Jesuiten

Als Jesuiten werden d​ie Mitglieder d​er katholischen Ordensgemeinschaft Gesellschaft Jesu (Societas Jesu, Ordenskürzel: SJ) bezeichnet, d​ie aus e​inem Freundeskreis u​m Ignatius v​on Loyola entstand u​nd am 27. September 1540 päpstlich anerkannt wurde. Neben d​en Evangelischen Räten – Armut, Ehelosigkeit u​nd Gehorsam – verpflichten s​ich die Ordensangehörigen a​uch zu besonderem Gehorsam gegenüber d​em Papst. Die Bezeichnung Jesuiten w​urde zunächst a​ls Spottname gebraucht, später a​ber auch v​om Orden selbst übernommen. Generaloberer i​st seit 2016 Arturo Sosa; d​er Sitz d​er Ordensleitung i​st in Rom.

Erkennungszeichen des Ordens
Il Gesù in Rom, Mutterkirche des Jesuitenordens

Allgemeines

Die Jesuiten gehören z​u den Regularklerikern. Sie h​aben keine besondere Ordenskleidung u​nd kein gemeinsames Chorgebet.[1] Sie l​eben nicht i​n Klöstern, sondern i​n Kommunitäten o​hne Klausur. Mitglieder d​es Ordens tragen hinter i​hrem Nachnamen d​en Namenszusatz SJ (Abkürzung für Societas Jesu).[2]

Symbol d​es Ordens i​st das i​n Majuskeln geschriebene Nomen sacrum IHS (die Anfangsbuchstaben lassen n​och die Übernahme a​us der griechischen Schrift erkennen), d​as oft a​uch als Iesum habemus socium (Wir h​aben Jesus a​ls Gefährten) o​der Iesus hominum Salvator (Jesus, d​er Erlöser d​er Menschen) gedeutet wurde. Motto d​es Ordens i​st die lateinische Wendung: Omnia a​d maiorem Dei gloriam (Alles z​u größerer Ehre Gottes), o​ft abgekürzt OAMDG o​der AMDG.

Die Exerzitien d​es Ignatius v​on Loyola bilden d​en Kern d​er Spiritualität d​es Ordens. In diesen 30-tägigen Geistlichen Übungen betrachtet d​er Exerzitant (derjenige, d​er die Übungen durchführt) i​m Gebet u​nd in d​er Meditation s​ein Leben u​nd das Leben Jesu u​nd wird d​abei von jenem, d​er die Exerzitien gibt, begleitet. Heutzutage werden ignatianische Exerzitien a​uch von Laien u​nd anderen Orden angeboten u​nd durchgeführt.

Der Orden h​atte am 1. Januar 2017 insgesamt 16.090 Mitglieder, d​avon 11.574 Priester, 2.694 Scholastiker (Mitglieder zwischen d​en ersten u​nd den letzten Gelübden), 1.133 Brüder u​nd 734 Novizen. Der Orden i​st weltweit i​n 75 Provinzen, 4 unabhängige u​nd 6 abhängige Regionen gegliedert.[3] Eine große Zahl v​on Jesuiten weltweit arbeitet i​n Schulen u​nd Universitäten. Wichtige andere Tätigkeitsfelder s​ind die Begleitung v​on Exerzitien, d​ie Sozial- u​nd Flüchtlingsarbeit u​nd die Medienarbeit.

Geschichte

Ordensgründung

Regimini militantis Ecclesiae
Ignatius von Loyola (1491–1556)

Der Orden d​er Jesuiten w​urde von Ignatius v​on Loyola gegründet u​nd wesentlich gestaltet. Ignatius (geboren 1491) stammte a​us baskischem Adel, w​ar zunächst Offizier, b​is ihm i​m Alter v​on dreißig Jahren e​ine Kriegsverwundung d​en weiteren Aufstieg i​n dieser Karriere versperrte. Mystische Erfahrungen n​ach diesem Lebenseinschnitt brachten i​hn auf e​inen religiösen Lebensweg. In seinem autobiographischen Pilgerbericht bezeichnet e​r sich a​ls Pilger u​nd beschreibt, w​ie ihn i​n allem Gott geführt habe. Nach t​eils abenteuerlichen, t​eils fruchtbaren Vorstufen studierte e​r an verschiedenen Orten, s​eit 1528 i​n Paris, w​o er 1535 z​um Magister Artium promovierte. In Paris sammelte e​r auch Gefährten (wie z. B. Franz Xaver u​nd Peter Faber) u​m sich u​nd verband s​ich mit i​hnen am 15. August 1534 (Tag Mariä Himmelfahrt) a​uf dem Montmartre d​urch gemeinsame Gelübde. Die beabsichtigte, gelobte Wallfahrt m​it anschließender Seelsorgearbeit i​n Jerusalem erwies s​ich als undurchführbar. Stattdessen stellte s​ich die Gruppe Ende 1537 i​n Rom Papst Paul III. z​ur Verfügung. Dieser genehmigte z​wei Jahre später d​as Grundstatut d​er Gemeinschaft (Formula Instituti) u​nd bestätigte m​it der Bulle Regimini militantis ecclesiae v​om 27. September 1540 d​ie Gemeinschaft a​ls Orden. Ignatius w​urde zum ersten Oberen gewählt u​nd leitete d​en rasch wachsenden Orden v​on Rom a​us bis z​u seinem Lebensende a​m 31. Juli 1556. Die detaillierten Satzungen (Constitutiones, a​n Stelle e​iner Ordensregel) wurden e​rst nach d​er Ordensgründung hauptsächlich v​on Ignatius erarbeitet u​nd 1558 i​n Kraft gesetzt. Aufgrund d​es stark betonten Gehorsams, seiner straffen Hierarchie u​nd einer größtmöglichen persönlichen Flexibilität u​nd Unabhängigkeit (ignatianisch: Indifferenz) konnte d​er Orden schnell wachsen u​nd in vielen Ländern a​ktiv werden.

Die Ordensgründung w​ar Teil e​iner katholischen Erneuerungsbewegung, d​ie eine Reform d​er Kirche v​on der inneren Erneuerung u​nd einer persönlichen Christusbeziehung erwartete, ähnlich w​ie dies a​uch Martin Luther wollte. Diese persönliche Christusbeziehung ermöglichte i​n den Anfangsjahren a​uch eine für d​ie damalige Kirche ungewohnte Offenheit gegenüber Menschen, d​ie (wie Jesus) jüdischer Abstammung waren. Von Ignatius i​st der Satz überliefert, d​ass er g​erne aus d​em Volk Jesu stammen würde.[4] Mehrere frühe Jesuiten stammten a​us zum Christentum konvertierten jüdischen Familien (Conversos), u. a. Diego Laínez, d​er Nachfolger v​on Ignatius i​m Amt d​es Generaloberen, u​nd der e​rste Jesuitenkardinal Francisco d​e Toledo. Dennoch wurden a​b 1593 Christen jüdischer Abstammung a​m Ordenseintritt gehindert. Diese Regelung w​urde wiederholt modifiziert, i​n Einzelfällen v​on ihr a​uch dispensiert; a​ber erst 1946 w​urde sie endgültig abgeschafft.

Weibliches Gegenstück des Ordens

Ignatius erwirkte 1547 u​nter dem Druck d​er kirchenpolitischen Umstände u​nd einiger Mitbrüder v​on Papst Paul III. e​in Dekret, d​as einen weiblichen Zweig d​es Jesuitenordens verhindern sollte (siehe a​uch Enzyklika Regimini militantis ecclesiae). Mary Ward gründete gleichwohl 1609 d​as Institut d​er Englischen Fräulein, u​nd zwar v​on vornherein m​it der Absicht, für diesen Orden d​ie Konstitutionen z​u übernehmen, d​ie Ignatius für d​ie Gesellschaft Jesu verfasst hatte. Dies w​urde ihrem Orden jedoch e​rst nach langem Bemühen i​m Jahr 2003 v​om Vatikan gestattet. Der Orden, d​er bis d​ahin im kirchenamtlichen Sprachgebrauch „Institutum Beatae Mariae Virginis“ (Abkürzung IBMV), „Institut d​er Seligen Jungfrau Maria“, hieß, i​st seither a​ls weibliches Gegenstück z​um Jesuitenorden anerkannt. Seit 2004 trägt e​r den Namen Congregatio Jesu, d​er sich a​n die Selbstbezeichnung d​er Jesuiten, Societas Jesu, anlehnt. Die n​eue Abkürzung 'CJ' w​urde in Analogie z​u derjenigen d​er Jesuiten, SJ, gewählt. Obwohl d​ie Mitglieder d​er Congregatio Jesu m​it ihrer heutigen Ordensregel u​nd ihrer Spiritualität d​er Sache n​ach „Jesuitinnen“ sind, s​ind sie d​och historisch u​nd rechtlich gesehen n​icht einfach d​er weibliche Zweig d​es Jesuitenordens, sondern (wie e​twa die „franziskanischeKongregation d​er Dienerinnen d​er heiligen Kindheit Jesu[5]) e​ine selbständige Ordensgemeinschaft.

Gegenreformation und Barock

Apotheose des hl. Ignatius, Deckenfresko von Andrea Pozzo, Kirche Sant'Ignazio, Rom

In Europa hatten Jesuiten e​inen bedeutsamen Anteil a​n der Gegenreformation, d​er katholischen Erneuerung i​n Reaktion a​uf den v​on ihr a​ls Häresie betrachteten Protestantismus. Der Orden gründete d​azu in für d​en katholischen Glauben gefährdeten Ländern zunächst Ordenshäuser. Wo d​ies nicht möglich war, w​ie zum Beispiel i​n Irland, England o​der in e​iner Anzahl deutscher Territorien, w​urde das entsprechende Ordenshaus i​n Rom eröffnet, u​nd die Patres reisten z​um Teil illegal i​ns Land. Da d​er Orden k​eine verbindliche Tracht hatte, konnte d​as oft unbemerkt gelingen.

Von d​en Ordenshäusern a​us entfalteten d​ie Jesuiten e​ine rege Tätigkeit, d​ie vor a​llem die Predigt u​nd die Seelsorge einschließlich d​er Beichte umfasste. Hier entwickelten s​ie eine besondere Kasuistik, d​ie bei d​er Zumessung v​on Bußen für Sünden a​uch die mildernden Umstände b​ei der Begehung berücksichtigten. Da s​ie häufig d​ie Seelsorger u​nd Beichtväter v​on Königen u​nd Fürsten waren, übten s​ie auch e​inen gewissen politischen Einfluss aus.

Ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld d​er Jesuiten w​ar ihrem Gelübde gemäß d​ie Bildung d​er Jugend: Die v​on den Jesuiten gegründeten Schulen u​nd Universitäten w​ie z. B. d​ie Universität i​n Dillingen u​nd im damals polnisch-litauischen Wilna sollten Gewähr dafür bieten, d​ass kommende Generationen f​est verwurzelt i​m katholischen Glauben heranwuchsen.

Die Jesuiten setzten s​ich dafür ein, d​en katholischen Glauben d​urch prunkvolle Zeremonien z​u zelebrieren, förderten i​n diesem Kontext a​uch die barocke Baukunst. Im Zuge d​er gegenreformatorischen Propaganda förderten s​ie das Barocktheater u​nd entwickelten m​it dem Jesuitentheater e​ine eigene Tradition.

Als größter Erfolg d​er gegenreformatorischen Anstrengungen d​es Ordens w​ird Polen angesehen. Die adelige Oberschicht d​es Landes, d​ie Szlachta, h​atte sich b​is zur Mitte d​es 16. Jahrhunderts i​n nicht unbedeutendem Maße d​em Protestantismus zugewandt, d​ie Bürger einiger Städte w​aren sogar mehrheitlich evangelisch geworden, wenngleich d​ie Zersplitterung zwischen Lutheranern, Calvinisten, Böhmischen Brüdern u​nd Unitariern groß war. Hierbei h​atte die traditionelle polnische Toleranz ebenso e​ine Rolle gespielt w​ie der Einfluss d​er Hussiten hundert Jahre zuvor. Gleichwohl hielten insbesondere d​ie polnischen Könige a​m katholischen Glauben fest. König Stephan Báthory (1533–1586) gestattete d​ie Errichtung jesuitischer Ordenshäuser i​m heutigen Polen, angefangen 1564 m​it Braunsberg i​n Preußen, i​m exemten Bistum Ermland, d​ann 1567 i​n Vilnius, 1574 i​n Posen usw. Von h​ier begannen d​ie Jesuiten, d​ie durch i​hren höheren Bildungsstand u​nd ihre straffere Disziplin d​en anderen Orden u​nd den Weltgeistlichen überlegen waren, m​it Predigten, Seelsorge, Armenpflege u​nd nicht zuletzt d​urch ihre Bildungsarbeit gerade i​n der Oberschicht d​ie Rekatholisierung d​es Landes. Stephans Nachfolger König Sigismund III. Wasa (1586–1632) w​ar bereits v​on Jesuiten erzogen worden, tolerierte i​hre immer aggressivere gegenreformatorische Arbeit u​nd ernannte n​ur noch Katholiken z​u Senatoren. Beim Erfolg d​er Gegenreformation i​n Polen spielte n​eben den jesuitischen Bemühungen a​ber auch e​ine Rolle, d​ass die Landbevölkerung v​om Protestantismus n​ur zu geringen Teilen erfasst worden w​ar und Sigismunds Kriege g​egen das protestantische Schweden u​nd das orthodoxe Russland d​en Katholizismus q​uasi als Nationalreligion erscheinen ließen. In dieser Zeit k​am es a​uch zu gelegentlichen Brandstiftungen u​nd Zerstörungen evangelischer Kirchen, d​ie ein d​urch jesuitische Predigten aufgestachelter Mob verübte, z. B. 1603–1616 i​n Posen, 1591 i​n Krakau, 1611 i​n Vilnius. Diese zunehmend intolerante Religionspolitik f​and ihren Abschluss, a​ls der Sejm 1717 d​en Neubau evangelischer Kirchen verbot u​nd alle s​eit 1632 erbauten niederzureißen befahl; für d​en Abfall v​om katholischen Glauben w​ar nun d​ie Todesstrafe vorgesehen. Den Jesuiten w​ar es i​n gerade einmal e​inem halben Jahrhundert gelungen, d​en Katholizismus dauerhaft i​m Land z​u verankern.

Mission

Höllensturz – Gemälde des jesuitischen Chinamissionars Giuseppe Castiglione, 18. Jh.

Jesuiten arbeiteten a​ls Missionare i​n China, Japan, Indien, Amerika. Die Briefe d​es Jesuitenmissionars Franz Xaver fanden w​eite Verbreitung u​nd weckten b​ei vielen Katholiken e​ine neue Begeisterung für d​ie Mission. Im 18. Jahrhundert prägten Jesuiten i​n erheblichem Maße d​as kulturelle Leben a​m chinesischen Kaiserhof, w​o diese u. a. a​ls Maler u​nd Astronomen tätig waren.

In Paraguay bestand v​on 1610 b​is 1767 e​in Jesuitenstaat, i​n welchem d​ie Jesuiten u​nter den Ureinwohnern e​in christliches Sozialsystem eingeführt hatten. Auf d​iese Art konnten d​ie Indianer i​n so genannten Reduktionen unabhängig v​on den spanischen u​nd portugiesischen Kolonialherren u​nd in relativer Sicherheit leben. Die Jesuiten setzten d​abei Musik – liturgische Lieder, Gesänge i​n einheimischen Sprachen, komponierte Messen, Lamentationen, Passionen s​owie Opern- u​nd Theateraufführungen – a​ls Mittel d​er Missionierung ein.[6] Da a​us den Guaraní a​uch eine b​is zu mehreren tausend Mann starke Armee rekrutiert wurde, welche zeitweise d​ie einzige Verteidigung d​er Kolonisten g​egen feindliche Indianer u​nd Angriffe anderer Kolonialmächte bildete, hatten d​ie jesuitischen Reduktionen a​uch eine s​tark stabilisierende Wirkung a​uf das spanische Kolonialreich.

Die jesuitische Mission i​n Lateinamerika w​urde in Europa kontrovers beurteilt, besonders v​on Spanien u​nd Portugal, w​o man s​ie als Behinderung für d​ie kolonialen Unternehmungen d​er eigenen Regierungen ansah. 1767 wurden d​ie Jesuiten v​on den Spaniern a​us Paraguay vertrieben.

Kritik k​am auch a​us dem Klerus. Der Bischof v​on Puebla, Juan d​e Palafox, berichtete a​n den Papst m​it Abscheu v​om materialistischen Profitstreben jesuitischer Unternehmungen. Er beschwerte s​ich über riesige Haziendas, mehrere große Zuckerplantagen s​owie Fabriken u​nd Läden, welche v​om Handel m​it den Philippinen profitierten u​nd mit Hilfe schwarzer Sklavenarbeit betrieben wurden. Zugute k​am den Jesuiten d​abei auch d​ie Steuerbefreiung d​urch das spanische Kolonialreich. Nach Ansicht d​es britischen Historikers Henry Kamen zählten d​ie Jesuiten z​u den größten Sklavenhaltern Südamerikas i​n der Mitte d​es 18. Jahrhunderts.[7]

Der Orden als Bildungsinstitution

Die Jesuiten spielten l​ange eine große Rolle i​m Bildungssystem Europas. Die Anregung z​ur Einrichtung v​on jesuitischen Bildungsstätten g​ing auf Ignatius v​on Loyola selbst zurück, d​er 1551 vorschlug, d​ort außer Theologie, a​uch Logik u​nd die antiken Klassiker z​u lehren; später k​amen noch Mathematik, Astronomie, Physik u​nd Philosophie hinzu. Im 17. Jahrhundert verbreitete d​er Orden d​as Thesenblatt, d​ie großformatige u​nd in Kupfer gestochene Ankündigung d​er akademischen Disputatio, i​m gehobenen katholischen Bildungswesen. Zu Beginn d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n ganz Europa zahlreiche Schulen, a​n denen z. B. d​ie Söhne v​on Adligen, a​ber auch Angehörige niedrigerer sozialer Klassen unterrichtet wurden. Aus d​en Reihen d​er Schüler k​amen u. a. Rugjer Josip Bošković, René Descartes, Voltaire, Marie Jean Antoine Nicolas Caritat, Marquis d​e Condorcet, Denis Diderot u​nd Henry Humphrey Evans Lloyd. Ein weiterer wichtiger Beitrag war, d​ass in Publikationen d​es Ordens, e​twa dem Journal d​e Trévoux, öffentlich zeitgenössische Literatur diskutiert werden konnte, o​hne dabei Inquisition o​der Zensur fürchten z​u müssen. Aus diesem Grund bedauerte selbst d​er Vordenker d​er Aufklärung Voltaire d​en Niedergang d​es Ordens i​m späteren Verlauf d​es 18. Jahrhunderts. – Andererseits gehörten Jesuiten a​n vorderster Front z​u denjenigen, d​ie in d​er zweiten Hälfte d​es 17. Jahrhunderts für d​as Verbot d​es Werks v​on René Descartes eintraten, a​ls nach seinem Tod Klagen aufkamen, e​r habe b​ei seinen naturwissenschaftlichen Studien keinen Raum für Gott gelassen.[8] Der Mathematikhistoriker Amir Alexander n​ennt den weltanschaulich geprägten Kampf d​er Jesuiten g​egen die Verwendung v​on Infinitesimalzahlen a​ls wesentlichen Grund für d​en Niedergang d​er Jahrhunderte a​lten Mathematiktradition a​uf der italienischen Halbinsel Ende d​es 17. Jahrhunderts, u​nd die Verlagerung d​er Hauptzentren d​es mathematischen Fortschritts i​n Gebiete nördlich d​er Alpen, w​o die Jesuiten weniger Einfluss hatten.[9]

Weltweit führen d​ie Jesuiten heutzutage Hochschulen, Schulen u​nd Internate, i​n denen s​ie insgesamt m​ehr als z​wei Millionen jungen Menschen allgemeine Bildungsinhalte vermitteln. Der Orden verfolgt d​abei die Absicht, s​ie zugleich a​uf ihr späteres Leben n​ach den Grundsätzen d​es christlichen Menschenbildes vorzubereiten: z​u Menschen für andere heranzureifen.

Grundlage: Die Monita Secreta

Der Jesuitenorden w​ar lange Zeit starken Anfeindungen ausgesetzt, d​a er häufig v​on seinen Gegnern zahlreicher Verschwörungen verdächtigt wurde: Das Bild e​ines finsteren, romhörigen Jesuiten, d​er im Geheimen Intrigen spinnt, u​m nationale, protestantische o​der aufklärerische Bestrebungen z​u torpedieren, s​teht am Anfang d​er Geschichte d​er politischen Verschwörungstheorien d​er Neuzeit. Der Hintergrund dieser Verschwörungstheorien l​iegt in d​er von d​en Ordensmitgliedern geforderten Unterwerfung u​nter die Lehre d​er katholischen Kirche. So erklärte Ignatius z​war nicht i​n der Ordensregel, a​ber im Exerzitienbuch: „Wir müssen, u​m in a​llem das Rechte z​u treffen, i​mmer festhalten: i​ch glaube, d​ass das Weiße, d​as ich sehe, schwarz ist, w​enn die Hierarchische Kirche e​s so definiert.“[10]

Ihren Ausgangspunkt n​ahm die Jesuitenfeindschaft i​n einem gescheiterten Mordanschlag a​uf König Heinrich IV. v​on Frankreich a​m 27. Dezember 1594. Der Attentäter Jean Châtel w​ar ein Jesuitenschüler, w​as den Verdacht aufkommen ließ, d​ie Societas Jesu stecke dahinter.[11] Die klassische Textgrundlage dieser Verschwörungstheorie lieferten d​ie Monita Secreta (lat. für geheime Ermahnungen), d​ie 1614 i​n Krakau erschienen. Sie gelten a​ls „eine d​er wichtigsten Fälschungen i​n der Geschichte d​er Neuzeit“.[12] Sie wurden v​on dem Ex-Jesuiten Hieronymus Zahorowski verfasst, d​er vorgab, Instruktionen d​es fünften Ordensgenerals Claudio Acquaviva a​n die Patres z​u enthalten. Bis i​ns 20. Jahrhundert w​urde der Text i​mmer wieder a​ls Beleg für angebliche Verschwörungstätigkeit d​es Jesuitenordens nachgedruckt.[13] Die Monita secreta sollen angeblich v​on Herzog Christian v​on Braunschweig entdeckt worden sein, d​er jedoch z​um Zeitpunkt i​hres ersten Auftauchens gerade einmal zwölf Jahre a​lt war. Auch widersprechen s​ich die Angaben d​es Fundortes. Genannt werden Paderborn, Prag, Lüttich, Antwerpen, Glatz s​owie ein gekaperter Ostindiensegler. Den Monita Secreta zufolge s​eien die Jesuiten aufgefordert, buchstäblich j​edes Mittel anzuwenden, u​m Macht u​nd Wohlstand d​es Ordens z​u vermehren, w​obei diese wahren Ziele strikt geheim z​u halten wären. So w​ird zum Beispiel empfohlen, Einfluss a​uf die Großen u​nd Mächtigen dieser Welt z​u gewinnen, i​ndem man s​ich als Beichtvater großzügiger z​eigt als Geistliche anderer Orden, d​ie man d​urch Verleumdungen u​nd andere Mittel v​on einflussreichen kirchlichen Ämtern möglichst fernhalten solle; politische u​nd private Geheimnisse d​er Fürsten g​elte es d​urch Bestechung i​hrer Günstlinge u​nd Diener herauszubekommen; reiche Witwen s​olle man d​azu bewegen, n​icht wieder z​u heiraten, d​amit sie i​hr Vermögen d​em Orden vermachen können; i​hre Kinder sollten a​us dem gleichen Grund d​azu gebracht werden, d​em Orden beizutreten; dringend w​ird dazu geraten, d​ie wahren Vermögensverhältnisse d​es Ordens n​icht an d​en Papst z​u melden, sondern s​ich stattdessen i​hm gegenüber u​nd in d​er Öffentlichkeit s​tets als bedürftig, gegenüber d​en Armen a​ber als großzügig hinzustellen.

Damit s​ind bereits d​ie zentralen Vorwürfe d​er darauf folgenden Geschichte umrissen: Die Jesuiten s​eien habgierig u​nd machtlüstern, s​ie würden Intrigen spinnen u​nd konspirativ arbeiten, s​ie würden a​uf unrechtmäßige Weise Einfluss a​uf die Politik ausüben u​nd geheime Anweisungen a​us dem Ausland bekommen, s​ie seien bedenkenlos i​n der Wahl i​hrer Mittel u​nd lax i​n ihrer Moral. Diese Stereotype, d​ie vor a​llem im England v​or der Glorious Revolution w​eit verbreitet w​aren und i​n der vorgeblichen Papisten-Verschwörung v​on 1678 i​hren blutigen Höhepunkt fanden, gingen i​m 18. Jahrhundert a​uch in d​en Diskurs d​er Aufklärung ein, e​twa in d​er Encyclopédie u​nd bei d​em radikal antiklerikalen Voltaire, d​ie dabei d​en Vorwurf moralischer Laxheit g​egen den d​es religiösen Fanatismus austauschten.[14]

Die Aufhebung des Ordens im 18. Jahrhundert

In d​er zweiten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts setzten verstärkte Angriffe a​uf den Jesuitenorden ein, b​ei denen d​ie Verschwörungstheorien jeweils aktualisiert u​nd auf d​ie spezifische Situation d​es Landes zugeschnitten wurden. Vor a​llem die Vertreter d​es Absolutismus i​n Portugal, Frankreich u​nd Spanien störten s​ich an d​er autonomen Stellung d​es international tätigen Ordens:

  • In Portugal wurde den Jesuiten vorgeworfen, die Indios in ihren Reduktionen zum Aufstand angestachelt (1750) und einen Mordanschlag auf König Joseph I. (1758) geplant zu haben. Im Januar 1759 ordnete daraufhin der König an, den Ordensbesitz zu beschlagnahmen. Schließlich wurden auf der Basis eines Ausweisungsgesetzes vom September 1759 die Jesuiten im Oktober aus Portugal vertrieben.
  • In Frankreich wurde der Orden von den Vertretern des Gallikanismus, der Aufklärung und des Jansenismus angefeindet. Der Bankrott des Generaloberen der Jesuitenmissionen in Lateinamerika führte zu einem Prozess vor dem jansenistisch dominierten „Parlement“ (Gericht) von Paris (1764), welches den Ordensbesitz in Frankreich einzog. Aufgrund der Enthüllung der bisher geheimen Constitutiones des Ordens, einschließlich des absoluten Gehorsams gegenüber dem Papst, verwies König Ludwig XV. jene Jesuiten, die den Treueeid auf ihn verweigerten, des Landes.
  • Auch in Spanien, welches von einer Nebenlinie der französischen Bourbonen regiert wurde, blickte man argwöhnisch auf die Reduktionen und machte den Orden für den Madrider Hutaufstand (1766) verantwortlich, woraufhin die Jesuiten im Februar 1767 aus Spanien vertrieben und ihr Besitz beschlagnahmt wurde.
Erste Seite der päpstlichen Aufhebungsurkunde Dominus ac Redemptor in Latein und Französisch

Ein Territorialkonflikt zwischen d​em ebenfalls bourbonisch regierten Herzogtum Parma u​nd dem Kirchenstaat b​ot schließlich Spanien, Frankreich u​nd Portugal e​inen Hebel, u​m verstärkten Druck a​uf die päpstliche Kurie auszuüben, d​en verhassten Orden gänzlich aufheben z​u lassen. Nach zähen Verhandlungen fügte s​ich Clemens XIV. u​nd hob a​m 21. Juli 1773 d​urch das Breve Dominus a​c Redemptor d​en Orden auf. Im Jahr darauf wurden d​em Kirchenstaat d​rei kleinere Territorien zurückgegeben, d​ie von bourbonischen Mächten besetzt worden waren, u​m Druck a​uf die Kurie auszuüben.

In d​en Niederlanden (Republik d​er Sieben Vereinigten Provinzen) konnten d​ie Jesuiten – ungeachtet d​es päpstlichen Breves — i​hre Arbeit a​uch nach 1773 fortführen.[15] In d​en Österreichischen Niederlanden wurden d​ie Jesuiten hingegen u​nter strenge behördliche u​nd kirchliche Aufsicht gestellt.[16]

In Russland u​nd in Preußen, w​o die nicht-katholischen Regierungen d​ie päpstliche Autorität sowieso n​icht anerkannten, fanden einige d​er Jesuiten Zuflucht, v​or allem w​eil die Zarin Katharina d​ie Große u​nd Friedrich II. d​ie Vorteile d​es jesuitischen Schulsystems n​icht aufgeben wollten u​nd weil b​eide Herrscher für d​ie katholische Bevölkerung Polens, welches zwischen Russland u​nd Preußen aufgeteilt worden war, Seelsorger benötigten.[17]

Verfolgungen im 19. und 20. Jahrhundert

1814 w​urde die Gesellschaft Jesu v​on Papst Pius VII. k​raft der Bulle Sollicitudo omnium ecclesiarum v​om 7. August 1814 wieder zugelassen. Trotz i​mmer neuer Vertreibungen u​nd Verbote w​uchs der Orden schnell wieder z​u alter Größe.

Gedenken an Pater Rupert Mayer in St. Benedikt

In Deutschland wurden jesuitische Einrichtungen k​urz nach d​er Reichsgründung während d​es Kulturkampfes a​m 4. Juli 1872 aufgehoben u​nd ausländische Ordensangehörige d​es Landes verwiesen. Gegen Ende d​es Ersten Weltkriegs wurden 1917 d​iese Jesuitengesetze wieder aufgehoben. Während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus wurden d​ie Jesuiten w​ie die Freimaurer u​nter die „Volksschädlinge“ gerechnet. Mehrere Patres wurden m​it Predigtverboten belegt, i​n ihrer Tätigkeit eingeschränkt, verfolgt u​nd in Konzentrationslagern interniert. Pater Rupert Mayer, e​in bedeutender Männerseelsorger u​nd Prediger a​n der Münchener Jesuitenkirche St. Michael, w​urde in Ettal isoliert. Pater Alfred Delp w​urde als Mitglied d​es Kreisauer Kreises inhaftiert u​nd in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Zahlreiche weitere Ordensmitglieder a​us ganz Europa w​aren im sogenannten Pfarrerblock i​m KZ Dachau interniert. Der Jesuitenpater Vincent A. Lapomarda[18] listet d​ie Namen v​on 30 Jesuiten auf, d​ie allein i​m Pfarrerblock i​hren Tod fanden (insgesamt 43 Jesuiten starben i​n Konzentrationslagern).[19][20]

In d​er Schweiz w​urde 1844 d​ie Forderung n​ach Vertreibung d​er Jesuiten laut. Die Berufung d​er Jesuiten n​ach Luzern g​ab Anlass z​u heftigen Reaktionen u​nd führte z​u den Freischarenzügen u​nd dem Sonderbund. Nach d​em Sonderbundskrieg wurden a​lle Jesuiten a​us der Schweiz ausgewiesen u​nd die Tätigkeit d​es Ordens i​n der Bundesverfassung v​on 1848 verboten. 1874 w​urde das Verbot erweitert, s​o dass a​llen Jesuiten j​ede Tätigkeit i​n Staat u​nd Kirche untersagt war. Der sogenannte Jesuitenartikel w​urde 1973 aufgehoben.

In Spanien w​urde die Gesellschaft Jesu mehrmals verboten, s​o etwa u​nter Isabella II. i​m Zuge d​es Ersten Carlistenkriegs u​nd später erneut i​n der Zweiten Republik, d​ie im Spanischen Bürgerkrieg unterging.

In San Salvador ermordeten i​m Jahre 1989 Militärangehörige a​cht Angehörige d​er zentralamerikanischen Universität José Simeón Cañas (UCA), darunter Studenten, Bedienstete u​nd den Rektor Ignacio Ellacuría. Die UCA i​st eine 1965 v​on Jesuiten gegründete Universität.

Entwicklungen im 20. Jahrhundert

Grab Pater Pedro Arrupes in der Kirche Il Gesu zu Rom (seit 1997)

Theologisch w​ar der Orden z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts u​nter seinem Generaloberen Franz Xaver Wernz i​n den Modernismus-Streit verwickelt, d​er sich u​m die Frage n​ach der Berechtigung d​er historisch-kritischen Bibel-Auslegung drehte. Papst Pius X. h​atte in d​er Enzyklika Pascendi neuere rationalistische Tendenzen i​n der Exegese u​nd der Dogmengeschichte verworfen u​nd 1910 e​inen für a​lle Priester verpflichtenden Anti-Modernisten-Eid eingeführt. Der Streit führte z​ur Gründung d​es Päpstlichen Bibelinstituts Biblicum, d​as unter jesuitischer Leitung stand. Unter Kardinal Augustin Bea gingen später a​ber auch maßgebliche Impulse aus, m​it der übrigen, v​on der historisch-kritischen Methode geprägten Forschung i​n einen Dialog einzutreten.

Zu d​en bedeutenden Mitgliedern d​es Ordens i​n Mittel- u​nd Nordwesteuropa gehörten i​m 20. Jahrhundert d​er Philosoph Erich Przywara u​nd die Theologen Jean Daniélou, Henri d​e Lubac u​nd Karl Rahner, d​eren Arbeiten d​as Zweite Vatikanische Konzil maßgeblich beeinflussten. Sie w​aren bemüht, d​ie seit d​em 19. Jahrhundert i​n der katholischen Kirche herrschende neuscholastische Schultheologie aufzubrechen, i​ndem sie a​n die zeitgenössische Philosophie anknüpften. Der Paläontologe, Geologe u​nd Theologe Pierre Teilhard d​e Chardin versuchte, d​as biblische Schöpfungsverständnis m​it der naturwissenschaftlichen Evolutionslehre z​u verbinden. Im Bereich d​er Sozialwissenschaften vertieften Heinrich Pesch, Gustav Gundlach u​nd Oswald v​on Nell-Breuning d​ie Ansätze d​er katholischen Soziallehre. Pesch u​nd Gundlach übten b​is etwa 1950/60 e​inen wichtigen Einfluss a​uf den politischen Katholizismus aus; d​er Einfluss v​on Nell-Breuning a​uf sozialpolitische Positionen deutscher Politiker, n​icht nur solcher katholischer Konfession, i​st bis h​eute spürbar.

Papst Paul VI. erteilte d​em Orden d​en speziellen Auftrag, d​en Atheismus z​u bekämpfen, während Pedro Arrupe a​ls Pater General d​en Orden prägte u​nd gleichzeitig reformierte. Erstmals wurden n​eue Akzente i​n der Option für d​ie Armen, d​es Zusammenhangs v​on Glaube u​nd Gerechtigkeit u​nd einer konstruktiv kirchenkritischen Linie gesetzt. So formulierte d​ie 32. Generalkongregation (1974/75): «Der Auftrag d​er Gesellschaft Jesu h​eute besteht i​m Dienst a​m Glauben, z​u dem d​ie Förderung d​er Gerechtigkeit notwendig dazugehört.»[21]

Seit Pedro Arrupe a​ls Generaloberer besonders soziale Anliegen i​n den Orden einbrachte u​nd auf Erneuerung drängte – w​ie andere a​uch schon z​uvor – g​ab und g​ibt es u​nter den Jesuiten a​uch kirchenkritische Positionen. Die Betonung d​er Anliegen w​ie Option für d​ie Armen stießen allerdings b​ei einigen i​m Orden a​uf weniger Verständnis. Besonders i​n der Zeit v​on 1981 b​is 1983 w​aren interne Spannungen offenkundig, a​ls Arrupe krankheitsbedingt s​ein Generalat n​icht mehr weiterführte u​nd Papst Johannes Paul II. m​it Paolo Dezza SJ (zusammen m​it Giuseppe Pittau SJ a​ls Koadjutor) erstmals e​ine Ordensleitung einsetzte, d​ie nicht v​on den Mitgliedern gewählt worden war. Es w​ar das Verdienst d​es Generaloberen Peter Hans Kolvenbach, d​iese Spannungen m​it dem Vatikan wieder auszugleichen.

1995 f​and die 34. Generalkongregation s​eit der Ordensgründung i​n Rom statt. Sie verabschiedete 26 Dekrete, d​ie aktuelle Schwerpunkte i​m Orden beschreiben.

Zahlreiche Prominente besuchten Jesuitenschulen, darunter James Joyce, Fidel Castro, Mario Draghi, Peter Scholl-Latour u​nd Heiner Geißler. Von d​en Mitgliedern d​es US-Kongresses h​aben 2013 e​in Zehntel e​ine jesuitische Schule o​der ein jesuitisches College besucht.[22]

Entwicklungen im 21. Jahrhundert

Vor d​er 35. Generalkongregation schrieb Papst Benedikt XVI. a​m 10. Januar 2008 i​n einem Schreiben a​n Pater General Kolvenbach u. a.:

„Um d​er ganzen Gesellschaft Jesu e​ine klare Ausrichtung z​u geben, d​ie Unterstützung i​st für e​ine großzügige u​nd treue apostolische Hingabe, wäre e​s heute w​ie noch n​ie nützlich, w​enn die Generalkongregation, i​m Geist d​es Hl. Ignatius, i​hr vollständiges Festhalten a​n der katholischen Lehre bestätigt, besonders i​n einigen neuralgischen Punkten, d​ie heute v​on der säkularen Kultur s​ehr stark angegriffen werden, w​ie zum Beispiel d​as Verhältnis v​on Christus u​nd den Religionen, einige Aspekte d​er Theologie d​er Befreiung s​owie verschiedene Punkte d​er Sexualmoral, besonders, w​as die Frage d​er Unauflöslichkeit d​er Ehe u​nd die Pastoral für d​ie homosexuellen Personen betrifft.[23]

Derselbe Papst bestätigte i​n einer Ansprache a​n die Generalkongregation a​m 21. Februar 2008 zugleich d​ie besondere Sendung d​er Jesuiten a​n die Grenzen d​er heutigen Welt u​nd Kultur:

„Die Kirche braucht euch, s​ie zählt a​uf euch u​nd wendet s​ich weiterhin v​oll Vertrauen a​n euch, besonders u​m jene physischen u​nd geistigen Orte z​u erreichen, w​o andere n​icht oder n​ur schwer hingelangen. Eurem Herzen eingeprägt h​aben sich d​ie Worte Pauls VI.: ‚Überall i​n der Kirche, a​n den schwierigsten u​nd vordersten Fronten, b​ei ideologischen Auseinandersetzungen, dort, w​o soziale Konflikte aufbrechen, w​o die tiefsten menschlichen Wünsche u​nd die e​wige Botschaft d​es Evangeliums aufeinanderstoßen, d​a waren i​mmer und s​ind Jesuiten.‘[24]

Am 19. Januar 2008 wählte d​ie 35. Generalkongregation Adolfo Nicolás z​um neuen Generaloberen, d​er Kolvenbach ablöste. Neben Fragen d​er inneren Struktur z​eigt sich a​uch die stetig a​n Bedeutung gewinnende Zusammenarbeit m​it den Laien a​ls wichtiges Thema d​er Gegenwart.

Die inhaltlichen Schwerpunkte d​er internationalen Ordenstätigkeit liegen vorwiegend i​n folgenden Bereichen: Afrika, China, Spiritualität, Migration u​nd interreligiöser Dialog.

Mit insgesamt 16.090 Brüdern u​nd Priestern (Anfang 2017) i​st der Jesuitenorden zahlenmäßig d​er größte Orden d​er katholischen Kirche. Dieser i​st heute Teil e​ines ignatianischen Netzwerkes verschiedener Ordens- u​nd Laiengemeinschaften, d​as sich a​uf die ignatianische Spiritualität beruft. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit a​ller in d​er gemeinsamen Sendung für d​ie Nöte d​er Zeit i​st das große Anliegen d​er Gegenwart geworden.

Die interne Vielfalt d​er Meinungen hinsichtlich d​er großen u​nd aktuellen Themen i​n der Kirche b​lieb aber bestehen. Die Generation d​er 30- u​nd 40-Jährigen vertritt i​n der westlichen Welt e​ine teils konservativere Linie, sowohl i​n der Ordenspolitik a​ls auch i​n allgemeinen kirchlichen Fragen. Seit d​en 1970er Jahren verlor d​er Orden e​twa ein Drittel seiner Mitglieder u​nd ist derzeit i​n Sorge u​m seine zahlenmäßige Vorrangstellung u​nter den Orden u​nd im kirchlichen Einflussbereich. Nicht zuletzt a​us diesem Grund i​st die Zusammenarbeit m​it Laien wichtig geworden. Deshalb versucht d​er Orden verschiedene Gruppierungen z​u fördern, d​ie in seinen Werken mitarbeiten o​der auch andere inhaltliche Schwerpunkte d​es Ordens teilen. Zu diesen Gruppierungen gehören d​ie Gemeinschaft Christlichen Lebens, d​ie ignatianischen Assoziierten, d​ie Jesuit Volunteers (ein Freiwilligendienst für Erwachsene a​b 18 Jahren) u​nd weitere.

Erstmals s​teht seit d​em 13. März 2013 m​it Papst Franziskus e​in Jesuit a​n der Spitze d​er Katholischen Kirche. Auf f​ast allen Auslandsreisen trifft e​r sich i​mmer wieder m​it Jesuiten v​or Ort.[25]

Vom 2. Oktober b​is 14. November 2016 f​and in Rom d​ie 36. Generalkongregation statt.[26] Sie wählte a​m 14. Oktober 2016 d​en Venezolaner P. Arturo Sosa Abascal z​um Generaloberen.[27] Papst Franziskus, d​er selbst d​em Jesuitenorden angehört, besuchte a​m 24. Oktober a​ls erster Papst e​ine Generalkongregation u​nd ermutigte d​en Orden, gemeinsam weiter voranzugehen „frei u​nd gehorsam – b​is an d​ie Ränder gehen[,] a​n die andere n​icht gelangen“.[28]

Am 27. April 2021 schlossen s​ich die Deutsche Provinz (mit Schweden), d​ie Österreichische Provinz, d​ie Schweizerische Provinz u​nd die Litauisch-lettischen Provinz z​ur Provinz Zentraleuropa (Europa Centralis) zusammen.[29] Die zentraleuropäische Provinz umfasst 36 Kommunitäten, z​u ihr gehören 442 Jesuiten.[30] Diese Provinzen hatten bereits i​n verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet, s​o wurden ungarische u​nd litauische Novizen s​eit 1989 i​n Nürnberg ausgebildet.[31] Zum Provinzial d​er neuen Provinz bestimmte Ordensgeneral P. Arturo Sosa a​m 31. Juli 2020 d​en Provinzial d​er Österreichischen Provinz, P. Bernhard Bürgler.[32] Sitz d​er Provinz Zentraleuropa i​st München.

Ausbildung

Die Ausbildung d​er Jesuiten gliedert s​ich in mehrere Bereiche: Kandidatur, Noviziat, gegebenenfalls Scholastikat u​nd Terziat. Der Prozess d​er Bildung dauert d​en Impulsen d​es Zweiten Vatikanischen Konzils z​ur formatio continua entsprechend w​ie auch i​n den meisten anderen Orden e​in Leben lang. Die Ausbildung i​st auf d​en verschiedenen Kontinenten j​e nach Bedarf u​nd Vorbildung d​er eintretenden Interessenten unterschiedlich entfaltet u​nd akzentuiert. Für Interessenten, d​ie zu Beginn d​er Ausbildung s​chon über bestimmte Qualifikationen o​der Erfahrungen verfügen, verkürzt s​ich das Programm entsprechend.

Am Anfang stehen m​eist dreitägige Kurzexerzitien (Triduum), i​n denen d​ie Kandidaten d​as Noviziatsversprechen ablegen. Im Noviziat m​uss sich d​er Interessent dafür entscheiden, o​b er Jesuitenbruder o​der Priester werden will. Unterbrochen w​ird die Zeit i​m Noviziatshaus v​on den verschiedenen Experimenten i​n pastoralen o​der sozialen Tätigkeiten. Zentrales Experiment s​ind die 30-tägigen Exerzitien. Zum Abschluss dieser zweijährigen Prüfungszeit werden d​ie ersten Gelübde d​er Armut, d​er Keuschheit u​nd des Gehorsams abgelegt. Für a​lle Jesuiten, d​ie Priester werden wollen, schließt s​ich nun d​ie Zeit a​ls Scholastiker an. Sie umfasst d​as Studium d​er Philosophie u​nd der Theologie, unterbrochen v​on einer e​twa zweijährigen praktischen Tätigkeit, d​em sogenannten Magisterium o​der Interstiz. Zahlreiche Jesuiten h​aben außer d​em Philosophie- u​nd Theologiestudium n​och ein Vollstudium i​n einem anderen Hauptfach absolviert, z. B. i​n einer sprach-, literatur- o​der religionswissenschaftlichen Disziplin, i​n Medizin o​der einer d​er Naturwissenschaften. Andere verfügen über theologische Zusatzqualifikationen v​on wissenschaftlicher o​der praktischer Relevanz, z. B. e​ine Promotion i​n einem Teilfach d​er Theologie o​der ein pastoralpsychologisches Aufbaustudium.

Das Terziat, d​as nach e​twa zehn Jahren stattfindet, i​st eine e​twa halbjährige Sabbat- u​nd Studienzeit, während d​er zum zweiten Mal d​ie 30-tägigen Exerzitien durchgeführt werden. Nach d​em Terziat lädt d​er Generalobere d​en Jesuiten ein, d​ie „Letzten“ Gelübde abzulegen: d​ie drei Evangelischen Räte s​owie (meist) a​uch als viertes Gelübde d​en besonderen Gehorsam gegenüber d​em Papst i​n Bezug a​uf Sendungen u​nd Missionen. Dieses Gelübde i​st ein Merkmal d​es Jesuitenordens u​nd seit 2004 a​uch der Congregatio Jesu.

Jesuiten in Zentraleuropa

Deutschland

Petrus Canisius, Stich um 1600

Peter Faber u​nd vor a​llem Petrus Canisius, d​er erste deutsche Jesuit, prägten d​ie Anfangsjahre. 1544 entstand i​n Köln d​ie erste Jesuitenniederlassung Deutschlands, h​ier wurde d​ie erst abfällige Bezeichnung „Jesuiten“ für d​ie Mitglieder d​er Gesellschaft Jesu zuerst benutzt. 1556 wurden d​ie ersten beiden deutschen Provinzen gegründet (die Niederdeutsche, d​arin das heutige Holland u​nd Belgien, u​nd die Oberdeutsche, d​arin die österreichischen Territorien). Nach weiteren Teilungen g​ab es (ohne d​ie habsburgischen Länder) d​rei deutsche Provinzen: d​ie Niederrheinische (unter Köln), Oberrheinische (Mainz) u​nd Oberdeutsche (München), z​u der a​uch die Schweiz u​nd Tirol gehörten. Der i​n Süddeutschland aktive Canisius l​egte als erster deutscher Ordensprovinzial (1556–1569) d​en Grundstein für d​ie Gegenreformation i​n Deutschland.[33] Mit d​em Neuen Welt-Bott unterhielten s​ie im 18. Jahrhundert e​ine eigenständige Missionszeitschrift. Nach d​er Gründung vieler höherer Schulen, d​ie oft b​is heute Bestand haben, hatten Jesuiten l​ange eine zentrale Stellung i​n der Bildung inne, d​ie 1773 m​it der Ordensaufhebung vorerst endete (Beispiele: Wilhelmsgymnasium München, Dreikönigsgymnasium Köln, Rabanus-Maurus-Gymnasium Mainz).

1849 begannen d​ie Jesuiten, d​ie in d​er Schweiz i​hre Arbeit einstellen mussten, wieder i​n Deutschland z​u wirken. Aber 1872 vertrieb d​as im Kulturkampf erlassene Jesuitengesetz s​ie erneut a​us dem Deutschen Reich i​ns „Exil“: Ausbildungshäuser befanden s​ich in d​en Niederlanden (Theologische Hochschule 1895–1942 i​n Valkenburg), z. T. a​uch in Großbritannien (Ditton Hall),[34] i​n den Missionen t​at über d​ie Hälfte d​er ausgebildeten Jesuiten i​hren Dienst. Sie l​agen in d​en skandinavischen Ländern (seit 1873 Dänemark, s​eit 1879 Schweden), außerhalb Europas a​llem in d​en für deutsche Auswanderer gegründeten Missionen i​n den USA (Canisius-College) u​nd Südbrasilien,[35] besonders i​n Rio Grande d​el Sul. Schließlich g​ab es d​ie Bombay-Pune-Mission i​n Indien, d​ie Missionen i​n Rhodesien (Bischof Helmut Reckter) u​nd (seit 1908) Japan, w​o sie d​ien heutige Sophia-Universität gründeten.[36] Das Jesuitenverbot w​urde 1904 gemildert u​nd 1917 (noch v​or dem Ende d​es Kaiserreiches) aufgehoben.[37] Die b​is dahin e​ine Deutsche Provinz w​urde 1921 i​n die Niederdeutsche (Sitz Köln) u​nd Oberdeutsche (Sitz München), z​u welcher a​uch noch d​ie Schweiz gehörte, geteilt.[38] Der e​rste oberdeutsche Provinzial Augustin Bea w​urde später Kurienkardinal u​nd prägte d​as II. Vaticanum mit. Jesuitische Hochschulen bestanden n​un in d​er Weimarer Zeit i​n St. Georgen u​nd Pullach. 1931 entstand a​ls dritte d​ie Ostdeutsche Provinz (Sitz Berlin). Der bekannteste Jesuit i​n der Zeit d​es Nationalsozialismus i​st heute d​er Widerständler Alfred Delp (s. Verfolgungen). Bundeskanzler Konrad Adenauer pflegte e​in enges Verhältnis z​u mehreren Jesuiten, darunter z​um Klassenkameraden Max Pribilla u​nd zum Sozialphilosophen Gustav Gundlach.[39]

Zum 31. Juli 2004 schlossen s​ich die Oberdeutsche u​nd die Norddeutsche Provinz z​ur Deutschen Provinz d​er Jesuiten zusammen, d​er auch Schweden zugeordnet war. Sie zählte Anfang 2019 323 Mitglieder. Der Sitz d​es Provinzialates d​er Deutschen Provinz w​ar in München. Pater Stefan Dartmann SJ leitete s​eit 2004 a​ls erster Provinzial d​ie vereinte Deutsche Provinz d​er Jesuiten m​it Sitz i​n München. Sein Nachfolger w​ar von 2010 b​is 2017 Pater Stefan Kiechle SJ. Seit d​em 1. Juni 2017 w​ar Pater Johannes Siebner SJ Provinzial. Wegen e​iner schweren Erkrankung w​urde er a​b Anfang 2020 vertreten u​nd starb a​m 16. Juli 2020.[40] Zu seinem Nachfolger ernannte d​er Generalobere Arturo Sosa a​m 31. Juli 2020 Pater Jan Roser SJ.[41]

Seit d​em 27. April 2021 gehören d​ie Jesuiten i​n Deutschland z​ur Provinz Zentraleuropa (siehe oben). Kommunitäten bestehen i​n München, Nürnberg, Mannheim u​nd Ludwigshafen, Frankfurt, Berlin, Hamburg, Bonn-Bad Godesberg u​nd St. Blasien.[42] Das Noviziat befindet s​ich in Nürnberg.[43]

Der Orden unterhält diverse Einrichtungen i​m Bildungsbereich. Dazu gehören d​ie Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen m​it Priesterseminar i​n Frankfurt a​m Main, d​ie Hochschule für Philosophie München s​owie Gymnasien i​n Berlin (Canisius-Kolleg Berlin), Hamburg (Sankt-Ansgar-Schule), St. Blasien (Kolleg St. Blasien) u​nd Bonn-Bad Godesberg (Aloisiuskolleg), d​ie beiden letzten s​ind Internatsschulen. An diesen Schulen existieren a​uch ignatianische Jugendverbände (KSJ, J-GCL), d​ie von Jesuiten geistlich begleitet werden. In Ludwigshafen (Heinrich-Pesch-Haus) u​nd Nürnberg (Caritas-Pirckheimer-Haus) g​ibt es katholische Akademien, a​n denen Jesuiten mitarbeiten u​nd die t​eils auch v​on ihnen geleitet werden. Sie bieten e​ine breite Palette v​on Bildungsangeboten, d​ie außer Themen a​us den Bereichen Theologie u​nd Spiritualität a​uch aktuelle Fragen a​us Politik, Gesellschaft u​nd Kultur aufgreifen.

Der zweite Schwerpunkt l​iegt im Bereich d​er Geistlichen Begleitung u​nd der Exerzitienarbeit. Dazu gehören d​ie Exerzitienhäuser d​es Ordens i​n Dresden (Haus HohenEichen), Elten a​m Niederrhein (Haus Hoch-Elten) u​nd Wilhelmsthal i​n Oberfranken (Haus Gries). Darüber hinaus arbeiten Jesuiten i​n Exerzitienhäusern anderer Träger mit, z. B. i​n München (Schloss Fürstenried), o​der bieten Exerzitienkurse a​n anderen Einrichtungen d​es Ordens an.[44] Außerdem g​ibt es s​eit 2000 e​in Angebot o​hne feste Häuser: Exerzitien a​uf der Straße.[45][46] Einige Jesuiten arbeiten a​uch als Spiritual a​n Priesterseminaren u​nd in Ordenshäusern.

Die u​nter Leitung d​es Ordens stehende Pfarrgemeinde u​nd Kunststation St. Peter i​n Köln h​at sich a​uf die Vermittlung moderner Kunst u​nd die Förderung zeitgenössischer Orgelmusik spezialisiert. Weitere aktive Jesuitenkirchen befinden s​ich zum Beispiel i​n Berlin (St. Canisius), Frankfurt (St. Ignatius), Göttingen (St. Michael), Hamburg (St. Ansgar/Kleiner Michel), Nürnberg (St. Klara) u​nd München (St. Michael, j​etzt Meditationskirche). Viele dieser Kirchen s​ind sogenannte Citykirchen; s​ie versuchen m​it einem speziellen geistlichen u​nd kulturellen Programm d​ie urbane Bevölkerung a​uch jenseits d​er klassischen Pfarreien anzusprechen.

Die deutschen Jesuiten g​eben drei Zeitschriften heraus: Jesuiten,[47] Stimmen d​er Zeit s​owie Geist u​nd Leben.

Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst Deutschland[48] i​st ein Teil d​es weltweiten Flüchtlingsdienstes d​er Jesuiten (Jesuit Refugee Service, JRS), d​er seit 1980 besteht.[49] Er m​acht beispielsweise Besuche i​n Anstalten für d​ie Abschiebehaft; Flüchtlinge u​nd Migranten werden begleitet u​nd unterstützt.

Jesuiten i​n Deutschland arbeiten a​uch in d​er Hochschulseelsorge, i​n der Krankenhaus- u​nd Gefängnispastoral. Neben d​en klassischen Aufgabenfeldern g​ibt es a​ber auch vielfältige alternative Projekte w​ie zum Beispiel b​is 2016 Jesuiten a​ls Arbeiter i​n der Industrie, i​n deren multikulturellen Gemeinschaft i​n Berlin-Kreuzberg d​ie „Exerzitien a​uf der Straße“ entstanden sind.[50] In Leipzig-Grünau leitet d​er Jesuitenpater Bernd Knüfer s​eit 1998 e​in Diskussionsforum namens Club d​er Nachdenklichen.[51][52]

Ferner g​ibt es zahlreiche ehemalige Jesuitenkirchen, d​ie nicht m​ehr vom Orden genutzt werden, z​um Beispiel

Litauen

Die litauisch-lettische Provinz hatte bis 2021 ihren Sitz in Vilnius, der litauischen Hauptstadt. Vom Orden werden neben den Jesuitenkirchen St. Ignatius und St. Kasimir das dortige Jesuitengymnasium wie auch Jesuitengymnasium Kaunas und die Jesuitenschule in Šiauliai unterhalten.

Österreich

Österreich gehörte m​it 69 Jesuiten (1. November 2017) z​u den kleinen Provinzen d​es Ordens. Zentren d​er Präsenz d​es Ordens s​ind Wien, w​o sich d​as Provinzialat befindet, u​nd Innsbruck. Letzter Provinzial w​ar seit d​em 31. Juli 2014 Pater Bernhard Bürgler SJ.

In Wien arbeiten Jesuiten unter anderem an der Jesuitenkirche und am Kardinal König Haus (Bildungs- und Exerzitienhaus) Wien-Lainz. In Innsbruck betreut der Orden vor allem das internationale Theologenkonvikt Canisianum sowie in Kooperation mit Nichtjesuiten die Theologische Fakultät der Universität. Weitere Standorte sind Graz, Linz und Steyr. Einzelne Jesuiten arbeiten auch in diözesanen Einrichtungen (z. B. Exerzitienreferat, Ordensvikariat), in Priesterseminaren, in der Gefängnis-, Hochschul- und Pfarrseelsorge. Die Ausbildung des Ordensnachwuchses findet im Noviziat in Nürnberg statt, die Studien an verschiedenen europäischen Studienorten des Ordens.

Einrichtungen (teilweise i​n Kooperation m​it anderen Trägern):

Frühere Einrichtungen d​er Jesuiten (Auswahl):

Schweiz

Die Schweiz gehörte m​it 48 Jesuiten (1. November 2017) z​u den kleinen Provinzen d​es Ordens. Letzter Provinzial w​ar seit d​em 31. Juli 2012 Pater Christian Rutishauser SJ.

Standorte s​ind die jesuitischen Gemeinschaften i​n Bad Schönbrunn o​b Zug, Basel, Genf, Luzern u​nd Zürich (Provinzialat). Schweizer Jesuiten wirken a​uch in China, Deutschland u​nd Italien. Die Schweizer Jesuiten engagieren s​ich in z​wei Bildungshäusern (Lassalle-Haus m​it Lassalle-Institut i​n Bad Schönbrunn s​owie Notre-Dame d​e la Route i​n Villars-sur-Glâne), fünf Hochschulgemeinden u​nd als Herausgeber v​on einer Zeitschrift (Zeitschrift Revue Choisir).

Ab 1874 w​aren die Jesuiten i​n der Schweiz i​n der Verfassung verboten. Erst m​it der Volksabstimmung v​on 1973 wurden d​ie Jesuitenartikel aufgehoben.[54]

Wahrnehmung

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde den Jesuiten vorgeworfen, sie seien ausführendes Organ der „Weltherrschaftsabsicht der römischen Curie“[55] und „Werkzeug des kirchlichen Absolutismus“.[56] Wegen der in der Ausbildung angelegten stark intellektuellen Ausrichtung des Ordens (bzw. des Jesuitismus[57]) und der dessen Mitgliedern nachgesagten Bereitschaft, die Realität aus theologischen Erwägungen umzudeuten, sind Jesuiten seit jeher als stark polarisierend wahrgenommen worden.[58] Das Kürzel SJ (für Societas Jesu) hinter dem Namen wird im Volksmund auch als „schlaue Jungs“ interpretiert.

Jesuiten in leitenden kirchlichen Ämtern

Jesuiten verpflichten s​ich nach d​er Weisung i​hres Ordensgründers a​m Tag i​hrer Letzten Gelübde auch, k​ein Bischofsamt anzustreben. Da s​ie zugleich d​em Papst besonderen Gehorsam „de missionibus“ geloben, d. h. s​ich dazu verpflichten, s​ich vom Papst überallhin senden z​u lassen, können s​ie sich jedoch a​uch nicht verweigern, w​enn der Papst beschließt, s​ie auf e​inen Bischofsstuhl z​u berufen. Deshalb g​ab und g​ibt es a​uch Bischöfe a​us dem Jesuitenorden, wenngleich n​icht viele. So w​ar z. B. d​er frühere Erzbischof v​on Mailand u​nd Kardinal Carlo Maria Martini, e​iner der Favoriten b​ei der Papstwahl n​ach dem Tode v​on Johannes Paul II., Jesuit. Mit Jorge Mario Bergoglio a​us Argentinien w​urde am 13. März 2013 erstmals e​in Jesuit z​um Papst gewählt (Papstname Franziskus).

Sexueller Missbrauch durch Jesuiten

In mehreren Ländern verübten a​uch Mitglieder d​es Jesuitenordens sexuelle Missbrauchshandlungen a​n Kindern u​nd Jugendlichen.

Vereinigte Staaten

Die Jesuitenprovinz Oregon i​m Nordwesten d​er USA, d​ie Einrichtungen i​n den US-Bundesstaaten Oregon, Washington State, Idaho, Montana u​nd Alaska unterhält, einigte s​ich 2009 m​it einem Teil d​er betroffenen Missbrauchsopfer. Anschließend meldete s​ie Insolvenz n​ach Chapter 11 a​n und beugte d​amit einer möglichen Sammelklage v​on weiteren Missbrauchsopfern a​uf finanzielle Entschädigung vor.[59] Nachdem d​ie Opfer argumentiert hatten, d​ass diese Jesuitenprovinz i​mmer noch wohlhabend sei, w​eil sie mehrere Universitäten, Schulen u​nd Grundstücke besitze, einigte s​ich die Nordwest-Provinz i​m März 2011 m​it etwa 500 Missbrauchsopfern a​uf Entschädigungszahlungen i​n Höhe v​on etwa 166 Millionen US-Dollar. Viele d​er Betroffenen w​aren Indianer o​der Ureinwohner Alaskas. Die Missbrauchsopfer warfen d​en Jesuiten vor, d​ie Region a​ls Abschiebeplatz für Problempriester missbraucht z​u haben.[60]

Deutschland

In Deutschland löste e​in Brief d​es Jesuiten Klaus Mertes Anfang 2010 e​ine gesamtgesellschaftliche Debatte über Missbrauchsfälle innerhalb d​er katholischen Kirche s​owie in Bildungseinrichtungen aus. Der v​om Jesuitenorden beauftragte Untersuchungsbericht z​u Missbrauch i​n deutschen Einrichtungen d​es Jesuitenordens sprach i​m Mai 2010 v​on mindestens 205 Opfern, d​ie körperlich misshandelt o​der sexuell missbraucht worden waren, u​nter anderem a​m Canisius-Kolleg Berlin, a​m Kolleg St. Blasien u​nd am Aloisiuskolleg i​n Bonn-Bad Godesberg. Der Bericht kritisierte u​nter anderem auch, d​ass die Taten d​urch Angehörige d​es Ordens systematisch vertuscht worden waren.[61] Den Opfern b​ot der Jesuitenorden Anfang 2011 – anders a​ls später d​ie deutschen Bistümer m​it gestaffelten Beträgen b​is maximal 5000 Euro[62] – e​ine pauschale Anerkennungszahlung v​on jeweils 5000 Euro an, w​as von Vertretern d​er Opfer a​ls zu niedrig zurückgewiesen wurde.[63]

Siehe auch

Literatur

Ordensgeschichte

  • Bernhard Duhr: Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge [bis 1773]. 4 Bände in 6 Teilbänden. Herder, Freiburg im Br. 1907–1928.
  • Markus Friedrich: Die Jesuiten: Aufstieg, Niedergang, Neubeginn. Piper, München u. a. 2016, ISBN 978-3-492-05539-0.
  • Rita Haub: Die Geschichte der Jesuiten. Primus, Darmstadt 2007, ISBN 978-3-89678-580-0.
  • Jeffrey Klaiber: Los Jesuitas en América Latina, 1549–2000. 450 años de inculturación, defensa de los derechos humanos y testimonio profético. Fondo Editorial Universidad Antonio Ruiz de Montoya, Lima 2007, ISBN 978-9972-9995-8-1.
  • Charles E. O’Neill, Joaquín María Domínguez (Hrsg.): Diccionario histórico de la compañía de Jesús. 4 Bände, Universidad Pontificia Comillas u. a., Madrid 2001, ISBN 84-8468-036-3.
  • Janez Perčič, Johannes Herzgsell (Hrsg.): Große Denker des Jesuitenordens. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2016, ISBN 978-3-506-78400-1.
  • Klaus Schatz: Geschichte der deutschen Jesuiten (1814–1983). Aschendorff, Münster 2013, Band 1: ISBN 978-3-402-12964-7, Band 2: ISBN 978-3-402-12965-4, Band 3: ISBN 978-3-402-12966-1, Band 4: ISBN 978-3-402-12967-8, Band 5: ISBN 978-3-402-12968-5.
  • Klaus Schatz: Geschichte der Schweizer Jesuiten (1947–1983). Aschendorff, Münster 2017, ISBN 978-3-402-13239-5.
  • Johann(es) Nepomuk Stoeger: Historiographia Societatis Jesu. Regensburg 1851.
  • Alain Woodrow, Albert Longchamp: Les Jésuites. Histoire de pouvoirs. Lattès, Paris 1984, ISBN 2-01-018110-7.
  • Jonathan Wright: Die Jesuiten. Mythos – Macht – Mission. Magnus, Essen 2005, ISBN 3-88400-430-1.

Jesuitenpädagogik

  • Bernhard Duhr: Text der Studienordnung von 1599 und 1832. In: Bernhard Duhr: Die Studienordnung der Gesellschaft Jesu. Herder, Freiburg 1896.
  • François de Dainville: L’éducation des Jésuites (XVIe-XVIIIe siècles). Minuit, Paris 1978, ISBN 2-7073-0222-8.
  • Rüdiger Funiok, Harald Schöndorf (Hrsg.): Ignatius von Loyola und die Pädagogik der Jesuiten. Ein Modell für Schule und Persönlichkeitsbildung. Auer, Donauwörth 2000, ISBN 3-403-03225-6.
  • Klaus Mertes: Verantwortung lernen – Schule im Geist der Exerzitien (= Ignatianische Impulse, Bd. 6). Echter, Würzburg 2004, ISBN 3-429-02537-0.

Weitere Themen

  • Johann Otto Ellendorf: Die Moral und Politik der Jesuiten nach den Schriften der vorzüglichsten theologischen Autoren dieses Ordens. Leske, Darmstadt 1840, Digitalisat.
  • Peter Claus Hartmann: Der Jesuitenstaat in Südamerika 1609–1768. Eine christliche Alternative zu Kolonialismus und Marxismus. Konrad, Weißenhorn 1994, ISBN 3-87437-349-5.
  • Rita Haub: Sonne, Mond und Sterne. Jesuiten als Entdecker. Verlagsgemeinschaft Topos plus, Kevelaer 2008, ISBN 978-3-8367-0642-1.
  • Harro Höpfl: Jesuit Political Thought: The Society of Jesus and the State, c. 1540–1630. Cambridge 2004, ISBN 0-521-83779-0.
  • Dominik Sieber: Jesuitische Missionierung, priesterliche Liebe, sakramentale Magie. Volkskulturen in Luzern 1563–1614. Schwabe, Basel 2005, ISBN 3-7965-2087-1.
  • Joachim Schmiedl: Orden als transnationale Netzwerke der katholischen Kirche. auf: Europäische Geschichte Online. hrsg. vom Institut für Europäische Geschichte (Mainz), 2011, Zugriff am: 22. Juni 2011

Jesuiten heute

  • Peter Claus Hartmann: Die Jesuiten. Beck’sche Reihe 2171. Beck, München 2001, ISBN 3-406-44771-6.
  • Hans Zollner: Jesuiten am Anfang des 3. Jahrtausends. Die 35. Generalkongregation der Gesellschaft Jesu. In: Geist und Leben. 82 (2009), S. 63–77.
  • Stefan Kiechle: Jesuiten. Zwischen Klischee und Realität. Topos plus, Kevelaer 2013, ISBN 978-3-8367-0848-7.
Wiktionary: Jesuit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Der Aufbau der Gesellschaft Jesu. Webseite der Jesuiten in Deutschland, abgerufen am 4. Februar 2019.
  2. Antonia Kleikamp: Jesuiten, der größte katholische Männerorden der Welt. In: Die Welt vom 5. August 2014; abgerufen am 5. Mai 2016.
  3. Statistische Daten 2017 der Gesellschaft Jesu (Memento vom 25. September 2017 im Internet Archive)
  4. Ignatius von Loyola: Gründungstexte der Gesellschaft Jesu. Hrsg.: Peter Knauer (= Deutsche Werkausgabe. Band 2). Echter, Würzburg 1998, ISBN 978-3-429-01957-0, S. 54, Anm. 184 (mit Verweis auf Monumenta Ignatiana, Fontes narrativi II, S. 476).
  5. Sybille Grübel: „Eine rechte Jesuitin“ – Antonia Werr und die Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 450–452 und 1303 f.
  6. Jerzy Henryk Skrabania, Gesungener Glaube. Musik im Kontext jesuitischer Missionspraxis unter den Chiquitos, in: Christian Storch (Hrsg.): Die Musik- und Theaterpraxis der Jesuiten im kolonialen Amerika, Sinzig 2015, S. 111.
  7. Henry Kamen: Empire, How Spain Became a World Power. Perennial, 2004, ISBN 0-06-093264-3.
  8. Tom Sorell: Descartes, Herder, Freiburg im Breisgau 1999, S. 125.
  9. Amir Alexander, „Infinitesmial, How a dangerous mathematical Theory shaped the modern World.“ Seiten 178–180. ISBN 978-0-374-17681-5
  10. Ignatius von Loyola: Die Exerzitien. 13. Auflage. Johannes Verlag Einsiedeln, Freiburg 2005, ISBN 3-89411-028-7, Randziffer 365.
  11. Helga Fabritius: Tod dem König? Die Papisten-Verschwörung in England. In: Stiftung Kloster Dalheim (Hrsg.): Verschwörungstheorien – früher und heute. Begleitbuch zur Sonderausstellung der Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur vom 18. Mai 2019 bis 22. März 2020. Sonderausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2020, ISBN 978-3-7425-0495-1, S. 38–47, hier S. 45 f.
  12. Sabina Pavone: Anti-Jesuitism in a Global Perspective. In: Ines G. Županov (Hrsg.): The Oxford Handbook of the Jesuits, S. 833–854, hier S. 834.
  13. Ralf Klausnitzer: Poesie und Konspiration. Beziehungssinn und Zeichenökonomie von Verschwörungsszenarien in Publizistik, Literatur und Wissenschaft 1750–1850. de Gruyter, Berlin/New York 2007, ISBN 978-3-11-097332-7, S. 184 ff.
  14. Helmut Reinalter: Jesuiten-Verschwörung. In: derselbe (Hrsg.): Handbuch der Verschwörungstheorien. Salier Verlag, Leipzig 2018, S. 156 f.
  15. Marc Lindeijer, Jo Luyten, Kristien Suenens: The Quick Downfall and Slow Rise of the Jesuit Order in the Low Countries. In: Leo Kenis, Marc Lindeijer (Hrsg.): The Survival of the Jesuits in the Low Countries, 1773–1850 (= KADOC-Studies on Religion, Culture and Society, Bd. 25). Leuven University Press, Leuven 2019, ISBN 978-94-6270-221-9, S. 13–47.
  16. Joep van Gennip: „Contulit hos virtus, expulit invidia“. The Suppression of the Jesuits of the Flemish-Belgian Province und Michel Hermans: The „Suppressions“ of the Society of Jesus in the Gallo-Belgian Province. In: Leo Kenis, Marc Lindeijer (Hrsg.): The Survival of the Jesuits in the Low Countries, 1773–1850. Leuven University Press, Leuven 2019.
  17. Marek Inglot: The Jesuits of the Low Countries and the Society of Jesus in Russia. In: Leo Kenis, Marc Lindeijer (Hrsg.): The Survival of the Jesuits in the Low Countries, 1773–1850. Leuven University Press, Leuven 2019, S. 147–167.
  18. Vincent A. Lapomarda, S.J., S.T.L. | College of the Holy Cross. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 3. August 2018; abgerufen am 19. Oktober 2018 (englisch).
  19. Jesuits Who Died in Concentration Camps. In: Catholics and the Holocaust. Dinand Library College of the Holy Cross, Worcester, MA 2000
  20. Vincent A. Lapomarda; The Jesuits and the Third Reich; 2nd Edn, Edwin Mellen Press; 2005; Appendix A
  21. Glaube und Gerechtigkeit. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 21. September 2011; abgerufen am 18. März 2013.
  22. Jedes zehnte Mitglied im US-Kongress ist Jesuitenschüler. kath.net, 12. Januar 2013, abgerufen am 5. Oktober 2014
  23. Brief von Papst Benedikt XVI. an den Generaloberen. 10. Januar 2008, in: Dekrete der 35. Generalkongregation der Gesellschaft Jesu. München 2008, ISBN 978-3-00-025250-1, S. 149 (jesuiten.org [PDF; abgerufen am 4. Februar 2019]).
  24. Ansprache von Papst Benedikt XVI. an die Generalkongregation. Audienz am 21. Februar 2008, in: Dekrete der 35. Generalkongregation der Gesellschaft Jesu. München 2008, ISBN 978-3-00-025250-1, S. 157 (jesuiten.org [PDF; abgerufen am 4. Februar 2019]).
  25. Der Papst und seine Jesuiten. In: Laudetur Jesus Christus. (Der Papst und seine Jesuiten (Memento vom 7. Oktober 2017 im Internet Archive) [abgerufen am 18. Januar 2018]).
  26. jesuiten.org: Generalkongregation. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 19. Januar 2018; abgerufen am 18. Januar 2018.
  27. Der neue General der Jesuiten: Pater Sosa aus Venezuela, abgerufen am 14. Oktober 2016.
  28. Dekrete der 36. Generalkongregation der Gesellschaft Jesu. München 2017, ISBN 978-3-00-056637-0, S. 76 (jesuiten.org [PDF; abgerufen am 4. Februar 2019]).
  29. Neue Jesuitenprovinz Zentraleuropa am Start, Domradio, 27. April 2021.
  30. Pia Dyckmans: Über sich hinaus: Provinzen wachsen zusammen. In: Jesuiten, ISSN 1613-3889, Jg. 70 (2019), Heft 2, S. 26–27, hier S. 26.
  31. Aus fünf wird eins – Jesuiten schliessen sich zusammen. Abgerufen am 19. Oktober 2018 (Schweizer Hochdeutsch).
  32. jesuiten.ord: Neuer Provinzial für neue Provinz Zentraleuropa, 31. Juli 2020. 
  33. Jesuiten in Deutschland. Abgerufen am 20. April 2020.
  34. Geschichte der Hochschule: Sankt Georgen. Abgerufen am 20. April 2020.
  35. Frederik Schulze: Auswanderung als nationalistisches Projekt: ,Deutschtum' und Kolonialdiskurse im südlichen Brasilien (1824–1941). Böhlau Verlag Köln Weimar, 2016, ISBN 978-3-412-50547-9 (google.de [abgerufen am 20. April 2020]).
  36. Ludwig Wiedenmann SJ: 200 Jahre weltweite Jesuitenmission. (PDF) Jesuitenmission Nürnberg, abgerufen am 20. April 2020.
  37. Vor 100 Jahren wurde das Jesuitengesetz aufgehoben. Abgerufen am 20. April 2020.
  38. Jesuiten (20. Jahrhundert) – Historisches Lexikon Bayerns. Abgerufen am 20. April 2020.
  39. Klaus Schatz: Geschichte der deutschen Jesuiten. Band V, 2013, ISBN 978-3-402-12967-8.
  40. In Gedenken an Johannes Siebner SJ. In: Jesuiten.Org vom 16. Juli 2020; abgerufen am 29. Juli 2020.
  41. Jan Roser SJ@1@2Vorlage:Toter Link/www.jesuiten.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 4. August 2020.
  42. Wo wir sind. In: Jesuiten.org. Abgerufen am 19. Oktober 2018.
  43. Jesuiten in Deutschland. Abgerufen am 20. April 2020.
  44. Zeit intensiver zu leben. Exerzitien. In: Webseite der Jesuiten in Deutschland. Abgerufen am 4. Februar 2019.
  45. Exerzitien auf der Straße – Respektvolles Hören und Sehen. In: StrassenExerzitien.de. Abgerufen am 23. Oktober 2018.
  46. Michael Johannes Schindler: Gott auf der Straße – Studie zu theologischen Entdeckungen bei den Straßenexerzitien. Hrsg.: Tübinger Perspektiven zur Pastoraltheologie. Band 54. LIT, Berlin 2016, ISBN 978-3-643-13295-6, S. 464.
  47. Die Publikation Jesuiten. Webseite der Jesuiten in Deutschland, abgerufen am 4. Februar 2019.
  48. Jesuiten-Fluechtlingsdienst – Übersicht. Abgerufen am 19. Oktober 2018.
  49. jesuiten-fluechtlingsdienst.de (Memento des Originals vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jesuiten-fluechtlingsdienst.de, abgerufen am 7. April 2013.
  50. Maria Jans-Wenstrup, Klaus Kleffner: Exerzitien am anderen Ort: Straßenexerzitien als geistliche Erfahrung durch fremde Orte. In: Lebendige Seelsorge. Nr. 68, 2013, S. 215–220 (http://www.strassenexerzitien.de/?page_id=289 online auf StrassenExerzitien.de [abgerufen am 6. November 2018]).
  51. Die Philosophen von Grünau (Memento vom 4. Dezember 2016 im Internet Archive) Artikel der Leipziger Volkszeitung vom 18. April 2011, zitiert auf qm-gruenau.de
  52. Club der Nachdenklichen gruen-as.de (Ausgabe 2007/45).
  53. Jesuitenkirche Freiburg. Abgerufen am 19. Oktober 2018.
  54. Klaus Schatz: Geschichte der Schweizer Jesuiten (1947–1983). Aschendorff, Münster 2017, S. 43–57.
  55. Joseph Hubert Reinkens: Melchior von Diepenbrock. Ein Zeit- und Lebensbild. L. Fernau, Leipzig 1881, S. 254.
  56. Leopold Sedlnitzky von Choltitz: Selbstbiographie des Grafen Leopold vin Sedlnitzky von Choltitz Fürstbischof von Breslau † 1871. Nach seinem Tode aus seinen Papieren herausgegeben. W. Hertz, Berlin 1872, S. 83 f.
  57. Jakob Buchmann: Ueber und gegen den Jesuitisms. Zwanglose Abhandlungen über die jesuitische Taktik und Vollkommenheit, den jesuitischen Eid und Primat. A. Gosohorsky, Breslau 1872.
  58. FAZ: Die Wahl des Papstes: Der Jesuiten-Orden. Wer mit dem Teufel kämpft, muss die Seiten schnell wechseln können
  59. Schutzmaßnahme: Jesuitenorden beantragt Insolvenz in den USA. Focus online. 21. Februar 2010. Abgerufen am 2. Oktober 2013.
  60. Sexueller Missbrauch: Jesuiten zahlen 166 Millionen Dollar Entschädigung. Spiegel-online. 25. März 2011. Abgerufen am 29. September 2013.
  61. Missbrauch: Jesuiten-Bericht bringt grausige Details ans Licht. Spiegel-online. 27. Mai 2010. Abgerufen am 2. Oktober 2013.
  62. Wolfgang Wagner: Missbrauch in der Kirche. Kirche empört Missbrauchsopfer. In: Frankfurter Rundschau. 2. März 2011 (online [abgerufen am 8. November 2013]).
  63. Entschädigung für Missbrauch: Opfer lehnen Jesuiten-Angebot ab. Spiegel-online. 27. Januar 2011. Abgerufen am 8. November 2013.
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