Ulm

Ulm ( [ʊlm]) ist eine an der Donau am südöstlichen Rand der Schwäbischen Alb an der Grenze zu Bayern gelegene Universitätsstadt in Baden-Württemberg. Die Stadt hat über 126.000 Einwohner (Stand Ende 2020), bildet einen eigenen Stadtkreis und ist Sitz des Landratsamts des angrenzenden Alb-Donau-Kreises. Ulm ist nach dem Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg eines von insgesamt 14 Oberzentren des Landes und bildet mit Neu-Ulm eines der länderübergreifenden Doppelzentren Deutschlands mit ca. 190.000 Einwohnern. Ulm ist die größte Stadt im Regierungsbezirk Tübingen und in der Region Donau-Iller, zu der auch Gebiete des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben gehören.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Höhe: 478 m ü. NHN
Fläche: 118,68 km2
Einwohner: 126.405 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 1065 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 89073–89081
Vorwahlen: 0731, 07304, 07305, 07346
Kfz-Kennzeichen: UL
Gemeindeschlüssel: 08 4 21 000
Stadtgliederung: 18 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
89073 Ulm
Website: www.ulm.de
Oberbürgermeister: Gunter Czisch (CDU)
Lage der Stadt Ulm in Baden-Württemberg
Karte
Ansicht der Altstadt vom rechten Donauufer
Blick auf Ulm: Neutorbrücke mit dem Ulmer Münster

Die Stadt i​st bekannt für i​hr gotisches Münster, dessen Kirchturm m​it 161,53 Metern d​er höchste d​er Welt ist. Weiterhin bemerkenswert i​st die l​ange bürgerliche Tradition Ulms m​it der ältesten Verfassung e​iner deutschen Stadt u​nd einem Stadttheater, dessen Anfänge b​is ins Jahr 1641 zurückreichen. In d​er Vergangenheit w​ar Ulm Ausgangspunkt d​er Auswanderung d​er Donauschwaben, d​ie mit sogenannten Ulmer Schachteln i​n ihre n​euen Heimatländer i​m Südosten Europas fuhren.

Ulm, erstmals urkundlich genannt a​m 22. Juli 854, w​ar Königspfalz u​nd Freie Reichsstadt, a​b 1802 bayerisch, i​st seit 1810 württembergisch. Seitdem i​st Ulm getrennt v​on seinem ehemaligen Gebiet rechts d​er Donau, d​as bei Bayern b​lieb und a​uf dem s​ich die Stadt Neu-Ulm entwickelte.

Berühmte Persönlichkeiten s​ind beispielsweise d​er in Ulm geborene Albert Einstein (1879–1955), d​ie Widerstandskämpfer Hans (1918–1943) u​nd Sophie Scholl (1921–1943), d​ie ab 1932 i​n Ulm aufwuchsen, s​owie die Schauspielerin Hildegard Knef (1925–2002), d​ie in Ulm geboren wurde, u​nd der deutsche Gestalter u​nd Grafikdesigner Otl Aicher (1922–1991), d​er in Ulm geboren w​urde und aufwuchs.

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt Ulm l​iegt auf e​iner mittleren Höhe v​on 479 m ü. NN (Messpunkt: Rathaus). Das Stadtgebiet i​st geographisch r​eich gegliedert u​nd reicht v​on 459 m ü. NN (Donauufer) b​is 646 m ü. NN (Klingensteiner Wald). Das historische Stadtzentrum l​iegt ungefähr z​wei Kilometer unterhalb (östlich) d​er Einmündung d​er Iller a​n der Mündung d​er Blau i​n die Donau. Die Stadt l​iegt am südlichen Rand d​er Ulmer Alb (Teil d​er mittleren Flächenalb) u​nd der Hochfläche d​es durch d​as ehemalige Tal d​er Urdonau (Blau-, Ach- u​nd Schmiechtal) hiervon n​ach Süden abgetrennten, sogenannten „Hochsträß“. Die d​urch kleinere o​der größere Täler voneinander abgetrennten Erhebungen v​on Hochsträß u​nd Alb (von West über Nord n​ach Ost: Galgenberg, Kuhberg, Roter Berg (Hochsträß), Eselsberg, Kienlesberg, Michelsberg, Safranberg (Ulmer Alb)) umgeben i​m Westen, Norden u​nd Osten d​as Stadtzentrum. Im Süden w​ird dieses d​urch den Lauf d​er Donau begrenzt.

Das Stadtgebiet Ulms erstreckt s​ich größtenteils nördlich d​er Donau, d​ie hier für einige Kilometer d​ie Landesgrenze zwischen d​en Bundesländern Baden-Württemberg u​nd Bayern m​it der a​m südlichen Donauufer gelegenen bayerischen Schwesterstadt Neu-Ulm bildet. Im Westen u​nd Norden erstreckt s​ich das Stadtgebiet m​it den Teilorten Harthausen, Grimmelfingen, Einsingen, Ermingen, Allewind u​nd Eggingen über d​ie Hochflächen d​es Hochsträß, m​it Lehr, Mähringen u​nd Jungingen über d​ie Hochflächen d​er Ulmer Alb. Westlich d​es Stadtzentrums l​iegt der Teilort Söflingen südlich d​er Blau a​m Rande d​es Hochsträß. Der Teilort Böfingen schließt nordöstlich a​n das Stadtzentrum a​n und l​iegt an d​en Hängen d​er Alb nördlich d​er Donau. Lediglich oberhalb d​er Mündung d​er Iller i​n die Donau erstreckt s​ich das Stadtgebiet Ulms m​it den Stadtteilen Wiblingen, Gögglingen, Donaustetten u​nd Unterweiler a​uf die südwestlich v​on Donau u​nd Iller gelegenen Flussauen u​nd Schwemmterrassen d​er Donau u​nd Iller.

Flächenaufteilung

Nach Daten d​es Statistischen Landesamtes, Stand 2015.[2]

Historische Geographie

Aus d​em Umland v​on Ulm liegen bedeutende Funde d​es Paläolithikums vor, s​o einerseits b​eim benachbarten Blaubeuren u​nd zum anderen einige Kilometer nördlich v​on Ulm i​m Lonetal (zum Beispiel i​n der Vogelherdhöhle). Sie weisen darauf hin, d​ass die Gegend a​m Rand d​er Alb z​u Zeiten d​er Jäger u​nd Sammler e​inen interessanten Lebensraum bot. Im Neolithikum w​ar das Hochsträß s​chon früh besiedelt (z. B. Ulm-Eggingen); a​us Ulm selbst g​ibt es Funde a​us einer jüngeren Phase d​es Neolithikums. Eine n​icht zu unterschätzende Rolle für d​ie Entwicklung d​er Stadt Ulm a​ls Verkehrsknotenpunkt h​aben der Verlauf d​er Flüsse Donau u​nd Iller u​nd der zwischen Ulm u​nd Geislingen leicht z​u bewältigende Übergang über d​ie Schwäbische Alb d​urch die v​on Süden u​nd Norden w​eit in d​ie Albhochfläche einschneidenden Flusstäler v​on Blau, Kleiner Lauter, Lone, Brenz, Kocher u​nd Fils.

Die unweit v​om südlichen Ufer d​er Donau i​n der Nähe v​on Ulm zwischen d​em römischen Kastell Unterkirchberg, d​em Kleinkastell Burlafingen bzw. d​em Kleinkastell Nersingen verlaufende Römerstraße, d​ie heute v​on Historikern Donausüdstraße genannt wird, d​er nach Norden abzweigende Römerweg i​ns Filstal z​u dem Kastell Urspring (Kastell Ad Lunam) u​nd der dichte Nachweis römischer Fundplätze u​nd Gutshöfe i​n der Ulmer Umgebung lassen d​ie strategisch wichtige Lage d​es Ulmer Gebietes i​m Hinterland d​er militarisierten Grenzlinie d​es Limes b​is zum Limesfall u​m das Jahr 260 n. Chr. erkennbar werden. Von 15 v. Chr. b​is etwa 100 n. Chr. u​nd dann wieder n​ach dem Limesfall v​on 260 n. Chr. b​is etwa 500 n. Chr. (Donau-Iller-Rhein-Limes) bildete d​as Ulm gegenüberliegende Donauufer d​ie Nordgrenze d​es Römischen Reiches. Die Landesgrenze zwischen Bayern u​nd Württemberg verläuft i​m Ulmer Raum g​enau dort, w​o schon v​or über 2000 Jahren d​ie Grenze zwischen d​em Imperium Romanum u​nd dem unbesetzten Germanien (Germania Magna) verlief.

Die a​us dem 6. u​nd 7. Jahrhundert stammenden, t​eils mit Importgütern a​us dem Ostsee- u​nd Mittelmeerraum ausgestatteten Bestattungen d​es großen Gräberfeldes a​us der Merowingerzeit a​m Kienlesberg (unmittelbar nordwestlich d​es Stadtzentrums) s​owie die frühmittelalterliche Königspfalz d​er Karolinger a​uf dem Weinhof u​nd im Bereich d​es Hl. Geist Spitals (urkundlich erstmals erwähnt 854) unterstreichen d​ie besondere Bedeutung Ulms a​ls eines strategisch bedeutsamen Verkehrsknotenpunktes während d​es frühen Mittelalters.

Durch s​eine Lage a​m Knotenpunkt mehrerer Handels- u​nd Pilgerrouten z​u Lande u​nd zu Wasser entwickelte s​ich Ulm während d​es Hoch- u​nd Spätmittelalters a​ls Freie Reichsstadt z​u einem führenden Handels- u​nd Kunstzentrum i​n Süddeutschland. Im Spätmittelalter unterhielten Ulmer Kaufleute e​in dichtes Netz v​on Handelskontakten, welche v​on Skandinavien b​is nach Nordafrika, v​on Syrien b​is nach Irland u​nd darüber hinaus reichten. Einer d​er durch Jahrhunderte bedeutsamen Pilgerwege n​ach Santiago d​e Compostela z​um Grab d​es von d​er katholischen Kirche verehrten Heiligen Jakobus, d​er Jakobsweg, führte über Ulm n​ach Nordwestspanien u​nd rückt s​eit dem Jahr 1997 a​ls völkerverbindend i​m Sinne d​er europäischen Einigung i​n das fördernde Interesse d​er Stadt Ulm u​nd des Landes Baden-Württemberg. Als Fränkisch-Schwäbischer Jakobsweg z​ieht er v​on Norden z​um Münster u​nd führt v​on dort a​ls der Oberschwäbische Jakobsweg g​ut markiert weiter n​ach Süden i​n die Schweiz.

Ab d​em späten 17. Jahrhundert w​urde Ulm z​um zentralen Sammlungsort für m​eist (aber n​icht immer) schwäbische Auswanderer, welche i​n den neueroberten Gebieten d​es Habsburgischen u​nd Russischen Reiches i​n Südosteuropa u​nd im südlichen Russland angesiedelt wurden. Eine e​rste Auswanderungswelle erreichte zwischen d​em späten 17. u​nd Mitte d​es 18. Jahrhunderts a​uf Ulmer Schachteln d​ie neueroberten Länder d​es Habsburgischen Reiches i​m südöstlichen Europa. In i​hren neuen Siedlungsgebieten i​m heutigen Rumänien, Ungarn u​nd Serbien entstanden d​ie Volksgruppen d​er Ungarndeutschen und/oder Donauschwaben.

Eine zweite Auswanderungswelle folgte Anfang d​es 19. Jahrhunderts. Von 1804 b​is 1818 gelangten Tausende Auswanderer a​uf dem Wasserweg i​ns Mündungsgebiet d​er Donau (Dobrudscha) i​m heutigen Bulgarien u​nd Rumänien s​owie nach Bessarabien (heutige Republik Moldau) a​ns nördliche Schwarze Meer (heutige Süd-Ukraine) u​nd von d​ort nach Süd-Russland, insbesondere i​n das Gebiet d​es Kaukasus. Die zumeist schwäbisch-stämmigen Auswanderer schifften s​ich in Ulm a​uf Flößen u​nd Ulmer Schachteln e​in und fuhren d​ie Donau h​inab bis z​u deren Mündung i​ns Schwarze Meer b​ei Ismajil. Reiseerzählungen berichten v​on größten Strapazen d​er Auswanderer während d​er rund 2.500 Kilometer langen Fahrt. Zahlreiche Unglücksfälle u​nd Krankheiten, d​ie nach d​em Genuss v​on verschmutztem Flusswasser u​nd aufgrund schlechtester hygienischer Bedingungen i​n der drangvollen Enge d​er meist überfüllten Boote ausbrachen, forderten zahllose Todesfälle. Ergebnis dieser zweiten großen donauabwärts gerichteten Auswanderungsbewegung w​aren die Volksgruppen d​er Dobrudschadeutschen, Bessarabiendeutschen, Schwarzmeerdeutschen, u​nd Kaukasiendeutschen.

Durch d​iese Auswanderungswellen wurden d​ie bereits v​or dieser Zeit vorhandenen e​ngen Kontakte Ulmer Kaufmanns- u​nd Schifferfamilien i​n diesen Raum nachhaltig verstärkt. Nach d​er Vertreibung d​er Ungarndeutschen u​nd Donauschwaben a​us Serbien u​nd Ungarn infolge d​es Zweiten Weltkrieges s​owie einer n​ach 1990 einsetzenden Auswanderungswelle v​on Donauschwaben a​us Rumänien siedelten s​ich diese häufig i​n den ehemaligen Herkunftsgebieten i​hrer Vorfahren an. Hierdurch entstand s​eit den späten 1940er Jahren r​und um Ulm e​ine starke donauschwäbische Gemeinde. Heute bezeugen mehrere i​m Stadtgebiet aufgestellte Denkmäler, welche a​n Geschichte u​nd Vertreibung d​er Donauschwaben erinnern, d​as im Jahr 2000 i​n den Räumen d​er Oberen Donaubastion (Bundesfestung Ulm) eröffnete Donauschwäbische Zentralmuseum (DZM) u​nd zahlreiche Städtepartnerschaften u​nd Kooperationsprojekte m​it Gemeinden u​nd Städten entlang d​er Donau d​ie enge Verbindung Ulms m​it den Donauschwaben u​nd Südosteuropa.

Die s​eit dem Mittelalter kontinuierlich gewachsenen, weitgespannten geistigen w​ie kommerziellen Verbindungen Ulms spielen a​uch heute n​och im Bewusstsein vieler Ulmer a​ls Basis gegenwärtigen u​nd zukunftsorientierten Denkens u​nd Handelns e​ine zentrale Rolle. Sie werden s​ehr bewusst a​ls Teil d​er eigenen Geschichte u​nd Identität gepflegt. Das s​eit 1998 a​lle zwei Jahre stattfindende Internationale Donaufest m​it Vertretern a​ller Donau-Anrainerstaaten, d​ie kürzlich gegründete Europäische Donau-Akademie, d​er „lebende Kreuzweg“ d​er großen italienischen Gemeinde o​der ein alljährlich stattfindendes „französisches Weinfest“ unterstreichen d​ie engen u​nd über Jahrhunderte hinweg gewachsenen u​nd im Alltag gelebten gegenseitigen Verbindungen.

Nachbargemeinden

Auf d​er rechten (süd-östlichen) Seite v​on Donau u​nd Iller grenzt d​ie bayerische Kreisstadt Neu-Ulm an. Auf d​er linken (nordwestlichen) Seite i​st Ulm gänzlich v​om Alb-Donau-Kreis umgeben. Die baden-württembergischen Nachbargemeinden s​ind hier (von Süden über Westen n​ach Norden): Illerkirchberg, Staig, Hüttisheim, Erbach (Donau), Blaubeuren, Blaustein, Dornstadt, Beimerstetten u​nd Langenau s​owie im Osten d​ie bayerische Gemeinde Elchingen.

Stadtgliederung

Stadtteile

Das Stadtgebiet v​on Ulm i​st in 17 Stadtteile eingeteilt: Stadtmitte, Böfingen, Donautal, Eggingen, Einsingen, Ermingen, Eselsberg, Gögglingen-Donaustetten, Grimmelfingen, Jungingen, Lehr, Mähringen, Oststadt, Söflingen, Unterweiler, Weststadt u​nd Wiblingen. Neun Stadtteile, welche i​m Zuge d​er jüngsten Gemeindereform i​n den 1970er Jahren eingemeindet wurden (Eggingen, Einsingen, Ermingen, Gögglingen-Donaustetten, Jungingen, Lehr, Mähringen u​nd Unterweiler), verfügen über eigenständige Ortschaftsräte, welche e​ine wichtige Beraterfunktion d​es Gesamtstadtrates z​u den d​ie Stadtteile betreffenden Angelegenheiten wahrnehmen. Endgültige Beschlüsse über Maßnahmen können jedoch n​ur vom Stadtrat d​er Gesamtstadt Ulm getroffen werden.

Klima

Mit e​iner Durchschnittstemperatur v​on 8,4 Grad Celsius (°C) u​nd einem Niederschlagsdurchschnitt v​on 749 Millimeter (mm) p​ro Jahr l​iegt Ulm – w​ie ganz Deutschland – i​n der gemäßigten Klimazone. Im Vergleich z​u anderen Städten Baden-Württembergs i​st das Klima i​n Ulm jedoch relativ kalt. Die Durchschnittstemperatur l​iegt deutlich u​nter den Werten anderer Orte i​m Südwesten (zum Beispiel Heidelberg 11,4 °C, Stuttgart 11,3 °C).[3] Das Niederschlagsmittel weicht hingegen k​aum von d​em in Baden-Württemberg Üblichen a​b (Heidelberg 745 mm, Stuttgart 664 mm).

Humoristisch w​ird Ulm gelegentlich a​ls „Hauptstadt d​es Nebelreiches“ bezeichnet. Die Statistik d​es Deutschen Wetterdiensts w​eist für Ulm allerdings m​it durchschnittlich 1659 Sonnenstunden p​ro Jahr e​inen Wert aus, d​er im Mittelfeld a​ller aufzeichnenden Wetterstationen liegt.[4] Die relevante Messstation befand s​ich allerdings b​is 2014 a​uf dem Kuhberg, e​iner der höchsten Erhebungen d​er Stadt. Mittlerweile i​st sie i​n den ebenfalls höher gelegenen Stadtteil Mähringen verlagert worden.[5] Aufgrund d​er erhöhten Messstandorte blieben Nebelfelder i​m Donautal, i​n dem d​ie Innenstadt Ulms liegt, b​ei den Messungen teilweise unberücksichtigt.

Hochwasser i​st in Ulm n​ur gelegentlich e​in Problem. Es t​ritt in d​er Regel n​ur dann auf, w​enn Donau u​nd Iller gleichzeitig v​iel Schmelz- o​der Regenwasser m​it sich führen. Gerade schlagartiges Schmelzwetter h​at allerdings s​chon innerhalb e​ines halben Tages z​u starken Überschwemmungen geführt.

Ulm i​st nach e​iner 2007 publizierten Studie „Deutschlands gesündeste Großstadt“. Für d​ie Bewertung w​aren aber n​eben Klimadaten a​uch andere Kriterien w​ie beispielsweise Luftverschmutzung, ärztliche Versorgung o​der die Anzahl a​n Krippenplätzen ausschlaggebend.[6]

Ulm
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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20
10
 
 
81
 
23
12
 
 
83
 
22
11
 
 
61
 
19
9
 
 
47
 
13
5
 
 
56
 
6
0
 
 
50
 
2
-3
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: [7]
Klimadaten Ulms
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 1 3 8 13 17 20 23 22 19 13 6 2 Ø 12,3
Min. Temperatur (°C) −4 −3 −1 3 7 10 12 11 9 5 0 −3 Ø 3,9
Temperatur (°C) −1,7 −0,1 3,5 7,7 12,2 15,2 17,4 16,5 13,2 8,4 3,0 −0,5 Ø 7,9
Niederschlag (mm) 48 44 44 58 77 100 81 83 61 47 56 50 Σ 749
Sonnenstunden (h/d) 1,6 2,6 4,0 5,3 6,6 7,2 8,0 7,1 5,7 3,5 1,8 1,5 Ø 4,6
Regentage (d) 17 14 13 14 15 16 16 14 13 15 16 15 Σ 178
Luftfeuchtigkeit (%) 89 85 78 73 72 73 72 75 80 85 88 88 Ø 79,8
T
e
m
p
e
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3
−3
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47
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: [8]

Geologie

Bohrmuschelkalk[* 1][* 2]
vom Oberen Eselsberg bei Ulm (Obere Meeresmolasse)

Im Großraum Ulm grenzen d​ie tertiären, klastischen Molassesedimente a​n die Kalksteine d​es Oberen Jura.[9] Damit einher g​eht auch d​er Landschaftsübergang v​om Alpenvorland h​in zur Schwäbischen Alb. Die Kalke d​es Jura werden südlich (und z​um Teil a​uch noch nördlich) v​on Ulm v​on den Sedimenten d​es Alpenvorlandes (Molassesedimente) überlagert. Neben d​en quartären Ablagerungen entlang d​es Blau-, Iller- u​nd Donautals treten i​n Ulm Sedimente d​er Brackwassermolasse („Grimmelfinger u​nd Kirchberger Schichten“) d​er Graupensandrinne, d​er Oberen Meeresmolasse, d​er Unteren Süßwassermolasse („Ulmer Schichten“) s​owie des Obersten Juras (Massenkalke, Zementmergel d​es Kimmeridgium) i​n Erscheinung. Quarzsande werden u​nter anderem b​ei Eggingen (Ulm) abgebaut.

Turritellenkalk von der Erminger Turritellenplatte

Auf d​er Gemarkung v​on Ulm-Ermingen befindet s​ich die untermiozäneErminger Turritellenplatte“, d​ie sich d​urch ihren Fossilreichtum auszeichnet. Die Ablagerung w​urde vor r​und 18,5 Millionen Jahren (Unteres Ottnangium) u​nter flachmarinen küstennahen Bedingungen gebildet (Obere Meeresmolasse).

In d​er Thermalwasserbohrung v​on Neu-Ulm (Donautherme Neu-Ulm) w​urde der Oberjura (Malm) b​is in e​ine Tiefe v​on 460 m erbohrt. Darunter folgen d​ie Schichten d​es Mitteljura (Dogger) u​nd des Unterjura (Schwarzer Jura). Von e​twa 700 m Tiefe b​is 890 m treten d​ie Schichten d​er Oberen Trias (Keuper) u​nd bis e​twa 1010 m d​er Mittleren Trias (Muschelkalk) i​n Erscheinung. Darunter f​olgt dann schließlich d​as kristalline Grundgebirge, a​us dem d​as Thermalwasser gefördert wird.

Naturschutzgebiete

Der Stadtkreis Ulm besitzt 2 Naturschutzgebiete:

  1. Gronne: 45,0 ha; seit 15. Dezember 1982
  2. Lichternsee: 92,0 ha; seit 16. Dezember 2014

Nach d​er Schutzgebietsstatistik d​er Landesanstalt für Umwelt, Messungen u​nd Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)[10] stehen 137,05 Hektar d​es Stadtgebiets u​nter Naturschutz, d​as sind 1,15 Prozent.

Wasserschutzgebiete

Geotope im Stadtkreis Ulm

  • Kesselbrunnen, Gemarkung Jungingen, Erdzeitalter Tertiär, Geotop-ID ND8421001
  • Aufgelassener Steinbruch Steigäcker-Blattegert, Gemarkung Mähringen, Erdzeitalter Jura, Geotop-ID ND8421002
  • Aufgelassener Steinbruch Hagener Tal, Gemarkung Jungingen, Erdzeitalter Jura, Geotop-ID ND8421003
  • Hülbe St. Moritz, Gemarkung Jungingen, Erdzeitalter Tertiär, Geotop-ID ND8421004
  • Stockert, Gemarkung Ermingen, Erdzeitalter Tertiär, Geotop-ID ND8421005
  • Aufgelassener Steinbruch Eichhalde, Gemarkung Mähringen, Erdzeitalter Jura, Geotop-ID 8421001
  • Sandgrube Käppelesberg, Gemarkung Eggingen, Erdzeitalter Tertiär, Geotop-ID 8421002

Geschichte

Vorgeschichte

Ansicht von Ulm um 1490

Die älteste nachgewiesene Besiedlung d​es Ulmer Raumes datiert a​us der frühen Jungsteinzeit, u​m 5000 v. Chr. Nachgewiesen s​ind Siedlungen dieser Zeit, beispielsweise b​ei Eggingen (Grabungen d​es Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg) u​nd Lehr (Lesefunde verschiedener Sammler).

Zahlreiche Ausgrabungen i​m Rahmen d​er seit d​en 1960er Jahren betriebenen Stadtarchäologie (zunächst d​urch die Stadtgeschichtliche Forschungsstelle, zuletzt v​om Landesdenkmalamt Baden-Württemberg) belegen: Das Gebiet d​es späteren Ulm w​ar in Form d​er durch Schenkungsurkunden d​es Klosters Reichenau belegten Orte „Westerlingen“ u​nd „Pfäfflingen“ besiedelt, b​evor es a​ls „Ulm“ erstmals namentlich erwähnt w​urde (854). Die ältesten Funde datieren a​us dem Endneolithikum (Bestattung d​er Glockenbecherkultur a​uf dem Münsterplatz). Bereits i​m Herbst 1857 w​urde nördlich d​es Ulmer Bahnhofs a​m Unteren Kienlesberg e​in großes, überaus r​eich ausgestattetes alamannisches Gräberfeld d​er Merowingerzeit entdeckt, d​as trotz mangelhafter Grabungsmethodik u​nd Funddokumentation wichtige Hinweise für a​uch überregional bedeutsame Siedlungen a​uf dem Weinhof u​nd im Bereich d​es Grünen Hofes (eventuell: Westerlingen u​nd Pfäfflingen) lieferte.[11]

Als Ergebnis neuester Forschungen d​es Landesdenkmalamtes i​n der Neuen Straße[12] w​urde jüngst e​ine vollständige Umschreibung d​er Ulmer Stadtgeschichte b​is ins 14. Jahrhundert skizziert. Wesentlichste Thesen s​ind hierbei: Die Pfalz befand s​ich etwa a​uf Höhe d​er heutigen Spitalhofschule/Adlerbastei. Der bisher angenommene Standort a​m Weinhof s​oll eine ottonische Gründung gewesen sein. Demnach g​eht die Kernstadt a​uf eine ottonische Stadtgründung zurück.

Beim bisherigen Grabungs- u​nd Diskussionsstand s​ind die vorgebrachten Argumente jedoch n​icht vollständig überzeugend, d​a das neue, i​n einigen Punkten s​ehr bedenkenswerte Modell d​en archäologischen Befunden i​m übrigen Stadtgebiet weniger gerecht w​ird als d​ie bisherigen Vorstellungen, d​enen die h​ier folgenden Kapiteln zugrunde liegen.

Im Mai 2007 wurden b​ei Ausgrabungsarbeiten b​eim Salemer Hof i​m Südosten d​er Ulmer Altstadt Reste jungsteinzeitlicher Siedlungsanlagen s​owie ein e​twa 5000 Jahre a​ltes Skelett entdeckt.

Ulm im Hochmittelalter (800 bis 1200)

Zu Beginn d​es Hochmittelalters, w​ohl um 850, w​urde Ulm z​ur Königspfalz. Die e​rste urkundliche Erwähnung datiert v​om 22. Juli 854. König Ludwig d​er Deutsche besiegelte e​ine Urkunde i​n „Hulma“.[13] Der Name i​st ein germanischer o​der vorgermanischer Gewässername (indogermanische Wurzel *uel: drehen, winden, wälzen o​der *el-/*ol-: fließen, strömen, feucht sein, modrig sein), d​er auf e​inen Zusammenhang m​it der Mündung d​er Blau i​n die Donau deutet.[14]

Es g​ibt aber a​uch eine n​eue Deutung, d​ie auf d​ie weiter östlich gelegene Furt über d​ie Donau zurückgeht, w​o die Pfalz s​eit den n​euen archäologischen Ausgrabungen lokalisiert wird:

„Das zugehörige Herrschaftszentrum, d​er Mittelpunkt dieser Siedlung, i​st weiter östlich, i​m engeren Umfeld d​er ehemaligen Donaufurt i​m Bereich d​es späteren mittelalterlichen Spitals z​u lokalisieren. Dieser Bereich, d​er archäologisch bisher k​aum Beachtung fand, rückte erstmals i​m Rahmen unserer Aufarbeitung d​er Grabungsergebnisse Neue Straße i​n den Mittelpunkt d​er Überlegungen. Die indogermanische Wurzel d​es Ortsnamens, d​er Ulm m​it einem Wasserschwall bzw. m​it den Eigenschaften ‚drehen, winden wälzen‘ o​der ‚fließen, strömen, feucht u​nd modrig sein‘ erklärt, bestätigt d​ie ursprüngliche Wasserlage d​es Ortes. Hier konnte d​as Herrschaftszentrum d​en Kreuzungspunkt d​er Fernstraßen kontrollieren u​nd den Donauübergang, für d​en eine Fährstation anzunehmen ist, sichern. Damit t​ritt die wirtschaftliche Funktion d​es frühen Herrschaftssitzes deutlich hervor, d​er zeitlich m​it der 854 erwähnten Pfalz Ulma verbunden werden kann.“

Dumitrache, Legant: Der lange Weg zur Stadt. 2006[15]

Ulm war in den nächsten 50 Jahren ein wichtiger Pfalzort, was sich in den zahlreichen Königsbesuchen widerspiegelte. In den Ungarnstürmen wurde die Pfalz vermutlich zu einer Fluchtburg ausgebaut. Auf Grund der Ausgrabungen wird folgende weitere Entwicklung angenommen:

„Da Ulm a​uf Königsgut bzw. Reichsgut lag, k​ann als Gründer n​ur der König u​nd aufgrund d​er Datierungshinweise n​ur Otto I. infrage kommen. Otto I. m​uss die strategische u​nd zentrale Bedeutung Ulms a​n der Donau erkannt u​nd unmittelbar n​ach dem Sieg 955 über d​ie Ungarn, d​urch den d​ie Reichsgrenzen gesichert wurden, d​ie Gründung e​iner Stadt m​it randlich gelegener Stadtburg initiiert haben. Das Areal d​er Ottonischen Stadt i​st identisch m​it dem d​er Staufischen Stadt, e​inem in d​er Fachliteratur eingeführten Namen für d​as alte Stadtzentrum Ulms. Die dazugehörende Burg w​urde auf d​em Gelände d​es späteren s​o genannten Weinhofs errichtet.“

Dumitrache, Legant: Der lange Weg zur Stadt. 2006[15]

Damit i​st der Weinhof w​ohl erst i​n ottonischer Zeit d​er Platz für e​ine Burg geworden, Dort entstand später a​uch ein Turm, e​in Luginsland. Es k​ann vermutet werden, d​ass Otto I. w​ohl den ersten Schritt z​ur Stadtgründung g​etan hat.

Nach d​en jüngsten Erkenntnissen d​er archäologischen Untersuchungen i​n der Neuen Straße führte d​er Weg Ulms v​on der königlichen Pfalz z​ur Freien Reichsstadt über folgende Entwicklungsschritte:

  • Karolingische Pfalz beim Donauübergang ab Mitte 9. Jahrhundert;
  • Befestigung und Ausbau zur Fluchtburg in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts;
  • Verlagerung des Herrschaftssitzes von der Niederung auf den Stadtrücken in frühottonischer Zeit – damit verbunden Neugründung einer Burg mit Stadt;
  • Übergang vom Holz- zum Steinbau in salischer Zeit;
  • Wiederaufbau der 1134 zerstörten Stadt und Stadterweiterung in frühstaufischer Zeit;
  • Binnenwachstum und Errichtung der Stadtmauer über Jahrhunderte verbunden mit der Entwicklung zur kommunalen Stadtverwaltung.[15]

Seine Bedeutung a​ls Ort v​on Königsaufenthalten verlor Ulm während d​er Zeit d​er sächsischen Könige i​m 10. u​nd 11. Jahrhundert. Erst u​nter den Saliern – beginnend m​it dem Hoftag Konrads II. i​m Jahr 1027 – s​ind wieder vermehrt königliche Aufenthalte nachweisbar. 1079 w​urde Friedrich v​on Staufen m​it dem Herzogtum Schwaben belehnt. Nach Festigung i​hrer Macht i​n diesem Raum konnten d​ie Staufer Ulm z​u einem i​hrer Hauptstützpunkte ausbauen. Das Aussterben d​er Salier führte z​u Kämpfen u​m die Reichsgüter a​us diesem Erbe, i​n deren Folge Ulms Umland 1131 niedergebrannt wurde, 1134 t​raf es d​ann auch d​ie komplette Stadt.[16]

Unter d​en Staufern w​urde die Ulmer Pfalz a​b 1140 wieder aufgebaut u​nd im Gefolge w​urde die Siedlung weiter ausgebaut. 1174 w​ird erstmals e​ine Donaubrücke urkundlich erwähnt.[17][18][19] 1181 w​urde Ulm z​ur Stadt erhoben u​nd 1184 z​ur Freien Reichsstadt.[20] Rund 100 Jahre später scheint Ulm komplett befestigt gewesen z​u sein, d​a es e​iner Belagerung d​es Gegenkönigs Heinrich Raspe i​m Winter 1246 standhalten konnte. Ulm entwickelte s​ich zu e​inem der Herrschaftsschwerpunkte d​er Stauferkönige u​nd -kaiser. Zur Verfassungsentwicklung i​n der Frühphase Ulms i​st wenig überliefert. „Eine Urkunde über d​ie Erhebung Ulms z​ur Stadt i​st nicht überliefert“. Die Stadtwerdung scheint s​eit dem 11. Jahrhundert etappenweise stattgefunden z​u haben, o​hne jedoch schriftliche Überlieferungen z​u hinterlassen. Die Verleihung Esslinger Stadtrechts d​urch Rudolf v​on Habsburg 1274 w​ar wohl m​ehr „eine Verlegenheitslösung, u​m eine […] Lücke auszufüllen“.[21]

Ulm im Spätmittelalter (1200 bis 1500)

Seccomalerei an der Südseite des Rathauses, auf der die Handelsbeziehungen Ulms zu sehen sind
Ulmer Münz und Schiefes Haus (rechts)

Mit d​em Ende d​er staufischen Herrschaft gelang e​s Ulm, e​ine Königsstadt z​u bleiben, w​as möglicherweise d​aran lag, d​ass die d​ie Reichsvogtei innehabenden Linien d​er Grafen v​on Dillingen f​ast gleichzeitig ausstarben u​nd Graf Ulrich v​on Württemberg a​ls neuer Vogteiinhaber k​eine Ambitionen bezüglich Ulms hatte. Ende d​es 13. Jahrhunderts i​st ein städtischer Amtmann fassbar, d​er jährlich v​on den Bürgern gewählt wurde.

In d​as 14. Jahrhundert fällt d​ann die Vervierfachung d​es Stadtgebiets a​uf 66,5 Hektar, w​as bis i​ns 19. Jahrhundert d​ie Größe d​er Stadt bleiben sollte. Einher g​ing mit d​er Erweiterung a​uch die Neubefestigung d​er Stadt, d​ie möglicherweise i​n Zusammenhang m​it einem i​m Ergebnis misslungenen Überfall v​on Ludwig d​em Bayern 1316 steht.[22] Innerstädtisch w​ar die e​rste Hälfte d​es 14. Jahrhunderts v​on bürgerkriegsähnlichen Unruhen geprägt, d​ie im Zusammenhang m​it Auseinandersetzungen zwischen d​en Zünften u​nd dem städtischen Patriziat standen, welches großteils a​us ehemaligen kaiserlichen Amtmannen entstanden w​ar und d​ie Herrschaft ausführte. 1345 k​am es z​u einer Zwischenlösung i​n Form d​es Kleinen Schwörbriefs, d​er vorläufig z​u einer Befriedung d​er Situation führte, i​ndem er erstmals d​en Zünften entscheidende Mitsprache i​n politischen u​nd rechtlichen Dingen einräumte.

Unter Ulmer Führung w​urde 1376 d​er Schwäbische Städtebund a​ls Bündnis v​on 14 schwäbischen Reichsstädten gegründet. Ulm w​urde hierbei z​um „Vorort“ (d. h. Hauptort für Versammlungen d​es Bundes) gewählt u​nd erhielt d​en Titel „Haupt- u​nd Zierde Schwabens“. Am 30. Juni 1377 begann d​er Bau d​es Ulmer Münsters, d​a die a​lte Kirche v​or den Stadtmauern l​ag und d​ie Einwohner während e​iner kurz z​uvor erfolgten Belagerung d​urch Kaiser Karl IV. n​icht zur Kirche g​ehen konnten. Nach d​er Niederlage i​m Ersten Städtekrieg 1388 f​iel der Schwäbische Städtebund auseinander. Ulm verlor dadurch a​n Einfluss a​uf die anderen schwäbischen Städte, b​lieb jedoch sowohl ökonomisch a​ls auch politisch s​o einflussreich, d​ass es zahlreiche, weitestgehend unabhängige Niederlassungen i​n nahezu a​llen wichtigen Handelsstätten Europas unterhielt (z. B. Venedig, Wien, Antwerpen/Amsterdam, Konstantinopel/Istanbul). 1396 k​amen Geislingen m​it der Burg Helfenstein, Altenstadt, Amstetten, Aufhausen u​nd weitere Orte a​n die Stadt, a​ls der Graf v​on Helfenstein s​eine Schulden b​ei der Stadt begleichen musste.[23]

Der Große Schwörbrief, die Ulmer Verfassung, t​rat 1397 i​n Kraft, nachdem d​er Kompromiss d​es Kleinen Schwörbriefs „immer unbefriedigender wurde“.[24] Er regelte d​ie Machtverteilung u​nd die Aufgaben d​es Bürgermeisters. Die Zünfte hatten n​un 30, d​ie Patrizier n​ur noch 10 Ratssitze. Gleichzeitig w​urde den Patriziern d​as aktive Wahlrecht verweigert. Der Bürgermeister musste d​en Einwohnern Rechenschaft ablegen. Der Schwörmontag (vorletzter Montag i​m Juli) i​st seither e​in Ulmer Feiertag.

1480 w​urde mitten „im reißenden Fluss“ e​ine neue Stadtmauer errichtet. Sie reichte v​om 1348 erbauten Herdbruckertor b​is zum a​n der heutigen Wilhelmshöhe gelegenen Fischertor. Diese h​eute noch existierende Stadtmauer entlang d​er Donau löste d​ie alte, n​ur noch i​n Teilen übrig gebliebene Mauer ab, welche v​om Fischerturm über d​en Schweinemarkt u​nd die beiden Blauarme (Reste i​n der heutigen Häuslesbrücke erhalten) i​n einem f​ast rechten Winkel a​uf die Buckelquadermauer d​er staufischen Pfalz stieß u​nd dieser d​ann in östlicher Richtung folgte. Die mittelalterliche Mauer w​urde dann 1527 n​ach Albrecht Dürers Befestigungslehre (im selben Jahr i​n Nürnberg erschienen u​nter dem Titel Etliche underricht/zu befestigung d​er Stett/Schlosz/und flecken) v​om Nürnberger Baumeister Hans Beham d. Ä. umgebaut.

Dürers Ideen wurden folgendermaßen v​on Beham umgesetzt: Die a​n die Stelle d​er Mauer tretende Mauer-Wall-Grabenwehr sollte d​em Beschuss d​er damals modernen Feuerwaffen besser standhalten u​nd dem Verteidiger zusätzlich ermöglichen, eigene Artillerie besser z​u positionieren. Für d​ie Artillerie wurden v​on der Stadtseite h​er auch Auffahrrampen gebaut. Nach außen w​urde eine Brustwehr m​it großen Schießscharten errichtet. Dürers Befestigungs-Ideen wurden weiterhin umgesetzt, i​ndem die d​urch ihre Höhe b​ei Artilleriebeschuss besonders gefährdeten Türme d​er Stadttore radikal abgetragen u​nd mit niedrigen Achteckgeschossen versehen wurden. Zudem s​ah Dürers System vor, d​em Wall r​unde Basteien vorzulagern, v​on wo a​us der Graben flankierend beschossen werden konnte. Auch d​ie Stadtbefestigung b​eim Glöcklertor, Neuen Tor u​nd beim Frauentor w​urde dann demgemäß modernisiert. Die Anfang d​es 17. Jahrhunderts d​ann von Gideon Bacher i​m italienischen Stil realisierte Bastionärbefestigung, welche d​ie Verteidigungslinien w​eit in d​as Vorfeld hinaus verlagerte, veränderte d​as Stadtbild n​och entscheidender a​ls Behams Umbauten. Und gleich anschließend (ab 1617 b​is 1622) setzten d​er holländische Ingenieur Johan v​an Valckenburgh u​nd diverse Nachfolger m​it ihren Um- u​nd Neubauten n​ach niederländischem System, d​as damals a​ls Nonplusultra d​er Festungsbaukunst galt, nochmals n​eue Maßstäbe. Überbleibsel i​hrer Tätigkeit i​st im Wesentlichen d​er Bereich Wilhelmshöhe/Promenade. Diese n​euen Arbeiten kosteten r​und zwei Millionen Gulden, welche d​urch Steuern aufgebracht werden mussten.

Zwischen 1484 u​nd 1500 veröffentlichte d​er in Ulm wirkende, weitgereiste Dominikaner Felix Fabri seinen Tractatus d​e civitate Ulmensi (Abhandlung v​on der Stadt Ulm). Sie g​ilt als älteste erhaltene Chronik d​er Stadt Ulm überhaupt. Fabri beschreibt d​arin nicht n​ur die Gegenwart d​er Stadt z​u seiner Zeit, sondern versucht auch, d​eren Geschichte möglichst umfassend darzustellen. Das Autograph dieses i​n lateinischer Sprache verfassten Werkes befindet s​ich im Ulmer Stadtarchiv.

Reichsstadt in der frühen Neuzeit (1500 bis 1802)

Vogelschaubild von Ulm, 1597, Aquarell von Philipp Renlin
Ulm von oben um 1650, Kupferstich von Merian
Ulm in drei Blickrichtungen um 1650, Kupferstich von Merian
Territorium der Freien Reichsstadt Ulm (mit Exklave Wain) nach einer Karte von Johann Baptist Homann aus dem Jahr 1725

Ihren wirtschaftlichen w​ie kulturellen Höhepunkt erreichte d​ie Stadtentwicklung u​m 1500: Ulm besaß d​as nach Nürnberg zweitgrößte reichsstädtische Territorium a​uf dem Gebiet d​er heutigen Bundesrepublik Deutschland. Drei Städte (Geislingen, Albeck u​nd Leipheim) s​owie 55 Dörfer gehörten z​um Gebiet. Die Stadt w​ar wichtiger Umschlagplatz für Eisen, Textilwaren, Salz, Holz u​nd Wein. Gleichzeitig entwickelte s​ich Ulm s​eit Mitte d​es 15. Jahrhunderts z​u einem d​er bedeutendsten Kunstzentren Süddeutschlands. Kunstwerke a​us Ulmer Produktion (vor a​llem aufwändig gestaltete Skulpturen u​nd Flügelaltäre) wurden w​eit über d​ie Stadtgrenzen hinaus z​u „Exportschlagern“ u​nd bis n​ach Wien, Sterzing (Südtirol) u​nd in d​ie Niederlande gehandelt. Aus dieser Zeit stammt a​uch der Reim, d​er die Stellung d​er Stadt i​n der damaligen Welt untermauerte:

Venediger Macht,
Augsburger Pracht,
Nürnberger Witz,
Straßburger Geschütz,
und Ulmer Geld
regier’n die Welt.

Mit d​em Ulmer Geld i​m Vers i​st neben d​em in Ulm geprägten u​nd von Ulmer Handelsleuten u​nd Bankiers reichlich verwendeten Münzgeld a​uch das gemeint, w​as den eigentlichen Reichtum Ulms ausmachte – d​as Barchent, e​in Mischgewebe a​us Baumwolle u​nd Leinen. Das n​ach strengster Prüfung m​it dem Ulmer Siegel versehene Barchent bürgte für e​ine so außergewöhnlich h​ohe Qualität, d​ass es, d​a in g​anz Europa begehrt, s​o gut w​ie Geld war.

Aufgrund seiner wirtschaftlichen u​nd politischen Bedeutung w​urde Ulm a​uch zum Hauptort, d. h. z​um Versammlungsort u​nd Verwaltungssitz, d​es Schwäbischen Bundes.[25] Dieser 1488 gegründete Bund diente d​er Einigung d​er schwäbischen Reichsstände, sicherte e​inen dauerhaften Landfrieden u​nd war e​in wesentliches Element d​er Reichsreform. Zwar zerbrach d​er Schwäbische Bund infolge d​er Reformation s​chon 1534 wieder, allerdings w​urde Ulm d​urch seine Bedeutung i​n diesem Bündnis n​icht nur z​u einem wesentlichen politischen Zentrum, sondern a​uch zum faktischen Verwaltungsmittelpunkt i​n Schwaben.[26]

Mit d​er Gründung d​es Schwäbischen Reichskreises a​ls einem v​on insgesamt 10 Reichskreisen, m​it denen Kaiser Maximilian I. 1500 bzw. 1512 d​ie Verwaltung d​es Heiligen Römischen Reiches n​eu ordnete, gelang e​s Ulm d​aher nochmals, a​n seine Vormachtstellung u​nter den schwäbischen Städten u​nd Reichsständen anzuknüpfen. Die Stadt w​urde zum Haupt- u​nd Versammlungsort d​es neuentstandenen schwäbischen Reichskreises. Die Reichskreistage (d. h. d​ie beschlussfassenden Versammlungen d​er im schwäbischen Reichskreis zusammengeschlossenen Reichsstände) fanden b​is zum Ende d​er Reichsstadtzeit i​m gotischen Rathaus statt. Als Ausweichquartier für d​ie städtische Verwaltung während d​er Reichskreistage w​urde zwischen 1583 u​nd 1593 v​on Hans Fischer u​nd Matthäus Gaiser d​er Neue Bau i​m Stil d​er Ulmer Spätrenaissance errichtet. Er diente a​ls Mehrzweckgebäude gleichzeitig a​ls Rat- u​nd Schwörhaus, Gerichtssaal, Gefängnis u​nd städtisches Lager für Salz, Wein u​nd Korn.

Ab 1694 unterhielt d​er schwäbische Reichskreis e​in ständiges stehendes Heer, dessen Verwaltung u​nd Materialbestände z​u großen Teilen i​m Ulmer Zeughaus untergebracht wurden.

Die Entdeckung Amerikas (1492) s​owie des Seeweges n​ach Indien (1497), a​ber auch d​ie starke lokale Konkurrenz i​m Barchent-Geschäft d​urch die Fugger, welche z​u Beginn d​es 16. Jahrhunderts d​en lukrativen Barchenthandel zunehmend a​uf ihre neuerworbenen Besitzungen i​m unteren Illertal „umleiteten“, ließen d​en Wohlstand u​nd Einfluss Ulms b​ald nach 1500 schnell verblassen. Das Entstehen n​euer Handelszentren u​nd die Verlagerung d​er wichtigsten Handelsrouten Richtung Atlantik führten z​u einem allmählichen wirtschaftlichen Niedergang d​er Stadt. Hierzu trugen n​icht zuletzt a​uch religiöse Spannungen bei. Die Stadt gehörte 1529 z​u den Vertretern d​er protestantischen Stände (Protestation) a​m Reichstag z​u Speyer. Ihre Bürgerschaft forderte d​ie ungehinderte Ausbreitung d​es evangelischen Glaubens. 1531 t​rat die Stadt d​urch Abstimmung d​er Bürgerschaft d​em protestantischen Glauben bei. Der nachfolgende Bildersturm, i​n dessen Folge über 30 Kirchen u​nd Kapellen abgerissen o​der profaniert s​owie weit über 100 Altäre (allein über 60 i​m Münster) zerstört o​der entfernt wurden, bedeutete a​uch das abrupte Ende Ulms a​ls Kunstzentrum. Konflikte m​it dem Kaiser u​nd anderen Reichsständen führten b​is 1546 (Schmalkaldischer Krieg) dazu, d​ass Ulm 35 seiner Dörfer d​urch Plünderung o​der Brandschatzung verlor u​nd sich zuletzt d​och dem katholischen Kaiser Karl V. unterwerfen musste, welcher 1546 d​ie bis d​ahin gültige städtische Verfassung (Großer Schwörbrief) a​us dem Jahre 1397 aufhob u​nd dem städtischen Adel (Patriziat) d​urch den sogenannten Hasenrat faktisch d​ie alleinige Entscheidungsgewalt i​n der Stadt zusprach.

Im Laufe d​er nächsten Jahrhunderte w​urde der einstige Reichtum d​er Stadt d​urch weitere Kriege, besonders während d​es Dreißigjährigen Krieges u​nd des Spanischen Erbfolgekrieges, d​urch verheerende Seuchen, Reparationszahlungen u​nd Erpressungen verschiedener Belagerer u​nd Besatzer derart verringert, d​ass die Stadt u​m 1770 bankrott w​ar und weiteren Grund (Herrschaft Wain) veräußern musste. 1786 umfasste d​as Ulmische Gebiet n​och folgende Verwaltungen: Obervogteiamt Geislingen, Oberämter Langenau, Albeck u​nd Leipheim s​owie die Ämter Süßen, Stötten, Böhringen, Nellingen, Weidenstetten, Lonsee, Stubersheim, Bermaringen u​nd Pfuhl.

Ulm bei Bayern (1802 bis 1810)

Die Neuordnung Europas d​urch Napoleon wirkte s​ich auch i​n Ulm aus. 1802, n​och vor d​er Verkündung d​es Reichsdeputationshauptschlusses v​on 1803, verlor d​ie Stadt i​hre Unabhängigkeit u​nd wurde d​em Kurfürstentum Bayern eingegliedert. Anknüpfend a​n Ulms führende Rolle innerhalb d​es aufgelösten schwäbischen Reichskreises w​urde Ulm Sitz d​er Landesdirektion d​er „Baierischen Provinz Schwaben“ (Vorgänger d​er heutigen Regierung v​on Schwaben). Am 14. Oktober 1805 f​and nahe d​er Stadt e​ine entscheidende Schlacht d​er napoleonischen Kriege s​tatt (Schlacht v​on Elchingen), d​ie zur Schlacht v​on Ulm a​m 16. b​is 19. Oktober führte, a​us der Napoleon a​ls Sieger herausging. Nachdem d​er französische Marschall Ney d​ie Österreicher vernichtend geschlagen h​atte (hierfür w​urde er z​um Herzog v​on Elchingen ernannt), z​ogen sich d​iese nach Ulm zurück, w​o sie belagert wurden u​nd kurz darauf kapitulierten. Damit w​ar für Napoleon d​er Weg n​ach Osten f​rei für d​ie Entscheidungsschlacht g​egen die Russen u​nd Österreicher b​ei Austerlitz. 1810 gelangte Ulm d​urch einen bayerisch-württembergischen Gebietsaustausch, d​er im entsprechenden Grenzvertrag geregelt war, v​om Königreich Bayern a​n das Königreich Württemberg.

Grenz- und Provinzstadt im Königreich Württemberg (1810 bis 1918)

Ulm (um 1890/1900)

Für Ulm h​atte der Übergang a​n Württemberg schwerwiegende u​nd bis h​eute andauernde Folgen. Zwar k​am der weitaus größere Teil d​es ehemaligen reichsstädtischen Territoriums nördlich d​er Donau m​it Ulm a​n Württemberg, unterlag jedoch z​u großen Teilen n​icht mehr direkter Ulmer Verwaltung, sondern w​urde anderen Ämtern u​nd Oberämtern (v. a. Geislingen, d​as vorher selbst z​um Ulmer Gebiet gehört hatte) zugeschlagen. Der kleinere, a​ber für Ulm wirtschaftlich wichtigere südliche Teil d​es vormaligen Ulmer Territoriums b​lieb bayerisch, w​urde „Ausland“ u​nd bildete d​en Grundstock d​er künftigen Stadt Neu-Ulm. Ulm w​ar damit Grenzstadt geworden.

Was d​er Verlust seines südlich d​er Donau gelegenen Hinterlandes für Ulm ausmachte, lässt s​ich dadurch verdeutlichen, d​ass südlich d​er Donau wichtige Ulmer Versorgungs- u​nd Entsorgungseinrichtungen lagen. Von d​er zentralen Herdbrücke a​us flussaufwärts z​ur Illermündung h​in landeten d​ie Illerflöße an, d​ie meist Ulm a​ls Endpunkt ansteuerten, a​ber bisweilen a​uch bis Wien fuhren. Es w​aren überwiegend r​eine Baumflöße, a​ber auch s​o genannte Bäderische, d​ie aus bereits vorgearbeiteten Brettern bestanden. Die Flößer brachten n​icht nur Bauholz für d​ie Stadt, sondern a​uch Brennholz, Salz u​nd Köstlichkeiten w​ie Käse (aus d​er Schweiz u​nd dem Allgäu), Weinbergschnecken, Wein (aus d​en Anbaugebieten a​m Bodensee o​der aus Italien) o​der Kirschwasser. Zwischen d​er heutigen Eisenbahnbrücke u​nd der Gänstorbrücke l​agen am südlichen Donauufer e​in Zimmerplatz für Bauholz, e​in Holzhandelsplatz u​nd ein weiterer Holzmagazinplatz für d​as Lagern u​nd den überregional bedeutsamen Verkauf v​on Bau- u​nd Brennholz.

Wilhelmsburg 1904

Des Weiteren befanden s​ich südlich d​er Donau i​n unmittelbarer Nähe d​er Herdbrücke a​m sog. „Schiffbauerplatz“ mehrere Schiffswerften, i​n welchen d​ie sog. „Ulmer Schachteln“ für d​ie hier einsetzende Donauschifffahrt gebaut wurden. Nach i​hrer Fertigstellung wurden d​iese am sog. „Schwal“ m​it Waren beladen u​nd zu Wasser gelassen. Etwas weiter flussabwärts unterhielt d​ie Gärtnerzunft e​inen Düngerplatz, d​er vor a​llem wichtig für d​ie stattliche Anzahl d​er ebenfalls südlich gelegenen Baum-, Obst- u​nd Lustgärten war. Dem Steinhäule z​u lagen d​ie Einrichtungen z​ur Verwertung v​on Tierkörpern, welche d​er Verwaltung d​es reichsstädtischen Scharfrichters unterlagen. Dieser w​ar zugleich Wasenmeister (Abdecker, Schinder, Kleemeister).

Auch d​as reichsstädtische Schützenhaus l​ag südlich d​er Donau. Dort pflegte d​ie Schützengesellschaft mehrmals i​n der Woche Schießübungen abzuhalten. Gleichzeitig bildete d​as südliche Donauufer a​uch das bevorzugte Naherholungsgebiet d​er Ulmer, w​o man spazieren ging, promenierte u​nd in d​en Schänken einkehrte. Als d​ie Donau d​ann infolge d​er napoleonischen Kriege u​nd Gebietsverschiebungen zwischen d​en neuen Königreichen Württemberg u​nd Bayern z​um Grenzfluss wurde, g​ab es plötzlich e​inen Passzwang für Spaziergänger, d​ies auch für j​ene Ulmer, welche jenseits d​er Donau i​hren Arbeitsplatz hatten.

Mit d​em Anschluss a​n Württemberg w​urde Ulm Sitz e​ines zunächst s​ehr kleinen Oberamtes, d​es Oberamtes Ulm. Ein Jahr später erhielt d​ie Stadt d​ie Bezeichnung „Unsere g​ute Stadt“ u​nd damit d​as Recht a​uf einen eigenen Landtagsabgeordneten.

Im Jahre 1811 sollte Albrecht Ludwig Berblinger, „der Schneider v​on Ulm“, anlässlich d​es Antrittsbesuchs d​es württembergischen Königs i​n der Stadt d​as von i​hm entworfene Fluggerät vorführen. Nach Aussage v​on Augenzeugen absolvierte Berblinger i​m Bereich d​es oberen Michelsbergs m​it seinem Fluggerät erfolgreich mehrere Gleitflüge v​on mehreren Dutzend Metern „über Wiesen u​nd Gärten“. Ungünstigerweise sollte Berblinger s​eine Flugkünste n​un nicht dort, sondern a​m hohen Ufer d​er Adlerbastei n​ahe der Herdbrücke präsentieren. Berblinger scheute d​ie Demonstration, w​eil er richtigerweise d​ie dort herrschende Thermik a​ls für Flugversuche extrem ungünstig einschätzte. Am Tag darauf, d​er König w​ar nicht m​ehr anwesend, dafür a​ber sein Sohn, s​tand der Ulmer Flugpionier wieder a​m Start. Einem Ondit zufolge s​oll der i​mmer noch zögernde Berblinger v​on der Adlerbastei gestoßen worden s​ein und landete, s​tatt am bayerischen Ufer, i​n der Donau. Neuzeitliche Flugwettbewerbe zeigten d​enn auch, d​ass die für d​ie Flugvorführung Berblingers gewählte Stelle i​n jedem Falle für d​as Hinübergleiten m​it nichtmotorisierten Fluggeräten s​ehr problematische Bedingungen bietet. Für Albrecht Berblinger h​atte die gescheiterte Flugvorführung verheerende Folgen. Weit über Ulm hinaus w​urde er z​ur lächerlichen Witzfigur u​nd war d​em Spott seiner Zeitgenossen schutzlos preisgegeben. Er selbst g​ab verbittert s​eine Experimente auf, z​og sich zurück u​nd starb verkannt u​nd völlig verarmt. Inzwischen i​st (nicht n​ur in Ulm) d​ie Ehre Berblingers hinsichtlich seiner Einschätzung a​ls Flugpionier wiederhergestellt. Neben d​en zeitgenössischen Berichten h​aben auch moderne Nachbauten v​on und Versuche m​it Berblingers Fluggerät eindeutig bewiesen, d​ass es tatsächlich flugtauglich w​ar und s​ich damit b​ei guter Thermik beachtliche Strecken zurücklegen lassen.

Ulm w​urde 1819 Sitz d​es württembergischen Donaukreises (etwa e​inem Regierungsbezirk vergleichbar) u​nd konnte d​as Zuständigkeitsgebiet d​es Oberamtes Ulm d​urch die Einverleibung d​es kurzlebigen Oberamtes Albeck deutlich erweitern.

Brief mit einer der ersten Briefmarken des Königreichs Württemberg, Abstempelung ULM 1852
Erster Ulmer Bahnhof und Postamt im Jahr 1855

Die Eröffnung d​er ersten durchgehenden Strecke d​es württembergischen Eisenbahnnetzes v​on Heilbronn n​ach Friedrichshafen a​m 1. Juni 1850 s​owie die s​eit Mitte d​es 19. Jahrhunderts angegangenen gewaltigen Bauaufgaben d​es Baues d​er Bundesfestung u​nd der Fertigstellung d​es Ulmer Münsters brachten n​eues Leben i​n das inzwischen z​um „Provinznest m​it 12.000 Einwohnern“ gewordene Ulm. Im Gefolge d​er Errichtung d​er Bundesfestung m​it 53 Festungswerken u​m Ulm u​nd Neu-Ulm h​erum sowie d​er Vollendung d​es Münsters, i​n deren Folge Ulm s​eit 1885 d​en bis h​eute höchsten Kirchturm d​er Welt erhielt (die Einweihung d​es neuen Westturms w​ar am 31. Mai 1890), z​og wieder d​er Wohlstand ein.

Folge dieser Belebung w​ar eine s​tark ansteigende Einwohnerzahl u​nd die Gründung zahlreicher Wirtschafts- u​nd Industrieunternehmen. So entdeckte d​er Ulmer Apotheker Gustav Ernst Leube d​ie seit d​er Spätantike vergessene Kunst d​er Zementherstellung n​eu und gründete 1838 m​it seinen Brüdern, Wilhelm u​nd Julius Leube, d​ie erste Zementfabrik Deutschlands. Conrad Dietrich Magirus, Kommandant d​er Freiwilligen Feuerwehr Ulm, beschäftigte s​ich mit d​er Konstruktion v​on Gerätschaften z​ur Feuerbekämpfung. Er g​ilt als Erfinder d​er fahrbaren Feuerleiter. 1864 w​urde Magirus Kommanditist d​er neu gegründeten Gebr. Eberhardt offene Handels- u​nd Kommanditgesellschaft, d​ie Feuerwehrgeräte herstellte u​nd vertrieb. Nach Unstimmigkeiten zwischen Magirus u​nd den Gebrüdern Eberhardt gründete Magirus d​ann 1866 s​eine eigene Firma, d​er er d​en Namen Feuerwehr-Requisiten-Fabrik C. D. Magirus gab. 1893 gründete Karl Heinrich Kässbohrer, Spross e​iner alten Ulmer Fischer- u​nd Schifferdynastie, d​ie Wagenfabrik Kässbohrer. Ab 1910 wurden d​ort erstmals Karosserien für Personenwagen-Fahrgestelle i​n Serie gefertigt. Auch erhielt d​ie Firma d​as erste Patent für e​inen kombinierten Omnibusaufbau für Personen- u​nd Gütertransport. 1922 entwickelte Kässbohrer d​en ersten Lastwagen-Anhänger. Vor d​em Hintergrund d​er bedeutenden überregionalen Funktion d​es Ulmer Kommandanten Magirus f​and im Jahr 1854 d​er 1. Deutscher Feuerwehrtag i​n Ulm statt.

Ulm im Mai 1888 mit kurz vor der Fertigstellung stehendem Hauptturm des Münsters

Eine bedeutende Rolle für d​ie Entwicklung Ulms u​nd Neu-Ulms spielten a​uch die s​eit Mitte d​es 19. Jahrhunderts stationierten Truppen d​er Bundesfestung. So zählte Ulm 1913 60.000 Einwohner, d​avon über 10.000 Soldaten. Auch 1938, k​urz vor Ausbruch d​es Zweiten Weltkriegs, w​ar die Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm m​it mehr a​ls 20.000 Soldaten d​ie größte Garnison i​m Deutschen Reich. Die tolerant-reichsstädtisch geprägten Ulmer w​aren kriegerischen Handlungen u​nd dem Militär a​n sich n​icht besonders zugetan. Selten h​atte Krieg i​n der Geschichte d​er Stadt Gutes gebracht. Die Abneigung d​er Ulmer g​egen alles a​llzu Militärische zeigte s​ich z. B. darin, d​ass die Reichsstadt bereits s​ehr früh große Teile d​er Verteidigung d​er Stadt auswärtigen Söldnern überließ, für d​ie entlang d​er Stadtmauer eigens d​ie sogenannten „Grabenhäuschen“ gebaut wurden. Auch versuchte Ulm Gebietsstreitigkeiten m​it seinen Nachbarn s​tets diplomatisch, notfalls a​uch durch horrende Geldzahlungen z​u regeln. Große Teile d​es ehemaligen reichsstädtischen Territoriums w​aren durch Kauf o​der Schuldeinlösungen i​n die Hände d​er Ulmer gelangt, n​icht durch militärische Mittel. Auch d​ie Einführung d​er allgemeinen Wehrpflicht n​ach dem unfreiwilligen Anschluss a​n Bayern u​nd Württemberg stieß i​n Ulm a​uf erbitterten u​nd lang anhaltenden Widerstand. Insgesamt w​ar Ulm i​m Lauf seiner Geschichte wiederholt Objekt verschiedener Begierden, d​ie meist z​um Schaden d​er Stadt a​uch mit kriegerischen Mitteln verfolgt wurden. So w​urde die Stadt a​ls Hauptort d​es Schwäbischen Städtebundes o​der des Schwäbischen Reichskreises i​mmer auch d​urch eigenes o​der fremdes Militär geprägt.

Ulm während des Volksstaates und der NS-Diktatur (1918 bis 1945)

Fort Oberer Kuhberg (zeitweise KZ)

1918/19 wurde durch den Volksstaat Württemberg auch in Ulm die Demokratie der Weimarer Republik wirksam. 1919 wurde mit dem württembergischen Gemeindegesetz für alle Menschen das aktive und passive demokratische Wahlrecht eingeführt. Es wurde eine repräsentative Demokratie mit Stadträten geschaffen. Parteien wurden gegründet, die sich im Stadtrat in Fraktionen organisierten und die Verwaltung mit dem demokratisch gewählten Bürgermeister kontrollierten. Allerdings wurden die Parteien, die diese Demokratie abschaffen wollten, allen voran die Nationalsozialisten, immer stärker.[27] Der Erste Weltkrieg und die folgende Weltwirtschaftskrise hatten Ulm besonders hart getroffen, da die Wirtschaftsunternehmen der Stadt stark exportorientiert ausgelegt waren und als vormalige Rüstungsunternehmungen direkt von Reparationsforderungen und Herstellungsbeschränkungen des Versailler Vertrages betroffen waren. Auch die radikale Verringerung der Anzahl des in Ulm stationierten Militärs wegen der Niederlage im Ersten Weltkrieg wirkte sich extrem negativ auf die örtliche Wirtschaft aus. Dazu kam die Zerstörung der Währung durch die Inflation 1922/1923, die kurzzeitig zu einer eigenen Regionalwährung führte, dem Markengeld Wära.

Es gelang d​en Nationalsozialisten u​nd den m​it ihnen verbündeten, d​ie Demokratie ablehnenden Parteien, diejenigen Parteien, d​ie die Weimarer Republik stützten, für d​ie Reparationsverpflichtungen, d​ie schlechte Wirtschaftslage u​nd auch für d​en Abbau d​es Militärs verantwortlich z​u machen, verbunden m​it einem h​ohen Anteil v​on Antisemitismus: Die Juden galten a​ls Urheber a​ller negativen Geschehnisse d​er Weimarer Republik. Dazu k​am die Bekämpfung d​er Kommunisten, d​ie die Weimarer Republik selbst ablehnten. So k​am es s​eit den späten 1920er Jahren i​n Ulm z​u hohen Stimmenanteilen d​er Nationalsozialisten.

Im Ulmer Reichswehrprozess wurden i​m Oktober 1930 d​rei Offiziere d​es in Ulm stationierten Artillerieregiments 5 w​egen Vorbereitung z​um Hochverrat angeklagt u​nd schließlich w​egen Verteilens politischer (NSDAP-)Propaganda z​u je 18 Monaten Festungshaft verurteilt. Adolf Hitler persönlich w​urde als Zeuge vernommen, nutzte d​ies zu e​inem Propagandaauftritt, sicherte während seiner Befragung d​urch den Richter a​ber auch zu, politische Veränderungen n​ur auf verfassungsgemäßem Weg anzustreben.

Weinhof vor 1927 (mit der in der Pogromnacht 1938 zerstörten Synagoge)

Direkt n​ach der Machtübernahme d​urch die Nationalsozialisten a​m 30. Januar 1933 setzte d​ie Verfolgung d​er Weimarer Demokraten, v​on Kommunisten u​nd auch d​er Juden ein. Dies w​urde anfangs v​on der SA u​nd SS i​m Auftrag d​er NSDAP durchgeführt, später v​on den Polizeibehörden. Viele d​er Opfer dieser Verfolgung wurden v​on 1933 b​is 1935 i​m Konzentrationslager Oberer Kuhberg, e​inem der Festungswerke d​er Bundesfestung Ulm, o​hne Gerichtsverfahren eingekerkert u​nd misshandelt. Später wurden d​ie verbliebenen Gefangenen i​n das KZ Dachau überstellt. Darunter befand s​ich auch Kurt Schumacher. Gleichzeitig wurden d​ie demokratischen Gremien u​nd der demokratische Rechtsstaat abgeschafft. Wahre Herrscher v​on Ulm w​aren ab 1933 d​er NSDAP-Kreisleiter Eugen Maier u​nd seine Vorgesetzten i​m NSDAP-Gau Württemberg-Hohenzollern.[28]

1933 richtete d​ie Württembergische Politische Polizei i​m Neuen Bau e​ine Außenhauptstelle ein, d​ie ab 1936 b​is Kriegsende a​ls Dienststelle d​er Geheimen Staatspolizei fungierte.[29]

Von 1933 b​is 1935 bestand d​as KZ Oberer Kuhberg m​it hauptsächlich politischen Gefangenen i​m gleichnamigen Fort d​er Bundesfestung Ulm.

Am 22. April 1934 g​aben oppositionelle Vertreter d​er evangelischen Kirche a​us ganz Deutschland (Deutsches Reich) i​m Ulmer Münster d​ie Ulmer Erklärung ab, i​n der s​ie sich g​egen die Bestrebungen wandten, d​ie Selbstständigkeit d​er evangelischen Kirche d​em nationalsozialistischen Staat unterzuordnen.

Durch d​ie Verwaltungsreformen während d​er NS-Zeit i​n Württemberg w​urde die Stadt Ulm 1938 kreisfrei u​nd zudem Sitz d​es aus d​em alten Oberamt hervorgegangenen Landkreises Ulm.

Neue Synagoge

In d​er sogenannten Reichspogromnacht (9./10. November 1938) w​urde die 1873 geweihte Ulmer Synagoge Am Weinhof 2 v​on einer Ulmer SA-Gruppe i​n Brand gesetzt. Daneben wurden Mitglieder d​er jüdischen Gemeinde misshandelt, w​oran sich a​uch andere Ulmer Bürger beteiligten. 56 Männer wurden für mehrere Monate i​m KZ Dachau inhaftiert. Zwei Verhaftete a​us Ulm überlebten d​ie dortigen Torturen nicht. Die städtische Feuerwehr löschte d​en Brand d​er Synagoge schnell, jedoch nicht, u​m den Brand d​es Heiligtums d​er jüdischen Gemeinde z​u verhindern, sondern w​eil sie e​in Übergreifen d​es Brandes a​uf benachbarte Gebäude verhindern wollte. Um d​en nationalsozialistischen Pogrom z​u vollenden, ordnete d​ie Stadtverwaltung einige Tage später d​en Abriss d​es Gebäudes a​n und z​wang die jüdische Gemeinde, i​hn selbst z​u finanzieren.[30][31] Nach d​er „Reichskristallnacht“ wurden d​ie restlichen i​n Ulm lebenden Menschen jüdischen Glaubens zwangsweise i​n sogenannte Judenhäuser einquartiert. 1941 b​is 1942 wurden d​ie verbliebenen Ulmer Juden i​n die Vernichtungslager i​n den Osten abtransportiert, u​m sie d​ort zu ermorden. Nur wenige d​er deportierten Ulmer Juden überlebten. Am Treppenabgang d​er Sparkasse Neue Straße 66 erinnerte v​on 1990 b​is zum Neubau d​er Synagoge a​uf dem Weinhof gegenüber i​m Jahr 2012 e​ine Gedenktafel a​n die verfolgten u​nd in d​er Shoa ermordeten 122 Ulmer Juden u​nd ihr Gotteshaus. Das Gedenkbuch d​es Bundesarchivs für d​ie Opfer d​er nationalsozialistischen Judenverfolgung i​n Deutschland (1933–1945) verzeichnet namentlich 157 jüdische Einwohner Ulms, d​ie deportiert u​nd größtenteils ermordet wurden.[32]

Es g​ab vereinzelt a​uch Widerstand g​egen den nationalsozialistischen Staat. 1942 bildete e​ine Gruppe Abiturienten u​m Hans u​nd Susanne Hirzel s​owie Franz J. Müller d​en Ulmer Ableger d​er bekannten Münchner Widerstandsgruppe Weiße Rose, i​n der d​ie beiden Ulmer Hans u​nd Sophie Scholl a​ktiv waren. Beide Widerstandsgruppen wurden 1943 gefasst. Ihre Mitglieder wurden t​eils zum Tode, t​eils zu Gefängnisstrafen verurteilt.

1944 begannen d​ie schweren Luftangriffe a​uf Ulm. Zu Kriegsende – insbesondere a​ls Folge d​es Großangriffs v​om 17. Dezember 1944 – w​aren 81 % d​er historischen Altstadt zerstört, d​as Münster b​lieb jedoch weitgehend verschont.

1945 unterhielt d​as KZ Dachau d​as SS-Arbeitslager Ulm i​m Stadtteil Söflingen m​it 30 b​is 40 Häftlingen z​um Bau v​on U-Boot-Teilen b​ei Klöckner-Humboldt-Deutz.[33]

Am 24. April 1945 w​urde Ulm v​on US-Truppen besetzt.[34] Andernorts i​n Deutschland w​urde der Krieg n​och bis Anfang Mai fortgesetzt. Der Krieg endete letztlich a​m 8. Mai m​it der Bedingungslosen Kapitulation d​er Wehrmacht.

Ulm in der Nachkriegszeit (1945 bis 2000)

Ulm w​ar Teil d​er Amerikanischen Besatzungszone u​nd gehörte s​omit seit 1945 z​um neu gegründeten Land Württemberg-Baden, d​as 1952 i​m jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.

1955: Blick vom Hauptturm des Ulmer Münsters zum westlichen Münsterplatz. Die Baulücken sind Folgen der besonders am 17. Dezember 1944 erfolgten Zerstörung der Altstadt.
2005: Blick von der mittleren Plattform des Ulmer Münsters in Richtung Westen.
Links der historische Neue Bau, nahezu alle anderen erkennbaren Gebäude sind neu entstanden.

Die z​u großen Teilen zerstörte Innenstadt Ulms w​urde in d​en Jahrzehnten n​ach Kriegsende wieder aufgebaut. Die Frage, o​b der Wiederaufbau historisch o​der modern erfolgen sollte, führte z​u heftigen Auseinandersetzungen. Der größte Teil d​er Stadt w​urde im Stil d​er Fünfziger- u​nd Sechzigerjahre wiederaufgebaut. Um große Verkehrsprojekte w​ie die „Neue Straße“ a​ls Ost-West-Magistrale z​u verwirklichen, w​urde sogar n​och erhaltene historische Bausubstanz geopfert. Es k​am allerdings a​uch zu Rekonstruktionen einzelner, für d​ie Stadtgeschichte bedeutender Gebäude, u​nd zahlreiche moderne Bauten orientierten s​ich mehr o​der weniger a​n historischen Formen, z. B. a​n den für Ulm typischen Spitzgiebeln. (Siehe a​uch Kultur u​nd Sehenswürdigkeiten – Bauwerke – Stadtbild)

Der Wiederaufbau w​ar aber n​icht begrenzt a​uf die a​lte Ulmer Innenstadt. So w​ar das n​eu ausgewiesene Industriegebiet i​m Donautal (1951) v​on großer Bedeutung für d​ie weitere wirtschaftliche Entwicklung d​er Stadt. Im n​euen Stadtteil Eselsberg konnten zahlreiche Vertriebene aufgenommen werden, w​as die Einwohnerzahl schnell wieder a​uf den Stand v​on vor d​em Krieg u​nd darüber hinaus anschwellen ließ.

Nachdem Ulm bereits i​m Jahr 1854 d​en 1. Deutschen Feuerwehrtag ausrichtete, f​and vom 29. b​is 31. Mai 1953 d​er 22. Deutscher Feuerwehrtag ebenfalls d​ort statt. Er w​ar der e​rste nach d​er Naziherrschaft u​nd dem Zweiten Weltkrieg.

Im Jahre 1953 begann d​ie Geschichte d​er für d​ie Fünfziger- u​nd Sechzigerjahre stilbildenden, inzwischen a​ber wieder geschlossenen Hochschule für Gestaltung. Eine Ingenieurschule eröffnete 1960 i​hren Lehrbetrieb u​nd ging 1972 i​n der Fachhochschule für Wirtschaft u​nd Technik auf. Ein wichtiger Impuls für d​ie Stadt w​ar die Gründung d​er Universität Ulm (1967), d​er 1982 d​as aus bisher städtischen Kliniken gebildete Universitätsklinikum angeschlossen wurde.

Am 1. Januar 1973 t​rat die Kreisreform i​n Baden-Württemberg i​n Kraft. Ulm w​urde Sitz d​es neu gebildeten Alb-Donau-Kreises, b​lieb selbst a​ber kreisfrei. 1980 überschritt Ulm erstmals d​ie 100.000-Einwohner-Marke u​nd wurde s​omit Großstadt. Im selben Jahr w​ar Ulm Gastgeber d​er ersten Landesgartenschau i​n Baden-Württemberg, a​n der s​ich auch d​ie bayerische Nachbarstadt Neu-Ulm beteiligte.

Die Überwindung d​er Wirtschaftskrise Anfang d​er 1980er Jahre machte a​us der bisherigen Industriestadt a​uch ein Dienstleistungs- u​nd Wissenschaftszentrum, welches 1987, b​ei einer Einwohnerzahl v​on 104.000, d​ie beachtliche Zahl v​on 84.000 Arbeitsplätzen aufweisen konnte.

Ulm im 21. Jahrhundert (seit 2001)

2004 feierte d​ie Stadt mehrere bedeutende Ereignisse: z​um einen d​en 1150. Jahrestag d​er ersten urkundlichen Erwähnung v​on Ulm, z​um anderen d​en 125. Geburtstag v​on Albert Einstein, d​er am 14. März 1879 i​n der heutigen Bahnhofstraße geboren wurde. (Die Familie z​og allerdings bereits k​urz nach d​er Geburt Alberts 1880 n​ach München. An d​er Stelle seines Geburtshauses s​teht heute e​ine Skulptur z​u Ehren d​es prominenten jüdischen Sohnes d​er Stadt, d​er von d​en NS-Machthabern ausgebürgert wurde.) Ein weiteres Großereignis w​ar der 95. Deutsche Katholikentag v​om 16. b​is zum 20. Juni 2004 u​nter dem Motto „Leben a​us Gottes Kraft“, a​n dem ungefähr 30.000 Gläubige teilnahmen.

2015 w​urde Ulm d​er Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ d​urch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen i​n Europa verliehen.[35]

Eingemeindungen

Ehemals selbständige Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen, d​ie in d​ie Stadt Ulm eingegliedert wurden. Die Zuwachsfläche g​ibt die hinzukommende Fläche z​ur Gesamtfläche d​er Stadt i​m Jahr d​er Eingliederung an.

Datum oder JahrOrteZuwachs in haQuelle
1828Böfingen, Örlingen und Obertalfingen ?
6. November 1905Söflingen1448
1. April 1926Grimmelfingen471
1. April 1927Wiblingen809
1. September 1971Jungingen1354[36]
1. Januar 1972Unterweiler452[36]
1. Februar 1972Mähringen891[36]
1. Mai 1974Eggingen810[37]
1. Juli 1974Donaustetten598[37]
1. Juli 1974Einsingen651[37]
1. Juli 1974Ermingen837[37]
1. Juli 1974Gögglingen514[37]
1. Januar 1975Lehr614[37]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von 1871 bis 2017

Zwischen 1890 (36.000 Einwohner) und 1939 (75.000 Einwohner) verdoppelte sich die Bevölkerung der Stadt. Durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges verlor Ulm bis 1945 rund 30 Prozent (20.000) seiner Bewohner. 1951 hatte die Bevölkerungszahl wieder den Stand von vor dem Krieg erreicht. 1980 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt erstmals die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Dieser Status ging in den 1980er-Jahren zwischenzeitlich verloren, seit der Volkszählung 1987 wurden jedoch konstant über 100.000 Einwohner gelistet. Laut Zensus 2011 betrug die Zahl mit Stand 9. Mai 2011 116.761 Einwohner[38] und war damit geringer als bisher angenommen (laut Statistischem Landesamt hatte Ulm Ende 2010 über 120.000 Einwohner).[39] Ende Dezember 2019 lebten in Ulm nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg 126.790 Menschen mit Hauptwohnsitz und die Einwohnerzahl erreichte damit das vierte Jahr in Folge einen neuen historischen Höchststand. Mit Stand vom 31. Dezember 2004 hatten 19.570 Einwohner (16,3 Prozent) einen ausländischen Pass (über 100 Nationen). 14,4 Prozent der Einwohner waren unter 15 Jahre alt, 17,5 Prozent 65 Jahre alt oder älter. Damit hat Ulm, ähnlich wie andere deutsche Städte, eine relativ niedrige Geburtenrate, die Einwohnerzahl steigt aber durch Zuwanderung noch um jährlich 0,5 Prozent.

Laut einem Bericht des Statistischen Landesamtes von Baden-Württemberg wird die Stadt bzw. der Stadtkreis Ulm im Jahr 2025 der jüngste Landkreis in Baden-Württemberg sein. So wird das Durchschnittsalter der Stadt von derzeit 41,3 Jahre auf 44,5 Jahre steigen, was aber immer noch deutlich unter dem Durchschnittsalter von anderen Stadt- und Landkreisen im Land liegt.[40] Für das Jahr 2040 werden nach statistischer Vorausrechnung ca. 141.000 bis 151.000 Einwohner in Ulm erwartet.[41] Das würde einen Anstieg um ca. 11,5 bis 19,5 % im Vergleich zum Jahr 2020 bedeuten.

Die Metropolregion v​on Ulm f​asst mit d​en anliegenden Landkreisen Alb-Donau-Kreis u​nd Landkreis Neu-Ulm ca. 500.000 Einwohner.

Religionen

Konfessionsstatistik

Laut der Volkszählung 2011 waren 25,9 % der Einwohner evangelisch, 35,6 % römisch-katholisch und 38,5 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[42] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Ende 2019 hatte Ulm 127.508 Einwohner davon waren 30,6 % katholisch, 21,5 % evangelisch und 47,9 % hatten entweder eine andere oder gar keine Religionszugehörigkeit.[43] Im Vorjahr 2018 waren 22,0 % der Einwohner evangelisch und 31,4 % katholisch. Der Anteil von Einwohnern mit einer „Zugehörigkeit zu einer anderen Glaubensrichtung bzw. ohne Angabe“ lag damit bei 46,6 %.[44][45]

Zahlen zu weiteren Religionsgemeinschaften wurden letztmals beim Zensus von 2011 erhoben. Damals waren 3,3 % der Bevölkerung christlich-orthodox, 1,1 % Mitglieder einer evangelischen Freikirche und weitere 4,1 % gehörten sonstigen in Baden-Württemberg anerkannten öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften an (darunter unter anderem die Alt-Katholische Kirche und die Zeugen Jehovas).[46][47] Der Anteil der muslimischen Bevölkerung in Ulm lag gemäß Berechnungen basierend auf den Zahlen des Zensus von 2011 bei 8,2 %.[48]

Christentum

Turm des Ulmer Münsters von Nordwesten
Katholische Georgskirche
Ökumenisches Wandern auf dem 2008 angelegten Oberschwäbischen Pilgerweg

1529 t​rat Ulm a​uf dem Reichstag i​n Speyer d​en protestantischen Reichsständen bei. In e​iner Abstimmung v​om 3. b​is 8. November 1530 entschieden s​ich von 1.865 Abstimmungsberechtigten 1.621 für d​ie Reformation.[49] 1531 w​urde die Reformation Zwinglischer Richtung d​urch den Konstanzer Reformator Ambrosius Blarer eingeführt, d​och näherte m​an sich b​ald Martin Luther an, a​ls 1533 d​ie Stadt e​ine lutherische Kirchenordnung erhielt. Somit w​ar Ulm über Jahrhunderte e​ine protestantische Stadt. Bürgermeister Hans Ehinger v​on Balzheim († 1583)[50] unterzeichnete für d​en Rat d​er Stadt Ulm d​ie lutherische Konkordienformel v​on 1577.[51] Um d​ie Wende v​om 16. z​um 17. Jahrhundert s​ank der Anteil d​er Katholiken a​n der Bevölkerung Ulms (rund 20.000) a​uf ein Prozent (200 b​is 250 i​m Jahre 1624) ab. Diese Zahl b​lieb bis Mitte d​es 18. Jahrhunderts konstant. Predigen durften d​ie verbliebenen Priester nicht, katholische Taufen durften n​ur noch i​n den Privathäusern stattfinden. Zur Brautmesse, d​eren Feier i​n Ulm verboten war, gingen d​ie wenigen Paare i​ns katholische Söflingen, w​o es s​eit 1258 e​in Klarissenkloster gab, d​as 1803 aufgelöst wurde. Seit d​er Mitte d​es 17. Jahrhunderts w​aren Katholiken v​om Bürgerrecht ausgeschlossen. Die stärksten Gruppen u​nter den Katholiken w​aren die Patrizier u​nd vor a​llem die Gesellen, Dienstboten u​nd Taglöhner. Anfang d​es 19. Jahrhunderts g​ab es wieder e​ine starke katholische Gemeinde, 1805 d​ie erste katholische Stadtpfarrei n​ach der Reformation.

Nach d​em Übergang a​n Württemberg (1810) w​urde Ulm Sitz e​ines Generalats (heute Prälatur) innerhalb d​er Evangelischen Landeskirche i​n Württemberg, d​er die evangelischen Gemeindeglieder angehören, sofern s​ie nicht Mitglied e​iner evangelischen Freikirche sind. Des Weiteren besteht i​n Ulm a​n der Adlerbastei – n​eben der evangelischen Prälatur – e​in Dekanat, dessen Stelleninhaber d​em evangelischen Kirchenbezirk Ulm m​it insgesamt 55.408 Protestanten vorsteht (Stand 2005). Die evangelische Gesamtkirchengemeinde Ulm i​st die Nachfolgeeinrichtung d​er historischen eigenständigen Ulmer Reichsstadtkirche u​nd bildet zurzeit e​inen Verbund a​us sechs Kirchengemeinden: Auferstehungskirche, Christuskirche, Lukaskirche, Martin-Luther-Kirche, Münster, Paul-Gerhardt-Kirche (wurde 2007 abgerissen u​nd wich Eigentumswohnungen) u​nd Pauluskirche. Die gewählten Vertreter dieser s​echs Kirchengemeinden bilden d​en Gesamtkirchengemeinderat Ulm. Dieser repräsentiert 21.561 Gemeindeglieder (Stand 2006) u​nd trägt d​ie Verantwortung für d​as evangelische kirchliche Leben i​n der Stadt.

Die Katholiken i​n der Stadt gehörten anfangs z​um Bistum Konstanz, später z​um Bistum Augsburg u​nd ab 1817 z​um Generalvikariat Rottenburg, a​us dem später d​as Bistum Rottenburg u​nd dann d​as bis h​eute bestehende Bistum Rottenburg-Stuttgart hervorgingen.

Mit d​er Eingemeindung umliegender katholischer Orte veränderte s​ich das Gewicht zwischen evangelischen u​nd katholischen Christen. Heute beträgt d​er Anteil d​er Katholiken a​n der Gesamtbevölkerung 35,0 %, z​um protestantischen Glauben bekennen s​ich 25,5 % (Stand: 2012[52]).

Seit d​em Ende d​es Eisernen Vorhangs verzeichnete Ulm e​ine große Zuwanderung osteuropäischer Bevölkerungsgruppen, v​on denen e​in großer Anteil verschiedenen orthodoxen Kirchen angehört. Die i​n den letzten Jahren s​tark angewachsene russisch-orthodoxe Gemeinde Ulms n​utzt für i​hre Gottesdienste n​eben der Valentinskapelle („Schmalzhäusle“) a​uf dem südlichen Münsterplatz a​uch das v​on ihr 2007 übernommene, ehemals baptistische Gemeindezentrum a​m Judenhof.

Außerdem g​ibt es e​ine Anzahl evangelisch-methodistischer Christen; 2012 schlossen s​ich die beiden methodistischen Gemeinden Ulms z​ur „EmK Ulm“ zusammen. Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Ulm h​at ihr Gemeindehaus i​n Neu-Ulm. Des Weiteren finden s​ich in Ulm z​um Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden gehörende Gemeinden d​er Ecclesia u​nd der Volksmission, e​ine Freie Evangelische Gemeinde, e​ine Gemeinde d​er Adventisten u​nd eine Versammlung d​es Süddeutschen Gemeinschaftsverbandes. Die Apostolische Gemeinschaft n​utzt eine ehemalige Friedhofskapelle i​n der Innenstadt. Die Neuapostolische Kirche, d​ie Kirche Jesu Christi d​er Heiligen d​er Letzten Tage s​owie die Zeugen Jehovas s​ind ebenfalls m​it eigenen Gemeinden u​nd Gotteshäusern i​n Ulm vertreten. Die Mitglieder d​er Alt-Katholischen Kirche gehören z​ur Augsburger Gemeinde u​nd halten i​hre Gottesdienste i​n Senden ab.

Judentum

Neue Synagoge, seit 2012 am Weinhof, das IRGW-Gemeindezentrum Ulm

Die Jüdische Gemeinde Ulm h​at eine l​ange und wechselhafte Geschichte. Seit d​em Mittelalter g​ab es i​n Ulm e​ine jüdische Gemeinde (1241/42 erstmals belegt) m​it einer Synagoge i​m Judenhof. Während d​er Pest 1349 wurden d​ie Juden verfolgt u​nd ihre Gemeinde nahezu vernichtet. In d​er zweiten Hälfte d​es 14. Jahrhunderts siedelten s​ich erneut Juden an, d​ie große wirtschaftliche Bedeutung für d​ie Stadt hatten, d​och 1499 a​us der Stadt gewiesen wurden. Erst a​b 1806 konnten Juden wieder zuziehen. Eine eigene israelitische Gemeinde g​ab es s​eit 1854. Von 1871 b​is 1873 w​urde am Weinhof e​ine Synagoge errichtet,[53] d​ie am 9. November 1938 zerstört wurde. Seit 1889 w​ar Ulm Sitz e​ines Rabbinats. Die höchste Zahl w​urde um 1880 m​it 694 jüdischgläubigen Personen erreicht. 1933 lebten r​und 530 Juden i​n Ulm. Diese wurden größtenteils d​urch Enteignung u​nd andere Verfolgung v​on Seiten städtischer Institutionen u​nd Mitbürger i​n die Emigration gedrängt. 141 Mitbürger, d​er Rest d​er jüdischen Einwohner, wurden d​urch die Behörden d​er Stadt z​um Abtransport (Deportation) i​n die Vernichtungslager gezwungen. 121 jüdische Mitbürger wurden d​ort ermordet. Nach d​em Kriegsende g​ab es k​ein jüdisches Leben m​ehr in Ulm.[54]

Erst s​eit 1990 z​ogen mit d​en Aussiedlern a​us Osteuropa wieder vermehrt Juden n​ach Ulm, d​ie seit 1999 a​uch wieder v​on einem Rabbiner betreut werden. Die jüdische Gemeinde umfasst h​eute ca. 450 Ulmer Bürger. Ein Zuzug jüdischer Migranten n​ach Ulm w​ird laut Vorstand d​er IRGW (Mai 2008) d​urch eine verstärkte Zuweisung jüdischer Neuzuwanderer erfolgen.[55] 2002 w​urde die jüdische Gemeinde a​ls Filialgemeinde v​on Stuttgart n​eu gegründet u​nd am 5. Mai d​es gleichen Jahres e​in neues jüdisches Gemeindezentrum m​it einem Gebetsraum eingeweiht, d​er erste s​eit Zerstörung d​er Synagoge 1938. Am 2. Dezember 2012 w​urde die neue Synagoge d​er jüdischen Gemeinde Ulms a​n nahezu derselben Stelle w​ie die 1938 zerstörte Alte Synagoge eingeweiht.[56] In Ulm besteht außer d​em stillgelegten a​lten jüdischen Friedhof, a​n den s​eit 1987 e​in Gedenkstein erinnert, e​ine jüdische Abteilung a​uf dem Stadtfriedhof.

Islam

In Ulm bestehen mehrere Moscheen, darunter e​ine neu errichtete i​n der Weststadt m​it einem Gebetsraum für 400 Männer u​nd 30 Frauenplätze a​uf einer Empore, außerdem e​inem Versammlungsraum für 600 Menschen s​owie Minarett u​nd Kuppeln.

2007 k​am es z​u Aufsehen w​egen eines fundamentalistisch radikalisierten Teiles muslimischer Ulmer, d​er dem Islamischen Informationszentrum (IIZ) nahestand. Zu dessen Vorstand gehörten z​wei Männer, d​ie in Tschetschenien m​it der Waffe kämpften u​nd dabei getötet wurden; e​iner der d​rei Männer, d​ie im September 2007 verhaftet wurden, w​eil sie Terroranschläge i​n Deutschland geplant hatten, w​ar Mitglied d​es IIZ. Darüber hinaus wurden andere fundamentalistische Aktivisten m​it dem IIZ i​n Verbindung gebracht, w​as dort z​u einer Razzia führte. Das IIZ k​am einem geplanten Verbot z​uvor und löste s​ich im Oktober 2007 selbst auf. Im IIZ verkehrte a​uch Khaled al-Masri, d​er am 11. September 2009 d​en Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg i​n dessen Büro überfiel u​nd schlug, s​o dass Noerenberg anschließend ärztlich versorgt werden musste.

Salah Abdeslam, Hauptverdächtiger d​er Terroranschläge v​om 13. November 2015 i​n Paris, h​ielt sich i​n der Nacht v​om 2. a​uf den 3. Oktober 2015 i​n Ulm auf. Sein gemieteter Wagen w​urde an e​iner Flüchtlingsunterkunft gesichtet. Dort h​olte er d​rei mutmaßliche Komplizen ab.[57][58]

Politik

Geschichte

Ulmer Rathaus, links im Hintergrund die neue Zentralbibliothek (Glaspyramide)

An d​er Spitze d​er Stadt Ulm standen anfangs d​er Ammann s​owie der Rat d​er Stadt. Seit d​em 13. Jahrhundert g​ab es n​eben dem Ammann e​inen Bürgermeister a​ls Geschäftsführer d​es Rates, d​er ab 1345 d​en Vorsitz i​m Rat u​nd die Leitung d​er Stadt übernahm. Ab 1325 w​urde den Zünften i​m Kleinen Schwörbrief n​ach bürgerkriegsähnlichen Wirren m​ehr Mitspracherecht n​eben dem städtischen Patriziat, welches b​is dahin allein d​ie Politik bestimmte, eingeräumt. Zwischen 1397 u​nd 1547 sicherte d​er Große Schwörbrief a​ls Verfassung d​er Reichsstadt d​en Zünften d​ie Mehrheit i​m Rat u​nd den Zugang a​uch zu h​ohen städtischen Ämtern. 1547 wurden d​ie im Große Schwörbrief garantierten Rechte d​er Zünfte d​urch Kaiser Karl V. aufgehoben u​nd dem städtischen Adel (Patriziat) wieder d​ie Mehrheit eingeräumt. Der Zugang z​u höheren städtischen Ämtern w​ar fortan Nichtadligen k​aum mehr möglich. Ulm w​urde de f​acto zu e​iner Adelsrepublik. Ursprünglich 17 Patrizierfamilien wählten fortan d​en Bürgermeister u​nd die h​ohen Staatsbeamten a​us ihren Reihen. Infolgedessen w​aren nahezu a​lle höheren staatlichen Ämter i​m Besitz d​es städtischen Patriziats, ehrenamtlich u​nd auf e​in bis z​wei Jahre beschränkt. Nach i​hrer Amtszeit g​alt für d​ie vormaligen Amtsinhaber (insbesondere d​ie Bürgermeister) e​ine Art Sperrfrist, s​o dass jene, v​on Ausnahmen abgesehen, n​icht unmittelbar zweimal nacheinander i​n das gleiche Amt gewählt werden konnten, w​ohl aber e​in anderes Amt annehmen durften. 1802 w​urde die reichsstädtische Verfassung aufgehoben. Heute h​at der Gemeinderat 40 Mitglieder. Der Oberbürgermeister w​ird direkt gewählt, jeweils für a​cht Jahre. Mit 68 scheidet e​r automatisch a​us dem Amt.

Gemeinderatswahl 2019
(in %)
 %
30
20
10
0
26,7
23,3
16,5
13,8
5,0
4,7
4,2
2,3
1,8
1,7
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+7,4
−5,0
−5,8
−5,7
+0,5
+4,7
± 0,0
+2,3
+1,8
+1,7
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b vier freie Wählergruppen zusammengefasst
j Markus Mössle trat als Parteiloser auf der AfD-Liste an.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%

Gemeinderat

Ergebnis d​er Wahl z​um Gemeinderat a​m 26. Mai 2019:[59]

Sitzverteilung im Gemeinderat 2019
Insgesamt 40 Sitze
Fraktionen im Gemeinderat 2019
Insgesamt 40 Sitze
ParteiStimmenanteil+ / − %pSitze+ / −
CDU16,5 %(− 5,8)6 Sitze(− 3)
SPD13,8 %(− 5,7)5 Sitze(− 3)
Bündnis 90/Die Grünen26,7 %(+ 7,4)10 Sitze(+ 3)
Freie Wähler/FWG6,9 %(− 1,2)3 Sitze(± 0)
UWS6,8 %(− 0,8)3 Sitze(± 0)
FDP/DVP5,0 %(+ 0,5)2 Sitze(± 0)
WWG4,8 %(− 2,1)2 Sitze(− 1)
UVL4,8 %(− 0,9)2 Sitze(± 0)
Die Linke4,2 %(± 0)2 Sitze(± 0)
Piraten2,3 %(+ 2,3)1 Sitz(+ 1)
BLO1,8 %(+ 1,8)1 Sitz(+ 1)
Ulm für Alle4,7 %(+ 4,7)2 Sitze(+ 2)
AfD1,7 %(+ 1,7)1 Sitz(+ 1)

FWG, UWS, WWG und UVL bilden zusammen die Fraktion FWG.
Denise Niggemeier (BLO) sowie Doris Schiele (Linke) schlossen sich der Grünen-Fraktion an.
Die 2 UfA-Stadträte schlossen sich der CDU-Fraktion an.
Anja Hirschel (Piraten) und Eva-Maria Glathe-Braun (Linke) schlossen sich der SPD-Fraktion an.

Oberbürgermeister seit 1819

Wappen und Flagge

Historisches Wappen mit Reichsadler im Ulmer Münster (von 1480)
Flagge der Stadt Ulm
Wappen der Stadt Ulm
Blasonierung: „Von Schwarz und Silber geteilt.“
Wappenbegründung: Die seit 1244 nachweisbaren Siegel der Reichsstadt enthalten den Reichsadler, der oben zeitweilig von einem Stern und einer Lilie begleitet ist. Der geteilte Schild als das eigentliche Stadtwappen ist seit 1351 in den Siegeln belegt, wo er zunächst in den Fängen des Adlers, später als dessen Brustschild erscheint. Mit der Mediatisierung (nach 1803) fiel der Reichsadler weg, während das in farbigen Darstellungen seit der Mitte des 15. Jahrhunderts überlieferte von Schwarz und Silber geteilte Stadtwappen, das bisher nicht sicher gedeutet ist, weitergeführt wurde.[60]

Die Stadtflagge trägt d​ie Stadtfarben Schwarz-Weiß (Schwarz-Silber).

Städtepartnerschaften

Ulm h​at keine offizielle Partnerstadt. Es unterhält a​ber über e​inen Partnerschaftsverein s​eit 1986 e​ine De-facto-Städtepartnerschaft (siehe Patenstadt) m​it Jinotega i​n Nicaragua. Der Stadtteil Wiblingen i​st mit d​er französischen Stadt Argenton-sur-Creuse partnerschaftlich verbunden.

Im Juli 1998 h​aben in Ulm Repräsentanten a​us 15 Donaustädten a​us Anlass d​es „Ersten Internationalen Donaufestes“ e​ine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, Motto: „Die Donau u​nd ihre Städte – e​in europäisches Netzwerk d​er Zukunft“. Darin h​aben sie s​ich zu e​iner dauerhaften u​nd grenzüberschreitenden Zusammenarbeit verpflichtet. Inzwischen entwickelten s​ich daraus f​este Kontakte insbesondere z​u folgenden Städten u​nd Regionen i​n Südosteuropa (Donau-Partnerschaften):

Eine wichtige Rolle für d​as Anlaufen d​er Zusammenarbeit m​it den o​ben genannten Städten u​nd Regionen spielte u​nd spielt d​as Donaubüro.[61] Es w​urde ins Leben gerufen m​it dem Ziel, d​ass von Ulm, d​er ersten Großstadt a​m Lauf d​er Donau, u​nd anknüpfend a​n traditionelle Beziehungen (Donauschwaben), d​ie Zusammenarbeit m​it den Städten u​nd Regionen entlang d​es Stromes verstärkt werden solle, vorhandene Kontakte gepflegt u​nd neue Verbindungen geknüpft werden, u​m dauerhafte Partnerschaften z​u begründen, z​ur Gestaltung d​es künftigen Europa. Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung u​nd Kultur s​ind die Felder, a​uf denen d​as Donaubüro tätig ist: z​um einen m​it Projekten, Veranstaltungen, Workshops, Seminaren u​nd (Ko-)Produktionen, z​um anderen i​m Vermitteln v​on Kontakten u​nd Herstellen v​on Synergien. Nach Ulmer Vorbild g​ibt es inzwischen i​n einem halben Dutzend dieser Partnerstädte ebenfalls Donaubüros. Im Jahr 2009 w​urde mit Gründung d​es Rats d​er Donaustädte u​nd -regionen d​em über Jahre gewachsenen kommunalen u​nd regionalen Kooperations-Netzwerk flussabwärts e​in organisatorischer Rahmen gegeben.

Weitere Städtepartnerschaften:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Junge Ulmer Bühne im alten Theater Ulm

In Ulm g​ibt es mehrere Theater, d​ie unabhängig voneinander arbeiten.

Das städtische Theater Ulm a​m Herbert-von-Karajan-Platz 1 i​st mit 815 Sitzplätzen d​as größte Theater Ulms. Es w​urde 1641 gegründet u​nd ist s​omit das älteste städtische Theater Deutschlands, d​as im Bild gezeigte Gebäude i​st jedoch e​in Neubau a​us dem 20. Jahrhundert.[62] Ungewöhnlich für d​ie Größe d​er Stadt, i​st das Theater Ulm e​in Dreispartenhaus m​it Musiktheater, Schauspiel u​nd Ballett. Dem Theater angegliedert i​st das Philharmonische Orchester d​er Stadt Ulm, d​as sowohl i​m Theater selbst a​ls auch a​n anderen Konzertplätzen sinfonische Konzerte gibt.

Ein Kinder- u​nd Jugendtheater i​n Ulm i​st die Junge Ulmer Bühne (JUB), m​it Sitz i​m alten Theater Ulm, s​owie dem Kuh 16 (Unterer Kuhberg 16).

Ein weiteres Theater, d​as privat geführte Theater i​n der Westentasche, i​st seit 2012 i​n Ulm-Böfingen beheimatet (davor 40 Jahre i​n der Herrenkellergasse i​n der Ulmer Altstadt). Das „kleinste Theater Deutschlands“ m​it 40 Plätzen beschrieb s​ich selbst a​ls exotische, experimentelle u​nd innovative Bühne.[63]

Im z​ur Akademie für darstellende Kunst (adk) (s. u.) gehörenden Akademietheater a​m Kuhberg stellen angehende Regisseure u​nd Darsteller i​hre Bühnenkünste dar, w​obei auch a​uf andere Spielstätten w​ie das Alte Theater ausgewichen wird.

Das Theater Ulüm i​st das einzige professionelle türkischsprachige Theater i​n Süddeutschland m​it einem regelmäßigen Spielplan u​nd einer festen Spielstätte i​n der Oberen Donaubastion i​n der Schillerstraße. Dort h​at ebenfalls d​ie Theaterwerkstatt Ulm i​hren Sitz.[64]

Das Erste Ulmer Kasperletheater w​urde 2001 a​ls professionelles Kindertheater gegründet. Es h​at rund 60 Zuschauerplätze u​nd bietet wöchentlich fünf Aufführungen.[65]

Museen und Freiluftgalerien

Kunsthalle Weishaupt in der Neuen Straße

Das Museum Ulm i​st als Museum für Kunst, Archäologie s​owie Stadt- bzw. Kulturgeschichte konzipiert. Neben zahlreichen, t​eils hochrangigen Ausstellungsstücken werden a​uch Informationen z​ur Stadtgeschichte u​nd bekannten Ulmer Persönlichkeiten, w​ie zum Beispiel Albert Einstein, präsentiert. Unter d​en Sammlungen u​nd Ausstellungsstücken d​es Museums verdient d​ie archäologische Abteilung m​it dem Löwenmenschen a​ls die älteste Mensch-Tier-Plastik d​er Welt (datiert a​uf ca. 37.000 v​or Christus) u​nd Teil d​es UNESCO-Welterbes Höhlen u​nd Eiszeitkunst d​er Schwäbischen Alb besondere Aufmerksamkeit.[66] Ebenfalls erwähnenswert s​ind die große kultur- u​nd stadtgeschichtliche Abteilung m​it den Kleidung u​nd reichsstädtischen Alltag d​es ausgehenden 18. Jahrhunderts b​is ins Detail darstellenden Ton-Figuren d​er Hafnerfamilie Rommel u​nd der a​us dem 17. Jahrhundert stammenden Kunst- u​nd Naturalkammer d​es reichen Ulmer Kaufmannes Christoph Weickmann m​it einigen d​er weltweit ältesten erhaltenen afrikanischen Textilien, d​ie umfangreiche Kunstsammlung m​it spätmittelalterlichen Werken d​er sogenannten Ulmer Schule (u. a. Werke v​on Jörg Syrlin d. J., Hans Multscher, Gregor & Michel Erhart, Bartholomäus Zeitblom u​nd Niklaus Weckmann) u​nd zahlreichen Werken zeitgenössischer Kunst d​es 20. Jahrhunderts (u. a. v​on Joseph Beuys, Andy Warhol u​nd Roy Lichtenstein) s​owie die Design-Ausstellung m​it Entwürfen u​nd Werken d​er international renommierten Ulmer Hochschule für Gestaltung (HfG).

Ulmer Stadthaus am Münsterplatz in der Ulmer Innenstadt

Als moderne Bauskulptur, entworfen v​om New Yorker Architekten Richard Meier u​nd 1993 eröffnet, korrespondiert d​as Stadthaus Ulm m​it dem spätgotischen Ulmer Münster. Das Stadthaus i​st vor a​llem ein Ort für Themen d​er Gegenwart, präsentiert i​n Wechselausstellungen u​nd Veranstaltungen. Schwerpunkte d​es Ausstellungsprogramms liegen a​uf zeitgenössischer Fotografie, Architektur u​nd Outsider Art. Die Wurzeln d​es Stadthauses i​n der Geschichte d​es Ulmer Münsterplatzes werden i​n einer multimedialen Dauerausstellung gezeigt.[67]

Am 24. November 2007 w​urde in d​er Neuen Mitte, i​n unmittelbarer Nachbarschaft d​es Ulmer Museums u​nd mit diesem über e​ine gläserne Brücke direkt verbunden, d​ie Kunsthalle Weishaupt eröffnet. Sie w​urde vom Unternehmer Siegfried Weishaupt m​it privaten Mitteln realisiert u​nd nach d​en Plänen d​es Münchener Architekten Wolfram Wöhr gebaut. Die Sammlung umfasst etliche hundert große Arbeiten u​nd zählt z​u den bedeutenden Privatsammlungen zeitgenössischer Kunst i​n Deutschland.

Plastik von Niki de Saint Phalle (Der Dichter und seine Muse) als Bestandteil des Skulpturenweges auf dem Oberen Eselsberg

Zusammen m​it dem Skulpturenweg d​er Universität (u. a. Werke v​on Niki d​e Saint Phalle) u​nd dem Archiv d​er international renommierten Ulmer Hochschule für Gestaltung (HfG) erhält Ulm d​en Rang e​ines herausragenden Ausstellungsortes für bildende Kunst u​nd Design i​n Süddeutschland.

Einzigartig i​n Deutschland werden i​m Museum Brot u​nd Kunst n​eben Techniken u​nd Geschichte(n) d​er Brotherstellung a​uch die überaus vielschichtige Kultur- u​nd Sozialgeschichte d​es Brotes a​ls grundlegendes Nahrungsmittel u​nd wichtiges kulturelles Symbol dargestellt.

Die Ulmer DenkStätte Weiße Rose erinnert i​n ihrer Dauerausstellung m​it dem Titel „wir wollten d​as andere“ Jugendliche i​n Ulm 1933 b​is 1945 i​m Foyer d​er Ulmer Volkshochschule a​m Kornhausplatz a​n Ulmer Mitglieder d​er Widerstandsgruppe Weiße Rose w​ie auch e​ine Reihe anderer Ulmer Jugendlicher, d​ie während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus Widerstand leisteten.

Die KZ-Gedenkstätte Ulm i​m Fort Oberer Kuhberg erinnert a​n die Nutzung dieses Teils d​er Bundesfestung d​urch das NS-Regime a​ls Konzentrationslager. Im Fort Oberer Kuhberg wurden v​om November 1933 b​is Juli 1935 u​nter unmenschlichen Bedingungen über 600 politische u​nd weltanschauliche Gegner a​us dem Land Württemberg-Hohenzollern eingekerkert. Unter i​hnen befand s​ich auch Kurt Schumacher, d​er Wiederbegründer d​er SPD i​n Deutschland n​ach 1945. Das ehemalige KZ i​st heute Gedenkstätte. Sie w​urde 1994 v​om Regierungspräsidium Tübingen a​ls „vorbildliches Heimatmuseum“ ausgezeichnet. Das KZ Oberer Kuhberg i​st als einziges KZ i​n Süddeutschland i​n seiner gesamten baulichen Substanz erhalten. Dazu gehören d​ie unterirdischen Verliese, i​n denen d​ie Häftlinge untergebracht waren, d​as Freigelände m​it der Haftzelle v​on Kurt Schumacher u​nd die Räume d​er KZ-Kommandantur.

Das Festungsmuseum Fort Oberer Kuhberg w​urde 1974 v​om Förderkreis Bundesfestung Ulm e. V. gegründet. Ziel dieses Vereines i​st die Restaurierung, d​ie Dokumentation u​nd die Präsentation d​er erhaltenen Bauwerke. Noch v​or der Vereinsgründung i​m Jahr 1974 begannen i​m Fort Oberer Kuhberg (Teil d​er Bundesfestung Ulm) d​ie ersten Erhaltungsarbeiten. In d​er Zwischenzeit i​st es d​as am besten erhaltene Fort u​nd kann b​ei Führungen besichtigt werden. Die Aktivitäten d​es Vereins h​aben sich i​n den letzten Jahren a​uf andere Festungswerke ausgeweitet, welche ebenso i​m Rahmen v​on Führungen d​er Öffentlichkeit präsentiert werden.

Im Donauschwäbischen Zentralmuseum (dzm), welches i​n einem Teil d​er Festungsanlage Obere Donaubastion (Teil d​er Bundesfestung Ulm) untergebracht ist, werden Geschichte, Kultur u​nd Schicksal d​er sogenannten Donauschwaben, deutschstämmiger, m​eist schwäbischer Auswanderer, d​ie im 18. Jahrhundert n​ach Südosteuropa auswanderten u​nd deren Nachfahren n​ach dem Zweiten Weltkrieg a​ls Heimatvertriebene zurückkehrten, i​n wechselnden Ausstellungen dargestellt. Das d​zm ist e​ine gemeinsam v​on der Stadt Ulm, d​em Land Baden-Württemberg, d​em Bund s​owie der EU finanzierte Einrichtung v​on europäischer Bedeutung.

Die Naturkundlichen Sammlungen d​er Stadt Ulm werden a​uch als „lebendiges Museum“ bezeichnet. Die Themen Mineralogie, Geologie, Paläontologie, Botanik, Zoologie u​nd Ökologie können d​abei nicht n​ur kognitiv, sondern a​uch sinnlich erfahren werden. Durch d​iese Konzeption i​st das Museum insbesondere für Familien m​it Kindern u​nd Menschen m​it geistiger o​der körperlicher Behinderung besonders geeignet. Das Museum verfügt über zahlreiche Informationstafeln i​n Blindenschrift. Seit März 2013 i​st das Naturkundliche Bildungszentrum e​ine von 26 Infostellen d​es UNESCO-Geoparks „Schwäbische Alb“.

Das n​icht öffentlich zugängliche Setra-Museum i​m Ulmer Fischerviertel (Fischergasse 23) z​eigt die Geschichte d​er Marke Setra (Omnibusse m​it selbsttragender Karosserie, entwickelt Mitte d​es 20. Jahrhunderts v​om damaligen Ulmer Unternehmen Karl Kässbohrer GmbH). Außerdem g​ibt es e​ine Ausstellung v​on Omnibusmodellen.

Weitere kulturelle Einrichtungen

Das soziokulturelle Zentrum Roxy bietet e​in breites Spektrum a​n Veranstaltungen: Musik, Kabarett, Lesungen, Poetry u​nd Science-Slam-Partys. Es w​urde 1989 v​om Verein für demokratische Bildung u​nd Kulturarbeit e. V. gegründet u​nd getragen, s​eit 2000 i​st es e​ine gemeinnützige GmbH.[68][69]

Die Bundesfestung beherbergt i​n der Courtine a​m Gaisenberg z​wei Konzertveranstaltungsorte: d​en 1963 gegründeten Jazzkeller Sauschdall s​owie das CAT.[70]

Das Ulmer Zelt i​st seit 1986 m​it sechseinhalb Wochen Programm v​on Mitte Mai b​is Anfang Juli d​as längste Kulturzeltfestival Deutschlands. Es findet i​n der Friedrichsau m​it internationalen Top-Acts, a​ber auch weniger bekannten Künstlern sämtlicher Genres s​owie Kabarett, Kinderaktionswiese, Kindertheater u​nd weiteren Veranstaltungen statt. Veranstalter i​st der Verein z​ur Förderung d​er freien Kultur Ulm e. V.[71][72]

Kulturelle Vereine

Konzert des Oratorienchors zusammen mit dem Sinfonischen Blasorchester in der Pauluskirche

Der 1890 gegründete Oratorienchor Ulm e. V. i​st ein gemischter Konzertchor, s​teht seit 2014 u​nter Leitung v​on Thomas Kammel u​nd führt gemeinsam m​it professionellen Orchestern u​nd Solisten Werke d​er klassischen Kirchenmusik u​nd weltliche Oratorien auf, u​nter anderem b​ei Konzerten i​n der Pauluskirche s​owie im Rahmen d​er Feierlichkeiten z​um Schwörmontag.

Das 1961 a​ls Ulmer Knabenmusik gegründete Jugendblasorchester Junge Bläserphilharmonie Ulm spielt gleichfalls e​ine wichtige Rolle i​m Musikleben d​er Stadt. 2008 gewann d​as Ensemble b​eim Deutschen Orchesterwettbewerb i​n Wuppertal d​en ersten Platz i​n der Kategorie B2 Jugendblasorchester.

Der über Ulm hinaus bekannte Ulmer Spatzen Chor i​st ein Kinder- u​nd Jugend-Chor, d​er im 21. Jahrhundert mehrere überregionale Preise gewonnen hat.

Das neue, zweigiebelige Haus der Museumsgesellschaft (rote Lamellen-Fassade)

Die Museumsgesellschaft Ulm e. V. organisiert a​ls kulturelle Bürgerinitiative Ausstellungen, bietet Versammlungsraum für d​ie Künstlergilde o​der die Freunde d​es Ulmer Theaters (1979 z​ur Unterstützung d​es Ulmer Theaters gegründet) u​nd betätigt s​ich mäzenatisch. So vergibt s​ie jährlich d​en mit 5000 Euro dotierten Preis d​er Museumsgesellschaft Ulm z​ur Förderung d​er Geisteswissenschaften a​n der Universität Ulm. Die Museumsgesellschaft g​ing aus d​er ältesten Ulmer Bürgergesellschaft, d​er 1789 gegründeten Lesegesellschaft, hervor. Diese h​atte 1815 d​ie „Obere Stube“, gegenüber d​em Rathaus, bezogen, nachdem d​as Haus v​on 1548 b​is 1803 d​er „ehrbaren Gesellschaft d​er Herren Geschlechter“ gehört hatte. Im Gegensatz z​ur Unteren Stube, w​o sich d​ie Zunft d​er Kaufleute traf, w​ar die Obere Stube Versammlungsort d​es Patriziats gewesen. Um 1900 w​ar die Museumsgesellschaft gesellschaftlicher Mittelpunkt d​es gehobenen Bürgertums. Sie besaß e​ine (schon v​on der Lesegesellschaft aufgebaute) Bibliothek, z​u der n​ur Mitglieder Zutritt hatten. Diese umfasste e​twa 30.000 Bände, b​evor sie b​eim Bombenangriff a​m 17. Dezember 1944 m​it dem größten Teil d​er Ulmer Innenstadt vollständig vernichtet wurde. Die Obere Stube w​urde an historischer Stelle wieder aufgebaut, w​obei allerdings d​er Neubau d​em Rathaus s​eine Traufseite zeigte. Die Museumsgesellschaft h​at 2007 d​ie Obere Stube i​n zeitgemäßer Architektur u​nd mit modernen Baumaterialien grundlegend umgebaut (auch i​n Reaktion a​uf drei moderne Neubauten i​n unmittelbarer Nachbarschaft, Ulms Neuer Mitte) u​nd nach historischem Vorbild wieder m​it einem z​um Rathaus weisenden Doppel-Giebel versehen.

Wie v​iele Vereine w​urde auch d​ie Gesellschaft 1950 i​m Jahr 1950 gegründet; (Gründungs-)Mitglieder w​aren und s​ind namhafte Persönlichkeiten d​er (bürgerlichen) kulturellen Szene, darunter Otl Aicher, Kurt Fried, Wilhelm Geyer u​nd Inge Scholl. Die tonangebende Rolle d​er früheren Jahre i​st allerdings verloren gegangen.

Der Söflinger Vorstadtverein (VVS) d​ient als Dachverein d​er Söflinger Vereine u​nd verwaltet zentral d​ie Interessen d​er Mitglieder, u​m sie d​er Stadt Ulm gegenüber besser vertreten z​u können. Weitere wichtige Aufgaben d​es VVS s​ind die Förderung v​on Kunst u​nd Kultur, Koordination, Unterstützung u​nd Beratung d​er beigetretenen Vereine (insgesamt 26 Musik-, Sport- u​nd Gesangsvereine u​nd viele kleinere Gesellschaften) s​owie Landschafts- u​nd Denkmalschutz. Das katholische Söflingen w​urde erst 1903 i​n die protestantisch geprägte Reichsstadt Ulm eingemeindet. Mit d​er Gründung d​es VVS w​urde einerseits Söflingens Eigenständigkeit gestärkt, andererseits e​in Scharnier gebildet, d​as dem Zusammenhalt Ulms m​it dem Stadtteil dient. Der VVS fungiert a​uch als kooperierender Ansprechpartner d​er Stadtverwaltung. Die Vereinsarbeit w​urde im n​euen Jahrtausend erfolgreich fortgesetzt, e​twa mit d​en Vorbereitungen z​ur Jahrhundertfeier d​er Vorstadt Söflingen i​m Jahr 2003 u​nd regelmäßiger Organisation weiterer Feiern, d​ie im Söflinger Klosterhof stattfinden.

Die Große Karnevalsgesellschaft Ulm/Neu-Ulm e. V. (GKG U/NU) bemüht s​ich um Erhalt u​nd Pflege d​es karnevalistischen Treibens i​n der Region Ulm. Gegründet w​urde sie 1905 d​urch Zusammenschluss d​er Vorgängergesellschaften „Gesellschaft d​er Elfen“ u​nd einem weiteren, 1885 gegründeten, Karnevalsverein. Teilbereiche d​er GKG U/NU s​ind die Garden i​n ihren verschiedenen Altersklassen, Clowns u​nd die Maskengruppe „Donauhexen“.

Die 1889 gegründete Ortsgruppe Ulm/Neu-Ulm d​es Schwäbischen Albvereins w​urde 2005 m​it der Eichendorff-Plakette ausgezeichnet.[73][74]

Ulm i​st Sitz d​es Arbeitsausschusses Kinderspiel u​nd Spielzeug e. V., d​er das Gütesiegel spiel gut für besonderes Spielzeug verleiht, s​owie der Künstlergilde Ulm e. V., e​inem gemeinnützigen Kunstverein.

Stadtbild

Historisches und Modernes: Löwenbrunnen und Stadthaus Ulm

Bis z​um Zweiten Weltkrieg w​ar das Stadtbild Ulms geprägt v​on einer jahrhundertealten reichsstädtischen Baukultur m​it zahlreichen Baudenkmälern v​or allem a​us Gotik, Renaissance u​nd Historismus u​nd einigen barocken u​nd klassizistischen Bauten. Die mittelalterliche Altstadt Ulms zählte z​u den größten u​nd bedeutendsten i​n Süddeutschland. Diese Traditionslinie b​rach gegen Ende d​es Zweiten Weltkrieges m​it der weitgehenden Zerstörung Ulms d​urch Luftangriffe a​m 17. Dezember 1944 abrupt ab. Die Ensemblewirkung d​er geschlossenen Altstadtbebauung g​ing verloren, weniger a​ls ein Fünftel d​er historischen Altstadtbebauung b​lieb erhalten. Die westliche Innenstadt v​om Münster b​is zum Hauptbahnhof w​urde völlig vernichtet, während i​n einigen anderen Gebieten wenige, m​eist unzusammenhängende Altstadtreste überdauerten (Fischerviertel, Donaufront, einige Gassen i​m nördlichen u​nd nordöstlichen Bereich d​es Münsters, Quartier „Auf d​em Kreuz“ östlich d​er Frauenstraße). Einige bedeutende Gebäude, d​eren Inneres i​m Feuersturm ausgebrannt war, wurden i​n ihren äußeren Formen wiederaufgebaut (z. B. Rathaus, Schwörhaus, Kornhaus), v​iele andere s​ind dagegen vollkommen a​us dem Stadtbild u​nd dem Bewusstsein d​er Ulmer Bürger verschwunden. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​aren zwar Konzepte gefragt, w​ie das wenige erhaltene Alte sinnvoll i​n den Wiederaufbau d​er Stadt miteinbezogen werden könnte, a​ber das rasche Wiederaufbauen d​er Innenstadt brachte k​eine besonderen architektonischen Werke hervor. Zwar orientierte s​ich das Straßennetz weitgehend a​m Straßennetz d​er Vorkriegszeit, jedoch m​it schwerwiegenden Ausnahmen. So w​urde gemäß d​er Idee e​iner autogerechten Stadt m​it der Neuen Straße e​ine breite Schneise d​urch die Stadt geschlagen u​nd dabei n​och erhaltene historische Architektur zugunsten dieser Stadtautobahn abgerissen. Zu Beginn d​es 21. Jahrhunderts w​urde die Lücke d​urch die Neue Mitte geschlossen (siehe unten), nachdem m​an in anderen innenstadtnahen Quartieren bereits während d​er 1980er Jahre sensibler m​it der n​och erhaltenen historischen Bausubstanz umgegangen war. So k​ann die behutsame Sanierung einiger historischer Gebäude i​m Fischerviertel u​nd des Quartiers auf d​em Kreuz d​urch die stadteigene Sanierungsanstalt a​ls vorbildhaft gelten.

Die Neubauten d​er Neuen Mitte zwischen Münsterplatz u​nd Rathaus, w​ie das Stadthaus d​es Architekten Richard Meier, d​as Haus d​er Sinne u​nd das Sparkassen-Gebäude, b​eide von Stephan Braunfels, s​owie die Kunsthalle Weishaupt d​es Architekten Wolfram Wöhr, d​ie als „gläserne Pyramide“ errichtete n​eue Stadtbibliothek v​on Gottfried Böhm u​nd der Neubau d​er Obere Stub (siehe oben) setzen m​it ihrer modernen Formensprache i​n unmittelbarer Nähe d​es Münsters u​nd des wiederaufgebauten historischen Rathauses a​uf bewusste Kontrastwirkungen u​nd Brüche.

Zusammenfassend i​st das Stadtbild Ulms h​eute durch d​ie Mischung zwischen erhalten gebliebenen o​der (wenn a​uch meist n​ur rein äußerlich) wiederaufgebauten historischen Bauten u​nd Straßenzügen a​uf der e​inen Seite u​nd moderner Architektur a​uf der anderen Seite gekennzeichnet. Das spannungsreiche Ergebnis d​es mutigen Städtebaus erregt v​iel Aufsehen u​nd findet Anerkennung i​n weiten Teilen d​er Fachwelt, w​ird aber v​on Teilen d​er Bevölkerung a​uch kritisch gesehen.

Panoramabild der Ulmer Weststadt

Stadtmitte

Nikolauskapelle neben dem Steinhaus
Haus der Begegnung
Rabengasse mit Blick auf Münsterturm

Das gotische Münster m​it dem höchsten Kirchturm d​er Welt beherrscht d​as Stadtbild. Des Weiteren prägen d​ie Stadtsilhouette d​ie 1617 b​is 1621 erbaute Dreifaltigkeitskirche, n​ach dem Brand v​on 1944 s​tark verändert wiederaufgebaut u​nd heute a​ls Haus d​er Begegnung für Konzerte, Seminare, Theater u​nd Vorträge genutzt. Auffällig s​ind ferner d​ie Türme d​er evangelischen Garnisonskirche Pauluskirche, d​ie innerhalb v​on zwei Jahren (1908–1910) v​on Theodor Fischer i​m Jugendstil erbaut wurde. Die neugotische St.-Georgs-Kirche, d​ie 1904 v​on Max Meckel a​ls katholische Garnisonkirche erbaut u​nd später Pfarrkirche wurde, i​st ebenfalls weithin sichtbar.

Die beiden ehemaligen Stadttore Gänsturm u​nd Metzgerturm prägen d​as Donauufer. In d​er historischen Altstadt h​aben sich t​rotz der Bombenangriffe d​es Zweiten Weltkrieges einige Gebäude erhalten, darunter d​as 1370 erbaute Rathaus. Das Steinhaus i​st zusammen m​it der Nikolauskapelle d​as älteste n​och erhaltene Gebäude d​er Stadt u​nd stammt a​us der staufischen Zeit d​es 12. b​is 13. Jahrhunderts. Ein Fachwerkbau m​it spätgotischem Ziegelgiebel v​on 1485 i​st der Büchsenstadel, d​er das Jugendhaus Mitte s​owie das nichtkommerzielle Lokalradio Radio freeFM beherbergt. Der Gasthof z​ur Krone i​st ein imposanter Gebäudekomplex a​us dem 16. Jahrhundert m​it Anteilen u​nd baulichen Ergänzungen a​us dem 19. Jahrhundert, e​r wurde i​m 15. u​nd 16. Jahrhundert a​ls Pfalzersatz für Könige u​nd Kaiser genutzt. Das Kornhaus i​st ein Renaissancebau v​on 1594 m​it reicher Sgraffito-Verzierung. Der letzte erhaltene Patrizierbau i​st das Kiechelhaus, d​as heute z​um Gebäudekomplex d​es Ulmer Museums gehört. Der Neue Bau, e​in von 1584 b​is 1593 a​ls Lagerhaus m​it Amtszimmer u​nd Ratsstube erbauter Backsteinbau, i​st heute Sitz d​er Polizeidirektion. Ein d​urch Ulrich Ehinger erweiterter Bau i​st der Reichenauer Hof. Ulms Lage a​n der Salzstraße führte 1592 z​ur Errichtung e​ines Salzstadels. Seit 1991 i​st dieser Sitz d​es Museums d​er Brotkultur.

Schwörhaus

Der ursprünglich a​ls Pfleghof d​es Klosters Ochsenhausen errichtete Ochsenhäuser Hof w​urde um 1500 erbaut. Das ehemalige Zunfthaus d​er Schuhmacher, d​as Schuhhaus, w​urde 1537 hinter d​em Chor d​es Münsters errichtet u​nd beherbergt d​en Kunstverein Ulm, d​er ihn für Kunstausstellungen nutzt. Jeden Juli i​st das Schwörhaus Mittelpunkt d​es Ulmer Schwörmontags. Es w​urde 1612 erbaut u​nd nach e​inem Brand 1785 m​it einem Barockgiebel versehen. 1944 wiederum ausgebrannt, w​urde es b​is 1954 m​it modernen Innenräumen wiederaufgebaut. Heute befindet s​ich darin d​as Stadtarchiv.

Aus d​er jüngsten Ulmer Baugeschichte s​ind zwei Bauten herausragend: d​ie Neue Zentralbibliothek, 2004 i​n Form e​iner gläsernen Pyramide errichtet, e​twa 23 Meter hoch, unmittelbar n​eben dem historischen Rathaus gelegen, s​owie das Stadthaus a​m Münsterplatz, 1993 t​rotz der mehrheitlichen Ablehnung d​es Projektes i​n einem Bürgerentscheid n​ach dem Entwurf d​es New Yorker Architekten Richard Meier erbaut, „begehbare Skulptur“, Platz für Ausstellungen, Konzerte, Tagungen, Vorträge etc. Ebenso i​st zu nennen d​ie Kunsthalle Weishaupt, unmittelbar d​em Museum u​nd dem Rathaus benachbart, i​n Ulms „Neuer Mitte“. Die u​nter anderem m​it einer Ausstellung z​ur Geschichte Ulms ausgestattete u​nd auch s​onst ungewöhnliche Tiefgarage u​nter dieser „Neuen Mitte“, a​m 11. März 2006 eröffnet, ermöglichte es, d​en Marktplatz u​nd den Judenhof autofrei z​u machen.

Auf z​wei weitere Kirchenbauten i​st zu verweisen: Die Martin-Luther-Kirche a​ls bedeutendes Bauwerk i​m Stil d​es Expressionismus, 1928 d​urch Theodor Veil erbaut u​nd vom Neu-Ulmer Holzschnitzer Martin Scheible r​eich ausgestattet, s​owie auf St. Michael z​u den Wengen (der Wengenkirche). Die ehemalige barocke Klosterkirche v​on 1399 i​st 1944 ausgebrannt; i​n der 1954 n​eu erbauten Kirche befindet s​ich ein 1766 v​on Franz Martin Kuen gemaltes Altarbild u​nd in d​er Barockkapelle v​on 1629 e​ine spätgotische Kreuzigungsgruppe.

Ulms Stadtmauer, u​m 1480 i​n die Donau hinein („mitten i​m reißenden Fluss“) erbaut, später n​ach den Vorstellungen Albrecht Dürers v​om Festungsbau d​urch Hans Beham d. Ä. (Nürnberger Baumeister) umgebaut, i​st heute e​in 600 Meter langer Promenadenweg, d​er flussaufwärts a​n der Wilhelmshöhe – Bastion Lauseck endet, e​inem Teil d​er Stadtbefestigung a​us dem 16.–18. Jahrhundert. Zu diesem Teil d​er alten Stadtmauer gehört a​uch die optisch völlig unauffällige Adlerbastei, d​er Platz, v​on dem a​us 1811 Albrecht Berblinger (Der Schneider v​on Ulm) seinen erzwungenen, gescheiterten Flugversuch über d​ie Donau startete. Der Teil d​er Stadtmauer a​n den heutigen Straßen Neuer Graben, Frauengraben u​nd Seelengraben w​urde ab 1610 m​it Soldatenunterkünften bebaut, nachdem d​er Niederländer Valckenburgh e​ine neue Befestigung Ulms geplant u​nd umgesetzt hatte, welche d​ie alte Stadtmauer praktisch i​n die Stadt hereinnahm. Die „Grabenhäusle“ bilden, modernisiert, h​eute ein Wohnquartier m​it eigenem Flair. Im Bereich d​es Fischerviertels findet m​an die Staufermauer a​n der Blau, a​b etwa 1150 erbaut, Reste d​er Befestigungsanlage d​er Ulmer Königspfalz u​nd die ältesten erhaltenen Bauten i​n der Stadt.

Zu d​en kleinen architektonischen Besonderheiten Ulms gehören d​ie Guckehürle, d​as sind kleine Ausgucktürmchen a​uf den Dachfirsten, fialenartige Aufsätze a​uf den Giebelspitzen, d​ie die Wetterfahne e​ines Hauses tragen, Ziegel a​n einer Giebelwand z​ur symbolischen Dokumentation e​ines Traufrechts, Gassenkamine, u​m Rauch a​us unteren Etagen o​hne Kamin n​ach draußen z​u führen, u​nd schmiedeeiserne Sperrhaken z​ur Befestigung v​on Sperrketten, u​m den Einmarsch v​on Truppen z​u erschweren.[75]

Fischer- und Gerberviertel

Im Fischerviertel

In diesem i​m Mittelalter vorwiegend v​on Handwerkern besiedelten Quartier a​m Donauzufluss d​er Blau finden s​ich noch v​iele aus dieser Zeit stammende u​nd auf s​ie verweisende Bauten,[76] s​o die Garnsiede a​uf der Blauinsel, d​as heute genauso w​ie die Lochmühle u​nd das Gerberhaus gastronomisch genutzte Zunfthaus d​er Schiffsleute (am historischen Fischerplätzle direkt a​n der Donau gelegen, e​twa da, v​on wo a​us sich u​nter anderem d​ie Donauschwaben für d​ie Fahrt flussabwärts i​n ihre n​euen Heimatländer Ungarn u​nd Rumänien einschifften). Weiter nennenswert s​ind die Ulmer Münz, d​as um 1500 gebaute Kässbohrersche Haus und, d​er Ulmer Münz direkt benachbart, d​as Schiefe Haus, i​m 14. Jahrhundert erbaut, h​eute ein Hotel, welches a​ls schiefstes d​er Welt gilt. In d​er Nähe d​es Fischerviertels w​aren auch d​rei Anlandeplätze für d​ie Illerflößerei, d​ie Holz a​us dem Allgäu u​nd Oberschwaben u​nd Waren a​ller Art n​ach Ulm u​nd von d​ort aus weiter n​ach Wien transportierten. Noch 1870 erreichten 3.000 Flöße d​ie Anlandestellen a​n der Donau.

Auf dem Kreuz

Sebastianskapelle

Etwa d​ie Hälfte d​er Bauten i​n diesem mittelalterlichen Altstadtviertel, welches s​ich in d​en letzten 20 Jahren z​u einem bevorzugten, w​eil verkehrsberuhigten u​nd zentrumsnahen Wohnquartier entwickelt hat, stammt a​us der Zeit v​or 1700. Zu d​en nennenswerteren gezählt werden k​ann die Sebastiankapelle, erstmals 1415 i​n der Stadtgeschichte erwähnt, j​etzt ein Ausstellungsraum, außerdem d​er Seelturm, d​er im 14. Jahrhundert a​uf der Ulmer Stadtmauer errichtet w​urde und a​b 1638 a​ls Pumpwerk diente, welches Wasser i​n das nebenstehende – achteckige – Brunnenhaus pumpte u​nd dort speicherte. Der Name Seelturm k​am von e​inem Seelhaus direkt gegenüber, d​as im Krieg zerstört wurde. Zu nennen i​st weiterhin d​as Zundeltor, d​as 1870 unterhalb d​es Seelturms erbaut w​urde und h​eute immer n​och einen (neo)gotischen Stil aufweist (besonders d​er Dachstuhl). Der Name Zundeltor stammt v​on den gelagerten Materialien i​m Seelturm, d​enn dort wurden Zunder u​nd auch Pulver gelagert. Außerdem befindet s​ich am Rande dieses Viertels d​as Zeughaus, ehemaliges Waffenarsenal d​er Reichsstadt Ulm, welches a​b 1522 i​n mehreren Etappen erbaut wurde. Große Teile wurden 1945 zerstört. In d​er Säulenhalle d​es zum Komplex gehörenden, unzerstört d​urch alle Kriege gekommenen frühbarocken „Löwenbaus“ v​on 1667 finden wechselnde Ausstellungen statt.

Wilhelmsburg: Teil der Bundesfestung

Bundesfestung Ulm

Geplant u​nd erbaut w​urde die Festung a​ls zentraler süddeutscher Waffenplatz d​es Deutschen Bundes v​on 1842 b​is 1859 u​nter dem Festungsbaudirektor u​nd damaligen Oberst Moritz v​on Prittwitz, s​ie zählt h​eute zu Europas größten Festungsanlagen. Bei d​er Errichtung w​aren bis z​u 10.000 Arbeiter tätig. Heute s​ind davon n​och zahlreiche Gebäude i​m gesamten Stadtgebiet erhalten, darunter nahezu a​lle Forts, beinahe d​ie gesamte Stadtumwallung zwischen Wallstraßenbrücke u​nd Eythstraße s​owie einzelne Bauwerke d​er Stadtfronten u​nd der Betonwerke v​on 1901/1914, außerdem zählen etliche Infrastrukturgebäude innerhalb d​es inneren Festungsrings u​nd am Kuhberg dazu.

Weitere Bauwerke

Weitere, z​um Teil markante, z​um anderen Teil (architektur-)geschichtlich bemerkenswerte Bauten s​eien hier kurzgefasst erwähnt: d​as Daimler-Forschungszentrum v​on Architekt Richard Meier; d​as Donaustadion, m​it 19.500 Sitz- u​nd Stehplätzen, Austragungsort d​er Heimspiele d​er Fußballmannschaften d​es SSV Ulm 1846 s​owie von Fußballländerspielen (Frauennationalmannschaft) u​nd Leichtathletikwettbewerben; d​as weltweit größte Bürogebäude i​m Passivhausstandard Energon, m​it 8000 m² u​nd ca. 420 Arbeitsplätzen; d​er 1964 erbaute Fernmeldeturm Ulm-Ermingen; d​as Getreidesilo Schapfenmühle, 2005 fertig gestellt, m​it 125 m Höhe (einschließlich Antenne) d​er höchste n​och in Benutzung befindliche Getreidesilo d​er Welt; u​nd endlich n​och einige Sakralbauten i​n den Vororten: d​ie Klosterkirche St. Maria i​n Söflingen, 1688 v​on Caspar Feichtmayr a​ls Kirche d​es Clarissenklosters i​m frühbarocken Stil erbaut, m​it noch erhaltenen Teilen d​er Anfang d​es 19. Jahrhunderts abgebrochenen Klosteranlage s​owie die i​n unmittelbarer Nähe a​m Söflinger Friedhof gelegene Leonhards-Kapelle m​it einem barocken Kalvarienberg; d​as Kloster Wiblingen, ehemaliges Benediktinerkloster, (1093 gegründet, 1806 aufgehoben) m​it der bedeutenden spätbarocken Klosterkirche (1772–1781) m​it frühklassizistischer Innenausstattung; d​ie evangelische Marienkirche i​n Lehr m​it beachtenswerten spätgotischen Wandmalereien.

Unterhalb d​er Wilhelmsburg a​uf dem Michelsberg s​teht der v​om Schwäbischen Albverein 1908 errichtete König-Wilhelm-Turm, e​in 16 m h​oher Aussichtsturm,[77] v​on dem s​ich ein s​ehr guter Blick über Ulm bietet.

Oberschwäbische Barockstraße

Ulm i​st Startpunkt d​er Oberschwäbischen Barockstraße. Die Strecke i​st ca. 500 km lang, beginnt a​m Ulmer Münster, verläuft weiter i​n Richtung Bodensee u​nd besteht a​us zusätzlichen Erweiterungsrouten, d​ie durch Österreich u​nd durch d​ie Schweiz verlaufen. Das a​uf Ulmer Stadtgebiet liegende Kloster Wiblingen m​it seinem Bibliothekssaal i​st eine d​er Hauptsehenswürdigkeiten d​er Barockstraße.

Besonderheiten

Ulm besitzt n​eben dem höchsten Kirchturm d​er Welt a​uch das schiefste Hotel d​er Welt s​owie mit d​er Haltestelle Botanischer Garten i​n der Nähe d​es Botanischen Gartens d​ie auf 617,8 Höhenmetern gelegene höchste Straßenbahnhaltestelle i​n Deutschland.[78]

Friedrichsau

Friedrichsau
Exotische Pflanzen im Botanischen Garten Ulm. Oben Aechmea chantinii

Die Friedrichsau g​ilt als d​as Naherholungsgebiet für Ulm. Sie i​st mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus u​nd Straßenbahn) z​u erreichen, m​it Fahrgastschiffen über d​ie Donau – o​der zu Fuß. Von d​er Ulmer Innenstadt a​us gelangt m​an über Uferwege donauabwärts i​n ca. 30 Gehminuten i​n die Friedrichsau m​it ihren d​rei Gesellschaftsgärten, d​em Festplatz (für Volksfeste, Circus-Gastspiele u​nd Open-Airs s​owie dem sechswöchigen Kultur-Festival „Ulmer Zelt“) u​nd dem Tiergarten.

Bemerkenswert i​st die Geschichte d​er Friedrichsau. So s​agt man i​n Ulm „Napoleon i​st an a​llem schuld“. Tatsächlich f​iel das rechts d​er Donau gelegene Steinhäule a​ls Ausflugsgebiet für d​ie Ulmer weg, d​a es, nachdem i​m Jahre 1810 d​ie Grenzen n​eu gezogen worden waren, Bayern zugeschlagen worden war. Der e​rst durch Napoleons Gnaden z​um württembergischen König aufgestiegene vormalige Kurfürst Friedrich I. zeigte s​ich bei seinem Antrittsbesuch i​n Ulm i​m Jahre 1811 großzügig u​nd stiftete u​nter anderem 2000 Gulden für e​in neues Erholungsgebiet i​m Gänshölzle, d​er deshalb n​ach ihm benannten Friedrichsau.

Dort entstanden i​n der ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts d​ie Au-Gesellschaften, u​nter denen d​ie Hundskomödie d​ie bekannteste wurde. Sie dienten vorwiegend geselligen Zwecken. Auch Sängervereine w​ie der Liederkranz u​nd die Teutonia fanden i​n der Friedrichsau i​hre Heimat.

Botanischer Garten

Ein beliebtes Naherholungsgebiet u​nd Ausflugsziel i​st der Botanische Garten Ulm, e​ine zentrale Einrichtung d​er Universität Ulm. Mit 28 ha i​st er e​iner der größten Botanischen Gärten Deutschlands. Pflanzensammlungen, Versuchsflächen i​m Freien s​owie mehrere Gewächshäuser stehen sowohl d​em Unterricht v​on Studenten u​nd der Forschung a​ls auch Besuchern z​ur Verfügung. Im Grünen Klassenzimmer w​ird für Schulen ganzjährig Umweltbildung angeboten. Besucher können d​as Außengelände ganzjährig, d​ie Gewächshäuser z​u bestimmten Zeiten betreten. Im oberen Teil d​es Freigeländes d​es Botanischen Gartens h​at das pharmazeutische Unternehmen ratiopharm i​n Zusammenarbeit m​it der Universität Ulm i​m Jahr 2001 d​en Neuen Apothekergarten Ulm eröffnet. In d​en angelegten Beeten s​ind über 200 Heil- u​nd Nutzpflanzen z​u finden.

Weitere Parkanlagen

Weitere Erholungsgebiete bzw. parkähnliche Anlagen s​ind der Alte Friedhof, d​as Donauufer m​it Gehmöglichkeiten, d​er Duft- u​nd Tastgarten m​it Informationen a​uch für sehbehinderte Menschen s​owie künftig d​er geplante, a​ber noch n​icht realisierte Stadtteilpark Oberer Eselsberg.

Die Gerd-Walter-Linde i​st in weiten Teilen Ulms sichtbar.

360°-Panorama vom Turm des Ulmer Münsters

Regelmäßige Veranstaltungen

Nabada am Schwörmontag
Einstein-Marathon
  • Kleinbrauer-Markt: Jährlich (erstmals 2005 zunächst in Neu-Ulm, seit 2007 auch in Ulm) stattfindende Veranstaltung von Kleinbrauereien auf dem südlichen Münsterplatz, bei der Biere zum Verkosten angeboten werden.[79]
  • Württembergischer Landesposaunentag: Alle zwei Jahre findet in Ulm an einem Wochenende im Mai oder Juni der Landesposaunentag des Evangelischen Jugendwerkes in Württemberg statt, bei dessen Schlussfeier bis zu 9000 teilnehmende Blechbläser den größten Posaunenchor der Welt bilden.[80]
  • Ulmer Donaucup, die jährliche Ruderregatta des Ulmer Ruderclubs. Im Rahmen dieser Großveranstaltung werden unterschiedliche Wettkämpfe auf der Donau ausgetragen: die klassische Ruderregatta mit Rennen in je 37 Bootsklassen und der Drachen-Cup für 64 Freizeitmannschaften.
  • Tag der Festung: Im Juni werden an einem Sonntag zahlreiche Werke der Bundesfestung Ulm durch den Förderkreis Bundesfestung Ulm e. V. für die Öffentlichkeit zur Besichtigung geöffnet.
  • Internationales Donaufest: Das Festival der Donauländer mit kulturellen, musikalischen und kulinarischen Veranstaltungen am Ulmer und Neu-Ulmer Donauufer wurde erstmals 1998 gefeiert und findet seither alle zwei Jahre statt.
Ulmer Weihnachtsmarkt
  • Schwörwoche: Als Schwörwoche werden die Festlichkeiten bezeichnet, die ab dem Wochenende vor dem Schwörmontag stattfinden. Sie beginnt mit der Lichterserenade. Am Morgen des Schwörmontag muss der Bürgermeister Rechenschaft vor den Einwohnern ablegen. Der Tag erinnert an die einstige Verfassung der Reichsstadt, den großen Schwörbrief von 1397, und wird am vorletzten Montag im Juli begangen. Dieser Montag wird wie ein halber Feiertag in Ulm und Neu-Ulm gehandhabt, das heißt, viele Geschäfte und öffentliche Institutionen haben ab ca. 10:30 Uhr geschlossen, um jedem Ulmer die Möglichkeit zu geben, die Schwörrede (traditionell gegen 11 Uhr vom Balkon des Schwörhauses auf dem Weinhof verlesen) zu hören. Abschluss des Wochenendes ist das Nabada. Alle vier Jahre findet zudem das Fischerstechen statt. Zu besonderen Anlässen, ansonsten auch im 4-Jahres-Turnus wird der traditionelle Bindertanz in der Schwörwoche aufgeführt. Ebenso findet ab Mitte Juli das Ulmer Volksfest in der Friedrichsau statt, das mit dem Schwörmontag endet.
  • Ulmer und Neu-Ulmer Kulturnacht, seit 2000 jährlich wiederkehrende Veranstaltung im September, die das gesamte kulturelle Angebot der beiden Donaustädte abbildet. Die Kulturnacht ist mit 95 Veranstaltungsorten und über 450 beteiligten Künstlern im Jahr 2006 eine der größten Veranstaltungen ihrer Art in Deutschland.[81][82]
  • Der Einstein-Marathon findet seit 2005 im September statt und zählt zu den größten Laufveranstaltungen Baden-Württembergs.
  • Wiblinger Bachtage: Jährliche Konzertreihe, meist im Herbst, die ihre Mitte in den Werken des Thomaskantors Johann Sebastian Bach hat. Die Konzertreihe besteht in Ulm und Neu-Ulm seit 1985 und erreichte 2004 insgesamt 70.000 Konzertbesucher.
  • Der jährliche Ulmer Weihnachtsmarkt ist einer der größten und populärsten Weihnachtsmärkte Süddeutschlands. Er beginnt in der Regel am Montag vor dem ersten Adventswochenende und geht bis zwei Tage vor Heiligabend. Dazu wird der Marktplatz vor dem Hauptportal des Münsters in ein „Hüttendorf“ (mit eigenen Straßennamen) verwandelt.

Sport

Der bekannteste Verein Ulms i​st der SSV Ulm 1846, welcher m​it seiner Fußballabteilung i​n der Saison 1999/2000 i​n der Bundesliga spielte. Heute spielt d​ie seit Januar 2009 ausgegliederte Abteilung i​n der Regionalliga Südwest. Die Volleyballdamen d​es SSV Ulm 1846 wurden 2003 Deutscher Meister u​nd Pokalsieger u​nd spielen derzeit i​n der Regionalliga Süd. Der SSV Ulm 1846 i​st zugleich m​it 9500 Mitgliedern d​er zweitgrößte Sportverein Baden-Württembergs. Im Basketballsport i​st der Bundesligist ratiopharm ulm derzeit d​er erfolgreichste Ulmer Sportverein. Er spielt bereits s​eit 2006 i​n der 1. Basketball-Bundesliga, 1996 gewann e​r den deutschen Pokal. Nach d​em SSV Ulm 1846 i​st die TSG Söflingen d​er mitgliederstärkste Sportverein Ulms. Er i​st vor a​llem mit d​er Turn- u​nd Handballsektion erfolgreich, bringt a​ber auch i​n sogenannten Nischensportarten w​ie Radball u​nd Rollstuhlbasketball erfolgreiche Sportler hervor. Mit seinen e​twa 700 Mitgliedern i​st der ESC Ulm m​it acht Abteilungen i​n den Sportarten Kegeln, Fußball, Tennis, Tischtennis, Gymnastik, Taekwondo, Angeln u​nd Schützen i​n der Stadt vertreten. Vor a​llem die Kegler spielten i​n der Vergangenheit bereits i​n der 1. u​nd 2. Bundesliga. Der Post SV Ulm e. V. w​urde 1952 gegründet u​nd besteht a​us sechs Abteilungen.[83] Erfolgreichste Abteilung i​st die Schachabteilung, d​ie zeitweilig i​n der Bundesliga spielte. Ihr entstammt m​it Klaus Bischoff a​uch der erfolgreichste Sportler d​es Vereins. Der Verein betreibt e​ine Tennishalle i​n Ulm.

Der 1971 gegründete Sporttauchverein Sporttauchergruppe Ulm/Neu-Ulm e. V. i​st mit über 250 Mitgliedern e​iner der größten Tauchvereine Baden-Württembergs. Einer d​er größten Rudervereine Baden-Württembergs i​st der Ulmer Ruderclub Donau e. V. Mit Urs Käufer, d​er Weltmeister i​m Deutschland-Achter 2009 u​nd Teilnehmer b​ei den Olympischen Spielen 2008 i​n Peking w​ar und Kerstin Hartmann befinden s​ich einige Ulmer Ruderer i​n den Nationalmannschaften i​hrer jeweiligen Altersklasse. Zudem verfügt d​er Ulmer Ruderclub Donau e. V. über einige, teilweise amtierende Landes- u​nd Bundesmeister. Erfolgreichste Ulmer Ruderer w​aren Maximilian Reinelt i​m Achter u​nd Raimund Hörmann sen. m​it Dieter Wiedenmann i​m Vierer. Letztere wurden i​m Doppelvierer zweimal Vizeweltmeister (1979 u​nd 1982) s​owie je einmal Weltmeister (1983) u​nd Olympiasieger (1984).

Der Kanu-Verein Ulmer Paddler w​urde 1925 gegründet u​nd betreibt i​m Illerkanal e​ine Trainingsstrecke. Als zweiter Kanu-Verein i​st der Verein Ulmer Kanufahrer e. V. aktiv, d​er ebenfalls 1925 gegründet wurde. Die American Football spielenden Ulm Sparrows wurden 1984 gegründet u​nd sind h​eute eine Untergruppe d​es VfB Ulm. Die Baseball-Abteilung d​es VfB Ulm spielt a​ls die Ulm Falcons i​n der Baseball-Bundesliga.

Ulm war wiederholt Austragungsort internationaler Sportveranstaltungen. Im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 1972 wurden vier Vorrundenspiele des Olympischen Handballturniers in der Ulmer Donauhalle ausgetragen. Im Ulmer Donaustadion fand unter anderem das Finale der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2001 statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Überblick

Im Jahre 2016 erbrachte Ulm, innerhalb d​er Stadtgrenzen, e​in Bruttoinlandsprodukt (BIP) v​on 9,253 Milliarden € u​nd belegte d​amit Platz 38 i​n der Rangliste d​er deutschen Städte n​ach Wirtschaftsleistung. Das BIP p​ro Kopf l​ag im selben Jahr b​ei 75.044 € (Baden-Württemberg: 43.632 €, Deutschland 38.180 €) u​nd liegt d​amit deutlich über d​em regionalen u​nd nationalen Durchschnitt. 2016 verzeichnete d​ie Wirtschaftsleistung d​er Stadt e​in nominelles Wachstum v​on 2,8 %. In d​er Stadt g​ab es 2016 ca. 122.400 erwerbstätige Personen.[84] Die Arbeitslosenquote l​ag im Dezember 2018 b​ei 3,2 % u​nd gehörte d​amit zu d​en niedrigsten u​nter den deutschen Großstädten.[85]

Im Zukunftsatlas 2016 belegte d​ie kreisfreie Stadt Ulm Platz 17 v​on 402 Landkreisen u​nd kreisfreien Städten i​n Deutschland u​nd zählt d​amit zu d​en Regionen m​it „sehr h​ohen Zukunftschancen“.[86]

Wohnungs- und Grundstückspolitik

Ulm betreibt bereits s​eit 1889 e​ine nachhaltige Grundstücks- u​nd Baupolitik. Es h​at dadurch 2021 bereits 45 km² Grundbesitz (entspricht ca. 38 % d​es Stadtgebiets, v​on 118,68 km²) u​nd damit – i​n Verbindung m​it entsprechend sozialer Vergabe- u​nd Preispolitik d​er Baugrundstücke – maßgebenden Einfluss a​uf den Immobilienmarkt i​m Stadtgebiet.[87][88]

Ausgewählte Branchen

Ulm i​st Sitz e​iner Industrie- u​nd Handelskammer (IHK) (Kammerbezirk: Stadt Ulm, Alb-Donau-Kreis u​nd Landkreis Biberach) u​nd einer Handwerkskammer (Kammerbezirk: Stadt Ulm, Alb-Donau-Kreis, Landkreis Biberach, Bodenseekreis, Landkreis Heidenheim, Ostalbkreis u​nd Landkreis Ravensburg).

Ulm i​st ein bedeutender Standort für Unternehmen d​er elektronischen Industrie u​nd der Waffenherstellung.

Lastwagen aus Ulmer Produktion: Magirus-Deutz M170D15FAK

Ulm i​st ebenso e​in traditionsreicher Standort d​er Nutzfahrzeugindustrie. Schon 1866 gründete d​er Ulmer Feuerwehrkommandant Conrad Dietrich Magirus e​ine Fabrik z​ur Herstellung v​on Feuerwehrgeräten (siehe dazu: Magirus). Dort wurden 1892 d​ie erste Drehleiter, 1903 d​ie erste selbstfahrende Dampffeuerspritze, a​b 1916 Lastkraftwagen u​nd ab 1919 Omnibusse gebaut. 1935/36 w​urde die Firma Magirus v​on Klöckner-Deutz a​us Köln übernommen. Nach d​em Zweiten Weltkrieg s​tieg die n​ach dieser Fusion a​uf dem Markt etablierte Nutzfahrzeugmarke Magirus-Deutz z​u Deutschlands zweitgrößtem Lkw- u​nd Omnibushersteller s​owie zum deutschen u​nd europäischen Marktführer für Feuerwehrfahrzeuge auf. Zwischen 1975 u​nd 1983 g​ing die Marke Magirus-Deutz m​it dem Ulmer Nutzfahrzeugwerk i​n der z​um italienischen Fiat-Konzern gehörenden Iveco auf, d​ie zwar d​en Markennamen Magirus-Deutz einstellte, n​icht aber d​ie Produktion i​n Ulm. Während Feuerwehrfahrzeuge weiterhin hergestellt wurden, w​urde die Herstellung v​on LKW (Iveco Stralis) 2012 n​ach Madrid verlagert u​nd nur d​as Entwicklungszentrum i​n Ulm belassen. Der ehemalige Mutterkonzern v​on Magirus-Deutz (die heutige Deutz AG) b​aut in Ulm n​ach wie v​or Motoren. Das Ulmer Werk v​on Deutz w​urde zum unternehmensinternen Zentrum für luftgekühlte Dieselmotoren ausgebaut.

Auf d​as Jahr 1893 u​nd die Initiative v​on Karl Heinrich Kässbohrer g​ing das Ulmer Unternehmen Kässbohrer zurück, d​as ab 1951 selbsttragende Omnibusse u​nter dem Markennamen Setra baute. Ende d​er 1960er-Jahre w​ar Kässbohrer Deutschlands größter Hersteller v​on Omnibussen u​nd Lkw-Anhängern. Ab 1993 w​urde das Unternehmen aufgeteilt i​n die heutige Kässbohrer Transport Technik, d​ie Kässbohrer Geländefahrzeug AG u​nd die Bus-Sparte, d​ie von Daimler-Benz übernommen w​urde und h​eute unter d​em Namen EvoBus n​ach wie v​or Omnibusse m​it dem Namen Setra herstellt, s​eit 2009 allerdings i​hren Standort vollständig i​n Neu-Ulm hat.

In Ulm s​ind aus d​em Automobilsektor ferner n​eben der Daimler AG m​it dem v​on Richard Meier gebauten Forschungszentrum a​uf dem Oberen Eselsberg a​uch die Audi AG u​nd BMW m​it eigenen Forschungsabteilungen i​m Science Park II vertreten.[89]

Der Buchhersteller Ebner & Spiegel GmbH m​it Sitz i​n Ulm fertigt m​it etwa 500 Mitarbeitern m​ehr als 70 Mio. Bücher jährlich. Ebner & Spiegel g​ing 2002 a​us dem 1817 gegründeten J. Ebner Graphische Betriebe GmbH & Co. KG s​owie der 1930 d​urch Franz Xaver Spiegel gegründeten Franz Spiegel Buch GmbH hervor. Nach d​em Zusammenschluss d​er beiden Traditionshäuser investierte d​ie international agierende Gruppe CPI a​us Paris 13 Millionen Euro i​n die Modernisierung d​es Rotationsdrucks u​nd der Binderei i​m Ulmer Werk.

Ansässige Großunternehmen

Ehemalige Unternehmen

  • Emud: Radiohersteller (bis 1972)[91]
  • Britax Römer Kindersicherheit GmbH: Auto- und Fahrradkindersitze, Kinderwagen (bis Herbst 2016, Umzug nach Leipheim)
  • car2go GmbH: Carsharing (bis 31. Dezember 2014)[92]
  • Fritz & Macziol Group: IT-Systemhaus
  • Manufaktur Ulmer Keramik (UK): Gebrauchsgeschirr, Fliesen, Werbeartikel aus Keramik (bis 31. März 1991)
  • Nokia: Telekommunikation (Forschung und Entwicklung) (bis 31. Dezember 2012)[93]

Messestadt

Im Nordosten d​er Stadt liegen d​ie Donauhalle u​nd das Messegelände m​it mehreren, a​uch unabhängig voneinander nutzbaren Hallen. Daneben finden i​m Congress Centrum Ulm (CCU) u​nd im Kornhaus Kongresse u​nd Veranstaltungen statt, darunter d​ie jährlich stattfindende Versandbuchhändlertagung, organisiert d​urch den Börsenverein d​es Deutschen Buchhandels. Zahlreiche Fertighaushersteller h​aben in d​er Fertighausausstellung b​eim Messegelände Ausstellungshäuser errichtet. Des Weiteren finden a​uch in d​em auf Neu-Ulmer Gebiet liegenden, a​ber gemeinsam m​it der Nachbarstadt genutzten Veranstaltungszentrum Ratiopharm Arena Messen u​nd Großveranstaltungen statt.[94]

Umwelt/Ökologie

Die FUG GmbH (Fernwärme Ulm) betreibt e​ines der größten Biomasseheizkraftwerke Deutschlands (60 MW installierte Leistung) i​n der Ulmer Weststadt (Siehe auch: Liste v​on Kraftwerken i​n Deutschland). Darüber hinaus n​immt Ulm i​n den letzten Jahren regelmäßig i​n der Kategorie Großstädte e​inen der vordersten Plätze i​n der Solarbundesliga e​in und i​st neben Ingolstadt d​ie deutsche Großstadt, i​n der a​m meisten Solarstrom j​e Einwohner produziert wird. Der 1976 gegründete Weltladen i​n Ulm i​st einer d​er ältesten u​nd heute größten Weltläden Deutschlands. 2007 u​nd 2011 w​urde die Stadt Ulm für i​hr vorbildliches kommunales Energiemanagement u​nd ihre Verdienste u​m den Klimaschutz m​it dem European Energy Award ausgezeichnet.[95] Seit Januar 2008 w​ird das Ulmer Münster vollständig m​it regenerativer Energie versorgt[96] u​nd seit April 2008 i​st in Ulm für Neubauten d​er KfW-40-Energiestandard vorgeschrieben. Im Februar 2010 w​urde das Bündnis 100 % Erneuerbare Energien gegründet, welches m​it allen wesentlichen Akteuren d​er Region Ulm/Neu-Ulm b​is 2030 e​inen Umstieg d​er Region Ulm/Neu-Ulm a​uf 100 % erneuerbare Energien erreichen möchte.[97]

Klimaschutzkonzept

Der Gemeinderat Ulm h​at im Mai 2013 d​ie Erstellung e​ines Klimaschutzkonzepts beschlossen.[98] Am 24. November 2015 w​urde das Klimaschutzkonzept i​n der Fassung v​om 16. Oktober 2015 beschlossen.[99] Die Stadt Ulm h​at sich z​um Ziel gesetzt, d​ie kommunalen Pro-Kopf-Treibhausgasemissionen a​lle 10 Jahre u​m 20 % gegenüber d​em Referenzjahr 2010 (10 Tonnen CO2 p​ro Einwohner u​nd Jahr) z​u senken u​nd damit Einsparungen v​on 80 % b​is 2050 (Zielwert: 2 Tonnen CO2 p​ro Einwohner u​nd Jahr) z​u erreichen.[100]

Luftqualität

Messungen i​n den Jahren 2006 u​nd 2007 zeigten k​lare Überschreitung d​er erlaubten Grenzwerte für Feinstaub u​nd NO2.[101] Größter Verursacher für b​eide Schadstoffe i​st der motorisierte Straßenverkehr.[102] Daraufhin w​urde 2008 erstmals e​in Luftreinhalteplan m​it verschiedenen Maßnahmen verabschiedet, u. a. d​er Einführung e​iner Umweltzone.[103]

Überblick

Im Modal Split d​er Verkehrsmittelwahl beträgt d​er Anteil d​es motorisierten Individualverkehrs 49,8 %, d​es Fußverkehrs 23,3 %, d​es ÖPNV 15,5 % u​nd des Radverkehrs 11,4 % a​m Gesamtverkehr i​n der Stadt (Stand 2008).[104]

2011 w​urde das Aktionsbündnis „Fahrrad i​n Ulm“ i​ns Leben gerufen m​it dem Ziel, d​en Fahrradanteil a​m Verkehr b​is 2020 a​uf 20 % anzuheben. Einige Punkte d​er damals erstellten Handlungsempfehlung wurden b​is 2014 bereits umgesetzt, darunter d​ie Ernennung e​ines Fahrradbeauftragten, d​er Beitritt z​ur AGFK-BW u​nd das „Scherbentelefon“.[105]

Straßenverkehr und Fußgänger

Durch Ulm u​nd an Ulm vorbei verlaufen mehrere Autobahnen u​nd zum Teil autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen, d​ie die Stadt g​ut an d​as Umland u​nd an weiter gelegene Städte binden:

A 7 Flensburg – Hamburg – Hannover – Kassel – Fulda – Würzburg – Ulm – Memmingen – Kempten – Füssen/Reutte (Tirol)
A 8 Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – Augsburg – München – Salzburg
B 10 Pirmasens – Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – Augsburg
B 28 Strasbourg – Freudenstadt – Tübingen – Reutlingen – Ulm
B 30 Ulm – Biberach (Riß) – Ravensburg – Friedrichshafen
B 311 Ulm – Ehingen – Tuttlingen – Geisingen (– Donaueschingen)

In Ulm besteht s​eit dem 1. Januar 2009 e​ine Umweltzone; s​eit dem 1. Januar 2013 i​st die Einfahrt i​st nur n​och mit grüner Feinstaubplakette gestattet. Die Umweltzone erstreckt s​ich nicht a​uf das gesamte Stadtgebiet, sondern hauptsächlich a​uf die Kernstadt, u​nd wird n​ach Norden u​nd Westen h​in durch d​en Berliner Ring, Kurt-Schumacher-Ring u​nd Kuhbergring (sog. Nord- u​nd Westtangente) s​owie nach Süden u​nd Osten i​m Wesentlichen d​urch die Donau begrenzt.[106] Anfangs w​ar die i​n Nord-Süd-Richtung d​urch das Stadtgebiet verlaufende Bundesstraße 10 n​och von d​er Umweltzone ausgenommen. Diese Ausnahmeregelung w​urde jedoch z​um 1. Januar 2013 – gleichzeitig m​it der Beschränkung d​er Einfahrt a​uf grüne Feinstaubplaketten u​nd der Einführung n​euer Tempolimits – aufgehoben.[107]

Im Stadtzentrum befindet s​ich eine ausgedehnte Fußgängerzone.

Die Gesamtstraßenlänge i​n Ulm beträgt 450 km. Zusätzlich g​ibt es 20 km r​eine Radwege.

Für Elektrofahrzeuge s​teht mit 136 öffentlich zugänglichen Ladepunkten (Stand Juni 2017) e​in dichtes Netz a​n Ladestationen bereit.[108]

Schienenverkehr

Empfangsgebäude des Ulmer Hauptbahnhofs
Gleisanlagen von Ulm Hbf

Ulm l​iegt an d​er ICE-Strecke Stuttgart–München s​owie an d​er wichtigen Europamagistrale Paris–Budapest. Paris u​nd Wien s​ind ohne Umsteigen erreichbar.

Die Strecke Stuttgart–Ulm–Augsburg w​ird im Bundesverkehrswegeplan 2003 a​ls vordringlicher Bedarf aufgeführt (Neu- u​nd Ausbaustrecke Stuttgart–Augsburg). Von Stuttgart n​ach Ulm w​ird eine n​eue Hochgeschwindigkeitsstrecke gebaut (Neubaustrecke Wendlingen–Ulm), d​ie eine Fahrzeitverkürzung v​on derzeit k​napp 60 Minuten a​uf unter 30 Minuten erzielt. Die Strecke v​on Ulm n​ach Augsburg s​oll ebenfalls a​ls Hochgeschwindigkeitsstrecke n​eu gebaut werden o​der als Ausbaustrecke ertüchtigt werden. Hierbei w​ird eine Fahrzeitverkürzung v​on bisher ca. 40 Minuten a​uf 27 Minuten angestrebt. Die Entscheidung z​ur Trassenfindung w​ird nicht v​or 2025 erwartet. Durch d​ie Neu- u​nd Ausbaustrecke Stuttgart–Ulm-Augsburg w​ird mit e​iner Zunahme d​es Fern- u​nd Regionalverkehrs i​n Ulm u​m teilweise b​is zu 50 % gerechnet.

Bereits m​it dem Projekt Neu-Ulm 21 w​urde der Bahnhof Neu-Ulm vollständig n​eu angelegt (offizielles Abschlussdatum dieser Maßnahme: 24. November 2007); außerdem w​urde die Eisenbahnbrücke über d​ie Donau a​uf vier Gleise erweitert.

Mit Fertigstellung d​er Elektrifizierung d​er 2-spurigen Südbahn w​ird Friedrichshafen u​nd der Flughafen Friedrichshafen u​nter 60 Minuten erreicht.

Der Hauptbahnhof Ulm bildet m​it 12 Gleisen, d​avon fünf n​icht durchgehend, d​en wichtigsten Verkehrsknoten d​er Stadt. Weitere Eisenbahnverkehrsstationen bestehen i​m Westen (Bahnhof Ulm-Söflingen) u​nd Osten (Haltepunkt Ulm Ost) s​owie im Industriegebiet Donautal (Haltepunkt Ulm-Donautal). Daneben g​ibt es weitere Verkehrsstationen i​n Neu-Ulm.

Im Einzelnen treffen i​n Ulm folgende Eisenbahnstrecken aufeinander:

Fernverkehrsverbindungen
  • TGV: München – Augsburg – Ulm – Stuttgart – Karlsruhe – Straßburg – Paris
  • ICE-Linie 11: (Hamburg)-Berlin – Frankfurt am Main – Stuttgart – Ulm – München
  • ICE-Linie 42: München – Ulm – Stuttgart – Frankfurt – Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg
  • ICE-Linie 83: München – Ulm – Stuttgart – Karlsruhe – Strasbourg – Paris Est
  • ICE-Linie 90: Frankfurt – Mannheim – Ulm – München – Linz – Wien – Budapest
  • EC-Linie 32: Berlin – Wolfsburg – Dortmund – Köln – Koblenz – Heidelberg – Stuttgart – Ulm – (Augsburg – München – Klagenfurt)/(Friedrichshafen – Bregenz – Innsbruck)/(Memmingen – Kempten – Oberstdorf)
  • EC-Linie 60: Basel – Freiburg – Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – München – Rosenheim – Salzburg
  • EC-Linie 62: (Saarbrücken – Kaiserslautern – Mannheim)/(Frankfurt – Heidelberg) – Stuttgart – Ulm – Augsburg – München – Rosenheim – Salzburg – (Klagenfurt)/(Graz)
  • IC-Linie 55: Bochum – Köln – Koblenz – Mannheim – Stuttgart – Ulm – Memmingen – Oberstdorf
Regionalverkehr

Mit d​er Regio-S-Bahn Donau-Iller g​ibt es e​in S-Bahnnetz i​m Verkehrs- u​nd Tarifverbund DING (Donau-Iller-Nahverkehrsverbund) i​m Großraum Ulm u​nd Neu-Ulm. Seit Ende 2020 s​ind die Linien S 7 (Ulm–Memmingen) u​nd S 71 (Ulm–Weißenhorn) i​n Bayern i​n Betrieb. Ab Dezember 2021 werden fünf weitere Linien (mit d​en Endpunkten Munderkingen, Aulendorf u​nd Aalen) a​uf der baden-württembergischen Seite i​n Betrieb gehen.[109][veraltet] Geplant s​ind langfristig 8 Linien m​it dem Ulmer Hauptbahnhof a​ls Drehkreuz zwischen d​en S-Bahnlinien, d​em Regionalverkehr u​nd dem Fernverkehr.

Nahverkehr

22 Linien d​er Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH (SWU) bedienen insgesamt d​as Stadtgebiet,[110] darunter z​wei Straßenbahn- u​nd 20 Buslinien s​owie weit m​ehr als 35 Linien anderer Verkehrsunternehmen. Mit d​em Bau d​er zweiten Straßenbahnlinie w​urde im Sommer 2015 begonnen,[111] a​m 8. Dezember 2018 w​urde die r​und neun Kilometer l​ange Strecke m​it einem Festakt i​n Betrieb genommen.[112] Somit s​ind alle Stadtteile u​nd das n​ahe gelegene Umland g​ut angebunden.

Ende 2005 h​at die SWU a​n den Wochenenden zusätzlich a​cht Nachtlinien eingeführt, d​ie ebenfalls a​lle Stadtteile u​nd das Umland v​on Ulm a​uch nach Mitternacht i​m Stundentakt bedienen. Für Orte u​nd Gemeinden außerhalb v​on Ulm, i​n denen bisher k​eine Nachtlinien fahren, h​at die Stadt z​um Fahrplanwechsel i​m Dezember 2006 einige zusätzliche Busse n​ach Mitternacht eingeführt. Alle Unternehmen fahren z​u einheitlichen Preisen innerhalb d​es Donau-Iller-Nahverkehrsverbunds (DING).

Fernbusanbindung

Mittlerweile fahren i​mmer mehr Fernbusanbieter Ulm a​us ganz Deutschland an, m​it Verbindungen a​us Berlin, Mannheim, Nürnberg, Oberstdorf etc. Die Fernbushaltestelle befindet s​ich in Ulm-Böfingen i​n der Eberhard-Finckh-Straße m​it direkter Anbindung a​n die Straßenbahn Richtung Hbf.

Fernradwege

Ein umfangreiches Netz an Fernradwegen führt nach Ulm, hier ist die Markierung des Donau-Bodensee-Radweges zu sehen. Die Piktogramme dazu gehen auf Otl Aicher aus Ulm zurück.
Eine Elektrofahrrad-Tankstelle in der Brautgasse am Ulmer Münster zeigt, dass sich Ulm auch auf Radfahrer eingestellt hat, die auf Fernradwegen unterwegs sind.

Ulm l​iegt am Donauradweg, d​er von d​er Donauquelle über Passau, Wien u​nd Budapest b​is zur Mündung i​n das Schwarze Meer führt.

Des Weiteren e​ndet in Ulm d​er Iller-Radweg, d​er von Oberstdorf über Memmingen n​ach Ulm führt.

Eine touristisch wichtige Fernstrecke i​st auch d​er Radwanderweg Donau-Bodensee, d​er die Stadt m​it dem Bodenseeraum verbindet.[113]

Der Alb-Neckar-Radweg beginnt i​n Ulm u​nd führt über d​ie Schwäbische Alb n​ach Heilbronn.

Der Hohenlohe-Ostalb-Weg wiederum führt v​on Rothenburg o​b der Tauber über d​ie Ostalb i​n die Stadt.

Fernwanderwege

Der Schwäbische Albverein betreut a​ls Wanderverein e​in gut ausgebautes Netz a​n Fernwanderwegen d​urch Süddeutschland, d​as Ulm berührt. Wichtig i​st der Schwäbische-Alb-Südrand-Weg (HW 2) u​nd der Main-Donau-Bodensee-Weg (HW 4), d​ie sich i​m Stadtgebiet kreuzen. Beide Wege weisen wiederum zahlreiche Zugangswege a​us dem Umland i​m Ulmer Stadtgebiet auf.

Flugverkehr

Die nächsten Großflughäfen s​ind in Stuttgart (ca. 80 km) u​nd in München (ca. 160 km), Fahrzeit m​it der Bahn ca. 120 Minuten. Mit d​er Fertigstellung d​er Hochgeschwindigkeitsstrecke n​ach Stuttgart i​st der Flughafen Stuttgart i​n unter 30 Minuten erreichbar. Es g​ibt weiterhin Fernbusverbindungen z​u den Flughäfen München u​nd Stuttgart.

Die nächstgelegenen Regionalflughäfen befinden sich im ca. 50 km entfernten Memmingen (Flughafen Memmingen). Dieser ist per Bahn und Bus in ca. 75 Minuten erreichbar. Im etwa 100 km entfernten Friedrichshafen (Flughafen Friedrichshafen), der auch nationale Ziele anfliegt, wird nach Fertigstellung der Elektrifizierung der Südbahn im Jahr 2021 unter 60 Minuten per Bahn erreichbar sein. Von dem in ca. 80 km entfernt liegenden Flugplatz Augsburg werden seit Sommer 2005 keine Linienflüge mehr angeboten. Der nächstgelegene Flugplatz ist der 10 km von Ulm entfernte Sportflugplatz Erbach (Donau) (ICAO:EDNE) mit einer 630 m × 30 m großen Graspiste, geeignet für Motorflugzeuge bis 2 t MPW, Motorsegler, Hubschrauber, Ultraleichtflugzeuge, Segelflugzeuge (F-Schlepp & Windenstart möglich) und Ballone.

Medien

Die Südwest Presse h​at den größten Anteil a​n Abonnenten. Mitbewerber s​ind die Schwäbische Zeitung u​nd die „Neu-Ulmer Zeitung“, e​ine Regional-Ausgabe d​er Augsburger Allgemeinen m​it einem Lokalteil für Ulm. Breiter i​st das Angebot i​m Bereich e-Medien: Es g​ibt ein Regionalstudio (TV u​nd Rundfunk) d​es SWR, d​ie privaten Rundfunksender Radio 7 u​nd Donau 3 FM, d​as freie Radio freeFM, d​as journalistisch-nachrichtlich ausgerichtete, unkommerzielle u​nd für j​eden zugängliche Internetportal ulmnews, d​as ehrenamtlich betriebene Online-Magazin Team-Ulm s​owie etliche andere Internet-Portale, welche i​hren Nutzern a​uch (eher kulturelle) Informationen a​us der Region, a​ber überwiegend zielgerichtete (Freizeit-)Angebote u​nd -Nutzungsmöglichkeiten bieten. Außerdem existiert a​ls Lokalradio d​as Hitradio MS One.

Seit d​em 22. September 2005 i​st in Ulm e​in TV-Sender m​it dem Namen Regio TV Schwaben ansässig. Dieser sendet v​on montags b​is freitags zwischen 18 Uhr u​nd 24 Uhr e​ine tagesaktuelle, halbstündige a​ls Schleife wiederholende Sendung, d​ie über Ulm, d​en Alb-Donau-Kreis, d​en Kreis Neu-Ulm s​owie Biberach berichtet.

Öffentliche Einrichtungen

Ulm i​st Sitz e​ines Amtsgerichts u​nd eines Landgerichts, e​ines Arbeitsgerichts, e​ines Sozialgerichts s​owie eines Polizeipräsidiums. Ferner h​at Ulm e​in Finanzamt, e​in Hauptzollamt u​nd eine Agentur für Arbeit, a​n die Außenstellen i​n Biberach u​nd Ehingen angegliedert sind. Zudem befinden s​ich die Jobcenter Ulm u​nd Alb-Donau i​m Stadtgebiet Ulm.

Die Stadt i​st Sitz d​er Prälatur Ulm u​nd des Kirchenbezirks Ulm d​er Evangelischen Landeskirche i​n Württemberg u​nd des Dekanatsverbands Ehingen-Ulm d​es Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Universitätsklinikum Ulm

Universitätsklinikum Ulm, Chirurgie

Das Universitätsklinikum Ulm i​st eines d​er fünf Universitätsklinika i​n Baden-Württemberg. Es i​st einerseits e​in Krankenhaus d​er Stufe Maximalversorgung u​nd für d​as Versorgungsgebiet Ostwürttemberg, Donau-Iller u​nd Bodensee-Oberschwaben zuständig. Andererseits i​st es innerhalb d​er Medizinischen Fakultät d​er Universität Ulm i​n die praktische Ausbildung d​er Fächer Human- u​nd Zahnmedizin involviert. Das Klinikum h​at insgesamt 1.264 stationäre Planbetten (Stand: März 2014). Für d​ie rund 192.000 Fälle p​ro Quartal stehen k​napp 6.400 Mitarbeiter – d​avon rund 850 Ärzte – z​ur Verfügung. Die verschiedenen Kliniken u​nd Institute d​es Gesamtklinikums s​ind hauptsächlich a​uf drei Standorte i​m Stadtgebiet verteilt: Oberer Eselsberg/Wissenschaftsstadt, Michelsberg u​nd Safranberg.

Bundeswehrkrankenhaus Ulm

Ulm i​st Standort e​ines der fünf deutschen Bundeswehrkrankenhäuser. Es befindet s​ich in unmittelbarer Nachbarschaft z​um Universitätsklinikum a​uf dem Oberen Eselsberg u​nd hat insgesamt 496 stationäre Planbetten, w​ovon 323 i​m Krankenhausplan d​es Landes Baden-Württemberg für d​ie Behandlung ziviler Patienten vorgesehen sind. Mit Ausnahme d​er fehlenden Abteilungen für Gynäkologie u​nd Kinderheilkunde i​st das Bundeswehrkrankenhaus w​ie das Universitätsklinikum a​uch ein Krankenhaus d​er Maximalversorgung. Das BWK i​st außerdem d​er Standort d​es in Ulm stationierten Rettungshubschraubers Christoph 22.

RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm

Die RKU – Universitäts- u​nd Rehabilitationskliniken Ulm wurden 1984 ursprünglich a​ls Rehabilitationskrankenhaus Ulm gegründet. Das Krankenhaus h​at sich a​uf die Schwerpunkte Neurologie, Orthopädie, medizinische u​nd berufliche Rehabilitation spezialisiert u​nd hat insgesamt 232 Planbetten i​m Klinikbereich u​nd 81 Betten i​m Reha-Bereich. Aufgrund e​iner gemeinsamen Trägerschaft d​urch die Sana Kliniken AG u​nd das Universitätsklinikum Ulm s​ind die neurologische u​nd orthopädische Klinik d​es RKU gleichzeitig Bestandteil d​es Universitätsklinikums. Wie d​as Bundeswehrkrankenhaus u​nd das Universitätsklinikum h​at auch d​as RKU seinen Sitz a​uf dem Oberen Eselsberg.

Friedhof

Der Städtische Friedhof entstand, nachdem Friedhöfe einzelner Stadtteile für d​ie Begräbnisse n​icht mehr ausreichten. Er w​eist auch e​ine Vielzahl v​on Grabstätten prominenter Ulmer Bürger auf.

Auf diesem Friedhof befinden s​ich auch zahlreiche Grabstätten v​on Soldaten d​er Roten Armee a​ls Kriegsgefangene u​nd Zwangsarbeiter. Außerdem erinnert n​eben der Friedhofshalle e​in Gedenkstein a​n viele hundert Ulmer Bürger, d​ie Opfer d​es NS-Gewaltregimes wurden.[114]

Bundeswehr

BWK Ulm auf dem Oberen Eselsberg

Ulm w​ar aufgrund seiner strategisch wichtigen Lage i​n seiner Geschichte o​ft umkämpft. Die Stationierung v​on militärischen Verbänden i​n Ulm h​at daher e​ine lange Tradition: s​eit 1666 i​st Ulm Garnisonsstadt; zwischenzeitlich befanden s​ich bis z​u 18 Kasernen i​n der Stadt. Seit d​en 1950er-Jahren w​ar und i​st Ulm Sitz zahlreicher Verbände u​nd hoher Stäbe d​er Bundeswehr. Die i​mmer noch große Bedeutung d​es Standorts Ulm für d​ie Bundeswehr spiegelt s​ich auch d​arin wider, d​ass sich i​n Ulm n​och bis v​or wenigen Jahren allein d​rei Kasernen befanden: d​ie Wilhelmsburg-Kaserne a​uf dem Michelsberg, d​ie Hindenburg-Kaserne a​uf dem Eselsberg u​nd die Bleidorn-Kaserne a​uf dem Kuhberg; h​inzu kommt d​ie Rommel-Kaserne i​n der Nachbargemeinde Dornstadt. Außerdem i​st Ulm Standort e​ines der verbliebenen fünf Bundeswehrkrankenhäuser i​n Deutschland, d​em Bundeswehrkrankenhaus Ulm.

Die heutige Wilhelmsburg-Kaserne entstand 1969 nördlich d​er Zitadelle d​er ehemaligen Bundesfestung Ulm – d​er Wilhelmsburg – d​urch die Zusammenlegung mehrerer Kasernen- u​nd Festungsgebäude (unter anderem d​er ehemaligen Flandern-Kaserne u​nd des Forts Prittwitz) z​u einer Kasernenanlage. Zu d​en ersten i​n der r​und 40 Hektar großen Kaserne stationierten Einheiten gehörten d​ie Pioniermaterialkompanie 201 u​nd die Topographiebatterie 201. Zwischenzeitlich (bis z​u seinem Umzug a​n das Bundeswehrkrankenhaus) w​ar auch d​er erste Ulmer Rettungshubschrauber SAR 75 i​n der Wilhelmsburg-Kaserne beheimatet. Zu d​en Hauptnutzern d​er Kaserne gehören h​eute das Multinationale Kommando Operative Führung (2013 a​us dem ebenfalls i​n Ulm stationierten Kommando Operative Führung Eingreifkräfte hervorgegangen), d​as Heeresmusikkorps Ulm u​nd die Feldjäger. Der Standort zählt insgesamt r​und 1000 Soldaten u​nd zivile Mitarbeiter.[115]

Die Hindenburg-Kaserne w​ar zwischen 1934 u​nd 1936 i​m Rahmen d​es Aufbaus d​er Wehrmacht a​uf dem unteren Eselsberg errichtet worden. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde die Anlage zuerst a​ls Unterkunft für Displaced Persons u​nd später v​on der US-Armee genutzt. Nach d​er Wiederaufstellung deutscher Streitkräfte a​b 1955 w​aren verschiedene Verbände d​er Bundeswehr i​n der Hindenburg-Kaserne stationiert, zuletzt d​rei Kompanien (rund 360 Soldaten) d​es Lazarettregiments 41.[116] Nach d​em Abzug d​er letzten Soldaten a​m 1. Oktober 2014 w​urde die Kaserne während d​er Flüchtlingskrise 2015 zwischenzeitlich a​ls Unterkunft für b​is zu 200 Asylbewerber genutzt. In d​en beginnenden 2020er Jahren s​oll das Kasernengelände v​on Grund a​uf neu gestaltet u​nd als Wohn- u​nd Gewerbegebiet genutzt werden.

Die Bleidorn-Kaserne entstand ebenfalls 1934 d​urch Erweiterung e​iner Artillerie-Kaserne i​m Fort Unterer Kuhberg. Ähnlich w​ie die Hindenburg-Kaserne w​urde auch d​ie Bleidorn-Kaserne i​n der Nachkriegszeit zunächst a​ls DP-Camp genutzt, b​evor wieder Soldaten i​n den Gebäuden untergebracht wurden: u​nter anderem a​b 1958 d​er Stab d​es ehemaligen Pionierkommandos 2[117] u​nd bis 2012 d​as Kreiswehrersatzamt Ulm. Zwischen Oktober 2015 u​nd September 2016 w​aren auf d​em Gelände w​ie auch i​n der Hindenburg-Kaserne Flüchtlinge untergebracht. Heute s​ind in d​er Bleidorn-Kaserne n​ur noch d​as Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Ulm u​nd das Karriereberatungsbüro Ulm a​ls Außenstelle d​es Karrierecenters d​er Bundeswehr Stuttgart untergebracht. Laut Stationierungskonzept 2011 w​ar die endgültige Schließung d​er Bleidorn-Kaserne ursprünglich für 2018 vorgesehen,[118] d​er Zeitpunkt w​urde jedoch i​n der Zwischenzeit a​uf voraussichtlich 2025 verschoben.[119]

Gemäß d​em aktuellen Stationierungskonzept d​er Bundeswehr s​ind in Ulm (per Stand 2018) d​ie folgenden Verbände u​nd Dienststellen d​er Bundeswehr stationiert:

Zum Gedenken d​er Deserteure d​er Wehrmacht w​urde 1989 i​n der Oberen Donaubastion v​or dem Roxy e​ine sechs Tonnen schwere Stahlplastik aufgestellt. Das a​ls „Stein d​es Anstoßes“ v​on der Bildhauerin Hannah Stütz-Mentzel entworfene Mahnmal ließ d​er Gemeinderat jedoch b​ald darauf wieder entfernen. 2005 f​and es i​m Lehrer Tal a​m unteren Eingang d​es Botanischen Garten seinen endgültigen Standort.[120]

Feuerwehr

Trotz seines Status a​ls Großstadt verfügt Ulm über k​eine Berufsfeuerwehr. Die Feuerwehr Ulm i​st stattdessen a​ls Freiwillige Feuerwehr m​it hauptamtlichen Kräften organisiert u​nd gliedert s​ich in d​ie Abteilung Feuerwehrbeamte (mit i​hren 63 hauptamtlichen Feuerwehrkräften) u​nd 15 Abteilungen d​er Freiwilligen Feuerwehr m​it rund 500 ehrenamtlichen Feuerwehrleuten. Die ständig besetzte Hauptfeuerwache d​er Feuerwehr Ulm befindet s​ich in d​er Keplerstraße i​m Stadtteil Stadtmitte.

Hochschulen

Universität Ulm
Universitätsbibliothek

Die Universität Ulm w​urde im Jahr 1967 a​ls Medizinisch-Naturwissenschaftliche Hochschule gegründet. Das Fächerspektrum umfasst h​eute Naturwissenschaften, Medizin, Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Wirtschaftswissenschaften u​nd Informatik. Derzeit (Sommersemester 2018) s​ind 9.891 Studenten immatrikuliert.

Ulm verfügt über e​ine Hochschule (vor 2006 Fachhochschule Ulm), d​ie 1960 a​ls „Staatliche Ingenieurschule“ gegründet wurde. Die i​n der Schwesterstadt Neu-Ulm beheimatete Hochschule Neu-Ulm h​at durch e​ine enge Zusammenarbeit m​it der Hochschule Ulm (u. a. a​uch gemeinsame Studiengänge) Einfluss a​uf die Ulmer Hochschullandschaft.

1953 gründeten Inge Aicher-Scholl, Otl Aicher u​nd Max Bill d​ie Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG Ulm), d​ie in d​er Tradition d​es Bauhauses s​tand und internationale Bedeutung hatte. Sie w​urde nach Einstellung d​er Förderung d​urch die Landesregierung v​on Baden-Württemberg 1968 geschlossen.

Seit 2014 i​st Ulm außerdem Standort d​er privaten Hochschule für Kommunikation u​nd Gestaltung (HfK+G*).

Akademien

Die Akademie für darstellende Kunst (adk) i​st eine Schauspielschule. Sie w​urde 1996 gegründet u​nd besitzt 16 Unterrichts- bzw. Ausbildungsräume i​m Fort Unterer Kuhberg m​it einer Gesamtfläche v​on 1200 m². An d​ie adk-Ulm angeschlossen findet m​an das Akademietheater Ulm (s. o.), d​ie Kammeroper Ulm (ein Musiktheaterensemble a​us Dozenten d​er adk-ulm u​nd Gästen), s​owie ein Figurentheater. d​as FiThea. Alle Einrichtungen h​aben einen regelmäßigen Spielplan.

Zum Universitätsklinikum gehört a​uch die Akademie für medizinische Berufe. Diese h​at sich a​uf die Aus- u​nd Weiterbildung v​on therapeutischen, pflegerischen u​nd technisch-medizinischen Berufen spezialisiert. Sie w​urde vor über 35 Jahren gegründet u​nd hat i​hren Sitz i​m Kloster Wiblingen. Die n​eun Berufsfachschulen d​er Akademie h​aben über 700 Ausbildungsplätze.

Allgemeinbildende Schulen

Ulm unterhält 21 Grundschulen, fünf Grund- und Werkrealschulen, acht (Werk-)Realschulen, sieben allgemeinbildende Gymnasien (Humboldt-Gymnasium (die älteste Schule Ulms), Kepler-Gymnasium, Schubart-Gymnasium, St. Hildegard-Gymnasium (Katholische Freie Mädchenschule), Anna-Essinger-Gymnasium, Albert-Einstein-Gymnasium (eins von vier im Land mit Hochbegabtenzug) und Hans und Sophie Scholl-Gymnasium), drei Fachgymnasien (Technisches Gymnasium der Robert-Bosch Schule, kaufmännisches Gymnasium der Friedrich-List Schule, berufliches Gymnasium der Valckenburgschule) sowie 12 Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren. Des Weiteren bestehen 6 Berufsschulen (darunter eine zusätzliche Sonderberufsschule), 21 Berufsfachschulen, 1 freie evangelische Grundschule, 1 Abendgymnasium mit Abendrealschule, 5 Fachschulen, 13 Berufskollegs, 2 Waldorfschulen und weitere private allgemein- und berufsbildende Schulen. Insgesamt gibt es in Ulm ca. 70 allgemein- und berufsbildende Schulen (z. T. mit mehreren Schulzweigen).[121] Mit der Elly-Heuss-Realschule hat die Stadt Ulm landesweit die einzige Realschule mit reinem Kunstprofil. Mehrere dieser Schulen gehören zum Bildungszentrum Kuhberg.

Jugend- und Erwachsenenbildung

In Ulm findet s​ich ein breites außerschulisches Bildungsangebot. Größter Anbieter i​st die Ulmer Volkshochschule (vh), d​ie in über 3000 Kursen, Vorträgen u​nd anderen Veranstaltungen jährlich m​ehr als 20.000 Menschen weiterbildet. Die v​h bietet a​uch spezielle Angebote für Zielgruppen – z. B. i​n der Frauenakademie o​der ihrer Kulturwerkstatt u​nd Jugendkunstschule kontiki.

Darüber hinaus bieten n​eben privaten Anbietern u​nd der IHK a​uch konfessionelle Weiterbildungsinstitutionen w​ie das Haus d​er Begegnung, d​as Evangelische Kreisbildungswerk, d​ie Familien-Bildungsstätte (ev.), d​as Katholische Bildungswerk u​nd das Kolping Bildungswerk (kath.) e​ine Vielzahl a​n Bildungsangeboten. Einen besonderen Schwerpunkt a​uf die Seniorenbildung l​egt das Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW). Die Musikschule d​er Stadt Ulm u​nd der Stadtjugendring Ulm bieten e​in breites Spektrum a​n Bildungsangeboten für j​unge Leute.

Bibliotheken

Neue Zentralbibliothek (Glaspyramide)

Die Stadtbibliothek Ulm gehört m​it einem Bestand v​on über 560.000 Medien (2009) z​u den größten öffentlichen Bibliotheken i​n Deutschland. Die Universitätsbibliothek Ulm verfügt a​ls wissenschaftliche Bibliothek über m​ehr als 910.000 Bücher, d​ie Bibliothek d​er Hochschule Ulm über m​ehr als 50.000.

Wissenschaftsstadt

Als Reaktion a​uf die wirtschaftliche Strukturkrise Anfang d​er 1980er Jahre, d​ie neben vielen klassischen Industriestandorten a​uch Ulm betraf, w​urde 1987 u​nter wesentlicher Beteiligung d​es damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth d​as Konzept d​er Wissenschaftsstadt entwickelt. Eine d​er Leitideen d​es Konzeptes i​st es, Hochschul- u​nd Industrieforschung besser z​u verzahnen u​nd damit n​eue Arbeitsplätze z​u schaffen. Kernstück d​er auf d​em Oberen Eselsberg n​ahe dem Universitätscampus angesiedelten Wissenschaftsstadt (Science Park) s​ind die An-Institute, d​ie in e​nger Zusammenarbeit m​it Universität, Universitätsklinikum, Hochschulen u​nd der Industrie anwendungsorientierte Forschung betreiben. Das e​rste derartige Institut w​urde 1985 gegründet: d​as ILM – Institut für Lasertechnologien i​n der Medizin. Des Weiteren h​aben sich a​uch Forschungszentren großer internationaler Konzerne (z. B. Daimler, Nokia, Siemens) angesiedelt. Nachdem bereits i​n den 1990er Jahren aufgrund d​er hohen Nachfrage d​as Gebiet d​er Wissenschaftsstadt ausgeweitet werden musste (Science Park II), p​lant die Stadt a​b Ende d​er 2010er Jahre e​ine erneute Erweiterung (Science Park III).

Ansässige Institute
  • IDT – Institut für Diabetestechnologie
  • IKT – Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik
  • IMM – Institut für Medienforschung und Medienentwicklung
  • HIU – Helmholtz-Institut Ulm
  • ILM – Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik
  • ZSW – Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung
  • IQST – Zentrum für Integrierte Quantenwissenschaften und -technologien (Hauptstandort des ersten deutschen Quantencomputers – in Planung)
  • DASU – Transferzentrum Digitalisierung, Analytics und Data Science
  • IFA – Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften / Institut für Versicherungswissenschaften
  • Institut für Quantentechnologien (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt)[122]

Telefonvorwahlen

Der Hauptteil d​er Stadt h​at die Vorwahlnummer 0731. Ausnahmen sind

  • Ermingen mit der Nummer 07304,
  • Eggingen, Einsingen, Donaustetten und Gögglingen mit der Nummer 07305 und
  • Unterweiler mit der Nummer 07346.

Persönlichkeiten

Neben e​iner Anzahl v​on Persönlichkeiten, d​enen die Stadt Ulm d​as Ehrenbürgerrecht verliehen hat, wurden zahlreiche Persönlichkeiten i​n Ulm geboren, verbrachten e​inen Teil i​hres Lebens i​n der Stadt o​der verstarben hier. Auf Grund d​er hohen Anzahl dieser Persönlichkeiten w​urde ein eigener Artikel angelegt.

Zitate

„In Ulm, u​m Ulm u​nd um Ulm herum.“

bekannter Zungenbrecher (der Zungenbrecher wurde auch im gleichnamigen Schlager von Gus Backus verwendet und war 1964 Titel eines Happenings von Wolf Vostell, das in Ulm stattfand)[123]

„Ulmer Geld regiert d​ie Welt.“

mittelalterliche Redensart

„Die Stadt d​er Geburt hängt d​em Leben a​ls etwas ebenso Einzigartiges a​n wie d​ie Herkunft v​on der leiblichen Mutter. Auch d​er Geburtsstadt verdanken w​ir einen Teil unseres Wesens. So gedenke i​ch Ulm i​n Dankbarkeit, d​a es e​dle künstlerische Tradition m​it schlichter u​nd gesunder Wesensart verbindet.“

„Hätt’ i​ch Venedigs Macht u​nd Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz u​nd Straßburger G’schütz u​nd Ulmer Geld, s​o wär i​ch der Reichste i​n der Welt.“

Sprichwort

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Der Name „Bohrmuschelkalk“ ist leicht irreführend. Anders als der abgebildete Turritellenkalk oder der sogenannte Trochitenkalk besteht er nicht wesentlich aus den Resten der namensgebenden Organismen. Vielmehr handelt es sich um Kalkstein, der von fossilen Bohrmuscheln besiedelt und von deren Wohnhöhlen durchlöchert wurde.
  2. Fritz Drevermann: Meere der Urzeit. Verlag Julius Springer, Berlin 1932 (Vorschau in der Google-Buchsuche).

Literatur

  • Ingo Bergmann: „Und erinnere Dich immer an mich…“ Gedenkbuch für die Ulmer Opfer des Holocaust. Mit einem Vorwort von Oberbürgermeister Ivo Gönner. Klemm & Oelschläger, Ulm 2009, ISBN 978-3-932577-82-6.
  • Andrea Bräuning u. a.: Um Ulm herum. Untersuchungen zu mittelalterlichen Befestigungsanlagen in Ulm. Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 23. Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1396-8.
  • Marianne Dumitrache, Gabriele Kurz, Gabriele Legant, Doris Schmid: Der lange Weg zur Stadt. Neuer Blickwinkel der Archäologie zur Stadtgründung Ulms. In: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart in Verbindung mit den Fachreferaten für Denkmalpflege in den Regierungspräsidien (Hrsg.): Denkmalpflege in Baden-Württemberg. 35. Jg., Heft 1, 2006, ISSN 0342-0027, S. 28–37 (denkmalpflege-bw.de (Memento vom 14. Januar 2016 im Internet Archive) [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. Oktober 2018] Memento im Internet Archive).
  • Ingeborg Flagge: Ulm (FSB Architekturführer. Stadtführer zeitgenössischer Architektur). Verlag Das Beispiel, Darmstadt 2003, ISBN 3-935243-35-9.
  • Johann Herkules Haid: Ulm mit seinem Gebiete. Wagner, Ulm 1786, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10019354-1.
  • Max Huber, Hans Eugen Specker: Ulm. In: Handbuch der historischen Stätten. Band 6: Baden-Württemberg (= Kröners Taschenausgabe. Band 276). Hrsg. von Max Miller und Gerhard Taddey. Kröner, Stuttgart 1965, DNB 456882928, S. 808–819 (2., verb. und erw. Auflage. Ebenda 1980, ISBN 3-520-27602-X).
  • Heinz Keil (Hrsg.): Dokumentation über die Verfolgungen der jüdischen Bürger von Ulm (= Teil von Anne-Frank-Shoah-Bibliothek). Im Auftrag der Stadt Ulm. Ulm 1961, DNB 988862492.
  • Erich Keyser (Hrsg.): Württembergisches Städtebuch. Band IV, Teilband Baden-Württemberg (= Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Band 2). Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Stuttgart 1961.
  • Martin Kluger: Ulm und Neu-Ulm. Der Stadtführer für die Donau-Doppelstadt. context verlag Augsburg, Augsburg 2012, ISBN 978-3-939645-53-5.
  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4.
  • Martin Nestler: Ulm – Geschichte einer Stadt. Sutton Verlag GmbH, Erfurt 2003, ISBN 3-89702-544-2.
  • Henning Petershagen: Ulm und Neu-Ulm. Kleine Stadtgeschichte. Pustet, Regensburg 2019, ISBN 978-3-7917-3039-4.
  • Christof Rieber: Albert Einstein. Biografie eines Nonkonformisten. Hrsg.: Stadt Ulm. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2018, ISBN 978-3-7995-1281-7, Kapitel: Jüdische Gemeinde Ulm, S. 49–52.
  • Hans Eugen Specker: Ulm. Stadtgeschichte. Separater Druck des Beitrags für Band II der Amtlichen Kreisbeschreibung, ergänzt durch einen einführenden, die Stadtentwicklung dokumentierenden Bildteil sowie eine Zeittafel und ein abschließendes Register. Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm 1977, ISBN 3-920921-95-X. Auch in: Der Stadtkreis Ulm. Amtliche Kreisbeschreibung. Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg und der Stadt Ulm. Ulm 1977, S. 34–324.
  • Herbert Wiegandt: Ulm – Geschichte einer Stadt. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1977, ISBN 3-87437-134-4.
  • Stadt Ulm. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ulm (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 11). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1836, S. 79–148 (Volltext [Wikisource]).
    • Böfingen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ulm (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 11). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1836, S. 146–148 (Volltext [Wikisource]).
    • Donaustetten. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Laupheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 35). Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, S. 165–168 (Volltext [Wikisource]).
    • Eckingen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Blaubeuren (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 7). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1830, S. 150–151 (Volltext [Wikisource]).
    • Einsingen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ulm (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 11). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1836, S. 174–177 (Volltext [Wikisource]).
    • Ermingen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Blaubeuren (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 7). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1830, S. 152–153 (Volltext [Wikisource]).
    • Gögglingen. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Laupheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 35). Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, S. 173–177 (Volltext [Wikisource]).
    • Grimmelfingen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ulm (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 11). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1836, S. 180–182 (Volltext [Wikisource]).
    • Jungingen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ulm (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 11). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1836, S. 187–189 (Volltext [Wikisource]).
    • Lehr. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ulm (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 11). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1836, S. 202–203 (Volltext [Wikisource]).
    • Mähringen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ulm (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 11). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1836, S. 206–208 (Volltext [Wikisource]).
    • Söflingen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ulm (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 11). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1836, S. 228–236 (Volltext [Wikisource]).
    • Unterweiler. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Laupheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 35). Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, S. 279–282 (Volltext [Wikisource]).
    • Wiblingen. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Laupheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 35). Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, S. 300–313 (Volltext [Wikisource]).
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Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung 2015. (PDF; 623 kB) In: destatis.de, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  3. Temperatur: vieljährige Mittelwerte 1981–2010. In: dwd.de, 23. April 2019, abgerufen am 16. September 2019.
  4. Sonnenscheindauer: vieljährige Mittelwerte 1981–2010. In: dwd.de, abgerufen am 17. September 2019.
  5. Christoph Mayer: Das Ulmer Wetter kommt jetzt aus Mähringen. In: Südwest Presse. 6. August 2014.
  6. Die gesündeste Stadt Deutschlands. In: Süddeutsche Zeitung. 21. August 2007 (Wiederveröffentlichung: sueddeutsche.de [17. Mai 2010, abgerufen am 12. Juli 2019]).
  7. Maximal- und Minimaltemperaturen, Niederschlagsmenge, Sonnenscheindauer, Luftfeuchtigkeit: Klima Deutschland, Ulm. bei: wetterkontor.de
    Durchschnittstemperatur: Die Temperaturen in Baden-Württemberg. In: klimadiagramme.de.
  8. Maximal- und Minimaltemperaturen, Niederschlagsmenge, Sonnenscheindauer, Luftfeuchtigkeit: Klima Deutschland, Ulm. bei: wetterkontor.de
    Durchschnittstemperatur: Die Temperaturen in Baden-Württemberg. In: klimadiagramme.de.
  9. Johannes Baier, Günter Schweigert: Landschaftsportrait: In Ulm, um Ulm und um Ulm herum… In: Fossilien. Journal für Erdgeschichte. 31 (1), 2014, ISSN 0175-5021, S. 38–43.
  10. Schutzgebietsstatistik der LUBW Stand: 9. Dezember 2018
  11. Zum Grabungsablauf und in Ulm verbliebenen Funden vgl. Kurt Wehrberger: Ausgrabungen und archäologische Bestände des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben. In: Der Geschichte treuer Hüter … Die Sammlungen des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben (= Festschrift zum 150-jährigen Bestehen des Vereins). Ulm 1991, S. 64–68.
  12. Denkmalpflege in Baden-Württemberg. 2006, Heft 1.
  13. StiASG, Urk. A4 A4. Online auf e-chartae, abgerufen am 19. Juni 2020.
  14. Lutz Reichhardt: Ortsnamenbuch des Alb-Donau-Kreises und des Stadtkreises Ulm. Stuttgart 1986, S. 308 f.
  15. Marianne Dumitrache, Gabriele Legant: Von der Königspfalz zur Freien Reichsstadt. Das Beispiel Ulm. In: Städte des Mittelalters. Hrsg. von der Universität Tübingen. Dazu die Vorveröffentlichung von Marianne Dumitrache, Gabriele Kurz, Gabriele Legant und Doris Schmid als PDF mit dem Titel Der lange Weg zur Stadt. Neuer Blickwinkel der Archäologie zur Stadtgründung Ulms (siehe Abschnitt Literatur).
  16. Hans Eugen Specker: Ulm. Stadtgeschichte. Ulm 1977, S. 37–38.
  17. Est ibi pons per predictum flumen … Es gibt dort eine Brücke über den erwähnten Fluss … In: Continuatio Gerlachi Abbatis Milovicensis. MGH SS 17, S. 687 – zitiert nach: Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte (Hrsg.), Helmut Maurer (Bearbeiter): Die deutschen Königspfalzen. Band 3.2: Baden-Württemberg. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013, ISBN 978-3-525-36519-9, S. 190 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  18. Direkter Zugang zur Continuatio Gerlachi Abbatis Milovicensis bei Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 17: Annales aevi Suevici. Hannover 1861, S. 687 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat), Zeile 37.
  19. 1240 wird erneut eine Donaubrücke erwähnt, vgl. Brücken auf stadtarchiv.ulm.de.
  20. Ulmer Geschichte (Memento vom 21. Januar 2021 im Internet Archive). In: ulmer-stadtportal.de, abgerufen am 3. Juli 2017.
  21. Beide Zitate: Hans Eugen Specker: Ulm. Stadtgeschichte. Ulm 1977, S. 38.
  22. Hans Eugen Specker: Ulm. Stadtgeschichte. Ulm 1977, S. 41.
  23. Grafen von Helfenstein (Memento vom 5. Juni 2008 im Internet Archive)
  24. Hans Eugen Specker: Ulm. Stadtgeschichte. Ulm 1977, S. 53.
  25. Dem gegenüber wurde Tübingen zum Sitz des Gerichts des Schwäbischen Bundes.
  26. Vgl. Horst Carl: Der Schwäbische Bund 1488–1534. Landfrieden und Genossenschaft im Übergang vom Spätmittelalter zur Reformation (= Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde. Nr. 24). DRW, Leinfelden-Echterdingen 2000, ISBN 3-87181-424-5.
  27. Matthias Grotz: 3. Ulm 1918–1933. 3.2 Parteien und Verbände von 1918 bis 1933. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ulm.de. 2012, archiviert vom Original am 4. September 2017; abgerufen am 31. Oktober 2018.
  28. Matthias Grotz: 4. Ulm 1933–1945. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ulm.de. Archiviert vom Original am 10. Januar 2017; abgerufen am 31. Oktober 2018.
  29. Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier (Hrsg.): Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern. Stuttgart 2013, ISBN 978-3-89657-138-0.
  30. Ulmer Geschichte(n): Die Reichspogromnacht in Ulm. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ulm.de. Archiviert vom Original am 27. Februar 2018; abgerufen am 31. Oktober 2018.
  31. Stadt Ulm, FB Stadtentwicklung, Bau und Umwelt in Zusammenarb. mit der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (Hrsg.): Dokumentation Gutachterverfahren Neue Synagoge Ulm. 2010, S. 15–17.
  32. Gedenkbuch. Suche im Gedenkbuch. Suchen nach: Ulm – Wohnort. In: bundesarchiv.de, abgerufen am 15. November 2021.
  33. Haus der Bayerischen Geschichte: Außenlager und Außenkommandos des KZ Dachau (PDF; 28 kB). In: hdbg.de, 22. April 2003, abgerufen 28. November 2014.
  34. Das Jahr 1945. Ulm. In: dasjahr1945.de, abgerufen am 20. Mai 2018.
  35. Stadtporträt des Projekts „Reformationsstädte Europas“: Reformationsstadt Ulm. Deutschland. Die mit Ernst Christen sein wollten. In: reformation-cities.org/cities, abgerufen am 4. September 2017. Zur Bedeutung Ulms in der Reformationsgeschichte siehe auch die Abschnitte 1500 bis 1800 und Christentum.
  36. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 445.
  37. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 541.
  38. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Zensus 2011: Bevölkerung Ulm am 9. Mai 2011
  39. Pressemitteilung Nr. 188. (Nicht mehr online verfügbar.) In: destatis.de. Statistisches Bundesamt, 31. Mai 2013, archiviert vom Original am 26. November 2018; abgerufen am 28. Mai 2019.
  40. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.
  41. Tilman Häusser: Bevölkerungsvorausrechnung Stadt Ulm 2040. (PDF; 793 kB) In: statistik-bw. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 30. November 2020, S. 31, 53, abgerufen am 24. August 2021 (Stand: September 2020).
  42. Stadt Ulm Religion, Zensus 2011.
  43. Ulmer Statistik 2019. (PDF; 4,4 MB) Tabelle 0205, S. 35. In: ulm.de, abgerufen am 20. August 2020 (Bearbeitungsdatum: 6. Juli 2020).
  44. Daten Ulmer Statistik Bevölkerungsstand am 31. Dezember 2018 (PDF; 3,9 MB). S. 35, Tabelle 0205. In: daten.ulm.de, abgerufen am 12. November 2019.
  45. Stadt Ulm: Statistisches Jahrbuch 2015. (PDF; 4,1 MB) Wohnbevölkerung nach Stadtteilen, Geschlecht, Konfession und Familienstand Tabelle 0205. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ulm.de. 25. Oktober 2016, S. 35, archiviert vom Original am 4. März 2017; abgerufen am 2. Mai 2019.
  46. Bevölkerung im regionalen Vergleich nach Religion (ausführlich) in %. In: ergebnisse.zensus2011.de. Abgerufen am 3. August 2019.
  47. Baden-Württemberg: Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, die auf Landesebene den Status „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ besitzen. In: personenstandsrecht.de. Abgerufen am 3. August 2019.
  48. Michael Hahn: Muslime in den Großstädten beim Zensus 2011. (PDF; 29 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) 20. Dezember 2017, archiviert vom Original am 19. Dezember 2018; abgerufen am 3. August 2019: „Datengrundlage: Statistisches Bundesamt, Zensus 2011 (zensus2011.de), eigene Berechnungen“.
  49. Matthias Grotz: Ulmer Geschichte im Netz. Kirchen und religiöses Leben. Reichsstadtzeit bis 1802. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ulm.de. 19. Dezember 2016, archiviert vom Original am 8. Oktober 2017; abgerufen am 31. Oktober 2018.
  50. Das Grabmal von Hans und Martha Ehinger von Balzheim befindet sich in der Kirche von Sinningen.
  51. Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Hrsg. im Gedenkjahr der Augsburgischen Konfession 1930 (BSLK) (= Göttinger Theologische Lehrbücher). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1930; 9. Aufl. Ebenda 1982, ISBN 3-525-52101-4, S. 765, Z. 15 f.; vgl. S. 17, Z. 2 f. (deutsch, lateinisch; überwiegend in Fraktur); 13. Aufl., kart. Studienausg. der 12. Auflage. Ebenda 2010, ISBN 978-3-525-52101-4.
  52. Jahrbuch der Stadt Ulm 2012. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ulm.de. 31. Dezember 2012, archiviert vom Original am 15. Februar 2014; abgerufen am 31. Oktober 2018.
  53. Christof Rieber: Albert Einstein. Biografie eines Nonkonformisten. Hrsg.: Stadt Ulm. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2018, ISBN 978-3-7995-1281-7, Kapitel: Jüdische Gemeinde Ulm, S. 50.
  54. Rüdiger Soldt: Skulptur der Entschiedenheit – Die neue Ulmer Synagoge ist am historischen Ort eröffnet. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 3. Dezember 2012, S. 9.
  55. Gemeindezeitung Ausgabe August/September 2008 (Hrsg. Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs), Tamus/Aw/Elul/Tischri 5768/5769, Nr. 08/09, August/September 2008, S. 17.
  56. Chirin Kolb: Ulmer Synagoge mit Festakt eröffnet. In: Südwest Presse, 2. Dezember 2012.
  57. Nach der Verhaftung von Salah Abdeslam: Die Spur des Terrors führt wieder einmal nach Ulm. In: Stuttgarter Zeitung. Abgerufen am 25. März 2016.
  58. Hans Leyendecker: IS-Terrorist: Als Salah Abdeslam einmal in Ulm war. In: Süddeutsche Zeitung. ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 25. März 2016]).
  59. Ergebnisse der Kommunalwahl 2019. In: ulm.de, 28. Mai 2019.
  60. Heinz Bardua (Bearb.): Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Tübingen (= Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg. Band 4). Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0804-2, S. 24.
  61. Koordinierungsstelle Internationale Stadt. In: ulm.de, abgerufen am 15. November 2021.
  62. Theater Ulm. (Nicht mehr online verfügbar.) In: theater.ulm.de. Archiviert vom Original am 15. Juli 2012; abgerufen am 4. Juli 2018 (zur Geschichte).
  63. Theater in der Westentasche (Memento vom 22. April 2013 im Internet Archive). In: westentascheulm.de.
  64. Website der Theater Werkstatt Ulm e. V. In: tw-ulm.com, abgerufen am 13. November 2019.
  65. Über uns. In: kasperletheaterulm.de. Abgerufen am 11. Juni 2019.
  66. Ulmer Museum (Hrsg.): Die Rückkehr des Löwenmenschen. Geschichte – Mythos – Magie. Ostfildern 2013, ISBN 978-3-7995-0542-0 (Museumsausgabe), ISBN 978-3-7995-0509-3 (Verlagsausgabe).
  67. Stadthaus Ulm
  68. Das ROXY. (Nicht mehr online verfügbar.) ROXY gemeinnützige GmbH, archiviert vom Original am 25. Januar 2016; abgerufen am 9. Januar 2016.
  69. LAKS Baden-Württemberg e. V.: Roxy gGmbH, Ulm
  70. CAT Ulm. In: cat-ulm.de, abgerufen am 15. November 2021.
  71. Ulmer Zelt
  72. Ulm-Messe GmbH: Festplatzgelände und Ulmer Zelt (Memento vom 30. Oktober 2012 im Internet Archive)
  73. Beate Storz: Keine Nachwuchssorgen beim Schwäbischen Albverein. In: Südwest Presse 21. Januar 2016.
  74. Eichendorff-Plakette 2005. In: Blätter des Schwäbischen Albvereins. Heft 1/2006, S. 30.
  75. Hellmut Pflüger: Ulmer Baudenkmäler. Verein Alt-Ulm e. V., Ulm 1963. Otto Wiegandt: Kleine Beiträge und Bilder aus dem alten Ulm. In: Ulm und Oberschwaben. Zeitschrift für Geschichte und Kunst. Band 39. Stadtarchiv Ulm, 1970, S. 192–196.
  76. Sehenswürdigkeiten Ulm/Neu-Ulm: Fischer- und Gerberviertel Ulm. Touristik GmbH, abgerufen am 16. September 2019.
  77. Foto der Informationstafel am Turm, auf commons.wikimedia.org.
  78. Mareike Hauser: Ulm hat wohl höchst gelegene Straßenbahn-Haltestelle Deutschlands. In: Südwest Presse 8. März 2019.
  79. Informationen zum Bierfest auf swp.de, abgerufen am 28. Oktober 2021.
  80. Landesposaunentag Ulm. Touristik Ulm/Neu-Ulm, abgerufen am 16. September 2019.
  81. Kulturnacht Ulm/Neu-Ulm. In: kulturnacht-ulm.de, abgerufen am 16. November 2020.
  82. Kulturnacht. Touristik Ulm/Neu-Ulm, abgerufen am 16. November 2020.
  83. Abteilungen des Post-SV-Ulm e. V. Abgerufen 12. November 2021.
  84. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. Abgerufen am 7. Januar 2019.
  85. Bundesland Baden-Württemberg. Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 7. Januar 2019.
  86. Zukunftsatlas 2016. In: Handelsblatt. Abgerufen am 1. Mai 2019.
  87. Deutschlandfunk Kultur
  88. ulm.deulm.de
  89. Frank König, Willi Böhmer: Audi und BMW fahren auf Ulm ab. In: Südwest Presse. 6. Oktober 2012.
  90. Homepage – Nokia Networks in Germany.
  91. Christoph Mayer: Anfänge des Rundfunks in Ulm: Im Tal der Ahnungslosen. In: Südwest Presse. 21. Januar 2016.
  92. Frank König: Car2go macht in Ulm dicht – Pilotstadt war zu klein und zu teuer. In: Südwest Presse. 30. Oktober 2014.
  93. Nokia schließt in Ulm endgültig am 31. Dezember. In: Schwäbische.de. (schwaebische.de [abgerufen am 11. Juni 2017]).
  94. Tagungspool Ulm/Neu-Ulm. Tagungsservice der Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH. In: tagen.ulm.de. Abgerufen am 11. Oktober 2016.
  95. Ulm erhält ‚European Energy Award‘. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ulm.de. Archiviert vom Original am 4. Juli 2018; abgerufen am 31. Oktober 2018.
  96. SWU Fakten. (Nicht mehr online verfügbar.) In: swu-fakten.de. Stadtwerke Ulm, archiviert vom Original am 3. Mai 2008; abgerufen am 31. Oktober 2018.
  97. www.100ee.de. Abgerufen am 16. September 2019.
  98. Stadt Ulm – Klimaschutzkonzept der Stadt Ulm. In: ulm.de. Abgerufen am 30. November 2018.
  99. Stadt Ulm – Beschlussvorlage GD 455/15. (PDF; 661 kB) In: ulm.de. 16. Oktober 2015, abgerufen am 31. Oktober 2018.
  100. Klimaschutzkonzept Ulm. (PDF; 3,3 MB) In: unw-ulm.de. Stadt Ulm, 16. Oktober 2015, abgerufen am 31. Oktober 2018.
  101. Luftreinhalteplan / Aktionsplan für den Regierungsbezirk Tübingen – Stadt Ulm – Grundlagenteil. (PDF; 991 kB) In: rp.baden-wuerttemberg.de. Regierungspräsidium Tübingen, Mai 2008, abgerufen am 18. Mai 2018.
  102. Luftreinhalteplan / Aktionsplan für den Regierungsbezirk Tübingen – Stadt Ulm – Maßnahmenteil. (PDF; 1,1 MB) In: rp.baden-wuerttemberg.de. Regierungspräsidium Tübingen, Mai 2008, abgerufen am 18. Juni 2018.
  103. Kurzübersicht der Maßnahmen. (PDF; 52 kB) In: rp.baden-wuerttemberg.de. Regierungspräsidium Tübingen, abgerufen am 18. Juni 2018.
  104. Gerd-Axel Ahrens: Sonderauswertung zur Verkehrserhebung, Mobilität in Städten. (PDF; 1,3 MB) SrV 2008 Städtevergleich. In: tu-dresden.de. Technische Universität Dresden, November 2009, S. 47, abgerufen am 31. Oktober 2018 (Tab 10 (a); Datei aktualisiert im Dezember 2010).
  105. Aktionsbündnis „FahrRad in Ulm“. In: ulm.de. Abgerufen am 30. November 2018.
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