Russisch-Orthodoxe Kirche
Die Russisch-Orthodoxe Kirche (eigentlich Russische orthodoxe Kirche: russisch Русская Православная Церковь, Russkaja Prawoslawnaja Zerkow) ist die größte autokephale orthodoxe Kirche. Ihr Vorsteher trägt den Titel Patriarch von Moskau und der ganzen Rus, weshalb sie auch als Moskauer Patriarchat (russisch Московский патриархат, Moskowski Patriarchat) bezeichnet wird. Zu ihrem kanonischen Territorium zählt nach eigenem Verständnis das Gebiet der ehemaligen UdSSR (mit Ausnahme von Georgien und Armenien), außerdem China, Japan und die Mongolei, wobei ihre Teile in vielen eigenständigen Staaten jeweils einen autonomen Status besitzen. Als Russisch-Orthodoxe Kirche werden darüber hinaus Eparchien der Diaspora (autonome Russische Orthodoxe Kirche im Ausland) und im weitesten Sinne einige abgespaltene Kirchen (Altorthodoxe) bezeichnet. Die orthodoxen Kirchen des Patriarchats von Moskau bilden gemäß dem nicäno-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnis zusammen mit den anderen orthodoxen Kirchen die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche. Größter russisch-orthodoxer Kirchenbau ist die Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale.
Geschichte
Entstehung
Aufgebaut wurde die orthodoxe Kirche in der Rus, nachdem Großfürst Wladimir I., Herrscher der Kiewer Rus, 988 die Taufe empfangen hatte, ein Ereignis, das am Beginn der Christianisierung der Rus (russ. Крещение Руси) stand, in deren Verlauf auch die Bevölkerung getauft wurde. Die Annahme des griechisch-orthodoxen Christentums mit Dogma, Kultus, Kirchenlehre, Kirchenrecht und Verfassung prägte die Kultur der Ostslawen in vielfältiger Weise. Die herrschaftsstützende Lehre der griechisch-orthodoxen Kirche, dass alle Obrigkeit von Gott komme, festigte die Stellung des Fürsten von Kiew erheblich. Durch die Annahme des Glaubens steigerte sich das Prestige der Kiewer Fürsten, wodurch das Kiewer Reich auch Ebenbürtigkeit mit den anderen christlichen Völkern erhielt. Besonders während der Tatarenherrschaft wurde das Zusammenwachsen der Fürstentümer der Rus unter Moskauer Führung durch den einigenden Glauben vorangetrieben. Gleichzeitig grenzte sich das Kiewer Reich durch die Annahme des Christentums griechisch-orthodoxer Glaubensrichtung vom lateinisch geprägten Abendland ab. Diese religiöse Grenze führte zu einer Eigenentwicklung der ostslawischen beziehungsweise altrussischen Kultur, die sich erst ab dem 18. Jahrhundert unter den Säkularisierungsbemühungen Peters I. verringerten.[1]
Die Kirche Kiews wurde als Teilkirche des Patriarchates von Konstantinopel zunächst von Exarchen verwaltet, was keine Auswirkungen auf die politische Selbständigkeit der Kiewer Großfürsten hatte. Die ersten Metropoliten kamen noch aus Griechenland und Bulgarien. Metropolitensitz war zunächst Kiew, ab 1299 de-facto Wladimir, wohin der Metropolit Maxim seine Residenz verlegte, und ab 1325 auf Wunsch des Metropoliten Peter offiziell Moskau. Der letzte griechische Metropolit war Isidor von Kiew, der 1441 wegen seiner Zustimmung zur Kirchenunion von Florenz vom Moskauer Großfürsten Wassili II. abgesetzt wurde. Am 15. Dezember 1448, fünf Jahre vor dem Fall des bereits zunehmend handlungsunfähigen Konstantinopel, wählte die Synode der russischen Bischöfe ohne voriges Einverständnis des Patriarchen von Konstantinopel Bischof Iona von Rjasan zum „Metropoliten von Kiew und ganz Russland“, der auch vom Patriarchen als Isidors künftiger Nachfolger designiert worden war. Dass sie diese Wahl selbst vorgenommen hatten und dem Patriarchen nur seine Bestätigung überließen, bedeutete aber eine faktische Trennung von der byzantinischen Mutterkirche. Im Januar 1589 schlug eine Moskauer Kirchensynode dem Zaren Fjodor I. drei Kandidaten für die Besetzung des neu errichteten Patriarchats in Moskau vor. Der Zar wählte den bisherigen Moskauer Metropoliten Iow. Eine ökumenische Synode in Konstantinopel unter Beteiligung aller Patriarchen der Ostkirche bestätigte 1590 die Errichtung des neuen Patriarchats in Moskau und wies ihm – nach Jerusalem – den fünften Rang zu.
Aufgrund seiner vielen Kirchen und Klöster und seiner Bedeutung für die orthodoxe Christenheit war Kiew seit dem Mittelalter als Jerusalem des Nordens bezeichnet worden, oder auch Jerusalem des Ostens. Ferner wird Kiew aufgrund seiner geschichtlichen Rolle als Mutter aller russischen Städte bezeichnet.
Spaltung
1652 initiierte der damalige Patriarch Nikon die erste Reform des russischen Ritus. Es wurde behauptet, der russische Ritus wäre – wegen Fehlern beim Kopieren der Kirchenbücher – abgewichen vom griechischen Urtext und Ritus. Dieser Standpunkt diente für Nikon und seine Anhänger als Rechtfertigung, Kirchenreformen durchzuführen. Diejenigen, die die Rechtmäßigkeit dieser Revisionen bestritten, wurden auf dem Konzil von 1666 bis 1667 mit dem Anathema belegt. Diese Ereignisse haben zu einem Schisma geführt, und seitdem existieren die Altorthodoxen (auch Altritualisten oder Altgläubigen genannt) getrennt von der Großkirche. Gegner dieser Kirchenreformen wurden verfolgt, und Zehntausende wurden hingerichtet. 1971 hat die Großkirche vom Patriarchat Moskau den Fluch über den altrussischen Ritus aufgehoben.
Abschaffung des Patriarchats
Bereits 1721, 132 Jahre nach Gründung des Patriarchats, wurde der Patriarch unter dem westlich denkenden Zaren Peter I. im Rahmen der Petrinischen Reformen nach deutsch-lutherischem Vorbild durch einen Heiligen Synod (Heiligster regierender Synod) ersetzt, der weltlicher Kontrolle unterstand. Die Folge war eine immer stärkere Verweltlichung der Kirche und ihre Verquickung mit dem russischen Establishment; als Sprecherin der Armen und Unterdrückten fiel sie damit weitgehend aus.
Wiedereinführung des Patriarchats
Nach der ersten russischen Revolution 1905 entstanden in der Kirche allmählich weitreichende Reformbestrebungen. Daraufhin wurde 1917 das Patriarchat wieder eingeführt und mit dem Erzbischof Tichon besetzt, der als modern und tatkräftig galt; 1918 wurde die Trennung von Kirche und Staat in Russland vollzogen. Die meisten weiteren geplanten Reformen fanden wegen der einsetzenden Verfolgung nicht mehr statt, die damaligen Pläne werden aber teilweise seit dem Ende der Sowjetunion vorsichtig wieder aufgegriffen.
Nach der Oktoberrevolution
Nach der Oktoberrevolution von 1917 war das Verhältnis zwischen Kirche und Staat gespannt, sie vertraten gegensätzliche Positionen. Die Sowjetmacht sah in der Russisch-Orthodoxen Kirche einen Verbündeten des russischen Zarentums, der trotz dessen Sturz die ausbeutende Gesellschaftsordnung, die sie beseitigen wollte, weiter verfocht. Die Kirche wiederum war durch Herkunft, Erziehung und Besitz mit der überkommenen Ordnung verbunden. Sie sah ihre gesellschaftliche Vorrangstellung mit den Privilegien, Wirkungsmöglichkeiten und Besitzrechten als Voraussetzung für ihren Dienst zum Heil des Menschen.
Die Deklaration vom 2. November 1917 über die Rechte der Völker Russlands hob alle religiösen Vorrechte auf, auch die Privilegien der russisch-orthodoxen Kirche. Das Grundsatzdekret vom Januar 1918 „Über die Trennung der Kirche vom Staat und der Schulen von der Kirche“ verordnete einerseits Gewissensfreiheit und freie Religionsausübung, verbot andererseits den Glaubensgemeinschaften das Eigentumsrecht sowie das zwangsweise Erheben von Geldbeiträgen. Alle staatlichen Zahlungen an Kirchen, Geistliche und Religionslehrer wurden 1918 eingestellt. Zwei Dekrete von 1917 über das Eigentum an Grund und Boden betrafen nicht nur Ländereien von Gutsbesitzern und Krone, sondern auch die von Kirche und Klöstern, die bis dahin deren wichtigste materielle Grundlage gebildet hatten. Im Vergleich zur Zeit vor 1917, als es 54.174 Kirchen, etwa 26.000 Kapellen und 1.025 Klöster gab, blieben 1936 nur etwa 100 Kirchen, in denen noch regelmäßig die Liturgie gelesen wurde („arbeitende Kirchen“), und kein einziges Kloster. Tausende kirchlicher Gebäude fielen einer Art Bildersturm zum Opfer, indem man sie abriss oder profan umfunktionierte. Die Bolschewiki betrieben besonders in den frühen Jahren der Sowjetunion massive Christenverfolgungen, unter Lenin und Stalin gab es Massenhinrichtungen und Deportationen in den Gulag.[2]
Um die Patriatskirche zu konsolidieren und eine staatliche Anerkennung zu erhalten, musste das Verhältnis zum Sowjetstaat geordnet werden. Dazu musste sich die Patriatskirche neu orientieren und die gesetzlich festgelegte Trennung von Kirche und Staat verwirklichen. Im Juni 1927 konnte Metropolit Sergi eine behördliche Registrierung der Russisch-Orthodoxen Kirche erreichen. Eine Deklaration vom Juni 1927 verlieh der Haltung der Kirche gegenüber Staat und Gesellschaft neu Ausdruck. Darin wurde betont, rechtgläubig bleiben und gleichzeitig auch der Sowjetmacht loyal dienen zu wollen. Die Sowjetunion müsse als bürgerliche Heimat anerkannt werden.
In den Randgebieten zur Sowjetunion, aber auch in anderen Teilen der Welt, gab es zahlreiche Gemeinden, auch solche, die sich nach der Revolution aus Emigranten des ehemaligen Zarenreichs gebildet hatten. 1920 schufen sie eine auslandsrussische Kirchenleitung, der etwa 1000 Gemeinden und 24 Klöster unterstanden. Diese Russisch-Orthodoxe Auslandskirche betrachtete sich weiterhin als unabtrennbaren Teil der russischen Gesamtkirche. Nach der serbischen Stadt ihrer Bischofskonferenz Sremski Karlovci wurde sie die „Karlowitzer Richtung“ genannt. Obwohl die Deklaration von 1927 vom Metropoliten Sergi als Stellvertreter des Patriarchatsverwesers und den acht Mitgliedern des provisorischen Heiligen Synod unterzeichnet worden war, wies sie diese als „Loyalitätserklärung“ zurück. Das „eindeutig antisowjetische Auftreten einiger unserer Oberhirten und Hirten im Ausland habe den Beziehungen zwischen Regierung und Kirche sehr geschadet“, war darin zu lesen. Daraufhin trennte die Russisch-Orthodoxe Auslandskirche ihre Verwaltungsbindungen an die russische Mutterkirche auf und verwaltete sich selbst.
Engagement im Zweiten Weltkrieg
Ein deutlicher Schwenk im Verhältnis zwischen Staat und Kirche trat erst nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion ein, sodass sich ab 1941 das Glaubensleben erneut entfaltete. Das gläubige Volk eröffnete etwa 10.000 Kirchen wieder, ohne von den deutschen Besatzern daran gehindert zu werden.
Stalin reagierte darauf positiv auch mit Hinblick auf die politische Perspektive des Nahen Ostens und Osteuropas. Am 4. September 1943 führten drei hochrangige Bischöfe ein nächtliches Gespräch mit Stalin, bald danach wurde der Patriarchatsverweser Metropolit Sergi zum Patriarchen gewählt. Dabei festigten Solidaritätserklärungen von Bischöfen gegenüber dem angegriffenen Vaterland und seiner kommunistischen Führung die Reputation der Kirche. Als Metropolit Sergi zu Spenden für die Finanzierung einer Panzerkolonne aufgerufen hatte, wurde diese Einheit 1944 in die Rote Armee eingegliedert. Im Januar 1945 wurde Alexij I. zum Patriarchen gewählt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche wieder eingeschränkt geduldet, stand aber unter strenger staatlicher Kontrolle und hatte stets mit Unterdrückungsmaßnahmen zu rechnen. Die kommunistische Führung in Moskau setzte die Kirchenleitung im Sinne eigener außenpolitischer Interessen ein, erst anti-ökumenistisch (Konzil 1948), ab 1961 im Weltkirchenrat pro-ökumenistisch. Im In- und Ausland befand sich die Kirche und vor allem ihre offizielle Leitung in einer ambivalenten Situation. Den Verfolgungen unter Chruschtschow Anfang der 1960er Jahre folgte weitere Bedrängnis in der Breschnew-Ära. Die Zahl der Kirchen nahm von etwa 14.000 im Jahre 1948 wieder stetig ab, auf 6.794 im Jahre 1987. Walter Laqueur schreibt, dass die Kirche komplett vom Geheimdienst unterwandert war; am Ende sei sie „praktisch in den Apparat von GPU/NKWD/KGB integriert“ gewesen, viele Kleriker seien Informanten gewesen.[3] Ein Aufstieg im System ab der Stufe Bischof wäre ohne den Segen des KGB und des Politbüros ausgeschlossen gewesen.[4]
Russische Orthodoxie im Ausland
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Gemeinden im kommunistischen Machtbereich (Osteuropa, Ostdeutschland) in das Moskauer Patriarchat eingegliedert.
Patriarch Alexi wiederholte 1945 Tichons Aufforderung an die Angehörigen der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland, zur Mutterkirche zurückzukehren. Im Lauf der Jahre kehrten viele Gemeinden und Geistliche auch zurück, die offizielle Wiedervereinigung mit dem Patriarchat Moskau, als autonome Kirche, fand aber erst im Jahr 2007 statt.
In anderen Ländern, vor allem in Deutschland, USA, Südamerika und Australien, bildeten sich nach 1945 etwa 400 neue Flüchtlings-Gemeinden.
Das Erzbistum Brüssel nutzt auch eine alte Kapelle in Laeken, die der Heiligen Anna geweiht ist und 1625 von der Erzherzogin Isabella Clara Eugenia von Spanien in Auftrag gegeben wurde, neben der Sankt-Annenquelle.
Heiliges Land
Besonders scharf war der von der sowjetischen Politik bedingte Konflikt im Heiligen Land. Im 19. Jahrhundert hatte sich in Russland ein sehr aktives Pilgerwesen mit Reisen an die alten heiligen Stätten entwickelt und die Zaren betrachteten sich gegenüber dem Osmanischen Reich als Schutzherren der orthodoxen Christen im Heiligen Land, welche dort die Mehrheit der Christen darstellen. Auch hatte die russische Kirche, und der russische Staat, umfangreichen Landbesitz in Palästina, darunter viele Klöster mit russischen Mönchen.
Nach der Anerkennung Israels durch die Sowjetunion 1948 wurde russisch-orthodoxes Kircheneigentum durch den Staat Israel an den Sowjetstaat übergeben. Mönche und Nonnen flohen nach Jordanien, kamen aber auch nach England. Am 27. Januar 1964 verkaufte die Sowjetunion das in Israel befindliche Eigentum der Russisch-Orthodoxen Kirche im Umfang von 4,5 Mio. US-Dollar an Israel. Nach dem Sechstagekrieg 1967 übereignete Israel zwar keine auslandsrussischen kirchlichen Besitztümer in Ostjerusalem und den besetzten Gebieten an die UdSSR.[5] Dies unternahm jedoch die palästinensische Autonomiebehörde unter Arafat: Die Klöster in Hebron 1997 und Jericho 2000 wurden gewaltsam eingenommen, wodurch der 1993–1997 angelaufene Annäherungsprozess zwischen den beiden Teilen der Russischen Kirche empfindlich gestört wurde. Die Vorgespräche, die zwischen den beiden russisch-orthodoxen Diözesen in Deutschland stattfanden, wurden unterbrochen.[6]
Im neuen Russland
In Russland war ein neues Verhältnis zwischen Kirche und Staat bereits im Zuge der Vorbereitungen zur 1000-Jahr-Feier der Taufe Russlands im Jahr 1988 deutlich geworden, um dann mit der Auflösung der Sowjetunion im Jahre 1991 neu geschrieben zu werden.[7] Die von staatlicher Gängelung befreite Kirche strebte ein Monopol an; die Ökumene lag ihr in ihrem „Chauvinismus, der über Patriotismus und Nationalstolz hinaus ging“, fern.[4] Sie hätte gemäß Laqueur nicht akzeptieren wollen, dass in Russland Millionen von Menschen einer anderen Konfession oder Religion anhingen. So wurden im Jahr 1993 die „Protokolle der Weisen von Zion“ mit dem Segen des Metropoliten von St. Petersburg neu aufgelegt (und im Jahr 2013 erneut mit dem Segen des Erzbischofs von Tarnopol).[4]
Auf dem Moskauer Konzil vom Jahr 2000 wurde die Heiligsprechung von Neumärtyrern, die zum offiziellen Moskauer Patriarchat in Opposition gestanden hatten, vorgenommen. Weiterhin erklärte die neue Sozialdoktrin die Positionen der Loyalitätserklärung von 1927 faktisch für ungültig. Beide Seiten unternahmen Schritte zur Annäherung, zunächst durch zwei historische Konferenzen, 2001 in Szentendre/Ungarn und 2002 in Moskau. 2004 kam es zur Einsetzung von Dialog-Kommissionen, deren Arbeit von den Konzilien beider Teile der russischen Kirche angenommen wurden, so dass im Akt der kanonischen Gemeinschaft die durch die Sowjetzeit bedingte Trennung am 17. Mai 2007 in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale, in Gegenwart des New Yorker Metropoliten Laurus (Lawr, Laurus Schkurla) und des Patriarchen Alexius II. und im Beisein von Russlands Präsidenten Wladimir Putin, offiziell für beendet erklärt wurde.[8]
Das Landeskonzil von 1990[9] hatte Alexius II. zum Patriarchen der russischen orthodoxen Kirche gewählt. Nach dessen Tod am 5. Dezember 2008 wurde Metropolit Kyrill von Smolensk und Kaliningrad am 6. Dezember 2008 als übergangsmäßiger Statthalter („locum tenens“) des Patriarchenamtes für eine Amtszeit von maximal sechs Monaten gewählt. Am 27. Januar 2009 wurde Kyrill von Smolensk und Kaliningrad zum neuen Patriarchen der russischen orthodoxen Kirche gewählt.[10]
Seit dem Niedergang der Sowjetunion erlebt die Russisch-Orthodoxe Kirche eine Renaissance. 2011 hatte sie wieder etwa 150 Millionen Mitglieder.[11] Fast 30.000 Kirchen sind wiedereröffnet worden, davon allein 5.000 zwischen 2009 und 2016. Mehrere große Kathedralen wurden wiederaufgebaut oder neu gebaut. Hierzu gehört beispielsweise die Kaliningrader Christ-Erlöser-Kathedrale. Die Anzahl der Diözesen stieg von 2009 bis 2016 von 159 auf 296.[12]
Eines der bekanntesten russisch-orthodoxen Klöster ist das seit 1993 als Weltkulturerbe ausgezeichnete Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad.
Nach der Entstehung unabhängiger Staaten aus der Sowjetunion bildeten sich eigene nationale orthodoxe Kirchen. Die Weißrussisch-Orthodoxe Kirche, die Moldauisch-Orthodoxe Kirche, die Russisch-Orthodoxe Kirche in Kasachstan und die die autonome Ukrainisch-Orthodoxe Kirche blieben beim Patriarchat Moskau. Andere Kirchen wie die estnische orthodoxe Kirche lösten sich.
Innerkirchlich stark umstritten war die Heiligsprechung des letzten Zaren und seiner Familie, die unter Lenin getötet worden waren. Als Kompromiss wurden sie zwar heiliggesprochen, aber nicht offiziell als Märtyrer benannt. Wladimir Putin gibt sich heute betont gläubig.
In ihren ökumenischen Kontakten distanziert sich die Kirche von anderen Kirchen, deren Amtsträger nicht im Einklang mit russisch-orthodoxen Vorstellungen über die Rollen von Männern und Frauen leben (so z. B. Gene Robinson und Margot Käßmann).[13]
Im Juli 2008 beschloss die russische orthodoxe Kirche ihre Grundlagenlehre über die Würde, die Freiheit und die Menschenrechte.[14] Dieses Lehrdokument knüpft an die im August 2000 verabschiedete Sozialdoktrin[15] an und dient als Basis des gesellschaftlichen Dialogs zu Menschenrechtsfragen auf nationaler und internationaler Ebene.[13] An der Ausarbeitung der russischen Erklärung der Menschenrechte,[16] die 2006 vom Weltkonzil des Russischen Volkes beschlossen wurde, hatte die russische orthodoxe Kirche wesentlichen Anteil.[17][18]
Der Kirchenbesuch hatte trotz hohen Zulaufs zur ROK in Umfragen kaum zugenommen; obschon der Anteil der sich zur ROK bekennenden Befragten von 1991 bis 2008 von 31 Prozent auf 72 Prozent verdoppelt hatte, besuchten nur 7 Prozent mindestens einmal im Monat einen Gottesdienst.[19] Der Besuch der Riten war in Russland 2019 als gering oder gar rückläufig bezeichnet worden, tausende Kirchen im ruralen Raum verfielen, während Prestigebauten in Städten hohe Priorität hatten.[20]
Hinsichtlich der Beziehungen zum Staat orientiert sich die Russisch-Orthodoxe Kirche, der orthodoxen Tradition entsprechend, am Ideal der Symphonie zwischen Kirche und Staat.[21] Gemäß Boris Reitschuster hatte der Metropolit von Wolokolamsk, Ilarion, auch schon die Wiedereinführung der Monarchie zur Sprache gebracht.[22] Die Kirche vereint sich zudem auch in ihrer Antiwestlichkeit mit dem Staat und dessen Propaganda.[23] So rechtfertigte beispielsweise der Moskauer Patriarch, Kyrill I., in einer Sonntagspredigt am 6. März 2022 den russischen Überfall auf die Ukraine mit der vermeintlichen Begründung, Präsident Putin wolle die Ukraine vor Gay-Pride-Paraden schützen, und bezeichnete die Gegner Russlands als „Kräfte des Bösen“.[24]
Bildung
Seit 2006 ist der Religionsunterricht in russischen Schulen wieder eingeführt. Die Russisch-Orthodoxe Kirche plädiert auch für eine Stärkung des russischen Staates und eine Entwicklung von nationalen geistigen Werten.
Die bedeutendsten Bildungseinrichtungen der Russisch-Orthodoxen Kirche sind die Moskauer Geistliche Akademie, die Geistliche Akademie Sankt Petersburg sowie die 1990 gegründete Orthodoxe Universität „Hl. Johannes der Theologe“ in Moskau.[25] Daneben existieren das Orthodoxe Seminar St. Tichon, die Orthodoxe Universität Wolgograd, die Höhere Theologische Schule St. Philaret und die Theologische Fakultät Minsk.[26] 5877 Studenten bereiteten sich im Studienjahr 2016/2017 in den Seminaren des Moskauer Patriarchats auf die Priesterweihe vor. Die Anzahl der in die Seminare eingetretenen Priesteramtskandidaten stieg im selben Studienjahr auf 1593 Studenten.[27]
Rückgabe von Kircheneigentum
Im November 2010 verabschiedete die russische Duma ein Gesetz zur Rückgabe von im Jahr 1917 enteignetem Kircheneigentum.[28]
Dieses Gesetz sorgte insbesondere in der Oblast Kaliningrad, die 1917 nicht zu Russland gehörte und wo die Russisch-Orthodoxe Kirche keinen Besitz hatte, für Diskussionen, da dort ehemals von evangelisch-lutherischen oder römisch-katholischen Gemeinden genutzte Besitztümer an die orthodoxe Kirche fielen. Dies wurde damit begründet, dass die genannten Glaubensrichtungen im Gegensatz zur orthodoxen Kirche heute nicht mehr in großem Maße in dieser Region präsent seien.
Zivilgesellschaftliche Proteste
In St. Petersburg wehrten sich Protestierende jahrelang gegen die Übergabe der Isaakskathedrale an die ROK. Im nördlichen Moskau demonstrierten Bürger trotz Einschüchterung durch nationalistische paramilitärische Gruppen auf Seiten der ROK und Strafverfahren durch den Staat gegen ein Kirchenprojekt.[29][20] In Jekaterinburg wurden 2019 friedlich gegen einen Neubau der 1930 geschleiften Dreikönigs-Kathedrale protestierende Bürger von Schlägertrupps angegriffen, während in der Staatspropaganda von Propagandisten wie Vladimir Solovyov die Dämone beschrieben wurden, die die Orthodoxie angriffen. Die staatliche Wortregelung der „Feinde Russlands“ begann sich jedoch abzunutzen.[30]
Kompetenzstreitigkeit mit dem Patriarchat von Konstantinopel über die orthodoxen Kirchen der Ukraine
Seit Jahrhunderten hatte laut dem Historiker Andreas Kappeler ein polyethnischer Charakter die Ukraine geprägt, bis 1949 waren jedoch durch Deportationen, Umsiedlung, Auswanderung und Ermordung Ukrainer und Russen die größten Gruppen. Im März 1946 hatte eine „inszenierte Synode“ die Union von Brest von 1596 aufgehoben. „Damit waren alle Ukrainer mit Zwang in der Russisch-Orthodoxen Kirche vereinigt worden“, schreibt Kappeler. Repression sollte die Unierte Kirche zum Schweigen bringen.[31] Im August 1987 hatte ein Komitee eine Kampagne gestartet zur Rückgabe von Kirchen in Galizien an die Unierten, was von der ROK bekämpft, aber von der Mehrheit der Priester und Gemeinden vollzogen wurde. Die Russisch-Orthodoxe Kirche reagierte im Jahr 1990 mit ihrer Umbenennung in Ukrainische Orthodoxe Kirche auf die Herausforderungen durch die teils aus dem Exil in die Ukraine zurückkehrenden Vertreter der Autokephalen Kirche.[32]
Am 14. September 2018 fror die Russisch-Orthodoxe Kirche den Kontakt zum Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel ein.[33] Das Patriarchat von Konstantinopel hatte zuvor zwei Exarchen in Kiew ernannt.[33] Vorausgegangen war eine Initiative der ukrainischen Regierung, die Eigenständigkeit (Autokephalie) für die Ukrainische Orthodoxe Kirche zu erreichen. Diese wurde von der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (Kiewer Patriarchat) und der Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche (UAOK) unterstützt, von der kanonischen Ukrainischen Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) hingegen bekämpft.[34] Letztere fällt unter das Befugnis der Russisch-Orthodoxen Kirche und stellt ein wichtiges Werkzeug für den Einfluss Moskaus in der Ukraine dar.[35] In Russland sind Politik, Geheimdienste und religiöse Einrichtungen eng miteinander verknüpft.[36][37] Russische Priester segneten die Waffen russischer Soldaten, die gegen die Ukraine im Donbas kämpfen, weigerten sich jedoch, den im Donbass gefallenen ukrainischen Soldaten das letzte Geleit zu geben.[38] Petro Poroschenko hatte in einer Rede vor dem ukrainischen Parlament den geopolitischen Aspekt einer ukrainischen Nationalkirche im gegenwärtigen Konflikt mit Russland betont.[34] Die religiöse Eigenständigkeit der Ukraine sei auch eine Frage der Unabhängigkeit und nationalen Sicherheit, so Poroschenko.[36] Im August 2018 berichtete die Associated Press, dass das russische Hackerkollektiv ATP28 in die E-Mail-Konten von mehreren hochrangigen Metropoliten des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel und Assistenten von Bartholomeos I. eingedrungen war.[36] Der Aufbau einer neuen orthodoxen Jurisdiktion in der Ukraine wird wahrscheinlich die Abspaltung eines Teils der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) zur Folge haben, der sich der neuen Jurisdiktion anschließen wird.[34]
Der Heilige Synod der Russisch-Orthodoxen Kirche stellte sich 2018 auf den Standpunkt, die kanonischen Regeln verböten es einer autokephalen Kirche, sich in die Angelegenheiten auf dem anerkannten Gebiet einer anderen autokephalen Kirche einzumischen.[39] Gegen dieses Verharren im Status quo steht die orthodoxe Praxis, wonach nationale Patriarchate anerkannt werden,[40] so wie das schon 1990 mit der estnischen Kirche geschehen war, wobei es auch damals zu einem temporären Bruch zwischen Moskau und Konstantinopel gekommen war.[34][41] Bartholomeos I. stellte zudem Handlungsbedarf fest, „weil Moskau, das die aktuelle Situation in der Ukraine zu verantworten habe, nicht imstande sei, die Sache zu lösen“.[39] Führer der Russisch-Orthodoxen Kirche dagegen warnten vor einem „Blutvergießen“.[38][41] Bartholomeos I. sagte, dass das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel niemanden bedrohe und sich von niemanden bedrohen lasse. „Wir fürchten nur Gott“, sagte er.[37]
Die russische Investigativzeitung Nowaja Gaseta nannte diejenigen Argumentationen von Priestern der ukrainischen Kirche des Moskauer Patriarchats, welche sich gegen eine Selbständigkeit aussprachen, rein politisch. Sie beschrieb im Vorfeld des Entscheides: „Der ganze Apparat des Moskauer Patriarchats sowie die Mittel der staatlichen Propaganda werden für einen ‚heiligen Krieg‘ gegen das Patriarchat von Konstantinopel mobilisiert, das zum Verräter des Glaubens und zu einem erbärmlichen Diener des amerikanischen Außenministeriums erklärt wird“,[42] während ein Kirchenrechtsexperte auf Radio SRF Aussagen von Führern der ROK zitierte, wonach es sich um eine „Kriegserklärung“ Konstantinopels handle.[43]
Am 10. Oktober beschloss Bartholomeos I. anlässlich einer Bischofskonferenz in Istanbul, dass sich die Ukrainischen Kirchen selbständig organisieren können.[44] Die Synode der russisch-orthodoxen Kirche erklärte daraufhin am 15. Oktober 2018, den Kontakt zum ökumenischen Patriarchat abzubrechen,[45] „solange diese Entscheidung in Kraft bleibe“.[46] Streng ausgelegt wäre es somit den Gläubigen der Russisch-Orthodoxen Kirche verboten, an den meisten Orten im Ausland, sei es in Paris oder im bei Russen beliebten Griechenland, in einer orthodoxen Kirche zu beten.[47][48] In Athos wie im Patriarchat von Jerusalem spielten bis zu diesem Zeitpunkt Spenden von russischen Pilgern eine wichtige Rolle. Offizielle sprachen unverhohlene Drohungen für die Zukunft aus, sollten diese Pilgerorte Konstantinopel zugewandt bleiben. Ob die Gläubigen aber in diesem Punkt der offiziellen Linie der ROK folgen oder aber sich daraus im Gegenteil ein „Massenungehorsam“ ergäbe, fragte sich die Nowaja Gaseta.[49]
Bartholomeos I. empfahl der Russisch-Orthodoxen Kirche, sich die eigene „Schwächung“ des Ökumenischen Patriarchats durch die Unabhängigkeit so vieler Völker auf dem Balkan anzusehen und abzuwägen, welchen Stellenwert die innere Selbstverwaltung und kirchliche Unabhängigkeit habe.[50] Moskau „suche geradezu den Konflikt“, schrieb die Nowaja Gaseta, als sich abzeichnete, dass das Mariä-Entschlafens-Kloster das Vehikel dafür sein könnte.[51] Am Vorabend der Synode in Kiew vom 15. Dezember 2018 warnte die Russisch-Orthodoxe Kirche in einer Botschaft an Kirchen- sowie politische Entscheidungsträger, darunter den Papst und den UN-Generalsekretär, vor einem Religionskrieg und nannte die Selbständigkeit eine „beispiellose Verletzung der Menschenrechte“.[52]
Alexander Soldatow beschrieb in der Nowaja Gaseta die Situation als merkwürdige Mischung aus kompletter Isolation und gleichzeitiger Berufung auf Liberalismus.[53]
Russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland
Autonome und selbstverwaltete Kirchen
Dem Patriarchat von Moskau gehören auch orthodoxe Kirchen in mehreren Ländern an, die organisatorisch weitgehend selbstständig sind.
- Chinesische Autonome Orthodoxe Kirche
- Orthodoxe Kirche in Japan
- Estnische Orthodoxe Kirche
- Lettische Orthodoxe Kirche
- Moldauische Orthodoxe Kirche
- Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (Moskauer Patriarchat)
- Russische Orthodoxe Kirche im Ausland
Diözesen im Ausland
Außerhalb Russlands bestehen Eparchien des Patriarchats von Moskau in 21 Staaten Europas, Nord- und Südamerikas. Außerdem gibt es die Diözesen der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland, die seit 2007 zum Patriarchat von Moskau gehört.
Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche
Die Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche hat ihren Sitz in Berlin. Sie wird geleitet von dem Administrator Tichon. Sie wurde 1992 aus den vormals drei in Deutschland bestehenden Diözesen des Moskauer Patriarchats gebildet. Insgesamt gibt es in Deutschland über 70 aktive russisch-orthodoxe Gemeinden.[54]
Die Russisch-Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats ist in Deutschland als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt.
Diözese der Russischen Orthodoxen Auslandskirche
Die Russische Orthodoxe Diözese des orthodoxen Bischofs von Berlin und Deutschland gehört zur russisch-orthodoxen Auslandskirche. Sie hat ihren Sitz in München. Zu ihr gehört auch ein Vikarbischof mit Sitz in Stuttgart.
Österreich
Die Eparchie für Wien und Österreich hat ihren Sitz in Wien. Mittelpunkt ist die dortige Kathedrale, die größte russisch-orthodoxe Kirche Mitteleuropas. Die russisch-orthodoxe Kirche ist hier eine „staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft“.
Patriarchat von Moskau in Russland
Das Patriarchat von Moskau umfasst insgesamt 164 Eparchien genannte lokale Körperschaften in der Russischen Föderation.
Glaubensgemeinschaften außerhalb des Patriarchats von Moskau
Siehe auch
- Spas – der Kirche nahestehender religiöser TV-Sender
- Liste orthodoxer Klöster sowie Liste von Klöstern in Russland
Literatur
- Ernst Benz: Geist und Leben der Ostkirche. Rowohlt, Hamburg 1957.
- Thomas Bremer: Kreuz und Kreml. Kleine Geschichte der orthodoxen Kirche in Russland. Herder, Freiburg – Basel – Wien 2007.
- Hyacinthe Destivelle: Le Concile de Moscou (1917–1918): la création des institutions conciliaires de l'Église orthodoxe russe Cerf, Paris 2006, ISBN 2-204-07649-X.
- Hans-Dieter Döpmann: Die Russische Orthodoxe Kirche in Geschichte und Gegenwart, Union Verlag Berlin, 2. Auflage 1981
- Joachim Losehand: Symphonie der Mächte. Kirche und Staat in Rußland (1689–1917) Schäfer, Herne 2007 (= Studien zur Geschichte Ost- und Ostmitteleuropas Bd. 7) ISBN 978-3-933337-57-3.
- Antoine Nivière: Les Orthodoxes russes. Brepols, Brüssel 1993, ISBN 2-503-50310-1.
- Johannes Preiser-Kapeller: Das Patriarchat von Konstantinopel und die russischen Kirchen 13. bis zum 15. Jahrhundert. Historicum. Zeitschrift für Geschichte 96 (2008), S. 71–77 (mit umfangreicher weiterer Bibliographie) (PDF; 3,1 MB).
- Rudolf Prokschi: Die Russische Orthodoxe Kirche. In: Thomas Bremer, Hacik Rafi Gazer, Christian Lange (Hrsg.): Die orthodoxen Kirchen der byzantinischen Tradition. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2013, ISBN 978-3-534-23816-3, S. 33–44.
- Jean-Claude Roberti: Histoire de l'Église russe. Nouvelle Cité (col. Historiques), Paris 1995, ISBN 2-85313-187-4.
Quellen und Eigendarstellungen
- Peter Hauptmann, Gerd Sticker: Die orthodoxe Kirche in Rußland. Dokumente ihrer Geschichte (860–1980). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1988, ISBN 3-525-56179-2.
- Erzpriester Michail Pomazanskij: Orthodoxe Dogmatische Theologie. Hrsg. Kloster des hl. Hiob von Pocaev, München, ISBN 3-926165-96-0.
- Metropolit Pitirim von Volokolamsk und Jurjev (Hrsg.): Die russische orthodoxe Kirche. De Gruyter – Evangelisches Verlagswerk GmbH, Berlin – New York 1988. (= Die Kirchen der Welt Bd. 19).
- Kloster des hl. Hiob von Pocaev, München (Hrsg.): Die Russisch Orthodoxe Kirche im Ausland unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Diözese.
- Kloster des hl. Hiob von Pocaev, München (Hrsg.): Verantwortung in der Diaspora. Die Russische Orthodoxe Kirche im Ausland.
Weblinks
Allgemein
- Offizielle Internetpräsenz (russisch/englisch)
- Russische Orthodoxe Kirche in Deutschland
- Russische Orthodoxe Kirche in Österreich
- Russische Orthodoxe Kirche – Das Verzeichnis der orthodoxen Quellen
- Datenbank RussGUS mit über 1800 Publikationen (Suche – Formularsuche – Sachnotation: 13.2.1*)
- Sozialdoktrin der Russisch-Orthodoxen Kirche (August 2000)
- Grundlagen der Lehre der Russisch-Orthodoxen Kirche über die Würde, die Freiheit und die Menschenrechte (Juli 2008)
- Nachrichten, Artikel zu aktuellen und theologischen Themen (russisch und englisch)
- Landkarte der Eparchien im westlichen Russland (Memento vom 8. Dezember 2006 im Internet Archive)
- Landkarte der Eparchien weltweit (Memento vom 8. Dezember 2006 im Internet Archive)
Gemeinden und Institutionen in Deutschland
- Russische orthodoxe Kirche in Deutschland (Freiburg)
- Russische orthodoxe Kirche in Deutschland (Leer, Ostfriesland)
- Russische orthodoxe Kirche in Deutschland (Leipzig)
- Russische orthodoxe Kirche in Deutschland (Potsdam)
- Russische orthodoxe Kirche in Deutschland (Schwerin)
- Der Bote der deutschen Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland
- Webseite der Russisch-Orthodoxe Kirchenstiftung für Wissenschaft, Denkmalpflege und Mildtätigkeit
Spezielle Themen
- Karte aller Ostkirchlichen Bistümer und wichtiger Klöster
- unter „Geschichte der Russischen Orthodoxen Kirche“ auf de.bogoslov.ru/
Einzelnachweise
- Andrea Hapke, Evelyn Scheer: Moskau und der Goldene Ring: Altrussische Städte an Moskva, Oka und Volga. S. 18
- Wolfgang Heller: Die Russische Orthodoxe Kirche 1917–1941. In: Christoph Gassenschmidt, Ralph Tuchtenhagen (Hrsg.): Politik und Religion in der Sowjetunion, 1917–1941. Harrassowitz, Wiesbaden 2001, ISBN 3-447-04440-3, S. 13–46.
- Walter Laqueur: Putinismus: Wohin treibt Russland?, Verlag Ullstein, Berlin 2015, ISBN 978-3-549-07461-9, Einleitung.
- Walter Laqueur: Putinismus: Wohin treibt Russland?, Verlag Ullstein, Berlin 2015, ISBN 978-3-549-07461-9, Abschnitt: Die Grundpfeiler der neuen „russischen Idee“ – Die russisch-orthodoxe Kirche.
- Gernot Seide, Geschichte der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland von der Gründung bis in die Gegenwart, Wiesbaden 1983; G. Seide, Monasteries and Convents of the Russian Orthodox Church Abroad, München 1990.
- Bote der deutschen Diözese der russischen Auslandskirche, 1997–1998 und 2000.
- Dmitry Konstantinow: Die Kirche in der Sowjetunion nach dem Kriege, München 1973; Tausend Jahre Kirche in Russland, Evangelische Akademie, Tutzing 1987; Ieromonach Damaskin (Orlovskij), Mučeniki, ispovedniki i podvižniki blagočestija Russkoj Pravoslavnoj Cerkvi XX stoletija, Tver 1999, Bd. 3, Einleitung, S. 6–36.
- Bote der deutschen Diözese der Russischen Auslandskirche, 2002–2007.
- Landeskonzil der Russischen Orthodoxen Kirche 2009. In: sobor.de, Kathedrale der Hll. Neomärtyrer und Bekenner Rußlands und des Hl. Nikolaus. 2009, abgerufen am 28. August 2018: „das Konzil von 1990, das den heiligsten Patriarchen Alexij II. wählte“
- Kirill ist neuer Patriarch. n-tv, 27. Januar 2009.
- Русская церковь объединяет свыше 150 млн. верующих в более чем 60 странах – митрополит Иларион Interfax.ru 2 March 2011
- Patriarch Kyrill: Russisch-orthodoxe Kirche: Renaissance des Gemeindelebens, Idea, Meldung vom 13. Januar 2017.
- Michael Brinkschröder: Menschenrechte oder traditionelle Werte. Homosexualität und die Russische Orthodoxe Kirche. In: Werkstatt schwule Theologie 16 – Menschenrechte und Macht. 2013. ISSN 1430-7170, S. 54–87.
- Die Grundlagen der Lehre der Russischen Orthodoxen Kirche über die Würde, die Freiheit und die Menschenrechte (englisch)
- Sozialdoktrin der Russisch-Orthodoxen Kirche (englisch)
- The Russian Declaration of Human Rights (Memento vom 27. September 2011 im Internet Archive) (deutsche Übersetzung)
- Human Rights and Moral Responsibility. Paper read by Metropolitan Kirill of Smolensk and Kaliningrad, Chairman of the Department of External Church Relations of the Moscow Patriarchate, at the X World Russian People’s Council
- Liberi sine fano.
- Russians Return to Religion, But Not to Church, Pewforum, 10. Februar 2014
- Voraus-Abteilungen „Kirchenbau“, Nowaja, Gaseta, 15. Mai 2019
- Interfax: Russian Orthodox Church will continue crafting “symphony” with state – priest (updated)
- Boris Reitschuster: Wladimir der Große: Die orthodoxe Kirche in Russland will die Monarchie wiedereinführen (Memento vom 3. Januar 2018 im Internet Archive). HuffPost, 4. Juli 2017.
- Walter Laqueur: Putinismus: Wohin treibt Russland? Verlag Ullstein, 2015 ISBN 978-3-8437-1100-5: „In der Zwischenzeit erfüllt die russisch-orthodoxe Kirche vor allem eine politische Funktion, indem sie – insbesondere auf dem Gebiet der antiwestlichen Propaganda – die Regierung unterstützt.“
- Sandra Kathe: Ukraine-Krieg: Kirchenoberhaupt in Moskau rechtfertigt Angriff auf Ukraine mit Homophobie. Frankfurter Rundschau, 6. März 2022, abgerufen am 6. März 2022.
- Vgl. http://www.pro-oriente.at/?site=ps20051021072958
- Vgl. http://www.rondtb.msk.ru/info/en/education_en.htm
- Pressemeldung der Stiftung Pro Oriente: Moskauer Patriarchat verzeichnet Zunahme der Zahl der Priesteramtskandidaten, 26. Juni 2017.
- Sueddeutsche: Russland gibt Kirche Eigentum zurück.
- Dear Neighbors, Please Don’t Start a Revolution, The Russian Reader, 11. Juli 2015
- Die Straße zum Platz, Nowaja Gaseta, 18. Mai 2019; Die Behörden haben den Menschen nichts zu bieten, außer Rosgvardii.
- Andreas Kappeler: Kleine Geschichte der Ukraine. 4., überarbeitete und aktualisierte Auflage. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 225.
- Andreas Kappeler: Kleine Geschichte der Ukraine. 4., überarbeitete und aktualisierte Auflage. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 249.
- Orthodoxie: Moskau friert Beziehungen zu Konstantinopel ei. In: Pro Orient. 15. September 2018, abgerufen am 25. September 2018.
- Liliya Berezhnaya: Politisierung von Religion in der Ukraine und Osteuropa. In: WWU Münster (Exzellenzcluster „Religion und Politik“). 11. September 2018, abgerufen am 25. September 2018.
- Putin Wants God (or at Least the Church) on His Side. In: Foreign Policy, 10. September 2018.
- Ungodly espionage: Russian hackers targeted Orthodox clergy. In: Associated Press, 27. August 2018.
- Ukraine Could Beat Putin in Church Battle. In: Bloomberg, 3. September 2018.
- Das mächtige Moskauer Patriarchat wird schrumpfen. In: Zeit Online, 21. September 2018.
- Ukrainische Orthodoxie: Auseinandersetzung zwischen Konstantinopel und Moskau spitzt sich zu. Auf pro-oriente.at, 8. September 2018.
- Ukraine-Russland – zwei Kirchen über Kreuz. Auf Kurier.at, 22. September 2018.
- Der Zwist in der orthodoxen Kirche eskaliert. In: NZZ, 21. September 2018, S. 4; Zitat: „Die für ihre Nähe zum Kreml bekannte russisch-orthodoxe Kirche […]“
- Sich daran zu erinnern ist verboten! In: Nowaja Gaseta, 15. September 2018.
- Nachrichten 07:00h, Radio SRF 1, 11. Oktober 2018.
- Nachrichten 06:00h, Radio SRF 1, 11. Oktober 2018. (Memento vom 12. Oktober 2018 im Internet Archive)
- Die russische Kirche bricht mit Konstantinopel. In: Die Welt, 15. Oktober 2018.
- Russian Orthodox Church cuts ties with Constantinople. In: The Guardian, 15. Oktober 2018.
- Andrei Subow: Wir bombardieren wieder Woronesch. In: Nowaja Gaseta, 17. Oktober 2018 („Bomben auf Woronesch“ ist eine Russische Wendung für eine Aktion, die sich selber schadet).
- Das Moskauer Patriarchat bricht mit Konstantinopel. In: Neue Zürcher Zeitung, 17. Oktober 2018, S. 6, Titel der Printausgabe; Zitat: „Russisch-orthodoxen Gläubigen ist es ab sofort nicht mehr gestattet, in Kirchen und Klöstern, die Konstantinopel unterstehen, Gottesdienste zu besuchen, die Sakramente zu bekommen und zu beten.“
- Die ersten Verluste an der Moskauer Konstantinopel-Front. In: Nowaja Gaseta, 22. Oktober 2018. Auf NovayaGazeta.ru (russisch), abgerufen am 7. Dezember 2019.
- Der Patriarch von Konstantinopel gab der Russisch-Orthodoxen Kirche Ratschläge. Подробнее на РБК. Auf RBC.ru (russisch), 5. November 2018, abgerufen am 7. Dezember 2019.
- Mahnmal für beleidigte Gläubige. In: Nowaja Gaseta, 26. November 2018.
- Es ist Autokephalie! In: Nowaja Gaseta, 15. Dezember 2018; Zitat Nawalny: „politische Versagen Putins“.
- „Satans Trank“ und die Werte des Liberalismus des Patriarchen. In: Nowaja Gaseta, 8. Januar 2019: „Der Vorsteher der russisch-orthodoxen Kirche anerkannte symbolisch seine Kirche als von der übrigen „Weltorthodoxie“ isoliert.“
- Russisch-orthodoxe Gemeinden in Deutschland (Memento vom 6. März 2010 im Internet Archive)