Niederkassel (Düsseldorf)
Niederkassel bildet zusammen mit Oberkassel, Heerdt und Lörick den Stadtbezirk 4 von Düsseldorf, der im Wesentlichen der ehemaligen Bürgermeisterei Heerdt entspricht, die im 9. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1909 wurde Heerdt, und damit auch Niederkassel, nach Düsseldorf eingemeindet.
Stadtteil der Landeshauptstadt Düsseldorf | |||
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Basisdaten[1] | |||
Geographische Lage: | 51° 14′ N, 6° 45′ O | ||
Fläche: | 2,36 km² | ||
Einwohner: | 5.970 (31. Dezember 2016) | ||
Bevölkerungsdichte: | 2.530 Einwohner je km² | ||
Eingemeindung: | 1. April 1909 | ||
Stadtbezirk: | Stadtbezirk 4 | ||
Stadtteilnummer: | 044 | ||
Verkehrsanbindung | |||
Bundesstraße: | |||
Stadtbahn: | U 70 U 74 U 75 U 76 U 77 | ||
Schnellbus: | SB 51 | ||
Buslinie: | 828 833 834 835 836 863 M 3 |
Bebauung
Aus dem bäuerlichen Straßendorf Niederkassel hat sich ein heterogener Stadtteil für gehobene Wohnansprüche entwickelt. Entlang der Straße Alt-Niederkassel befinden sich noch zahlreiche alte Hofanlagen und Wohnhäuser, die mitunter denkmalgerecht restauriert worden sind. Entlang der Rheinauen zieht sich der Kaiser-Friedrich-Ring, der überwiegend mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut ist. Hier stehen auch vereinzelt große Stadtvillen. Es handelt sich um eine der besten Adressen der Landeshauptstadt. Ansonsten ist Niederkassel mit überwiegend mittelgroßen Wohnanlagen bebaut, die sich in einem durchgrünten Umfeld befinden.
Die historische Gaststätte Meuser gehört zu den ältesten Gebäuden in Niederkassel. Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammen auch nach etlichen Um- und Ausbauten noch immer Teile des vorderen Hauses. Franz-Wilhelm Meuser (* um 1829) aus Büderich erwarb das Haus Anfang der 1850er Jahre samt Stallungen, Brauerei, Malzküche, Brunnen, Kegelbahn und Obstgarten. Seit 1853 gehört das „Im alten Bierhause – 1853 1884 1921 1966 – Hermann Meuser“ der Familie Meuser nun in fünfter Generation.
1767 erwarb Johann Wilhelm Maurenbrecher (1742–1784) den Wormshof in Niederkassel bei Düsseldorf und baute ihn als Poststation aus. 1860 verkaufte die Familie das inzwischen „Maurenbrecher Hof“ genannte Anwesen an die in Niederkassel ansässige Kornbrennerei Schmittmann.
Seit 1887 wird am Karnevalssonntag das Niederkasseler Tonnenrennen ausgetragen. Dabei müssen Fässer in einer „Schörskar“, wie die Wagen auf Platt heißen[2], schnellstmöglich ins Ziel gebracht werden.[3]
Japaner
In den 1970er Jahren entdeckten die Japaner das linksrheinische Düsseldorf, insbesondere Niederkassel, für sich als Wohnort. Am Niederkasseler Kirchweg bauten sie 1973 eine japanische Schule und in der Nähe 1993 ein Kulturzentrum, das Eko-Haus, das den einzigen buddhistischen Tempel der Shinlehre Europas und ein traditionelles japanisches Teehaus beherbergt. Weiterhin gibt es in Niederkassel zwei japanische Kindergärten.
Mit einem jährlichen Durchschnittseinkommen von 84.639 Euro gehört Niederkassel zu den reichsten Stadtteilen Düsseldorfs (Stand 31. Dezember 2007).
Einzelnachweise
- Amt für Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Düsseldorf: Statistiken für den Stadtteil 044 – Niederkassel
- Beim Bestimmungswort Schörs- handelt es sich um eine Variante von rheinisch schurgen, schürgen „eine Schiebkarre, eine Ladung, Last schieben, vor sich herschieben, mit der Schubkarre fahren“. rheinische-landeskunde.lvr.de
- Die Chronik der Tonnengarde tonnengarde-niederkassel.de