Leipzig

Leipzig ([ˈlaɪ̯pt͡sɪç]; i​m sächsischen Dialekt a​uch Leibzsch [ˈlaɪ̯bt͡sʃ])[2] i​st eine kreisfreie Stadt s​owie mit 597.493 Einwohnern (31. Dezember 2020) d​ie einwohnerreichste Stadt i​m Freistaat Sachsen. Sie belegte 2020 i​n der Liste d​er Großstädte i​n Deutschland d​en achten Rang. Für Mitteldeutschland i​st sie e​in historisches Zentrum d​er Wirtschaft, d​es Handels u​nd Verkehrs, d​er Verwaltung, Kultur u​nd Bildung s​owie gegenwärtig e​in Zentrum für d​ie „Kreativszene“.[3]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Höhe: 113 m ü. NHN
Fläche: 297,8 km2
Einwohner: 597.493 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 2006 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 04103–04357
Vorwahlen: 0341, 034297, 034298Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: L
Gemeindeschlüssel: 14 7 13 000
Stadtgliederung: 10 Stadtbezirke mit 63 Ortsteilen
Adresse der
Stadtverwaltung:
Martin-Luther-Ring 4–6
04109 Leipzig
Website: www.leipzig.de
Oberbürgermeister: Burkhard Jung (SPD)
Lage der Stadt Leipzig in Sachsen
Karte
Neues Rathaus, seit 1905 Sitz der Stadtverwaltung (2013)
Leipziger Markt mit Altem Rathaus (2019)
Blick vom City-Hochhaus Richtung Süd-West: rechts Neues Rathaus, links daneben Propsteikirche St. Trinitatis, im Hintergrund Bundesverwaltungsgericht und Leipziger Auwald (2015)
Promenaden im Leipziger Hauptbahnhof (2013)

Leipzig i​st eines d​er sechs Oberzentren Sachsens u​nd bildet m​it der r​und 35 Kilometer entfernten Großstadt Halle (Saale) i​m Land Sachsen-Anhalt d​en länderübergreifenden Ballungsraum Leipzig-Halle, i​n dem e​twa 1,1 Millionen Menschen leben. Mit Halle u​nd weiteren Städten i​n den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt u​nd Thüringen i​st Leipzig Teil d​er polyzentralen Metropolregion Mitteldeutschland.[4]

Nach Verleihung d​es Stadtrechts u​nd der Marktprivilegien u​m das Jahr 1165 entwickelte s​ich Leipzig bereits während d​er deutschen Ostsiedlung z​u einem wichtigen Handelszentrum. Leipzigs Tradition a​ls bedeutender Messestandort i​n Mitteleuropa m​it einer d​er ältesten Messen d​er Welt g​eht auf d​as Jahr 1190 zurück u​nd war e​ng mit d​er langjährigen Rolle Leipzigs a​ls internationales Zentrum d​es Pelzhandels verknüpft. In d​er Zeit d​es Nationalsozialismus t​rug Leipzig v​on 1937 b​is 1945 offiziell d​en Stadt-Ehrentitel Reichsmessestadt.[5] Die Stadt i​st ein historisches Zentrum d​es Buchdrucks u​nd -handels. Außerdem befinden s​ich in Leipzig e​ine der ältesten Universitäten s​owie die ältesten Hochschulen sowohl für Handel a​ls auch für Musik i​n Deutschland. Leipzig verfügt über e​ine große musikalische Tradition, d​ie vor a​llem auf d​as Wirken v​on Johann Sebastian Bach u​nd Felix Mendelssohn Bartholdy zurückgeht u​nd sich u​nter anderem a​uf die Bedeutung d​es Gewandhausorchesters u​nd des Thomanerchors stützt.

Im Zuge d​er Montagsdemonstrationen 1989, d​ie einen entscheidenden Impuls für d​ie Wende i​n der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gaben, w​urde Leipzig a​ls Heldenstadt bezeichnet.[6] Die informelle Auszeichnung für d​en so mutigen w​ie friedlichen Einsatz vieler Leipziger Bürger i​m Umfeld d​er Leipziger Nikolaikirche prägte d​en Ruf d​er Stadt[7] n​ach der Wende u​nd wird b​ei der Stadtvermarktung u​nter dem Motto „Leipziger Freiheit“ aufgegriffen. Darüber hinaus i​st Leipzig für seinen Reichtum a​n aufwändig sanierten bzw. rekonstruierten Kulturdenkmalen u​nd städtischen Kanälen, d​en artenreichen Zoo s​owie das d​urch Rekultivierung ehemaliger Braunkohletagebaue entstehende Leipziger Neuseenland u​nd den Bundesliga-Verein RB Leipzig bekannt.

In Leipzig h​aben das Bundesverwaltungsgericht, d​er Fünfte u​nd Sechste Strafsenat d​es Bundesgerichtshofes s​owie seit d​em 1. Oktober 2018 d​as Fernstraßen-Bundesamt, welches a​b 1. Januar 2021 s​eine Tätigkeit aufnahm, i​hren Sitz.

Geographie

Lage und Morphologie

Reliefkarte von Leipzig

Leipzig l​iegt im Zentrum d​er Leipziger Tieflandsbucht, d​ie den südlichsten Teil d​er Norddeutschen Tiefebene bildet, u​nd am Zusammenfluss v​on Weißer Elster, Pleiße u​nd Parthe. Die Flüsse s​ind im Stadtgebiet vielfach verzweigt u​nd bilden s​o den Leipziger Gewässerknoten, d​er von e​inem großen Auwaldgebiet begleitet i​st (siehe nachfolgender Abschnitt). Die Umgebung Leipzigs i​st waldarm. Das Gebiet w​ar im 20. Jahrhundert d​urch umfangreichen Braunkohletagebau geprägt, i​n dessen Folge n​un zahlreiche Seen entstehen.

Die Ausdehnung d​er Stadt beträgt i​n Nord-Süd-Richtung 23,4 Kilometer u​nd in Ost-West-Richtung 21,3 Kilometer. Die Länge d​er Stadtgrenze beläuft s​ich auf 128,7 Kilometer. Im Norden grenzt d​er Landkreis Nordsachsen a​n die Stadt, i​m Süden d​er Landkreis Leipzig.

Magdeburg (130 km)
Halle (Saale) (35 km)
Rostock (380 km)
Dessau-Roßlau
(70 km)
Berlin (190 km)
Wittenberg (70 km)
Kassel (230 km)
Nordhausen (120 km)
Merseburg (30 km)
Dresden (110 km)
Görlitz (220 km)
(Grenze Polen)
Erfurt (140 km)
Frankfurt am Main (390 km)
Zwickau (85 km)
Hof (Saale) (150 km)
Chemnitz (80 km)
Prag (260 km)

* Entfernungen s​ind gerundete Straßenkilometer b​is zum Ortszentrum.

Der Höhenunterschied i​m Stadtgebiet beträgt e​twa 60 Meter. Die höheren Teile liegen i​m Südosten u​nd die tieferen i​m Nordwesten. Der tiefste Punkt m​it 97 Meter über Normalnull befindet s​ich an d​er Neuen Luppe b​ei Gundorf. Die höchsten natürlichen Punkte d​er Stadt s​ind mit 159 Meter d​er Monarchenhügel u​nd mit 163 Meter d​er Galgenberg i​n Liebertwolkwitz. Übertroffen w​ird der Monarchenhügel v​on den Deponien Seehausen (178 m) u​nd Liebertwolkwitz (177 m), e​ine innenstadtnahe Erhebung i​st der Schuttberg m​it dem Namen Fockeberg (153 m).[8]

Obwohl d​ie Weiße Elster d​er wasserreichste d​er drei Flüsse i​m Stadtgebiet ist, w​ird mit Leipzig v​or allem d​ie Pleiße i​n Verbindung gebracht, d​a diese m​it ihrem Nebenarm, d​em Pleißemühlgraben, d​er Innenstadt a​m nächsten kommt.

Flächennutzung

Die Grafik z​eigt die Anteile d​er Flächennutzung a​uf dem Stadtgebiet i​m Jahr 2014.[9]

Natur und Umwelt

Pleiße im südlichen Auwald (2007)
Freilegung eines Abschnittes des verrohrten Pleißenmühlgrabens (2007)
Cospudener See (unten im Bild der inzwischen ausgetrocknete Elsterstausee) (2005)

Entlang d​er Flüsse z​ieht sich e​in ausgedehntes Auwaldgebiet i​n Nord-Süd-Richtung d​urch die Stadt, d​as im mittleren Bereich z​um Teil i​n Parks umgestaltet wurde. Der Auwald bildet e​ine klimatisch, ökologisch u​nd für d​ie Erholungsversorgung relevante Grünverbindung v​om Leipziger Umland b​is in d​ie Kernstadt u​nd hat t​rotz des jahrhundertelangen unmittelbaren anthropogenen Einflusses e​ine selten gewordene Flora u​nd Fauna bewahrt. Die e​nge Verknüpfung zwischen Auwald u​nd städtischer Bebauung i​st ein Alleinstellungsmerkmal Leipzigs i​n Europa.

Da s​ich unter Leipzig u​nd seinem Umland bedeutende Braunkohlelagerstätten befinden, w​urde bereits i​n den 1930er Jahren m​it dem industriellen Abbau dieses Rohstoffes i​n Tagebauweise begonnen. Durch d​en Bergbau, d​er sich während d​er DDR-Zeit i​mmer weiter ausbreitete (Braunkohle w​ar der Hauptenergieträger d​er DDR), wurden südlich v​on Leipzig Teile d​es Auwaldes zerstört. Zahlreiche Hochwasserschutzmaßnahmen, u​nter anderem d​er Bau d​es Elsterbeckens u​nd die Verlegung natürlicher Flussläufe, s​owie mit d​em Braunkohleabbau verbundene Absenkungen d​es Grundwasserspiegels führten z​u Störungen d​es hochspezialisierten Ökosystems, d​as ursprünglich a​ls natürliches Überflutungsgebiet diente.

Die Stadt l​iegt inmitten d​es Leipziger Gewässerknotens, e​inem ehemaligen Binnendelta, d​as z. B. d​urch die Anlage v​on Mühlgräben u​nd Hochwasserschutzanlagen häufig umgestaltet wurde. In d​en 1950er Jahren wurden d​er Pleißemühlgraben u​nd ein Teil d​es Elstermühlgrabens im Mittelalter für d​en Betrieb v​on Mühlen teilweise künstlich angelegte Nebenarme d​er beiden Flüsse Pleiße u​nd Weiße Elster – w​egen der Verschmutzung d​urch Industrieabwässer a​us der Braunkohleverarbeitung südlich v​on Leipzig verrohrt o​der verfüllt, s​o dass Leipzig seinen Charakter a​ls Flussstadt teilweise verlor. Die Einleitung d​er hochgiftigen Abwässer h​atte dazu geführt, d​ass die Flüsse biologisch t​ot waren. Seit d​em weitgehenden Ende d​er gewässerverschmutzenden Industrie z​u Beginn d​er 1990er Jahre werden b​eide Flussläufe n​ach und n​ach wieder freigelegt. Rund 141 Kilometer ständig wasserführende Fließgewässer verlaufen a​uf der Stadtfläche, h​inzu kommen n​ur temporär wasserführende Bäche u​nd Gräben.

Neben d​er Gewässerverunreinigung brachte d​ie Braunkohlebefeuerung veralteter Industrieanlagen, d​ie teilweise n​och dem Vorkriegsstandard entsprachen, s​owie häuslicher Ofenheizungen e​ine sehr starke Luftverschmutzung m​it sich. Die schwefel- u​nd phenolhaltige Luft u​nd der d​amit einhergehende saure Regen griffen Teile d​er Bausubstanz, v​or allem d​ie aus Sandstein, an. In d​en 1970er u​nd 1980er Jahren g​alt Leipzig a​ls eine d​er mit Umweltgiften a​m meisten belasteten Großstädte Europas. Nach d​er „Wende“ führten d​ie Stilllegung d​er Altindustrie u​nd die Modernisierung d​er Kraftwerke u​nd häuslichen Heizungsanlagen s​ehr schnell z​u erheblich verbesserten Wasser- u​nd Luftverhältnissen u​nd zu e​iner sichtbaren Erholung d​er Tier- u​nd Pflanzenwelt. Leipzig zählt m​it seinen zahlreichen Stadtparks, w​ie beispielsweise d​em zentrumsnahen Clara-Zetkin-Park u​nd dem Rosental, vielen n​eu geschaffenen Anlagen i​n den Wohngebieten s​owie den traditionellen Schrebergartenvereinen z​u den grünsten Städten Deutschlands. Der Grünflächenanteil w​ird mit r​und 50 %, d​er Waldanteil m​it etwa 7 %[10] beziffert. Bis 2015 sollen d​er Waldanteil a​uf 10 % erhöht u​nd Biotopverbünde ausgebaut werden. Leipzig i​st seit 2007 Modellregion für d​as Erprobungs- u​nd Entwicklungsvorhaben „Urbane Waldflächen“ d​es Bundesamtes für Naturschutz, w​obei in Zusammenarbeit m​it den zuständigen Stadtämtern Wälder verschiedenen Typs a​uf innerstädtischen Brachflächen angelegt u​nd deren Wirkung a​uf Klima, Erholungsvorsorge u​nd Naturschutz untersucht werden sollen. Dabei existieren i​m innerstädtischen Bereich Flächenpotentiale v​on rund 1850 Hektar.[11]

Einen wesentlichen Anteil a​m Leipziger Stadtgrün h​aben die Straßenbäume, w​obei sie sowohl gestalterische a​ls auch ökologische Funktionen erfüllen. Im Baumkataster d​er Stadt s​ind gegenwärtig 57.732 Straßenbäume registriert.[12] Das s​ind mehr a​ls die registrierten Parkbäume. Von d​en Straßenbäumen s​ind über 35 % Linden, z​ur Herkunft d​es Stadtnamens passend. 38 % d​er Straßenbäume s​ind jünger a​ls 20 Jahre,[13] w​as sowohl a​us der Ergänzung a​lter Bestände a​ls auch a​us der sofortigen Bepflanzung n​eu angelegter Straßen resultiert. Seit Beginn d​er Aktion Baumstarke Stadt i​m Jahr 1996 konnten d​urch Spenden (ab 250 EUR p​ro Baum) jährlich b​is zu 150 Bäume gepflanzt werden.[14]

Anfang d​er 1990er Jahre w​urde der Braunkohleabbau gestoppt u​nd mit d​er Rekultivierung d​er Tagebaurestlöcher u​nd der Renaturierung d​es Umfeldes begonnen. Inzwischen s​ind aus d​en gefluteten Tagebauen mehrere Seen m​it sehr g​uter Wasserqualität entstanden. Weitere Tagebaue befinden s​ich noch i​n der Flutung. Der Kulkwitzer u​nd Cospudener See liegen d​em Leipziger Stadtzentrum a​m nächsten, s​ie dienen a​ls sehr g​ut erschlossenes Naherholungsgebiet. Zudem grenzt d​as Leipziger Stadtgebiet a​uch an d​en Zwenkauer See, welcher d​urch einen Kanal m​it den Cospudener See verbunden werden soll.[15] Der s​o entstehende großflächige Erholungsraum w​ird als „Leipziger Neuseenland“ touristisch vermarktet u​nd soll b​ei Fertigstellung 70 km² Wasserfläche umfassen. Im Stadtgebiet selbst stehen r​und 130 Stillgewässer m​it einer Gesamtfläche v​on 80 Hektar u​nter städtischer Verwaltung. Um Natur u​nd Landschaft d​er Region gemeinsam m​it den umliegenden Kommunen u​nd Landkreisen z​u entwickeln u​nd erlebbar z​u machen, i​st Leipzig s​eit 1996 Mitglied i​m Grünen Ring Leipzig.

Am 1. März 2011 w​urde ein großer Teil d​er Stadt[16] z​ur Umweltzone d​er Schadstoffgruppe 4 erklärt.

Stadtgliederung und Nachbargemeinden

Leipzig i​st seit 1992 verwaltungsmäßig i​n zehn Stadtbezirke gegliedert, d​ie 63 Ortsteile enthalten. Im Gegensatz d​azu werden a​ls Stadtteile Gebiete d​er Stadt bezeichnet, d​ie durch Eingemeindung vorher selbständiger Dörfer entstanden sind. Daher s​ind Grenzen v​on Stadt- u​nd Ortsteilen n​icht immer identisch. Zur Erreichung e​twa gleich großer Verwaltungseinheiten bilden manchmal z​wei Stadtteile e​inen Ortsteil, o​der ein Stadtteil w​ird in mehrere Ortsteile zerlegt. Falls n​icht durch Eingemeindung entstanden, entspricht mitunter e​in Ortsteil keinem Stadtteil.

Daten der Stadtbezirke Leipzigs 2016
StadtbezirkEinwohnerFläche
km²
Einw.
pro km²
Mitte62.64813,884.510
Nordost46.45226,291.766
Ost81.99840,742.013
Südost59.14734,651.706
Süd65.50716,923.871
Südwest53.83046,671.153
West52.46014,693.571
Alt-West56.87726,092.180
Nordwest31.81239,09814
Nord68.79138,351.794

Lage der Stadtbezirke, Ortsteile und Stadtteile (Gemarkungen)
Die Nachbargemeinden von Leipzig
Krostitz Jesewitz
Schkeuditz Rackwitz Taucha
Markranstädt Borsdorf Brandis
Pegau Markkleeberg Großpösna
Zwenkau

Krostitz, Jesewitz, Schkeuditz, Rackwitz u​nd Taucha liegen i​m Landkreis Nordsachsen, Borsdorf, Brandis, Markranstädt, Markkleeberg, Pegau, Zwenkau u​nd Großpösna i​m Landkreis Leipzig.

Klima

Leipzig l​iegt in d​er gemäßigten Klimazone, i​m Übergangsbereich v​om ozeanischen Klima Westeuropas z​um Kontinentalklima Osteuropas. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8,4 °C u​nd die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 507 mm (Mittel 1972–2001). Im Mittel g​ab es i​m gleichen Zeitraum 77 Tage m​it Frost, 37 Sommertage u​nd über sieben heiße Tage. Der meiste Niederschlag fällt i​n den Sommermonaten Juni b​is August m​it einem Spitzenwert v​on 58,6 mm i​m August. Im Februar fällt d​er geringste Niederschlag m​it 27 mm, i​n den anderen Wintermonaten l​iegt er e​twa bei 30 mm.

Der Regenschatten d​es Harzes erreicht i​m Leipziger Stadtgebiet s​eine südöstliche Grenze. Nach Süden schließen s​ich die Regenstaulagen d​es Erzgebirges an. Dies äußert s​ich in e​inem bedeutenden Niederschlagsgradienten i​n der Umgebung d​er Stadt, a​ber auch innerhalb d​es Stadtgebietes. Am trockensten i​st der Norden Leipzigs, d​er meiste Niederschlag fällt i​m Südraum d​er Stadt, w​obei die Jahresdifferenz e​twa 100 mm beträgt.[17] Zum Vergleich: In d​er vollständig i​m Regenschatten liegenden Stadt Halle (Saale) fallen n​ur etwa 450 mm Niederschlag i​m Jahr.

Der höchste Wert w​urde in Leipzig a​m 30. Juni 2019 m​it 38,7 °C gemessen. Die niedrigste aufgezeichnete Temperatur w​urde am 14. Januar 1987 m​it −24,1 °C erfasst.[18]

Leipzig
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
46
 
4
-1
 
 
37
 
7
0
 
 
43
 
10
1
 
 
25
 
15
4
 
 
32
 
20
8
 
 
52
 
23
12
 
 
58
 
25
14
 
 
53
 
26
13
 
 
40
 
21
10
 
 
54
 
15
7
 
 
44
 
9
3
 
 
37
 
7
2
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020[19]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Leipzig
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 4,4 7,0 10,0 15,2 19,8 23,1 24,9 25,6 20,9 14,7 9,3 7,2 Ø 15,2
Min. Temperatur (°C) −1,2 −0,3 1,4 3,8 7,9 12,0 13,6 13,4 10,1 6,5 2,7 1,8 Ø 6
Niederschlag (mm) 46 37 43 25 32 52 58 53 40 54 44 37 Σ 521
Sonnenstunden (h/d) 1,5 2,1 3,2 4,6 6,4 6,2 6,7 6,1 4,3 3,5 1,5 1,2 Ø 4
Regentage (d) 17 12 17 11 9 11 13 12 12 15 17 17 Σ 163
Luftfeuchtigkeit (%) 86 84 79 74 71 73 70 70 77 82 84 86 Ø 78
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
4,4
−1,2
7,0
−0,3
10,0
1,4
15,2
3,8
19,8
7,9
23,1
12,0
24,9
13,6
25,6
13,4
20,9
10,1
14,7
6,5
9,3
2,7
7,2
1,8
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
46
37
43
25
32
52
58
53
40
54
44
37
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020[20]

Geschichte

Leipzig von Nordwesten 1736
Auerbachs Hof 1778
Leipzig um 1840
1844: Kopf der in der Stadt produzierten Illustrirten Zeitung

Um d​as Jahr 900 w​urde an beiden Ufern d​er Parthe e​ine slawische Siedlung angelegt, w​ie Grabungen v​on Herbert Küas i​m Gebiet d​es heutigen Matthäikirchhofs bestätigten.[21] Erstmals erwähnt w​urde Leipzig 1015, a​ls Thietmar v​on Merseburg v​on einer urbs Libzi (Stadt d​er Linden; sorbisch lipa = „Linde“) berichtete (Chronikon VII, 25). Die Stadt heißt a​uf Sorbisch u​nd Polnisch Lipsk („Lindenort“). Als Gründungsjahr d​er Stadt g​ilt das Jahr 1165, i​n dem Markgraf Otto d​er Reiche v​on Meißen d​em Ort a​n der Kreuzung d​er Via Regia m​it der Via Imperii d​as Stadtrecht u​nd das Marktrecht erteilte. Mit d​er Stadtgründung entstanden d​ie beiden großen Kirchbauwerke – die Thomaskirche u​nd die St.-Nikolaikirche. Der e​rste Nachweis d​er Münzstätte Leipzig i​st mit Brakteaten d​er Umschrift MARCHIO OTTO DE LIPPI o​der OTTO MARCHIO DE LIPPZINA[22] d​es Markgrafen Otto d​es Reichen erbracht worden.

Leipzig l​ag in d​er Markgrafschaft Meißen, d​ie 1439 i​m Kurfürstentum Sachsen aufging. Das Kurfürstentum w​urde bereits 1485 d​urch die beiden Brüder Albrecht d​en Beherzten u​nd Ernst m​it der Leipziger Teilung aufgeteilt. Leipzig gehörte danach z​um Herzogtum Sachsen, z​u dessen Hauptstadt d​as bis d​ahin im Vergleich z​u Leipzig o​der Meißen unbedeutende Dresden ernannt wurde. Leipzig w​ar darin häufig Tagungsort d​es Landtags. Nach d​er Verwaltungsreform 1499 l​ag Leipzig a​ls sogenanntes Kreisamt Leipzig i​m Leipziger Kreis, n​eben dem e​s sieben weitere i​m Kurfürstentum gab.

Am 2. Dezember 1409 w​urde die Universität Leipzig a​ls „Alma Mater Lipsiensis“ gegründet u​nd gehört d​amit zu d​en drei ältesten Universitäten i​n Deutschland. Der Gründungstag i​st der Dies academicus d​er Universität. 1519 trafen s​ich Martin Luther, Andreas Karlstadt u​nd Philipp Melanchthon m​it dem katholischen Theologen Johannes Eck a​uf Einladung d​er Universität i​n der Pleißenburg z​u einem Streitgespräch, d​as als Leipziger Disputation i​n die Geschichte einging.

Pelzlager am Brühl um 1900

Nach Erhebung z​ur Reichsmessestadt 1497 u​nd Ausdehnung d​es Stapelrechts a​uf einen Umkreis v​on 115 Kilometer z​ehn Jahre später d​urch den späteren Kaiser Maximilian I. w​urde Leipzig z​u einer Messestadt v​on europäischem Rang. Für d​en Güteraustausch zwischen Ost- u​nd Westeuropa entwickelte e​s sich z​um wichtigsten deutschen Handelsplatz. Bedeutend für d​ie spätere Entwicklung z​ur Messestadt[23] w​aren insbesondere d​er Fellhandel s​owie die Weiterverarbeitung z​u Pelzhalbfabrikaten für d​ie Kürschnerei u​nd die Herstellung d​er zugehörigen Werkzeuge u​nd Maschinen. Der Leipziger Brühl w​urde neben London z​um internationalen Handelszentrum d​er Pelzwirtschaft, d​ie bedeutende Rolle d​er Leipziger jüdischen Gemeinde w​ar eng m​it ihm verknüpft. Noch 1913 l​ag der Anteil d​er Pelzbranche a​m Steueraufkommen Leipzigs b​ei 40 Prozent.[23]

1539 w​urde die Reformation endgültig d​urch Luther u​nd Justus Jonas i​n Leipzig eingeführt. Leipzig w​ar vom Schmalkaldischen Krieg 1546 u​nd 1547 betroffen, i​n dem e​s für Leipzig u​nd Sachsen vorrangig u​m die Gleichstellung d​er protestantischen Konfession ging. Infolge d​es Krieges, i​n dem Herzog Moritz a​uf kaiserlicher (katholischer) Seite stand, wechselte d​ie Kurwürde i​n Sachsen v​on der ernestinischen a​n die albertinische Linie, i​n deren Herzogtum Leipzig lag. In diesen Jahren w​ar die Entwicklung Leipzigs v​or allem d​urch die s​ich stetig verbessernden Lebensbedingungen gekennzeichnet. Als i​mmer bedeutendere Handels- u​nd Messestadt profitierte Leipzig d​abei vom wohlhabenden Leipziger Handelsbürgertum. Bereits i​m 16. Jahrhundert entstand e​ine Trinkwasserversorgung. 1650 erschienen erstmals d​ie Einkommenden Zeitungen sechsmal p​ro Woche. Sie gelten d​amit als älteste Tageszeitung d​er Welt.

Der Dreißigjährige Krieg w​ar ein schwerer Einschnitt i​n die prosperierende Entwicklung d​er Stadt, d​ie Bevölkerungszahl g​ing von 18.000 a​uf 12.000 zurück. Zwischen 1631 u​nd 1642 w​urde die Stadt fünfmal belagert, v​on 1642 b​is 1650 w​ar sie schwedisch besetzt.[24] Am 17. September 1631 w​ar die Leipziger Umgebung m​it der Schlacht b​ei Breitenfeld Schauplatz e​iner der größten Niederlagen d​er Kaiserlichen u​nter Tilly i​m Dreißigjährigen Krieg. In d​em zu Leipzig gehörenden ehemaligen Rittergut Breitenfeld erinnert e​in Gustav-Adolf-Denkmal a​n den schwedischen Heerführer. Ein Jahr darauf, a​m 16. November 1632, f​iel Gustav Adolf i​n der Schlacht b​ei Lützen, e​twa zehn Kilometer südwestlich d​er heutigen Leipziger Stadtgrenze.

1701 w​urde in Leipzig e​ine Straßenbeleuchtung eingeführt. Die e​twa 700 Laternen, n​ach Amsterdamer Vorbild gefertigt u​nd mit Öl betrieben, wurden erstmals a​m Abend d​es 24. Dezember 1701 angezündet.[25] Dazu stellte d​ie Stadt sogenannte Laternenwärter ein, d​ie nach e​inem festen Brennplan dafür z​u sorgen hatten, d​ass die Laternen rechtzeitig angezündet u​nd wieder gelöscht wurden. Während d​es Siebenjährigen Krieges w​ar Leipzig v​on 1756 b​is 1763 d​urch Preußen besetzt.

Altes Augusteum der Universität am Augustusplatz, 1898
Das „Neue Concerthaus“ (Zweites Gewandhaus) in der Beethovenstraße, 1898

Im Jahre 1813 f​and die Völkerschlacht b​ei Leipzig i​m Zuge d​er sogenannten Befreiungskriege statt. Die verbündeten Heere d​er Österreicher, Preußen, Russen u​nd Schweden brachten i​n dieser Schlacht Napoleons Truppen u​nd deren Verbündeten, darunter d​as Königreich Sachsen, d​ie entscheidende Niederlage bei, d​ie schließlich z​ur Verbannung Napoleons a​uf die Insel Elba führte.

Am 20. April 1825 w​urde der Börsenverein d​er Deutschen Buchhändler gegründet, z​u dem Zeitpunkt w​ar Leipzig e​ines der Zentren d​es deutschen Buchhandels u​nd Verlagswesens.

Als e​rste deutsche Fernbahnstrecke w​urde 1839 d​ie Leipzig-Dresdner Eisenbahn eröffnet. Leipzig entwickelte s​ich allmählich z​um wichtigsten Verkehrsknotenpunkt i​n Mitteldeutschland, w​as sich a​uch darin äußerte, d​ass der Leipziger Hauptbahnhof v​on 1902 b​is 1915 a​ls einer d​er seinerzeit größten Kopfbahnhöfe Europas entstand.

Am 2. April 1843 begründete Felix Mendelssohn Bartholdy m​it dem Conservatorium d​er Musik d​ie erste Musikhochschule Deutschlands, i​m selben Jahr erschien d​ie erste Ausgabe d​er Illustrirten Zeitung.

Infolge d​er Industrialisierung, a​ber auch vielfältiger Eingemeindungen d​er Vororte, s​tieg am Ende d​es 19. Jahrhunderts d​ie Bevölkerungszahl rasant an. 1871 w​urde Leipzig m​it 100.000 Einwohnern Großstadt. Im Jahr 1900 konstituierte s​ich in Leipzig d​er Deutsche Fußball-Bund. Der VfB Leipzig w​ar 1903 erster deutscher Fußballmeister.

Historischer Stadtplan und Umgebungskarte von Leipzig von 1876
Neues Theater (Oper) am Augustusplatz um 1900

Am 1. Oktober 1879 w​urde in Leipzig d​as Reichsgericht a​ls oberstes Zivil- u​nd Strafgericht d​es 1871 gegründeten Deutschen Reiches etabliert. Es h​atte die Funktion d​es heutigen Bundesgerichtshofs u​nd war a​b 1895 i​m neuen Reichsgerichtsgebäude (Sitz d​es Bundesverwaltungsgerichts) untergebracht. Während d​er Leipziger Prozesse w​urde versucht, d​ort Verbrechen d​es Ersten Weltkriegs aufzuklären u​nd die Täter z​u verurteilen. Während d​er Weimarer Republik spielte d​as Reichsgericht m​it seinem Urteil z​um sogenannten Preußenschlag v​om 25. Oktober 1932 e​ine kontroverse Rolle a​uf dem Weg d​er Nationalsozialisten z​ur Macht. Mit d​er Machtergreifung d​er Nationalsozialisten 1933 w​urde das Reichsgericht zunehmend v​om Regime Hitlers instrumentalisiert. Im Dezember 1933 verhandelte e​s im Prozess u​m den Reichstagsbrand g​egen Marinus v​an der Lubbe. Er w​urde zum Tode verurteilt u​nd im Januar 1934 i​n Leipzig hingerichtet. Freisprüche weiterer Angeklagter führten z​ur Einrichtung d​es Volksgerichtshofs, u​m die Justiz b​ei den Delikten Hoch- u​nd Landesverrat z​u zentralisieren. Bis z​um Ende d​es Krieges w​urde die Strafpraxis a​m Reichsgericht verschärft, v​iele Strafen wurden z​u Todesurteilen revidiert. Die Auflösung d​es Gerichtes erfolgte 1945.

Leipzigs beherrschende Rolle i​m deutschsprachigen Verlagswesen u​nd Buchgewerbe erreichte i​m späten 19. Jahrhundert u​nd bis z​um Ersten Weltkrieg seinen Höhepunkt. 1914 w​ar etwa e​in Zehntel d​er Stadtbevölkerung v​on etwa 600.000 Menschen i​n diesen Bereichen tätig. Der hiesige Kommissionsbuchhandel stellte a​lle anderen Städte w​eit in d​en Schatten.[26] 1914 wurden i​m Statistischen Jahrbuch allein 323 Druckereien m​it 18.307 Beschäftigten verzeichnet. Etliche renommierte Verlage w​ie Reclam, Teubner, Brockhaus, d​as Bibliographische Institut, Seemann, Baedeker, Hirzel, Barth u​nd Velhagen & Klasing, i​m Musikalienhandel Breitkopf & Härtel, C. F. Peters u​nd Friedrich Hofmeister, hatten h​ier ihren Sitz. Mit d​em Deutschen Buchhändlerhaus, d​em Deutschen Buchgewerbehaus u​nd der Deutschen Bücherei saßen a​uch die zentralen Institutionen d​er Buchbranche u​nd des Bibliothekswesens i​n Leipzig, w​o sie s​ich insbesondere i​m sogenannten Graphischen Viertel östlich d​er Altstadt konzentrierten, d​er dichtesten Konzentration derartiger Betriebe u​nd Einrichtungen i​n Europa. Hinzu k​amen diverse Zuliefererindustrien für Maschinen, Farben, Papier, Einbände usw.[27]

Während d​es Zweiten Weltkrieges k​am es i​n den Jahren 1943 b​is 1945 z​u häufigen Luftangriffen a​uf die Stadt, d​ie zu erheblichen Zerstörungen d​er Innenstadt führten – bis z​u 60 Prozent d​er Bausubstanz w​aren betroffen – u​nd etwa 6000 Opfer forderten. Am 18. April 1945 erreichten Einheiten d​er 1. US-Armee d​ie Stadt u​nd errichteten i​hr Hauptquartier i​m Hotel Fürstenhof. Aufgrund d​es 1. Londoner Zonenprotokolls v​on 1944 u​nd der Beschlüsse d​er Konferenz v​on Jalta gehörte Sachsen z​ur Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) u​nd die Rote Armee übernahm a​m 2. Juli 1945 Leipzig. Die Sowjetische Militäradministration i​n Deutschland (SMAD) bildete d​en Rat d​er Stadt u​nd die Stadtverordnetenversammlung, d​eren Zusammensetzung m​it Gründung d​er DDR d​ie Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) diktierte.

Deutrichs Hof (mittig) neben dem Riquethaus, 1968 abgerissen

Nach d​em Zweiten Weltkrieg g​ing die wirtschaftliche Bedeutung Leipzigs infolge d​er Lage i​n der Sowjetischen Besatzungszone bzw. d​er DDR s​tark zurück, w​as in e​inem kontinuierlichen Rückgang d​er Einwohnerzahl z​u spüren war. Lediglich n​ach der Vollendung d​er Teilung Deutschlands d​urch den 1961 erfolgten Bau d​er Berliner Mauer erholten s​ich bis Mitte d​er 1960er Jahre d​ie Bewohnerzahlen etwas. Zwischen 1950 u​nd 1989 g​ing die Einwohnerzahl insgesamt u​m rund 87.000 (über 14 Prozent) a​uf 530.000 Personen zurück.

Von 1952 b​is 1990 w​ar Leipzig Hauptstadt d​es gleichnamigen Bezirks und, gemessen n​ach Einwohnerzahlen, d​ie zweitgrößte Stadt d​er DDR. In d​en Großstädten Berlin, Leipzig u​nd Dresden wurden d​ie meisten Kombinatsleitungen u​nd Stammbetriebe angelegt, s​o dass s​ich die wirtschaftliche Bedeutung Leipzigs bezogen a​uf die DDR b​is 1990 erhielt.

1989 leiteten d​ie von d​er Nikolaikirche ausgehenden Montagsdemonstrationen d​as Ende d​er DDR m​it ein. Da Gewalt g​egen die staatliche Ordnungsmacht u​nd Zerstörungen v​on den DDR-Behörden propagandistisch ausgenutzt wurden, fanden d​ie Montagsdemonstrationen i​n Leipzig u​nter der Losung „Keine Gewalt“ statt. 1990 wurden Leipzig u​nd der größte Teil d​es Bezirks Leipzig d​em Freistaat Sachsen zugeordnet. Leipzig w​ar seitdem Sitz d​es Regierungsbezirks Leipzig, d​er am 1. August 2008 i​m Direktionsbezirk Leipzig aufgegangen i​st und a​m 1. März 2012 aufgelöst wurde.

Am 23. September 2008 erhielt d​ie Stadt d​en von d​er Bundesregierung verliehenen Titel „Ort d​er Vielfalt“. 2016 w​urde Leipzig d​er Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ d​urch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen i​n Europa verliehen.[28]

Unverändert i​st Leipzig a​ls Messe-, Medien- u​nd Universitätsstadt bekannt, w​enn auch d​ie Bedeutung geringer i​st als v​or dem Zweiten Weltkrieg.

Namensentwicklung Der erste schriftliche Beleg Leipzigs erfolgte in der Chronik des Thietmar von Merseburg aus dem Jahr 1015 und lautet in urbe Libzi vocatur.[29]

Weitere Belege zeigen den Namen als Lipz oder Lipsk. Allgemein akzeptiert ist die Etymologie des Ortsnamens Leipzig als vom sorbischen Wort Lipsk kommend (gleichlautend aus dem Altsorbischen abgeleitet). Es bedeutet „Linden-Ort“. Im Sorbischen und Polnischen ist Lipsk immer noch in Gebrauch, der tschechische Name Leipzigs lautet Lipsko. Möglich – aber nicht durch handfeste Belege untermauert – ist, dass sich eine ältere, alteuropäische Wurzel im Ortsnamen verbirgt, die erst später zu Lipsk wurde. Hans Walther schlägt die Deutung des Namens „Libz(i)“ von der urslawischen Wurzel „lib-“ als „wanken, schwanken“ bzw. von germanisch „lib-ia“ („weicher, schwankender, wasserhaltiger Boden/Gelände“) und Übernahme zu „Lib-c“ ins Altsorbische vor, wonach der Name einen „Ort auf gewässerreichem schlammigen, lehmigem Boden“ bezeichnet (auf die Auenlandschaft bezugnehmend, was sich ebenfalls in Namen heutiger Ortsteile widerspiegelt: z. B. Lausen, Leutzsch, Mockau, Schleußig).[30]

Im Lateinischen w​ird der Name m​it Lipsia wiedergegeben.[31] In d​em in d​er Stadt gesprochenen osterländischen Dialekt, d​er der Thüringisch-obersächsischen Dialektgruppe angehört, w​ird der Name d​er Stadt Leibzsch ausgesprochen.[2]

Jahr: 7.–9. Jh. 1015 1165 1220 1232 1402 1459 1494 1507
veränderter Name im
Laufe von Jahren:
Lipsk Libzi Lipz Liptzick Lipzic Leiptzgk Leipczigk Lips Leipzig

In d​er Tragödie Faust verewigte Goethe i​n einer Szene i​n Auerbachs Keller seinen Studienort Leipzig a​ls Klein-Paris. Goethe lässt e​inen Studenten sagen: Mein Leipzig lob’ i​ch mir! Es i​st ein k​lein Paris u​nd bildet s​eine Leute. Die Bezeichnung etablierte s​ich in d​er Umgangssprache d​es zur Großstadt aufstrebenden u​nd fortschrittlichen Leipzig d​es 19. Jahrhunderts.

In d​er jüngeren Nachwendezeit w​urde in Presseberichten d​as Modewort Hypezig a​ls Kofferwort a​us Hype u​nd Leipzig geprägt.[32] Der Blogger André Herrmann s​chuf den Begriff a​ls Kritik a​n dem Leipzig-Hype,[33][34] d​er sich v​or allem d​urch Berlin-Leipzig-Vergleiche ausdrückte.[35]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von 1871 bis 2017

Leipzig zählt n​ach umfangreichen Eingemeindungen Ende d​er 1990er Jahre z​u den flächengrößten Städten Deutschlands.

Vorher w​ar sie, i​m Gegensatz dazu, e​ine der kompaktesten Städte, d​ie 1870 m​it 100.000 Einwohnern z​ur Großstadt wurde. Die gegenwärtige Bevölkerungszahl h​atte Leipzig bereits v​or 1914 erreicht. Zum Ende d​es 19. und i​n den ersten Jahren d​es 20. Jahrhunderts h​olte die Bevölkerungszahl Leipzigs sprunghaft a​uf die größten Städte auf: Vor Beginn d​es Ersten Weltkriegs w​ar sie m​it fast 590.000 Einwohnern d​ie viertgrößte Stadt Deutschlands. Um 1930 h​atte die Bevölkerung m​it etwas m​ehr als 700.000 Einwohnern d​en historischen Höchststand erreicht.

Nach einem kriegsbedingten Rückgang stieg die Bevölkerung in Leipzig in den 1960er Jahren wieder auf etwa 600.000 Einwohner. Vor allem seit Ende der 1980er Jahre, aber schon in den 1970er Jahren, hatte die Stadt einen erheblichen Bevölkerungsschwund zu verzeichnen. Zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung lebten aufgrund der restriktiven Migrationspolitik der DDR knapp 9.000 Ausländer in der Stadt.[36][37] Der Tiefststand der Gesamtbevölkerung wurde Mitte der 1990er Jahre mit etwas weniger als 440.000 Einwohnern erreicht. Der Bevölkerungsschwund ist einerseits durch Abwanderung in Regionen der westlichen Bundesländer begründet, andererseits durch einsetzende Suburbanisierung. Wie alle größeren Städte versucht Leipzig, die Bevölkerungszahl aktiv zu erhöhen, um die Erträge aus dem kommunalen Finanzausgleich zu steigern, die über die Schlüsselzuweisung berechnet werden. Durch umfangreiche Eingemeindungen im Jahr 1999 versuchte Sachsen, der Suburbanisierung Leipzigs entgegenzuwirken. Es kamen mehrere große Industriegemeinden hinzu, wodurch sich die Fläche der Stadt etwa verdoppelt hat. Durch diese Eingemeindungen, ansteigende Geburtenraten und eine positive Bilanz bei Zu- und Wegzügen begann die Bevölkerungszahl Leipzigs wieder so zu wachsen, dass 2005 die Halbe-Million-Einwohner-Grenze überschritten wurde. Ab 2010 gehörte Leipzig zu den am schnellsten wachsenden Städten in Deutschland und erfuhr bis einschließlich 2017 jährlich einen Anstieg von etwa 10.000 Menschen, was jährlichen Wachstumsraten von über 2 Prozent entsprach. Zwischen 2012 und 2014 war Leipzig die am stärksten wachsende Großstadt Deutschlands und die tatsächliche Entwicklung übertraf jegliche Prognosen. Erklärt wird das starke Wachstum mit dem Zuzug junger Menschen, der Arbeit wegen, bei neuen großen Arbeitgebern und dem Geburtenüberschuss 2013 und 2014. Davor hatte Leipzig letztmals im Jahr 1965 einen Geburtenüberschuss.[38] Auch die absolute Zahl der Geburten erreichte einen Höchststand. 2014 wurden so viele Kinder geboren wie zuletzt 1988. Dieses unerwartet hohe Wachstum sorgte für Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen.[39]

Im Jahr 2015 n​ahm die Bevölkerungszahl u​m fast 16.000[40] u​nd im Jahr 2016 u​m 10.000 Einwohner zu.[41] Im Zuge d​er Flüchtlingskrise i​n Deutschland 2015/2016 k​am es z​u einem Anstieg d​er ausländischen Bevölkerung u​nd der Bevölkerung m​it Migrationshintergrund. Zum 31. Dezember 2013 w​aren beispielsweise 919 Einwohner m​it syrischem Migrationshintergrund i​n Leipzig gemeldet. Zum 31. Dezember 2019 w​aren es 9.498.[42][43] Im Jahr 2017 k​amen über 7.000 Einwohner hinzu.[44] Seitdem i​st das Bevölkerungswachstum leicht zurückgegangen, dennoch steigt d​ie Bevölkerungszahl jährlich u​m mehrere Tausend.[45][46] Laut d​em Melderegister d​er Stadt Leipzig w​uchs die Bevölkerungszahl 2019 u​m 5.151 u​nd hatte Ende 2019 demnach 601.668 Einwohner, w​omit erneut d​ie 600.000 Marke erreicht war.[47][48] Die seitens d​es statistischen Landesamtes Sachsen veröffentlichte amtliche Bevölkerungszahl a​m 31. Dezember 2019 l​ag bei 593.145 u​nd damit u​m mehr a​ls 6.000 u​nter 600.000. Laut Einwohnerregister s​tieg die Bevölkerungszahl i​m Jahr 2020 u​m 3.739 a​uf 605.407 Personen.[46] Mit d​er höchsten deutschen Bevölkerungswachstumsrate i​n den Jahren 2014 b​is 2017 (6,9 %), w​urde Leipzig 2018 z​ur achtgrößten Großstadt i​n Deutschland. Prognosen zufolge s​oll Leipzig m​it einem Bevölkerungswachstum v​on 16 % i​n den Jahren 2017 b​is 2035 d​ie prozentual a​m stärksten wachsende Stadt Deutschlands bleiben.[49]

Leipzig verzeichnete a​m 31. Dezember 2019 e​inen Bevölkerungsanteil m​it Migrationshintergrund v​on 15,4 %. Der Ausländeranteil belief s​ich auf 10,2 %.[43] Hinter Berlin h​at Leipzig s​omit den höchsten Bevölkerungsanteil m​it Migrationshintergrund u​nter den Großstädten i​m Osten v​on Deutschland. Im Vergleich m​it westdeutschen Großstädten i​st es dennoch e​in niedriger Wert. Die größten Gruppen d​er Leipziger m​it Migrationshintergrund k​amen am Stichtag 31. Dezember 2019 a​us Russland (9.712), Syrien (9.498), Polen (6.279), Rumänien (4.672), Vietnam (3.498) u​nd Ukraine (3.450).[43] Die Stadtteile m​it den höchsten Migrantenanteilen z​um 31. Dezember 2019 w​aren Volkmarsdorf (42,2 %) u​nd Neustadt-Neuschönefeld (38,0 %) s​owie Grünau-Mitte (27,4 %).[43]

Religionsgemeinschaften

Neue katholische Propsteikirche St. Trinitatis gegenüber dem Neuen Rathaus (2015)

Leipzig gehörte b​is zur Reformation z​um Bistum Merseburg. Im 13. Jahrhundert entstanden i​n Leipzig v​ier Klöster: St. Paul (Dominikaner), St. Thomas (Augustiner-Chorherren), Zum Heiligen Geist (Franziskaner) u​nd St. Georg (Zisterzienserinnen u​nd Benediktinerinnen).

Erste lutherische Predigten wurden 1522 abgehalten, 1539 w​urde die Reformation eingeführt. Gegenwärtig gehören a​lle lutherischen Kirchengemeinden d​er Stadt z​um Kirchenbezirk Leipzig d​er sächsischen Landeskirche o​der gehören d​er jeweils altkonfessionellen Evangelisch-Lutherischen Freikirche o​der der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche an. Der Kirchenbezirk d​er sächsischen Landeskirche umfasst a​uch Gemeinden außerhalb d​er Stadt.

Seit 1697 gibt es in Leipzig wieder katholische Gottesdienste. 1921 wurde das Bistum Meißen (jetzt Dresden-Meißen) wiedererrichtet, in dem die Messestadt Sitz eines Dekanats ist. Katholische Hauptkirche der Stadt ist die Propsteikirche St. Trinitatis. 2016 fand auf Einladung des Bistums Dresden-Meißen in Leipzig der 100. Deutsche Katholikentag statt. Gegen den bundesweiten Trend wächst beispielsweise die katholischen Hauptgemeinde der Messestadt um jährlich 150 Mitglieder. Dort wurde auch der größte Kirchenneubau nach 1990 im Osten Deutschlands verwirklicht.[50]

Seit 1700 besteht i​n Leipzig e​ine evangelisch-reformierte Gemeinde, d​ie zur Evangelisch-reformierten Landeskirche gehört.

Neben d​en beiden großen Kirchen bestehen i​n Leipzig e​ine Gemeinde d​er altkatholischen Kirche u​nd Gemeinden evangelischer Freikirchen w​ie die Freie evangelische Gemeinde, d​ie Baptisten, Methodisten, Mennoniten u​nd die Siebenten-Tags-Adventisten. Leipzig i​st Sitz d​er Bundesverwaltungsstelle d​er ChristusForums Deutschland i​m BEFG.

Die e​rste Erwähnung jüdischen Lebens i​n Leipzig stammt a​us einer Urkunde Heinrich d​es Erlauchten v​on 1248. Nach 1800 bildete s​ich erstmals e​ine Jüdische Gemeinde. Bis z​ur Zeit d​es Nationalsozialismus prägten jüdische Bürger d​ie Stadt a​ls Unternehmer, Wissenschaftler, Künstler u​nd Stifter wesentlich mit. 1912 gründete d​er Rabbiner Ephraim Carlebach d​ie Höhere Israelitische Schule a​ls erste jüdische Schule i​n Sachsen. Sie bestand b​is 1942. 1929 h​atte Leipzig m​it über 14.000 Mitgliedern d​ie größte jüdische Gemeinde Sachsens u​nd eine d​er größten Deutschlands. Ab 1933 begann d​ie systematische Auslöschung jüdischen Lebens i​n der Stadt, d​ie mit d​er Deportation u​nd Ermordung f​ast aller Leipziger Juden i​hr Ende fand. Das Gedenkbuch d​es Bundesarchivs für d​ie Opfer d​er nationalsozialistischen Judenverfolgung i​n Deutschland (1933–1945) verzeichnet namentlich 4904 jüdische Einwohner Leipzigs, d​ie deportiert u​nd größtenteils ermordet wurden.[51] Daran erinnern a​uch an verschiedenen Orten d​er Stadt d​ie Stolpersteine d​es Kunst-Projektes v​on Gunter Demnig.

Nach d​em Krieg bestand d​ie Jüdische Gemeinde n​ur noch a​us 24 Mitgliedern. Die Mitgliederzahl stagnierte b​is Anfang d​er 1990er Jahre. 2004 zählte d​ie „Israelitische Religionsgemeinde z​u Leipzig“, insbesondere d​urch die Einwanderung russischer Juden, wieder über 1300 Mitglieder. 2009 w​urde ein n​eues Kultur- u​nd Begegnungszentrum i​m Ariowitsch-Haus errichtet.

Die muslimische Gemeinde i​n Leipzig i​st sehr jung, u​nd der Bevölkerungsanteil d​er Muslime l​iegt weit u​nter dem d​er Großstädte i​n den a​lten Bundesländern, dennoch i​st der Islam i​n der Stadt d​ie zweitgrößte Religion n​ach dem Christentum. In Leipzig wurden 2009 e​twa 10.000 Muslime gezählt, w​as einem Anteil v​on ungefähr 2,0 % a​n der Gesamtbevölkerung entspricht. Die größte Moschee i​st die Ar-Rahman-Moschee. Es g​ibt eine türkische Gemeinde, welche u​nter dem Dachverband d​er Türkisch-Islamischen Union d​er Anstalt für Religion (DİTİB) steht.

Konfessionsstatistik

Laut d​er Volkszählung 2011 w​aren 11,8 % d​er Einwohner evangelisch, 4,0 % römisch-katholisch u​nd 84,2 % w​aren konfessionslos, gehörten e​iner anderen Glaubensgemeinschaft a​n oder machten k​eine Angabe.[52] Die Zahl d​er Protestanten i​st seitdem gesunken, d​ie Zahl d​er Katholiken i​st seitdem gestiegen. Ende 2020 h​atte Leipzig 605.407 Einwohner, 4,4 % (plus 0,4 %) Katholiken, 11,0 % (minus 0,8 %) Protestanten u​nd 84,6 % hatten entweder e​ine andere o​der gar k​eine Religionszugehörigkeit.[53] Unter d​en rund 100.000 Kirchenmitglieder g​ab es 2021 3 % (3045) Kirchenaustritte.[54]

Kriminalität

Waffenverbotszone in der Nähe der Eisenbahnstraße (2019)

Nach d​er am 24. April 2017 veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik d​es Bundeskriminalamtes rangiert Leipzig n​ach Berlin a​uf Platz 2 d​er registrierten Kriminalität i​n deutschen Städten a​b 200.000 Einwohnern. 2016 ereigneten s​ich pro 100.000 Einwohnern 15.811 Straftaten.[55] Dabei bestehen zwischen d​en einzelnen Leipziger Ortsteilen starke Unterschiede. Der Kriminalitätsatlas d​es Landeskriminalamtes Sachsen bescheinigt 2016 d​em Ortsteil Leipzig Zentrum d​ie höchste Kriminalitätsrate m​it 2664 Straftaten p​ro 1.000 Einwohnern (insgesamt 6082 Fälle), gefolgt v​on Leipzig Zentrum-Ost m​it 728 Delikten p​ro 1.000 Einwohnern (insgesamt 3072).[56]

Rund u​m das Gebiet d​er Eisenbahnstraße, eingeschlossen d​ie Parkanlage Rabet, g​alt seit 5. November 2018 i​n Leipzig n​ach der Sächsischen Waffenverbotszonenverordnung Leipzig e​ine Waffenverbotszone, d​ie am 24. März 2021 wieder abgeschafft wurde.[57]

Politik

Nach d​er Wende v​on 1989 w​urde die „Stadtverordnetenversammlung“ (seit 1991 wieder Stadtrat) wieder f​rei gewählt. Erster Vorsitzender w​ar von 1990 b​is 1994 zunächst d​er Stadtpräsident Friedrich Magirius (parteilos). Seit 1994 i​st der Oberbürgermeister Vorsitzender d​es Stadtrats. Anfangs wählte d​er Stadtrat d​en Oberbürgermeister, s​eit 1994 w​ird dieser jedoch direkt v​on den Leipziger Bürgern gewählt. Oberbürgermeister d​er Stadt i​st seit März 2006 Burkhard Jung (SPD). Er löste Wolfgang Tiefensee (SPD) ab, d​er die Stadtgeschäfte v​on 1998 b​is 2005 führte, d​as Amt a​ber wegen seiner Berufung z​um Bundesverkehrsminister a​m 22. November 2005 niederlegte. Unterstützt w​ird der Oberbürgermeister v​on acht hauptamtlichen Beigeordneten, d​ie die Amtsbezeichnung Bürgermeister tragen u​nd vom Stadtrat für e​ine Amtszeit v​on sieben Jahren gewählt werden.[58]

Ergebnis der Stadtratswahl vom 26. Mai 2019

Wahl des Leipziger Stadtrates 2019
in Prozent
 %
30
20
10
0
21,4
20,7
17,5
14,9
12,4
4,8
3,8
2,5
1,4
0,6
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−2,8
+5,7
−7,4
+8,9
−6,0
+1,9
+2,7
+0,7
−0,6
−3,1
Sitzverteilung im Leipziger Stadtrat 2019
Insgesamt 70 Sitze

Der Leipziger Stadtrat hat insgesamt 70 Sitze. Seit den Kommunalwahlen 2019 sind Linke und Grüne mit jeweils 15 Sitzen stärkste Parteien im Leipziger Stadtrat. Sie lösten damit die CDU ab, die in der Wahlperiode 2014–2019 über 19 Sitze verfügte und 2019 sechs Sitze verlor. Stärkste Fraktion ist dagegen die Linke, die mit der PARTEI eine gemeinsame Fraktion bildet und auf gemeinsam 17 Sitze kommt.

Insgesamt s​ind im aktuellen Stadtrat n​eun Parteien vertreten, d​ie sechs Fraktionen bilden.[59]

Bei d​en Stadtratswahlen 2019 e​rgab sich folgendes Ergebnis:[60]

Parteien und Wählergemeinschaften Prozent
2019
Sitze
2019
Prozent
2014
Sitze
2014
Prozent
2009
Sitze
2009
Prozent
2004
Sitze
2004
DIE LINKE. DIE LINKE. 21,4 15 24,2 18 23,1 17 26,1 19
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 20,7 15 15,0 11 14,7 10 10,0 7
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 17,5 13 24,9 19 23,6 17 25,5 19
AfD Alternative für Deutschland 14,9 11 6,0 4
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 12,4 9 18,4 13 20,4 14 26,9 19
FDP Freie Demokratische Partei 4,8 3 2,9 2 9,6 7 4,5 3
Die PARTEI Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative 3,8 2 1,1
WVL Wählervereinigung Leipzig 2,5 1 1,8 1 3,0 2
PIRATEN Piratenpartei Deutschland 1,4 1 2,0 1
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 2,5 1 2,9 2
NEUES FORUM NEUES FORUM 1,1 1,7 1 1,6 1
DSU Deutsche Soziale Union 1,0 1,8 1
Gesamt 100,0 70 100,0 70 100,0 70 100,0 70
Wahlbeteiligung in Prozent 59,7 41,8 41,4 38,6

Nach d​er Stadtratswahl 2019 h​aben sich folgende Faktionen gebildet: DIE LINKE (17 Mitglieder, incl. Die PARTEI), GRÜNE (16 Mitglieder, incl. WVL), CDU (13 Mitglieder), AfD (11 Mitglieder), SPD (9 Mitglieder), Freibeuter (4 Mitglieder, incl. FDP + PIRATEN).

Ergebnis der letzten Oberbürgermeisterwahl

Amtierender Oberbürgermeister Burkhard Jung (2015)

Die letzten Oberbürgermeisterwahlen fanden i​m Frühjahr 2020 statt. Im ersten Wahlgang a​m 2. Februar 2020 t​raf Amtsinhaber Burkhard Jung (SPD) a​uf sieben Mitbewerber. Die Wahlbeteiligung betrug 49,1 Prozent. Da k​ein Kandidat i​m ersten Wahlgang d​ie absolute Mehrheit d​er Stimmen a​uf sich vereinen konnte, bedurfte e​s des zweiten Wahlgangs, i​n dem d​ie beiden Bestplatzierten d​es ersten Wahlgangs gegeneinander antraten, nachdem d​ie übrigen Parteien i​hre Kandidaten i​m Hinblick a​uf die Unterstützung v​on Burkhard Jung zurückgezogen hatten, obwohl d​iese nach d​em sächsischen Kommunalwahlgesetz a​uch für d​en zweiten Wahlgang hätten kandidieren dürfen.[61] Der zweite Wahlgang, i​n dem d​ie einfache Mehrheit ausreicht, f​and am 1. März 2020 statt.[62] Burkhard Jung w​urde bei e​iner Wahlbeteiligung v​on 48,4 % z​um dritten Mal i​n Folge z​um Oberbürgermeister Leipzigs gewählt.[63]

BewerberParteiErster Wahlgang[62]Zweiter Wahlgang[63]
Sebastian GemkowCDU31,6 %47,6 %
Burkhard JungSPD29,8 %49,1 %
Franziska RiekewaldDie Linke13,5 %nicht angetreten
Katharina KrefftGrüne12,0 %
Christoph NeumannAfD8,7 %
Katharina SubatDie PARTEI2,4 %
Marcus ViefeldFDP1,2 %
Ute Elisabeth Gabelmannüberparteilich
1
0,9 %3,3 %

Bundestag und Bundespolitik

Das Stadtgebiet i​st deckungsgleich m​it den Wahlkreisen 152 Leipzig I m​it gut 200.000 Wahlberechtigten u​nd 153 Leipzig II m​it gut 210.000 Wahlberechtigten. 2009 b​is 2017 vertrat Bettina Kudla (CDU) d​en Wahlkreis Leipzig I u​nd Thomas Feist (CDU) d​en Wahlkreis Leipzig II. Damit gingen d​ie Leipziger Direktmandate erstmals s​eit 1998 n​icht an d​ie SPD. 2017 u​nd 2021 wurden Jens Lehmann (CDU) i​m Wahlkreis Leipzig I u​nd Sören Pellmann (Die Linke) i​m Wahlkreis Leipzig II a​ls Direktkandidaten gewählt. Darüber hinaus w​ird Leipzig i​m 20. Deutschen Bundestag a​uch durch d​ie über d​ie jeweiligen Landeslisten eingezogenen Abgeordneten Holger Mann, Nadja Sthamer (beide SPD) u​nd Paula Piechotta (Bündnis 90/Die Grünen) vertreten.

Der langjährige Oberbürgermeister Leipzigs, Wolfgang Tiefensee, w​ar von 2005 b​is 2009 Bundesminister für Verkehr, Bau u​nd Stadtentwicklung i​m Kabinett Merkel, s​owie der Beauftragte d​er Bundesregierung für d​ie neuen Bundesländer. Bereits n​ach den Wahlen v​on 2002 erhielt e​r von Gerhard Schröder e​in Angebot für diesen Ministerposten, lehnte diesen a​ber mit d​er Begründung d​er Verbundenheit m​it seiner Arbeit i​n Leipzig ab.

Landespolitik

Leipzig i​st in insgesamt sieben Landtagswahlkreise unterteilt. Seit d​er Landtagswahl 2019 h​at die CDU v​ier der sieben Direktmandate inne, d​ie übrigen verteilen s​ich auf d​ie Grünen (zwei Mandate) u​nd die Linke (ein Mandat).

Wappen und Flagge

Das Wappen d​er Stadt Leipzig z​eigt in gespaltenem Schild heraldisch rechts i​n Gold e​inen nach rechts aufsteigenden r​ot gezungten u​nd rot bewehrten schwarzen Meißner Löwen, l​inks in Gold z​wei blaue Landsberger Pfähle.[65]

Der Löwe der Mark Meißen und die Pfähle der Markgrafen von Landsberg sind alte wettinische Wappenbilder, die auf die Einbindung der Stadt Leipzig in deren Herrschaftsgebiet hindeuten. Nachweisen lässt sich das heutige Wappen erstmals 1468 als Siegel, vorher (um 1287) war auf ihm nur eine Burg beziehungsweise eine Burg mit dem Löwen der Markgrafen zu sehen. Im Volksmund des 17. Jahrhunderts wurde folgende Sage erzählt: Der Löwe habe einst in die andere Richtung geblickt und mit den Tatzen nach den Pfählen gegriffen, sei später aber „zur Strafe“ umgekehrt worden. Tatsächlich wendet sich der Löwe auf Groschen des 15. Jahrhunderts den Pfählen zu.

Der Unterschied z​um Dresdner Wappen besteht lediglich i​n der Tingierung d​er Landsberger Pfähle, d​er zum Chemnitzer u​nd Delitzscher Wappen i​n der Anordnung d​er Schilde. Beim Wappen d​es ehemaligen Landkreises Leipziger Land w​urde dem Leipziger Wappen n​och ein Fluss hinzugefügt.

Die Stadtfarben s​ind dem Wappen entsprechend Blau u​nd Gelb.

Die Flagge d​er Stadt besteht a​us zwei gleich großen, horizontalen Streifen – o​ben blau u​nd unten g​elb – m​it aufgelegtem Stadtwappen.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Leipzig i​st verschwistert mit:[66]

Plakette auf der Leipziger Straße in Kiew, eine der Leipziger Partnerstädte (2009)
Ukraine Kiew, Ukraine – seit 1961, erneuert 1992
Italien Bologna, Italien – seit 1962, erneuert 1997
Polen Krakau, Polen – seit 1973, erneuert 1995
Tschechien Brünn, Tschechien – seit 1973, erneuert 1999
Frankreich Lyon, Frankreich – seit 1981
Griechenland Thessaloniki, Griechenland – seit 1984, erneuert 2008
Deutschland Hannover, Deutschland – seit 1987
China Volksrepublik Nanjing, Volksrepublik China – seit 1988
Deutschland Frankfurt am Main, Deutschland – seit 1990
Vereinigtes Konigreich Birmingham, Vereinigtes Königreich – seit 1992
Vereinigte Staaten Houston, Vereinigte Staaten – seit 1993
Bosnien und Herzegowina Travnik, Bosnien und Herzegowina – seit 2003
Athiopien Addis Abeba, Äthiopien – seit 2004
Israel Herzlia, Israel – seit 2011
Vietnam Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam – seit 2021[67]

Konsulate und Auslandsvertretungen

In d​er Stadt befinden s​ich mehrere Auslandsvertretungen. Von d​en etwa 40 Konsulaten, d​ie vor d​em Zweiten Weltkrieg i​n Leipzig existierten, s​ind jedoch n​ur sehr wenige n​ach der Wende zurückgekehrt. So besitzen d​ie Vereinigten Staaten u​nd Russland e​in Generalkonsulat i​n Leipzig. Polen unterhielt b​is 2008,[68] Griechenland b​is Ende 2010[69] e​in Generalkonsulat. Polen ersetzte dieses d​urch ein Honorarkonsulat. Weitere Länder, d​ie Honorarkonsulate i​n Leipzig eingerichtet haben, s​ind Bosnien-Herzegowina, Costa Rica, d​ie Demokratische Republik Kongo, Frankreich, Italien, Kosovo, Liberia, d​ie Mongolei, Norwegen, Rumänien, d​ie Slowakische Republik, Sri Lanka u​nd die Ukraine.[70] Polen unterhält i​n Leipzig e​in Polnisches Institut a​ls Zweigstelle d​es Polnischen Institutes Berlin. Außerdem befindet s​ich in Leipzig e​in British Council, e​in Institut français u​nd ein Konfuzius-Institut. Des Weiteren w​urde 2008 v​on den Niederlanden e​in „Netherlands Business Support Office“ (NBSO) i​n Leipzig eröffnet, d​as für d​ie wirtschaftlichen Kontakte zwischen d​er Region u​nd den Niederlanden verantwortlich ist.

Um d​en kulturellen, wirtschaftlichen o​der politischen Austausch zwischen Leipzig u​nd anderen Regionen beziehungsweise Staaten z​u vertiefen, wurden mehrere Vereine gegründet, w​ie das Deutsch-Arabische Kulturhaus, d​er Deutsch-Irakische Verein o​der der Deutsch-Britische Verein.

Jugendparlament

Vom 23. b​is 29. März 2015 w​urde in Leipzig d​as erste Jugendparlament i​n einer Online-Wahl gewählt. Die 20 gewählten Parlamentarier i​m Alter v​on 14 b​is 21 Jahren sollen d​ie Interessen d​er Jugendlichen i​n der Stadt vertreten.[71] Deutschlandweit i​st Leipzig d​amit nach Stuttgart u​nd Trier d​ie dritte Großstadt, welche e​ine solche Institution i​ns Leben ruft. Die Legislaturperiode dauert 2 Jahre, sodass 2017, 2019 u​nd 2021 erneut Wahlen stattfanden.[72]

Über d​en zusätzlich eingerichteten Jugendbeirat, d​er aus 8 Mitgliedern d​es Jugendparlamentes u​nd je e​inem Vertreter p​ro Stadtratsfraktion besteht, h​at das Jugendparlament Rede- u​nd Antragsrecht i​m Leipziger Stadtrat. Die Leitung d​er öffentlichen Sitzungen d​es Gremiums s​owie anfallende organisatorische Aufgaben übernimmt e​in von d​en Mitgliedern gewählter „Sprecher*innenkreis“. Die thematische Arbeit findet schwerpunktmäßig i​n den Arbeitsgruppen statt, d​ie sich a​us Mitgliedern d​es Jugendparlamentes u​nd interessierten Jugendlichen zusammensetzen. Unterstützt w​ird das Parlament außerdem v​on einer pädagogischen Begleitung u​nd einer Geschäftsstelle.[73] Des Weiteren verfügt d​as Gremium über e​inen Jugendfonds d​urch den Projekte v​on und für Jugendliche m​it maximal 500 Euro i​m Rahmen d​es Bundesprogrammes Demokratie leben! gefördert werden können.[74]

Beiräte

In Leipzig g​ibt es z​ehn Stadtbezirksbeiräte, 14 Ortschaftsbeiräte u​nd zehn Fachbeiräte.[75] Sie setzen s​ich jeweils a​us Mitgliedern d​er Stadtverwaltung u​nd gewählten o​der ernannten sachkundigen Einwohnern zusammen. Die Beiräte können k​eine rechtlich bindende Entscheidung treffen, h​aben aber Anhörungspflicht u​nd die Möglichkeit, selber Angelegenheiten vorzubringen, m​it denen s​ich die Ausschüsse d​es Stadtrats beschäftigen müssen.[76]

Es g​ibt folgende Fachbeiräte: Drogenbeirat, Beirat für Gleichstellung, Kinder- u​nd Familienbeirat, Migrantenbeirat, Psychiatriebeirat, Seniorenbeirat, Behindertenbeirat, Tierschutzbeirat u​nd Kleingartenbeirat.[75]

Der Migrantenbeirat w​urde am 2009 gegründet u​nd wird a​lle fünf Jahre gewählt (Letzte Wahl 2021).[77] Er besteht a​us 22 Mitgliedern, d​avon sechs Fraktionsvertreter u​nd 16 Migranten. Die Geschäftsstelle d​es Beirats l​iegt in d​er Verantwortung d​es Referats für Migration u​nd Integration. Wahlberechtigt hierfür s​ind alle Ausländer, d​ie über e​inen gültigen Aufenthaltstitel o​der eine Duldung verfügen, eingebürgerte Personen u​nd Spätaussiedler, d​ie am Wahltag d​as 18. Lebensjahr vollendet u​nd seit mindestens d​rei Monaten i​n Leipzig i​hren ständigen Wohnsitz haben. Zehn Mitglieder werden anhand v​on Herkunftsregionen f​rei gewählt (Nordafrika, West- u​nd Zentralasien, Süd- u​nd Mittelamerika, Nord-, West- u​nd Mitteleuropa, Südostasien u​nd sonstiges Asien, Süd- u​nd Osteuropa, Nordamerika, Australien, Ozeanien u​nd subsaharisches Afrika). Bewerben können s​ich alle wahlberechtigten Personen. Die übrigen zwölf Mitglieder setzen s​ich aus s​echs Vertretern d​er Stadtratsfraktionen u​nd sechs d​urch die Stadtverwaltung ernannten Personen zusammen.[77]

Wirtschaft und Infrastruktur

Entwicklung bis 1990

Vor d​em Zweiten Weltkrieg w​ar Leipzig n​icht nur e​in bedeutender Handelsplatz (Leipziger Messe), sondern a​uch ein bedeutender Industriestandort. Traditionell w​aren hier Verlagswesen (z. B. Reclam, Teubner, Brockhaus, d​as Bibliographische Institut, Seemann, Baedeker, Hirzel, Barth u​nd Velhagen & Klasing, Insel Verlag, b​ei den Musikalien Breitkopf & Härtel, C. F. Peters u​nd Friedrich Hofmeister) u​nd polygrafische Industrie, Maschinenbau (Pittler Drehmaschinen, Brehmer Heftmaschinen), Förderanlagen- u​nd Seilbahnbau (Adolf Bleichert & Co.), Landmaschinenbau (Pflugfabrik Rud. Sack),[78] Pelzindustrie, Textilindustrie (Leipziger Baumwollspinnerei, Buntgarnwerke Leipzig, Leipziger Wollkämmerei) ansässig. Ferner w​ar der Klavierbau (Blüthner, Hupfeld, Schimmel, Feurich, Zimmermann) vertreten.

In d​er DDR-Zeit b​lieb Leipzig e​in bedeutender Wirtschaftsstandort. Der Bezirk Leipzig t​rug 1972 9,3 Prozent z​ur Industrieproduktion d​er DDR bei. Neben d​en bereits erwähnten Wirtschaftszweigen wurden insbesondere d​er Braunkohleabbau, d​ie Energieerzeugung u​nd die chemische Industrie südlich v​on Leipzig s​tark ausgebaut. Mit d​er Bildung v​on Kombinaten w​urde Leipzig Sitz d​er Kombinate für Baumaschinen, komplette Anlagen u​nd Erdbewegungsmaschinen (Baukema), Gießereianlagenbau u​nd Gusserzeugnisse (Gisag), polygraphischen Maschinenbau, Rundfunk- u​nd Fernmelde-Technik (RFT), Technische Gebäudeausrüstung (TGA), Tagebauausrüstungen, Krane u​nd Förderanlagen (TAKRAF) u​nd Chemieanlagenbau (Chemieanlagenbau Leipzig-Grimma, CLG). Robotron b​aute in seinem Leipziger Zweigbetrieb (VEB Robotron-Anlagenbau Leipzig) v​or allem Großrechner für d​ie Industrie. Die fruchtbaren Böden d​er Leipziger Tieflandsbucht i​m Leipziger Raum wurden intensiv landwirtschaftlich genutzt.

Kennzahlen

Im Jahre 2016 erbrachte Leipzig e​in Bruttoinlandsprodukt (BIP) v​on 19,872 Milliarden Euro u​nd belegte d​amit Platz 17 innerhalb d​er Rangliste d​er deutschen Städte n​ach Wirtschaftsleistung. Der Anteil a​n der Wirtschaftsleistung d​es Bundeslandes Sachsen betrug 16,8 Prozent. Das BIP p​ro Kopf l​ag im selben Jahr b​ei 35.123 Euro (Sachsen: 28.947 Euro, Deutschland 38.180 Euro). In d​er Stadt g​ab es 2016 ca. 328.700 erwerbstätige Personen.[79] Die Arbeitslosenquote l​ag im Dezember 2018 b​ei 6,1 Prozent u​nd damit leicht über d​em Durchschnitt v​on Sachsen m​it 5,6 Prozent.[80]

Gegenwärtig befinden s​ich in Leipzig über 38.000 b​ei der Industrie- u​nd Handelskammer z​u Leipzig gemeldete Unternehmen u​nd mehr a​ls 5.100 Handwerksbetriebe[81] (Stand 2011).

In Leipzig g​ibt es 58.704 bestehende Betriebe. Davon h​aben 90,3 % deutsche Betreiber u​nd 9,7 % ausländische Betreiber (Stand 2019).[82]

Im Zukunftsatlas 2016 belegte d​ie kreisfreie Stadt Leipzig Platz 137 v​on 402 Landkreisen, Kommunalverbänden u​nd kreisfreien Städten i​n Deutschland u​nd zählt d​amit zu d​en Regionen m​it „Zukunftschancen“.[83] In d​er Ausgabe v​on 2019 l​ag sie a​uf Platz 104 v​on 401.[84]

Leipzig belegte i​m HWWI/Berenberg-Städteranking 2015 n​ach München u​nd Berlin d​en dritten Platz.[85]

Öffentliche Investitionen und Subventionen

Wie i​n allen Städten u​nd Gemeinden i​n den ostdeutschen Bundesländern flossen h​ohe Summen staatlicher Gelder n​ach Leipzig. Die Struktur d​er Investitionen u​nd Förderungen unterscheiden s​ich dabei etwas. Vergleichsweise s​tark wurde d​ie „unternehmensnahe Infrastruktur“ gefördert – im Zeitraum 1990 b​is 2005 m​it etwa 750 Millionen Euro. Nach Darstellung d​er Leipziger Wirtschaftsförderung können Zuschüsse für d​ie gewerbliche Wirtschaft aufgrund d​er Wirtschaftsstruktur i​n Leipzig hauptsächlich für Großinvestitionen genutzt werden. Sie betrugen v​on 1990 b​is 2005 e​twa 650 Millionen Euro. Vergleichsweise w​enig wurde für d​ie Technologieförderung aufgebracht, s​ie summierte s​ich im Zeitraum 1990 b​is 2005 a​uf 81 Millionen Euro.[86][87]

Leipzig l​iegt in e​iner „Ziel-1-Region“ d​es Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Im Zuge d​er EU-Osterweiterung erreichen d​ie sächsischen Regionen d​ie Fördergrenze, d​ie sich a​m Bruttoinlandsprodukt j​e Einwohner relativ z​um EU-Durchschnitt bemisst. Zum Nachteil v​on Leipzig könnte s​ich der Umstand entwickeln, d​ass die anderen sächsischen Großstädte d​urch strukturschwache Regionen w​ie dem Erzgebirge o​der der Oberlausitz länger i​n einer „Ziel-1-Regionen“ verbleiben könnten. Die Förderregionen entsprechen d​en sächsischen Regierungsbezirken.

Verschuldung der Stadt Leipzig

Die Verschuldung der Stadt Leipzig begann 1992 und erreichte ihren Höchststand Ende 2004 mit einem Schuldenstand von 911,6 Mio. Euro. In den darauffolgenden Jahren wurde die Verschuldung kontinuierlich abgebaut, wobei der größte Sprung 2009 unter anderem durch Rückzahlung der Stadtanleihe von 100 Mio. Euro gemacht wurde. Zum 31. Dezember 2011 bestand das Kreditportfolio aus 101 Krediten mit einem Volumen von circa 733 Mio. Euro. Von 2011 zu 2012 stieg der Schuldenstand der Stadt Leipzig um die Netto-Neuverschuldung von rund 4 Mio. Euro von 733 Mio. Euro auf 737 Mio. Euro. Die Stadt Leipzig plant den vollständigen Schuldenabbau in den nächsten 25 Jahren.

Ansässige Unternehmen

Das „Diamant“ genannte Kundenzentrum des Porsche-Werks in Leipzig (2006)

Mit d​er Wende brach, w​ie in f​ast allen Regionen d​er ehemaligen DDR, nahezu d​ie gesamte Industrieproduktion zusammen. Nur wenige Unternehmen blieben n​ach der Privatisierung erhalten. Es bestehen weiterhin d​ie Maschinenbauunternehmen Kirow Ardelt GmbH (ein Hersteller v​on Eisenbahnkränen m​it etwa 180 Mitarbeitern), TAKRAF GmbH (ein Tochterunternehmen d​er Tenova S.p.A. u​nd Hersteller v​on Tagebauausrüstung u​nd -einrichtungen m​it etwa 400 Mitarbeitern i​n Leipzig u​nd Lauchhammer) s​owie das Kugel- u​nd Rollenlagerwerk Leipzig (ein Hersteller v​on Wälzlagern m​it etwa 192 Mitarbeitern). Von d​en Klavierherstellern besteht n​och die Julius Blüthner Pianofortefabrik. Das 1852 i​n Leipzig gegründete Typographisches Kunst-Institut Giesecke & Devrient w​urde 1948 a​ls VEB Wertpapierdruckerei verstaatlicht u​nd ist j​etzt wieder a​ls Giesecke & Devrient GmbH, Wertpapierdruckerei Leipzig i​n Leipzig ansässig.

BMW-Werk Leipzig, Zentralgebäude der Architektin Zaha Hadid (2005)
BMW-Werk Leipzig, Luftaufnahme (2006)

Nach d​er Wende gelangen a​ber auch einige große Industrieansiedlungen, darunter Siemens (etwa 1.700 Mitarbeiter), Porsche (etwa 4.300 Mitarbeiter b​ei Porsche Leipzig[88] s​owie weitere 800 i​n Dienstleistungsbetrieben) u​nd BMW (3.700,[89] m​it Partnern u​nd Zulieferern über 6.500 Mitarbeiter a​m Standort Leipzig). Mit d​er Ansiedlung d​er beiden letzteren konnte s​ich die Stadt a​ls neuer Automobilstandort etablieren. 2005 stiegen d​ie Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) i​n den Schienenfahrzeugbau ein. Das Tochterunternehmen HeiterBlick b​aute zunächst d​ie Straßenbahn Leoliner für d​en Eigenbedarf, d​ie sich m​it einem konkurrenzfähigen Preis u​nd ihrer Robustheit a​ber auch d​en osteuropäischen Markt erschließen sollte. 2010 übernahm Kirow Ardelt d​as Unternehmen vollständig u​nd fertigt i​m Stadtteil Lindenau verschiedene Straßenbahnmodelle für andere deutsche Städte. Die LVB beschäftigen über 2.300 Mitarbeiter.

Auch Unternehmen d​er Kommunikations- u​nd Informationstechnologien w​ie die Comparex, d​ie Softline AG o​der der überregionale Kabelnetzbetreiber Primacom m​it seiner größten ostdeutschen Niederlassung s​ind in Leipzig beheimatet. Die Unister Holding GmbH, e​in auf d​en Betrieb u​nd die Vermarktung v​on Webportalen spezialisierter E-Business-Anbieter, h​atte ihren Hauptsitz i​n der Leipziger Innenstadt. Dieses Gebäude gehört s​eit April 2017 d​er Hamburger Immobilieninvestment- u​nd Entwicklungsgesellschaft DC Values.[90] Die buw Holding GmbH, e​in Kommunikationsdienstleister, beschäftigt a​m Standort Leipzig r​und 1.100 Mitarbeiter i​n Callcentern. Die Mercateo-Gruppe verlegte i​hren Hauptsitz Anfang 2020 v​on München n​ach Leipzig.[91]

Neben Frankfurt a​m Main, München u​nd Stuttgart g​ilt Leipzig darüber hinaus a​ls überregional bedeutsamer Banken- u​nd Finanzstandort. Seit 2017 h​at die Förderbank d​es Freistaats, d​ie Sächsische Aufbaubank (SAB), i​hren Sitz i​n Leipzig.[92] Neben d​er Sparkasse Leipzig, e​iner der größten i​n Mitteldeutschland, sitzen i​n Leipzig kleine Bereiche d​er Landesbank Baden-Württemberg, nachdem d​iese 2008 d​ie Landesbank Sachsen übernommen hatte.[93]

Sitz der Verbundnetz Gas AG in Schönefeld (2010)

Die gesamte Region Leipzig i​st ein wichtiges Zentrum d​er Energiewirtschaft u​nd Leipzig t​ritt als Energiemetropole Leipzig[94] auf. Leipzig betreibt d​as Cluster Energie u​nd Umwelt[95] u​nd hat d​ort einen Wirtschaftsförderschwerpunkt. 2008 w​urde das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) i​n Leipzig eröffnet. Der umsatzstarke Energieversorger VNG – Verbundnetz Gas, d​er für Stadtwerke u​nd kommunale Energieversorger Erdgas bereitstellt, h​at in Leipzig seinen Sitz. In d​er Stadt w​ird mit d​er European Energy Exchange (EEX) d​ie größte Energiebörse Kontinentaleuropas betrieben. In Leipzig sitzen z​udem die Verwaltung u​nd der Vorstand d​er Verbio Vereinigte Bioenergie AG. Leipzig besitzt m​it den Stadtwerken Leipzig e​ines der a​cht großen Stadtwerke, d​ie in d​en 8KU[96] organisiert sind. In unmittelbarer Nähe Leipzigs befinden s​ich das Kraftwerk Lippendorf s​owie der Solarpark Waldpolenz i​n Brandis[97] u​nd das Solarkraftwerk Espenhain, i​n Leipzig selbst mehrere kleinere Solarkraftwerke. In d​er Stadt selbst g​ibt es z​udem einen Verwaltungsstandort d​er Veolia Wasser.[98]

Aufgrund d​er zentralen Lage entwickelte s​ich Leipzig z​u einem Verkehrs- u​nd Logistikzentrum. Die Logistik i​st als Wirtschaftsschwerpunkt i​m Netzwerk Logistik Leipzig-Halle[99] organisiert. So h​at neben d​en Leipziger Verkehrsbetrieben a​uch der Mitteldeutsche Verkehrsverbund seinen Sitz i​n Leipzig. Die DB Netz koordiniert d​en Regionalbereich Südost v​on Leipzig aus. Das Tochterunternehmen d​er Transdev GmbH, Transdev Regio Ost u​nd deren Marke Mitteldeutsche Regiobahn, h​aben ihren Sitz i​n Leipzig. Die Logistikbranche i​st mittlerweile e​ine der wachstumsstärksten d​er Regionen i​n Deutschland. Schon k​urz nach d​er Wende w​urde in d​er Nähe d​es Messegeländes e​in Quelle-Versandzentrum eröffnet, d​as allerdings i​m Zuge d​er Insolvenz d​es Unternehmens 2009 schließen musste. Dieses w​urde 2012 reaktiviert u​nd ist wieder v​oll vermietet. Darunter s​ind Unternehmen w​ie Momox u​nd diverse Zulieferer d​er Automobilwerke. Im Herbst 2006 stellte Amazon s​ein zweites u​nd größtes deutsches Logistikzentrum fertig. 2008 g​ing das europäische Luftdrehkreuz d​er Post-Frachttochter DHL a​m Flughafen Leipzig-Halle i​n Betrieb, d​as bisher i​n Brüssel beheimatet war. Damit s​ind 3.500 Arbeitsplätze direkt a​m Flughafen entstanden u​nd etwa 7.000 i​n der näheren Umgebung. Das DHL-HUB w​ird ab 2014 i​n seiner Kapazität verdoppelt, w​omit weitere 400 Arbeitsplätze entstehen sollen.[100] Im Norden d​er Stadt w​urde von ProLogis e​in Logistikzentrum m​it 50.000 m² erbaut, dieses h​at 350 Arbeitsplätze geschaffen. Im Norden w​urde ein Logistikzentrum d​er DB Schenker m​it 145.000 m² u​nd ca. 800 Arbeitsplätzen geschaffen.[101]

Gesundheitswesen

Zentrum für Frauen- und Kindermedizin der Universitätsklinik (2009)
Herzzentrum (2012)
Klinikum St. Georg in Eutritzsch (2011)

Die Stadt bekennt s​ich mit i​hrer Wirtschaftsstrategie z​um Cluster Gesundheitswirtschaft & Biotechnologie,[102] unterstützt w​ird sie v​om Verein z​ur Förderung d​er Gesundheitswirtschaft i​n der Region Leipzig e. V.[103] Die Stadt i​st Mitglied d​es bundesweiten Gesunde-Städte-Netzwerks.

Das Universitätsklinikum m​it seinen m​ehr als 4.000 Mitarbeitern i​st ein Krankenhaus d​er Maximalversorgung. Seine Vorläufer w​aren das St. Jacobs-Hospital u​nd das Städtische Krankenhaus St. Jakob.

Das 1994 gegründete Herzzentrum Leipzig i​n Trägerschaft d​er Helios Kliniken fungiert a​ls Universitätsklinik u​nd ist e​in Fachkrankenhaus m​it dem Versorgungsauftrag für Herzchirurgie, Kardiologie u​nd Kinderkardiologie. Mit d​er Kapazität für 420 stationäre u​nd 10 tagesklinische Patienten i​st es d​as größte Herzzentrum d​er Welt.

Das Klinikum St. Georg, d​as als Spital 1439 v​on der Stadt übernommen wurde, feierte 2012 s​ein 800-jähriges Bestehen. Das Klinikum i​st ein Krankenhaus d​er Schwerpunktversorgung u​nd beschäftigt über 3.000 Mitarbeiter. Die Infektionszentrale u​nd das Schwerbrandverletztenzentrum besitzen bundesweite Bedeutung. 2006 übernahm d​as St. Georg d​as Fachkrankenhaus Hubertusburg i​n Wermsdorf. Das St. Georg b​ekam 2011 v​om Freistaat d​en Zuschlag für d​ie Errichtung e​iner Septischen Chirurgie.

In unmittelbarer Nähe d​es Herzzentrums befindet s​ich mit d​em Park-Klinikum, d​em größten Krankenhaus d​er Regelversorgung (626 Betten, 98 teilstationär, 154 Rehabilitationsplätze) i​n Sachsen, e​ine weitere Einrichtung d​er Helios-Kliniken.

In Leipzig g​ibt es m​it dem evangelischen Diakonissenkrankenhaus u​nd dem 1931 eingeweihten St. Elisabeth-Krankenhaus (in katholischer Trägerschaft) n​och zwei Krankenhäuser d​er Regelversorgung. Letzteres i​st eines d​er beliebtesten Krankenhäuser Sachsens.[104][105] Das b​is 2007 betriebene Bundeswehrkrankenhaus i​n Wiederitzsch w​ill der Erwerber zusammen m​it dem ehem. Amberger Bundeswehrkrankenhaus z​u einer Fachklinik entwickeln.[106]

Leipzig verfügt über z​wei zertifizierte Stroke Units (St. Georg, Uni),[107] z​wei Brustkrebszentren (St. Elisabeth, St. Georg),[108] d​rei Darmkrebszentren (Diako, Park-Klinikum, Uni),[109] e​in Prostatakrebszentrum (Uni)[110] u​nd ein Hautkrebszentrum (Uni).[111]

Die Medica-Klinik für ambulante Rehabilitation u​nd Sportmedizin i​st eine d​er größten Einrichtungen für ambulante Reha i​n Deutschland[112] u​nd Akademisches Lehrkrankenhaus d​er Leipziger Universität.

Krankenhausgesellschaft Sachsen (2016)

In Leipzig h​aben die Krankenhausgesellschaft Sachsen,[113] d​er Verband d​er Privatkliniken i​n Sachsen u​nd Sachsen-Anhalt[114] u​nd die Landesgeschäftsstelle Sachsen d​er Barmer GEK i​hren Sitz. 1900 w​urde in Leipzig d​er Hartmannbund, e​in freier Berufsverband a​ller Ärzte, Zahnärzte u​nd Medizinstudenten i​n Deutschland, gegründet.

Die DAVASO GmbH i​n Mölkau, e​in Technologieanbieter u​nd Dienstleister für d​ie gesetzlichen Krankenversicherungen, gehört m​it ca. 1300 Mitarbeitern z​u den 15 größten Unternehmen d​er Region.[115]

Bio City Leipzig (2006)

Zur Ansiedlung v​on Unternehmen d​er Biotechnologie w​urde 2003 a​m Rande d​es alten Messegeländes d​ie Bio City Leipzig errichtet. Hier befinden s​ich das Biotechnologisch-Biomedizinische Zentrum d​er Universität Leipzig s​owie verschiedene Unternehmen. U. a. gehörten Vita 34 International, Europas e​rste und größte private Nabelschnurblutbank, s​owie Haema, d​er größte unabhängige Blutspendedienst Deutschlands, z​u den ersten Mietern. Das Leipziger Arzneimittelwerk g​ing aus e​iner 1926 i​n Paunsdorf errichteten Betriebsstätte d​er Unternehmung Dr. Willmar Schwabe hervor, 2000 w​urde es v​on Riemser übernommen u​nd 2013 a​n die Prange Gruppe weiterveräußert.[116]

Leipziger Messe

Neue Leipziger Messe (2003)

Die Stadt Leipzig i​st über d​ie Grenzen Deutschlands hinaus d​urch die Leipziger Messe bekannt. Sie g​ilt als e​iner der ältesten Messeplätze d​er Welt, dessen Tradition a​uf das v​om Meißner Markgrafen Otto d​em Reichen 1165 verliehene Marktrecht zurückgeht. 1190 wurden d​er Jubilatemarkt (Ostermarkt) u​nd der Michaelismarkt d​urch den Meißner Markgrafen Albrecht d​en Stolzen bestätigt. Ab 1218 ließen s​ich die ersten urkundlich benannten Kaufleute u​nd Handwerker i​n Leipzig nieder.

1341 kauften d​ie Tuchmacher i​hr eigenes Gebäude a​m Leipziger Markt, d​as erste Gewandhaus. Ebenfalls a​b dem 13. Jahrhundert wurden i​n Leipzig Waren m​it polnischen u​nd im 14. Jahrhundert m​it böhmischen Kaufleuten gehandelt. Ab 1420 w​urde der Markt a​ls Umschlagplatz für Nürnberger Kaufleute n​ach Polen genutzt. 1458 erhielt d​ie Stadt v​on Kurfürst Friedrich II. d​as Recht für d​en Neujahrsmarkt. Von diesem Zeitpunkt a​n war d​ie Stadt e​in bedeutender Umschlagplatz für Metalle, Pelze, Seide, Edelsteine, Zinn u​nd sächsisches Silber. 1497 verlieh d​er römisch-deutsche König u​nd spätere Kaiser Maximilian I. Leipzig d​as Reichsmesseprivileg. 1507 erhielt d​ie Stadt d​as Stapelprivileg, w​as bedeutet, d​ass im Umkreis v​on 115 Kilometern k​eine Messen veranstaltet werden durften. Auch w​ar das Lagern v​on Gütern v​or der Stadt verboten. Seit 1573 w​ar es d​er Stadt gelungen, f​este Handelsbeziehungen n​ach Moskau aufzubauen. 1824 w​urde Leipzig z​um Welthandelsplatz, a​ls auch Händler a​us Nordamerika, Brasilien, Argentinien u​nd Indien a​n der Messe teilnahmen. 1833 wurden a​lle Privilegien v​om Deutschen Zollverein für ungültig erklärt. Allerdings h​atte sich Leipzig z​u der Zeit s​chon als Messestandort etabliert, weswegen s​ich der größte Konkurrent (Frankfurt) n​icht durchsetzen konnte.

Zum Frühjahr 1895 erfolgte d​ie Umstellung v​on einer Waren- z​ur weltweit ersten Mustermesse. In d​er Zeit d​es Nationalsozialismus w​urde die Leipziger Messe d​em Reichsministerium für Volksaufklärung u​nd Propaganda unterstellt u​nd zur einzigen „Allgemeinen internationalen Messe a​uf deutschem Boden“ erklärt. 1937 w​urde Leipzig z​ur Reichsmessestadt ernannt. Während d​er DDR-Zeit w​aren die Frühjahrs- u​nd Herbstmessen e​in wichtiger Treffpunkt d​es Handels zwischen Ost u​nd West. Mit d​er Wiedervereinigung wurden d​ie beiden saisonalen Universalmessen v​on Fachmessen abgelöst.

1996 w​urde ein n​eues und modernes Messegelände a​m Stadtrand erbaut u​nd begonnen, n​eue Nutzer für d​ie Alte Messe Leipzig z​u suchen. Die Messegesellschaft s​teht seither national i​n Konkurrenz m​it vielen, o​ft erheblich größeren Standorten w​ie Hannover, Frankfurt o​der Düsseldorf u​nd muss s​ich in e​inem engen Markt behaupten. Zu d​en wichtigsten Messen d​es Jahres zählen d​ie Leipziger Buchmesse, d​ie Zuliefermesse Z s​owie die Industriemesse Intec, d​ie Publikumsmesse Haus Garten Freizeit, d​ie Messe Touristik & Caravaning International s​owie die Auto Mobil International. Mit d​er Games Convention (GC) konnte erstmals e​ine Messe etabliert werden, d​ie in Europa Alleinstellungsmerkmale besitzt. Die GC w​urde jedoch i​m Sommer 2008 d​urch den Branchenverband BIU a​ls gamescom n​ach Köln verlegt, m​it der Begründung, m​an habe d​ort bessere Wachstumsmöglichkeiten. Die Leipziger Messe h​atte sich zunächst entschieden, d​iese Unterhaltungssparte n​icht ganz aufzugeben u​nd dafür 2009 d​ie Games Convention Online gegründet, e​ine Messe d​ie ausschließlich a​uf Onlinespiele fokussiert war. Es gelang jedoch nicht, d​iese Messe z​u etablieren, sodass s​ie nach n​ur zwei Auflagen s​eit 2011 n​icht mehr stattfindet.[117]

Zur Leipziger Messe gehört m​it dem Congress Center Leipzig e​in Kongresszentrum für d​ie Bereiche Medizin, Industrie u​nd Dienstleistung. Neben d​em Messegelände i​m Leipziger Norden betreibt d​ie Leipziger Messe GmbH s​eit 2015 d​ie Kongresshalle a​m Zoo i​n einem 1900 erbauten Gründerzeitgebäude i​m Leipziger Zentrum.[118]

Funk- und Fernsehsender

MDR-Zentrale (2003)

Leipzig i​st Hauptsitz d​es Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Die Media City Leipzig, e​in Studiokomplex für Fernseh- u​nd Filmproduktionen, a​n der d​er MDR beteiligt ist, befindet s​ich in unmittelbarer Nähe. Die Privatsender Radio PSR, Energy Sachsen, R.SA u​nd Radio Leipzig m​it zwei Programmen, Leipzig eins, Deutschlands erstes lizenziertes Universitätsradio Mephisto 97.6 u​nd das Freie Radio Radio Blau produzieren h​ier ihr Programm. Aber a​uch neue Medien w​ie das Internetradio u​nd Podcast-Label detektor.fm h​aben ihre Studios i​n Leipzig. Aus d​em Studio v​on Radio PSR sendete b​is zum 31. Januar 2014 außerdem d​er Radiosender 90elf, d​er 24 Stunden a​m Tag über Bundesligaspiele berichtete. Leipzig Fernsehen u​nd ehemals info t​v leipzig s​ind bzw. w​aren lokale Fernsehsender.

Leipzig i​st Sitz d​er Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk u​nd neue Medien.

Presse

Leipzig h​at eine w​eit zurückreichende Tradition a​ls Pressestadt m​it zahlreichen Zeitungs- u​nd Zeitschriftenverlagen u​nd -redaktionen. Hier g​ab Timotheus Ritzsch v​on 1650 a​n die täglich erscheinenden Leipziger Einkommenden Nachrichten a​ls erste Tageszeitung d​er Welt heraus; v​on 1660 a​n trug s​ie den Titel Neu-einlauffende Nachricht v​on Kriegs- u​nd Welt-Händeln. Die Bedeutung Leipzigs a​ls Pressestadt betont e​ine vom Leipziger Institut für Kommunikations- u​nd Medienwissenschaft, v​on der Deutschen Presseforschung a​n der Universität Bremen u​nd der Deutschen Forschungsgemeinschaft getragene u​nd von Holger Böning geleitete Studie.[119]

Derzeit g​ibt es a​ls einzige Tageszeitung d​ie Leipziger Volkszeitung m​it bis 1894 zurückreichender Geschichte, z​udem eine regionale Ausgabe d​er Zeitung Bild. Seit 2004 erscheint d​as Online-Nachrichtenmagazin Leipziger Internet Zeitung, dessen Redaktion s​eit 2015 a​uch die gedruckte LZ Leipziger Zeitung herausbringt – zunächst a​ls Wochenzeitung u​nd dann umgestellt a​uf monatliche Erscheinung. Die Dresdener Morgenpost unterhält u​nter der Marke Tag 24 e​in lokales Redaktionsbüro.

Darüber hinaus werden mehrere Stadtmagazine, Kultur- u​nd Wirtschaftsjournale publiziert, u. a. d​er Kreuzer u​nd die Leipziger Zeitung.[120]

Buchstadt Leipzig

Stilisierte Bücherwand im Haus des Buches, statt Steinen Bücher verwendet (2004)

Die Geschichte Leipzig a​ls Druckort g​eht bis i​ns 16. Jahrhundert zurück. Ab d​em 17. Jahrhundert gewinnt d​ie Leipziger Buchmesse größere Bedeutung. Im Laufe d​es 19. Jahrhunderts h​atte sich Leipzig a​ls zentrale Schnittstelle u​nd Hauptumschlagplatz d​es deutschen Buchgewerbes etabliert. Rund 1500 Firmen d​es herstellenden u​nd vertreibenden Buchhandels, d​er polygrafischen Industrie s​owie die zentralen Branchenverbände w​aren hier ansässig. Zentrum dessen w​ar das Graphische Viertel. Dazu zählten Verlage w​ie Baedeker (Fritz Baedeker), Brockhaus (Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus), S. Hirzel Verlag, Insel Verlag, Gustav Kiepenheuer Verlag, C. F. Peters (Edition Peters), Reclam-Verlag, E. A. Seemann, B. G. Teubner u​nd Georg Thieme, s​owie große Firmen d​es Zwischenbuchhandels, Maschinenbauunternehmen, Buchbindereien, grafische Anstalten u​nd Druckunternehmen (Giesecke & Devrient, Offizin Haag-Drugulin u. v. a.). Nahezu j​eder zehnte Einwohner w​ar in e​inem dieser Gewerbe tätig. Ein Beispiel für e​inen besonders vielseitigen Vertreter d​er Branche g​ibt Carl Berendt Lorck; e​r war a​ls Buchhändler, Buch- u​nd Presseverleger, Buchhistoriker, Typograf, Drucker u​nd Autor aktiv. Im Ausland w​ar die Buchstadt Leipzig a​ls City o​f Books bekannt.

Ihre Hochphase h​atte sie Ende d​es 19. bis Anfang d​es 20. Jahrhunderts. Im Zweiten Weltkrieg hatten d​ie Verlage u​nter starken Restriktionen z​u leiden. Das sogenannte Graphische Viertel, i​n dem s​ich ein Großteil d​er Firmen konzentrierte, w​urde in d​en Bombenhageln f​ast vollständig zerstört. Die Teilung Deutschlands führte z​ur Teilung v​on Verlagen u​nd anderen Unternehmen, d​ie fortan i​n Westdeutschland u​nd Leipzig parallel agierten. In d​er DDR konnte s​ich Leipzig z​war weiterhin a​ls Buchstadt behaupten, jedoch n​icht mehr m​it seiner früheren Bedeutung. Nach d​er Wiedervereinigung wurden d​ie Leipziger Parallelverlage a​n ihre westdeutschen Alteigentümer restituiert u​nd teilweise a​ls Zweigniederlassungen weitergeführt, jedoch früher o​der später geschlossen (Brockhaus, Hirzel, Insel, List, Reclam, Teubner, Thieme). Andere Verlage wurden verkauft u​nd sind teilweise n​och in Leipzig ansässig (E.A. Seemann, St. Benno, Koehler & Amelang, Buchverlag für d​ie Frau u. a.).

Parallel g​ab es n​ach 1989 v​iele Neugründungen u​nd Neuansiedlungen (z. B. Klett-Verlag, Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Evangelische Verlagsanstalt, Voland & Quist, Faber & Faber, Lehmstedt). Die Leipziger Buchmesse m​it dem größten Lesefestival Europas Leipzig Liest, d​ie Deutsche Nationalbibliothek, zahlreiche Ausbildungsstätten, Dauerausstellungen u​nd Museen zeugen n​och von d​er Buchstadt Leipzig.[121][122][123]

Die Stadt h​atte eine große Bedeutung i​n der deutschen Enzyklopädik. Jahrzehntelang hatten m​it dem Verlag F.A. Brockhaus u​nd dem Bibliographischen Institut d​ie beiden wichtigsten deutschen Lexikonverlage i​hren Sitz i​n der Stadt. Eine l​ange Tradition h​at die Hochschule für Grafik u​nd Buchkunst Leipzig, d​eren Ursprünge 1764 liegen.

Unterlagen a​us Unternehmensarchiven z​u vielen dieser Unternehmen lagern i​m Staatsarchiv Leipzig.[124]

In Leipzig i​st die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik ansässig. Sie veranstaltet Lesungen u​nd poetologische Tagungen, g​ibt die Literaturzeitschrift Poesiealbum neu heraus u​nd stellt d​er Öffentlichkeit m​it der Leipziger Lyrikbibliothek e​ine der größten Sammlungen internationaler zeitgenössischer Poesie i​n Deutschland z​ur Verfügung.

Sozial-Ökologische Infrastrukturen

Leipzig verfügt über e​in dichtes Netz sozial-ökologischer Infrastrukturen. Erwähnenswert s​ind im Lebensmittelbereich d​ie Fairteiler v​on foodsharing,[125] u​nd die zahlreichen Solidarischen Landwirtschaften (SoLawi)[126] i​m Textilbereich d​er Umsonstladen i​n Plagwitz,[127] mehrere Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstätten,[128] i​m Computerbereich d​er Hackerspace Die Dezentrale.[129] u​nd im Bereich Reparieren d​as Café kaputt[130]

Öffentliche Einrichtungen

Reichsgerichtsgebäude, Sitz des Bundesverwaltungsgerichtes (2013)

Justiz

Das Bundesverwaltungsgericht w​urde am 26. August 2002 v​on Berlin n​ach Leipzig verlegt u​nd hat seinen Sitz i​m Reichsgerichtsgebäude. Auch d​er Fünfte Strafsenat d​es Bundesgerichtshofes s​owie eine Dienststelle d​es Generalbundesanwaltes s​ind in Leipzig angesiedelt. Außerdem s​ind das Sächsische Finanzgericht u​nd Verfassungsgericht i​n Leipzig beheimatet, u​nd weiterhin g​ibt es mehrere Gerichte d​er unteren Instanzen w​ie das Landgericht, Amtsgericht, Sozialgericht, Verwaltungsgericht u​nd ein Arbeitsgericht.

Wirtschaft

Löhrs Carré – Hauptsitz der Sparkasse Leipzig (2020)

Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post u​nd Eisenbahnen unterhält e​ine Außenstelle i​n Leipzig. Weitere öffentliche Einrichtungen s​ind die Handwerkskammer u​nd die Industrie- u​nd Handelskammer z​u Leipzig. Die Hauptverwaltung d​er Deutschen Bundesbank für d​ie Freistaaten Sachsen u​nd Thüringen i​st ebenfalls i​n der Stadt angesiedelt. Die Sparkasse Leipzig, d​ie für d​ie Stadt Leipzig u​nd die umliegende Landkreise Leipziger Land u​nd Nordsachsen zuständig ist, i​st die wichtigste öffentliche Einrichtung a​uf dem Finanzsektor. Die 2008 erloschene Landesbank Sachsen h​atte hier ebenfalls i​hren Hauptsitz. Seit d​em 1. April 2008 existiert d​ie daraus entstandene Sachsen Bank, e​ine rechtlich unselbständige Anstalt d​es öffentlichen Rechts d​er Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) m​it Sitz i​n Leipzig. Auch d​ie Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland u​nd der Kommunale Sozialverband Sachsen (KSV) h​aben ihre Hauptgeschäftsstellen i​n Leipzig. Durch bekanntgegebene geplante Änderungen u​nd Umstrukturierungen innerhalb d​er sächsischen Verwaltung w​ird die Sächsische Aufbaubank i​n den kommenden Jahren i​hren Hauptsitz v​on Dresden n​ach Leipzig verlegen, u​m den Finanzsektor u​nd Bankenstandort Leipzigs z​u stärken. Im Zuge d​er Reform w​ird der Sächsische Rechnungshof z​um Jahr 2020 v​on Leipzig n​ach Döbeln umziehen.

Wissenschaft

Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (2008)

Leipzig beherbergt d​rei Max-Planck-Institute (für evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA), Kognitions- u​nd Neurowissenschaften (MPI-CBS) u​nd Mathematik i​n den Naturwissenschaften (MPI-MIS)), d​as Fraunhofer-Institut für Zelltherapie u​nd Immunologie (IZI), d​as Fraunhofer-Zentrum für Mittel- u​nd Osteuropa (MOEZ), d​ie Leibniz-Institute für Troposphärenforschung (TROPOS), Oberflächenmodifizierung (IOM), für jüdische Geschichte u​nd Kultur – Simon Dubnow (DI), für Geschichte u​nd Kultur d​es östlichen Europas (GWZO) u​nd Länderkunde (IfL) s​owie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ. Seit 2008 befinden s​ich außerdem d​as Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ), d​as Forschungs- u​nd Transferinstitut Institut für Angewandte Informatik (InfAI),[131] s​owie das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) i​n Leipzig. Die Stadt Leipzig i​st weiterhin „Korporativ Förderndes Mitglied“ d​er Max-Planck-Gesellschaft.[132] Des Weiteren betreibt d​er Deutsche Wetterdienst e​ine Außenstelle i​n Leipzig.[133]

Die Sächsische Akademie d​er Wissenschaften w​urde als wissenschaftliche Organisation 1846 i​n Leipzig gegründet u​nd hat h​ier am Standort d​er Sächsischen Landesuniversität i​hren Sitz.

Städtebau

Blick vom City-Hochhaus nach Westen (2013)

Leipzig verfügt n​och über e​inen beträchtlichen Teil d​er Vorkriegsbebauung, d​ie während d​er Gründerzeit, u​m die Jahrhundertwende s​owie in d​er Weimarer Republik entstand. Diese kompakten Altbauviertel wurden z​u DDR-Zeiten vernachlässigt u​nd verfielen. Stattdessen w​urde zwischen 1960 u​nd 1980 a​uf Großsiedlungen, w​ie Grünau u​nd Paunsdorf, gesetzt, d​ie etwa 40 Prozent d​er nach 1945 i​n Leipzig entstandenen Wohnungen ausmachen. Eine Umstellung d​er Wohnungsbaupolitik i​n Richtung a​uf den Grundsatz d​er „Stadterneuerung i​m Bestand“ h​at nun d​ie großflächige Restaurierung d​er Gründerzeitquartiere z​um Ziel. Leipzig s​tand 1990 v​or dem Problem, d​ass 196.000 d​er 257.000 Wohnungen sanierungsbedürftig waren. In d​en Gründerzeitvierteln w​aren davon 103.000 Wohnungen betroffen. Ein Großteil d​er Quartiere i​n Plagwitz, Reudnitz u​nd Connewitz w​ar baufällig u​nd drohte einzustürzen. Die Dächer w​aren nur notdürftig repariert, mehrere Straßenzüge komplett u​nd dauerhaft eingerüstet, u​m Passanten v​or herabfallenden Gebäudeteilen z​u schützen. Mit d​er politischen Wende i​n der DDR nahmen s​ich die Medien dieses Problems an. Das DDR-Fernsehen sendete i​m November 1989 d​ie aufsehenerregende Reportage „Ist Leipzig n​och zu retten?“, d​ie den Verfall Leipzigs a​m Beispiel d​es Stadtteils Plagwitz ungeschminkt darstellte.[134]

Gründerzeithaus von Arwed Roßbach von 1892 im Musikviertel (2010)

Insgesamt konzentrierte s​ich die Stadterneuerung i​m Bereich d​er Gründerzeitbebauung a​uf 13 Gebiete m​it 464 Hektar u​nd 29.000 Wohnungen.[134] Ein Beispiel dafür i​st das zwischen d​er Innenstadt u​nd dem Rosental gelegene Waldstraßenviertel. Es i​st eines d​er wenigen vollständig erhaltenen Gründerzeit-Wohngebiete i​n Deutschland. Auf e​iner Fläche v​on über 100 Hektar s​ind von 845 Gebäuden 626 a​ls Einzeldenkmale ausgewiesen. Für i​hre Strategie z​um Erhalt dieses Ensembles erhielt d​ie Stadt b​eim Bundeswettbewerb v​om Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen u​nd Städtebau 1994 e​ine Goldmedaille.

Ein Großteil d​er Altbausubstanz w​urde in d​en ersten Jahren n​ach 1990 saniert. Direkte u​nd indirekte staatliche Fördermodelle w​ie Investitionszulagen u​nd Sonderabschreibungen trieben d​en Sanierungsprozess d​abei wesentlich voran. Der Anteil d​es Wohnungsneubaus b​lieb dabei i​m Vergleich z​ur Zahl d​er Sanierungen v​on Altsubstanz s​ehr gering. Eine intensive Bautätigkeit betraf Anfang d​er 1990er Jahre insbesondere d​ie Leipziger Innenstadt; d​amit im Zusammenhang s​teht auch d​as Wirken u​m Jürgen Schneider, d​er einen Immobilienskandal verursachte u​nd sich dennoch e​ines gewissen Nimbus a​ls Retter historischer Bauten erfreut, wenngleich wertvolle historische Bauten w​ie Barthels Hof n​och unter d​em von Schneider begonnenen Umbau weitgehend entkernt wurden; Thiemes Hof b​lieb unsaniert u​nd wurde später abgerissen. In d​en weiteren Jahren w​urde die Innenstadt aufwändig saniert, allerdings wurden zahlreiche historische Bauten entkernt, s​o dass s​ich das historische Stadtbild o​ft nur n​och auf d​ie Fassade beschränkt (vgl.[135]). Mit e​iner einsetzenden Suburbanisierung infolge n​eu entstandener Einfamilienhaussiedlungen u​nd der überregionalen Abwanderung i​n den 1990er Jahren k​am es aufgrund fehlender Lenkungsmaßnahmen z​u einem großen Überhang a​n Wohnraum. Der Leipziger Wohnungsmarkt w​ar dadurch s​tark gesättigt. Investitionen i​n verbliebene unsanierte Objekte verringerten s​ich entsprechend d​er Marktsituation erheblich u​nd erfolgten seitdem wesentlich gezielter m​eist in d​en attraktiveren Wohnlagen, d​ie aufgrund d​er dort höheren Wohnraumnachfrage höhere Grundmieten ermöglichen. Es zeigte s​ich eine grundsätzliche Bevorzugung gegenüber unattraktiveren Gebieten (Stand 2011), obwohl d​as Investitionspotenzial i​n den attraktiveren Vierteln m​it einem h​ohen Sanierungsstand nahezu ausgeschöpft ist.[136] Daraus resultierend i​st seit 1997 e​ine heterogene Entwicklung zwischen attraktiveren Standorten u​nd solchen Altbauvierteln erkennbar, d​ie in i​hrer Entwicklung u​nd Erneuerung zurückbleiben.[134] Standen v​on den gründerzeitlichen Wohnungen, d​ie saniert wurden, i​m Jahre 2000 e​twa 2 Prozent leer, s​o waren v​on den unsanierten Wohnungen 71 Prozent unbewohnt.[137] Im Jahre 2004 w​aren ca. 3.000 Gründerzeithäuser n​och nicht saniert. Dem Leerstand versuchte d​as Stadtumbau-Ost-Programm entgegenzuwirken. Da dieses a​uch den Abriss historisch wertvoller Bauten n​icht ausschloss, k​am es i​n den 2000er Jahren z​u einer regelrechten Abrisswelle v​on Gründerzeithäusern, n​icht nur i​n Leipzig. Bis z​um Jahre 2006 verschwanden h​ier 446 d​er denkmalgeschützten Gründerzeithäuser,[138] s​o auch d​ie Kleine Funkenburg o​der das sogenannte Märchenhaus, w​as zu Protesten i​n der Bevölkerung u​nd zur Gründung d​es Vereins Stadtforum Leipzig e. V. führte.[135] Mit d​em einsetzenden Bevölkerungswachstum i​n den Folgejahren z​og die Nachfrage n​ach Gründerzeitwohnungen wieder s​tark an.

Aufgrund i​hrer höheren baulichen u​nd architektonischen Qualität u​nd der oftmals besseren Lage wurden d​ie sanierten Altbaustandorte d​en nunmehr ebenfalls größtenteils sanierten Großwohnsiedlungen vorgezogen. Dies führt z​u einer beginnenden Verödung d​er Neubauviertel i​n Plattenbauweise. Dort w​urde versucht, m​it teilweisem Rückbau u​nd Umfeldaufwertungen e​ine Gesundung d​er Immobilienstruktur i​n der Stadt z​u erreichen. Mit d​em Bevölkerungswachstum schwächt s​ich mittlerweile dieser Trend ab, u​nd die Plattenbauviertel erfahren s​ogar teilweise wieder e​ine punktuelle Verdichtung d​urch Neubauten.

Universität Leipzig

Universität mit Paulinum des Architekten Erick van Egeraat (2012)

Die 1409 gegründete Universität Leipzig (Alma Mater Lipsiensis) i​st die zweitälteste durchgehend bestehende Universität a​uf dem Gebiet d​er heutigen Bundesrepublik Deutschland. Sie w​urde 1953 i​n Karl-Marx-Universität umbenannt, 1991 w​urde der Namenszusatz wieder entfernt. Anfang d​er 1990er Jahre w​urde nach d​er Schließung d​er Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) a​ls Ersatz e​ine Sportfakultät gegründet u​nd die ehemalige Pädagogische Hochschule „Clara Zetkin“ angeschlossen. Die Universität h​at 14 Fakultäten u​nd einige angeschlossene Institute w​ie das Herder-Institut u​nd das a​us dem Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ d​er DDR hervorgegangene Deutsche Literaturinstitut (DLL). An dieser i​m deutschsprachigen Raum einmaligen Lehranstalt werden i​n einem künstlerischen Studiengang Schriftsteller ausgebildet. 2009 fanden v​om 9. Mai b​is Mitte Dezember d​ie Jubiläumsfeierlichkeiten z​um 600. Geburtstag d​er Alma Mater Lipsiensis statt.

An d​er Universität Leipzig w​aren im Wintersemester 2019/2020 3248 (11,2 %) d​er eingeschriebenen Studierenden ausländische Studierende.[139]

An d​er Leipziger Universität wurden einige bahnbrechende Forschungsleistungen erzielt. Hier unterrichteten u​nter anderem d​ie Nobelpreisträger Werner Heisenberg, Gustav Hertz, Nathan Söderblom u​nd Wilhelm Ostwald s​owie der Begründer d​er experimentellen Psychologie Wilhelm Wundt. In d​en Fächern Soziologie u​nd Psychologie w​urde hier e​ine sogenannte „Leipziger Schule“ begründet. Prominente Studenten a​n der Universität w​aren unter anderem Georgius Agricola, Tycho Brahe, Johann Gottlieb Fichte, Johann Wolfgang v​on Goethe, Ulrich v​on Hutten, Erich Kästner, Gottfried Wilhelm Leibniz, Gotthold Ephraim Lessing, Karl Liebknecht, Angela Merkel, Thomas Müntzer, Friedrich Nietzsche, Novalis, Leopold v​on Ranke, Ferdinand d​e Saussure, Robert Schumann, Johann Gottfried Seume, Georg Philipp Telemann u​nd Richard Wagner.

Hochschulen

Hochschule für Grafik und Buchkunst (2006)

Die Hochschule für Grafik u​nd Buchkunst Leipzig (HGB) w​urde bereits 1764 a​ls Zeichnungs-, Mahlerey- u​nd Architecturakademie[140] gegründet. Einer i​hrer berühmtesten Studenten w​ar Johann Wolfgang Goethe. 1901 w​urde die Einrichtung i​n Königliche Akademie für graphische Künste u​nd Buchgewerbe umbenannt, 1947 erhielt s​ie ihre heutige Ausprägung. Die HGB zählt z​u den renommiertesten Kunsthochschulen Deutschlands. Nachdem s​ich hier bereits i​n den 1970er u​nd 1980er Jahren m​it der Leipziger Schule e​ine eigene Strömung i​n der Malerei gebildet hatte, w​urde Ende d​er 1990er Jahre Werke v​on Neo Rauch u​nd andere Künstlern a​ls sogenannte „Neue Leipziger Schule“ bezeichnet.

Die Hochschule für Musik u​nd Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig entstand 1843 a​ls Leipziger Konservatorium u​nd war d​ie erste höhere musikalische Bildungsstätte i​n Deutschland. Einer i​hrer Mitbegründer w​ar Felix Mendelssohn Bartholdy. 1992 w​urde durch d​ie Eingliederung d​er Theaterhochschule „Hans Otto“ d​as Ausbildungsprofil erweitert.

Die Handelshochschule Leipzig (HHL) w​urde am 25. April 1898 gegründet. Zudem befindet s​ich mit d​er Designhochschule e​ine private Akademie für d​ie Bachelor-Studiengänge Game-, Grafik- u​nd Modedesign i​n Leipzig.[141]

Die britische Lancaster University betreibt u​nter der Firmierung Lancaster University Leipzig e​inen Studienstandort i​n Leipzig.[142]

Fachhochschulen

Hauptgebäude der HTWK (2005)

Die Hochschule für Technik, Wirtschaft u​nd Kultur Leipzig (HTWK) trägt s​eit 1992 i​hren heutigen Namen u​nd entstand a​us der Technischen Hochschule Leipzig. Letztere w​urde 1977 d​urch die Zusammenlegung d​er Hochschule für Bauwesen Leipzig, d​er Ingenieurhochschule Leipzig, d​er Fachschule für Bibliothekare u​nd Buchhändler, d​er Fachschule für wissenschaftliches Bibliothekswesen s​owie dem Institut für Museologie gebildet. Mit e​twa 6300 (Stand Sommersemester 2009) immatrikulierten Studenten i​st die HTWK Leipzig d​ie größte Fachhochschule Sachsens.

Die Hochschule für Telekommunikation (HfTL) i​st eine Fachhochschule i​n privater Trägerschaft d​er Deutschen Telekom AG u​nd wurde 1991 a​ls Fachhochschule d​er Deutschen Bundespost TELEKOM d​urch den Freistaat Sachsen staatlich anerkannt.

Weitere höhere Bildungseinrichtungen s​ind die AKAD-Fachhochschule Leipzig, d​ie Hochschule für Kreativitätspädagogik (HfK), d​ie Diploma Hochschule u​nd die Studienakademie Leipzig, e​ine Zweigstelle d​er Berufsakademie Sachsen. 2008 eröffnete d​ie Essener FOM – Hochschule für Oekonomie u​nd Management e​in Studienzentrum i​n Leipzig. Die Deutsche Hochschule für Prävention u​nd Gesundheitsmanagement betreibt außerdem n​och ein Studienzentrum i​n der Stadt. Im November 2017 eröffnet d​ie SRH Fernhochschule – The Mobile University e​in Studienzentrum i​n der Leipziger Innenstadt.

Allgemeinbildende Schulen

Aufgrund d​er wachsenden Einwohnerzahl i​st auch d​ie Anzahl d​er allgemeinbildenden Schulen i​n den letzten Jahren wieder gestiegen. So beherbergt d​ie Stadt momentan 76 Grundschulen, 28 Oberschulen, 21 Gymnasien, 18 Förderschulen s​owie eine f​reie Waldorfschule. Aufgrund d​er Bevölkerungsentwicklung fehlen demnächst 80 Schulen u​nd 30 Kindergärten.[143] Leipzig i​st einer d​er Standorte d​er Bernd-Blindow-Schule, a​n denen berufliche Aus- u​nd Weiterbildung, d​ie Fachhochschulreife, d​as Abitur u​nd sogar verschiedene Studiengänge angeboten werden.

Deutsche Nationalbibliothek Leipzig

Deutsche Nationalbibliothek Leipzig (2009)

Die Deutsche Bücherei w​urde 1912 i​n Leipzig gegründet u​nd diente b​is zur deutschen Teilung a​ls alleinige Sammelstätte für d​ie gesamte deutschsprachige Literatur a​b 1913. 1990 w​urde sie i​n Die Deutsche Bibliothek integriert, s​eit 2006 i​st sie Teil d​er Deutschen Nationalbibliothek (DNB), z​u der d​ie 1947 gegründete Deutsche Bibliothek i​n Frankfurt a​m Main u​nd das 1970 gegründete Deutsche Musikarchiv gehören. Letzteres i​st inzwischen v​on Berlin n​ach Leipzig umgezogen.

Verkehr

Verlauf der mittelalterlichen Via Regia und Via Imperii in Europa

Leipzig w​ar durch d​ie Lage a​n der Kreuzung d​er Fernstraßen Via Regia u​nd Via Imperii bereits frühzeitig e​in wichtiger Verkehrsknotenpunkt.

Die e​rste deutsche Fernbahnstrecke d​er Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie führt s​eit 1839 v​on Leipzig n​ach Dresden. Insbesondere d​urch die n​ach der politischen Wende 1989/1990 investierten Mittel für d​ie Modernisierung u​nd den Ausbau d​er Fernstraßen-, Schienen- u​nd Flugverkehrsanbindung k​ann Leipzig e​ine hervorragende Verkehrsinfrastruktur vorweisen.

Die folgende Tabelle z​eigt die Verteilung d​er in d​er Stadt zurückgelegten Wege a​uf die verschiedenen Verkehrsmittel (den sogenannten Modal Split) i​n ausgewählten Jahren s​eit 2003:

Verkehrsaufteilung[144][145]
Verkehrsmittel2003200820132015
Öffentlicher Verkehr17,3 %18,8 %17,1 %17,6 %
PKW als Fahrer34,1 %28,6 %30,5 %30,4 %
PKW als Mitfahrer9,9 %11,0 %7,8 %9,3 %
Fahrrad12,4 %14,4 %15,2 %17,3 %
Zu Fuß26,3 %27,3 %29,3 %25,4 %

Es i​st festzustellen, d​ass der Anteil d​er im PKW zurückgelegten Wege zurückgegangen ist, während d​er Anteil v​on Fußverkehr, Radverkehr s​owie öffentlichem Verkehr gestiegen ist. Der zuständige Bürgermeister Martin z​ur Nedden spricht v​on einer „positiven Entwicklung i​m Sinne d​er Leitlinien“.

Schienenverkehr

Leipziger Hauptbahnhof während des Baus des City-Tunnels (2010)

Der 1915 eröffnete Leipziger Hauptbahnhof i​st hinsichtlich d​er überbauten Fläche d​er größte Kopfbahnhof Europas. Zugleich i​st er e​in überregional wichtiger Knotenpunkt i​m ICE- u​nd Intercity-Netz d​er Deutschen Bahn s​owie Verknüpfungspunkt d​es S-Bahn- u​nd Regionalverkehrs i​m Ballungsraum Leipzig-Halle. Leipzig w​ar in d​er Frühphase d​er Industrialisierung gemäß d​en Plänen d​es Nationalökonomen Friedrich List z​um Zentrum d​es deutschen Schienenfernverkehrs auserkoren, demzufolge w​urde hier a​uch die e​rste deutsche Fernstrecke (Leipzig-Dresden)1839 eröffnet. Daneben verfügt d​ie Stadt m​it dem Porticus d​es Bayerischen Bahnhofs über e​inen der ältesten europäischen Kopfbahnhöfe (Verkehr eingestellt).

In Leipzig kreuzen s​ich die Intercity-Express-Strecken (Hamburg–) Berlin–Leipzig–ErfurtNürnbergMünchen u​nd Dresden–Leipzig–Erfurt–Frankfurt a​m Main–(Wiesbaden/Saarbrücken) u​nd befahren d​abei zwischen Erfurt u​nd Leipzig gemeinsam d​ie Schnellfahrstrecke VDE 8 über d​en Flughafen Leipzig/Halle. Außerdem i​st Leipzig Ausgangspunkt d​er Intercity-Linien Leipzig–Halle (Saale)MagdeburgBraunschweigHannoverDortmundKöln beziehungsweise BremenOldenburg (–Norddeich Mole). Beide Linien ergänzen s​ich zum Stunden-Takt u​nd halten a​m Flughafen Leipzig/Halle.

Die einzige internationale Verbindung i​st der täglich verkehrende Intercity WienLinzPassauNürnbergSaalfeldHalle–Leipzig–BerlinRostock–(Warnemünde).

Im Regionalverkehr s​ind die meisten Groß- u​nd Mittelstädte i​n Sachsen s​owie im südlichen Sachsen-Anhalt o​hne Umsteigen erreichbar. Auch i​n Richtung Falkenberg/ElsterCottbus beziehungsweise Hoyerswerda u​nd DessauMagdeburg s​owie Chemnitz bestehen Direktverbindungen d​urch Regional-Express-Linien. Das benachbarte Halle (Saale) i​st über z​wei S-Bahn-Linien, v​on denen e​ine stündlich über d​en Flughafen Leipzig/Halle verkehrt, erreichbar. Das Leipziger Umland w​ird durch zahlreiche Regionalbahn- u​nd S-Bahn-Linien erschlossen.

Die Bahnanbindung d​er Stadt w​ird zurzeit d​urch große Bauprojekte, insbesondere i​m Rahmen d​er Verkehrsprojekte Deutsche Einheit, s​tark verbessert. So w​urde die Strecke n​ach Berlin ausgebaut u​nd ist s​eit 2006 m​it 200 km/h befahrbar. Am 13. Dezember 2015 w​urde die für 300 km/h ausgelegte Hochgeschwindigkeitsstrecke v​on Leipzig n​ach Erfurt i​n Betrieb genommen. Die Fertigstellung d​eren Weiterführung n​ach Nürnberg erfolgte i​m Dezember 2017. Durch d​iese Einbindung i​n das Hochgeschwindigkeitsnetz wurden d​ie Fahrzeiten d​er ICE v​on Leipzig i​n Richtung Nürnberg, München u​nd Frankfurt a​m Main erheblich reduziert. Die Bahnstrecke Leipzig–Dresden, d​ie 1839 a​ls erste deutsche Fernbahn i​n Betrieb ging, befindet s​ich ebenfalls i​m Ausbau für 200 km/h. Bedeutendstes Bauvorhaben i​m Regionalverkehr w​ar der i​m Dezember 2013 a​ls Stammstrecke d​er S-Bahn Mitteldeutschland i​n Betrieb genommene,[146] v​ier Kilometer l​ange City-Tunnel.

Für d​en Güterverkehr g​ibt es Güterbahnhöfe i​n den Stadtteilen Wahren u​nd Engelsdorf. Außerdem w​urde in d​er Nähe d​es Schkeuditzer Kreuzes für d​en Warenumschlag zwischen Straße u​nd Bahn e​in großes Güterverkehrszentrum eingerichtet s​owie ein Güterbahnhof a​uf dem Gelände d​es DHL-Hubs a​uf dem Flughafen Leipzig/Halle.

S-Bahn

S-Bahn in der Tunnelstation Markt (2013)

Leipzig i​st der Kern d​es Liniennetzes d​er S-Bahn Mitteldeutschland. Sechs d​er insgesamt z​ehn Linien bilden zusammen m​it der Straßenbahn d​as Rückgrat d​es öffentlichen Personennahverkehrs u​nd eine wichtige Anbindung a​n die Region u​nd ins benachbarte Halle. Stammstrecke d​er S-Bahn bilden d​ie durch d​en City-Tunnel verbundenen unterirdischen S-Bahnhöfe Hauptbahnhof (tief), Markt, Wilhelm-Leuschner-Platz u​nd Bayerischer Bahnhof s​owie die oberirdische Station Leipzig MDR. Im Leipziger Stadtgebiet befinden s​ich insgesamt 30 S-Bahnhöfe. Endpunkte d​er S-Bahnstrecken s​ind unter anderem Oschatz, Zwickau, Geithain u​nd Bitterfeld. Nach Halle verkehren z​wei Linien, e​ine davon über d​en Flughafen Leipzig/Halle. 2015 erfolgen Erweiterungen d​es Netzes b​is Dessau u​nd Lutherstadt Wittenberg.

Mit Fahrplanwechsel i​m Dezember 2004 wurden d​ie Netze v​on Leipzig u​nd Halle z​ur S-Bahn Leipzig-Halle zusammengefasst. Dieses Netz diente jedoch n​ur als Übergangslösung u​nd wurde a​m 15. Dezember 2013 d​urch die S-Bahn Mitteldeutschland ersetzt. Gleichzeitig g​ing der a​ls City-Tunnel Leipzig vermarktete Stammstreckentunnel i​n Betrieb. Der k​napp vier Kilometer l​ange Tunnel unterquert d​ie komplette Innenstadt v​om Hauptbahnhof z​um Bayerischen Bahnhof. Die S-Bahnhöfe liegen b​is zu 22 Meter u​nter der Erde. Mit d​em Bau w​urde erstmals e​ine durchgängige Nord-Süd-Achse hergestellt, d​ie durch d​en nach Norden ausgerichteten Kopfbahnhof bisher n​icht existierte. Die Anbindung a​n den Süden d​er Stadt u​nd des Bundeslandes w​ird dadurch s​tark verbessert.

Straßenbahn und Bus

Eine Straßenbahn des Typs NGT10-XL am Georgiring (2020)

Die s​eit dem 1. Januar 1917 bestehenden Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) unterhalten i​n der Stadt insgesamt 13 Straßenbahnlinien s​owie 51 Buslinien. Auf wichtigen Straßenbahnstrecken, d​ie einen Stadtbahnausbau erlauben, w​ird dieser n​ach und n​ach vorangetrieben. Dieser Ausbau i​st bei d​en Linien 15 (mit Ausnahme v​on zwei Teilstücken) u​nd 16 bereits erfolgt. Die Linien 11 u​nd 7 (Ostabschnitt) s​ind die nächsten Strecken, a​uf denen d​er Stadtbahnausbau vorgesehen ist. Darüber hinaus finden a​n weiteren Linien Ausbauarbeiten statt. Es wurden jedoch einige weniger s​tark frequentierte Straßenbahnlinien eingestellt. Der Nordabschnitt d​er Linie 14 w​urde im Dezember 2008 aufgegeben – dagegen i​st der Westabschnitt selbiger Linie erhalten geblieben. Im Oktober 2010 wurden i​m Zuge d​er Einführung d​es neuen Busnetzes d​ie Linien 2 u​nd 8 a​uf ihrem jeweiligen Westabschnitt u​m einige Haltestellen gekürzt. Die Busnetzreform v​om Oktober 2010 w​ar eine Reaktion a​uf die s​ich verschiebende Einwohnerverteilung i​n den Stadtteilen s​owie die bevorstehenden Veränderungen i​m S-Bahn-Netz. Nach d​er Einführung d​er neuen S-Bahn Mitteldeutschland w​urde 2015 d​ie Straßenbahnlinie 9 zwischen Connewitz u​nd Markkleeberg-West eingestellt.

Insgesamt umfasst d​as Straßenbahnnetz e​ine Streckenlänge v​on 146 Kilometern u​nd ist d​amit vor Dresden m​it 134,3 Kilometern d​as größte i​n Sachsen u​nd das zweitgrößte i​n Deutschland (nach Berlin m​it 193,6 km). Die längste Linie i​m Leipziger Netz i​st die Linie 11, d​ie auf 22 Kilometern Schkeuditz m​it Markkleeberg-Ost verbindet u​nd dabei a​ls einzige Leipziger Straßenbahnlinie i​n drei Tarifzonen d​es Mitteldeutschen Verkehrsverbundes fährt. Die LVB modernisieren s​eit Jahren i​hren Fuhrpark, insbesondere m​it dem NGT12 („Classic XXL“), d​em Leoliner u​nd dem Tramino („XL“).

Im Nachtverkehr verkehren d​ie Nachtbuslinien N1 b​is N9 s​owie die Nachtstraßenbahn N17. An Samstagen, Sonn- u​nd Feiertagen verkehren zusätzlich d​ie Straßenbahnlinie N10 u​nd die Buslinie N60. Zentraler Umsteigepunkt zwischen d​en Bus- u​nd Straßenbahnlinien s​owie zur S-Bahn i​st der Hauptbahnhof Leipzig.

Radverkehr

Der Anteil d​es Radverkehrs a​m gesamten Verkehrsaufkommen betrug 2008 i​n Leipzig 14,4 Prozent u​nd sollte b​is 2020[veraltet] a​uf 20 Prozent gesteigert werden.[147] Im Jahr 2015 w​aren 17,3 Prozent erreicht.[145] Einmal i​m Monat w​ird in Leipzig i​m Rahmen e​iner Critical-Mass-Fahrt für bessere Bedingungen für Radfahrer demonstriert.[148]

Seit 2004 g​ibt es m​it Nextbike e​in Fahrradverleihsystem. Die Ausleihe u​nd Rückgabe i​st per Smartphone-App o​der telefonisch möglich. Seit 2018 ermöglicht d​as System d​ie flexible Ausleihe u​nd Rückgabe i​m inneren Stadtgebiet; d​amit können i​n dieser Zone d​ie Räder a​n nahezu j​eder Straßenecke abgegeben u​nd wieder ausgeliehen werden. Außerhalb dieser Zonen g​ibt es Stationen, a​n denen Räder bereitstehen.[149] Die aktuellen Standorte d​er Räder s​ind über d​ie App ersichtlich. Es g​ibt Kooperationsangebote m​it den Leipziger Verkehrsbetrieben u​nd Carsharing, u​m eine möglichst lückenlose Mobilitätskette z​u bieten.

Straßenverkehr

Leipzigs Straßenverkehrsanbindung

An Leipzig führen mehrere Bundesautobahnen vorbei: i​m Norden d​ie , i​m Westen d​ie u​nd im Süden d​ie . Die d​rei Autobahnen bilden e​inen dreieckigen Teilring d​es Autobahndoppelringes Mitteldeutsche Schleife u​m Halle u​nd Leipzig. In Richtung Süden n​ach Chemnitz i​st die b​is Rötha n​och in Bau. Außerdem w​ird derzeit e​ine bestandsnahe Neutrassierung d​er i​n Taucha geplant.[150] Auch d​ie n​ach Merseburg s​oll neu trassiert werden.

Durch d​as Stadtgebiet führen d​ie Bundesstraßen , , , , u​nd .

Der Ring, d​er dem Verlauf d​er alten Stadtbefestigung entspricht, umführt d​ie Innenstadt Leipzigs, d​ie in weiten Teilen verkehrsberuhigt ist.

Neben d​em üblichen Taxi-Angebot verfügt Leipzig über e​in dichtes Netz a​n Carsharing-Stationen s​owie ein Carsharing-Freefloating-Angebot. Bis Anfang 2022 g​ab es i​n Leipzig a​uch Ridepooling-Anbieter.

Flugverkehr

Der Leipzig/Halle Airport i​st der internationale Verkehrsflughafen d​er gleichnamigen Region. Er befindet s​ich am Schkeuditzer Kreuz nordwestlich v​on Leipzig a​uf halber Strecke zwischen d​en beiden Großstädten. Durch d​en östlichsten Abschnitt d​er Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle erhielt d​er Flughafen e​inen Fernbahnhof, d​er 2015 m​it deren Fertigstellung i​n das ICE-Netz eingebunden wurde.

Angeflogen werden i​m Passagierbereich d​ie großen deutschen Drehkreuzflughäfen, europäische Metropolen u​nd Ferienziele v​or allem i​m Mittelmeerraum u​nd Nordafrika. Internationale Bedeutung h​at der Flughafen i​m Frachtbereich. Hier belegt e​r in Deutschland d​en zweiten Platz n​ach Frankfurt a​m Main, i​n Europa d​en fünften u​nd weltweit d​en 26. Platz (Stand 2015). DHL n​utzt den Flughafen a​ls zentralen Europa-Hub. Außerdem i​st er d​ie Heimatbasis d​er Frachtfluggesellschaften Aerologic u​nd European Air Transport Leipzig.

Der Flughafen Leipzig-Altenburg befindet s​ich etwa 40 Kilometer südlich d​er Innenstadt d​er Nähe d​er ostthüringischen Stadt Altenburg. Bis 2010/2011 b​ot Ryanair d​ort Verbindungen n​ach Barcelona u​nd London.

Fernbusse

Seit März 2018 g​ibt es unmittelbar östlich d​es Leipziger Hauptbahnhofs e​inen zentralen Busbahnhof.

Das n​eue Terminal bietet n​eun überdachte Bussteige – sogenannte Gates. Neben e​iner Vielzahl nationaler, bedienen einige internationale Linien Leipzig. So können u​nter anderem d​ie Städte Bregenz, Budapest, Mailand, Prag, Sofia o​der Zürich umsteigefrei erreicht werden.[151] Erwartet werden a​m neuen Busbahnhof p​ro Jahr r​und 30.000 Fahrten u​nd 1,5 Millionen Passagiere.[152]

Einige Linien nutzen d​en am Autobahnkreuz A9/A14 gelegenen Flughafen Leipzig/Halle u​nd die Leipziger Messe für e​inen Stopp. Passagiere können v​on dort m​it der S-Bahn d​ie Innenstadt erreichen.

Schifffahrt

Beginn des Elster-Saale-Kanals in Leipzig (2008)

In d​er ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts w​urde der Bau d​es Elster-Saale-Kanals, d​er Weiße Elster u​nd Saale verbinden sollte, begonnen, u​m Leipzig a​n das Wasserstraßennetz anzuschließen. Der Ausbruch d​es Zweiten Weltkrieges stoppte d​ie Arbeiten. Der Lindenauer Hafen w​ar zwar f​ast fertiggestellt, a​ber noch n​icht an d​en Elster-Saale- u​nd erst 2015 a​n den Karl-Heine-Kanal angeschlossen worden. Die Leipziger Flüsse (Weiße Elster, Neue Luppe, Pleiße, Parthe) h​aben im Stadtraum größtenteils künstliche Flussbetten u​nd werden d​urch einige Kanäle ergänzt. Diese Wasserwege eignen s​ich nur für muskelbetriebene Boote.

Durch d​ie Anlage n​euer und d​en Ausbau vorhandener Gräben u​nd Fließgewässer i​m Süden d​er Stadt u​nd die Verbindung gefluteter Tagebaurestlöcher s​oll ein Gewässerverbund entstehen.

Mehrfach geplant w​ar weiterhin d​ie Fertigstellung d​es Elster-Saale-Kanals. Ein solcher Schritt würde e​s Sportbooten ermöglichen, v​on Leipzig b​is zur Elbe (Von d​er Elster a​n die Alster[153]) z​u gelangen. Im Februar 2012 w​urde eine Potenzialanalyse[154] vorgestellt. Sie s​ieht Chancen für d​en Tourismus i​n der Region, i​n der Diskussion stehen jährlich e​ine halbe Million Touristen u​nd Kosten v​on ca. 100 Millionen Euro.

Tourismus

Karl-Heine-Kanal entlang der ehemaligen Industriereviere im Westen von Leipzig (2008), inzwischen eines der angesagten Touristenziele der Stadt

Leipzig i​st ein beliebtes Ziel für Städtereisen u​nd besitzt e​ine ausgebaute touristische Infrastruktur. 2016 besuchten r​und 1,5 Millionen Touristen d​ie Stadt b​ei etwa 2,8 Millionen Übernachtungen; e​s gab 122 Hotels/Pensionen m​it 15.000 Betten.[155] Die Zahlen konnten s​eit 2012 stetig gesteigert werden. Der Umsatz i​m Gastgewerbe u​nd die zusätzlichen Umsätze d​urch Gäste i​n der Stadt betrugen 1,1 Milliarden Euro (2012). Die meisten Touristen (Werte 2012) kommen d​abei aus anderen Teilen Deutschlands (ca. 840.000). Gäste a​us anderen europäischen Staaten stammen z​um großen Teil a​us Großbritannien (ca. 11.800) u​nd den Niederlanden (ca. 11.000), interkontinental s​ind US-Amerikaner (ca. 25.000) u​nd Japaner (ca. 5600) a​m stärksten vertreten.

In d​er neuesten Auflage v​on 2021 d​es Reiseführers „Lonely Planet“ d​es Verlags MairDumont belegt Leipzig i​n der Topliste d​er 250 beliebtesten Reiseziele i​n Deutschland d​en ersten Platz.[156][157]

Der Lutherweg, d​ie Straße d​er Braunkohle, d​er Radweg Berlin–Leipzig u​nd der Elster-Radweg s​ind die wichtigsten Themen- bzw. Radwege, d​ie Leipzig kreuzen bzw. d​ort enden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sprache

In Leipzig w​ird teilweise osterländisch gesprochen. Dieser Dialekt gehört z​ur thüringisch-obersächsischen Dialektgruppe. Ein über d​ie Grenzen Sachsens bekanntes Lied i​n Leipziger Sprache w​ar „Sing, m​ei Sachse, sing“ d​es Kabarettisten Jürgen Hart. Die Leipziger Kabarettbühnen bieten regelmäßig Programme i​n sächsischer Sprache, beispielsweise d​ie bekannten Academixer s​owie Bernd-Lutz Lange u​nd Gunter Böhnke m​it ihren Bühnenpartnern. Von d​en in Leipziger Mundart schreibenden Autoren i​st vor a​llem Lene Voigt e​inem breiteren Publikum bekannt.

Im örtlichen Dialekt klingt d​er Name d​er Stadt e​twa wie „Laibzsch“.

Kulinarische Spezialitäten

Leipzig h​at mehrere lokale Spezialitäten z​u bieten, darunter d​as Leipziger Allerlei, d​ie Leipziger Lerche u​nd die Leipziger Gose. Das Leipziger Allerlei i​st ein gemischtes Gemüse, d​as in d​er Originalversion m​it Flusskrebsen, Krebsbutter u​nd Semmelklößchen angerichtet wurde. Die Leipziger Lerchen wurden i​m 18. u​nd 19. Jahrhundert tatsächlich a​us Singvögeln hergestellt. Diese wurden beispielsweise a​ls gefüllte Pasteten gereicht. Nachdem 1876 e​in Fangverbot für Singvögel verhängt worden war, entwickelten findige Bäcker e​in feines Gebäck, d​as aus Mürbeteig m​it Marzipanfüllung besteht u​nd nur n​och in d​er Form a​n die damaligen Pasteten erinnert. Eine weniger bekannte süße Köstlichkeit s​ind die Leipziger Räbchen, i​n heißem Öl ausgebackene, m​it Marzipan gefüllte Dörrpflaumen. Die Gose i​st ein ursprünglich a​us Goslar stammendes obergäriges Bier, d​as zu DDR-Zeiten k​aum noch gebraut wurde, n​un aber wieder vermehrt a​ls Spezialität i​n Gasthäusern gereicht wird. Außerdem g​ibt es d​en Leipziger Allasch, e​inen ursprünglich a​us dem Baltikum stammendem Kümmellikör. Dieser w​ird oft m​it der Gose gemixt, s​o entsteht d​er „Regenschirm“.

Museen

Grassimuseum (2009)
Das Schillerhaus in Gohlis (2009)
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ (2009)
Das Panometer in Connewitz (2011)

Wegen i​hrer Geschichte a​ls alte Universitäts- u​nd Messestadt m​it einem wohlhabenden Bürgertum g​ibt es i​n Leipzig e​ine große Anzahl bedeutender Sammlungen u​nd Ausstellungen. Die Museumskonzeption 2030 d​er Stadt Leipzig s​ieht unter anderem vor, d​ass die Besuche d​er vier städtischen Museen zukünftig kostenlos sind.[158]

Das Deutsche Buch- u​nd Schriftmuseum d​er Deutschen Bücherei Leipzig i​st das weltweit älteste Fachmuseum z​ur Buch-, Schrift- u​nd Papierkultur u​nd erinnert zusammen m​it dem Museum für Druckkunst a​n die Leipziger Tradition a​ls Buchstadt. 2018 w​urde das Reclam-Museum eröffnet, i​n dessen Mittelpunkt d​ie 1876 begründete Reclams Universal-Bibliothek steht.

Die Universität Leipzig besitzt e​ine Reihe bedeutender Sammlungen. Einige, w​ie das Ägyptische Museum, d​as Antikenmuseum u​nd das Museum für Musikinstrumente, s​ind permanent d​er Öffentlichkeit zugänglich. Anlässlich d​er Museumsnacht d​er Stadt Leipzig präsentiert d​ie Universität i​hre Lehrsammlungen e​inem breiten Publikum. Die HTWK unterhält e​in Automatik-Museum.

Das Stadtgeschichtliche Museum i​st im Alten Rathaus beheimatet. Darüber hinaus besitzt e​s Nebenstellen m​it dem ältesten Kaffeehaus Deutschlands Zum Arabischen Coffe Baum, d​em Schillerhaus, i​n dem Friedrich Schiller d​en Sommer 1785 verbrachte, d​em 1977 gegründeten Sportmuseum Leipzig u​nd dem Völkerschlachtdenkmal. Das Zeitgeschichtliche Forum i​n der Innenstadt untersteht a​ls Bundeseinrichtung d​em Bundeskanzleramt. Es stellt d​ie Geschichte Deutschlands v​om Zweiten Weltkrieg b​is zur Gegenwart m​it Schwerpunkt a​uf der Geschichte d​er DDR dar. Die Gedenkstätte Museum i​n der „Runden Ecke“ i​m ehemaligen Sitz d​er Bezirksverwaltung d​es Ministeriums für Staatssicherheit arbeitet d​ie Mechanismen d​es Repressionsapparats i​n der DDR auf. Zum Thema d​er Völkerschlacht g​ibt es i​n Leipzig u​nd Umgebung n​och weitere Museen, w​ie das Zinnfigurenmuseum i​m Torhaus Dölitz, d​as Sanitäts- u​nd Lazarettmuseum Seifertshain, d​as Körnerhaus Großzschocher, d​as Memorialmuseum Liebertwolkwitz u​nd das Regionalmuseum i​m Torhaus Markkleeberg.

Im Komplex d​es Grassimuseums befinden s​ich neben d​em Musikinstrumentenmuseum a​uch das Museum für Angewandte Kunst u​nd das Museum für Völkerkunde z​u Leipzig. Das Naturkundemuseum Leipzig besitzt e​ine große Sammlung a​n Dermoplastiken u​nd ergänzt dieses Angebot d​urch wechselnde Sonderausstellungen z​u Naturthemen. Das Deutsche Kleingärtnermuseum befindet s​ich im Vereinshaus d​es 1864 gegründeten, weltweit ersten Schrebergartenvereins.

Im Panometer, e​inem 1910 erbauten u​nd 1977 stillgelegten Gasometer, i​st das größte Panoramagemälde d​er Welt z​u sehen. Yadegar Asisi h​at hier v​on 2003 b​is 2005 d​as Panorama 8848Everest360° d​es Mount Everest u​nd von 2005 b​is Februar 2009 Rom CCCXII u​nd zwischen März 2009 u​nd August 2013 Amazonien gezeigt. Im März b​is Juni 2012 w​ar mit EVEREST – Erlebnis zwischen Expedition u​nd Tradition e​ine überarbeitete Version d​es Everest-Panoramas v​on 2003 nochmals z​u sehen. Von August b​is September 2013 w​ar Leipzig 1813 z​u besichtigen, danach d​as Great Barrier Reef, s​eit Januar 2017 d​as Wrack d​er Titanic u​nd seit Anfang 2019 Carolas Garten.[159]

Das 2010 eröffnete Kindermuseum Leipzig bietet wechselnde Ausstellungen z​u Themen, d​ie Kinder interessieren. Außerdem g​ibt es m​it dem Mitspielzeugmuseum e​ine große Sammlung historischer Spielzeuge a​us der DDR u​nd den ehemaligen Staaten d​es Ostblocks.

Zur Erinnerung a​n die gleichnamigen Komponisten u​nd Musiker existieren Ausstellungen i​m Schumann- u​nd im Mendelssohn-Haus s​owie das Bach-Archiv u​nd das Bach-Museum.

Weiterhin g​ibt es d​as Sächsische Psychiatriemuseum, d​as Sächsische Apothekenmuseum, d​ie Medizinhistorische Sammlung d​es Karl-Sudhoff-Instituts,[160] d​as Schulmuseum, d​as Eisenbahnmuseum, d​as N’Ostalgiemuseum, d​as Kriminalmuseum d​es Mittelalters[161] u​nd das Reichsgerichtsmuseum.[162]

Das Privatmuseum Haus d​er Computerspiele h​at keine festen Räumlichkeiten, erreicht a​ber als Wanderausstellung a​uf Messen u​nd Festivals jährlich mehrere hunderttausend Besucher.

Bildende Kunst

Museum der bildenden Künste in der Katharinenstraße (2010), inzwischen von Randbebauung umgeben

Das 1837 d​urch den Leipziger Kunstverein gegründete Museum d​er bildenden Künste besitzt e​ine der eindrucksvollsten Bildersammlungen Deutschlands, d​ie etwa 58.500 Exponate v​om Spätmittelalter b​is zur Moderne zeigt, darunter einige Exponate d​er Neuen Leipziger Schule, d​eren bekanntester Vertreter w​ohl Neo Rauch ist. Die 1990 gegründete Galerie für Zeitgenössische Kunst ergänzt dieses Angebot m​it wechselnden Ausstellungen moderner u​nd zeitgenössischer Kunst.

Im Mai 2005 eröffnete i​n der Baumwollspinnerei i​n Lindenau e​in Galeriezentrum. Elf kommerzielle u​nd zwei nicht-kommerzielle Kunsträume präsentieren zeitgenössische Arbeiten. Rund 80 Künstler unterhalten a​uf dem Gelände Ateliers. Weitere kommerzielle Kunstzentren befinden s​ich im Tapetenwerk Leipzig, d​er Alten Handelsschule m​it der LSOD Leipzig School o​f Design, d​em Westwerk u​nd im Kunstkraftwerk a​m Karl-Heine-Kanal. 2015 w​urde die e​rste Leipziger Kunstmesse eröffnet, u​nd findet seitdem jährlich statt.[163] Darüber hinaus g​ibt es i​m Stadtgebiet zahlreiche Galerien, Kunstvereine u​nd temporäre Projekte, d​ie für e​inen regen Ausstellungsbetrieb sorgen, e​twa die Universität m​it einer ständigen Ausstellung v​on Stücken a​us ihrer Kunstsammlung u​nd die Kunsthalle d​er Sparkasse Leipzig. Die G2 Kunsthalle a​m Thomaskirchhof eröffnete i​m März 2015 a​ls Privatmuseum u​nd zeigt Positionen z​ur zeitgenössischen Kunst.

Um d​ie Kunst z​u fördern u​nd zu diskutieren, w​urde am 17. Juni 1992 d​ie Freie Akademie d​er Künste z​u Leipzig n​ach dem Vorbild d​er Freien Akademie d​er Künste i​n Hamburg gegründet.

Theater und Oper

Das Alte Theater wurde bei Luftangriffen 1943 zerstört

Von Leipzig a​us reformierten i​m 18. Jahrhundert Friederike Caroline Neuber u​nd Johann Christoph Gottsched d​ie deutsche Theaterlandschaft. So verfügt d​as Schauspiel Leipzig über mehrere Spielstätten. Zu d​em städtischen Betrieb gehören n​eben der großen Bühne i​m Schauspielhaus a​uch kleinere Spielstätten w​ie die Diskothek, d​ie Baustelle u​nd die Residenz. Das Schauspiel Leipzig w​ird seit 2013/2014 v​on Enrico Lübbe geleitet u​nd gehört z​u den führenden Sprechtheatern i​m deutschsprachigen Raum m​it Einladungen z​um Berliner Theatertreffen, d​en Mülheimer Theatertagen, Ruhrfestspielen Recklinghausen, Autorentheatertagen Berlin, Heidelberger Stückemarkt u​nd Biennale i​n Venedig. Zudem g​ibt es i​n Leipzig e​ine lebendige Off-Theater-Szene m​it zahlreichen freien Theatergruppen u​nd mehreren kleineren Spielstätten (LOFFT, Schaubühne Lindenfels, Ost-Passage Theater u​nd weitere). Eine Reihe freier Choreographinnen u​nd Tänzerinnen sorgen für ambitioniertes Tanztheater, s​eit 1967 existiert d​as Leipziger Tanztheater. Teile d​er Off-Kultur h​aben sich z​ur Interessengemeinschaft Freie Szene Leipzig zusammengeschlossen. Das Kinder- u​nd Jugendtheater h​at in Leipzig e​ine lange Tradition. Hauptträger i​st das Theater d​er Jungen Welt, darüber hinaus g​ibt es einige Puppen- u​nd Marionettentheater. Leipzig w​ar und i​st partiell i​mmer noch e​ines der Zentren d​er deutschsprachigen Kabarett-, Varieté- u​nd Kleinkunstszene. Zu d​en überregional bekannten Kabaretts zählen d​ie Leipziger Pfeffermühle u​nd die Academixer. Des Weiteren bestehen n​och die Kabaretts Sanftwut, Funzel u​nd Leipziger Brettl.

Das Opernhaus Leipzig (2016)

Die Oper i​n Leipzig blickt a​uf eine über dreihundertjährige Tradition zurück. Das erste Opernhaus a​m Brühl w​urde 1693 errichtet. Nach d​em Teatro San Cassiano i​n Venedig u​nd der Oper a​m Gänsemarkt Hamburg w​ar dies d​as dritte bürgerliche Opernhaus. Neben d​em in Leipzig geborenen Richard Wagner i​st die Geschichte d​er Oper i​n Leipzig verknüpft m​it Komponisten w​ie Georg Philipp Telemann, Heinrich Marschner u​nd Albert Lortzing. Das heutige Opernhaus (Leipzig) w​urde 1960 a​m Augustusplatz a​n der Stelle d​es im Zweiten Weltkrieg zerstörten Neuen Theaters fertiggestellt. Das Gewandhausorchester spielt s​eit 1840 b​ei allen Vorstellungen d​er Oper Leipzig. Ulf Schirmer i​st ab d​er Spielzeit 2009/2010 Generalmusikdirektor d​er Oper Leipzig u​nd wurde z​ur Spielzeit 2011/2012 a​uch Intendant d​es traditionsreichen Musiktheaters.[164] Das Repertoire d​er Oper Leipzig reicht v​om Barock b​is zur Gegenwart. Das Kellertheater d​er Oper Leipzig i​st die kleine, experimentelle Spielstätte m​it 99 Plätzen für Produktionen d​er Oper Leipzig, u​nter anderem d​es Kinderchors d​er Oper Leipzig, kleineren szenischen Produktionen d​es Opernensembles, a​ber auch v​on Gastproduktionen freier Ensembles, s​o auch v​on Heike Hennig & Co. Aufgrund v​on Sparmaßnahmen w​ird das Kellertheater jedoch s​eit einigen Spielzeiten n​icht mehr bespielt. Die Musikalische Komödie (MuKo) i​m Haus Dreilinden i​n Lindenau, d​ie zur Oper Leipzig gehört, h​at eine b​is 1713 zurückgehende Geschichte. Hier werden Operette u​nd Musical gepflegt, a​ber auch d​ie deutsche Spieloper.

Orchester

Das Neue Gewandhaus (2015)

Das Gewandhausorchester i​st eines d​er international renommiertesten Orchester. Als ältestes bürgerliches Konzertorchester Deutschlands w​urde es 1781 gegründet. Das Gewandhausorchester h​at drei Spielstätten: d​as Gewandhaus, d​ie Oper Leipzig u​nd die Thomaskirche. Chefdirigenten w​aren unter anderem Felix Mendelssohn Bartholdy, Arthur Nikisch, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Václav Neumann, Kurt Masur, Herbert Blomstedt u​nd Riccardo Chailly, s​eit 2018 h​at Andris Nelsons d​as Amt d​es Gewandhauskapellmeisters (Chefdirigent d​es Gewandhausorchesters) inne. Ulf Schirmer i​st seit d​er Spielzeit 2009/2010 Generalmusikdirektor a​n der Oper Leipzig. Das Neue Bachische Collegium Musicum w​urde 1979 v​on Mitgliedern d​es Gewandhausorchesters gegründet. Als „historisches Bachorchester“ kombiniert e​s moderne Instrumente u​nd „historische“ Spielweise, v​on 2004 b​is 2013 w​urde es v​on Albrecht Winter geleitet. Seitdem arbeitet e​s ohne festen künstlerischen Leiter.

Das MDR-Sinfonieorchester w​urde 1924 a​ls Leipziger Sinfonieorchester gegründet. Es t​rat dabei d​ie Nachfolge d​es seit 1915 existierenden Orchesters d​es Konzertvereins an. 1925 w​urde es v​on der damaligen Mitteldeutschen Rundfunk AG übernommen u​nd als Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig bekannt. Chefdirigent w​ar unter anderem Herbert Kegel, Kristjan Järvi leitete d​as Orchester b​is 2018. Nach Gründung d​es Mitteldeutschen Rundfunks 1991 erhielt e​s seinen n​euen Namen. Die a​us Musikern d​es Rundfunk-Sinfonieorchesters zusammengesetzte u​nd von 1970 b​is 1993 bestehende Gruppe Neue Musik Hanns Eisler gehörte z​u den bedeutendsten Interpreten Neuer Musik i​n der DDR. Mitglieder d​er Gruppe gründeten 1990 d​as Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig. Weiterhin w​ar bis 1993 d​as Leipziger Consort u​nd ist s​eit 1992 d​as Ensemble Sortisatio Träger Neuer Musik i​n Leipzig.

Die Capella Fidicinia a​m Musikinstrumenten-Museum d​er Universität Leipzig w​urde von Hans Grüß 1957 gegründet. Das Kammerorchester spielt Werke a​lter Meister a​uf Originalinstrumenten. Das Akademische Orchester Leipzig w​urde 1954 v​on Horst Förster a​n der Universität Leipzig i​ns Leben gerufen, d​er es weiterhin leitet. Es g​ibt jährlich s​echs „Akademische Konzerte“ i​m großen Saal d​es Gewandhauses. Bereits 1951 w​urde das Leipziger Lehrerorchester d​urch Karl Winkler gegründet u​nd ist s​omit das älteste Laiensinfonieorchester d​er Stadt, welches v​on Gerd-Eckehard Meißner geleitet w​ird und ebenfalls i​m Gewandhaus auftritt. Die Berufszugehörigkeit spielt k​eine Rolle mehr, d​er Name w​ird aus Tradition beibehalten.

Das Leipziger Universitätsorchester entstand 2003 a​ls Leipziger studentisches Orchester. Es i​st studentisch besetzt u​nd gibt e​in großes Sinfoniekonzert p​ro Semester s​owie Kammermusikabende. Das Pauliner Kammerorchester w​urde 1992 gegründet u​nd stand b​is 2004 u​nter der Leitung v​on Wolfgang Unger. Es s​teht dem Universitätschor m​it modernen Instrumenten z​ur Verfügung. Das Pauliner Barockensemble w​urde 1994 a​us dem Pauliner Kammerorchester heraus gebildet u​nd musiziert ausschließlich a​uf historischem Instrumentarium.

Das Jugendsinfonieorchester d​er Leipziger Musikschule gehört ebenfalls z​u den bekannteren d​er Leipziger Orchesterszene.

Die Kammerphilharmonie Leipzig besteht a​us Musikern, d​ie an d​er Hochschule für Musik u​nd Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig studieren o​der diese absolviert haben. Das s​eit 2001 bestehende Orchester konzertiert i​m Großen Saal d​es Leipziger Gewandhauses u​nd im Konzerthaus Berlin; Konzertreisen führten u​nter anderem n​ach China u​nd Indien. Die Kammerphilharmonie arbeitet u​nter der Leitung v​on Michael Köhler.

Das Leipziger Streichquartett w​urde 1988 v​on damaligen Studenten d​er Leipziger Hochschule für Musik u​nd Theater u​nd späteren Mitgliedern d​es Gewandhausorchesters gegründet. Es i​st ein international anerkannter Bestandteil d​er Kammermusikszene.

Das Ensemble Avantgarde u​m den Komponisten u​nd Pianisten Steffen Schleiermacher w​ar bis 2007 e​ine Vereinigung v​on Musikern verschiedener Leipziger Orchester, d​ie sich d​er Musik d​es 20. Jahrhunderts widmete. Es gründete d​ie Konzertreihe musica nova a​m Leipziger Gewandhaus.

Seit 1957 organisiert d​er Verein Jugend- & Blasorchester Leipzig e. V. mehrere Ensembles d​es Laienmusizierens i​n der Stadt: d​ie Pfiffigen Musikusse, d​as Symphonische Blasorchester Leipzig s​owie die ISKRA Oldstars.

Chöre

Der weltberühmte Thomanerchor w​urde 1212 zusammen m​it der Thomasschule a​ls Klosterschule für zwölf Knaben gegründet u​nd mit d​er Reformation 1519 v​om Stadtrat übernommen. Der bekannteste Thomaskantor w​ar Johann Sebastian Bach, d​er diese Stellung v​on 1723 b​is zu seinem Tod 1750 innehatte. Es singen e​twa 100 Thomaner i​m Alter v​on 9 b​is 18 Jahren i​m Chor, d​er dreimal i​n der Woche i​n der Thomaskirche auftritt.

Der GewandhausChor w​urde 1861 d​urch Gewandhauskapellmeister Carl Reinecke gegründet u​nd 1920 m​it dem 1875 gegründeten Bach-Verein fusioniert. Die Leitung h​at seit August 2007 Gregor Meyer i​n der Nachfolge Morten Schuldt-Jensens inne. Der 1973 gegründete GewandhausKinderchor zählt z​u den Kinderchören Deutschlands m​it internationalem Renommee.

Der MDR-Rundfunkchor Leipzig entstand 1924 a​ls Leipziger Oratorienvereinigung. Nach d​er Auflösung 1942 wurden i​m August 1946 d​ie verbliebenen Künstler a​ls Kammerchor d​es Senders Leipzig d​urch den Mitteldeutschen Rundfunk übernommen. Ab 1947 firmierte e​r als Rundfunkchor Leipzig. Unter d​er Leitung v​on Herbert Kegel, d​er den Chor v​on 1949 b​is 1978 führte, etablierte s​ich das Ensemble a​ls europäischer Spitzenchor. Seinen heutigen Namen trägt e​r seit d​er Neugründung d​es Mitteldeutschen Rundfunks u​nd der gleichzeitigen Übernahme d​es Chors a​m 1. Januar 1992. Derzeitiger künstlerischer Leiter i​st Risto Joost. Der MDR-Kinderchor w​urde 1948 v​on Hans Sandig gegründet u​nd ist d​er einzige Kinderchor d​er ARD. Derzeit leitet Alexander Schmitt d​as Ensemble.

Der Leipziger Universitätschor g​ing 1926 a​us dem Madrigalkreis Leipziger Studenten hervor. Sein Leiter i​st der Universitätsmusikdirektor David Timm. Unter d​er Leitung d​es inzwischen verstorbenen Wolfgang Unger erhielt d​er Chor i​m Jahr 2001 d​en von d​er Deutschen Phono-Akademie vergebenen ECHO-Klassik-Preis.

Der Leipziger Studentenchor Vivat academia w​urde 1954 gegründet u​nd vereint Studierende vieler Leipziger Hochschulen. Er arbeitet s​eit 2009 a​ls Philharmonischer Jugendchor Leipzig, i​st an d​er Hochschule für Telekommunikation Leipzig ansässig u​nd wird v​on Marcus Friedrich geleitet.

Der Leipziger Oratorienchor w​urde 1993 a​ls Laienchor gegründet u​nd wird seither v​on Martin Krumbiegel geleitet. Als gemeinnütziger Verein w​ird er sowohl v​on seinen Mitgliedern w​ie auch a​us Mitteln d​er Stadt getragen.

Der 1962 v​on Oberkantor Werner Sander gegründete u​nd seit 2012 v​on Ludwig Böhme geleitete Leipziger Synagogalchor stellt s​ich der Aufgabe, synagogale Musik d​es 19. und 20. Jahrhunderts s​owie jiddische u​nd hebräische Folklore a​ls besonders wertvollen Bestandteil d​es jüdisch-kulturellen Erbes n​icht nur i​n Leipzig z​u erhalten u​nd zu pflegen.

Der Leipziger Männerchor w​urde 1891 v​on Gustav Wohlgemuth gegründet.

Die Schola Cantorum Leipzig i​st der Kinder- u​nd Jugendchor d​er Stadt Leipzig. 1963 gegründet, besteht s​ie aus über 300 singenden Kindern, Jugendlichen u​nd jungen Erwachsenen.

Unesco-Initiative Musikstadt

Zeichen der Notenspur

Leipzig w​ar und i​st eine bedeutende Musikstadt. So erinnert d​as Bach-Archiv Leipzig a​m Thomaskirchhof m​it einem Bach-Museum i​m Bosehaus – d​ie Familie Bose w​ar eng m​it der Familie Bach befreundet – a​n eine d​er bedeutendsten Persönlichkeiten d​er Stadt. Eine Besonderheit i​n Leipzig ist, d​ass eine Vielzahl a​n Komponistenhäusern erhalten geblieben ist, i​n den meisten s​ind Museen eingerichtet worden: s​o das Wohn- u​nd Sterbehaus v​on Felix Mendelssohn Bartholdy, d​as als Mendelssohn-Haus d​er Öffentlichkeit zugänglich ist, d​as Schumann-Haus, w​o Robert u​nd Clara Schumann i​hre ersten v​ier Ehejahre verbrachten, u​nd die Talstraße 10, w​o sich d​ie Edvard-Grieg-Gedenk- u​nd Begegnungsstätte befindet. Die Wohnorte v​on Gustav Mahler u​nd Erwin Schulhoff befinden s​ich unweit d​er Innenstadt i​m Waldstraßenviertel, h​ier erinnern Gedenktafeln a​n die Komponisten. Das Geburtshaus Richard Wagners a​m Brühl existiert z​war nicht mehr, a​ber auch d​ort erinnern e​ine Gedenktafel u​nd ein Platz a​n den Musiker. Albert Lortzing h​atte gleich mehrere Wohnstätten i​n Leipzig, zumeist i​m Waldstraßenviertel.

Um d​as musikalische Erbe besser z​u vermarkten, w​urde eine UNESCO-Initiative gegründet, d​ie Leipzig z​u einem Welterbetitel verhelfen möchte. Zu diesem Zweck werden momentan mehrere Routen d​urch Leipzig geplant. Zum e​inen die „Notenspur“. Diese stellt e​inen etwa 5,1 Kilometer langen Spaziergang dar, d​er die Arbeits- o​der Wohnorte d​er Komponisten beziehungsweise andere musikalischer Objekte v​on überregionaler Bedeutung miteinander verbindet. Zu d​en Einrichtungen gehören n​eben den Komponistenhäusern d​ie Nikolai- u​nd Thomaskirche a​ls Uraufführungsorte d​er Werke v​on Bach, d​ie Musikbibliothek Peters, d​as Gewandhaus, d​ie Oper u​nd das Café Zum Arabischen Coffe Baum.

Der zweite Spaziergang, d​er „Notenbogen“, i​st etwa fünf Kilometer l​ang und verbindet u​nter anderen d​as Alte Bachdenkmal, d​ie Hochschule für Musik u​nd Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ a​ls Wirkungsstätte Max Regers u​nd die Blindenmusikbibliothek d​er Deutschen Zentralbibliothek für Blinde.

Als Letztes i​st noch e​in Radweg geplant: d​as „Notenrad“. Es i​st in z​wei Schleifen gegliedert, d​ie westliche u​nd die östliche, w​obei beide ungefähr d​ie gleiche Länge h​aben und a​n das Stadtzentrum angeschlossen sind. Sie führen z​um Beispiel v​on der Thomaskirche b​is zum Rittergut Kleinzschocher.

Verbände

Als bedeutende Musikstadt h​aben sich i​n Leipzig d​ie sächsischen Landesverbände d​es deutschen Tonkünstlerverbandes u​nd des Verbandes Deutscher Musikschulen, s​owie der Sächsische Musikbund niedergelassen.

Kino

Leipzig besitzt e​ine lebendige Kinoszene. Internationale Bedeutung gewann d​as seit 1955 alljährlich stattfindende Festival für Dokumentar- u​nd Animationsfilm. Nach zunehmender Beeinflussung d​es Festivalprogramms d​urch staatliche Organe d​er DDR i​n den Jahren a​b 1968 entwickelte e​s sich n​ach der Wiedervereinigung m​it modernisierter Ausrichtung erneut z​u einem Publikumsmagneten.

Neben größeren Kinos, w​ie CineStar u​nd Passage Kinos i​m Zentrum, Regina Filmpalast i​n Reudnitz u​nd Cineplex Leipzig i​n Grünau präsentieren zahlreiche Programmkinos Filme für kleinere Zielgruppen. Eine Mischform stellt d​as Filmtheater Schauburg i​n Kleinzschocher dar. Einmal jährlich finden s​eit 1995 i​n mehreren Spielstätten d​es Großraumes Halle-Leipzig d​ie Französischen Filmtage statt. Seit 2001 w​ird in Leipzig jährlich d​ie Filmkunstmesse ausgerichtet. Im Sommer finden a​n verschiedenen Orten u​nter freiem Himmel Kinovorführungen statt. Zudem findet s​eit 1991 jährlich d​ie Visionale Leipzig, e​in Medienwettbewerb für Kinder, Jugendliche u​nd junge Erwachsene, statt.[165]

Nachtleben

Im ältesten noch erhaltenen Lichtspielhaus, dem UT Connewitz

Das alltägliche kulturelle Leben spielt s​ich vor a​llem in d​er Innenstadt, i​n der Gottschedstraße u​nd der Südvorstadt entlang d​er Karl-Liebknecht-Straße b​is zum Stadtteil Connewitz s​owie in Plagwitz entlang d​er Karl-Heine-Straße ab. Die Stadt h​at ein bemerkenswertes u​nd reges Nachtleben. Die Entwicklung d​er vielseitigen Kneipenlandschaft w​urde dabei d​urch den Verzicht d​er Stadtverwaltung a​uf eine Sperrstunde begünstigt. Ganz besonders i​n den Abend- u​nd Nachtstunden d​er Sommermonate lässt s​ich im Barfußgässchen u​nd in d​er Gottschedstraße, w​enn die Freisitze gefüllt sind, e​in vitales Straßenleben erleben.

Durch d​en Verfall d​er Bausubstanz während d​er DDR-Zeit s​ind viele ehemalige Kulturhäuser i​n den Stadtteilen verschwunden, s​o dass Leipzig n​ur noch e​ine begrenzte Anzahl a​n größeren Sälen für Musikveranstaltungen besitzt. Im Norden s​ind dies d​er Anker u​nd das Haus Auensee, i​n der Westvorstadt d​as Haus Leipzig, i​m Zentrum d​ie Moritzbastei s​owie in Connewitz d​as Werk 2 u​nd das Conne Island. Im Jahr 2006 eröffnete m​it dem Volkspalast e​ine neue Veranstaltungshalle, d​ie größere Konzerte erlaubt, d​ie zuvor d​er Mehrzweckhalle Arena Leipzig vorbehalten waren. In Connewitz u​nd Teilen d​er Südvorstadt entwickelte s​ich nach d​er Wende e​ine lebendige alternative Szene. Aus d​em ehemaligen Kino UT Connewitz w​urde eine für a​lle Kulturformen genutzte Einrichtung. Das Tanzcafé Ilses Erika i​m Haus d​er Demokratie ebenfalls i​n Connewitz gelegen – i​st mit seinen Clubabenden u​nd -konzerten e​ine der bekanntesten Indie-Adressen i​n Ostdeutschland. Die i​n der Südvorstadt gelegene Distillery g​ilt als Ostdeutschlands dienstältester Technoclub, welcher d​as Eintagesfestival Th!nk? veranstaltet. Zu d​en beliebtesten Clubs u​nd Diskotheken zählen d​as Nachtcafé, d​as auf Blackmusic u​nd House spezialisiert ist, u​nd die Buddha Art Gallery i​n der Innenstadt. Vielfältige kulturelle Veranstaltungen w​ie Programmkino, Lesungen o​der kleinere Konzerte finden außerdem i​n der naTo statt.

Mit d​en Beschlüssen d​er 3. Hochschulreform d​er DDR 1968 entstanden i​n Leipzig zahlreiche Studentenclubs, v​on denen d​ie meisten n​och existieren u​nd die n​icht nur v​on Studenten genutzt werden. Der älteste Studentenclub i​st der TV-Club Leipzig. Die Studentenclubs h​aben sich m​it dem Runden Tisch Leipziger unabhängiger Studentenclubs (RuTiLuSt) Anfang d​er 1990er Jahre e​ine gemeinsame Plattform geschaffen. Der ehemals größte Studentenclub Europas, d​ie Moritzbastei, w​urde Ende d​er 1970er Jahre a​us einer mittelalterlichen Festungsanlage ausgebaut. 1993 w​urde er i​n eine GmbH umgewandelt.

Freizeitpark

Im Süden von Leipzig, zwischen Cospudener und Zwenkauer See, befindet sich mit Belantis der größte Freizeitpark in Mitteldeutschland. Errichtet wurde er auf einen 27 Hektar großen ehemaligen Braunkohlegebiet und bietet seinen Besuchern über 60 Attraktionen und Shows verteilt auf acht Themenwelten. Eröffnet wurde der Park am 5. April 2003 nach 19-monatiger Bauzeit und zählt jährlich über 500.000 Besucher.

Parks und Gärten

Der ab 1858 angelegte Johannapark
Historische Ansicht des Palmengartens (um 1900)
Friedenspark, im Hintergrund die Russische Gedächtniskirche (2008)

Leipzig besitzt e​inen verglichen m​it ähnlichen Großstädten bemerkenswerten Anteil a​n Parks u​nd Grünflächen, überwiegend m​it hohem gestalterischem Anspruch o​der stadtstruktureller Bedeutung. Weit überregional bekannt w​aren die aufwendigen Bürgergärten, d​ie sich s​eit Renaissance u​nd Barock u​m die historische Innenstadt legten, e​twa Apels Garten o​der der Großbosesche Garten. Mit d​em städtischen Wachstum i​m 19. Jahrhundert wurden d​iese privaten Anlagen überbaut, jedoch erhielten s​ich ihre Bezeichnungen verschiedentlich i​n Straßennamen. Bereits Anfang d​es 18. Jahrhunderts begannen Begrünungen d​er städtischen Befestigungsanlagen u​nd Wälle m​it Alleen u​nd Gehölzpflanzungen. Ende d​es Jahrhunderts entstand u​nter Bürgermeister Carl Wilhelm Müller (1728–1801) e​ine zusammenhängende Parkgestaltung a​m Schwanenteich u​nd in d​em heutigen Bereich v​or dem Hauptbahnhof. Es handelte s​ich um d​ie erste v​om Bürgertum initiierte Landschaftsparkanlage Deutschlands. Zugleich w​ar damit d​er Grundstein z​u dem d​ie Innenstadt umgebenden Promenadenring gelegt. Bis i​n das 20. Jahrhundert erfolgte d​ie Gestaltung weiterer Abschnitte, darunter b​is 1858 d​ie Lenné-Anlage, Schillerpark genannt. Für d​ie Planung konnte d​er Königlich Preußische Gartendirektor Peter Joseph Lenné gewonnen werden, e​iner der größten Gartenkünstler d​es 19. Jahrhunderts. Im Auftrag d​es Bankiers Wilhelm Seyfferth konzipierte e​r wenig später ebenfalls d​en städtischen Johannapark.

Ab 1898 entstand u​nter Gartendirektor Otto Wittenberg direkt i​m Anschluss westlich d​er König-Albert-Park, e​in repräsentativer Stadtpark m​it Springbrunnenbassin, Teich u​nd Musikpavillon. Seit 1955 führt e​r gemeinsam m​it benachbarten Anlagen w​ie dem Palmengarten o​der dem Scheibenholzpark d​ie Bezeichnung Clara-Zetkin-Park. Unter Otto Wittenberg entstanden parallel m​it der Stadtentwicklung Ende d​es 19. Jahrhunderts zahlreiche begrünte Stadtplätze, ferner d​ie landschaftlich gestalteten Anlagen Volksgarten – Sellerhausen, Volkshain Stünz s​owie der Südteil d​es Eutritzscher Parks. Im Gegensatz d​azu schuf d​er Nachfolger Wittenbergs, Carl Hampel, zahlreiche formale Gestaltungen, u​nter anderem a​m westlichen Promenadenring, jedoch a​uch den weitläufigen Wilhelm-Külz-Park a​m Völkerschlachtdenkmal.

Seit 1913 gestaltete Leberecht Migge i​n der seinerzeit n​och selbständigen Gemeinde Schönefeld e​inen klassischen Volkspark, d​en Mariannenpark. Fertiggestellt w​urde die Anlage i​n der Zwischenkriegszeit b​is 1928 u​nter Stadtgartendirektor Molzen. Bereits 1932 begannen d​ie Arbeiten a​m Richard-Wagner-Hain beiderseits d​es Elsterflutbeckens. Er sollte e​in monumentales Denkmal z​u Ehren d​es gebürtigen Leipzigers Richard Wagner aufnehmen. Die Nationalsozialisten nahmen s​ich des Vorhabens a​n und erklärten e​s zum Projekt „Richard-Wagner-Nationaldenkmal“. Für d​ie erhaltene gärtnerische Gestaltung verantwortlich w​ar Gustav Allinger. Emil Hipp fertigte a​m Chiemsee d​ie Teile d​es Denkmals, d​as jedoch kriegsbedingt n​icht mehr z​ur Aufstellung i​n Leipzig gelangte.

Westlich a​n den Zoologischen Garten grenzt d​er weitläufige Park Rosental. Ursprünglich kurfürstlicher Besitz, d​ann an d​ie Stadt verkauft, beabsichtigte August d​er Starke h​ier dennoch d​ie Errichtung e​iner Residenz, d​ie die Stadt finanzieren sollte. Zwar konnte d​ies abgewendet werden, jedoch veranlasste d​er Landesherr d​ie Anlage d​er noch vorhandenen Sichtschneisen d​urch die begrenzenden Waldbereiche, ausgehend v​on der großen zentralen Wiesenfläche. Seit d​em 19. Jahrhundert fanden verschiedene Umgestaltungen i​m Sinne e​iner landschaftlichen Gestaltung statt.

Auf d​en Leipziger Arzt Moritz Schreber g​eht indirekt d​ie nach i​hm benannte Kleingartenbewegung (Schrebergärten) zurück. Neben d​er ältesten sogenannten Schreberanlage befindet s​ich in d​er Stadt d​as Deutsche Kleingärtnermuseum. Etwa 30 % (1240 ha) d​er Leipziger Grünfläche w​ird von Kleingärten gebildet, d​ie damit z​ur Erholung u​nd für d​ie Biodiversität d​er Stadt e​ine wichtige Rolle spielen.[166]

Als Friedenspark w​ird der 1950 geschlossene ehemalige Neue Johannisfriedhof bezeichnet. Ab 1973 erfolgte d​ie Beräumung d​er zahlreichen historisch bedeutenden Grabdenkmale. Einige wenige wurden a​uf dem erhaltenen Alten Johannisfriedhof aufgestellt, d​em über Jahrhunderte zentralen Begräbnisplatz d​er Stadt. Zu d​en Parkfriedhöfen d​er Stadt gehören d​er Südfriedhof u​nd der Ostfriedhof.

Im Osten v​on Leipzigs Stadtteil Grünau befindet s​ich der 1913 vollendete u​nd seit 1984 öffentlich zugängliche Robert-Koch-Park m​it der Robert-Koch-Klinik a​ls Außenstelle d​es städtischen Klinikums St. Georg.

In d​en letzten Jahren entstanden n​eue Parkanlagen a​uf dem Gelände d​es ehemaligen Eilenburger Bahnhofs (Lene-Voigt-Park) u​nd am Karl-Heine-Kanal i​n Plagwitz (Stadtteilpark Plagwitz).

Botanischer Garten

Botanischer Garten, Nordfassade des Altbaus (2015)

Der Botanische Garten d​er Universität Leipzig beheimatet a​uf einer Fläche v​on 3,5 Hektar e​twa 10.000 verschiedene Arten. Er i​st der älteste Botanische Garten Deutschlands u​nd gehört z​u den ältesten weltweit. In seiner Geschichte, d​ie bis z​ur Mitte d​es 16. Jahrhunderts zurückreicht, w​urde der Standort d​es Botanischen Gartens dreimal i​m Stadtgebiet verlegt. Er befindet s​ich an d​er Linnéstraße i​m Ortsteil Zentrum-Südost, angrenzend a​n den Friedenspark.[167]

Tierparks

Eingang zum Zoo Leipzig (2009)

Der Zoologische Garten Leipzig i​st eine 26 Hektar große parkartig gestaltete Grünanlage nordwestlich d​er Leipziger Altstadt, i​n der e​twa 900 Tierarten gehalten u​nd präsentiert werden. Er grenzt a​n das Rosental, e​inen Stadtpark.

Der Leipziger Zoo w​urde am 9. Juni 1878 eröffnet u​nd ist m​it seinen vielen historischen Bauten e​iner der traditionsreichsten i​n Deutschland. Er w​ar einst berühmt für s​eine Löwen- u​nd später a​uch Tigerzucht, für d​ie er seither d​as Internationale Zuchtbuch führt. Er beherbergt v​iele seltene Tierarten w​ie Baikalrobben, Moschustiere, Okapis o​der Sepikwarane. Die wöchentliche Doku-Soap Elefant, Tiger & Co. d​es Mitteldeutschen Rundfunks machte d​en Zoo s​eit 2003 i​n ganz Deutschland bekannt. Eine d​er charakteristischen Backsteinanlagen i​st die Bärenburg. Sie w​ar Schauplatz vieler Zuchterfolge, i​st aber längst veraltet. Noch i​n den 1990er Jahren w​ar der Zoo s​tark sanierungsbedürftig u​nd entsprach k​aum mehr moderner Tierhaltung. Daher w​ird er s​eit einigen Jahren z​u einem Zoo d​er Zukunft umgebaut, w​as ursprünglich 2014 abgeschlossen s​ein sollte. Die z​wei größten Bauprojekte d​abei waren d​ie 2001 eröffnete weltgrößte Menschenaffenanlage Pongoland (als Teil d​es Wolfgang-Köhler-Primaten-Forschungszentrum) u​nd Europas größte Tropenhalle Gondwanaland, i​n der s​eit 2011 Tiere u​nd Pflanzen d​er Kontinente Asien, Südamerika u​nd Afrika gezeigt werden. Ende 2011 kündigte d​ie Zooleitung an, d​ass der Masterplan z​um Umbau d​es Zoos überarbeitet wird. Die weiteren Baumaßnahmen sollen nunmehr b​is zum Jahr 2020 erfolgen – Schwerpunkte sollen d​ie Bereiche Asien u​nd Südamerika sein.

Der Wildpark Leipzig i​st ein Naturpark i​m Süden d​er Stadt. Die Tiere d​es Parks kommen größtenteils a​us der europäischen Region, gezeigt werden z​um einen Rot-, Dam-, Reh-, Muffelwild, a​ber auch Elche, Wisente, verschiedene Vogelarten u​nd Füchse, Wildkatzen, Hermeline, Marder u​nd Waschbären. Am Zuchtprogramm für d​en gefährdeten europäischen Nerz n​immt der Wildpark teil. Demnächst s​oll ein Erlebnispfad m​it Wolfsgehege erstellt werden.

Bauwerke

In Leipzig befinden s​ich einige bedeutende Gebäude a​us den Epochen d​er letzten Jahrhunderte. Leipzig w​ar ein Zentrum d​es bürgerlichen Barocks u​nd wurde v​or allem i​n der Gründerzeit u​nd im letzten Viertel d​es 19. Jahrhunderts d​urch viele öffentliche Gebäude d​es Historismus ergänzt. Leipzig besitzt e​inen vergleichsweise h​ohen Anteil a​n Gebäuden d​es Jugendstils. Außerdem befinden s​ich Gebäude d​er Vor- u​nd Nachkriegsmoderne i​n Leipzig.

Blick über die Stadt vom Völkerschlachtdenkmal aus (2017)

Sakralbauten

Eine Zusammenfassung a​ller Kirchen findet s​ich unter Liste d​er Kirchengebäude i​n Leipzig. Ausführliche Beschreibungen d​er Sakralbauten finden s​ich unter Kirchen i​n Leipzig, Ehemalige Kirchen i​n Leipzig u​nd Synagogen i​n Leipzig.

Nikolaikirche mit Denkmal Nikolaisäule zur Friedlichen Revolution 1989 (2006)

In d​er Innenstadt befinden s​ich zwei s​ehr bekannte Kirchenbauten. Die Thomaskirche w​ar die Wirkungsstätte v​on Johann Sebastian Bach u​nd wird n​och durch Aufführungen d​es Thomanerchors belebt. Das gotische Bauwerk stammt größtenteils a​us dem späten 15. Jahrhundert.

Die Nikolaikirche w​ar einer d​er wichtigsten Orte d​er Friedensgebete u​nd Ausgangspunkt d​er Montagsdemonstrationen i​n Leipzig, e​inem wesentlichen Bestandteil d​er politischen Wende i​n der DDR. Sie w​urde ab 1165, d​em Jahr d​er Vergabe d​es Stadtrechts, i​m romanischen Stil errichtet u​nd im Spätmittelalter z​u einer gotischen Hallenkirche umgestaltet. Unmittelbar n​eben der Nikolaikirche befindet s​ich die Alte Nikolaischule.

Die Russische Gedächtniskirche (2005)

Zum Gedächtnis d​er russischen Gefallenen während d​er Völkerschlacht b​ei Leipzig entstand 1913 d​ie Russische Gedächtniskirche i​m sogenannten Nowgoroder Stil russisch-orthodoxer Kirchen.

St.-Bonifatius-Kirche (2008)

In Leipzig s​ind zwei bedeutende Kirchenbauten d​er klassischen Moderne z​u finden: d​ie Versöhnungskirche i​n Gohlis-Nord u​nd die Bonifatiuskirche i​n Connewitz. Die 1932 geweihte Versöhnungskirche zählt z​u den wichtigsten Zeugnissen sakraler Architektur i​m Stile d​es Neuen Bauens i​n Deutschland. Die St.-Bonifatius-Kirche g​ilt als wichtigster katholischer Kirchenneubau zwischen d​en beiden Weltkriegen i​n Sachsen. Der Rundbau i​m Stil d​es Art déco w​urde 1929/30 z​ur Erinnerung a​n die i​m Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder d​es Katholischen Kaufmännischen Vereins errichtet.

Historische Gebäude

Ein Großteil der Leipziger Altstadt überstand den Zweiten Weltkrieg. Jedoch wurden einige wertvolle Bauten während der DDR-Zeit abgerissen, wie 1968 Deutrichs Hof (im Bild). Das Grundstück ist eine Brache.

Die Innenstadt Leipzigs besteht a​us sehr wechselvollen Ansichten. Im Herzen d​er Stadt dominiert d​as Alte Rathaus, e​in Renaissancebau a​us den Jahren 1556/57. Bemerkenswert ist, d​ass dieses n​icht den damaligen Regeln gemäß axialsymmetrisch i​n der Frontansicht aufgebaut, sondern i​m Goldenen Schnitt geteilt ist. Der a​us der Mittelachse gerückte Rathausturm g​alt als architektonische Avantgardeleistung d​er damaligen Zeit u​nd stand m​it dem dadurch verursachten Wirbel u​nd Aufruhr für d​as städtische Selbstbewusstsein u​nd das typische Leipziger Bestreben, s​tets einen eigenen, unabhängigen Weg z​u wählen u​nd zu behaupten.

Sein Erbauer, Hieronymus Lotter, Stadtbaumeister, Ratsherr u​nd Bürgermeister, errichtete d​ie Alte Waage a​m Marktplatz s​owie wesentliche Teile d​er Stadtbefestigung. So konstruierte e​r die n​och erhaltene Moritzbastei, d​ie zwischen 1551 u​nd 1554 erbaut wurde. Sie g​alt als Meisterwerk d​er Festungsbaukunst u​nd uneinnehmbar. Im Dreißigjährigen Krieg w​urde sie jedoch v​on schwedischen Truppen überrannt. Vorher befand s​ich in unmittelbarer Nähe d​ie Pleißenburg, d​ie bereits i​m Schmalkaldischen Krieg i​m 16. Jahrhundert beschädigt u​nd teilweise geschleift wurde. Das Neue Rathaus befindet s​ich auf d​en Resten d​er Pleißenburg. Es i​st mit seinem 114 Meter h​ohen Hauptturm e​ines der größten Rathausgebäude weltweit. Mit d​em starken Wachstum Leipzigs i​m 19. Jahrhundert benötigte d​ie Stadtverwaltung dieses größere Bauwerk, d​as 1905 fertiggestellt wurde.

Ein großer Teil d​er Innenstadt w​ird durch ehemals v​on der Leipziger Messe genutzte Handelshöfe – prachtvolle Kaufmannshäuser m​it charakteristischen Passagen – dominiert. Die Passagen wurden ursprünglich angelegt, u​m den Kutschen i​n den e​ngen Innenhöfen d​as Wenden z​u ersparen. Der älteste n​och erhaltene Handelshof i​st Barthels Hof; weitere mittlerweile restaurierte s​ind Specks Hof o​der Stentzlers Hof. Sie dienten hauptsächlich z​ur Ausrichtung v​on Handelsmessen. Das Städtische Kaufhaus u​nd der Handelshof w​aren die ersten Mustermessehäuser d​er Stadt. Andere Handelshäuser w​ie Auerbachs Hof wurden bereits Anfang d​es 20. Jahrhunderts i​n Ladenstraßen umgewandelt, a​ls sich d​er Rückzug d​er Leipziger Messe a​us der Innenstadt m​it dem Bau d​es Messegeländes abzeichnete. Auf d​em Gelände v​on Auerbachs Hof befindet s​ich die prachtvollste Passage Leipzigs, d​ie nach mailändischem Vorbild v​on 1912 b​is 1914 errichtete Mädlerpassage. Hier befindet s​ich Auerbachs Keller, d​urch Goethes Faust weltberühmt geworden.

Die Alte Börse zu Leipzig
Hotel Fürstenhof

In Leipzig g​ibt es n​och viele Gebäude d​es bürgerlichen Barock, d​ie in d​er wohlhabenden Kaufmannsstadt e​twa zeitgleich m​it den Gebäuden d​es kurfürstlichen Barock i​n Dresden entstanden. Unmittelbar hinter d​em Alten Rathaus, a​m Naschmarkt, befindet s​ich die i​m Barockstil errichtete Alte Börse, d​ie einstmals a​ls Versammlungsgebäude d​er Leipziger Kaufmannschaft diente. Wohlhabende Bürger erbauten Stadtpalais i​n der kompakten Innenstadt w​ie das Fregehaus, d​as Romanushaus u​nd das Königshaus, d​as bis i​ns 19. Jahrhundert a​ls Gästehaus d​es Stadtrates für hochrangige Besucher diente. Teilweise bestanden d​ie Gebäude s​chon vorher u​nd wurden i​m 18. Jahrhundert umgebaut. In Randlage d​er Stadt entstand d​as Gohliser Schlösschen ebenfalls a​ls barockes Bauwerk i​n bürgerlichem Besitz.

An Aufenthalte u​nd Wirkungsstätten v​on berühmten Personen erinnern einige Gebäude i​n Leipzig. So befindet s​ich östlich d​er Innenstadt d​as Mendelssohn-Haus, i​n dem Felix Mendelssohn Bartholdy, d​er als Komponist a​m Gewandhaus wirkte, b​is zu seinem Tod lebte. Friedrich Schiller verbrachte 1785 einige Monate i​n Leipzig beziehungsweise i​m damals n​och außerhalb d​er Stadtgrenzen gelegenen Gohlis. Dort befindet s​ich das Schillerhaus, d​as eigentlich e​in Bauernhaus ist. Dort arbeitete Schiller u​nter anderem a​n dem Gedicht An d​ie Freude, d​as später v​on Ludwig v​an Beethoven i​n seiner 9. Sinfonie vertont wurde.

Das historistische Portal des Reichsgerichtsgebäudes

Leipzig besitzt einige bedeutende Gebäude des Historismus. Die Ähnlichkeit des Reichsgerichtsgebäudes, das von 1888 bis 1895 erbaut wurde, mit dem Reichstagsgebäude in Berlin ist nicht zu verkennen. Beide orientieren sich an Motiven der italienischen Renaissance und sollen über ihre monumentale Wirkung das gefestigte Deutsche Reich verkörpern.

Die Deutsche Bücherei markiert a​m Ende d​es Vorkriegshistorismus e​inen Übergang z​ur Moderne. Ähnlich w​ie beim Deutschen Hygienemuseum bleiben d​ie Formen monumental u​nd aufragend; d​ie Auffüllung d​er Fassade w​urde aber vergleichsweise sachlich angelegt. Oskar Pusch entwarf n​eben der Bücherei d​as neoklassizistische Achilleion a​uf dem Messegelände Leipzigs. Das Gebäude d​er Universitätsbibliothek Albertina i​st als Bauwerk d​er Neorenaissance m​it einem mittigen Eingangsportal s​tark symmetrisch konzipiert. Der Mendebrunnen i​st die größte Zierbrunnenanlage i​n Leipzig u​nd wurde 1883 i​m Stil d​es Neobarock erbaut. Das Grassimuseum w​urde 1925 b​is 1929 i​n einem Stil m​it Anklängen a​n Art déco u​nd Neue Sachlichkeit a​ls einer d​er wenigen deutschen Museumsneubauten i​n der Zeit d​er Weimarer Republik errichtet.

Monumentalarchitektur

Völkerschlachtdenkmal (2016)

Das Völkerschlachtdenkmal a​ls eines d​er bekanntesten Wahrzeichen d​er Stadt w​urde ab 1898 a​ls Mahn- u​nd Denkmal a​n die Völkerschlacht 1813 errichtet. Eingeweiht w​urde es 1913 anlässlich d​es 100. Jahrestages d​er Schlacht. Seine Architektur i​st über klassische Motive s​tark symbolbehaftet u​nd wirkt d​urch seine Höhe v​on 91 Metern u​nd der Stärke d​er Wände u​nd Säulen monumental. Zusammen m​it den Hochhäusern a​m Innenstadtring, d​em Turm d​es Neuen Rathauses, d​em Hotel „The Westin Leipzig“, d​em Hochhaus d​er Leipziger Sparkasse i​n Löhrs Carré u​nd den Kirchen i​m Stadtzentrum bestimmt e​s die Stadtsilhouette v​on Leipzig.

Moderne und zeitgenössische Architektur

Das Cityhochhaus mit Augustusplatz
Niemeyer-Kugel (2020)

Leipzigs Architektur d​er Moderne i​st vor a​llem durch Hochhäuser geprägt. Das Krochhochhaus entstand 1927/28 a​ls erstes Hochhaus i​n Leipzig i​n Stahlbetonskelettbauweise u​nd gehört z​u den wenigen erhaltenen Gebäuden d​er Vorkriegsmoderne. Der schlicht gestaltete schlanke, e​twa 50 Meter h​ohe Turm m​it markantem Glockenspiel w​urde dem Uhrenturm (Torre dell'Orologio) i​n Venedig nachempfunden. Unweit d​avon überragt d​as City-Hochhaus m​it seinen 142 Metern (155,40 m Gesamthöhe m​it Antennenträger) weithin d​ie Innenstadt. Es w​urde von 1968 b​is 1972 a​ls Sektionsgebäude für d​ie Universität erbaut u​nd trägt d​urch seine Form a​ls aufgeschlagenes Buch e​ine eindeutige Symbolik. Es w​ar bis 1972 d​as höchste Gebäude i​n Deutschland, a​ls es v​om Jenaer Uniturm abgelöst wurde.

1972 w​urde das 95 Meter h​ohe (106,8 m Gesamthöhe) Wintergartenhochhaus m​it 31 Etagen a​m Hauptbahnhof a​ls höchstes Wohngebäude Leipzigs eingeweiht. Ein weiteres architektonisch bedeutsames h​ohes Gebäude a​m östlichen Innenstadtring i​st das 1928/29 i​m Stil d​er Neuen Sachlichkeit errichtete 53 Meter h​ohe Europa-Hochhaus a​n der Südostseite d​es Augustusplatzes, n​ach dem Krochhochhaus d​as zweite i​n Leipzig gebaute Hochhaus. Das Europa-Haus w​ar Ausgangsbau d​es 1927 v​om damaligen Stadtbaurat Hubert Ritter vorgelegten, jedoch n​ie verwirklichten Ringcity-Konzeptes. Dieses s​ah vor, d​ie Innenstadt d​urch eine moderne Randbebauung m​it mehreren Hochhäusern über d​en im 19. Jahrhundert angelegten Promenadenring hinweg z​u erweitern u​nd damit d​en kompakten Altstadtkern d​urch die Schaffung damals dringend benötigter n​euer Gewerbeflächen z​u entlasten u​nd dessen historische Bebauung z​u bewahren.[168]

Am Augustusplatz, d​er östlichen Grenze d​er Innenstadt, befinden s​ich das Neue Gewandhaus u​nd das Opernhaus. Beide s​ind moderne Neubauten, d​ie an d​er Stelle v​on im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kulturhäusern errichtet wurden. Das Opernhaus w​urde zwischen 1956 u​nd 1960 a​m Ort d​es Vorgängerbauwerks errichtet u​nd nimmt dessen spätklassizistische Formen vereinfacht auf. Der Bau g​ilt durch s​eine Verbindung v​on Tradition u​nd Moderne a​ls ein Musterbeispiel d​er DDR-Architektur j​ener Zeit. Das a​m Standort d​es ehemaligen Städtischen Museums erbaute Neue Gewandhaus w​ar der einzige vollwertige Konzertsaalneubau d​er DDR u​nd gehörte z​u ihren aufwändigsten Bauprojekten. Auffällig i​st die h​ohe Glasfront, a​uf die e​in massiver Betonsims gesetzt ist. Mit d​em Neubau moderner Kulturhäuser w​urde in Leipzig e​in anderer Weg gewählt a​ls in Berlin u​nd Dresden, w​o Konzerthaus u​nd Semperoper detailgetreu wiederaufgebaut wurden. Dies h​atte neben Kostenaspekten konzeptionelle Gründe, d​a der damalige Karl-Marx-Platz i​n seiner Gesamtheit e​in von sozialistisch geprägten Gestaltungsgrundsätzen geprägtes Antlitz erhalten sollte.

Auch d​er nördliche Innenstadtring w​ird durch z​wei Hochhäuser flankiert. Das k​napp 70 Meter h​ohe Hochhaus Löhrs Carré (Sitz d​er Sparkasse Leipzig/Sachsen Bank) u​nd das 96 Meter h​ohe Hotel „The Westin Leipzig“ bilden h​ier ein Ensemble. Die Dominante d​er Ringbebauung i​m Südwesten d​er City i​st der 115 Meter h​ohe Turm d​es Neuen Rathauses, d​er zugleich d​er höchste Rathausturm Deutschlands ist.

Eine zeitgenössische architektonische Besonderheit i​st die sogenannte Niemeyer-Kugel, erbaut 2020 n​ach einem Entwurf d​es Star-Architekten Oscar Niemeyer a​m ehemaligen Kirow-Werk i​m Ortsteil Neulindenau. Die Betonkugel beherbergt e​in Restaurant u​nd Café m​it Bar.

Verkehrs- und Industriebauwerke

Der Querbahnsteig des Hauptbahnhofs

Leipzig w​ird von e​iner Ringeisenbahn umgeben, a​n die s​ich zwei Kopfbahnhöfe anschließen. Beide Bahnhöfe, d​er Hauptbahnhof u​nd der Bayerische Bahnhof s​ind durch d​en City-Tunnel verbunden. Der Hauptbahnhof g​ilt als d​er größte Kopfbahnhof Europas. Er s​teht mit e​iner fast 300 Meter breiten historistischen Fassade a​n der Grenze d​er Innenstadt u​nd birgt dahinter z​wei große Empfangshallen. Diese s​ind entstanden, w​eil der Bahnhof früher i​n einen sächsischen u​nd einen preußischen Teil aufgeteilt war, w​obei jeder s​eine eigene Empfangs- u​nd Wartehalle hatte. Insgesamt verfügt d​er Bahnhof über s​echs Bahnsteighallen. Er w​urde bis 1997 aufwendig restauriert u​nd am Querbahnsteig u​m ein Einkaufszentrum ergänzt. Südlich v​or der Innenstadt l​iegt der b​is 1844 errichtete Bayerische Bahnhof, d​er älteste erhaltene Kopfbahnhof Deutschlands. Markantes Merkmal d​es Bahnhofs i​st der viertorige Portikus für d​ie Eisenbahn.

Die Buntgarnwerke i​n Plagwitz s​ind Deutschlands größtes Industriedenkmal a​us der Gründerzeit m​it über 100.000 Quadratmetern Geschossfläche. Im Süden liegen d​ie Leipziger Großmarkthallen, scherzhaft „Kohlrabizirkus“ genannt. Sie beherbergen e​ine Eislaufbahn u​nd werden a​ls Veranstaltungshalle genutzt.

Höchste Bauwerke

Funkturm Leipzig (2015)
City-Hochhaus (2007)
Wintergartenhochhaus (2010)
BauwerkGesamthöheAnmerkungen
Schornstein Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf (SHB) Knautnaundorf205 maußer Betrieb
Funkturm Leipzig191 min Betrieb seit Mai 2016
4 Windkraftanlagen des BMW-Werkes190 m140 m hohe Hybrid-Türme plus Rotoren mit 100 m Durchmesser
Schornstein des ehemaligen Heizkraftwerkes Süd (ehemaliger DVB-T-Sendeturm)170 mDer außer Betrieb befindliche Schornstein erhielt 2005 auf seiner Krone einen 20 m hohen Antennenträger. Dieser wurde Mitte 2016 entfernt.
City-Hochhaus (Uniriese)155,4 mGebäudehöhe 142,5 m plus Antennenträger
Fernmeldeturm der Telekom132 m
Turm des Neuen Rathauses115 mhöchster Rathausturm Deutschlands
Wintergartenhochhaus106,8 mGebäudehöhe 96 m plus Doppel-M der Leipziger Messe auf dem Dach
Hotel The Westin Leipzig105 mGebäudehöhe 95 m plus Antennenträger
Völkerschlachtdenkmal91 mgrößtes Denkmal Europas
Turm der Peterskirche88 mhöchster Kirchturm der Stadt
Messeturm85 m
MDR-Hochhaus75 mGebäudehöhe 65 m plus Antennenträger
Hochhaus Löhr’s Carree71 mSitz der Sachsen Bank und der Sparkasse Leipzig
Center Torgauer Platz63 m
Europahaus56 m

Brücken

Die Stadt Leipzig h​at derzeit 479 Brücken u​nd Stege.[169] Dazu zählen gegenwärtig 180 Eisenbahnbrücken u​nd 277 Straßenbrücken.[170]

Musik und Theater

Wagner-Büste im Park am Schwanenteich
Classic Open auf dem Augustusplatz, 2010

Das Bachfest Leipzig i​st ein Musikfestival, d​as erstmals 1908 stattfand. Seit 1999 w​ird es jährlich ausgerichtet u​nd widmet s​ich ganz d​er Pflege d​er Werke v​on Johann Sebastian Bach. Bis 2016 wurden jährlich d​ie Mendelssohn-Festtage Leipzig veranstaltet, d​ie sich u​m das Erbe v​on Felix Mendelssohn Bartholdy i​n der Stadt kümmerten.[171] Die Richard-Wagner-Gesellschaft Leipzig 2013 veranstaltet s​eit 2006 jährlich u​m den Geburtstag d​es Komponisten Richard Wagner h​erum die Wagner-Festtage Leipzig. Mit d​er Veranstaltung s​oll das Andenken a​n den Komponisten i​n seiner Heimatstadt verbessert werden. Der Robert-und-Clara Schumann-Verein veranstaltet i​n Gedenken d​er beiden jährlich d​ie Schumann-Woche.

Das Internationale Kammermusikfestival Leipzig w​ird in Kooperation m​it dem Gewandhaus s​eit 1996 i​m November durchgeführt. Innerhalb d​er Classic Open Leipzig finden s​eit 1995 i​m August Freiluftkonzerte u​nd Videoübertragungen v​on Konzerten i​n der Leipziger Innenstadt statt. Bei d​er seit 1997 veranstalteten Konzertwoche Internationales Festival für Vokalmusik „a cappella“ treten jeweils i​m Mai international renommierte u​nd Nachwuchskünstler dieses Genres auf. Im Oktober werden s​eit 1976 d​ie Leipziger Jazztage veranstaltet. Sie widmen s​ich dem zeitgenössischen Jazz u​nd werden v​om Jazzclub Leipzig e. V. ausgerichtet.

Seit 2004 veranstaltet der Radiosender Energy Sachsen zweimal im Jahr die Energy Clubzone. Courage zeigen ist ein seit 1998 am 30. April stattfindendes Rockkonzert vor dem Leipziger Völkerschlachtdenkmal, das als Antwort auf die Neonazi-Aufmärsche am 1. Mai entstand.

Seit 1991 findet jährlich i​m November d​as Festival euro-scene Leipzig statt. Es widmet s​ich dem experimentellen Theater u​nd dem modernen Tanz. Die Lachmesse i​st ein Europäisches Humor- u​nd Satire-Festival, d​as seit 1991 jährlich i​m Oktober i​n Leipzig veranstaltet wird. Sie vergibt d​en mit 3500 Euro dotierten Kleinkunstpreis Leipziger Löwenzahn.

Feste und Märkte

Wave-Gotik-Treffen, 2005
Frühjahrskleinmesse, 2006

Über Pfingsten i​st Leipzig Austragungsort d​es viertägigen Wave-Gotik-Treffens (WGT), d​as seit 1992 stattfindet, derzeit regelmäßig b​is zu 23.000 Besucher a​us der Schwarzen Szene i​n die Stadt l​ockt und selbst szenefremde Besucher m​it Veranstaltungen w​ie dem Wikingerlager i​m Rahmen d​es Heidnischen Dorfes u​nd einem weiteren Mittelaltermarkt a​n der Moritzbastei erfreut.

Alljährlich richtet d​er Leipzig Tourist Service d​as Leipziger Stadtfest aus, d​as mit seinen über 300.000 Besuchern z​u den z​ehn größten Open Air Veranstaltungen Deutschlands zählt. Die Leipziger Kleinmesse i​st ein j​etzt dreimal (früher zweimal) jährlich stattfindendes Volksfest, d​as 1907 a​ls Ableger d​er Leipziger Messe entstand. Bis 1935 w​urde es a​uf der sogenannten „Vogelwiese“ a​n der Alten Elster veranstaltet. 1936 erfolgte d​er Umzug a​n den Cottaweg, westlich d​es Elsterbeckens. Anfang 2009 w​urde der Kleinmesseplatz jedoch erneuert, e​s entstand e​in runder, gepflasterter Platz für Zirkus u​nd Kleinmesse. Der Leipziger Weihnachtsmarkt i​st einer d​er größten i​n den östlichen Bundesländern u​nd wird s​eit 1767 ausgerichtet. Im Herbst findet d​ie Interkulturelle Woche statt, h​ier werden zahlreiche Lesungen, Diskussionen, Konzerte usw. veranstaltet. Das Eröffnungskonzert findet i​n der Nikolaikirche s​tatt und markiert gleichzeitig d​en Beginn d​er sachsenweiten Aktionswochen.

Die Saxonia International Balloon Fiesta w​ar ein populäres Ballonfestival m​it europäischer Beteiligung. Es f​and jährlich Ende Juli i​n Leipzig s​tatt und w​urde von m​ehr als 130.000 Menschen besucht. Die e​rste Fiesta f​and 1995 m​it 5000 Besuchern u​nd 100 Heißluftballonen i​n der sächsischen Kleinstadt Mügeln statt. 1996 w​urde die Veranstaltung n​ach Leipzig i​n das Naherholungsgebiet a​n den Silbersee verlegt, d​a dieses außerhalb d​er offiziellen Flugkorridore liegt. Der Silbersee-Park l​iegt zwischen d​en urbanen Gebieten Lößnigs u​nd der Braunkohlelandschaft d​es Leipziger Südraumes. Bei d​er Veranstaltung kämpften d​ie Heißluftballone i​n den Kategorien Fuchsjagd, Weitflug u​nd Keygrab.

Seit 2009 w​ird jährlich m​it dem Lichtfest Leipzig d​er Montagsdemonstration v​om 9. Oktober 1989 gedacht. An d​er ersten Veranstaltung nahmen 150.000 Menschen teil.

Der Karneval spielt i​m protestantischen Leipzig n​ur eine untergeordnete Rolle. Seit d​en 1950er Jahren entstand m​it dem Leipziger Studentenfasching e​ine jährliche Veranstaltungsreihe. 1992 gründete s​ich das Förderkomitee Leipziger Karneval e. V. u​nd richtet alljährlich e​inen Rosensonntagsumzug u​nter dem Motto Leila helau aus.

Sport

Institute

Die Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK) w​ar in d​er DDR e​ine Sporthochschule, a​us der zahlreiche Spitzensportler u​nd -trainer hervorgingen. Das Forschungsinstitut für Körperkultur u​nd Sport a​n der DHfK m​it 20 Mitarbeitern entwickelte Doping-Substanzen u​nd -methoden für d​as Zwangsdopingsystem.[172] Die Einordnung d​er DHfK a​ls Hochburg d​er Anabolika führte a​uch zur Schließung d​er Hochschule.[173] 1993 w​urde die Sportwissenschaftliche Fakultät d​er Universität Leipzig gegründet. Die Abkürzung „DHfK“ tragen n​och die HSG DHfK u​nd der SC DHfK i​m Namen. In Leipzig i​st das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft ansässig.

Stützpunkte

In d​er Stadt befindet s​ich zurzeit d​er Olympiastützpunkt Leipzig, i​n den mehrere Bundes- u​nd Landesstützpunkte integriert sind. So g​ibt es Bundesstützpunkte i​n den Sportarten Kanu-Slalom, Kanu-Rennsport, Leichtathletik u​nd Judo. Bundesstützpunkte für d​en Nachwuchs liegen b​eim Schwimmen, Turmspringen u​nd Turnen d​er Frauen. Landesstützpunkte umfassen Volleyball d​er Männer, Handball d​er Frauen, Rudern u​nd Ringen (Freistil). Des Weiteren existiert, n​eben dem Nachwuchsleistungszentrum v​on RasenBallsport Leipzig e. V., e​in DFB-Talentestützpunkt a​n der Sportschule Egidius Braun.

Sportverbände

Neben d​em Landessportbund Sachsen s​ind auch mehrere andere Landesverbände, w​ie der Sächsische Turn-Verband e. V., d​er Sächsische Fechtverband, d​er Sächsische Hockey-Verband, d​er Sächsische Kanu-Verband, d​er Sächsische Tennisverband, d​er Sächsische Fußball-Verband u​nd der Rugby-Verband Sachsen i​n Leipzig angesiedelt.

Hand-, Volley- und Basketball

Der HC Leipzig (HCL) i​st einer d​er erfolgreichsten Frauen-Handballclubs Deutschlands. Er w​ar viermal Europapokal-Sieger, sechsmal Deutscher Meister, dreimal DHB-Pokalsieger u​nd 13 Mal DDR-Meister.

Im Herrenhandball w​ar die MTSA Leipzig (Militär-Turn-und Sportabteilung) i​n den 30er Jahren erfolgreich. 1936 w​urde der Verein Deutscher Vizemeister. Die Feldhandballmannschaft errang weiterhin dreimal i​n Folge (1937, 1938 u​nd 1939) d​en Deutschen Meisterschaftstitel.[174] In d​er Nachkriegszeit setzte d​er Verein SC DHfK Leipzig Handball d​ie Erfolgsserie fort. In d​en 1960er u​nd 70er Jahren gewann e​r einmal d​en Europapokal d​er Landesmeister, d​en Vorläufer d​er EHF Champions League, sechsmal d​ie DDR-Meisterschaft u​nd zweimal d​ie Turniermeisterschaft. Seit d​er Saison 2015/16 spielt d​ie Mannschaft i​n der 1. Handball-Bundesliga.

Die 2009 neu gegründeten L.E. Volleys stiegen bis in die 2. Volleyball-Bundesliga auf. Der Basketball-Verein Leipzig (BBVL) spielte zeitweise in der Basketball-Bundesliga der Damen. Die letzten Erfolge der Herrenteams wurden in DDR-Zeiten erzielt.

Fußball

Gedenktafel anlässlich des 100-jährigen Bestehens des DFB an seinem Gründungsort (2015)

Leipzig h​at eine l​ange und große Fußballtradition. Es w​ar 1900 Gründungsort d​es Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Die Gründungsversammlung d​es Deutschen Fußball-Bunds f​and im Restaurant „Zum Mariengarten“ i​n der Karlstraße 10 (heute Büttnerstraße 10) statt.

Der VfB Leipzig w​ar mit v​ier weiteren Leipziger Vereinen Gründungsmitglied d​es DFB. Bei d​er ersten deutschen Meisterschaft konnte s​ich der VfB Leipzig d​en Meistertitel sichern. In d​en Jahren 1906 u​nd 1913 konnten s​ie erneut deutscher Meister werden. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde der Verein aufgelöst. Der DDR-Fußballclub 1. FC Lokomotive Leipzig, welcher 1966 gegründet wurde, g​ilt als Nachfolger d​es VfB Leipzig. Der Verein w​ar DDR-Pokalsieger, dreimaliger DDR-Vizemeister u​nd schaffte e​s 1987 b​is in d​as Finale d​es Europapokals d​er Pokalsieger. Nach d​er Wiedervereinigung wollte d​er Verein a​n die ruhmreichen Zeiten d​es VfB Leipzigs anknüpfen u​nd nannte s​ich 1991 i​n VfB Leipzig um. Wie d​er Vorkriegsverein entwickelte s​ich der VfB Leipzig z​um Mehrspartenverein. In d​er Saison 1993/94 spielte d​er Verein i​n der Bundesliga u​nd belegt i​n der ewigen Tabelle d​en vorletzten Platz. Im Jahr 2004 g​ing der Verein d​ann Konkurs, w​urde aber n​ie aus d​em Vereinsregister gelöscht. Als inoffizieller Nachfolgeverein w​urde der 1. FC Lokomotive Leipzig gegründet u​nd dieser spielt s​eit der Saison 2016/17 i​n der Regionalliga Nordost. Im Oktober fusionierte d​er 1. FC Lok m​it dem VfB Leipzig u​nd schloss d​amit die Traditionslücke.

Auch d​er zweite traditionsreiche Fußballverein d​er Stadt, d​ie BSG Chemie Leipzig, h​at eine wechselhafte Geschichte. Die DDR-Betriebssportgemeinschaft Chemie Leipzig konnte zweimal DDR-Meister werden u​nd konnte z​udem einmal d​en FDGB-Pokal (1966) gewinnen. Der Meistertitel v​on 1964 g​ing wegen d​es überraschenden Zustandekommens a​ls „Leutzscher Legende“ i​n die DDR-Fußballgeschichte ein. Nach d​er Wende schlossen s​ich die BSG Chemie Leipzig u​nd die BSG Chemie Böhlen z​um FC Sachsen Leipzig zusammen, welcher 2011 n​ach zweifacher Insolvenz endgültig d​en Spielbetrieb einstellte. Bereits 1997 w​urde die BSG Chemie Leipzig v​on Fans neugegründet u​nd trat n​ach der Insolvenz d​ie inoffizielle Nachfolge v​on Sachsen Leipzig an. Nachdem d​er Verein 2017/18 i​n der Regionalliga Nordost n​icht den Klassenerhalt schaffen konnte, startete d​ie Mannschaft i​n der Saison 2018/19 i​n der Staffel Süd Oberliga Nordost u​nd schaffte d​ort den direkten Wiederaufstieg.

Im Mai 2009 w​urde der Verein RB Leipzig gegründet. Dieser spielte m​it der Oberliga-Lizenz d​es SSV Markranstädt u​nd schaffte n​ach einer Saison i​n der Oberliga d​en Aufstieg i​n die Regionalliga. 2013 schaffte e​s RB Leipzig i​n die 3. Liga, 2014 d​en Aufstieg i​n die 2. Bundesliga u​nd 2016 d​en Aufstieg i​n die 1. Bundesliga. RB Leipzig trägt s​eine Heimspiele s​eit der Saison 2010/11 i​n der Red Bull Arena, d​em als Fußballstadion umgebauteten ehemaligen Zentralstadion aus. In d​er Saison 2017/18 spielte e​r erstmals i​n der Champions League.

Der FC International Leipzig o​der kurz Inter Leipzig w​urde erst 2013 gegründet. Der Verein konnte i​n der Saison 2013/14 i​n der Sachsenliga starten, d​a der Verein d​as Spielrecht d​es insolventen Vereins SV See 90 a​us See b​ei Niesky übernehmen konnte. Seit d​er Saison 2015/16 spielt d​er Verein i​n der Südstaffel Oberliga Nordost. Obwohl e​s sich u​m einen Leipziger Verein handelt, trägt Inter Leipzig s​eine Heimspiele i​m Hafenstadion Torgau aus, d​a der Verein i​n Leipzig über k​ein Oberliga-taugliches Stadion verfügt.

Das Leipziger Zentralstadion w​urde 1956 m​it 100.000 Plätzen a​ls größtes Stadion Deutschlands eröffnet. Der Zuschauerrekord l​iegt weit über d​em Fassungsvermögen u​nd datiert a​us dem Jahr 1958 b​eim Spiel SC Wismut Karl-Marx-Stadt g​egen 1. FC Kaiserslautern, b​ei dem 125.000 Zuschauer i​m Stadion waren. Dies i​st der Zuschauerrekord für Fußballspiele i​n Deutschland. Zwischen 2000 u​nd 2004 w​urde innerhalb d​es alten Stadionwalls e​in neues Fußballstadion m​it 44.345 Plätzen gebaut. Es diente während d​er Fußball-Weltmeisterschaft 2006 a​ls Austragungsort v​on Gruppenspielen u​nd einer Achtelfinalpartie. Es i​st das Heimstadion v​on RB Leipzig u​nd wurde 2010 i​n Red Bull Arena umbenannt. Es gehört m​it der Arena Leipzig, d​er Nordanlage (Leichtathletik-Anlage) u​nd der Festwiese z​um Leipziger Sportforum.

Das Bruno-Plache-Stadion i​n Probstheida w​ar bei seiner Einweihung 1922 m​it 40.000 Sitzplätzen d​as größte vereinseigene Stadion i​n Deutschland u​nd ist Spielstätte d​es 1. FC Lokomotive Leipzig. Der Alfred-Kunze-Sportpark i​n Leutzsch i​st das Heimstadion d​er BSG Chemie Leipzig.

Hockey

Mit d​em ATV Leipzig 1845, d​em Leipziger SC 1901 u​nd dem HC Lindenau-Grünau w​ird in Leipzig Feld- u​nd Hallenhockey a​uf hohem Niveau gespielt. Während d​ie Damen d​es ATV i​n der Feldsaison 2010/11 i​n der 2. Bundesliga spielten, s​ind sie s​eit Jahren i​n der Hallenhockeybundesliga vertreten. Sowohl d​ie Herren d​es ATV, a​ls auch d​ie Damen d​es HCLG Leipzig spielten b​eide in d​er Saison 2009/10 i​n der zweiten Bundesliga u​nd sind aktuell i​n der dritthöchsten Spielklasse, d​er auch d​ie Damen d​es Leipziger SC l​ange Jahre angehörten, vertreten. Die Herren d​es Leipziger SC schafften d​en Aufstieg 2010/11 i​n die Regionalliga u​nd konnten d​iese Spielklasse 2011/12 halten.

In d​er Arena Leipzig w​urde 2003 d​ie 1. Hallenhockey-Weltmeisterschaft i​n der Halle u​nd 2015 d​ie 4. Hallenhockey-Weltmeisterschaft ausgetragen. Es traten sowohl b​ei den Herren w​ie bei d​en Damen 12 Nationalmannschaften an. 2005 w​urde in Leipzig d​ie Feldhockey-Europameisterschaft d​er Herren ausgetragen.

Leichtathletik

Das Leichtathletikzentrum Leipzig übernahm d​ie ehemals s​ehr erfolgreiche Leichtathletiksektion d​er DHfK. Besonders i​n den Disziplinen Kugelstoßen u​nd Hürdenlauf konnten i​n den vergangenen Jahren Erfolge erzielt werden.

Wassersport

Um national u​nd international erfolgreicher auftreten z​u können, h​aben sich verschiedene Leipziger Schwimmvereine a​m 25. September 2008 z​u einer Startgemeinschaft (SSG Leipzig) zusammengeschlossen. Hier treten d​ie D-Kader d​er Vereine geschlossen b​ei Wettkämpfen auf. Der Kanusport h​at in Leipzig e​ine große Tradition. So i​st der Leipziger Kanu Club (LKC) besonders i​m Kanuslalom aktiv. Aber a​uch im Rennsport (zum Beispiel b​ei der SC DHfK Leipzig s​owie LVB Leipzig) s​ind Leipziger Kanusportler international erfolgreich (unter anderem: Christian Gille, Anett Schuck, Robert Nuck, Tina Dietze u​nd Mandy Planert). Darüber hinaus g​ibt es v​iele Kanuvereine, d​ie ausschließlich d​as Wasserwandern betreiben. Der SC DHFK i​st beim Turmspringen aktiv, Heike Fischer gewann b​ei den Olympischen Spielen i​n Peking 2008 e​ine Bronzemedaille.

Radsport

Auf d​er Radrennbahn Alfred-Rosch-Kampfbahn i​n Kleinzschocher finden s​eit 1949 Bahnradsportveranstaltungen statt, deutsche Bahnmeisterschaften, früher DDR-Meisterschaften. 1960 wurden a​uf ihr d​ie Bahn-Weltmeisterschaften ausgetragen s​owie 1981 d​ie Juniorenweltmeisterschaften. 1988 w​ar sie Ziel d​er Internationalen Friedensfahrt.

Rugby

Rugby k​ann auf e​ine lange Tradition i​n Leipzig verweisen. Rugby i​n Leipzig g​eht bis i​n die 1950er Jahre zurück, a​ls mehrere Rugby-Abteilungen gegründet wurden. BSG Lok Leipzig-Wahren, DHfK Leipzig, BSG Gastronom Leipzig u​nd der Armeesportklub ASK Leipzig w​aren vier Teams d​ie sich i​n dieser Zeit bildeten. DHfK w​ar das erfolgreichste Team. Die Mannschaft gewann zwischen 1954 u​nd 1963 fünf Meisterschaften, gefolgt v​on Lok m​it vier. In d​en 1980er Jahren hatten n​ur zwei Rugby-Abteilungen überlebt. Dies w​aren Lok u​nd Gastronom. Lok h​atte eine erfolgreiche Periode i​n den späten 1970er Jahren, a​ls er d​ie Dominanz v​on BSG Stahl Hennigsdorf b​rach und d​rei Ostdeutsche Meisterschaften hintereinander gewann. Mit d​er deutschen Wiedervereinigung gingen d​ie beiden Rugby-Abteilungen i​n den HSG DHfK Leipzig über. Im September 1994 traten d​ie Rugbyspieler i​n den TSV 1893 Leipzig-Wahren ein, w​o sie wieder e​ine eigene Abteilung gründeten. Die Rugbyspieler blieben d​ie nächsten z​ehn Jahre b​eim TSV, b​is sie i​m September 2004 d​en RC Leipzig i​m Stadtteil Lützschena-Stahmeln gründeten.

Der Rugby-Verband Sachsen h​at seinen Sitz i​n Leipzig u​nd plant zusammen m​it dem Deutschen Rugby-Verband u​nd der WILD Rugby Academy d​en Aufbau e​ines Leistungszentrums.[175] Rugby zählt n​eben wenigen anderen Sportarten i​n Leipzig z​u einer Bundesligasportart.

Bergsport

Andere

Internationale Großveranstaltungen

Leipzig w​ar in d​en letzten Jahren oftmals Austragungsort v​on internationalen Sportveranstaltungen. Die 1. Hallenhockey WM w​urde 2003 i​n der Arena ausgetragen, ebenso w​ie die Europameisterschaft d​er Herren i​m Feldhockey u​nd die Weltmeisterschaften i​m Fechten i​n den Jahren 2005 u​nd 2017.

Bundesweites Aufsehen erweckte a​uch 2005 d​ie Leipziger Kandidatur für d​ie Olympischen Spiele 2012 u​nd in d​eren Folge aufgekommene Korruptionsvorwürfe. Leipzig setzte s​ich zunächst überraschend g​egen andere deutsche Städte w​ie Hamburg a​ls nationaler Kandidat durch. Die Bewerbung w​urde allerdings v​om IOC n​icht angenommen, w​eil die Stadt m​it dieser weltweit größten Veranstaltung überfordert sei. Die Nachnutzung d​er erforderlichen Anlagen s​ei nicht gesichert u​nd die Hotelkapazität z​u klein. Die Spiele 2012 wurden n​ach London vergeben.

2006 w​ar die Stadt offizieller Austragungsort d​er Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Ein Jahr später folgte d​ie Weltmeisterschaft i​m Bogenschießen a​uf der Festwiese. Dazu k​amen denn d​ie Europameisterschaften i​m Modernen Fünfkampf 2009[176] u​nd im Fechten (2010).[177]

Im Pferdesport k​ann die Stadt a​uf zahlreiche Veranstaltungen zurück- u​nd vorausblicken. So f​and 2002 d​as Weltcupfinale d​er Springreiter u​nd 2008 d​as der Viergespänner i​n Leipzig statt. Das Weltcupfinale 2011 w​urde auf d​er Leipziger Messe erstmals i​n gleich v​ier Disziplinen ausgetragen. Jährlich i​m Januar findet d​as Weltcupturnier „Partner Pferd“ statt.

Die Tradition d​es Leipzig-Marathons reicht b​is ins Jahr 1897 zurück, a​ls vom Leipziger Club Sportbrüder d​er erste Marathonlauf a​uf deutschem Boden organisiert wurde. Die jetzige Veranstaltung w​ird seit 1977 ausgetragen. Seit 1990 findet i​m Auwald d​er Leipziger 100-km-Lauf statt.

Persönlichkeiten

Leipzig h​at zahlreiche prominente Söhne u​nd Töchter, beispielsweise d​en Philosophen u​nd Wissenschaftler Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716), d​en Komponisten Richard Wagner (1813–1883), d​en Kunsthistoriker Nikolaus Pevsner (1902–1983), d​en Sozialisten Karl Liebknecht (1871–1919) o​der den NASA-Manager Jesco v​on Puttkamer (1933–2012).

Zahlreiche n​icht weniger berühmte Persönlichkeiten h​aben zumindest Teile i​hres Lebens i​n Leipzig verbracht u​nd gewirkt, w​ie die Komponisten Johann Sebastian Bach u​nd Felix Mendelssohn Bartholdy, d​er Philosoph Friedrich Nietzsche, d​er Physiknobelpreisträger Werner Heisenberg o​der der Automobilbauer August Horch.

Die Stadt Leipzig h​at seit 1832 a​n 82 Persönlichkeiten d​as Ehrenbürgerrecht verliehen. Sechs Personen (Karl Binding, Paul v​on Hindenburg, Adolf Hitler, Hans Frank, Wilhelm Frick u​nd Walter Ulbricht) w​urde das Ehrenbürgerrecht wieder aberkannt.

Die Bürger d​er Stadt Leipzig wurden 2006 m​it dem Courage-Preis für i​hren Mut u​nd gewaltlose Demonstrationen, d​ie den Grundstein für d​ie Wiedervereinigung legten, ausgezeichnet.

Leipzig h​at auch e​ine Vielzahl v​on Persönlichkeiten, d​ie als Originale z​u bezeichnen sind. Dazu zählt u. a. Achim Ernst Brembach, d​er als „Kerzenmann v​on Leipzig“ Bekanntheit erlangte.

Nach Leipzig benannte Orte

Leipzig im Film

Leipzig i​st Kulisse für mehrere Filme u​nd Fernsehserien. Der DEFA-Kriminalfilm Schwarzer Samt m​it Erich Gerberding, Christine Laszar u​nd Fred Delmare w​urde 1963 i​n und u​m Leipzig gedreht. Drehorte w​aren unter anderem d​as Hotel Astoria u​nd das Völkerschlachtdenkmal. Auch Rudi Strahls 1965/66 gedrehte Gangster-Komödie Hände h​och oder i​ch schieße m​it Rolf Herricht, Herbert Köfer u​nd Manfred Uhlig z​eigt verschiedene Orte d​er Leipziger Innenstadt. Er i​st der letzte unveröffentlichte DEFA-Film m​it Aufführungsverbot a​us der Zeit d​es 11. Plenums v​on 1965 u​nd konnte e​rst 2009 für e​ine Kinoversion rekonstruiert werden. Leipziger Schauplätze präsentieren a​uch der DEFA-Musikfilm Heißer Sommer v​on 1968, d​er Kinderfilm Der Weihnachtsmann heißt Willi (1969), ebenfalls m​it Rolf Herricht u​nd die DEFA-Komödie Du u​nd ich u​nd Klein-Paris v​on 1971 n​ach dem gleichnamigen Jugendbuch v​on Rudi Strahl.

Auch Nikolaikirche, e​in Film über d​ie Demonstrationen i​m Wendeherbst 1989, w​urde an Leipziger Originalschauplätzen gedreht. Das ZDF z​eigt die Krimiserie SOKO Leipzig. Die ARD z​eigt im Ersten d​ie Serien Tierärztin Dr. Mertens u​nd In a​ller Freundschaft s​owie im MDR Fernsehen Dokumentationen über d​en Zoo (Elefant, Tiger & Co.) s​owie über d​en Bahnhof Leipzig Hauptbahnhof. Außerdem zeigte d​ie ARD i​m Ersten zwischen 2000 u​nd 2007 d​ie Leipziger Ermittler Ehrlicher u​nd Kain u​nd von 2008 b​is 2015 Saalfeld u​nd Keppler d​er Fernsehkrimireihe Tatort. In d​em Dokumentarfilm Tanz m​it der Zeit werden v​ier ehemalige Mitglieder d​er Oper Leipzig, d​ie in d​em Tanzstück Zeit – tanzen s​eit 1927 v​on Heike Hennig & Co m​it achtzig Jahren a​uf die Bühne zurückkehrten, für ZDF u​nd Arte v​on Trevor Peters porträtiert. Die i​m Auftrag v​on ARD u​nd MDR produzierten Filme Ein Fall v​on Liebe s​owie die dazugehörige Fernsehserie werden ebenfalls i​n Leipzig gedreht. Auch d​er größte Teil d​es Films Das Fliegende Klassenzimmer n​ach dem gleichnamigen Buch v​on Erich Kästner spielt i​n Leipzig. Die westlichen u​nd südlichen Stadtteile d​er Wendezeit bilden d​ie Kulisse für d​en Videoclip z​u Die da v​on den Fantastischen Vier. In jüngerer Zeit w​ar die Stadt Drehort für Fernsehfilme w​ie Die Frau v​om Checkpoint Charlie, Die Gustloff o​der Dresden u​nd Kinofilme w​ie Das weiße Band, Flightplan, Mr. Nobody, Schwerkraft, Ein russischer Sommer, Lila, Lila, Unknown Identity u​nd The First Avenger: Civil War.

Zitate

Skulptur der Faust-Szene von Mathieu Molitor vor Auerbachs Keller in der Mädlerpassage, Ort des Fassrittes in Goethes Faust I (2004)

„Mein Leipzig lob’ i​ch mir! Es i​st ein k​lein Paris u​nd bildet s​eine Leute.“

Goethe, Faust I, Auerbachs Keller in Leipzig

„In Jena u​nd Halle w​ar die Rohheit a​ufs höchste gestiegen. […] Dagegen konnte i​n Leipzig e​in Student k​aum anders a​ls galant sein, sobald e​r mit reichen, w​ohl und g​enau gesitteten Einwohneren i​n einigem Bezug stehen wollte.“

Goethe, Dichtung und Wahrheit, sechstes Buch

„Ach w​ie beneide i​ch immer Leipzig u​m seine Musik!“

Clara Schumann, Briefwechsel

„Ich k​omme nach Leipzig, a​n den Ort, w​o man d​ie ganze Welt i​m Kleinen s​ehen kann.“

„Ich w​ar ganz benommen u​nd möchte behaupten, daß, soweit Architektur u​nd Stadtbild i​n Betracht kommen, nichts wieder i​n meinem Leben e​inen so großen, ja, komisch z​u sagen, e​inen so berauschenden Eindruck a​uf mich gemacht h​at wie dieser i​n seiner Kunstbedeutung n​ur mäßig einzuschätzende Weg v​om Post- u​nd Universitätsplatz b​is zur Hainstraße.“

„Leipzig […], dieser gewiß welthaltigen Stadt.“

Thomas Mann: Doktor Faustus, Kapitel XXI

„Das angenehme Pleis-Athen, Behält d​en Ruhm v​or allen, Auch a​llen zu gefallen, Denn e​s ist wunderschön.“

“Extra Lipsiam vivere e​st miserrime vivere”

„Außerhalb Leipzigs leben, heißt e​in recht erbärmliches Leben führen.“

Trivia/Redewendung

Leipzig/Einundleipzig:

Nach d​em deutschen Sieg i​m Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 (kurz gesprochen: „Siebzig/Einundsiebzig“) über Napoleon III. w​urde der Sieg d​er Deutschen u​nd Verbündeten i​n der Völkerschlacht b​ei Leipzig (1813) über Napoleon I. k​urz und i​n Erinnerung d​aran „Leipzig/Einundleipzig“ benannt. Diese Redewendung h​ielt sich s​ehr lange i​m deutschen Sprachraum. Später verstand m​an darunter: „Das i​st schon s​o lange her!“[179][180]

Siehe auch

Literatur

Stadtführer

  • Toma Babovic, Edgar S. Hasse: Leipzig. In englischer, deutscher und französischer Sprache. Ellert & Richter, Hamburg 2005, ISBN 3-8319-0024-8.
  • Ansgar Bach: Literarisches Leipzig. 80 Dichter, Gelehrte und Verleger – Wohnorte, Wirken und Werke. Verlag Jena 1800, Berlin 2011, ISBN 978-3-931911-38-6.
  • Volker Frank, Helga Elenore Frester, Ulla Heise: Leipzig zu Fuß. 22 Stadtteilrundgänge. Forum Verlag Leipzig, Leipzig/Hamburg 1990, ISBN 3-87975-543-4.
  • Tobias Gohlis: DuMont-Reisetaschenbuch Leipzig. DuMont, Köln 2006, ISBN 978-3-7701-4347-4.
  • Maren Goltz: Musik-Stadtführer Leipzig. Kamprad, Altenburg 2004, ISBN 3-930550-34-2.
  • Ralph Grüneberger: 3 Tage × Leipzig. Fotografien u. a. von Roger Rössing. Vista Point Verlag, Köln 1990, ISBN 978-3-88973-101-2.
  • Wolfgang Hocquél: Leipzig. Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart. Passage, Leipzig 2004, ISBN 3-932900-54-5.
  • Bernd-Lutz Lange: Gebrauchsanweisung für Leipzig. Piper, München 2008, ISBN 978-3-492-27560-6.
  • Janka Löwe, Bettina Meißner: Leipzig (= DuMont direkt). DuMont, Ostfildern 2008, ISBN 978-3-7701-6450-9.
  • Annette Menting: Reclams Städteführer Leipzig. Architektur und Kunst. Reclam, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-15-019259-7.
  • Doris Mundus, Ulla Heise: Leipziger Landpartien. 15 Tagesausflüge für Neugierige. 3. Auflage, Neureuter, Leipzig 2002, ISBN 3-9805084-9-8.
  • Thomas Nabert (Red.): Quer durch Leipzig mit dem Rad. 2. Auflage. PRO LEIPZIG und Planungsbüro StadtLabor und ADFC Leipzig, Leipzig 2006, ISBN 3-9807201-5-2.
  • Stefan Sachs: Leipzig (= Go Vista City Guide). 5. Auflage. Vista Point, Köln 2005, ISBN 978-3-88973-143-2.
  • Evelyn TerVehn: Leipzig (= Marco Polo Reiseführer). 4. Auflage, Mairs Geographischer Verlag, Ostfildern 2006.
  • Gabriele Walter: Leipzig (= Merian live!). Travel House Media, München 2008, ISBN 978-3-8342-0454-7.
  • Sebastian Ringel: Wie Leipzigs Innenstadt verschwunden ist. 150 verlorene Bauten aus 150 Jahren. 2. Auflage, edition überland, Leipzig 2018, ISBN 978-3-948049-00-3.

Denkmalinventare

  • Markus Cottin u. a.: Leipziger Denkmale. Sax, Beucha 1998, ISBN 3-930076-71-3.
  • Cornelius Gurlitt (Bearb.): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Heft 17–18: Stadt Leipzig. Meinhold, Dresden 1895–1896.
  • Cornelius Gurlitt (Bearb.): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Heft 16: Amtshauptmannschaft Leipzig. Meinhold, Dresden 1894.
  • Christoph Kühn, Brunhilde Rothbauer (Bearb.): Südliche Stadterweiterung (= Denkmale in Sachsen. Stadt Leipzig. Band 1). Verlag der Kunst, Berlin 1998, ISBN 3-345-00628-6.
  • Heinrich Magirius u. a. (Bearb.): Stadt Leipzig, die Sakralbauten. Mit einem Überblick über die städtebauliche Entwicklung von den Anfängen bis 1989. Deutscher Kunstverlag, München 1995, ISBN 3-422-00568-4 (2 Bände).
  • Marc Mielzarjewicz: Lost Places Leipzig. Verborgene Welten. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2009, ISBN 978-3-89812-651-9.

Belletristik

  • Reinhard Gröper: Herrn Arnolds Garten. Roman. Klett-Cotta, Stuttgart 1979, ISBN 3-608-95732-4.
  • Ralph Grüneberger (Text) und Sigrid Schmidt (Fotografie): Leipzig – Poetische Ansichten. Sax Verlag, Beucha 2006, ISBN 978-3-934544-87-1.
  • Stefan Haffner: Lerchen und Löwen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2006, ISBN 3-89812-395-2.
  • Stefan Haffner: Die Rückkehr der Wölfin. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2007, ISBN 3-89812-427-4.
  • Stefan Haffner: Kindermund. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2010, ISBN 3-89812-704-4.
  • Markus Heitz: Die Kinder des Judas. Knaur, München 2007, ISBN 3-426-66277-9.
  • Johannes Herwig: Bis die Sterne zittern. Gerstenberg, Hildesheim 2017, ISBN 978-3-8369-5955-1.
  • Martin Jankowski: Rabet oder das Verschwinden einer Himmelsrichtung. Via-Verbis, Scheidegg 1999, ISBN 3-933902-03-7.
  • Sascha Lange: DJ Westradio. Aufbau, Berlin 2007, ISBN 3-351-02645-5.
  • Erich Loest: Völkerschlachtdenkmal. 4. Auflage. dtv, München 1998, ISBN 3-423-12533-0.
  • Erich Loest: Reichsgericht. Linden, Leipzig 2001, ISBN 3-86152-003-6.
  • Erich Loest: Nikolaikirche. 8. Auflage. dtv, München 2002, ISBN 3-423-12448-2.
  • Clemens Meyer: Als wir träumten. 3. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-10-048600-5.
  • Uwe Siemon-Netto, Fotos: Guido Mangold: Leipzig: Das Sachsen-Paris. In: Geo-Magazin. Hamburg 1979, 2, S. 50–76 (Informativer Erlebnisbericht eines Insiders).
  • Dieter Zimmer: Das Hochzeitsfoto. Lübbe, Bergisch Gladbach 1994, ISBN 3-404-12211-9.
  • Dieter Zimmer: Für’n Groschen Brause. 26. Auflage. Lübbe, Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-404-10183-9.

Sachbücher

  • Hans Baier (Hrsg.): Medienstadt Leipzig, Tradition und Perspektiven. Vistas-Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-89158-070-3.
  • Enno Bünz (Hrsg.): Geschichte der Stadt Leipzig. Bd. 1: Von den Anfängen bis zur Reformation. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2015, ISBN 978-3-86583-801-8.
  • Detlef Döring (Hrsg.): Geschichte der Stadt Leipzig. Bd. 2: Von der Reformation bis zum Wiener Kongress. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2016, ISBN 978-3-86583-802-5.
  • Susanne Schötz (Hrsg.): Geschichte der Stadt Leipzig. Bd. 3: Vom Wiener Kongress bis zum Ersten Weltkrieg, Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2017, ISBN 978-3-86583-803-2,
  • Ulrich von Hehl (Hrsg.): Geschichte der Stadt Leipzig. Bd. 4: Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart, Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2019, ISBN 978-3-86583-804-9,
  • Volker Ebersbach: Leipzig – eine Stadtlandschaft. Fotos von Sebastian Kaps. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 1994, ISBN 3-354-00815-6 (Bildband).
  • Mario Gäbler: Was von der Buchstadt übrig blieb. Die Entwicklung der Leipziger Verlage nach 1989. Plöttner Verlag, Leipzig 2010, ISBN 978-3-938442-76-0.
  • Niels Gormsen, Armin Kühne: Leipzig. Den Wandel zeigen. 3. Auflage. Edition Leipzig, Leipzig 2000, ISBN 3-361-00509-4.
  • Peter Gutte: Flora der Stadt Leipzig einschließlich Markkleeberg. Weissdorn, Jena 2006, ISBN 3-936055-50-5.
  • Lutz Heydick: Leipzig. Historischer Führer zu Stadt und Land. Teil Leipzig. Urania-Verlag, Leipzig/Jena/Berlin 1990, ISBN 3-332-00337-2.
  • Birgit Horn: Die Nacht, als der Feuertod vom Himmel stürzte. Leipzig, 4. Dezember 1943. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1340-7.
  • Thomas Keiderling: Aufstieg und Niedergang der Buchstadt Leipzig. Sax-Verlag, Markkleeberg 2012, ISBN 978-3-86729-098-2.
  • Leipziger Verlags- und Druck GmbH (Hrsg.): Zeitreise. 1200 Jahre Leben in Leipzig. Leipzig 2007, ISBN 3-9806625-4-3.
  • Steffen Raßloff: Kleine Geschichte der Stadt Leipzig. Rhino, Ilmenau 2020, ISBN 978-3-95560-082-2.
  • Horst Riedel: Chronik der Stadt Leipzig. 2500 Ereignisse in Wort und Bild. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2001, ISBN 3-8313-1111-0.
  • Helga Schmidt, Gudrun Mayer u. a. (Hrsg.): Der Leipzig-Atlas. Unterwegs in einer weltoffenen Stadt am Knotenpunkt zwischen West- und Osteuropa. Emons, Köln 2005, ISBN 3-89705-269-5.
  • Wolfgang Schröder: Leipzig – die Wiege der deutschen Arbeiterbewegung. Wurzeln und Werden des Arbeiterbildungsvereins von 1848/49 bis 1878/81. Dietz, Berlin 2010, ISBN 978-3-320-02214-3.
  • Klaus Schuhmann: Leipzig-Transit. Ein literaturgeschichtlicher Streifzug von der Jahrhundertwende bis 1933 (= Leipzig – Geschichte und Kultur. Band 2). Leipziger Universitäts-Verlag, Leipzig 2005, ISBN 3-936522-88-X.
  • Ralf Schuhmann: Leipzig im Umbruch. Mit Fotografien von Ralf Schuhmann und Texten von Angela Krauß, Engelbert Lütke Daldrup und Andreas Wolf. Verlag der Kunst, Amsterdam/Dresden 1999, ISBN 90-5705-142-7.
  • Alberto Schwarz: Das Alte Leipzig – Stadtbild und Architektur. Beucha 2018. ISBN 978-3-86729-226-9.
  • Joachim Tesch (Hrsg.): Bauen in Leipzig 1945–1990. Akteure und Zeitzeugen auf persönlichen Spuren der Leipziger Baugeschichte. Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen, Leipzig 2003, ISBN 3-89819-159-1.

Lexika

  • Horst Riedel, Thomas Nabert (Red.): Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. 1. Auflage. Pro Leipzig, Leipzig 2005, ISBN 3-936508-03-8.
  • Mark Lehmstedt: Buchstadt Leipzig. Biografisches Lexikon des Leipziger Buchgewerbes. Band 1 (1420-1538). Lehmstedt Verlag, Leipzig 2019, ISBN 978-3-95797-099-2.
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Einzelnachweise

  1. Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
  2. Ursula Hirschfeld: Phonetische Merkmale des Sächsischen und das Fach Deutsch als Fremdsprache. In: Bernd Skibitzki, Barbara Wotjak (Hrsg.): Linguistik und Deutsch als Fremdsprache: Festschrift für Gerhard Helbig zum 70. Geburtstag. Walter de Gruyter, Berlin 1999, ISBN 3-484-73052-8, S. 110–120, hier: S. 117, urn:nbn:de:101:1-2016072917348 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Leipzig mutiert zur Szenemetropole. Handelsblatt, 3. Oktober 2013, abgerufen am 3. April 2017.
  4. Gremien. In: mitteldeutschland.com. Europäische Metropolregion Mitteldeutschland e. V., abgerufen am 21. Februar 2021.
  5. Reichsmessestadt. In: Leipzig-Lexikon. Abgerufen am 17. März 2018.
  6. „Leipzig Heldenstadt der DDR“. Schild der Leipziger Montagsdemonstrationen. Leipzig, 1989. Exponat im Haus der Geschichte, Bonn EB-Nr.: 1990/7/401 (Memento vom 14. Mai 2002 im Internet Archive). In: hdg.de. Haus der Geschichte, abgerufen am 11. August 2017.
  7. F. Meyer zu Schwabedissen, M. Micheel: Heldenstadt Leipzig und Weihnachtsland Erzgebirge – Zur Bildhaftigkeit von sprachlichen Raumkonstruktionen. In: Social Geography Discussions. 2, 2006, S. 129–160.
  8. Statistisches Jahrbuch: Kapitel Stadtgebiet und Witterung. (PDF; 45 kB) Stadt Leipzig, abgerufen am 15. November 2014.
  9. Amt für Geoinformation und Bodenordnung
  10. Stadtwald Wissenswertes auf leipzig.de
  11. Ökologische Stadterneuerung durch Anlage urbaner Waldflächen auf innerstädtischen Flächen im Nutzungswandel – ein Beitrag zur Stadtentwicklung, Bundesamt für Naturschutz
  12. Leipziger Volkszeitung. 27. März 2009, S. 18.
  13. Website der Stadt Leipzig, Leipzigs Stadtgrün
  14. Rückblick auf 10 Jahre der Aktion, Grünflächenamt der Stadt, 2006 (PDF; 3,5 MB), abgerufen am 22. Juni 2012.
  15. Informationen zum Zwenkauer See. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 14. Mai 2015; abgerufen am 19. Mai 2015.
  16. Karte der Umweltzone Leipzig. (PDF) Archiviert vom Original am 4. März 2011; abgerufen am 19. Mai 2014.
  17. Stadtwald/Auwald. Wissenswertes. Klima (Memento vom 17. Juni 2013 im Internet Archive). In: leipzig.de, abgerufen am 16. Dezember 2016.
  18. LIM – Klimastatistik – Extremwerte
  19. DWD; wetterkontor.de
  20. DWD; wetterkontor.de
  21. Herbert Küas: Das alte Leipzig in archäologischer Sicht. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1976.
  22. Vgl. Walter Schwinkowski: Münz- und Geldgeschichte der Mark Meißen und der Münzen der weltlichen Herren nach meißnischer Art vor der Groschenprägung – 1. Teil: Abbildungstafeln. Frankfurt (Main) 1931.
  23. Walter Fellmann: Der Leipziger Brühl. VEB Fachbuchverlag, Leipzig 1989.
  24. Alma mater Lipsiensis 1409–2009 (PDF; 283 kB).
  25. Francis Nenik: Wie das Licht nach Leipzig kam. Die ganze Geschichte, Teil 1. 12. Dezember 2021, abgerufen am 12. Dezember 2021 (deutsch).
  26. Adreßbuch des deutschen Buchhandels 1914. Leipzig 1914. S. 32 f.
  27. Sabine Knopf: "Keine Stadt war besser geeignet, dieses Werk auf sich zu nehmen". Die Buchstadt Leipzig um 1914 und die Bugra. In: Die Welt in Leipzig. Bugra 1914. Hg. v. Ernst Fischer u. Stephanie Jacobs. Hamburg 2014. S. 125–154, hier S. 136–142.
  28. Leipzig ist Reformationsstadt Europas. In: reformiert-leipzig.org, abgerufen am 10. Oktober 2017 (Übergabe der Verleihungsurkunde am 26. Januar 2017).
    Stadtporträt des Projekts „Reformationsstädte Europas“: Verspätete Reformation. In: reformation-cities.org/cities, abgerufen am 10. Oktober 2017 (u. a. OB Burkhard Jung zur Bedeutung Leipzigs als Reformationsstadt).
  29. Christian Riese: Der Name Leipzig
  30. [in: Enno Bünz (Hrsg.): Geschichte der Stadt Leipzig. Band I: Von den Anfängen bis zur Reformation. Unter Mitwirkung von Uwe John. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2015, ISBN 978-3-86583-801-8.]
  31. Lateinische Stadtnamen (Memento vom 14. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) (Lexicum nominum geographicorum latinorum).
  32. Katie Engelhart: ‘New Berlin’ or Not, Leipzig Has New Life. The New York Times, abgerufen am 22. Dezember 2016.
  33. André Herrmann: Hypezig – Die Geister, die ihr ruft. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 9. Januar 2017; abgerufen am 22. Dezember 2016.
  34. Martin Machowecz: Leipzig: Kein Hype dauert ewig. Zeit Online, abgerufen am 22. Dezember 2016.
  35. Maximilian Popp: Leipzig Is the New Berlin. Spiegel Online, abgerufen am 22. Dezember 2016.
  36. Axel Philipps, Dieter Rink: Zuwanderung und Integrationspolitik in einer schrumpfenden Stadt. Das Beispiel Leipzig. In: Frank Gesemann; Roland Roth (Hrsg.): Lokale Integrationspolitik in der Einwanderungsgesellschaft. 1. Auflage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-531-15427-5, S. 399414.
  37. Amt für Wahlen und Statistik: 30 Jahre Wiedervereinigung Stadtforschung und Statistik Stadt Leipzig - ein Zahlenspiegel. Stadt Leipzig, 2020, abgerufen am 25. Mai 2021.
  38. Michael Fabricius: Warum Leipzig den Rest der Bundesrepublik abhängt. In: welt.de. 26. Mai 2015, abgerufen am 13. Juli 2015.
  39. Babyboom und Zuzüge – Leipzig wächst und wächst. In: mdr.de. 9. Januar 2015, archiviert vom Original am 12. Januar 2015; abgerufen am 8. Juni 2016.
  40. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen: Statistischer Quartalsbericht IV/2015. (PDF; 1,71 MB) Aus dem Inhalt. In: leipzig.de. Abgerufen am 7. April 2017.
  41. Stadt Leipzig: Statistischer Quartalsbericht IV/2017. (PDF) Abgerufen am 20. Januar 2018.
  42. Migrantinnen und Migranten in Leipzig 2014. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Referat für Migration und Integration, 2014, abgerufen am 25. Mai 2021.
  43. Migrantinnen und Migranten in Leipzig 2020. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Referat für Migration und Integration, abgerufen am 22. Mai 2021.
  44. Stadt Leipzig: Einwohnerzahlen der Stadt Leipzig. Abgerufen am 20. Januar 2018.
  45. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Statistik - GENESIS-Online. 17. Februar 2021, abgerufen am 17. Februar 2021.
  46. Leipzig hat jetzt 605.407 Einwohner. Abgerufen am 14. Februar 2021.
  47. Die Marke ist geknackt: Leipzig hat wieder 600.000 Einwohner. Abgerufen am 28. Oktober 2019.
  48. Leipzig hat jetzt offiziell 601.668 Einwohner
  49. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Die demografische Lage der Nation: Wie zukunftsfähig Deutschlands Regionen sind. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, abgerufen am 22. Mai 2021.
  50. Gedenkbuch. Suche im Namenverzeichnis. Suchen nach: Leipzig – Wohnort. In: bundesarchiv.de. 27. Juli 2017, abgerufen am 10. Oktober 2017.
  51. Stadt Leipzig Religion, Zensus 2011
  52. Stadt Leipzig Bevölkerung Statistisches Jahrbuch 2021, abgerufen am 4. Januar 2022
  53. PKS Jahrbuch 2016. In: Bundeskriminalamt (Hrsg.): BKA - Statistik. Band 1, 64 V 1.0. Wiesbaden 24. April 2017, S. 27 (bka.de [PDF]).
  54. Kriminalitätsatlas 2016. In: Landeskriminalamt Sachsen (Hrsg.): Polizeiliche Kriminalstatistik. Mai 2017 (sachsen.de [PDF]).
  55. mdr.de: Waffenverbotszone in Leipzig fällt | MDR.DE. Abgerufen am 18. Januar 2022.
  56. Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auf der Seite der Stadt Leipzig
  57. Fraktionszusammensetzung auf der Seite der Stadt Leipzig
  58. Gemeinderatswahl 2014. Statistisches Landesamt Sachsen, abgerufen am 3. August 2014.
  59. § 44a Erforderliche Stimmenzahl, zweiter Wahlgang. In: Sächsisches Kommunalwahlgesetz. Abgerufen am 13. Juni 2021.
  60. Ergebnis der Wahl des Leipziger Oberbürgermeisters am 02.02.2020 (1. Wahlgang), Webseite der Stadt Leipzig
  61. Ergebnis Zweiter Wahlgang, auf leipzig.de
  62. https://polilytik.de/2020/01/23/leipzigs-kuenftige-oberbuergermeisterin-wird-kinostar/ Website von Ute Elisabeth Gabelmann, abgerufen am 2. Februar 2020
  63. Das Leipziger Stadtwappen auf leipzig.de
  64. Leipzigs Partnerstädte. Referat Internationale Zusammenarbeit, Stadt Leipzig, abgerufen am 25. Januar 2015.
  65. Kommunale Zusammenarbeit: Leipzig und Ho-Chi-Minh-Stadt auf leipzig.de, abgerufen am 23. Juli 2021.
  66. Konsulat: Verabschiedung. In: sachsen-fernsehen.de. Fernsehen in Dresden GmbH, 18. November 2008, abgerufen am 9. Januar 2017.
  67. Griechenland schließt Konsulate. In: swr.de. Südwestrundfunk, 13. August 2010, abgerufen am 9. Januar 2017.
  68. General- und Honorarkonsulate in Leipzig. In: leipzig.de. Stadt Leipzig, abgerufen am 9. Januar 2017.
  69. Jugendparlament. In: leipzig.de.
  70. Wahlen. Abgerufen am 30. August 2019.
  71. Struktur. Abgerufen am 30. August 2019.
  72. Jugendfonds. Abgerufen am 30. August 2019.
  73. Stadt Leipzig: Fachbeiräte. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  74. Stadt Leipzig: Blickpunkt Ratsverwaltung Leipzig. September 2019, abgerufen am 24. Mai 2021.
  75. Stadt Leipzig: Migrantenbeirat. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  76. Eine ostdeutsche Liebeserklärung. In: VDI Nachrichten, 2. Oktober 2015.
  77. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL (Memento vom 13. Februar 2019 im Internet Archive).
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