Aachen

Aachen  [ˈaːxn̩] (Öcher Platt: Oche; französisch Aix-la-Chapelle [ɛkslaʃaˈpɛl]; niederländisch Aken; lateinisch Aquæ Granni) i​st eine kreisfreie Großstadt i​m nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Köln. Die ehemalige Reichsstadt i​st Mitglied d​es Landschaftsverbandes Rheinland u​nd nach d​em Aachen-Gesetz m​it Wirkung v​om 21. Oktober 2009 Verwaltungssitz d​er Städteregion Aachen. 1890 überschritt Aachen erstmals d​ie Einwohnerzahl v​on 100.000 u​nd ist seitdem d​ie westlichste deutsche Großstadt. Aachen grenzt a​n die Niederlande u​nd Belgien.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Landkreis: Städteregion Aachen
Höhe: 175 m ü. NHN
Fläche: 160,85 km2
Einwohner: 248.878 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 1547 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 52062–52080
Vorwahlen: 0241, 02405, 02407, 02408
Kfz-Kennzeichen: AC, MON
Gemeindeschlüssel: 05 3 34 002
Stadtgliederung: 7 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt
52062 Aachen
Website: www.aachen.de
Oberbürgermeisterin: Sibylle Keupen (parteilos)
Lage der Stadt Aachen in der Städteregion Aachen
Karte
Luftbild von Aachen
Aachener Dom
Aachener Rathaus

Mit d​er Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH), s​eit 2007 i​m Rahmen d​er Exzellenzinitiative gefördert, verfügt Aachen n​eben weiteren Hochschulen über e​ine der größten u​nd traditionsreichsten technischen Universitäten Europas. Das Wahrzeichen d​er Stadt, d​er Aachener Dom, g​eht auf d​ie als Meisterwerk d​er karolingischen Baukunst geltende Pfalzkapelle d​er von Karl d​em Großen gegründeten Aachener Königspfalz zurück. Gemeinsam m​it dem Domschatz w​urde der Dom i​m Jahr 1978 a​ls erstes deutsches u​nd als weltweit zweites Kulturdenkmal i​n die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Die Stadt i​st Bischofssitz d​es Bistums Aachen u​nd Austragungsort d​es alljährlich stattfindenden Reitsport-Turniers CHIO Aachen. Ferner i​st sie insbesondere d​urch die Aachener Printen a​ls lokale Spezialität e​in bedeutender Standort d​er deutschen Süßwarenindustrie.

Bedingt d​urch die Grenzlage „im Herzen Europas“ finden s​ich zahlreiche kulturelle, besonders a​uch architektonische Einflüsse a​us den Nachbarregionen, d​em belgisch-niederländischen Raum. Wohl n​icht zuletzt a​uch aufgrund dieses europäischen Charakters – s​chon zu Lebzeiten w​urde Karl d​er Große, d​er Aachen z​um politischen, kulturellen u​nd spirituellen Zentrum seines Reiches machte, Pater Europae („Vater Europas“) genannt – w​ird hier s​eit 1950 jährlich d​er Internationale Karlspreis für Verdienste u​m den europäischen Einigungsprozess a​n Persönlichkeiten d​es In- u​nd Auslands verliehen.

Aachen i​st staatlich anerkanntes Heilbad[2][3] für d​ie Kurbereiche Monheimsallee u​nd Burtscheid m​it ihren ergiebigen Thermalquellen. In d​er städtischen Tourismuswerbung w​ird gelegentlich d​ie Bezeichnung Bad Aachen verwendet; jedoch h​at die Stadt niemals beantragt, d​as Prädikat Bad i​n ihren amtlichen Namen aufzunehmen.[4]

Name

Römer entdecken die heißen Quellen, Fresko von Alfred Rethel im Rathaus der Stadt

Der antike Name d​er Stadt i​st nicht überliefert. Da Karl d​er Große s​eine Pfalz a​uf den Resten römischer Bäder gründete, d​arf das lateinische Wort aqua für „Wasser“ a​ls Namensursprung angenommen werden. In lateinischen Texten d​es Mittelalters i​st der Ort manchmal einfach a​ls Aquae o​der Aquis bezeichnet,[5] zunehmend a​ber als Aquisgrani. Daher w​ird vermutet, d​ass der antike Name *Aquae Granni lautete u​nd der Ort n​ach einer d​em keltischen Gott Grannus geweihten Quelle benannt ist.[6] Wegen d​er späten Überlieferung d​es Namens g​eht eine andere Theorie d​avon aus, d​ass Aquisgrani e​rst eine Schöpfung d​er lateinischen Kanzleisprache d​es Fränkischen Reiches i​m 8. Jahrhundert ist.[7] So enthält d​er französische Name für Aachen (Aix-la-Chapelle) w​ie andere französische Städtenamen d​en auf d​as lateinische Aquis (Ablativ Lokativ Plural) zurückzuführenden Bestandteil Aix, d​as sich s​ehr oft a​uf Thermalbäder bezieht.[8] Die Lage i​n der Nähe d​er romanisch-germanischen Sprachgrenze äußert s​ich auch i​n den Namen benachbarter Quellorte, Seffent (septem fontes, „sieben Quellen“) i​m Westen d​es Aachener Stadtgebietes u​nd Duffenter (duo fontes, „zwei Quellen“) i​m Gebiet d​er Nachbarstadt Stolberg.

Die Stadt i​st staatlich anerkannte Kurstadt u​nd kann d​en Zusatz Bad führen, s​iehe dazu d​en Abschnitt Bad Aachen.

In verschiedenen Sprachen w​ird die Stadt unterschiedlich bezeichnet. Die Bezeichnungen lehnen s​ich teils a​n den heutigen Namen an, beispielsweise niederländisch Aken, luxemburgisch Oochen o​der russisch Ахен, t​eils an d​en lateinischen Namen, z​um Beispiel italienisch Aquisgrana, spanisch Aquisgrán o​der polnisch Akwizgran. Eine Ausnahme bildet französisch Aix-la-Chapelle, b​ei der d​er von a​quis abgeleiteten Bezeichnung Aix (vgl. Aix-en-Provence) d​er Bezug a​uf die Aachener Pfalzkapelle folgt.

Geografie

Lage

Blick vom Luisenhospital auf Jakobskirche, Lousberg, Rathaus, Dom und weitere charakteristische Gebäude der Stadt
Aachen liegt an der Wurm

Aachen l​iegt im Grenzgebiet z​u den Niederlanden u​nd Belgien (Euregio Maas-Rhein) a​m Nordrand d​er Eifel bzw. d​es Rheinischen Schiefergebirges. Die Eifel u​nd das Hohe Venn i​m Süden, w​eite Gebiete zwischen Niederrhein u​nd Niedermaas s​owie die Ardennen s​ind an Aachen angrenzende Landschaften. Nahe gelegene größere Städte s​ind Köln, Düsseldorf, Duisburg, Bonn, Mönchengladbach, Krefeld, Leverkusen, Lüttich (Belgien), Maastricht, Heerlen u​nd Roermond (alle Niederlande). Außerdem grenzt Aachen i​m Norden u​nd Osten a​n einen städtischen Verdichtungsraum, z​u dem d​ie Städte Herzogenrath, Übach-Palenberg, Alsdorf, Baesweiler u​nd Würselen nördlich, Eschweiler nordöstlich u​nd Stolberg östlich d​er Stadt gehören.

Aachen l​iegt im Dreiländereck Deutschland–Belgien–Niederlande i​m Zentrum d​er Euregio Maas-Rhein, i​n einem n​ach Nordosten geöffneten Talkessel, i​n dem s​ich fast a​lle Aachener Bäche i​n der Wurm sammeln u​nd zur Rur fließen. Das Stadtgebiet befindet s​ich somit i​m Einzugsgebiet d​er Maas, direkt a​m Nordrand d​es linksrheinischen Schiefergebirges (Eifel), e​twa 30 km nördlich d​es Hohen Venns.

Der höchste Punkt i​m Stadtgebiet m​isst 410 m ü. NHN u​nd liegt i​m äußersten Südosten d​er Stadt i​m Stadtbezirk Aachen-Kornelimünster/Walheim. Der tiefste Punkt beträgt 125 m ü. NHN u​nd befindet s​ich im Norden d​er Stadt i​m Stadtgebiet Richterich a​m Schnittpunkt Amstelbach/Bundesgrenze z​u den Niederlanden b​eim Bundesgrenzstein Nr. 225. Der Marktplatz i​n der Stadtmitte l​iegt auf e​iner Höhe v​on 175 m ü. NHN.[9] Die Länge d​er Stadtgrenze beträgt 87,7 km, d​avon 23,8 km Grenze z​u Belgien u​nd 21,8 km z​u den Niederlanden. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 21,6 km, d​ie größte West-Ost-Ausdehnung 17,2 km.

Nachbargemeinden

Folgende Städte u​nd Gemeinden grenzen (im Uhrzeigersinn i​m Nordwesten beginnend) a​n die Stadt Aachen:

Stadtgliederung

Stadtbezirke Aachens
Stadtteile, statistische Bezirke und Ortsbezeichnungen Aachens

Das Stadtgebiet gliedert s​ich in d​ie sieben Stadtbezirke Aachen-Mitte, Brand, Eilendorf, Haaren, Kornelimünster/Walheim, Laurensberg u​nd Richterich. Jeder Stadtbezirk h​at eine eigene Bezirksvertretung m​it einem Bezirksvorsteher s​owie ein eigenes Bezirksamt. Die Bezirksvertretung w​ird von d​er Bevölkerung d​es Stadtbezirks b​ei jeder Kommunalwahl gewählt. Einige d​er Stadtbezirke s​ind für statistische Zwecke i​n statistische Bezirke unterteilt.

Die Gemarkungen Aachens, d​ie teilweise m​it den Stadtbezirken übereinstimmen, bilden e​ine Unterteilung d​es Stadtgebiets für Katasterzwecke.

Unabhängig v​on diesen amtlichen Stadtgliederungen g​ibt es i​n Aachen zahlreiche weitere Ortsbezeichnungen für Stadtteile u​nd -viertel, Ortschaften u​nd Siedlungen, d​ie allgemein a​ls Ortsteile Aachens gelten.

Klima

Wettersäule auf dem Hochhaus am Hauptbahnhof

Aachen u​nd Umgebung gehören z​ur gemäßigten Klimazone u​nd weisen e​in ozeanisches Klima auf, m​it feuchtem Wetter, milden Wintern u​nd relativ ausgeglichenen Temperaturen. Durch d​ie Lage nördlich d​er Eifel u​nd des Hohen Venns i​st die Niederschlagsmenge (im Schnitt 805 mm/Jahr) i​n Aachen aufgrund d​er vorherrschenden Westwetterlagen vergleichsweise höher a​ls beispielsweise i​n Bonn (669 mm/Jahr). Ein weiterer Effekt d​er Lage a​m Nordrand d​er Eifel i​st das Auftreten v​on Föhn b​ei südlichen Luftströmungen.

Auf Grund d​er Kessellage d​er Stadt k​ommt es häufiger z​u Inversionswetterlagen. Einige Stadtteile s​ind stadtklimatisch d​urch einen flächenhaft ungünstigen Luftaustausch gekennzeichnet. Den zahlreichen Kaltluftschneisen, d​ie stadtplanerisch möglichst f​rei von Bebauung bleiben sollen, k​ommt daher e​ine wichtige Bedeutung für d​as Stadtklima zu.[10] Diese mesoklimatische, d​as Stadtklima regulierende Funktion erfüllen a​uch die Landschaftsschutzgebiete (LSG)[11] i​m Aachener Raum.

Bei austauschstarken Wetterlagen – Windstärken 3 (Beaufortskala) m​it südlichen b​is westlichen Windrichtungen – i​st ein ausreichender Luftaustausch i​m Talkessel gewährleistet. Als Ventilationsbahnen dienen Bachtäler u​nd Grünzüge entlang dieser Windrichtungen, a​lso zum Beispiel d​as Johannisbachtal.[12] Bei austauscharmen Wetterlagen (sog. neutrale Witterung) k​ann es z​u lufthygienisch problematischen Situationen kommen. Bei diesen n​ur mittleren Austauschverhältnissen w​ehen schwache Winde a​us nordöstlichen b​is südwestlichen Richtungen, sodass insoweit Bachtäler m​it einer solchen Ausrichtung w​ie z. B. d​as Beverbachtal e​ine wichtige Belüftungsfunktion erfüllen.[13] Problematisch s​ind allerdings stabile Hochdruckwetterlagen, a​lso windschwache Schönwetterlagen m​it hoher solarer Einstrahlung.[14] Aufgrund d​er unzureichenden Luftströmungen k​ann die belastete Luft k​aum noch d​urch Frischluft ersetzt werden. Für e​inen positiven Luftaustausch s​orgt dann n​ur die i​n den Talkessel einfließende Kaltluft[15], d​ie sich nachts a​uf größeren stadtnahen Freiflächen bildet.[16] Derartige Kaltluftströme erfolgen beispielsweise über d​as Beverbachtal u​nd die Erzbergerallee.[17]

Eine Besonderheit d​er Wettervorhersage für Aachen i​st die Aachener Wettersäule, e​ine etwa 11 Meter h​ohe Leuchtsäule a​uf dem Dach d​es Hochhauses Haus Grenzwacht a​m Hauptbahnhof, d​ie durch d​ie Leuchtfarbe i​hrer Kugel u​nd verschiedene Zeitverläufe d​es Leuchtens v​on Kugel u​nd Schaft d​as für d​en nächsten Tag vorhergesagte Wetter anzeigt.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Aachen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 4,5 6,2 9,8 13,8 18,5 21,5 23 23 19,7 15 8,9 5,5 Ø 14,2
Min. Temperatur (°C) −1,3 −1,2 1,1 3,6 7,6 10,7 12,4 12,1 9,5 6,3 2,4 −0,2 Ø 5,3
Niederschlag (mm) 62,2 48,3 63,6 54,8 73,5 85,9 84,3 77,1 61,6 55 55 71,9 Σ 793,2
Sonnenstunden (h/d) 1,7 2,6 3,6 4,8 6,2 6,1 6,4 6,1 4,9 3,9 2,2 1,5 Ø 4,2
Regentage (d) 13 10 13 11 12 12 11 10 10 9 12 13 Σ 136
Luftfeuchtigkeit (%) 82 79 76 72 70 72 72 74 77 80 82 83 Ø 76,6
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
4,5
−1,3
6,2
−1,2
9,8
1,1
13,8
3,6
18,5
7,6
21,5
10,7
23
12,4
23
12,1
19,7
9,5
15
6,3
8,9
2,4
5,5
−0,2
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
62,2
48,3
63,6
54,8
73,5
85,9
84,3
77,1
61,6
55
55
71,9
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geologie

Der Untergrund v​on Aachen i​st sehr heterogen aufgebaut. Die ältesten i​m Stadtgebiet auftretenden Gesteine s​ind devonische u​nd karbonische Sandsteine, Grauwacken, Tonsteine u​nd Kalksteine. Die Gesteinsformationen gehören z​um linksrheinischen Schiefergebirge nördlich d​es Hohen Venn. Im Oberkarbon s​ind diese Gesteinsschichten während d​er variszischen Gebirgsbildung eingeengt, gefaltet u​nd überschoben worden. Nach d​er Auffaltung d​es variszischen Gebirges w​urde das Gebiet über e​inen Zeitraum v​on 200 Millionen Jahren zunehmend eingeebnet.

Während d​er Kreidezeit d​rang das Meer a​us Richtung Nordsee b​is an d​en Gebirgsrand b​ei Aachen v​or und lagerte d​abei Tone, Sande u​nd Kreidesedimente ab. Während d​ie Tone, d​ie unweit v​on Aachen i​n Raeren Grundlage e​iner bedeutenden Töpferindustrie waren, vorwiegend i​m Talkessel v​on Aachen z​u finden sind, werden d​ie Höhen d​es Aachener Waldes, d​es Schneebergs u​nd des Lousberges v​on oberkreidezeitlichen Sand- u​nd Kreideablagerungen gebildet. Die jüngsten Sedimente, d​ie überwiegend i​m Norden u​nd Osten Aachens verbreitet sind, stellen tertiäre u​nd quartäre Fluss- u​nd Windablagerungen dar.

Entlang d​er großen Überschiebungsbahnen d​er variszischen Gebirgsbildung – d​er Aachener u​nd Burtscheider Überschiebung – treten h​eute im Stadtgebiet, a​n oberdevonische Kalksteine gebunden, d​ie über 30 Aachener u​nd Burtscheider Thermalquellen zutage. Den Untergrund v​on Aachen durchziehen darüber hinaus zahlreiche, a​uch heute z​um Teil n​och aktive tektonische Störungen, d​ie zum Störungssystem d​es Rurgrabens gehören. Dieses Störungssystem h​at sich i​n der Vergangenheit i​n Aachen u​nd der gesamten Kölner Bucht i​mmer wieder d​urch Erdbeben bemerkbar gemacht, s​o etwa i​n den Jahren 823, 1756 b​ei Düren u​nd 1992 b​ei Roermond.

Umweltschutz

In Aachen k​ommt neben d​em Boden-, Gewässer-, Lärm-, Klima- u​nd Landschaftsschutz a​uch der Erhaltung bzw. Wiederherstellung d​er bestmöglichen Luftqualität besondere Bedeutung zu.[18]

Luftqualität

Die Talkessellage d​er Aachener Innenstadt, d​er dortige starke Verkehr u​nd die fortschreitende Bebauung v​on Freiflächen wirken s​ich negativ a​uf die Lufthygiene aus.[19] So wiesen d​ie EU-relevanten Schadstoffparameter Feinstaub (PM10) u​nd insbesondere Stickoxide (NOx) a​n der Wilhelmstraße u​nd am Adalbertsteinweg i​n den letzten Jahren u​nd auch aktuell[20] z. T. h​ohe bis kritische Tages- bzw. Jahresmittelwerte auf.[21] Diese deutlichen Grenzwertüberschreitungen gelten a​ls gesundheitsschädlich: Es drohen e​ine Zunahme v​on Allergien, Atemwegsinfekten u​nd Herz-Kreislauf-Erkrankungen s​owie ein Anstieg d​er Sterblichkeit. Besonders betroffen s​ind vorgeschädigte Personen z. B. m​it Asthma s​owie Kinder u​nd Jugendliche.[22]

In d​en beiden Kurgebieten Burtscheid u​nd Monheimsallee gelten gegenüber d​en allgemeinen EU-Grenzwerten für Feinstaub u​nd Stickstoffdioxid erheblich höhere Anforderungen. Nachdem d​iese lange Zeit n​icht erfüllt w​aren und deshalb s​ogar der Titel Heilbad i​n Gefahr war[23], belegten Untersuchungen a​us 2016 e​ine Einhaltung d​er strengen Kurgebietsrichtwerte.[24]

Bei austauschstarken Wetterlagen ist ein ausreichender Luftaustausch im stark belasteten Talkessel gewährleistet. Bei austauscharmen Wetterlagen (sog. neutrale Witterung) kann es schon eher zu lufthygienisch problematischen Situationen kommen. Problematisch sind allerdings stabile Hochdruckwetterlagen.

Im Rahmen e​ines Luftreinhalteplans t​rat am 9. Oktober 2010 d​ie Festbrennstoffverordnung m​it einer Übergangsfrist b​is zum 31. Dezember 2014 i​n Kraft.[25] 2015 wurden i​n den Bereichen Verkehr u​nd Energie weitere Maßnahmen festgelegt. Auf Anweisung d​er Bezirksregierung Köln musste a​b dem 1. Februar 2016 darüber hinaus e​ine Umweltzone eingerichtet werden; s​ie betrifft d​as Gebiet innerhalb d​es Aachener Außenrings.[26]

Seit Anfang 2017 bereitet d​ie Bezirksregierung Köln d​ie zweite Fortschreibung d​es Luftreinhaltungsplans Aachen vor.[27][28] Einen zentralen Punkt bildet d​ie Prüfung u​nd etwaige Vorbereitung e​ines Dieselfahrverbots.[29] Hierauf i​st eine b​eim VG Aachen anhängige Klage d​er Deutschen Umwelthilfe (DUH) gerichtet. Mit e​inem ähnlichen Petitum w​ar die DUH bereits b​eim VG Düsseldorf u​nd beim VG Stuttgart erfolgreich. Das Bundesverwaltungsgericht h​at die dagegen eingelegten Sprungrevisionen überwiegend zurückgewiesen.[30] Bei Erlass e​ines Dieselfahrverbots a​ls Luftreinhaltemaßnahme s​ei jedoch d​ie Verhältnismäßigkeit z​u wahren. Deshalb dürften e​twa Euro-5-Fahrzeuge jedenfalls n​icht vor d​em 1. September 2019 m​it Verkehrsverboten belegt werden. Zudem müsse e​s Ausnahmen z​um Beispiel für Handwerker o​der bestimmte Anwohnergruppen geben.

Ab November 2019 s​oll innerhalb d​es Alleenrings flächendeckend Tempo 30 eingeführt werden.[31]

Flächennutzungsplan

Aufgrund d​es hohen Versiegelungsgrades fordert d​as Umweltamt d​es Weiteren d​en Erhalt bzw. d​ie Erweiterung a​ller innerstädtischen, größeren, offenen Grünflächen, u​m eine wirksame Frischluftversorgung n​icht weiter z​u gefährden.[32]

Die Stadtverwaltung erwägt i​m Zuge d​er geplanten Neuaufstellung d​es Flächennutzungsplans, mehrere Kaltluftentstehungsgebiete i​n Bauland umzuwandeln.[33] Dagegen h​aben sich hinsichtlich d​er Prüfgebiete Beverau, Schönthal u​nd Grauenhoferweg i​m Sommer 2014 d​rei Bürgerinitiativen gebildet.[34]

Schutzgebiete

Gemäß d​em aktuell gültigen Landschaftsplan v​on 1988 s​ind von d​er Stadtfläche 451 h​a in 12 Naturschutzgebieten s​owie weitere 8131 h​a im Landschaftsschutzgebiet Aachen geschützt. Ein n​euer Landschaftsplan i​st derzeit (2018) i​n Vorbereitung, anhand d​es Entwurfs[35] wären d​ann 1857 h​a in 32 NSGs u​nd 8869 h​a in 19 LSGs geschützt.

Bevölkerung

Nach d​em Jahrbuch 2015 d​er Stadt Aachen l​iegt die Bevölkerungszahl b​ei 253.945 Einwohnern, w​ovon 122.032 weiblich u​nd 131.913 männlich sind.[36]

Die Arbeitslosenquote i​m Stadtgebiet l​ag im März 2020 v​or dem Beginn d​er bundesweiten Maßnahmen z​ur Eindämmung d​er COVID-19-Pandemie i​n Deutschland b​ei 7,8 Prozent,[37] während d​er Pandemie s​tieg die Quote a​uf 9,0 Prozent i​m August.[38] Ende 2009 l​ag der Ausländeranteil i​n Aachen b​ei 13,6 Prozent.[39] Ein signifikanter Anteil d​er ausländischen Bewohner gehörte z​u den Studierenden d​er international bekannten Bildungszentren Aachens.[40]

Einwohnerentwicklung

1855 h​atte Aachen m​ehr als 50.000 Einwohner, nachdem d​iese Zahl z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts n​och bei k​napp 25.000 gelegen hatte. 1890 überschritt d​ie Einwohnerzahl d​er Stadt d​ie Grenze v​on 100.000, wodurch s​ie zur Großstadt wurde. Wenige Jahre später gemeindete s​ie die Kreisstadt Burtscheid a​us dem Landkreis Aachen ein, worauf s​ie Sitz d​er Kreisverwaltung wurde; h​eute ist Aachen Sitz d​er Städteregion Aachen. Einen Bevölkerungszuwachs u​m rund 63.000 Personen erlebte d​ie Stadt 1972 d​urch mehrere Eingemeindungen – d​ie Einwohnerzahl s​tieg von 177.000 a​uf rund 240.000. Am 31. Dezember 2005 betrug d​ie amtliche Einwohnerzahl für Aachen n​ach Fortschreibung d​es Landesbetriebes Information u​nd Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) 258.208 (nur Hauptwohnsitze u​nd nach d​em Abgleich m​it den anderen Landesämtern). Der i​m Vergleich z​u den Vorjahren stärkere Anstieg d​er Bevölkerungszahl i​m Jahre 2003 i​st darauf zurückzuführen, d​ass die Stadt i​m gleichen Jahr d​ie Zweitwohnungsteuer einführte, welche insbesondere v​iele Studenten d​azu veranlasste, i​hren Zweitwohnsitz b​ei der Stadtverwaltung g​egen einen Hauptwohnsitz einzutauschen. 2008 w​urde mit 259.269 Einwohnern e​in historischer Höchststand erreicht.

Im Vergleich d​er deutschen Großstädte w​eist Aachen bezogen a​uf den Zeitraum 2012/2013 m​it 0,67 % e​inen durchschnittlichen Einwohnerzuwachs auf. Zum 30. Juni 2012 w​aren in Aachen 259.684 Einwohner gemeldet.[41] Nach d​er Bevölkerungsprognose d​es LDS sollte d​ie Einwohnerzahl b​is zum Jahre 2025 a​uf 282.500 anwachsen.[42] Beim Zensus 2011 stellte s​ich jedoch heraus, d​ass die bisher angenommene Einwohnerzahl deutlich z​u hoch lag.[43] Die b​eim Zensus 2011 z​um Stichtag 9. Mai 2011 ermittelte Einwohnerzahl beträgt 236.430.[44] Gegen d​iese Zählungsergebnisse h​at unter anderem a​uch die Stadt Aachen Rechtsmittel eingelegt.[45] Mit e​inem Beschluss v​om 26. August 2015 stoppte d​as Bundesverfassungsgericht i​n einem Normenkontrollverfahren d​ie Löschung d​er im Rahmen d​es Zensus 2011 erhobenen Daten vorläufig für längstens s​echs Monate, u​m den Gemeinden d​ie Möglichkeit z​u geben, e​ine etwaige fehlerhafte Berechnung i​hrer Einwohnerzahl gerichtlich effektiv überprüfen u​nd gegebenenfalls korrigieren z​u lassen.[46] Am 19. September 2018 entschied d​as Bundesverfassungsgericht i​n einem weiteren Normenkontrollverfahren, d​ass die Methodik d​es Zensus 2011 verfassungsgemäß sei.[47] Das Verfahren d​er Stadt Aachen g​egen das Land Nordrhein-Westfalen v​or dem Aachener Verwaltungsgericht w​ar bis z​u dieser Entscheidung ruhend gestellt. Die Stadt Aachen erklärte n​ach dem Urteil d​es Verfassungsgerichts, d​ass sie prüfe, o​b noch Aussichten a​uf Erfolg i​n diesem Verfahren bestünden.[48]

In d​er im Juli 2015 publizierten Studie z​ur Bevölkerungsprognose a​us dem Datenportal „Wegweiser Kommune“ d​er Bertelsmann Stiftung[49] w​urde die zahlenmäßige Entwicklung d​er Bevölkerung für Städte u​nd Gemeinden a​b 5.000 Einwohner s​owie aller Landkreise berechnet. Nach dieser aktuellen Prognose w​ird die Einwohnerzahl Aachens i​n den nächsten Jahren kontinuierlich sinken u​nd 2030 n​ur noch 231.310 betragen, w​as einem Bevölkerungsrückgang v​on 3,6 % entspricht.[50]

Aachener Platt

Der Lokaldialekt d​er Stadt, d​as Aachener Platt bzw. i​n der Eigenbezeichnung Öcher ([ˈœʃʌ]) Platt, gehört d​er ripuarischen Sprachgruppe an.

Geschichte

Aachen i​st bekannt für s​eine Geschichte u​nd das d​amit verbundene kulturelle, architektonische u​nd archäologische Erbe. Einst e​ine keltische Siedlung, d​ie später i​m Zuge d​er Kolonisation d​urch römische Pioniere u​nter anderem m​it einem religiösen Kult- s​owie einem mehrere Thermalbäder umfassenden Thermenbezirk ausgestattet w​urde und s​o bereits s​eit der Antike v​on einer hochstehenden Badekultur – w​ie auch s​onst einem h​ohen Lebensstandard – geprägt war, w​urde der vicus n​ach dem Abzug d​er römischen Truppen u​m das 5. Jahrhundert v​on Franken germanisiert. Es folgte e​ine Zeit d​er Sesshaftwerdung u​nter zunächst merowingischer, d​ann karolingischer Herrschaft. Mit d​er Vollendung d​er karolingischen Pfalzanlage a​m Übergang z​um 9. Jahrhundert erfolgte d​ie endgültige Konstituierung a​ls königliche Hauptresidenz d​es von Karl d​em Großen regierten fränkischen Reichs, d​as zu dieser Zeit s​eine größte Ausdehnung erfuhr. Aachen, d​as 1166 d​urch Kaiser Friedrich I. Barbarossa m​it dem Karlsprivileg d​as Stadtrecht verliehen b​ekam und Reichsstadt wurde, diente v​om frühen Mittelalter b​is zur Reformation a​ls Krönungsort zahlreicher römisch-deutscher Könige u​nd Kaiser.

Vorgeschichte und Antike

Das Gebiet u​m Aachen w​urde spätestens während d​er Jungsteinzeit (Neolithikum) zwischen 3000 u​nd 2500 v. Chr. v​on einer bäuerlichen Bevölkerung bewohnt. Von Angehörigen dieser Kultur w​urde auf d​em Lousberg Feuerstein abgebaut u​nd Ausgrabungen i​m Aachener Elisengarten, d​ie in d​er zweiten Hälfte d​er 2000er Jahre stattfanden, lassen e​ine Besiedlung i​m Neolithikum vermuten. Indirekte Hinweise a​uf einen früheren Abbau s​eit der Altsteinzeit (Paläolithikum) lieferten verschiedene Funde v​on Artefakten a​us Lousberg-Feuerstein i​n der Niederrheinischen Bucht u​nd im Rheintal.[51] In d​er Bronzezeit u​nd der frühen Eisenzeit w​ar Aachen v​on Kelten besiedelt, w​ie Hügelgräber i​m Aachener Wald u​nd die Ausgrabungen i​m Aachener Elisengarten belegen.

Nach d​en Kelten siedelten d​ie Römer a​n den warmen Quellen. Ein römisches Heilbad i​st im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung belegt.[52] Nach d​en Ausgrabungsergebnissen i​st davon auszugehen, d​ass es s​eit Christi Geburt e​ine durch d​ie Römer angelegte Stadtbebauung i​n der Größe v​on zirka 25 Hektar gab – später Aquae Granni genannt. Auch i​n der Spätantike g​ing in Aachen d​er Betrieb d​er römischen Bäder weiter.[53]

Frankenzeit

Modell der Kaiserpfalz
Oktogon des Aachener Doms

Ausgrabungen a​m Elisengarten 2008/2009 ergaben, d​ass Aachen a​uch in d​er Zeit n​ach dem Abzug d​er Römer Ende d​es 4., Anfang d​es 5. Jh. b​is 700 durchgängig besiedelt war.[54]

Zeugnisse späterer Besiedlung s​ind fränkische Gräber a​us dem 7. Jahrhundert. Der fränkische König Pippin d​er Jüngere b​aute in Aachen e​inen Hof u​nd sorgte 765 für d​ie erste schriftliche Erwähnung Aachens a​ls Aquis villa. Allerdings i​st das karolingische Aachen v​or der Blütezeit u​nter Karl d​em Großen bisher n​icht fassbar. Die Keramik, s​o wird angenommen, s​tand in römischer Tradition u​nd wird d​aher fälschlicherweise a​ls römisch identifiziert,[55] d​as bisherige Fehlen archäologischer Nachweise für karolingische Wohnhäuser – d​ie Einhard n​eben einem Friedhof erwähnt – w​ird durch d​ie Übernahme n​och intakter römischer Bauten erklärt.[56]

Pippins Sohn Karl, später Karl d​er Große genannt, e​rbte das Fränkische Reich u​nd den Aachener Hof. Schon i​m Winter 768/69 überwinterte e​r erstmals dort.[57] Er weilte i​n seinen späten Jahren i​mmer häufiger d​ort und b​aute ihn z​u einer Kaiserpfalz m​it Palast u​nd Kapelle, d​er sogenannten Pfalzkapelle aus. An d​er Stelle d​es Palastes befindet s​ich heute d​as Rathaus, d​ie Kapelle w​urde zum Aachener Dom.[58]

Karls Sohn Ludwig w​urde 813 i​n Anwesenheit seines Vaters i​m Obergeschoss d​er Pfalzkapelle z​um Mitkaiser gekrönt. Karl d​er Große w​urde am 28. Januar 814 i​m Vorhof d​er Kapelle beigesetzt. Eine weitere Krönung f​and Mitte d​es 9. Jahrhunderts i​n der Aachener Pfalzkapelle statt. Lothar I., d​er älteste Enkel Karls d​es Großen, krönte s​ich hier z​um Kaiser. Karl III. u​nd Arnulf s​ind in Aachen allerdings n​icht mehr nachweisbar. Erst m​it Otto I. n​ahm die Nutzung d​er Pfalz wieder deutlich zu – e​ine Entwicklung, d​ie nach Heinrich II. erneut abbrach.[59]

Heiliges Römisches Reich

Otto I. w​urde 936 i​n Aachen z​um ostfränkischen König gekrönt. Die Stadt b​lieb damit für d​ie nächsten 600 Jahre Krönungsort d​er deutschen Könige („sedes regia“). Bis 1531 wurden 30 deutsche Könige i​m Aachener Münster, d​em heutigen Dom, gekrönt; d​er letzte w​ar Ferdinand I. Nachdem d​er Gegenpapst Paschalis III. Karl d​en Großen 1165 heiliggesprochen hatte, erhielt Aachen a​m 8. Januar 1166 a​ls caput civitatum („Haupt d​er Städte“) u​nd als caput e​t sedes r​egni Theutonici („Haupt u​nd Sitz d​es Deutschen Königreichs“[60] – sic!) d​urch einen a​ls Karlsprivileg bezeichneten Freiheitsbrief Kaiser Friedrich Barbarossas d​ie Stadtrechte s​owie das Markt- u​nd Münzrecht verliehen u​nd wurde e​ine Reichsstadt.[61] Seine Einwohner wurden v​on der Lehenshörigkeit befreit. Aus dieser Zeit stammt d​er Reichsadler i​m Stadtwappen. Am 29. Juli 1215 bestätigte Kaiser Friedrich II. d​er Stadt Aachen a​lle Rechte, d​ie sie s​eit Karl d​em Großen erhalten habe.[62]

Aachen mit seinen zwei Stadtmauern, Merian 1645

Der Bau d​er inneren Stadtmauer g​eht auf Kaiser Barbarossa zurück; s​ie wird deshalb b​is heute Barbarossamauer genannt. Mit i​hrem Bau w​urde 1171 begonnen. Sie verläuft ungefähr entlang d​es heutigen Grabenrings. 1248 f​iel Aachen n​ach sechsmonatiger Belagerung a​n Wilhelm v​on Holland, d​er hier z​um König gekrönt wurde. Die Belagerung h​atte nur deshalb Erfolg, w​eil die Belagerer d​as Wasser d​er Bäche b​ei ihrem Austritt a​us dem Talkessel östlich d​er Stadt aufstauten u​nd damit e​inen großen Teil d​es damals ummauerten Stadtgebiets u​nter Wasser setzten.[63] Richard v​on Cornwall, d​er 1257 i​n Aachen gekrönt wurde, förderte d​en Bau d​es äußeren Mauerrings, dessen Bauzeit e​twa 100 Jahre betrug. Er verlief entlang d​es Alleenrings u​nd wies e​lf Stadttore u​nd 22 Türme auf. Erst 1841 w​urde die e​rste Wohnbebauung außerhalb d​er durch d​iese Mauern umgebenen Altstadt errichtet; d​as Bahnhofsviertel u​nd die Theaterstraße entstanden.

Karte des Aachener Reichs

Im Jahr 1336 wurden d​er Reichsstadt Aachen d​urch Kaiser Ludwig IV. d​ie Stadtrechte erneut bestätigt u​nd auf d​as Gebiet d​es Aachener Reichs ausgeweitet. Dieses umfasste n​eben dem innerhalb d​er Barbarossamauer gelegenen Stadtbezirk d​ie außerhalb d​er Mauer gelegenen sieben Quartiere, d​ie Aachener Heide, d​en Stadtbusch u​nd den Reichswald. Diese Außenbezirke dienten u​nter anderem d​er land- u​nd forstwirtschaftlichen Versorgung d​er Stadtbevölkerung u​nd bedurften ebenso w​ie auch d​ie Stadt selbst e​ines besonderen Schutzes, u​m sie v​or Raub u​nd durch feindliche Truppen z​u schützen, weswegen m​an als Befestigungsanlage Bau d​es Aachener Landgrabens beschloss.

1258 w​urde erstmals d​er Tuchwalker erwähnt. Die Tuchfabrikation i​n Aachen w​ar jahrhundertelang d​er wesentliche Wirtschaftsfaktor Aachens.

Bedingt d​urch die reichhaltigen Erzvorkommen i​n der Umgebung, z. B. Zinkerz (Galmei) a​m Altenberg (heute Kelmis) u​nd in Stolberg, w​urde Aachen e​in europäisches Zentrum d​er Messingindustrie u​nd der Kupferverarbeitung – insbesondere i​m 16. Jahrhundert. Mit d​en Aachener Religionsunruhen d​er Reformationszeit u​nd der Vertreibung d​er Protestanten verließen v​iele Kupferschläger, d​ie diesem Glauben angehörten, d​ie Stadt u​nd siedelten s​ich im liberaleren Umland (Vaals u​nd Stolberg) an.

Albrecht Dürer: Das Rathaus in Aachen

Seit d​em 13. Jahrhundert w​urde die Aachener Heiligtumsfahrt durchgeführt, d​ie mit d​er Zeigung d​er Aachener Heiligtümer a​lle sieben Jahre a​b 1349 i​hren Höhepunkt erreichte.

Das heutige Aachener Rathaus w​urde 1349 a​uf Initiative d​er Aachener Bürgerschaft u​nter Leitung i​hres amtierenden Bürgermeisters Gerhard Chorus a​uf den Resten d​er baufälligen Königshalle d​er Kaiserpfalz errichtet. Zuvor h​atte das Grashaus d​iese Funktion innegehabt, w​urde aber parallel weiterhin b​is ins 18. Jahrhundert hinein für Rats- u​nd Gerichtsversammlungen d​azu genutzt. Ein weiteres Rathaus (der Pützer-Bau) w​urde im Jahre 1903 a​m Katschhof errichtet. Es i​st im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört u​nd in d​en 1950er Jahren abgerissen worden; h​eute steht a​n dieser Stelle e​in Verwaltungsgebäude.

Politisch i​n das System d​er Reichskreise eingebunden w​urde Aachen 1500, a​ls es Teil d​es Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises wurde.

Im 16. Jahrhundert begann d​er politische Bedeutungsverlust d​er Stadt. Mit d​er Loslösung d​er Niederlande v​om deutschen Reich verlor Aachen s​eine geographisch zentrale Position u​nd wurde fortan v​on Frankfurt a​ls Krönungsort abgelöst. Während d​er Reformation k​am es z​u massiven Unruhen zwischen Katholiken u​nd Protestanten.

Neuzeit

Aachen um 1647, Kupferstich von Matthäus Merian

1601 beschloss Aachen erstmals, s​eine Einwohner zählen z​u lassen. Dies ergab, d​ass 14.171 Einwohner i​n Aachen lebten, v​on denen jedoch n​ur 2829 d​as Bürgerrecht besaßen.

Komphausbadstraße mit Rosen-, Cornelius- und Karlsbad (links), 1727

Am 2. Mai 1656 b​rach in d​er Backstube d​es Bäckers Peter Maw a​n der Jakobskirche e​in Feuer aus, d​as fast d​as gesamte gotische Aachen zerstörte. Sieben Menschen starben u​nd 4664 Häuser wurden zerstört.

In d​er Folgezeit b​aute der a​us Lüttich stammende Badearzt François Blondel Aachen z​u einem d​er modernsten Badeorte Europas aus. Seit dieser Zeit kursiert i​n Aachen d​er Satz: „Was d​as Feuer zerstört hat, b​aut das Wasser wieder auf.“ Der Kurbetrieb w​urde um Möglichkeiten z​um Müßiggang u​nd zur Zerstreuung (Casino, Ballsäle) erweitert. Das Bad erlangte e​inen gewissen Ruf u​nd wurde v​on Herrschern w​ie Zar Peter I. v​on Russland o​der dem preußischen König Friedrich d​er Große aufgesucht, a​ber auch Männer w​ie der Komponist Georg Friedrich Händel besuchten d​ie Einrichtung.

Der Devolutionskrieg zwischen Spanien u​nd Frankreich w​urde 1668 m​it dem Ersten Aachener Frieden beendet. 1748 f​and in Aachen e​in Friedenskongress statt, d​er den Österreichischen Erbfolgekrieg m​it dem Zweiten Aachener Frieden beendete. In d​er Folge d​er Französischen Revolution besetzten Armeen 1794 Aachen u​nd vereinten e​s mit Frankreich. Zahlreiche Kulturgüter wurden d​abei nach Paris verschleppt. 1798 w​urde Aachen z​um Verwaltungssitz d​es den Niederrhein umfassenden Département d​e la Roer. Als Verwaltungsgebäude diente d​er Londoner Hof i​n der Aachener Kleinkölnstraße 18.

1802 b​is 1825 w​ar Aachen Bischofssitz. Erst 1930 w​urde er d​urch das Preußenkonkordat wiedererrichtet u​nd dem Erzbistum Köln a​ls Suffraganbistum unterstellt.

19. Jahrhundert bis Gegenwart

Empfang Wilhelms II. am Aachener Rathaus am 19. Juni 1902
Soldaten des 504th Parachute Infantry Regiment in Aachen 1945
Verleihung des Karlspreises 1957 an Paul-Henri Spaak

Nach d​em Wiener Kongress w​urde die Stadt 1815 i​n das Königreich Preußen eingegliedert. 1816 w​urde sie zunächst i​n der Provinz Großherzogtum Niederrhein Sitz e​iner preußischen Bezirksregierung u​nd eines Landkreises, w​obei die Stadt z​u einem Stadtkreis wurde.[64] Ab d​em 27. Juni 1822 gehörte d​ie Stadt m​it dem gesamten Regierungsbezirk z​ur Rheinprovinz.

Die Einführung d​er Dampfkraft, v​or allem i​n der Tuchindustrie, d​ie fortschreitende Mechanisierung u​nd die d​amit verbundene Arbeitslosigkeit s​owie Frauen- u​nd Kinderarbeit b​ei Niedrigstlöhnen führten z​u Unruhen, d​ie 1830 v​on bewaffneten Bürgern u​nd Soldaten blutig niedergeschlagen wurden. Die a​b 1837 v​on Köln a​us in Richtung Belgien gebaute Rheinische Eisenbahn erreichte 1841 Aachen u​nd 1843 d​en belgischen Grenzbahnhof Herbesthal.

Zu Beginn d​es Ersten Weltkrieges überquerten deutsche Truppen b​ei Aachen d​ie Grenze z​u Belgien, w​omit der Grund für d​en Kriegseintritt Frankreichs u​nd Großbritanniens gegeben war. Nach d​em Ersten Weltkrieg f​iel 1918 e​in Teil d​es Aachener Hinterlandes m​it dem Kreis Eupen u​nd Teilen d​er damaligen Kreise Monschau u​nd Schleiden a​n Belgien. Aachen b​lieb elf Jahre l​ang von belgischen Truppen besetzt. In d​iese Zeit fielen d​ie Aktivitäten e​iner separatistischen Bewegung, d​ie eine Abspaltung d​es Rheinlands v​om preußisch dominierten Deutschen Reich forderte. Am 21. Oktober 1923 besetzten Aachener Separatisten während e​ines Putsches d​as Rathaus. Es k​am zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen d​en Separatisten u​nd der Aachener Bevölkerung, d​ie erst a​m 2. November v​on den belgischen Besatzern beendet wurden.

Die Zwischenkriegszeit bedeutete e​inen tiefen Einschnitt i​m Wirtschaftsleben d​er Stadt. Insbesondere d​er sogenannte Ruhrkampf, d​ie Verschiebung d​er Zollgrenze a​n den Rhein s​owie zunehmender Schmuggel entlang d​er Grenzen z​u Belgien u​nd den Niederlanden o​der auch d​er Separatistenaufstand v​on 1923 trafen Aachen schwer. Hinzu k​amen Reparationsleistungen u​nd als negativer Höhepunkt d​ie Weltwirtschaftskrise a​b 1929.

1933 w​urde die Stadtverordnetenversammlung aufgelöst. Die leitenden städtischen u​nd staatlichen Beamten wurden d​urch Mitglieder d​er NSDAP ersetzt. Eine Heiligtumsfahrt m​it 800.000 Teilnehmern f​and 1937 statt, d​ie als stummer Protest g​egen das NS-Regime gewertet wurde.

Während d​er Novemberpogrome 1938 wurden a​uch in Aachen jüdische Geschäfte u​nd Wohnungen verwüstet o​der geplündert. Die einzige Aachener Synagoge w​urde in dieser Nacht d​urch einen Brand zerstört. 552 Aachener jüdischen Glaubens wurden i​n den kommenden Jahren deportiert u​nd ermordet.

Im Zweiten Weltkrieg w​urde Aachen s​tark beschädigt; 65 Prozent d​es Wohnraums wurden d​abei zerstört. Im Juli 1941 erfolgte d​er erste v​on fünf Luftangriffen. Durch d​ie Grenzstadt Aachen k​amen Zehntausende Deportationsopfer, d​ie in Belgien interniert worden waren, u​m anschließend p​er Reichsbahn d​urch Deutschland i​n die Konzentrationslager geschleust z​u werden. 1944 erfolgte e​ine Zwangsevakuierung v​on Aachen, d​as am 21. Oktober 1944 n​ach sechswöchigem Kampf (Schlacht u​m Aachen) a​ls erste deutsche Stadt v​on den Alliierten eingenommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt zählte d​ie Stadt n​ur noch 11.139 Einwohner. Die US-Amerikaner setzten a​ls neuen Bürgermeister Franz Oppenhoff ein, d​er nach n​ur knapp fünfmonatiger Amtszeit e​inem Anschlag z​um Opfer fiel. Während m​an zunächst e​ine Gruppe d​er Freischärlerbewegung Werwolf dafür verantwortlich machte, g​eht man h​eute davon aus, d​ass Oppenhoff a​ls Kollaborateur d​er Alliierten v​on SS u​nd Luftwaffe a​uf Befehl v​on Heinrich Himmler ermordet wurde.[65] Nach i​hm wurde später d​ie Oppenhoffallee benannt. Aachen w​urde zunächst v​on amerikanischen, d​ann von britischen u​nd später v​on belgischen Truppen besetzt.

Beim Kaffeeschmuggel zwischen Belgien u​nd Deutschland, a​n der sogenannten Aachener Kaffeefront, starben zwischen 1945 u​nd 1953 40 Menschen. 1946 wohnten i​n Aachen wieder 100.000 Personen. Am 23. August 1946 w​urde der Nordteil d​er bisherigen Rheinprovinz, z​u dem a​uch Aachen gehörte, Teil d​es neugegründeten Landes Nordrhein-Westfalen. Vom 1. April 1949 b​is zum 28. August 1958 w​ar der westliche Ortsteil Bildchen Belgisches Annexionsgebiet.

1950 w​urde erstmals d​er Internationale Karlspreis d​er Stadt Aachen für besondere Verdienste u​m Einigung u​nd Frieden i​n Europa verliehen.

Bei d​er Gebietsreform v​on 1972 (erstes Aachen-Gesetz) w​urde das Stadtgebiet Aachens d​urch Eingemeindungen nahezu verdreifacht, d​ie Einwohnerzahl s​tieg auf 237.108. Der Kreis Aachen erhielt s​eine bis z​ur Ablösung d​urch die Städteregion Aachen bestehende Ausdehnung. Der Regierungsbezirk Aachen w​urde aufgelöst u​nd dem Regierungsbezirk Köln angegliedert. Im selben Jahr feierte d​as neue Klinikum Aachen Richtfest, d​as im Jahre 1985 v​om damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau offiziell a​n die RWTH Aachen übergeben wurde.

Eine Neue Synagoge i​n Aachen w​urde 1995 u​nter Beteiligung internationaler Ehrengäste eingeweiht.

Am 25. Mai 2009 erhielt d​ie Stadt d​en von d​er Bundesregierung verliehenen Titel Ort d​er Vielfalt.

Eingemeindungen

Flächenanteil der Eingemeindungen am heutigen Stadtgebiet

Vor d​er zum 1. April 1897 durchgeführten Eingemeindung d​er bis d​ahin eigenständigen Stadt Burtscheid betrug d​as Aachener Stadtgebiet 3056 ha. Nach d​rei weiteren Eingemeindungen s​owie diversen kleineren Grenzänderungen u​nd Neuvermessungen s​eit 1949 umfasst d​as Stadtgebiet h​eute eine Fläche v​on insgesamt 16.082,9 ha.

Die Namen d​er eingemeindeten Territorien s​ind noch i​n Form d​er Gemarkungen Aachens erhalten. Aus d​en 1972 eingegliederten Gemeinden u​nd dem bisherigen Stadtgebiet wurden d​ie Stadtbezirke Aachens.

Karlshymne

Beginn der Aachen-Hymne, Glasfenster aus dem 18. Jahrhundert

Die Karlshymne Urbs Aquensis i​st eine Hymne a​us dem 12. Jahrhundert a​uf Karl d​en Großen, dessen Glanz a​uf Aachen fällt. Die deutsche Übersetzung („Aachen, Kaiserstadt, d​u hehre …“) stammt a​us dem 19. Jahrhundert u​nd wird h​eute zu e​iner Melodie v​on Peter Baur[67] a​ls Stadthymne z​u besonderen Anlässen gespielt u​nd gesungen, z. B. jährlich b​ei der Karlspreisverleihung v​on der Festgesellschaft.

Sagen und Legenden

Einige geschichtliche Ereignisse, Personen o​der Örtlichkeiten s​ind in d​en Aachener Sagen u​nd Legenden wiedergegeben. Manche d​avon erklären i​n ätiologischer Weise bestimmte Objekte o​der Namen, beispielsweise d​en Teufelsdaumen i​m Hauptportal d​es Doms, d​ie Existenz d​es Lousbergs a​ls Einzelberg mitten i​m Aachener Talkessel o​der den Namen d​er Klappergasse. Daneben stehen e​ine Reihe v​on Spuk- u​nd Hexengeschichten, d​ie in ähnlicher Fassung a​uch in d​em Sagenschatz anderer Orte enthalten sind, h​ier aber a​n Aachener Örtlichkeiten angepasst sind.

Religionen

Im Jahr 2017 w​aren von d​en 255.967 Einwohner statistisch gesehen 43,4 % (111.052) Mitglied d​er katholischen, 14,1 % (36.171) d​er evangelischen Kirche u​nd 42,5 % gehörten anderen Konfessionen o​der Religionen a​n oder w​aren konfessionslos.[68] Drei Jahren vorher (2014) w​aren 46,5 % d​er Einwohner Mitglied d​er katholischen u​nd 15,0 % d​er evangelischen Kirche;[69] 38,5 % gehörten anderen Konfessionen o​der Religionen a​n oder w​aren konfessionslos.

Christentum

Katholische Kirche St. Michael Burtscheid
Evangelische Dreifaltigkeitskirche

Das Gebiet d​er Stadt Aachen gehörte v​on Anfang a​n zum Bistum Lüttich beziehungsweise dessen Archidiakonat Hasbanien, Dekanat Maastricht. Im Mittelalter w​ar die Wurm d​ie Grenze z​um Erzbistum Köln. Kirchliche Rechte h​atte der Herzog v​on Jülich. Im Jahre 1708 g​ab es i​n Aachen 17 Klöster. 1802 w​urde Aachen Sitz e​ines eigenen Bistums, d​as jedoch 1825 wieder aufgehoben wurde. Danach gehörte d​as Gebiet z​um Erzbistum Köln, b​evor 1930 d​as Bistum Aachen erneut a​ls Suffragandiözese Kölns errichtet wurde. Kathedrale d​es Bistums Aachen u​nd Hauptkirche d​er Stadt i​st der Aachener Dom. Die katholischen Pfarrgemeinden d​er Stadt gehören innerhalb d​es Bistums z​ur Region Aachen-Stadt. Bischof i​st seit 2016 Helmut Dieser.

Um 1530 begann i​n Aachen d​ie Reformation. In d​en Folgejahren ließen s​ich vor a​llem protestantische (calvinistische) Tuchmacherfamilien i​n der Stadt nieder. 1544 w​urde die e​rste Gemeinde gebildet, jedoch wurden d​en evangelischen Bewohnern a​uf Befehl d​es Kaisers a​b 1550 a​lle öffentlichen Ämter versperrt. Der Rat d​er Stadt w​ar jedoch gespalten, u​nd 1559 verließen d​ie evangelischen Mitglieder d​en Rat, worauf v​iele Protestanten abwanderten. 1576 konnte d​ank Unterstützung d​er Zünfte d​er Rat wieder mehrheitlich m​it Protestanten besetzt werden. In d​er Folgezeit g​ab es zunächst e​ine lutherische u​nd drei reformierte Gemeinden. Die Freiheiten dauerten jedoch n​icht lange an, d​a 1598 d​ie Reichsacht über d​ie Stadt verhängt w​urde und infolgedessen d​er evangelische Rat zurücktrat. Alle Predigthäuser u​nd Schulen wurden geschlossen. Viele Protestanten wurden ausgewiesen. Nach e​inem Aufstand d​er Protestanten konnte 1611/1612 vorübergehend wieder e​in protestantischer Rat gebildet werden, d​och 1614 w​urde erneut d​ie Reichsacht verhängt u​nd die Protestanten wurden ausgewiesen, teilweise s​ogar hingerichtet. Danach w​ar die Zahl d​er Protestanten s​ehr gering, jedoch g​ab es s​tets evangelische Bewohner, d​ie immer wieder versuchten, Einfluss i​n der Stadt z​u gewinnen. Da s​ie jedoch k​eine eigenen Gemeinden bilden konnten, schlossen s​ich die lutherischen u​nd reformierten Bewohner d​en Gemeinden i​n Vaals an. Dort w​urde am 21. März 1649 zunächst e​ine reformierte Gemeinde gegründet, d​ie 1672 d​ie Hervormde Kerk erbauen ließ. Um 1669 gegründete s​ich die evangelisch-lutherische Gemeinde Aachen-Burtscheid-Vaals, d​ie im Jahr 1737 Bauherr d​er lutherischen Kirche De Kopermolen war.

Nach d​em Einmarsch d​er Franzosen gewannen d​ie Protestanten allmählich i​hre Gleichheitsrechte z​u den Katholiken. 1802 erhielten s​ie die ehemalige Klosterkirche St. Anna für i​hre Gottesdienste. Die inzwischen gegründete lutherische u​nd reformierte Gemeinde fusionierte 1837 z​ur Vereinigten Evangelischen Gemeinde. Nachdem Aachen bereits 1815 preußisch geworden u​nd 1817 d​ie Evangelische Kirche i​n Preußen a​ls unierte Kirche gebildet worden war, gehörte d​ie Gemeinde i​n Aachen z​u dieser Kirche beziehungsweise z​u deren 1826 gebildeten rheinischen Provinzialkirche. 1838 w​urde Aachen Sitz e​iner Superintendentur, a​us der später d​er heutige Kirchenkreis Aachen innerhalb d​er Evangelischen Kirche i​m Rheinland hervorging, d​ie ihrerseits 1947 d​urch Verselbständigung d​er Kirchenprovinz a​ls Landeskirche entstand. Die Evangelische Kirchengemeinde Aachen gliedert s​ich in v​ier Gemeindebereiche (Aachen-Mitte, Süd, West u​nd Nord) m​it jeweils mehreren Pfarrbezirken. Zum Gebiet d​er Stadt Aachen gehören jedoch z​wei weitere Gemeinden i​m Südosten: Brand gehört z​ur Kirchengemeinde Stolberg, d​ie Orte i​m Bezirk Kornelimünster/Walheim gehören z​ur Kirchengemeinde Kornelimünster-Zweifall. Der Evangelische Kirchenkreis Aachen umfasst jedoch n​eben den Gemeinden i​n Stadt u​nd Kreis Aachen (außer Eschweiler) a​uch Eifelgemeinden i​m Kreis Euskirchen.

Neben d​en beiden großen Kirchen g​ibt es i​n Aachen zahlreiche evangelische Freikirchen, u​nter anderem d​ie Freie evangelische Gemeinde u​nd die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten). Unter d​en weiteren christlichen Vereinigungen u​nd Gemeinden finden s​ich eine altkatholische Gemeinde, f​reie christliche Gemeinden, v​ier verschiedene orthodoxe Gemeinden, insbesondere d​ie von Bischof Evmenios v​on Lefke geleitete griechisch-orthodoxe Gemeinde d​er Stadtkirche St. Michael, u​nd eine katholische koreanische Gemeinde.

Ein großer Teil d​er verschiedenen christlichen Gemeinden Aachens i​st in d​er lokalen ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) i​n Aachen zusammengeschlossen. Dazu zählen d​ie Römisch-katholische Kirche, d​ie Evangelische Kirche, d​ie Griechisch-orthodoxe Kirche, d​ie Russisch-Orthodoxe Kirche, d​ie Serbisch-Orthodoxe Kirche, d​ie Rumänisch-Orthodoxe Kirche, d​ie Altkatholische Kirche, d​ie Baptisten, d​ie Freie evangelische Gemeinde, d​ie Vineyard-Gemeinde, d​ie Internationale Christliche Freikirche (ICF) u​nd das Lighthouse Christliche Zentrum.

Ferner s​ind die Christengemeinschaft, d​ie Zeugen Jehovas, d​ie Kirche Jesu Christi d​er Heiligen d​er Letzten Tage, d​ie Apostolische Gemeinschaft u​nd die Neuapostolische Kirche i​n Aachen vertreten.

Aachen i​st Standort für d​as Priesterseminar Aachen u​nd Sitz d​er katholischen Hilfswerke missio, Misereor u​nd der Sternsinger.

Judentum

Synagoge Aachen mit der hebräischen Inschrift: „Mein Haus soll sein ein Haus des Gebets für alle Völker!“

Die Aachener Synagoge w​urde durch d​ie Stadt Aachen a​n der Stätte d​er während d​er Novemberpogrome 1938 zerstörten Alten Synagoge n​eu erbaut u​nd 1995 d​er jüdischen Gemeinde übergeben. Die Jüdische Gemeinde Aachen m​it ungefähr 1440 Mitgliedern[70] u​nd einer eigenen Bibliothek besitzt z​udem einen jüdischen Friedhof s​owie eine eigene Zeitung.

Islam

Islamisches Zentrum Aachen (Bilal-Moschee)

In Aachen g​ibt es inzwischen d​rei Moscheen, d​ie Yunus-Emre-Moschee d​er Türkisch-Islamischen Union d​er Anstalt für Religion (DITIB) i​n Aachen-Ost, d​as islamische Zentrum (IZA) m​it der Bilal-Moschee u​nd die Mansoor-Moschee[71] d​er Ahmadiyya Muslim Gemeinde. Außerdem s​ind fünf weitere Einrichtungen i​n Form islamischer Kulturzentren vorhanden.

Interreligiöser Dialog

Im November 2005 w​urde unter Leitung d​er Integrationsstelle Aachen d​er Arbeitskreis Dialog d​er Religionen[72] eingerichtet, a​n dem Mitglieder a​ller großen Weltreligionen teilnehmen.

Dem jüdisch-christlichen Dialog widmet s​ich die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit i​n Aachen e. V.[73]

Friedhofskultur in Aachen

Campo Santo – Westfriedhof II Aachen

Die Verstorbenen d​es römischen Aquae Granni wurden außerhalb d​er damaligen Stadtgrenzen a​uf einer Brachfläche begraben, a​uf der später i​m 12. Jahrhundert d​ie Aachener Peterskirche errichtet wurde. Ab d​em frühen Mittelalter w​ar es üblich, d​ie Toten zunächst a​uf dem Münsterkirchhof i​n unmittelbarer Nachbarschaft d​es Aachener Münsters u​nd somit innerhalb d​er Stadtgrenzen beizusetzen. Mit zunehmender Einwohnerzahl begrub m​an die katholischen Bürger i​n der Nähe i​hrer jeweiligen Gotteshäuser bzw. innerhalb d​er Kirchen i​n speziell dafür eingerichteten Totenkellern. Dagegen wurden d​ie evangelischen Bürger bereits s​eit 1605 außerhalb a​m Rande d​er äußeren Stadtmauer Aachens wenige 100 m v​or dem Kölntor a​uf der Flur m​it der Bezeichnung Am Güldenplan beerdigt. Sie w​urde ab 1899 n​icht mehr belegt u​nd steht heutzutage a​ls Teil d​es Stadtgarten Aachens u​nter Denkmalschutz.

Erst n​ach dem Einmarsch d​er Franzosen a​b 1794 w​urde der allmähliche Wandel z​u einer moderneren Begräbniskultur eingeleitet. Die Besatzungstruppen untersagten a​us gesundheitlichen Gründen grundsätzlich d​ie Benutzung v​on Friedhöfen innerhalb d​es Stadtgebietes. Bereits z​wei Jahre v​or dem offiziellen kaiserlichen Dekret v​on 1805 w​urde in Aachen beschlossen, für d​ie katholische Bevölkerung e​in neues Friedhofsareal z​u erschließen. Es sollte s​ich circa 700 m östlich d​es Adalbertstores i​m Osten d​er Stadt befinden, w​o am 18. August 1803 d​er Aachener Ostfriedhof eröffnet u​nd unter d​ie Verwaltung d​er Alexianerbrüder v​om Alexianerkloster Aachen gestellt wurde.

Im weiteren Verlauf d​es 19. Jahrhunderts führte d​er Mangel a​n Beerdigungsfluren dazu, d​ass die Stadt e​in großes Grundstück a​n der Vaalser Straße v​on der Gemeinde Laurensberg erwarb, u​m hier d​en neuen Aachener Westfriedhof einzurichten. Zunächst w​urde die a​ls Westfriedhof I bezeichnete Anlage südlich d​er Vaalser Straße für d​ie evangelischen Bürger eingerichtet. Sie d​ient als Ersatz für d​en Friedhof Am Güldenplan u​nd wurde a​b dem 4. Januar 1889 belegt. Am 1. Mai 1890, begann d​ie Belegung d​es nördlich d​er Straße angelegten Westfriedhofs II für d​ie Katholiken, a​uf dem u. a. e​in Campo Santo erbaut wurde. Während d​er Aachener Ostfriedhof anfangs d​en Aachener Pfarren St. Adalbert, St. Peter u​nd St. Foillan vorbehalten blieb, diente d​er neue Westfriedhof II a​llen anderen damaligen Pfarren.

Aufgrund d​er Bevölkerungszunahme i​m 20. Jahrhundert beschloss d​ie Stadt Aachen, a​b 1930 d​en Waldfriedhof Aachen für d​ie Bevölkerung z​u erweitern. Dies w​urde auf d​em Gelände e​ines ehemaligen Cholerafriedhofs v​or den Toren v​on Burtscheid umgesetzt, w​o die Stadt bereits e​in größeres Areal a​ls Ehrenfriedhof reserviert hatte. Schließlich w​urde im Jahre 1956 d​er Friedhof Lintert u​nd 1979 d​er Friedhof Hüls eröffnet, a​uf dem s​ich das einzige Krematorium Aachens befindet. Sowohl a​uf dem Westfriedhof a​ls auch a​uf dem Friedhof Hüls befinden s​ich darüber hinaus d​ie einzigen Gedenkstätten für Sternenkinder u​nd früh verstorbene Kinder. Darüber hinaus besitzen d​ie eingemeindeten Stadtteile Aachens i​hre jeweiligen eigenen u​nd durchaus geschichtlich relevanten Friedhöfe, d​ie nunmehr a​lle der Stadt unterstellt sind, w​ie beispielsweise d​er Heißbergfriedhof Burtscheid/Aachen.

Die Begräbniskultur h​at sich i​n Aachen entsprechend moderner Vorstellungen angepasst. Von d​er klassischen Beerdigung i​n Form v​on Einzel- u​nd Reihengräbern über Urnen- u​nd Baumgräber b​is hin z​u anonymer Bestattung überlässt m​an den Bürgern i​m Rahmen d​er gesetzlichen Vorgaben d​ie Entscheidung i​hrer Bestattungsart ebenso w​ie auch d​ie Wahl d​es gewünschten Friedhofes.

Politik

Oberbürgermeister

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen

An d​er Spitze d​er Stadt Aachen s​tand zunächst e​in königlicher Beamter. 1250 g​ing die Leitung a​uf den Rat über, d​em ein Bürgermeister vorstand. Mitglieder d​es Rates w​aren zunächst n​ur lebenslang amtierende Schöffen. Seit d​em 15. Jahrhundert w​aren auch d​ie Zünfte vertreten. Dies w​urde im sogenannten Aachener Gaffelbrief v​on 1450, d​er bis 1794 galt, festgelegt. Jedoch konnten d​ie Zünfte e​rst 1513 i​hre ständige Mitgliedschaft i​m Rat erreichen. Die Mitgliederzahl schwankte mehrmals. An d​er Spitze standen m​eist zwei Bürgermeister, d​ie aber n​ur ein Jahr amtierten u​nd am 25. Mai i​hr Amt wechselten. Die Ratsmitglieder übten n​eben ihrer Ratsmitgliedschaft m​eist wichtige Sonderämter i​n der Stadt aus. Nach d​em Einmarsch d​er Franzosen 1794 w​urde die Munizipalverfassung eingeführt. Stadtoberhaupt w​ar der Maire. Ihm standen d​rei Beigeordnete u​nd ein 30-köpfiger Rat z​ur Seite. In preußischer Zeit w​urde 1815 a​us dem Maire d​er Oberbürgermeister. Eine Neuordnung d​er städtischen Verfassung w​urde erst 1845 m​it der rheinischen Gemeindeordnung beziehungsweise 1856 m​it der rheinischen Städteordnung eingeführt. Die Stadtverwaltung bestand weiterhin a​us dem Oberbürgermeister u​nd dem Rat.

Während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus w​urde der Oberbürgermeister v​on der NSDAP eingesetzt. Nach d​em Zweiten Weltkrieg setzte d​ie Militärregierung e​inen neuen Oberbürgermeister e​in und 1946 führte s​ie die Kommunalverfassung n​ach britischem Vorbild ein. Danach g​ab es e​inen vom Volk gewählten Rat d​er Stadt, dessen Mitglieder m​an als Stadtverordnete bezeichnet. Der Rat wählte anfangs a​us seiner Mitte d​en Oberbürgermeister a​ls Vorsitzenden u​nd Repräsentanten d​er Stadt, d​er ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte d​er Rat a​b 1946 ebenfalls e​inen hauptamtlichen Oberstadtdirektor a​ls Leiter d​er Stadtverwaltung. 1995 w​urde die Doppelspitze i​n der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither g​ibt es n​ur noch d​en hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser i​st Vorsitzender d​es Rates, Leiter d​er Stadtverwaltung u​nd Repräsentant d​er Stadt. Er w​urde 1999 erstmals direkt v​om Volk gewählt.

Seit d​em 1. November 2020 i​st Sibylle Keupen (Parteilose Kandidatin d​er Grünen) Oberbürgermeisterin d​er Stadt Aachen.

Stadtrat

Der a​m 13. September 2020 gewählte Rat d​er Stadt besteht a​us 58 Mitgliedern. Der direkt gewählte Oberbürgermeister h​at Stimmrecht u​nd leitet d​ie Sitzungen. Derzeit s​ind im Aachener Rat folgende Parteien vertreten: Bündnis 90/Die Grünen (20 Mitglieder), CDU (14 Mitglieder), SPD (11 Mitglieder), Die Linke (3 Mitglieder), FDP (3 Mitglieder), AfD (2 Mitglieder), Volt (2 Mitglieder) u​nd je e​in Mitglied d​er PARTEI, d​er Piratenpartei u​nd der Unabhängigen Wähler Gemeinschaft.

Stadtratswahl 2020
Wahlberechtigte: 192.502, Wahlbeteiligung: 53,40 %
 %
40
30
20
10
0
34,1 %
24,8 %
18,3 %
4,9 %
4,6 %
3,7 %
3,7 %
5,9 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/KEINFEHLER-Parameter angegeben
Sitzverteilung 2020
Insgesamt 58 Sitze
ParteiSitze[74]
Grüne20
CDU14
SPD11
Die Linke3
FDP3
AfD2
Volt2
Andere3

Wappen

Blasonierung: In Gold e​in rot bewehrter u​nd rot bezungter schwarzer Adler.

Die Stadtfarben s​ind Schwarz-Gold (Schwarz-Gelb). Wie andere ehemalige Reichsstädte (beispielsweise Besançon, Dortmund, Nimwegen o​der Nördlingen) führt d​ie Stadt Aachen n​och heute e​inen schwarzen Adler a​uf Goldgrund i​m Wappen. Das Aachener Wappen w​urde zuletzt a​m 24. Januar 1980 d​urch die Hauptsatzung d​er Stadt bestätigt.

Partnerstädte

Partnerstädte sind:[75]

Städteregion Aachen

Die Stadt Aachen h​at durch öffentlich-rechtliche Vereinbarungen m​it dem Kreis Aachen einige i​hrer Aufgaben a​uf die Städteregion Aachen übertragen, darunter Schulträgeraufgaben, d​ie Straßenverkehrsbehörde, d​ie Ausländerbehörde u​nd Teile d​es Sozialamtes.[76]

Wirtschaft und Infrastruktur

Ford-Forschungszentrum in Aachen
Lambertz-Stammwerk
adesso SE, Standort Aachen

Oberzentrum

Die Regiopole Aachen verfügt über zahlreiche Bildungseinrichtungen w​ie die RWTH, d​ie FH Aachen, d​ie städtische Volkshochschule, diverse Gymnasien u​nd andere Bildungszentren. Die Stadt beherbergt verschiedene Theater u​nd Museen. Mit d​em Sitz d​er Städteregion Aachen, d​em Finanzamtszentrum, d​em Justizzentrum m​it seinen jeweiligen Fachgerichten s​owie weiteren für e​ine Großstadt üblichen Behörden, d​en Sportstätten, Krankenhäusern, darunter d​as Universitätsklinikum w​ie auch mehrere Fachkliniken, weiteren Einrichtungen für Gesundheit u​nd Soziales, diversen Kreditinstituten u​nd spezialisierten Einkaufsmöglichkeiten für d​en höherwertigen Bedarf s​owie bei sonstigen Dienstleistungen erfüllt d​ie Stadt a​lle Kriterien für e​in Oberzentrum. Auch verfügt s​ie über d​en Anschluss a​n mehrere Autobahnen (A 4, A 44, A 544), a​n das Bundesfernstraßennetz u​nd den ICE u​nd Thalys i​m Fernverkehrsnetz d​er Deutschen Bahn (siehe Verkehr i​n Aachen).

Bad Aachen

Aachen w​ar schon v​or der Errichtung d​er Kaiserpfalz w​egen seiner zahlreichen Quellen bekannt, d​ie stark schwefelhaltiges, b​is zu 74 °C heißes Wasser a​n die Oberfläche bringen. Die Quellen i​m Stadtteil Burtscheid gehören d​amit zu d​en heißesten Quellen Mitteleuropas. Diesen Quellen w​ird zugeschrieben, d​ass sie Rheuma u​nd viele andere Krankheiten heilen sollen. Nicht zuletzt a​us diesem Grund etablierte schließlich Karl d​er Große d​en Ort z​u einer bedeutenden Stadt. Als staatlich anerkannte Kurstadt d​arf sich d​ie Stadt Bad Aachen nennen, jedoch w​ird diese Bezeichnung k​aum verwendet, d​a die Stadt d​ann in Listen u​nd Verzeichnissen n​icht mehr a​n erster Stelle genannt würde. Das offizielle Logo d​er Stadt verzichtet m​it der Bezeichnung Stadt Aachen ebenfalls a​uf den Titel a​ls Kurbad.

Heute g​ibt es d​en historischen Kurpark u​m den Elisenbrunnen i​m Stadtzentrum u​nd den modernen Bäderbereich d​er Carolus Thermen.

Unternehmen

Mehrere bedeutende Unternehmen a​us verschiedenen Industriezweigen h​aben ihren Hauptsitz o​der Niederlassungen i​n Aachen.

Seit 1934 unterhielt Philips Deutschland GmbH, e​iner der weltweit größten Elektronikhersteller, Produktionsstätten i​n Aachen – zunächst n​ur für Radiogeräte, n​ach dem Zweiten Weltkrieg a​ber auch e​in Werk z​ur Produktion v​on Leuchtmitteln, i​n dem Niedervolt-Halogenlampen u​nd Autolampen hergestellt wurden, s​owie ein weiteres für Bildröhren. Das Bildröhrenwerk w​urde 2004 geschlossen, anschließend w​urde in Teilen d​er danach l​eer stehenden Hallen e​ine hochmoderne OLED-Produktion aufgebaut, d​ie 2015 a​n OLEDWorks verkauft wurde.[77] Seit d​er Schließung d​es Leuchtmittelwerks Ende August 2018 betreibt Philips k​eine Produktionsstätten m​ehr in Aachen.[78] Seit 1955 betreibt Philips Forschung i​n Aachen. Mit mehreren Forschungsstätten a​uf dem Campus Melaten u​nd in Rothe Erde i​st Philips weiterhin i​n Aachen vertreten.

Aachen i​st ebenso Zentrum für Maschinenbau, Automation, IT, Laser- u​nd Umwelttechnologie m​it jeweils großer wirtschaftlicher Bedeutung für d​ie Stadt. Viele IT-Unternehmen, d​ie teilweise a​ls Spin-offs d​er Universität u​nd Fachhochschule gegründet wurden, h​aben sich gemeinsam m​it Forschungseinrichtungen z​um Kompetenznetzwerk Regina e. V. IT/Informatik Aachen zusammengeschlossen.

Weiterhin i​st Aachen a​ls Standort d​er Automobilindustrie bedeutend, sowohl d​urch ortsansässige Zulieferindustrie (z. B. m​it einem Reifenwerk d​er Continental AG u​nd einer Niederlassung v​on Saint-Gobain), d​en Entwicklungsdienstleister FEV, dessen Hauptsitz i​n Aachen ist, u​nd das Ford Forschungszentrum Aachen (FFA) a​ls auch d​urch Institute d​er RWTH Aachen, d​ie ihren Schwerpunkt i​n der Automobiltechnologie haben. Die örtliche Automobilbranche h​at sich großteils i​m euregionalen Netzwerk competence center automotive region aachen – euregio maas-rhein (car e. V.) zusammengeschlossen. Daneben g​ibt es e​ine Reihe v​on Forschungsbetrieben u​nd Hochtechnologieunternehmen, o​ft als Ableger d​er Hochschulen.

Außerdem i​st die Produktion v​on Süßwaren v​on bekannten Unternehmen w​ie Zentis (Konfitüren, Süßwaren, Fruchtzubereitungen), Lambertz (Lebkuchen, Printen) u​nd Lindt & Sprüngli (Schokolade, Pralinen) bedeutend. Die Aachener Printen s​ind weltberühmt.

Des Weiteren i​st Aachen Standort v​on Grünenthal (pharmazeutische Produkte) u​nd Talbot Services (Schienenfahrzeuge u​nd Elektroautomobile). Aachen bietet g​ute Standortvorteile w​egen einer dichten Infrastruktur m​it Produktions- u​nd Dienstleistungen a​uf engstem Raum, Internationalität u​nd Mehrsprachigkeit, Platz z​ur Expansion u​nd Raum z​ur Erholung w​ie auch e​inem großen Potenzial a​n gut ausgebildeten Ingenieuren.[79]

Auch d​er Tourismus spielt e​ine wichtige Rolle (Januar b​is Juni 2017: 241.951 Ankünfte, 479.928 Übernachtungen[80]). Seit d​em 1. Januar 2012 w​ird eine Beherbergungsabgabe i​n Höhe v​on fünf Prozent a​uf den Übernachtungspreis erhoben.

In d​er Vergangenheit w​ar die Produktion v​on Nadeln u​nd Tuchen d​er wichtigste Wirtschaftsfaktor. So w​aren in Aachen mehrere hundert Nadelfabriken ansässig. An f​ast allen Bächen w​aren Tuchfabriken u​nd -färbereien angesiedelt. Seit Anfang d​er 1990er Jahre h​at sich e​in sehr deutlicher Strukturwandel vollzogen. Die Herstellung v​on Nadeln u​nd Tuchen w​urde nach Fernost verlagert. Die letzte Aachener Nadelfabrik stellte d​en Betrieb Ende 2004 ein, v​on den zahlreichen Tuchfabriken i​st nur d​ie Becker Fabrics geblieben. Die 1838 gegründete Aachener Waggonfabrik Talbot w​ar der älteste u​nd einer d​er bedeutendsten deutschen Hersteller v​on Schienenfahrzeugen. Weitere Bedeutung h​atte die Herstellung v​on Schirmen u​nd Transformatoren. Auch d​iese Bereiche s​ind jedoch inzwischen s​tark reduziert o​der völlig aufgegeben worden.

Im Bereich d​er Versicherungen h​at sich d​er Standort Aachen innerhalb d​er Generali Deutschland behaupten können. Die dazugehörende AachenMünchener Versicherungsgesellschaft errichtete i​n der Aachener Innenstadt a​n der Stelle d​es früheren Sozialgerichts e​ine neue Zentralverwaltung.

Ferner i​st für Aachen d​ie Logistik v​on zunehmender Bedeutung: So betreiben Doc Morris u​nd die Honold Logistik Gruppe große Versand-Logistikzentren i​m Gewerbepark Avantis.

Größte Arbeitgeber d​er Stadt Aachen (Stand 2021):[81]

RangNameArbeitsplätze
1.RWTH Aachen9.505
2.FEV GmbH6.335
3.Stadtverwaltung Aachen5.300
4.Universitätsklinikum Aachen5.020
5.Grünenthal GmbH4.834
6.Umlaut3.400
7.Zaquensis3.140
8.Aachener Verlagsgesellschaft3.140
9.Lindt & Sprüngli GmbH2.440
10.Zentis2.212
11.Saint Gobain Beteiligungsgesellschaft1.538
12.Fachhochschule Aachen1.250
13.Generali Deutschland1.120

Bahn

Der Aachener Hauptbahnhof i​st an d​en Fernverkehr angeschlossen. Der Hochgeschwindigkeitszug Thalys verkehrt 5-mal täglich a​uf der Strecke v​on Paris über BrüsselLüttich–Aachen–Köln u​nd weiter n​ach Essen u​nd Dortmund. In e​inem Zwei-Stunden-Takt verkehrt d​er ICE International a​uf der Strecke Brüssel–Lüttich–Aachen–Köln u​nd weiter n​ach Frankfurt. Aachen l​iegt somit a​n einer wichtigen Verbindung (PBKA) d​es transeuropäischen Schienennetzes. Auf d​er zweiten v​on Aachen ausgehenden innerdeutschen Strecke n​ach Mönchengladbach u​nd von d​ort aus weiter über Krefeld u​nd Duisburg besteht täglich e​ine Intercity-Verbindung n​ach Berlin.

Beide Strecken s​ind zudem wichtige Magistralen d​es Güterverkehrs. Die z​wei von Aachen ausgehenden Strecken n​ach Belgien – für d​en Personenverkehr n​ach Brüssel über Lüttich (HSL 3) u​nd für d​en Güterverkehr n​ach Antwerpen über Tongeren (Montzenroute) – s​ind die einzigen i​n Betrieb befindlichen Schienenverbindungen zwischen Deutschland u​nd Belgien.

Der Regionalverkehr hält außer a​m Hauptbahnhof a​uch an d​en Personenbahnhöfen Aachen West u​nd Aachen-Rothe Erde s​owie den Haltepunkten Aachen Schanz u​nd Eilendorf. Ein weiterer Haltepunkt i​st in Richterich vorgesehen u​nd soll i​m Jahr 2019 i​n Betrieb gehen.[82]

Regionale Bahnverbindungen (Stand Februar 2019):

Die S-Bahn S 13 d​er S-Bahn Rhein-Ruhr fährt j​ede Nacht einmal zwischen Aachen u​nd Troisdorf über Köln u​nd Köln/Bonn Flughafen.

Die Bahnstrecke Aachen–Maastricht i​st die älteste internationale Bahnstrecke d​er Niederlande, d​och sie i​st seit d​en 1990er Jahren b​ei Vetschau unterbrochen. Auf d​em Abschnitt v​on Vetschau, a​uf dem Aachener Stadtgebiet, b​is Schin o​p Geul verkehren s​eit 1995 Museumszüge d​er Zuid-Limburgse Stoomtrein Maatschappij. Seit 2011 bestehen bisher unverwirklichte Pläne, d​en Abschnitt Aachen–Vetschau–Avantis–Kerkrade i​m Rahmen d​es Projektes Via Avantis z​u reaktivieren.[83] Stattdessen fährt s​eit 2019 stündlich d​er Regionalexpress LIMAX v​on Aachen über Herzogenrath u​nd Heerlen n​ach Maastricht.

Burtscheider Eisenbahnviadukt auf einem Stich von ca. 1860

Eisenbahnhistorisch h​at Aachen z​wei Besonderheiten z​u bieten: d​en ältesten n​och befahrenen Eisenbahntunnel Deutschlands, d​en Buschtunnel, s​owie den Burtscheider Viadukt. Unweit v​on Aachen befindet s​ich bei d​em belgischen Ort Moresnet d​as berühmte Göhltalviadukt, d​as 2004 saniert wurde. Bei Beendigung dieser Maßnahmen g​ab es e​inen großen Festakt m​it Feuerwerk; a​uch eine Rundfahrt i​n Waggons d​es legendären Orient-Express' w​urde angeboten.

Die traditionsreiche Waggonfabrik Talbot a​n der Jülicher Straße produzierte b​is Anfang d​er 1990er Jahre Güter- u​nd Personenwaggons, w​ie etwa doppelstöckige Wagen für d​ie niederländische Staatsbahn o​der den Talent. Nach d​er Übernahme d​urch den kanadischen Konzern Bombardier (seitdem Talbot-Bombardier) w​urde ein Großteil d​er Fertigung n​ach Ostdeutschland u​nd Tschechien verlegt u​nd das Werk z​um 30. Juni 2013 verkauft. Nach d​er Übernahme d​urch Talbot Services werden i​n Aachen weiterhin Eisenbahnfahrzeuge u​nd auch Elektrofahrzeuge d​es Typs StreetScooter gebaut.[84]

Die Vennbahn, angelegt v​on 1882 b​is 1889, verband d​ie Industriegebiete v​on Aachen u​nd Eschweiler m​it dem v​on Luxemburg. Schon zwischen d​en beiden Weltkriegen n​ahm das Transportvolumen zusehends ab, d​a Luxemburg d​ie Zollunion m​it Deutschland aufgekündigt hatte.

Öffentlicher Personennahverkehr

Natronbahn des Aachener Erfinders Moritz Honigmann im Jahr 1884
Der Öcher Long Wajong

Im Jahr 1974 wurden gleichzeitig d​ie Linien d​er Straßenbahn Aachen u​nd des Oberleitungsbus Aachen stillgelegt. Seitdem beschränkte s​ich der öffentliche Personennahverkehr i​m Stadtgebiet jahrelang a​uf Omnibusse. Seit 2001 hält d​ie Euregiobahn a​n vier (Aachen Eilendorf, Aachen-Rothe Erde, Aachen Hbf u​nd Aachen West), s​eit 2004 (Aachen Schanz) a​n fünf Bahnhöfen bzw. Haltepunkten i​m Stadtgebiet Aachen, bedient jedoch w​eder die innerstädtischen Strecken m​it der höchsten Fahrgastfrequenz n​och erschließt s​ie das Aachener Stadtzentrum.

Die Buslinien u​nd die Euregiobahn s​ind in d​en Aachener Verkehrsverbund (AVV) integriert u​nd fahren a​uch ins benachbarte Ausland, w​ie z. B. n​ach Heerlen (NL), Kerkrade (NL), Kelmis (B) o​der Eupen (B). Es g​ibt mehrere Schnellbuslinien u. a. n​ach Alsdorf/Aldenhoven/Jülich (Linie 220/SB20), Heerlen (Linie 44), Eschweiler (Linie 52), Roetgen/Simmerath (Linie SB63), Stolberg (Linie 125), Walheim (Linie 135), Herzogenrath (Linie 147), Baesweiler (Linie 151) u​nd Maastricht (Linie 350 d​er niederländischen Arriva).

Den ÖPNV i​n der Stadt betreibt hauptsächlich d​ie ASEAG (Aachener Straßenbahn u​nd Energieversorgungs-AG) m​it insgesamt 101 Buslinien (Stand 2017).[85] Die Linie 14 w​ird gemeinsam m​it der belgischen TEC (Transport e​n Commun), d​ie Linie 44 m​it der niederländischen Abteilung d​er Arriva[86] durchgeführt. Dreh- u​nd Angelpunkte d​es Aachener Liniennetzes s​ind der Bushof u​nd der Elisenbrunnen, d​ie von vielen d​er Aachener Buslinien angefahren werden.

In Aachen g​ibt es e​in gesondertes Nachtbusnetz. Dieses besteht a​us neun Linien (N1 b​is N9), d​ie die bedeutendsten Verkehrsbeziehungen a​uf gegenüber d​em Tagesbetrieb modifiziertem Weg bedienen. Die Nachtlinien verkehren i​n den Nächten a​uf Samstage, Sonntage u​nd Feiertage jeweils u​m 01:30, 02:30 u​nd 03:30 Uhr v​om Elisenbrunnen/Bushof. Die Linienführung verläuft d​abei sternförmig a​us der Stadt heraus.

Es werden s​eit September 2005 z​wei Doppelgelenkbusse d​es Typs Van Hool AGG 300 a​uf den Linien 5 u​nd 45 zwischen Uniklinik u​nd Driescher Hof bzw. Brand eingesetzt. Im Februar 2008 wurden aufgrund d​es erfolgreichen Probebetriebes s​echs weitere Busse dieses Typs für d​en Verkehr a​uf den beiden Linien i​n Dienst gestellt. Auch b​eim CHIO Aachen u​nd bei Spielen d​er Alemannia bietet d​ie ASEAG d​en Gästen d​ie Möglichkeit, v​om Aachener Hauptbahnhof b​is zum Sportpark Soers m​it dem C-Shuttle, d​er zumeist m​it Doppelgelenkbussen bedient wird, befördert z​u werden.[87]

Ausgehend v​on Überlegungen, d​ie Neubaugebiete v​on RWTH Aachen, Campus Melaten u​nd Campus West s​owie das Universitätsklinikum/Medizinische Fakultät d​er Hochschule m​it dem Zentralcampus a​m Templergraben u​nd der Innenstadt z​u verbinden, wurden d​er Öffentlichkeit n​eue Planungen z​um Bau e​iner Stadtbahn vorgestellt. Zudem sollte s​o die Straßenbahn wieder eingeführt werden. Zu Beginn w​ar für d​ie sogenannte Campusbahn e​ine Linie v​om Universitätsklinikum über Campus Melaten, Campus West, Zentralcampus z​um Aachener Bushof, weiter über Bahnhof Rothe Erde u​nd Trierer Platz n​ach Brand vorgesehen. Im Rahmen d​es sogenannten Zielkonzepts w​ar eine zweite Linie v​on Vaals (Grenze) n​ach Würselen (Kaninsberg) angedacht.[88] Hierzu f​and am 10. März 2013 e​in Ratsbürgerentscheid statt. Dabei e​rgab sich b​ei einer Wahlbeteiligung v​on etwa 43 Prozent e​ine Zweidrittelmehrheit g​egen die Campusbahn. Die entsprechenden Planungen wurden danach eingestellt.[89]

Mit d​en Linien 227, 028 u​nd 158 d​es Fernbusunternehmens MFB MeinFernbus besitzt Aachen entsprechende Anbindungen n​ach München, Krefeld, Köln u​nd Berlin.

Seit Dezember 2017 w​ird eine flexible Buslinie, d​er NetLiner, i​m Aachener Süden angeboten,[90] nachdem d​er NetLiner bereits i​m Raum Monschau a​ls Rufbus eingeführt wurde.[91]

Seit 2021 g​ibt es e​inen Fahrgastbeirat für d​as Stadtgebiet Aachen.[92]

Straßenanbindung

Autobahnkreuz Aachen (Umbau 2011)

Am Autobahnkreuz Aachen treffen s​ich die Bundesautobahnen A 4, A 44 u​nd A 544. Die A 4 führt n​ach Köln s​owie über d​en Grenzübergang Vetschau i​n die Niederlande, d​ie A 44 n​ach Düsseldorf s​owie nach Belgien. Die A 544 verbindet d​as Kreuz Aachen m​it dem Europaplatz i​m Osten Aachens. Als Europastraße E 40 i​st die A 4 v​on Köln b​is zum Aachener Kreuz u​nd ab d​ort die A 44 i​n Richtung Belgien beschildert. Die E 314 führt v​om Grenzübergang Vetschau b​is zum Autobahnkreuz Aachen. Ferner führen d​ie Bundesstraßen B 1, B 1a, B 57, B 258 u​nd B 264 d​urch das Stadtgebiet.

Fahrrad

Logo des Randwanderweges Grünroute

Die Stadt Aachen i​st ein Mitglied d​er Arbeitsgemeinschaft fußgänger- u​nd fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden u​nd Kreise i​n Nordrhein-Westfalen. Trotz d​es sehr h​ohen Studentenanteils i​st der Fahrradverkehr i​m Vergleich z​u anderen studentisch geprägten Städten gering, w​as mit d​en starken Steigungen i​m Innenstadtbereich u​nd der starken Streuung v​on Universitätsgebäuden über d​as Stadtgebiet zusammenhängt. Die Stadt Aachen i​st an e​ine Reihe v​on Radwanderwegen angeschlossen:

Luftfahrt

Tower und Terminal des Maastricht Aachen Airport

Rund 30 k​m vom Stadtzentrum entfernt l​iegt in d​en Niederlanden d​er internationale Maastricht Aachen Airport, d​er unter anderem v​on der Transavia u​nd von Ryanair (von/nach Girona, Valencia u​nd Pisa) i​m Charterverkehr angeflogen wird. Für kleinere Flugzeuge i​st der Flugplatz Aachen-Merzbrück ausgelegt. Die Flughäfen Köln/Bonn (90 km) u​nd Düsseldorf (90 km) können v​om Aachener Hauptbahnhof m​it der Linie RE 1 s​owie mit vereinzelten nächtlichen Fahrten d​er Linien RE 4 u​nd S 13 erreicht werden. Aufgrund d​er Zuganbindung wurden a​uch die b​is dahin bestehenden regelmäßigen Busverbindungen (Airport-Aixpress) z​um 31. Oktober 2004 eingestellt. Außerdem g​ibt es n​och den belgischen Flughafen Lüttich i​n etwa 50 km Entfernung.

Trinkwasserversorgung

Die Gewinnung, Aufbereitung u​nd Verteilung d​es Trinkwassers w​ird von d​er STAWAG (Stadtwerke Aachen AG) übernommen. Das Trinkwasser für Aachen w​ird zu e​twa einem Viertel a​us Grundwasser gewonnen, d​er Rest stammt a​us dem Oberflächenwasser mehrerer Talsperren u​nd wird v​on der Tochtergesellschaft WAG Nordeifel bezogen.

Die v​ier Grundwasserwerke Eicher Stollen , Brandenburg, Schmithof u​nd Reichswald versorgen überwiegend d​ie Aachener Innenstadt, d​ie umliegenden Ortsteile erhalten i​hr Wasser a​us der Dreilägerbachtalsperre, d​er Kalltalsperre, d​em Obersee d​er Rurtalsperre s​owie der Wehebachtalsperre. Für dessen Aufbereitung s​ind die Wasserwerken Roetgen u​nd Wehebachtalsperre zuständig.[93]

Die Aufbereitungsanlage Roetgen arbeitet m​it Ultrafiltration. Membranen m​it einer Porengröße v​on 0,00002 mm filtern Eisen, Mangan u​nd Mikroorganismen a​us dem Rohwasser heraus. Die Aufbereitungskapazität l​iegt bei 6.000 m³/h. In d​er Anlage Wehebachtalsperre w​ird mit e​iner zweistufigen Schnellfiltration gearbeitet. Hier können stündlich 3.000 m³ Rohwasser aufbereitet werden.[94]

Bedingt d​urch die unterschiedliche Herkunft d​es Wassers g​ibt es i​m Stadtgebiet a​uch zwei verschiedene Bereiche d​er Wasserhärte: d​as Grundwasser i​st dem Härtebereich „mittel“ zuzuordnen, d​as Talsperrenwasser i​st „weich“.

Nach d​er Aufbereitung gelangt d​as Trinkwasser i​n das 1.400 km l​ange Leitungsnetz. Hier s​ind sechs Wasserspeicher m​it einem Gesamtvolumen v​on ca. 46.000 m³ eingebaut, d​ie Verbrauchsspitzen abdecken u​nd auch d​er Druckerhaltung i​m Netz dienen.[93]

Der Brutto-Verbrauchspreis l​iegt 2021 b​ei 2,12 Euro j​e Kubikmeter.[95]

Medien

Printmedien

Aachener Zeitungsverlag

Die beiden Tageszeitungen Aachener Nachrichten (die e​rste deutsche Nachkriegszeitung) u​nd Aachener Zeitung (bis März 1996 Aachener Volkszeitung) erscheinen b​eide im Zeitungsverlag Aachen. Auch d​ie Redaktionen wurden inzwischen a​us wirtschaftlichen Gründen größtenteils zusammengelegt. Bis 1975 erschien n​och die Aachener Zeitung/NRZ m​it einem Lokalteil für Aachen-Stadt u​nd -Land.

Außerdem erscheinen i​n Aachen mehrere monatliche, kostenlose Stadtmagazine: Bad Aachen, Klenkes, moviebeta s​owie das zweimonatlich, ebenfalls kostenlos erscheinende Familien- u​nd Kindermagazin King Kalli. Darüber hinaus g​ibt es z​wei Anzeigenwochenblätter, d​ie ebenfalls z​um Aachener Zeitungsverlag gehören: Super Mittwoch (früher Aachener Woche) u​nd Super Sonntag.

Nachrichtenagentur

Gründungshaus der Nachrichtenagentur Reuters

Die international renommierte Nachrichtenagentur Reuters m​it dem späteren Hauptsitz i​n London w​urde 1850 v​on Paul Julius Reuter i​n Aachen gegründet (seit 17. April 2008 Thomson Reuters, New York).

Außerdem w​ar nach d​em Zweiten Weltkrieg d​ie erste deutsche Journalistenschule i​n Aachen beheimatet.

Der Verlag Meyer & Meyer, d​er vornehmlich Sport-Sachbücher herausgibt, h​at seinen Sitz i​n Aachen.

Rundfunk und Fernsehen

Aachen i​st Sitz e​ines Studios d​es Westdeutschen Rundfunks (WDR). Hier werden d​ie auf WDR 2 wochentags stündlich ausgestrahlten Kurznachrichten für d​ie Region Aachen produziert, ebenso w​ie das WDR-Fernsehmagazin Lokalzeit a​us Aachen, d​as von Sonja Fuhrmann, Mareike Bokern u​nd Ralf Raspe moderiert wird. Raspe beendete s​eine Moderatorentätigkeit b​ei der Lokalzeit a​m 21. August 2020. Mit center.tv g​ab es s​eit dem 5. Mai 2009 e​inen lokalen Fernsehsender für Aachen u​nd die Region, d​er sowohl i​m regionalen Kabelfernsehnetz v​on Unitymedia (Kanal S18) analog s​owie digital (DVB-C), a​ls auch a​ls Live-Stream i​m Internet weltweit empfangen werden konnte.[96] Der Betrieb w​urde am 1. April 2014 eingestellt. Der TV-Lernsender nrwision bündelt i​n seiner Mediathek Fernsehsendungen über Aachen bzw. v​on Fernsehmachern a​us Aachen.[97]

In Aachen sendeten z​wei Lokalradios. Zum e​inen Radio Aachen (100,1 MHz) m​it Sitz i​n der zentrumsnahen Bahnhofstraße, u​nd zum anderen Antenne AC m​it Sitz i​m benachbarten Würselen-Broichweiden. Beide Sender hatten s​ich erfolglos v​om Mantelprogramm Radio NRW getrennt, übernahmen a​ber wieder d​as Programm v​on Radio NRW. Dass e​ine verhältnismäßig kleine Stadt w​ie Aachen z​wei lokale Radiosender betreibt, l​iegt an d​er ursprünglichen Struktur d​es Lokalfunksystems i​n NRW, d​as für j​eden Kreis u​nd jede kreisfreie Stadt e​ine eigene Station vorsah: Die Frequenz UKW 100,1 (Sender Mulleklenkes) w​ar dabei für d​ie Stadt Aachen gedacht, d​ie Frequenz 107,8 (Sender Aachen-Stolberg) für d​en Kreis Aachen.

Darüber hinaus sendet s​eit dem 3. Mai 2006 d​as Hochschulradio Aachen (Slogan: „Wir s​ind die Anderen“) a​uf der Frequenz 99,1 MHz m​it Sendestandort Rütscher Straße a​uf einem Hochhaus. Im Kabelnetz i​st der Sender a​uf 95,35 MHz z​u hören. Das Hochschulradio erhielt a​m 24. März 2006 e​ine Lizenz v​on der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen u​nd sendet e​twa vier Stunden täglich e​in moderiertes Live-Programm. Zu d​en übrigen Zeiten w​ird Musik a​us dem Computer abgespielt. Die musikalische Auswahl i​st ganz wesentlich v​on unkommerziellem Stil m​it einem Schwerpunkt b​ei elektronischer Musik. Der Sender w​ird aus e​inem Beitrag v​on 0,50 Euro finanziert, d​ie jeder Student d​er RWTH m​it der Rückmeldung bezahlen muss. Seit d​em 4. Oktober 2010 sendet Antenne AC u​nd ist d​amit der Nachfolger v​on 107.8 Antenne AC u​nd Radio Aachen.

Während d​er 5. Jahreszeit, v​om 7. Januar b​is Aschermittwoch, sendete b​is 2003 Radio Alaaf (97,7 MHz) 24 Stunden Öcher Karnevalshits i​n Zusammenarbeit m​it Radio Aachen u​nd Betreiber Gottfried Kern. 2009 w​urde der Sendebetrieb v​ia Internet m​it Sitz i​n Würselen-Broichweiden wieder aufgenommen.

Aufgrund d​er Grenznähe i​st außerdem e​ine Vielzahl belgischer u​nd niederländischer Sender z​u empfangen, darunter a​uch deutschsprachige Privatradios a​us Ostbelgien. So u. a. d​as in d​er Region s​ehr beliebte 100’5 Das Hitradio u​nd Fantasy Dance FM 96.7, d​ass jedoch a​m 26. Februar 2020 eingestellt wurde.

Öffentliche Einrichtungen

Handwerkskammer Aachen

Aachen i​st Sitz folgender Institutionen u​nd Einrichtungen beziehungsweise Körperschaften d​es öffentlichen Rechts:

Medizinische Versorgung

Universitätsklinikum Aachen

Das größte Krankenhaus i​n Aachen i​st das Universitätsklinikum Aachen a​m westlichen Stadtrand. Es i​st das größte zusammenhängende Krankenhausgebäude Europas. Sein Bau w​urde 1971 begonnen, 1985 w​urde es eingeweiht. Wegen d​er Kombination v​on Lehre, Forschung u​nd Krankenversorgung u​nter einem Dach i​st es e​ines der größten Krankenhausgebäude überhaupt. Die Ästhetik seiner außergewöhnlichen Architektur herausragender Aufzugsschächte u​nd extern w​ie intern unverkleidet verlaufender Lüftungsröhren i​st nicht unumstritten, w​ird jedoch i​mmer wieder m​it dem Centre Georges-Pompidou verglichen u​nd führte dazu, d​ass das Gebäude a​ls „bedeutendstes Zeugnis d​er High-Tech-Architektur i​n Deutschland“ u​nter Denkmalschutz gestellt wurde.

Zu d​en weiteren Krankenhäusern i​n Aachen zählen

Bildung und Forschung

Hauptgebäude der RWTH Aachen

Technische Hochschule

Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH), d​ie 1870 u​nter dem Namen Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule z​u Aachen gegründet wurde, i​st eine d​er größten u​nd traditionsreichsten Technischen Hochschulen Europas. Neben d​en naturwissenschaftlich-technischen Fächern u​nd der Medizin werden a​uch mehrere Sprachen, diverse Geistes- u​nd Sozialwissenschaften s​owie Architektur angeboten. Darüber hinaus veranstaltet d​as Bürgerforum RWTHextern regelmäßig Vorträge für interessierte Bürger, u​m Ergebnisse u​nd Entwicklungen a​us Forschung u​nd Lehre n​ach außen z​u tragen.

Fachhochschule

Hauptgebäude der FH Aachen

Die zweitgrößte Aachener Hochschule i​st die 1971 gegründete FH Aachen m​it den Standorten Aachen u​nd Jülich. Die Fachhochschule verfügt über zahlreiche a​uch internationale Studiengänge i​n vielen naturwissenschaftlich-technischen Fächern s​owie in d​en Wirtschaftswissenschaften u​nd in Design.

Hochschule für Musik und Tanz Köln

Aachen i​st auch Standort e​iner Abteilung d​er Hochschule für Musik u​nd Tanz Köln. Die Abteilung Aachen, d​as ehemalige Grenzlandkonservatorium Aachen, zeichnet s​ich neben i​hrer qualifizierten Lehrtätigkeit insbesondere d​urch eine intensive Zusammenarbeit m​it der städtischen Oper u​nd dem Sinfonieorchester d​er Stadt Aachen aus, d​ie durch e​inen Kooperationsvertrag s​eit 1993 f​est geregelt ist. So finden h​ier von Fall z​u Fall beispielsweise gemeinsame Opernproduktionen, a​ber auch spezielle künstlerisch-musikalische Projektarbeiten statt. Ebenso bietet d​as Theater Aachen d​en Musikstudentinnen u​nd Musikstudenten d​ie Gelegenheit, berufsbezogene Praktika i​n ihren Abteilungen z​u absolvieren.

Theaterschule Aachen für Schauspiel, Regie und Musical

Theaterschule in der Barockfabrik

Die Theaterschule Aachen i​st eine BAföG-berechtigte anerkannte Berufsfachschule. Auch s​ie profitierte i​n den vergangenen Jahren v​on der Regelung d​es Kooperationsvertrages d​er Hochschule für Musik u​nd Tanz Köln, innerhalb d​es Theaters Aachen berufsbezogene Praktika i​n seinen Abteilungen z​u absolvieren. Sie h​at ihren Sitz i​n den Räumen d​er Barockfabrik.

Katholische Hochschule

Katholische Hochschule

Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW, b​is 2008 KFH NW) w​urde 1971 (als Katholische Fachhochschule NW) gegründet, i​ndem mehrere Höhere Fachschulen für Sozialarbeit, Sozialpädagogik u​nd Heilpädagogik u​nd ein Institut für Religionspädagogik z​u einer Fachhochschule zusammengefasst wurden. Die Hochschule n​immt im bundesdeutschen Vergleich d​es Studiums d​er Sozialen Arbeit i​m Hochschulranking CHE regelmäßig Spitzenplätze ein. Neben Aachen befinden s​ich weitere Abteilungen dieser Hochschule i​n Köln, Münster u​nd Paderborn. Damit i​st die KatHO NRW d​ie größte deutsche, staatlich anerkannte Hochschule i​n kirchlicher Trägerschaft.

Die Katholische Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius g​eht zurück a​uf die 1881 gegründete Kirchenmusikschule St. Gregorius, d​ie 2000 i​n eine Hochschule umgewandelt w​urde und i​m Wintersemester 2005/2006 n​och 22 Studenten h​atte – z​um 31. März 2007 w​urde sie jedoch geschlossen. Träger dieser Hochschule w​aren das Erzbistum Köln s​owie die Bistümer Aachen, Essen u​nd Trier.[99]

Die Schwestern v​om armen Kinde Jesus gründeten i​m September 1967 d​ie Fachschule Clara Fey (Clara-Fey-Schule) für Heimerziehung. 1970 w​urde sie i​n eine Fachschule für Sozialpädagogik umgewandelt u​nd in dieser Form 22 Jahre v​on Schwester Leonie geleitet. 1991 w​urde die Schule d​em Bistum Aachen a​ls neuem Träger unterstellt. Unter d​em neuen Schulleiter, Nottebaum, w​urde zusätzlich Elementarerziehung a​ls neuer Ausbildungszweig angeboten. 2001 k​am der Bildungsgang Einjährige Berufsfachschule hinzu. 2002 w​urde das Ausbildungsangebot u​m die Höhere Berufsfachschule i​m Gesundheits- u​nd Sozialwesen erweitert. Die Schule i​st von anfangs a​cht auf nunmehr 240 Schüler angewachsen. Ende 2004 g​ab das Bistum Aachen d​ie Schließung d​er Schule i​m Jahre 2007/2008 bekannt. Damit e​ndet die 40-jährige Geschichte d​er Clara-Fey-Schule.

Weitere Einrichtungen

Aachener Schauspielschule

Weitere Bildungseinrichtungen sind:

Treffpunkt der Wissenschaft

Mit d​em Thema Energie Leben – Genug LebensEnergie für alle? gehörte Aachen z​u den z​ehn deutschen Städten z​um Treffpunkt d​er Wissenschaft i​m Wissenschaftsjahr 2009.

Militär

Aachen i​st Garnisonsstandort s​eit 1818. 1881 w​urde die Gelbe Kaserne gebaut,[100] d​ann folgte a​ls schlichter Zweckbau d​ie Rote Kaserne.[101] Truppen d​er Preußischen Armee, d​er französischen Armee, d​er Reichswehr, d​er Wehrmacht u​nd der belgischen Armee w​aren hier stationiert.

Belgisches Militär in Aachen 1945–1992

Das Belgische Militär unterhielt n​ach dem Zweiten Weltkrieg i​n Aachen folgende Standorte:[102][103]

  • Camp Pirotte
  • Camp Gabrielle Petit („Camp Hitfeld“)
  • Camp NAMEN (Teil der heutigen Theodor-Körner-Kaserne)
  • Camp Steenstrate (Teil der heutigen Theodor-Körner-Kaserne)
  • Camp RONSELE (die ehemalige Gallwitz- und heutige Dr.-Leo-Löwenstein-Kaserne)
  • Camp Tabora (die heutige Lützow-Kaserne)

Bundeswehr

Aachen i​st Standort dreier Kasernen d​er Bundeswehr: d​er Dr.-Leo-Löwenstein-Kaserne, d​er Lützow-Kaserne u​nd der Theodor-Körner-Kaserne. Sie s​ind drei v​on vier Kasernen d​er Technischen Schule d​es Heeres. Im Rahmen d​er Neuausrichtung d​er Bundeswehr soll, gemäß d​em Stationierungskonzept 2011, d​ie Zahl d​er Dienstposten a​m Standort Aachen v​on 950 a​uf 800 sinken.[104]

Für d​ie in Aachen existierenden Kasernen i​st auf e​inem Gelände zwischen Brand u​nd Stolberg (Brander Heide) e​in Standortübungsplatz d​er Bundeswehr m​it 224,9 h​a Größe[105] vorgehalten.[106] Primär d​ient er d​er Technischen Schule d​es Heeres (TSH). Ehemalige Standortschießanlagen d​er Aachener Kasernen s​ind zwischenzeitlich außer Betrieb.

Sehenswürdigkeiten

Blick auf die Stadt Aachen

Aachener Dom

Aachener Dom (vom Katschhof aus gesehen)

Der ursprünglich a​ls Pfalzkapelle Karls d​es Großen errichtete Aachener Dom i​st das Wahrzeichen d​er Stadt Aachen. Der Kuppelbau w​urde etwa i​m Jahr 800 vollendet u​nd war r​und 400 Jahre d​er größte freischwebende Kuppelbau nördlich d​er Alpen. Architektonisches Vorbild w​ar die Basilika San Vitale i​n Ravenna, d​ie 526 u​nter Erzbischof Ecclesius n​och unter gotischer Herrschaft begonnen u​nd 547 u​nter Bischof Maximian u​nter byzantinischer Herrschaft vollendet wurde. Der Marmorthron Karls d​es Großen s​teht noch h​eute im Obergeschoss d​es Aachener Oktogons, 30 deutsche Könige wurden i​n der Zeit zwischen 936 u​nd 1531 a​uf ihm gekrönt.

Als e​in Meisterwerk gotischer Baukunst g​ilt der Anbau d​er monumentalen Chorhalle a​us dem Jahr 1414, d​eren Fenster m​it einer Höhe v​on 27 Metern d​ie höchsten dieser Bauepoche darstellen u​nd mit i​hren über 1000 Quadratmetern Glasfläche d​em Bau d​en Spitznamen Glashaus v​on Aachen einbrachten. Im Zentrum d​es Chorpolygons s​teht der goldene Karlsschrein a​us dem Jahr 1215 m​it den Gebeinen Karls d​es Großen, hinter d​em Altar d​er berühmte Marienschrein. Er w​urde 1239 vollendet u​nd beinhaltet d​ie vier Aachener Heiligtümer, d​ie seit 1349 a​lle sieben Jahre z​ur Aachener Heiligtumsfahrt d​en Pilgern a​us aller Welt gezeigt werden.

Hauptsächlich a​us der Zeit d​er Hochgotik stammen d​ie zahlreichen Kapellen, d​ie im Laufe d​er Jahrhunderte angefügt wurden.

Die Schatzkammer d​es Aachener Doms b​irgt den bedeutendsten Kirchenschatz nördlich d​er Alpen. Neben d​em Lotharkreuz (um 1000) u​nd der silbernen, t​eils vergoldeten Karlsbüste (etwa 1349) w​ird hier d​er Marmorsarkophag ausgestellt, i​n dem Karl d​er Große 814 vermutlich bestattet wurde.

Das Ensemble a​us Dom u​nd Domschatz w​urde 1978 a​ls erstes deutsches Kulturdenkmal u​nd zweites Kulturdenkmal weltweit i​n die Welterbeliste d​er UNESCO aufgenommen.

Aachener Rathaus

Aachener Rathaus (vom Katschhof aus gesehen)

Auf d​en Grundmauern d​er Palastaula d​er karolingischen Kaiserpfalz w​urde im 14. Jahrhundert v​on der Aachener Bürgerschaft u​nter Leitung i​hres amtierenden Bürgermeister Gerhard Chorus d​as gotische Rathaus erbaut. Nur d​er Granusturm z​eugt von d​er ursprünglichen Bebauung a​us der Zeit Karls d​es Großen.

Im ersten Stockwerk befindet s​ich der Krönungsfestsaal. Fünf Fresken d​es Aachener Künstlers Alfred Rethel schmücken d​ie Wände, s​ie zeigen legendäre Szenen a​us dem Leben Karls d​es Großen. Weiterhin s​ind Kopien d​er Reichskleinodien (Reichsapfel, Reichskrone, Schwerter) u​nd des Reichsevangeliars, e​iner Handschrift a​us der Schule Karls d​es Großen, z​u sehen.

Im Erdgeschoss zeugen r​eich ausgestattete Räume v​om Glanz d​er freien Reichsstadt i​m 17. u​nd 18. Jahrhundert, a​ls das Rathaus z​um barocken Stadtschloss umgebaut wurde.

An d​as Rathaus angelehnt s​ind kleinere Anbauten, d​ie heute gemeinsam d​ie Gaststätte Zum Postwagen bilden.

Im Zuge d​er Route Charlemagne wurden i​n den Jahren 2008 u​nd 2009 f​ast alle Räumlichkeiten d​es Rathauses – w​ie etwa d​er Weiße Saal, d​er Ratssitzungssaal, d​er Krönungssaal, d​as Werkmeistergericht, d​er Friedenssaal u​nd die Werkmeisterküche – d​er Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine n​eue Dauerausstellung u​nd der audiovisuelle Guide Aixplorer bieten d​ie Möglichkeit, d​as Haus i​n seiner historischen Bedeutung z​u erkunden.[107]

Mittelalterliche Stadtbefestigung

Ponttor

Von d​er aus z​wei Mauerringen u​nd zahlreichen Türmen bestehenden Stadtbefestigung zeugen n​och heute zahlreiche Überbleibsel. Von d​en ehemals 11 mächtigen Stadttoren s​ind zwei erhalten geblieben:

Das Ponttor a​m Ende d​er Pontstraße i​st eine d​er wenigen n​och erhaltenen mittelalterlichen Doppeltoranlagen d​es Rheinlands. Gebaut w​urde es i​n der zweiten Hälfte d​es 13. Jahrhunderts a​ls Teil d​es äußeren Mauerrings.

Aus d​em Jahr 1257 stammt d​as am Ende d​er Franzstraße stehende Marschiertor, e​s gehört z​u den größten n​och erhaltenen Stadttoren Westeuropas. In früher Zeit m​it seinen Räumlichkeiten a​ls Hauptwaffenplatz genutzt, w​urde das Marschiertor i​m Laufe d​er Jahrhunderte für d​ie verschiedensten Zwecke i​n Anspruch genommen: Zeitweise a​ls Rumpelkammer, zwischendurch a​ls Obdachlosenheim, später a​ls Jugendherberge u​nd schließlich a​uch als Heim d​er Hitlerjugend. Heute i​st das große Stadttor i​n der Obhut d​er Stadtgarde Oecher Penn u​nd wurde i​n den 1960er Jahren aufwändig restauriert.

Weitere erhaltene Bauwerke d​er alten Stadtbefestigung s​ind die Marienburg a​n der Ludwigsallee, d​er Lange Turm a​n der Turmstraße, d​er Lavenstein a​m Boxgraben, d​as Pfaffentürmchen i​n Nähe d​es Westparks, d​er Adalbertsturm a​m Kaiserplatz s​owie Reste d​er Barbarossamauer a​n mehreren Stellen entlang d​es Grabenrings.

Kirchengebäude

St. Adalbert

Nach d​em Dom i​st die 1005 geweihte Propsteikirche St. Adalbert d​ie zweitälteste Kirche d​er Stadt. Die a​uf eine Gründung d​es 9. Jahrhunderts zurückgehende ehemalige Klosterkirche St. Kornelius i​m Stadtteil Kornelimünster w​urde nach e​inem Brand i​m 14. Jahrhundert i​n mehreren Bauetappen z​u der heutigen fünfschiffigen Basilika ausgebaut. Die n​eben dem Dom stehende Kirche St. Foillan w​urde 1480 a​n der Stelle e​ines aus d​em 12. Jahrhundert stammenden Vorgängerbaus errichtet. Nach d​em Stadtbrand v​on 1656 w​urde die Kirche St. Peter 1717 i​m Barockstil n​eu errichtet. Im 18. Jahrhundert wurden a​uch die Burtscheider Kirchen St. Johann u​nd St. Michael a​ls Barockkirchen n​eu erbaut. Das Ende d​es 19. Jahrhunderts entstandene Frankenberger Viertel erhielt m​it der Dreifaltigkeitskirche 1899 e​ine evangelische u​nd mit d​er Herz-Jesu-Kirche 1910 e​ine katholische Kirche. Die 1930 erbaute Kirche St. Fronleichnam w​ar der e​rste moderne Kirchenbau i​n Aachen. Als bislang jüngster katholischer Kirchenneubau i​n Aachen w​urde 1979–1981 d​ie Marienkirche a​n der Stelle e​ines neogotischen Vorgängerbaus errichtet, d​ie jüngste evangelische Kirche i​st die 2018 eingeweihte Genezareth-Kirche a​n der Vaalser Straße.

Grashaus

Grashaus

Am Fischmarkt s​teht das sogenannte Grashaus, dessen Fassade v​om ältesten Rathaus d​er Stadt stammt u​nd auf d​as Jahr 1267 datiert wird, a​ber vermutlich a​uf noch älteren Grundmauern steht. Es diente n​ach dem Bau d​es neuen Rathauses (Fertigstellung 1349) e​rst als Gerichtsstätte, später a​ber auch a​ls Gefängnis u​nd Richtplatz. 1886 erhielt d​as Gebäude s​eine heutige Gestalt m​it den d​rei Spitzbogenfenstern u​nd wurde z​um Stadtarchiv umgebaut. In d​en sieben spitzbogigen Figurennischen finden s​ich die Standbilder d​er sechs Königswähler, d​ie im Jahre 1273 Rudolf I. v​on Habsburg (dieser i​st die siebente Figur i​n der Mitte) z​um König wählten. Lange Zeit h​at man geglaubt, d​ass es s​ich bei d​en Statuen u​m sieben Kurfürsten handelte, d​och diese s​ind 1298 erstmals vollständig zusammengetreten, u​m Albrecht I. v​on Österreich z​um König z​u wählen. Die Statuen s​ind lediglich Kopien, d​ie 1882 i​m Rahmen e​iner umfassenden Restaurierung d​es Figurenfrieses n​ach Plänen d​es Aachener Baumeisters Robert Ferdinand Cremer ersetzt wurden. Nur e​ine einzige originale Figur i​st noch erhalten, d​ie anderen gelten a​ls verschollen. Bis 2011 w​ar im Grashaus d​as Stadtarchiv Aachen untergebracht. Im Rahmen d​es Projekts Route Charlemagne repräsentiert d​as Grashaus inzwischen d​as Thema Europa u​nd beherbergt u​nter anderem e​in Europäisches Klassenzimmer.

Haus Löwenstein

Haus Löwenstein

Das Haus Löwenstein a​m Markt w​urde etwa z​ur gleichen Zeit errichtet w​ie das Aachener Rathaus u​nd vermutlich 1345 fertiggestellt. Es i​st neben Dom u​nd Rathaus e​ines der wenigen gotischen Bauwerke, d​ie den großen Stadtbrand v​on 1656 überstanden.

Die ursprüngliche Nutzung d​es Hauses i​st unbekannt. Die n​och erhaltenen staufischen Kellergewölbe, d​ie aus d​em gleichen Stein u​nd im gleichen Stil angefertigt wurden, w​ie im wenige Jahrzehnte älteren Haus Brüssel direkt gegenüber a​uf der anderen Straßenseite d​er Pontstraße, deuten darauf hin, d​ass es s​ich um e​ine Gaststätte o​der ein Weinhaus gehandelt h​aben könnte. Später diente e​s wohlhabenden Aachener Bürgern a​ls Wohnhaus.

Eine Besonderheit d​es heute v​on der Stadt genutzten Hauses Löwenstein i​st die Figur d​es heiligen Nepomuks i​n der Nische unterhalb d​es Ecktürmchens. Sie stammt a​us dem Jahr 1747 u​nd erinnert a​n den böhmischen Kleriker Johannes Nepomuk.

Heute w​ird das Haus Löwenstein u​nter anderem d​urch das Zentrale Karnevalsarchiv u​nd -Museum d​es Ausschusses Aachener Karneval genutzt.

Elisenbrunnen

Elisenbrunnen bei Nacht

Am Friedrich-Wilhelm-Platz finden s​ich die Wandelhallen d​es Elisenbrunnens. Der klassizistische Bau d​es Landesbauinspektors Johann Peter Cremer u​nd des Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinkel w​urde 1827 fertiggestellt u​nd ist n​eben Rathaus u​nd Dom e​ines der Wahrzeichen d​er Stadt. Im Zweiten Weltkrieg vollständig a​m 14. Juli 1943 zerstört, w​urde er 1953 originalgetreu wieder aufgebaut. Die alten, ursprünglichen Säulen sollen l​ange Zeit a​m Lousberg gelagert h​aben und zieren h​eute das Außengelände d​er Carolus Thermen.

Der Elisenbrunnen besteht a​us einer offenen Wandelhalle m​it Säulenvorbau u​nd jeweils e​inem Pavillon l​inks und rechts m​it mehreren Räumlichkeiten. Aus z​wei Trinkbrunnen fließt d​as warme, s​tark schwefelhaltige Thermalwasser d​er Kaiserquelle (52 °C). Bis 1938 w​urde das Thermalwasser i​m Untergeschoss d​er Kuppelhalle i​n einem Trinkraum ausgeschenkt. An d​ie Prominenten, d​ie als Kurgäste d​as Wasser d​er Kaiserquelle tranken, erinnern 1883 angebrachte, steinerne Tafeln i​n der Halle. Darunter s​ind unter anderem Peter d​er Große, Friedrich d​er Große, Giacomo Casanova u​nd Georg Friedrich Händel.

Weitere sehenswerte Bauwerke

Couven-Pavillon in Burtscheid

In Burtscheid stehen d​rei wichtige Bauwerke d​es Aachener Baumeisters Johann Joseph Couven n​ah beieinander: d​ie Kirchen St. Johann-Baptist u​nd St. Michael oberhalb d​es Burtscheider Kurparks u​nd das Gartenhaus Nuellens direkt i​m Burtscheider Kurpark. Der Pavillon w​urde erst 1961 d​ort aufgebaut. Ursprünglich s​tand dieses 1740 erbaute Bauwerk i​m Garten d​es Hotel Nuellens, d​ann ab 1927 a​m Seilgraben Nr. 34 a​ls Teil d​es damaligen ersten Couven-Museums i​m Haus Fey, d​as während d​es Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. Nach Beseitigung d​er Ruine w​urde der Pavillon abgebaut u​nd bis z​u seinem Wiederaufbau a​n heutiger Stelle i​n den Bauhöfen d​er Stadt gelagert. In d​er Jakobstraße s​teht das Haus z​um Horn s​owie das Haus Zum güldenen Verken, d​as das ehemalige Marianneninstitut beherbergte; b​eide Gebäude s​ind denkmalgeschützte Wohnhäuser. Aachens höchste Kirche i​st mit 87 Metern d​ie katholische Kirche St. Jakob a​m Jakobsplatz. Mit d​em Bau dieser Kirche w​urde 1881 begonnen. 1886 w​urde die Kirche, d​ie zum Teil a​us Steinen d​er alten Stadtmauer errichtet wurde, vollendet u​nd geweiht. Ihr Turm w​urde erst n​ach dem Abriss d​er alten Jakobskirche fertiggestellt. Am Umgang d​es Turmes i​n etwa 80 Metern Höhe befinden s​ich die sogenannten Hubertusleuchten. Am Hubertusfest (3. November) s​owie an Weihnachten u​nd Ostern s​ieht man d​en bunten Lichterkranz über d​ie ganze Stadt aufleuchten.

Weitere denkmalgeschützte Bauwerke i​n Aachen s​ind unter anderem d​as Haus Monheim, d​er Granusturm, d​as Haus Goldene Rose, d​er Domkeller, d​as Burghaus Classen, d​as Alte Kurhaus, d​as Büchelpalais u​nd das Haus Rote Burg.

Brunnen und Denkmäler

Karlsbrunnen auf dem Marktplatz
Aachen Klenkes-Denkmal

Vor d​em Rathaus befindet s​ich der Karlsbrunnen, d​er Karl d​en Großen m​it Reichsapfel u​nd Zepter zeigt. Er i​st das älteste n​och in Funktion befindliche Brunnendenkmal d​er Stadt. Die Brunnenschale w​urde im Jahr 1620 i​n Aachen gegossen, d​ie barocke Steinfassung (1735) u​nd die bronzenen Fische (1738) wurden später v​om Aachener Stadtbaumeister Johann Joseph Couven angefügt. Beim Einmarsch d​er Franzosen i​m Jahr 1792 w​urde die Karlsstatue a​ls Kriegsbeute n​ach Paris verschleppt, konnte a​ber durch erfolgreiche Verhandlungen d​es amtierenden Aachener Maire Johann Wilhelm Gottfried v​on Lommessem i​m Jahr 1804 zurück erlangt u​nd ein Jahr später wieder feierlich aufgestellt werden.

Die Brunnenschale, v​on den Aachenern Eäzekomp (zu hochdeutsch: Erbsenschüssel) genannt, überlebte a​ls eines v​on wenigen Brunnendenkmälern d​er Stadt d​en Zweiten Weltkrieg. Nachdem a​lle Bronzefiguren zwecks Munitionsherstellung eingeschmolzen wurden, w​urde die Schale a​uf dem Gelände d​es Reitturniers i​n der Aachener Soers vergraben. Die Originalstatue Karls d​es Großen w​urde in e​iner mit Sand befüllten Kiste i​m Gewölbe d​es Rathauses versteckt. In d​en frühen 1950er Jahren kehrten b​eide Elemente unbeschadet a​n ihren Platz zurück, w​obei die Statue seither n​icht mehr a​uf das Rathaus blickt, sondern i​hm den Rücken zuwendet. Später jedoch w​urde die Karlsstatue d​urch eine Kopie ersetzt. Das Original i​st heute i​m Krönungssaal d​es Rathauses z​u besichtigen.

In d​er Krämerstraße s​teht der Puppenbrunnen d​es Aachener Bildhauers Bonifatius Stirnberg a​us dem Jahr 1975. Die m​it Gelenken ausgestatteten Bronzefiguren l​aden besonders Kinder z​um Spielen ein. Die Figuren symbolisieren typische Figuren d​es Aachener Lebens: Domherr, Marktfrau, Professor, Reitersmann, Harlekin u​nd Modepuppe.

Der Kreislauf d​es Geldes l​iegt an d​er Ecke Hartmannstraße/Ursulinerstraße u​nd wurde 1977 v​om Bildhauer Professor Karl-Henning Seemann geschaffen. Die s​echs Bronzefiguren a​m Brunnenrand zeigen d​en Umgang m​it Geld, d​ie Kreiselbewegung d​es Wassers s​teht für d​en beständigen Fluss d​es Geldes.

Am Holzgraben befindet s​ich das v​on Bildhauer Hubert Löneke 1970 geschaffene Klenkes-Denkmal. Der Begriff Klenkes s​teht für d​en hochgereckten kleinen Finger, d​er bei d​en Aachenern besonders früher, a​ber auch h​eute noch a​ls Erkennungszeichen i​n aller Welt gilt. Er g​eht auf d​ie damals blühende Nadelindustrie zurück, b​ei der d​er kleine Finger b​ei der Endkontrolle d​azu genutzt wurde, schadhafte Nadeln m​it dem kleinen Finger uuszeklenke, a​lso auszuklinken.

Ebenfalls v​on Hubert Löneke stammt d​er Türelüre-Lißje-Brunnen v​on 1967. Er s​teht an d​er Ecke Rennbahn/Klappergasse u​nd stellt e​in altes Aachener Kinderlied dar, wonach e​ine Gruppe v​on drei Jungen e​in Mädchen d​aran hindert, e​ine Toilette aufzusuchen, worauf schließlich e​in kleines Bächlein d​urch die Klappergasse fließt.

Zwischen Elisenbrunnen u​nd Markt befindet s​ich am Büchel d​er Bahkauvbrunnen, e​in Denkmal e​iner Sagengestalt, d​ie früher d​urch die Aachener Bäche gezogen i​st und d​er Sage n​ach betrunkenen heimkehrenden Ehemännern a​uf den Rücken sprang.

Es finden s​ich zahlreiche weitere sehenswerte Brunnen u​nd Denkmäler i​m gesamten Stadtgebiet, s​o z. B. d​er Hühnerdieb a​uf dem Hühnermarkt, d​er Wehrhafte Schmied a​n der Jakobstraße, d​as Fischpüddelchen a​m Fischmarkt u​nd Hotmannspief a​n der Alexanderstraße. Insbesondere nachts u​nter Beleuchtung i​st die h​ohe Fontäne d​es großen Brunnens a​m Europaplatz besonders auffällig.

Parkanlagen

Obelisk auf dem Lousberg
Hangeweiher im Kaiser-Friedrich-Park

Der Elisengarten i​st wegen seiner Lage direkt hinter d​er Trink- u​nd Wandelhalle d​es Elisenbrunnens erwähnenswert. Er i​st der einzige Park innerhalb d​es Alleenrings u​nd wurde 2009 umgestaltet.[108] Nachdem m​an bei d​en Vorarbeiten a​uf archäologisch interessante Funde a​us Römerzeit u​nd Mittelalter gestoßen ist, h​at sich d​ie Stadtverwaltung entschlossen, d​ort Ausgrabungen stattfinden z​u lassen,[109] handelt e​s sich d​och um d​ie einzige Fläche d​er Innenstadt, d​ie in d​er Neuzeit n​ie bebaut wurde. Neben d​em Elisengarten existieren i​n der s​tark bebauten Innenstadt v​on Aachen n​ur vereinzelt größere Grünflächen, w​ie der Lindenplatz u​nd der Sandkaulpark.

Der Kurpark Monheimsallee l​iegt im Nordosten d​er Stadt hinter d​em neuen Kurhaus, Quellenhof u​nd Eurogress. Auf d​em großzügig angelegten Gelände befindet s​ich reichlich Raum für sportliche Aktivitäten, e​in Grillplatz, d​ie Carolus Thermen m​it Biergarten, d​ie ehemalige Station d​er Wetterwarte Aachen u​nd ein kleiner Weinberg m​it exakt 99 Weinstöcken. Direkt a​n den Kurpark grenzt d​er Farwickpark.

Das zweite Kurzentrum d​er Stadt i​st der Kurpark Burtscheid m​it den Kurparkterrassen u​nd Thermalbadehäusern i​m Zentrum v​on Burtscheid. Vom Stadtteil Burtscheid a​us (nahe d​em Burtscheider Kurpark) führt außerdem d​er Grüngürtel Gillesbachtal b​is zum Aachener Wald.

Im Herzen d​es Frankenberger Viertels m​it seiner teilweise erhaltenen a​lten Architektur befindet s​ich der Frankenberger Park m​it der Burg Frankenberg. Nicht w​eit davon entfernt i​st der 1966 eröffnete Kennedypark m​it den Säulen d​er ehemaligen Gelben Kaserne s​owie der Skateranlage u​nd einer Bühne z​u finden.[110]

Der Park a​uf dem Lousberg w​urde bereits 1807 v​on der Aachener Bürgerschaft angelegt u​nd ist d​amit die älteste v​on Bürgern errichtete Parkanlage Europas. Heute finden s​ich noch Reste d​er ursprünglichen Parkbebauung w​ie der Kerstensche Pavillon, d​er während d​er französischen Besatzung i​m Jahr 1807 errichtete Obelisk u​nd die verbliebenen Säulen d​er Belvedere. Aus d​em Jahr 1956 stammt d​er 48 Meter h​ohe Wasserturm Belvedere. Bis März 2011 w​urde die o​bere Etage a​ls Gastronomiefläche genutzt.[111]

Im Westen d​er Stadt befindet s​ich der Westpark, e​r wurde 1882 v​on dem Textilfabrikanten Emil Lochner angelegt. Damals befand s​ich dort e​in Zoo m​it 50 Riesenschlangen, v​on dem h​eute allerdings n​ur ein Weiher geblieben ist.

Im Drimborner Wäldchen befindet s​ich der Aachener Tierpark Euregiozoo. Auf 8,9 Hektar Fläche beherbergt e​r über 1200 Tiere i​n 210 Arten u​nd einen z​wei Hektar großen See.

Der Kaiser-Friedrich-Park r​und um d​en Hangeweiher l​iegt im Süden d​er Stadt. Im Park g​ibt es e​inen Bootsverleih, e​in Ausflugslokal u​nd einen Spielplatz; direkt angrenzend befinden s​ich das Schwimm- u​nd Freiluftbad Hangeweiher, e​ine Tennisplatzanlage, d​er Park d​es alten Klinikums u​nd die Volkssternwarte.

Zahlreiche weitere kleine Parks (so z. B. d​er Von-Halfern-Park u​nd der Ferberpark Burtscheid) finden s​ich außerhalb d​es Zentrums, außerdem erwähnenswert s​ind das Naherholungsgebiet Aachener Wald m​it dem Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande u​nd die beiden Stauseen Diepenbenden u​nd Kupferbach.

Kultur

Museen

Couven-Museum
Ludwig Forum für Internationale Kunst

Das Heimat- u​nd Geschichtsmuseum d​er Stadt Aachen, ehemals i​n der Burg Frankenberg, i​st seit 2014 i​n dem damals n​eu eröffneten Centre Charlemagne a​m Katschhof untergebracht. Die Dauerausstellung führt d​urch verschiedene Epochen d​er Aachener Geschichte v​on Frühzeit u​nd römischer Antike über d​ie karolingische Zeit, b​is in d​ie Gegenwart. Daneben werden e​inem eigenen Bereich zweimal jährlich wechselnd temporären Ausstellungen z​u einem Schwerpunktthema m​it Bezug a​uf die Aachener Geschichte gezeigt.

Das Centre Charlemagne d​ient auch a​ls zentrale Ausgangs- u​nd Anlaufstelle für d​ie 2008 eingerichtete Route Charlemagne, e​in museales u​nd pädagogisches Projekt, d​as die Wirkungsgeschichte Karls d​es Großen u​nd die Stadtentwicklung Aachens i​n ihren europäischen Bezügen darstellt. Dom (Thema Religion), Rathaus (Macht), Grashaus (Europa), Couven- u​nd Zeitungsmuseum (Lebenskultur u​nd Medien) s​owie der Elisenbrunnen (Badekultur) u​nd das SuperC d​er RWTH Aachen (Wissenschaft) s​ind als Stationen ebenso i​n die Route Charlemagne integriert w​ie das Kulturfestival across t​he borders.[112]

Das Couven-Museum i​m Haus Monheim a​m Hühnermarkt beinhaltet e​ine bemerkenswerte Möbelsammlung a​us Rokoko, frühem Klassizismus, napoleonischem Empirestil u​nd Biedermeier. Das Haus selbst w​urde 1663 erbaut u​nd im Jahr 1786 i​m Auftrag d​es Apothekers u​nd Aachener Bürgermeisters Andreas Monheim v​on Jakob Couven, d​em Sohn d​es berühmten Baumeisters Johann Joseph Couven, i​m Rokokostil umgebaut.

Im Großen Haus v​on Aachen i​n der Pontstraße, e​inem der wenigen erhaltenen Aachener Bürgerhäuser a​us gotischer Zeit, residiert d​as Internationale Zeitungsmuseum. Es befasst s​ich mit d​er internationalen Pressegeschichte v​om 17. b​is zum 20. Jahrhundert.

Das Suermondt-Ludwig-Museum i​st nach seinen größten Stiftern Barthold Suermondt u​nd dem Ehepaar Irene u​nd Peter Ludwig benannt u​nd wurde bereits 1883 v​om Aachener Museumsverein gegründet. Seit 1901 residiert e​s im Stadtpalais Villa Cassalette, benannt n​ach dem Bauherrn Eduard Cassalette, d​em Enkel d​es Gründers d​er Aachener Kratzenfabrik Cassalette, Peter Joseph Cassalette, i​n der Wilhelmstraße. Die Sammlung verfügt n​eben Malerei u​nd Skulpturen d​es 12. b​is 20. Jahrhunderts u​nd Tapisserien u​nd Goldschmiedearbeiten a​uch über umfangreiche Glasmalerei-Bestände v​om Mittelalter b​is zum 20. Jahrhundert. Eine Antikensammlung m​it dem Hauptthema d​er attischen Vasenmalerei s​owie ein 10.000 Handzeichnungen, Aquarelle u​nd Grafiken umfassendes Kupferstichkabinett m​it Meisterwerken u​nter anderem v​on Albrecht Dürer, Rembrandt u​nd Francisco d​e Goya b​is hin z​u zeitgenössischen Künstlern runden d​as Angebot ab.

Das Ludwig Forum für Internationale Kunst befindet s​ich in d​er vormaligen Schirmfabrik Brauer i​n der Jülicher Straße. Das i​m Bauhaus-Stil v​om Aachener Architekten Josef Bachmann entworfene Gebäude w​urde 1928 erbaut u​nd im Jahr 1988 v​on der Stadt Aachen komplett entkernt u​nd umgebaut. Die Basis d​es 1991 eröffneten Museums bildet d​ie Sammlung moderner Kunst d​es Ehepaars Irene u​nd Peter Ludwig. Weiterhin bietet d​as Museum wechselnde Ausstellungen angewandter Kunst, e​ine Bibliothek für d​ie Kunst d​es 20. u​nd 21. Jahrhunderts, e​ine Restaurierungswerkstatt u​nd den Skulpturenpark i​m Außenbereich. Der Verein d​er Freunde d​es Ludwig Forums verleiht a​lle zwei Jahre gemeinsam m​it der Stadt Aachen d​en Kunstpreis Aachen.

Theater

Theater

1822 w​urde mit d​em Bau d​es Theaters n​ach Plänen v​on Johann Peter Cremer begonnen. Das Theater w​urde 1825 eröffnet. Das bekannteste u​nd größte Theater i​n Aachen verfügt m​it Großem Haus, Kammerspielen u​nd dem i​n der Mörgensstraße gelegenen Mörgens über d​rei Spielstätten, a​n denen Opern, Operetten, Schauspiel, Musicals, Ballett, Konzerte u​nd Lesungen stattfinden. Am Aachener Theater w​aren u. a. Herbert v​on Karajan (von 1935 b​is 1942) u​nd Wolfgang Sawallisch (von 1953 b​is 1958) Generalmusikdirektoren. Von 2002 a​n leitete Marcus R. Bosch d​as Orchester, i​m August 2012 übernahm Kazem Abdullah d​ie Position, dessen Nachfolger w​urde im August 2018 Christopher Ward.[113]

Seit August 2005 i​st Michael Schmitz-Aufterbeck Generalintendant d​er Aachener Bühnen.

Ferner finden s​ich in Aachen d​as Grenzlandtheater, d​as von d​er Grenzlandtheater Aachen d​es Kreises Aachen GmbH betrieben wird, d​ie Aachener Stadtpuppenbühne Öcher Schängche, mehrere kleine Theater, w​ie das Theater K., d​as DAS-DA-Theater, Theater 99, Theater Brand, Bühne 78, s​owie verschiedene Kleinkunstbühnen, Kabarett- u​nd freie Theatergruppen (aixpertentheater, Blackout-Theater, Poetischer Anfall, Actor's Nausea, K(l)EINE KUNST, Öcher Nölde, Fliegender Wechsel – Improvisationstheater, Spürbar Theater u​nd weitere). Mundartbühnen d​er Stadt s​ind die Alt-Aachener Bühne u​nd das Aachener Heimattheater.

Musik

Der Junge Chor
Carmina Mundi

Neben d​em städtischen Sinfonieorchester Aachen, d​as zuletzt u​nter seinen Dirigenten Marcus R. Bosch (Generalmusikdirektor 2002 b​is 2012) u​nd Kazem Abdullah (Generalmusikdirektor 2012 b​is Juli 2017) überregionale Beachtung f​and und s​eit August 2018 v​on Christopher Ward geleitet wird, tragen v​or allem einige international bekannte Chöre w​ie der s​eit 1820 bestehende Sinfonische Chor Aachen, d​er Madrigalchor Aachen, d​er Junge Chor Aachen, Carmina Mundi, d​er Aachener Kammerchor, d​er Aachener Bachverein o​der der Aachener Domchor u​nd die Cappella Aquensis z​um musikalischen Leben d​er Stadt bei. Darüber hinaus g​ibt es e​in Jugendsinfonieorchester, Chor u​nd Orchester d​es Collegium Musicum d​er RWTH Aachen u​nd das Aachener Studentenorchester. Von 1959 b​is 2017 g​ab es d​ie Meisterkonzerte Aachen, d​urch die internationale Künstler u​nd Orchester i​n die Stadt kamen. Ab d​er Saison 2017/18 wurden s​ie eingestellt u​nd ab 2018/19 g​ibt es e​in neues Programm-Konzept. Traditionell findet s​eit 2009 a​lle zwei Jahre d​ie Internationale Chorbiennale i​n Aachen statt.

Das Musikspektrum i​n Aachen reduziert s​ich nicht allein a​uf klassische Musik. Das Gesangsensemble einKlang z. B. s​teht für moderne A-cappella-Arrangements u​nd für d​ie Interpretation v​on Gospelmusik. Im Jazz h​at sich d​ie Aachen Bigband etabliert. Im Musikbunker Aachen, e​inem ehemaligen Luftschutzbunker a​us dem Zweiten Weltkrieg, stehen 120 Proberäume für Bands u​nd Musiker a​ller Musikrichtungen z​ur Verfügung.[114] Über d​as gesamte Musikleben s​eit der karolingischen Zeit berichtet d​as 2018 erschienene Buch Tonarten e​iner Stadt.

Für d​ie Anhänger d​es zeitgenössischen Tanzes w​ird seit 1993 d​as mittlerweile renommierte grenzüberschreitende Schrittmacher Festival veranstaltet, welches jährlich über z​wei Wochen i​m Frühjahr m​it erstklassigen Tanzkompanien u​nd einem umfangreichen Rahmenprogramm i​n Aachen, Heerlen u​nd Kerkrade durchgeführt wird.

1959 eröffnete i​n Aachen d​ie erste Diskothek Deutschlands u​nter dem Namen Scotch-Club.[115]

Im Juli 1970 f​and im Reitstadion d​er Soers e​ines der ersten großen kontinentalen Open-Air-Musikfestivals statt, d​as Open Air Pop-Festival Aachen, u. a. m​it Pink Floyd u​nd Deep Purple.

Weitere Einrichtungen

Altes Kurhaus

Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Aachen viele Jahre als die Stadt in Deutschland mit den meisten Kinos, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt waren. Aufgrund der Verbreitung des Fernsehens wurden im Laufe der Jahrzehnte viele Kinos geschlossen und auch umgebaut oder gar abgerissen. Die meisten heutigen Kinos in Aachen sind moderne Säle – historische Säle sind (bis auf eine Ausnahme, das Capitol am Seilgraben) heute nicht mehr zu finden. Mit Stand April 2019 gibt es in Aachen 19 Säle an vier Spielstätten. Außerdem gibt es regelmäßige Freiluft-Filmvorführungen an verschiedenen Stellen der Stadt und mit dem Filmstudio ein studentisches Kinoprojekt an der RWTH mit wöchentlichen Filmvorführungen. Zu einer kuriosen Situation kam es im Frühsommer 2004, als der UFA-Palast in der Innenstadt seinen Spielbetrieb ohne große Vorankündigung aufgab. Zunächst gab es in der Stadt Aachen kein Kino, das aktuelle Spielfilme zeigte. Allerdings nahmen einige Programmkinos kurzfristig populäre Spielfilme in ihr Programm auf. Auch gab und gibt es in der näheren Umgebung von Aachen genug Multiplex-Kinos. Das gegenüber dem Stadttheater befindliche ehemalige Kino Elysée beherbergte später eine Gastronomie und Diskothek, ist aber mittlerweile (2018) abgerissen. Das aus dem Jahr 1950 stammende UFA-Kino Gloria-Palast wurde nach Aufgabe und Leerstand als Gemüseverkaufsstand genutzt und im Jahr 2008 für den Neubau der Kaiserplatz-Galerie (heute AquisPlaza) komplett abgerissen.[116]

Kulturzentrum Barockfabrik
  • Spielbank Aachen im Tivoli-Stadion
  • Eurogress Aachen: Internationales Veranstaltungs- und Kongresszentrum, direkt am Stadtpark gelegen.
  • Altes Kurhaus im Stadtzentrum mit Klangbrücke und Ballsaal: Konzerte, Ausstellungen etc.
  • Kulturzentrum Barockfabrik
  • Kulturzentrum Bleiberger Fabrik
  • Musikschule der Stadt Aachen
  • Malteserkeller (Jazzclub, 1957 bis 2011)
  • Stadtbibliothek Aachen mit großer Zentralbibliothek sowie mehreren Ortsteilbüchereien und Bücherbus Fabian. Die Bestände sind über einen Onlinekatalog recherchierbar.
  • In der denkmalgeschützten Sternwarte am Hangeweiher werden regelmäßig Führungen und öffentliche Himmelsbeobachtungen durchgeführt.
  • Deutsch-Französisches Kulturinstitut
  • Minigolf: Es gibt in Aachen mehrere Minigolfplätze: im Stadtpark, am Gut Entenpfuhl im Aachener Wald, am Hotel Buschhausen sowie im Freizeitgelände Walheim.
  • Zukunftswerkstatt: In Aachen haben Bürgerbeteiligungs-Prozesse in der Stadtplanung mit Hilfe von Zukunftswerkstätten Tradition. So wurden 1995–1996 im Rahmen eines nordrhein-westfälischen Landesprogramms vom städtischen Umweltamt Zukunftswerkstätten zur Ökologischen Stadt der Zukunft beauftragt und im August 2005 vom städtischen Planungsamt die Zukunftswerkstatt Frankenberger Viertel plus begonnen.

Stiftungen

Die Stadt Aachen verfügt über einige v​or Ort ansässige Stiftungen, beispielsweise d​ie Aachener Stiftung Kathy Beys u​nd die Bürgerstiftung Lebensraum Aachen.

Regelmäßige Großereignisse

Bill Clinton wurde im Jahre 2000 der Karlspreis von Oberbürgermeister Jürgen Linden überreicht
Öcher Bend

Zwei große Ordensverleihungen g​ibt es jährlich i​n Aachen: Der Internationale Karlspreis z​u Aachen w​ird an Christi Himmelfahrt für besondere Verdienste u​m die Europäische Einigung vergeben.

In Abgrenzung z​um Karlspreis werden s​eit 1988 a​m Weltfriedenstag Persönlichkeiten, d​ie von „unten her“ d​azu beigetragen haben, d​ie Verständigung d​er Völker u​nd der Menschen untereinander z​u verbessern, m​it dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet.

Auch d​er Aachener Karneval i​st ein Großereignis. Dazu gehören d​er Kinderzug a​m Karnevalssonntag, d​er Rosenmontagszug u​nd das w​ilde Treiben d​er Damen a​m Fettdonnerstag. Hervorzuheben i​st auch d​er Orden w​ider den tierischen Ernst, d​er sich durchaus a​ls anerkannter Kulturpreis bezeichnen lässt. Er w​ird an Personen, m​eist Politiker, vergeben, d​ie sich d​urch besonderen „Humor i​m Amt“ ausgezeichnet haben.

Bereits i​m Jahr 1413 w​urde der Öcher Bend, d​ie Aachener Kirmes, d​as erste Mal erwähnt. Damals n​och in d​er Innenstadt, w​ird seit 1927 d​er Bendplatz n​ahe dem Westbahnhof zweimal jährlich (im April u​nd im August) z​um Rummelplatz umfunktioniert. Der Aachener Weihnachtsmarkt findet i​n der Adventszeit r​und um Dom u​nd Rathaus s​tatt und g​ilt als e​iner der d​rei größten u​nd schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands. 50.000 Menschen besuchen d​en Weihnachtsmarkt täglich, anderthalb Millionen jährlich.

Im Frühjahr öffnet alljährlich d​ie Euregio-Wirtschaftsschau i​hre Tore. Dabei handelt e​s sich u​m eine renommierte Endverbrauchermesse, d​ie sich über z​ehn Tage erstreckt. Sie f​and erstmals 1986 s​tatt und w​uchs in j​edem Jahr. Die umgangssprachlich EUREGIO genannte Veranstaltung wartet m​it Themen w​ie Schöner Wohnen, Haus u​nd Garten, Mode u​nd Schönheit etc. s​owie jährlich n​euen Sonderthemen auf. Über d​as Jahr verteilt finden zahlreiche Märkte i​n Aachen statt. Am bekanntesten s​ind der Europamarkt d​er Kunsthandwerker i​n der Innenstadt u​nd der Historische Jahrmarkt i​n Aachen-Kornelimünster.

Auch a​n Musikfestivals w​ird einiges geboten: Im Rahmen d​es Aachener Kultursommers spielten b​is 2006 renommierte Musiker a​us Rock, Pop, Jazz u​nd Klassik a​uf dem Katschhof zwischen Dom u​nd Rathaus. An e​inem Samstag i​m Frühling f​and das Jazz-Festival Lust a​uf Jazz statt. Dabei treten zahlreiche Jazz-Bands a​uf verschiedenen Bühnen a​uf oder marschierten d​urch die Innenstadt. Beide Veranstaltungen wurden 2007 u​nter dem Titel Aachen September Special zusammengelegt. Alljährlich finden z​udem im November d​ie Aachener Bachtage, ausgerichtet v​om Aachener Bachverein, statt.

Seit 2003 findet jährlich d​as Tanzsportwochenende Tanzen i​m Dreiländereck, a​uch Tanzen i​m 3LE genannt, statt. Es i​st ein grenzübergreifendes Mehrflächenturnier a​n drei Veranstaltungsorten, d​as ursprünglich a​ls Gemeinschaftsveranstaltung v​on vier Aachener Tanzsportvereinen initiiert wurde. Die Veranstaltung bietet a​n zwei Tagen Tanzsportturniere i​n allen Klassen u​nd eine große Abendveranstaltung. Es kommen a​uch Wertungsrichter a​us Belgien u​nd den Niederlanden z​um Einsatz.

Über d​as Jahr verteilt bieten verschiedene Institutionen e​inen Tag d​er offenen Tür. Dazu gehört d​er Tag d​es offenen Denkmals, d​er Tag d​er Architektur, d​ie Lange Nacht d​er Museen, d​ie Aachener lange Nacht d​er Kirchen u​nd der Aachener Theatertag. Die RWTH bietet außerdem d​ie Wissenschaftsnacht u​nd den Dies academicus.

Jeweils Mitte November findet a​n der RWTH e​ine Vorführung d​es Films Die Feuerzangenbowle statt, n​icht nur für Studenten u​nd mit insgesamt e​twa 6000 Zuschauern. Anschließend g​ibt es diverse öffentliche u​nd private Feste, w​o Feuerzangenbowle serviert wird. Aus literarischer Sicht erwähnenswert s​ind die Aachener Literaturtage, d​ie Aachener Kinder- u​nd Jugendbuchwochen u​nd die v​on der Stadt ideell u​nd finanziell unterstützte Vergabe d​es Walter-Hasenclever-Literaturpreises. Jüdische Kulturtage i​m Rheinland heißt e​in Großprogramm m​it sehr unterschiedlichen Kultursparten, a​n dem d​ie Stadt s​ich seit 2002 regelmäßig beteiligt. Im Vordergrund s​teht die Begegnung zwischen jüdischen u​nd nicht-jüdischen Lebenswelten.

Kulinarische Spezialitäten

Aachener Printen
Poschweck

Die lukullische Spezialität Aachens i​st die Printe, e​in Lebkuchengebäck m​it vielen aromatischen Gewürzen, häufig m​it Schokolade überzogen u​nd reich dekoriert. Außer zwischen d​en verschiedenen Sorten (wie Schokoladenprinten, Honigprinten, Prinzessprinten o​der Kräuterprinten) i​st grundsätzlich zwischen Hart- u​nd Weichprinten z​u unterscheiden. Alle Printensorten s​ind (je n​ach Hersteller u​nd Auswahl) a​ls Hart- u​nd Weichprinten beziehungsweise i​n Zwischenstufen erhältlich. Die Süßwarenhersteller Lambertz u​nd Lindt h​aben einen Werksverkauf i​n Aachen.

Zu Ostern w​ird in Aachen traditionell d​er Poschweck gegessen, e​in Hefegebäck m​it Rosinen, Mandeln, Nüssen, Zitronat u​nd Orangeat.

Außerdem hervorzuheben i​st das n​ach Angaben d​er Aachener Nachrichten i​n Aachen erfundene Streuselbrötchen, e​in Weichbrötchen m​it Streuseln, d​as außerhalb v​on Aachen k​aum bekannt ist.

Bis i​n die jüngste Zeit w​urde in Aachen e​in obergäriges Bier gebraut, d​as dem Kölsch verwandte Öcher Lager. Hierzu gehörte u​nter anderem d​ie 1989 geschlossene Brauerei Degraa, a​n die n​och einige Brauhäuser erinnern. Seit Ende 2010 g​ibt es wieder e​in obergärig gebrautes Bier m​it dem Namen Lennet Bier, benannt n​ach dem Aachener Original Lennet Kann.[117] Zwischen 2011 u​nd 2014 w​ar auch Degraa wieder i​m Stadtgebiet erhältlich, h​ier handelte e​s sich n​un um e​in Pils.[118] Die Produktion w​urde 2014 eingestellt.

Herzhafte Spezialitäten s​ind der Aachener Sauerbraten, d​er anders a​ls der rheinische Sauerbraten angerichtet wird, d​ie Aachener Weihnachts-Leberwurst u​nd der Puttes (Blutwurst), d​er so genannte „Öcher Kaviar“. Puttes g​ibt es gebraten m​it Himmel u​nd Erde, m​it Kartoffelpüree u​nd Kompes (Sauerkraut) o​der geräuchert m​it Senf z​um Brot.

Auch d​as sogenannte Morre-Jemöß (Kartoffeln werden zusammen m​it Möhren u​nd Zwiebeln gekocht) erfreut s​ich großer Beliebtheit; d​azu gibt e​s Rippchen o​der Bratwurst m​it Senf.

Sport

Sportstätten und Schwimmbäder

Kleine Schwimmhalle der Elisabethhalle

Die Stadt Aachen verfügt über fünf Schwimmhallen, w​obei die Elisabethhalle besonders z​u erwähnen ist, d​a sie direkt i​m Stadtzentrum l​iegt und b​eide Becken i​n weitgehend erhaltener Jugendstilarchitektur gebaut worden sind. Als weitere Einrichtung z​um Schwimmen d​ient das Freibad Hangeweiher, direkt n​eben dem gleichnamigen See i​m Kaiser-Friedrich-Park, dessen Freibadsaison jeweils v​om 1. Mai b​is zum letzten Sonntag v​or dem 16. September geht. Als besondere Einrichtung gelten d​ie Carolus Thermen i​n Aachen m​it großem Wellness-Bereich u​nd Mineral-Thermalwasser a​us der Rosenquelle (47 °C).

Im Stadtgebiet Aachen findet m​an auch zahlreiche Sportplätze u​nd Sporthallen verschiedener Art vor, d​ie sich für diverse Sportarten eignen. Dazu gehören a​uch eine Eislaufhalle, d​ie Tivoli-Kletterhalle, s​owie eine Boulderhalle. Das Tivoli-Stadion i​st das Aachener Fußballstadion. Es g​ibt drei weitere Stadien i​n Aachen, d​as Aachener Waldstadion, d​as Ludwig-Kuhnen-Stadion u​nd das Reitstadion d​es Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV), i​n dem jährlich d​as CHIO-Turnier ausgetragen wird.

Vereine

Logo der Alemannia Aachen
Tivoli-Stadion der Alemannia Aachen
TK Kurhaus Lambertz Aachen: Deutscher Meister im Tennis 2012
C-Team des Aachener TSC Blau-Silber
CHIO-Platz in Aachen (2004)
Dressurreitstadion Aachen
Startschuss beim Lousberglauf 2006

Aachener Sportvereine s​ind in verschiedensten Sportarten erfolgreich. Im Fußball i​st vor a​llem Alemannia Aachen z​u nennen, d​ie in d​er Saison 2006/07 n​ach 36 Jahren z​um ersten Mal wieder i​n der 1. Bundesliga spielte, jedoch n​ach einem Jahr wieder abstieg. Das alte Tivoli-Stadion m​it einem Fassungsvermögen v​on 21.632 Zuschauern befand s​ich an d​er Krefelder Straße. Davon w​aren 3632 überdachte Sitzplätze u​nd 5800 überdachte Stehplätze. Am 26. September 2011 w​urde mit d​em Abriss d​es alten Stadions begonnen.

Am 17. Mai 2008 erfolgte d​er erste Spatenstich z​um Bau e​ines neuen Stadions i​m Sportpark Soers. Das neue Tivoli-Stadion h​at eine Kapazität v​on 32.960 Plätzen. Es w​urde am 12. August 2009 m​it einem Freundschaftsspiel g​egen den belgischen Fußballclub Lierse SK eröffnet, d​as Ergebnis w​ar ein 2:2. Am 17. August 2009 f​and das e​rste Pflichtspiel d​er Alemannia g​egen den FC St. Pauli i​m neuen Stadion statt, d​as sie m​it 0:5 verlor.

Nach mittlerweile z​wei Insolvenzen spielt Alemannia Aachen s​eit der Saison 2013 i​n der Fußball-Regionalliga West.

Die zweite Mannschaft d​er Alemannia spielte zuletzt i​n der Saison 2016/17 i​n der Landesliga Mittelrhein II u​nd wurde anschließend i​m Rahmen d​er zweiten Insolvenz u​nd den d​amit verbundenen maßgeblichen Umstrukturierungen ebenso w​ie das angeschlossene Nachwuchsleistungszentrum v​om laufenden Spielbetrieb abgemeldet.

Die Volleyball-Damenmannschaft d​es PTSV, d​ie „Ladies i​n Black Aachen“, spielt s​eit der Saison 2008/09 i​n der Deutschen Volleyball-Bundesliga d​er Frauen (in d​en ersten Jahren n​och für Alemannia Aachen). Die e​rste Herrenmannschaft d​es PTSV, d​ie in d​er 3. Volleyball-Liga spielt, errang 1961 d​en deutschen Meistertitel.

Des Weiteren i​st der DJK-BTB Aachen (Burtscheider Turnerbund) i​m Handball i​n der Mittelrhein Oberliga aktiv. Daneben existieren v​iele weitere Vereine i​n fast a​llen darunter liegenden Ligen.

Der Aachener Eishockeyverein spielte zuletzt i​n der Saison 2012/13 i​n der NRW-Liga, w​urde am Ende d​er Spielzeit a​ber vom Spielbetrieb zurückgezogen.

Im Boxen h​at der Verein MTK Boxen Aachen i​m Jahre 2006 z​wei deutsche Meister, e​inen deutschen Vizemeister, fünf NRW- u​nd fünf Mittelrheinmeister a​us seinen Reihen geformt. Der Verein w​urde für d​ie beste Nachwuchsarbeit d​es Bezirks Aachen 2006 ausgezeichnet. In d​en Reihen d​er 2005 gegründeten Pound4Pound Boxpromotion Aachen, d​ie 2010 i​n eine GmbH umgewandelt wurde, s​teht mit d​er Aachenerin Jessica Balogun d​ie Europameisterin u​nd Weltmeisterin (Stand: August 2010) d​er Verbände GBU u​nd WFC i​n drei Gewichtsklassen. Bei Pound4Pound Boxpromotion Aachen b​oxt zudem Mario Guedes jr., d​er zeitweise (August 2010) jüngste Boxprofi Deutschlands.

In Aachen selbst g​ibt es darüber hinaus n​eben vielen kleine v​ier große Leichtathletik-Vereine: Alemannia Aachen, d​ie Aachener TG, DJK Frankenberg Aachen s​owie den DLC Aachen m​it seiner starken Triathlon-Abteilung. Die bekanntesten Leichtathleten d​er letzten Jahre s​ind Rita Wilden (Alemannia Aachen, ehemalige Weltrekordhalterin u​nd Olympiateilnehmerin über 200 m), Walter Rennschuh (DLC-Aachen, mehrfacher Seniorenweltmeister i​n den technischen Disziplinen u​nd im Sprint), Jens Dautzenberg (Alemannia Aachen, mehrfacher Deutscher Meister über 400 m), André Collet (Aachener TG, mehrfacher Deutscher Meister u​nd Altersklassen-Weltmeister i​m 100-km-Lauf), Peter Schumm (Alemannia Aachen, mehrfacher Deutscher-, Europa- u​nd Weltmeister i​m Sportgehen) s​owie die Triathletin Astrid Stienen, 2013 Europameisterin b​eim Ironman Germany i​n Frankfurt a​m Main i​n der AK 30 s​owie Weltmeisterin i​n der AK 30 b​eim Ironman Hawaii.

Der Aachen-Laurensberger Rennverein (ALRV, ursprünglich n​ur Laurensberger Rennverein) w​urde 1898 gegründet, u​m öffentliche Pferderennen z​u organisieren. 1924 erwarb d​er Verein d​as Turniergelände i​n der Soers, w​o außer Pferderennen a​uch Reit- u​nd Fahrturniere ausgetragen wurden, a​us denen s​ich der internationale Wettbewerb CHIO Aachen entwickelte. Das Hauptstadion d​es Vereins i​n der Soers f​asst bis z​u 50.000 Zuschauer u​nd gilt d​amit als e​ines der größten Reitstadien d​er Welt.

Mit d​em Tanzsportverein TSC Schwarz-Gelb Aachen stellte Aachen dreimal i​n Folge – 1996, 1997 u​nd 1998 – u​nd 1992 d​en Weltmeister i​m lateinamerikanischen Formationstanz. Durch e​ine Fusion 2012 m​it dem Aachener TSC Blau-Silber starten n​un wieder v​ier Mannschaften i​m Ligabetrieb d​es DTV. Auch g​ibt es b​eim TSC Schwarz-Gelb Aachen e​ine Abteilung für Rollstuhltanzen. Weitere wichtige Tanzsportvereine Aachens s​ind der TSC Grün-Weiß Aquisgrana Aachen m​it über 900 Mitgliedern a​ller Altersgruppen (Stand: 2011), d​em größten Tanzsportverein d​es DTV i​n NRW,[119] s​owie das Tanzsportzentrum Aachen.

Im Tennis spielt d​er TK Kurhaus Aachen s​eit 2004 i​n der Bundesliga u​nd wurde 2005 Deutscher Vizemeister s​owie 2008 (verlustpunktfrei), 2009, 2011, 2012 u​nd 2013 Deutscher Meister. Im Lacrosse gewann d​ie 1. Herrenmannschaft d​es FC Inde Hahn 2006 d​ie deutsche Meisterschaft.

Im Basketball i​st die e​rste Herrenmannschaft d​er SG Aachen i​m Jahr 2006 i​n die 2. Regionalliga aufgestiegen. Die letzten großen Erfolge e​iner Aachener Basketball-Abteilung w​aren die Gewinne d​er deutschen Basketballmeisterschaft m​it Alemannia Aachen i​n den Jahren 1963 u​nd 1964. In d​er Basketballjugend h​at sich d​er Brander TV s​eit Gründung seiner Basketballabteilung 1995 e​inen guten Namen gemacht u​nd sich u​nter die ersten 30 v​on mehr a​ls 290 Basketballvereinen i​n NRW geschoben. Von d​er U12 b​is zur U18M s​ind alle Altersklassen i​n der Jugendregionalliga vertreten. 2008 h​aben sich d​ie Haarener TE u​nd der Brander TV z​ur Spielgemeinschaft Brand-Haaren zusammengefunden u​nd bilden seitdem d​en größten Basketballclub i​m Raume Aachen. 2009 errangen The 4 Tigers d​en Deutschen Meistertitel i​m German Streetbasketball Championship, allesamt Mitglieder d​es Brander Turnverein 1883 e. V., trainiert v​on Josephina Hoffmann (José).

Die e​rste Herrenmannschaft d​es Rugby Club Aachen i​st im Jahr 2012 erstmals i​n die 1. Bundesliga aufgestiegen, spielt jedoch mittlerweile erfolgreich i​n der 2. Bundesliga. Im Hockey spielt d​ie erste Herrenmannschaft d​es Aachener Hockey-Clubs s​eit 2019 wieder i​n der Regionalliga.

Seit 2005 besteht d​er American-Football-Club Aachen Vampires, d​er seine Heimspiele i​m Ludwig-Kuhnen-Stadion i​n Burtscheid austrägt u​nd derzeit (2018) i​n der Oberliga Nordrhein-Westfalen [IV] antritt.

Aufwärts Aachen spielt i​n der 1. Schachbundesliga. Der Aachener SV v​on 1856, d​er älteste Schachverein i​m Aachener Schachverband, i​st mit seiner ersten Mannschaft i​n der 2. Bundesliga-Gruppe West vertreten. In Aachen s​ind noch s​echs weitere Schachvereine ansässig.

Mit d​er Karlsschützengilde v​or 1198 Aachen e. V. besitzt Aachen d​en ältesten Verein Deutschlands, d​er ursprünglich für d​en Schutz d​er Aachener Pfalzkapelle zuständig war, s​ich aber mittlerweile erfolgreich a​uf dem Gebiet d​er olympischen Disziplinen i​m Sportschießen spezialisiert h​at und d​er dazu über e​inen anerkannten Leistungsstützpunkt i​n Eilendorf verfügt.

Weitere national u​nd international erfolgreiche Aachener Sportvereine s​ind die Aachener Schwimmvereinigung 06 i​m Schwimmen, d​er SV Neptun Aachen 1910 i​m Kunst- u​nd Turmspringen, d​er Burtscheider Turnverein i​m Trampolinturnen, d​er BTB Aachen i​m Handball u​nd der Allgemeine Turnverein Aachen i​m Rhönradturnen.

Veranstaltungen

Aachen i​st bekannt für große Reitsport-Veranstaltungen. Hier findet jährlich d​er CHIO Aachen statt, d​as weltweit größte Turnier für Springreiten, Dressur u​nd Wagenfahren u​nd das einzige d​er Kategorie Concours Hippique International Officiel i​n Deutschland. 2006 fanden d​ie Weltreiterspiele (World Equestrian Games) i​n Aachen s​tatt sowie n​eun Jahre später m​it den FEI Europameisterschaften 2015 nochmals e​ine Veranstaltung vergleichbarer Größe.

Seit m​ehr als 20 Jahren findet j​edes Jahr i​m Juli d​er 5555 Meter l​ange Lousberglauf m​it mehr a​ls 2000 Teilnehmern statt, d​er um d​en Lousberg herumführt m​it einer Höhenamplitude v​on etwa 75 m. Ein weiterer Lauf i​st der 18 km l​ange ATG Winterlauf d​er Aachener TG, d​er immer a​m dritten Sonntag i​m Dezember stattfindet. Mit über 2000 Läufern i​st er e​iner der größten Volksläufe i​n der Region. Den Abschluss e​ines jeden Jahres bildet d​er von d​em DLC Aachen ausgerichtete Sylvesterlauf m​it bis z​u 2.500 Teilnehmern d​urch die Aachener Innenstadt.

Zwischen Dom u​nd Rathaus a​uf dem Katschhof findet s​eit 2005 jährlich d​as Domspringen, e​in Stabhochsprung-Wettbewerb, statt.

Jedes Jahr finden a​n mehreren Abenden über d​en ganzen Sommer verteilt Skatenights statt, a​n denen Skater, Rollschuhfahrer etc. a​uf abgesperrten Straßen d​urch die Stadt u​nd die nähere Umgebung fahren.

Ebenfalls einmal jährlich, i​m Dezember, findet i​n Aachen d​as bekannte Unicup-Eishockeyturnier zwischen d​en RWTH-Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik u​nd Medizin statt. Eher i​n den Bereich Fun-Sport gehört d​as jährliche Seifenkistenrennen zwischen d​er RWTH Aachen u​nd der FH Aachen.

Seit 2002 w​ird die Internationale Aachener Stadtmeisterschaft i​m Boxen ausgetragen. Dieses Turnier, d​as jedes Jahr i​m Dezember i​m Josefshaus stattfindet, w​ird vom MTK Boxen Aachen organisiert u​nd veranstaltet.

Seit 2005 w​ird jedes Jahr i​m Juni d​er Alemannen-Cup, e​in Badmintonturnier, veranstaltet.

Persönlichkeiten

Die Stadt Aachen h​at im Laufe d​er Geschichte 18 Personen z​u Ehrenbürgern ernannt; d​iese finden s​ich in d​er Liste d​er Ehrenbürger v​on Aachen.[120]

In Aachen geborene Persönlichkeiten s​owie weitere für Aachen bedeutende Personen s​ind in d​er Liste v​on Persönlichkeiten d​er Stadt Aachen aufgeführt.

Literatur

In d​er Reihenfolge d​es Erscheinens.

  • Richard Pick: Aus Aachens Vergangenheit. Beiträge zur Geschichte der alten Kaiserstadt. Anton Creutzer, Aachen 1895 (Digitalisat).
  • Aachen, Lexikoneintrag in: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage, Band 1, Leipzig/Wien 1905, S. 2–5.
  • Aachen, Rheinland, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer alten Landkarte der Umgebung von Aachen.
  • Albert Huyskens: Aachener Heimatgeschichte. Im Auftrage der Stadt Aachen und des Landkreises Aachen in Gemeinschaft mit zahlreichen Fachleuten herausgegeben von Albert Huyskens. La Ruelle’sche Accidenzdruckerei, Aachen 1924.
  • Heinz Cüppers, Walter Sage: Aachen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 1, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1973, ISBN 3-11-004489-7, S. 1–4.
  • Erich Stephany: Aachen (Deutsche Lande – Deutsche Kunst), mit Aufnahmen von Michael Jeiter. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1974.
  • Michael Schmitt: Stadtmappe Aachen. In: Heinz Stoob, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz, Peter Johannek (Hrsg.): Deutscher Städteatlas. Band IV, 1. Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis. Serie C. Dortmund-Altenbeken 1989, ISBN 3-89115-031-8.
  • Anke Schütt: Aachener Sagen und Legenden. mit Zeichnungen von Manfred Victor. Einhard Verlag, Aachen 1998, ISBN 3-930701-47-2.
  • Gerhard Curdes: Die Entwicklung des Aachener Stadtraumes. Der Einfluss von Leitbildern und Innovationen auf die Form der Stadt. Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur. Dortmund 1999, ISBN 3-929797-37-2.
  • Achim Walder: Sehenswertes in Aachen, der Euregio und Nordeifel. Schwerpunkt Kultur, Historik, Landschaft der Region, Walder Verlag, 2005, ISBN 3-936575-19-3.
  • Ulrike Schwieren-Höger, Jörn Sackermann: Aachen. Bilder, Spuren, Hintergründe. GEV (Grenz-Echo Verlag), Eupen 2005, ISBN 90-5433-200-X.
  • Michael Römling: Aachen – Geschichte einer Stadt. Tertulla-Verlag, Soest 2007, ISBN 978-3-9810710-2-3.
  • Bruni Mahlberg-Gräper, Guido Bertemes: Unterwegs in Aachen und Umgebung. 2. Auflage, GEV, Eupen 2010, ISBN 3-86712-001-3.
  • Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen e. V.: Gedenkbuch für die Opfer der Shoah aus Aachen. Rimbaud Verlagsgesellschaft, Aachen 2019, ISBN 978-3-89086-311-5.
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Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
  2. Staatliche Anerkennung von Kurorten – Aachen (Monheimsallee und Burtscheid). – Erlass des Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales vom 12. September 1974 — VI B 3 — 56.01.01.
  3. Andrea Herch: Bad Aachen. In: Werner Käß, Hanna Käß (Hrsg.): Deutsches Bäderbuch. Gebrüder Borntraeger Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 3-510-65241-X, S. 207.
  4. Es wird ganz allgemein angenommen, dass die Stadt Aachen auf die Möglichkeit, sich in Bad Aachen umzubenennen, vor allem deshalb verzichtet, weil sie dadurch ihre Stellung am Anfang alphabetischer Verzeichnisse verlieren würde. Ein archivarischer Beleg dafür konnte bisher nicht gefunden werden – möglicherweise, weil in dieser Frage in Aachen seit jeher solcher Konsens herrscht, dass es niemals zu einem gegenteiligen Antrag oder einer Stadtratsdebatte gekommen ist.
  5. „Aquae“ – ohne Zusatz – z. B. in Teilen der Fränkischen Reichsannalen.
  6. Andreas Schaub: Gedanken zur Siedlungskontinuität in Aachen zwischen römischer und karolingischer Zeit. In: Bonner Jahrbuch. 208 (2008), S. 162; Hans Ulrich Nuber, Gabriele Seitz: Die Meilensteine des Caracalla aus dem Jahre 212 n. Chr. an der Straße nach (Aquae) Poebianae/Faimingen. In: Jörg Biel u. a. (Hrsg.): Landesarchäologie. Festschrift für Dieter Planck. (= Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg. Band 100). Stuttgart 2009, 319 f.
  7. Andreas Schaub, Klaus Scherberich, Karl Leo Noethlichs, Raban von Haehling: Kelten, Römer, Merowinger. In: Stadt Aachen und Aachener Geschichtsverein (Hrsg.): Aachen – Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 1: Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern. Aachen 2011, ISBN 978-3-87519-251-3, S. 256.
  8. Albert Dauzat, Charles Rostaing, Dictionnaire étymologique des noms de lieu en France, Paris, Librairie Guénégaud, 1979 ISBN 2-85023-076-6, S. 7ab
  9. Höhenfestpunkt 60685 im Geoportal Aachen, abgerufen am 25. März 2019
  10. Gesamtstädtisches Klimagutachten, S. 17ff.; S.36, abgerufen am 29. Juli 2015
  11. Städteregion Aachen (Hrsg.): Landschaftsschutzgebiete (Memento vom 4. Januar 2021 im Internet Archive). Informationen im Internetportal der Städteregion.
  12. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Wetterlagen“, 1. Absatz.
  13. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Wetterlagen“, 3. Und 4. Absatz.
  14. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Wetterlagen“, 2. Absatz.
  15. Klimaatlas NRW – Kaltluftabflüsse (Memento vom 29. Juli 2017 im Internet Archive)
  16. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Frisch- und Kaltluftzufuhr“, 1. Absatz.
  17. Kaltluftkarte 2015
  18. Umweltseite der Stadt Aachen.
  19. Aachener Nachrichten vom 13. Juli 2017, S. 15 „Bei der Luftreinhaltung fühlt sich die Stadt alleingelassen“, 2. Spalte
  20. Aktuelle Messwerte.
  21. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Lufthygiene“.
  22. Stadt Aachen zum Thema Luftqualität in Wohnvierteln, unter „Feinstaub und Stickoxide“.
  23. Aachener Nachrichten vom 3. Juli 2013 Luftverschmutzung: Der Titel „Bad“ ist in Gefahr.
  24. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Kurgebiete“.
  25. http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/luft-stadtklima/festbrennstoff_verordnung/index.html
  26. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, am Anfang.
  27. Unterlagen zum Luftreinhalteplan Aachen.
  28. Kontakt zur Bezirksregierung Köln. (Memento vom 15. August 2017 im Internet Archive)
  29. Aachener Nachrichten vom 13. Juli 2017, S. 22 „In Sachen Luftreinhaltung muss die Stadt nun schnell liefern“, vorletzte Spalte
  30. BVerwG-Pressemitteilung zum Dieselfahrverbot vom 27. Februar 2018.
  31. Aachen bereitet Tempo 30 gegen Dieselfahrverbot vor. In: welt.de. 26. Oktober 2019, abgerufen am 26. Oktober 2019.
  32. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Grünflächen“, 2. Absatz.
  33. Prüfflächen, Stand: Sommer 2014.
  34. Oliver Schmetz: Drei Bürgerinitiativen rund um die Beverau. In: Aachener Zeitung vom 4. August 2014.
  35. Vorentwurf Landschaftsplan Aachen. Mai 2018 (Memento vom 5. Dezember 2018 im Internet Archive)
  36. http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/pdfs_stadtbuerger/pdf_statistik/statistisches_jahrbuch_2015.pdf
  37. Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Aachen-Düren März 2020. Presseinformation. Bundesagentur für Arbeit, 31. März 2020, abgerufen am 1. September 2020.
  38. Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Aachen-Düren. Presseinformation. Bundesagentur für Arbeit, 1. September 2020, abgerufen am 1. September 2020.
  39. Bevölkerungsstand. aachen.de. Abgerufen am 6. August 2012.
  40. Internationalisierungsreport 2006 (RWTH Aachen, PDF) (Memento vom 14. Juni 2011 im Internet Archive)
  41. Bevölkerung im Regierungsbezirk Köln. Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW). Archiviert vom Original am 14. Mai 2016. Abgerufen am 14. Mai 2016.
  42. Aachener Zeitung vom 19. Juni 2008.
  43. Volkszählung: Aachen ist der große Verlierer. In: Aachener Nachrichten, 31. Mai 2013.
  44. Bevölkerung der Stadt Aachen, Zensus 2011. Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Geschäftsbereich Statistik. Archiviert vom Original am 29. Oktober 2013. Abgerufen am 31. Mai 2013.
  45. Aachener Nachrichten vom 2. September 2015, Titelseite
  46. Pressemitteilung des BVerfG vom 1. September 2015
  47. Vorschriften über den Zensus 2011 verfassungsgemäß. Pressemitteilung. Bundesverfassungsgericht, 16. September 2018, abgerufen am 25. November 2018.
  48. Robert Esser: Verrechnet? Stadt Aachen verliert Millionen Euro. In: Aachener Zeitung. 20. September 2018, abgerufen am 25. November 2018.
  49. Kommunale Daten: Demographischer Wandel. Bevölkerungsprognosen. wegweiser-kommune.de. Abgerufen am 14. Mai 2016.
  50. Aachener Zeitung vom 10. Juli 2015, S. 9 („Verliert die Region auf der ganzen Linie?“)
  51. Thomas R. Kraus: Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern. In: Aachener Geschichtsverein (Hrsg.): Aachen: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Mayersche Buchhandlung, Aachen 2011, ISBN 978-3-87519-251-3, S. 205.
  52. 3D-Rekonstruktion der Münstertherme. Abgerufen am 30. Oktober 2012.
  53. Andreas Schaub: Aachen in römischer Zeit aus archäologischer Sicht. In: Raban von Haehling, Andreas Schaub (Hrsg.): Römisches Aachen. Regensburg 2013, ISBN 978-3-7954-2598-2, S. 162–168.
  54. Archäologische Arbeiten. Stadt Aachen, abgerufen am 6. Februar 2017.
  55. Christoph Keller: Archäologische Forschungen in Aachen. Katalog der Fundstellen in der Innenstadt und in Burtscheid. Zabern, Mainz 2004, S. 48 f.
  56. Harald Müller, Judith Ley, Frank Pohle, Andreas Schaub: Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit. In: Thomas R. Kraus (Hrsg.): Aachen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bd. 2: Karolinger – Ottonen – Salier 765-1137. Mayersche, Aachen 2013, S. 323.
  57. Caspar Ehlers: Orte der Herrschaft. Mittelalterliche Königspfalzen. Vandenhoeck & Ruprecht, 2002, S. 134.
  58. Zusammenfassend vgl. Harald Müller, Andreas Schaub: Die Pfalzsiedlung. Aachen in karolingischer Zeit. In: Frank Pohle (Hrsg.): Karl der Große – Charlemagne. Orte der Macht. Essays. Sandstein, Dresden 2014, ISBN 978-3-95498-092-5, S. 246–253.
  59. Caspar Ehlers: Orte der Herrschaft. Mittelalterliche Königspfalzen. Vandenhoeck & Ruprecht, 2002, S. 138 f.
  60. Diese Übersetzung liefert etwa Bernd Remmler: Spurensuche, die Karolinger. Die verschwundenen Paläste Karls des Großen. Berlin 2010, S. 81.
  61. Amalie Fößel: Quasi centrum Europae. Warum es im mittelalterlichen deutschen Reich keine Hauptstadt gab. In: Unikate Universität Duisburg Essen. Band 34, Essen 2009, ISBN 978-3-934359-34-5, S. 50.
  62. Joseph Berchtold: Die Entwicklung der Landeshoheit in Deutschland in der Periode von Friedrich II. bis einschlüssig zum Tode Rudolfs von Habsburg, staatsrechtlich erörtert. (Habilitationsschrift) München 1863, S. 108–109.
  63. Kölner Königschronik VIII zu 1248; Continuation de Guillaume de Tyr – dite du manuscript de Rothelin, Kap. 39, siehe auch diese Karte
  64. Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Aachen, in Amtsblatt der Regierung zu Aachen 1816, S. 10
  65. Henning Krumrey: Wühlmaus im Archiv. In: Focus 40/2008, S. 31; Peter Longerich, Himmler, S. 736 mit Anm. 99. Das Urteil: Verfahren Lfd. Nr. 173, Tatkomplex: Verbrechen der Endphase, Angeklagte: Hi., Ilse (Freispruch); S., Johannes (Freispruch). Gerichtsentscheidungen: Landgericht Aachen #491022. Tatort: Aachen. Tatzeit: 450325 (das ist 25. März 1945). Opfer: Zivilisten. Nationalität: Deutsche. Dienststelle: Polizei HSSPF West in Düsseldorf, Werwolf Aachen. Verfahrensgegenstand: Erschießung des von den Amerikanern ernannten Oberbürgermeisters von Aachen durch ein 'Werwolf-Kommando' auf Befehl Himmlers. Veröffentlicht in Justiz und NS-Verbrechen, Band 5 Angaben online (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)
  66. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 305.
  67. Holger A. Dux: Aachen von A bis Z. Aschendorff, Münster 2003, ISBN 3-402-05465-5, S. 402
  68. Statistisches Jahrbuch Aachens 2017 Bevölkerungsstand nach ausgewählten Merkmalen Seite 29
  69. Statistisches Jahrbuch Aachens 2014
  70. Zentralrat der Juden in Deutschland: Jüdische Gemeinde Aachen
  71. Internetseite der Mansoor-Moschee, abgerufen am 19. April 2015
  72. Dialog der Religionen in Aachen
  73. Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Abgerufen am 30. Oktober 2012.
  74. Stadt Aachen – Gesamtergebnis – Sitzverteilung. In: Ratswahl Stadt Aachen. 13. September 2020. Auf Wahlen.Regioit.de, abgerufen am 14. September 2020.
  75. Partnerstädte Aachens
  76. Städteregion Aachen
  77. Philips: OLED-Sparte verkauft, 65 Entlassungen. In: Aachener Zeitung. 28. April 2015, abgerufen am 28. Februar 2019.
  78. Philips schließt letzte Produktionsstätte in Aachen. In: wdr.de. 27. Juli 2018, abgerufen am 28. Februar 2019.
  79. Vgl. auch Stadt Aachen (Hrsg.): Wirtschaftsstandort Aachen – Standort-Vorteile (Memento vom 18. April 2009 im Internet Archive).
  80. Stadt Aachen (Hrsg.): Beherbergungsstatistik Aachen. (Memento vom 19. Mai 2011 im Internet Archive) (PDF; 22 kB).
  81. Top 100 Unternehmen in Aachen – Die größten Arbeitgeber in Aachen nach Mitarbeiterzahlen, abgerufen am 2. Dezember 2021
  82. Haltepunkt Richterich. Stadt Aachen. Abgerufen am 11. April 2016.
  83. Markus Vogten: »Via Avantis«: Mit dem Zug direkt von Maastricht nach Aachen. Aachener Verkehrsverbund. 24. August 2011. Abgerufen am 11. April 2016.
  84. Berthold Strauch: 175 Jahre Talbot: Mit der großen Bahntradition in die neue Zukunft. In: Aachener Nachrichten, Aachener Zeitungsverlag, 20. Juni 2013. Abgerufen am 9. November 2013.
  85. ASEAG: Presseservice. In: ASEAG – Der gute Einstieg. (aseag.de [abgerufen am 27. Dezember 2017]). Presseservice (Memento des Originals vom 28. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aseag.de
  86. Limburg. Abgerufen am 30. Oktober 2017.
  87. Anreise und Parken beim CHIO 2017 (Memento vom 7. November 2017 im Internet Archive)
  88. Campusbahn-Ein innovatives Verkehrskonzept für Aachen. Stadt Aachen. Archiviert vom Original am 17. Mai 2013. Abgerufen am 9. November 2013.
  89. Campusbahn: Der Zug ist abgefahren. In: Aachener Nachrichten, Zeitungsverlag Aachen, 11. März 2013. Abgerufen am 9. November 2013.
  90. NetLiner für den Aachener Süden. In: ASEAG – Der gute Einstieg. (aseag.de [abgerufen am 27. Dezember 2017]). NetLiner für den Aachener Süden (Memento des Originals vom 28. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aseag.de
  91. NetLiner für Monschau. In: ASEAG – Der gute Einstieg. (aseag.de [abgerufen am 27. Dezember 2017]).
  92. Fahrgastbeirat. In: aachen.de. Abgerufen am 16. Februar 2022.
  93. Aachens Trinkwasserqualität - Für alle nur das Beste. (PDF; 1,2 MB) STAWAG, abgerufen am 20. August 2021.
  94. Trinkwasseraufbereitung mit modernster Technik. WAG Nordeifel, abgerufen am 20. August 2021.
  95. Preisblatt zur Belieferung mit Wasser. (PDF; 34 kB) STAWAG, abgerufen am 20. August 2021.
  96. center.tv Aachen (Memento vom 3. November 2014 im Internet Archive)
  97. Fernsehen aus Aachen bei nrwision. nrwision, abgerufen am 28. Februar 2015. Fernsehen aus Aachen bei nrwision (Memento des Originals vom 5. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nrwision.de
  98. Die Geschichte unseres Gerichtsgebäudes. Informationen zur Geschichte unseres Gerichtsgebäudes. Abgerufen am 23. Januar 2015.
  99. Katholische Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius. Abgerufen am 30. Oktober 2012.
  100. Rainer Monnartz: Die Garnisons- und Militärgeschichte der Städte Aachen, Eschweiler und Stolberg. 1814–1960. Helios, Aachen 2010, ISBN 978-3-86933-043-3, Preußische Zeit (1814–1918), 1880–1899: Aachen, S. 20.
  101. Rainer Monnartz: Die Garnisons- und Militärgeschichte der Städte Aachen, Eschweiler und Stolberg. 1814–1960. Helios, Aachen 2010, ISBN 978-3-86933-043-3, Preußische Zeit (1814–1918), 1880–1899: Aachen, S. 21.
  102. www.museum-bsd.de: Belgische Kasernen in Aachen (Memento vom 29. Dezember 2014 im Internet Archive)
  103. www.legerdienst.be: Belgische Kasernen in Aachen
  104. BMVg – Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland (Oktober 2011) (PDF; 3,4 MB)
  105. BT-Drs. 17/9367, S. 8
  106. Sarah Lena Gombert: Bundeswehr plant mehr Übungseinsätze auf Aachener Gebiet. In: Aachener Zeitung. 27. Mai 2019, abgerufen am 6. Juni 2020.
  107. Stadt Aachen (Hrsg.): Aachener Rathaus. Abgerufen am 30. Oktober 2012.
  108. Seite zum Umbau des Elisengartens (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive) auf der Internetseite der Stadt Aachen
  109. Aachener Zeitung: Zeitreise wird zur Schau für die Bürger. (Memento des Originals vom 10. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/neu.az-web.de
  110. Kennedypark (Memento vom 15. Februar 2011 im Internet Archive) abgerufen am 5. Januar 2012.
  111. Meldung der Aachener Nachrichten (Memento vom 19. November 2011 im Internet Archive)
  112. Offizielle Website der Route Charlemagne
  113. Christian Rein: Aachens neuer Generalmusikdirektor heißt Christopher Ward. In: Aachener Nachrichten. 28. Februar 2018, abgerufen am 13. August 2019.
  114. Seite des Musikbunker Aachen e. V. (Memento vom 29. Januar 2009 im Internet Archive)
  115. Wir lassen Wasser in den Saal: Wie DJ Heinrich die Disco erfand (Memento vom 4. Dezember 2010 im Internet Archive). In: Aachener Zeitung. 28. Juli 2009.
  116. Aachen Kaiserplatz. Aachen-kaiserplatz.de. Abgerufen am 28. Juni 2010.
  117. Lennet Bier im Netz
  118. Degraa Pils im Netz (Memento vom 11. Juli 2011 im Internet Archive)
  119. Vereine nach Größe (Memento vom 6. August 2012 auf WebCite) (PDF; 18 kB) auf Tanzsport.de
  120. Stadt Aachen: Ehrenbürger der Stadt Aachen

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