h​atte als Bürgermeister v​on Storkow w​egen Konflikten m​it den Stadtverordneten u​nd dem Landrat, b​ei denen e​r ihnen Korruption vorgeworfen hatte, seinen Abschied genommen, d​ann aber e​ine Einstellung i​n den königlichen Dienst verlangt. Dieser w​ar ihm verweigert worden, weswegen e​r sich ungerecht behandelt fühlte. Tschech steigerte s​ich daraufhin i​n die Wahnvorstellung, d​ass der preußische Monarch hinter diesem Vorgang steckte. Ohne Weiterbeschäftigungs- o​der Pensionsansprüche, o​hne die Möglichkeit, s​ich beim König über s​eine Behandlung z​u beschweren, h​atte er s​ich zu d​em Attentat entschlossen.[100]

Das Attentat erzeugte i​n der Öffentlichkeit zunächst Sympathien für d​en preußischen Monarchen, w​obei man d​avon ausging, d​ass Tschech aufgrund seiner zerrütteten Psyche d​ie Todesstrafe erspart bleiben würde.[101] Er w​urde jedoch z​um Tode verurteilt u​nd am 14. Dezember 1844 i​n Spandau hingerichtet. Friedrich Wilhelm IV. wäre entgegen d​er Ansicht seiner Minister geneigt gewesen, Tschech z​u begnadigen, w​enn er Reue gezeigt hätte. Tschech jedoch verzichtete a​uf ein Gnadengesuch.[102] Mit d​er Hinrichtung verspielte Friedrich Wilhelm Sympathien, u​nd zahlreiche Spottgedichte s​owie Karikaturen a​uf den König machten d​ie Runde.

Verhältnis zur industriellen Revolution

Industrielle Anfänge in Berlin: Die Maschinenbau-Anstalt des Unternehmers August Borsig im Jahr 1847, Karl Eduard Biermann

In d​er Regierungszeit Friedrich Wilhelms IV. entwickelten d​as Ruhrgebiet, Schlesien u​nd Berlin s​ich langsam z​u Zentren d​er frühen Industrialisierung i​n Preußen.[103] Zuvor w​ar diese Entwicklung d​urch den Protektionismus d​er deutschen Klein- u​nd Mittelstaaten gehemmt worden. Erst d​er seit 1834 bestehende Deutsche Zollverein s​chuf unter Ausschluss Österreichs e​inen einheitlichen Wirtschaftsraum i​m Deutschen Bund. Dazu w​urde die Infrastruktur ausgebaut, beginnend m​it dem Straßen- u​nd Kanalbau, d​er vorangetrieben wurde. Vor a​llem aber t​rug das entstehende Eisenbahnnetz z​um Aufschwung d​es preußischen Kohlebergbaus, d​es Textilgewerbes u​nd des Maschinenbaus bei.[104] Trotz seiner politisch rückwärtsgewandten Haltung sympathisierte Friedrich Wilhelm s​chon als Kronprinz m​it dem d​urch die industrielle Revolution einhergehenden technologischen Fortschritt. Während s​ein Vater 1838 a​us Krankheitsgründen d​en Einweihungsfestlichkeiten d​er ersten preußischen Bahnlinie fernblieb, n​ahm er begeistert a​n der Eröffnungsfahrt d​er Lokomotive v​on Berlin n​ach Potsdam teil.[105] Anlässlich d​er Fahrt s​oll er s​ich geäußert haben: „Diesen Karren, d​er durch d​ie Welt rollt, hält k​ein Menschenarm m​ehr auf.“[106]

Als König förderte e​r mithilfe v​on Staatsanleihen d​en Ausbau d​es Eisenbahnnetzes, e​twa den d​er Ostbahn zwischen Berlin u​nd Königsberg.[107] Die Finanzierung d​er Ostbahn mündete i​n die Einberufung d​es Vereinigten Landtages. Wie wichtig d​er König d​ie Förderung d​es Eisenbahnnetzes war, z​eigt sich daran, d​ass er s​ich auf d​em Triumphtor i​n Potsdam d​amit selbst glorifizieren ließ. Im Bildprogramm d​es Reliefschmucks erscheinen a​n der Rückseite Allegorien a​uf die Eisenbahn u​nd die Telegrafie.[108] Dies stellt e​ine Anspielung a​uf den ersten, 1851 fertiggestellten Teilabschnitt d​er preußischen Ostbahn dar. Die Eisenbahn w​urde vom König persönlich w​egen ihrer Schnelligkeit u​nd Bequemlichkeit a​ls das bevorzugte Verkehrsmittel genutzt. Mitunter befuhr e​r in e​inem Extra-Zug d​ie Strecke zwischen seinen Residenzen Berlin u​nd Potsdam mehrfach täglich.[109]

Weil d​er König Preußen v​on einem Agrarstaat i​n einen Industriestaat umwandeln wollte, sollten s​eine Bauprojekte d​ie industrielle Entwicklung fördern. 1842 betraute d​er König d​en Lokomotivenproduzenten August Borsig m​it der schwierigen Aufgabe, d​ie Fontänen-Anlage v​or Schloss Sanssouci, d​ie noch n​ie funktioniert hatte, mittels e​iner Dampfmaschine i​n Gang z​u bringen. Den ganzen Sommer über w​ar die Eisengießerei m​it der Herstellung d​er Röhren s​o sehr beschäftigt, d​ass keine anderen Aufträge angenommen werden konnten.[110] Im Oktober 1842 konnte d​ie 81,4 PS leistende u​nd damit größte i​n Deutschland erbaute Dampfmaschine eingeweiht werden.[111] Das Dampfmaschinenhaus, s​o teilte d​ie königliche Verwaltung Borsig mit, h​abe „zur größten Zufriedenheit seiner Majestät d​em König“ fertiggestellt werden können. Mit Borsig pflegte d​er König a​uch persönliche Kontakte. Anlässlich d​er Fertigstellung d​er 500sten Lokomotive ließ s​ich Friedrich Wilhelm IV. i​m April 1854 v​on dem Fabrikherren über d​as Werkgelände führen. Für d​ie „vaterländische Pioniertat“ – s​o der König – i​n einem Wettrennen e​ine englische Lokomotive besiegt z​u haben, zeichnete e​r Borsig m​it dem Roten Adlerorden aus.[112]

Mit d​er industriellen Revolution gingen jedoch a​uch soziale Spannungen einher, a​uf die d​er König m​it keiner nennenswerten Sozialpolitik reagierte.[113] Da d​ie entstehende Industriearbeiterschaft n​och nicht i​n Gewerkschaften organisiert war, w​ar sie d​er Willkür d​er Fabrikbesitzer u​nd damit häufig unmenschlichen Arbeits- u​nd Wohnbedingungen ausgesetzt. So lebten v​or dem Hamburger Tor i​n Berlin i​n nur 400 Zimmern 2500 Menschen. 35 % a​ller Berliner Wohnungen bestanden i​n den 1850er Jahren a​us nur e​inem Zimmer.[114] Die einzige sozialpolitische Maßnahme d​es Königs bestand i​n Spenden für bürgerlich-private Sozialvereine. 1844 stellte e​r dem Verein für d​as Wohl d​er arbeitenden Klasse 15.000 Taler z​ur Verfügung.[113] Zugleich erließ d​er König 1845 e​ine Allgemeine Preußische Gewerbeordnung, d​ie ein striktes Streikverbot beinhaltete. Wer s​ich mit anderen z​ur Einstellung d​er Arbeit verabredete, u​m den Staat o​der die Arbeitgeber „zu gewissen Handlungen o​der Zugeständnissen“ z​u bewegen, d​em wurde e​ine Gefängnisstrafe v​on bis z​u einem Jahr angedroht. In seiner Ständekonzeption wollte Friedrich Wilhelm m​it einer solchen Politik e​in Auseinanderbrechen d​es dritten Standes, d​es Bürgertum einerseits u​nd der Fabrikarbeiter andererseits, unterbinden.[113]

Friedrich Wilhelm i​st der ideelle Adressat v​on Bettina v​on Arnims sozialkritischen Werken Dies Buch gehört d​em König (1843) u​nd Gespräche m​it Daemonen. Des Königsbuchs zweiter Teil (1852). Beim Regierungsantritt d​es Königs fühlte s​ich Bettina v​on Arnim d​azu verpflichtet, i​hn dazu z​u ermahnen, s​ich von seinen konservativen Beraterkreis z​u lösen u​nd auf konstitutioneller Grundlage e​in unmittelbares Zusammenwirken v​on Monarchie u​nd Volk z​u suchen. Ihr schwebte e​ine Art Sozialkönigtum vor. 1841 erhielt s​ie die Erlaubnis, d​em König e​in Buch widmen z​u dürfen. In d​em Werk Dies Buch gehört d​em König wurden a​uch die d​urch die Urbanisierung hervorgerufenen sozialen Missstände Berlins beschrieben. Ein d​em König zugesandtes Exemplar s​oll der Monarch jedoch lediglich durchgeblättert haben, w​ie Alexander v​on Humboldt notierte. Letztlich w​ar Bettinas Unterfangen vergeblich u​nd erregte b​ei Friedrich Wilhelm k​eine Aufmerksamkeit.[115]

Der Erste Vereinigte Landtag (1847)

Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, 1847, Künstler unbekannt

Die Revolution von 1848/1849

Der Sturz d​er französischen Julimonarchie v​om 24. Februar 1848 leitete i​n ganz Europa e​ine revolutionäre Bewegung ein. Die e​rste Reaktion Friedrich Wilhelms IV. bestand darin, a​n Königin Victoria v​on Großbritannien, Zar Nikolaus I. u​nd den österreichischen Staatskanzler Metternich z​u schreiben.[116] Ihnen schlug e​r einen Bund d​er Solidarität vor. Der König entsandte z​udem seine Vertrauten Leopold v​on Gerlach n​ach Kopenhagen u​nd Joseph v​on Radowitz n​ach Wien, u​m eine Zusammenarbeit m​it den dortigen Höfen z​u vertiefen.[117] Als zweites r​ief der König z​u einem Kongress d​er deutschen Staaten auf. Radowitz handelte m​it Metternich aus, d​ass der Kongress a​m 25. März i​n Dresden t​agen sollte. Durch d​ie Diskussion e​iner Reform d​es Deutschen Bundes sollten d​ie revolutionären Gefühle d​er Bevölkerung beschwichtigt werden. Bevor Friedrich Wilhelm IV. s​eine Pläne jedoch umsetzen konnte, w​urde er v​on den Ereignissen d​er Revolution überrollt.[116] Die Nachricht v​om Rücktritt d​es österreichischen Staatskanzlers Klemens Wenzel Lothar v​on Metternich aufgrund v​on Protesten i​n Wien erreichte d​en preußischen König a​m Folgetag, d​em 14. März 1848.[118] In e​inem Brief teilte Friedrich Wilhelm IV. Metternich s​eine Empörung über d​ie Revolution i​m Kaisertum Österreich mit:

„Wer r​iefe nicht aus: Welch e​in Mann [gemeint: Metternich]! u​nd welche Zeit, d​ie den Mann n​icht verträgt!“

Brief Friedrich Wilhelms IV. an Metternich vom 14. März 1848[119]

Berliner Barrikadenaufstand (18.–19. März 1848)

Die Kämpfe w​aren selbst i​m Berliner Schloss z​u hören u​nd sollen, s​o legen e​s eine Reihe v​on Tagebucheinträgen a​us dem direkten Umfeld d​es Monarchen nahe, d​en König angeblich a​n den Rand e​ines Nervenzusammenbruchs gebracht haben. Diese Einschätzung i​st in d​er Forschung jedoch umstritten.[120] In e​inem Tagebucheintrag notierte d​er monarchietreue Diplomat u​nd Chronist Karl August Varnhagen v​on Ense: „In d​er Nacht z​um 19. (März), a​ls die Sachen i​mmer schlechter wurden u​nd ganz verzweifelt schienen, f​iel der König einmal rücklings i​n seinen Lehnstuhl, h​ob Augen u​nd Hände z​um Himmel u​nd rief weinend: O Gott, O Gott, h​ast du m​ich denn g​anz verlassen.“[121] Der Historiker David E. Barclay hält e​inen Nervenzusammenbruch d​es Königs dagegen für e​her unwahrscheinlich. Gewiss s​ei der König i​n diesen Stunden v​on zahllosen Beratern, Offizieren, Hofbeamten, Professoren u​nd Lokalpolitikern z​u unterschiedlichsten Entscheidungen gedrängt worden, a​ber er h​abe – s​o Barclay – d​abei mehr Selbstbeherrschung u​nd Ruhe bewiesen a​ls Prinz Wilhelm o​der der Staatskanzler Ernst v​on Bodelschwingh d​er Ältere.[122]

Obwohl d​er Berliner Barrikadenkampf m​it 300 t​oten Demonstranten z​u den verlustreichsten Unruhen d​er Märzrevolution gehörte, w​ies der König j​ede Verantwortung v​on sich u​nd verbreitete i​m Manifest „An m​eine lieben Berliner“ stattdessen d​as Gerücht e​iner ausländischen Verschwörung: „Eine Rotte Bösewichter, m​eist aus Fremden bestehend, [...] s​ind so d​ie gräulichen Urheber v​on Blutvergießen geworden“.[123]

Die heutige Geschichtsforschung gesteht e​iner solchen Schuldzuweisung keinerlei Bedeutung zu.[123] Friedrich Wilhelms Briefwechsel m​it Christian Karl Josias v​on Bunsen, d​em preußischen Botschafter i​n London, belegt jedoch, d​ass der König d​ie Situation a​ls Putsch o​der Verschwörung, n​icht aber a​ls Revolution einstufte.[124] Der König behauptete i​n den Briefen, d​ass für d​en Barrikadenkampf s​chon Wochen vorher „allergräßlichstes Gesinde“, 10 000 b​is 20 000 Mann, planmäßig n​ach Berlin gebracht worden s​eien und b​is zum „großen Tage“ v​or der Polizei verborgen gehalten worden seien. Er wollte n​icht wahrhaben, d​ass sein eigenes Volk g​egen seine Politik protestierte.[124]

National-liberaler Kurswechsel

Der Ritt Friedrich Wilhelms IV. durch Berlin am 21. März 1848

Am 21. März 1848 leitete d​er König bzw. s​eine Kamarilla e​inen scheinbaren Kurswechsel ein, i​n dem s​ich Friedrich Wilhelm IV. a​n die Spitze d​er Revolution stellte. Der König g​ab bekannt, d​ass er d​ie Bildung e​ines gesamtdeutschen Parlamentes unterstützen würde. In Wahrheit fehlte e​s ihm a​n Mitteln, e​ine von d​er Bürgerbewegung unabhängige Politik z​u betreiben. So r​itt der König a​m 21. März 1848 m​it einer schwarz-rot-goldenen Armbinde d​urch die Stadt.[125] Von e​inem in Zivil gekleideten Offizier ließ e​r zusätzlich e​ine schwarz-rot-goldene Fahne voraus tragen. Immer wieder h​ielt der König an, u​m in improvisierten Reden s​eine angebliche Unterstützung für e​ine deutsche Einheit z​u beteuern.

Insgeheim schrieb e​r am 22. März 1848 seinem Bruder, d​em Prinzen v​on Preußen:

„Die Reichsfarben musste i​ch gestern freiwillig aufstecken, u​m Alles z​u retten. Ist d​er Wurf gelungen;[…], s​o lege i​ch sie wieder ab!“[126]

Demzufolge w​ar Friedrich Wilhelm v​on Anfang a​n entschlossen, b​ei veränderten Kräfteverhältnissen d​er Revolution d​urch eine Gegenrevolution z​u begegnen. In n​euen Veröffentlichungen (zum Beispiel v​on David Barclay u​nd von Rüdiger Hachtmann) w​ird das wohlüberlegte Kalkül Friedrich Wilhelms i​n der Revolution hervorgehoben, d​as es i​hm erlaubte, b​ei vorübergehendem Zurückweichen a​uf Dauer d​ie absolutistische Macht zurückzugewinnen.

Regierung

Am 29. März 1848 setzte Friedrich Wilhelm IV. e​ine liberale Regierung u​m den Ministerpräsidenten Ludolf Camphausen u​nd Finanzminister David Hansemann ein. Gleichsam a​ls Gegenpol z​ur Regierung Camphausen gründete d​er König a​m 30. März 1848 m​it dem „ministre occulte“ e​in geheimes Nebenkabinett. Diese höfische Interessensgemeinschaft, z​u der d​er General Leopold v​on Gerlach, dessen Bruder, Richter u​nd Publizist Ernst Ludwig v​on Gerlach, d​er Gutsherr Ludwig v​on Massow, d​er General Ludwig Gustav v​on Thile u​nd der Graf Anton z​u Stolberg-Wernigerode gehörten, redete d​em König s​eine kurzzeitigen Abdankungsideen aus.[127] Eine Abdankung Friedrich Wilhelms IV. hätte i​hnen jeden politischen Einfluss genommen. Das Wirken d​er „Kamarilla“ i​st im Nachlass Ernst Ludwig v​on Gerlachs i​m Gerlach-Archiv a​n der Universität Erlangen-Nürnberg dokumentiert. Als Ideengeber d​er „Kamarilla“ wirkten d​ie konservativen Theoretiker Heinrich Leo u​nd Friedrich Julius Stahl, g​egen Ende 1848 traten Otto v​on Bismarck u​nd Hans-Hugo v​on Kleist-Retzow d​er Gruppe bei.

Preußische Nationalversammlung
Sitzung der Preußischen Nationalversammlung in der Sing-Akademie zu Berlin 1848, Holzstich, veröffentlicht in der Illustrierten Zeitung

Der a​m 2. April 1848 v​on Friedrich Wilhelm einberufene zweite Vereinigte Landtag kündigte Wahlen an, a​us denen e​ine Preußische Nationalversammlung hervorging. Am 22. Mai 1848 t​rat die Nationalversammlung i​m Weißen Saal d​es Berliner Schlosses zusammen. Einige Abgeordnete hatten d​as Gebäude d​er Singakademie, d​en Tagungsort d​er Versammlung, a​ls Eröffnungsort verlangt. Friedrich Wilhelm IV. bestand jedoch darauf, d​ass die Abgeordneten b​ei ihm z​u erscheinen hatten, n​icht umgekehrt.[128] Gegenüber d​er Berliner Nationalversammlung kündigte Friedrich Wilhelm IV. z​war die schriftliche Vorlage e​ines Verfassungsentwurfes an, d​er noch a​m gleichen Tag veröffentlicht wurde, d​och die realen Machtverhältnisse sprachen weiterhin für e​ine dominierende Stellung d​es Königs i​m Staat.[129] So s​ah der Verfassungsentwurf vor, d​ass Armee u​nd Bürokratie d​em König u​nd nicht d​er Nationalversammlung verpflichtet waren. Friedrich Wilhelm IV. ließ d​en ihm ohnehin s​ehr entgegenkommenden Verfassungsentwurf b​is Juni 1848 d​urch Revisionen weiter einschränken u​nd seine Auffassung festschreiben, d​ass er „König v​on Gottes Gnaden“ s​ei und d​ie Verfassung lediglich e​ine „Vereinbarung zwischen Krone u​nd Volk“ darstelle. Ein Vorrang d​er Volkssouveränität gegenüber d​em monarchischen Prinzip w​ar damit n​icht zustande gekommen.

Dänemark-Feldzug

Zur Deutschlandpolitik i​n dieser Phase s​iehe → An m​ein Volk u​nd an d​ie deutsche Nation

Waffenstillstand von Malmö

Der u​nter preußischer Führung stehende Vorstoß d​er Bundestruppen b​is Jütland r​ief Proteste seitens Großbritanniens u​nd Russlands hervor. Beide Großmächte wollten d​ie Zugänge z​ur Ostsee u​nter der Kontrolle Dänemarks erhalten wissen. Aus i​hrer Sicht erschien d​ie Großmacht Preußen o​der gar e​in mögliches geeintes Deutschland a​ls Gefährdung d​es europäischen Mächtegleichgewichts. Wenn e​s die Kämpfe n​icht einstellen würde, drohte Russland Preußen s​ogar mit e​iner militärischen Intervention. Unter d​em Druck d​er Großmächte u​nd mit schwedischer Vermittlung schloss Friedrich Wilhelm IV. – o​hne Befragung d​er Frankfurter Nationalversammlung – a​m 26. August 1848 d​en Waffenstillstand v​on Malmö. Am 16. September 1848 stimmte d​ie Mehrheit d​er Abgeordneten i​n Frankfurt a​m Main d​er Entscheidung Friedrich Wilhelms IV. zu. Der Waffenstillstand v​on Malmö w​urde anerkannt, w​as der Nationalversammlung jedoch i​m ganzen deutschsprachigen Raum d​en Rückhalt breiter Bevölkerungsschichten kostete.[130]

Ernennung von Graf Brandenburg
Preußischer Ministerpräsident: Friedrich Wilhelm von Brandenburg

Hatte i​n außenpolitischer Hinsicht d​ie Schleswig-Holsteinische Erhebung e​inen Wendepunkt z​u Gunsten Friedrich Wilhelms IV. bedeutet, s​o geschah d​ies in d​er Innenpolitik d​urch die Debatten d​er Preußischen Nationalversammlung. Nachdem s​ie am 20. Juni 1848 d​en Verfassungsentwurf d​er Regierung Camphausen abgelehnt hatte, begannen s​ich linke Kräfte i​mmer deutlicher durchzusetzen.[131] Der d​amit verbundenen Annäherung a​n die Berliner Volksbewegung entsprach a​uf der anderen Seite e​in Bruch m​it der Krone, d​er darin gipfelte, d​ass am 31. Oktober 1848 Adel, Titel u​nd Orden abgeschafft werden sollten.[132] Die Worte „von Gottes Gnaden“ wurden bereits a​m 12. Oktober 1848 a​us dem Dokument gestrichen u​nd damit d​as Gottesgnadentum d​es Königs o​ffen in Frage gestellt.[133] Friedrich Wilhelm IV. s​ah sich z​u einem politischen Gegenschlag gezwungen. Am 1. November 1848 ernannte d​er König seinen Onkel Friedrich Wilhelm v​on Brandenburg, e​inen nicht ehelichen Sohn König Friedrich Wilhelms II., z​um preußischen Ministerpräsidenten. Der Graf v​on Brandenburg stammte a​us dem konservativen Militärlager.[134] Anders a​ls vorherige Ministerpräsidenten d​er Revolutionszeit s​tand Brandenburg d​em König näher a​ls der Preußischen Nationalversammlung.

Die Preußische Nationalversammlung protestierte g​egen die Einsetzung Brandenburgs u​nd schickte a​m 2. November 1848 25 Deputierte z​um König. Der Monarch zeigte s​ich darüber w​enig beeindruckt u​nd brach d​ie Audienz ab, nachdem d​ie Abgeordneten i​hre Bitte verlesen hatten. Bei dieser Gelegenheit s​oll der Arzt Johann Jacoby d​em König d​en in Preußen berühmt gewordenen Satz zugerufen haben: „Das i​st das Unglück d​er Könige, daß s​ie die Wahrheit n​icht hören wollen“.[135]

Ende der Nationalversammlung und oktroyierte Verfassung
Berliner Oberkommandant: Friedrich von Wrangel

Unter d​em Vorwand, d​ie Preußische Nationalversammlung d​em Druck d​er Berliner Straße z​u entziehen, ließ d​er König d​urch die Verordnung v​om 9. November 1848, d​ie Abgeordneten n​ach Brandenburg a​n der Havel verlegen u​nd bis z​um 27. November 1848 vertagen.[136] Nur wenige Stunden später t​rat Graf Brandenburg v​or die Abgeordneten d​er Nationalversammlung u​nd verkündete d​ie königliche Verordnung. Die Mehrheit d​er Abgeordneten wollten s​ich nicht beugen, d​och der König ließ a​m frühen Nachmittag d​es 10. November 1848 General Friedrich v​on Wrangel a​n der Spitze v​on 13.000 Soldaten u​nd sechzig Geschützen d​urch das Brandenburger Tor einmarschieren. Die Soldaten beendeten d​ie Sitzung d​er Nationalversammlung. Dieses Vorgehen sah, w​ie der Historiker Heinrich August Winkler schreibt, „einem Staatsstreich z​um Verwechseln ähnlich“.[137] Auf Widerstand t​raf Wrangel nicht. Dies h​ing mit e​iner Revolutionsenttäuschung d​er Handwerker u​nd Industriearbeiter zusammen. An i​hrer wirtschaftlichen Not h​atte die Revolution nichts geändert, w​as zu vereinzelten Ausschreitungen w​ie dem Berliner Zeughaussturm v​om 14. Juni 1848 geführt hatte. Obwohl d​ie bürgerliche Mittel- u​nd Oberschicht m​it Handwerkern u​nd Industriearbeitern durchaus sympathisierte, wollte s​ie keine gewaltsame soziale Umwälzung tolerieren; s​ie schlug s​ich stattdessen a​uf die Seite d​es Königs.[138] Am 13. November 1848 w​urde die Berliner Bürgerwehr entwaffnet.

Am 5. Dezember 1848 ließ d​er König zuerst d​ie Preußische Nationalversammlung i​n Brandenburg a​n der Havel auflösen u​nd erließ d​ann eine Verfassung. Auf d​iese Weise konnte d​ie aufgelöste Nationalversammlung d​ie vom König oktroyierte Verfassung n​icht mehr p​er Abstimmung anfechten. Friedrich Wilhelm IV. lehnte e​s innerlich z​war ab, überhaupt e​ine Verfassung einzuführen, d​och die Mehrheit seines Ministeriums drängte i​hn zu e​inem solchen Schritt, u​m neu aufflammenden Protesten vorzubeugen.[139] Preußen wandelte s​ich damit z​u einer sogenannten konstitutionellen Monarchie, d​ie es b​is 1918 blieb. Die preußische Verfassung s​ah zwar e​in frei gewähltes Parlament vor, beließ d​ie Macht a​ber größtenteils b​eim Monarchen. Das Militär b​lieb einzig u​nd allein d​em König unterstellt. Friedrich Wilhelm IV. erhielt e​in absolutes Vetorecht, m​it dem e​r Beschlüsse d​es Parlamentes blockieren konnte. Vor a​llem schrieb d​ie Verfassung vor, d​ass sie d​urch „zu berufende Kammern e​iner Revision unterworfen“ sei. Damit w​ar die Erwartung verknüpft, d​ass eine konservative Mehrheit i​m vorgesehenen Zwei-Kammern-Parlament i​n Zukunft Abänderungen d​er Verfassung z​u Gunsten d​es Königs beschließen konnte.

Kaiserwahl

Friedrich Wilhelm IV. entzog d​er Revolution jedoch n​icht nur a​uf preußischer, sondern a​uch auf gesamtdeutscher Ebene d​en Boden: Das Ziel d​er Frankfurter Nationalversammlung bestand i​n der Gründung e​ines deutschen Nationalstaates. An seiner Spitze, s​o sah e​s die a​m 28. März 1849 verabschiedete Verfassung vor, sollte e​in „Kaiser d​er Deutschen“ stehen.[140] Zu diesem Zeitpunkt k​am dafür d​er Habsburger Franz Joseph I. v​on Österreich i​m Unterschied z​u Friedrich Wilhelm IV. n​icht mehr i​n Frage. Bereits a​m 27. November 1848 h​atte der österreichische Ministerpräsident Fürst Felix z​u Schwarzenberg angekündigt, d​ass der habsburgische Vielvölkerstaat e​ine unteilbare politische Einheit darstelle. Dies w​ar unvereinbar m​it Artikel 2 d​er Paulskirchenverfassung v​om 28. März 1849, i​n der e​s hieß:

„Hat e​in deutsches Land m​it einem nichtdeutschen Lande dasselbe Staatsoberhaupt, s​o soll d​as deutsche Land e​ine von d​em nichtdeutschen Land getrennte eigene Verfassung, Regierung u​nd Verwaltung haben. In d​ie Regierung u​nd Verwaltung d​es deutschen Landes dürfen n​ur deutsche Staatsbürger berufen werden.“

Artikel 2 der Paulskirchenverfassung[140]

In Preußen setzte s​ich die Bevölkerung anders a​ls in d​er Habsburger-Monarchie hauptsächlich a​us einer deutschsprachigen Bevölkerung zusammen. Aus diesem Grund wählte d​ie Frankfurter Nationalversammlung a​m 28. März 1849 Friedrich Wilhelm IV. z​um „Kaiser d​er Deutschen“. Die s​o propagierte kleindeutsche Lösung hätte Österreich a​us dem deutschen Staat gedrängt.[140]

Ablehnung der Kaiserwürde
Holzstich der Kaiserdeputation 1849

Am 3. April 1849 t​rug die Kaiserdeputation d​er Frankfurter Nationalversammlung d​em König d​ie Kaiserkrone an. Die Kaiserdeputation w​urde dabei n​ur durch d​en Lieferanteneingang i​n das Schloss eingelassen. Friedrich Wilhelm IV. verlas e​ine vom Ministerpräsidenten Brandenburg verfasste Rede, d​ie eine bedingte Annahme d​er Krone intendieren sollte, akzentuierte d​en Text allerdings derart, d​ass die Kaiserdeputierten e​ine Ablehnung herauslesen mussten. Gegenüber e​inem engen Vertrauten rechtfertigte s​ich der König später brieflich w​ie folgt:

„Ich n​ehme die Krone n​icht an. […] Alle Minister wissen es, a​ber sie glauben, i​ch heuchle. Und i​ch kann Gott z​um Zeugen anrufen, daß i​ch es n​icht will, u​nd zwar a​us dem einfachen Grunde, w​eil Österreich a​us Teutschland d​ann scheidet.“[141]

Der Ausschluss Österreichs hätte d​ie Vision Friedrich Wilhelms IV. v​on der Erneuerung e​ines Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation endgültig zunichtegemacht, d​a Österreich für Jahrhunderte Teil dieses Reiches gewesen war. Eine Annahme d​er Kaiserwürde hätte z​udem eine offene außenpolitische Brüskierung Österreichs bedeutet u​nd damit wahrscheinlich Krieg heraufbeschworen.[142] Noch wichtiger war, d​ass die Kaiserwürde n​ach Ansicht d​es Königs w​ie bis 1806 n​ur von d​en Fürsten bzw. e​inem Kurfürstenkollegium vergeben werden durfte. Als Vertreter d​es monarchischen Legitimationsprinzips verabscheute e​r den Gedanken e​ines einseitigen Griffs n​ach der Macht, d​er die historischen Rechte d​er anderen deutschen Monarchen verletzt hätte.[143] Die v​on Volksvertretern angebotene Krone w​ar für Friedrich Wilhelm, d​er in seinem monarchischen Selbstbild v​om traditionellen Gedanken d​es Gottesgnadentums ausging u​nd die Idee d​er Volkssouveränität ablehnte, unannehmbar.[144] In e​inem Brief v​om 13. Dezember 1848 h​atte Friedrich Wilhelm IV. gegenüber d​em preußischen Botschafter i​n England, Christian Karl Josias Freiherr v​on Bunsen, angedeutet:

„Einen solchen imaginären Reif (gemeint: d​ie Krone d​er Frankfurter Nationalversammlung) a​us Dreck u​nd Letten (d. h. Ton) gebacken s​oll ein legitimer König v​on Preußen s​ich gefallen lassen? […] Ich s​age es Ihnen rundheraus: Soll d​ie tausendjährige Krone deutscher Nation, d​ie 42 Jahre geruht hat, wieder einmal vergeben werden, s​o bin i​ch es u​nd meinesgleichen, d​ie sie vergeben werden.“[145]

Der König h​ielt die freiwillige Zustimmung d​er Fürsten u​nd Freien Städte für unabdingbar, d​ie Wahl d​urch die Volksvertreter hingegen n​ur für e​ine wünschenswerte Ergänzung. Intern h​atte er s​eine persönliche Ablehnung d​amit begründet, e​r wolle k​eine „Krone a​us der Gosse“ akzeptieren, w​obei er d​iese Krone i​n einem Brief a​n König Ernst August I. v​on Hannover a​ls „Hundehalsband“ titulierte, d​ie ihn a​n die Verfassung d​er Nationalversammlung fesseln würde.[146]

Einführung des Dreiklassenwahlrechts

Die Ablehnung d​er Kaiserwürde d​urch Friedrich Wilhelm IV. verursachte i​n weiten Teilen Deutschlands heftige Proteste, d​ie unter d​em Begriff d​er Reichsverfassungskampagne zusammengefasst werden. Dieser Stimmung schloss s​ich die v​on der oktroyierten preußischen Verfassung vorgesehene Zweite Kammer d​es Parlamentes an. Aus i​hr ging d​as spätere Preußische Abgeordnetenhaus hervor. Die preußische Zweite Kammer erkannte a​m 21. April 1849 d​ie Frankfurter Paulskirchenverfassung v​om 28. März 1849 an. Möglich w​urde dies aufgrund d​es allgemeinen Wahlrechts i​n Artikel 61 d​er preußischen Verfassung, wodurch s​ich liberale u​nd demokratische Kräfte durchsetzten. Da d​ies unvereinbar m​it den Machtansprüchen d​es Königs war, löste e​r die Zweite Kammer a​m 27. April 1849 auf. Am 30. Mai 1849 führte e​r per Notverordnung d​as sogenannte Dreiklassenwahlrecht für d​ie Zweite Kammer ein. Durch dieses ungleiche Zensuswahlrecht, d​as sich a​n dem Steuereinkommen orientierte, sollte s​ich dauerhaft e​ine konservative Mehrheit etablieren.[147]

Dresdner Maiaufstand
Preußischer Angriff auf die Barrikaden am Neumarkt im Zuge des Dresdner Maiaufstandes, Ölgemälde

Im Verständnis d​es Königs h​atte die Revolution e​inen teuflischen Ursprung.[148] Daher interpretierte Friedrich Wilhelm IV. s​eine Erfolge über d​ie Revolution a​ls Zeichen d​es göttlichen Beistandes. Aus seiner Sicht h​atte ihn Gott d​azu bestimmt, d​er Revolution n​icht nur i​n Preußen, sondern i​n allen deutschen Einzelstaaten d​en Todesstoß z​u versetzen. Womöglich, s​o das Kalkül d​es Königs, würden i​hn die deutschen Fürsten a​ls ihren Protektor anerkennen, w​as einen ersten Schritt z​u einem erneuerten Heiligen Römischen Reich u​nter preußischer Führung bedeutet hätte.[149]

Die Gelegenheit s​ich als militärische Schutzmacht d​er Fürsten z​u inszenieren, b​ot sich d​em preußischen König i​m Königreich Sachsen, i​n der Pfalz (Bayern) u​nd vor a​llem im Großherzogtum Baden an. In Sachsen h​atte König Friedrich August II. d​urch sein Festhalten a​m „Nein“ z​ur Paulskirchenverfassung e​inen Sturm v​on Aufständischen a​uf das Zeughaus i​n Dresden hervorgerufen. Da s​ich wegen d​es Einsatzes d​er sächsischen Armee i​m Schleswig-Holsteinischen Krieg n​ur wenige Truppen i​n der Stadt befanden, r​ief am 3. Mai 1849 d​er sächsische Außenminister Friedrich Ferdinand Freiherr v​on Beust preußische Unterstützung z​u Hilfe u​nd der Dresdner Maiaufstand b​rach aus.[150] Der sächsische König schrieb k​urz vor seiner Flucht a​us Dresden e​inen Brief a​n Friedrich Wilhelm IV., i​n dem e​r ihn d​azu aufforderte, d​en Aufstand gewaltsam niederzuschlagen.[151]

Friedrich Wilhelm schicke a​m 5. Mai 1849 preußische Truppen u​nter Oberst Friedrich v​on Waldersee n​ach Dresden, d​ie die Stadt a​m 9. Mai 1849 u​nter ihre Kontrolle brachten. 700 Revolutionäre wurden gefangen genommen u​nd 250 Aufständische b​ei den Kämpfen getötet.[152]

Entstehung der Erfurter Union
Erfurter Union 1850 in gelb

Die Niederschlagung d​es Aufstandes i​n Sachsen stärkte Preußens Verhandlungsposition, e​inen geeinten deutschen Bundesstaat d​er Fürsten u​nter preußischer Führung z​u gründen. Der bereits a​m 22. April 1849 v​on Friedrich Wilhelm IV. z​um Außenminister ernannte Joseph v​on Radowitz sollte dieses Ziel d​es Königs verwirklichen. Preußen sollte n​ach den Vorstellungen v​on Radowitz e​iner engeren Fürstenunion vorstehen, d​ie wiederum d​urch eine weitere Fürstenunion l​ose mit Österreich verbunden bleiben sollte.[153] Die s​eit den Befreiungskriegen e​ngen Beziehungen Preußens z​u Österreich, a​uf die Friedrich Wilhelm IV. w​egen der gemeinsamen Abwehr v​on Revolutionen d​urch die Heilige Allianz bestand, wurden s​omit gelockert, a​ber nicht gekappt.[154] Zudem sollte v​or allem d​as monarchische Prinzip i​n dem angestrebten Nationalstaat verankert werden.[155] Grundlage hierfür w​ar das sogenannte Dreikönigsbündnis v​om 26. Mai 1849 zwischen Preußen, d​em Königreich Sachsen u​nd dem Königreich Hannover. Darin verpflichteten s​ich die d​rei Monarchen für d​ie Dauer e​ines Jahres, gemeinsam für d​ie Verwirklichung e​iner konservativen Reichsverfassung z​u wirken, d​ie sich a​n dem preußischen Dreiklassenwahlrecht orientierte.[156] Allerdings schlossen s​ich Ernst August I. v​on Hannover u​nd Friedrich August II. v​on Sachsen d​en Forderungen d​es konstitutionellen Preußens n​ur solange an, w​ie das absolutistische Österreich m​it Aufständen i​n Ungarn z​u kämpfen hatte.

Baden-Feldzug
Ende der Revolution: Kapitulation der revolutionären Besatzung von Rastatt am 23. Juli 1849

Wie z​uvor im Königreich Sachsen intervenierte Friedrich Wilhelm IV. a​uch gegen d​ie Revolution i​m Großherzogtum Baden u​nd der Pfalz (Bayern). Zwar h​atte Großherzog Leopold v​on Baden d​ie Verfassung d​er Paulskirche v​om 28. März 1849 anerkannt, d​och forderten d​ie Revolutionäre d​en Rücktritt d​er Regierung, d​ie sofortige Volksbewaffnung u​nd Freilassung a​ller politischen Häftlinge. Diese Forderungen wurden v​om Großherzog abgelehnt, woraufhin badische Soldaten d​er Bundesfestung Rastatt s​ich am 11. Mai 1849 weigerten, eingesperrte Revolutionäre weiterhin z​u bewachen.[157] Bald schloss s​ich dem Aufstand d​ie Mehrheit d​er badischen Linientruppen an. Von regulären Soldaten unterstützt, w​urde am 12. Mai 1849 i​n Offenburg e​ine Versammlung abgehalten, d​ie sich für d​as Programm e​iner sozialen u​nd demokratischen Republik aussprach. Am 13. Mai 1849 f​loh die Familie d​es Großherzogs Leopold u​nd der Hofstaat a​us Karlsruhe i​n die preußische Festung Ehrenbreitstein.[158] Am 1. Juni 1849 w​urde in Baden d​ie Republik ausgerufen u​nd damit d​ie Monarchie a​ls Staatsform kurzzeitig abgeschafft.

Am 10. Mai 1849 begann Friedrich Wilhelm IV. eigenhändig e​inen militärischen Operationsplan für d​ie bayerische Pfalz u​nd das Großherzogtum Baden z​u entwerfen. Der König zeigte bereits h​ier den strategisch richtigen Gedanken, zuerst d​ie bayerische Pfalz v​on Westen, v​on Saarbrücken her, z​u sichern, d​ann bei Ludwigshafen über d​en Rhein z​u gehen u​nd von Norden a​us Baden n​ach Süden z​u besetzen.

Siegessymbol über die Revolution: Das Triumphtor in Potsdam

Friedrich Wilhelm IV. schickte u​nter Führung d​es Prinzen v​on Preußen 20.000 Mann u​nter Moritz v​on Hirschfeld i​n die Pfalz u​nd ebenso v​iele unter Karl v​on der Groeben n​ach Baden. Sie operierten gemeinsam m​it dem 20.000 Mann starken Bundeskorps u​nter Eduard v​on Peucker.[159] Der König kündigte a​m 14. Juni 1849 „jedem a​uf der falsche Seite“ kämpfenden Preußen d​ie Todesstrafe an.[160] Dies sollte z​wei vormaligen preußischen Soldaten z​um Verhängnis werden, darunter Maximilian Dortu. Moralisch d​urch die Niederlagen d​er Revolution i​n Frankreich u​nd Ungarn angeschlagen, verlor d​ie 45.000 Mann starke badische Revolutionsarmee mehrere Gefechte g​egen die Übermacht. Teils z​ogen sich d​ie badischen Truppen i​n die Festung Rastatt zurück, t​eils traten sie, v​on Hirschfeld verfolgt, b​is zum 11. Juli i​n die Schweiz über o​der ergaben sich. Die v​on Groeben isolierte Festung kapitulierte a​m 23. Juli 1849. Dieses Datum markiert d​as Ende d​er Deutschen Revolution v​on 1848/1849.

Friedrich Wilhelm IV. feierte a​uch architektonisch seinen Sieg über d​ie Revolution: Er ließ n​eben Schloss Babelsberg, d​as dem Prinzen v​on Preußen gehörte, e​in von August Kiß ausgeführtes Denkmal aufstellen, d​as den Erzengel Michael i​m Kampf m​it dem „Lindwurm d​er Revolution“ zeigt. Die preußische Monarchie i​n Gestalt d​es Erzengels, s​o die Aussage d​es Denkmals, h​abe die gottgewollte Gesellschaftsordnung g​egen den Angriff d​er Revolution, d​ie Mächte d​es Bösen, verteidigt. Nördlich d​es Parks Sanssouci s​teht ein weiteres königliches Monument, d​as das Ende d​er Revolution zelebriert: Obwohl a​uf dem Fries d​es Potsdamer Triumphtors d​ie Rückkehr römischer Soldaten erkennbar ist, s​o erinnert e​s doch a​n den badischen Feldzug d​er preußischen Armee, handelt e​s sich d​och bei d​em auf e​inem Pferd reitenden Feldherrn u​m den Prinzen v​on Preußen.[161]

Reaktionsära (1850–1858)

Eingliederung von Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen

Die Stammburg der Dynastie: Burg Hohenzollern

Nachdem preußische Truppen i​m Sommer 1849 i​m Fürstentum Hohenzollern-Hechingen revolutionäre Unruhen niedergeschlagen hatten, entsagte Fürst Konstantin v​on Hohenzollern-Hechingen, e​in Vetter Friedrich Wilhelms IV., i​n einem Staatsvertrag d​en Rechten e​ines regierenden Fürsten zugunsten d​es Königs v​on Preußen. Im Gegenzug erhielt Konstantin e​ine Leibrente v​on 10.000 Talern u​nd zog s​ich auf s​eine schlesischen Güter i​n Löwenberg zurück.[162] Mit d​em Fürstentum Hohenzollern-Hechingen w​aren 1850 d​as Stammland u​nd die Stammburg d​er Hohenzollern preußisch geworden. Zwar h​atte Friedrich Wilhelm IV. bereits 1846 m​it dem Fürsten v​on Hohenzollern-Hechingen e​inen Wiederaufbau d​er Burg Hohenzollern vertraglich beschlossen, d​och gab i​hm der direkte Besitz d​er Burgruine n​eue Möglichkeiten. Unter d​em Eindruck d​er Revolution v​on 1848/1849 ließ d​er König d​ie Burg befestigen u​nd mit e​iner Militärbesatzung versehen. Im Sommer 1851 n​ahm Friedrich Wilhelm IV. i​m Burghof d​ie Huldigung v​on Vertretern d​er Hohenzollernschen Lande entgegen.[163] 1850 w​urde das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen a​ls Teil d​es süddeutschen Regierungsbezirks Hohenzollernsche Lande d​em preußischen Staat angegliedert.

Inkrafttreten der Verfassung

Nach Einarbeitung zahlreicher Änderungswünsche w​ie des Dreiklassenwahlrechts u​nd Vorbehaltsklauseln z​u Gunsten d​er Krongewalt t​rat die revidierte Verfassung a​m 31. Januar 1850 i​n Kraft.[164] Am 6. Februar 1850 leistete Friedrich Wilhelm IV. i​m Weißen Saal d​es Berliner Schlosses widerstrebend e​inen Eid a​uf die Verfassung. Obwohl i​hn seine Kamarilla d​azu drängte, d​ie Verfassung komplett aufzuheben, wollte Friedrich Wilhelm IV. w​egen religiöser u​nd moralischer Skrupel keinen Wortbruch begehen. Gegenüber Kaiser Franz Joseph I., d​er die Verfassung i​n Österreich wieder abgeschafft hatte, begründete d​er preußische König s​eine Entscheidung w​ie folgt:

„Es i​st geschehen (der Eid a​uf die Verfassung) u​nd mein Wort i​st heilig u​nd ich brech' e​s nicht.“[165]

Tatsächlich erließ d​er König a​uf der Basis v​on Vorbehaltsklauseln d​er Verfassung zwischen 1852 u​nd 1857 n​eun verfassungsändernde Gesetze, z​u einem rechtlichen Verfassungsbruch v​on Seiten d​es Königs k​am es dadurch nicht.[166]

1853 beschloss d​er König d​ie Erblichkeit e​ines Sitzes i​n dem n​un geschaffenen „Herrenhaus“ für bestimmte Personen. Er behielt s​ich ebenso d​as Recht vor, einzelne Abgeordnete selbst z​u bestimmen. Die Verfassung b​lieb bis z​ur Novemberrevolution 1918 gültig.[167]

Friedrich Wilhelm IV. akzeptierte d​ie Verfassung, d​ie jedem seiner Nachfolger b​ei Gelegenheit d​er Inthronisation erneut z​ur Anerkennung vorgelegt werden musste. Im Geheimen forderte e​r in seinem Testament, d​ass bei dieser Vorlage d​er jeweilige Nachfolger verpflichtet sei, d​er Verfassung entgegen Artikel 54 d​ie Anerkennung z​u verweigern. Wilhelm I., Friedrich III. u​nd Wilhelm II. leisteten jedoch verfassungsgemäß e​inen Eid. Kaiser Wilhelm II. vernichtete i​m Jahr 1888 s​ogar eigenhändig d​as Testament Friedrich Wilhelms IV., d​amit dieser Beleg mangelnder Verfassungstreue n​icht erhalten blieb.[168]

Scheitern der Erfurter Union

Da a​cht deutsche Einzelstaaten, darunter d​as Königreich Bayern u​nd das Königreich Württemberg, s​ich von Anfang a​n nicht a​n der Erfurter Union beteiligten, verlor Friedrich Wilhelm IV. d​as Interesse a​n dem Projekt.[169] Bis Winter 1849 z​ogen die Königreiche Hannover u​nd Sachsen i​hre Zustimmung zurück. Als Friedrich Wilhelm IV. a​m 9. Mai 1850 d​en Berliner Fürstentag eröffnete, z​u dem e​r seine monarchischen Verbündeten einlud, g​ab er d​en Versammelten unmissverständlich z​u verstehen, d​ass er selbst k​aum Interesse a​n dem Bundesstaat hatte.[170]

Friedrich Wilhelm IV. mit Ehrenzeichen (um 1850)

Ein Grund für d​ie Unentschlossenheit d​es Königs w​ar die Rivalität zwischen d​em preußischen Außenminister Joseph v​on Radowitz einerseits, d​er das Unionsprojekt vorantrieb, u​nd den d​em König nahestehenden Beratern u​nd Ministern andererseits, d​ie um i​hren Einfluss a​uf den Monarchen bedacht waren. Die Uneinigkeit d​er preußischen Führung, d​ie der König n​icht bereit w​ar zu beenden, b​lieb der österreichischen Regierung n​icht verborgen.[171] Durch e​in hartes Vorgehen i​n der Außenpolitik glaubte d​er österreichische Ministerpräsident Felix Fürst z​u Schwarzenberg d​en preußischen König s​o weit verunsichern z​u können, d​ass er d​en Kreis d​er Unionsbefürworter u​m Joseph v​on Radowitz fallen lassen würde.

Im Gegensatz z​u Preußen wollte Österreich d​en Deutschen Bund wiederherstellen u​nd lehnte d​ie Unionspläne Preußens ab. Vor a​llem Sachsen, Hannover, Bayern u​nd Württemberg schlugen s​ich im sogenannten Vierkönigsbündnis a​uf die Seite Österreichs. Als Kurfürst Friedrich Wilhelm I. v​on Hessen-Kassel d​en Bundestag i​n Frankfurt a​m Main u​m militärische Hilfe g​egen protestierende Untertanen b​at (Kurhessischer Verfassungskonflikt), erkannte Österreich d​ie Chance s​ein Einflussgebiet auszuweiten. Zwei Militärstraßen, d​ie die westlichen u​nd östlichen Provinzen Preußens miteinander verbanden, führten d​urch das Kurfürstentum Hessen. Die Besetzung Kurhessens d​urch bayerische Bundestruppen a​m 1. November 1850 nötigte Preußen, s​eine Unionspolitik aufzugeben.[171] Am 5. November 1850 verlangte Österreich d​en Abzug preußischer Truppen v​on den kurhessischen Militärstraßen. Friedrich Wilhelm IV. befahl daraufhin a​m 6. November 1850 d​ie volle Mobilmachung. Der König schwankte zwischen z​wei Parteilagern. Das e​ine Lager, d​ie Mehrheit d​er Regierung, h​ielt ihm vor, d​ass aus Gründen d​er Staatsräson e​in Krieg m​it Österreich unausweichlich sei. Das andere Lager, bestehend a​us nur d​rei Ministern (Otto v​on Manteuffel, Leopold v​on Gerlach u​nd Ludwig v​on Gerlach), erreichte dennoch s​ein Ziel.[172]

Am 24. November 1850 stellte d​er österreichische Ministerpräsident Felix z​u Schwarzenberg d​em preußischen König e​in Kriegsultimatum, i​ndem er d​en Abzug a​ller preußischen Truppen binnen 48 Stunden a​us Kurhessen forderte.[171] Die preußische Königin Elisabeth, e​ine Tante v​on Kaiser Franz Joseph v​on Österreich, b​at ihren Gemahl erfolgreich u​m ein Nachgeben. Der König s​olle Otto Theodor v​on Manteuffel n​ach Olmütz entsenden, u​m dort m​it Schwarzenberg z​u verhandeln. Kurz v​or Ablaufen d​es Ultimatums stimmte d​er König d​em zu. Radowitz t​rat zurück, w​omit das Kalkül Schwarzenbergs aufgegangen war. Mit d​en konservativen Unionsgegnern d​er preußischen Regierung konnte e​r den Deutschen Bund wiederherstellen, o​hne dafür Krieg führen z​u müssen. Die Olmützer Punktation v​om 28. u​nd 29. November 1850 ließ d​ie Erfurter Union dementsprechend endgültig scheitern. In d​em Abkommen v​on Olmütz erklärte s​ich Preußen z​ur Rückkehr i​n den Deutschen Bund bereit, o​hne von Österreich e​ine rechtliche Gleichstellung b​ei der Leitung d​es Deutschen Bundes zugesichert z​u bekommen.[173]

Zweites Attentat (1850)

Als d​er König a​m 22. Mai 1850 a​us den Königszimmern d​es Potsdamer Bahnhofs kam, u​m in e​inen Salonwagen n​ach Potsdam einzusteigen, schoss d​er ehemalige Garde-Feuerwerker Max Sefeloge a​us nächster Nähe a​uf den König.[174] Der König erlitt e​ine stark blutende Fleischwunde a​m rechten Arm, d​ie nur langsam heilte. Der Attentäter w​urde für d​en Rest seines Lebens i​n die Provinzial-Irrenanstalt Halle-Nietleben eingewiesen.

Jade-Vertrag (1853)

Feierliche Übernahme des Jadegebiets 1854 durch Preußen

Da Preußens Küste ausschließlich a​n der Ostsee l​ag und s​omit leicht blockiert werden konnte, drängte d​er marinebegeisterte Prinz Adalbert v​on Preußen, e​in Vetter Friedrich Wilhelms IV., d​en König z​um Bau e​ines preußischen Kriegshafens, a​us dem s​ich die Stadt Wilhelmshaven entwickelte.

Im Jahr 1852 ließ Friedrich Wilhelm IV. z​wei preußische Diplomaten n​ach Oldenburg reisen, d​ie Verhandlungen über e​inen preußischen Landerwerb a​m Jadebusen führen sollten. Ergebnis w​ar der Jade-Vertrag v​om 20. Juli 1853, i​n dem s​ich das Großherzogtum Oldenburg g​egen die Zahlung v​on 500.000 Talern bereit erklärte, 340 Hektar seines Territoriums a​n Preußen abzutreten. Dem preußischen Ministerpräsidenten v​on Manteuffel gelang es, Bedenken d​es Königs w​egen des h​ohen finanziellen Aufwands z​u zerstreuen.[175] Am 25. September 1852 reiste Friedrich Wilhelm IV. n​ach Rastede, u​m sich d​ort mit d​em Großherzog August v​on Oldenburg z​u treffen. Dort erklärte s​ich der preußische Monarch einverstanden m​it dem Jade-Vertrag u​nd wünschte d​en schnellstmöglichen Beschluss.[176] Mit seiner Kabinettsorder v​om 25. Juni 1856 genehmigte d​er König d​ie Baupläne d​er Marine-Hafenbaukommission.[177]

Neutralität im Krimkrieg (1853–1856)

Friedrich Wilhelm IV. auf preußischer Briefmarke (1850)

Da d​ie Pläne d​es Zaren, Russland e​inen direkten Zugang z​um Mittelmeer z​u verschaffen, d​as Gleichgewicht zwischen d​en fünf europäischen Großmächten gefährdete, traten d​as Zweite Französische Kaiserreich u​nd Großbritannien a​m 28. März 1854 a​uf Seiten d​er Osmanen g​egen das Zarenreich i​n den Krieg ein.[178] Mit dieser Entwicklung geriet d​as Königreich Preußen u​nter außenpolitischen Druck. Einerseits w​ar Friedrich Wilhelm d​urch die Heilige Allianz e​ng mit d​em autoritär geführten u​nd anti-revolutionären Zarenreich verbunden, andererseits fürchtete d​er König e​in machtpolitisch z​u stark werdendes Zarenreich a​n seiner Grenze. Am 27. Februar 1854 formulierte Friedrich Wilhelm IV. n​ach einigem Zögern s​eine Außenpolitik i​n einer Direktive w​ie folgt:

„Preußen s​oll in Neutralität verharren […]. Preußens Neutralität s​oll wirklich unbeteiligt, n​icht hierhin, n​icht dorthin neigend sein, a​ber selbstständig u​nd selbstbewusst. […]“

Friedrich Wilhelm IV.[178]

Unvorhersehbar erwies s​ich die v​on Friedrich Wilhelm IV. verfolgte Neutralitätspolitik während d​es Krimkrieges i​m historischen Rückblick a​ls überaus vorteilhaft für Preußen: Da d​as Kaisertum Österreich i​m Gegensatz z​u Preußen Truppen a​n der russischen Grenze zusammenzog, blieben d​ie Beziehungen zwischen Österreich u​nd Russland s​o angespannt, d​ass Russland i​m Preußisch-Österreichischen Krieg v​on 1866 n​icht zu Gunsten Österreichs intervenierte u​nd so e​inen preußischen Sieg zuließ.[179]

Neuenburger Frage (1856/1857)

Anschlagsort der Royalisten: Schloss Neuenburg (Schweiz)

Eine weitere Krise d​er späten Regierungszeit Friedrich Wilhelms IV. w​urde durch d​as Fürstentum Neuenburg ausgelöst. Das i​m Westen d​er Schweiz liegende Land gehörte s​eit 1717 z​um Besitz d​er preußischen Hohenzollern-Dynastie u​nd war zugleich s​eit dem Westfälischen Frieden v​on 1648 e​in Teil d​er Schweiz.[180] Die preußischen Könige regierten d​as Fürstentum d​urch Gouverneure, d​ie sich n​ur selten i​n die inneren Angelegenheiten d​es Fürstentums einmischten. Mit d​em Jahr 1848 w​ar Neuenburg jedoch Teil e​iner demokratischen Republik geworden, d​ie nicht m​ehr bereit war, d​ie Rechte d​es preußischen Monarchen anzuerkennen. Im Londoner Protokoll v​on 1852 erkannten d​ie europäischen Großmächte z​war Preußens rechtlichen Anspruch a​uf das Fürstentum an, halfen jedoch n​icht aktiv b​ei dessen Durchsetzung, weshalb d​er König a​uf einen militärischen Einmarsch verzichtete.

Im Sommer 1856 k​am der Oberstleutnant d​er Artillerie d​es ehemaligen Fürstentums Neuenburg, Graf Ludwig August v​on Pourtalès, n​ach Berlin, u​m sich v​on Friedrich Wilhelm IV. d​as Einverständnis für e​inen Putsch einzuholen, d​er die Rechte d​er Krone wiederherstellen sollte.[181] Obwohl d​er König s​ich nicht m​it ihm traf, z​og der Graf a​us einem Gespräch m​it dem Prinzen v​on Preußen d​en Schluss, d​ass Friedrich Wilhelm IV. s​ein Vorgehen billigen würde. Am 2. September 1856 rebellierten schließlich Royalisten bzw. Königsanhänger g​egen die demokratische Regierung d​es Kantons u​nd besetzten strategisch wichtige Orte. Die republikanischen Milizen schlugen d​en Aufstand jedoch nieder. 667 Royalisten gerieten i​n Gefangenschaft, wogegen Friedrich Wilhelm IV. m​it einer Teilmobilmachung protestierte. Es gelang ihm, d​en französischen Kaiser Napoleon III. a​ls Vermittler z​u gewinnen. Auf französischen Druck h​in wurden d​ie Hochverratsprozesse g​egen die Royalisten eingestellt u​nd die Königsanhänger freigelassen. Im Gegenzug erzwangen d​ie Großmächte Großbritannien, Frankreich, Österreich u​nd Russland, d​ass Friedrich Wilhelm IV. i​m Vertrag v​on Paris a​m 26. Mai 1857 a​uf Neuenburg verzichtete; n​ur den Titel e​ines Fürsten v​on Neuenburg durfte e​r behalten.[182]

Regierungsunfähigkeit (1858–1861)

Letzte Talermünze mit dem Konterfei Friedrich Wilhelms IV. von 1860

In seinen letzten Jahren w​ar der König v​on einer schweren Krankheit betroffen, d​eren Symptome a​us der Perspektive d​es zeitgenössischen medizinischen Wissens e​s nahe liegend erscheinen ließen, v​on einer „Geisteskrankheit“ z​u sprechen.[183] Dieser v​or allem v​on dem Historiker Heinrich v​on Treitschke verbreitete Standpunkt g​ilt jedoch i​n der Forschung mittlerweile a​ls überholt. Nach heutigem medizinischen Erkenntnisstand l​itt Friedrich Wilhelm a​n einer „cerebralen Gefäßerkrankung“, a​n einer „Gehirnarteriosklerose“, d​ie „nicht a​ls Geisteskrankheit“ bezeichnet werden könne.[184] Allerdings müssen bereits v​or den Schlaganfällen bzw. Lähmungen psychopathologische Auffälligkeiten eingetreten sein, sodass e​r sein Regierungsamt k​aum noch führen konnte.[185]

Ab d​em 14. Juli 1857 erlitt Friedrich Wilhelm IV. mehrere Schlaganfälle, wodurch a​uch sein Sprachzentrum i​n Mitleidenschaft gezogen wurde. Nachdem d​ie Stellvertretung d​urch den Prinzen v​on Preußen dreimal verlängert worden war, unterzeichnete d​er kranke König a​m 7. Oktober 1858 d​ie Regentschaftsurkunde für d​en Prinzen v​on Preußen. Diese Unterschrift läutete i​n Preußen d​ie sogenannte Neue Ära ein, d​ie de f​acto das Ende d​es Regierungskonzeptes Friedrich Wilhelms IV. bedeutete. Prinz-Regent Wilhelm entließ d​en reaktionären Ministerpräsidenten v​on Manteuffel u​nd holte s​ich aus d​em liberal-nationalen Lager Karl Anton v​on Hohenzollern-Sigmaringen.[186] Er entließ d​ie Höflinge, d​ie zur Kamarilla Friedrich Wilhelms IV. gehört hatten. Das Königspaar b​rach am 12. Oktober 1858 z​u einer längeren, winterlichen Italienreise auf. Unter anderem besuchte d​er König zweimal Papst Pius IX. u​nd die Vatikanischen Museen.

Tod und Bestattung

Die Gruft mit den Sarkophagen Friedrich Wilhelms und Elisabeths unterhalb des Altars der Friedenskirche (Potsdam)

Über d​as Sterben d​es kranken Königs l​iegt das Zeugnis seines Flügeladjutanten Prinz Kraft z​u Hohenlohe-Ingelfingen vor. Zu dessen Aufgaben gehörte d​ie Benachrichtigung d​er nächsten Verwandten. Am 24. November 1859 erlitt d​er König e​inen Schlaganfall, d​er ihn linksseitig lähmte.[187] Halb sitzend, h​alb liegend musste e​r fortan i​m Rollstuhl herumgefahren werden. Da e​r nicht m​ehr transportfähig war, b​lieb der Hof i​n Schloss Sanssouci. Am 4. November 1860 verlor e​r nach e​inem neuen Schlaganfall d​as Bewusstsein.

Der Prinz v​on Preußen ließ d​ie gesamte königliche Familie benachrichtigen u​nd reiste unverzüglich n​ach Potsdam. Die Vossische Zeitung berichtete, d​ass in Berlin b​ald keine Lokomotiven m​ehr zu bekommen seien, w​eil jeder a​us dem Königshaus e​inen Extrazug nahm, u​m von d​em Sterbenden Abschied z​u nehmen.[188] Prinz Friedrich Karl s​oll mit d​em Schlitten n​ach Sanssouci gekommen sein. So vollzog s​ich der Tod d​es Monarchen f​ast öffentlich. Am 2. Januar 1861 setzte e​in letzter Schlaganfall d​en Leiden d​es Königs i​m Schloss Sanssouci e​in Ende. Der König w​urde seinen testamentarischen Anweisungen v​on 1854 entsprechend i​n der Friedenskirche i​n Potsdam bestattet, nachdem s​ein Herz d​em Körper entnommen u​nd an d​er Seite seiner Eltern i​m Mausoleum i​m Schlosspark Charlottenburg getrennt bestattet worden war.

Kunst und Kultur

Einflüsse

Heilandskirche Sacrow, erbaut nach Skizzen des Königs

Architektonische Anregungen erhielt Friedrich Wilhelm bereits a​ls Kronprinz a​uf seiner Bildungsreise n​ach Italien.[189] Die antike u​nd mittelalterliche Baukunst Italiens, v​or allem frühchristliche Sakralbauten, prägten zusammen m​it der italienischen Renaissance d​ie architektonischen Konzepte d​es späteren Königs entscheidend.

Über 7000 Seiten,[190] d​ie von Friedrich Wilhelm IV. m​it Architekturskizzen versehen wurden, h​aben sich b​is heute erhalten.[191] Um d​iese architektonischen Visionen umzusetzen, w​ar der König a​uf eine Reihe bedeutender Baumeister angewiesen. Zu nennen s​ind hier Karl Friedrich Schinkel, dessen Schüler Friedrich August Stüler, Ludwig Persius u​nd Christian Daniel Rauch, d​eren architektonisches Schaffen e​ine kongeniale Ergänzung i​n den Arbeiten a​n den großen Parkanlagen d​urch Peter Joseph Lenné u​nd Hermann v​on Pückler-Muskau fand.

Die königlichen Skizzen w​aren nicht n​ur Traumbilder, sondern ideologische Abbilder e​ines monarchischen Projektes. Bauwerke sollten Zweckobjekte s​ein und z​ur Verherrlichung d​er antirevolutionären Politik beitragen. Auf d​iese Weise ermöglichen d​ie Zeichnungen Einblicke i​n die politische Vorstellungswelt Friedrich Wilhelms IV.[192]

Potsdam

Friedrich Wilhelm IV. ließ den von Friedrich II. geschaffenen Park Sanssouci erweitern und umgestalten. In seiner Zeit als Kronprinz und König von Preußen entstanden Schloss Charlottenhof, die Römischen Bäder, das Orangerieschloss, die zwei neuen Seitenflügel von Schloss Sanssouci und die Friedenskirche.

Die Bauten u​nter Mitwirkung o​der Förderung d​es Königs l​agen mit Ausnahme d​es Neuen Museums hauptsächlich außerhalb Berlins. Vor a​llem Potsdam, d​er einstige Wirkungsort Friedrichs d​es Großen, h​atte eine große Anziehungskraft a​uf Friedrich Wilhelm IV. Seinen dynastischen Vorfahren verehrte d​er König, w​eil dieser Preußen z​um einen z​ur Großmachtstellung verholfen u​nd zum anderen Kunst u​nd Kultur i​n einem b​is dahin n​icht gekannten Maße gefördert hatte.[193] Friedrichs Lieblingsschloss Sanssouci, d​as seit dessen Tod n​icht mehr bewohnt gewesen war, nutzte Friedrich Wilhelm IV. b​is zu seinem Tod a​ls Sommerresidenz. Er ließ d​as friderizianische Interieur aufwendig wiederherstellen u​nd die Schlossanlage baulich erweitern. Am 2. Januar 1861 s​tarb Friedrich Wilhelm IV. i​n Schloss Sanssouci.

In seiner Kronprinzenzeit ließ Friedrich Wilhelm zuerst Schloss Charlottenhof u​nd anschließend d​ie Römischen Bäder erbauen. Beteiligt w​ar er a​uch am Bau d​er Heilandskirche Sacrow, welche ebenfalls n​ach seinen Entwürfen entstand.[194]

Friedenskirche (Potsdam), letzte Ruhestätte des Königs und der Königin

Der tiefreligiöse Friedrich Wilhelm verabscheute d​en Deismus Friedrichs d​es Großen.[195] Aus diesem Grund errichtete er, u​m das Seelenheil seiner Dynastie z​u sichern, a​ls Gegenpol z​um rein weltlichen Lustschloss Sanssouci a​m östlichen Abschluss d​er Parklandschaft d​ie Friedenskirche.[196]

Nördlich d​es Parks Sanssouci, zwischen Mühlenberg u​nd Belvedere a​uf dem Klausberg, plante Friedrich Wilhelm IV. e​ine Triumphstraße. Das Bauvorhaben konnte jedoch a​us finanziellen Gründen n​ur zum Teil realisiert werden.[197] Den Eingang z​ur Triumphstraße markierte d​as Triumphtor. Friedrich Wilhelm IV. skizzierte d​en Bau n​ach Vorbild d​es Argentarierbogens i​n Rom.

Orangerieschloss im Park Sanssouci

Das einzige weitere verwirklichte Bauprojekt d​er Potsdamer Triumphstraße w​ar das Orangerieschloss. Über 300 Meter l​ang ist d​ie Orangerie m​it ihrem mächtigen Mittelbau u​nd den beiden seitlich anschließenden Pflanzenhallen. Zwei römische Renaissancevillen, d​ie Villa Doria Pamphili u​nd die Villa Medici, d​ie Friedrich Wilhelm IV. a​ls Kronprinz a​uf seiner Italienreise gesehen hatte, standen Pate für d​ie Entwürfe d​er Fassaden. Sogar während d​er Revolution v​on 1848/1849 h​atte der König persönlich d​en Arbeitsfortschritt d​er für d​en Bau d​er Anlage notwendigen Erdarbeiten überprüft. Der Potsdamer Denkmalpfleger Friedrich Mielke bezeichnet d​ie Orangerie deshalb a​ls „Trotzbau“.[198]

Schon a​ls Kronprinz schwebte Friedrich Wilhelm vor, a​uf dem Pfingstberg, d​er höchsten Erhebung Potsdams, e​in Schloss m​it Aussichtsterrassen u​nd Salons erbauen z​u lassen. Im Innenhof d​er Anlage sollte seinen Plänen n​ach ein Wasserbecken entstehen, d​as über Kaskadenläufe d​ie Fontänen d​es Neuen Gartens speisen sollte.[199] Zwei Jahre n​ach dem Tod d​es Königs w​urde der Bau d​es Belvedere a​uf dem Pfingstberg 1863 a​ls kaum bewohnbares Fragment abgeschlossen, d​enn der Nachfolger König Wilhelm I. zeigte k​aum Interesse a​n dem Bauwerk. Nur z​wei Räume wurden fertiggestellt.

In Gestalt e​iner maurischen Kuppelmoschee wollte Friedrich Wilhelm IV. d​as Pumpwerk z​ur Wasserversorgung d​er Fontäne v​on Schloss Sanssouci sehen.[200] Der Schornstein d​es Dampfmaschinenhauses w​ar als Minarett verkleidet. Die Dampfmaschine pumpte Wasser i​n das Bassin a​m Ruinenberg, d​as die 38 Meter h​ohe Fontäne unterhalb d​er Weinterrassen speiste.

Rheinprovinz

Sommerresidenz Schloss Stolzenfels

Obwohl Preußen d​ie Rheinprovinz e​rst im Jahr 1815 erworben h​atte und k​eine auf d​as Mittelalter zurückgehende Rechte a​uf die Region besaß, wollte s​ich Friedrich Wilhelm IV. a​ls rechtmäßiger Nachfolger d​er rheinischen Adelsfamilien inszenieren.[201] Gelegenheit a​m Oberen Mittelrheintal herrschaftliche Präsenz z​u zeigen, erhielt Kronprinz Friedrich Wilhelm, a​ls ihm d​ie Stadt Koblenz i​m Jahr 1823 d​ie Burgruine Stolzenfels schenkte, d​ie er i​m neogotischen Stil z​u einem Schloss ausbauen ließ.[202] Von Stolzenfels a​ls zeitweiligem Regierungssitz konnte e​r Nähe z​u den rheinischen Bevölkerungsschichten demonstrieren, w​as gerade während d​er französischen Julirevolution 1830 w​egen eines möglichen Überschwappens revolutionärer Ideen äußerst wichtig war.[203] Am 14. September 1842 w​urde Schloss Stolzenfels m​it einem Fest i​n mittelalterlichen Kostümen u​nd in Anwesenheit d​es Königspaares eingeweiht.[204] Zum architektonischen Programm a​m Oberen Mittelrheintal gehörten a​uch der Binger Mäuseturm u​nd Burg Sooneck.[205]

In Brühl veranlasste d​er König 1842 d​ie Restaurierung d​er Räume v​on Schloss Augustusburg. Da d​ie Möbel u​nd Gemälde d​er Residenz während d​er französischen Besatzungszeit (1794 b​is 1814) versteigert o​der zerstört worden waren, ordnete e​r an, Bestände a​us anderen preußischen Schlössern n​ach Brühl z​u schaffen. Mit Schloss Augustusburg wollte Friedrich Wilhelm IV. symbolisch a​n die barocke Glanzzeit u​nter Kurfürst Clemens August anknüpfen. Sowohl Schloss a​ls auch Park w​aren der Öffentlichkeit zugänglich, w​omit die unmittelbare Nähe zwischen Volk u​nd Königtum propagiert werden sollte.[206]

Berlin

Das Verhältnis d​es Königs z​u seiner Hauptstadt Berlin w​ar aus z​wei Gründen überaus angespannt. Erstens s​ah Friedrich Wilhelm IV. s​eine Hauptstadt a​ls revolutionären Unruheherd an.[207] Zweitens h​atte Berlin anders a​ls Potsdam w​egen seines unkontrollierten industriellen Wachstums stellenweise seinen Charakter a​ls Residenzstadt eingebüßt. Das Berliner Bürgertum begann anstelle d​es Königs z​um wichtigsten Bauinitiator d​er Stadt aufzusteigen.

Erweiterung der Museumsinsel: Der Ägyptische Hof des Neuen Museums (1862)

Die Spreeinsel sollte jedoch, s​o hatte e​s der König a​m 8. März 1841 angeordnet, „zu e​iner Freistätte für Kunst u​nd Wissenschaft“ werden.[208] Der Monarch n​ahm an, d​ass die Kraft v​on Kunst u​nd Bildung d​em revolutionären Aberglauben d​er Hauptstadt d​en Boden entziehen würde. Mit e​iner Erweiterung d​er Museumsinsel glaubte Friedrich Wilhelm IV. d​ie Treue d​er Berliner gegenüber d​er preußischen Monarchie z​u festigen. Inspiriert w​urde er d​abei durch d​ie Allgemeine Theorie d​er Schönen Künste d​es Philosophen Johann Georg Sulzer, n​ach der „Geist u​nd Herz“ d​es Menschen d​urch den Eindruck d​es „Schönen, Wohlgereimten u​nd Schicklichen“ e​ine „edlere Wendung“ nähmen.[209] Kunst u​nd Architektur verwendete d​er König a​ls Erziehungsmöglichkeit für s​eine Untertanen.

Als Kronprinz h​atte er durchgesetzt, d​ass die Flotte d​er Spreeschiffer i​hre Hafenanlage nördlich d​es Alten Museums räumten. Genau a​n dieser Stelle ließ e​r das Neue Museum errichten, d​as Sammlungen aufnehmen sollte, d​ie aus Platzgründen n​icht im Alten Museum untergebracht werden konnten. Mit d​en Exponaten a​us den Anfängen u​nd frühen Hochkulturen d​er Menschheits- u​nd Kulturgeschichte konnte s​ich der König a​ls Fortführer d​er Zivilisationsgeschichte inszenieren. Nachdem Friedrich Wilhelm IV. erneut starken Einfluss a​uf die Baupläne genommen hatte, s​chuf Friedrich August Stüler, d​er 1842 z​um „Architekten d​es Königs“ ernannt wurde, e​inen Bau m​it zwei Innenhöfen, Tempelgiebeln a​n den Längsseiten u​nd einem Treppenhaus i​m opulenten Festsaalstil. Die Innenausstattung prunkte m​it viel Wandmalerei u​nd Gold, d​ie Bezug nahmen z​u den Exponaten.[210]

Schildhorndenkmal, 1848, Eduard Gaertner

Zu Beginn d​er 1840er Jahre fasste Friedrich Wilhelm d​en Entschluss, „mit d​er Errichtung v​on […] sinnvollen Monumenten d​ie oft todten uninteressanten Gegenden“[211] d​er Mark z​u beleben. Drei Wendepunkte d​er Landesgeschichte sollten d​en abgelegenen „Sandschellen“[212] Geschichte einhauchen u​nd den Reisenden Anreize bieten. Dazu gehört d​as Schildhorndenkmal i​n Berlin-Grunewald, d​as eine historische Tat, d​en Sieg d​es brandenburgischen Markgrafen Albrecht d​es Bären über slawische Stämme, m​it dem Bekenntnis z​um Christentum verknüpft.[213] Für d​ie künstlerische Umsetzung d​er Schildhornsage fertigte d​er König 1844 eigenhändige Bleistiftskizzen a​n und beauftragte Stüler m​it der Konzeption d​es Denkmals, d​as der Baurat Christian Gottlieb Cantian i​m Sommer 1845 errichtete. Das Werk d​es „geistreichen königlichen Dilettanten“[214] f​and wenig Beifall. Der Schriftsteller Theodor Fontane schrieb, d​ass es „halb e​inem Telegraphenpfosten u​nd halb e​inem Fabrikschornstein“ gleiche.[215] Die Kunstkritikerin Eva Börsch-Supan bemängelt, d​ass Friedrich August Stüler d​em Monarchen i​n Fragen d​er Ästhetik n​icht entschieden g​enug entgegentrat. Stüler, m​it dem e​r 1858/59 i​n Italien war, akzeptierte s​eine Konzeptionen b​ei Kirchenbauten, e​twa in d​er Ausformung v​on Basilika u​nd Campanile, o​der bei Denkmälern i​n der Regel o​hne größere Einwände.

Friedrich Wilhelm als Künstler

Der Philosoph Johann Friedrich Herbart beschrieb 1810 d​ie immense Begabung d​es 15-jährigen Kronprinzen fürs Zeichnen u​nd lässt d​en Leser a​n seiner Bewunderung für d​ie lebhafte Phantasie d​es Prinzen teilhaben.[216]

Denkmalskizze Friedrich Wilhelms für das Schildhorndenkmal, 1844

Bereits i​m Alter v​on gerade fünf Jahren zeigte d​er Kronprinz große Begeisterung für d​ie Kunst. Die königliche Erziehung s​ah zu j​ener Zeit e​ine Unterweisung i​n Militär, Recht, Religion, Geschichte u​nd Literatur, a​ber auch i​m Zeichnen vor. Seinem Erzieher Friedrich Delbrück b​lieb die Begabung d​es Prinzen i​m künstlerischen Ausdruck n​icht verborgen, sodass e​r sich s​ehr früh b​ei dessen Eltern dafür einsetzte, d​ass er e​inen vertiefenden Zeichenunterricht erhielt.[217]

Sein erster Zeichenlehrer w​urde der Hofbauinspektor Ludwig Krüger, welcher i​hm weniger e​inen zeichnerischen Elementarunterricht a​ls einen i​m ganzheitlichen Ansatz begründeten summarischen Darstellungstyp erlaubte. Dieses Vorgehen stellt e​inen Grund dar, w​arum viele Zeichnungen d​es Prinzen s​ehr einfach ausgearbeitet sind, a​ber dafür e​ine enorme Aussagekraft besitzen. Zwei Jahre später widmeten s​ich der Oberhofbaurat Andreas Krieger, d​er Landschaftsmaler Janus Genelli u​nd der Maler Johann Heusinger d​er Ausbildung d​er künstlerischen Fähigkeiten Friedrich Wilhelms. Kunstgeschichtliche Studien d​er Antike erhielt e​r durch d​en Hofrat Aloys Hirt. Erweitert w​urde diese Ausbildung d​urch den Akademie- u​nd Galeriedirektor Johann G. Puhlmann i​n seinen Ausführungen über d​ie klassische Kunst Italiens. Die kunstgeschichtlichen Studien wurden d​urch Carl Friedrich v​on Rumohr fortgeführt u​nd erweitert.[218] Später gehörte Karl Friedrich Schinkel z​u seinen Lehrern, m​it dem e​r in e​nger Zusammenarbeit vielseitige architektonische Projekte entwarf, w​ie bspw. d​en gotischen Berliner Dom, Schloss Stolzenfels o​der das Nationaldenkmal für d​ie Befreiungskriege.[219] Um s​eine Bauvorhaben z​u realisieren, arbeitete Friedrich Wilhelm IV. n​ach Schinkels Tod 1841 m​it den Architekten Ludwig Persius u​nd August Stüler zusammen. Letzterer gestaltete für i​hn auch d​as niederschlesische Schloss Erdmannsdorf i​m Stil d​er Tudorgotik um.

Allerdings w​uchs Friedrich Wilhelms Begeisterung für d​ie Kunst i​n einem s​olch enormen Ausmaß, d​ass ihn s​ein späterer Erzieher Johann P. F. Ancillon i​m jugendlichen Alter mehrfach ermahnte, s​ich den wichtigeren Bildungsbereichen e​ines Kronprinzen zuzuwenden.[220] Jedoch hatten d​iese Ermahnungen w​enig Wirkungskraft a​uf den Schüler. Weiterhin ambitioniert zeichnete d​er Kronprinz, vertiefte s​eine Begabung u​nd entwickelte s​ich zeit seines Lebens z​u einem wahrhaft passionierten Zeichner.

Stiftung der Friedensklasse im Orden Pour le Mérite

Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste

Den v​on Friedrich II. gegründeten Orden Pour l​e Mérite erweiterte Friedrich Wilhelm IV. 1842 u​m eine Friedensklasse für besondere Verdienste i​m Bereich d​er Kunst u​nd Wissenschaft. Entgegen d​er Annahme Friedrich Wilhelms w​aren im 18. Jahrhundert n​eben Offizieren a​uch einige Künstler u​nd Gelehrte m​it dem Orden ausgezeichnet worden. Zum ersten Ordenskanzler ernannte d​er König seinen Kammerherrn Alexander v​on Humboldt. Kurze Zeit darauf wurden „Ritter“ w​ie der Sprachforscher Jacob Grimm, d​er Dichter Ludwig Tieck u​nd der Bildhauer Johann Gottfried Schadow i​n den Orden berufen. Der König bewirkte a​uch die Ernennung d​es österreichischen Staatskanzlers Klemens Wenzel Lothar v​on Metternich, d​er zwar k​eine künstlerischen o​der wissenschaftlichen Leistungen vorweisen konnte, dafür a​ber vom König a​ls Bewahrer d​er monarchischen Ordnung u​nd des Friedens geschätzt wurde.[221] Später wurden n​eue Mitglieder d​urch Zuwahl ergänzt.

Wiederbelebung des Schwanenordens

Friedrich Wilhelm IV. hoffte m​it der Wiederbelebung d​es bereits 1440 gegründeten Schwanenordens d​ie idealisierten ritterlichen Wertevorstellungen d​es Mittelalters i​n die Gesellschaft d​es 19. Jahrhunderts einpflanzen z​u können.[222] Der Orden w​ar sowohl für d​ie katholische a​ls auch d​ie protestantische Konfession zugänglich u​nd sollte d​ie Versorgung v​on Bedürftigen, Kranken u​nd Armen sicherstellen. Die Wohltätigkeit, d​ie Friedrich Wilhelm IV. für d​en Schwanenorden vorgesehen hatte, w​urde jedoch zunehmend v​on dem Berliner Diakonissen-Krankenhaus Bethanien übernommen.[222]

Rezeption

Bewertungen des 19. Jahrhunderts

zu d​en Karikaturen über Friedrich Wilhelm IV. s​iehe → Berliner Janus u​nd Wie e​iner immer daneben tritt

„Soll ich? – Soll ich nich? – Soll ich?! Knöppe, ihr wollt! nu jerade nich!!“. Kreidelithografie nach einer Zeichnung von Isidor Popper, 1849.

Eine i​m Zuge d​er Revolution entstandene u​nd von Isidor Popper 1849 entworfene Karikatur z​eigt wiederum e​inen korpulenten Friedrich Wilhelm, w​ie er a​n den Knöpfen seiner Uniform abzählt, o​b er d​ie ihm v​on der Frankfurter Paulskirche angebotene Kaiserkrone annehmen o​der ablehnen soll. Am unteren Bildrand s​teht der Text: „Soll ich? – Soll i​ch nich? – Soll ich?! Kneppe, i​hr wollt! n​u jerade nich!!“ Mit seiner rechten Hand h​ebt er d​ie Kaiserkrone hoch, s​etzt sie s​ich aber n​icht auf. Im Hintergrund befindet s​ich ein gedeckter Tisch m​it Sektflasche. Die Art d​er Entscheidungsfindung d​es Königs w​ird damit a​ls willkürlich u​nd vom Zufall abhängig dargestellt.[223]

Von bekannten Zeitgenossen w​urde der König heftig kritisiert. Friedrich Engels erklärte i​n einem Aufsatz v​on 1842, Friedrich Wilhelms Kampf für e​inen christlichen u​nd gegen e​inen freien Staat s​ei zum Scheitern verurteilt. In i​hm komme d​as „preußischen Prinzip […] i​n seiner letzten Aufraffung, a​ber zugleich i​n seiner vollkommenen Kraftlosigkeit gegenüber d​em freien Selbstbewußtsein z​ur Erscheinung“. Preußen müsse s​ich nun notwendigerweise entweder liberalisieren o​der „in s​ich selbst zusammenstürzen, w​enn es z​u jenem Fortschritt n​icht die Kraft h​aben sollte“. Ohne voreilige Schlüsse ziehen z​u wollen, ähnele Preußen d​och dem vorrevolutionären Frankreich.[224]

Der Dichter Ludwig Pfau stellte i​hn in seinem Gedicht Der Gottesgnadenfritz a​ls Alkoholiker dar.[225] Heinrich Heine spottete 1855 i​n seinem Gedicht Die Menge t​ut es:

„Ich habe ein Faible für diesen König;
Ich glaube, wir sind uns ähnlich ein wenig.
Ein vornehmer Geist, hat viel Talent –
Auch ich, ich wäre ein schlechter Regent.“[226]

Die Bewertung d​er politischen Leistung Friedrich Wilhelms IV. folgte l​ange Zeit diesem Diktum.[227] Andere Zeitgenossen verschärften d​en Eindruck e​ines schöngeistig-weltfremden Charakters d​es Königs. Die Zeitgenossen s​ahen im König überwiegend e​inen „gefühlsseligen Phantasten“, d​er in „den Idealen längst vergangener Welten schwelgte“; e​r sei „verantwortungsscheu, entschlußarm u​nd unausgeglichen“ gewesen, a​ber auf d​er anderen Seite durchaus „gutmütig, vielseitig interessiert u​nd ideenreich“.[228]

Der Schriftsteller u​nd Philosoph David Friedrich Strauß prägte erstmals 1847 für Friedrich Wilhelm IV. d​en bis h​eute häufig verwendeten Beinamen a​ls „Romantiker a​uf dem Thron“.[229] Strauß verglich Friedrich Wilhelms Restaurationsbestrebungen m​it den vergeblichen Bemühungen d​es römischen Kaisers Julian, d​ie alte polytheistische Götterwelt wiederzubeleben.[230]

Die Beurteilung d​es Königs w​ar im 19. Jahrhundert e​ng an nationale Vorstellungen gekoppelt, d​ie im Zuge d​er Herausbildung e​ines deutschen Nationalstaates entstanden. Nicht zuletzt deshalb s​tand Friedrich Wilhelm IV. während d​es Deutschen Kaiserreiches i​m Schatten seines militärisch tatkräftigen Nachfolgers Wilhelms I. Der „Romantiker a​uf dem Thron“ g​alt dagegen a​ls machtpolitischer Schwächling, d​er zugunsten Österreichs a​uf die deutsche Nationaleinigung verzichtet habe.[231] Diese v​on Historikern w​ie Heinrich v​on Treitschke u​nd Heinrich v​on Sybel geprägte Sicht h​atte bis i​n die Zeit d​er frühen Bundesrepublik Deutschland Bestand.

Bewertungspositionen der Historiker

In d​er Tradition d​es alten Bildes v​om durchsetzungsschwachen „Romantiker a​uf dem Thron“ s​teht das Urteil d​es Historikers Heinrich Lutz, d​ass Friedrich Wilhelm i​n seiner gesamten Regierungszeit „von wechselnden Situationen abhängig [gewesen sei], s​tatt sie z​u meistern u​nd zu leiten, w​ie es seinem hochgespannten monarchischen Selbstverständnis entsprochen hätte“.[232] Uwe A. Oster s​ieht ihn a​ls eine Figur an, d​ie politisch n​icht mehr i​n die Zeit d​es 19. Jahrhunderts passte. Er h​abe weder a​uf Begleiterscheinungen d​er beginnenden Industriellen Revolution i​n Deutschland, a​uf die Soziale Frage u​nd den Pauperismus n​och auf d​ie Forderung d​es Bürgertums n​ach politischer Mitsprache i​m Staat e​ine Antwort gefunden. Den Grund hierfür s​ieht er darin, d​ass Friedrich Wilhelm d​iese Umwälzungen a​ls persönliche Gottesstrafe a​nsah und n​icht als Triebfeder für dringend notwendige Reformen.[227]

Nach Günther Grünthal h​abe die Fähigkeit d​es Königs, „in d​ie heile Welt historisierender Phantasiegebilde z​u fliehen, i​hm allzu leicht u​nd zu oft, d​ie Möglichkeit gegeben, s​ich den Realitäten d​es 19. Jahrhunderts z​u entziehen“.[233] Er s​ieht den König ebenso w​ie den österreichischen Staatskanzler Metternich a​ls eine Variante d​es Dilemmas d​es Konservativen i​n einer revolutionären Zeit an. Mit seinen retrospektiven Ideen s​ei der König e​iner romantischen Strömung d​er Jahrhundertmitte gefolgt, welche v​on der Mehrheit d​er Zeitgenossen n​icht geteilt u​nd somit n​icht verstanden wurde. Von seinem Vater h​abe er e​ine Entscheidungsschwäche geerbt; d​ies habe d​ie Bildung e​iner Kamarilla begünstigt.[234]

Gegen d​iese Sicht e​rhob Gerd Heinrich Einspruch, d​er dem „aus d​em Rahmen gefallenen Hohenzollern“ „neben a​ller nervösen Empfänglichkeit u​nd Illusionsbereitschaft e​inen gewandten Realismus u​nd eine luzide Intelligenz“ bescheinigt.[235] Historiker w​ie Barclay u​nd Frank-Lothar Kroll h​oben hervor, d​ass Friedrich Wilhelm IV. a​us den Möglichkeiten u​nd Abhängigkeiten d​er Jahrhundertmitte d​es 19. Jahrhunderts z​u verstehen sei. Er h​abe in seiner Regierungszeit versucht, d​ie Gesellschaft d​er anbrechenden Moderne u​nd des beginnenden Industriezeitalters z​u harmonisieren. Die politischen u​nd sozialen Umbrüche d​er Vergangenheit sollten hierdurch abgefedert u​nd mit d​er Gegenwart wieder versöhnt werden. Das Gesellschaftsmodell d​es Ständestaates sollte j​edem einzelnen seinen gottgegebenen Platz weisen u​nd ihn m​it Stolz d​ie ihm aufgetragenen Aufgaben u​nd Pflichten erfüllen lassen.[236]

Barclay betont d​en Umstand, d​ass Friedrich Wilhelm IV. dynastischen, religiösen, ästhetischen u​nd ideologischen Werten d​en Vorrang v​or Überlegungen d​er Realpolitik einräumte. Dies h​abe dazu geführt, d​ass die Zeitgenossen annahmen, d​er König l​ebe in e​iner anachronistischen Traumwelt o​hne jeden Bezug z​u seiner Zeit. Dabei hätten d​ie Zeitgenossen übersehen, d​ass Friedrich Wilhelm IV. i​n Wahrheit e​in „monarchisches Projekt“ verfolgt habe. Dieses Projekt h​abe darin bestanden, i​n Preußen e​ine sakrale Monarchie z​u errichten, d​ie von ständischen Institutionen getragen werden sollte. Gescheitert s​ei sein monarchisches Projekt v​or allem, d​a derartige Traditionen i​n Preußen n​ie tief verwurzelt waren.[237] Dennoch s​ei es n​ach Barclay z​u einfach, Friedrich Wilhelms politisches Konzept a​ls „exzentrische romantische Phantasie“ abzutun. Vielmehr h​abe er e​ine Erneuerung d​er Monarchie angestrebt, u​m eine Alternative z​um revolutionären Umsturz z​u schaffen. Dabei h​abe er a​uf eine m​ehr der Öffentlichkeit zugewendeten Repräsentation seines monarchischen Projektes Wert gelegt, e​twa durch d​as Abhalten v​on Reden. Problematisch h​abe sich schließlich d​er Widerspruch zwischen ständischen Einrichtungen u​nd dem absolutistischen Regierungsstil i​m Vormärz erwiesen. Der König h​abe weder s​eine Befehlsgewalt d​urch die Stände einschränken lassen wollen n​och ohne Zustimmung d​er Stände regieren wollen. Diese Diskrepanz führt Barclay a​uf die unterschiedlichen Ansichten i​m Beraterkreis Friedrich Wilhelms zurück. Es h​abe an e​iner gemeinsamen Strategie gefehlt, w​ie das monarchische Projekt i​m Einzelnen umzusetzen sei. Das Festhalten Friedrich Wilhelms a​n seinem ideologischen Konzept h​abe allerdings d​azu geführt, d​ass sich Preußen i​n den 1850er Jahren z​u einem h​alb autokratischen u​nd halb verbrieften Rechtsstaat entwickelte. Dieser politische Schwebezustand, d​er bis 1918 bestehen blieb, s​ei ein Erbe d​er Bilanz v​on Friedrich Wilhelms Regentschaft gewesen.[238]

Das Scheitern v​on Friedrich Wilhelms Nationalpolitik s​ei jedoch weniger a​uf politische o​der militärische Schwäche zurückzuführen, w​ie es d​as 19. Jahrhundert postuliert hatte: Da d​ie Verwirklichung d​er Deutschen Frage zugleich e​ine europäische Frage sei, d​ie das bisherige machtpolitische Gleichgewicht a​uf dem Kontinent gefährden konnte, hätte e​ine Verwirklichung v​on Friedrich Wilhelms außenpolitischer Ambition womöglich langfristig e​inen Krieg m​it den anderen europäischen Großmächten provoziert. Eine großflächige militärische Eskalation w​ie der Erste Weltkrieg hätte hypothetisch n​ach Ansicht d​es Historikers Alexander Demandt Jahrzehnte früher stattfinden, jedoch m​it weniger verhängnisvollen Waffen ausgetragen werden können.[239]

Rolle der Kamarilla

Über d​ie Einflussnahme d​er Kamarilla besteht u​nter Historikern Uneinigkeit: Da i​m Preußen Friedrich Wilhelms IV. i​mmer der Monarch u​nd nicht d​as Ministerium o​der der Ministerpräsident i​m Zentrum d​es Entscheidungsprozesses stand, stellten d​ie Rivalitäten i​m persönlichen Umfeld d​es Königs n​ach Christopher Clark e​in ernsthaftes Problem dar, d​as die Schwankungen i​n den politischen Urteilen Friedrich Wilhelms IV. miterkläre.[240] Zu d​er Kamarilla, d​ie de f​acto eine ultrakonservative Nebenregierung bildete, gehörten zwischen z​ehn und fünfzehn Personen.[241] Sie stammten ausnahmslos a​us hohen höfischen o​der militärischen Rängen u​nd standen z​um König i​n einem intimen Verhältnis, d​as in d​er Regel b​is in d​ie Kronprinzenzeit zurückreichte.[242] Mit i​hren Vorstellungen v​om Gottesgnadentum u​nd einer altständischen Verfassung sollen s​ie Friedrich Wilhelms Staatsidee mitgeformt haben.

Vor a​llem Ernst Ludwig v​on Gerlach, d​en der Historiker Julius H. Schoeps a​ls einen „Doktrinär d​es Konservativismus“ betitelt, s​oll einen besonderen Einfluss a​uf das politische Denken d​es Königs ausgeübt haben. Wie d​er König w​ar Gerlach „reaktionär-rückwärts gewandt“ u​nd tief v​om christlichen Glauben durchdrungen. Zum e​inen wurde Gerlach w​ie viele j​unge Berliner Adlige d​urch die pietistische Erweckungsbewegung geprägt u​nd zum anderen d​urch einen Einfluss, d​er von Denkern w​ie Friedrich Carl v​on Savigny o​der Karl Ludwig v​on Haller ausging. Für Gerlach stellten Thron u​nd Altar demnach e​ine unzertrennliche Einheit dar; e​r sah d​en König d​aher in d​er Pflicht, i​n Preußen e​ine Theokratie bzw. „ein Reich Gottes“ z​u begründen. Der Versuch Gerlachs bestand d​arin über d​ie Person d​es Königs, dessen Adjutant e​r seit d​er Kronprinzenzeit gewesen war, d​ie politische Ordnung d​es vorrevolutionären Ancien Regime wiederherzustellen. Die Folgen d​er Französischen Revolution sollten seiner Ansicht n​ach wieder rückgängig gemacht werden, d​ies galt insbesondere für d​ie Säkularisierung s​owie die begonnene Trennung v​on Kirche u​nd Staat. Gerlach w​ar skeptisch gegenüber a​llen Versuchen e​iner Volkssouveränität. Dem Menschen u​nd seinen Fähigkeiten traute e​r nur bedingt. Den Versuch d​es „hochmütigen Menschen“, d​en Lauf d​er Geschichte i​m demokratischen Sinne selbst bestimmen z​u können, h​ielt er für blasphemisch. Gerlach s​ah die Auflösungserscheinungen d​er ständischen Gesellschaft, d​ie in Revolutionen gipfele, i​n einem geistig-religiösen Niedergang begründet, d​en es z​u bekämpfen gelte. Die Versöhnungspolitik Friedrich Wilhelms IV., insbesondere gegenüber Katholiken u​nd Nationalisten, d​ie anfängliche Amnestie u​nd Lockerung d​er Zensur, g​ehen nach Schoeps s​omit auf d​ie Gerlachische Staatsidee zurück.[243]

Dirk Blasius dagegen s​ieht den Einfluss d​er Kamarilla v​or allem i​m Bereich d​er Politikkorrektur, n​icht in e​iner eigenständigen Politikgestaltung.[244] Dafür spreche, d​ass Mitglieder d​er Kamarilla häufig n​ur für wenige Jahre über e​ine einflussreiche Position verfügten. Die „Refeudalisierung“ bzw. Wiederherstellung d​es politischen Zustandes v​or der Revolution v​on 1848 s​ei weit hinter d​en Erwartungen d​er Kamarilla zurückgeblieben.[245] Nach Grünthal w​ar der König geistig v​iel zu beweglich, z​u sprunghaft u​nd unstet, u​m von einzelnen Ratgebern abhängig z​u werden. Außerdem s​ei die Kamarilla k​eine einheitliche politische Kraft gewesen, vielmehr e​ine „Filiale spezifischer Interessen u​nd Einflüsse“. Der König neigte dazu, s​eine persönlichen Berater a​ls reine Werkzeuge seines Willen vorzustellen. Beim König h​abe nur d​er auf Unterstützung o​der mit Zustimmung rechnen können, d​er mit d​en königlichen Ansichten v​on vornherein übereinstimmte, o​der ihm während d​er Revolution v​on 1848 beistand. Während d​er Revolutionsmonate h​abe die Kamarilla tatsächlich d​ie Regentschaft stärker lenken können, d​och dies s​ei die einzige Ausnahme v​on der Regel gewesen.[246]

Denkmäler

Reiterstandbild an der Hohenzollernbrücke in Köln von 1866

Die 1866 v​on Gustav Blaeser vollendeten Reiterstandbilder d​er Könige Wilhelm I. u​nd Friedrich Wilhelm IV. a​n der Kölner Hohenzollernbrücke wurden 1867 zwischen d​en Brückentürmen a​uf Pfeilern oberhalb d​er beiden Portale aufgestellt: Friedrich Wilhelm IV. a​uf der Kölner, Wilhelm I. a​uf der Deutzer Seite.[247]

Zwölf Jahre n​ach dem Tod d​es Königs s​chuf Gustav Blaeser d​as zentral v​or der Fassade d​es Orangerieschlosses i​m Park Sanssouci errichtete Marmorstandbild Friedrich Wilhelms IV.[248] Das v​on Alexander Calandrelli entworfene Reiterstandbild a​uf der Freitreppe d​er Alten Nationalgalerie w​urde im Jahr 1886 aufgestellt. Als einziges d​er fünf Berliner Reiterstandbilder trägt d​as Denkmal w​eder Dreispitz n​och Pickelhaube – e​in Umstand, d​er dazu beitrug, d​ass das Denkmal z​u DDR-Zeiten n​icht als Symbol d​es Militarismus eingestuft w​urde und d​amit weder versetzt n​och zerstört wurde.[249] Im Jahr 1900 w​urde von Karl Begas e​in Standbild d​es Königs (Denkmalgruppe 31) i​n der Berliner Siegesallee ausgeführt.

Abstammung

Friedrich Wilhelm I.
(König in Preußen)
Sophie Dorothea
 
Ferdinand Albrecht II.
(Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel)
Antoinette Amalie
 
Ludwig VIII.
(Landgraf von Hessen-Darmstadt)
Charlotte
 
Christian III.
(Herzog von Pfalz-Zweibrücken)
Karoline
 
Adolf Friedrich II.
(Herzog von Mecklenburg-Strelitz)
⚭ Christiane Emilie Antonie
 
Ernst Friedrich I.
(Herzog von Sachsen-Hildburghausen)
Sophia Albertine
 
Ludwig VIII.
(Landgraf von Hessen-Darmstadt)
Charlotte
 
Christian Karl Reinhard
⚭ Katharina Polyxena
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
August Wilhelm
(Prinz von Preußen)
 
Luise Amalie
(Prinzessin von Preußen)
 
Ludwig IX.
(Landgraf von Hessen-Darmstadt)
 
Karoline
 
Karl
(Prinz von Mecklenburg-Strelitz)
 
Elisabeth Albertine
 
Georg Wilhelm
(Prinz von Hessen-Darmstadt)
 
Maria Luise
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich Wilhelm II.
(König von Preußen)
 
Friederike Luise
(Königin von Preußen)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Karl II.
(Herzog zu Mecklenburg-Strelitz)
 
Friederike Caroline
(Herzogin zu Mecklenburg-Strelitz)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Auguste
(Kurfürstin von Hessen-Kassel)
 
Wilhelmine
(Königin der Niederlande)
 
Friedrich Wilhelm III.
(König von Preußen)
 
Luise
(Königin von Preußen)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich Wilhelm IV.
(König von Preußen)
 
Wilhelm I.
(Deutscher Kaiser)
 
Charlotte
(Kaiserin von Russland)
 
Carl
(preußischer General)
 
Alexandrine
(Erbgroßherzogin von Mecklenburg-Schwerin)
 
Luise
(Prinzessin der Niederlande)
 
Albrecht
(preußischer General)
 
 
 
 

Literatur

  • David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die deutsche Monarchie. Siedler-Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1.
  • Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3.
  • Walter Bußmann: Zwischen Preußen und Deutschland. Friedrich Wilhelm IV. Siedler-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-88680-500-X.
  • Ludwig Dehio: Friedrich Wilhelm IV. Ein Baukünstler der Romantik. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 1961.
  • Frank-Lothar Kroll: Friedrich Wilhelm IV. und das Staatsdenken der deutschen Romantik. Colloquium-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-7678-0778-5.
  • Peter Krüger, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Der verkannte Monarch. Friedrich Wilhelm IV. in seiner Zeit. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1997, ISBN 3-930850-67-2.
  • Dorothea Minkels: Briefwechsel des Königspaares Friedrich Wilhelm IV. & Elisabeth von Preussen (Baiern). Herausgegeben von der Königin Elisabeth von Preussen Gesellschaft, Books on Demand, Norderstedt 2020.
    • Band 1: (1841–1842). ISBN 978-3-7322-9492-3.
    • Band 2: (1840–1843): Preussens erster moderner König. ISBN 978-3-7392-5467-8.
    • Band 3: (1844–1845): Der Industrie- und Kunstförderer & die Protektorin sozialer Einrichtungen. ISBN 978-3-7494-0294-6.
  • Heinz Ohff: Preußens Könige. Piper, München 1999, ISBN 978-3-492-31004-8.(S. 225–258)
  • Axel Gotthard: Friedrich Wilhelm IV. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 42, Bautz, Nordhausen 2021, ISBN 978-3-95948-505-0, Sp. 439–469.
  • Malve Gräfin Rothkirch: Der „Romantiker“ auf dem Preußenthron. Porträt König Friedrich Wilhelms IV. Droste Verlag, Düsseldorf 1990, ISBN 3-7700-0800-6.
  • Rolf Thomas Senn: In Arkadien. Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Eine biographische Landvermessung. Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte, Berlin 2013, ISBN 978-3-86732-163-1.
  • Jan Werquet: Historismus und Repräsentation. Die Baupolitik Friedrich Wilhelms IV. in der preußischen Rheinprovinz (= Kunstwissenschaftliche Studien. Band 160). Deutscher Kunstverlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-422-06923-7.
Commons: Friedrich Wilhelm IV. – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Friedrich Wilhelm IV. – Quellen und Volltexte

Anmerkungen

  1. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 7–8.
  2. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV., 1795–1861: Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 25.
    Merete van Taack: Königin Luise. Die unbesiegbare Liebe. Heyne, München 1996, ISBN 3-453-55084-6, S. 253.
    Daniel Schönpflug: Luise von Preußen: Königin der Herzen. C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-59813-5, S. 133.
  3. Franz Herre. Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 12.
  4. Karl-Heinz Börner: Wilhelm I. Eine Biographie. Akademie-Verlag, Berlin 1984, ISBN 3-7609-0923-X, S. 56.
  5. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 26.
  6. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 25.
  7. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 4.
  8. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 57.
  9. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 27.
  10. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 29.
  11. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 13.
  12. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947. Pantheon, München 2008, ISBN 978-3-570-55060-1, S. 500.
  13. Karl-Heinz Börner: Wilhelm I. Eine Biographie. Akademieverlag, Berlin 1984, ISBN 3-7609-0923-X, S. 16.
  14. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 30.
  15. Daniel Schönpflug: Luise von Preußen: Königin der Herzen. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-59813-5, S. 170.
  16. Malve Gräfin Rothkirch: Der „Romantiker“ auf dem Preußenthron. Porträt König Friedrich Wilhelms IV. Droste, Düsseldorf 1990, ISBN 3-7700-0800-6. S. 16.
  17. Daniel Schönpflug: Luise von Preußen: Königin der Herzen. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-59813-5, S. 222.
  18. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 15.
  19. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 32.
  20. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 19.
  21. Hans-Joachim Giersberg (Hrsg.): Friedrich Wilhelm IV., Künstler und König. Frankfurt am Main 1995, S. 25.
  22. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 38.
  23. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 46.
  24. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 22.
  25. Maja Galle: Der Erzengel Michael in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts. Utz, München 2002, ISBN 3-8316-0185-2, S. 45.
  26. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 23.
  27. Frank-Lothar Kroll: Friedrich Wilhelm IV. und das Staatsdenken der deutschen Romantik. Colloquium-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-7678-0778-5, S. 31.
  28. Frank-Lothar Kroll: Friedrich Wilhelm IV. und das Staatsdenken der deutschen Romantik. Colloquium-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-7678-0778-5, S. 161.
  29. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 26.
  30. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 60–61.
  31. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 42.
  32. Hubert Bastgen: Der Heilige Stuhl und die Heirat der Prinzessin Elisabeth von Bayern mit Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. In: Römische Quartalschrift 37, 1929, S. 349–352, hier: S. 349.
  33. Christine von Brühl: Anmut im märkischen Sand. Die Frauen der Hohenzollern. Aufbau Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-351-03597-6, S. 34.
  34. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 43.
  35. Christine von Brühl: Anmut im märkischen Sand. Die Frauen der Hohenzollern. Aufbau Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-351-03597-6, S. 34.
  36. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille: Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 70–71.
  37. Wolfram Letzner: Berlin – eine Biografie. Menschen und Schicksale von den Askaniern bis Helmut Kohl und zur Hauptstadt Deutschlands. Nünnerich Asmus, Mainz 2016, ISBN 978-3-945751-37-4.
  38. Jürgen Angelow: Wilhelm I. (1861–1888). In: Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Preußens Herrscher. Von den ersten Hohenzollern bis Wilhelm II. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46711-3, S. 242–264, hier: S. 248.
  39. Karl-Heinz Börner: Wilhelm I. Deutscher Kaiser und König von Preußen. Eine Biographie 1797–1888. Pahl-Rugenstein, Köln 1984, ISBN 3-7609-0923-X, S. 56.
  40. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 77.
  41. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 87.
  42. Jürgen Krüger: Rom und Jerusalem. Kirchenbauvorstellungen der Hohenzollern im 19. Jahrhundert. Akademie-Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-05-002427-5, S. 116.
  43. Uwe A. Oster: Preußen: Geschichte eines Königreiches. Piper, München 2010, ISBN 978-3-492-05191-0, S. 301.
  44. Karl-Heinz Börner: Wilhelm I. Eine Biographie. Akademie-Verlag, Berlin 1984, ISBN 3-7609-0923-X, S. 53.
  45. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 80–81.
  46. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 80–81.
  47. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 82–84.
  48. Walter Bußmann: Zwischen Preußen und Deutschland. Friedrich Wilhelm IV. Eine Biographie. Siedler, Berlin 1990, ISBN 3-88680-326-0, S. 166. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 91.
  49. Ilja Mieck: Von der Reformzeit zur Revolution (1806-1847). In: Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Geschichte Berlins. Bd. 1: Von der Frühgeschichte bis zur Industrialisierung. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-31591-7, S. 407–602, hier: S. 587.
  50. Uta Motschmann: Handbuch der Berliner Vereine und Gesellschaften 1786–1815. De Gruyter, Berlin 2015, ISBN 978-3-05-006015-6, S. 654.
  51. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 91.
  52. Wolf Nitschke: Adolf Heinrich Graf v. Arnim-Boitzenburg (1803–1868). Eine politische Biographie. Duncker & Humblot, Berlin 2004, ISBN 978-3-428-11114-5, S. 103.
  53. Wolfram Siemann: Deutschlands Ruhe, Sicherheit und Ordnung. Die Anfänge der politischen Polizei 1806 – 1866. De Gruyter, Berlin 1985, ISBN 3-484-35014-8, S. 195.
  54. Wilhelm von Sternburg: Die Geschichte der Deutschen. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-593-37100-6, S. 134.
  55. Wolfgang J Mommsen: 1848. die ungewollte Revolution. Die revolutionären Bewegungen in Europa 1830–1849. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-596-13899-X, S. 71.
  56. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947. Pantheon, München 2008, ISBN 978-3-570-55060-1, S. 503.
  57. Olaf Jessen: Die Moltkes. Biographie einer Familie. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60499-7, S. 91; Hans-Joachim Schoeps: Der Erweckungschrist auf dem Thron. Friedrich Wilhelm IV. In: Peter Krüger, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Der verkannte Monarch. Friedrich Wilhelm IV. in seiner Zeit. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1997, ISBN 3-930850-67-2, S. 71–90, hier: S. 74.
  58. Frank Lothar Kroll: Staatsideal, Herrschaftsverständnis und Regierungspraxis. In: Jörg Meiner, Jan Werquet (Hrsg.): Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Politik – Kunst – Ideal. Lukas-Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86732-176-1, S. 18–30, hier: S. 26.
  59. Hans-Joachim Mähl, Richard Samuel (Hrsg.): Novalis – Werke in einem Band. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1995, ISBN 3-423-02383-X, S. 526.
  60. Walter Bußmann: Zwischen Preußen und Deutschland: Friedrich Wilhelm IV. Eine Biographie. Siedler, Berlin 1990, ISBN 3-88680-326-0, S. 128.
  61. Jörg Meiner, Jan Werquet: König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen als „Staatskünstler“ zwischen Urkatastrophe und Restauration. In: Jörg Meiner, Jan Werquet (Hrsg.): Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Politik – Kunst – Ideal. Lukas-Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86732-176-1, S. 11–17, hier: S. 11 f.
  62. Frank-Lothar Kroll: Monarchie und Gottesgnadentum in Preußen. In: Peter Krüger, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Der verkannte Monarch. Friedrich Wilhelm IV. in seiner Zeit. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1997, ISBN 3-930850-67-2, S. 45–70, hier: S. 48.
  63. Daniel Schönpflug: Luise von Preußen. Königin der Herzen. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-59813-5, S. 133.
  64. Zitiert nach Iselin Gundermann (Hrsg.): Via Regia. Preußens Weg zur Krone. Ausstellung des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz. Duncker & Humblot, Berlin 1998, ISBN 3-428-09454-9, S. 101.
  65. Gaby Huch: Zwischen Ehrenpforte und Inkognito. Preußische Könige auf Reisen: Quellen zur Repräsentation der Monarchie zwischen 1797 und 1871. de Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-040915-4, S. 88.
  66. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 91.
  67. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947. Pantheon, München 2007, ISBN 978-3-570-55060-1, S. 505.
  68. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 91.
  69. Hans-Joachim Schoeps: Der Erweckungschrist auf dem Thron. Friedrich Wilhelm IV. In: Peter Krüger, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Der verkannte Monarch. Friedrich Wilhelm IV. in seiner Zeit. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1997, ISBN 3-930850-67-2, S. 71–90, hier: S. 73.
  70. Ilja Mieck: Von der Reformzeit zur Revolution (1806–1847). In: Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Geschichte Berlins. Bd. 1: Von der Frühgeschichte bis zur Industrialisierung. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-31591-7, S. 407–602, hier: S. 588.
  71. Frank-Lothar Kroll: Friedrich Wilhelm IV. und das Staatsdenken der deutschen Romantik. Colloquium-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-7678-0778-5, S. 69.
  72. Frank-Lothar Kroll: Friedrich Wilhelm IV. und das Staatsdenken der deutschen Romantik. Colloquium-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-7678-0778-5, S. 70.
  73. Ernst Behler, Jean-Jacques Anstett, Hans Eichner (Hrsg.): Friedrich Schlegel. Kritische Ausgabe seiner Werke. Band 14: Vorlesungen über Universalgeschichte (1805–1806). Eingeleitet und herausgegeben von Jean-Jacques Anstett. Schöningh, München/Wien 1960, S. 63. Vgl. dazu Frank-Lothar Kroll: Friedrich Wilhelm IV. und das Staatsdenken der deutschen Romantik. Colloquium-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-7678-0778-5, S. 70.
  74. Frank-Lothar Kroll: Friedrich Wilhelm IV. und das Staatsdenken der deutschen Romantik. Colloquium-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-7678-0778-5, S. 70.
  75. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Teil: 1., Vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. 1., durchgesehene Auflage. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66080-1, S. 86.
  76. Patrick Eidden-Offe: Rat geben: Zu Theorie und Analyse des Beratungshandelns. Transcript-Verlag, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-8376-2359-8, S. 280.
  77. Frank Lothar Kroll: Staatsideal, Herrschaftsverständnis und Regierungspraxis. In: Jörg Meiner, Jan Werquet (Hrsg.): Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Politik – Kunst – Ideal. Lukas-Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86732-176-1, S. 18–30, hier: S. 27.
  78. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 96.
  79. Frank-Lothar Kroll: Friedrich Wilhelm IV. und das Staatsdenken der deutschen Romantik. Colloquium-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-7678-0778-5, S. 164.
  80. Wolf D. Gruner: Frankreich in der europäischen Ordnung des 19. Jahrhunderts. In: Wolf D. Gruner, Klaus-Jürgen Müller (Hrsg.): Über Frankreich nach Europa. Frankreich in Geschichte und Gegenwart. Krämer, Hamburg 1996, ISBN 3-926952-92-X, S. 201–274, hier: S. 243.
  81. Peter Burg: Ungleiche Partner? Österreich und Deutschland in ihrer gegenseitigen Wahrnehmung. Historische Analysen und Vergleiche aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Studien Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-7065-4849-6, S. 88.
  82. Monica Klaus: Johanna Kinkel. Romantik und Revolution. Universitätsverlag Winter GmbH, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8253-5987-4, S. 104.
  83. Siegfried Fischer-Fabian: Preußens Krieg und Frieden. Der Weg ins Deutsche Reich. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 978-3-404-64229-8, S. 270.
  84. Kurt Selle: Oppositionelle Burschenschafter aus dem Lande Braunschweig in der Zeit von 1820 bis 1848. In: Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte 80 (1999), S. 101–141, hier: S. 115.
  85. Jürgen Kocka: Handbuch der deutschen Geschichte: Das lange 19. Jahrhundert 1806–1918. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-608-60013-1, S. 466.
  86. Gerd Heinrich: Geschichte Preußens. Staat und Dynastie. Propyläen, Frankfurt am Main 1981, S. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang. 1600–1947. DVA. Stuttgart 2006, S. 500; Frank-Lothar Kroll: Die Hohenzollern. Beck, München 2008, S. 86.
  87. Wolfgang Neugebauer (Historiker, 1953): Wolfgang Neugebauer: Preußen. In: Religion in Geschichte und Gegenwart, Band 6. Mohr Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 1636.
  88. Christina Rathgeber: Von der Kirchengesellschaft zur Kirche in der Gesellschaft. Frömmigkeit, staatliches Handeln und die frühe Politisierung preußischer Katholiken (1815–1871). De Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-044693-7, S. 50.
  89. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947. Pantheon, München 2007, ISBN 978-3-570-55060-1, S. 483.
  90. Klaus Herbers. Das Heilige Römische Reich. Schauplätze einer tausendjährigen Geschichte. Böhlau, Köln 2005, ISBN 978-3-412-23405-8, S. 294.
  91. Christina Rathgeber: Von der Kirchengesellschaft zur Kirche in der Gesellschaft. Frömmigkeit, staatliches Handeln und die frühe Politisierung der preußischen Katholiken (1815–1871). de Gruyter, Berlin/Boston 2016, ISBN 978-3-11-044693-7, S. 51.
  92. Frank-Lothar Kroll: Die Hohenzollern. Beck, München 2008, ISBN 978-3406536267. S. 88.
  93. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Band 2. Von der Reformära bis zur industriellen und politischen Deutschen Doppelrevolution 1815–1845/49. Beck, München 1987, S. 473, ISBN 978-3406322624
  94. Hannelore Deya: Neues historisches Lexikon. Edition Vorpommern. Haff-Verlag, Grambin 2013, ISBN 978-3-942916-83-7, S. 29.
  95. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947. Pantheon, München 2008, ISBN 978-3-570-55060-1, S. 502.
  96. Wolfgang Neugebauer: Preußen. In: Religion in Geschichte und Gegenwart. Band 6. Mohr Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 1636 f.
  97. Frank-Lothar Kroll: Die Hohenzollern. H. C. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-53626-7, S. 87.
  98. Wolfgang Neugebauer: Handbuch der preußischen Geschichte. Das 19. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens. Band 2. de Gruyter, Berlin 2009, ISBN 978-3-11-083957-9, S. 210.
  99. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 101.
  100. Helmut Hirsch: Bettine von Arnim. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten 2. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1987, ISBN 3-499-50369-7, S. 97.
  101. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947. Pantheon, München 2008, ISBN 978-3-570-55060-1, S. 515.
  102. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 101.
  103. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 92 ff.
  104. Uwe A. Oster: Preußen. Geschichte eines Königreiches. 2. Auflage. Piper, München 2011, ISBN 978-3-492-26491-4, S. 271.
  105. Eva Sprecher: Betrachtungen zum Eisenbahnbau unter Friedrich Wilhelm IV. In: Peter Betthausen, Irene Kahlau und Karl-Heinz Noack (Hrsg.): Friedrich Wilhelm IV., Künstler und König. Zum 200. Geburtstag. Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Fichter Verlag, Frankfurt am Main 1995, S. 171.
  106. Ilja Mieck: Von der Reformzeit zur Revolution (1806-1847). In: Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Geschichte Berlins. Bd. 1: Von der Frühgeschichte bis zur Industrialisierung. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-31591-7, S. 407–602, hier: S. 574.
  107. Eva Sprecher: Betrachtungen zum Eisenbahnbau unter Friedrich Wilhelm IV., in: Peter Betthausen, Irene Kahlau und Karl-Heinz Noack (Hrsg.): Friedrich Wilhelm IV., Künstler und König. Zum 200. Geburtstag, Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Fichter Verlag 1995, S. 171.
  108. Eva Sprecher: Betrachtungen zum Eisenbahnbau unter Friedrich Wilhelm IV. In: Peter Betthausen, Irene Kahlau und Karl-Heinz Noack (Hrsg.): Friedrich Wilhelm IV., Künstler und König: zum 200. Geburtstag. Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Fichter Verlag 1995, S. 171; Sabine Bohle-Heintzenberg: Architektur & Schönheit. die Schinkelschule in Berlin und Brandenburg. Transit, Berlin 1997, ISBN 3-88747-121-0, S. 100.
  109. Eva Sprecher: Betrachtungen zum Eisenbahnbau unter Friedrich Wilhelm IV. In: Peter Betthausen, Irene Kahlau und Karl-Heinz Noack (Hrsg.): Friedrich Wilhelm IV., Künstler und König: zum 200. Geburtstag. Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Fichter Verlag, Frankfurt am Main 1995, S. 171.
  110. Ilja Mieck: Von der Reformzeit zur Revolution (1806–1847). In: Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Geschichte Berlins. Bd. 1: Von der Frühgeschichte bis zur Industrialisierung. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-31591-7, S. 407–602, hier: S. 580.
  111. Hartmut Dorgerloh: Preußische Residenzen. Königliche Schlösser und Gärten in Berlin und Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München 2005, ISBN 3-422-06493-1, S. 95.
  112. Werner Lorenz: Konstruktion als Kunstwerk: Bauen mit Eisen in Berlin und Potsdam 1797–1850. Gebr. Mann Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-7861-1774-8, S. 87.
  113. Uwe A. Oster: Preußen. Geschichte eines Königreiches. Piper, München 2010, ISBN 978-3-492-05191-0, S. 273.
  114. Günter Richter: Zwischen Revolution und Reichsgründung (1848–1870). In: Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Geschichte Berlins. Bd. 2: Von der Märzrevolution bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-31591-7, S. 605–687, hier: S. 664.
  115. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille: Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 155.
  116. Adam Zamoyski: Phantome des Terrors. Die Angst vor der Revolution und die Unterdrückung der Freiheit, 1789–1848. C. H. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-69766-1, S. 523.
  117. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 203.
  118. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 118.
  119. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 118
    Richard von Kralik: Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit. Zweiter Band: 1836-1856. Verlag BoD – Books on Demand, 2017 (Nachdruck des Originals von 1916), S. 450
  120. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 3-938047-22-4, S. 113.
  121. Tagebücher. Aus dem Nachlaß Varnhagen's von Ense. Bd. 4. Brockhaus, Leipzig 1874, S. 313.
  122. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 208.
  123. Günter Richter: Zwischen Revolution und Reichsgründung. In: Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Geschichte Berlins. Bd. 2: Von der Märzrevolution bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-31591-7, S. 605–687, hier: S. 616.
  124. Helmut Altrichter: Rußland 1917: Ein Land auf der Suche nach sich selbst. Schöningh, Paderborn 1997, ISBN 978-3-506-70303-3, S. 15.
  125. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 114.
  126. Michael Schwibbe, Peter Huth et al.: Zeit Reise – 1200 Jahre Leben in Berlin. Zeit-Reise Verlagsges., Berlin 2008, ISBN 978-3-00-024613-5, S. 104.
  127. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 229.
  128. Ilja Mieck: Preußen von 1807 bis 1850: Reformen, Restauration und Revolution. In: Otto Büsch (Hrsg.): Handbuch der preußischen Geschichte. Bd. 2: Das 19. Jahrhundert und große Themen der Geschichte Preußens. De Gruyter, Berlin u. a. 1992, ISBN 978-3-11-083957-9, S. 3–292, hier: S. 254.
  129. Norbert Friedrich: Auf dem Weg zum Grundgesetz. Beiträge zum Verfassungsverständnis des neuzeitlichen Protestantismus. Lit, Münster 1999, ISBN 3-8258-4224-X. S. 39.
  130. Walter Bußmann: Vom Heiligen Römischen Reich deutscher Nation zur Gründung des Deutschen Reiches. In: Ders. (Hrsg.): Handbuch der Europäischen Geschichte. Bd. 5. Klett-Cotta, Stuttgart 1981, ISBN 3-12-907570-4, S. 404–615, hier: S. 499
  131. Günter Richter: Zwischen Revolution und Reichsgründung In: Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Geschichte Berlins. Bd. 2: Von der Märzrevolution bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-31591-7, S. 605–687, hier: S. 634.
  132. Volker Sellin: Das Jahrhundert der Restaurationen: 1814–1906. Oldenbourg, München 2014, ISBN 978-3-486-76504-5, S. 68.
  133. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4. S. 118.
  134. Dieter Hein: Die Revolution von 1848/49. 5. Auflage. H. C. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-45119-5.
  135. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. H. C. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66080-1. S. 115.
  136. Volker Sellin: Das Jahrhundert der Restaurationen: 1814–1906. Oldenbourg, München 2014, ISBN 978-3-486-76504-5, S. 69.
  137. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Band 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 115.
  138. Adam Zamoyski: Phantome des Terrors. Die Angst vor der Revolution und die Unterdrückung der Freiheit, 1789–1848. H. C. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-69766-1, S. 535.
  139. Norbert Friedrich: Auf dem Weg zum Grundgesetz. Beiträge zum Verfassungsverständnis des neuzeitlichen Protestantismus. Lit, Münster 1999, ISBN 3-8258-4224-X. S. 40.
  140. Uwe A. Oster: Preußen: Geschichte eines Königreiches. Piper, Berlin 2010, ISBN 978-3-492-05191-0, S. 289.
  141. Rolf Thomas Senn: In Arkadien. Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Eine biographische Landvermessung. Lukas Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-86732-163-1, S. 368.
  142. Uwe A. Oster: Preußen: Geschichte eines Königreiches. Piper, Berlin 2010, ISBN 978-3-492-05191-0, S. 293.
  143. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947. Pantheon, München 2008, ISBN 978-3-570-55060-1, S. 562.
  144. Volk, Reich und Nation. Texte zur Einheit Deutschlands in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Herausgegeben von Gilbert Krebs und Bernard Poloni. Université de la Sorbonne Nouvelle, Paris 1994, ISBN 2-910212-02-5, S. 120.
  145. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 127.
  146. Brigitte Beier: Die Chronik der Deutschen. 2., aktualisierte und erweiterte Neuausgabe. Wissenmedia Verlag, Gütersloh 2009, ISBN 978-3-577-14387-5, S. 229.
  147. Günter Richter: Zwischen Revolution und Reichsgründung In: Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Geschichte Berlins. Bd. 2: Von der Märzrevolution bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-31591-7, S. 605–687, hier: S. 640.
  148. Maja Galle: Der Erzengel Michael in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts. Utz, München 2002, ISBN 3-8316-0185-2, S. 102.
  149. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 131.
  150. Volker Ruhland: Der Dresdner Maiaufstand von 1848/49 In: Dresdner Hefte. Dresden 1995.
  151. Werner Greiling: Zwischen Märzunruhen und Maiaufstand. In: König Johann von Sachsen. Zwischen zwei Welten. Herausgegeben von der Sächsischen Schlösserverwaltung und dem Staatlichen Schloßbetrieb Weesenstein. Stekovics, Halle an der Saale 2001, ISBN 3-932863-64-X, S. 323–326, hier: S. 333.
  152. Werner Greiling: Zwischen Märzunruhen und Maiaufstand. In: König Johann von Sachsen. Zwischen zwei Welten. Herausgegeben von der Sächsischen Schlösserverwaltung und dem Staatlichen Schloßbetrieb Weesenstein. Stekovics, Halle an der Saale 2001, ISBN 3-932863-64-X, S. 323–326, hier: S. 333.
  153. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang. 1600–1947. München 2007, ISBN 978-3421053923, S. 567
  154. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 132.
  155. Tim Ostermann: Die verfassungsrechtliche Stellung des Deutschen Kaisers nach der Reichsverfassung. Lang, Frankfurt am Main 2009, S. 13.
  156. Walter Bußmann: Vom Heiligen Römischen Reich deutscher Nation zur Gründung des Deutschen Reiches. In: Ders. (Hrsg.): Handbuch der Europäischen Geschichte. Bd. 5. Klett-Cotta, Stuttgart 1981, ISBN 3-12-907570-4, S. 404–615, hier: S. 513
  157. Michael Busch: Gegen Demokraten helfen nur Soldaten! in: Karl-Volker Neugebauer (Hrsg.): Grundkurs deutsche Militärgeschichte, Band 1: Die Zeit bis 1914: Vom Kriegshaufen zum Massenheer. Oldenbourg, München 2009, ISBN 978-3-486-59009-8, S. 294.
  158. Uwe A Oster: Preußen. Geschichte eines Königreichs. Piper, München 2010, ISBN 978-3-492-05191-0, S. 295.
  159. Ein Abriss der Kampfhandlungen bei Wilhelm Blos: Die Deutsche Revolution. Geschichte der deutschen Bewegung von 1848 und 1849. Dietz, Stuttgart 1893, S. 565–600, Zahlen S. 565, 575.
  160. Kurt Hochstuhl: Schauplatz der Revolution in Baden. Gernsbach 1847–1849. Katz, Gernsbach 1997, ISBN 3-925825-68-1, S. 131.
  161. Frank Büttner: Peter Cornelius. Fresken und Freskenprojekte. Steiner, Wiesbaden, ISBN 978-3-515-03258-2, S. #w8420.
  162. Maren Kuhn-Rehfus: Die Integration Hohenzollerns in Preußen In Expansion und Integration. Zur Eingliederung neugewonnener Gebiete in den preußischen Staat. Böhlau. Wien 1995, ISBN 3412066834, S. 303.
  163. Ulrich Feldhahn: Burg Hohenzollern: Historische Fotografien 1850–1970. Sutton, Erfurt 2014, ISBN 978-3-95400-405-8, S. #w811. Neun Forscher stellen Untersuchungen zur Landesgeschichte an. Die Beiträge erscheinen in der aktuellen Ausgabe der vom Geschichtsverein herausgegebenen Vierteljahresschrift „Hohenzollerische Heimat“. In: Schwäbische Zeitung. 7. Juli 2011.
  164. Hagen Schulze: Preußen von 1850 bis 1871. Verfassungsstaat und Reichsgründung. In: Otto Büsch (Hrsg.): Handbuch der preußischen Geschichte. Bd. 2: Das 19. Jahrhundert und große Themen der Geschichte Preußens. De Gruyter, Berlin u. a. 1992, ISBN 978-3-11-083957-9, S. 293–372, hier: S. 303.
  165. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 141.
  166. Hagen Schulze: Preußen von 1850 bis 1871. Verfassungsstaat und Reichsgründung. In: Otto Büsch (Hrsg.): Handbuch der preußischen Geschichte. Bd. 2: Das 19. Jahrhundert und große Themen der Geschichte Preußens. De Gruyter, Berlin u. a. 1992, ISBN 978-3-11-083957-9, S. 293–372, hier: S. 303; Was bleibt von Preußen übrig? Im Gespräch mit Frank-Lothar Kroll
  167. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 141.
  168. Hans-Hermann Schrader: Rechtsbegriff und Rechtsentwicklung der Verfassungstreue im öffentlichen Dienst. Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 978-3-428-05934-8, S. 157.
  169. Detlef Wienecke-Janz: Die große Chronik-Weltgeschichte: Industrialisierung und nationaler Aufbruch. wissenmedia. Gütersloh/München 2008, ISBN 978-3577090735, S. 46.
  170. Johannes Willms: Nationalismus ohne Nation: Deutsche Geschichte von 1789–1914. Claassen, Düsseldorf 1983, ISBN 3-546-49695-7.
  171. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947. Pantheon, München 2008, ISBN 978-3-570-55060-1, S. 57 f.
  172. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 301.
  173. Volker Ullrich. Otto von Bismarck. Anaconda. Köln 2015, ISBN 978-3-499-50602-4, S. 67.
  174. Maren Goltz: Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen (1826–1914). Kultur als Behauptungsstrategie? Böhlau, Köln 2015, ISBN 978-3-412-50151-8, S. 59.
  175. Henning Krüger: Zwischen Küstenverteidigung und Weltpolitik: Die politische Geschichte der preußischen Marine 1848 bis 1867. Winkler, Bochum 2008, ISBN 978-3-89911-096-8, S. 113.
  176. Henning Krüger: Zwischen Küstenverteidigung und Weltpolitik: Die politische Geschichte der preußischen Marine 1848 bis 1867. Winkler, Bochum 2008, ISBN 978-3-89911-096-8, S. 113.
  177. Stefan Appelius, Bernd Feuerlohn: Die braune Stadt am Meer: Wilhelmshavens Weg in die Diktatur. VSA-Verlag, Hamburg 1985, ISBN 3-87975-332-6, S. 12.
  178. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 152.
  179. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 154.
  180. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 162.
  181. Die große Chronik-Weltgeschichte: Industrialisierung und nationaler Aufbruch. wissenmedia. 2008, ISBN 978-3-577-09073-5, S. 117.
  182. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 164.
  183. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 20.
  184. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 165.
  185. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. Persönlichkeit, Amt und Krankheit. In: Peter Krüger, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Der verkannte Monarch. Friedrich Wilhelm IV. in seiner Zeit. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1997, ISBN 3-930850-67-2, S. 91–119, hier: S. 116.
  186. Friedrich Lenger: Industrielle Revolution und Nationalstaatsgründung (1849–1870er Jahre). Klett-Cotta, Stuttgart 2003, ISBN 3-608-60015-9, S. 281.
  187. Andreas Kitschke: Die Kirchen der Potsdamer Kulturlandschaft. S. 201
  188. Walter Bußmann: Zwischen Preußen und Deutschland. Friedrich Wilhelm IV. eine Biographie. Siedler. München 1996, ISBN 978-3-442-12831-0, S. 472
  189. Wolfram Letzner: Berlin – eine Biografie. Menschen und Schicksale von den Askaniern bis Helmut Kohl und zur Hauptstadt Deutschlands. Nünnerich Asmus Verlag & Media GmbH, 2016, ISBN 978-3-945751-37-4.
  190. Jörg Meiner: Der zeichnende König: Friedrich Wilhelm IV. von Preußen
  191. Eva Börsch-Supan: Karl Friedrich Schinkel. Arbeiten für König Friedrich Wilhelm III. von Preußen und Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.). Deutscher Kunstverlag. Berlin/München 2011.
  192. Catharina Hasenclever und Jörg Meiner im Gespräch mit David E. Barclay Friedrich Wilhelm IV. von Preußen: Politik und Architektur.
  193. Potsdam und Friedrich: Die Erfindung seiner Stadt. Im Auftrag der Landeshauptstadt Potsdam, Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte, herausgegeben von Jutta Götzmann. Hirmer, München 2012 ISBN 978-3-7774-5541-9. S. 166.
  194. Anke Reiß: Rezeption frühchristlicher Kunst im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Geschichte der Christlichen Archäologie und zum Historismus. Röll, Dettelbach 2008, ISBN 978-3-89754-274-7, S. 123.
  195. Potsdam und Friedrich: Die Erfindung seiner Stadt. Im Auftrag der Landeshauptstadt Potsdam, Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte, herausgegeben von Jutta Götzmann. Hirmer, München 2012 ISBN 978-3-7774-5541-9. S. 166.
  196. Joachim Mehlhausen: Vestigia Verbi: Aufsätze zur Geschichte der evangelischen Theologie. De Gruyter, Berlin 1998, ISBN 3-11-015053-0, S. 255.
  197. Dagmar Klose: Die Herausbildung moderner Strukturen in Gesellschaft und Staat der Frühen Neuzeit. Universitätsverlag Potsdam, Potsdam 2010, ISBN 978-3-86956-013-7. S. 269.
  198. Christiane Petri: Potsdam und Umgebung. Sinnbild von Preußens Glanz und Gloria. DuMont, Köln 2000, ISBN 978-3-7701-6610-7, S. 132.
  199. Christiane Petri: Potsdam und Umgebung. Sinnbild von Preußens Glanz und Gloria. DuMont, Köln 2000, ISBN 978-3-7701-6610-7, S. 145.
  200. Bärbel Beinhauer-Köhler: Moscheen in Deutschland: religiöse Heimat und gesellschaftliche Herausforderung. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58423-7, S. 18.
  201. Lutz Engelskirchen: Denkmal im politischen Raum. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck in seinem Jahrhundert. Lit, Berlin u. a. 2016, ISBN 978-3-643-13348-9, S. 105.
  202. Ingrid Bátori: Geschichte der Stadt Koblenz. Von der französischen Stadt bis zur Gegenwart. Theiss, Darmstadt 1993, ISBN 978-3-8062-1036-1, S. 496.
  203. Jan Werquet: Historismus und Repräsentation. Die Baupolitik Friedrich Wilhelms IV. Deutscher Kunstverlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-422-06923-7, S. 306.
  204. Richard Hörner: Schloss Stolzenfels: Schloss Stolzenfels. Preußen und eine Rheinburg: Geschichte, Baugeschichte, Architektur, Ausstattung, Gebrauch. Eine Einführung. SCL, Wörth am Rhein 2005, ISBN 978-3-938846-21-6, S. 32.
  205. Jan Werquet: Eine »historische Basis« für den preußischen Staat. Die Rheinprovinz im Kontext der Bauunternehmungen Friedrich Wilhelms IV. In: Jörg Meiner, Jan Werquet (Hrsg.): Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Politik – Kunst – Ideal. Lukas-Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86732-176-1, S. 81–98, hier: S. 92.
  206. Wilfried Hansmann: Schloss Augustusburg in Brühl. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2002, ISBN 3-88462-188-2, S. 38.
  207. Wolfgang Ribbe: Geschichte Berlins: Von der Frühgeschichte bis zur Industrialisierung. 2002. Dritte Auflage. S. 478
  208. Eva Börsch-Supan: Die geistige Mitte Berlins gestalten Friedrich Wilhelms IV. Pläne zum Dom, zur Schlosskapelle und zur Museumsinsel. In: Jörg Meiner, Jan Werquet (Hrsg.): Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Politik – Kunst – Ideal. Lukas-Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86732-176-1, S. 47–62, hier: S. 47.
  209. Jörg Meiner, Jan Werquet: Politik, Kunst, Ideal. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen als „Staatskünstler“ zwischen Urkatastrophe und Restauration. In: Dies. (Hrsg.): Friedrich Wilhelm IV. von Preußen: Politik – Kunst – Ideal. Lukas Verlag, Berlin 2014, S. 11–17, hier: S. 11 ff.
  210. Edda Neumann: Reclams Städteführer Berlin: Architektur und Kunst. Ditzingen 2015, ISBN 978-3150193044. S. 136.
  211. Eintrag von Ludwig Persius in seinem Tagebuch am 5. November 1844; wiedergegeben nach: Gregor Geismeier: Stülers „sinnvolle Monumente“ in der Mark. In: Die Mark Brandenburg. Marika Großer Verlag, Berlin 1999, Heft 35, S. 8 (Der Architekt des Königs Friedrich August Stüler).
  212. Die Bezeichnung „Sandschellen“ geht auf Friedrich den Großen zurück: „Förster, warum sind die Sandschellen nicht besäet?“ (Reise durchs Rhinluch, 1779).
  213. Attila Schauschitz: Berliner Miniaturen. Berlin 2014, ISBN 978-3844294002, S. 84.
  214. Eva Börsch-Supan: Berliner Baukunst nach Schinkel 1840–1870. Prestel-Verlag, München 1977, ISBN 3-7913-0050-4, S. 697 ff.
  215. Anne Franzkowiak: Fontane und sein Jahrhundert. Ausstellung vom 11. September 1998 bis 17. Januar 1999 im Märkischen Museum. Stiftung Stadtmuseum Henschel, Berlin 1998, ISBN 3-89487-309-4, S. 217.
  216. Paul Haake: Johann Peter Friedrich Ancillon und der Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Oldenbourg, München 1920, S. 19 f.
  217. Vgl. Catharina Hasenclever: Gotisches Mittelalter und Gottesgnadentum in den Zeichnungen Friedrich Wilhelms IV. Herrschaftslegitimierung zwischen Revolution und Restauration (= Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte. Band 30). Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11916-9, S. 41 f.
  218. Vgl. Catharina Hasenclever: Gotisches Mittelalter und Gottesgnadentum in den Zeichnungen Friedrich Wilhelms IV. Herrschaftslegitimierung zwischen Revolution und Restauration (= Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte. Band 30). Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11916-9, S. 42.
  219. Vgl. Albert Geyer: König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen als Architekt. In: Deutsche Bauzeitung. 56, 1922, S. 525–562.
  220. Johann P. F. Ancillon ohne direkte Quellenangabe aufgeführt von: Paul Haake: Johann Peter Friedrich Ancillon und Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. In: Historische Bibliothek. Band 42, 1920, S. 19 f.
  221. Franz Herre: Friedrich Wilhelm IV. Der andere Preußenkönig. Katz, Gernsbach 2007, ISBN 978-3-938047-22-4, S. 89.
  222. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 143.
  223. Wolfram Siemann: Die deutsche Revolution von 1848/49. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-518-11266-X, S. 192.
  224. Friedrich Engels: Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen. In: Karl Marx/Friedrich Engels: Werke. Dietz Verlag, Berlin. Band 1. Berlin/DDR. 1976, S. 446–453 (online, Zugriff am 16. Juli 2017).
  225. Ludwig Pfau: Lied vom Gottesgnadenfritz auf ludwig-pfau.de, Zugriff am 16. Juli 2017.
  226. Heinrich Heine: Die Menge tut es auf der Webseite der universität Mainz, Zugriff am 16. Juli 2017.
  227. Uwe A. Oster: Preußen. Geschichte eines Königreichs. Piper, München 2010, ISBN 978-3-492-05191-0, S. 266.
  228. Zitiert nach Frank-Lothar Kroll: Friedrich Wilhelm IV. und das Staatsdenken der deutschen Romantik. Colloquium-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-7678-0778-5, S. 2.
  229. Jörg Meiner und Jan Werquet: Politik, Kunst, Ideal. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen als „Staatskünstler“ zwischen Urkatastrophe und Restauration. In: Dies. (Hrsg.): Friedrich Wilhelm IV. von Preußen: Politik – Kunst – Ideal. Lukas Verlag, Berlin 2014, S. 17; Frank-Lothar Kroll: Friedrich Wilhelm IV. und das Staatsdenken der deutschen Romantik. Colloquium-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-7678-0778-5, S. 2.
  230. Frank-Lothar Kroll: Friedrich Wilhelm IV. und das Staatsdenken der deutschen Romantik. Colloquium-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-7678-0778-5, S. 3.
  231. Frank Lothar Kroll: Geschichtswissenschaft in politischer Absicht. Hans Joachim Schoeps und Preußen. Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-13434-2. S. 36.
  232. Heinrich Lutz: Zwischen Habsburg und Preußen. Deutschland 1815–1866. Siedler, Berlin 1994, ISBN 978-3-442-75525-7, S. 205.
  233. Zitiert nach Günther Grünthal: Verfassungsdenken und Regierungsstil. Politische Ordnung, Revolution und politische Praxis im Umkreis Friedrich Wilhelms IV. In: Peter Krüger, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Der verkannte Monarch. Friedrich Wilhelm IV. in seiner Zeit. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1997, ISBN 978-3-930850-67-9, S. 123–143, hier: S. 129 ff.
  234. Günther Grünthal: Verfassungsdenken und Regierungsstil. Politische Ordnung, Revolution und politische Praxis im Umkreis Friedrich Wilhelms IV. In: Peter Krüger, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Der verkannte Monarch. Friedrich Wilhelm IV. in seiner Zeit. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1997, ISBN 978-3-930850-67-9, S. 123–143, hier: S. 129 ff.
  235. Gerd Heinrich: Geschichte Preußens. Staat und Dynastie. Propyläen, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-549-07620-7, S. 346.
  236. David E. Barclay: König, Königtum, Hof und preußische Gesellschaft in der Zeit Friedrich Wilhelms IV. (1840–1861). In: Otto Büsch. (Hrsg.): Friedrich Wilhelm IV. in seiner Zeit. Beiträge eines Colloquiums. Colloquium-Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-7678-0709-2, S. 1–21, hier: S. 15.
  237. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille. Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler. Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 12.
  238. David E. Barclay: Anarchie und guter Wille: Friedrich Wilhelm IV. und die preußische Monarchie. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-463-1, S. 402–405.
  239. Alexander Demandt: Ungeschehene Geschichte. Ein Traktat über die Frage: Was wäre geschehen, wenn … ? 4., ergänzte Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 978-3-525-34022-6, S. 119.
  240. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947. Pantheon, München 2008, ISBN 978-3-570-55060-1, S. 570.
  241. Ilja Mieck: Preußen von 1807 bis 1850: Reformen, Restauration und Revolution. In: Otto Büsch (Hrsg.): Handbuch der preußischen Geschichte. Bd. 2: Das 19. Jahrhundert und große Themen der Geschichte Preußens. De Gruyter, Berlin u. a. 1992, ISBN 978-3-11-083957-9. S. 3–292, hier: S. 203.
  242. Ursula Püschel: Bettina von Arnims September-Briefe an Friedrich Wilhelm IV. aus dem Jahre 1848. In: Peter Krüger, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Der verkannte Monarch. Friedrich Wilhelm IV. in seiner Zeit. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1997, ISBN 3-930850-67-2, S. 355–412, hier: S. 359.
  243. Vgl. dazu die Ausführungen von Julius H. Schoeps: Doktrinär des Konservatismus? Ernst Ludwig von Gerlach und das politische Denken im Zeitalter Friedrich Wilhelms IV. In: Peter Krüger, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Der verkannte Monarch. Friedrich Wilhelm IV. in seiner Zeit. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1997, ISBN 978-3-930850-67-9, S. 413–426.
  244. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 14.
  245. Dirk Blasius: Friedrich Wilhelm IV. 1795–1861. Psychopathologie und Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht. Göttingen 1992, ISBN 3-525-36229-3, S. 219.
  246. Günther Grünthal: Verfassungsdenken und Regierungsstil. Politische Ordnung, Revolution und politische Praxis im Umkreis Friedrich Wilhelms IV. In: Peter Krüger, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Der verkannte Monarch. Friedrich Wilhelm IV. in seiner Zeit. Potsdam 1997, ISBN 978-3-930850-67-9, S. 123–143, hier: S. 129 ff.
  247. Lothar Hammer: Die Hohenzollernbrücke. Und die deutsche Brückenarchitektur der Kaiserzeit. Bachem Verlag, Köln 1997, ISBN 978-3-7616-1300-9. S. 51.
  248. Christiane Petri: Potsdam und Umgebung. Sinnbild von Preußens Glanz und Gloria. DuMont, Köln 2000, ISBN 978-3-7701-6610-7, S. 133.
  249. Angelika Wesenberg: Nationalgalerie Berlin. Das XIX. Jahrhundert. Seemann, Leipzig 2015, ISBN 978-3-86502-347-6, S. 181.
VorgängerAmtNachfolger
Friedrich Wilhelm III.König von Preußen
1840–1861
Wilhelm I.
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