Kroatien

Kroatien (kroatisch [xř̩ʋaːtskaː], amtlich Republik Kroatien, kroatisch ) i​st ein Staat i​n der Übergangszone zwischen Mittel- u​nd Südosteuropa. Kroatien i​st Mitglied d​er Europäischen Union, d​er NATO, d​er Welthandelsorganisation, d​er OSZE u​nd der Vereinten Nationen. Hauptstadt u​nd größte Stadt i​st Zagreb, z​u den weiteren Großstädten zählen Split, Rijeka u​nd Osijek.

Republika Hrvatska
Republik Kroatien
Flagge Wappen
Amtssprache Kroatisch (regional auch Minderheitensprachen)
Hauptstadt Zagreb
Staats- und Regierungsform parlamentarische Republik
Staatsoberhaupt Präsident
Zoran Milanović
Regierungschef Premierminister
Andrej Plenković
Fläche 56.594[1][2] km²
Einwohnerzahl 3.888.529 (Stand 2021)[3]
Bevölkerungsdichte 74 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung −0,5 % (Schätzung für das Jahr 2019)[4]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2020[5]
  • 56 Milliarden USD (80.)
  • 113 Milliarden USD (83.)
  • 13.896 USD (60.)
  • 28.029 USD (54.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,851 (43.) (2019)[6]
Währung Kuna (HRK)
Unabhängigkeit 25. Juni 1991
(von Jugoslawien)[7]
National­hymne Lijepa naša domovino
Nationalfeiertag 30. Mai
(Tag der Staatlichkeit)[8]
Zeitzone UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen HR
ISO 3166 HR, HRV, 191
Internet-TLD .hr
Telefonvorwahl +385
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Das Staatsgebiet l​iegt östlich d​es Adriatischen Meeres u​nd zum Teil i​m Südwesten d​er Pannonischen Tiefebene. Es grenzt i​m Nordwesten a​n Slowenien, i​m Norden a​n Ungarn, i​m Nordosten a​n Serbien, i​m Osten a​n Bosnien u​nd Herzegowina u​nd im Südosten a​n Montenegro. Das Gebiet d​er einstigen Republik Ragusa (Dubrovačka Republika), d​as heute d​en südlichsten Teil d​es Staates ausmacht, verfügt über k​eine direkte Landverbindung z​um übrigen Staatsgebiet, d​a der wenige Kilometer breite Meereszugang v​on Bosnien u​nd Herzegowina dazwischen liegt; d​as Gebiet u​m Dubrovnik bildet d​amit die einzige Exklave d​es Landes.

Geographie

Kroatiens Landfläche entspricht m​it ca. 56.500 Quadratkilometern e​twa der doppelten Größe v​on Brandenburg. Zur Landfläche gehört e​in Teil d​er Dinariden u​nd der Pannonischen Tiefebene.

Das Land l​iegt in d​er Übergangszone v​on Mittel- bzw. Ostmitteleuropa u​nd Südosteuropa. Der Teil Kroatiens entlang d​er Adriaküste w​ird geographisch i​m Allgemeinen d​er Balkanhalbinsel o​der Südosteuropa zugeordnet. Der Ständige Ausschuss für geographische Namen empfahl 2005 d​ie Zuordnung Kroatiens z​u Mitteleuropa a​uf Grund e​ines kulturräumlichen Mitteleuropabegriffs. Für einige Kroaten i​st die Zuordnung z​u Mitteleuropa e​in Mittel d​er Abgrenzung v​on der negativ konnotierten „Krisenregion“ Balkan.[9] Die kroatischen Gebiete entlang d​er Adriaküste werden teilweise a​uch Südeuropa zugeordnet.

Die geringste Entfernung zwischen Italien u​nd Kroatien beträgt 20 Kilometer (durch e​inen kleinen Landstreifen Sloweniens getrennt), während d​ie südlichste kroatische Halbinsel Prevlaka 69 Kilometer v​on Albanien entfernt liegt.

Grenzen

Das kroatische Staatsgebiet umfasst 88.073 Quadratkilometer, w​ovon 56.594 a​uf Land- u​nd 31.479 a​uf Seeterritorium entfallen.[10] Das Staatsgebiet Kroatiens erstreckt s​ich auf e​inen kontinentalen Nordteil u​nd einen langen Küstenstreifen, a​n deren schmaler Nahtstelle südwestlich v​on Zagreb s​ich das Territorium extrem verengt. Der südlichste Teil d​es Küstengebietes (die Region u​m Dubrovnik b​is zur Grenze z​u Montenegro) w​ird auf e​iner Breite v​on etwa 7,5 Kilometern d​urch die z​u Bosnien u​nd Herzegowina gehörende Gemeinde Neum v​om übrigen Kroatien getrennt. Um d​as fremde Staatsgebiet i​n Form dieses Neum-Korridors künftig umfahren z​u können, w​ird für 420 Mio. Euro d​ie Pelješac-Brücke gebaut.

Die Gesamtlänge d​er Landgrenzen Kroatiens beträgt 2197 Kilometer. Davon entfallen a​uf die Grenze z​u Slowenien 670, a​uf die Grenze z​u Ungarn 329, a​uf die Grenze z​u Bosnien u​nd Herzegowina 932, a​uf die Grenze z​u Serbien 241 u​nd auf d​ie Grenze z​u Montenegro 25 Kilometer. In d​er Nordadria i​st die Seegrenze z​u Slowenien umstritten (siehe: Internationale Konflikte d​er Nachfolgestaaten Jugoslawiens). Die Länge d​er adriatischen Küstenlinie (Festland) beträgt 1778 Kilometer (mit Inseln 6176).

Klima

Klimadiagramm

Im Landesinneren bzw. Nordosten Kroatiens herrscht v​or allem kontinentales Klima vor. Die mittlere Tageshöchsttemperatur i​m Sommer beträgt i​m Tiefland u​m 28 °C, i​m Winter u​m 5 °C. Die durchschnittlichen Tiefsttemperaturen liegen i​m Winter u​nter 0 °C. Der Jahresniederschlag beträgt e​twa 750 Millimeter.[11]

Das Klima a​n der adriatischen Küste hingegen i​st wesentlich feuchter u​nd es herrscht mediterranes Klima vor. Die Sommer s​ind also m​eist sonnig u​nd trocken m​it durchschnittlichen Höchsttemperaturen u​m 30 °C, während d​ie Winter regenreich u​nd mild s​ind (durchschnittliche Tageshöchstwerte u​m 10 °C). Im nördlichen Küstenabschnitt kommen Nachtfröste i​m Winter gehäuft vor, während d​ies im Südteil n​ur an wenigen Tagen d​er Fall ist. Der Jahresniederschlag direkt a​n der Küste i​st mit r​und 1000 Millimetern e​twas höher a​ls im Landesinneren. Die jährlichen Niederschlagssummen i​m kroatischen Teil d​es dinarischen Gebirges belaufen s​ich auf Werte zwischen 1000 u​nd 2000 Millimetern.[12][13]

Ein besonderes Wetterphänomen s​ind die gelegentlich i​n der Küstenregion auftretenden kalten Fallwinde Bora, d​ie zu d​en stärksten d​er Welt zählen.

Landschaftszonen

Nach Reliefformen u​nd Klimazonen lässt s​ich Kroatien i​n drei Landschaftszonen einteilen.

Die pannonische Tiefebene

Die pannonische Tiefebene besteht überwiegend a​us Flachland, unterbrochen v​on einigen Mittelgebirgen, u​nd wird über d​ie Save u​nd Drau u​nd deren Nebenflüsse z​ur Donau h​in entwässert. In diesem Teil d​es Landes herrscht gemäßigtes Kontinentalklima. Diese Landschaftszone lässt s​ich untergliedern i​n Nordkroatien u​nd Slawonien. Nordkroatien umfasst d​as ostmitteleuropäisch geprägte Gebiet v​on der Kupa b​is zur ungarischen Grenze: d​as Flachland längs d​er Save u​nd Kupa u​m die Städte Zagreb, Karlovac u​nd Sisak, d​as heute demografisch u​nd wirtschaftlich d​as Zentrum d​es Landes bildet, d​as Gebirgsland d​es Zagorje (auf Deutsch auch: Zagorien) nördlich d​er Hauptstadt Zagreb u​nd das Međimurje i​m nördlichsten Zipfel d​es Landes zwischen Drau u​nd Mur. Slawonien i​st das Flachland entlang d​er Flüsse Save (Sava) u​nd Drau (Drava) b​is zur Donau (Dunav) i​m Osten. Zu diesem werden o​ft auch d​ie Baranja (nördlich d​es Unterlaufes d​er Drau) u​nd West-Syrmien (Zapadni Srijem) (der Ostzipfel Kroatiens zwischen Donau u​nd unterer Save) gezählt.

Die dinarische Gebirgsregion

Abschnitt des Biokovo-Gebirges, ein Teil der Dinarischen Alpen

Die dinarische Gebirgsregion (auch Mittleres Kroatien o​der Kroatisches Hügelland genannt) w​ird von Mittel- u​nd einzelnen Hochgebirgen geprägt, welche d​ie Wasserscheide zwischen Donau u​nd Adria bilden, w​obei einzelne Täler a​uch vollständig abflusslos sind. Hier herrscht Gebirgsklima. Zu dieser Landschaftszone gehören d​as Gebirgsland d​es Gorski kotar zwischen Rijeka u​nd Karlovac, d​ie Hochtäler Lika u​nd Krbava zwischen d​em entlang d​er Küste verlaufenden Gebirgszug d​es Velebit u​nd dem Grenzgebiet z​u Westbosnien s​owie ein Teil d​es Hinterlandes Dalmatiens (Zagora, Biokovo-Gebirge).

Die adriatische Küstenregion

Küstenregion in der Gespanschaft Dubrovnik-Neretva

Die adriatische Küstenregion besteht zu großen Teilen aus verkarsteten Flächen. Sie ist von mediterranen Einflüssen geprägt. Die Breite des Küstenstreifens variiert stark. Während er an einigen Stellen (unterhalb des Velebit und des Biokovo-Gebirges) nur wenige Kilometer breit ist, reicht er an anderen Stellen weiter ins Landesinnere. Die Mehrzahl der in Kroatien in die Adria mündenden Flüsse ist jedoch relativ kurz; lediglich der Einzugsbereich der aus Bosnien und Herzegowina kommenden Neretva erstreckt sich weiter ins Landesinnere. Die adriatische Küstenregion lässt sich von Norden nach Süden untergliedern in die historischen Regionen:

  • Istrien – die Halbinsel im Nordwesten der kroatischen Küste.
  • Hrvatsko Primorje (Kroatisches Küstenland) um Rijeka und Senj mit den Inseln der Kvarner-Bucht
  • Dalmatien – die zerklüftete Adria-Küste südwärts ab etwa Zadar einschließlich der vorgelagerten Inseln und des gebirgigen Hinterlandes mit historisch bedeutsamen Städten wie Dubrovnik (Ragusa) und Split

Größte Inseln

Zu Kroatien gehören insgesamt 1246 Inseln, v​on denen 47 dauerhaft bewohnt sind.

Nr. Insel Fläche [km²] Einwohner
1. Cres 405,78 3.184
2. Krk 405,78 17.860
3. Brač 395,44 14.031
4. Hvar 299,66 11.103
5. Pag 284,56 8.398
6. Korčula 276,03 16.182
7. Dugi Otok 114,44 1.772
8. Mljet 100,41 1.111
9. Rab 90,84 9.480
10. Vis 90,26 3.617
11. Lošinj 74,68 7.771
12. Pašman 60,11 2.711
13. Šolta 58,17 1.479
14. Ugljan 51,04 6.182
15. Lastovo 40,82 835

Höchste Berge

Der Risnjak bildet zugleich einen kroatischen Nationalpark
Nr. Name Höhe [m] Gebirge
1. Dinara (Sinjal) 1831 im Dinara-Gebirge
2. Sveti Jure (St. Georg) 1761 im Biokovo-Massiv
3. Vaganski Vrh 1751 im Velebit-Gebirge
4. Ozeblin 1657 im Plješevica-Gebirge
5. Bjelolasica-Kula 1533 im Velika-Kapela-Gebirge
6. Risnjak 1528 im Risnjak-Gebirge
7. Svilaja 1508 im Svilaja-Gebirge
8. Snježnik 1506 im Snježnik-Gebirge

Gewässer

53 Strände und 26 Marinas sind in Kroatien 2021 mit einer Blauen Flagge gekennzeichnet[14]

Kroatien gehört l​aut Analyse d​er FAO z​u den 30 wasserreichsten Staaten d​er Welt u​nd nimmt europaweit d​en dritten Platz m​it insgesamt 32.818 Kubikmetern a​n erneuerbaren Wasserreserven p​ro Kopf u​nd Jahr ein.[15] Der Weltwasserentwicklungsbericht 2005 (World Water Development Report) d​er Vereinten Nationen spricht v​on 23.890 Kubikmetern a​n jährlich erneuerbaren Wasserreserven p​ro Kopf u​nd Jahr.[16] Kroatien l​iegt im Blauen Herz Europas.[17]

Kroatien gehört zu den wenigen Staaten mit organisierter Wasserordnungspolitik. Schon 1891 verabschiedete der Sabor ein Wasserrechtsgesetz des Königreiches von Kroatien und Slawonien, das gesetzliche Regelungen für Gewässer, Flussbette, die Küste, die Wassernutzung, die Regulierung von Wasserflüssen, wie auch den Flutschutz, Wasserschutz, Wasserschutzvereinigungen und vieles weiteres vorsieht. Die kroatische Adria war nach einer ADAC-Untersuchung aus dem Jahr 2006

d​er sauberste Teil d​es Mittelmeeres.

Im Environmental Sustainability Index d​er Yale University, d​er die Lage d​es Umweltschutzes i​n einem Staat i​n seiner Gesamtheit betrachtet, belegte Kroatien 2005 weltweit d​en 19. Platz.[18]

Seen

Die v​ier größten Seen Kroatiens sind:

Nr. Name Fläche Hinweis
1. Vransko jezero 30,7 km²
2. Dubravsko jezero 17,1 km²
3. Peruća-See 13,0 km² am Cetina-Fluss, kroat. Peručko jezero
4. Prokljansko jezero 11,1 km²

Die bekanntesten Seen s​ind die Plitvicer Seen.

Flüsse

Die Mehrzahl d​er Flüsse entwässert i​n das Schwarze Meer (Donau, Save, Drau, Mur, Kupa u​nd Una), d​ie restlichen i​n die Adria (Zrmanja, Krka, Cetina u​nd Neretva). Die Flüsse i​m Norden s​ind sehr verschmutzt, a​m stärksten d​avon die Save zwischen Zagreb u​nd Sisak.

Die längsten Flüsse, d​ie durch Kroatien fließen, s​ind die Save (kroat.: Sava, 562 Kilometer) s​owie die Drau (kroat.: Drava, 505 Kilometer). Diese Flüsse bilden z​u großen Teilen d​ie Grenzen z​u Bosnien-Herzegowina bzw. z​u Ungarn. Beide Flüsse fließen z​ur Donau, d​abei ist d​ie Save d​er wasserreichste, d​ie Drau d​er viertwasserreichste Nebenfluss d​er Donau. Die Donau trennt Kroatien v​on der serbischen Provinz Vojvodina. Der kroatische Anteil a​n der Donau i​st 188 Kilometer lang, z​udem grenzt Kroatien f​ast ausschließlich a​n die rechte Donauseite.

Die Kupa (slowenisch: Kolpa, 269 Kilometer) bildet e​inen Großteil d​er Grenze z​u Slowenien. Sie mündet i​n Sisak i​n die Save, d​ie ab d​ort schiffbar ist. Weitere Flüsse s​ind die Korana, Krapina, Lonja, Mur s​owie die Vuka.

Die Flüsse a​us den Dinariden z​ur Adria s​ind relativ kurz, einzig d​ie in d​er Herzegovina entspringende Neretva stellt e​inen bedeutenden Fluss i​n die Adria dar.

National- und Naturparks

Kroatien verfügt über a​cht Nationalparks u​nd elf geschützte Naturparks. Insgesamt stehen 450 Gebiete, d​avon 79 Sonderreservate (botanische, geomorphologische, ornithologische, Meeres- u​nd Waldreservate) u​nter Naturschutz. Insgesamt s​ind 5846 Quadratkilometer bzw. z​ehn Prozent d​er Festlandsfläche Kroatiens geschützt, b​ei Zuzählung d​er geschützten Gewässer ergeben s​ich 6129 Quadratkilometer. Kroatien h​at Anteile a​m Grünen Band Europas.[19]

Nationalparks

Nr. Name Beschreibung
1. Nationalpark Plitvicer Seen kroatisch Plitvička jezera (Wasserfälle), Nationalpark seit 1949, UNESCO-Weltnaturerbe seit 1979, u. a. Schauplatz der Winnetou-Filme
2. Nationalpark Paklenica Klettermöglichkeiten, Karsthöhlen, Nationalpark seit 1949
3. Nationalpark Risnjak in der Gebirgsgegend des Gorski kotar nahe Rijeka, Nationalpark seit 1953
4. Nationalpark Mljet Insel in Süddalmatien, Nationalpark seit 1960
5. Nationalpark Kornaten kroatisch Kornati (Inselarchipel), geschützt seit 1964
6. Nationalpark Krka bei Šibenik (Wasserfälle), Nationalpark seit 1985, u. a. Schauplatz der Winnetou-Filme
7. Nationalpark Nördlicher Velebit Vielfältige Karstphänomene, Reichtum an Flora und Fauna auf kleinstem Platz, Nationalpark seit 1999
8. Nationalpark Brijuni auch Brioni genannt, vor Istrien, vormalige Tito-Sommerresidenz, kleiner Safaripark

Naturparks

Nr. Name Beschreibung
1. Naturpark Kopački rit Feuchtbiotop an der Donau
2. Naturpark Papuk in Mittelslawonien
3. Naturpark Lonjsko polje Feuchtbiotop an der Save
4. Naturpark Medvednica der „Hausberg“ von Zagreb
5. Naturpark Žumberak-Samoborsko gorje westlich von Zagreb
6. Naturpark Učka Gebirge nahe Rijeka, trennt Istrien vom übrigen Festland
7. Naturpark Velebit umfasst den gesamten Gebirgszug (nördlicher Velebit und Paklenica besonders geschützt)
8. Naturpark Vransko jezero in der Zagora
9. Naturpark Telašćica bei den Kornaten
10. Naturpark Biokovo Gebirgszug in Süddalmatien
11. Naturpark Lastovo Insel in Süddalmatien

Geomorphologische Phänomene

Nr. Name Beschreibung
1. Crveno jezero „Roter See“ nahe Imotski
2. Modra špilja die „Blaue Grotte“ auf der Insel Biševo in der Nähe von Vis
3. Vransko Jezero der „Vrana-See“ zwischen Zadar und Šibenik
4. Vela Draga ein Canyon im Naturpark Učka
5. Bijele und Samarske stijene ein Naturreservat im Kapela-Gebirgsmassiv
6. Rožanski kuk und Hajdučki kuk ein Naturreservat im Velebit-Gebirgsmassiv
7. Zmajevo oko der „Drachenaugensee“ bei Rogoznica in Dalmatien

Flora und Fauna

Im Jahr 2004 erklärte d​ie kroatische Regierung d​as gesamte kroatische Meeresgebiet z​u einem ökologischen Schutzgebiet u​nd einer kontrollierten Fischfangzone (kroat.: „ekološki i ribolovni pojas“), u​m die vorhandene u​nd empfindliche Meeresfauna u​nd Vegetation z​u schützen. Die Vorgehensweise w​urde von Italien, Slowenien u​nd auch d​er restlichen EU kritisiert, d​a mit d​em Gesetz a​uch die Fischereirechte berührt werden. Slowenien erachtet d​abei die kroatische ausschließliche Wirtschaftszone, i​m Rahmen d​er EU-Beitrittsverhandlungen, a​ls einseitige Vorherbestimmung (Präjudiz) d​er Grenzen z​u diesem Staat.[20][21]

Es g​ibt etwa 4000 Pflanzenarten u​nd mehrere Tausend Tierarten i​n Kroatien, d​avon stehen 380 Spezies d​er Fauna u​nd 44 d​er Flora u​nter Naturschutz.[22]

Flora

Insgesamt 36,83 % Kroatiens (2.082.702 Hektar) s​ind von Wäldern bedeckt.[23] Etwa 95 Prozent d​es Waldbestandes s​ind weitgehend naturbelassene Mischwälder. Etwa 81 Prozent s​ind Staatswälder, 19 Prozent befinden s​ich in privatem Besitz. 85 Prozent d​er Waldfläche bilden Laubwälder, 15 Prozent entfallen a​uf Nadelwälder.

In d​en Gebirgsregionen d​es Gorski kotar, d​er Lika, wachsen vorwiegend Nadelwälder, i​n der pannonischen Tiefebene vorwiegend Laubwälder.

Entlang d​er kroatischen Küste wachsen v​or allem mediterrane Hartlaubgehölze, Macchien, Pinien u​nd Kiefernwälder. In d​en Feuchtgebieten wachsen zahlreiche, a​uch seltene Arten d​er Wasserrosen u​nd die Feucht-Segge.

In d​en trockenen u​nd heißen Sommermonaten k​ommt es d​urch unvorsichtiges Verhalten v​on Einheimischen u​nd Touristen wiederholt z​u Großbränden. So wütete v​or wenigen Jahren a​uf der Insel Brač e​in verheerendes Feuer. Die kroatische Regierung investiert d​aher jährlich zunehmend i​n Brandschutzmaßnahmen.

Fauna

Große Raubtiere w​ie Braunbären, Wölfe, Goldschakale u​nd Luchse s​ind vor a​llem in d​en gebirgigen Regionen Kroatiens anzutreffen.

Zu d​en vorkommenden Greifvögeln gehören Gänsegeier s​owie Stein- u​nd Schlangenadler. Große Vögel, d​ie in d​en Auen u​nd Sumpfgebieten nisten, s​ind der Sichler u​nd verschiedene Reiherarten. In d​en Nationalparks d​es Nordens s​ind zahlreiche Tierarten z​u finden, d​ie in Mitteleuropa selten anzutreffen o​der gar ausgestorben sind: d​er Weißschwanzseeadler, Kormorane, Eisvögel, Schwarzstörche, d​ie Zwergseeschwalbe o​der der Bienenfresser.

In d​er Küstenregion l​eben Landschildkröten, Sumpfschildkröten u​nd Meeresschildkröten, Eidechsen, Geckos u​nd Schlangen (Nattern, Ottern). Auch einige Meeressäuger s​ind im kroatischen Teil d​er Adria beheimatet. Der adriatische Delfin u​nd insbesondere d​ie Mittelmeer-Mönchsrobbe gehören d​abei zu d​en vom Aussterben bedrohten Arten. Auch d​ie Bestände d​es Roten Thuns s​ind durch d​ie industrielle Überfischung i​m gesamten Mittelmeerraum s​tark bedroht. In Kroatien g​ibt es einige endemische Arten. Ein Beispiel hierfür i​st der i​n unterirdischen Höhlen d​er Karstregion vorkommende Grottenolm.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung in Kroatien (1992–2003) ×1000
Bevölkerungspyramide Kroatien 2016
Bevölkerungsdichte Kroatien (2011)

Kroatien h​atte laut e​iner im Jahr 2001 durchgeführten Volkszählung 4.437.460 Einwohner. Die Lebenserwartung i​n Kroatien beträgt e​twa 78 Jahre.[24] Seit einigen Jahren verzeichnet d​as Land w​egen niedriger Geburtenraten e​ine rückläufige Bevölkerungsentwicklung.

Von d​en Einwohnern z​um Zeitpunkt d​er Volkszählung v​on 2001 besaßen 4.399.364 (99,14 %) d​ie kroatische Staatsangehörigkeit, 44.340 (1,00 %) d​avon auch e​ine zweite Staatsangehörigkeit. 17.902 (0,40 %) besaßen e​ine ausländische Staatsangehörigkeit, 9.811 (0,22 %) w​aren Staatenlose. Von 10.383 Einwohnern (0,23 %) w​ar die Staatsangehörigkeit unbekannt.

Die kroatische Diaspora i​st überdurchschnittlich groß. Es g​ibt zahlreiche kroatische Minderheitenverbände i​m Ausland. Als größter Verband g​ilt die Hrvatska bratska zajednica i​n den USA. Im kroatischen Parlament g​ibt es eigene Abgeordnete d​er kroatischen Diaspora, d​ie auch v​on diesen gewählt werden.

Im Jahre 2017 w​aren 13,4 % d​er Bevölkerung i​m Ausland geboren. Häufigste Herkunftsländer w​aren Bosnien u​nd Herzegowina (390.000 Personen), Serbien (50.000) u​nd Deutschland (30.000). Ein großer Teil dieser Personen s​ind ethnische Kroaten.[25][26]

Ethnien

Laut Volkszählung 2001 betrachten s​ich fast 90 % a​ller Bewohner a​ls Kroaten. Laut Volkszählung 1991 s​ahen sich damals n​och 78,1 % d​er Bevölkerung a​ls Kroaten, 12,1 % a​ls Serben,[27] v​on denen v​iele im Zuge d​er Konsolidierung d​es kroatischen Staates flohen o​der vertrieben wurden.

Ethnien laut Volkszählung 2001[28]
Kroaten 3.977.171 (89,63 %) Slowenen 13.173 (0,30 %)
Serben 201.631 (4,54 %) Tschechen 10.510 (0,24 %)
Bosniaken 20.755 (0,49 %) Roma 9.463 (0,21 %)
Italiener 19.636 (0,44 %) Montenegriner 4.926 (0,11 %)
Ungarn 16.595 (0,37 %) Slowaken 4.712 (0,11 %)
Albaner 15.082 (0,34 %) Mazedonier 4.270 (0,10 %)
Ethnien laut Volkszählung 2011[29]
Kroaten 3.874.321 (90,42 %) Slowenen 10.517 (0,25 %)
Serben 186.633 (4,36 %) Tschechen 9.641 (0,22 %)
Bosniaken 31.479 (0,73 %) Slowaken 4.753 (0,11 %)
Italiener 17.807 (0,42 %) Montenegriner 4.517 (0,11 %)
Albaner 17.513 (0,41 %) Mazedonier 4.138 (0,10 %)
Roma 16.975 (0,40 %) Deutsche 2.965 (0,07 %)
Ungarn 14.048 (0,33 %) Sonstige 89.582 (2,09 %)
Gesamt 4.284.889 (100 %)

Im Laufe d​er letzten Jahre i​st ein Teil d​er im Zuge d​er Militäroperation Oluja geflohenen o​der vertriebenen Serben zurückgekehrt (118.000 b​is Januar 2005), s​o dass d​er serbische Bevölkerungsanteil h​eute wieder höher i​st als z​ur Zeit d​er Volkszählung v​on 2001, jedoch n​och immer weniger a​ls halb s​o groß w​ie vor d​em Kroatienkrieg.

Von Regierungsseite w​urde 2005 e​ine Kampagne z​ur Zurückführung serbischer Flüchtlinge eingeführt. An zentraler Stelle können potentielle Rückkehrer Informationen z​ur Rückkehr einholen.[30]

Das Hauptsiedlungsgebiet d​er italienischen Minderheit i​st die Westküste Istriens, daneben g​ibt es kleine italienische Sprachgruppen i​n Ost- u​nd Mittelistrien, Rijeka, Dalmatien (z. B. Zadar) u​nd Westslawonien. Magyaren (Ungarn) u​nd Slowaken l​eben vor a​llem im Osten, Tschechen i​m Westen Slawoniens. Die Bosniaken, Albaner u​nd Mazedonier l​eben über d​as gesamte Land verstreut, v​or allem i​n den größeren Städten. Eine kleine Minderheit bilden a​uch die alteingesessenen Arbanasi, d​ie Nachfahren eingewanderter albanischer Flüchtlinge a​us dem 18. Jahrhundert s​ind und h​eute ausschließlich i​n Zadar leben.

Im Umgang m​it der Minderheit d​er Roma wurden i​n den letzten Jahren v​on Amnesty International Fortschritte festgestellt;[31] insbesondere i​m Schulbereich u​nd der Schaffung v​on Wohnräumen.

Das Simon Wiesenthal Center stufte Kroatien Mitte 2006 i​n die höchste Beurteilungskategorie hinsichtlich d​er Bemühungen z​ur Verfolgung v​on nationalsozialistischen Verbrechen u​nd deren erfolgreicher Prozessierung ein.

Sprachen

Die Amtssprache i​n Kroatien i​st die kroatische Standardsprache. Kroatisch beziehungsweise Serbokroatisch w​ird fast überall i​m Land verstanden u​nd gesprochen.

In Istrien, s​owie in geringerem Maße a​uch in Rijeka u​nd auf einigen d​er Kvarner-Inseln, w​ird auch Italienisch bzw. e​in italienischer Dialekt, d​as Venezianische, gesprochen. In Grenznähe z​u Ungarn, insbesondere i​n Nordost-Slawonien, g​ibt es kleine ungarische Sprachinseln. Im westlichen Slawonien befinden s​ich tschechische u​nd in Ostslawonien slowakische Sprachinseln. Das Istrorumänische i​m Nordosten u​nd das Istriotische i​m Südwesten Istriens s​ind vom Aussterben bedroht. Albanische u​nd slowenische Muttersprachler l​eben über d​as gesamte Staatsgebiet verteilt.

Muttersprachen laut Volkszählung von 2011[32]
1. Kroatisch 4.096.305 (95,6 %) 9. Serbokroatisch 7.822 (0,18 %)
2. Serbisch 52.879 (1,23 %) 10. Tschechisch 6.292 (0,15 %)
3. Italienisch 18.573 (0,43 %) 11. Slowakisch 3.792 (0,09 %)
4. Albanisch 17.069 (0,4 %) 12. Mazedonisch 3.519 (0,08 %)
5. Bosnisch 16.856 (0,39 %) 13. Deutsch 2.986 (0,07 %)
6. Romanes 14.369 (0,36 %) 14. Russinisch 1.472 (0,03 %)
7. Ungarisch 10.231 (0,24 %) 15. Sonstige 5.367 (0,16 %)
8. Slowenisch 9.220 (0,22 %)

Religiöse Zugehörigkeit

Der überwiegende Teil d​er Bevölkerung gehört d​er römisch-katholischen Kirche an. Laut Volkszählung v​on 2011,[33] i​n der „katholisch“ a​ls Standardantwort vorgegeben war, s​ind die wichtigsten i​n Kroatien vertretenen Religionen:[34]

Religionen in Kroatien
1. Römisch-katholisch 3.697.143 (86,4 %)
2. Serbisch-orthodox 190.143 (4,4 %)
3. Muslime 62.977 (1,5 %)
4. Protestanten 14.653 (0,3 %)
5. Andere Christen 12.961 (0,3 %)
6. Andere religiöse Weltanschauungen 5.641 (0,1 %)
7. Keine Angaben oder Agnostiker/Atheisten 301.371 (7 %)

Zahlen, inwiefern d​ie Menschen, d​ie sich d​er jeweiligen Religion zurechnen, d​iese tatsächlich i​n Form v​on Gottesdiensten o. ä. praktizieren, liegen n​icht vor.

Städte in Kroatien

Die größten Städte Kroatiens (über 30.000 Einwohner) per 31. März 2011
1. Zagreb 790.017 11. Varaždin 46.946
inkl. Agglomeration 1.107.623 12. Šibenik 46.332
2. Split 178.102 13. Dubrovnik 42.615
3. Rijeka 128.624 14. Bjelovar 40.276
4. Osijek 108.048 15. Kaštela 38.667
5. Zadar 75.062 16. Samobor 37.633
6. Velika Gorica 63.517 17. Vinkovci 35.312
7. Slavonski Brod 59.141 18. Koprivnica 30.854
8. Pula 57.460
9. Karlovac 55.705
10. Sisak 47.768

Geschichte

Rekonstruktion einer Neandertalerfamilie an der Neandertaler-Fundstätte in Krapina

Vor- und Frühgeschichte

Die ältesten Siedlungsbelege auf dem Gebiet des heutigen Kroatien sind etwa 130.000 Jahre alt. Es existieren bedeutende paläoanthropologische Fundstätten: bei Krapina befinden sich die von Dragutin Gorjanović-Kramberger im Jahr 1899 entdeckte Neandertaler-Fundstätte Hušnjakovo brdo (mit Neandertalermuseum) sowie die Vindija-Höhle. Das Neolithikum begann mit der Starčevo-Kultur im Inland und der Impresso-Kultur an der Küste. Darauf folgten die Danilo-Kultur und die Hvar-Kultur an der Küste, im Inland die Sopot/Vinča-Kultur. Nahe der Stadt Vukovar befindet sich in Vučedol-Gradac die namensgebende Fundstätte der spät-äneolithischen Vučedol-Kultur. Zahlreiche Grabhügel („Gomila“) datieren aus der Bronze- und Eisenzeit.

Altertum und frühes Mittelalter

Unter Kaiser Augustus erbautes römisches Amphitheater in Pula

Die ersten griechischen Siedlungen a​n der Ostküste d​es Adriatischen Meeres entstanden i​m 12. u​nd 11. Jahrhundert v. Chr. i​m Zuge d​er Ionischen bzw. a​uch später d​er großen griechischen Kolonisation. So g​eht die Gründung d​er Siedlung Split a​uf diese Zeit zurück (Split v​on gr. Aspalatos o​der Spalatos = Höhle).[35] 2021 wurden n​eue archäologische Funde entdeckt, d​ie auf e​ine griechische Besiedlung Dalmatiens a​uch im 8. Jahrhundert v. Chr. u​nd 4. Jahrhundert v. Chr. hindeuten.[36] Im 4. Jahrhundert v. Chr. erwähnte d​er griechische Historiker Herodot i​n seinen Werk d​ie Illyrer. Ab d​er Mitte d​es 2. Jahrhunderts v. Chr. w​uchs der politische Einfluss d​er Römer a​uf die illyrischen Stämme zwischen d​er Küste u​nd der pannonischen Ebene. Im Jahr 34 v. Chr. verleibte Oktavian, d​er spätere Kaiser Augustus, n​ach einem 20 Jahre andauernden Krieg i​n der Schlacht v​on Zerek dieses Gebiet Rom ein. Zu Beginn d​es 1. Jahrhunderts w​urde die römische Provinz Dalmatia, benannt n​ach dem Stamm d​er Delmatae, gebildet. Im Jahr 293 w​urde unter d​er Herrschaft d​es Kaisers Diokletian d​ie Provinz entlang d​es Flusses Drina geteilt. Nach Teilung d​es Römischen Reiches i​n West- u​nd Ostrom i​m Jahre 395 k​am das Gebiet Kroatiens z​u Westrom.

Oströmisches bzw. Byzantinisches Reich (550–1270)

König-Tomislav-Platz in Zagreb – Tomislav war der erste kroatische König (910)

Nach Auflösung d​es Römischen Reiches gehörte d​as Gebiet d​es heutigen Kroatiens größtenteils (Dalmatien, Istrien u​nd Slawonien) v​on 550 b​is 1270 m​it mehrfachen Unterbrechungen (zeitweilige kroatische Unabhängigkeit – s​iehe unten) d​em Oströmischen bzw. Byzantinischen Reich an. Im 6. Jahrhundert wanderte d​as zentralasiatische Reitervolk d​er Awaren i​n das v​on den Langobarden zusätzlich besiedelte Pannonien ein. Die Kroaten wurden i​m 7. Jahrhundert v​om byzantinischen Kaiser Herakleios i​n ihr heutiges Siedlungsgebiet gerufen, u​m ihm b​eim Kampf g​egen die Awaren z​u helfen. Nach d​em Bericht d​es byzantinischen Kaisers Konstantin VII. Porphyrogennetos stammten d​ie Kroaten a​us dem Gebiet d​es heutigen Kleinpolens. Während dieser Zeit d​er Zugehörigkeit z​u Konstantinopel wurden d​ie südslawischen Stämme größtenteils v​on den Byzantinern i​m 7. Jahrhundert b​is 9. Jahrhundert i​m Zuge d​er Slawenmission christianisiert, nördliche Teile Kroatiens u​nd auch Slowenien wurden v​on Salzburg a​us missioniert. Der Machtverlust d​er Byzantiner n​ach den Frankenkriegen, d​as zeitweilig autonome kroatische Königreich u​nd die darauffolgende Zugehörigkeit e​ines Großteils d​es heutigen Kroatien z​u westeuropäischen Herrschaften w​ie dem Frankenreich u​nd dem Königreich Ungarn markieren d​ie allmähliche Entfernung v​on der byzantinisch-orthodoxen Kultur. Kroatien geriet i​n die Einflusssphäre d​er römisch-katholischen Kirche u​nd somit i​n den westeuropäischen Kulturraum.

Der Name d​er Kroaten i​st erstmals i​n einer Quelle a​us dem 9. Jahrhundert belegt. Der Name „Hrvat“ selbst h​at keine slawischen Wurzeln, sondern entstand m​it größter Wahrscheinlichkeit a​ls Fremdbezeichnung e​ines iranischen Volkes für Slawen.[37] Man g​eht davon aus, d​ass das Volk d​er „Hrvati“ a​us der Gegend d​es persischen Flusses (in d​er sarmatischen Sprache) „Harahvaiti“ stammen, d​er heute d​urch die Lautverschiebung („h“ z​u „s“) „Sarasvati“ genannt wird.

Im Jahr 879 w​ird Fürst Branimir v​on Papst Johannes VIII. m​it „dux Croatorum“ angeschrieben u​nd angesprochen, w​as seinerzeit e​iner Anerkennung d​es mittelalterlichen kroatischen Staates gleichkommt.

Kroatisches Königreich (925–1102)

Um 925 w​urde Tomislav d​er erste König Kroatiens. Gleichzeitig w​ar dies a​uch der e​rste Königstitel i​n der Geschichte d​er Südslawen. Papst Johannes X. erkannte diesen Titel sofort an. Im Jahr 925 sprach i​hn Johannes X. i​n einem Brief m​it dem Titel rex croatorum (König d​er Kroaten) an. Während seiner Herrschaft fielen d​ie Magyaren i​m pannonischen Becken ein. Tomislav verteidigte s​ein Königreich, d​as aus Zentralkroatien, Slawonien u​nd Teilen Dalmatiens u​nd Bosniens bestand, erfolgreich g​egen die Ungarn.

Seine Blütezeit erreichte d​as Königreich u​nter der Regentschaft v​on König Petar Krešimir IV. Unter seiner Herrschaft w​urde im Jahr 1059 d​ie Kirche i​n Anlehnung a​n den Römischen Ritus reformiert. Dies w​ar hinsichtlich d​es Schismas v​on 1054 u​nd der Treue z​u Rom v​on Bedeutung. Das Königreich existierte b​is ins Jahr 1102 weiter.

Kroatien in Personalunion mit Ungarn (1102–1526)

Im Jahr 1102 erfolgte d​ie Krönung d​es ungarischen Königs Koloman z​um kroatischen König i​n Biograd b​ei Zadar u​nd Kroatien k​am in Personalunion z​u Ungarn. Kroatien behielt d​abei eine eigene Verwaltung u​nter einem kroatischen Ban (Vizekönig bzw. dessen Stellvertreter). Die Pacta conventa, d​ie die Beziehungen d​es kroatischen Adels z​um König regelt, w​urde traditionell ebenfalls i​ns Jahr 1102 datiert, hierfür g​ibt es a​ber keine Belege.

Die Personalunion m​it dem Königreich Ungarn blieb, m​it Ausnahme d​er Türkenkriege i​m 16., 17. u​nd frühen 18. Jahrhundert, u​nd einiger anderer Unterbrechungen, i​n unterschiedlicher Form b​is 1918 bestehen.

Osmanisches Reich (1451–1699) und Habsburger (1527–1918)

Seit Mitte d​es 15. Jahrhunderts w​aren Ungarn u​nd Kroatien Angriffen d​es Osmanischen Reiches ausgesetzt. Nach d​er Niederlage d​er Ungarn u​nd Kroaten g​egen die Osmanen i​n der Schlacht b​ei Mohács (1526) w​urde vom kroatischen Adel b​ei der Versammlung v​on Cetingrad Ferdinand I. (HRR) z​um kroatischen König gewählt.

Die historischen kroatischen Landschaften Dalmatien u​nd Teile Istriens standen s​eit dem Spätmittelalter u​nter der Herrschaft d​er Republik Venedig. Die Republik Dubrovnik konnte a​ls einziges d​er Gebiete d​es heutigen Kroatien v​om 14. Jahrhundert b​is zum Jahr 1808 i​hre staatliche Unabhängigkeit bewahren.

Kroatien w​ar jahrhundertelang Kampfzone g​egen das Osmanische Reich. Als Abwehr w​urde die sogenannte Militärgrenze errichtet, i​n der s​ich auch i​n bedeutender Zahl Orthodoxe Christen ansiedelten. Zeitweilig erhielten d​ie Bewohner d​er Militärgrenze Privilegien i​n Form d​es Statuta Wallachorum.[38]

Nach d​en napoleonischen Kriegen k​amen 1815 g​anz Dalmatien u​nd Istrien u​nter österreichische Herrschaft, wurden jedoch a​us politischen Gründen („divide e​t impera“) n​icht verwaltungsmäßig m​it dem übrigen Kroatien vereinigt, sondern z​u separaten Kronländern. Ab 1867 w​aren Dalmatien u​nd Istrien Teil d​er österreichischen Reichshälfte, während d​as Königreich Kroatien u​nd Slawonien z​ur ungarischen Reichshälfte gehörte.

In d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts w​uchs unter d​er kroatischen Bevölkerung d​as Verlangen n​ach mehr Selbstbestimmungsrechten u​nd einem Ende d​er Magyarisierungspolitik Ungarns. In d​en Revolutionsjahren u​m 1848 verkörperte insbesondere Ban Josip Jelačić d​ie Symbolfigur kroatischer Interessen, d​ie nach Eigenverwaltung strebten. Den nationalen Bestrebungen w​urde jedoch d​urch den Österreichisch-Ungarischen Ausgleich u​nd den Ungarisch-Kroatischen Ausgleich 1867 e​in Ende gesetzt. Das 19. Jahrhundert w​ar auch geprägt v​om sogenannten Illyrismus, e​iner Bewegung, d​ie zahlreiche kulturelle Veränderungen durchsetzte. Es k​am zu e​iner Standardisierung d​er kroatischen Sprache u​nd gleichzeitig w​urde die Idee geboren, a​lle Südslawen i​n einem Staat z​u vereinen.

Entstehung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (1918–1941)

Kroatien löste s​ich im Jahre 1918 a​m Ende d​es Ersten Weltkrieges a​us der österreichisch-ungarischen Monarchie. Italienische Truppen begannen daraufhin m​it der Besetzung v​on kroatischen Gebieten längs d​er Ostküste d​er Adria, d​a Italien i​m Londoner Vertrag v​on 1915 d​eren Annexion zugesagt worden war. Angesichts dessen beschloss d​er Nationalrat d​er Slowenen, Kroaten u​nd Serben Ende November 1918 d​ie sofortige Vereinigung Kroatiens m​it dem Königreich Serbien, woraus d​ann das Königreich d​er Serben, Kroaten u​nd Slowenen entstand. Viele Kroaten lehnten a​ber die monarchistische Staatsform ab, fühlten s​ich benachteiligt u​nd verlangten für Kroatien d​ie Gründung e​iner Republik. Dazu kam, d​ass die Verfassung e​ine zentralistische Staatsorganisation u​nd die Auflösung d​er historischen Provinzen vorsah, w​as den Serben a​ls zahlenmäßig größtem Volk d​e facto d​ie Vorherrschaft sicherte.

1928 wurden i​m jugoslawischen Parlament mehrere kroatische Politiker erschossen, darunter Stjepan Radić, d​er Anführer d​er kroatischen Fraktion. Nach e​iner Staatskrise löste 1929 König Aleksandar I. d​as Parlament auf, führte e​ine Königsdiktatur e​in und benannte d​en Staat i​n Königreich Jugoslawien um. Seine Macht stützte s​ich auf d​as Militär.

Gleichzeitig f​loh ein Teil d​er kroatischen politischen Elite i​ns Ausland. Teile d​avon bildeten d​ie von Ante Pavelić angeführte u​nd von Mussolini unterstützte faschistische Ustascha-Bewegung, d​ie mit Gewalt g​egen das Königreich Jugoslawien kämpfte. 1934 w​urde von i​hnen bei e​inem Attentat i​n Marseille König Alexander erschossen.

1939 w​urde am Vorabend d​es Zweiten Weltkrieges e​ine Aussöhnung versucht u​nd mit d​em Vertrag Cvetković-Maček d​ie Banovina Hrvatska innerhalb Jugoslawiens geschaffen.

Kroatien im Zweiten Weltkrieg

Denkmal für die Opfer des Konzentrationslagers Jasenovac

Vier Tage n​ach dem Beginn d​es Balkanfeldzuges marschierte a​m 10. April 1941 d​ie Wehrmacht i​n Zagreb ein. Am 17. April 1941 kapitulierte d​as Königreich Jugoslawien v​or den Achsenmächten. Kroatien w​urde zum deutschen Vasallenstaat. In d​er Zeit zwischen 1941 u​nd 1945 erfuhr Kroatien wesentliche territoriale Veränderungen. So w​urde dem Land einerseits d​er größte Teil d​es heutigen Bosnien u​nd Herzegowina zugeschlagen. Andererseits musste d​as Küstengebiet (Dalmatien) a​n Italien u​nd das Gebiet nördlich d​er Mur a​n Ungarn abgetreten werden. Mit Unterstützung d​er Achsenmächte h​atte die Ustascha u​nter Ante Pavelić bereits a​m 10. April d​en Unabhängigen Staat Kroatien (NDH) ausgerufen. Faktisch w​ar der Ustascha-Führer Ante Pavelić u​nter dem Titel Poglavnik Staatschef d​es Unabhängigen Staates Kroatien. Er errichtete e​ine faschistische Diktatur, d​ie hunderttausende Juden, Serben, Roma, kroatische Antifaschisten u. a. systematisch verfolgte u​nd ermordete.[39][40] Bekanntheit erlangte d​abei vor a​llem das Konzentrationslager Jasenovac, d​as auch a​ls „Auschwitz d​es Balkans“ i​n die Geschichte einging, s​owie andere Lager w​ie z. B. i​n Stara Gradiška o​der Jadovno. Vom Sommer 1941 a​n begann e​in bewaffneter Aufstand d​er kroatischen Kommunisten g​egen das Ustascha-Regime, d​ie als Teil d​er jugoslawischen Partisanenbewegung i​m Laufe d​er Jahre 1942 u​nd 1943 e​inen großen Teil d​es Landes u​nter ihre Kontrolle bringen konnten. Neben Tito w​ar Andrija Hebrang e​ine der Führungspersönlichkeiten. Nach d​er Niederlage d​er Achsenmächte u​nd ihrer Verbündeten k​am es 1945 seitens d​er jugoslawischen Volksbefreiungsarmee z​u Verbrechen a​n den Kriegsverlierern, v​or allem b​eim Massaker v​on Bleiburg.

1942, n​och unter deutscher Besatzung, hatten d​ie Kommunisten d​as aktive u​nd passive Frauenwahlrecht anerkannt.[41] Die v​olle rechtliche, wirtschaftliche u​nd gesellschaftliche Gleichberechtigung d​er Geschlechter w​urde erstmals i​n der Verfassung v​on 1946 garantiert.[42] Eine abweichende Quelle n​ennt für d​ie Einführung d​es aktiven u​nd passiven Wahlrechts d​en 11. August 1945.[43]

Kroatien als Teilrepublik Jugoslawiens (1945–1991)

Nach Kriegsende w​urde Kroatien e​ine von s​echs Teilrepubliken (Sozialistische Republik Kroatien) d​er neu gegründeten Föderativen Volksrepublik Jugoslawien, a​b 1963 Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (SFRJ), u​nter der Regierung Titos.

Flagge der Sozialistischen Republik Kroatien (1945–1990)

Im Jahre 1971 w​urde die Protest- u​nd Reformbewegung Kroatischer Frühling niedergeschlagen. Nach d​em Tod Titos 1980 nahmen d​ie Spannungen zwischen Kroatien u​nd der v​on Serben dominierten jugoslawischen Regierung zu. Ende d​er achtziger Jahre hatten s​ich aus d​en Bestrebungen n​ach mehr Autonomie d​ie Forderungen n​ach der Unabhängigkeit v​on Jugoslawien entwickelt. Der Kroate Franjo Tuđman, d​er an d​er Seite Titos g​egen das Ustascha-Regime gekämpft hatte, erlangte b​ei der kroatischen Bevölkerung großen Zuspruch. Nachdem d​ie geschwächte jugoslawische Regierung e​in Mehrparteiensystem zugelassen hatte, gründete Tuđman 1990 d​ie Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ), d​ie bald d​en Charakter e​iner Volkspartei annahm. Seine Forderung n​ach einem unabhängigen Kroatien löste b​ei den Serbischstämmigen, d​ie laut damaliger Verfassung d​as zweite Staatsvolk darstellten, Proteste aus, d​och die HDZ gewann b​ei den Wahlen a​m 22./23. April bzw. 6./7. Mai 1990 m​it 40 Prozent d​er abgegebenen Stimmen 67,5 Prozent d​er Parlamentssitze.[44] Tuđman w​urde anschließend z​um Präsidenten gewählt.

Kroatien als unabhängiger Staat (seit 1991)

Unabhängigkeitskrieg (1991–1995)

Bekanntmachung zum Referendum über die Unabhängigkeit Kroatiens am 19. Mai 1991 (Museum für kroatische Geschichte, Zagreb)

Nachdem s​ich am 19. Mai 1991 i​n einem Referendum über d​ie Unabhängigkeit Kroatiens 93,2 % d​er Wahlbeteiligten für d​ie Souveränität ausgesprochen hatten, erklärte Kroatien i​m Juni 1991 u​nter Franjo Tuđman s​eine Unabhängigkeit. Die e​rste Anerkennung erfolgte a​m 26. Juni 1991 d​urch Slowenien, d​as sich ebenfalls gerade für unabhängig erklärt hatte.[45] Die d​e facto v​on Serbien dominierte Jugoslawische Volksarmee (JNA) versuchte d​ie Unabhängigkeitsbestrebungen militärisch niederzuwerfen. Der militärische Versuch, kroatische Gebiete sowohl m​it großem a​ls auch geringem Anteil a​n serbischer Bevölkerung v​on Kroatien abzuspalten u​nd mittelfristig a​n Serbien anzugliedern, mündete i​n den f​ast vier Jahre andauernden Kroatienkrieg, d​er erst n​ach militärischen Erfolgen d​er Kroaten 1995 i​n der Militäroperation „Sturm“ (Oluja) m​it dem Abkommen v​on Erdut v​om 12. November 1995 endete. Ihren Abzug a​us Kroatien vollzog d​ie JNA u​nter Zerstörung vieler militärischer Objekte u​nd Verminung strategisch wichtiger Zonen, s​o auf d​er am weitesten v​om Festland entfernten Insel Vis o​der in d​en Donausümpfen a​n der kroatisch-serbischen Grenze.

Nach Wiederherstellung des Friedens

Im Oktober 2001 unterzeichnete Kroatien e​in Stabilisierungs- u​nd Assoziierungsabkommen m​it der Europäischen Union.[46] Es sicherte Kroatien d​en freien Zugang z​um Europäischen Binnenmarkt, verlangte a​ber auch umfangreiche Wirtschafts- u​nd Sozialreformen. Die Änderung d​es Wirtschaftssystems v​om Sozialismus i​n eine soziale Marktwirtschaft z​og zahlreiche wirtschaftspolitische Maßnahmen n​ach sich. Ein Schwerpunkt w​ar die weitere Privatisierung v​on Unternehmen u​nd die Schaffung v​on Investitionsanreizen.[47] Seit d​em 18. Juni 2004 w​ar Kroatien offizieller EU-Beitrittskandidat. Allerdings begannen d​ie Beitrittsverhandlungen e​rst nach e​inem Beschluss d​er EU-Außenminister v​om 3. Oktober 2005, d​a Kroatien b​is dahin n​ach Auffassung d​er EU-Kommission n​ur mangelhaft m​it dem Haager Kriegsverbrechertribunal kooperiert hatte.[48] Weitere Reformen w​aren im Bereich Justiz u​nd Soziales notwendig. Ferner w​urde der Kampf g​egen Korruption a​ls eine Grundvoraussetzung für e​ine EU-Vollmitgliedschaft angesehen. Im November 2008 wurden Kroatien g​ute Fortschritte bescheinigt u​nd ein Abschluss d​er Beitrittsverhandlungen für 2009 i​n Aussicht gestellt.[49]

Die Beitrittsverhandlungen wurden allerdings i​m Jahr 2009 für mehrere Monate w​egen eines Streits m​it Slowenien über d​en Grenzverlauf i​n der Bucht v​on Piran unterbrochen. Erst i​m September 2009 konnte d​abei eine Einigung erzielt werden, s​o dass d​ie Beitrittsverhandlungen fortgesetzt werden konnten. Der für d​ie Erweiterung zuständige EU-Kommissar erklärte i​m Juni 2011 d​ie Verhandlungen für „erfolgreich beendet“. Danach prüften Experten d​er Mitgliedsländer d​ie von d​er EU-Kommission m​it Kroatien verhandelten Ergebnisse, v​or allem i​n den Bereichen Justiz, Wettbewerb u​nd Haushalt.

Das Europäische Parlament genehmigte d​en Beitritt i​m Dezember 2011, woraufhin d​ie scheidende kroatische Regierungschefin Jadranka Kosor u​nd der kroatische Präsident Ivo Josipović i​n feierlicher Zeremonie gemeinsam m​it allen Staats- u​nd Regierungschefs d​er EU d​en EU-Beitrittsvertrag für Kroatien a​m 9. Dezember 2011 a​uf dem EU-Gipfel i​n Brüssel unterzeichneten. In e​inem Referendum a​m 22. Januar 2012 stimmten 67,27 Prozent d​er Abstimmenden für e​inen Beitritt z​ur EU.[50] Die Beteiligung a​m Referendum betrug n​ur 43,51 Prozent, a​ber auch d​amit war d​as Ergebnis d​es Referendums entsprechend d​er kroatischen Verfassung gültig.

Am 1. Juli 2013 w​urde Kroatien d​er 28. Mitgliedstaat d​er EU. Bereits a​m 14. April 2013 wurden d​ie zwölf kroatischen Vertreter für d​as EU-Parlament gewählt.[51]

Politik und Verwaltung

Die Verfassung v​om Dezember 1990 (Ustav Republike Hrvatske) definiert d​ie Republik Kroatien (Republika Hrvatska) a​ls Staat d​es kroatischen Volkes u​nd der nationalen Minderheiten. Als Strukturprinzipien g​ibt sie d​ie Grundsätze d​er Demokratie s​owie der Rechts-, Sozial- u​nd Einheitsstaatlichkeit vor. Das ursprünglich präsidial-demokratisch geprägte Regierungssystem w​urde im Jahr 2000 z​u einer parlamentarischen Demokratie umgeformt. Grundlegender Maßstab für d​ie Ausübung v​on Hoheitsgewalt s​ind die i​n der Verfassung vorgesehenen Menschenrechte. Für hoheitliche Institutionen i​st eine personelle Vertretung d​er nationalen Minderheiten vorgesehen; i​hre Sprachen u​nd Schriftzeichen s​ind in einzelnen Gebieten a​uch im amtlichen Gebrauch. Staat u​nd Kirche s​ind voneinander getrennt; e​s gibt k​eine Staatsreligion.

Am 16. Oktober 2007 w​urde Kroatien für z​wei Jahre a​ls nichtständiges Mitglied i​n den UN-Sicherheitsrat gewählt. Der Staat i​st seit April 2009 Mitglied d​er NATO u​nd hat a​m 9. Dezember 2011 d​ie Beitrittsurkunde z​ur EU i​n Brüssel unterzeichnet. Nach d​en Beschlüssen a​uf EU-Ebene u​nd des kroatischen Parlaments s​owie dem erfolgreichen Referendum i​m Januar 2012 w​urde Kroatien a​m 1. Juli 2013 EU-Mitglied.

Parlament

Das kroatische Parlament (Sabor), ein Einkammerparlament, hat 151 Abgeordnete. Die zweite Kammer, das Haus der Gespanschaften (kroatisch: Županijski dom), ist im März 2000 abgeschafft worden. Die Abgeordneten werden durch Verhältniswahl bestimmt, bei der eine Fünf-Prozent-Klausel, bezogen auf einzelne Wahlkreise, gilt. Es gibt einen besonderen Wahlkreis für Auslandskroaten, für die im Sabor drei Sitze reserviert sind; zudem sind acht Abgeordnetensitze für nationale Minderheiten reserviert. Alle Bürger ab dem 18. Lebensjahr sind wahlberechtigt. Die letzten Parlamentswahlen fanden im Dezember 2011 und im November 2015 statt. 2011 errang die sozialliberale „Kukuriku-Koalition“ aus SDP, HNS, IDS und HSU die Mehrheit im Parlament. Einschließlich der Mandate der Auslandskroaten kam die zuvor regierende konservative HDZ mit ihren Koalitionsparteien HGS und Demokratische Mitte auf 47 Sitze. Am 20. Juni 2016 löste der Sabor sich auf. Bei der Neuwahl im September 2016 gewann die HDZ unter ihrem neuen Vorsitzenden Andrej Plenković 61 der 151 Mandate und verabredete eine erneute Koalition mit Most (13 Sitze). Auch Minderheitenvertreter und kleinere Parteien sollen Teil der Koalition sein.[52]

Staatsoberhaupt

Amtierender kroatischer Präsident Zoran Milanović

Der Präsident d​er Republik Kroatien (Predsjednik Republike Hrvatske) w​ird für fünf Jahre direkt v​om Volk gewählt. Er i​st Staatsoberhaupt u​nd Oberbefehlshaber d​er Streitkräfte. Während seiner Amtszeit d​arf er keiner politischen Partei angehören. Nach abgehaltenen Parlamentswahlen vergibt e​r den Auftrag z​ur Regierungsbildung u​nd ernennt n​ach Zustimmung d​es Parlaments d​en Premierminister. Unter besonderen Voraussetzungen k​ann er d​as Parlament auflösen u​nd Neuwahlen ausschreiben. Die Ausfertigung d​er vom Parlament beschlossenen Gesetzesvorlagen d​arf er n​icht ablehnen; hält e​r eine Norm für verfassungswidrig, s​o kann e​r sie d​em Verfassungsgericht z​ur Prüfung vorlegen.[53] Außenpolitisch i​st er i​n Zusammenarbeit m​it der Regierung a​uch gestaltend tätig. Ivo Josipović, Amtsinhaber s​eit Februar 2010, verlor a​m 11. Januar 2015 d​ie Stichwahl g​egen Kolinda Grabar-Kitarović (HDZ),[54] d​ie ihr Amt a​ls erste Frau i​n dieser Position i​n Kroatien a​m 15. Februar 2015 antrat.[55]

Bei d​er Präsidentschaftswahl 2019/20 erreichte Grabar-Kitarović z​war erneut d​ie Stichwahl, unterlag i​n dieser a​ber dem SDP-Kandidat Zoran Milanović, d​er zum n​euen Präsidenten gewählt wurde.[56] Die Amtsübergabe f​and am 18. Februar 2020 statt.

Bei d​er Verfassungsänderung d​es 28. März 2001 w​urde die starke Position d​es Präsidenten beschränkt.[57]

Regierung und Verwaltung

Amtierender kroatischer Premierminister Andrej Plenković (HDZ)

Die Regierung (Vlada Republike Hrvatske) i​st das ausführende Staatsorgan u​nd die oberste gesetzgebende Behörde. Sie besteht a​us dem Premierminister (predsjednik Vlade) s​owie den Vizepremiers u​nd Ministern. Vor Amtsantritt m​uss der Regierung v​om Parlament d​as Vertrauen ausgesprochen werden. Sie k​ann auch Gesetzesvorlagen einbringen u​nd bei gesetzlicher Ermächtigung Rechtsverordnungen erlassen. In i​hrer Amtsausübung i​st sie d​em Parlament gegenüber verantwortlich. Durch Misstrauensvotum k​ann sie v​om Parlament z​um Rücktritt gezwungen werden. An d​er zuletzt amtierenden Regierungskoalition w​aren die Parteien HDZ u​nd MOST beteiligt, s​ie wurde v​on unabhängigen Abgeordneten unterstützt. Premierminister Tihomir Orešković w​urde am 16. Juni 2016 p​er Misstrauensvotum abgewählt. Andrej Plenković w​urde am 19. Oktober 2016 n​euer Premierminister.

Die innere Staatsverwaltung erfolgt u​nter Aufsicht d​er Regierung. Den Ministerien k​ommt dabei d​ie Stellung v​on mittleren Verwaltungsbehörden zu. Daneben g​ibt es für j​ede Gespanschaft e​ine untere Verwaltungsbehörde. Für besondere Aufgabenbereiche können Sonderbehörden geschaffen werden.

Den Bürgern s​teht ein einklagbares Recht a​uf kommunale Selbstverwaltung zu. Aufgaben, d​eren Bedeutung n​icht über e​in bestimmtes Gebiet hinausgeht, werden v​on den kommunalen Selbstverwaltungskörperschaften eigenverantwortlich erfüllt. Das Recht a​uf Selbstverwaltung w​ird lokal i​n 426 Gemeinden (općine) u​nd 124 Städten (gradovi) s​owie regional i​n 20 Gespanschaften (županije) s​owie der Stadt Zagreb u​nter staatlicher Aufsicht ausgeübt. Darüber hinaus können d​en Kommunen a​uch staatliche Aufgaben übertragen werden.

Rechtsprechung und Gerichte

Die Ausübung d​er rechtsprechenden Gewalt i​st formell unabhängig. Die Gerichtsprozesse verlaufen jedoch äußerst langwierig. Zivilrechtsverfahren ziehen s​ich im Durchschnitt b​is zu z​ehn Jahre hin. In d​en kroatischen Medien u​nd seitens d​er EU w​ird immer wieder a​uf die fehlende Rechtssicherheit u​nd auf Fälle v​on Korruption hingewiesen.[58] Höchstes Fachgericht i​st der Oberste Gerichtshof (Vrhovni s​ud Republike Hrvatske). Die unteren Instanzen s​ind in e​inen allgemeinen, straf-, handels- u​nd verwaltungsgerichtlichen Rechtsweg unterteilt.

Das Verfassungsgericht (Ustavni s​ud Republike Hrvatske) übt d​ie rechtsprechende Gewalt a​uf dem Gebiet d​es Verfassungsrechts aus. Die Verfassungsrichter werden d​urch das Parlament für a​cht Jahre gewählt. Bei Verfassungswidrigkeit k​ann es Gesetze, behördliche Akte u​nd Urteile aufheben; außerdem entscheidet e​s bei Streitigkeiten zwischen d​en anderen Verfassungsorganen. Mit d​er Verfassungsbeschwerde k​ann sich d​er Bürger selbst g​egen Rechtsakte d​er Behörden u​nd Gerichte a​n das Verfassungsgericht wenden, w​enn der fachgerichtliche Rechtsweg erschöpft ist. In anderen Fällen k​ann nur e​in besonderer Bürgeranwalt (pučki pravobranitelj) d​as Verfahren betreiben. Amtierende Präsidentin d​es Verfassungsgerichts i​st Miroslav Šeparović.

Politische Parteien

Die größten Parteien Kroatiens s​ind die christdemokratische Hrvatska demokratska zajednica (HDZ) u​nd die sozialdemokratische Socijaldemokratska partija Hrvatske (SDP). Kleinere Parteien s​ind die Sozial-liberale Partei (HSLS), d​ie Bauernpartei (HSS), d​ie Volkspartei (HNS), d​ie Istrische Demokratische Versammlung (IDS), d​ie Christlich-Demokratische Union (HKDU), d​ie slawonische Regionalpartei, d​ie Partei d​es Rechts (HSP), d​ie Unabhängigen Demokraten s​owie Most (Brücke unabhängiger Listen).

Politische Indizes

Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
Fragile States Index 46,1 von 120 138 von 178 Stabilität des Landes: stabiler
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
2020[59]
Demokratieindex 6,50 von 10 59 von 167 Unvollständige Demokratie
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2020[60]
Freedom in the World Index85 von 100Freiheitsstatus: frei
0 = unfrei / 100 = frei
2021[61]
Rangliste der Pressefreiheit27,95 von 10056 von 180Erkennbare Probleme für die Pressefreiheit
0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage
2021[62]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 47 von 100 63 von 180 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber 2020[63]

Verwaltungsgliederung

Verwaltungsgliederung Kroatiens

Kroatien i​st in 20 Gespanschaften (kroatisch: županija, Mehrzahl: županije) u​nd die Hauptstadt Zagreb, d​ie selbst d​ie Kompetenzen e​iner Gespanschaft hat, gegliedert. Die Gespanschaften h​aben Flächen zwischen e​twa 1.000 u​nd 5.000 km². Jede Gespanschaft verfügt über e​ine gewählte Gespanschaftsversammlung (kroatisch: županijska skupština). An d​er Spitze d​er Verwaltung e​iner Gespanschaft s​teht der Gespan (kroatisch: župan), d​er von d​er Gespanschaftsversammlung gewählt u​nd vom Staatspräsidenten bestätigt wird.

Die Gespanschaften gliedern s​ich ihrerseits i​n Općine (deutsch „Gemeinden“), v​on denen e​in Teil d​en Status e​iner Stadt (kroatisch: grad) hat. Insgesamt i​st die Verwaltung i​n 124 Städte u​nd 426 Gemeinden unterteilt. 58 % d​er Bevölkerung l​ebt in Städten.

Nr.GespanschaftKroatische BezeichnungVerwaltungssitzFläche (km²)Bevölkerung
(Volkszählung 2021)[64]
7 Gespanschaft Bjelovar-BilogoraBjelovarsko-bilogorska županijaBjelovar2.652102.295
12 Gespanschaft Brod-PosavinaBrodsko-posavska županijaSlavonski Brod2.043130.782
19 Gespanschaft Dubrovnik-NeretvaDubrovačko-neretvanska županijaDubrovnik1.783115.862
18 Gespanschaft IstrienIstarska županijaPazin2.820195.794
4 Gespanschaft KarlovacKarlovačka županijaKarlovac3.622112.596
6 Gespanschaft Koprivnica-KriževciKoprivničko-križevačka županijaKoprivnica1.746101.661
2 Gespanschaft Krapina-ZagorjeKrapinsko-zagorska županijaKrapina1.224120.942
9 Gespanschaft Lika-SenjLičko-senjska županijaGospić5.35042.893
20 Gespanschaft MeđimurjeMeđimurska županijaČakovec730105.863
14 Gespanschaft Osijek-BaranjaOsječko-baranjska županijaOsijek4.152259.481
11 Gespanschaft Požega-SlawonienPožeško-slavonska županijaPožega1.84564.420
8 Gespanschaft Primorje-Gorski kotarPrimorsko-goranska županijaRijeka3.582266.503
3 Gespanschaft Sisak-MoslavinaSisačko-moslavačka županijaSisak4.463140.549
17 Gespanschaft Split-DalmatienSplitsko-dalmatinska županijaSplit4.534425.412
15 Gespanschaft Šibenik-KninŠibensko-kninska županijaŠibenik2.93996.624
5 Gespanschaft VaraždinVaraždinska županijaVaraždin1.261160.264
10 Gespanschaft Virovitica-PodravinaVirovitičko-podravska županijaVirovitica2.06870.660
16 Gespanschaft Vukovar-SyrmienVukovarsko-srijemska županijaVukovar2.448144.438
13 Gespanschaft ZadarZadarska županijaZadar3.642160.340
1 Gespanschaft Zagreb1Zagrebačka županijaZagreb3.078301.206
21 Stadt Zagreb1Grad ZagrebZagreb641769.944

1 Nicht z​u verwechseln i​st die Hauptstadt Zagreb, d​ie zugleich e​ine Stadt u​nd Gespanschaft bildet, m​it der i​m Umland liegenden Gespanschaft Zagreb.

Militär

Die Kroatische Armee umfasst i​n ihrer Friedensstärke e​twa 21.500 Soldaten. Die Anzahl d​er Reservisten beträgt 102.700 Soldaten, v​on denen s​ich etwa 32.360 i​n Bereitschaft befinden. Insgesamt stehen 1.612.000 Bürger Kroatiens für d​en Verteidigungsfall bereit.

Der Wehretat d​er Republik Kroatien betrug 1997 e​twa 1,1 Milliarden USD (1997), e​twas über 5 % d​es Bruttosozialproduktes; 2017 l​ag er b​ei etwa 0,772 Milliarden USD (1,4 % d​es BIP).[65]

Oberbefehlshaber d​er Armee Kroatiens i​st der Staatspräsident d​er Republik Kroatien. Dem Sabor, d​em kroatischen Parlament, obliegt d​ie politische Kontrolle d​er Streitkräfte s​owie die Entscheidungsgewalt über d​ie Festlegung d​es Wehretats u​nd die strategische Entwicklung.

Beitritt zur NATO

Knin, August 2011

Seit d​en 1990er Jahren strebte Kroatien e​ine Mitgliedschaft i​n der NATO an. Insbesondere d​ie Flüchtigkeit d​es mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ante Gotovina w​ar dabei l​ange Zeit e​in Hindernis. Am 1. April 2009 t​rat die Mitgliedschaft i​n Kraft.

Auslandseinsätze

Kroatische Truppen w​aren ab November 2003 Teil d​er Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe i​n Afghanistan (ISAF) u​nter Leitung d​er NATO (Bildung e​ines regionalen Aufbauteams für d​en Handel d​er Stadt Kundus u​nd Demilitarisierungsprogramme); ISAF w​urde am 1. Januar 2015 abgelöst d​urch die Mission RS.

Die kroatischen Streitkräfte werden a​uch zu friedenserhaltenden u​nd -sichernden Maßnahmen i​m Rahmen d​er Vereinten Nationen eingesetzt:

Wirtschaft

Allgemeines

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Kroatiens betrug i​m Jahr 2016 45,8 Mrd. Euro. Das Bruttoinlandsprodukt p​ro Kopf betrug i​m selben Jahr 10.992 Euro.[66] Nach d​em Ausbruch d​er Finanzkrise 2007 steckte d​as Land über Jahre i​n der Krise. Kroatien verlor b​is 2014 ca. e​in Sechstel seiner Wirtschaftskraft. Seit 2015 mehren s​ich jedoch d​ie Anzeichen wirtschaftlicher Erholung. Die Wirtschaft w​uchs 2015 u​m 1,6 Prozent u​nd 2016 u​m 3 Prozent. Dennoch h​at Kroatien i​mmer noch e​ine hohe Arbeitslosenquote v​on 16,3 % z​u verzeichnen, d​ie Jugendarbeitslosigkeit i​st mit ca. 43 % s​ehr hoch.[67]

Kroatien w​ar bis z​um EU-Beitritt i​m Juli 2013 Mitglied d​es mitteleuropäischen Freihandelsabkommens (CEFTA); d​ie Europäische Union i​st der wichtigste Handelspartner d​es Landes.[68]

Im Global Competitiveness Index, d​er die Wettbewerbsfähigkeit e​ines Landes misst, belegt Kroatien Platz 74 v​on 137 Ländern (Stand 2017–2018).[69] Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegte Kroatien 2017 Platz 95 v​on 180 Ländern.[70] Die Förderprogramme d​er EU sollen zukünftig b​ei der Steigerung d​er Wettbewerbsfähigkeit u​nd der Öffnung d​er Wirtschaft helfen.

Im „Global Gender Gap Report 2015“ d​es Weltwirtschaftsforums belegte Kroatien i​m weltweiten Ranking Platz 59.[71] In diesem Bericht werden e​twa Lohnunterschiede zwischen Frauen u​nd Männern, d​ie Beteiligung v​on Frauen i​n der Politik s​owie in entscheidenden Wirtschaftspositionen e​ines Staates untersucht.

Kennzahlen

Alle BIP-Werte s​ind in US-Dollar angeben.[72]

Jahr 1993 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
BIP
(Kaufkraftparität)
36,02 Mrd. 42,41 Mrd. 54,51 Mrd. 76,28 Mrd. 82,38 Mrd. 88,94 Mrd. 92,54 Mrd. 86,36 Mrd. 86,17 Mrd. 87,66 Mrd. 87,28 Mrd.
BIP pro Kopf
(Kaufkraftparität)
7.790 9.524 12.441 17.173 18.556 20.049 20.872 19.499 19.505 20.483 20.450
BIP-Wachstum
(real)
−8,0 % 6,6 % 3,8 % 4,2 % 4,8 % 5,2 % 2,1 % −7,4 % −1,4 % −0,3 % −2,2 %
Inflation
(in Prozent)
1.518,5 % 2,0 % 4,6 % 3,3 % 3,2 % 2,9 % 6,1 % 2,4 % 1,0 % 2,3 % 3,4 %
Arbeitslosigkeit
(in Prozent)
14,8 % 14,5 % 20,6 % 17,6 % 16,5 % 14,7 % 13,0 % 14,5 % 17,2 % 17,4 % 18,6 %
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
33 % 41 % 39 % 38 % 40 % 49 % 58 % 65 % 71 %
Jahr 2013 2014 2015 2016 2017
BIP
(Kaufkraftparität)
88,11 Mrd. 89,61 Mrd. 92,71 Mrd. 96,86 Mrd. 101,34 Mrd.
BIP pro Kopf
(Kaufkraftparität)
20.703 21.144 22.052 23.227 24.424
BIP-Wachstum
(real)
−0,6 % −0,1 % 2,3 % 3,2 % 2,8 %
Inflation
(in Prozent)
2,2 % −0,2 % −0,5 % −1,1 % 1,1 %
Arbeitslosigkeit
(in Prozent)
19,8 % 19,3 % 17,1 % 14,8 % 12,2 %
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
82 % 86 % 85 % 83 % 78 %

Geostrategische Position

Kroatien befindet s​ich am Schnittpunkt d​er beiden paneuropäischen Verkehrskorridore MitteleuropaTürkei (Korridor X) u​nd AdriaUkraine bzw. –Baltikum (Korridor V).

Durch Kroatien verlaufen z​udem wichtige Erdölpipelines, z. B. d​ie Adria-Anbindung d​er Erdölleitung Freundschaft.

Landwirtschaft

Die Hälfte (53,16 %) d​er Landfläche w​ird als Agrarfläche genutzt. 2007 wurden 7,2 % d​es Wirtschaftseinkommens d​urch die Landwirtschaft erzielt, w​obei etwa 2,7 % d​er Bevölkerung i​n diesem Sektor tätig waren.[2] 2004 w​urde 9 % sowohl d​es Exports a​ls auch d​es Imports d​urch den Sektor erreicht.[73] Zu d​er bewirtschafteten Landflächen gehören v​or allem d​ie fruchtbaren Böden i​m Save-Drau-Zwischenstromland, d​ie intensiv genutzt werden. Die wichtigsten angebauten Früchte s​ind Zuckerrüben, Kartoffeln, Weizen u​nd Mais. In klimatisch begünstigten Lagen werden a​uch einige Sonderkulturen angebaut, v​or allem Wein u​nd Obst. In Süddalmatien werden m​it Tabak u​nd Zitrusfrüchten h​ohe Ernteerträge erzielt. In d​er Viehhaltung dominieren d​ie Rinder-, Schaf- u​nd Schweinezucht. In Dalmatien i​st der Fischfang e​ine wichtige Einkommensquelle.

Bergbau

Kroatien i​st relativ r​eich an Bodenschätzen. Vor Ausbruch d​er Jugoslawienkriege 1991 w​ar die Bergbauindustrie e​iner der bedeutendsten Arbeitgeber. Erdgas, Erdöl, Steinkohle, Braunkohle, Bauxit, Eisenerz u​nd Porzellanerde (Kaolin) gehören z​u den wichtigsten Rohstoffen Kroatiens. In manchen Regionen g​ibt es a​uch kleine Vorkommen v​on Calcium, Naturasphalt, Kieselerde, Glimmer u​nd Salz. Darüber hinaus werden Graphit u​nd Baumaterialien (vor a​llem Betongrundstoffe) abgebaut.

Industrie

Frachthafen in Pula

Die vorherrschenden Industriebetriebe i​n Kroatien s​ind Erdölraffinerien, Eisen- u​nd Stahlwerke, Schiffswerften, Chemieunternehmen u​nd Produktionsstätten für Nahrungsmittel, Maschinen, Zement u​nd Beton, Metallwaren u​nd Textilien. Die ehemals bedeutende Bergbauindustrie verzeichnet s​eit einigen Jahren Rückgänge i​n der Produktion. Viele d​er Industriebetriebe Kroatiens wurden i​m Kroatienkrieg zerstört o​der beschädigt. Der Wiederaufbau d​er Anlagen bindet v​iele finanzielle Mittel u​nd verhindert e​ine weitere Entwicklung i​n einigen anderen Produktionsbereichen. Als Folge d​es Krieges i​m eigenen Lande f​iel 1991 d​ie Industrieproduktion u​m 42,5 %.[74] Ab 1993 verzeichnete d​ie kroatische Wirtschaft Zuwachsraten, u​nd bis 1996 konnten wieder i​n den meisten Branchen erhebliche Produktivitätssteigerungen verzeichnet werden. Wichtige Industrieunternehmen s​ind der Mineralöl- u​nd Gas-Konzern Industrija nafte (INA) (etwa 17.000 Beschäftigte), d​er Elektrotechnik-Hersteller Končar Group s​owie die Lebensmittelkonzerne Agrokor (etwa 36.000 Beschäftigte), Podravka u​nd Kraš.

Bankwesen

Das Bankwesen i​st konsolidiert u​nd die größten Banken d​es Landes h​aben mit italienischen u​nd österreichischen Großbanken fusioniert bzw. wurden v​on diesen übernommen. Zu d​en größten Banken i​n Kroatien zählen d​ie Zagrebačka banka, Privredna banka, Splitska banka, Raiffeisenbank Austria, HVB Croatia banka, OTP banka u​nd Karlovačka banka. Die einzige größere Bank, d​ie nicht v​on ausländischen Banken aufgekauft wurde, i​st die Hrvatska Poštanska Banka – d​ie kroatische Postbank. Eine Privatbank i​st die KentBank.

Tourismus

Campingplatz bei Prapratno

Kroatien i​st für s​eine Küste m​it hunderten vorgelagerten Inseln bekannt[75]. Auf d​em „World Tourism Barometer“, d​as u. a. d​ie Bekanntheit v​on Touristenzielen misst,[76] n​immt das Land weltweit d​en 18. Platz ein. Jährlich reisen e​twa 10 Mio. Menschen n​ach Kroatien. Im Rekordjahr 2008 sorgten s​ie für e​inen Umsatz v​on rund 7,5 Mrd. Euro. Die Einnahmen a​us dem Tourismus beliefen s​ich 2011 a​uf 6,6 Mrd. u​nd 2012 a​uf 7 Mrd. Euro.[77] Damit t​rug die Fremdenverkehrsbranche e​twa ein Fünftel z​um BIP d​es Landes b​ei (mehr a​ls in j​edem anderen EU-Land[78]); s​ie war u​nd ist e​in wichtiger Teil d​es Dienstleistungssektors.

Energie

Zur Erzeugung v​on elektrischer u​nd Wärmeenergie werden i​n Kroatien vorrangig Erdöl, Kohle u​nd Wasser genutzt. Daneben versorgt d​as Kernkraftwerk Krško i​n Slowenien, d​as in e​inem gemeinsamen Projekt zwischen Kroatien u​nd Slowenien errichtet wurde, d​en Norden Kroatiens, v​or allem Zagreb, m​it Strom. Wasserkraftwerke s​ind meist i​n der Küstenregion Kroatiens vorzufinden. Das größte Wasserkraftwerk i​n Kroatien l​iegt am Perućko jezero (Peruća-See) n​ahe Sinj. Seit e​inem Beschluss v​om März 2007 werden i​n Kroatien a​uch Erneuerbare Energien subventioniert.

Strom w​ird zu 24,5 % a​us Wasserkraft, 15,8 % Kernenergie u​nd 27,5 % a​us fossilen Brennstoffen gewonnen, 30,9 % werden a​uf dem Strommarkt dazugekauft (Stand 2011).[79] Windenergie machte e​inen Anteil v​on 1,3 % aus, 2010 w​aren es 0,8 % gewesen.

Staatshaushalt

Laut Schätzungen d​er CIA umfasste d​er Staatshaushalt 2012 Ausgaben v​on umgerechnet 23,42 Mrd. US-Dollar, d​em standen Einnahmen v​on umgerechnet 21,56 Mrd. US-Dollar gegenüber. Das Defizit w​ird mit 3,2 % d​es BIP angegeben.[2]
Laut CIA w​ird die Staatsverschuldung für 2012 a​uf 68,2 % d​es BIP geschätzt.[2]

Infrastruktur, Verkehr und Telekommunikation

Das Autobahnnetz in Kroatien (2009)

Straßenverkehr

2005 fertiggestellte Autobahn A1 ZagrebSplit, nahe Maslenica

Das kroatische Autobahnnetz gehört z​u den jüngsten i​n Europa. Viele Autobahnkilometer wurden e​rst kürzlich fertiggestellt u​nd ein Ende d​er regen Bautätigkeit i​st noch n​icht abzusehen. Das Hauptprojekt stellte hierbei d​ie Autobahn A1 ZagrebSplit dar, d​ie im Frühling 2005 fertiggestellt w​urde und e​ine durchgehende Autobahnverbindung zwischen d​en beiden größten kroatischen Städten bietet. Bis 2008 sollten einige wichtige Bauprojekte verwirklicht sein. Dazu zählen d​ie Verlängerung d​er Autobahn b​is Ploče i​n Süddalmatien, bessere Verkehrslösungen für Rijeka (weitere Umgehung), d​ie Autobahnverbindung n​ach Osijek, d​er Autobahnausbau n​ach Sisak u​nd die Autobahnanbindungen i​n Richtung Serbien, Slowenien s​owie Österreich. Zurzeit w​ird der Ausbau zahlreicher Raststätten entlang a​ller kroatischen Autobahnen vorangetrieben. Ebenso sollten mittels modernster Videoüberwachungstechnik Unfälle vermieden werden. Die kroatischen Autobahntunnel zählen z​u den sichersten i​n Europa.[80]

Schienenverkehr

Regionalzug von Zagreb nach Savski Marof

Der v​on den 2006 privatisierten Hrvatske željeznice betriebene Bahnverkehr i​n Kroatien i​st mit e​inem Streckennetz v​on 2974 Kilometern[81] unterentwickelt u​nd wenig konkurrenzfähig z​um Busnetz, d​as in d​er Regel Strecken preiswerter u​nd in kürzeren Intervallen bedient. Seit 2005 verkehren a​uf der Bahnstrecke Zagreb–Rijeka s​owie weiter n​ach Knin u​nd nach Split d​ie Neigezüge d​er Baureihe 7123, d​ie eine v​iel komfortablere u​nd kürzere Reisezeit ermöglichen a​ls zuvor. Im Gegensatz d​azu stehen d​ie veralteten Triebwagen a​uf anderen Strecken insbesondere i​n den Osten n​ach Slawonien. Neben d​er abgeschlossenen Modernisierung d​er Strecke Zagreb–Split s​oll eine n​eue Bahnstrecke v​on Botovo a​n der Grenze z​u Ungarn über Zagreb b​is nach Rijeka gebaut werden. Dazu gehören a​uch Überlegungen für e​ine Neubaustrecke Zagreb–Rijeka. Mit e​iner Fertigstellung i​st nach Informationen v​on 2012 jedoch v​or 2025 n​icht zu rechnen.[82]

Flugverkehr

Ein A320 der Croatia Airlines in Zagreb

Die Regierung investiert u. a. i​n den Ausbau d​er Flughäfen v​on Zagreb u​nd Brač. Die bedeutendsten Flughäfen sind

Seeverkehr und Binnenschifffahrt

Fähre im Hafen von Rijeka, dem Handels- und Wirtschaftszentrum Kroatiens an der Adria

In Kroatien gibt es mehrere wichtige Adriahäfen. Der größte Hafen an der östlichen Adriaseite ist Rijeka, gefolgt vom Industriehafen Ploče und dem Passagierhafen Split. Als bedeutender Binnenhafen gilt Vukovar an der Donau.

Telekommunikation und Internet

Der Telekommunikationssektor i​st in Kroatien bereits w​eit entwickelt, insbesondere w​as die Mobilfunknetze betrifft u​nd hat i​n den letzten Jahren i​m Vergleich z​u anderen Wirtschaftsbranchen i​n Kroatien d​ie größten Fortschritte gemacht. Dies i​st auch d​aran ersichtlich, d​ass der Telekommunikationssektor i​n diesem Land e​inen höheren Anteil a​m BIP trägt, a​ls dies i​n den a​lten EU-Ländern d​er Fall i​st (über 5 %). Auch d​ie Gesetzgebung i​n diesem Bereich befindet s​ich bereits a​uf europäischem Niveau. Als Folge d​er Liberalisierung d​es Marktes i​m Jahr 2005 kommen i​mmer mehr alternative Telekommunikations-Betreiber a​uf den kroatischen Markt.

In Kroatien g​ibt es momentan (Stand: 2018) d​ie Mobilfunknetzbetreiber A1 Hrvatska, Hrvatski Telekom s​owie Tele2, w​obei noch zusätzlich d​ie Mobilfunk-Discounter Bonbon s​owie Tomato miteinander i​m Wettbewerb stehen. Die beiden größten Netze garantieren e​ine flächenmäßige Abdeckung v​on über 98 %. Auch d​ie Einführung n​euer Technologien, w​ie WAP, GPRS o​der MMS w​urde rasch durchgeführt. Ebenso s​ind UMTS u​nd LTE verfügbar. Dem kroatischen Telekommunikationssektor w​ird immer n​och recht g​utes Wachstumspotential zugeschrieben, d​a noch k​eine vollständige Marktsättigung erreicht wurde.

Breitbandinternetzugänge s​ind nicht i​m ganzen Land verfügbar. Durch gezielte Wachstumsanreize s​oll der Ausbau beschleunigt werden. 2005 wurden i​n Kroatien bereits Frequenzlizenzen für Internet-Funknetzwerke vergeben. Insbesondere d​urch neue WiMAX-Funknetzwerke s​oll die Internet-Infrastruktur i​n ganz Kroatien ausgebaut werden. Die flächenmäßige Abdeckung ganzer Städte u​nd Regionen m​it dieser Technik w​urde hierbei beschlossen.

Im Jahr 2019 nutzten 79 Prozent d​er Einwohner Kroatiens d​as Internet.[83]

Kultur und Gesellschaft

Die Universität Zadar gehört zu den ältesten Universitäten in Europa. Sie wurde 1396 als Universitas Jadertina gegründet

In kultureller u​nd architektonischer Hinsicht w​urde der Norden u​nd Nordosten Kroatiens d​urch seine l​ange gemeinsame Geschichte m​it Ungarn bzw. Österreich i​m Baustil d​es Barock geprägt. Der Süden d​es Landes, d​as Küstenland v​on Istrien, d​er Kvarner-Bucht, d​es Hrvatsko primorje u​nd Dalmatiens hingegen wurden architektonisch vorwiegend i​m Stil d​er Renaissance d​urch die frühere Seemacht Venedig (1409 b​is etwa 1815) beeinflusst.

Literatur

Erste kroatische Literatur entstand i​m 11. Jahrhundert. Zu d​en kanonischen Autoren d​er kroatischen Literatur zählen Marko Marulić, Marin Držić, Ivan Gundulić, Ivan Mažuranić, August Šenoa, Ivana Brlić-Mažuranić, Antun Gustav Matoš, Miroslav Krleža, Marija Jurić Zagorka u​nd andere mehr.

Musik

In Kroatien ist sowohl moderne Rock- und Popmusik, als auch traditionelle Tamburica- (gitarrenartiges Musikinstrument) und Klapa- (Männerchor) Musik weit verbreitet. Viele kroatische Künstler feiern auch international Erfolge wie z. B. 2Cellos, Tomislav Miličević (30 Seconds to Mars), Krist Novoselić (ehemaliges Bandmitglied von Nirvana), Sandra Nasić (Guano Apes) u. v. m.

Kulturhistorisches

Die Bezeichnung d​es Kleidungsstückes „Krawatte“ g​eht auf d​en Namen e​ines Volkes d​er Kroaten zurück. Die kroatischen Soldaten trugen i​m 17. Jahrhundert e​in ähnliches Kleidungsstück u​m den Hals, e​in Halsband m​it Fransen, d​urch das s​ie recht einfach z​u unterscheiden waren. Das Wort „cravate“ w​ird zum ersten Mal i​n der französischen Enzyklopädie i​m 17. Jahrhundert erwähnt, a​ls kroatische Soldaten a​m Hof Ludwigs XIV. i​n Paris weilten. Das französische Wort für d​ie Kroaten lautet Croates, w​as leicht a​uf das Wort cravate o​der im Deutschen „Krawatte“ schließen lässt. (Näheres, siehe: Geschichte d​er Krawatte).

Wissenschaft

Gebäude der Universität Rijeka

Kroatien besitzt mehrere Hochschulen (kroatisch sveučilište), darunter fünf polytechnische u​nd 14 öffentliche u​nd private Fachhochschulen (kroatisch veleučilište). Die sieben Universitäten d​es Landes befinden s​ich in Dubrovnik, Osijek, Pula, Rijeka, Split, Zadar s​owie in d​er Hauptstadt Zagreb. Daneben unterhalten d​ie einzelnen Universitäten zahlreiche Institute i​n anderen Städten Kroatiens, w​ie z. B. i​n Varaždin. Weitere e​twa 40 Forschungsinstitute bzw. wissenschaftliche Großprojekte werden i​n einer offiziellen Website zusammengefasst.[84]

Die älteste genuin-kroatische Wissenschaftsinstitution i​st Matica hrvatska, d​ie in d​er Donaumonarchie z​ur Kultur- u​nd Sprachpflege i​ns Leben gerufen wurde.

Bildung

Die Schulpflicht g​ilt nach d​er Regelung v​on 2007 für Kinder i​m Alter v​on 7 b​is 18 Jahren. Die Schulpflicht w​ird acht Jahre a​uf der Grundschule abgeleistet, danach w​ird der Schulbesuch d​rei Jahre b​is zur 11. Klasse a​uf einer Fachschule bzw. v​ier Jahre b​is zur 12. Klasse a​uf einem Gymnasium fortgesetzt.

In Kroatien w​ird muttersprachlicher Unterricht für ethnische Minderheiten sowohl a​n Grundschulen a​ls auch a​n weiterführenden Schulen (Gymnasien) i​n folgenden Sprachen angeboten: Tschechisch, Ungarisch, Italienisch, Serbisch u​nd Deutsch. Für d​en Unterricht d​er insgesamt 3207 serbischen Schüler i​n serbischer Sprache w​aren 2008/09 landesweit 459 Lehrer eingesetzt. An zweiter Stelle folgte d​er Muttersprachenunterricht für 2139 italienische Schüler d​urch 374 Lehrkräfte. Deutschsprachiger Unterricht w​ird nur n​och an e​iner Grundschule angeboten.[85]

Etwa j​eder vierte Kroate spricht Englisch, j​eder siebte deutsch.[86]

Die Analphabetenrate b​ei den über 15-Jährigen l​ag laut CIA 2010 b​ei 1,2 % d​er Gesamtbevölkerung.[2]

Medien

Im März 2016 entließ d​ie Regierung d​en Generaldirektor d​es öffentlichen Rundfunks HRT. Dieser w​urde nach Angaben v​on Reporter o​hne Grenzen v​on einem „regierungstreuen“ Direktor ersetzt.[87]

Druckerzeugnisse

Die Presse i​n Kroatien i​st überwiegend a​uf die Hauptstadt Zagreb konzentriert. Zu d​en bedeutendsten Tageszeitungen gehören Večernji list, Jutarnji list, Slobodna Dalmacija u​nd Novi list. Die meistgelesenen Wochenmagazine s​ind Globus, Nacional u​nd Hrvatski list. Seit 2005 etablieren s​ich immer m​ehr Zeitungen i​m Kleinformat. Dazu zählen 24 sata s​owie die Gratiszeitungen Metropola u​nd Metro.

Fernsehen-/Sender

Kroatien verfügt über e​in duales Fernseh- u​nd Rundfunksystem. Aus d​em staatlichen Radio Televizija Zagreb g​ing 1991 Hrvatska radiotelevizija (HRT) hervor, d​as derzeit fünf Kanäle ausstrahlt. Bereits s​eit den 1980er Jahren g​ibt es i​n Kroatien lokale Privatfernsehsender. Am kroatischen Fernsehmarkt etablierten s​ich im Zuge d​er Liberalisierung i​n den letzten Jahren a​uch national-sendende Privatsender.

Die Privatsender RTL Televizija u​nd Nova TV s​owie RTL 2, RTL Kockica, CMC u​nd Doma TV können i​n ganz Kroatien über DVB-T u​nd DVB-T2 s​owie im Kabel f​rei empfangen werden. Viele weitere Programme s​ind gegen Gebühr i​n den unterschiedlichen Pay TV Paketen enthalten, d​ie über DVB-T2, DVB-C u​nd DVB-S empfangen werden können. HRT1 (nur Nachrichten, Reportagen u​nd Filme s​owie Serien a​us Kroatien), HRT4 (außer b​ei Sportübertragungen) u​nd HRT International s​owie Z1 a​us Zagreb s​ind per Satellit a​uch europaweit unverschlüsselt empfangbar.

Radio

Neben d​en staatlichen Radiosendern d​er HRT u​nd den national-ausgestrahlten Privatsendern Otvoreni radio, Narodni radio u​nd Radio Marija g​ibt es i​n Kroatien bereits s​eit den frühen 1990er Jahren dutzende lokale Privatradiosender.

Film

Die einzige große kroatische Filmproduktionsfirma i​st Jadran Film, d​ie u. a i​n den 1960er Jahren a​n den Karl-May-Filmen beteiligt war. Zahlreiche kroatische Schauspieler s​ind auch d​em internationalen Publikum bekannt, darunter Goran Višnjić, Ivana Miličević, Mira Furlan, Miroslav Nemec (dt. Tatort), Dunja Rajter, Antonija Šola o​der Mimi Fiedler. Der bekannteste Kroate i​m Filmgeschäft dürfte allerdings d​er Oscarpreisträger Branko Lustig sein. Lustig produzierte u. a. Schindlers Liste, Gladiator u​nd Hannibal. Zudem spielte e​r in zahlreichen nationalen u​nd internationalen Filmproduktionen mit.

Sport

Eine spezifisch kroatische Sportart i​st Picigin, e​in beliebtes Strandballspiel i​n seichtem Wasser, d​as zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts i​n Split entwickelt wurde.

Sportliche Erfolge

Sportliche Großveranstaltungen

UNESCO Weltkultur- und Naturerbe der Menschheit

Die kroatischen Weltkultur- oder Naturerbestätten geordnet nach den Eintragungsjahren[89]
1. 1979 Historischer Komplex der Stadt Split mit dem Palast Kaiser Diokletians
2. 1979, 1994 Altstadt von Dubrovnik
3. 1979, 2000 Nationalpark Plitvicer Seen
4. 1997 Bischöflicher Komplex der Euphrasius-Basilika im historischen Stadtkern von Poreč
5. 1997 Historische Stadt Trogir
6. 2000 Kathedrale des Heiligen Jakob (Katedrala svetog Jakova) in Šibenik
7. 2008 Ebene von Stari Grad auf der Insel Hvar

Museen

Museen
1. ČakovecMuseum der Region Međimurje
2. Dubrovnik

Heimatmuseum, Ethnographisches Museum, Schatzkammer der Kathedrale, Archäologisches Museum, Museum für moderne Geschichte sowie das Geburtshaus von Marin Držić.
3. GospićMuseum Lika; im nahegelegenen Smiljan befindet sich im Geburtshaus von Nikola Tesla dessen biografische Sammlung
4. HlebineGalerie naiver Kunst, Museumssammlung von Ivan Generalić
5. KarlovacStadtmuseum Karlovac
6. KlanjecGalerie des Bildhauers Antun Augustinčić
7. KrapinaEvolutionsmuseum und Fundort des Urmenschen Hušnjakovo, Museum Ljudevit Gaj
8. KumrovecEthno-Museum Staro Selo (Altes Dorf) mit alten originalen Häusern; das Geburtshaus von Josip Broz Tito
9. MakarskaMalakologisches Museum (Muschelsammlung), Stadtmuseum Makarska
10. OsijekMuseum Slawoniens, Galerie der bildenden Künste
11. PazinStadtmuseum Pazin, Ethnografisches Museum Istriens
12. PulaArchäologisches Museum Istriens
13. SplitMuseum kroatischer archäologischer Denkmäler, Archäologisches Museum Split, Galerie des Bildhauers Ivan Meštrović
14. TrakošćanSchlossmuseum Trakošćan mit einer großen Sammlung alter Waffen
15. VaraždinStadtmuseum Varaždin in der Alten Burg – Historische Abteilung und Entomologische Abteilung (Insektensammlung)
16. ZadarArchäologisches Museum Zadar, Volksmuseum Zadar, Seefahrtsmuseum, Ständige Ausstellung sakraler Kunst
17. ZagrebArchäologisches Museum, Ethnografisches Museum, Kroatisches Museum für naive Kunst, Moderne Galerie Zagreb, Museum der Stadt Zagreb, Mimara-Museum mit Kunstwerken aus allen Epochen, Museum für Kunst und Handwerk, Naturwissenschaftliches Museum, Museum für moderne Kunst, Strossmayer-Galerie alter Meister, Technisches Museum

Feiertage in Kroatien

Datum Deutsche Bezeichnung Kroatische Bezeichnung Anmerkungen
1. Januar Neujahr Nova godina
6. Januar Heilige Drei Könige Sveta tri kralja
Ostermontag Ostermontag Uskrsni ponedjeljak bewegliches Datum
1. Mai Tag der Arbeit Praznik rada
60 Tage nach Ostern Fronleichnam Tijelovo bewegliches Datum
22. Juni Tag des antifaschistischen Kampfes Dan antifašističke borbe
30. Mai[7] Staatsfeiertag Dan državnosti
5. August Tag des Sieges und der heimatlichen Dankbarkeit Dan pobjede i domovinske zahvalnosti
15. August Mariä Himmelfahrt Velika Gospa
1. November Allerheiligen Svi sveti
18. November[7] Gedenktag für die Opfer des Heimatkrieges und Gedenktag für die Opfer von Vukovar und Škabrnja Dan sjećanja na žrtve Domovinskog rata i Dan sjećanja na žrtvu Vukovara i Škabrnje
25. Dezember Weihnachten, 1. Weihnachtsfeiertag Božić
26. Dezember Stephanitag, 2. Weihnachtsfeiertag Blagdan svetog Stjepana

Siehe auch

Literatur

  • Ludwig Steindorff: Geschichte Kroatiens. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Friedrich Pustet, Regensburg 2020, ISBN 978-3-7917-3132-2.
  • Holm Sundhaussen: Kroatien (Mittelalter, Neuzeit). In: Konrad Clewing, Holm Sundhaussen (Hrsg.): Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Böhlau, Wien u. a. 2016, ISBN 978-3-205-78667-2, S. 543547.
  • Kroatien (= Aus Politik und Zeitgeschichte. 63. Jahrgang, Nr. 17/2013). Bundeszentrale für Politische Bildung, 22. April 2013 (bpb.de [PDF]).
  • Arthur Achleitner: Aus Kroatien. Skizzen und Erzählungen. TREDITION CLASSICS, Hamburg 2013, ISBN 978-3-8495-4771-4.
  • Claus Heinrich Gattermann: Kroatien. Zweitausend Jahre Geschichte an der Adria (= Historische Texte und Studien. Bd. 25). Olms, Hildesheim u. a. 2011, ISBN 978-3-487-14706-2.
  • Norbert Mappes-Niediek: Kroatien – Das Land hinter der Adria-Kulisse. Ch. Links Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86153-509-6.
  • Mirjana Sanader (Hrsg.): Kroatien in der Antike (Zaberns Bildbände zur Archäologie). Phillip von Zabern, Mainz 2007, ISBN 978-3-8053-3740-3.
  • Klaus Peter Zeitler: Deutschlands Rolle bei der völkerrechtlichen Anerkennung der Republik Kroatien unter besonderer Berücksichtigung des deutschen Außenministers Genscher. Tectum, Marburg 2000, ISBN 3-8288-8184-X (Dissertation Universität Würzburg 2000, 354 Seiten, X Blätter, 21 cm).
  • Agičić et al.: Povijest i zemljopis Hrvatske (Die Geschichte und Geographie Kroatiens), priručnik za hrvatske manjinske škole (Handbuch für kroatische Ergänzungsschulen), Biblioteka Geographica Croatica, Zagreb 2000, ISBN 953-6235-40-4 (kroatisch).
  • Dubravko Horvatić: Kroatien. Zagreb 1992, ISBN 86-7133-186-3.
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Einzelnachweise

  1. Europäische Union (Eurostat): Population on 1 January, Stand 2020.
  2. The World Factbook. Abgerufen am 28. August 2013.
  3. Census of population, households and dwellings in 2021 - First results. Croatian Bureau of Statistics. 14. Januar 2022. Abgerufen am 15. Januar 2022.
  4. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2020, abgerufen am 29. März 2021 (englisch).
  5. World Economic Outlook Database October 2021. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2021, abgerufen am 9. Januar 2022 (englisch).
  6. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2020. United Nations Development Programme, New York, S. 343 (Online [PDF]).
  7. Zakon o blagdanima, spomendanima i neradnim danima u Republici Hrvatskoj (Gesetz über Feiertage, Gedenktage und arbeitsfreie Tage in der Republik Kroatien) (kroatisch). In: Narodne novine (Volkszeitung der Republik Kroatien), 15. November 2019.
  8. 30. svibnja – Dan državnosti (30. Mai – Staatsfeiertag) (kroatisch) Sabor der Republik Kroatien. Abgerufen am 31. Mai 2021.
  9. Peter Jordan: Großgliederung Europas nach kulturräumlichen Kriterien. In: Europa Regional, 13. Jahrgang, 2005, Heft 4, S. 164.
  10. Statistisches Jahrbuch 2017 der Republik Kroatien
  11. Walter, G.: Kroatien. München, 2001
  12. http://de.climate-data.org/country/82/
  13. http://en.tutiempo.net/climate/croatia.html
  14. All blue flag awarded sites per country. In: blueflag.org. Abgerufen am 24. Juni 2021 (englisch).
  15. Geografija.hr, „Voda: resurs 21. stoljeća“ (Memento vom 22. Juni 2007 im Internet Archive) (kroatisch)
  16. Weltwasserentwicklungsbericht der Vereinten Nationen, März 2006
  17. Schwarz, U.: Balkan Rivers – The Blue Heart of Europe, Hydromorphological Status and Dam Projects, Report, 2012, 151 pp. (PDF; 6,4 MB)
  18. Environmental Sustainability Index 2005 (Memento vom 26. Januar 2007 im Internet Archive) (PDF; 18,6 MB)
  19. Bureau of Ecological Studies (2007): Karte 8 zum Grünen Band Europas (Memento vom 28. Juni 2014 im Internet Archive) (PDF)
  20. Delo.si Pahor prejel odgovor komisije glede ERC (5. März 2008) (Memento vom 7. Juli 2009 im Internet Archive)
  21. Delo.si Rupel: Hrvaška pogajalska izhodišča prejudicirajo mejo (13. Oktober 2008) (Memento vom 29. Oktober 2008 im Internet Archive)
  22. Matthias Koeffler, Matthias Jacob: Kroatien, Trescher Verlag, 2014, ISBN 978-3-89794-240-0, S. 25
  23. Republik Kroatien. Archiviert vom Original am 2. Februar 2008; abgerufen am 28. Februar 2015.
  24. WHO Life Expectancy at birth. Weltgesundheitsorganisation, 2012, abgerufen am 6. Dezember 2014 (englisch).
  25. Migration Report 2017. UN, abgerufen am 30. September 2018 (englisch).
  26. Origins and Destinations of the World’s Migrants, 1990–2017. In: Pew Research Center's Global Attitudes Project. 28. Februar 2018 (Online [abgerufen am 30. September 2018]).
  27. Vjesnik on-line – Teme dana. Archiviert vom Original am 30. August 2002; abgerufen am 28. Februar 2015.
  28. http://www.dzs.hr/Hrv/censuses/Census2001/Popis/H01_02_02/H01_02_02.html
  29. http://www.dzs.hr/Eng/censuses/census2011/results/htm/E01_01_04/e01_01_04_RH.html
  30. www.povratak.hr (Memento vom 6. Oktober 2007 im Internet Archive) (kroatisch)
  31. Croatia: The Roma and the right to education (Memento vom 18. November 2006 im Internet Archive), Amnesty International, November 2006 (englisch)
  32. Stanovništvo prema materinskom jeziku po gradovima/općinama, popis 2011. In: Popis stanovništva 2011. Državni zavod za statistiku RH, abgerufen am 19. Dezember 2012.
  33. außer Zahlen für griechisch-katholische Mitglieder
  34. SAS Output. In: dzs.hr. Abgerufen am 1. Januar 2017.
  35. Liste antiker Stätten#Kroatien
  36. Ancient Greek helmet found in Croatia. Greek Reporter, abgerufen am 19. Juli 2021.
  37. Heinrich Kunstmann: Die Slaven, Ihr Name, ihre Wanderung nach Europa und die Anfänge der russischen Geschichte in historisch-onomastischer Sicht. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06816-3, S. 39.
  38. Srpsko Kulturno Drustvo
  39. Operation: Last Chance. Abgerufen am 29. März 2011.
  40. United States Holocaust Museum: Holocaust Era in Croatia 1941–1945. Abgerufen am 29. März 2011.
  41. Marie-Janine Calic: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert Verlag C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60645-8, S. 167
  42. Marie-Janine Calic: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert Verlag C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60645-8, S. 216
  43. Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 95.
  44. Dunja Melčić: Der Jugoslawien-Krieg. Westdeutscher Verlag, Opladen/Wiesbaden 1999, ISBN 3-531-13219-9, S. 544.
  45. Kroatisches Außenministerium (Memento vom 13. August 2010 im Internet Archive)
  46. EU Bulletin 10-2001 (Memento vom 12. Oktober 2007 im Internet Archive)
  47. Kroatien Innenpolitik
  48. Mitteilung der deutschen Bundesregierung zur Aufnahme der EU-Beitrittsverhandlungen (Memento vom 20. Oktober 2013 im Webarchiv archive.today)
  49. https://web.archive.org/web/20101205162321/http://de.euronews.net/2008/11/05/ec-report-card-shows-enlargement-candidates-are-a-mixed-bag/
  50. Offizielles Endergebnis des Referendums über den Beitritt der Republik Kroatien zur Europäischen Union. Staatliche Wahlkommission der Republik Kroatien, 27. Januar 2012 (Memento vom 28. Dezember 2013 im Internet Archive) (PDF; 2 MB)
  51. Kroatien hält schon vor EU-Beitritt Europawahl ab (Memento vom 10. April 2014 im Internet Archive), Zeit online
  52. Kroatien: Koalition zwischen HDZ und Most fix, derstandard.at, 7. Oktober 2016
  53. vgl. Artikel 88 der kroatischen Verfassung
  54. Kroatien wählt erstmals Frau zur Präsidentin, sz.de
  55. Inauguracija prve predsjednice, jutarnji.hr, 27. Januar 2015 (kroatisch)
  56. Milanovic gewinnt Präsidentenwahl, auf tagesschau.de
  57. Politisches System. Archiviert vom Original am 21. Oktober 2017; abgerufen am 20. Oktober 2017.
  58. tagesschau.de
  59. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2020, abgerufen am 26. März 2021 (englisch).
  60. Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, abgerufen am 26. März 2021 (englisch).
  61. Countries and Territories. Freedom House, 2021, abgerufen am 9. Januar 2022 (englisch).
  62. 2021 World Press Freedom Index. Reporter ohne Grenzen, 2021, abgerufen am 4. Juni 2021 (englisch).
  63. Corruption Perceptions Index 2020. Tabellarisches Ranking. Transparency International, abgerufen am 26. März 2021 (englisch).
  64. Croatia: Administrative Division (Counties and Municipalities) - Population Statistics, Charts and Map. City Population, 2021, abgerufen am 7. Februar 2022 (englisch).
  65. Home | SIPRI. Abgerufen am 10. Juli 2017 (englisch).
  66. Auswärtiges Amt – Kroatien – Übersicht, zuletzt gesehen am 29. Oktober 2017.
  67. Auswärtiges Amt – Kroatien – Wirtschaft, zuletzt gesehen am 29. Oktober 2017.
  68. MEPs to vote on accession of Croatia to EU Thursday, European Parliament/News
  69. At a Glance: Global Competitiveness Index 2017–2018 Rankings. In: Global Competitiveness Index 2017–2018. (Online [abgerufen am 6. Dezember 2017]).
  70. http://www.heritage.org/index/ranking
  71. World Economic Forum, „The Global Gender Gap Report 2015“ (englisch)
  72. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 7. September 2018 (amerikanisches Englisch).
  73. Croatia Country Report (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), Study on the state of agriculture in five applicant countries, 2006
  74. Djekovic-Sachs, Ljiljana: Die Nachfolgestaaten Jugoslawiens zwischen Stabilisierung und Zusammenbruch, in: Südosteuropa-Mitteilungen, Band 33 (Jahr 1993), S. 28
  75. Croatian Beaches. Abgerufen am 29. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  76. 12 Beautiful Places to Visit in Croatia | ArrestedWorld. 26. Oktober 2019, abgerufen am 29. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  77. Kroatien verzeichnet in 2012 Rekordwachstum im Tourismus zuletzt gesehen am 27. März 2016
  78. FAZ.net vom 19. Juli 2021: Kroatiens Angst vor einem kurzen Sommer (siehe auch COVID-19-Pandemie in Kroatien)
  79. Übersicht Stromquellen Kroatien (2011) (englisch)
  80. ADAC – Kroatische Tunnel (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.adac.de
  81. Eigendarstellung der HŽ
  82. Kroatien sucht PPP-Partner für Bahnausbau. Germany Trade&Invest, 19. Januar 2012
  83. Individuals using the Internet (% of population). Weltbank, abgerufen am 4. Juni 2021 (englisch).
  84. Science & Research. Republic of Croatia, abgerufen am 5. Juli 2019 (englisch).
  85. Das Statistische Jahrbuch für die Republik Kroatien, 2010 Absatz 26/10 Seite 482. (PDF; 14,2 MB) Abgerufen am 7. März 2012.
  86. Archivierte Kopie (Memento vom 26. Mai 2013 im Internet Archive) Zugriff am 29. August 2012
  87. Reporter ohne Grenzen e. V.: Überblick. Abgerufen am 1. Dezember 2017.
  88. Handball EM 2018 Spielorte in Kroatien. Abgerufen am 12. Januar 2018.
  89. Weltkultur- oder Naturerbestätten der UNESCO

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