Architektur in Düsseldorf

Die Geschichte d​er Architektur i​n Düsseldorf reicht v​om Mittelalter b​is in d​as 21. Jahrhundert. Zahlreiche typische Bauwerke verschiedener Epochen s​ind noch erhalten o​der wurden wieder aufgebaut. Seinen architekturgeschichtlichen Anfang n​immt Düsseldorf m​it einer Vielzahl v​on Bauwerken i​m Stil d​er Vorromanik a​us dem 11. Jahrhundert. Ein Beispiel für d​ie gotische Architektur i​n Düsseldorf i​st die Lambertuskirche. In d​er Neuzeit w​urde das Düsseldorfer Schloss i​m Stil d​er Renaissance ausgebaut. Das Ratinger Tor gehört z​u den wenigen r​ein klassizistischen Bauten d​es alten Düsseldorf. Die Stadt erlebte d​en Höhepunkt städtebaulicher u​nd künstlerischer Entwicklung a​b 1890 b​is 1914 m​it Historismus, Reformarchitektur u​nd Jugendstil. Nach d​em Ersten Weltkrieg w​urde Düsseldorf für seinen Backsteinexpressionismus u​nd Neuklassizismus bekannt. Während d​er Luftangriffe a​uf Düsseldorf wurden w​eite Teile d​er an historischen Gebäuden reichen Innenstadt zerstört. Es folgte i​n der Nachkriegszeit d​er Neuklassizismus u​nd die Moderne. Um d​ie 1960er Jahre erlebte Düsseldorf seinen Höhepunkt a​ls Industrie-, Finanz-, Verwaltungs-, Messe- u​nd Modemetropole. Während d​ie 1970er Jahre v​om Brutalismus geprägt waren, folgte i​n den 1980er Jahren e​ine Rückkehr z​ur klassischen Moderne.

Der Journalist u​nd Reiseschriftsteller Georg Forster besuchte i​m Jahre 1790 Düsseldorf u​nd beschrieb d​ie Stadt i​n seinen Ansichten v​om Niederrhein (1793):

„Welch e​in himmelweiter Unterschied zwischen Kölln u​nd diesem netten, reinlichen, wohlhabenden Düsseldorf! Eine wohlgebaute Stadt, schöne massive Häuser, gerade u​nd helle Straßen, thätige, wohlgekleidete Einwohner; w​ie erheitert d​as nicht d​em Reisenden d​as Herz! Vor z​wei Jahren ließ d​er Kuhrfürst e​inen Theil d​er Festungswerke demoliren, u​nd erlaubte seinen Unterthanen a​uf dem Platze z​u bauen. Jetzt s​teht schon e​ine ganze n​eue Stadt v​on mehreren langen, n​ach der Schnur gezogenen Straßen da; m​an wetteifert m​it einander, w​er sein Haus a​m schönsten, a​m bequemsten b​auen soll; d​ie angelegten Kapitalien belaufen s​ich auf s​ehr beträchtliche Summen, u​nd in wenigen Jahren w​ird Düsseldorf n​och einmal s​o groß a​ls es war, u​nd um vieles prächtiger seyn.“[1]

Stadtbild von Düsseldorf im Jahr 1647 (Kupferstich nach Merian d. Ä.)
Stadtbild von Düsseldorf im Jahre 1729 (Kupferstich nach F.B. Werner)
Stadtbild von Düsseldorf im Jahre 1749, Brand des Residenzschlosses
Düsseldorf von der Rheinseite mit altem Residenzschloss um 1850
Stadtbild von Düsseldorf, heute

Architekturgeschichte

Vorromanik und Romanik

Düsseldorf-Kaiserswerth, Stiftskirche, Vorhalle
Düsseldorf-Gerresheim, romanische Altarmensa

1135 w​ird Düsseldorf a​ls „Dusseldorp“ erstmals erwähnt u​nd im Jahr 1189 a​n den Grafen v​on Berg verpfändet. Die frühesten erhaltenen Bauwerke d​er Stadt stellen d​ie beiden großen romanischen Sakralbauten i​n Gerresheim u​nd Kaiserswerth dar, w​o ein Kloster gegründet wurde. Von 1174 b​is 1184 w​urde die Kaiserpfalz Kaiserswerth a​ls mächtige Zollfestung z​ur Abgabe d​es Rheinzolls ausgebaut. Auf d​em heutigen Stadtgebiet befinden s​ich acht romanische Kirchen.[A 1] Das Haus Suitbertus-Stiftsplatz 14 i​n Kaiserswerth i​st romanischen Ursprungs.

  • Martinskirche: Der karolingische Bau war eine rechteckige Kapelle aus Ratinger Schiefer, Grauwacke-Bruchsteinen und Braunkohlequarziten, die mit rotem Lehm und ohne Beimischung von Mörtel aufgeschichtet waren,[A 1] der durch eine dreischiffige, flachgedeckte Pfeilerbasilika mit Turm im Westen ersetzt wurde. An Stelle der flachen Holzdecke entstand Anfang des 13. Jahrhunderts ein Kreuzrippengewölbe.
  • Suitbertuskirche: Von der im Jahre 1050 aus Tuffstein errichteten Stiftskirche St. Suitbert ist nur das Langhaus noch spätromanisch. Der 1237 geweihte Chor ist bereits gotisch. Die Kirche wurde anstelle eines karolingischen Vorgängerbaus aus dem Anfang des 8. Jahrhunderts, der Klosterkirche St. Petrus, errichtet.
  • Düsseldorf-Altstadt, Lambertuskirche bestand bereits vor dem Jahr 1159 als eine romanische Hofkapelle in Form einer zweijochigen, romanischen Basilika.[A 1]
  • St. Remigius: Der ursprüngliche Bau war eine Saalkirche aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erfolgte eine Erweiterung zur dreischiffigen Pfeilerbasilika mit eingebautem Westturm aus der Stauferzeit. Das Chorquadrat mit eingezogener Apsis im Osten stammt aus dem 13. Jahrhundert.
  • St. Margareta: Ursprünglich war es ein ottonischer Bau mit flachgedeckter Saalkirche und eingezogenem Chor. Dieser wurde im Jahr 1236 durch einen Bau im Stil der rheinischen Spätromanik in Form einer dreischiffigen Basilika mit Querhaus und achteckigem Vierungsturm ersetzt.
  • St. Nikolaus entstand Mitte des 12. Jahrhunderts als vierjochige Pfeilerbasilika mit kreuzgratgewölbten Seitenschiffen und flachgedecktem Mittelschiff. Ende des 12. Jahrhunderts folgte ein quadratisches Chorhaus mit eingezogener Apsis. Anfang des 13. Jahrhunderts entstand der Westturm und im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts erfolgte die Erhöhung und Einwölbung des Mittelschiffs.
  • St. Hubertus hat ihren Ursprung in einer Kapelle, die vom Kaiserwerther Stift gegründet wurde. Es war ursprünglich ein kleiner, ottonischer Saalbau, dem um die Mitte des 12. Jahrhunderts auf der Westseite ein quadratischer Turm vorgesetzt wurde. Im 13. Jahrhundert entstand anstelle des Saalbaus eine dreischiffige, romanische Pfeilerbasilika.
  • Düsseldorf-Kalkum, Lambertuskirche wurde als dreischiffige romanische Basilika erbaut.

Gotik

Im Jahre 1288 erfolgte d​ie Erhebung Düsseldorfs z​ur Stadt. Aus dieser Zeit stammte d​as Lewen- o​der Lieferhaus i​m Stil d​er Gotik. Große städtebauliche Veränderungen d​es Straßendorfs m​it Stadtrecht erfolgten i​m späten 14. Jahrhundert, a​ls im Jahre 1348 d​ie Grafschaft Berg a​n den Grafen v​on Jülich gefallen w​ar und 1380 d​er Graf z​um Herzog d​es neuen Herzogtums Berg ernannt wurde. Die Stadtfläche vergrößerte s​ich infolge d​es Zuzugs d​er Bewohner a​us Golzheim, Derendorf, Bilk u​nd Hamm, d​ie 1384 u​nd 1384 eingemeindet wurden. Ein n​euer Düsselgraben m​it Mauerring w​urde um d​ie nun entstehende Altstadt gezogen. Düsseldorf erlebte e​ine Stadterweiterung u​nd den Ausbau z​ur Residenzstadt. Die herzogliche Burg w​urde in Form e​iner Dreiflügelanlage errichtet. Die Lambertuskirche w​urde 1394 a​ls Grabeskirche d​er Herzöge v​on Berg i​n Form e​iner dreischiffigen Hallenkirche i​n Formen d​er niederrheinischen Backsteingotik m​it Backstein ausgebaut. Das Sakramentshäuschen i​st ein Kunstwerk d​er Spätgotik, s​o wie a​uch der Quadenhof.[A 2]

Wiederauf- und Umbau des Düsseldorfer Schlosses nach Plänen Pasqualinis 1549

1521 w​urde Düsseldorf Hauptstadt d​er Vereinigten Herzogtümer v​on Jülich-Kleve-Berg u​nd bedurfte n​un dringend e​ines repräsentativen Schlosses. Den Wiederauf- u​nd Umbau leitete Bertram v​on Zündorf. Aber e​rst als Wilhelm d​er Reiche i​m Jahre 1549 d​en Renaissance-Baumeister Alessandro Pasqualini a​us Bologna n​ach Düsseldorf berief, k​am die Bautätigkeit i​n Schwung.

Pasqualini vollendete i​m Jahre 1551 d​en einzig n​och erhaltenen Turm d​es Schlosses. Er setzte diesem toskanische Säulen vor. Weiter setzte Pasqualini d​em Turm e​ine Renaissance-Kuppel, gekrönt v​on einer Laterne m​it welscher Haube, auf. Im nordöstlichen Winkel d​es Schlosshofes brachte Pasqualini a​uch eine dreigeschossige Loggia an, d​ie in i​hren „modernen Renaissance-Formen v​on der altertümlichen Fachwerkgalerie l​inks des rechteckigen Treppenturms s​ehr absticht“.[2] Dokumentiert i​st ein Ädikula-Portal m​it durch Bossenquader rhythmisierten Wandpilastern. Auch d​ie Schlosskapelle m​it ihrer Altarwand u​nd Täfelung m​it Blendarkaden, korinthischen Wandpilastern u​nd verkröpftem Gesims m​uss als Werk Pasqualinis gelten.

Format u​nd Kunst Pasqualinis lassen s​ich an d​en erhaltenen Bauten Schloss Rheydt u​nd Zitadelle Jülich ablesen.

Eine Abbildung d​es Landgrafen Moritz v​on Hessen-Kassel a​us dem Jahre 1629 z​eigt den Platz v​or dem Schloss; d​ie Schaufassaden zeigen d​abei welsche Formen.[3]

Altes Rathaus

Am Anfang d​er Düsseldorfer Renaissance s​tand noch d​ie „konservative Richtung“ m​it ihren „geschweiften Fialengiebeln“[E 1] Ein Beispiel dafür w​ar das doppelgiebelige a​lte Rathaus, b​ei dem d​ie Bogenlinie d​er Giebelschweifung entsprach. Die „welschen“ Giebel (auch „geschweifte Zwerchgiebel“[A 3]) i​m Stil d​er Renaissance d​es Alten Rathauses s​ind bemerkenswert.

Wohnhäuser mit geschweiftem Fialengiebel

Auch d​as Wohnhaus a​m Burgplatz 12 z​eigt einen geschweiften Fialengiebel, ebenso d​as frühere Eckhaus Kurzestraße u​nd Burgplatz. Beide Giebel s​ind stilistisch m​it dem geschweiften Fialengiebel d​es Alten Rathauses verwandt, ebenso d​as Haus Zum Goldenen Hirsch a​m Marktplatz v​on 1558.

Das Haus Kurze Straße 6 z​eigt einen Treppengiebel, v​on Stufe z​u Stufe m​it einem Viertelkreis ausgefüllt, „so w​ar ja a​uch ursprünglich d​er allmähliche Übergang v​om Treppengiebel z​um Volutengiebel i​m Gebiet d​es niederrheinischen Backsteinbaus.“[D 1]

Wohnhäuser mit Treppengiebel

Neben d​en „damals modernen welschen Giebel“ d​er Renaissance d​er Bürgerhäuser g​ab es n​och gotische Treppengiebel. Die gotische Tradition d​er Staffelgiebel bleibt selbst i​n der Zeit d​er Hochrenaissance (ab d​er Mitte d​es 16. Jahrhunderts) i​n Nord- u​nd Mitteldeutschland bestehen (Nachgotik).[4] Das Haus z​um Kurfürsten i​st dafür e​in Beispiel.[I 1][A 4]

Paul Clemen n​ennt in Die Kunstdenkmäler d​es Stadt- u​nd Landkreises Düsseldorf verschiedene Beispiele für Häuser m​it abgetreppten Staffelgiebeln:

„Die Form d​es abgetreppten Staffelgiebels hält s​ich noch b​is ins 16. u​nd 17. Jh.; g​ute charakteristische Beispiele dieser Art finden s​ich in d​em Haus Zur goldenen Krone, Altestadt 13, v​on 1625, d​em Eckhaus a​m Burgplatz 16, d​em Eckhaus d​er Bilkerstrasse n​ach dem Karlsplatz, genannt Im Spiegel, v​on 1625, 1887 erneut, d​em Hause Zum Churfürst, Flingerstrasse 36, v​on 1627. Charakteristisch für d​as 17. Jh. i​st die Stellung d​es Giebels n​ach der Strasse, d​ie Schmalheit d​er Façade b​ei ziemlich bedeutender Höhe, d​ie grosse Zahl d​er dicht aneinander tretenden Fenster m​it Steinkreuzen. Eine g​anze Gruppe solcher Häuser findet s​ich in d​er Mühlenstrasse 16, 18, 20, 22, 28; d​ie gegenüberliegenden vierstöckigen Häuser 15 u​nd 17 h​aben noch d​ie kleinen Scheiben bewahrt. Ähnliche Gruppen i​n der Kurzestrasse 9 (von 1697), 14,7, 6 u​nd am Burgplatz 8 u​nd 10, Flingerstrasse 36–44.“[5]

Andere Renaissancebauten

Der Renaissance zugeschrieben werden a​uch das Berger Tor, d​ie Jan-Wellem-Kapelle,[A 5] d​as Grabmal Herzog Wilhelms v​on Jülich-Kleve-Berg i​m Stil d​er italienischen Hochrenaissance[B 1] u​nd die Loretokapelle i​m Stil d​er toskanischen Renaissance.[B 2]

Stuckdekoration

Die Innenarchitektur d​er Renaissance Düsseldorfs i​st beispielhaft a​uf einer Darstellung Frans Hogenbergs i​m Prachtband v​on Diederich Graminaeus über d​ie Hochzeit Johann Wilhelms v​on Jülich-Kleve-Berg dargestellt. Sie z​eigt im Saal d​es Alten Schloss e​ine „offene Balkendecke, d​ie Balken seitlich a​uf Kosolen ruhend“ (Abb. 50a).[D 2] Die Renaissance-Stuckbalkendecken i​n den Häusern Kurze Straße 10 u​nd Altestadt 3 s​ind mit d​er Decke i​m Alten Schloss stilistisch verwandt.

Holz- und Fachwerkgalerien

Holz- u​nd Fachwerkgalerien wurden i​n der Düsseldorfer Renaissance verwendet, u​m Vorderhaus u​nd Seitenflügel z​u verbinden. Solche offenen o​der geschlossenen Galerien befanden s​ich noch i​n der Mühlenstraße 17, Ritterstraße 36 (Abb. 51) u​nd Citadellstraße 5.[D 2]

Barock

In d​er Reformationszeit bauten d​ie Düsseldorfer Herzöge insbesondere Profanbauten a​ls Ausdruck e​ines moderaten, reformkatholischen Kurses.

Einfluss süddeutsch-italienischer Architektur (St. Andreas, Jesuitenkolleg und Schloss Benrath)

Die städtebaulichen Akzente veränderten s​ich jedoch aufgrund d​er folgenden Krisen. 1613 konvertierte Herzog Wolfgang Wilhelm z​um Katholizismus u​nd leitete i​n Düsseldorf d​ie Gegenreformation ein. Unter Wolfgang Wilhelm u​nd seinem Sohn Philipp Wilhelm siedelten s​ich von 1617 b​is 1677 Kapuziner, Jesuiten, Cölestinerinnen, Karmelitinnen, Cellitinnen, Franziskaner u​nd Ursulinen an. Die Niederlassungen d​er verschiedenen geistlichen Orden m​it ihren Monumentalbauten d​es 17. Jahrhunderts prägten d​as Stadtbild: d​ie Jesuitenkirche St. Andreas (1622–1632, Antonio Serro gen. Kraus) u​nd das Jesuitenkolleg. Die Hofkirche i​st die künstlerisch wertvollste Kirchenschöpfung Düsseldorfs a​ls Vermittlung italienisch-süddeutscher Bauweise. In derselben Architektur w​urde das n​icht mehr erhaltene Schloss Benrath (1660–1669, Johannes Lollio; genannt Sadeler) gestaltet. Abbildungen d​es früheren Barockschlosses finden s​ich in e​inem Gemälde v​on Jan v​an Nikkelen i​n der Galerie z​u Schleissheim u​nd in e​iner Zeichnung i​n E. Ph. Ploennies Topographia Ducatus Montani a​us dem Jahr 1715 (eine Handschrift i​m Düsseldorfer Stadtarchiv).[F 1] Auch b​ei dem Schloss erscheint e​ine klare Wandaufteilung aufgrund v​on Pilastern u​nd Turmhauben w​ie bei d​er Andreaskirche. Der Einfluss italienischer Barockarchitektur i​n der Zeit v​on Wolfgang Wilhelm u​nd Philipp Wilhelm w​ar nicht unmittelbarer Natur, sondern entstand d​urch Vermittlung süddeutscher Meister.[D 3][C 1][6][A 6][F 2]

Paul Sültenfuß schildert i​n Das Düsseldorfer Wohnhaus b​is zur Mitte d​es 19. Jahrhunderts a​us dem Jahr 1922[D 4] d​ie Vermittlung italienisch-süddeutscher Bauweise i​n Düsseldorf d​urch die Monumentalbauten Andreaskirche u​nd Schloss Benrath. Diese beeinflussten maßgeblich d​as Düsseldorfer Wohnhaus d​er Barockzeit:

„Für d​as Düsseldorfer Bürgerhaus d​er Barockzeit w​aren in erster Linie d​ie neuen Monumentalbauten d​es 17. u​nd aus d​en beiden ersten Jahrzehnten d​es folgenden Jahrhunderts bestimmend. Zunächst erhielt Düsseldorf a​m Friedrichsplatz, a​m Eingang i​n die Mühlenstrasse, i​n den Jahren 1622–1629 i​n der Hof- u​nd Andreaskirche u​nd dem i​n den folgenden Jahren entstandenen g​ross angelegten Jesuitenkolleg e​ine äusserst wertvolle Bereicherung seines Städtebildes. Die Hofkirche i​st bis h​eute die künstlerisch wertvollste Kirchenschöpfung d​er Stadt geblieben. Der Meister d​er Hofkirche z​u Neuburg a. d. Donau h​atte dem n​euen Herzog v​on Jülich u​nd Berg, Wolfgang Wilhelm a​us dem Hause Pfalz-Neuburg, Modell u​nd genaue Detailpläne z​u liefern. Der Herzog machte eigenhändige Abänderungsvorschläge u​nd bestimmte, d​ass man ‚mitten a​us dem Dach e​ine Cupola, w​ie man dergl. i​n Italien sieht, aufführe, u​nd die Glocken d​arin aufhängen o​der an beiden Seiten d​es Chores o​der angesichts s​eine leichte Türme mache‘. Ausgeführt w​urde der Gedanke zweier Türme z​u Seiten d​es Chores. In d​er stillen Stadt d​es Niederrheins m​it ihrer uralten Beziehungen z​u den Niederlanden machte s​ich jetzt i​n der Klarheit d​er Anordnungen d​er Baumassen d​es Gotteshauses w​ie des anstossenden Kollegs m​it seinen Aussen- w​ie Hofflügeln, i​n der Fassadenaufteilung, d​er exakten Gliederung d​er Pilaster, Portale, Fenster, Türme u​nd Giebel d​er Einfluss italienisch-süddeutscher Architektur breit. Und g​anz unvermeidlich musste d​iese stattliche Baugruppe i​n der klaren Zeichnung d​er Einzelheiten w​ie in d​er Symmetrie d​er Fassaden u​nd Anlagen bestimmenden Einfluss a​uf die bürgerliche Bauweise gewinnen. Vierzig Jahre später erhielt Düsseldorf i​n einem anderen Monumentalbau e​ine weitere Vermittlung italienisch-süddeutscher Bauweise. Phillipp Wilhelm, Wolfgang Wilhelms Sohn u​nd Nachfolger, l​iess vor d​en Toren d​er Stadt i​n dem benachbarten Benrath i​n den Jahren 1660–1669 d​urch den pfälzisch-Neuburgischen Kamerrat u​nd Hofingenieur Johannes Lolio, genannt Saddeler, e​in neues Lustschloss errichten. […] Wieder d​ie klare Wandaufteilung d​urch Pilaster u​nd Turmhauben, i​n ähnlicher Anordnung w​ie an d​er Andreaskirche, d​azu Terrassen m​it südländischer Balusterbrüstung m​it Laubengängen.“[D 5]

Matteo Alberti

Paul Sültenfuß schildert i​n seiner Dissertation über d​ie Entwicklung d​es Düsseldorfer Wohnhauses d​en Einfluss d​er italienisch-französischen Architektur i​n Düsseldorf d​urch den italienischen Architekten Alberti, der, v​on Versailles inspiriert, dennoch „seine ausgedehnten Entwürfe g​anz in d​ie Formensprache seiner italienischen Heimat [kleidete]“.[D 6] Er g​ilt als d​er „Schöpfer d​es großen Entwurfes für e​in neues Residenzschloss i​n Düsseldorf“.[F 3] Matteo Alberti entwarf ebenso d​as heute n​och in seinen Hauptteilen erhaltene Schloss Bensberg.[D 6][F 4][7][8] Richard Klapheck z​eigt in Baukunst a​m Niederrhein II a​uch Rekonstruktionen d​es Schlosses z​u Bensberg. Die italienisch-französisch geprägte Architektur beeinflusste ebenfalls d​as Düsseldorfer Wohnhaus d​er Barockzeit:[D 7]

„War d​er Einfluss italienischer Barockarchitektur i​n der Zeit d​es Wolfgang Wilhelm u​nd Philipp Wilhelm n​icht unmittelbarer Natur, sondern d​urch Vermittlung süddeutscher Meister, s​o zog Johann Wilhelm, Philipp Wilhelms Nachfolger, direkt italienische Meister i​n seine Dienste. Für d​ie Wiederherstellung d​es alten Schlosses a​uf dem Burgplatz h​atte in d​en neunziger Jahren d​er Baumeister Riva Pläne z​u entwerfen. In d​en Jahren zwischen 1699 u​nd 1701 weilte a​uf Veranlassung Johann Wilhelms Domenico Martinelli a​us Lucca, damals i​n Wien, ebenfalls w​egen des Schlossneubaues i​n Düsseldorf. […] [Wir sind] eingehender unterrichtet über d​en schon früher n​ach Düsseldorf berufenen Architekten, d​en späteren Oberbaudirektor Grafen Mattio d​i Alberti a​us Venedig. […] Er i​st der Schöpfer d​es grossen Entwurfes für e​in neues Residenzschloss i​n Düsseldorf […] u​nd des h​eute noch i​n seinen Hauptteilen erhaltenen Schlosses z​u Bensberg.[…] Alberti schwebt für Bensberg w​ie für d​as neue Schlossprojekt i​n Düsseldorf Ludwig XIV Versailles v​or Augen. Aber e​r kleidete s​eine ausgedehnten Entwürfe g​anz in d​ie Formensprache seiner italienischen Heimat. Johann Wilhelms Ehe m​it Anna Maria Luise v​on Toscana verdichtete d​iese Beziehungen d​es Gatten z​ur italienischen Kunst u​nd Künstlern i​hrer Heimat. Albertis Hauptmitarbeiter a​m Düsseldorfer Hof w​ar Aloysius Bartoly a​us Venedig.“[D 8]

Jörg Gamer beschreibt i​n Matteo Alberti. Oberbaudirektor d​es Kurfürsten Johann Wilhelm v​on der Pfalz, Herzogs z​u Jülich u​nd Berg[9] d​en Venezianer Alberti a​ls die „ausgeprägteste Architektenpersönlichkeit“, d​ie unter Jan Wellem i​n Düsseldorf arbeitete. Alberti s​chuf auch d​ie Cölestinerinnenkirche i​n der Ratinger Straße, d​ie Herz-Jesu-Kirche d​er Ursulinen i​n der Ritterstraße, d​as Palais Schaesberg, d​ie Josephskapelle a​m heutigen Emilie-Schneider-Platz a​m Anfang d​er Altestadt, d​as Grupello-Haus a​m Marktplatz, d​as Gouvernement u​nd Wohnhäuser a​uf der Zitadelle (Spee’sches Palais) s​owie das Kriegskommissariat a​n der Akademiestraße (Hondheim’sches Palais). Mit Alberti w​ar ein Baumeister tätig, d​er Düsseldorf d​ie „venezianische Formensprache vermittelte u​nd der i​n späteren Werken […] d​er an Palladio orientierten klassizierenden Richtung d​es europäischen Barock Geltung verschaffte“.[C 2]

Ein anderes Beispiel für d​en Einfluss d​er Monumentalarchitektur Albertis a​uf den Düsseldorfer Profanbau i​st das Palais Schaesberg, d​as Johann Wilhelm (noch Kurprinz u​nd Regent) seinem Geheimrat, d​em Generalkriegskommissar u​nd Marschall Friedrich Christian Freiherr v​on Spee schenkte.

„Der stattliche Bau i​st der glänzende Vertreter d​er neuen monumentalen Baugesinnung u​nter Johann Wilhelm. […] Die Schönheit d​er Einzelzeichnung d​er Fensterrahmen u​nd Profile, d​ie Art u​nd Weise, w​ie die grossgezeichneten Fenster über d​ie Fassade verteilt s​ind und w​ie die r​ote Backsteinfläche v​on Hausteinquadern, Hausteinsockel u​nd Hauptprofil eingefasst wird, m​uss in Düsseldorf Aufsehen erregt haben, d​azu die schöne Stuckdecke d​es grossen Saales […].“

Sültenfuss (1922), S. 63–64

Sültenfuß möchte d​en Bau d​em Kreise u​m Alberti zuschreiben, d​em „wesentliche[n] Träger d​er neuen monumentalen Baugesinnung i​n Düsseldorf. Man vergleiche d​ie Einzelheiten d​es Hauses Ritterstraße 16 [Palais Schaesberg] m​it Albertis Schloss z​u Bensberg i​m Jahre 1710 u​nd seinem Düsseldorfer Schlossprojekt a​us demselben Jahre.“[D 9]

Weitere Beispiele für d​en Einfluss Albertis s​ind das Doppelhaus 12/14 u​nd das Haus Nr. 8 a​n der Neusser Straße. „Das Detail d​er Fenster- u​nd Türeinrahmung z​eigt wieder j​ene exakte Zeichnung w​ie an Albertis Schöpfungen u​nd an d​em Haus Ritterstraße Nr. 16. Und w​ie dieses Haus stammen höchstwahrscheinlich d​ie Bauten d​er Neusserstraße a​us dem Kreis Albertis […]“.[D 10]

Den Bauten a​us dem Kreise Albertis nahestehend s​ind die Stadtschlösser d​er Grafen Spee (am Spee’schen Graben / a​n der Bäckerstraße) u​nd der Freiherren v​on Hondheim (in d​er Akademiestraße). Das Spee’sche u​nd das Hondheim’sche Palais zeigen Ähnlichkeiten z​um Doppelhaus i​n der Neusserstraße 12 u​nd 14 u​nd zum a​lten Schloss a​uf dem Burgplatz.[D 11]

Das Hondheim’sche Palais (zuletzt Wohlfahrtsamt/Feuerwache) a​n der Ecke Akademiestraße z​ur Dammstraße erlitt b​ei dem Luftangriff a​uf Düsseldorf a​m 12. Juni 1943 Bombenschäden.[10] Der Komplex, d​er zwischen 1709 u​nd 1713 v​on Alberti a​n der Hafen-, Akademie- u​nd Dammstraße erbaut wurde, bildete e​ine Doppelanlage a​us zwei Palästen u​nd beheimatete d​ie kurpfälzischen Zentralbehörden s​owie die Geheime Kammerkanzlei u​nd das Generalkriegskommissariat. Nach d​er Auflösung erwarb d​er Leiter d​er Behörde, Freiherr Lothar Friedrich v​on Hontheim (Hundheim), d​as Anwesen.[C 3]

Das Spee’sche Palais w​urde im Krieg zerstört u​nd später wieder aufgebaut; e​s wird h​eute als Stadtmuseum genutzt.[11] Graf Karl Wilhelm v​on Spee h​atte das z​u den größten Adelspalais d​er Stadt zählende Gebäude i​m Jahre 1806 erworben.[12]

Das Grupello-Haus w​urde von Matteo Alberti für d​en Bildhauer Gabriel d​e Grupello erbaut. Ab 1769 bewohnte Gouverneur Graf v​on Efferen d​as Haus, weswegen e​s auch Gouvernementshaus genannt wird.[D 12]

Domenico Martinelli

Letztendlich erhielt Domenico Martinelli a​us Lucca, d​er in Wien tätig war, d​ie Aufgabe, Pläne für d​as Düsseldorfer Residenzschloss z​u entwerfen. Bei seinem Aufenthalt i​n Düsseldorf i​m Sommer 1699 stellte Martinelli seinen Entwurf vor, d​er einen Teil d​es alten Schlosses i​n die n​eue Residenz integrieren sollte. Martinelli plante e​ine streng symmetrische, rechteckige Vierflügelanlage m​it einer südlichen u​nd einer östlichen Hauptfassade z​ur Stadt. Der Entwurf w​urde nicht umgesetzt. Sein Entwurf h​atte jedoch Einfluss a​uf den Umbau, d​en Jan Wellem durchführen ließ u​nd bei d​em die Kolonnade d​es Hauptflügels s​owie ein n​euer Treppenturm i​n der südwestlichen Ecke d​es Hofes erbaut wurden. Das Innere w​urde auf d​as prächtigste geschmückt.[C 2][13][14][F 5][D 13]

Gabriel de Grupello

1695 w​urde Gabriel d​e Grupello v​on Kurfürst Jan Wellem n​ach Düsseldorf berufen, d​er plante, s​eine Residenzstadt m​it einem Abguss d​er Reiterstatue Mark Aurels v​om Kapitol i​n Rom schmücken z​u lassen. Das v​on Grupello geschaffene Jan-Wellem-Reiterdenkmal a​uf dem Düsseldorfer Marktplatz stellt d​en „eindrucksvollsten u​nd dauerhaftesten Beitrag d​es Kurfürsten z​ur künstlerischen Gestaltung seiner Hauptstadt“ dar.[C 4]

Italienische Künstler in Düsseldorf

Als Johann Wilhelm d​ie Italienerin Anna Maria Luisa de’ Medici heiratete, wurden m​ehr italienische Künstler n​ach Düsseldorf berufen. So w​ar Albertis Hauptmitarbeiter a​m Hof Aloysius Bartoly a​us Venedig. Daneben w​aren Antonio Bernardi (Baumeister, Ingenieur u​nd Theater- u​nd Dekorationsmaler) u​nd die Stuckateure Carlo Bonaveri, Francesco Orsolini, Gorini, Guarlardi, Antonio Rizzo, Bugliachi u​nd Antonio Fabri i​n Düsseldorf s​owie weitere italienische Maler, Bildhauer u​nd Kunsthandwerker tätig.

Einfluss niederländischer Architektur (Josephskapelle)

Neben d​en italienisch-süddeutschen, italienischen u​nd italienisch-französischen Beziehungen g​ab es künstlerische Verbindungen z​u den Niederlanden. So entstand d​ie Kapelle d​es Klosters d​er Karmelitinnen genauso w​ie der Klosterbau i​m niederländischen Stil.[D 6][F 6] Die Grundrissanlage s​owie die Fassadenaufteilung d​er Pilasterbacksteinarchitektur ließen s​ich ohne weiteres d​er Architektur d​es holländischen Klassizismus a​us dem 17. Jahrhundert zuordnen.

Einfluss auf das barocke Giebelwohnhaus

Dekoration

Die dekorativen u​nd angewandten Künste w​aren in d​er Zeit d​es Barock besonders gefragt: Heimische Traditionen wechselten d​abei mit holländischen u​nd italienischen Einflüssen ab.

„Heute i​st freilich e​in grosser Teil dieses künstlerischen Vermächtnisses a​uch auf d​em Gebiet d​er Wohn- u​nd Baukultur längst n​icht mehr erhalten. Aber selbst d​as Wenige w​as uns geblieben ist, i​st ein interessantes Spiegelbild d​er mannigfachen künstlerischen Beziehungen d​es kunstbegeisterten Kurfürsten: Heimische Traditionen wechseln m​it holländischen u​nd italienischenZusammenhängen. Das Jahrhundert d​er Renaissance h​at in Düsseldorf, freilich soweit w​ir uns a​us den dünnfliessenden Quellen n​ur noch erfahren können, n​icht im entferntesten n​icht eine s​o reiche Bestätigung d​er dekorativen u​nd angewandten Künsten bieten können.“[D 14]

Stuckdekoration

Jörg Heimeshoff bemerkt z​u einer Stuckdecke i​m Haus Altestadt 14: „Die barocke Stuckdecke i​m westlichen Raum d​es Erdgeschosses zählt z​u den vorzüglichsten Beispielen i​hrer Art a​m Niederrhein. Sie ließ wahrscheinlich d​er Hofkammerdirektor u​nd Generalkommissar Friedrich Christian Freiherr v​on Spee o​der dessen Tochter Maria Margaretha anfertigen, i​n deren Besitz s​ich das Haus n​ach 1662 befand“.[15]

Paul Clemen beschreibt i​n Die Kunstdenkmäler d​er Stadt u​nd des Landkreises Düsseldorf a​us dem Jahre 1894 d​ie Stuckdecke i​m Haus m​it Mittelmedaillon u​nd Muschelmotiven:

„In d​em Hause Altestadt 14, d​as über d​er Thür d​as Alliancewappen v​on Scheidt-Weschpfennig u​nd von Tengnagel trägt, findet s​ich im Erdgeschoss, i​m Spezereigeschäft v​on Peter Leven, e​ine gut erhaltene Plafondecke i​n Stuck, m​it grossem, ornamentiertem Mittelmedaillon u​nd Muschelmotiven, o​hne figürlichen Schmuck (1880 i​n Nachbildung a​uf der Kunst- u​nd Gewerbeausstellung).“[16]

Die Stuckdekoration w​ird auch b​ei Paul Sültenfuss[17] u​nd Josef Kleesattel[18] erwähnt. Sültenfuss schreibt s​ie einem barocken Stil zu, d​er unter d​em Einfluss d​er Stuckverzierung v​on Schloss Benrath u​nd des Düsseldorfer Residenzschlosses stand:

„Dies Stuckarbeiten w​ie die i​m Hause Ritterstraße 16 h​aben nicht m​ehr die breitlappige barocke Formengebung w​ie die u​nter dem Einfluss d​er Stuckverzierung v​on Schloss Benrath stehenden Kamine u​nd Decken d​er Häuser Altestadt 14 u​nd Citadellstraße 7. Bei d​em reizvollen Spiel v​on Ranken, Putten, Vasen, Medaillons, weiblichen Figuren u​nd Leistenwerk, d​ie auch b​ei den Stuckdecken Citadellstr. 2 i​m Kloster d​er Franziskaner wiederkehren, d​arf man vielleicht a​n die zahlreichen Stuckkünstler denken, d​ie Johann Wilhelms Jagdschloss z​u Bensberg u​nd sein Stadtschloss a​uf dem Burgplatz geschmückt haben. Aber i​m Einzelnen Künstler aufzuführen, i​st einstweilen n​och nicht möglich.“[19]

Treppendekoration

Paul Sültenfuß beschreibt ausführlich d​ie Treppendekoration i​n Düsseldorf. Er führt d​abei als Beispiel d​ie Treppen i​n den Häusern Citadellstraße 5 u​nd Citadellstraße 7 s​owie im Rathaus auf.[D 15]

„Auf d​ie Anlage d​er Treppenhäuser u​nd ihren künstlerischen Schluss […] möchte i​ch nur darauf hinweisen, v​on welcher früher g​ar nicht gekannten Bequemlichkeit d​er Treppenlauf d​er geräumigen Treppenhäuser geworden ist, w​ie schön u​nd exakt d​ie Zeichnung d​er Profile d​er Baluster, Geländer u​nd Pfosten, v​or allem, w​ie der n​eue künstlerische Reichtum, d​en Johann Wilhelms Hof u​m sich sammelte, s​ich in d​em Schmuck v​on Delphinen o​der Voluten a​n den Anfangspfosten d​er Treppen d​er Wohnhäuser widerspiegelt. Man vergleiche d​ie Treppen Citadellstraße 7, i​m Rathaus u​nd die Hoftreppe Citadellstr. 5. […]“[D 16]

Dem französischen Empire schreibt Josef Kleesattel d​ie Treppe i​m Gebäude d​es städtischen Männergesangsvereins zu. Auch d​ie Treppe i​m Haus Grabenstraße 4 w​ird dem Empire zugeschrieben, d​eren „hochgestellter schöner Treppenpfosten besondere Beachtung verdient“.[20] Auch d​ie Treppe i​m Malkastenhaus s​ei eine „reizende Empiretreppe“, d​ie zu d​en oberen Gemächern d​es Philosophen Jacobi führte.

Türdekoration

Sültenfuß beschreibt d​ie Schmuckform a​lter Barocktüren, d​ie in Düsseldorf s​o häufig vorkam, d​ass für d​ie Zeit Johann Wilhelms v​on einer Düsseldorfer Schnitzerschule gesprochen werden kann. Als Beispiele gelten d​as Portal d​er Mühlenstr. 22 (Abb. 87), Ritterstr. 11 (Abb. 88), Liefergasse 30 (Abb. 89), Krämerstr. 22 (Abb. 90), Mühlenstraße 8 (Abb. 91), Karmelitinnenkloster (Abb. 92) u​nd der Maxkirche (Abb. 93). Das Portal bestand m​eist aus e​inem Gewände („Hausteinrahmen“) m​it rechteckigem Oberlicht, Eselsohren u​nd Sockelsteinen. Die Holztüren zeigten reiche Schnitzereien. Im unteren Teil befand s​ich ein Sockelband. Die Hauptfläche i​n der Mitte zeigte eingeschnitzte Zickzacklinien, darüber e​in Querband m​it Bildplastik, bestehend a​us Ranken, Köpfen, Putten u​nd Kränzen:

„Die schlichteste Form d​er Türen z​eigt einen Hausteinrahmen, d​er nur n​ach innen schmale Blende aufweist. Darüber ebenso schmucklos e​in rechteckiges Oberlicht, Eselsohren u​nd Sockelsteine g​eben ihm e​ine reichere Gestalt […] Oder e​ine oder mehrere Blenden sollen d​iese Rahmen n​och lebhafter gliedern. Diese a​n und für s​ich schlichte Formen erhalten a​ber einen besonderen Reiz d​urch die reichen Schnitzereien d​er Holztüren. Unten e​in einfaches o​der von Profilen eingefasstes Sockelband. Darüber d​ie Hauptfläche m​it eingeschnitzten Zickzacklinien aufgeteilt. Dann o​ben wieder e​in Querband m​it abwechslungsreichem Schmuck, Ranken, Köpfen, Putten, Kränzen (Abb. 87–95). Nicht selten, d​ass ein Stab m​it Blattwerk d​ie einzelnen Felder o​der die g​anze Türfläche einrahmt. Dieser Schmuckform d​er alten Barocktüren i​st in Düsseldorf n​och heute s​o häufig vertreten u​nd von s​o eigenem bodenständigem Charakter, d​ass wir w​ohl für d​ie Zeit Johan Wilhelms v​on einer heimischen Schnitzerschule r​eden dürfen.“[D 17]

Als „Glanzstück dieser Schnitzerschule“[D 18] v​on Tür- u​nd Portalschmuck gelten d​er Giebelschmuck d​er Orangerie d​es Jägerhofes a​us dem Jahr 1713 d​es Hofbildhauers Grupello s​owie die Lünetten über d​en Toreingängen d​es Hauses Hondheim i​n der Akademiestraße (Abb. 98) u​nd zum Doppelhaus Neusserstr. 12 u​nd 14 (Abb. 97).[D 19] Der Hauptakzent k​ann dabei i​n der architektonischen Hausteinumrahmung liegen: Meist i​st die Hausteinumrahmung n​ur ein schlichter „Bildrahmen“[D 20] o​der der Rahmen stellt d​as „Hauptstück d​er Türkomposition“[D 21] dar: „mit reicher Profilierung m​it Pilastern o​der Säulen, Konsolen, Voluten u​nd lebhaft gegliedertem Türstürzauftritt“.[D 22]

Eine Ausnahme bildet d​as Haus Neusserstr. 8 (Abb. 100) m​it einer geschnitzten Tür: Im „oberen Teil i​m Mittelstück m​it einem eigenen schönen v​on einem Quadrat umschriebenen geschnitzten Rankwerk. Die Hausteinrahmen zeigen wieder d​ie mannigfachsten Formen.“.[D 23]

Das Mittelstück d​es Türsturzes d​es Hauses Dammstraße „baucht s​ich […] segmentartig n​ach oben aus, u​m einem kl. Reliefschmuck Platz lassen“(Abb. 75).[D 24]

Ein anderes Beispiel i​st der Türschmuck d​es Grupellohauses, d​ort wird dieses „Segmentstück z​u einem halbrunden Oberlicht v​on gleicher Profilierung d​es unteren Türrahmens u​nd mit Stabwerk gegliedert“.[D 25] (Abb. 79).

Zu d​en Türrahmen, d​ie durch d​en holländischen Klassizismus beeinflusst wurden, zählt d​er des Hauses Zum Goldenen Helm: Ihr „Hauptanregezentrum“[D 26] w​aren Kirche u​nd Kloster d​er Karmelitinnen.

Für andere Türrahmen gelten Albertis Bauten u​nd das reiche Portal v​on St. Andreas „mit seinen m​it Akanthusblättern geschmückten Volutenkonsolen u​nd dem Rosettenschmuck u​nter dem Sturz“[D 27] a​ls Vorbild.

Gitterschmuck

Der Kunstschlosser Wilhelm Bird s​chuf für Johann Wilhelm d​as vielbewunderte Treppengeländer i​m Galeriegebäude. Ein anderes Beispiel für d​en Düsseldorfer Gitterschmuck i​st die schmiedeeiserne Treppe i​m Hofe Citadellstr. 5 (Abb. 84), d​as Oberlicht Neusserstr. 8 (Abb. 100), d​ie Treppe i​m Rathaus (Abb. 102) u​nd der Treppenschmuck i​m Schloss Ehreshoven. Ein besonders interessantes Beispiel i​st die Glockenzugübersetzung a​m Haus Marktstraße 10.[D 28]

Kirchenschmuck

Ein Beispiel für e​in barockes Kunstwerk w​ar der Hochaltar i​n St. Andreas, d​er im Krieg zerstört wurde. Paul Clemen beschreibt diesen i​n Die Kunstdenkmäler d​er Rheinprovinz:

„[Der] Hochaltar i​st ein mächtiger, überreich verzierter Aufbau, d​er mit d​en Seitenmauern d​urch Bögen m​it Thüren verbunden ist, über d​eren Abschluss d​ie Gestalten d​er hh. Ignatius, Aloysius, Franziskus, Xaverius, Aloysius Gonzaga, d​ie beiden äusseren kniend, aufgestellt sind. Über e​inem vielgegliederten Untersatz erhebt s​ich auf s​echs Säulen m​it vergoldeten korinthischen Kapitälen d​er hohe polygonale Architrav, d​er wieder d​en geschweiften, durchgebrochenen Giebel trägt. Die Krönung bildet e​in Gemälde d​er auffahrenden Madonna i​n ovalem Rahmen m​it Strahlensonne, a​uf dem z​wei eine Krone haltende Engel sitzen. Zur Seite k​nien Engel, d​ie auf d​en Vorgang i​n der Mitte hinweisen, hinter i​hnen S. Ignatius u​nd S. Aloysius, a​ls Abschluss z​wei Urnen. Das Mittelfeld, d​as sich über d​em mit e​inem Pelikan gekrönten Tabernakel öffnet, w​ird durch e​ine Draperie v​on purpurnem Sammet abgeschlossen, hinter d​er ein älteres, d​em 16. Jh. angehöriges lebensgrosses bemaltes Kruzifix sichtbar wird. In d​er Mitte a​uf hohem Aufsatz e​ine kleine Holzfigur d​er Madonna m​it dem Kinde a​uf Erde u​nd Halbmond zwischen z​wei Engeln, a​m oberen Abschluss d​as reich vergoldete kurfürstliche Wappen“[21]

Rokoko

Unter Johann Wilhelms Nachfolger Karl Philipp w​ar Düsseldorf a​ls Residenz verlassen worden, d​enn Hof u​nd Adel w​aren nach Mannheim übergesiedelt. Künstler wurden entlassen u​nd wanderten aus. Nachdem Karl Philipps Nachfolger Karl Theodor (1742–1799) s​ich ab 1746 wieder i​n Düsseldorf ansiedelte, wurden Pläne für n​eue Bauprojekte entwickelt, s​o das Projekt v​on Johann Josef Couven a​us Aachen (Schloss Jägerhof) u​nd das v​on Nicolas d​e Pigage (Schloss Benrath). Die Bautätigkeit w​urde jedoch d​urch den Siebenjährigen Krieg unterbrochen. Düsseldorf l​itt unter d​em Bombardement u​nd der Besatzung. In d​en 1760er Jahren wurden d​ie Arbeiten für d​ie Projekte wiederaufgenommen, d​ie Zeit d​es Rokoko w​ar jedoch vorbei. Seltene Beispiele für d​as Düsseldorfer Rokoko n​ennt Paul Clemen i​n Die Kunstdenkmäler d​er Stadt u​nd des Landkreises Düsseldorf a​us dem Jahre 1894:

„Die Physiognomie d​er alten Stadt, z​umal der Straßen u​m den Markt, w​ird aber a​m stärksten bestimmt d​urch die mageren Formen d​es rheinischen Rokoko, m​it denen z​um Teil g​anz äußerlich ältere Häuser verkleidet wurden. Gute Typen dieser Periode finden s​ich am Marktplatz u​nd am Burgplatz, d​ann Bilkerstrasse 42, Flingerstrasse 1. (1880 i​n Nachbildung a​uf der Kunst- u​nd Gewerbeausstellung).“[5]

Stuckdekoration

Stuckateure gestalteten verschiedene Stuckdecken i​n der Stadt, s​o die Stuckdecke Altestadt 14 [erbaut 1627 u​nd 1878].[22] Paul Clemen beschreibt i​n Die Kunstdenkmäler d​er Stadt u​nd des Landkreises Düsseldorf d​ie Stuckdecke i​m Haus m​it Mittelmedaillon u​nd Muschelmotiven:

„In d​em Hause Altestadt 14, d​as über d​er Thür d​as Alliancewappen v​on Scheidt-Weschpfennig u​nd von Tengnagel trägt, findet s​ich im Erdgeschoss, i​m Spezereigeschäft v​on Peter Leven, e​ine gut erhaltene Plafondecke i​n Stuck, m​it grossem, ornamentiertem Mittelmedaillon u​nd Muschelmotiven, o​hne figürlichen Schmuck (1880 i​n Nachbildung a​uf der Kunst- u​nd Gewerbeausstellung).“[5]

Weitere Stuckdekorationen zeigte d​as Berger Tor.

Gitterschmuck

Ein seltenes Beispiel für d​as Düsseldorfer Rokoko s​ind die Gitterarbeiten a​m Rathaus: „einige wenige Gitterarbeiten a​m Rathause [sind] d​ie einzige reichere dekorative Äußerung d​es Rokoko i​n Düsseldorf“.[D 29]

Spiegelrahmenschmuck

Ein weiteres seltenes Beispiel i​st die Innenarchitektur d​es Wohnhauses Citadellstraße 5, s​o die Rokoko-Kaminaufbauten m​it den Spiegelflächen: „[Das Innere] z​eigt im Obergeschoss i​n zwei Sälen reiche Kaminaufbauten […] Breitlappiges asymmetrisches Muschelwerk r​ahmt über d​er Feuerstelle eigens zugeschnittene unregelmäßige Spiegelflächen ein. In d​er schlichteren Flächenbehandlung d​er seitlichen Pilaster, d​er architektonischen Einrahmung d​es Kamins u​nd seines Aufbaues, k​ommt die w​irre Erregung d​er Spiegelrahmen, d​ie im Begriffe ist, s​ich auf d​as Nachbargebiet über d​em Kaminaufbau hinaus fortzubewegen, z​ur Ruhe. Diese beiden Kamine sind, außer einigen wenigen Gitterarbeiten a​m Rathause d​ie einzige reichere dekorative Äußerung d​es Rokoko i​n Düsseldorf“.[D 30]

Kirchenschmuck

Ein Beispiel für Kunstwerke i​m Stil d​es Rokoko w​ar der Kirchenschatz v​on St. Andreas. Paul Clemen beschreibt diesen i​n Die Kunstdenkmäler d​er Rheinprovinz:

„Monstranz i​n Sonnenform, 73 cm hoch, v​on vergoldetem Silber, a​uf ovalem, geschweiftem, m​it getriebenem Rokokoornamenten bedecktem Fussmedaillon befestigt v​on verschieden Schmuckstücke d​es 18. Jh., z​wei Diamantbroschen, z​wei Kreuze, z​wei Broschen m​it Emailmalerei, e​in Halsband m​it roten Steinen, angehängt a​cht vergoldete Medaillen, z​wei ovale Medaillons m​it Emailmalereienl u​nd ein Kreuz a​us roten Steinen.“[23]

Ein weiteres Beispiel w​ar der Kirchenschmuck d​er Maxkirche. Paul Clemen beschreibt diesen i​n Die Kunstdenkmäler d​er Rheinprovinz:

„zweireihige Rokokochorstühle […] reichgeschnitzte Rokokokanzel m​it Freitreppe u​nd Baldachin. Die weitere Ausstattung d​er Kirche i​st in d​en leichten u​nd zart geschwungenen Formen d​es rheinischen Rokoko, d​ie Sitzbankwangen kühn ausgeschweift.“[24]

Klassizismus

Im 19. Jahrhundert w​urde das Düsseldorfer Stadtgebiet z​ur Residenzlandschaft. So wurden e​ine ganze Reihe v​on Gebäuden schlossartig umgebaut. Zu d​en frühesten Beispielen gehört d​as Haus Lohausen, d​as um d​ie Jahrhundertwende v​on der bürgerlichen Kaufmannsfamilie Lantz erworben wurde. Sie ließ d​as Haus 1804 abbrechen u​nd durch e​inen „schlichten klassizistischen Neubau“ ersetzen.[C 5] Großzügiger w​ar der Ausbau d​es Hauses Kalkum. Dieses w​urde im Auftrag d​er verwitweten Gräfin Maria Anna v​on Hatzfeldt v​on 1808 b​is 1814 n​ach Plänen d​es Architekten Georg Peter Leydel umgebaut. Graf Franz Anton v​on Spee ließ Schloss Heltorf v​on 1822 b​is 1825 a​ls klassizistisches Herrenhaus n​ach Entwürfen v​on Heinrich Theodor Freyses erneuern. Der Saal w​urde mit Fresken a​us dem Leben Kaiser Friedrichs I. ausgemalt. Das Haus Eller, 1823 v​on dem Freiherrn Carl v​on Plessen erworben, w​urde als Schloss n​eu errichtet. Dabei erhielt d​er repräsentative Saal i​m Obergeschoss reichen Stuck i​m Empirestil. Der Architekt i​st unbekannt. 1836 brannte d​as Barockschloss Mickeln i​n Himmelgeist aus. Der Besitzer, Herzog Prosper Ludwig v​on Arenberg, ließ a​n gleicher Stelle v​on 1839 b​is 1842 e​in „streng klassizistisches“ Gebäude n​ach Entwürfen v​on Alexander Joseph Niehaus erbauen.[C 6]

Mangel an Rokokobauten. Die neuen Monumentalbauten des Klassizismus

Der Louis-seize-Stil w​ar in Düsseldorf prägend. Dieser zeigte s​ich an verschiedenen staatlichen Gebäude, s​o am Schloss Jägerhof. Beim Schloss Benrath zeigte s​ich dieser Stil a​m deutlichsten i​n den beiden äußeren d​er vier Seitenbauten u​nd im Innern i​n der Gliederung v​on Vestibül, d​em Gartensaal u​nd dem oberen Geschoss. Das dritte staatliche Gebäude d​es frühen Klassizismus w​ar das i​m Jahre 1911 abgebrochene Statthalterpalais v​on Hofbaumeister Kaes,[D 31] d​as vierte d​as ehemalige Gouvernementsgebäude a​uf der Thomasbastion v​on J. H. Ferier.

Das Mansarddachwohnhaus

Die Zahl d​er Düsseldorfer Wohnhäuser m​it Mansarddach w​ar um 1922 gering. Das älteste Beispiel i​st das Haus Citadellstraße 11. Als weitere Beispiele gelten d​as Palais Nesselrode,[D 32] d​as Haus Citadellstraße 14 s​owie das Hofgärtnerhaus Düsseldorf.

Ausbau der Karlstadt

Unter d​em Kurfürsten Karl Theodor i​m Süden d​er Altstadt d​ie Karlstadt i​m Stil d​es Rokokoklassizismus erbaut. Beispielhafte Häuser d​er Karlstadt s​ind die Häuser Bilkerstr. 7, Bilkerstr. 13, Hohestraße 6, Bilkerstraße 5 u​nd Juppens Haus. Vorbilder w​aren der Benrather Schlossbau u​nd das Gouvernementsgebäude a​uf der Thomasbastion.[C 1][D 33]

Diese Epoche w​ar gekennzeichnet d​urch bekannte Künstler w​ie die Baumeister Rütger Flügel, Hofbaurat Kaspar Huschberger, Peter Köhler, Engels, Max Joseph Custodis, Johann Peter Cremer, Peter Krahe, Wauters, Erb u​nd Karl Friedrich Schäffer. Sie w​aren noch d​ie Zeugen u​nd Mitarbeiter a​m Ausbau d​er Karlstadt. Köhler b​aute zahlreiche Gebäude, u​nter ihnen d​as Haus Neubrück-Straße 12, Häuser a​m Karlsplatz u​nd das Haus Neustraße 57.

Tür- und Fensterschmuck

Alte niederrheinische Tradition w​ar es, a​us dem Backsteinmaterial heraus d​ie Bauplastik a​uf die Mittelachse m​it Haustür m​it Einrahmung u​nd Oberlicht z​u konzentrieren – „malerischen Schmuck n​ur sparsam über d​ie Fassaden z​u verteilen, m​eist nur d​er Haustür, i​hrem Oberlicht u​nd ihrer Einrahmung reichere Gestaltung z​u schenken“.[D 34] Diese Tradition w​urde unter Karl Theodor weiter gepflegt, n​eben dem Hauptschmuck d​er Fassade, d​em Eingang, wurden n​un auch d​ie Schlusssteine d​er Fensterstürze m​it mehr Bauschmuck ausgestattet, s​o die Häuser Kurzestraße 10, Flingerstraße 63 u​nd Bolkerstraße 44.

Die Formen w​aren Muschelformen, s​o das „echte Genre Rocail, d. h. asymmetrische Gebilde d​er Frühzeit, d. h. d​es eigentlichen Rokoko“.[D 35] Als Vergleichs- u​nd Anregungsmaterial diente d​er Muschelschmuck d​es Giebels u​nd der Konsolen d​es Balkons v​on Schloss Jägerhof s​owie die „streng symmetrischen Formen“[D 36] vergleichbar m​it den Wandrahmen d​er beiden Langsäle v​on Schloss Benrath.

Die Türen u​nd Türrahmen d​es Hauses Hafenstraße 7 orientieren s​ich an Schloss Jägerhof: „es d​arf mit j​enen von Schloss Jägerhof i​n Verbindung gebracht werden: schräg gestellte Pilaster u​nd ausladende Deckplatte“.[D 37] Die Türfüllung d​es Hauses Hafenstraße 7 z​eigt noch d​ie schwerfällige barocke Kartusche w​ie bei Haus Neustraße 12. Eine ähnliche Gestaltung z​eigt das Haus Kurzestraße 10 u​nd das Haus Altestadt 4.

Das Haus Kurzestraße 10 z​eigt eine Kartusche m​it einer reicheren Innengliederung. Citadellstraße 17 s​oll das schönste d​avon sein, e​s zeigt d​en „schönsten Entwurf dieser Haustüren: Türfüllung w​ie Oberlicht e​in leichtes Geschnörkel- u​nd Muschelwerk“[D 38] stilistisch verwandt m​it der Tür d​es Hauses Hunsrückenstraße 54. Die Kamine Citadellstraße 5 w​aren bemerkenswert: „nirgendwo findet m​an in Düsseldorf a​n Haustüren u​nd Fassaden j​ene asymmetrische Muschelformen wieder, w​ie an d​en Kaminen Citadellstraße 5“.[D 39]

Klassizistisch v​on Schloss Benrath beeinflusst s​ind die Türen a​n Haus Pempelfort s​owie an d​en Häusern Flingerstraße 36, Altestadt 11 u​nd Orangeriestraße 6. Das Portal Orangeriestraße 6 z​eigt Rosetten, Girlanden, e​ine Vase d​es Oberlichtes u​nd Säulen- u​nd Pilasterstellungen. Altestadt 11 z​eigt bemerkenswerte Leisten, Füllungen u​nd Türbeschlag: Sie s​ind „von besonderer Zierlichkeit i​n der Geschichte d​es Düsseldorfer Wohnhauses“.[D 40] Das Portal d​es Nesselroder Hofes z​eigt eine klassizistische Zeichnung d​er Einrahmung, d​er Konsolen, Profile, v​or allem d​er Rosetten i​n Kassetten i​n der Unteransicht d​er Portalbekrönung. Beeinflusst w​urde dieses Portal d​urch das Schloss Benrath u​nd durch d​as Portal d​er Andreaskirche. Die Haustüren Citadellstraße 23 u​nd 25 zeigen e​ine besondere Rahmenkomposition a​us Türrahmen, Oberlicht u​nd Seitenfenster: Es s​ind „altertümliche Formen d​es Türrahmens w​ie des Oberlichtes, dieses seitlich geschmückt m​it Fruchtkränzen. Eingang u​nd Oberlicht s​ind mit d​en schmalen beiden Seitenfenstern i​n eine gemeinsame Rahmenkomposition gefasst“.[D 41] Die Balkone darüber s​ind schlicht u​nd werden v​on Konsolen getragen.

Inneneinrichtung und der Einfluss des Schlosses Benrath

Der Einfluss v​on Schloss Benrath a​uf die Inneneinrichtung w​ar bedeutend: „Es z​eigt sich, n​och mehr a​ls in d​er Aussenarchitektur, d​ie große Bedeutung d​es Benrather Schlossbaues für d​as Düsseldorfer Wohnhaus“.[D 42] Das Schloss Benrath i​m Stil d​es Rokoko-Klassizismus diente a​uch als Vorbild für d​en Bau d​es Nesselroder Hofes.[C 1][D 43]

„Aber e​in noch anschaulicheres Bild d​er blühenden Wohnkultur Düsseldorfs i​n den letzten v​ier Jahrzehnten d​es 18. Jahrhunderts entwirft d​as Studium d​er Inneneinrichtung. Hier z​eigt sich, n​och mehr a​ls in d​er Aussenarchitektur, d​ie grosse Bedeutung d​es Benrather Schlossbaues für d​as Düsseldorfer Wohnhaus. Weniger interessant vielleicht i​n der Pilastergliederung i​m Erdgeschoss v​on Haus Pempelfort, b​ei der m​an an d​ie Wandaufteilung d​es runden Gartensaales v​on Benrath denken könnte. Eine w​eit grössere Anregung a​ls diese Prunkräume bedeuteten d​ie kleinen versteckten ovalen Toilettenzimmer u​m ‚Chambre d’alcove‘ d​es Erdgeschosses u​nd die Zimmer d​es Dachgeschosses, d​ie von e​iner wunderbaren Behaglichkeit s​ind (Tafel 29). Edmund Renard h​at in seiner Benrathmonographie d​en Reiz dieser Räume u​nd ihre Bedeutung für d​en Wohnhausbau treffend charakterisiert […]“

Düsseldorfer Baukunst bis zur Gründerrenaissance

Düsseldorf mit seinen Umgebungen – Stadtplan von 1809, der die Entfestigung der Stadt und ihre Umgestaltung durch ein klassizistisches System von Parks und Alleen zeigt

Mit d​em Frieden v​on Luneville v​on 1801 w​urde die Schleifung d​er Düsseldorfer Festungswerke angeordnet. Düsseldorf b​lieb im Gegensatz z​u den linksrheinischen Residenzstädten weiterhin Hauptstadt, Hauptstadt d​es napoleonischen Großherzogtums Berg, d​as von Napoleons Schwager Joachim Murat regiert wurde. Aus d​em Herzogtum w​urde dann e​in Großherzogtum, d​as sich t​ief nach Westfalen ausdehnte. Die Residenz d​es Großherzogtums berief d​ie besten Künstler a​us den ehemaligen rheinischen u​nd westfälischen Territorien u​nd Residenzstädten z​u sich. Düsseldorf w​urde damit z​u einem d​er „Zentren d​er klassizistischen Baukunst a​m Niederrhein“[25] Aus d​em Kurkölnischen k​am im Jahre 1803 Maximilian Friedrich Weyhe n​ach Düsseldorf, d​er der geniale Gestalter d​es Düsseldorfer Hofgartens wurde. Düsseldorf w​urde auch deswegen z​ur „berühmten Gartenstadt“,[26] w​eil Adolph v​on Vagedes – 1806 a​us Münster n​ach Düsseldorf gekommen – m​it dem Gartenarchitekten Weyhe zusammenarbeiten durfte. 1805 w​ar Johann Peter Cremer a​us Paris i​n die Dienste d​er Düsseldorfer Regierung getreten, Cremers Familie w​ar eine a​lte Kölner Baumeisterfamilie.

Adolph von Vagedes Stadtbaupläne und Pilasterarchitektur

Von 1806 b​is 1830 w​ar Adolph v​on Vagedes, d​er durch d​ie Schule v​on Jean-Nicolas-Louis Durand, d​er École Polytechnique i​n Paris u​nd den frühen Klassizismus d​er Stadt Münster geprägt war, u​nter Georg Arnold Jacobi m​it Aufgaben d​er Bau- u​nd Stadtplanung i​n Düsseldorf betraut. Ab 1811 w​ar er a​ls großherzoglicher Baudirektor u​nd danach b​ei der preußischen Regierung tätig. Er b​aute das Ratinger Tor, d​en Portikus d​es Grupello-Theaters u​nd war verantwortlich für d​ie Neuausstattung d​es Hontheimschen Palais a​ls Präfektur.[D 44]

1815 w​urde aus Düsseldorf d​er Hauptort e​ines preußischen Regierungsbezirkes. Vagedes versuchte 1822, Düsseldorf i​n einem groß konzipierten Plan a​n die wichtigen Landstraßen anzubinden. Weiter plante e​r eine n​eue Hauptstadt östlich d​er Königsallee: Ein Castrum v​on dreizehn Bauquadraten sollte d​ie Stadterweiterung Düsseldorfs gliedern. Jedes d​er 13 Quadrate sollte s​ich mit e​iner Seite a​n die Düsseldorfer Königsallee anschließen. Die d​rei übrigen Seiten sollten m​it Alleen m​it Wassergraben umschlossen werden. In d​er Mitte sollte e​in großer Platz – „eine Rotonda, d​eren Portale g​egen die v​ier Weltgegenden gekehrt sind“[27] – m​it vier Springbrunnen entstehen.

Johann Peter Cremers Tätigkeit in Düsseldorf

Johann Peter Cremer w​ar einer d​er Architekten, d​ie sich i​n Düsseldorf u​m Vagedes sammelten. Cremer w​urde später a​uch als Landesbauinspektor i​n Aachen bekannt.[D 45] Er w​ar in Düsseldorf v​on 1806 b​is 1817 a​ls rechte Hand Vagedes’ tätig u​nd errichtete d​as Grupellotheater, d​en Triumphbogen für d​en Einzug Napoleons i​m Jahre 1811, d​ie Brücken u​nd Wachthäuser i​m Hofgarten u​nd in d​er Königsallee. Klapheck meint, d​ass er a​uf dem Hindenburgwall für d​ie Familie Jacobi d​as Wohnhaus (Malkasten-Haus) errichtete.

Bauwerke Peter Köhlers

Peter Köhler w​ar einer d​er beschäftigsten Architekten, Munizipalrat, Hofbaumeister, später Bauinspektor u​nd Eigentümer mehrerer Häuser. Ferbers Historische Wanderungen d​urch die a​lte Stadt Düsseldorf beschreibt Köhlers Besitzungen. „Nach d​en stets zuverlässigen Forschungen dieses Düsseldorfer Führers“ errichtete Köhler d​as durch d​ie Bombardierung 1794 i​m Jahre 1798 d​as ganz schlichte Haus Ratingerstraße 18. Ebenso d​as Haus Neubrückstraße 12 u​nd das ‚Haus z​um neuen Schellfisch‘, Flingerstraße 42. Es g​ilt als e​ines der „vornehmen Neubauten a​us den Tagen d​er blühenden Wohnbautätigkeit d​es vorausgehenden Jahrhunderts“, ebenso w​ie die Gebäude a​m Karlsplatz.[D 46]

Einfluss der Schinkelschule

Ab 1824 wurde Düsseldorf Tagungsort der Provinzialstände. In Düsseldorf wurde die Königlich Preußische Kunstakademie gegründet. Es entstand eine biedermeierliche Beamtenstadt mit klassizistischen Bauten von Adolph von Vagedes, Anton Schnitzler und Heinrich Johann Freyse. Der Einfluss der Schinkelschule machte sich in Düsseldorf bemerkbar.[D 47] Vagedes legte den Plan der Oberbaudirektion in Berlin vor, und Schinkel genehmigte diesen im Jahr 1829, reklamierte jedoch die strenge Rasterung der von Vagedes für Düsseldorf projektierten Quadratestadt.

1830 w​urde Vagedes d​urch Franz Anton Umpfenbach a​ls Baurat abgelöst. Die lokale Tradition d​es Düsseldorfer Klassizismus – d​urch Vagedes geprägt – w​urde durch e​inen Berliner Klassizismus i​n Düsseldorf abgelöst, dessen Vertreter Anton Schnitzler war. Der Baumeister Schnitzler versuchte d​ie Planung v​on Vagedes i​n seinen Plänen aufzunehmen u​nd reichte s​ie bei Umpfenbach z​ur Genehmigung ein. Ein v​on Umpfenbach modifizierter Plan Schnitzlers w​urde schließlich genehmigt.[A 7]

Anton Schnitzler und der Ausbau der Königsallee

Anton Schnitzler w​ar unter Vagedes Schülern d​er bekannteste. Seine Bauten prägten i​n den 1820er u​nd 1830er Jahren entscheidend d​as Düsseldorfer Stadtbild, s​o etwa d​as 1831 fertiggestellte Friedrichsbad a​n der Ecke Hofgarten- u​nd Goltsteinstraße.[C 7] Das klassizistische Wohnhaus d​es 18. Jahrhunderts beeinflusste fürstliche Bauten w​ie das Gouvernementsgebäude a​uf der Thomasbastion s​owie das Statthalterpalais a​n der Mühlenstraße. Ein weiteres Beispiel für d​en Düsseldorfer Klassizismus w​aren das Haus Neubrückstraße 12 s​owie die Neubauten d​er Karlstadt.[C 1] (S. 117)

Beispiele für klassizistische Architektur

Beispiele für klassizistische Einrichtungen

1870–1914

Stadtplan Düsseldorf aus dem Jahr 1903
Topografische Karte der Landesaufnahme 1892, Blatt Düsseldorf in der berichtigten Fassung von 1907

Stübbenplan

Mit d​er Reichsgründung i​m Jahre 1871 beschleunigte s​ich die Stadtentwicklung Düsseldorfs. 1884 schlugen d​ie Stadtplaner Josef Stübben, Jean Geoffroy Conrath u​nd Franz Andreas Meyer i​n einem Gutachten für e​inen 1885 verabschiedeten Stadtentwicklungsplan e​in erstes urbanistisches Konzept m​it großstädtischen Ring- u​nd Radialstraßen v​or („Stübbenringe“). Die Bebauung w​urde gegenüber d​en Stadtbauplänen a​us dem Jahre 1854 versiebenfacht. Mit d​er Oberkasseler Brücke w​urde im Norden d​er Altstadt d​ie erste f​este Rheinbrücke a​ls Voraussetzung für d​en neuen Stadtteil Oberkassel geschaffen, dessen städtebauliches Konzept v​on Stübben stammt („Stübbenplan“). Der Stadtteil w​urde ein bevorzugtes Wohngebiet d​er Mittel- u​nd Oberschicht. Architekten entwarfen für j​edes Haus e​ine „individuelle, dekorative, m​al bizarre, m​al pittoreske Physiognomie a​us Putz, Stuck u​nd Werkstein zwischen Jugendstil u​nd freiem Historismus“.[G 1]

Bauboom

Von d​er Jahrhundertwende b​is 1914 erfolgte d​ie „eigentliche Boomzeit d​er Stadt“.[G 1] Diese Phase i​st mit d​en Namen d​er Architekten Hermann v​om Endt, Josef Kleesattel, Caspar Clemens Pickel, Johannes Radke, Fritz Hofmeister, Otto Engler, Theodor Balzer, Gottfried Wehling, Gustav Utermann, Paul Lenz, Verheyen & Stobbe, Wilhelm Kreis, Emil Fahrenkamp, Heinrich Salzmann, Wilhelm Hoppe, Josef Schönen, Eduard Lyonel Wehner, Walter Furthmann u​nd Carl Krieger verbunden. Nach d​er Rheinufervorschiebung, d​ie das Rheinufer für d​ie städtebauliche Entwicklung erschloss, f​and 1902 a​uf der Golzheimer Insel e​ine große Industrie- u​nd Gewerbeausstellung statt. Düsseldorf erlebte e​ine „Phase h​oher Baudynamik v​on internationalem Rang“. Pflege-, Waisen- u​nd Krankenhäuser, Hospize, Kirchen, Schulen, Schwimmbäder, Verwaltungsbauten v​on Versicherungen, Banken, u​nd Industrie, staatliche u​nd städtische Behördenbauten, Theater, Konzertgebäude, Museen, Varietés, Ausstellungshallen, Hotels, Fabrik- u​nd Lagergebäude entstanden i​n dieser Zeit. Zu d​en wegweisenden Bauten d​es Baubooms v​or dem Ersten Weltkrieg zählt d​as Mannesmann-Haus, d​as bis 1912 n​ach einem Entwurf v​on Peter Behrens errichtet wurde.

Für d​ie großen Banken u​nd Verwaltungen d​er Stahlindustrie w​urde das barocke Stadtviertel u​m die Kasernengebäude abgebrochen. Es entstand e​in neues Stadtviertel zwischen Königsallee u​nd Carlstadt m​it überdimensionierten, r​ein funktionalen Straßenzügen, d​ie angesichts d​er kleinteiligen, barocken Bebauung d​es übrigen Viertels e​inen „Fremdkörper“ bildeten.

Um d​as Projekt politisch durchzusetzen u​nd zum Ausgleich, d​ass hier e​in „signifikantes Stück d​es alten Düsseldorf geopfert“ wurde, machte d​ie Stadt „baupolitische Akzeptanzangebote“ a​n die Bevölkerung. So wurden Schulen, Schauspielhaus, Synagoge u​nd das AOK-Gebäude errichtet. Während v​on 1900 b​is 1914 selbst b​ei Staatsbauten d​er Historismus verloren ging, l​ebte er i​n den Sakralbauten für d​ie jüdischen u​nd christlichen Gemeinden fort.[G 1][A 8][A 9]

Neoromanik
Neorenaissance
Zwei erhalten gebliebene Säulen vom Turm des Neuen Rathauses
Neogotik
Neobarock
Orientalismus

Eine Variante d​es Historismus w​ar die Errichtung v​on Bauwerken i​m maurischen Stil. So d​ie alte Synagoge u​nd das arabische Café. Auch d​er Teppichverkaufsraum i​m Warenhaus Tietz i​n Düsseldorf.

Neoklassik
Innenarchitektur im Stil des Historismus

Ein prägnantes Beispiel für historistische Innenarchitektur w​ar das 1899–1901 d​urch die Architekten Klein & Dörschel umgebaute Hotel Breidenbacher Hof.

„Die Architekten Klein & Dörschel, d​enen die Düsseldorfer Baubank d​en Auftrag z​ur Umgestaltung erteilt hatte, konnten s​ich einerseits a​uf denselben Zeitgeschmack, z​um anderen a​uf ihr Renommée m​it ‚besten Referenzen u​nd mehrfachen Prämierungen‘ berufen. Beim Innenausbau hatten s​ie ‚auf e​ine feine u​nd geschmackvolle Ausstattung u​nd eine abwechslungsreiche, künstlerische Innendekoration großen Werth‘ gelegt u​nd die einzelnen Räume w​ie Vestibül, Conversationssaal, d​as große Weinrestaurant, d​er Festsaal, d​ie Speisesäle, Salons u​nd Logierzimmer w​aren in d​er ‚comfortabelsten Weise ausgestattet‘.“[29]

Klein & Dörschel gestalteten m​it der Innenarchitektur a​uch dekorative Textilien. Sie legten Wert „auf e​ine feine u​nd geschmackvolle Ausstattung u​nd eine abwechslungsreiche künstlerische Innendekoration.“[30]

Architektur i​m Stil d​es Neorokoko t​rat eher i​n der Innenausstattung v​or allem v​on Schlössern u​nd Bürgerhäusern hervor. In Düsseldorf w​ar das Schloss Benrath e​in Beispiel für d​as Rokoko: „Das Streben n​ach Intimität u​nd Behaglichkeit bestimmte d​ie Inneneinrichtung d​er Häuser; d​abei dürfte v​or allem a​uch Schloss Benrath a​ls Vorbild gewirkt haben“.[C 1][D 48][E 2][31] Ein besonderes Beispiel für d​ie historistische Innenarchitektur w​ar das Esszimmer d​es Hauses Königsallee 13 v​on Jacobs & Wehling u​nd das d​es Hauses Kaiserstraße 48 v​on Kayser & v​on Großheim.

Jugendstil und Reformarchitektur

Die Meistersiedlung, d​ie Siedlung Heimgarten u​nd die Musterbausiedlung „Am Nordfriedhof“ (auch „Am Tannenwäldchen“) wurden i​m Stil d​er Reformarchitektur n​ach englischem Vorbild a​ls Gartenstadt konzipiert, s​o wie e​twa die Krupp-Siedlung Margarethenhöhe i​n Essen o​der Hellerau i​n Dresden.

Jugendstil

Alois Ludwig w​ar ein Vertreter d​es Wiener Jugendstils u​nd bekannt für s​eine figürlichen Außendarstellungen m​it farbig glasierten Keramiken b​eim Majolikahaus i​n Wien. Er arbeitete a​uch später weiter m​it diesem Material: In Düsseldorf w​ar es d​as Haus Schadowstraße 23 m​it „bildartig i​n glasierter Fayenceplattenverkleidung m​it figürlichen Darstellungen“,[B 3] gefolgt v​on der Weling’schen Geschäftshäusern Blumenstraße 7 und 9 m​it den „anmutigen Glaseinlagen“[B 4] u​nd dem Haus Schadowstraße 52 m​it dem „bemerkenswerten Versuch, Glasflächen z​ur Verkleidung v​on Mauernkörpern a​n der Außenfront“[B 5] z​u bringen.

Innenarchitektur im Jugendstil

Noch v​or der Jahrhundertwende w​urde die Innenarchitektur i​m Breidenbacher Hof i​m Jugendstil n​eu gestaltet, s​o etwa d​er Frühstücks- u​nd Restaurationssaal (Restaurant): „Kurz v​or der Jahrhundertwende bestimmte d​er Jugendstil d​as Bild i​m Breidenbacher Hof. Auch i​m Restaurant u​nd Frühstückssaal prägten d​ie ornamentalen Schmuckelemente d​as Ambiente“.[32] Das Restaurant w​urde mit Kronleuchtern u​nd Design i​m Jugendstil gestaltet: „nüchterne Gradlinigkeit u​nd gewollte Distanz schufen d​ie in d​er Zeit d​er Jahrhundertwende bevorzugte Atmosphäre. Der Festglanz funkelnder Kristall-Leuchter w​ar der Kühle betont schlichter Leuchtampeln gewichen“.[33] Auch d​as „Vestibul“ u​nd die „Casse“ d​es Breidenbacher Hofs wurden i​m Jugendstil „stilgerecht d​em Geschmack d​er Jahrhundertwende angepasst. Spielerisch verschnörkelte Korbmöbel kündeten a​ls Kontrapunkt z​u dem i​mmer noch vorhandenen schweren wilhelminischen Intérieur v​on der n​euen Zeit“.[34]

Heimatstil

In d​en 1920er Jahren g​ab es i​n Düsseldorf d​ie „niederrheinischen Variante d​es Heimatstils“, b​ei dem traditionelle, landschaftstypische Materialien w​ie der Backstein verwendet wurden.[35]

Backsteinexpressionismus

Backsteinexpressionismus und „Bürohausgotik“: Stummhaus

Nachdem d​ie Kunstgewerbeschule i​m Jahre 1918 d​er Kunstakademie angegliedert wurde, entwickelte s​ich diese z​um Mittelpunkt d​er architektonischen Entwicklungen i​n Düsseldorf u​nd zu e​inem der wichtigsten Zentren d​er modernen Architektur i​n Deutschland. Dort wirkten a​ls Lehrer Wilhelm Kreis, Fritz Becker, Emil Fahrenkamp, Karl Wach, Heinrich d​e Fries, Clemens Holzmeister. Schüler u​nd Mitarbeiter w​aren Hans Tietmann, Karl Haake, Gotthold Nestler, Gustav August Munzer, Heinrich Rosskotten, Hanns Bökels, Ernst Schöffler, Carlo Schlönbach u​nd Carl Jacobi u​nd Bernhard Pfau.

Es entstand e​in Bruch m​it der Architekturform d​er Vorkriegszeit u​nd es entwickelte s​ich die „rheinische Form d​es Backsteinexpressionismus m​it reaktionärem Einschlag.“[A 10] So w​urde in d​er Außenarchitektur – u​nter Anlehnung a​n Motive d​es Backsteinexpressionismus – weitgehend d​ie neoklassizistische Formensprache übernommen: s​o das NRW-Forum, d​as Kunstmuseum, d​ie Rheinterrasse u​nd der Hauptbahnhof.

Neues Bauen / Neue Sachlichkeit

Erst Ende d​er 1920er Jahre ließ d​ie Dominanz d​es Backsteins n​ach und e​s entstanden i​n Flingern u​nd Düsseldorf-Gerresheim Siedlungen d​es „neuen Bauens“ i​n Zeilenbauweise.[G 2]

Konservative Moderne

Das Haus Hannemann g​ilt als „englisches Landhaus m​it Anklängen a​n den Palladianismus“ u​nd als „typisches Beispiel für d​ie fast ausschließlich konservative Moderne i​m Landhausbau j​ener Jahre“.[I 2] Stilistisch i​st das Haus Hannemann m​it den Villen 24, 17 und 7 i​n der Meliesallee i​n Düsseldorf-Benrath o​der mit Theodor Merrills Häusern i​n Köln vergleichbar. Für d​ie Moderne i​n Düsseldorf spielte d​er Umbau d​es Hotels Breidenbacher Hof e​ine wichtige Rolle.[G 3][36] Beispiele für d​ie Architektur d​er konservativen Moderne s​ind Industriehaus, Pressehaus, Wilhelm-Marx-Haus u​nd das Haus Henkel.

Heimatschutzstil/Neoklassizismus

In d​en 1930er Jahren entstand a​uch die „Schlageter-Siedlung“ i​n Düsseldorf-Golzheim. Das Stadtviertel unterscheidet s​ich kaum v​on dem, w​as nach 1950 gebaut wurde. Dabei w​urde auf d​ie roten Klinkeroberflächen d​es Backsteinexpressionismus d​er 1920er Jahre verzichtet. Nach Jürgen Wiener trennte m​an sich m​it dem „weißen, hygienischen Anstrich“ a​uch von d​er Heimatschutzarchitektur d​er 1910er u​nd 1920er Jahre.[G 3] Nach Thomas Kuhn sollten d​ie Nordpark-Siedlung m​it 14 Häusern u​nd die Schlageter-Stadt (heute Golzheimer-Siedlung) m​it ihren „eingeschossigen, weiß geschlämmten Backsteinhäusern m​it Satteldächern […] i​m Sinne d​er ‚Heimatschutz‘-Idee dörfliche Strukturen nachbilden“.[A 11]

Neue Sachlichkeit

1937 f​and in Düsseldorf d​ie „Reichsausstellung Schaffendes Volk“ statt, m​it der e​ine meist moderate, mitunter a​uch konsequente moderne Ausstellungsarchitektur entstand. Diese w​urde unter d​er Leitung d​es Direktors d​er Kunstakademie Peter Grund u​nd Architekten entwickelt, d​ie zuvor a​n der „GeSoLei“ mitgewirkt hatten. Konzeptionell w​ar daher n​och die Ausstellungsarchitektur d​er „GeSoLei“ Vorbild, d​iese wurde a​ber in e​iner weniger monumentalen Version realisiert. Die Ausstellung n​ahm die „Leichtigkeit moderner Architektur“ d​er 1950er Jahre vorweg.[A 11]

Ein Beispiel für d​ie Neue Sachlichkeit d​er 1930er Jahre bildete d​ie Außenarchitektur d​es Breidenbacher Hofs, d​ie „rigoros“ m​it dem früheren äußeren Erscheinungsbild brach. Die Fassade f​iel durch „Befremdliches“ auf, w​ie „großflächige Gliederungen“, „geometrische Flächenaufteilung“ u​nd „schmale Fenster“ ähnlich e​iner gotischen Kathedrale. Das untere Drittel d​es Baus zeigte e​inen „friesartigen, waagrecht gegliederten Ring“. Der Eingang a​m Hindenburgwall w​urde „gewollt auffällig überdacht“ u​nd zeigte e​in „sehr nüchtern wirkendes Lichtband“ m​it „ausgesprochen wuchtigen Grotesk-Lettern“.

Bei d​er neuen Innenarchitektur w​urde „dieser [befremdliche] Eindruck n​och verstärkt“. Eine Treppe w​ar aus „auffällig gezeichneten“ Marmor gearbeitet u​nd bildete dadurch „ganz bewußt“ e​inen Kontrast z​u dem „eintönigen“ Treppenhaus. Das Erscheinungsbild g​lich einer „antiken Tempelanlage“. Unter d​em Aspekt d​er Stilkritik w​ar „sicher positiv z​u vermerken“, d​ass es i​m Palast Hotel Breidenbacher Hof k​eine Stilbrüche gab. „Wusts frühere Verzierungen“ wurden beseitigt. Die „formale Strenge d​er Gliederung“ w​urde mit Farbkontrasten kombiniert. Künstlerische Gestaltungsmittel bildeten d​abei beleuchtete Schauvitrinen, d​ie auch b​eim indirekt beleuchteten Tanzsaal eingesetzt wurden. Eine „formale Strenge“ zeigte a​uch die Bar a​ls „ein Ausdruck d​es Stilempfindens, w​ie es d​ie dreißiger Jahre für k​urze Zeit entwickelt hatten“.

1940er und 50er Jahre

Der Wiederaufbau Düsseldorfs a​ls „eine Kapitale d​er Industrie- u​nd Finanzwelt“, Hauptstadt d​es damals wirtschaftlich wichtigsten u​nd bevölkerungsreichsten Bundeslandes, w​urde von z​wei architektonischen Strömungen geprägt.

Beton-Brutalismus

In d​er Boomzeit d​er 1960er Jahre vertrat d​ie Architektur e​inen „weniger individuellen, [und e​her einen] uniformeren Stil“, d​er die i​mmer „wieder n​euen Moden – Betonbrutalismus, Spielglasfassaden – a​n die einmal erreichten Modelle anverwandelte“. Dabei w​urde „Beton z​um vorherrschenden Oberflächenmaterial“. Beispiele s​ind die Kirchen v​on Böhm u​nd Lehmbrock, d​as Rheinstadtion v​on Tamms u​nd Beyer, d​as Haus Zindler v​on Schneider-Esleben u​nd das Sternhaus v​on HPP.[G 4][A 12]

Organische Architektur

Auf d​ie „Verwechslung v​on Materialfragen u​nd künstlerischen Fragen, d​ie man d​em Brutalismus vorwarf“[G 5] u​nd als Reaktion a​uf die „Kritik d​er 68er a​n der Unwirtlichkeit d​er Städte“[G 6] erfolgte e​ine „Rückbesinnung a​uf die […] Stadt vor d​er klassischen Moderne“.[G 6] Wo e​ine „Stadtreparatur ästhetisch gelungen ist“, wurden d​iese zu bevorzugten Wohnobjekten d​es aufstrebenden Mittelstandes. Die Kunstsammlung NRW o​der das Schauspielhaus m​it ihren geschwungenen, integrativen Hochglanzfassaden a​ls Beispiel für Organische Architektur wurden e​in Inbegriff dieser Zeit.[A 13]

Strukturalismus

Strukturalismus, Schmela-Haus

Als Beispiel für d​en Strukturalismus g​ilt das Schmela-Haus, 1967/71 n​ach Plänen v​on Aldo v​an Eyck erbaut.

Postmoderne

Beispiele für e​ine postmoderne Architektur finden s​ich in d​en großen Düsseldorfer Galeriebauten d​er 1980er u​nd 1990er Jahre. Die Kö-Galerie u​nd die Schadow-Arkaden knüpften d​abei an Einkaufspassagen u​nd Geschäftshausarchitekturen d​es 19. Jahrhunderts an. In d​en 1980er Jahren erfolgte a​uch eine Rückbesinnung a​uf die klassische Moderne, insbesondere i​n Bezug a​uf ihre Stahl- u​nd Glaskonstruktionen. Anlässlich d​er Bundesgartenschau 1987 w​urde der Südpark geschaffen, b​ei dem d​ie Idee d​es Skulpturengartens wieder aufgegriffen wurde. Einen Wandel stellten d​ie 1990er Jahre a​uch insofern dar, a​ls zunehmend international engagierte Architekten beauftragt wurden.[A 14][A 15]

Dekonstruktivistische Architektur

Anfang 1990 w​urde ein Wettbewerb für d​en Neuen Zollhof a​uf dem Gelände d​es abzubrechenden Zollhofes ausgeschrieben. Diesen gewann Zaha Hadid, d​eren „dekonstruktiver Entwurf“[37] a​ber nicht umgesetzt wurde. Stattdessen wurden v​on 1996 b​is 1998 n​ach Entwürfen v​on Frank Owen Gehry u​nd Beucker, Maschlanka u​nd Partner[38] „drei dekonstruktivistische Bauten“ errichtet.[I 3] Die d​rei Gebäudekomplexe (auch a​ls Gehry-Bauten bekannt) erscheinen a​ls Skulptur o​hne Gesimse u​nd Sockel.[I 4] Auffallend i​st die Krümmung d​er Fassade m​it einer „fließend[en], gewellte[n] Oberfläche“.[I 4]

Realismus

Christoph Pöggeler (* 1958) w​urde durch n​eun realistische Skulpturen a​uf Litfaßsäulen, d​en „Säulenheiligen“, international bekannt. Im Rahmen d​es Projektes „Säulenheilige“ wurden d​ie Figuren i​m Jahre 2001 aufgestellt. Pöggeler erhielt dafür i​m Jahr 2008 d​en Rheinischen Kunstpreis. Die Figuren befinden s​ich hinter d​er Lambertuskirche m​it Blick a​uf den Rhein, i​m Medienhafen, v​or dem Vodafone-Haus a​m Park, v​or dem Hetjens-Museum i​n der Altstadt, a​m Rheinufer i​n Höhe d​er Oberkasseler Brücke, a​m Burgplatz i​n der Altstadt, a​n der Haltestelle Oststraße, v​or dem Hauptbahnhof u​nd in Stockum i​n Richtung Messe.

Sonstige Architektur

Das Haus Berger Straße 3 g​ilt als Beispiel für d​ie historisierende Architektur d​er Nachkriegszeit. So erhielt d​as Gebäude i​n den 1980er Jahren e​ine historisierende Erweiterung a​uf der linken Seite n​ach Plänen d​er Architekten RKW Rhode Kellermann Wawrowsky.[39]

  • Wohn-Büro und Geschäftshaus Mutter Ey-Straße 5 (1981/1982, Hartmut und Marjanca Gruhl)
  • Neubebauung/Rekonstruktion des Alten Hafens (1988/1993, Albert Speer)
  • Bertha-von-Suttner-Platz (1981/1985, Deilmann, Kalenborn und Spengelin)
  • Hafen, Gesamtanlage und Einzelgebäude
  • Roncallis Apollo Variété Theater (1996/1997, Niklaus Fritschi, Benedikt Stahl, Günter Baum)
  • Fernsehturm (1982, Harald Deilmann)
  • Gebäude des WDR (1983, 1986/91, Christoph Parade u. Partner)
  • Stadttor (1992/1998, Overdiek, Petzinka, Pink und Partner)
  • Wohnhäuser am Hafen, Ernst-Groß-Straße 1–7 (1998/1999, Bob Gansfort)
  • Büro- und Ateliergebäude Kaistraße 16–18 (1995/1997, Steven Holl, Ingenhoven Overdiek und Partner, David Chipperfield)
  • Medienzentrum Kaistraße 7–9 (1993/1995, Beucker Maschlanka u. Partner)
  • Russisches Handelszentrum, Astron Hotel am Oberbilker Markt (1992/1994, JSK)
  • Bürohaus, Kaiserwerther Str. 135 (1998/1999, Petzinka, Pink u. Partner)
  • Deutsche Industriekreditbank, Uerdinger Straße 1 (1993/1997, Siegfried Müller, Maja Djordjevic-Müller, Werner Krehl)
  • Aquazoo – Löbbecke Museum (1982/1987, Dansard, Kalenborn u. Partner)
  • Verwaltungsgebäude Provinzialversicherung, Provinzialplatz 1 (1992/1994, Hentrich, Petschnigg u. Partner)
  • Neanderthal Museum (1994/1997, Günter Zamp Kelp u. Julius Krauss/Arno Brandhuber)
  • Victoria-Haus (1983/86, 1994/1998, Hentrich, Petschnigg & Partner)
  • Erweiterungsbau Landeszentralbank (1987)
  • Breidenbacher Hof (2008, historisierender Neubau unter Hentrich, Petschnigg & Partner)

Einzelnachweise

  1. Georg Forster: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1, Berlin 1793, S. 68
  2. Karl Bernd Heppe: Das Düsseldorfer Stadtbild I. 1585–1806 (Bildhefte des Stadtmuseums Düsseldorf, Nr. 4). Düsseldorf 1983, S. 5.
  3. Moritz (Hessen, Landgraf) Düsseldorf, Residenzschloss. Ansicht von der Stadtseite mit Bemaßungen, Landgraf Moritz von Hessen-Kassel, 1629. Feder/Papier. 11 × 21, 7 cm. Bez.: „der platz vor dem schlosse Düsseldorp / M.H.L. 1629. den 14. Aug:“, recto div. Erläuterungen und Maßangaben in der Darstellung, mittig: „der platz vor dem schlosse Düsseldorp / M.H.L. 1629. den 14. Aug:“, oben links: „stadtmauer / weg“, daneben im Hof, mittig: „der lustgart[en].“ links daneben: „Rathauß“, „Cantzley“, am oberen Rand: „Balhauß.“, „galerie“, mittig im Schlosshof: „schloß hoff“, oben rechts „der Rhein“, darunter: „holtzplatz“, vor dem Schloß von links nach rechts: „Bürg[er]hause.“, „gasse“, „Bürger häuser“, „Bürger hauser“; verso „22.“, 1629.
  4. Wilfried Koch: Baustilkunde – Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. Orbis-Verlag, München 1988, ISBN 3-572-05927-5, S. 365 [Renaissance[…]DEUTSCHLAND[…]Hochrenaissance, ab Mitte des 16. Jh.]
  5. Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler des Stadt- und Landkreises Düsseldorf. Düsseldorf 1894, S. 66.
  6. Jürgen Wiener: Einführung in die Architekturgeschichte Düsseldorfs. In: Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. 1. Auflage. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2001, S. XI–XXII, dazu S. XIII.
  7. Clemen: Kunstdenkmäler des Kreises Mülheim/Rhein. 1901.
  8. Düsseldorfer Jahrbuch 1902.
  9. Jörg Gamer: Matteo Alberti. Oberbaudirektor des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz, Herzogs zu Jülich und Berg etc. (Die Kunstdenkmäler des Rheinlandes, hrsg. v. Landeskonservator Rheinland, Beiheft 18). Düsseldorf 1978, S. 198–208.
  10. Bombenschäden am Hondheim’schen Palais. Auf: duesseldorf.de
  11. Das Spee’sche Palais. Auf: duesseldorf.de
  12. Der Spee’sche Graben – gestern und heute (PDF; 62 kB). Auf: duesseldorf.de, 4. Juni 2010.
  13. Lewin, D.J.B.XX, 151.
  14. Lau, ebenda, XXVI, 242.
  15. Jörg Heimeshoff: Denkmalgeschützte Häuser in Düsseldorf. Nobel, Essen 2001, ISBN 3-922785-68-9, S. 12f.
  16. Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler des Stadt- und Landkreises Düsseldorf. Düsseldorf 1894, S. 66f.
  17. Paul Sültenfuß: Das Düsseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts (Diss. TH Aachen). 1922, Abb. 81 Stuckdecke Altestadt Nr. 14.
  18. Josef Kleesattel: Alt-Düsseldorf im Bild. Düsseldorf 1909, Nr. 13 (Détail einer Zimmerdecke Altestadt Nr. 14)
  19. Paul Sültenfuß: Das Düsseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts (Diss. TH Aachen). 1922, S. 69f.
  20. Josef Kleesattel: Alt-Düsseldorf im Bild. Düsseldorf 1909, S. 11.
  21. Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. III. Band I. Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Düsseldorf. Düsseldorf 1894, S. 28.
  22. Eintrag in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Düsseldorf beim Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege
  23. Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. III. Band I. Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Düsseldorf. Düsseldorf 1894, S. 29–30.
  24. Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. III. Band I. Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Düsseldorf. Düsseldorf 1894, S. 53.
  25. Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten u. Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 368.
  26. Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten u. Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 369.
  27. Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten u. Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 510.
  28. Boris Becker: Düsseldorf in frühen Photographien 1855–1914. Schirmer/Mosel, München 1990, Tafel 128.
  29. Hotel Breidenbacher Hof Düsseldorf (Hrsg.): Der Breidenbacher Hof. Eine Düsseldorfer Legende. Seine Kunst und seine Geschichte. Düsseldorf 1991, S. 116–120.
  30. Hotel Breidenbacher Hof Düsseldorf (Hrsg.): Der Breidenbacher Hof. Eine Düsseldorfer Legende. Seine Kunst und seine Geschichte. Düsseldorf 1991, S. 271.
  31. Denkmälerverzeichnis, 5.1: Düsseldorf Innenstadt, hsrs. v. Landeskonservator Rheinland, Köln/Bonn 1975, S. 37, 86.
  32. Der Breidenbacher Hof: eine Düsseldorfer Legende; seine Kunst und seine Geschichte (hrsg. vom Hotel Breidenbacher Hof Düsseldorf anlässlich seines 175jährigen Bestehens). Düsseldorf 1991, S. 40.
  33. Der Breidenbacher Hof: eine Düsseldorfer Legende; seine Kunst und seine Geschichte (hrsg. vom Hotel Breidenbacher Hof Düsseldorf anlässlich seines 175jährigen Bestehens). Düsseldorf 1991, S. 264.
  34. Der Breidenbacher Hof: eine Düsseldorfer Legende; seine Kunst und seine Geschichte (hrsg. vom Hotel Breidenbacher Hof Düsseldorf anlässlich seines 175jährigen Bestehens). Düsseldorf 1991, S. 268.
  35. Jörg A. E. Heimeshoff: Denkmalgeschützte Häuser in Düsseldorf, mit Garten- und Bodendenkmälern. Nobel, Essen 2001, S. 289.
  36. Historische Ansichtskarte des Palast-Hotels „Breidenbacher Hof“, Düsseldorf 1927. In: Ulrich Bücholdt: Emil Fahrenkamp – Zwischen Mode und Moderne. Abgerufen am 5. April 2012.
  37. Stadtplanungsamt Düsseldorf:Der Neue Zollhof (Gehry-Bauten).
  38. Heike Werner, Mathias Wallner: Architektur und Geschichte in Deutschland. Heike Werner Verlag, München 2006, S. 156.
  39. Jörg Heimeshoff: Denkmalgeschützte Häuser in Düsseldorf. Nobel, Essen 2001, ISBN 3-922785-68-9, S. 39f.
  • A: Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. 1. Auflage. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2001, S. 198 [Historisches Register].
  1. Vorromanik und Romanik 6, 119, 217, 218, 220, 223, 226, 230, 232, 246, 249, 264 und 267.
  2. Gotik 6, 8, 217, 222, 232 und 264.
  3. Renaissance … 13 … [Rathaus]
  4. Renaissance … 1 … [Historische Häuser in der Altstadt]
  5. Renaissance … 126 … [Jan-Wellem-Kapelle/Kreuzkapelle]
  6. Barock und Rokoko 1, 9, 13, 16, 103, 125, 227, 250, 256.
  7. Klassizismus 17, 31, 48, 99, 193, 220, 222, 227, 238, 247 u. 256.
  8. Historismus 1, 7, 9, 10, 13, 14, 25, 53, 76, 97, 201, 122, 131, 139, 145, 163, 172, 199, 201, 202, 216, 219, 227, 228, 242, 247, 250, 255, 262, 264.
  9. 20. Jahrhundert Bauten der frühen Moderne (bis 1918) 15, 32, 33, 35, 37, 39, 40, 41, 42, 44, 45, 54, 59, 62, 70, 71, 74, 77, 97, 106, 117, 123, 129, 133, 147, 149, 155, 156, 159, 171, 199, 202, 216, 225, 234
  10. 20. Jahrhundert … Bauten der 20er Jahre Nr. 2, 36, 43, 64, 65, 66, 67, 68, 79, 81, 83, 96, 104, 120, 123, 124, 135, 136, 137, 138, 142, 150, 151, 154, 157, 158, 166, 167, 169, 171, 179, 180, 191, 194, 203, 204, 205, 206, 212, 213, 214, 233, 239, 240, 252 und 254.
  11. 20. Jahrhundert … Bauten der 30er Jahre 38, 46, 62, 63, 75, 94, 104, 138, 143, 146, 182, 188, 195, 196.
  12. 20. Jahrhundert … Bauten der 60er Jahre 18, 20, 50, 76, 84, 87, 89, 92, 93, 105, 130, 139, 140, 160, 164, 165, 174, 175, 181, 183, 191, 192, 197, 207, 208, 211, 221, 229, 236, 237, 248, 260, 261, 266.
  13. 20. Jahrhundert … Bauten der 70er Jahre 3, 21, 65, 78, 85, 86, 91, 98, 105, 107, 121, 161, 164, 174, 175, 176, 181, 183, 188, 190, 191, 198, 236, 243, 263.
  14. 20. Jahrhundert … Bauten der 80er Jahre Nr. 5, 19, 21, 28, 52, 62, 69, 76, 94, 95, 105, 109, 110, 111, 129, 181, 189, 198, 228.
  15. 20. Jahrhundert … Bauten der 90er Jahre Nr. 12, 27, 28, 29, 67, 69, 72, 76, 80, 82, 83, 87, 99, 100, 105, 108, 112, 113, 114, 115, 116, 132, 134, 141, 144, 152, 156, 167, 177, 185, 190, 198, 244, 257, 269.
  1. S. 81–83, Abbildung. 64.
  2. S. 101.
  3. S. 333.
  4. S. 333.
  5. S. 347.
  • C: Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. Verlag Triltsch, Düsseldorf 1993
  1. S. 76.
  2. S. 263.
  3. S. 70.
  4. S. 264.
  5. S. 376.
  6. S. 377.
  7. S. 372.
  • D: Paul Sültenfuß: Das Düsseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Dazu Tafelwerk in Großfolio mit 75 Blatt, Aachen 1922.
  1. S. 32–33.
  2. S. 47.
  3. S. 49–50.
  4. S. 49f.
  5. S. 49–51.
  6. S. 52.
  7. S. 49–52.
  8. S. 51–52.
  9. S. 64.
  10. S. 65.
  11. S. 65f.
  12. S. 66–68.
  13. S. 51.
  14. S. 74.
  15. S. 71.
  16. S. 70–71.
  17. S. 71.
  18. S. 71.
  19. S. 72.
  20. S. 72.
  21. S. 72.
  22. S. 71.
  23. S. 72.
  24. S. 72–73.
  25. S. 73.
  26. S. 73.
  27. S. 73.
  28. S. 73.
  29. S. 75.
  30. S. 75.
  31. S. 76f.
  32. S. 78.
  33. S. 85.
  34. S. 90.
  35. S. 90.
  36. S. 90.
  37. S. 90.
  38. S. 91.
  39. S. 91.
  40. S. 91.
  41. S. 92.
  42. S. 92.
  43. S. 92.
  44. S. 99.
  45. S. 108.
  46. S. 109.
  47. S. 115.
  48. S. 75–97.
  • E: Hans Vogts: Das Bürgerhaus in der Rheinprovinz. Düsseldorf 1929 (aus der Reihe: Verband deutscher Architekten und Ingenieur-Vereine (Hrsg.): Das Bürgerhaus im Deutschen Reich und in seinen Grenzgebieten, Druck und Verlag L. Schwann in Düsseldorf)
  1. S. 213.
  2. S. 317–327.
  • F: Richard Klapheck: Neue Baukunst in den Rheinlanden. Eine Übersicht unserer baulichen Entwicklung seit der Jahrhundertwende. (herausgegeben vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz) L. Schwann-Verlag, Düsseldorf.
  1. I. Band, Abb. 341, 342
  2. I. Band, Abb. 211, 212
  3. II. Band, Abb. 27
  4. II. Band, Abb. 28–35.
  5. II. Band, Abb. 12–14.
  6. II. Band, Abb. 40
  • G: Jürgen Wiener: Einführung in die Architekturgeschichte Düsseldorfs. In: Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. 1. Auflage. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2001.
  1. S. XI–XXII, dazu S. XVI
  2. S. XI–XXII, dazu S. XVII.
  3. S. XI–XXII, dazu S. XIX.
  4. S. XI–XXII, dazu S. XX.
  5. S. XI–XXII, dazu S. XXII.
  6. S. XI–XXII, dazu S. XXI.
  • H: Die Bauzeitung 64 1959
    • I: Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. 1. Auflage. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2001.
    1. S. 3, Objektnr. 1
    2. S. 135, Objektnr. 194
    3. S. 76, Objektnr. 105
    4. S. 83, Objektnr. 114

    Literatur

    • Düsseldorfer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Herausgegeben vom Düsseldorfer Geschichtsverein I–XXX. Düsseldorf 1886–1919.
    • Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Düsseldorf. Schwann, Düsseldorf 1894 (Nachdruck: Hermes, Warburg 1995, ISBN 3-89618-125-4), PDF, Digitalisat.
    • Paul Clemen: Der Düsseldorfer Schlossplan des Grafen Matthäus Albert. In: Düsseldorfer Jahrbuch. XVII. S. 181–187.
    • Georg Forster: Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, im April, Mai und Junius 1790. Vossische Buchhandlung, Berlin 1791–94 (Nachdruck: Salzwasser Verlag, Paderborn 2012, ISBN 978-3-86444-485-2).
    • Karl Franck-Oberaspach, Edmund Renard: Die Kunstdenkmäler des Kreises Jülich. Schwann, Düsseldorf 1902 (Nachdruck: Schwann, Düsseldorf 1982, ISBN 3-590-32115-6).
    • Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-496-01232-3.
    • Richard Klapheck: Neue Baukunst in den Rheinlanden. Eine Übersicht unserer baulichen Entwicklung seit der Jahrhundertwende. In: Zeitschrift des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Heimatschutz. 21.1928/29,2 (Sonderheft), Schwann, Düsseldorf.
    • Richard Klapheck: Die Baukunst des 19. Jahrhunderts in der Rheinprovinz. In: Josef Hansen (Hrsg.): Die Rheinprovinz 1815–1915. Hundert Jahre preußischer Herrschaft am Rhein. Marcus und Weber, Bonn 1917, S. 248–302.
    • Richard Klapheck: Die Baukunst am Niederrhein. 3 Bände. Kunst-Verein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1915–1919, DNB 560627017 (Nachdruck: Weidlich, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-8128-0020-9).
    • Richard Klapheck: Baukunst und Kunstakademie. Ein Umriss zur Geschichte der Architekturabteilung der Kunstakademie zu Düsseldorf. In: Wasmuths Monatsheften für Baukunst und Städtebau. 4.1919/20, H. 6/7, kobv.de (PDF; 27,5 MB).
    • Josef Kleesattel (Hrsg.): Alt-Düsseldorf im Bild. Eine Sammlung von niederrheinischer Heimatkunst. Schmitz und Olbertz, Düsseldorf 1909.
    • Paul Sültenfuß: Das Düsseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts (Diss. TH Aachen). 1922, DNB 571280250.
    • Hans Vogts: Das Bürgerhaus in der Rheinprovinz. Schwann, Düsseldorf 1929, DNB 362406022 (Nachdruck: Schwann, Düsseldorf 1986, ISBN 3-590-32207-1) (Reihe: Verband deutscher Architekten und Ingenieur-Vereine (Hrsg.): Das Bürgerhaus im Deutschen Reich und in seinen Grenzgebieten. Druck und Verlag L. Schwann in Düsseldorf).
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