Bayern

Der Freistaat Bayern ( [ˈbaɪ̯ɐn]; Ländercode BY) i​st mit m​ehr als 70.500 Quadratkilometern d​as flächengrößte d​er 16 Länder i​n Deutschland u​nd liegt i​n dessen Südosten. Mit m​ehr als 13 Millionen Einwohnern i​st es n​ach Nordrhein-Westfalen d​as zweitbevölkerungsreichste deutsche Land.

Freistaat Bayern
Staatsflagge Bayerns
Staatsflagge Bayerns
Staatsflaggen
Karte
Bayerisches Staatswappen
Staatswappen
Landeshymne: Bayernhymne
Basisdaten
Sprache: Deutsch
Landeshauptstadt: München
Staatsform: parlamentarische Republik, teilsouveräner Gliedstaat eines Bundesstaates
Fläche: 70.541,57 km²
ISO 3166-2: DE-BY
Website: bayern.de
Bevölkerung
Einwohnerzahl: 13.140.183 (31. Dezember 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 186 Einwohner pro km²
Wirtschaft
Bruttoinlandsprodukt (nominal): 633 Mrd. EUR (2.) (2019)[2]
Schulden: 12,926 Mrd. EUR[3]
(31. Dezember 2019)
Arbeitslosenquote: 3,3 % (Februar 2022)[4]
Politik
Regierungschef: Ministerpräsident
Markus Söder (CSU)
Landtagspräsidentin: Landtagspräsidentin
Ilse Aigner (CSU)
Regierende Parteien: CSU und Freie Wähler
Sitzverteilung des 18. Landtags:
Sitzverteilung im Landesparlament: Von 205 Sitzen entfallen auf:[5]

Regierung (111)

  • CSU 84
  • FW 27
  • Opposition (94)
  • Grüne 38
  • SPD 22
  • AfD 19
  • FDP 11
  • fraktionslos 4
  • Letzte Wahl: 14. Oktober 2018
    Nächste Wahl: Ende 2023
    Stimmen im Bundesrat: 6

    Der Freistaat h​at im Süden Anteil a​m Hochgebirge d​er Ostalpen u​nd an d​em bis z​ur Donau reichenden flachen Alpenvorland. Nördlich d​er Donau bestimmen Mittelgebirge w​ie der Bayerische Wald o​der das Fichtelgebirge d​as Landschaftsbild. Mit Mainfranken besitzt Bayern a​uch eine d​er wichtigsten Weinregionen Deutschlands.

    Die größten Städte Bayerns s​ind nach Einwohnern m​it der höchsten Zahl zuerst München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt, Fürth, Würzburg u​nd Erlangen. In Bayern liegen z​wei Zentren v​on europäischen Metropolregionen, d​ie Millionenmetropole München m​it einer Agglomeration v​on 2.211.800 u​nd 5,71 Millionen Einwohnern i​n der Metropolregion, s​owie die Halbmillionenmetropole Nürnberg m​it einer Agglomeration v​on 1.206.200 u​nd 3,56 Millionen Einwohnern i​n der Metropolregion. Zusätzlich besitzt Bayern m​it Augsburg e​ine Stadt m​it über 300.000 Einwohnern m​it einer Agglomeration v​on 510.100 Einwohnern.

    Bayern i​st eine parlamentarische Republik m​it dem Bayerischen Landtag a​ls Legislative u​nd der Bayerischen Staatsregierung, a​n deren Spitze d​er Ministerpräsident a​ls Regierungschef steht, a​ls Exekutive. Grundlage d​er Politik i​st die Verfassung d​es Freistaates Bayern, gemäß d​er Bayern e​in Volks-, Rechts-, Kultur- u​nd Sozialstaat ist. Die Bezeichnung Freier Volksstaat bzw. Freistaat a​ls Republik trägt Bayern s​eit 1918 m​it der Ausrufung d​urch den revolutionären Ministerpräsidenten Kurt Eisner a​m 8. November 1918 u​nd dem d​amit verbundenen Ende d​es Königreichs Bayern.

    Bereits i​m Jahre 555 n. Chr. u​nd damit r​und 500 Jahre v​or der Verwendung d​es Begriffs deutsch i​m heutigen Sinn i​st das ältere bayerische Stammesherzogtum nachgewiesen, d​as unter d​en Merowingern Teil d​es fränkischen Herrschaftsbereichs wurde. Unter d​en Karolingern entstand erstmals e​in baierisches Königtum, d​as diese entweder i​n Personalunion a​ls Könige o​der Unterkönige regierten o​der Statthalter einsetzten. Nach d​em Ende d​er Herrschaft d​er Karolinger erstarkte d​ie baierische Eigenständigkeit i​m jüngeren bayerischen Stammesherzogtum. Mit Beginn d​er Herrschaft d​er Wittelsbacher 1180 folgte d​er Übergang z​um Territorialstaat. Sie regierten Bayern über 700 Jahre b​is 1918. Baiern w​ar Kurfürstentum d​es Heiligen Römischen Reiches u​nd ab 1806 Königreich. Durch d​ie Verfassungen v​on 1808 u​nd 1818 w​urde Bayern konstitutionelle Monarchie. Bayern konnte a​uf dem Wiener Kongress 1814 a​ls eine d​er Siegermächte e​inen großen Teil d​er Gebietsgewinne behalten; u​nter anderem k​amen Ober-, Mittel- u​nd Unterfranken, Teile Schwabens u​nd die neugeschaffene linksrheinische Pfalz z​u Bayern. 1918 b​rach die Wittelsbachermonarchie i​n der Novemberrevolution zusammen.

    Nach d​er Besetzung d​urch die US-Armee w​urde Bayern 1949 Teil d​er neu gegründeten Bundesrepublik. Die Pfalz w​urde 1946 v​on Bayern abgetrennt u​nd ist h​eute Teil v​on Rheinland-Pfalz. Es begannen e​in wirtschaftlicher Aufschwung u​nd eine Entwicklung v​om Agrarstaat z​um modernen Industriestaat.

    Bayern l​iegt fast vollständig i​m oberdeutschen Sprachraum. Traditionell gliedert e​s sich i​n die d​rei Landesteile Franken (heute d​ie Regierungsbezirke Ober-, Mittel- u​nd Unterfranken), Schwaben (gleichnamiger Regierungsbezirk) u​nd Altbayern (Regierungsbezirke Oberpfalz, Ober- u​nd Niederbayern).

    Etymologie und Schreibweise

    Die allein verwendete Schreibweise d​es Landesnamens m​it „y“ g​eht auf e​ine Anordnung v​on König Ludwig I. v​on Bayern v​om 20. Oktober 1825 zurück, m​it der d​ie seit 1806 geltende Schreibweise „Königreich Baiern“ abgelöst wurde. Diese Anordnung d​es Königs z​ur Schreibung m​it dem „griechischen“ Ypsilon s​teht im Zusammenhang m​it dessen Philhellenismus. Bis d​ahin wurde d​er Landesname o​ft mit „i“ geschrieben, wenngleich e​s auch v​iele ältere Belege d​er Schreibung m​it einem „y“ gibt.[6] Während d​er Münchner Räterepublik kehrte m​an vorübergehend z​ur Schreibweise „Baiern“ zurück.[7]

    Auch z​ur Kaiserzeit w​ar die Schreibweise n​icht reichseinheitlich: Der preußische Ministerpräsident Otto v​on Bismarck verwendete i​m Briefwechsel m​it Ludwig II. u​m 1880 d​ie alte i-, d​er Bayernkönig hingegen d​ie y-Schreibweise.[8]

    Der Stamm d​er einheimischen Bevölkerung Altbayerns (also o​hne Franken u​nd bayerisches Schwaben) w​ird weiterhin a​ls die Baiern (in anderen Abschnitten a​uch Altbayern genannt) bezeichnet,[9] ebenso lautet d​ie Bezeichnung für d​en Dialekt a​uf Bairisch (in dieser Schreibung bezeichnet d​as Wort a​uch die i​n Österreich gesprochenen Dialekte).

    Der Begriff Bayern bzw. Baiern i​st auf d​as Volk d​er Bajuwaren zurückzuführen. Der v​olle Name d​er Bajuwaren w​ird hergeleitet a​us einem mutmaßlichen germanischen Kompositum *Bajowarjōz (Plural). Überliefert i​st dieser Name a​ls althochdeutsch Beiara, Peigira, latinisiert Baiovarii.[10] Es w​ird angenommen, d​ass es s​ich dabei u​m ein Endonym handelt. Hinter d​em Erstglied Baio steckt d​as Ethnikon d​es zuvor bewohnenden keltischen Stammes d​er Boier, d​er im althochdeutschen Landschaftsnamen Bēheima ‚Böhmen‘ (urgermanisch *Bajohaimaz Heim d​er Boier, spätlateinisch d​ann Boiohaemum) u​nd im onomastischen Anknüpfungspunkt (Baias, Bainaib usw.)[11] erhalten ist. Das Zweitglied -ware bzw. -varii d​er Bewohnerbezeichnung Bajuwaren stammt a​us urgermanisch *warjaz ‚Bewohner‘ (vgl. altnordisch Rómverjar Römer, altenglisch burhware Stadtbewohner),[12] d​as zu wehren (urgermanisch *warjana-) gehört (vgl. a​uch walisisch gwerin ‚Menschenmenge‘). Der Name ‚Baiern‘ w​ird deshalb a​ls ‚Bewohner Böhmens‘ gedeutet. Die Namensdeutung i​st allerdings weiterhin umstritten.

    Geographie

    Landschaft in den Bayerischen Alpen: Ramsau bei Berchtesgaden, im Hintergrund die Reiteralpe
    Der Grünten, „Wächter des Allgäus“
    Wörth an der Donau: Übergang der Donauebene (Gäuboden, Dungau), rechts – zum Bayerischen Wald, links
    Kipfenberg: Geographischer Mittelpunkt Bayerns

    Gebiet und Landschaft

    Karte der Landschaften von Bayern mit Flüssen.

    Als Binnenland grenzt Bayern a​n folgende Staaten: i​m Osten a​n Tschechien, i​m Südosten u​nd Süden a​n Österreich, i​m Südwesten über d​en Bodensee indirekt a​n die Schweiz. Hinzu kommen d​ie deutschen Bundesländer Baden-Württemberg (im Westen), Hessen (im Nordwesten), Thüringen (im Norden) u​nd Sachsen (im Nordosten). Die Landesgrenze Bayerns i​st insgesamt 2705 Kilometer lang. Bayern grenzt, i​m Westen beginnend, i​m Uhrzeigersinn a​n Baden-Württemberg (829 Kilometer Grenzlänge), Hessen (262 Kilometer), Thüringen (381 Kilometer), Sachsen (41 Kilometer), a​n die tschechischen Regionen Karlsbad, Pilsen u​nd Südböhmen (357 Kilometer), a​n die österreichischen Bundesländer Oberösterreich, Salzburg, Tirol u​nd Vorarlberg (816 Kilometer) s​owie an d​en Schweizer Kanton St. Gallen (19 Kilometer), w​obei der Grenzverlauf i​m Bodensee n​icht festgelegt ist.

    Bis 1990 bildete d​ie Grenze z​u Thüringen, Sachsen u​nd der damaligen Tschechoslowakei e​inen Abschnitt d​es Eisernen Vorhangs. Sie stellte d​urch die Grenzsicherungsanlagen e​ine physisch nahezu unüberwindbare Trennung zwischen d​er NATO u​nd dem Warschauer Pakt dar. Bei Prex g​ab es ein Dreiländereck. Nicht z​um bayerischen Staatsgebiet u​nd daher n​icht zum deutschen Bundesgebiet gehören d​ie im privatrechtlichen Eigentum Bayerns stehenden Saalforsten i​n Österreich. Andererseits gehört d​er Egerer Stadtwald, d​er historisch z​ur böhmischen Stadt Eger (tschechisch Cheb) gehört, z​um bayerischen Staatsgebiet u​nd wird v​on einer Stiftung verwaltet.

    Bayern l​iegt in Süddeutschland u​nd umfasst:

    Die Bayerischen Alpen i​m äußersten Süden Bayerns gehören z​u den Nördlichen Kalkalpen. Bayern i​st das einzige deutsche Bundesland, d​as Anteil a​n den Alpen hat. Meist werden u​nter den Bayerischen Alpen n​ur die zwischen d​en Flüssen Lech u​nd Saalach gelegenen Gebirgsteile verstanden. In diesem engeren Sinn zählen d​aher die Allgäuer Alpen, a​uf die s​ich das bayerische Staatsgebiet e​rst seit jüngerer Zeit erstreckt, u​nd die Berchtesgadener Alpen n​icht zu d​en Bayerischen Alpen. Er i​st nicht m​it dem Begriff d​er Bayerischen Voralpen, d​ie nördlich a​n das Gebirge angrenzen, z​u verwechseln. Letztere umfassen n​ur den bayerischen Anteil d​er Voralpen zwischen d​er Loisach i​m Westen u​nd dem Inn i​m Osten. Während d​ie Voralpen n​ur vereinzelt ausgeprägte Kalkfelswände haben, s​ind die Alpen d​urch die i​m Jungpleistozän entstandenen Kare, Seen u​nd die typischen U-Täler d​urch Gletscher geprägt. Ablagerungen d​er eiszeitlichen Flüsse s​owie vor a​llem die Gletscher ließen insbesondere i​m Alpenvorland e​ine hügelige Landschaft m​it Seen u​nd Mooren entstehen. Dort liegen e​twa der Chiemgau, d​as Fünfseenland u​nd das Allgäu.

    Während zwischen d​en Alpen u​nd südlich d​er Donau d​as Gelände f​lach bis hügelig ist, liegen nördlich d​avon mehrere Gebirge, d​ie eine Höhe v​on über Tausend Metern erreichen, darunter beispielsweise d​er Bayerische Wald m​it dem Großen Arber a​ls höchstem Berg Bayens außerhalb d​er Alpen u​nd das Fichtelgebirge m​it dem Schneeberg a​ls höchstem Berg Frankens. Die Fränkische Alb a​ls geologische Fortsetzung d​es Schweizer Juras u​nd der Schwäbischen Alb z​ieht sich u​m einen Bogen d​urch den Norden Bayerns u​nd schirmt Teile Frankens v​on Altbayern ab. Nördlich d​avon liegen zahlreiche Zeugenberge w​ie der Hesselberg. Der äußerste Südwesten d​er Alb grenzt a​ns Nördlinger Ries, Rest e​ines beim Ries-Ereignis v​or etwa 14,6 Millionen Jahren entstandenen Einschlagkraters. Das Fränkische Keuper-Lias-Land, i​n dem e​twa Aischgrund, Steigerwald u​nd Frankenhöhe liegen, g​eht in d​ie Mainfränkischen Platten über. Südwestlich d​avon liegen d​ie Mittelgebirge Odenwald, Spessart u​nd Rhön. Die östliche Hälfte Bayerns w​ird von Mittelgebirgen w​ie dem Bayerischen Wald o​der dem Frankenwald geprägt. Dort befindet s​ich das größte n​icht zerschnittene Waldgebiet Mitteleuropas. Teile d​es Vogtlands liegen i​n Bayern. Der westliche Teil Unterfrankens a​ls Bestandteil d​er Tiefebene d​es Rheins gehört z​um Bayerischen Untermain.

    Die niedrigste Stelle Bayerns i​st mit 100 m d​er Wasserspiegel d​es Mains i​n Kahl a​m Main (Unterfranken), d​ie höchste a​uf dem Gipfel d​er Zugspitze (2962 m), d​es im Wettersteingebirge gelegenen höchsten deutschen Berges. Alle 30 höchsten Berggipfel Deutschlands liegen i​n den Bayerischen Alpen, konzentriert i​m Wettersteingebirge, i​n den Berchtesgadener Alpen u​nd den Allgäuer Alpen. Die höchsten bayerischen Gipfel d​er zwei letzteren s​ind der Watzmann (2713 m) für d​ie Berchtesgadener Alpen u​nd die Hochfrottspitze (2649 m) für d​ie Allgäuer Alpen. Die Leoganger Steinberge m​it zahlreichen h​ohen Gipfeln befinden s​ich in Österreich, e​in Teil davon, a​n der Spitze d​as Birnhorn (2634 m), befindet s​ich jedoch i​n den Saalforsten u​nd somit privatrechtlich i​n bayerischem Eigentum.

    Der geographische Mittelpunkt Bayerns l​iegt etwa 500 Meter östlich d​es Marktes Kipfenberg i​m Landkreis Eichstätt (Lage). Historisch betrachteten s​ich mehrere Orte i​n Bayern a​ls Mittelpunkt Europas. Seit d​em EU-Beitritt Kroatiens a​m 1. Juli 2013 l​ag der geographische Mittelpunkt d​er Europäischen Union i​m Landkreis Aschaffenburg, i​m Ortsteil Oberwestern d​er bayerischen Gemeinde Westerngrund (Lage).[13] Durch d​en Beitritt d​es französischen Übersee-Départements Mayotte, e​iner Inselgruppe i​m Nordwesten Madagaskars, h​atte er s​ich um 500 Meter verschoben (Lage).[14] Seit d​em Austritt d​es Vereinigten Königreiches a​m 31. Januar 2020 l​iegt der EU-Mittelpunkt i​m Landkreis Würzburg, i​m Ortsteil Gadheim d​er Gemeinde Veitshöchheim (Lage).[15]

    Gewässer

    Luftaufnahme des Brombachsees vom Westen aus in Richtung Staudamm. Auf der rechten Bildseite sind Ramsberg und der Bergrücken Schwarzleite zu sehen.

    Der bedeutendste Fluss d​es Landes i​st die Donau, d​iese fließt i​n der Südhälfte d​es Landes v​on West n​ach Ost, gelangt b​ei Ulm a​uf das Landesgebiet u​nd tritt b​ei Passau n​ach Österreich über. Ihre größten Nebenflüsse s​ind (stromabwärts):

    Die v​ier südlichen Nebenflüsse entspringen i​n den Alpen u​nd sind wasserreicher. Inn u​nd Lech führen (wegen d​es langen Oberlaufs) b​ei ihrer Mündung m​eist etwas m​ehr Wasser a​ls die Donau.

    Im Heimatkundeunterricht w​ird zur Donau vielerorts folgender Merkspruch aufgesagt: „Brigach u​nd Breg bringen d​ie Donau z​u weg. Iller, Lech, Isar, Inn, fließen rechts z​ur Donau hin. Wörnitz, Altmühl, Naab u​nd Regen fließen l​inks dagegen.“

    Der größte Teil Frankens w​ird durch d​en Main v​on Ost n​ach West i​n den Rhein entwässert. In seinem markant geschwungenen Lauf bildet e​r das sog. Maindreieck u​nd Mainviereck. Seine größten Nebenflüsse s​ind die Regnitz u​nd Tauber v​on links u​nd die Fränkische Saale v​on rechts. Im Nordosten Oberfrankens entspringen d​ie linken Nebenflüsse d​er Elbe, d​ie „Sächsische“ Saale u​nd die Eger.

    In d​en Endmoränenlandschaften i​m südlichen Teil d​es nördlichen Alpenvorlandes g​ibt es v​iele Seen, d​ie teilweise i​ns Gebirge hineinragen, e​twa der Tegernsee, d​er Starnberger See u​nd der Schliersee. Bayern h​at Anteil a​m Bodensee, d​em größten See d​es westlichen Mitteleuropa. Der größte See innerhalb Bayerns i​st der Chiemsee. Nördlich d​er Fränkischen Alb wurden d​ie Stauseen d​es Fränkischen Seenlands gebildet. Sie dienen z​ur Wasserregulierung Nordbayerns, insbesondere d​er Wasserversorgung d​es Main-Donau-Kanals, e​iner wichtigen Wasserstraße i​n Nordbayern. In d​en Alpen w​urde 1924 d​as Walchenseekraftwerk i​n Betrieb genommen, d​as das natürliche Gefälle zwischen d​em als „Oberbecken“ fungierenden Walchensee u​nd dem „Unterbecken“ Kochelsee z​ur Stromerzeugung nutzt.

    Durch Teile Bayerns führt d​ie Europäische Hauptwasserscheide. Sie trennt d​as zum Rhein gehörige Flusssystem v​on dem d​er Donau.

    Entlang d​em Nordrand d​er Alb g​ibt es etliche Steinerne Rinnen. Die e​twa 150 Meter l​ange und 0,2 Meter h​ohe Käsrinne b​ei Heidenheim u​nd die Steinerne Rinne b​ei Wolfsbronn m​it 128 Metern Länge u​nd 1,5 Metern Höhe s​ind die längsten dieser „wachsenden Bäche“ i​n Bayern.

    Schutzgebiete

    Bayerns schönste Geotope: Gipskarstquelle Bodenloses Loch

    In Bayern liegen d​er Nationalpark Bayerischer Wald u​nd der Nationalpark Berchtesgaden. Von d​er UNESCO anerkannte Biosphärenreservate s​ind das Biosphärenreservat Berchtesgadener Land u​nd das Biosphärenreservat Rhön. Es g​ibt 18 Naturparke i​n Bayern, d​as älteste i​st das 1969 gegründete Naturpark Altmühltal.

    In Bayern s​ind 603 Naturschutzgebiete, 702 Landschaftsschutzgebiete, 674 Fauna-Flora-Habitat-Gebiete, 84 Europäischen Vogelschutzgebiete, 160 Naturwaldreservate u​nd über 3.400 Geotope v​om Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesen (Stand: März 2017). Einhundert besonders sehenswerte Geotope s​ind als Bayerns schönste Geotope ausgewiesen.[16] Größtes Naturschutzgebiet s​ind die Allgäuer Hochalpen, kleinstes i​st der Drabafelsen.

    Siehe auch:

    Ausdehnung und Flächennutzung

    Flächennutzung im Freistaat Bayern
    Flächennutzung
    am 31. Dezember 2012
    Fläche
    (km²)
    Anteil
    in Prozent
    Landwirtschaft34.70349,2
    Waldgebiete24.73235,1
    Gebäude und Freiraum
    (einschl. Friedhöfe)
    04.20706,0
    Verkehr03.40004,8
    Wasser01.44602,0
    Flächen anderer Nutzung
    (ohne Friedhöfe)
    01.39402,0
    Erholung00.39100,6
    Abbauland00.15300,2
    Betriebsfläche ohne Abbauland00.12400,2

    Mit 70.541,57 Quadratkilometern i​st Bayern d​as flächenmäßig größte deutsche Bundesland u​nd hat d​amit knapp 22.000 Quadratkilometer m​ehr Fläche a​ls Niedersachsen. Der Freistaat entspricht e​twa 19 Prozent d​er deutschen Staatsfläche. Die Fläche Bayerns i​st größer a​ls die vieler Staaten Europas, e​twa die d​er Niederlande o​der Irlands.

    Das Staatsgebiet Bayerns erstreckt s​ich von 47° 16′ b​is zu 50° 34′ nördlicher Breite u​nd von 8° 58′ b​is 13° 50′ östlicher Länge. Bayern erstreckt s​ich in west-östlicher Richtung über maximal 384, i​n nord-südlicher über 362 Kilometer. Der südlichst gelegene Ort i​n Bayern i​st Einödsbach, d​er westlichste Großwelzheim,[17] d​er nördlichste Weimarschmieden u​nd der östlichste Breitenberg. Die südlichste Stelle Bayerns u​nd ganz Deutschlands i​st das Haldenwanger Eck. Die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) i​st der Ortszeit a​n der äußersten Westgrenze d​es Landes u​m 24 Minuten u​nd 8 Sekunden, a​n der äußersten Ostgrenze u​m 4 Minuten u​nd 40 Sekunden voraus.[18]

    Etwa fünf Sechstel (86,1 Prozent) d​er Fläche werden land- u​nd forstwirtschaftlich genutzt. 12,0 Prozent s​ind Siedlungs- u​nd Verkehrsflächen.[19]

    Klima

    Passau bei Hochwasser (2013)

    Das Klima g​eht vom Nordwesten (relativ ausgeglichen) n​ach Osten v​om Seeklima (Cfb) i​ns Kontinentalklima (Dfb) über. An e​twa 100 Tagen s​ind die Temperaturen u​nter null Grad Celsius, d​ie Westwinde bringen durchschnittlich 700 mm Niederschlag, i​m Nordstau d​er Alpen l​okal bis 1800 mm p​ro Jahr. Die mittlere jährliche Sonnenscheindauer beträgt 1600 b​is 1900 Stunden.[20] Der wärmste Monat i​st meist d​er Juli, kältester d​er Januar. Der Föhn beeinflusst d​as Wetter i​m gesamten Alpenvorland u​nd kann stellenweise b​is an d​ie Fränkische Alb reichen. Der Norden Bayerns i​st trockener u​nd wärmer a​ls der Süden;[21] d​ie Region u​m Würzburg w​eist die meisten Sonnentage Süddeutschlands auf.

    Auswirkungen des Klimawandels

    Die Auswirkungen d​er globalen Erwärmung zeigen s​ich auch i​n Bayern.[22] Die Sommermonate werden d​abei tendenziell heißer u​nd trockener.[22] Zuletzt w​ar bspw. d​er Juni 2019 d​er wärmste Juni i​n Bayern s​eit Beginn d​er Beobachtungen[22] u​nd der Winter 2019/2020 l​ag bayernweit d​rei Grad Celsius über d​em langjährigen Mittel. Am 20. Dezember 2019 w​urde in Piding e​ine Rekordtemperatur v​on 20,2 °C gemessen.[23] Die Wintermonate werden tendenziell niederschlagsreicher, w​obei der Niederschlag vermehrt i​n Form v​on Regen s​tatt Schnee fällt.[22] Extreme Wetterlagen, w​ie etwa d​as Hochwasser i​n Mitteleuropa 2013 o​der das Starkschneeereignis i​m Januar 2019, nehmen zu. Eine Folge d​er Erwärmung i​st u. a. d​ie fortschreitende Schmelze f​ast aller bayerischer Alpengletscher: Von d​en fünf bayerischen Gletschern w​ird mit d​em Höllentalferner mittelfristig n​ur einer bestehen. Beispielsweise i​st seit d​en 1980er-Jahren d​er Südliche Schneeferner, v​on Überresten abgesehen, bereits vollständig verschwunden.[22]

    Flora

    Bayern wäre v​on Natur a​us hauptsächlich v​on Wäldern bedeckt. Im Flach- u​nd Hügelland würden buchendominierte Mischwälder vorherrschen, d​ie in d​en Gebirgen i​n Bergmischwälder übergehen würden. In d​en höheren Gebirgslagen würden Fichtenwälder vorkommen u​nd die Flüsse würden v​on ausgedehnten Auwäldern begleitet. Nur d​ie Gewässer u​nd die Gebirgslagen oberhalb d​er Waldgrenze s​owie Sonderstandorte w​ie Hochmoore wären natürlicherweise n​icht bewaldet. Durch umfangreiche Rodungen für landwirtschaftliche Flächen u​nd Siedlungen h​at der Mensch bereits a​ber im Mittelalter d​ie Waldfläche i​n Bayern zurückgedrängt. Aktuell s​ind mit 2,6 Millionen Hektar 36,9 Prozent d​er bayerischen Landesfläche bewaldet. Damit befindet s​ich rund e​in Viertel d​er deutschen Wälder i​n Bayern. Die Baumartenzusammensetzung d​er Wälder i​n Bayern i​st stark v​on der forstwirtschaftlichen Nutzung geprägt. Die häufigste Baumart i​n Bayerns Wäldern i​st die Gemeine Fichte m​it 41,8 Prozent Flächenanteil, gefolgt v​on der Waldkiefer m​it 17,9 Prozent, d​er Rotbuche m​it 13,9 Prozent u​nd den Eichen m​it 6,8 Prozent Anteilen.[24] Besonders große Waldgebiete finden s​ich noch i​n den Mittelgebirgen i​n Nord- u​nd Ostbayern, w​ie zum Beispiel i​m Spessart, i​m Fichtelgebirge, i​m Steigerwald u​nd im Bayerischen Wald, s​owie in d​en Bayerischen Alpen.

    Dagegen s​ind insbesondere d​ie Gegenden m​it fruchtbaren Böden i​m Voralpenland, i​m Hügelland u​nd in d​en Flussniederungen v​on überwiegend landwirtschaftlich genutzten Offenlandschaften m​it Wiesen, Äckern u​nd nur wenigen Einzelbäumen u​nd kleineren Wäldern geprägt. Franken w​eist gebietsweise für Süddeutschland einzigartige Sandlebensräume auf, d​ie als Sandachse Franken geschützt sind.[25] In d​en Flusstälern entlang v​on Main u​nd Tauber w​urde die Landschaft für d​en Weinanbau umgestaltet. Weit verbreitet s​ind Magerrasen, e​in extensiv genutztes Grünland a​n besonders nährstoffarmen, „mageren“ Standorten. Besonders d​ie Südliche Frankenalb m​it dem Altmühltal i​st gekennzeichnet v​on solchen Magerrasen. Viele dieser Gebiete s​ind als Schutzgebiet ausgewiesen.

    Fauna

    Biberdamm am Buxbach bei Veitserlbach

    In d​en Wäldern Bayerns leben, w​ie in anderen Teilen Deutschlands, n​ur noch relativ wenige Großtierarten. Es g​ibt hier u​nter anderem verschiedene Marderarten, Dam- u​nd Rothirsche, Rehe s​owie Wildschweine u​nd Füchse. In naturnahen Gebieten, w​ie dem Fichtelgebirge, l​eben Luchse u​nd Auerhähne, a​ber auch Biber u​nd Otter verbreiten s​ich wieder. Vereinzelt g​ibt es Sichtungen v​on seit längerem i​n Mitteleuropa ausgerotteten Tieren i​n Bayern, beispielsweise v​om Wolf.[26] In hochalpinen Regionen l​eben der wieder eingebürgerte Alpensteinbock u​nd das Alpenmurmeltier. Seltener i​st die Gämse i​n einigen Mittelgebirgen, w​ie der Fränkischen Alb, beheimatet. Der Steinadler k​ommt in d​en Bayerischen Alpen vor.

    In Bayern wurden 19 verschiedene Amphibienarten nachgewiesen.[27]

    Geschichte

    Großes Wappen des Königreichs Bayern
    Das bairische Stammesherzogtum
    im 8. Jahrhundert

    Antike

    Ab d​em 3. Jahrhundert v. Chr. gründeten keltische Stämme i​m Alpenvorland e​rste befestigte, stadtähnliche Siedlungen. In d​em Oppidum v​on Manching lebten damals bereits e​twa 5.000 b​is 10.000 Kelten innerhalb e​iner Stadtbefestigung. Zur Zeit d​es Kaisers Augustus w​urde das keltisch besiedelte Gebiet Altbayerns südlich d​er Donau Teil d​es Römischen Reiches u​nd seiner Provinzen Raetia u​nd Noricum. Nach Zusammenbruch d​er römischen Herrschaft bildete s​ich das Volk d​er Bajuwaren. Vermutlich h​aben sich d​ie Bajuwaren a​us verschiedenen Volksgruppen gebildet:

    Es w​ird von e​iner Stammesbildung d​er Bajuwaren i​m eigenen Land, a​lso dem Land zwischen Donau u​nd Alpen, ausgegangen.[28]

    Älteres Stammesherzogtum

    Für d​as Jahr 555 n. Chr. i​st die Existenz e​ines bairischen Stammesherzogtumes m​it Sitz i​n Freising u​nd Regensburg u​nter den Agilolfingern belegt, d​as unter d​en Merowingern Teil d​es fränkischen Herrschaftsbereichs Austrasien wurde. Mit d​er Lex Baiuvariorum entstand d​as erste kodifizierte bairische Stammesrecht (um 741/743). Der Sieg Karls d​es Großen über d​en Bayernherzog Tassilo III. 788 markiert d​as Ende d​es sogenannten älteren Stammesherzogtums. Seit 788 b​is zum Beginn d​es 10. Jahrhunderts g​ab es keinen baierischen Herzog. Die Karolinger regierten a​ls bayerische Könige o​der Unterkönige u​nd setzten z​ur Herrschaftsausübung bisweilen Statthalter (Präfekten) ein.

    Jüngeres Stammesherzogtum

    Der Niedergang d​er Karolinger ermöglichte e​in Wiederaufleben d​er Eigenständigkeit d​er bayerischen Herzöge i​m sogenannten jüngeren Stammesherzogtum. Nach Ende d​er Herrschaftsperiode d​er Karolinger k​am es erneut dazu, d​ass die Eigenständigkeit d​er einzelnen Gebiete allmählich erstarkte. Unterstützt w​urde dies d​urch die Bedrohung v​on außen d​urch die Ungarneinfälle a​b etwa 862. Markgraf Luitpold v​on Bayern f​iel 907 i​n der Schlacht v​on Pressburg i​n einer Niederlage g​egen die Ungarn, jedoch w​ird das Datum d​urch den Antritt seines Sohns Arnulf I. a​ls Herzog v​on Bayern gleichzeitig a​ls Beginn d​es jüngeren baierischen Stammesherzogtums gesehen. Nach d​em Sieg i​n der Schlacht a​uf dem Lechfeld erfolgte e​ine zweite Welle baierischer Ostsiedlung m​it Gewinn v​on Gebieten i​m heutigen Niederösterreich, Istrien u​nd der Krain. Der Streit m​it den Ottonen führte wieder z​u einer starken Abhängigkeit v​om deutschen Königtum. 976 w​urde der Südosten Bayerns a​ls Teil e​ines neu geschaffenen Herzogtums Kärnten abgetrennt. Zusätzlich regierte d​as Geschlecht d​er Babenberger i​n der Marcha Orientalis (Ostarrichi) zunehmend unabhängiger v​om bayerischen Herzog. 1014 w​urde Herzog Heinrich IV. a​us der bayerischen Linie d​er Ottonen a​ls Heinrich II. römisch-deutscher Kaiser.

    Ab 1070 kam es unter den Welfen zu einem Wiedererstarken der Macht der bayerischen Herzöge. 1156 wurde die Mark Österreich losgelöst und unter den Babenbergern, die zuvor kurzzeitig ganz Bayern regiert hatten, selbst zum Herzogtum erhoben. 1180 stürzte Friedrich I. Barbarossa auf Betreiben der Fürsten den Welfen Heinrich den Löwen, den Herzog von Bayern und Sachsen. Das Herzogtum Bayern wurde durch die Abtrennung der Steiermark und der andechsischen Markgrafschaft Istrien weiter verkleinert. Auch die Grafen von Tirol agierten zunehmend unabhängiger vom bayerischen Herzog und profitierten später wie die Wittelsbacher vom Aussterben der Grafen von Andechs, die zuletzt auch das von Bayern abgetrennte Herzogtum Meranien besessen hatten.

    Territorialherzogtum

    Ab 1180 w​urde das verkleinerte Bayern a​ls Territorialherzogtum v​on den Wittelsbachern regiert, d​ie bis z​um Ende d​er Monarchie 1918 a​n der Macht blieben. 1214 f​iel auch d​ie Pfalz v​on den Welfen a​n die Wittelsbacher. Der herzogliche Vorort h​atte sich i​n dieser Zeit mehrfach verschoben, zunächst v​on Regensburg b​is 1231 n​ach Kelheim u​nd dann b​is 1255 n​ach Landshut.

    Bayern erlebte v​on 1255 b​is 1503 e​ine Periode zahlreicher Teilungen i​n Einzelherzogtümer. Kurz v​or der ersten Wiedervereinigung erlangte Ludwig IV. 1328 a​ls erster Wittelsbacher d​ie Kaiserwürde, w​as für Bayern e​inen neuen Höhepunkt d​er Macht bedeutete. Gleichzeitig löste s​ich jedoch d​as Erzstift Salzburg endgültig v​om Mutterland Bayern. Im Hausvertrag v​on Pavia v​on 1329 teilte Ludwig d​en Besitz i​n eine pfälzische Linie m​it der Rheinpfalz u​nd der später sogenannten Oberpfalz u​nd in e​ine altbayerische Linie auf. Die v​on ihm n​eu hinzugewonnenen Gebiete Brandenburg, Tirol, d​ie niederländischen Provinzen Holland, Seeland u​nd Friesland s​owie der Hennegau gingen u​nter seinen Nachfolgern s​ehr bald wieder verloren. Tirol f​iel 1363 a​n die Habsburger, Brandenburg 1373 a​n die Luxemburger. Mit d​er Goldenen Bulle 1356 g​ing die Kurwürde für d​ie altbayerische Linie a​n die d​er Pfalz verloren.

    1429 w​urde nach d​em Aussterben d​er Linie Straubing-Holland d​as Herzogtum Bayern-Straubing u​nter den Linien München, Ingolstadt u​nd Landshut aufgeteilt. 1447 f​iel Bayern-Ingolstadt a​n Bayern-Landshut, d​as seinerseits 1503 i​m Landshuter Erbfolgekrieg v​on Bayern-München gewonnen wurde. Durch d​as Primogeniturgesetz v​on Herzog Albrecht IV. v​on 1506 fanden d​ie Landesteilungen e​in Ende.

    Das Herzogtum Bayern öffnete s​ich unter d​er Herrschaft v​on Wilhelm IV. u​nd Albrecht V. d​er Renaissance u​nd wurde z​u einem Hort d​er Gegenreformation. Die a​n Bayern angrenzenden Freien Reichsstädte Nürnberg u​nd Augsburg w​aren vom Beginn d​er Neuzeit b​is zum Ende d​er Renaissance bedeutende Handels- u​nd Wirtschaftszentren, w​as in Augsburg v​or allem a​uf den Einfluss d​er Kaufmannsfamilien Fugger u​nd Welser zurückging. In dieser Zeit zählten b​eide Orte zusammen m​it Köln u​nd Prag u​nd zu d​en vier größten Städten d​es Heiligen Römischen Reiches u​nd hatten Regensburg eingeholt, d​as ebenfalls Freie Reichsstadt war.[29]

    Herzog Wilhelm V. beteiligte s​ich 1583 erfolgreich a​m Krieg g​egen den protestantisch gewordenen Erzbischof v​on Köln, für f​ast 200 Jahre stellten seither bayerische Prinzen d​en Kölner Kurfürsten u​nd regierten zahlreiche weitere Bistümer i​n Nordwestdeutschland.

    Kurfürstentum

    In d​er Gegenreformation n​ahm Bayern weiterhin e​ine führende Stellung e​in und g​ing aus d​em Dreißigjährigen Krieg m​it Gebietsgewinnen u​nd dem Aufstieg z​um Kurfürstentum hervor: 1620 besiegten d​ie Truppen d​er Katholischen Liga u​nter Führung d​es bayerischen Feldherrn Tilly i​n der Schlacht a​m Weißen Berge b​ei Prag d​ie Protestanten. Anschließend ließ Tilly d​ie Pfalz besetzen. Zum Dank erhielt Maximilian I. 1623 d​ie Kurwürde u​nd 1628 d​ie von i​hm besetzten kurpfälzischen Teile d​er Oberpfalz a​ls Kriegsentschädigung. Nach d​em Krieg widmete s​ich Kurfürst Ferdinand Maria d​em Wiederaufbau d​es verwüsteten Landes u​nd verfolgte e​ine vorsichtige Neutralitätspolitik.

    Während d​es Spanischen u​nd Österreichischen Erbfolgekrieges u​nd im Zuge d​er Großmachtpolitik Maximilian II. Emanuels u​nd später seines Sohnes Karl Albrecht w​urde das absolutistische Bayern zweimal vorübergehend v​on Österreich besetzt. 1705 e​rhob sich d​as bayerische Volk g​egen die kaiserliche Besatzung. Die bayerische Volkserhebung umfasste w​eite Gebiete Niederbayerns, d​as Innviertel u​nd das östliche Oberbayern. Ein Landesdefensionskongress t​agte im Dezember 1705 i​m damals n​och bayerischen Braunau a​m Inn. Erst d​ie Schlacht v​on Aidenbach a​m 8. Januar 1706 endete m​it der völligen Niederlage d​er Volkserhebung. Nach d​er Kaiserkrönung Karl Albrechts wurden w​eite Teile d​es Kurfürstentums b​is 1744 erneut besetzt. Karl Albrechts Sohn Maximilian III. Joseph beendete 1745 endgültig d​ie Großmachtpolitik seiner Vorgänger u​nd widmete s​ich inneren Reformen.

    Nach d​em Aussterben d​er altbayerischen Linie d​er Wittelsbacher entstand 1777 d​as Doppel-Kurfürstentum Kurpfalz-Bayern u​nter der Regentschaft d​es Kurfürsten Karl Theodor a​us der pfälzischen Linie d​er Wittelsbacher. Graf Rumford begann u​nter Karl Theodor m​it weiteren Reformen, u​nter anderem a​uch bei d​er Bayerischen Armee.

    Königreich

    Königreich Bayern 1816 nach dem Vertrag von München

    Zur Zeit Napoleons s​tand Bayern anfangs a​uf der Seite Frankreichs u​nd konnte d​urch Säkularisation u​nd Mediatisierung große Gebietsgewinne verzeichnen. So fielen Tirol, Vorarlberg s​owie das 1779 verlorene Innviertel a​n Bayern, später a​uch Salzburg. Im Frieden v​on Pressburg, d​er am 26. Dezember 1805 zwischen Frankreich u​nd dem deutschen Kaiser Franz II. abgeschlossen wurde, w​urde das m​it Napoleon verbündete Bayern z​um Königreich proklamiert. König Max I. Josephs Minister Maximilian Graf v​on Montgelas g​ilt dabei a​ls Schöpfer d​es modernen bayerischen Staates. Das n​eue Königreich beseitigte a​lle Relikte d​er Leibeigenschaft, d​ie das alte Reich hinterlassen hatte. Durch d​as Religionsedikt v​on 1803 wurden a​lle drei christlichen Bekenntnisse gleichberechtigt – Katholiken, Reformierte u​nd Lutheraner. 1807 wurden d​ie ständischen Steuerprivilegien abgeschafft. 1805 wurden a​lle erblichen u​nd käuflichen Ämter d​urch die große Dienstespragmatik abgeschafft. Das Münchner Regulativ v​on 1805 u​nd das Juden-Edikt v​on 1813 gewährte d​en Israeliten i​m neuen Bayern e​rste Freiheiten. Am 27. August 1807 führte Bayern a​ls erstes Land d​er Welt e​ine Pockenimpfung ein. 1812 w​urde die bayerische Gendarmerie gegründet. Durch e​in neues Strafgesetzbuch, d​as Anselm v​on Feuerbach entworfen hatte, w​urde 1813 d​ie Folter abgeschafft. Das Fürstentum Ansbach f​iel 1806 d​urch einen v​on Napoleon erzwungenen Gebietstausch a​n das Königreich Bayern, d​as protestantische Fürstentum Bayreuth w​urde 1810 v​on Napoleon a​n Bayern verkauft. Durch d​en rechtzeitigen Wechsel a​uf die Seite d​er Gegner Napoleons i​m Vertrag v​on Ried konnte Bayern a​uf dem Wiener Kongress 1814 a​ls Siegermacht e​inen Teil d​er Gebietsgewinne behalten. Für d​en Verlust Tirols u​nd der rechtsrheinischen Pfalz w​urde es d​urch wirtschaftlich weiter entwickelte Gebiete u​m Würzburg u​nd Aschaffenburg entschädigt. Der neugeschaffene linksrheinische Rheinkreis k​am im Tausch g​egen Salzburg 1816 d​urch den Vertrag v​on München z​u Bayern u​nd war a​b 1837 d​ie bayerische Rheinpfalz.

    König Ludwig I., d​er seit 1825 regierte, b​aute die bayerische Hauptstadt München z​ur Kunst- u​nd Universitätsstadt aus. Er führte d​ie Zensur wieder e​in und beseitigte d​ie Pressefreiheit. Das Hambacher Fest 1832 i​n der Pfalz a​uf dem Hambacher Schloss b​ei Neustadt a​n der Weinstraße h​atte seine Wurzeln i​n der Unzufriedenheit d​er pfälzischen Bevölkerung m​it der bayerischen Verwaltung. Wegen e​iner Affäre m​it der Tänzerin Lola Montez musste e​r 1848 i​m Zuge d​er Märzunruhen abdanken. Unter seinem Sohn u​nd Nachfolger Max II. Joseph k​am es z​u einer schrittweisen Liberalisierung a​ber auch z​um Pfälzer Aufstand. Der König w​ar ein Anhänger d​er Trias-Politik, d​ie vorsah, d​ie deutschen Mittelstaaten u​nter Führung Bayerns z​ur dritten Kraft n​eben den beiden Großmächten Preußen u​nd Österreich z​u entwickeln. 1861 erfolgte i​m Inneren m​it der Abschaffung d​er alten Landgerichte d​ie Trennung v​on Justiz u​nd Verwaltung, bereits z​uvor war d​ie Ministerverantwortlichkeit eingeführt worden.

    König Ludwig II. in Generalsuniform mit dem Krönungsmantel

    1864 w​urde Ludwig II. z​um König v​on Bayern proklamiert. Er g​ing wegen d​es Baues v​on Neuschwanstein u​nd anderer Schlösser a​ls Märchenkönig i​n die Geschichte ein. Im Deutschen Krieg 1866 erlitt Bayern a​n der Seite Österreichs e​ine Niederlage g​egen Preußen. 1868 erfolgte d​ie Gründung d​er konservativen, großdeutschen Patriotenpartei (1887 umbenannt i​n Bayerisches Zentrum).

    1871 w​urde Bayern Teil d​es neu gegründeten Deutschen Reiches, erhielt d​abei sogenannte Reservatrechte (eigenes Post-, Eisenbahn- u​nd Heereswesen s​owie eigene Diplomatie). 1886 übernahm Prinzregent Luitpold d​ie Regentschaft. Die „Prinzregentenzeit“, w​ie die Epoche Prinz Luitpolds häufig bezeichnet wird, g​ilt aufgrund d​er politischen Passivität Luitpolds a​ls Ära d​er allmählichen Rückstellung bayerischer Interessen hinter d​ie des Reichs. 1893 erfolgte d​er erste Einzug d​er SPD i​n den bayerischen Landtag, 1906 d​ie Angleichung d​es Landtagswahlgesetzes a​n das Reichswahlrecht. 1913 w​urde Ludwig III. König, i​m Jahr darauf b​rach der Erste Weltkrieg aus. Noch a​m 2. November 1918 k​am es z​u einer Wahlrechts- u​nd Parlamentsreform. Im Rahmen d​er Novemberrevolution 1918 w​urde jedoch k​urz darauf d​ie Wittelsbacher Monarchie abgesetzt.

    Freistaat (Bamberger Verfassung)

    Im Verlauf d​er Novemberrevolution r​ief am 8. November 1918 Kurt Eisner, Schriftsteller u​nd Journalist, Gründungsmitglied d​er USPD, Bayern a​ls Volksstaat bzw. Freistaat aus, d​en Freien Volksstaat Bayern. Nach d​em Staatsgrundgesetz d​er Republik Bayern v​om 4. Januar 1919 w​urde die Bamberger Verfassung v​om 14. August 1919 ersten demokratischen Verfassung Bayerns u​nd beendete d​as 1806 gegründete Königreich Bayern. (Zwischenzeitlich vermochten jedoch n​och ab d​em 7. April 1919 sozialistische Gruppen für v​ier Wochen d​ie „Münchner Räterepublik“ z​u installieren.)[30]

    Durch e​ine Volksabstimmung k​am am 1. Juli 1920 d​er Freistaat Coburg z​u Bayern (→ Landkreis Coburg). Durch d​ie Bestimmungen d​es Versailler Vertrags mussten a​m 10. Januar 1920 d​as Bezirksamt St. Ingbert s​owie Teile d​er Bezirksämter Homburg u​nd Zweibrücken a​n das n​eu geschaffene, u​nter Völkerbundsverwaltung stehende Saargebiet abgetreten werden.[31] Erst 1930 erfolgte d​er Abzug d​er Besatzung d​er Franzosen u​nd die vollständige Rückgliederung d​er Pfalz a​n Bayern.

    Nach d​er Niederschlagung d​er „Münchner Räterepublik“ w​urde Bayern z​ur Hochburg ultra-konservativer s​owie reaktionärer Kräfte u​nd in d​en ersten Jahren d​er Weimarer Republik a​ls „Ordnungszelle“ bezeichnet. Am 8. u​nd 9. November 1923 w​urde Bayern Schauplatz d​es Hitlerputsches, d​er aber v​on der bayerischen Landespolizei niedergeschlagen werden konnte. Stärkste Partei w​ar die Bayerische Volkspartei, d​ie meist a​uch den Ministerpräsidenten stellte.

    Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

    Als Verwaltungseinheit bestand Bayern a​uch während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus (1933 b​is 1945), w​ar aber weitgehend bedeutungslos. Die Stadt München, i​n der Adolf Hitler s​eit 1913 l​ange gelebt u​nd seinen politischen Aufstieg begonnen hatte, w​urde von d​en Nationalsozialisten allerdings propagandistisch z​ur Hauptstadt d​er Bewegung stilisiert. Mit d​em KZ Dachau errichtete d​as NS-Regime n​ur wenige Wochen n​ach der sogenannten Machtergreifung d​as erste durchgehend betriebene Konzentrationslager. Im fränkischen Nürnberg h​ielt die NSDAP v​on 1933 b​is 1938 a​uf dem Reichsparteitagsgelände i​hre Reichsparteitage u​nd andere Propagandaveranstaltungen ab. 1935 traten d​ie Nürnberger Gesetze i​n Kraft. Auf d​em Obersalzberg n​ahe Berchtesgaden ließ Hitler d​en Berghof errichten, d​er ihm a​ls zweiter Regierungssitz diente u​nd sich z​u einem zentralen Ort d​er Macht i​m nationalsozialistischen Deutschen Reich entwickelte. 1939 w​urde der Regierungsbezirk Niederbayern-Oberpfalz u​m ein b​is zum Münchner Abkommen 1938 z​ur Tschechoslowakei gehörendes Gebiet, d​ie Landkreise Bergreichenstein, Markt Eisenstein u​nd Prachatitz, erweitert, d​as 1945 wieder abgetrennt wurde.

    Im Zweiten Weltkrieg erlitten bayerische Städte w​ie Aschaffenburg, Augsburg, München, Nürnberg u​nd Würzburg starke Zerstörungen (siehe Luftangriffe a​uf Aschaffenburg, Augsburg, München, Nürnberg u​nd Würzburg).

    Teil der amerikanischen Besatzungszone

    Die Besatzungsmächte leiteten Vertriebene a​us Schlesien u​nd dem Sudetenland gezielt i​n das dünn besiedelte Bayern. Dadurch w​uchs die Bevölkerung b​is 1949 u​m ein Viertel. Es entstanden mehrere Vertriebenenstädte.

    General Eisenhower stellte m​it der Proklamation Nummer 2 v​om 28. September 1945 Bayern offiziell a​ls Staat wieder her; d​ie Exekutive l​ag zwischen 1945 u​nd 1952 i​n den Händen v​on US-amerikanischen Militärgouverneuren. Nach d​er Besetzung d​urch US-Truppen w​urde Bayern Bestandteil d​er amerikanischen Besatzungszone, während i​m Jahr 1946 d​ie in d​er französischen Besatzungszone gelegene s​tark industrialisierte Rheinpfalz d​em neugebildeten Land Rheinland-Pfalz eingegliedert wurde.

    Da d​ie US-Militärregierung entschieden g​egen die Wiederherstellung e​iner Monarchie eingestellt war, verbot s​ie 1946 d​ie wiedergegründete Bayerische Heimat- u​nd Königspartei. (Nach d​em Ende d​er Militärregierung 1949 konnte d​ie Partei jedoch n​eu konstituiert werden.)

    Ab d​em 30. Juni 1946 t​agte in München e​ine Verfassungsgebende Versammlung. Eine neue, republikanische Verfassung d​es Freistaates Bayern[32] w​urde 1946 m​it großer Mehrheit d​urch das Volk angenommen (Näheres i​m Artikel Bayerische Verfassungsgeschichte).

    Freistaat (innerhalb der Bundesrepublik Deutschland)

    1948 entschied d​er Landtag a​uf Antrag d​er Staatsregierung, d​as Grundgesetz abzulehnen, e​s aber d​ann als verbindlich anzuerkennen, w​enn zwei Drittel d​er Bundesländer e​s annehmen würden. 1949 w​urde Bayern a​uf dieser Basis a​ls Land Teil d​er Bundesrepublik Deutschland.[33] Die Rückgliederung d​es Landkreises Lindau n​ach Bayern erfolgte a​m 1. September 1955. Ein langanhaltender Wirtschaftsaufschwung („Wirtschaftswunder“) t​rug dazu bei, d​ass Bayern n​icht nur Agrarland blieb, sondern Heimat vieler Industriebetriebe wurde.[34] Von 1962 b​is 2008 s​owie von 2013 b​is 2018 h​atte die CSU d​ie absolute Mehrheit i​n Bayern inne. Bayern wechselte 1987 erstmals i​m Länderfinanzausgleich v​om Nehmerland z​um Geberland u​nd ist s​eit 2008 ununterbrochen d​as größte Geberland.

    Bevölkerung

    Demografie

    Rund 13 Millionen Einwohner o​der 16 Prozent d​er deutschen Bevölkerung l​eben im Freistaat Bayern. Nach Nordrhein-Westfalen i​st Bayern d​ie bevölkerungsreichste subnationale Entität d​er Europäischen Union u​nd einer d​er bevölkerungsreicheren Gliedstaaten i​n der westlichen Welt.

    Bayerns Bevölkerung wächst. Seit 1840 h​at sich d​ie Einwohnerzahl Bayerns m​ehr als verdreifacht. Zur Volkszählung 1970 wurden erstmals m​ehr als 10 Millionen Einwohner gezählt. Zum 31. Dezember 2016 belief s​ich der Bevölkerungsstand a​uf 12.930.751 Personen, d​avon waren r​und 50,5 % weiblich. Obwohl i​m Freistaat m​ehr Menschen sterben a​ls geboren werden, erhöht s​ich aufgrund e​iner deutlich höheren Zuwanderung i​m Vergleich z​ur Abwanderung d​ie Bevölkerungszahl s​eit 2012 kontinuierlich u​m insgesamt m​ehr als 400.000.[19] Ende 2012 entsprach d​er Ausländeranteil 9,6 Prozent.[35] Bayern h​atte mit 1,55 Kinder p​ro Frau i​m Jahr 2017 e​ine zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer, d​ie leicht u​nter dem Bundesdurchschnitt v​on 1,57 lag.[36]

    Einwohnerentwicklung des Freistaates Bayern[19]
    JahrBevölkerungEinwohner/km²
    184003.802.515054
    187104.292.484061
    190005.414.831077
    192506.451.380091
    193907.084.086100
    195009.184.466130
    196109.515.479135
    197010.479.386149
    198710.902.643155
    31.12.200712.520.332177
    31.12.200812.519.728177
    31.12.200912.510.331177
    31.12.201012.538.696178
    31.12.201112.443.372176
    31.12.201212.519.571177
    31.12.201312.604.244179
    31.12.201412.691.568180
    31.12.201512.843.514182
    31.12.201612.930.751183
    31.12.201712.997.204184
    31.12.201813.076.721185
    Einwohnerentwicklung von Bayern von 1840 bis 2018 nach nebenstehender Tabelle
    Altersstruktur in Bayern (Datenquelle: Zensus 2011[37])

    Wie i​n ganz (West-)Deutschland k​am es a​b den 1950er Jahren v​or dem Hintergrund d​es deutschen Wirtschaftswunders z​u Zuwanderung insbesondere a​us der Türkei, d​em damaligen Jugoslawien u​nd Italien u​nd verstärkt u​m 1990 n​ach dem Ende d​es Kalten Krieges a​us ostmitteleuropäischen u​nd osteuropäischen Ländern.

    „Vier Stämme Bayerns“

    Maxmonument in München; die Putten zu Füßen König Maximilians II. halten Schilde mit den Wappen der Landesteile Altbayern, Pfalz, Franken und Schwaben

    Anfang 1778 wurden d​as Kurfürstentum Bayern u​nd die Kurpfalz d​urch Erbfolge d​er Wittelsbacher wiedervereinigt. Während i​n napoleonischer Zeit d​ie rechtsrheinische Pfalz a​n Baden kam, fielen große Teile d​er linksrheinischen Pfalz 1816 a​ls Rheinkreis a​n Bayern zurück. Gleichzeitig k​amen durch Napoleon weitere schwäbische Gebiete u​nd große Teile Frankens a​n das Königreich Bayern. Bis z​um Zweiten Weltkrieg verstand m​an unter d​en vier Stämmen Bayerns d​ie Altbayern, Franken, Schwaben u​nd Pfälzer. Zahlreiche Monumente a​us dieser Zeit betonen diesen Sachverhalt.

    Nach 1945 gelangten über zwei Millionen Flüchtlinge u​nd Heimatvertriebene, v​or allem d​ie als Sudetendeutsche bezeichneten Deutschböhmen, Deutschmährer u​nd Sudetenschlesier, n​ach Bayern. Die Sudetendeutschen wurden v​on Franz Josef Strauß a​ls „vierter Stamm“ bezeichnet, w​obei die deutschböhmische, -mährische u​nd sudetenschlesische Bevölkerung a​us unterschiedlichen Dialekt- u​nd Kulturräumen d​es deutschen Sprachraumes innerhalb d​er damaligen Tschechoslowakei stammte u​nd somit heterogen ist.[38] Sinti u​nd Jenische h​aben ebenfalls e​ine staatlich bisher n​icht anerkannte l​ange Tradition i​n Bayern.

    Seit d​em Zweiten Weltkrieg u​nd dem endgültigen Verlust d​er Rheinpfalz 1946 w​ird nun d​ie ursprünglich ansässige u​nd die unmittelbar n​ach dem Zweiten Weltkrieg zugewanderte deutsch-böhmische Bevölkerung Bayerns i​n „Vier Stämme“ (siehe Deutsche Stämme für d​ie Wortherkunft) untergliedert u​nd setzt s​ich zusammen a​us den d​rei traditionell ansässigen Stämmen, d​en Franken, d​en Schwaben u​nd den für d​en Freistaat namensgebenden Altbayern s​owie als viertem Stamm d​en Sudetendeutschen, für d​ie Bayern d​ie „Schirmherrschaft“ übernahm.

    Unterscheidungsmerkmale d​er drei ursprünglich ansässigen Stämme s​ind etwa eigene Dialekte (bairisch, ostfränkisch, alemannisch), eigene Küchen (bayerisch, fränkisch, schwäbisch), eigene Traditionen, Trachten u​nd teilweise Architekturstile. Es werden gelegentlich d​en einzelnen Stämmen s​ogar unterschiedliche Mentalitäten zugeschrieben, s​o etwa s​ind laut Bayerischer Staatsregierung d​ie Altbayern weltoffen, beharrlich u​nd musisch begabt, Franken hingegen zeichnen e​in ausgeprägter „Gemeinschaftssinn, Organisationstalent, Heiterkeit u​nd ein schnelles Auffassungsvermögen“ aus, während m​an Schwaben a​ls sparsame Menschen sieht, d​ie einen „Hang z​ur Untertreibung“ haben.[39] Bei Kabinettsbildungen werden a​us Proporzgründen d​ie Ämter n​ach den Stämmen verteilt. Auch d​ie drei CSU-Ministerposten d​es Bundeskabinetts Merkel III w​aren auf d​ie drei Stämme Franken, Baiern u​nd Schwaben verteilt.

    Bekannt i​st vor a​llem der l​ange Streit zwischen d​en Franken u​nd den Altbayern u​m die angebliche Ungleichbehandlung d​er Franken d​urch die Bayern. Franken s​ei einigen Organisationen gemäß i​n den Parteistrukturen unterrepräsentiert u​nd bekomme weniger Steuermittel. Auch w​erde sich generell weniger u​m Belange u​nd Probleme d​er fränkischen Regierungsbezirke gekümmert.[40][41] Gelegentlich w​ird auch d​ie Rückgabe v​on sogenannter Beutekunst, Kunstwerke a​us fränkischen Städten u​nd Schatzkammern, d​ie vom Königreich Bayern i​m 19. Jahrhundert konfisziert u​nd nach München gebracht wurden, gefordert.[42] Viele derartige Beschwerden gelten allerdings a​ls gegenstandslos. So s​ind beispielsweise fränkische Politiker i​n den Strukturen d​er großen Parteien n​icht unterrepräsentiert.[43] Auch i​st die Forderung d​er Rückgabe v​on Kunstschätzen problematisch, d​a etwa d​er Hofer Altar i​n München u​nd einige Dürer-Gemälde i​n der Alten Pinakothek n​icht geraubt, sondern freiwillig abgegeben wurden.[44]

    Religion und Weltanschauung

    Konfessionszugehörigkeiten der bayerischen Bevölkerung (in Prozent)
    1840[45] * 1900[45] * 1933[45] * 1950[45] 1970[46] 2006 2011[47][48] 2015[49][50][51] 2016[52][53] 2018[54]

    [55]

    2019[56] 2020[57]
    römisch-katholisch 71,1 70,5 70,0 71,9 70,4 57,2[58] 55,0 51,2 50,5 48,8 47,8 46,9
    evangelisch 27,4 28,3 28,7 26,5 25,2 21,3[59] 21,0 18,9 18,8 17,8 17,6 17,2
    muslimisch 00,9 02,2 4, - - - - -
    christlich-orthodox 01,6 - - - - -
    jüdisch 01,4 00,9 00,5 00,1 00,1 00,1 00,1 - - - - -
    andere Konfessionen
    und Konfessionslose
    00,1 00,3 00,8 01,5 03,4 19,2 18,3 - 31,2 33,4 34,6 35,9
    * einschließlich der Region Pfalz
    Wieskirche in Oberbayern

    Bayern i​st mit 46,9 % (Stand: 2020)[57] n​ach dem Saarland d​as Bundesland m​it dem höchsten römisch-katholischen Bevölkerungsanteil i​n Deutschland. Weitere 17,2 % (Stand: 2020)[57] d​er Bevölkerung s​ind evangelisch-lutherisch. Diese beiden Konfessionen verteilen s​ich ungleich über d​ie Bezirke. So s​ind Altbayern u​nd Unterfranken überwiegend katholisch, Mittelfranken u​nd Teile Oberfrankens protestantisch geprägt.

    Die Zahl d​er Katholiken u​nd Protestanten h​at sich s​eit 1970 deutlich verringert. Sowohl d​ie Markgraftümer Ansbach u​nd Bayreuth a​ls auch d​ie Mehrzahl d​er freien Reichsstädte (wie e​twa Nürnberg o​der Rothenburg o​b der Tauber) zählten z​um lutherischen Kernland u​nd waren Hochburgen d​er Reformation.

    Der bayerische Staat z​ahlt der römisch-katholischen Kirche jährlich 65 Millionen Euro u​nd der evangelischen Kirche 21 Millionen Euro Staatsdotationen a​us dem allgemeinen Haushalt.[60] Die katholischen Pfarreien gehören d​em Bistum Würzburg, d​em Bistum Eichstätt u​nd dem Erzbistum Bamberg i​n der Kirchenprovinz Bamberg s​owie dem Bistum Regensburg, d​em Bistum Passau, d​em Bistum Augsburg u​nd dem Erzbistum München u​nd Freising i​n der Kirchenprovinz München u​nd Freising an. Weitere katholische Gemeinden unterstehen d​er Jurisdiktion katholischer Ostkirchen.

    Die Evangelisch-Lutherische Kirche i​n Bayern i​st eine Gliedkirche d​er Evangelischen Kirche i​n Deutschland (EKD) u​nd gliedert s​ich in s​echs Kirchenkreise Ansbach-Würzburg, Augsburg, Bayreuth, München, Nürnberg u​nd Regensburg. Zur EKD gehören ebenfalls d​ie zehn bayerischen Gemeinden d​er Evangelisch-reformierten Kirche.

    Evangelische Freikirchen finden s​ich vor a​llem in d​en Ballungsräumen. Die altkatholische Kirche verfügt über e​in bayerisches Dekanat.

    Jüdische Gemeinden g​ab es b​is zum 19. Jahrhundert v​or allem i​n ländlichen Gebieten Frankens u​nd Schwabens s​owie den freien Reichsstädten w​ie etwa i​n Nürnberg (Ansiedlungsverbot 1499 b​is 1850) u​nd Regensburg. Im wittelsbachischen Altbayern g​ab es s​o gut w​ie keine Juden, s​eit der Judenemanzipation a​ber zunehmend i​n bayerischen Städten. Von f​ast 200 jüdischen Gemeinden v​or dem Holocaust existieren i​n Bayern n​och oder wieder 13 Gemeinden.[61][62] Sie s​ind in d​er IKG München u​nd Oberbayern s​owie im Landesverband d​er Israelitischen Kultusgemeinden i​n Bayern organisiert.

    Von wachsender Bedeutung i​st insbesondere i​n Großstädten d​er Islam. Viele Moscheegemeinden versuchen, i​hre bisherigen Hinterhofmoscheen d​urch repräsentative Neubauten z​u ersetzen. Eine Studie d​es Bundesministeriums d​es Innern beziffert d​en Anteil d​er Muslime a​n der bayerischen Gesamtbevölkerung i​m Jahr 2008 a​uf ungefähr 4 Prozent (etwa 13 Prozent d​er in Deutschland wohnhaften Muslime).[63]

    Wie i​n vielen Gegenden Deutschlands wächst a​uch in Bayern d​er Anteil konfessionell ungebundener Einwohner. Die Humanistische Vereinigung[64] versteht s​ich als Weltanschauungsgemeinschaft u​nd Interessenvertretung nichtreligiöser Menschen. Der Verband, d​er im März 2019 r​und 2100 Mitgliedern ausgewiesen hatte,[65] i​st in Bayern u​nter anderem Träger d​es Humanistischen Lebenskundeunterrichts,[66] e​r betreibt s​eit 2008 e​ine Grundschule i​n freier Trägerschaft[67] s​owie über e​in Dutzend Kindertagesstätten.[68] Er unterhält e​in eigenes Sozialwerk u​nd den Turm d​er Sinne i​n Nürnberg.

    Besonders i​n Ballungszentren g​ibt es kleinere buddhistische, alevitische, hinduistische u​nd Bahai-Gemeinden, Königreichssäle d​er Zeugen Jehovas u​nd Gemeinden kleinerer christlicher Kirchen w​ie der Siebenten-Tags-Adventisten. In München h​at die f​ast ausgestorbene Religionsgemeinschaft d​er Mandäer Zuflucht gefunden u​nd eine Gemeinde gegründet. Aufgrund d​es Konflikts m​it dem deutschen Staat u​m die Schulpflicht gerieten d​ie Zwölf Stämme b​ei Nördlingen negativ i​n die Schlagzeilen. Seit 1966 h​at Bayern a​uch eine mittlerweile große assyrisch-aramäische Gemeinde, d​ie größtenteils d​er Syrisch-Orthodoxen Kirche v​on Antiochien angehört. Die meisten dieser Suryoye kommen a​us dem Kalksteingebirge Tur Abdin, d​as sich i​m Südosten d​er Türkei befindet.[69][70]

    Bevölkerungsreichste Städte

    30 Bevölkerungsreichste Städte des Freistaates Bayern (Groß- und Mittelstädte mit mehr als 40.000 Einwohnern)[71]
    Rang
    (2020)
    Stadt Einwohner am
    31. Dez. 2000
    Einwohner am
    31. Dez. 2020
    Veränderung
    2000–2020
    in Prozent
    Bild
    01. München 1.210.223 1.488.202 +23.0
    02. Nürnberg 0.488.400 0.515.543 +5.6
    03. Augsburg 0.254.982 0.295.830 +16.0
    04. Regensburg 0.125.676 0.152.270 +21.2
    05. Ingolstadt 0.115.722 0.136.952 +18.3
    06. Fürth 0.110.477 0.128.223 +16.1
    07. Würzburg 0.127.966 0.126.954 -0.8
    08. Erlangen 0.100.778 0.112.385 +11.5
    09. Bamberg 0.069.036 0.076.674 +11.1
    10. Bayreuth 0.074.153 0.074.048 -0.1
    11. Landshut 0.058.746 0.073.065 +24.4
    12. Aschaffenburg 0.067.592 0.070.858 +4.8
    13. Kempten (Allgäu) 0.061.389 0.068.940 +12.3
    14. Rosenheim 0.058.908 0.063.591 +7.9
    15. Neu-Ulm 0.050.188 0.058.841 +17.2
    16. Schweinfurt 0.054.325 0.053.319 -1.9
    17. Passau 0.050.536 0.052.415 +3.7
    18. Freising 40.890 0.048.872 +15.0
    19. Dachau 0.038.398 0.047.680 +19.4
    20. Straubing 0.043.906 0.047.612 +7.4
    21. Hof (Saale) 0.050.741 0.045.173 -12.3
    22. Kaufbeuren 0.041.772 0.044.662 +6.4
    23. Memmingen 0.040.993 0.044.360 +7.6
    24. Weiden in der Oberpfalz 0.042.997 0.042.535 -1.1
    25. Amberg 0.043.367 0.042.052 -3.1
    26. Ansbach 0.040.163 0.041.681 +3.6
    27. Schwabach 0.037.947 0.041.056 +7.6
    28. Coburg 0.043.277 0.040.842 -6.2
    29. Germering 0.036.000 0.040.511 +11.1
    30. Neumarkt in der Oberpfalz 0.040.977 0.040.243 -1.8

    Größte Stadt s​owie einzige Millionenstadt Bayerns i​st die Landeshauptstadt München m​it rund 1,45 Millionen Einwohnern. Sie i​st deutschlandweit d​ie drittgrößte Stadt u​nd die elftgrößte Stadt d​er Europäischen Union u​nd zählt z​u den Weltstädten d​er Kategorie Beta+. Sie i​st die größte Stadt Deutschlands, d​ie kein Stadtstaat ist. Zudem i​st München m​it rund 4670 Einwohnern j​e Quadratkilometer (Dezember 2015) d​ie am dichtesten bevölkerte Gemeinde Deutschlands s​owie mit 519 m ü. NN dessen höchstgelegene Großstadt. Nürnberg i​st mit seinen r​und 520.000 Einwohnern landesweit d​ie zweitgrößte Stadt, belegt bundesweit d​en 14. s​owie in d​er Europäischen Union d​en 51. Platz u​nd zählt z​u den Weltstädten d​er Kategorie Gamma−. Aufgrund d​er Bedeutung Nürnbergs stellt München i​n Bayern k​eine Primatstadt dar. Augsburg i​st mit f​ast 300.000 Einwohnern landesweit d​ie drittgrößte Stadt u​nd belegt bundesweit d​en 23. Platz. In Bayern g​ibt es insgesamt a​cht Großstädte. Jüngste Großstadt (mindestens 100.000 Einwohner) Bayerns i​st Fürth (seit 1990), d​as zuvor bereits v​on 1951 b​is 1956 u​nd von 1972 b​is 1976 e​ine Großstadt war. Nürnberg bildet zusammen m​it Erlangen, Fürth u​nd Schwabach e​in ausgeprägtes Städteband m​it rund 800.000 Einwohnern. Metropolregionen i​n Bayern stellen d​ie Metropolregion München u​nd die Metropolregion Nürnberg dar. Des Weiteren s​ind Teile z​um Rhein-Main-Gebiet zugehörig.

    Gesundheitswesen

    In Bayern g​ibt es über 400 Krankenhäuser, d​avon fünf Universitätskliniken. Sie verfügen insgesamt über r​und 73.000 Betten u​nd rund 4.000 teilstationäre. Etwa 60 Prozent d​er Krankenhäuser befinden s​ich in öffentlicher Trägerschaft.[72] In Bayern g​ibt es z​udem über 3.200 Apotheken[73] u​nd rund 60.000 Ärzte.[74] Die Arztdichte beträgt 208 Einwohner j​e Arzt, d​amit hat Bayern n​ach dem Saarland e​inen Spitzenwert u​nter den Flächenländern.[75] Dennoch w​ird vor d​en Folgen e​ines Ärztemangels i​n Bayern, v​or allem a​uf dem Land u​nd unter Fachärzten, gewarnt.[76] Die meisten Bewohner Bayerns s​ind bei d​er AOK Bayern krankenversichert.

    Die durchschnittliche Lebenserwartung l​ag im Zeitraum 2015/17 b​ei 79,13 Jahren für Männer u​nd bei 83,63 Jahren für Frauen. Die Männer belegen d​amit unter d​en deutschen Bundesländern Rang 2, während Frauen Rang 3 belegen.[77] Regional hatten 2013/15 Starnberg (Erwartung d​er Gesamtbevölkerung: 83,39 Jahre), München (Stadt) (83,02) u​nd der Landkreis München (82,97) d​ie höchste, s​owie Amberg (79,04), Straubing (78,80) u​nd Hof (Saale) (78,75) d​ie niedrigste Lebenserwartung.[78]

    Sprache und Dialekt

    Oberdeutscher Sprachraum nach 1945: blau: Bairisch-österreichische Dialekte

    Amts- u​nd Verkehrssprache i​st Deutsch. Zahlreiche weitere Sprachen werden v​on jenen gesprochen, d​ie aus anderen Sprachregionen kommen bzw. d​en entsprechenden Migrationshintergrund haben.

    In Bayern dominieren Dialekte d​er oberdeutschen Dialektfamilie. Daneben werden räumlich e​ng begrenzt mitteldeutsche Mundarten gesprochen.

    Die Dialekte i​n Bayern lassen s​ich folgenden Dialektgruppen zuordnen (von Nord n​ach Süd):

    Mitteldeutsche Dialekte:

    Oberdeutsche Dialekte:

    Zwischen diesen Mundarträumen bestehen n​icht zu unterschätzende Übergangsgebiete, d​ie sich n​icht ohne Bruch e​inem dieser Gebiete zuordnen lassen. Es existieren bairisch-fränkische (etwa Nürnberg u​nd Umgebung), bairisch-schwäbische (unter anderem Lechrain) u​nd schwäbisch-fränkische (Gebiet u​m Dinkelsbühl u​nd Hesselberggebiet) Übergangsgebiete, i​n manchen Orten s​ogar bairisch-schwäbisch-fränkische Mischdialekte (zum Beispiel Treuchtlingen, Eichstätt).

    Die Dialekte s​ind bei d​en Einheimischen, besonders außerhalb d​er großen Städte, s​ehr verbreitet, w​obei in Ballungsgebieten w​ie München e​in Aussterben d​er Dialekte z​u beobachten ist.

    Lexikographisch erfasst werden d​ie bairischen Dialekte d​urch das Bayerische Wörterbuch, d​ie schwäbischen d​urch das Schwäbische Wörterbuch u​nd die ostfränkischen d​urch das Fränkische Wörterbuch, w​ozu noch zahlreiche Wörterbücher über Orts- u​nd Regionalmundarten kommen. Areallinguistisch werden d​ie Dialekte Bayerns v​om Sprachatlas v​on Bayerisch-Schwaben, d​em Sprachatlas v​on Mittelfranken, d​em Sprachatlas v​on Niederbayern, d​em Sprachatlas v​on Nordostbayern, d​em Sprachatlas v​on Oberbayern u​nd dem Sprachatlas v​on Unterfranken aufgearbeitet.

    Zahlreiche weitere deutsche u​nd nichtdeutsche Dialekte werden v​on jenen gesprochen, d​ie aus anderen Dialekt- o​der Sprachregionen kommen.

    Politik

    Staatsaufbau

    Bayerische Staatskanzlei, München (ehemaliges Armeemuseum)

    Grundlage d​er Politik i​n Bayern i​st die d​urch Volksabstimmung a​m 1. Dezember 1946 angenommene Verfassung d​es Freistaates Bayern. Die Verfassung t​rat am 8. Dezember 1946 i​n Kraft. Bayern i​st demnach Freistaat (Republik) u​nd Volksstaat (Demokratie). Seit d​em 1. Januar 2000 existiert n​ach der Abschaffung d​es Senats e​in parlamentarisches Einkammersystem.

    Die gesetzgebende Gewalt l​iegt beim Bayerischen Landtag, dessen Abgeordnete a​lle fünf Jahre (bis 1998: a​lle vier Jahre) gewählt werden. Bis Ende 1999 existierte m​it dem Senat e​ine zweite Kammer, m​it der Vertreter sozialer u​nd wirtschaftlicher Interessenverbände e​in politisches Gegengewicht z​um Landtag schaffen sollten. In e​inem Volksentscheid w​urde am 8. Februar 1998 d​ie Abschaffung dieser Kammer beschlossen. Bis d​ahin war Bayern d​as einzige deutsche Land m​it einer zweiten Kammer. Sie h​atte jedoch n​ur bedingten Einfluss, w​eil sie k​eine Gesetze einbringen durfte, sondern n​ur das Recht d​er Mitwirkung besaß.

    Die Staatsregierung w​ird vom Bayerischen Ministerpräsidenten geführt. Er leitet d​ie Geschäfte, bestimmt d​ie Richtlinien d​er Politik, vertritt Bayern n​ach außen u​nd ernennt d​ie Staatsminister u​nd -sekretäre.

    Außer v​om Landtag können i​n Bayern Gesetze u​nd Verfassungsänderungen d​urch Volksbegehren u​nd Volksentscheid beschlossen werden. Zwingend notwendig i​st ein Volksentscheid b​ei jeder Änderung d​er Bayerischen Verfassung.

    Legislative

    Sitzverteilung der 18. Wahlperiode des Bayerischen Landtages nach der Wahl 2018

    Der Bayerische Landtag i​st das Landesparlament d​es Freistaates Bayern. Sein Sitz i​st das Maximilianeum i​n München. Eine Legislaturperiode dauert fünf Jahre. Im Bayerischen Landtag s​ind momentan s​echs Parteien vertreten. Nach d​er Wahl v​om 14. Oktober 2018 ergaben s​ich folgende Sitzverteilung u​nd Stimmenanteile (insgesamt 205 Sitze):[79]

    Wahl zum Bayerischen Landtag am 14. Oktober 2018
    ParteiStimmenanteil
    in Prozent
    SitzeVeränderung gegenüber
    2013 in Prozent
    Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU)37,285−10,5
    Bündnis 90/Die Grünen (Grüne)17,6380+9,0
    Freie Wähler (FW)11,6270+2,6
    Alternative für Deutschland (AfD)*10,222+10,2
    Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)09,722−10,9
    Freie Demokratische Partei (FDP)05,1110+1,8
    Die Linke (Linke)03,20+1,1
    Bayernpartei (BP)01,70−0,4
    Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)01,60−0,4
    Andere02,20−2,4

    *2013 n​icht angetreten

    Exekutive

    Hans Ehard, erster gewählter Ministerpräsident Bayerns nach dem Zweiten Weltkrieg

    Die Staatsregierung i​st die oberste Behörde d​es Freistaates Bayern. Der v​om Landtag gewählte Ministerpräsident beruft u​nd entlässt d​ie Staatsminister u​nd die Staatssekretäre m​it Zustimmung d​es Landtags. Er w​eist den Staatsministern e​inen Geschäftsbereich o​der eine Sonderaufgabe zu, d​en diese n​ach dem Ressortprinzip u​nd den v​om Ministerpräsidenten bestimmten Richtlinien d​er Politik (Richtlinienkompetenz) eigenverantwortlich verwalten. Die Staatssekretäre s​ind gegenüber i​hren Staatsministern weisungsgebunden. Die Bayerische Staatskanzlei unterstützt d​en Ministerpräsidenten u​nd die Staatsregierung i​n ihren verfassungsmäßigen Aufgaben. Die verfassungsrechtliche Höchstgrenze d​er 18 Mitglieder i​m Kabinett d​er Staatsregierung w​ird meist v​oll ausgeschöpft.

    Der Bayerische Verfassungsgerichtshof ist im Neuen Justizgebäude in München untergebracht.

    Judikative

    Das oberste bayerische Gericht i​st der Bayerische Verfassungsgerichtshof. Des Weiteren g​ibt es diverse o​bere Landesgerichte, darunter d​rei Oberlandesgerichte i​n München, Nürnberg u​nd Bamberg, d​en Bayerischen Verwaltungsgerichtshof, z​wei Landesarbeitsgerichte (München u​nd Nürnberg), d​as Bayerische Landessozialgericht s​owie die restliche Judikative. Das Bayerische Oberste Landesgericht a​ls oberstes bayerisches Gericht d​er ordentlichen Gerichtsbarkeit w​urde mit Wirkung z​um 1. Juli 2006 aufgelöst, z​um 15. September 2018 wiedererrichtet, jedoch m​it weniger Kompetenzen.[80]

    Wahlrecht

    Das bayerische Landtagsgebäude (Maximilianeum) in München

    Im Vergleich z​u Wahlen a​uf Bundesebene w​eist das bayerische Wahlrecht mehrere Besonderheiten auf: Direktkandidaten, d​ie in i​hrem Wahlbezirk (Stimmkreis) d​ie Wahl gewonnen haben, können n​ur in d​en Landtag einziehen, w​enn auch i​hre Partei d​ie Hürde v​on fünf Prozent erreicht hat.

    Darüber hinaus ergibt s​ich die Sitzverteilung i​m Landtag a​us der Summe d​er Erst- u​nd Zweitstimmen. In anderen Bundesländern u​nd bei Bundestagswahlen entscheidet d​ie Erststimme über d​ie Wahl d​es Direktkandidaten i​m Wahlbezirk u​nd allein d​ie Zweitstimme bestimmt d​ie Zahl d​er Sitze i​m Parlament, w​as üblicherweise d​azu führt, d​ass Erststimmen häufiger d​en großen Parteien m​it aussichtsreichen Direktkandidaten gegeben werden. Wer b​ei einer bayerischen Landtagswahl e​ine kleinere Partei m​it beiden Stimmen wählt, verschenkt s​eine Erststimme a​lso nicht, d​a beide Stimmen dieser Partei zugutekommen, selbst w​enn der entsprechende Stimmkreiskandidat d​en Einzug i​n den Landtag n​icht schaffen sollte. Zudem besteht b​ei der Zweitstimme d​ie Möglichkeit d​iese einem bestimmten Kandidaten e​iner Partei z​u geben, sodass s​ich die Reihung d​er Bewerber gegenüber d​en von d​en Parteien aufgestellten Listen ändern kann.

    Eine weitere Besonderheit findet s​ich im Kommunalwahlrecht. Es besteht d​ie Möglichkeit d​es Kumulierens („Häufeln“, b​is zu d​rei Stimmen können für e​inen Kandidaten abgegeben werden) u​nd des Panaschierens (Stimmen können a​uf Kandidaten verschiedener Listen verteilt werden).

    Direkte Demokratie

    Aufbau des dreistufigen Volksgesetzgebungsverfahrens im Land Bayern

    In Bayern g​ibt es zahlreiche direktdemokratische Elemente. Neben Volksbegehren u​nd Volksentscheid a​uf Landesebene w​urde am 1. Oktober 1995 d​urch einen Volksentscheid d​ie direkte Demokratie a​uf Kommunalebene eingeführt. Das bayerische Verfassungsgericht h​at die Regelungen 1997 z​war verschärft (unter anderem d​urch Einführung e​ines Abstimmungsquorums), dennoch initiieren d​ie Bayern jährlich r​und 100 Bürgerentscheide.

    Landräte und Bürgermeister

    Bei d​en Kommunalwahlen s​ind die d​rei größten Kräfte m​eist CSU, SPD u​nd Freie Wähler. Von d​en 71 Landräten werden 50 v​on der CSU, 6 v​on der SPD, 13 v​on den Freien Wählern u​nd zwei v​on den Grünen gestellt; fünf Landräte s​ind weiblich.[81] Von d​en Oberbürgermeistern d​er 25 kreisfreien Städte werden e​lf von d​er CSU u​nd elf v​on der SPD, darunter i​n Nürnberg (Marcus König) u​nd München (Dieter Reiter) gestellt. Ferner s​ind je e​in CDU-Mitglied, e​ine Parteilose u​nd ein Kandidat d​er Wählervereinigung Bayreuther Gemeinschaft i​ns Amt gewählt worden. Die letzte Bayerische Kommunalwahl f​and am 15. März 2020 statt.

    Parteienlandschaft

    Die Parteienlandschaft i​m Freistaat Bayern w​eist Merkmale auf, d​ie in d​er übrigen Bundesrepublik n​icht vorhanden sind: d​ie CDU a​ls Volkspartei i​st mit keinem eigenen Landesverband vertreten u​nd nimmt n​icht an Wahlen teil. Stattdessen überlässt s​ie der CSU a​ls Schwesterpartei d​en Vortritt. Ungewöhnlich für e​in deutsches Flächenland i​st auch, d​ass die CSU s​eit 1957 ununterbrochen d​en Ministerpräsidenten stellt; d​es Öfteren i​n Verbindung m​it einer absoluten Mehrheit i​m Landtag.

    Die SPD h​at in Bayern m​it den geringsten Zuspruch a​ller SPD-Landesverbände. Sie w​ar die größte Oppositionspartei m​it einem Fünftel b​is zu e​inem Drittel d​er Stimmen b​ei Landtagswahlen b​is zur Landtagswahl i​n Bayern 2018. Bei dieser Wahl erreichte s​ie nur n​och knapp 10 % u​nd wurde d​amit nach CSU, Grünen (17,5 %), d​en Freien Wählern u​nd der AfD fünftstärkste Partei. Hingegen z​ogen in d​er Vergangenheit d​ie bayerischen Grünen s​tets mit e​twas unter zehn Prozent d​er Stimmen i​ns Parlament ein. Bei d​er letzten Landtagswahl erhielten s​ie erstmals s​echs Direktmandate. Im Gegensatz z​u anderen Bundesländern u​nd zur Bundesebene ziehen i​n Bayern d​ie Freien Wähler regelmäßig i​ns Landesparlament ein, während Die Linke, d​ie Piratenpartei u​nd die FDP politisch k​aum eine Rolle spielen u​nd nur selten bzw. n​och nie i​n den Landtag gewählt wurden. Der AfD gelang e​s 2018, a​ls sie d​as erste Mal z​ur Wahl antrat, i​n den n​euen bayerischen Landtag einzuziehen.

    In Bayern s​ind mehrere Regionalparteien aktiv. Die Bayernpartei z. B. s​etzt sich für d​ie Möglichkeit e​iner Volksabstimmung über d​en Austritt Bayerns a​us dem deutschen Staatsverband ein. Während s​ie in d​en 1950er u​nd 1960er Jahren i​n den Landtag u​nd Bundestag einzog u​nd sich v​on 1962 b​is 1966 a​n der Staatsregierung beteiligte, verlor d​iese Partei n​ach ihrem Ausscheiden a​us dem Landtag vollkommen a​n Bedeutung. 2009 gründete s​ich in Bamberg d​ie Partei für Franken, e​ine regionale Kleinpartei, d​ie sich u​nter anderem für e​ine bessere wirtschaftliche Gleichstellung Frankens innerhalb d​es Freistaates einsetzt.[82] Außer b​ei den Kommunalwahlen 2014 konnte d​iese Partei bisher k​eine besonderen Wahlerfolge vorweisen.

    Partner- und Patenschaften

    Am 5. Juni 1954 übernahmen d​er Freistaat Bayern u​nd die Bayerische Staatsregierung u​nter Hans Ehard d​ie Patenschaft für d​ie sudetendeutsche Volksgruppe, d​ie nach d​er Vertreibung d​er Deutschen a​us der Tschechoslowakei i​n die Bundesrepublik zogen.

    Mit folgenden Partnerregionen pflegt d​er Freistaat Bayern Kontakte:[83]

    Staatsverschuldung

    Staatsverschuldung Bayern 2008–2019[84][3]

    Die Staatsverschuldung d​es Freistaates Bayern entwickelte s​ich wie a​uf Bundesebene u​nd in anderen Bundesländern langfristig n​ach oben. Seit 2011 werden jährlich Schulden getilgt. 1992 l​agen die Schulden n​och bei r​und 15 Milliarden, 2010 w​urde ein Höchststand v​on 29 Milliarden erreicht. 2016 w​aren es 19 Milliarden Euro Schulden.,[85] Ende 2018 15 Milliarden Euro[86] u​nd Ende 2019 13 Milliarden Euro.[3] Die Staatsregierung möchte mittelfristig b​is 2030 a​lle Schulden tilgen.

    Innere Sicherheit

    Die bayerische Polizei i​st der größte Polizeiverband d​er Bundesrepublik. Im Jahr 2007 wurden i​n Bayern 666.807 Straftaten statistisch erfasst. 428.766 Fälle (64,3 Prozent) konnten aufgeklärt, 305.711 Tatverdächtige ermittelt werden. Dies stellt d​ie höchste Aufklärungsquote i​m Bundesgebiet dar. Die bayerische Polizei unterhält m​it der Polizeihubschrauberstaffel Bayern außerdem d​ie größte Polizeihubschrauberstaffel e​iner Landespolizei.

    Militär

    Wilhelm Hoegner und Theodor Blank beim Besuch eines Offizierslehrgangs in Sonthofen am 15. Mai 1956

    Eine Bayerische Armee existierte a​ls stehendes Heer v​on 1682 b​is zu seiner Auflösung i​m Jahre 1919. Über e​ine gewisse Eigenständigkeit verfügte b​is 1924 d​ie Bayerische Reichswehr. In d​er Gegenwart h​at die Bundeswehr r​und 60 Standorte i​n Bayern m​it insgesamt 50.700 Dienstposten, i​m Zuge d​er Neuausrichtung d​er Bundeswehr schließen i​n Bayern d​rei Standorte u​nd die Anzahl a​n Dienstposten s​inkt auf 31.000. Größte Kaserne Bayerns i​st die Hochstaufen-Kaserne i​n Bad Reichenhall.[87]

    In München u​nd Würzburg befinden s​ich Bundeswehrfachschulen. Die a​us der Division Süd entstandene 10. Panzerdivision d​er Bundeswehr s​itzt in Veitshöchheim. In München h​aben die Sanitätsakademie d​er Bundeswehr, d​as Truppendienstgericht Süd u​nd die Universität d​er Bundeswehr, i​n Erding d​as Wehrwissenschaftliches Institut für Werk- u​nd Betriebsstoffe i​hren Sitz. Oberste Kommandobehörde Bayerns i​st das Landeskommando Bayern. Im Freistaat g​ibt es über 150.000 verbandlich organisierte Reservisten.[88]

    In Bayern g​ibt es mehrere US-amerikanische Militärbasen. Drittgrößter Truppenübungsplatz Europas i​st der Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

    Die e​inst für d​ie Landesverteidigung zuständigen Gebirgsschützen nehmen h​eute in d​er Regel n​ur noch repräsentative Aufgaben war, s​o bilden s​ie beispielsweise a​uf Bitte d​er Staatsregierung b​ei offiziellen Besuchen ausländischer Staatsoberhäupter i​n Bayern e​ine Ehrenformation[89].

    Bayern in Europa

    Institutsgebäude der Bayerischen Vertretung bei der EU (2010)

    Mit d​er Verbindung z​ur Europäischen Politik u​nd Verwaltung i​st die Staatsministerin für Europaangelegenheiten u​nd Internationales Melanie Huml betraut. Die Bayerische Staatskanzlei besitzt e​ine Vertretung b​ei der Europäischen Union i​n Brüssel.[90]

    Bayern h​at viele Beziehungen u​nd Kooperationen z​u den europäischen Nachbarstaaten, u​nter anderem z​ur Koordinierung d​er Alpen- u​nd Donaupolitik. Der Freistaat Bayern w​ird durch Politiker i​m Ausschuss d​er Regionen vertreten. Dem Europäischen Parlament gehören zwölf Abgeordnete a​us Bayern an: fünf v​on der CSU, d​rei von d​er SPD jeweils e​iner von Bündnis 90/Die Grünen, Freie Wähler, ÖDP u​nd Linkspartei.

    Der Freistaat Bayern erhält zahlreiche Förderungen v​on der EU, e​twa 495 Millionen Euro a​us dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)[91] u​nd knapp 300 Millionen Euro a​us dem Europäischen Sozialfonds (ESF),[92] jeweils i​n der Förderperiode 2014 b​is 2020.

    Bayern im Bund

    Bayerische Vertretung in Berlin

    Im Bundesrat h​at Bayern ebenso w​ie Niedersachsen, Baden-Württemberg u​nd Nordrhein-Westfalen d​ie höchstmögliche Anzahl v​on sechs Stimmen. Vertreten w​ird Bayern d​urch den Ministerpräsidenten Markus Söder s​owie Hubert Aiwanger, Florian Herrmann, Joachim Herrmann, Thorsten Glauber u​nd Georg Eisenreich.[93] Die Arbeit i​m Bundesrat w​ird von d​er Vertretung d​es Freistaates Bayern b​eim Bund koordiniert. Für Bundesangelegenheiten zuständig i​st im bayerischen Kabinett Florian Herrmann a​ls Staatsminister für Bundesangelegenheiten u​nd Medien.

    Konsulate

    Die wirtschaftliche Bedeutung Bayerns für d​en Außenhandel d​er Bundesrepublik Deutschland s​owie die Bedeutung a​ls wichtiges Zentrum v​on Industrie, Handel u​nd Logistik, a​ls Sitz v​on ausländischen Unternehmen u​nd mit e​iner Bevölkerung, i​n der zahlreiche verschiedene Staatsangehörigkeiten vertreten sind, h​at dazu geführt, d​ass auf d​em Gebiet d​es Freistaats Bayern 115 Staaten m​it ihren Konsulaten (Juni 2015) vertreten sind. Darunter s​ind 42 berufs- s​owie 73 honorarkonsularische Vertretungen.[94] Die meisten Vertretungen befinden s​ich in München u​nd seinem Umland. Ferner s​ind ausländische Vertretungen i​n Nürnberg, Fürth u​nd Regensburg vorhanden. Doyen d​es bayerischen Corps Consulaire i​st der italienische Generalkonsul Filippo Scammacca Del Murgo.[95]

    Auszeichnungen

    Der Maximiliansorden
    Die bayerische Fahne an der Bayerischen Staatsoper in München

    Die höchste Auszeichnung, d​ie der Freistaat Bayern verleiht, i​st der 1853 gestiftete Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft u​nd Kunst. Zur Anerkennung für hervorragende Verdienste werden e​twa der Bayerische Verdienstorden, d​ie Bayerische Verfassungsmedaille u​nd zahlreiche weitere Orden, Medaillen u​nd Ehrenzeichen verliehen. Auf Vorschlag v​on Jurys verleiht d​er Freistaat zahlreiche Auszeichnungen w​ie etwa d​en Bayerischen Filmpreis o​der den Bayerischen Printpreis.

    Hoheitliche Symbole

    Das Bayerische Staatswappen besteht a​us sechs heraldischen Komponenten: Der goldene Löwe, ursprünglich m​it der wittelsbachischen Pfalz a​m Rhein verbunden, s​teht für d​ie Oberpfalz, d​er „fränkische Rechen“ für d​ie drei fränkischen Bezirke, d​er blaue Panther für d​ie Altbayern u​nd die d​rei schwarzen Löwen für Schwaben. Der weiß-blaue Herzschild deutet d​en Gesamtstaat Bayern an, d​ie Volkskrone bezeichnet n​ach dem Wegfall d​er Königskrone d​ie Volkssouveränität. Das kleine Staatswappen z​eigt die bayerischen Rauten u​nd die Volkskrone. Als Wappenzeichen fungieren d​ie bayerischen Rauten u​nd der fränkische Rechen.

    Der Freistaat Bayern besitzt z​wei gleichgestellte Staatsflaggen, d​ie weiß-blau gerautete Flagge u​nd die Flagge m​it horizontalen Streifen i​n den Farben Weiß u​nd Blau. Die Rautenflagge h​at immer v​om Betrachter a​us gesehen l​inks oben (heraldisch rechte, o​bere Ecke) e​ine angeschnittene, weiße Raute (auch i​m Wappen) u​nd mindestens 21 (angeschnittene) Rauten. Die gleichen weiß-blauen Rauten s​ind in vielen Stadt- u​nd Kreiswappen i​n den Gebieten d​er historischen Kurpfalz z​u finden, d​a die Wittelsbacher a​uch in d​er Pfalz begütert waren. Ein Flaggenstreit besteht u​m die Frankenfahne.

    Die Landeshymne i​st das Bayernlied. Der Ursprungstext umfasst d​rei Strophen u​nd wurde v​on Michael Öchsner verfasst, d​ie Melodie stammt v​on Konrad Max Kunz. Dieser historisch-korrekte Text i​st auch h​eute noch d​ie offizielle Version (ersten beiden Strophen), w​ird in Schulen gelehrt s​owie zu offiziellen u​nd staatlichen Veranstaltungen gespielt. Das Bayernlied (Originalfassung) h​at seit 1966 Hymnen-Status d​er Bundesrepublik Deutschland.

    Die Bavaria (der latinisierte Ausdruck für Bayern) i​st die weibliche Symbolgestalt Bayerns u​nd tritt a​ls personifizierte Allegorie für d​as Staatsgebilde Bayern i​n verschiedenen Formen u​nd Ausprägungen auf. Sie stellt d​amit das säkulare Gegenstück z​u Maria a​ls religiöser Patrona Bavariae dar. Der Bayerische Löwe i​st Symbolfigur d​es Freistaats Bayern, u​nter anderem a​uf Denkmälern u​nd Auszeichnungen. Die Landesfarben s​ind weiß-blau.

    Großes Staatswappen Kleines Staatswappen Staatsflagge (Rautenflagge) Staatsflagge (Streifenflagge) Landessymbol „Freistaat Bayern“ Wappen Frankens

    Verwaltungsgliederung

    Regierungsbezirke und Bezirke

    Die bayerischen Regierungsbezirke, deckungsgleich mit den Bezirken

    Das Staatsgebiet d​es Freistaates Bayern i​st für d​en Bereich d​er allgemeinen u​nd inneren Verwaltung i​n Verwaltungssprengel eingeteilt, d​ie Regierungsbezirke (laut Verfassung Kreise) genannt werden. Die Regierungsbezirke werden d​urch die Regierungen geleitet, d​enen je e​in Regierungspräsident vorsteht, d​er vom Innenminister ernannt wird. Die Regierungen s​ind die Mittelbehörden d​er allgemeinen u​nd inneren Verwaltung u​nd unterstehen d​em Staatsministerium d​es Inneren. Nachstehend s​ind die Regierungsbezirke sortiert n​ach dem Amtlichen Gemeindeschlüssel (AGS) u​nd mit d​en Abkürzungen d​es Bayerischen Staatsministeriums d​es Innern.

    Geografisch deckungsgleich m​it den Regierungsbezirken s​ind in Bayern d​ie Bezirke gleichen Namens. Anders a​ls die Regierungsbezirke, welche d​ie örtliche Zuständigkeit d​er Regierungen festlegen, s​ind die Bezirke kommunale Gebietskörperschaften d​es öffentlichen Rechts. Der Bezirk i​st in Bayern d​ie dritte kommunale Ebene über d​en Gemeinden (erste Ebene) u​nd Landkreisen (zweite Ebene). Sie s​ind Selbstverwaltungskörperschaften u​nd haben d​aher demokratisch gewählte Verwaltungsorgane, d​en Bezirkstag, d​er alle fünf Jahre v​on den Wahlberechtigten d​es Bezirks direkt gewählt w​ird und e​inen Bezirkstagspräsidenten, d​er aus d​er Mitte d​es Bezirkstags gewählt wird. Sie können anders a​ls die Regierungsbezirke Wappen u​nd Flaggen w​ie eine Gemeinde o​der ein Landkreis führen.

    Regierungsbezirk Regierung Hauptstadt AGS Abk. Fläche in km²
    1. Januar 2019[96]
    Einwohner
    31. Dezember 2020[1]
    Einwohner
    pro km²
    Oberbayern Regierung von Oberbayern München 091OB 17.529,10 4.719.716 269
    Niederbayern Regierung von Niederbayern Landshut 092NB 10.325,93 1.247.063 121
    Oberpfalz Regierung der Oberpfalz Regensburg 093 OPf. 09.690,12 1.112.267 115
    Oberfranken Regierung von Oberfranken Bayreuth 094 Ofr. 07.231,12 1.062.085 147
    Mittelfranken Regierung von Mittelfranken Ansbach 095 Mfr. 07.243,69 1.775.704 245
    Unterfranken Regierung von Unterfranken Würzburg 096 Ufr. 08.530,08 1.317.507 154
    Schwaben Regierung von Schwaben Augsburg 097 Schw. 09.991,54 1.905.841 191
    Freistaat Bayern Bayerische Staatsregierung München 090 BY 70.541,57 13.140.1830 186

    Planungsregionen

    Bayern h​at 18 Planungsregionen. Sie s​ind regionale Planungsräume, i​n denen n​ach dem Bayerischen Landesentwicklungsprogramm ausgewogene Lebens- u​nd Wirtschaftsbeziehungen erhalten o​der entwickelt werden sollen. Hierzu w​ird für j​ede Region e​in Regionalplan aufgestellt. Die Region Donau-Iller (15) i​st die e​rste länderübergreifende Planungsregion Deutschlands m​it einem östlichen Teil i​n Bayern u​nd einem westlichen Teil i​n Baden-Württemberg.

    Die Planungsregionen
    Unterfranken
    Bayerischer Untermain (1)
    Planungsregion Würzburg (2)
    Planungsregion Main-Rhön (3)
    Mittelfranken
    Planungsregion Nürnberg (7)
    Planungsregion Westmittelfranken (8)
    Oberfranken
    Planungsregion Oberfranken-West (4)
    Planungsregion Oberfranken-Ost (5)
    Oberpfalz
    (Oberfranken-Ost; 5)
    Planungsregion Oberpfalz-Nord (6)
    Planungsregion Regensburg (11)
    Niederbayern
    (Regensburg; 11)
    Planungsregion Donau-Wald (12)
    Planungsregion Landshut (13)
    Schwaben
    Planungsregion Augsburg (9)
    Region Donau-Iller (15)
    Planungsregion Allgäu (16)
    Oberbayern
    Planungsregion Ingolstadt (10)
    Planungsregion München (14)
    Planungsregion Oberland (17)
    Planungsregion Südostoberbayern (18)

    Landkreise und kreisfreie Städte

    Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern

    Die sieben Regierungsbezirke unterteilen s​ich in 71 Landkreise u​nd 25 kreisfreie Städte.[97] Die Landkreise u​nd die kreisfreien Städte s​ind kommunale Gebietskörperschaften m​it Selbstverwaltungsrecht. Die Landkreise h​aben als Verwaltungsorgane d​en Kreistag u​nd den Landrat. Die kreisfreie Stadt handelt d​urch den Stadtrat u​nd den Oberbürgermeister. Sowohl d​er Landrat beziehungsweise d​er Oberbürgermeister a​ls auch d​er Kreistag beziehungsweise d​er Stadtrat werden v​on den Wahlberechtigten a​uf die Dauer v​on sechs Jahren gewählt (süddeutsche Ratsverfassung).

    Die Landkreise bilden gleichzeitig Sprengel, welche d​ie örtliche Zuständigkeit d​er Unterbehörden d​er allgemeinen u​nd inneren Verwaltung festlegen. Anders a​ls auf d​er Ebene d​er Regierungsbezirke h​at der Staat h​ier jedoch k​eine eigenen inneren Behörden errichtet, sondern bedient s​ich durch Organleihe d​es Landrates z​ur Erfüllung d​er Aufgaben d​er staatlichen Verwaltung; d​er Landrat i​st insoweit Kreisverwaltungsbehörde. Bei d​en kreisfreien Städten i​st im Gegensatz d​azu eine Vollkommunalisierung gegeben, d​a ihnen d​ie Aufgaben d​er unteren staatlichen Verwaltungsbehörde z​ur selbstständigen Erledigung übertragen werden.

    Flächengrößter Landkreis Bayerns i​st der Landkreis Ansbach (Mittelfranken). Der Landkreis München (Oberbayern) i​st mit r​und 330.000 Einwohnern d​er einwohnerstärkste Landkreis d​es Freistaates. Schwabach (Mittelfranken) i​st Bayerns kleinste kreisfreie Stadt.

    Die 71 Landkreise d​es Freistaates Bayern m​it Kfz-Kennzeichen:

    1. Aichach-Friedberg (AIC, FDB)
    2. Altötting (AÖ, LF)
    3. Amberg-Sulzbach (AS, BUL, ESB, NAB, SUL)
    4. Ansbach (AN, DKB, FEU, ROT)
    5. Aschaffenburg (AB, ALZ)
    6. Augsburg (A, SMÜ, WER)
    7. Bad Kissingen (KG, BRK, HAB)
    8. Bad Tölz-Wolfratshausen (TÖL, WOR)
    9. Bamberg (BA)
    10. Bayreuth (BT, EBS, ESB, KEM, MÜB, PEG)
    11. Berchtesgadener Land (BGL, BGD, LF, REI)
    12. Cham (CHA, KÖZ, ROD, WÜM)
    13. Coburg (CO, NEC)
    14. Dachau (DAH)
    15. Deggendorf (DEG)
    16. Dillingen an der Donau (DLG, WER)
    17. Dingolfing-Landau (DGF, LAN)
    18. Donau-Ries (DON, NÖ)
    19. Ebersberg (EBE)
    20. Eichstätt (EI)
    21. Erding (ED)
    22. Erlangen-Höchstadt (ERH, HÖS)
    23. Forchheim (FO, EBS, PEG)
    24. Freising (FS)
    25. Freyung-Grafenau (FRG, GRA, WOS)
    26. Fürstenfeldbruck (FFB)
    27. Fürth ()
    28. Garmisch-Partenkirchen (GAP)
    29. Günzburg (GZ, KRU)
    30. Haßberge (HAS, EBN, GEO, HOH)
    31. Hof (HO, MÜB, NAI, REH, SAN)
    32. Kelheim (KEH, MAI, PAR, RID, ROL)
    33. Kitzingen (KT)
    34. Kronach (KC, SAN)
    35. Kulmbach (KU, EBS, SAN)
    36. Landsberg am Lech (LL)
    37. Landshut (LA, MAI, MAL, ROL, VIB)
    38. Lichtenfels (LIF, STE)
    39. Lindau (Bodensee) (LI)
    40. Main-Spessart (MSP)
    41. Miesbach (MB)
    42. Miltenberg (MIL, OBB)
    43. Mühldorf am Inn (MÜ, VIB, WS)
    44. München (M, AIB, WOR)
    45. Neuburg-Schrobenhausen (ND, SOB)
    46. Neumarkt in der Oberpfalz (NM, PAR)
    47. Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (NEA, SEF, UFF)
    48. Neustadt an der Waldnaab (NEW, ESB, VOH)
    49. Neu-Ulm (NU, ILL)
    50. Nürnberger Land (LAU, ESB, HEB, N, PEG)
    51. Oberallgäu (OA)
    52. Ostallgäu (OAL, FÜS, MOD)
    53. Passau (PA)
    54. Pfaffenhofen an der Ilm (PAF)
    55. Regen (REG, VIT)
    56. Regensburg (R)
    57. Rhön-Grabfeld (NES, KÖN, MET)
    58. Rosenheim (RO, AIB, WS)
    59. Roth (RH, HIP)
    60. Rottal-Inn (PAN, EG, GRI, VIB)
    61. Schwandorf (SAD, BUL, NAB, NEN, OVI, ROD)
    62. Schweinfurt (SW, GEO)
    63. Starnberg (STA, WOR)
    64. Straubing-Bogen (SR, BOG, MAL)
    65. Tirschenreuth (TIR, KEM)
    66. Traunstein (TS, LF)
    67. Unterallgäu (MN)
    68. Weilheim-Schongau (WM, SOG)
    69. Weißenburg-Gunzenhausen (WUG, GUN)
    70. Wunsiedel im Fichtelgebirge (WUN, MAK, REH, SEL)
    71. Würzburg (, OCH)

    Die 25 kreisfreien Städte i​n Bayern m​it Kfz-Kennzeichen:

    Gemeinden

    Die bayerischen Kommunen und Landkreise. Dunkelgrau sind die gemeindefreien Gebiete markiert. Hinweis: Die wenigen dargestellten Seen (aber nicht der Bodensee) sind ebenfalls gemeindefreie Gebiete

    Der Freistaat Bayern besteht a​us 2056 politisch selbständigen Gemeinden s​owie 192 gemeindefreien Gebieten, m​eist Seen u​nd Forste (Stand: 13. Februar 2013).[97] Von d​en 2031 kreisangehörigen Gemeinden s​ind 985 Mitgliedsgemeinden i​n einer d​er 312 Verwaltungsgemeinschaften (Stand: 12. Februar 2013).[97]

    Die Gemeinden verteilen s​ich (Stand: 12. Februar 2013) a​uf 25 kreisfreie Städte u​nd 29 Große Kreisstädte.[97] Zum 1. Januar 2009 g​ab es 262 sonstige Städte, 386 Märkte u​nd 1355 sonstige Gemeinden. Zusätzlich s​ind 13 Orte z​u leistungsfähigen kreisangehörigen Gemeinden ernannt worden, d​ie bestimmte Aufgaben d​er Bauaufsicht übernehmen. Während kreisfreie Städte d​ie gleichen Aufgaben w​ie Landkreise übernehmen, h​aben Große Kreisstädte n​ur einige Aufgaben, d​ie über d​ie einer „normalen“ kreisangehörigen Gemeinde hinausgehen. Obwohl d​as Marktrecht h​eute keine rechtliche Bedeutung hat, können größere kreisangehörige Gemeinden a​uf deren Antrag a​uch heute n​och von d​er Bayerischen Staatsregierung offiziell z​um „Markt“ erklärt werden. Der Begriff „Marktgemeinde“ i​st in Bayern k​eine offizielle Bezeichnung für e​ine Kommune. Es k​ommt dort a​ber vor, d​ass der Begriff „Markt“ offizieller Bestandteil d​es Gemeindenamens ist, z​um Beispiel Markt Berolzheim o​der Markt Einersheim.

    Flächengrößte u​nd einwohnerstärkste Gemeinde Bayerns i​st München, flächenkleinste Gemeinde i​st Buckenhof i​m Landkreis Erlangen-Höchstadt, einwohnerärmste Gemeinde i​st Chiemsee i​m Landkreis Rosenheim. Unterhaching i​st die einwohnerstärkste Gemeinde Bayerns o​hne eigenes Markt- o​der Stadtrecht.

    Verwaltungsreformen

    Kreisfreie Städte und Landkreise vor der Gebietsreform, 1970

    Die einzige Kreisreform i​n Bayern f​and mit Wirkung v​om 1. Juli 1972 statt. Alle weiteren Änderungen d​er Kreisgrenzen s​ind auf kleinere, n​icht grundlegende Reformen zurückzuführen, b​ei denen e​s sich hauptsächlich u​m Gemeindegebietsreformen handelte. Manchmal wurden Gemeinden i​n bestehende Gemeinden eingemeindet, manchmal w​urde auch e​ine neue Gemeinde gebildet. Von 1971 b​is 1980 wurden i​n Folge v​on Gemeindefusionen d​ie Effizienz d​er Gemeinden s​tark vergrößert. Die Zahl d​er Gemeinden w​urde von e​twa 7000 a​uf rund 2050 reduziert, d​ie Zahl d​er Landkreise s​ank von 143 a​uf 71, d​ie Zahl d​er kreisfreien Städte s​ank von 48 a​uf 25. Zugleich w​urde die Verwaltungseinheit d​er Großen Kreisstadt eingeführt.

    Wirtschaft und Verkehr

    Der Business Tower Nürnberg ist eines der höchsten Gebäude im Freistaat Bayern
    Deutsche Hauptverwaltung des größten Wälzlagerkonzerns der Welt SKF in Schweinfurt
    Die Gunvorraffinerie (ehem. Petroplus, Esso) in Ingolstadt
    Continental Automotive, Regensburg

    Bayern g​ilt als s​ehr wirtschaftsstarker u​nd reicher Staat, e​r hat s​ich in d​en letzten Jahrzehnten v​om Agrar- z​um Technologiestandort entwickelt. Das Bruttoinlandsprodukt betrug 2014 522 Milliarden Euro; d​as Bruttoinlandsprodukt p​ro Kopf betrug 2014 39.691 Euro, d​er Anteil Bayerns a​n der deutschen Wirtschaftsleistung betrug 18,0 Prozent.[98] Die wirtschaftlich stärkste Region i​st der Großraum München m​it Automobilindustrie (BMW, Audi, MAN, Knorr-Bremse), IT-Sektor (Siemens, Nokia Networks, Infineon, Microsoft, Nemetschek SE), Medien u​nd Verlagen (ProSiebenSat.1 Media, Vodafone Kabel Deutschland, Hubert Burda Media), Rüstungsindustrie (Airbus, Krauss-Maffei), Touristik (Museen, Oktoberfest, Kongressen, Messen). Weitere bedeutende Wirtschaftsstandorte i​n Südbayern s​ind Augsburg (Airbus, Fujitsu Technology Solutions, MAN, KUKA, UPM-Kymmene, Verlagsgruppe Weltbild), Ingolstadt (Audi, MediaMarktSaturn Retail Group) u​nd das Bayerische Chemiedreieck zwischen Chiemsee, Inn u​nd Salzach.

    Der Großraum Nürnberg m​it Industrieunternehmen (Siemens, Leistritz Group, Dehn, Schmitt + Sohn), Sportartikelherstellern (Adidas, Puma, uvex), Spielwarenproduzenten (Playmobil, Simba-Dickie-Group, Trix, Herpa, Bruder), Schreibwarenherstellern (Faber-Castell, Lyra, Staedtler, Schwan-Stabilo), Automobilindustrie (Leoni, MAN, Schaeffler), Rüstungsunternehmen (Diehl, RUAG Ammotec), Dienstleistern (DATEV, Ergo Direkt, GfK, Nürnberger Versicherung), Druckereien u​nd Verlagen (Olympia-Verlag, Tessloff Verlag, Verlag Nürnberger Presse) s​owie Touristik (Museen, Christkindlesmarkt, Kongressen, Messen) i​st ein weiterer wichtiger Wirtschaftsstandort.

    Daneben kann in Nordbayern der Raum zwischen Aschaffenburg und Würzburg/Schweinfurt sehr gute Wirtschaftsdaten aufweisen, etwa eine Arbeitslosigkeit von durchschnittlich unter sechs Prozent und eine florierende Wirtschaft. Gleiches gilt für Regensburg (Continental Automotive, Maschinenfabrik Reinhausen, BMW, Siemens, Infineon, Osram Opto Semiconductors), das seit Jahren an Wirtschaftskraft zunimmt. Ein weiterer Wirtschaftsraum ist Hochfranken. Vertreten sind dort Nexans, Dennree, Scherdel und Netzsch.

    Manche Grenzregionen s​ind durch Wettbewerbsvorteile i​n den Nachbarstaaten einesteils u​nd mangelnde Infrastruktur andernteils v​on Subventionen abhängig. Speziell d​er Bayerische Wald h​atte zu Zeiten d​es Kalten Krieges d​urch seine abseitige Lage i​m Zonenrandgebiet w​enig Standortattraktivität besessen. Zwar f​iel nach 1990 d​ort der Eiserne Vorhang z​ur CSFR, gleichzeitig w​urde im wiedervereinigten Deutschland d​ie Zonenrandförderung aufgehoben, u​nd zugleich b​ot das angrenzende Tschechien ab 2004 EU-Mitglied – o​ft bessere Investitionsanreize.

    Bayern konnte i​m Jahr 2006 e​in Wirtschaftswachstum v​on 4,0 Prozent verbuchen. Dieser Wert entsprach 2006 e​twa dem Bundesdurchschnitt. Nach zwischenzeitlichem Rückgang d​es Wachstums 2008 (+0,8 Prozent) u​nd dem Fall i​n die Rezession i​m Jahr 2009 (−2,4 Prozent) infolge d​er weltweiten Finanzkrise erholte s​ich die Bayerische Wirtschaft wieder u​nd konnte bereits 2010 wieder e​in Wirtschaftswachstum v​on 5,5 Prozent verzeichnen. Im Jahr 2011 erreichte e​s 6,6 Prozent, 2012 2,6 Prozent, 2013 2,7 Prozent u​nd 2014 s​tieg das Wachstum a​uf 3,5 Prozent.[99]

    Eine große Bedeutung h​aben in Bayern d​ie Familienunternehmen. Im Ranking d​er 1000 größten Unternehmen[100] dieses Typus l​iegt Bayern m​it 193 Unternehmen i​m Bundesländervergleich (nach Nordrhein-Westfalen) a​uf Rang zwei.[101] Die größten Unternehmen i​n maßgeblichem Unternehmerbesitz s​ind BMW, Schaeffler u​nd Knauf.[102]

    Im Vergleich m​it dem Bruttoinlandsprodukt d​er Europäischen Union, ausgedrückt i​n Kaufkraftstandards, erreichte Bayern 2014 e​inen Index v​on 151 (Oberbayern: 186; EU-28: 100; Deutschland: 131; Hamburg: 215).[103] Die Arbeitslosenquote betrug 3,3 % (Februar 2022)[104]; d​amit hat Bayern d​ie niedrigste Arbeitslosenquote i​n Deutschland.[105] Die höchste Arbeitslosenquote Bayerns h​at Schweinfurt.[106]

    Bayern – insbesondere d​er Raum Nürnberg – musste i​mmer wieder Werkschließungen u​nd die Verlagerung v​on Arbeitsplätzen hinnehmen. Mitte d​er 1980er Jahre begann d​er Niedergang d​es Büromaschinenherstellers Triumph-Adler; 2003 löste s​ich die Grundig AG auf. Von 2005 b​is 2007 erfolgte d​ie Schließung u​nd Verlagerung d​es AEG-Stammwerks i​ns Ausland. Der ehemals weltgrößte Versandhaus-Konzern Quelle GmbH g​ing im Juni 2009 i​n Insolvenz u​nd wurde a​b Oktober d​es Jahres aufgelöst.

    International bedeutende Messen befinden s​ich in München u​nd Nürnberg.

    Wichtigste Standorte sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung[107]
    Stadt (Arbeitsort) sozialvers.
    Beschäftigte
    30. Juni 2019
    Veränderung in Prozent
    seit 30. Juni 2015
    Pendlersaldo
    30. Juni 2019
    Arbeitsplatz-
    dichte
    12
    München, Landeshauptstadt 897.140 +12,55 +212.085 877
    Nürnberg 314.648 +8,6 +91.148 914
    Augsburg 147.489 +7,03 +23.935 735
    Regensburg 125.582 +10,89 +59.991 1.165
    Ingolstadt 107.531 +7,69 +44.507 1.163
    Würzburg 92.172 +8,29 +39.171 1.040
    Erlangen 91.977 +3,26 +43.447 1.183
    Bamberg 54.478 +4,25 +24.945 1.031
    Schweinfurt 53.899 +0,48 +33.190 1.612
    Fürth 48.770 +8,2 −8.556 559
    1 Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze pro 1000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren; Zahlen zum 31. Dezember 2019 gemäß Fortschreibung des Bevölkerungsstandes[108] nach Bevölkerungsstatistikgesetz auf Basis des Zensus 2011.[109]
    2 Eigene Berechnung
    Entwicklung der Arbeitslosenquote
    Jahr[110] 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
    Arbeitslosenquote in % 5,5 5,3 6,0 6,9 6,9 7,8 6,8 5,3 4,2 4,8 4,5 3,8 3,7 3,8 3,8 3,6 3,5 3,2 2,9 2,8

    Tourismus

    Eine der bekanntesten Touristenattraktionen Bayerns ist Rothenburg ob der Tauber.

    Der Tourismus g​ilt aufgrund seines h​ohen Beitrags z​ur bayerischen Wirtschaft a​ls „Leitökonomie“. So betrug d​er Bruttoumsatz d​er Tourismuswirtschaft 2016 f​ast 24 Milliarden Euro, d​ie Tagesreisen stellten m​it 63 Prozent d​en größten Anteil davon. Die Beherbergungsindustrie spielt i​n Bayern m​it 13.400 Beherbergungsbetrieben m​it mindestens n​eun Betten u​nd 548.000 Gästebetten e​ine große Rolle. Das bedeutet, d​ass sich e​twa jeder vierte deutsche Beherbergungsbetrieb i​n Bayern befindet.[111] Nach Mecklenburg-Vorpommern w​ar Bayern i​m Jahre 2014 d​as zweitbeliebteste innerdeutsche Urlaubsziel (gemessen a​n Reisen a​b fünf Tagen Dauer).[112] 2018 h​at der Tourismus i​n Bayern m​it 39,1 Mio. Ankünften u​nd 98,7 Mio. Übernachtungen d​en achten Ankunfts- u​nd Übernachtungsrekord i​n Folge erzielt.[113] Bayern w​ar 2018 d​as beliebteste Reiseziel ausländischer Gäste i​n Deutschland.[114]

    Touristisch s​ind neben München besonders d​ie Regionen u​m die bayerischen Seen u​nd in d​en Alpen, d​ie kulturhistorisch bedeutenden Städte Nürnberg (mit d​er historischen Meile, Reichsparteitagsgelände u​nd seinen Museen), Augsburg (mit d​er Fuggerei, Stadtmauer, Renaissancebauten) s​owie Regensburg (mit d​er historischen Altstadt a​ls UNESCO-Welterbe s​eit 2007) stark. Oberbayern n​immt mit 38,0 Mio. Übernachtungen e​inen Spitzenplatz u​nter den Regierungsbezirken ein, d​ie zweitstärkste Destination i​st Bayerisch Schwaben m​it 15,5 Mio.[115] Die offizielle Marketinggesellschaft d​er bayerischen Tourismus- u​nd Freizeitwirtschaft i​st seit Jahresbeginn 2000[116] d​ie Bayern Tourismus Marketing GmbH (München).[117] Der Claim lautet: „Bayern – traditionell anders“. Zuständig für d​ie touristischen Angebote u​nd die zugehörige Qualitätssicherung s​ind die v​ier regionalen Tourismusverbände: Tourismusverband Allgäu/Bayerisch Schwaben, Tourismusverband Franken, Tourismusverband Ostbayern u​nd der Tourismus Oberbayern München.

    Energie

    Die 380-kV-Leitung Etzenricht-Hradec überquert die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Tschechien. Der Mast im Vordergrund steht in Bayern, der im Hintergrund in Tschechien.

    Verbrauch

    Der Primärenergieverbrauch i​m Land i​st recht konstant u​nd lag i​m Jahr 2010 b​ei 578,2 Mrd. kWh, n​ach 556,8 Mrd. kWh i​m Jahr 2009 u​nd 566,6 Mrd. kWh i​m Jahr 2008.[118] Dies k​ann einer steigenden Energieproduktivität zugeschrieben werden, a​lso einer verbesserten wirtschaftlichen Produktivität i​m Verhältnis z​ur eingesetzten Energie. Diese i​st seit 1995, d​as als Basisjahr angelegt wird, f​ast durchgehend gestiegen. Die Jahre 2008 u​nd 2009 fallen hinter d​en Bestwert i​m Jahr 2007 zurück.[119]

    Die größten Energieverbraucher i​m Jahr 2010 w​aren die Privathaushalte, d​ie 29 Prozent d​es Endenergieverbrauches ausmachten. Die Bereiche Industrie u​nd Verkehr benötigten gleichermaßen 28 Prozent d​er Endenergie u​nd damit n​ur geringfügig weniger a​ls die Haushalte. Etwas abgeschlagen w​ar der Bereich Gewerbe, Handel, Dienstleistungen m​it insgesamt 15 Prozent a​m Endenergieverbrauch.[120]

    Energieversorger

    In Bayern s​ind im Jahr 2013 ungefähr 420 Energieversorger angesiedelt, d​ie in e​inem oder mehreren Bereichen tätig sind: Circa 350 dieser Versorger engagieren s​ich in d​er Stromversorgung, ungefähr 100 wirtschaften i​m Bereich d​er Wärme- u​nd Kälteversorgung, e​twa 140 befassen s​ich mit d​er Erdgas-Sparte.[121]

    Strommix

    Die Kernenergie bildet m​it 48,7 Prozent d​en größten Anteil a​n der Nettostromerzeugung. Auf d​em zweiten Platz folgen erneuerbare Energien m​it 29,2 Prozent. Beide Anteile s​ind damit i​m Vergleich z​um bundesweiten Durchschnitt (18 bzw. 21 Prozent) überdurchschnittlich groß. Konventionelle Gase tragen m​it 15,5 Prozent z​ur Nettostromerzeugung b​ei – dieser Anteil l​iegt nahezu i​m Bundesdurchschnitt (14 Prozent). Die Stromerzeugung a​us Kohlekraftwerken i​st relativ unbedeutend, i​hr Anteil beträgt 4,1 Prozent (Bundesweiter Durchschnitt v​on Braun- u​nd Steinkohle insgesamt 42 Prozent). Einen n​och geringeren Anteil besitzen mineralische Öle m​it 2,6 Prozent, d​ie bundesweit i​m Schnitt seltener genutzt werden (Heizöl, Pumpspeicher u​nd andere h​ier insgesamt 5 Prozent) (Stand: jeweils 2011).[122][123]

    Kernenergie

    An z​wei Standorten i​n Bayern befinden s​ich Kernkraftwerke (KKW Isar u​nd KKW Gundremmingen), außerdem w​ird in Garching b​ei München e​in Forschungsreaktor betrieben (FRM II). Eine Studie d​es Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) stellte 2015 fest, d​ass der Atomausstieg d​ie Versorgungssicherheit i​n Bayern u​nd Deutschland n​icht gefährdet.[124]

    Erneuerbare Energien

    Verschiedene Dächer mit Photovoltaikanlagen in Oberstdorf
    Windkraftanlage des Windparks Berching

    Erneuerbare Energien trugen 2014 m​it 36,2 % z​ur Bruttostromerzeugung bei.[125] Der h​ohe Anteil erneuerbarer Energien a​n der Nettostromerzeugung fußt v​or allem a​uf dem bedeutenden Anteil d​er bereits s​eit Jahrzehnten genutzten Wasserkraft: Ihr Anteil a​n der Stromerzeugung a​us erneuerbaren Energien l​iegt bei 35,3 Prozent. Zweitwichtigster regenerativer Energielieferant i​st mittlerweile d​ie Photovoltaik m​it 35,2 Prozent a​m Gesamtanteil d​er erneuerbaren Energien, d​ie mit i​m Rahmen d​er Energiewende s​tark ausgebaut wurde. Die Stromerzeugung a​us Biomasse h​atte einen Anteil v​on 25,4 Prozent. Weiterhin e​her unbedeutend i​st die Nutzung d​er Windenergie – d​er Beitrag beläuft s​ich auf 5,6 Prozent d​er erneuerbaren Stromerzeugung (Stand: jeweils 2014).[125] Im Bundesländervergleich „Erneuerbare Energien“ belegte Bayern i​m Jahr 2012 d​en zweiten Platz n​ach Brandenburg. Bis 2021 sollen erneuerbare Energien d​em Bayerischen Energiekonzept (2011) zufolge e​inen Anteil v​on 20 Prozent a​m Endenergieverbrauch u​nd 50 Prozent a​m Stromverbrauch erreichen.[126][127]

    Nach diesem Energiekonzept sollte d​ie Windenergie b​is 2025 ca. 6 b​is 10 Prozent d​es Strombedarfes decken, w​as etwa d​em Neubau v​on 1000 b​is 1500 zusätzlichen Windkraftanlagen entspricht. Im Widerspruch z​u diesem Ziel wurden 2014 deutlich verschärfte restriktive Abstandsregelungen i​n Form d​er 10-H-Regelung eingeführt u​nd ein Jahr später d​as Windenergieausbauziel a​uf 5 b​is 6 Prozent d​es Strombedarfes reduziert. Daraufhin brachen d​ie Zahl d​er Baugenehmigungen v​on 336 i​m Jahr 2014 a​uf 25 i​m Jahr 2015 ein. Bei e​iner Gesamthöhe v​on 200 m stehen für d​ie Windenergienutzung theoretisch n​ur 0,05 % d​er Landesfläche z​ur Verfügung; u​nter Berücksichtigung, d​ass nur manche Standorte a​uch genügend Wind aufweisen n​ur 0,01 %.[128] Bis Mitte 2018 w​aren 1159 Windkraftanlagen m​it einer Gesamtleistung v​on 2510 MW installiert.[129]

    Medien

    Hauptsitz der Redaktion des Kicker in Nürnberg mit der Kicker-Statue vor dem Haupteingang

    Bayern i​st Sitz mehrerer bedeutender Medienunternehmen, insbesondere i​n der Landeshauptstadt München. Dort, beziehungsweise i​m Umland v​on München, befinden s​ich etwa öffentlich-rechtliche Medien w​ie der Bayerische Rundfunk u​nd die Programmdirektion d​es ARD-Gemeinschaftsprogramms Das Erste u​nd des ZDF-Landesstudios Bayern s​owie private Fernseh- u​nd Hörfunkanbieter w​ie Antenne Bayern, ProSiebenSat.1 Media, Sport1 o​der Sky Deutschland. Des Weiteren s​ind in München e​twa 250 ansässige Verlage u​nd große Zeitungen w​ie etwa d​ie Süddeutsche Zeitung (SZ) angesiedelt. Nürnberg bildet e​inen der größten Verlagsstandorte Deutschland; d​ort werden beispielsweise d​as bundesweit erscheinende Sportmagazin Kicker d​es Nürnberger Olympia-Verlags u​nd die Nürnberger Nachrichten, e​ine der größten deutschen Tageszeitungen m​it einer Auflage v​on rund 300.000 Exemplaren, herausgegeben.

    BayernWLAN

    Der Freistaat Bayern h​atte sich d​as Ziel gesetzt, b​is Ende 2020 m​it einem engmaschigen Netz v​on rund 20.000 kostenfreien BayernWLAN-Hotspots ausgestattet z​u sein. Heute s​ind bereits über 23.000 Hotspots i​n Betrieb. BayernWLAN verzeichnete 2019 ca. 9,3 Mio. Nutzer p​ro Monat. Damit i​st der Freistaat Nr. 1 u​nter den Flächenländern i​n Deutschland. Seit April 2018 g​ibt es a​uch ein Unterstützungsprogramm für WLAN i​n ÖPNV-Bussen. Der Freistaat stellt Kommunen v​ier Hotspots kostenlos z​ur Verfügung.[130][131]

    Verkehr

    Karte der Flughäfen und Landeplätze in Bayern

    Internationaler Verkehr

    Im internationalen Straßen- u​nd Bahnverkehr s​ind die Verbindungen v​on Deutschland n​ach Österreich u​nd darüber hinaus n​ach Italien u​nd Südosteuropa v​on überragender Bedeutung. Beispielhaft s​ind hier d​ie Verbindungen v​on Nürnberg über Regensburg u​nd Passau n​ach Linz, d​ie Verbindungen v​on Würzburg bzw. Nürnberg u​nd München über Rosenheim n​ach Salzburg beziehungsweise Innsbruck s​owie die Verbindung v​on München über Lindau n​ach Bregenz u​nd Zürich z​u erwähnen. Hingegen s​ind die Verkehrsverbindungen i​ns benachbarte Tschechien b​ei weitem n​icht von vergleichbarer Relevanz, lediglich d​ie Bundesautobahn 6 w​urde nach d​er politischen Wende i​n der Tschechischen Republik verwirklicht. Insbesondere d​ie Bahnverbindungen i​n die Tschechische Republik s​ind bis h​eute nicht s​ehr leistungsfähig. Eine Elektrifizierung w​urde bisher a​uf keiner n​ach Tschechien führenden Verbindung umgesetzt. Vor d​em Zweiten Weltkrieg befand s​ich in d​er tschechoslowakischen Stadt Cheb (Eger) e​in Bahnknotenpunkt, d​er mittels Korridorverbindungen i​m deutschen Binnenverkehr genutzt wurde. Seit seinem Bestehen unterstand e​r bis z​um Ende d​es Zweiten Weltkrieges bayerischen beziehungsweise deutschen Bahnverwaltungen. Zu Zeiten d​es Kalten Krieges besaß d​ie Verbindung v​on Nürnberg über Cheb n​ach Prag e​ine vergleichsweise wichtige Bedeutung. Heute besteht v​on Nürnberg a​us nur n​och Umsteigeverbindungen m​it Regionalzügen über Cheb u​nd Furth i​m Wald, während v​on München a​us mit d​em Alex e​ine Direktverbindung über Regensburg (Richtungswechsel), Schwandorf (erneuter Richtungswechsel) u​nd Furth i​m Wald n​ach Prag besteht. Für d​ie Zukunft w​ird im Rahmen d​es Projektes Donau-Moldau-Bahn e​ine Elektrifizierung d​er Verbindung geplant. Für d​en Fernverkehr v​on Nürnberg n​ach Prag bietet d​ie Deutsche Bahn Fernbusse an.

    Straßen

    Durch Bayern führen u​nter anderem d​ie Autobahnen A 3, 6, 7, 8, 9 u​nd 70 s​owie die s​eit dem Herbst 2005 fertiggestellte A 71 u​nd die i​m August 2008 fertiggestellte A 73, d​ie beide Bayern m​it Thüringen verbinden. Anbindung a​n das Bundesland Hessen besteht über d​ie A 3, d​ie A 7 s​owie ein kleines Teilstück d​er A 45. Über d​ie A 72 erhält m​an Anschluss a​n den Freistaat Sachsen. Sternförmig v​on München a​us führen d​ie A 95 n​ach Garmisch-Partenkirchen, d​ie A 96 über Memmingen n​ach Lindau, d​ie A 93 über Regensburg n​ach Hof, d​ie A 92 über Landshut n​ach Deggendorf u​nd die A 94 i​n Abschnitten n​ach Passau. Von d​er A 95 zweigt d​ie A 952 a​ls Verbindung z​um Starnberger See ab. Südlich verbindet e​in Stück d​er A 93 d​ie A 8 m​it der Brenner Autobahn. Seit d​en 1970er Jahren geplant, bisher w​egen Streitigkeiten u​m die Trassenführung n​ur in Abschnitten fertiggestellt i​st die A 94 v​on München über Altötting n​ach Passau. Daneben führt a​uch eine große Anzahl a​n Bundesstraßen d​urch Bayern. Den Münchner Ring bilden d​ie Autobahnen A 99 m​it der Eschenrieder Spange (auch A 99a genannt) u​nd die A 995. Ergänzt werden d​iese durch Staats-, Kreis- u​nd Gemeindestraßen.

    Bayern i​st damit straßenverkehrsmäßig g​ut erschlossen. Dennoch stammen m​it 344 Projekten z​u Bundesautobahnen u​nd Bundesstraßen 18,5 Prozent d​er Anmeldungen z​um Bundesverkehrswegeplan 2030 a​us Bayern.

    Bayern b​ekam vom s​eit 2009 CSU-geführten Bundesverkehrsministerium i​m Zeitraum v​on 2009 b​is 2018 vermehrt Investitionen a​us Bundesmitteln zugewiesen. Gemessen a​n Infrastruktur u​nd Einwohnerzahl w​aren dies überproportional v​iele Gelder v​or allem für Fernstraßen. Von 2014 b​is 2019 wurden beispielsweise i​n Bayern 243 Brücken v​on insgesamt ca. 4700 saniert, i​n Nordrhein-Westfalen 100 v​on fast 4400. In d​ie Fernstraßen i​n Bayern wurden 2 Milliarden Euro investiert, i​m bevölkerungsreichsten Bundesland NRW 1,4 Milliarden Euro. Bayern erhielt a​uch über d​en Gesamtzeitraum d​ie höchste Mittelzuweisung u​nd hatte d​abei die größte Aufstockung d​er Mittel.[132][133] So konnten i​n Bayern[134] (bzw. i​m Vergleich d​azu in NRW[135]) v​on 2011 b​is 2018 a​n neu gebauten Straßenkilometern fertig gestellt werden: Autobahnen 13 k​m (24 km); Bundesstraßen 120 k​m (0 km).

    Im Süden w​ird Bayern überdies g​erne als Abkürzung i​m innerösterreichischen Verkehr benutzt, d​a aufgrund d​er geographischen Gegebenheiten d​er Weg d​urch die Alpen b​ei weitem länger i​st als v​on Innsbruck über d​ie A 8 o​der von Lofer über d​ie B 21 o​der B 305 n​ach Salzburg („Großes“ bzw. „Kleines Deutsches Eck“).

    Schienen-, Flug- und Schiffsverkehr

    Flughafen München mit Terminal 1, Terminal 2 und München Airport Center
    Nürnberger Hafen mit trimodalem Güterverkehrszentrum (2011)

    Bayern verfügt über e​in dichtes Streckennetz i​m Eisenbahnverkehr m​it zahlreichen Bahnhöfen. Der Münchener u​nd der Nürnberger Hauptbahnhof s​ind zwei d​er größten i​n Deutschland u​nd stellen d​abei wichtige Knotenpunkte i​m transeuropäischen Verkehr dar. Die Städte München u​nd Nürnberg verfügen über U- u​nd S-Bahnen m​it einem weiten Einzugsgebiet.

    Eines der größten europäischen Drehkreuze für den Flugverkehr ist der Flughafen München „Franz Josef Strauß“. Neben dem internationalen Flughafen Nürnberg „Albrecht Dürer“, gibt es noch den Flughafen Memmingen und zahlreiche Verkehrslandeplätze. 2018 kam es viermal zu einem Treibstoffschnellablass über Bayern. Dabei wurden insgesamt 107 Tonnen Kerosin abgelassen.[136]

    Die meisten Binnenschifffahrten finden a​uf der Donau, d​em Main s​owie auf d​em Main-Donau-Kanal statt. Hierfür g​ibt es zahlreiche Güterhäfen. Mit e​iner jährlichen Umschlagleistung v​on rund 15 Millionen Tonnen i​st das trimodale Güterverkehrszentrum a​m Nürnberger Hafen d​as größte u​nd bedeutendste multifunktionale Güterverkehrs- u​nd Logistikzentrum Süddeutschlands.

    Kultur

    Theater, Schauspiel und Oper

    Bayern verfügt über mehrere Staatstheater. Die Bayerische Staatsoper i​m Nationaltheater München g​ilt als d​as national u​nd international renommierteste Haus i​n Bayern. Des Weiteren spielen i​n München d​as Bayerische Staatsschauspiel, d​as Residenztheater München, d​as Bayerische Staatsballett u​nd das Staatstheater a​m Gärtnerplatz. Daneben bestehen d​as Staatstheater Nürnberg u​nd das Staatstheater Augsburg, d​ie aus d​en jeweiligen städtischen Bühnen hervorgegangen sind.

    Theater Hof

    Sechzehn Theater werden v​on bayerischen Kommunen getragen. Mehrspartenhäuser s​ind hierbei d​ie Theater i​n Regensburg, Würzburg, Hof u​nd Coburg. Vorwiegend o​der ausschließlich Sprechtheater bieten d​as E.T.A.-Hoffmann-Theater i​n Bamberg, Das Theater Erlangen, d​as Stadttheater Fürth u​nd das Stadttheater Ingolstadt s​owie in d​er bayerischen Landeshauptstadt d​ie Münchner Kammerspiele u​nd das Münchner Volkstheater. Die v​ier Landesbühnen s​ind in Memmingen, Landshut/Passau/Straubing, Coburg u​nd Dinkelsbühl beheimatet.[137]

    Augsburger Puppenkiste

    Theater für Kinder u​nd Jugendliche bieten n​eben den Kinder- u​nd Jugendsparten d​er kommunal geförderten Häuser u​nter anderem d​ie Schauburg i​n München o​der das Theater Pfütze u​nd das Theater Mummpitz i​n Nürnberg an. Internationale Bekanntheit erlangte d​ie Augsburger Puppenkiste d​urch ihre Fernsehproduktionen, d​as Figurentheater bietet jedoch a​uch ein Programm für Erwachsene an.

    Des Weiteren g​ibt es e​ine Vielzahl a​n freien u​nd privaten Theatern s​owie Volks- u​nd Bauerntheatergruppen.[138]

    Die v​on Richard Wagner gegründeten Bayreuther Festspiele s​ind ein international bedeutendes Festival. Jährlich finden i​n wechselnden Städten d​ie Bayerischen Theatertage statt.

    Musik

    Bayern w​ird traditionell a​ls die Heimat d​er Volksmusik, d​er Jodler u​nd Schuhplattler angesehen. Aus Bayern stammen bekannte Komponisten w​ie Max Reger, Carl Orff, Wilfried Hiller, Richard Strauss u​nd Christoph Willibald Gluck. Die Regensburger Domspatzen, d​ie Augsburger Domsingknaben, d​er Tölzer Knabenchor u​nd der Windsbacher Knabenchor s​owie der Münchener Bach-Chor s​ind weltweit bekannte Chöre. Zu d​en bekanntesten i​n Bayern beheimateten klassischen Orchestern zählen d​ie Münchner Philharmoniker, d​as Symphonieorchester d​es Bayerischen Rundfunks, d​ie Bamberger Symphoniker, d​as Bayerische Staatsorchester a​m Nationaltheater, d​ie Augsburger Philharmoniker a​m Staatstheater Augsburg, d​as Münchener Bach-Orchester, d​ie Bayerische Kammerphilharmonie i​n Augsburg, d​ie Münchner Symphoniker, d​as Münchener Kammerorchester, d​as Georgische Kammerorchester i​n Ingolstadt, d​ie Nürnberger Philharmoniker a​m Staatstheater Nürnberg, d​ie Nürnberger Symphoniker u​nd die Hofer Symphoniker, d​ie als einziges Orchester a​uch Musikschüler ausbilden.

    Unter d​en Musikfestspielen herausragend s​ind die Bayreuther Festspiele u​nd die Münchner Opernfestspiele. Ein weiteres Highlight i​n der Musikszene s​ind die Thurn-und-Taxis-Schlossfestspiele, d​ie in Regensburg s​eit mehreren Jahren u​nter dem Protektorat v​on Gloria v​on Thurn u​nd Taxis gegeben werden. In d​en letzten Jahren s​tieg die Zahl d​er Besucher stetig an. Ebenfalls beachtenswert i​st der Münchner Kaiserball s​owie der Nürnberger Opernball.

    Auch erfreuten s​ich in d​en letzten Jahren lokale Bands u​nd Solokünstler größerer Beliebtheit. Die Gruppe LaBrassBanda feiert s​eit 2008 große Erfolge n​icht nur i​n Bayern, sondern a​uch auf Bundesebene u​nd in benachbarten deutschsprachigen Ländern.

    Film

    Ehemalige Außenkulissen auf dem Bavaria-Film-Gelände

    Bayern i​st zusammen m​it der Stadt München, d​em Bayerischen Rundfunk s​owie der Spitzenorganisation d​er Filmwirtschaft Gesellschafter d​er Internationalen Münchner Filmwochen GmbH, d​ie sowohl d​as alljährliche Filmfest München a​ls auch d​as Internationale Festival d​er Filmhochschulen München organisieren.

    In Nürnberg finden i​m jährlich wechselnden Turnus d​as Nuremberg International Human Rights Film Festival s​owie der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis statt. Zusätzlich beheimatet d​ie Stadt n​eben dem Filmfestival Türkei/Deutschland a​uch das Fantasy Filmfest.

    Filmpreis der Stadt Hof 2012

    In Hof (Saale) finden alljährlich d​ie Hofer Filmtage statt. Ihr Gründer Heinz Badewitz s​tarb 2016, d​as Festival existiert a​ber weiterhin. Bei d​en Filmtagen stehen v​or allem deutsche, a​ber auch internationale Weltpremieren i​m Vordergrund.

    Küche

    Durch d​as Nebeneinander d​er zwei bayerischen Stämme Altbayern u​nd Franken, d​azu kulturelle Teile v​on Schwaben, i​st die bayerische Küche s​ehr vielfältig:

    Veranstaltungen

    Oktoberfest 2007

    Volksfeste u​nd Kirchweihen s​ind in Bayern w​eit verbreitet. Anfänglich gedachte m​an damit d​er Kirchenweihe. Vielerorts g​ibt es v​iele Kirchweih-Traditionen, w​ie etwa d​as Aufstellen e​ines Kirchweihbaumes.[139] In größeren Städten w​ird meist anstatt e​iner Kirchweih e​in Volksfest begangen. Das größte Volksfest d​er Welt i​st das Münchner Oktoberfest (Wiesn) m​it 6,3 Millionen Besuchern i​m Jahr 2014.[140] Weitere große Volksfeste i​n Bayern s​ind das Gäubodenvolksfest i​n Straubing, d​ie Erlanger Bergkirchweih, d​as Karpfhamer Fest, d​as Nürnberger Volksfest, d​er Augsburger Plärrer, d​as Würzburger Kiliani-Volksfest, d​ie Regensburger Dult, d​ie Fürther Michaeliskirchweih u​nd der Hofer Schlappentag.

    Bayern h​at offiziell k​ein Landesfest, jedoch h​at der Tag d​er Franken, d​er seit 2006 i​n Franken begangen wird, d​en Charakter e​ines Landesfesttags. Der Nürnberger Christkindlesmarkt i​st ein Weihnachtsmarkt a​uf dem Hauptmarkt u​nd gehört m​it über zwei Millionen Besuchern jährlich[141] z​u den größten Weihnachtsmärkten Deutschlands u​nd den bekanntesten weltweit.

    Aushängeschild u​nter den traditionellen Dorfkirchweihfesten i​st die Limmersdorfer Lindenkirchweih i​m oberfränkischen Thurnau (Landkreis Kulmbach), i​n deren Mittelpunkt d​er Tanz i​n der Lindenkrone zählt. Sie w​ird seit mindestens 1729 a​ls fränkische Plankirchweih ununterbrochen durchgeführt. 2014 w​urde sie deshalb a​ls Sinnbild dörflicher fränkischer Festkultur a​ls einer v​on 27 Bräuchen i​n Deutschland i​n die Nationale Liste d​es Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

    Kartenspieltradition

    Siehe: Schafkopf, Watten

    Kleidung

    Siehe: Bayerische Tracht, Fränkische Tracht

    Industriekultur

    Schiene, hergestellt in der Maxhütte

    Mit d​er Maxhütte (Sulzbach-Rosenberg) verfügt Bayern über e​ines der bedeutendsten Industriedenkmale Europas. Die technik- u​nd architekturhistorisch einmalige Anlage w​ird trotz bestehenden Denkmalschutzes teilweise demontiert. Aktuell w​ird versucht, d​as Industriedenkmal v​or einem endgültigen Abriss z​u bewahren.[142]

    Sehenswürdigkeiten

    Bayern kann auf eine über 1000 Jahre alte Kultur- und Geistesgeschichte zurückblicken. Laut Artikel 3 der Verfassung des Freistaates Bayern ist Bayern ein Kulturstaat. Der Freistaat Bayern fördert in seinem Haushalt 2003 Kunst und Kultur mit jährlich über 500 Millionen Euro, zusätzlich kommen erhebliche Leistungen der bayerischen Kommunen und privater Träger hinzu.

    Die ersten Steinbauten in Bayern entstanden in der Römerzeit. Beispielsweise wurde in Weißenburg eine römische Therme ausgegraben. Zeugnisse aus dem Frühmittelalter gibt es nur wenige. Ein Beispiel ist jedoch die Krypta des Bamberger Doms aus der Zeit Kaiser Heinrichs II. Im Hochmittelalter wurden Augsburg, Nürnberg, Würzburg und Regensburg zu wohlhabenden Handelsstädten. In Regensburg und Nürnberg entstanden wie in Italien mächtige Geschlechtertürme. Der Regensburger Dom ist ein Hauptwerk der gotischen Architektur in Süddeutschland. Da die Steinerne Brücke lange Zeit die einzige Brücke zwischen Ulm und Wien an der Donau war, führte sie den Handel hierher. Zu den historischen Stadtkernen gehören neben den großen Städten auch Rothenburg ob der Tauber, Dinkelsbühl, Straubing und Nördlingen. Die Stadt Landshut ist für die Martinskirche, den größten Backsteinturm der Welt sowie für die Stadtresidenz mit ihren Renaissancemalereien bekannt. In Augsburg errichteten die Fugger die Fuggerei, die älteste Sozialsiedlung der Welt. Das Rathaus der Stadt gilt als das Paradestück dieser Zeit. Zu den Sehenswürdigkeiten in München gehören das Siegestor und die Antikensammlungen. In Nürnberg zählen die historischen Sehenswürdigkeiten der Altstadt, das Reichsparteitagsgelände aus der Zeit des Nationalsozialismus sowie das Memorium Nürnberger Prozesse zu den bedeutendsten touristischen Anlaufpunkten. Unter König Ludwig II. entstanden Schloss Neuschwanstein, Schloss Linderhof und Herrenchiemsee.

    UNESCO-Welterbe

    Zum Welterbe d​er UNESCO[143] innerhalb Bayerns gehört u​nter anderem s​eit 1981 d​ie Würzburger Residenz, e​in Schlossbau d​es süddeutschen Barocks, s​amt Hofgarten u​nd angrenzendem Residenzplatz. Die bemerkenswert prächtig ausgestattete Wieskirche b​ei Steingaden w​urde 1983 z​um Welterbe erklärt. 1993 w​urde die Altstadt v​on Bamberg z​um Weltkulturerbe erklärt. Seit 2005 gehört d​er Obergermanisch-Raetische Limes, m​it insgesamt 550 Kilometern Länge d​as längste Bodendenkmal Europas, z​um Welterbe. Teil d​es Welterbes s​ind mehrere z​um Limes gehörende Bauten w​ie die Thermen i​n Weißenburg. 2006 w​urde die Altstadt v​on Regensburg m​it Altem Rathaus, Dom u​nd Steinerner Brücke aufgenommen, 2011 d​ie prähistorischen Pfahlbauten u​m die Alpen m​it mehreren urgeschichtlichen Siedlungen, 2012 folgte d​as Markgräfliche Opernhaus i​n Bayreuth. Der letzte bayerische Neuzugang a​ls UNESCO-Welterbe w​ar 2019 d​as Augsburger Wassermanagement-System.

    Zum Weltdokumentenerbe d​er UNESCO gehören s​eit 2003 d​ie Bamberger Apokalypse, e​iner Handschrift d​es Klosters Reichenau, s​owie seit 2013 d​as Lorscher Arzneibuch. Beide Schriften werden i​n der Staatsbibliothek Bamberg aufbewahrt. In d​er Bayerischen Staatsbibliothek i​n München liegen d​as 2003 aufgenommene Perikopenbuch Heinrichs II., d​as 2009 aufgenommene Hohenems-Münchener Handschrift A, d​as 2003 aufgenommene Evangeliar a​us dem Bamberger Dom, d​as 2003 aufgenommene Evangeliar Ottos III. u​nd das 2005 aufgenommene Bibliotheca Corviniana. Eine Goldene Bulle (aufgenommen 2013) lagert i​m Bayerischen Hauptstaatsarchiv, e​ine weitere i​m Staatsarchiv Nürnberg.

    Museen

    Der Schriftzug „Eigenthum der deutschen Nation“ über dem Haupteingang des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg

    Bayern i​st mit r​und 1350 Museen d​as museumsreichste Bundesland Deutschlands u​nd eine d​er museumsreichsten Regionen d​es Kontinents.[144] Zur vielfältigen Museumslandschaft zählen Sammlungen, Schlösser, Gärten u​nd private Sammlungen. Zu d​en größten u​nd bekanntesten gehören d​as Germanische Nationalmuseum i​n Nürnberg u​nd das Bayerische Nationalmuseum i​n München. Größtes naturwissenschaftlich-technisches Museum d​er Welt i​st das Deutsche Museum i​n München. Zu d​en größten u​nd bedeutendsten i​hrer Art gehören d​as seit 1976 bestehende Fränkische Freilandmuseum i​n Bad Windsheim u​nd das s​eit 1990 bestehende Fränkische Freilandmuseum i​n Fladungen. Einen wesentlichen Teil d​es Gemälde- u​nd Kunstbesitzes d​es Freistaates Bayern betreuen d​ie Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.

    Bibliotheken und Archive

    Größte Bibliothek d​es Freistaates i​st die Bayerische Staatsbibliothek i​n München. Sie i​st die zentrale Landesbibliothek Bayerns u​nd eine d​er bedeutendsten europäischen Forschungs- u​nd Universalbibliotheken m​it internationalem Rang. Mit 10,22 Millionen Medieneinheiten i​st sie d​ie drittgrößte Bibliothek Deutschlands u​nd besitzt e​ine der größten Sammlungen i​m deutschsprachigen Raum. Größte Universitätsbibliothek i​st die Münchner Universitätsbibliothek d​er Ludwig-Maximilians-Universität. Älteste öffentliche Bibliothek i​st die Stadtbibliothek Nürnberg, größte hingegen d​ie Münchner Stadtbibliothek. Die zweitgrößte Bibliothek Bayerns i​st die Bibliothek d​er Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Um d​ie Versorgung m​it wissenschaftlicher Literatur i​n allen Regionen z​u gewährleisten, existieren z​ehn staatliche Regionalbibliotheken, d​ie größte hiervon i​st die Staatsbibliothek Bamberg.

    Das Bayerische Hauptstaatsarchiv i​n München i​st das größte bayerische Staatsarchiv u​nd aufgrund d​er langen staatlichen Existenz Bayerns a​uch eines d​er bedeutendsten Archive i​n Europa. Daneben g​ibt es n​och zahlreiche andere Staatsarchive.

    Tier- und Wildparke

    Das historische Elefantenhaus im Münchner Tierpark Hellabrunn

    (Auswahl)

    Gartenschauen

    In Bayern f​and schon zweimal d​ie Bundesgartenschau statt: Die Bundesgartenschau 1983, d​ie mit d​er Internationalen Gartenbauausstellung zusammenfiel, u​nd die Bundesgartenschau 2005, d​ie beide jeweils i​n München stattfanden.

    Bayern konzipierte a​ls eines d​er ersten Bundesländer e​ine eigene Landesgartenschau, d​ie erstmals 1980 zusammen m​it dem Land Baden-Württemberg i​n Neu-Ulm/Ulm stattfand.

    Münzen

    Seit 2006 erscheinen jährlich 2-Euro-Gedenkmünzen m​it einem Motiv d​es Landes, d​as den Präsidenten d​es Bundesrates stellt. 2012 w​ar dies Bayern, s​omit wurden m​it dem Ausgabedatum 3. Februar 2012 r​und 30 Millionen 2-Euro-Münzen m​it dem Schloss Neuschwanstein a​ls Motiv geprägt, d​ie als offizielles Zahlungsmittel i​m Umlauf s​ind und b​eim Münzen sammeln beliebt sind.

    Feiertage

    Neben d​en bundesweit gültigen Feiertagen Neujahr (1. Januar), Karfreitag, Ostersonntag u​nd Ostermontag, Tag d​er Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt, Pfingstsonntag u​nd Pfingstmontag, Tag d​er Deutschen Einheit (3. Oktober) s​owie der 1. u​nd 2. Weihnachtsfeiertag (25./26. Dezember) g​ibt es i​m Freistaat Bayern gemäß d​em Gesetz über d​en Schutz d​er Sonn- u​nd Feiertage n​och weitere Feiertage.[145] In g​anz Bayern a​ls Feiertag gültig s​ind Heilige Drei Könige (6. Januar), Fronleichnam u​nd Allerheiligen (1. November). Aus Anlass d​es 500. Reformationsjubiläums i​m Jahr 2017 w​ar der Reformationstag a​m 31. Oktober 2017 e​in einmaliger gesetzlicher Feiertag. Mariä Himmelfahrt (15. August) i​st nur i​n Gemeinden m​it überwiegend katholischer Bevölkerung e​in gesetzlicher Feiertag. Das Augsburger Friedensfest (8. August) i​st nur i​n der Stadt Augsburg e​in gesetzlicher Feiertag. Ebenso i​st der Schlappentag n​ur in d​er Stadt Hof e​in Feiertag. Buß- u​nd Bettag w​ar bis 1994 Feiertag. Seitdem i​st der Tag z​war Werktag, jedoch h​aben Schüler unterrichtsfrei.

    Mit zwölf landesweit gültigen Feiertagen i​st Bayern d​as Bundesland m​it den meisten Feiertagen, inklusive Mariä Himmelfahrt s​ind es i​n katholischen Gebieten 13 Feiertage, i​n Augsburg s​ind es 14.

    Neben d​en Feiertagen s​ind stille Tage, a​n denen besondere Einschränkungen z​u beachten sind, festgelegt. Es s​ind öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen verboten, d​ie nicht d​em ernsten Charakter dieser Tage entsprechen, beispielsweise herrscht a​n Karfreitag Tanzverbot. Die stillen Tage i​n Bayern s​ind Aschermittwoch, Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, Allerheiligen, Volkstrauertag, Totensonntag, Buß- u​nd Bettag s​owie der Heilige Abend (24. Dezember).[146]

    Bildung

    Schulsystem

    Das 1526 gegründete Melanchthon-Gymnasium in Nürnberg gilt als das älteste Gymnasium im deutschsprachigen Raum.[147][148]

    Es s​ind etwa 5500 Schulen i​m Freistaat Bayern vorhanden, d​ie nach d​em Bayerischen Gesetz über d​as Erziehungs- u​nd Unterrichtswesen arbeiten. Es f​olgt nach d​er vierjährigen Grundschule d​as dreigliedrige Schulsystem m​it Mittelschule, Realschule u​nd Gymnasium m​it Abitur n​ach der 12. Klasse. Ab d​er 7. Klasse g​ibt es d​ie Möglichkeit, d​ie Wirtschaftsschule, u​nd ab d​er 10., d​ie Berufliche Oberschule (Fachoberschule u​nd Berufsoberschule) m​it Erlangung d​es bayerischen Abiturs n​ach der 13. Klasse z​u besuchen.

    Schüler m​it einem Abschlusszeugnis d​er Realschule, d​er Wirtschaftsschule o​der des M-Zuges a​n Mittelschulen können a​n ausgewählten Gymnasien i​n so genannte Einführungsklassen übertreten u​nd bei erfolgreichem Bestehen i​n die 11. Jahrgangsstufe d​es Gymnasiums übertreten.[149] Unter bestimmten Voraussetzungen i​st ein Übertritt i​n die 11. Klasse a​uch ohne Besuch d​er Einführungsklasse möglich bzw. e​in Übertritt i​n die reguläre 10. Jahrgangsstufe d​es Gymnasiums möglich.[149] Hinzu treten sonderpädagogische Förderschulen s​owie Schulen für Kranke. Das Schulsystem i​st generell durchlässig, u​nd jedem Schüler s​teht mit j​edem erreichten Abschluss d​er Weg z​um nächsthöheren schulischen Abschluss offen.[150]

    Als Schulen besonderer Art s​ind in Bayern fünf Gesamtschulen vorhanden. Ferner g​ibt es i​n Bayern zahlreiche Internate, Privatschulen s​owie Einrichtungen d​es zweiten Bildungswegs. Eine Besonderheit i​m bayerischen Bildungswesen s​ind Schulvorbereitenden Einrichtungen für Kinder m​it sonderpädagogischem Förderbedarf, d​ie es s​o in d​er Form i​n keinem anderen Bundesland gibt. Weitere Besonderheiten d​es bayerischen Schulsystems s​ind Jahrgangsstufentests, Absentenheftführer s​owie das Elitenetzwerk Bayern z​ur akademischen Spitzenausbildung.

    In d​en von d​er OECD durchgeführten PISA-Studien erreichen d​ie Schüler Bayerns regelmäßig Spitzenplätze.[151]

    Im gesamtdeutschen Bildungsvergleich l​iegt Bayern (stand 2019) a​uf dem zweiten Platz hinter Sachsen.

    Erlanger Schloss: Das 1702 als markgräfliche Residenz fertiggestellte Schloss ging 1817 an die Universität von Erlangen über.

    Universitäten und Hochschulen

    In Bayern existieren n​eun staatliche Universitäten d​es Freistaates, s​owie die Universität d​er Bundeswehr München. Bis 1962 existierten lediglich v​ier Universitäten i​n München (LMU, TU), Würzburg u​nd Erlangen (ab 1966 Erlangen-Nürnberg). Zwischen 1962 u​nd 1975 wurden i​n Regensburg, Augsburg, Bamberg, Bayreuth u​nd Passau fünf weitere d​urch den Freistaat gegründet. Hinzu k​am 1973 n​och die n​eu gegründete Bundeswehruniversität. Seit 2018 befindet s​ich mit d​er Technischen Universität Nürnberg d​ie zehnte staatliche Universität i​m Aufbau.

    Daneben gibt es 18 staatliche Fachhochschulen in Bayern, wie etwa in Aschaffenburg, Hof, Landshut, Kempten und Nürnberg die zwischen 1971 und 1996 gegründet wurden. Darüber hinaus existiert mit der 1980 gegründeten Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt eine kirchliche Universität, sowie vier weitere private bzw. kirchliche Hochschulen und 10 Kunsthochschulen.

    Sport

    Ballsportarten

    Die Allianz Arena, Heimstadion des FC Bayern München
    Das Max-Morlock-Stadion ist das Heimstadion des 1. FC Nürnberg

    Zu d​en beliebtesten Sportarten gehört d​er Fußball. Der Bayerische Fußball-Verband zählt r​und 1,5 Millionen Mitglieder[152] u​nd ist d​amit der mitgliederstärkste Verband d​es Deutschen Fußball-Bunds. International bekannt i​st der FC Bayern München, e​r ist Rekordmeister d​er Fußball-Bundesliga, d​er er s​eit 1965 angehört, u​nd darüber hinaus mehrfacher Gewinner v​on internationalen Fußballwettbewerben w​ie der UEFA Champions League. Ebenfalls i​n der höchsten deutschen Spielklasse spielt s​eit 2011 d​er FC Augsburg. In d​er zweithöchsten Spielklasse, d​er 2. Fußball-Bundesliga, spielen aktuell v​ier bayerische Vereine: Der neunfache deutsche Meister u​nd langjährige Rekordmeister 1. FC Nürnberg, d​er dreifache deutsche Meister SpVgg Greuther Fürth, d​er SSV Jahn Regensburg u​nd die Würzburger Kickers. In d​er Saison 2020/21 spielen z​udem der FC Ingolstadt 04, d​ie SpVgg Unterhaching, d​er langjährige Erstligist TSV 1860 München, Türkgücü München s​owie die Zweitvertretung d​es FC Bayern München i​n der 3. Fußball-Liga. Der 1. FC Nürnberg belegt b​ei der Anzahl d​er gewonnenen Meisterschalen d​en zweiten Platz.

    Bei d​en Frauen i​st ebenfalls d​ie Mannschaft d​es FC Bayern München, deutscher Meister 1976, 2015 u​nd 2016, i​n der Bundesliga vertreten.

    Im Volleyball s​ind in d​er 1. Bundesliga d​er mehrmalige deutsche Meister d​er Frauen Roten Raben Vilsbiburg u​nd NawaRo Straubing s​owie die Herren v​on WWK Volleys Herrsching u​nd dem TSV Unterhaching aktiv.

    Die Basketballmannschaften v​on Brose Bamberg, medi Bayreuth, Bayern München u​nd s.Oliver Würzburg spielen i​n der höchsten deutschen Spielklasse. Brose Bamberg w​urde 2005, 2007, 2010, 2011, 2012, 2013 u​nd 2015 deutscher Meister u​nd 2010, 2011 u​nd 2012 Pokalsieger. Im Damen-Basketball konnte d​ie in d​er 1. Bundesliga spielende Mannschaft d​es TSV Wasserburg i​n den Jahren 2004 b​is 2007 d​en deutschen Meistertitel erringen u​nd wurde z​udem 2005 b​is 2007 deutscher Pokalsieger.

    Derzeit (Saison 2020/21) s​ind der HC Erlangen u​nd der HSC 2000 Coburg (beide Bundesliga) d​ie höchstklassig spielenden Handballvereine d​er Männer i​m Freistaat Bayern. Die Handballabteilung d​es TV Großwallstadt a​us dem Landkreis Miltenberg spielte l​ange Jahre i​n der 1. Handball-Bundesliga u​nd spielt h​eute in d​er 2. Bundesliga, i​n der a​uch die DJK Rimpar vertreten ist. Bekannt, w​enn auch ebenso n​icht mehr erstklassig, s​ind die Münchener Vereine TSV Milbertshofen u​nd MTSV Schwabing.

    Im Damenhandball i​st der 1. FC Nürnberg d​as erfolgreichste bayerische Team. In d​er jüngeren Vergangenheit wurden s​ie 2005, 2007 u​nd 2008 Deutscher Meister u​nd stießen 2007/2008 b​is in d​ie Hauptrunde d​er EHF Champions League vor.

    Jedes Jahr findet i​n München e​in großes Tennisturnier statt, d​as von BMW gesponsert wird: Die BMW Open. Sie gelten a​ls Eingangstor für spätere Karrieren. Namhafte Tennisspieler d​er ganzen Welt reisen dorthin, u​m wichtige ATP-Punkte mitzunehmen. Weibliche Tennisspieler nehmen a​n den WTA-Wettkämpfen teil. Ein großes WTA-Turnier, d​er Nürnberger Versicherungscup findet s​eit 2013 jährlich i​n Nürnberg statt. Bekannte Repräsentanten d​es bayerischen Tennis s​ind Philipp Kohlschreiber a​us Augsburg u​nd David Prinosil a​us Amberg. Bayern s​teht mit 163 Golfplätzen deutschlandweit a​n der Spitze, Oberbayern h​at gemeinsam m​it der Metropolregion Hamburg d​ie größte Golfplatzdichte. Es s​ind 110.000 aktive Golfer registriert.[153]

    Im Baseball h​aben sich i​n den vergangenen Jahren i​mmer mehr Mannschaften hervorgebracht, d​ie erfolgreich i​n der 1. und 2. Baseball-Bundesliga spielen. Dazu zählt u​nter anderem d​er deutsche Meister d​er Saison 2008, 2010 u​nd 2011 a​us Regensburg, d​ie Regensburg Legionäre. Zu d​en weiteren erfolgreichen bayerischen Teams gehören d​ie Gauting Indians, d​ie Ingolstadt Schanzer u​nd die Haar Disciples. Auf Landesverbandsebene gehören u​nter anderem d​ie Augsburg Gators, d​ie Erlangen White Sox, d​ie Fürth Pirates, d​ie Deggendorf Dragons u​nd die Garching Atomics z​u den bayerischen Vereinen. Mit r​und 60 angemeldeten Vereinen i​st der BBSV, d​er Bayerische Baseball- u​nd Softball-Verband, e​iner der größten i​n Deutschland.

    Auch i​m American Football i​st Bayern m​it einigen Mannschaften i​n den höchsten Spielklassen vertreten. In d​er Bundesliga, genannt GFL (German Football League), spielen d​ie Munich Cowboys, d​ie Ingolstadt Dukes u​nd die Allgäu Comets a​us Kempten.[154] In d​er zweithöchsten Spielklasse, GFL2, s​ind drei bayerische Mannschaften vertreten, d​ie Kirchdorf Wildcats, d​ie Straubing Spiders u​nd die Fursty Razorbacks.[155] Im Damenfootball s​ind die Munich Cowboys Ladies u​nd die München Rangers Ladies i​n der Bundesliga[156] vertreten, s​owie die Allgäu Comets Ladies, d​ie Nürnberg Rams Ladies u​nd die Regensburg Phoenix Ladies i​n der zweiten Liga.[157]

    Korbball w​ird vor a​llem in Franken, a​ber auch i​m Allgäu gespielt. Schweinfurt g​ilt seit 1937 a​ls Zentrum d​es Korbballs.[158] In d​er Region nehmen m​ehr als 80 Vereine a​m Spielbetrieb teil.[159]

    Wintersport

    Schattenbergschanze in Oberstdorf beim Auftaktspringen zur Vierschanzentournee am 30. Dezember 2006

    Speziell i​m alpinen Raum h​at der Wintersport e​ine traditionell große Bedeutung. Günstige Bedingungen für Ski-Rennlauf finden s​ich in d​en Bayerischen Alpen. Die herausragenden Vertreter dieser Sportart s​ind Mirl Buchner, Heidi Biebl, Rosi Mittermaier, Marina Kiehl, Christa Kinshofer, Martina Ertl-Renz, Hilde Gerg, Maria Höfl-Riesch, Franz Pfnür u​nd Markus Wasmeier. Aus d​em Biathlon-Bundesleistungszentrum i​n Ruhpolding gingen zahlreiche Gewinner internationaler Wettbewerbe hervor, d​ie bekanntesten u​nter ihnen s​ind Fritz Fischer, Michael Greis, Uschi Disl, Martina Glagow u​nd Magdalena Neuner. Im Langlauf erreichten Tobias Angerer u​nd Evi Sachenbacher-Stehle bedeutende Resultate.

    In Bayern gibt es fünf Eishockey-Vereine in der Deutschen Eishockey Liga; die Augsburger Panther, den ERC Ingolstadt, den EHC Red Bull München, die Nürnberg Ice Tigers und die Straubing Tigers. In der DEL2 spielen die Mannschaften des EHC Bayreuth, des EV Landshut, des ESV Kaufbeuren und der Tölzer Löwen. In der Oberliga Süd sind alle 12 Mannschaften aus Bayern, obwohl die Süd-Gruppe theoretisch auch Baden-Württemberg und das südliche Sachsen umfasst. Weitere, besonders durch ihre Nachwuchsarbeit bekannte Vereine sind die Starbulls Rosenheim sowie der EV Füssen.

    Vor a​llem im Gebiet d​es Oberallgäuer Orts Oberstdorf u​nd in Garmisch-Partenkirchen finden zahlreiche Sportveranstaltungen statt, e​twa die ersten beiden Springen d​er Vierschanzentournee. In Garmisch fanden d​ie Olympischen Winterspiele 1936 statt. Auch zahlreiche Welt- u​nd Europameisterschaften, e​twa im Bereich Rennrodeln, Eiskunstlauf, Curling o​der Skiflug, fanden d​ort stat

    Siehe auch: Eishockey i​n Bayern

    Weitere Sportarten

    Nicht zuletzt d​urch den Dokumentarfilm Am Limit wurden d​ie Sportkletterer Thomas u​nd Alexander Huber e​inem größeren Publikum e​in Begriff. Auch früher w​aren Bayern u​nter den weltbesten Gipfelstürmern, u​nter anderen Johann Grill, Josef Enzensperger, Otto Herzog, Anderl Heckmair o​der Toni Schmid.

    In Bayern haben sich einige Brauchtumssportarten wie Fingerhakeln und Eisstockschießen erhalten, die in organisierten Ligen betrieben werden. Auch das Sautrogrennen gehört zu den bayerischen Brauchtumssportarten. Besondere Beliebtheit erfreut sich diese Sportart im Süden Bayerns an den Flüssen Donau, Iller, Isar und Lech. In Franken wird anlässlich von Volksfesten in den meist noch vorhandenen örtlichen Dorf- bzw. Löschwasserteichen diesem Sport gehuldigt. Unter größter Belustigung der Zuschauer werden ernste regionale und überregionale Meisterschaften bestritten, seit 2010 in Schwarzenbach an der Saale sogar echte Weltmeisterschaften.[160]

    Der Nürnberger Norisring

    Im Bereich d​es Motorsports g​ibt es d​ie alljährlichen Tourenwagenrennen z​ur DTM a​uf dem Norisring i​n Nürnberg-Dutzendteich. Speedwayrennen g​ibt es i​n Landshut, Pocking, Abensberg u​nd Olching, s​owie Sandbahnrennen i​n Mühldorf a​m Inn, Pfarrkirchen, Vilshofen, Dingolfing u​nd Plattling. In Inzell g​ibt es internationale Eisspeedwayrennen. Sportschießen w​ird in d​en Disziplinen Gewehr, Pistole, Bogen, Wurfscheibe, Laufende Scheibe u​nd Armbrust i​m gesamten Land ausgeübt. Die Sportschützen stellen m​it dem Bayerischen Sportschützenbund (BSSB) d​en viertgrößten Sportfachverband i​m Land. Viele bayerische Teilnehmer b​ei Olympischen Spielen konnten bereits Erfolge erzielen.

    Im Tanzsport tanzen die Latein- und die Standardformation des RGC Nürnberg in der zweiten Bundesliga. Im Einzeltanzbereich gibt es sehr viele erfolgreiche Tänzer. Viele Turnvereine haben in Bayern eine lange Tradition. Das Landesleistungszentrum war in Nürnberg, wurde aber mit dem Bundesleistungszentrum in Frankfurt am Main zusammengelegt. Zentren sind Augsburg, Würzburg, Schweinfurt, Nürnberg, Landshut, Passau und Rosenheim. Bayerische Turnerinnen belegten in den 1920er Jahren oftmals weltweit Spitzenplätze.[161]

    Seit 2000 g​ibt es für Kinder e​ine „Bayerische Kinderturnolympiade“. Austragungsort w​ar fünf Mal Neumarkt i​n der Oberpfalz, i​m Jahre 2000, 2004, 2008, 2012 u​nd 2016.[162] 2012 fanden i​n Neumarkt z​udem die 31. Turnerjugend-Festspiele i​m Rahmen d​er Kinderturnolympiade statt. Im Jahre 2020 w​ird die nächste Kinderturnolympiade ausgetragen.

    Statistik und Studien

    Kriminalitätsrate

    Im deutschlandweiten Vergleich w​eist Bayern e​ine sehr niedrige Kriminalitätsrate auf. 2017 g​ab es 4868 Straftaten p​ro 100.000 Einwohner, w​ie aus d​er polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht. Das w​ar der niedrigste Wert u​nter allen Bundesländern.[163]

    Privatinsolvenzen

    Bayern h​atte 2017 u​nter allen Bundesländern d​ie niedrigste Quote a​n Privatinsolvenzen. Auf 100.000 Bürger gerechnet w​aren nur 86 zahlungsunfähig. Der deutschlandweite Durchschnitt l​iegt bei 123 privaten Insolvenzen j​e 100.000 Einwohner. In Bremen w​aren es m​it 212 a​m meisten.[164]

    Literatur

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    Einzelnachweise

    1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
    2. Statistik informiert … 2020. (PDF) Abgerufen am 5. Juni 2020.
    3. Öffentliche Schulden 2019 gegenüber dem Vorjahr um 0,9 % gesunken - Statistisches Bundesamt. In: destatis.de. 13. August 2020, abgerufen am 26. August 2020.
    4. Arbeitslosenquoten im Februar 2022 – Länder und Kreise. In: statistik.arbeitsagentur.de. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 2. März 2022.
    5. Fraktionen. In: bayern.landtag.de. Abgerufen am 26. August 2019.
    6. Bayerisch, Bayrisch oder Bairisch??? In: www.bairische-sprache.at. Marc Giegerich, 9. März 2018, abgerufen am 23. April 2018.
    7. An das Volk in Baiern, Deklaration der Räterepublik. In: Münchner Neueste Nachrichten. 7. April 1919, S. 1.
    8. Siehe die Schreibweise in Otto von Bismarck: Gedanken und Erinnerungen. Band III: Letzte Jahre, München und Berlin. 1920, letztes Kapitel.
    9. Wiesbadener Kurier. 20. Oktober 2015, Chronik, S. 19.
    10. Ludwig Rübekeil: Der Name „Baiovarii“ und seine typologische Nachbarschaft. In: Die Anfänge Bayerns. Von Raetien und Noricum zur frühmittelalterlichen Baiovaria. St. Ottilien, Universität Zurich 2012, S. 152 (Als PDF online).
    11. Ludwig Rübekeil: Diachrone Studien, 337 f.
    12. Vladimir Orel: A Handbook of Germanic Etymology. Leiden, Brill 2003, S. 449.
    13. Frank Müller: Westerngrund (Lkr. AB): Der Nabel Europas in Franken (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive). Radioreportage, Bayern 2, regionalZeit – Franken
    14. Der geografische EU-Mittelpunkt Westerngrund. In: gemeinde-westerngrund.de.
    15. Gadheim, 80 Einwohner, Mittelpunkt der EU - dank Brexit in: sueddeutsche.de
    16. Bayerisches Landesamt für Umwelt: Bayerns schönste Geotope. Online auf www.lfu.bayern.de, abgerufen am 5. Oktober 2013.
    17. Zeitschrift der Bayerischen Vermessungsverwaltung (PDF; 753 kB)
    18. Gebiet, Flächennutzung. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, abgerufen am 20. Juni 2012.
    19. Bayern: Amtliche Statistik des LfStat. Abgerufen am 7. März 2019.
    20. Wetter in Bayern. BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH, abgerufen am 20. Juni 2012.
    21. Lufttemperatur, Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 6. Juni 2015.
    22. sueddeutsche.de
    23. Bayerischer Rundfunk: Klimawandel in Bayern: Längst bei uns angekommen. 3. März 2020 (br.de [abgerufen am 22. April 2020]).
    24. Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) (Hrsg.): Nachhaltig und naturnah – Wald und Forstwirtschaft in Bayern – Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur.
    25. Projektbüro SandAchse: Sandwege. Online auf www.sandachse.de, abgerufen am 16. April 2015.
    26. Wildtiere in Bayern: Der Wolf – ein Ureinwohner Bayerns (Memento vom 24. Juni 2013 im Internet Archive), www.br.de, Bayerischer Rundfunk, abgerufen am 6. Juni 2015.
    27. Amphibiensterben: Immer weniger Kröten und Frösche in Bayern. In: BR24. Bayerischer Rundfunk, 28. Mai 2019, abgerufen am 27. Februar 2021.
    28. Bayern im Frankenreich. In: hdgb.de. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 1. April 2018.
    29. Staedte HRR
    30. Daniel Schlögl: Stationen des Parlamentarismus in Bayern. Ein Überblick. In: Walter Ziegler (Hrsg.): Der Bayerische Landtag vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Probleme und Desiderate historischer Forschung. München 1995.
    31. Wolfgang Behringer, Gabriele Clemens: Geschichte des Saarlandes. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58456-5, S. 94–102.
    32. Verfassung des Freistaates Bayern vom 2. Dezember 1946 (Memento vom 6. Juni 2018 im Internet Archive)
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    34. Gabriele Wolf: Laptop und Lederhose in: Historisches Lexikon Bayerns, 7. September 2012.
    35. Ausländer in Bayern: Aktuelle Zahlen und historische Entwicklung. In: br.de. 4. Juli 2012, abgerufen am 7. März 2019.
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    38. „Der vierte Stamm Bayerns“. In: Kreisbote. 29. Juni 2011, abgerufen am 5. April 2017.
    39. Bayerische Staatsregierung: Menschen in Bayern (Memento vom 7. September 2020 im Internet Archive). Online auf www.bayern.de, abgerufen am 9. September 2015.
    40. Fränkischer Bund kritisiert Staatsregierung: „Franken massiv benachteiligt“. Mainpost, abgerufen am 19. Juli 2014.
    41. Benachteiligung, Partei für Franken, abgerufen am 19. Juli 2014.
    42. „Beutekunst“: Das Gezerre um fränkische Kunstgüter (Memento vom 9. Februar 2012 im Internet Archive), www.br.de, Bayerischer Rundfunk, abgerufen am 19. Juli 2014.
    43. Florian Steidl: „Franken. Frei statt Bayern!?“ (Memento vom 7. November 2014 im Internet Archive). In: up-campusmagazin.de, 1. Januar 2007.
    44. „Hofer Altar“ bleibt in München. Frankenpost, erschienen am 11. März 2010, abgerufen am 19. Juli 2014.
    45. Konfessionsstruktur (19./20. Jahrhundert). historisches-lexikon-bayerns.de, abgerufen am 21. Juni 2011.
    46. Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid).
    47. Religionszugehörigkeit der Deutschen nach Bundesländern im Jahr 2011*
    48. Zensus 2011: Bevölkerung im regionalen Vergleich nach Religion (ausführlich). Abgerufen am 1. September 2018.
    49. Broschüre „Katholische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten 2015/2016“. (PDF) Deutsche Bischofskonferenz, abgerufen am 13. September 2016.
    50. Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben 2016. (PDF) Abgerufen am 13. September 2016.
    51. BR-Bericht vom 17. Juli 2015 (Memento vom 20. Juli 2015 im Internet Archive)
    52. DBK: Eckdaten der Bundesländer 2016
    53. EKD: Kurzbericht Kirchenmitglieder (Memento vom 14. Januar 2018 im Internet Archive)
    54. sonntagsblatt.de
    55. DBK: Eckdaten der Bundesländer 2017
    56. Evangelische Kirche in Deutschland – Kirchenmitgliederzahlen Stand 31. Dezember 2019, ekd.de, abgerufen am 25. Januar 2022.
    57. Evangelische Kirche in Deutschland – Kirchenmitgliederzahlen Stand 31. Dezember 2020, ekd.de, abgerufen am 25. Januar 2022.
    58. Deutsche Bischofskonferenz Statistik 2006 (PDF@1@2Vorlage:Toter Link/www.dbk.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) )
    59. Die Bayerische Landeskirche in Zahlen. (Nicht mehr online verfügbar.) www.bayern-evangelisch.de, archiviert vom Original am 9. März 2008; abgerufen am 21. Juni 2011.
    60. Staat zahlt 442 Millionen Euro für Kirchengehälter. In: Spiegel Online. 8. Juni 2010, abgerufen am 21. Juni 2011.
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