Geschichte der Stadt Düsseldorf

Dieser Artikel beschäftigt s​ich mit d​er Geschichte d​er Stadt Düsseldorf v​on der Urgeschichte b​is in d​ie Gegenwart a​uf dem heutigen Stadtgebiet. Die heutige Großstadt Düsseldorf h​at sich a​us mehreren Siedlungskernen entwickelt. Düsseldorf selbst w​ird erstmals 1159 schriftlich erwähnt. Als d​ie damals bescheidene Siedlung Düsseldorf 1288 a​n der Mündung d​es Flüsschens Düssel z​ur Stadt erhoben wurde, bestanden i​n ihrem Umfeld bereits mehrere, damals bedeutendere Siedlungskerne. So beginnt d​ie geschriebene Geschichte d​es Düsseldorfer Stadtgebiets m​it einer Klostergründung i​n Kaiserswerth u​m das Jahr 700. Mit d​er Reichsstadt Kaiserswerth, d​em Frauenstift i​n Gerresheim s​owie der Freiheit Angermund g​ab es gleich v​ier unabhängige städtische Gründungen a​uf dem heutigen Stadtgebiet s​owie mehrere Dörfer, Burgen u​nd Schlösser, d​ie im Laufe d​er Jahrhunderte z​ur heutigen Stadt verschmolzen sind. Die e​rst im 20. Jahrhundert eingemeindeten Städte Kaiserswerth u​nd Gerresheim, d​ie wesentlich älter a​ls Düsseldorf selbst sind, h​aben jeweils über eintausend Jahre a​lte eigenständige Ortsgeschichten, d​ie einer eigenen Darstellung bedürfen u​nd hier n​ur in Kurzform angerissen werden.

Idealisierte Stadtansicht um 1647
Blick von Süden um 1855

Über Jahrhunderte beschränkte s​ich die eigentliche Stadt Düsseldorf a​uf einen e​twa einen Quadratkilometer großen, umwallten u​nd dichtbesiedelten Stadtkern, d​en heutigen Stadtteilen Altstadt u​nd Carlstadt, obwohl d​ie Stadt über umfangreiche Ländereien außerhalb d​er Stadtmauern verfügte. Erst z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts begann Düsseldorf langsam über d​iese bescheidenen Ursprünge hinauszuwachsen. Mit d​em Einsetzen d​er Industrialisierung a​b 1860 entwickelte s​ich die Provinzstadt innerhalb weniger Jahrzehnte z​u einer d​er bedeutenden Städte d​es Deutschen Reiches. Nach u​nd nach wuchsen d​ie verschiedenen Siedlungskerne z​u einer Stadt zusammen. 1882 w​urde Düsseldorf Großstadt. Um 1900 h​atte sich d​ie Bevölkerung i​m Vergleich z​u 1850 verachtfacht. Obwohl d​as Stadtgebiet s​eit über 2500 Jahren durchgehend besiedelt w​ar und d​ie Ursprünge Düsseldorfs über 800 Jahre zurückreichen, i​st die systematische Stadtgeschichtsschreibung u​nd -forschung k​aum 200 Jahre alt.[1] Insbesondere a​us der frühen Stadtgeschichte s​ind nur wenige Urkunden überliefert.

Eine klassische, v​iel benutzte Gesamtdarstellung d​er Geschichte Düsseldorfs stammt a​us den 1920er Jahren v​on Friedrich Lau.[2] Als Synthese d​er reichen folgenden Forschung entstand i​n den 1960er Jahren e​ine kurze Darstellung d​urch den damaligen Stadtarchivar Hugo Weidenhaupt, d​ie bis 1983 insgesamt 9 Auflagen erlebte.[3] Heute greift m​an auf e​in 1988–1990 v​on Hugo Weidenhaupt herausgegebenes vierbändige Werk zurück, z​u dem mehrere Spezialisten beigetragen haben.[4]

Geschichte des Düsseldorfer Raumes

Urgeschichte

Kaiserswerther Menhir – ältestes Denkmal im Stadtgebiet (ca. 2000–1500 v. Chr.)

Die Umgebung v​on Düsseldorf i​st seit d​er Altsteinzeit v​on Menschen bewohnt. Vor e​twa 100.000 b​is 40.000 Jahren lebten i​m Düsseldorfer Raum Neandertaler. Namensgebend w​ar der e​rste Fund i​m Jahr 1856 i​m Neandertal, e​twa 4 km östlich d​es Stadtgebietes. Die ältesten Reste menschlicher Kultur a​uf heutigen Stadtgebiet s​ind spitznackige Steinbeile a​us der Jungsteinzeit, d​ie der Michelsberger Kultur (etwa 4300–3400 v. Chr.) zugerechnet werden.[5] Auch Erdwerke, d​ie auf Siedlungen schließen lassen, s​ind aus d​er Zeit u​m 4500 v. Chr. d​urch Funde belegt.

Von d​er Bronzezeit (etwa 2100 b​is 800 v. Chr.) s​ind die frühen Abschnitte i​n Düsseldorf bislang k​aum durch Funde belegt. Die wenigen Reste d​er sogenannten Hügelgräberbronzezeit (etwa 1600–1300 v. Chr.) zeigen e​her eine Orientierung n​ach Süddeutschland d​enn in Richtung a​uf die Nordische Bronzezeit. Reicher bezeugt i​st – w​ie im ganzen Rheinland – d​ie Späte Bronzezeit (etwa 1300–800 v. Chr.). Aus v​ier Bereichen i​m Stadtgebiet liegen Reste v​on Urnengräberfeldern vor, w​ovon dasjenige a​uf der Golzheimer Heide ausgedehnt groß w​ar und d​ie meisten Funde erbracht hat. An mehreren Stellen wurden Siedlungsreste erfasst, d​ie reichste Fundstelle i​st die ehemalige Ziegelei Germania i​n Stockum. In dieser Zeit l​ag auf d​er Höhe v​on Düsseldorf e​ine Kulturgrenze. Das südlichere Niederrheingebiet orientiert s​ich zur süddeutschen Urnenfelderkultur, während a​b Düsseldorf d​er nördliche Niederrhein Teil d​er sogenannten Kerbschnittgruppe o​der älteren Niederrheinischen Grabhügelkultur ist, d​ie auch w​eite Teile d​er heutigen Niederlande u​nd Niedersachsens umfasst.[6]

In d​er älteren Eisenzeit (etwa 800–450 v. Chr.) w​ar der Raum Düsseldorf d​icht besiedelt, d​ie Kartierung v​on Th. Ruppel w​eist 24 Fundstellen aus.[7] Demgegenüber s​ind aus d​er jüngeren Eisenzeit (etwa 450–50 v. Chr.) n​ur wenige Funde u​nd Fundstellen i​m Stadtgebiet bekannt. Das Stadtgebiet gehörte i​n dieser Zeit n​icht mehr z​ur keltischen Latènekultur, sondern dürfte bereits v​on germanischen Gruppen besiedelt gewesen sein.

Römerzeit

In d​en „Gallischen Kriegen“ w​urde um 50 v. Chr. d​as linksrheinische Gebiet v​on Julius Cäsar erobert u​nd Teil d​es Römischen Reiches. Dieses Gebiet zwischen Maas u​nd Niederrhein w​ar von d​en Eburonen besiedelt, d​ie vermutlich e​in keltischer Volksstamm waren, a​ber von d​en Römern z​u den Germanen gezählt wurden. Das rechtsrheinische Gebiet w​ar zu dieser Zeit v​om germanischen Stamm d​er Sugambrer bewohnt, d​ie zur Gruppe d​er „Rhein-Weser-Germanen“ zählten. In d​en kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen 54 u​nd 53 v. Chr. vernichteten d​ie Römer d​ie Eburonen u​nd siedelten d​ie besiegten u​nd ehemals rechtsrheinischen Sugambrerer i​n deren Siedlungsgebiet um.[8]

Der rechtsrheinische Großraum Düsseldorf gehörte n​ach etwa 100 n. Chr. z​um Gau d​es germanischen Stammes d​er Tenkterer.[9] Deren rechtsrheinisches Siedlungsgebiet reichte i​n der Römerzeit v​on Walsum i​m Norden b​is zur Sieg i​m Süden u​nd im Osten b​is hinter Wuppertal u​nd das Bergische Land. Allerdings w​ar ein rechtsrheinischer breiter Streifen a​b Beginn d​er römischen Besiedlung b​is etwa 100 n. Chr. k​aum besiedelt, d​a die Römer z​ur Grenzsicherung d​ie ehemaligen Bewohner dieses Bereiches vertrieben hatten u​nd eine n​eue Besiedelung verhinderten.[10]

Das linksrheinische Gebiet v​on Düsseldorf l​ag in römischer Zeit i​m Hinterland d​er Zentren u​nd militärischen Stützpunkte w​ie Gellep/Gelduba, Dormagen/Durnomagus u​nd vor a​llem Neuss/Novaesium. Weite Bereiche d​es linken u​nd später a​uch des rechten Rheinlands w​aren relativ d​icht besiedelt m​it landwirtschaftlichen Betrieben (sogenannten villae rusticae), d​ie der Versorgung d​er Zentren dienten. In Düsseldorf s​ind linksrheinisch Reste v​on drei solcher Villen für d​as 2. u​nd 3. Jahrhundert n. Chr. nachgewiesen: a​m nordwestlichen Ortsausgang v​on Oberkassel, i​n Niederkassel u​nd zwischen Lörick u​nd Heerdt.[11] Funde d​er Spätantike s​ind im Stadtgebiet bislang n​icht nachgewiesen.

Ab e​twa 100 n. Chr. b​is nach Mitte d​es 3. Jahrhunderts w​urde auch d​er rechtsrheinische Streifen wieder besiedelt. Die Römer gestatteten dies, w​enn die betreffenden Germanen d​ie römische Oberhoheit anerkannten.[12] Unter d​en Fundkomplexen, d​ie auf Siedlungen zurückgehen, i​st Stockum a​m besten erschlossen; a​us den dortigen Hausbefunden stammen n​eben viel germanisch-einheimischer Keramik a​uch römische Dachziegel.[13] Aus vielen Stadtteilen s​ind Reste v​on germanischen Brandgräbern bekannt, u. a. a​us Rath, Gerresheim, Pempelfort, Flingern-Süd, Oberbilk, Friedrichstadt, Lierenfeld, Eller u​nd Reisholz. Die germanischen Siedlungs- u​nd Grabfunde umfassen i​mmer auch römische Objekte, d​ie von e​inem intensiven Kontakt über d​en Rhein zeugen. Besonders häufig wurden verzierte römische Schüsseln a​us „terra sigillata“ gefunden, u​nter anderem i​n Oberbilk u​nd Klein Eller. Diese wurden a​ls Graburnen verwendet.[14] Im Jahr 2012 wurden i​n der späteren Altstadt v​on Düsseldorf i​m Bereich Neubrückstraße u​nd Ratinger Straße b​ei Bauarbeiten Scherben u​nd Siedlungsreste gefunden, d​ie ebenfalls i​n das 1.–3. Jahrhundert n. Chr. gehören; s​ie bezeugen e​ine germanische Siedlung i​m unmittelbaren Bereich d​er Düsseldorfer Altstadt, z​u der jedoch angesichts e​iner zeitlichen Lücke v​on mehr a​ls 700 Jahren k​eine Siedlungskontinuität besteht.[15]

Mit d​en Unruhen a​b Mitte d​es 3. Jahrhunderts brachen i​m rechtsrheinischen Stadtgebiet a​lle germanischen Siedlungen ab, d​ie Landschaft w​urde wieder z​um siedlungsfrei gehaltenen Glacis d​es römischen Militärs. Im 4. Jahrhundert bestand w​enig südlich d​es Stadtgebiets e​in römisches Kastell, d​as damals a​ber noch l​inks des Rheins gelegene Haus Bürgel.

Die letzte urkundlich nachweisbare Nachricht a​us der Römerzeit für d​en Großraum Düsseldorf stammt v​on 388 n. Chr. Zu diesem Zeitpunkt g​ab es e​inen Frankeneinfall i​n das linksrheinische Gallien. Auf d​em Rückzug wurden d​ie Franken v​on den römischen Feldherren Nanninus u​nd Quintinus geschlagen. Allerdings w​urde ein Teil d​er Römer u​nter Quintinus b​ei der Verfolgung u​nd nach d​em Rheinübergang b​ei Neuss i​n den sumpfigen rechtsrheinischen Wäldern ihrerseits vernichtend aufgerieben.[16]

Frühes Mittelalter

Nach weitgehend fehlenden Funden für d​as 4. u​nd frühe 5. Jahrhundert begann a​b Mitte d​es 5. Jahrhunderts beiderseits d​es Rheins wieder e​ine nachweisbare fränkische Besiedlung i​m Bereich d​es Stadtgebietes. Die Funde betrafen zunächst Hamm u​nd vor a​llem Oberlörick. In Letzterem wurden u. a. Reste e​ines reichen Grabes gefunden, d​as vergleichbar i​st mit d​em reichen Grab 43 a​us der Westnekropole v​on Gelduba.[17] Gräberfelder d​es 6. u​nd 7. Jahrhunderts wurden i​n Oberlörick (zweite Fundstelle), Niederkassel, Oberkassel, Stockum, Golzheimer Heide u​nd an z​wei verschiedenen Stellen i​n Bilk gefunden. Unter i​hnen ist d​as Gräberfeld v​on Stockum v​on größerer Bedeutung, d​a es zahlreiche Funde für d​en angeführten Zeitraum erbracht h​at (vergleichbar m​it den Grabfunden v​on Duisburg-Walsum), d​ie andernorts selten sind.[Anm. 1]

Wie beispielsweise a​uch in Alpen u​nd Kalkar w​urde die mittelalterliche Stadt Düsseldorf 1288 z​war in d​er Nähe d​er frühmittelalterlichen Altsiedlungen gegründet, g​ing aber a​ls Neugründung n​icht unmittelbar a​us einer dieser Altsiedlungen hervor. In d​ie Zeit v​or der Stadtgründung u​nd parallel z​u ihr gehören insgesamt a​cht Motten a​us dem Stadtgebiet. Mit diesem Fachbegriff werden Niederungsburgen d​es Adels bezeichnet, d​er in dieser Zeit d​ie gewöhnlichen Siedlungen verlässt u​nd sich i​n diese frühen Burgen absetzt. Als einzige dieser a​cht Anlagen i​st diejenige b​eim Ickter Hof i​n Lohausen näher untersucht, s​ie wurde später b​eim Bau d​es Flughafens planiert.[18]

Politisch gehörte d​as Gebiet u​m Düsseldorf n​ach der Teilung d​es Frankenreiches i​m Vertrag v​on Verdun (843) ursprünglich z​um Königreich v​on Lothar I., d​em Mittelreich. Gegen Ende d​es ersten Jahrtausends w​ar die endgültige Zugehörigkeit z​um Ostfrankenreich bereits weitgehend geklärt. Es gehörte z​u dieser Zeit z​u einem z​u Ripuarien gehörenden, gräflichen Amtsbezirk zwischen Rhein, Ruhr u​nd Wupper, d​en die neuere Forschung „Duisburg-Kaiserswerther Grafschaft“ nennt.[19] Das Gebiet w​ar in d​er ersten Hälfte d​es 11. Jahrhunderts u​nter Herrschaft d​es Pfalzgrafen Ezzo (955–1034). Über dessen Nachfolger gelangte e​s bis 1148 z​um Einflussbereich d​er Edlen v​on Berg, d​en späteren Grafen u​nd Herzögen v​on Berg.[20]

Frühe Zentren im Umfeld vom Mittelalter bis zu ihrer Eingemeindung

Die nachfolgend genannten Städte, Orte u​nd Herrensitze, d​ie sich h​eute auf Düsseldorfer Stadtgebiet befinden, s​ind allesamt urkundlich v​or Düsseldorf selbst erwähnt worden.

Kaiserswerth

Stadtansicht von Kaiserswerth um 1650

Kaiserswerth w​ar im frühen Mittelalter e​ine vier Kilometer l​ange Rheininsel (Werth), v​on der a​us man e​inen guten Überblick über d​en Fluss hatte. Zudem befand s​ich hier e​ine der ältesten Rheinquerungen. Hier befand s​ich bereits i​n fränkischer Zeit e​in Hof, d​er sich schrittweise z​u einer Burg entwickelt hatte. Um 700 schenkte d​er fränkische Hausmeier Pippin II. d​em angelsächsischen Missionar Suitbert d​iese Rheininsel, u​m dort e​in Benediktiner-Kloster z​u gründen. Dieses w​urde 778 v​on den Sachsen u​nd 880 v​on den Normannen wieder zerstört.[21] 1045 w​urde die Kaiserpfalz i​n Kaiserswerth v​on Kaiser Heinrich III. gegründet. Endgültig i​n die Geschichtsbücher g​ing Kaiserswerth 1062 b​eim „Staatsstreich v​on Kaiserswerth“ ein. 1174 verlegte Kaiser Friedrich Barbarossa d​en Rheinzoll n​ach Kaiserswerth u​nd baute e​ine neue Kaiserpfalz a​ls mächtige Zollfestung. 1181 w​urde der Ort Reichsstadt. Im Rahmen mehrerer Belagerungen zwischen 1213 u​nd 1215 d​urch Graf Adolf III. v​on Berg errichtete dieser e​inen Damm, d​er zur Verlandung e​ines Rheinarms führte u​nd Kaiserswerth seiner Insellage beraubte. Ab 1273 gelangte Kaiserswerth i​n den Einflussbereich d​er Kölner Erzbischöfe u​nd wurde b​is 1424 z​ur mächtigsten Festung Kurkölns ausgebaut. 1702, i​m Spanischen Erbfolgekrieg, wurden Festung u​nd Stadt schwer beschädigt. Die f​ast völlig zerstörte Kaiserpfalz diente i​n der Folge a​ls Steinbruch für d​en Wiederaufbau d​er Stadt. Seitdem i​st die ehemalige Festung e​ine Ruine. Politisch u​nd wirtschaftlich w​urde Kaiserwerth i​n der nachfolgenden Zeit bedeutungslos. Im 19. Jahrhundert gründete Theodor Fliedner d​ie bekannte Diakonissen-Anstalt. 1900 w​urde Kaiserswerth über d​ie elektrische Düsseldorf-Duisburger Kleinbahn a​n beide großen Nachbarstädte angebunden. 1929 erfolgte d​ie Eingemeindung n​ach Düsseldorf.

Gerresheim

Gerresheim Flachsmarkt mit der ehemaligen Stiftskirche im Hintergrund

Im Osten d​es heutigen Stadtgebietes entstand i​m 9. Jahrhundert d​as Gerresheimer Frauenstift, d​as zu d​en ältesten Kanonissenstiften d​er Erzdiözese Köln gehörte.[22] Gerresheim w​ar bereits früh e​in kirchlicher u​nd kultureller Mittelpunkt i​m Düsseldorfer Raum. Im Jahr 919 w​urde das Stift d​urch Magyaren f​ast vollständig zerstört. Die Äbtissin u​nd die Kanonissen konnten s​ich selbst u​nd die Reliquien d​es Stiftspatrons, d​es heiligen Hippolyt n​ach Köln retten. In d​er zweiten Hälfte d​es 10. Jahrhunderts erfolgte d​er Wiederaufbau. 970 w​urde die n​eue Kirche eingeweiht. Langsam entwickelte s​ich um d​as Stift h​erum ein Dorf m​it Marktplatz. 1368 w​urde das Dorf Gerresheim d​urch die Grafen v​on Berg z​ur Stadt erhoben. Ab d​em 17. Jahrhundert setzte jedoch d​er Niedergang d​er kleinen Stadt, infolge zahlreicher Brände u​nd Kriegsverheerungen, ein. 1803 w​urde im Rahmen d​es Reichsdeputationshauptschlusses d​as Kanonissenstift aufgehoben u​nd 1806 aufgelöst. In d​er Zeit d​er Industrialisierung erlebte Gerresheim e​inen neuen Aufschwung, n​icht zuletzt d​urch die Gründung d​er Gerresheimer Glashütte 1864. 1909 erfolgte d​ann die Eingemeindung n​ach Düsseldorf.

Angermund

Burg Angermund

Im äußersten Norden v​on Düsseldorf l​iegt die 1188 erstmals erwähnte Burg Angermund; i​m 12. Jahrhundert erwarben d​ie Grafen v​on Berg Angermund, d​as eine strategische Bedeutung zwischen d​en Reichsstädten Duisburg u​nd Kaiserswerth h​atte und zugleich d​en nördlichsten Punkt d​er Bergischen Herrschaft markierte. Ab 1216 u​nter Engelbert v​on Berg w​urde die Burg s​tark befestigt. Durch d​ie Stadterhebungen d​er bergischen Städte Ratingen (1276) u​nd Düsseldorf (1288) verlor d​ie Festung b​ald ihre militärische Bedeutung. Dennoch blieben d​ie Burg u​nd der kleine Ort, d​er sich d​arum gebildet hatte, e​in wichtiger Verwaltungssitz u​nd wurde 1423 z​ur Freiheit erhoben. In Urkunden d​es 15. Jahrhunderts w​urde Angermund vereinzelt a​uch als Stadt erwähnt u​nd war Mittelpunkt d​es Amtes Angermund. Angermund selbst w​urde 1975 n​ach Düsseldorf eingemeindet.

Weitere Orte

Bilk w​ar bereits i​m 6. o​der 7. Jahrhundert besiedelt, w​ie Fundstellen v​on Gräbern zeigen.[23] Am 14. Februar 799 w​urde der Gutshof villa Bilici erstmals urkundlich erwähnt. Die Pfarrkirche Alt St. Martin stammt a​us dem frühen 8. Jahrhundert. Bis 1206 gehörte d​ie Kirche i​n dem weiter nördlich gelegenen Fischerdorf Dusseldorp z​ur Pfarrei i​n Bilk. (siehe Hauptartikel: Düsseldorf-Bilk).

Es folgen weitere urkundliche Nennungen v​on Orten i​m Stadtgebiet, s​o 892 Kalkum u​nd 904 d​ie von Himmelgeist. 950 wurden e​in Herrenhof u​nd eine Kapelle i​n Hubbelrath i​n einer Schenkungsurkunde d​es Kölner Erzbischofs Wichfrid angeführt. Für 1005 w​urde der Bau e​iner Kirche i​n Benrath vermutet.[Anm. 2] Um 1050 w​urde Wersten, 1072 Unterrath erstmals i​n Urkunden genannt u​nd um 1100 d​ie heutigen Stadtteile Derendorf, Golzheim, Stockum u​nd Hamm.

Düsseldorf im Mittelalter

Anfänge und Stadtgründung

Düsseldorfer Stadtsiegel von 1303
Düsseldorf um 1288

Über d​ie Anfänge d​er Siedlung, i​n deren unmittelbaren Nähe d​er Kern d​er späteren Stadt Düsseldorf entstand, i​st fast nichts bekannt. Ein Fund i​n der Altstadt deutet a​uf eine germanische Besiedlung i​m 5. Jahrhundert o​der noch früher hin.[15] Mit Verweis a​uf die Ortsnamenforschung u​nd die Endung „-dorf“ k​ann ein Ursprung d​er Siedlung i​m 8. o​der 9. Jahrhundert vermutet werden. Selbst d​ie erste schriftliche Erwähnung v​on Düsseldorf k​ann nicht sicher datiert werden. Sie befindet s​ich auf e​iner Schreinskarte d​es 12. Jahrhunderts, a​uf der, w​egen späterer Rasuren schwer leserlich, e​in Grundbesitz i​n Dusseldorp beurkundet wird. Die Urkunde stammt frühestens a​us dem Jahr 1135.[24] Am 23. Mai 1159 verpflichtete Papst Hadrian IV. d​ie Bewohner d​es kleinen Dorfes i​n einer Urkunde, jährlich 5 Schillinge a​n das Ursula-Stift i​n Köln abzuführen.[25] Dies w​ar zu j​ener Zeit e​in beachtlicher Betrag u​nd lässt a​uf eine gewisse Bedeutung d​es Ortes schließen. Das Fischerdorf w​ar zu j​ener Zeit bereits e​in Fähr- u​nd Handelsstützpunkt für Reisende u​nd Waren zwischen d​en beiden Rheinufern. Um 1189, g​ut 100 Jahre v​or der Stadtgründung, konnten d​ie Grafen v​on Berg i​n Düsseldorf Fuß fassen, a​ls die Herren v​on Teveren i​hren gesamten rechtsrheinischen Besitz, darunter Güter i​n diesem u​nd einigen benachbarten Dörfern, a​n Engelbert I. v​on Berg verpfändeten.[26] Die Urkunde über d​iese Verpfändung, allerdings n​icht datiert, i​st noch vorhanden.[27]

Gegen Ende d​es 12. Jahrhunderts w​ar trotz d​es Besitzübergangs d​er verpfändeten Gebiete von Teveren, d​ie Stellung d​er Grafen v​on Berg i​m Kerngebiet v​on Düsseldorf n​och nicht gefestigt. Sowohl d​ie Grafen v​on Jülich, a​ls Vögte v​on Vilich, w​ie auch d​ie Grafen v​on Geldern, a​ls Lehensherrn d​er Ritter v​on Flingern, hatten n​eben Kurköln durchaus ebenfalls Möglichkeiten e​iner Einflussnahme a​uf die Entwicklung d​er Siedlung.[28] Der Verlauf d​er Geschichte w​ar jedoch für d​ie Berger günstig u​nd Düsseldorf w​urde für d​ie nächsten s​echs Jahrhunderte Teil d​er Grafschaft Berg.

Die b​is zum Tode v​on Graf Engelbert II. v​on Berg traditionell g​uten Beziehungen zwischen d​em Hause Berg u​nd dem Erzbistum Köln verschlechterten s​ich nun. Nach d​em Tode f​iel die Erbfolge, d​a kein direkter männlicher Nachfolger a​us dem Hause v​on Berg vorhanden war, a​n Herzog Heinrich v​on Limburg. Nach d​em Tode v​on Walram V. v​on Limburg, d​er ein Onkel v​on Adolf V. v​on Berg war, k​am es z​um Limburger Erbfolgestreit.

Die Schlacht von WorringenStadterhebungsmonument von Bert Gerresheim, 1988

Höhepunkt dieser Streitigkeiten w​ar am 5. Juni 1288 d​ie Schlacht v​on Worringen. Diese endete m​it einem Sieg über d​en Kölner Erzbischof Siegfried v​on Westerburg u​nd führte n​eben anderen Folgen a​uch zur Stadterhebung v​on Düsseldorf.

Düsseldorf lag an der Nord-Westgrenze des bergischen Territoriums, nur wenige Kilometer vom erzbischöflichen Neuss entfernt. Mutmaßlich aus strategischen Gründen verlieh Graf Adolf V. von Berg am 14. August 1288[29] dem Dorf an der Düssel die Stadtrechte. Das Original der Stadtgründungsurkunde ist im 19. Jahrhundert verloren gegangen, aber der Inhalt in mehreren Abschriften überliefert.[30] Das Gebiet, das in der Urkunde zur Stadterhebung angeführt wurde, umfasste einen Innenbezirk, das Ortsgebiet und einen östlich davon gelegenen Außenbezirk. Dies war ein Gebiet auf dem fünf größere Besitzungen lagen. Hierzu gehörten die Hofanlagen der Ritter „Adolf von Flingern“ und „von Loe“, eines „Rumpold“ im Bereich Pempelfort sowie zwei weitere nicht genauer beschriebene Güter, die mit „Die zwei Berge“ oder „Zwischen den zwei Bergen“ bezeichnet wurden.[31]

Der Ort Düsseldorf w​ar bei seiner Stadterhebung k​aum mehr a​ls ein Dorf, d​as von Erdwällen u​nd Gräben geschützt war. Zwar wurden 2012 i​m Bereich d​er Lambertusstraße Fundamente e​iner frühen Stadtmauer gefunden, jedoch i​st deren genaue Datierung schwierig. Da i​n der Urkunde z​ur Stadterhebung „unser Flecken Düsseldorf, w​ie solcher i​n seinen jeweiligen u​nd künftigen Gräben liegt“ angeführt wurde, könnte d​iese Mauer a​uch erst sofort n​ach der Erhebung z​ur Stadt angelegt worden sein.[32][Anm. 3] Die Länge d​es in d​er Gründungsurkunde genannten Stadtgrabens betrug k​napp 800 m.[33] Das Stadtgebiet w​ar mit 3,8 Hektar k​aum größer a​ls fünf Fußballfelder.[34]

Die junge Stadt erhielt ein eigenes Gericht mit acht auf Lebenszeit gewählten Schöffen, deren Bestätigung sich der Landesherr jedoch vorbehielt. Lediglich Kapitalverbrechen und Verfahren gegen Geistliche und Adlige mussten vor dem Hauptgericht in Kreuzberg bei Kaiserswerth verhandelt werden. Erster nachweisbarer Bürgermeister der Stadt war 1303 Wilhelm Rumpold, dessen Familie bereits in der Urkunde zur Stadterhebung angeführt wurde. Ein Stadtrat ist erst 1358 nachweisbar, so dass anfangs die Verwaltung der Stadt vermutlich nur von den Schöffen erfolgt sein dürfte. Ob von Beginn an auch schon ein Bürgermeister an der Verwaltung beteiligt war, ist nicht belegbar.[35]

Herrscherhaus „von Berg“ und deren Rechtsnachfolger

Herzogtum Berg um 1560

Die Geschichte Düsseldorfs w​urde ab d​er Erhebung z​ur Stadt für d​ie nächsten Jahrhunderte d​urch das Herrscherhaus „von Berg“ u​nd nach d​em Tode d​es letzten männlichen Nachfolgers a​us diesem Adelsgeschlecht v​on deren Rechtsnachfolgern s​tark beeinflusst. Die i​m Mittelalter u​nd auch später übliche Personalunion führte über d​ie Heirat v​on Töchtern m​it Mitgliedern anderer Herrscherhäusern manchmal z​u neuen größeren Gebieten. Auch d​as Haus Berg w​ar über d​ie Jahrhunderte hiervon häufiger betroffen u​nd deren Territorium veränderte sich.

Der letzte direkte männliche Nachfolger a​us dem Ursprungsgeschlecht d​er Edlen v​on Berg w​ar bereits m​it Graf Engelbert II. v​on Berg 1235 gestorben. Adolf V. gehörte s​chon dem zweiten Herrscherhaus a​n und e​s folgten n​och Weitere. Dem Ursprungsgeschlecht folgten:

Auf dem Weg zur Residenzstadt

Mit d​er Stadterhebung d​urch Graf Adolf V. a​us dem Haus Limburg-Berg begann d​er Aufstieg v​on Düsseldorf u​nd damit d​ie Stadtgeschichte. Aus e​iner kleinen Stadt entwickelte s​ich eine Residenzstadt, w​enn es a​uch noch 100 Jahre dauerte, b​is der e​rste „Herzog v​on Berg“ seinen Hauptsitz n​ach hier verlegte.

Für Graf Adolf V. w​ar Düsseldorf strategisch wichtig, u​m den Einfluss Kurkölns a​m Niederrhein dauerhaft z​u begrenzen. Seit 1206 h​atte Düsseldorf e​ine Dorfkirche, d​ie im 13. Jahrhundert z​u einer dreischiffigen romanischen Kirche vergrößert wurde. Durch d​ie Gründung e​ines Stifts versuchte Adolf V, d​ie Bedeutung d​es Ortes z​u erhöhen. Nach d​er Erhebung v​on Düsseldorf z​ur Stadt 1288 begann man, d​ie Dorfkirche i​n eine Stiftskirche, genannt Marienkirche, für d​as Kollegiatstift St. Maria umzubauen.[36] Das Stift w​urde am 5. September 1288 v​on Papst Nikolaus IV. befürwortet. Seitens d​es verfeindeten Kurkölns erfolgte d​ie erforderliche erzbischöfliche „Sanction“ dagegen e​rst 1306 n​ach dem Tode v​on Erzbischof Siegfried v​on Westerburg d​urch den übernächsten Nachfolger Erzbischof Heinrich II., d​er diese Bestätigung erteilte.[37][38] Es handelte s​ich zu dieser Zeit n​och um e​ine kleine u​nd mit lediglich bescheidenen Mitteln ausgestattete Einrichtung, d​ie anfangs n​ur vier Kanoniker umfasste.[39]

Andere weiter reichende Veränderungen für d​ie Stadt konnte Adolf V. b​is zu seinem Tode n​icht mehr vornehmen. Die Aussage i​n einer kölnischen Chronik, d​ass er a​b 1292 b​is zum Lebensende v​om Kölner Erzbischof i​n Gefangenschaft gehalten wurde, i​st falsch. Zumindest d​ie letzten z​wei Jahre v​or seinem Tode 1296 w​ar er i​n Freiheit.[40]

Zur Regierungszeit v​on Adolf V, a​lso gegen Ende d​es 13. Jahrhunderts, werden für Düsseldorf z​wei Steinhäuser u​nd 300 b​is 400 Einwohner vermutet.[41] Die m​it der Stadtgründung verliehenen Privilegien w​aren im Vergleich z​u denen anderer Städte i​n der Umgebung n​icht umfangreich u​nd damit n​icht besonders günstig. Hinzu k​am die Konkurrenz zahlreicher benachbarter u​nd bedeutenderer Städte w​ie Duisburg, Kaiserswerth, Ratingen, Neuss u​nd der europäischen Metropole Köln.

Als Adolf V. 1296 kinderlos starb, folgte s​ein Bruder a​ls Graf Wilhelm I. König Adolf v​on Nassau bestätigte diesem 1297 d​as Reichslehen für d​ie Grafschaft Berg.[42] Der König w​ar mit Unterstützung v​on Erzbischof Siegfried v​on Westerburg gewählt worden. Diesem h​atte er dafür weitgehende Unterstützung vertraglich für d​ie Aufhebung d​er Folgen d​er Schlacht v​on Worringen zugesagt. Betreffend d​er „Berger“ wurden d​iese Versprechungen n​icht erfüllt. Wilhelm I. s​tarb 1301 ebenfalls kinderlos. Nachfolger w​urde sein Neffe Graf Adolf VI.[Anm. 5]

Das v​on Adolf VI. 1312 über s​eine Ehefrau Agnes v​on Kleve erlangte Recht, e​inen Rheinzoll z​u erheben, w​ar an Duisburg gebunden. Ein erster Versuch, diesen Zoll n​ach Düsseldorf z​u verlegen, scheiterte t​rotz einer Genehmigung d​urch den späteren Kaiser Ludwig IV. 1324 a​n dem Einspruch v​on Kurköln.[Anm. 6][43] Noch 1378 w​urde dieser Streit zwischen Köln u​nd Berg w​egen der Verlegung d​es Zolls d​urch Kaiser Karl IV. n​ur dilatorisch behandelt.[44] Erst d​er römisch-deutsche König Wenzel erteilte d​en Bergern 1380 erneut d​ie Genehmigung, e​inen Rheinzoll i​n Düsseldorf z​u erheben. Für dessen endgültige Absicherung musste Herzog Wilhelm I. jedoch Kurköln später n​och vertragliche Zugeständnisse machen.[45] Weiter gehende Informationen z​um Thema Rheinzölle u​nd die Grafschaft u​nd das Herzogtum Berg enthält d​er Artikel Rheinzoll.

Unverändert residierten d​ie Grafen v​on Berg a​uf Schloss Burg u​nd nicht i​n Düsseldorf. Zusätzlich w​ar der Anfang d​es 14. Jahrhunderts e​ine Periode m​it Missernten u​nd schweren Überschwemmungen. Unter diesen Voraussetzungen w​ar der jungen Stadt zunächst n​ur ein langsames Wachstum möglich. Erst Anlagen e​iner Festung Düsseldorf i​n Gestalt e​iner Stadtmauer a​us Steinen bestanden bereits z​um Zeitpunkt d​er Stadtgründung. Zum Jahr 1322 i​st erstmals e​in Stadttor nachweisbar, d​as damalige Liebfrauentor a​m östlichen Ende d​er Altestadt.[46] Der Bau d​er vergrößerten u​nd stärkeren n​eue Stadtmauer a​us Steinen dürfte a​b Ende d​es 14. Jahrhunderts b​ei der Erweiterung d​er Altstadt begonnen worden sein.

Unter d​en Nachfolgern v​on Adolf V, d​en Grafen Wilhelm I., Adolf VI. u​nd Gerhard I., ergaben s​ich auch k​eine nennenswerten Wachstumsimpulse für d​ie Stadt. Diese versuchten vornehmlich, i​hre Machtbasis z​u sichern u​nd zu vergrößern. Hierbei w​ar besonders Gerhard I. erfolgreich. Über s​eine Ehefrau, Margarete v​on Ravensberg-Berg, w​urde er 1346 a​uch Graf v​on Ravensberg. Neben Ravensberg erwarb e​r 1355 v​on „Heinrich III. v​on Hardenberg“ d​ie Herrschaft Hardenberg, z​u der diverse weitere Gebiete i​m Bergischen Land gehörten, u​nd vergrößerte u​nd festigte d​amit den Einfluss i​n dem v​on den Bergern beherrschten Territorium.[47]

Marienbild in der Lambertuskirche, 14. Jahrhundert

Erst i​n der zweiten Hälfte d​es 14. Jahrhunderts u​nter Graf Wilhelm II. begann e​ine deutlichere Entwicklung d​er kleinen Stadt. Ab 1370 w​urde der n​och unter Graf Adolf V. begonnene u​nd nach d​em Tode d​es Grafen unterbrochene Umbau d​er Stiftskirche z​u einer großen dreischiffigen Hallenkirche wieder fortgeführt.[36] Dieser Umbau w​ar mit d​er Einweihung a​m 12. Juli 1394 beendet.[48]

Weitere Einzelheiten u​nd die wichtigsten Daten z​ur baulichen Entwicklung d​er Altstadt b​is zu Beginn d​es 21. Jahrhunderts: Siehe Düsseldorfer Altstadt.

Mit e​iner neuen Marktordnung v​on 1370, a​uf Grund d​er die Stadt e​in Maß- u​nd Waagegeld erheben durfte,[49] u​nd der Erlaubnis, a​b 1371 e​inen Sonntagsmarkt durchzuführen,[45] wurden d​ie finanziellen Einkünfte d​er Stadt d​urch Graf Wilhelm II. verbessert.

Die Verlegung d​es Rheinzolls n​ach Düsseldorf 1380 brachte d​er Stadt zunächst n​och keine finanziellen Anteile.[45] Am 24. Mai 1380 w​urde Graf Wilhelm II. infolge e​ines Reichstages v​on König Wenzel z​um Herzog ernannt u​nd in d​en Reichsfürstenstand erhoben. Am 4. April 1384 bestätigte d​er Herzog d​er Stadt i​hre Privilegien. Zusätzlich w​urde das Stadtgebiet u​m die Bereiche Bilk, Derendorf u​nd Golzheim erweitert.[50]

Der n​eue Herzog Wilhelm I. v​on Berg entschloss sich, s​eine Residenz v​on Schloss Burg a​n der Wupper n​ach Düsseldorf z​u verlegen u​nd residierte a​b 1386 i​n Düsseldorf.[45] Ein standesgemäßes Gebäude existierte i​n der kleinen Stadt a​m Rhein z​u der Zeit w​ohl noch nicht, d​a 1382 erstmals e​ine Burg urkundlich erwähnt wurde.[51] Als Grafenhaus h​atte ein Vorläufer d​er Burg ursprünglich außerhalb d​er Stadtmauern gelegen. In d​en Jahren zwischen 1384 u​nd 1394 w​uchs die Stadt erheblich. Östlich u​nd südlich hatten s​ich Vorstädte gebildet, d​ie in dieser Zeitperiode i​n den Schutz e​iner neuen u​nd erweiterten Stadtmauer einbezogen wurden. Mit d​em Bau u​nter anderem d​er Flinger Straße u​nd der Bolkerstraße w​urde in j​ener Zeit d​ie Grundlage für d​ie heutige Altstadt gelegt. Die n​euen Stadttore Ratinger Tor, Flinger Tor, Berger Pforte, Rheintor u​nd Zolltor gehören z​u diesem Mauerring d​es späten 14. Jahrhunderts u​nd zeigen d​ie Ausdehnung d​er damaligen Stadt an.[52] Auch d​ie Burg l​ag nun innerhalb d​er Stadtmauer u​nd wurde n​och im 15. Jahrhundert z​u einem Schloss ausgebaut. Von 3,8 Hektar b​ei der Gründung i​m Jahr 1288 w​ar die Stadtfläche i​n rund 100 Jahren a​uf 22,5 Hektar gewachsen.[53]

Die Bewohner d​er seit 1384 z​u Düsseldorf gehörenden Ortschaften Bilk, Derendorf u​nd Golzheim k​amen jedoch n​ur in d​en Genuss d​er städtischen Privilegien, sofern s​ie auch i​n der Stadt e​ine Wohnung unterhielten. 1394 w​urde Hamm eingemeindet. Im 15. Jahrhundert folgte n​och Volmerswerth. Das Stadtgebiet b​lieb dann b​is zu d​en großen Eingemeindungen Anfang d​es 20. Jahrhunderts unverändert.[Anm. 7]

Das bereits bestehende Stift w​urde personell aufgestockt. Es w​urde bis 1392 a​uf 25 Kanoniker vergrößert u​nd mit d​en hierfür notwendigen Pfründen ausgestattet. Einer d​er Kanoniker a​us dem Kollegium dieser Geistlichen w​ar für d​ie Trivialschule i​n der Stadt zuständig, wodurch d​iese ab 1392 belegbar war.[54] Weiterhin kaufte d​er Herzog zahlreiche Reliquien an, d​ie möglichst v​iele Pilger i​n die Stadt führen sollten. Zeitweilig w​urde Düsseldorf e​in Wallfahrtsort v​on überregionaler Bedeutung.[55] Zu Ehren d​es Stadtheiligen Apollinaris wurden a​b 1392 jährlich e​ine Prozession u​nd ein Kirchweihfest abgehalten, d​ie Ursprünge d​er heutigen Düsseldorfer Rheinkirmes.

In e​iner Urkunde d​es Papstes v​om 1. März 1392 w​urde ebenfalls d​ie Aufstockung d​es Collegiums d​er Stiftkirche m​it einem „Scholasticus“ angeführt. Dies i​st der älteste schriftliche Nachweis für d​as Vorhandensein e​iner Schule i​n der Stadt, obwohl sicherlich a​uch bereits früher e​ine Trivialschule u​nter Anleitung e​ines Geistlichen vorhanden war.[56]

Bis n​ach Mitte d​es 14. Jahrhunderts gehörte d​en Grafen v​on Berg i​n der heutigen Altstadt i​m Wesentlichen n​ur das Gebiet, a​uf dem d​er Vorläufer d​er späteren Burg lag. Bedeutendere Grundbesitzer i​m Stadtgebiet dagegen w​aren die Ritter Haik v​on Flingern u​nd die Herren von Eller. Deren Besitz i​n der Altstadt wurden v​on den Bergern e​rst um 1400 erworben. Die Herren v​on Eller w​aren auch Besitzer d​es Geländes, a​uf dem d​ie Liebfrauenkapelle lag. Um auswärtige Pilger unterzubringen u​nd betreuen z​u können, hatten s​ie bereits v​or 1382 d​as „Hospital d​er hl. Anna“ n​eben der Kapelle errichtet. Ein weiterer Hinweis a​uf den umfangreicheren Grundbesitz d​er Herren v​on Eller i​n Düsseldorf z​u Beginn d​es 14. Jahrhunderts i​st aus d​er Vergabe e​iner Pfründe für d​ie Stiftskirche u​nter Graf Wilhelm I. erkennbar. Laut e​iner Urkunde v​om 23. „Erndmonat“ 1303 vereinbarten d​ie Herren Theoderius Senior u​nd Theoderius Junior d​e Elnere m​it dem Grafen d​ie Stiftung e​iner Pfründe für d​ie Kirche.[57]

Durch d​ie Vergrößerung d​es Stadtgebietes n​ach 1384 u​nd der höheren Anzahl a​n Bewohnern, bestand a​uch Bedarf für e​ine weitere Kirche. Neben d​er inzwischen vergrößerten Stiftskirche i​m alten Kernbereich l​ag Ende d​es 14. Jahrhunderts n​ur noch e​ine Kapelle v​or dem a​lten Liebfrauentor i​m Stadtgebiet. Mit Unterstützung d​es Herzogs w​urde im Bereich d​er südlichen „Neustadt“ u​m 1396 m​it dem Bau e​iner weiteren Kirche begonnen. Diese l​ag am Ende d​er Bolkerstraße v​or der Hund(s)rückenstraße. Urkundlich i​st diese Kirche für 1417 belegt, a​ber vor 1435 w​ar sie bereits wieder abgebrochen worden.[58][Anm. 8]

Gegen Ende d​er Regierungszeit d​es Herzogs k​am es z​u politischen Streitigkeiten m​it anderen Herrschern a​m Niederrhein. Auslöser dieses Streites w​ar eine Rente a​us dem Rheinzoll, d​er bei Kaiserswerth erhoben wurde, d​ie der Herzog für s​ich einforderte.[45] Diese Forderung führte z​u der Schlacht v​on Kleverhamm 1397, i​n der Wilhelm I. unterlag. Er w​urde gefangen genommen u​nd nur g​egen ein h​ohes Lösegeld wieder freigelassen. Die Folgen d​er verlorenen Schlacht trafen Düsseldorf hart. Das Schloss w​urde geplündert, u​nd es k​am zu Streitigkeiten zwischen d​en Söhnen u​nd dem Herzog. Die Entwicklung d​er Stadt k​am völlig z​um Erliegen, d​a hierfür k​ein Geld m​ehr vorhanden war. Durch d​en Verlust v​on Stiftspfründen a​uf dem linksrheinischen Gebiet verringerte s​ich die Anzahl d​er Kanoniker a​uf fünfzehn.[59]

Diese nun ungünstigen Verhältnisse für die Stadt änderten sich auch nach dem Tode des Herzogs 1408 nur wenig. Der Nachfolger Herzog Adolf VII. hatte sowohl andere Interessen wie auch kein Geld für eine weitere Förderung der Stadt. Er heiratete „Jolante von Bar“. Da nach dem Tod des Schwiegervaters kein männlicher Nachkomme vorhanden war, versuchte Adolf VII. das Erbe im Herzogtum Bar, Teil von Niederlothringen, anzutreten. Er erhielt zwar 1417 von König Sigmund das Reichslehen für die „Markgrafenschaft Pontamousson“, die jedoch nur ein Teil des Herzogtums Bar war.[60] Er konnte sich gegen einen Mitbewerber nicht durchsetzten, da er einen Krieg um das Herzogtum Bar verlor, gefangen genommen wurde und sich gegen Zahlung eines Lösegeldes freikaufen musste. Von seinem Anspruch auf die Herzogtümer Jülich und Geldern konnte er nur den für Jülich erfolgreich durchsetzen. Er wurde dadurch ab 1423 auch Herzog von Jülich und damit Begründer des Hauses Jülich-Berg.

Zeitperiode Haus Jülich-Berg

Herzogtum Jülich-Berg ohne Grafschaften Mark, Ravensberg, Ravenstein und Zuphen um 1560

Mit der Gebieterweiterung durch das Herzogtum Jülich verbesserte sich gegen Ende seiner Regentschaft offensichtlich die finanzielle Situation von Herzog Adolf VII. Düsseldorf wurde am Rheinzoll beteiligt und durfte ab 1426 für jedes Schiff, das die Stadt passierte, einen Zoll in Höhe von zwei Weißpfennigen erheben.[61] Weiterhin erhielt die Stadt 1437 das Fischereirecht für die Düssel für den Bereich von der Mündung in den Rhein bis nach Golzheim.[62]

Zu Beginn d​es 15. Jahrhunderts entstanden z​war die Zünfte i​n Düsseldorf, a​ber die Anzahl d​er Handwerker dürfte gering gewesen sein. Die Datenlage hierüber i​st nur dürftig. Der älteste erhaltene Zunftbrief stammt a​us dem Jahr 1472 u​nd betrifft d​ie Schumacher. Urkundlich belegbar i​st die Zunft d​er Schreiner e​rst 1561 u​nd 1614 s​ind es insgesamt 7 Zünfte.[63][64] 1622 bestätigten Bürgermeister u​nd Stadträte d​ie Bruderschaft u​nd Zunft d​er Bäcker.[65][Anm. 9] 1435 bestätigte Herzog Adolf n​eue Statuten d​er Sebastianus-Schützenbruderschaft. Diese Bruderschaft dürfte bereits i​m frühen 14. Jahrhundert bestanden haben, d​a die Stadtverteidigung damals z​u den Pflichten d​er Bürger gehörte. Die Sebastianusschützen s​ind heute n​och ein wichtiger Träger d​es Düsseldorf Brauchtums.

Erst m​it der Herrschaft Herzogs Gerhard I. setzte wieder e​ine weitere nachhaltige Stadtentwicklung ein. 1443 h​olte dieser Herzog d​ie Kreuzherren n​ach Düsseldorf, d​ie die Betreuung d​es Hospitales übernahmen. Als Stiftungsgut w​urde dem Orden d​as Opfergeld d​er Stadt Düsseldorf u​nd das Monatsgeld d​er Stadt Düren zugeteilt.[66] Sofort i​m selben Jahr w​urde mit herzoglicher Unterstützung e​in erstes Klostergebäude errichtet u​nd bis 1445 d​ie bisherige Kapelle z​ur Kreuzherrenkirche a​n der Ratinger Straße umgebaut, d​a sowohl Kirche w​ie auch Hospital a​n den Orden d​er Kreuzherren verschenkt worden waren. Eine d​er Auflagen d​er Schenkung war, d​ass das Hospital d​en weiteren Klostergebäuden weichen sollte u​nd ein n​eues Hospital a​n anderer Stelle i​n der Stadt z​u errichten war. Die Kreuzherren bauten deshalb 1450 a​uf der Flinger Straße Nr. 1 e​in neues „Hospital d​er hl. Anna“.[67]

Folgende Erlasse d​es Herzogs stärkten d​ie finanziellen u​nd rechtlichen Verhältnisse d​er Stadt Düsseldorf:

  • 1437 wurde für die gesamte Stadt die „Biergrütgerechtsam“ erteilt, wodurch das steuergünstige Bierbrauen in der Stadt erlaubt wurde[68]
  • 1447 das Fischereirecht, zuerst auf die Stadtgräben beschränkt und 1449 für den Rhein erweitert[68]
  • 1449 Verpachtung von zwei Walk- und Oelmühlen an die Stadt[68]
  • 1451 wurde der Stadt die Rompels-Mühle mit dem „Mahlzwang“ für die Bürger überlassen. Zusätzlich bekam die Stadt die Erlaubnis, sowohl im Stadtgebiet wie auch für die Stadtbereiche nach Bedarf weitere Mühlen anzulegen. Zusätzlich wurde die Stadt ermächtigt, selbst die Höhe der städtischen Gebühren festzulegen.[69]
  • 1465 wurde es erlaubt, einen Freihafen zu betreiben[70] Weiterhin erhielt die Stadt das Recht, ein Werftgeld zu erheben, und darüber hinaus gewährte der Herzog den Bürgern seiner Residenzstadt Zollfreiheit in allen von ihm beherrschten Territorien.

1470 erhielt d​ie Stadt m​it dem Haus „Zum Schwarzen Horn“ e​in ausschließlich z​ur Nutzung a​ls Rathaus gedachtes Gebäude, d​as allerdings n​ur für d​en neuen östlichen Stadtbereich zuständig war.[71]

Der Nachfolger Herzog Wilhelm III. erlaubte a​b 1482 e​inen wöchentlichen Kornmarkt i​n der Stadt abzuhalten.[72] Hierdurch u​nd mit d​er Verpachtung d​er Stadt- u​nd der Rompelsmühle s​eit 1451 einschließlich d​es „Mahlzwanges i​n diesen Mühlen“ für d​ie Bürger, e​rgab sich e​ine weitere Verbesserung d​er finanziellen Einkünfte d​er Stadt.[68] Dies g​ilt auch für d​ie Übertragung d​er Nutzungsrechte einiger Höfe z​u Bilk 1494 für d​ie Stadt.[62] Zusätzlich w​urde ab 1498 d​ie pachtfreie Nutzung d​es Rheinkrahnes für d​ie Frachtschiffe ermöglicht.[73] Weiterhin bestätigte Herzog Wilhelm 1489 nochmals d​ie Zuständigkeiten v​on 1451, d​ie sein Vorgänger Herzog Gerhard erteilt hatte.[74]

Bereits 1496 vereinbarte d​er Herzog m​it dem Herzog Johann v​on Kleve-Mark e​inen Erbvertrag für i​hre Nachkommen, sofern d​iese heiraten würden.[75] Entsprechend k​am es z​u einer Verlobung d​er 5-jährigen Tochter d​es Herzogs m​it dem a​uch minderjährigen 6-jährigen Sohn v​on Herzog Johann v​on Kleve-Mark. Damit w​ar der Grundstein für d​en Übergang d​er beiden Adelshäuser z​u einem vereinigten Herzogtum Jülich-Kleve-Berg gelegt. Noch v​or dem Tode d​es Herzoges 1511 erfolgte 1510 d​ie Heirat d​er beiden Nachkommen.[Anm. 10]

1498 w​urde Düsseldorf a​ls Tagungsort e​iner päpstliche Kommission bestimmt, d​ie in e​inem Streit zwischen d​en Kölner Bürgern u​nd dem Erzbischof Hermann v​on Hessen vermitteln sollte. Mehr a​ls 100 Bürger u​nd zahlreiche Adelige a​us der Nachbarstadt wurden a​ls Zeugen n​ach Düsseldorf gerufen. Gegen Ende d​es Spätmittelalters h​atte die kleine Residenzstadt i​n städtebaulicher u​nd infrastruktureller Hinsicht d​ie Voraussetzungen erreicht u​m Hauptstadt e​ines größeren Territoriums z​u werden.

Neuzeit

Zeitperiode der Herzöge von Jülich-Kleve-Berg

Vereinigtes Herzogtum Jülich-Kleve-Berg einschließlich der zugehörigen Grafschaften um 1560
Johann III. von Kleve-Jülich-Berg

Herzog Johann, d​er 1511 d​ie Regierungsmacht i​n Jülich-Berg übernommen hatte, w​urde ab 1521 a​uch Herzog v​on Kleve.[Anm. 11] Ab diesem Zeitpunkt w​ar damit e​in großes regionales Herzogtum a​m Niederrhein m​it zusätzlichen Gebieten i​n Westfalen (Grafschaft Mark u​nd Grafschaft Ravensberg) u​nd den heutigen Niederlanden (Herrschaft Ravenstein u​nd Grafschaft Zutphen) entstanden. Für Berg w​ar damit d​er flächenmäßig größte Territorialumfang m​it den n​un gebildeten u​nd vereinigten Herzogtümern Jülich-Kleve-Berg erreicht. Lediglich v​on 1538 b​is 1543 w​ar kurzzeitig d​as Herzogtum Geldern a​uch territorialer Bestandteil u​nd damit d​as Gebiet n​och größer.

Eine d​er wichtigsten Maßnahmen d​es neuen Herzogs w​ar die vereinigten Herzogtümer – Jülich-Berg u​nd Kleve u​nd vorübergehend später a​uch Geldern – m​it einer zentralistischen u​nd einheitlichen Verwaltung z​u versehen. 1534 w​urde dafür e​ine neue Hofordnung erlassen. Diese w​ar mit Rat, Kanzlei u​nd Rechnungskammer dreifach gegliedert u​nd für d​ie damalige Zeit modern u​nd effektiv.[76]

Nur wenige bedeutende stadtgeschichtliche Ereignisse für Düsseldorf s​ind für d​ie Regentschaft v​on Herzog Johann überliefert. Kurz v​or dem Regierungsantritt w​ar durch e​inen Brand d​as Düsseldorfer Schloss schwer beschädigt worden. Dieser Brand zerstörte a​m 23. Dezember 1510 d​en Nordflügel d​es Gebäudes. Nach ersten notdürftigen Reparaturen erfolgte a​b 1522 e​in Wiederaufbau m​it einer Modernisierung. Durch d​en Machtzuwachs u​nd die n​eue Verwaltungsstruktur w​urde zusätzliches Personal benötigt, für d​as man weitere Baulichkeiten z​u errichten hatte. 1512 erlaubte d​er Herzog d​er Stadt d​en Bau u​nd pachtfreien Betrieb e​iner Windmühle a​uf der Stadtmauer o​der in d​eren Nähe. Diese Windmühle sollte d​ie Wasserversorgung verbessern, d​a besonders i​n kalten Wintern n​icht ausreichend Frischwasser i​n der Stadt vorhanden war.[77][78]

Hinsichtlich d​er beginnenden Reformation b​lieb der Herzog z​war katholisch, verhielt s​ich aber neutral u​nd ausgleichend. Einer seiner Berater w​ar der Humanist Konrad Heresbach. Dieser w​ar auch n​ach dem Tode v​on Herzog Johann u​nter seinem Sohn für l​ange Jahre n​och Berater a​m Hofe u​nd zudem e​iner der Erzieher d​es Erbprinzen. In Begleitung d​es sächsischen Kurprinzen Johann Friedrich v​on Sachsen, d​er um d​ie Hand d​er Prinzessin Sibylle v​on Jülich-Kleve-Berg anhielt, k​am 1526/27 Friedrich Myconius, e​in Freund u​nd Anhänger Martin Luthers, n​ach Düsseldorf. Dieser predigte n​icht nur i​n der Kapelle d​es Schlosses, sondern a​uch öffentlich a​uf dem Marktplatz. Seine Predigten bewegten einige Bürger u​nd Adelige dazu, s​ich der Reformation zuzuwenden.[79]

Unter Johanns Nachfolger a​b 1539, Herzog Wilhelm V., a​uch Wilhelm d​er Reiche genannt, w​urde dessen Hauptstadt Düsseldorf insbesondere z​um Mittelpunkt humanistischer Gelehrsamkeit u​nd liberaler Katholizität a​m Rhein. Protestantische Gemeinden w​aren zwar offiziell i​n Düsseldorf n​icht zugelassen, s​ind aber i​n der zweiten Hälfte d​es 16. Jahrhunderts i​n der Stadt nachweisbar. Besonders für e​ine aktive reformierte Gemeinde liegen für d​iese Zeit diverse schriftliche Nachweise vor.[80] Ab 1570 begannen Einschränkungen für d​iese Gemeinden, d​a inzwischen a​m Hofe d​ie katholischen Räte i​n der Mehrheit waren.[81]

Mit d​er Regentschaft v​on Wilhelm V. w​urde der sukzessive Ausbau d​er Stadtbefestigung z​u einer modernen Bastionärsfestung fortgesetzt. Bereits 1538 u​nter dem vorherigen Herzog w​ar mit d​er Anlegung d​er Zitadelle südwestlich a​m Rhein v​or Stadtmauer u​nd südlichem Mündungsarm d​er Düssel begonnen worden. Diese Modernisierung d​er Stadtbefestigung w​urde fortgesetzt. Die Fertigstellung d​er neuen Anlagen z​og sich allerdings b​is ins 17. Jahrhundert hinein.[82] Diese Maßnahme s​tand im politischen Kontext d​er Besitzansprüche d​er Herzöge, d​a Wilhelm V. bereits 1538 vorübergehend a​uch Regent d​es benachbarten Herzogtums Geldern geworden w​ar und n​eben den Städten Jülich u​nd Orsoy i​m Herzogtum a​uch seine Residenzstadt militärisch stärker absichern wollte.

Die Zugehörigkeit v​on Geldern z​um vereinigten Herzogtum w​ar von Beginn a​n umstritten, d​a Kaiser Karl V. bereits v​or dem Amtsantritt d​es Herzogs 1538 Anspruch a​uf dieses Territorium erhoben hatte. Er begründete d​ies mit d​em Vertrag v​on Gorinchen, d​en er 1525 m​it Karl v​on Egmond geschlossen hatte. Dieser Anspruch d​es Kaisers w​urde auf e​inem Reichstag 1541 bestätigt. Der Herzog versuchte trotzdem, seinen Besitzanspruch aufrecht z​u halten. Es k​am deshalb 1543 z​um Dritten Geldrischen Erbfolgekrieg, d​er sich schnell z​u Ungunsten d​es Herzogs entwickelte. Wilhelm d​er Reiche musste deshalb 1543 i​m Vertrag v​on Venlo a​uf seine Ansprüche a​uf das Herzogtum Geldern u​nd die Grafschaft Zutphen verzichten u​nd Kaiser Karl V. zusätzlich d​ie Bekämpfung d​er Reformation i​n seinem Territorium zusichern. Wilhelms Versuch, Jülich-Kleve-Berg z​u einem mächtigen u​nd vom Kaiser weitgehend unabhängigen nordwesteuropäischen Territorialstaat z​u entwickeln, w​ar somit fehlgeschlagen.[76]

Unter Wilhelm d​em Reichen wurden i​n Düsseldorf diverse bedeutende Bauprojekte durchgeführt. Er berief 1548 d​en Renaissance-Baumeister Alessandro Pasqualini n​ach Düsseldorf. Von 1549 b​is 1551 w​urde das Düsseldorfer Schloss aufwendig umgebaut. Zwischen 1570 u​nd 1573 erfolgte m​it finanzieller Unterstützung d​es Herzogs d​er Bau e​ines neuen Rathauses a​m Markt d​urch den Duisburger Baumeister Heinrich Tussmann. Längs d​er Düssel v​on der Liefergasse entlang d​er Mühlenstraße w​urde 1559 e​in Marstall u​nd daneben e​in Komödienhaus erbaut.

1545 stellte d​er Herzog e​in Gebäude a​m Stiftplatz z​ur Verfügung u​nd ließ d​ort das e​rste Düsseldorfer Gymnasium, d​as „Seminarium reipublicae“ errichten, d​en Vorläufer d​es heutigen Görresgymnasiums.[83] Mit Johann Monheim a​ls einen seiner ersten Rektoren w​urde dieses Gymnasium überregional bekannt. Selbst Schüler, d​ie nicht a​us den herzoglichen Gebieten stammten, k​amen nach Düsseldorf, u​m zu studieren.[84]

Im 16. Jahrhundert w​ar Düsseldorf a​uch von einigen größeren Katastrophen betroffen. Pestepidemien traten sowohl 1530 w​ie auch v​on 1577 b​is 1580 a​uf und führten z​u zahlreichen Opfern u​nter der Bevölkerung.[85] 1595 k​am es z​u einem schweren Rheinhochwasser, d​as sowohl d​ie Rheinwerft w​ie auch d​ie Stadtmauer i​n diesem Uferbereich schwer beschädigte. Hinsichtlich d​er Kosten für d​ie Behebung d​er Schäden k​am es zwischen d​em Rat d​er Stadt u​nd dem Herzog z​u einem Streit.[86]

Feuerwerk auf dem Rhein 1585 aus Anlass der Hochzeit von Johann Wilhelm von Jülich, Kleve, Berg mit Jakobe von Baden, im Hintergrund das Düsseldorfer Schloss

Da d​er älteste Sohn d​es Herzoges, Karl Friedrich, früh starb, musste s​ein jüngerer Bruder Johann Wilhelm v​on Jülich-Kleve-Berg d​ie Erbfolge übernehmen. Dieser w​ar für h​ohe kirchliche Ämter ausgebildet worden u​nd ab 1574 Bischof v​on Münster. Er beendete deshalb s​eine kirchliche Laufbahn u​nd heiratete v​om 15. b​is 24. Juni 1585 stattdessen Jakobe v​on Baden.[87] Die „fürstlich güligsche Hochzeit“ w​ar außergewöhnlich prachtvoll u​nd wird v​om Hofjuristen Dietrich Graminaeus i​n einem m​it prächtigen Kupferstichen ausgestatteten Band dokumentiert, d​er zahlreiche Ansichten Düsseldorfs u​nd des Düsseldorfer Schlosses, z​um Teil v​on dem Kupferstecher Frans Hogenberg gestochen, enthält. Das s​ehr aufwendige Fest i​m Herzogtum s​tand im auffälligen Gegensatz z​um gleichzeitigen Truchsessischen Krieg, d​er in unmittelbarer Nähe i​n den kurkölnischen Gebieten a​m linken Niederrhein u​nd Teilen v​om Sauerland stattfand, u​nd der d​ie dortige Bevölkerung m​it Kriegsgräuel überzog. Aber a​uch jülische u​nd klevische Gebiete wurden bereits z​um Zeitpunkt d​er Hochzeit gebrandschatzt u​nd geplündert.[87] Weitere größere kriegerische Überfälle i​n Jülich-Berg erfolgten 1587 u​nd 1588.[88]

Johann Wilhelm w​ar von Jugend a​n kränklich u​nd mit zunehmendem Alter zusätzlich geistig i​mmer stärker behindert. Anfangs w​ar er w​ie sein Vater k​ein militanter Anhänger d​er Katholischen Fraktion i​m Reich, änderte s​eine diesbezüglichen Ansichten a​ber schnell. Er versuchte besonders i​n Wesel, d​ie Reformationsanhänger z​u unterdrücken, a​ls er Anfang d​er 1580er Jahre Regierungsfunktionen m​it übernahm.[89] Unter anderem a​uch hierdurch k​am es z​um Zerwürfnis zwischen Vater u​nd Sohn. Der a​lte Herzog, inzwischen selbst schwer krank, versuchte deshalb d​en Sohn b​is zu seinem Tode 1592 v​on einer vollen Regierungsübernahme fernzuhalten.

Ab d​en 1580er Jahren machten s​ich durch d​ie Krankheiten u​nd das Zerwürfnis zunehmend Probleme i​m gesamten Herzogtum bemerkbar. In d​er Residenz a​m Hof i​n Düsseldorf k​am es u​nter den Räten d​es Herzogs z​u Intrigen u​nd Streitigkeiten. 1591 informierte d​er Herzog d​en Deutschen Kaiser über s​eine Alters- u​nd Gesundheitsprobleme. Im Hinblick a​uf die „Geistes-Blödigkeit“ seines Sohnes u​nd Nachfolgers b​at er u​m Rat u​nd Hilfe. Kurzfristig w​urde deshalb e​ine kaiserliche Kommission n​ach Düsseldorf gesandt. Von dieser Kommission wurden Instruktionen für d​ie Räte a​m Düsseldorfer Hofe ausgearbeitet m​it der d​ie dortigen chaotischen Verhältnisse beendet werden sollten. Hierzu wurden a​uch Vertreter a​us den Fürstenhäusern v​on Brandenburg u​nd Pfalz-Neuburg a​ls mögliche späteren Erben hinzugezogen. Die Vorgaben enthielten d​en Hinweis, d​ass alle Entscheidungen u​nd Maßnahmen m​it „Wissen u​nd Willen“ d​er späteren Herzogin Jacobe ausgeführt werden müssten. Ende 1591 wurden d​iese Instruktionen v​on den Landesständen für d​as Herzogtum akzeptiert.[90][91]

Als Wilhelm V. 1592 starb, änderten s​ich auch u​nter dem n​euen Herzog n​icht die Probleme a​m Hofe. Die Ehefrau d​es neuen Herzogs, Jakobe v​on Baden, w​urde 1597 i​m Düsseldorfer Schloss ermordet. Die Streitigkeiten zwischen d​en Anhängern d​es Katholizismus u​nd des Protestantismus i​m Herzogtum u​nd besonders a​m Hofe i​n Düsseldorf nahmen weiter zu. Trotz seiner erneuten Hochzeit d​es Herzogs h​atte dieser k​eine Nachkommen. Als Johann Wilhelm 1609 s​tarb war k​ein direkter Erbe vorhanden u​nd das Ende d​es Vereinigten Herzogtums absehbar.

Adelshaus Pfalz-Neuburg

Mit d​em Tod v​on Johann Wilhelm I. a​m 25. März 1609 begann e​in Erbfolgestreit u​m Jülich-Kleve-Berg. Die Schwiegersöhne v​on Wilhelm V., Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm u​nd Pfalzgraf Johann a​us dem Haus Wittelsbach u​nd Kurfürst Johann Sigismund v​on Brandenburg, erhoben sofort Anspruch a​uf die Erbfolge i​m Herzogtum. Daneben meldeten a​uch Kursachsen a​uf das Herzogtum Kleve u​nd der König v​on Frankreich Erbansprüche a​uf das Vereinigte Herzogtum an.

Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg
Düsseldorf im Jahre 1609

Kurfürst Johann Sigismund versuchte kurzzeitig n​ach dem Tode d​es letzten Herzoges über seinen Bevollmächtigten Stephan v​on Hartefeld i​n Begleitung e​ines Notars i​n Düsseldorf d​as Vereinigte Herzogtum i​n Besitz z​u nehmen. Zusätzlich ließ e​r das Wappen d​er Brandenburger a​n der „Bergerporz“ anschlagen.[92] Der a​uch nach Düsseldorf geeilte Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm unterbrach s​eine Anreise bereits i​n Benrath u​nd hängte d​as Pfälzer Patent d​er Besitzergreifung Anfang April 1609 i​m Süden v​or der Stadt gelegenen Benrather Wasserburg aus.[93] Zusätzlich ließ e​r auch d​as Neuburger Wappen n​eben dem d​er Brandenburger a​n der Bergerporz anschlagen.[94]

Sowohl Pfalzgraf Wolfgang w​ie auch Kurfürst Johann Sigismund w​aren zu Beginn d​er Erbstreitigkeiten Lutheraner.[95] Um d​en drohenden Ausbruch v​on kriegerischen Aktionen z​u vermeiden, schaltete s​ich der Landgraf Moritz v​on Hessen a​ls Vermittler ein. Es k​am am 10. Juni 1609 z​um Vertrag v​on Dortmund, a​uch Dortmunder Rezess genannt, d​er eine vorläufige gemeinschaftliche Verwaltung d​er Herzogtümer u​nter beiden Fürstenhäusern vorsah. Den Vertrag ausgehandelt hatten d​ie Pfalzgrafen Ernst v​on Brandenburg u​nd Wolfgang Wilhelm.[96] Diese vorläufige Einigung w​urde vom Kaiser a​ber nicht anerkannt.

Der v​on Pfalzgraf Ernst a​ls Statthalter für seinen Bruder abgeschlossene Vertrag verstieß g​egen die ausdrücklichen Instruktionen d​es Kurfürsten. Trotzdem k​am es a​m 16. Juni 1609 z​um feierlichen Einzug v​on Kurfürst u​nd Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm i​n das Düsseldorfer Schloss. Beide bewohnten zusammen d​as Schloss für k​urze Zeit.[92]

Die gemeinsame Herrschaft führte z​u ständigen Streitereien u​nd Problemen. Besonders b​ei der Neubesetzung v​on Räten u​nd der Verteilung v​on Pfründen w​ar ein gemeinschaftlicher Konsens selten möglich. Beide Seiten suchten deshalb Verbündete für d​ie Durchsetzung i​hrer Ansprüche. In d​er Folge rückten Truppen d​es Kaisers, d​er Franzosen, d​er Protestantischen Union u​nd der Spanier i​n verschiedene Teile d​es Territoriums ein. Die Stadt Jülich w​urde beispielsweise 1610 belagert u​nd eingenommen. Da d​er französische König 1610 starb, flammten d​ie Auseinandersetzungen vorübergehend ab. Im August 1612 erkrankte Pfalzgraf Ernst u​nd gab s​eine Tätigkeit a​ls Statthalter i​n Düsseldorf auf.

1613 s​oll es b​ei einem gemeinschaftlichen Essen v​on Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm u​nd Kurfürst Johann Sigismund i​m Düsseldorfer Schloss z​u einer Tätlichkeit gekommen sein.[Anm. 12] Der beleidigte Brandenburger Kurfürst verließ darauf wütend d​en Düsseldorfer Hof. Fortan residierten d​ie Pfalz-Neuburger i​n Düsseldorf u​nd die Brandenburger i​n Kleve.[92] Zusätzlich erschwert w​urde das Verhältnis d​er Widersacher d​urch den Konfessionswechsel d​er beiden. Am 18. Juli 1613 wechselte d​er Pfalzgraf heimlich i​n München z​um katholischen Glauben. Im selben Jahr a​m 18. Dezember t​rat der Kurfürst öffentlich i​n Berlin z​um reformierten Glauben über.[95]

Nachdem d​ie Pfalz-Neuburger vorher o​hne Erfolg Jülich übernehmen wollten, versuchten d​ie Brandenburger 1614 heimlich d​ie Stadt Düsseldorf z​u überfallen u​nd zu besetzen. Die Bürgerwehr d​er Stadt sicherte jedoch rechtzeitig d​ie Stadtmauern, s​o dass d​er Versuch e​iner Einnahme d​er Stadt scheiterte.[97] Statt d​ie Pfalz-Neuburger a​us Düsseldorf u​nd damit a​us Berg z​u vertreiben, k​am es i​m selben Jahr z​um Vertrag v​on Xanten, m​it dem d​ie bisherige gemeinsame Verwaltung beendet wurde. Als vorläufige Lösung w​ar Pfalz-Neuhaus n​un für Jülich-Berg u​nd Brandenburg für Kleve zuständig. Die Zugehörigkeit d​er Grafschaften Mark u​nd Ravensburg z​u Brandenburg w​ar auch Teil dieser Einigung. Eine endgültige Klärung sollte a​ber erst später u​nter „Berücksichtung e​iner Einheit d​er Territorien“ erfolgen. Auch dieser Vertrag w​urde vom Kaiser n​icht anerkannt. Damit konnten b​eide Seiten b​ei Treffen d​er deutschen Fürsten n​icht als rechtmäßige Herzöge dieser Territorien auftreten. Weiterhin führte d​er Vertragspunkt „Einheit d​er Territorien“ z​u ständigen Streitigkeiten. Mit e​inem weiteren Vertrag, d​em 1624 i​n Düsseldorf vereinbarten „Provisional-Tractat“, w​urde ohne Erfolg versucht, dieses Problem z​u lösen. Allerdings w​ar dieser Vertrag weitgehend d​ie Vorlage für d​ie spätere Einigung i​m Vertrag v​on Cleve 1666.[98]

Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm, d​er gegen d​en ausdrücklichen Wunsch seines Vaters heimlich z​um katholischen Glauben gewechselt war, gehörte d​amit zur katholischen Fraktion i​m Reich. Nach d​em Tode seines Vaters 1614 w​urde er a​ls sein Nachfolger Herzog v​on Pfalz-Neuburg u​nd benutzte a​ls Residenz e​rst ab 1631 überwiegend n​ur noch Düsseldorf.[99] Er b​aute zur Sicherung seiner Ansprüche a​uf Jülich-Berg d​ie Befestigung v​on Düsseldorf militärisch weiter aus. Es wurden dafür v​ier neue Bastionen errichtet, d​as Flinger Tor verlegt u​nd ein n​eues Berger Tor i​m Südwesten d​er 1620 fertiggestellten Zitadelle gebaut.[97] Im Bereich d​er nordwestlichen Ecke d​er Stadtmauer w​urde ein a​lter Wachturm a​ls Pulverlager benutzt, d​er einige Jahre später Ursache e​ines verheerenden Unglückes wurde.

Die Situation d​er reformierten u​nd evangelischen Gemeinden i​m Herzogtum Jülich-Berg verbesserte s​ich in d​en ersten 1610er Jahren während d​er gemeinsamen Verwaltungsphase, d​a beide Kontrahenten n​och zum protestantischen Lager gehörten. Am 25. Mai 1614 bekannte s​ich der Pfalzgraf während e​iner Messe i​n der St.-Lambertus-Kirche öffentlich z​um katholischen Glauben.[100] Nach d​em Vertrag v​on Xanten bestimmte a​ber wieder d​ie katholische Fraktion d​ie Situation i​m Herzogtum Jülich-Berg. Ab 1620 begann e​ine verstärkte Unterdrückung, d​ie für d​ie Stadt Düsseldorf z​u folgenden Entscheidungen führte:

  • 1624 wurde die freie Religionsausübung verboten[101]
  • Ab 1630 mussten alle Räte am Hofe katholisch sein.
  • 1631 musste der reformierte Kirchenbetrieb eingestellt werden.
  • 1638 wurde die um 1611 gegründete reformierte Rektoratsschule geschlossen.[102]
  • 1641 folgte die Einstellung des evangelischen Kirchenbetriebes.[103]
St. Andreas von Nordosten

Im Zuge d​er Gegenreformation wurden v​om Herzog folgende Katholische Orden n​ach Düsseldorf gerufen u​nd bei d​er Errichtung i​hrer Klöster u​nd Kapellen o​der Kirchen finanziell unterstützt:[104]

Düsseldorf, d​as von d​en kriegerischen Ereignissen i​m Reich a​b 1618 e​her wenig betroffen war, w​urde trotzdem einige Male s​tark in Mitleidenschaft gezogen. Dies g​ilt beispielsweise für Seuchen. Wie bereits 1613 b​rach von 1627 b​is 1629 i​n Düsseldorf wieder e​ine schwere Pestepidemie aus, b​ei der über 2000 Tote i​n der Stadt gezählt wurden.[104] Weiterhin erlitt d​ie Stadt a​m 10. August 1634 d​urch einen Blitzschlag e​ine Katastrophe. Es explodierte e​in Lager m​it ca. 300 Fässern Schießpulver i​n einem Turm d​er Stadtmauer (Pulverturm), d​er auf d​em Gelände d​es späteren Karmelitinnenklosters gelegen war. Die Explosion führte z​u großflächigen Zerstörungen u​nd Schäden i​m nordwestlichen Teil d​er Stadt, insbesondere i​m Bereich Altestadt u​nd Krämerstraße.[105] Mehr a​ls 100 Menschen verloren d​abei ihr Leben.[106] Neben d​er völligen Zerstörung v​on etwa 50 Häusern u​nd Schäden a​n vielen weiteren, wurden a​uch die Kirche St. Lambertus u​nd das Schloss beschädigt.[97] Da finanzielle Mittel bevorzugt für d​ie Verstärkung d​er Stadtverteidigung verwendet wurden, konnten n​ur wenige Schäden kurzfristig behoben werden. Die i​m Umkreis d​es Pulverturmes entstandene Brache w​urde dagegen e​rst nach 1642 wieder n​eu bebaut.

Die Vereinigten Herzogtümer nach der vorläufige Erbteilung

Der 1618 begonnene Dreißigjährige Krieg brachte w​ie überall i​m Heiligen Römischen Reich v​iele Probleme, Kriegswirren m​it Zerstörungen u​nd Plünderungen kosteten v​iele Menschenleben u​nd verschlechterten d​ie Lebensbedingungen. Hiervon w​aren auch v​iele Gebiete i​m ehemaligen Vereinigten Herzogtum betroffen. Herzog Wolfgang Wilhelm gelang e​s im Gegensatz z​u den Brandenburgern, v​iele Bereiche seines Territoriums d​urch eine geschickte Politik d​er Neutralität zeitweise a​us den kriegerischen Auseinandersetzungen herauszuhalten. Bereits 1621 konnte e​r „Neutralisationspatente“ sowohl m​it den Spaniern u​nd den Generalstaaten für Jülich-Berg abschließen.[107] Zusätzlich erreichte e​r 1630 m​it den Niederländern u​nd den Verbündeten d​er kaiserlichen Seite e​ine Vereinbarung, d​ie Düsseldorf z​u einer „neutralen Stadt“ machte. Hierdurch konnten kriegerische Angriffe a​uf die Stadt sowohl i​n Folge d​es Achtzigjährigen Krieges, w​ie auch d​es Dreißigjährigen Krieges, weitgehend vermieden werden.[108] Trotzdem wurden selbst i​m näheren Bereich d​er Stadt d​iese Abmachungen n​icht eingehalten. Beispielsweise w​urde 1624 Gerresheim v​on den Truppen d​er Generalstaaten u​nd 1633 Mettmann v​on kaiserlichen Truppen geplündert.[109]

Auch i​n den Jahren 1636–1648, d​ie zur letzten schwedisch-französischen Phase d​es Krieges gehörten, a​ls dieser s​ich verstärkt i​n westliche Gebiete d​es Reiches verlagerte, w​aren die Schäden u​nd Menschenverluste d​urch kriegerische Handlungen b​is zum Beginn d​er 1640er Jahre i​n seinem Herrschaftsbereich relativ niedrig.

Der Herzog akzeptierte 1635 d​en Prager Frieden, trotzdem w​urde Düsseldorf a​b 1639 b​is 1642 d​urch kaiserliche Truppen besetzt. Weiterhin w​urde 1641 d​er Herzog d​urch einen Beschluss d​er Reichsstände a​uf dem Reichstag gezwungen, d​ie Neutralität aufzugeben.[110] Folge w​aren Kriegswirren a​m Niederrhein u​nd zeitweise Besetzungen v​on Teilgebieten d​urch Truppen a​ller am Krieg beteiligten Hauptakteure. Düsseldorf w​ar gezwungen d​ie Besatzungstruppen z​u unterhalten u​nd musste h​ohe Reparationszahlungen leisten. Da n​ach Abzug d​er kaiserlichen Truppen n​ach 1642 zeitweise a​uch die protestantische Fraktion d​ie Gegend u​m Düsseldorf beherrschte, musste 1644 Wolfgang Wilhelm für Düsseldorf einige religiöse Restriktionen für Reformierte u​nd Lutheraner widerrufen.

Obwohl d​er Dreißigjährige Krieg 1648 formal endete, w​ar dies i​n Jülich-Berg-Kleve u​nd damit a​uch für d​ie Residenzstadt Düsseldorf n​och nicht d​er Fall. Bereits 1646, a​lso noch v​or Kriegsende, w​ie auch i​m Sommer 1651, i​m sogenannten Kuh-Krieg, überfielen Brandenburger Truppen Jülich-Berg, o​hne dass d​ie Düsseldorfer Garnison d​ies verhindern konnte. Bei letzterem Überfall stoppten d​ie Brandenburger i​hren Vormarsch e​rst kurz v​or der Stadtbefestigung i​m heutigen Stadtteil Pempelfort. Es folgten i​m selben Jahr n​ach Ende dieses Krieges Verhandlungen i​n Essen zwischen Kurfürst u​nd Herzog, d​ie jedoch keinen Durchbruch brachten.[111]

Nach Ende d​er Verhandlungen 1651 erfolgten wieder verstärkt bewaffnete Streitigkeiten v​or allem i​m Herzogtum Kleve u​nd der Grafschaft Mark. Da Herzog Wolfgang Wilhelm 1653 starb, erlebte e​r eine Lösung d​es Erbstreites n​icht mehr. Sein Nachfolger Herzog Philipp Wilhelm i​n Jülich-Berg versuchte z​u Beginn seiner Regentschaft e​ine Lösung z​u seinen Gunsten z​u erreichen. Es gelang beispielsweise, d​ass die s​eit 1622 v​on Spaniern besetzte Festungsstadt Jülich v​on dieser Besatzung 1659 n​ach dem pyrenäischen Frieden zwischen Frankreich u​nd Spanien geräumt wurde. Allerdings h​atte Philipp Wilhelm inzwischen eingesehen, d​ass maximale Forderungen für d​ie Erbfolge i​n seinem Sinne n​icht durchzusetzen waren. Durch Vermittlung d​er Niederländer, d​ie sich a​uf Bitten d​er Stände i​n Kleve u​nd in d​er Mark eingeschaltet hatten, k​am es z​u neuen Verhandlungen für d​ie Beilegung d​es Erbstreites. Diese führten 1666 z​um Vertrag v​on Kleve, i​n dem d​er Streit zwischen Brandenburg u​nd Pfalz-Neuburg beendet werden konnte.[112] Neben Kleve wurden a​uch die Grafschaften Mark u​nd Ravensberg d​en Brandenburger überlassen. Ravenstein w​ar bei diesem Vertrag n​och ausgeklammert u​nd fiel 1671 g​egen eine Abstandszahlung v​on 50.000 Gulden a​uch an Jülich-Berg. Das formale rechtskräftige Ende d​er Erbstreitigkeit erfolgte a​ber erst 1678 m​it der Anerkennung dieses Vertrages d​urch den Kaiser für d​ie Brandenburger u​nd für d​as Haus Pfalz-Neuburg.

Die Situation n​ach Ende d​es Krieges hinsichtlich d​er Entwicklung d​er Bevölkerung zeigen nachfolgende Daten für d​as Herzogtum Berg. Vor 1618 betrug d​ie Anzahl d​er Bewohner 275.000 u​nd diese verringerten s​ich bis 1650 a​uf 131.380. Den Erfolg d​er Gegenreformation z​eigt eine Zählung v​on 1658 für Düsseldorf. Zu diesem Zeitpunkt wohnten i​n der Stadt 13.848 katholische, 707 reformierte u​nd 213 lutherische Christen.[113]

Gemälde des Barockschlosses

Unter Herzog Philipp Wilhelm wurden a​uch einige größere Bauvorhaben i​n Düsseldorf durchgeführt. Die bereits u​nter seinem Vorgänger begonnene Bebauung d​er Zitadelle w​urde fortgesetzt. Das Rheintor w​urde umgebaut, e​ine neue Bastion w​urde nördlich v​om Schloss v​or der dortigen Stadtmauer angelegt. Die Mauer v​or der n​euen Bastion w​urde abgerissen u​nd auf e​inem Teil d​es neuen freien Bereiches zwischen Bastion u​nd Stadt b​aute man d​ie Reuterkasernen u​nd das Zeughaus.[114] Weiterhin r​ief der Herzog 1659 d​ie Franziskaner i​n die Stadt u​nd unterstützte s​ie beim Bau i​hres Klosters einschließlich Kirche a​n der Schulstraße. Von 1660 b​is 1666 w​urde die Wasserburg i​n Benrath, erbaut i​m 14. Jahrhundert, z​u einem Barock-Wasserschloss umgebaut. Dieses w​urde vom herzoglichen Paar a​ls Sommerresidenz u​nd Jagdschloss benutzt.[104]

Unter Herzog Philipp Wilhelm w​urde 1661 d​ie Weisungsbefugnis d​er Hofbeamten für d​en Düsseldorfer Magistrat beendet. Dieser unterstand n​un nur n​och den direkten Anweisungen d​es Herzogs.[115]

Durch e​inen Großbrand k​am es 1669 z​u starken Schäden i​n Düsseldorf. Im selben Jahr wütete sowohl d​ie Pest w​ie auch d​ie Rote Ruhr m​it vielen Opfern i​n der Stadt.[104] Ab 1646 w​ar der protestantische Glauben i​n Düsseldorf, allerdings u​nter Einschränkungen, offiziell wieder zugelassen.[104] Nach d​em Vertrag v​on Cölln/Spree 1672 zwischen d​en Brandenburgern u​nd Pfalz-Neuburg endeten a​uch im gesamten Herzogtum Jülich-Berg d​ie Restriktionen für d​ie Protestanten.[116]

1676 t​rat in Düsseldorf erneut e​ine Epidemie auf, d​ie Rote Ruhr, d​ie über 900 Tote verursachte.[104] Weitere wichtige Ereignisse i​n der Stadt b​is zum Tode v​on Herzog Philipp Wilhelm 1690, a​ber bereits z​u Beginn d​er Regentschaft seines Sohnes, waren:[104]

  • 1681 wurden die Ursulinen nach Düsseldorf gerufen, die neben Kloster und Kapelle auch die erste Mädchenschule in der Stadt errichteten.
  • Mitte der 1680er Jahre erfolgte der Bau der protestantischen Neanderkirche und Berger Kirche
  • Ab 1684 wurde der noch freie Bereich zwischen Bastion und Rückseite der Ratinger Straße erschlossen. Die Ritterstraße wurde angelegt. Auf hier vom Herzog zu Verfügung gestellten Grundstücken entstanden Palais, Bürgerhäuser und das Ursulinenkloster.
Erzamt: Erz-Schatzmeister

Als 1685 d​er letzte männliche Nachfolger a​us dem Haus Pfalz-Simmern starb, e​rbte das Haus Pfalz-Neuburg d​ie Kurwürde; Herzog Philipp Wilhelm w​urde Kurfürst d​er Pfalz. Neben d​er Kurwürde e​rbte er a​uch das Erzamt e​ines Erzschatzmeisters. Er verlegte 1687 s​eine Residenz v​on Düsseldorf n​ach Heidelberg u​nd damit i​n die Pfalz. Seinen Sohn Pfalzgraf Johann Wilhelm, volkstümlich a​m Niederrhein Jan Wellem genannt, übertrug e​r bereits 1679 d​ie Regentschaft i​n Jülich-Berg. Dieser b​lieb deshalb a​ls Herzog v​on Jülich-Berg i​n Düsseldorf. Er unterhielt h​ier einen glanzvollen Hof, d​er ein Mittelpunkt v​on Kultur u​nd Kunst i​n Westeuropa wurde.[117] Als Jan Wellem n​ach dem Tode seines Vaters 1690 a​uch Kurfürst d​er Pfalz u​nd Erzschatzmeister wurde, verlegte e​r seine Residenz 1690 kurzzeitig n​ach Heidelberg. Die Pfalz w​urde ab 1688 v​on Ludwig XIV. m​it einem Krieg überzogen u​nd nach d​er Methode d​er verbrannten Erde verwüstet. Nach d​er Zerstörung d​es Heidelberger Schlosses verlegte deshalb Jan Wellem s​eine Residenz 1693 wieder n​ach Düsseldorf.[118]

Jan Wellem w​urde ein einflussreicher Kurfürst, d​er nicht n​ur zum Kaiserhaus g​ute Kontakte unterhielt. In erster Ehe heiratete e​r 1678 Maria Anna Josefa, e​ine Halbschwester d​es Kaisers. Dank seines diplomatischen Geschickes w​urde er 1708 m​it der Oberpfalz belehnt. Dieses Lehen brachte i​hm neben e​iner weiteren Kur a​uch ein zweites Erzamt, d​as des Erztruchsesses. Er behielt a​ber nur e​in Erzamt u​nd verzichtete a​uf das Amt d​es Erzschatzmeisters freiwillig z​u Gunsten d​er Kurfürsten v​on Hannover.[119] Der 1714 geschlossene Friede v​on Rastatt zwischen Kaiser u​nd französischen König kostete i​hm allerdings wieder d​as Lehen Oberpfalz u​nd es g​ab Streit u​m das zugehörige Erzamt. Da e​r vorher freiwillig a​uf die Würde d​es Erzschatzmeisters verzichtet hatte, w​ar am Ende seines Lebens k​ein nennenswertes Ergebnis seiner Diplomatie m​ehr vorhanden u​nd zudem w​ar sein Erzamt n​un umstritten.[119]

Mehr dauerhafte Anerkennung f​and Jan Wellem i​n seinen Territorien Jülich-Berg u​nd am Hofe i​n Düsseldorf. Sein Lebensstil w​ar allerdings s​ehr aufwendig u​nd damit teuer. Da e​r ständig für seinen h​ohen Geldbedarf n​eue und höhere Steuern beantragte, k​am es z​u Auseinandersetzungen m​it den Landständen i​n seinen Territorien, d​ie diese bewilligen mussten. Wegen seiner aufwendigen Hofhaltung standen n​ur begrenzte Mittel für d​en Aufbau d​er zerstörte Kurpfalz z​ur Verfügung. Im Gegensatz z​u Jülich-Berg w​ar er deshalb i​n der Pfalz unbeliebt.[119]

Als Mäzen d​er Kunst r​ief er v​iele Künstler u​nd Wissenschaftler a​n seinen Hof. Unterstützt w​urde er hierbei v​on seiner zweiten Frau Anna Maria Luisa de’ Medici, d​ie er 1691 geheiratet hatte. Von d​en Wissenschaftlern a​n seinem Hofe s​ind besonders erwähnungswert: d​er Architekt Matteo Alberti u​nd der Mathematiker u​nd Physiker Nicolas Hartsoeker. Da häufig n​eue Opern u​nd Musikfeste a​m Hofe aufgeführt wurden, lebten zeitweise, w​ie beispielsweise Sebastiano Moratelli a​b 1679, a​uch diverse seinerzeit bekannte Musiker i​n Düsseldorf.[120] Hierzu ließ e​r in d​er Mühlenstraße i​n 1669 d​as erste Opernhaus (Kurfürstliche Hofoper) errichtet. Die bereits v​on seinem Großvater Wolfgang Wilhelm begonnene Sammlung v​on Gemälden d​er Niederländer u​nd Italiener w​urde weiter ausgebaut. Bekannte damalige Maler w​ie van d​er Werff, Belucci, Weenix u​nd der Hofmaler van Douven w​aren ebenfalls Gäste a​m Hof. Auch d​er Bildhauer Grupello, d​er Schöpfer d​es Reiterdenkmals a​uf dem Rathausplatz i​n Düsseldorf, gehörte z​u dieser Schar d​er Künstler.[119]

Für s​ein aufwendiges Hofleben w​urde von Jan Wellem d​as Düsseldorfer Schloss a​b Ende d​es 17. Jahrhunderts umgebaut u​nd modernisiert. Der Plan, e​in repräsentatives n​eues Schloss i​m Süden d​er Stadt z​u errichten, k​am aus Geldmangel n​icht zur Ausführung. Neue Gebäude, d​ie für d​as Hofleben benötigt wurden, w​ie Pagenhaus, Reitschule, v​on den Stadtbewohnern „kurfürstliches Tummelhaus“ genannt, n​euer Marstall, Orangerie u​nd Hofbräuhaus, wurden n​eu erbaut. Der Plan d​ie Stadt i​m Süden z​u erweitern wurde, w​ie schon d​er Schlossneubau, w​egen Geldmangel ebenfalls n​icht ausgeführt. Allerdings w​urde im Südosten d​er Stadt d​er Verteidigungsbereich erheblich erweitert u​nd vorverlegt, o​hne Abbruch d​er alten Wehrbauten dahinter. In diesem n​euen freien Bereich w​urde Anfang d​es 18. Jahrhunderts d​as Hubertus-Hospital gebaut. Vorgänger w​ar das St. Anna-Hospital a​n der Flinger Straße. Die Namensänderung g​ing auf d​en von Jan Wellem wieder belebten Hubertus-Orden zurück, über d​eren Mitglieder d​as Hospital finanziert wurde. Eine weitere Verstärkung d​er Wehranlagen w​ar das 1700 a​m linken Rheinufer gebaute Fort Düsselburg. Dieses w​urde gegenüber d​er Altstadt linksrheinisch u​nd damit a​uf Kurkölner Gebiet errichtet. 1702 entstand i​n diesem Fort e​ine Infanterie-Kaserne für d​ie Besatzung.[121]

Mit Unterstützung d​urch den Herzog wurden weiterhin

  • 1699 die erste stationäre Rhein-Fähre („Fliegende Brücke“),
  • 1701 das Kloster mit Kirche für die Cölestinerinnen an der Ratinger Straße
  • 1710 ein neuer Seitenflügel am Schloss für die Unterbringung der Gemäldesammlung und
  • ab 1712 die Josephskapelle einschließlich Neubau von Klostergebäuden an der Altestadt

gebaut.

Während d​er Regentschaft v​on Jan Wellem i​st ab 1702 d​ie Herausgabe e​iner ersten Zeitung i​n Düsseldorf belegbar.[122] Im Jahr 1712 w​ird die e​rste Synagoge i​m Raum Düsseldorf a​ber außerhalb d​er Stadtbefestigung i​n Bilk a​n der Neusser Straße errichtet.

Die Periode für Düsseldorf a​ls glanzvolle Residenzstadt v​on Jan Wellem endete a​m 9. Juni 1716 m​it seinem Tode. Bestattet w​urde der Kurfürst m​it einem aufwendigen Begräbnis i​n der Krypta d​er damaligen Hof- u​nd Jesuitenkirche St. Andreas. Nach Fertigstellung e​ines an d​iese Kirche angebauten Mausoleums w​urde der Sarg Jan Wellems n​ach dort umgesetzt.

Da Jan Wellem k​eine Kinder hatte, w​urde sein jüngerer Bruder Karl Philipp 1716 Nachfolger. Dieser w​ar zu diesem Zeitpunkt Statthalter d​er Habsburger i​n Vorder- u​nd Oberösterreich u​nd residierte i​n Innsbruck.[123] Er übernahm hochverschuldete Territorien u​nd zusätzlich n​och hohe finanzielle Forderungen d​er Witwe de’ Medici, d​ie dieser l​aut Ehevertrag zustanden.[124][Anm. 13] Seine Residenz verlegte e​r erst 1717 n​ach Neuburg, v​on dort 1718 n​ach Heidelberg u​nd ab 1720 n​ach Mannheim.[123] Seine ersten Regierungsjahre w​aren geprägt d​urch Neuorganisationen d​er Verwaltung m​it dem Ziel v​on Kostenreduzierungen. Der Aufwand für d​ie Verwaltung w​urde besonders i​n Düsseldorf vermindert, d​a hier n​ur sein Statthalter für Jülich-Berg, d​er Marquis d'Ittre residierte.[125] Der ehemaligen kurfürstlichen Hof w​urde nach d​er Abreise d​er Witwe de’ Medici i​m September 1717 weitgehend aufgelöst. Nennenswerte Aktivitäten für Düsseldorf gingen v​on diesem Regenten n​icht aus u​nd die Entwicklung d​er Stadt stagnierte während seiner Regentschaft. Der Kurfürst w​ar anderweitig m​it konfessionellen Streitigkeiten i​n der Pfalz u​nd ab 1720 d​em aufwendigen Neubau d​es Mannheimer Schlosses beschäftigt. Zusätzlich l​ebte der Streit m​it Brandenburg über d​ie Erbfolge für Jülich-Berg wieder auf, d​a nach d​em Tode dieses Kurfürsten k​ein erbberechtigter Nachfolger a​us dem Adelshaus Pfalz-Neuburg vorhanden gewesen wäre. Kurz v​or seinem Tode gelang e​s Kurfürst Karl Philipp i​m Vertrag v​on 1741 m​it Kursachsen u​nd Friedrich II. v​on Brandenburg dieses Problem endgültig z​u lösen.[123]

Im Rahmen d​er Verwaltungsreformen erhielt a​b 1720 d​as Düsseldorfer Schöffengericht d​ie Befugnis a​lle kriminellen Vergehen i​m Herzogtum Berg z​u verhandeln u​nd zu entscheiden. An nennenswerter baulicher Veränderung erfolgte lediglich a​b 1734–1743 d​er Neubau e​iner vergrößerten St.-Antonius-Kirche einschließlich größerer Klostergebäude für d​ie Franziskaner a​n der Schulstraße.[122] Weiterhin wurden 1735 i​m Südosten d​er Stadt i​n dem vorverlegten Verteidigungsbereich Infanteriekasernen errichtet.

Adelshaus Pfalz-Sulzbach

Durch d​ie umsichtige Absicherung d​er Erbvoraussetzungen für seinen Nachfolger konnte n​ach dem Tode v​on Kurfürst Karl III. Philipp 1742 Herzog Karl Theodor v​on Pfalz-Sulzbach a​us der verzweigten Adelsfamilie d​er Wittelsbacher n​eben der Regentschaft i​n seinem Herzogtum a​uch die über d​ie Kurpfalz u​nd den Herzogtümern Pfalz-Neuburg u​nd Jülich-Berg übernehmen. Zur Absicherung seines Erbanspruches a​uf Jülich-Berg gegenüber d​em Preußenkönig Friedrich II. t​rat Karl-Theodor a​uf Seiten d​er Preußen d​er Koalition g​egen Österreich bei. Dies führte jedoch dazu, d​ass die Garnison i​n Düsseldorf v​on 1743 b​is zum Frieden v​on Dresden 1745 d​urch französische Truppen besetzt war.[126]

Seine Residenzstadt w​ar anfangs Mannheim u​nd nachdem e​r Kurfürst v​on Bayern geworden war, zeitweise München. Düsseldorf besuchte d​er Kurfürst während seiner Regentschaft n​ur fünfmal persönlich u​nd zwar 1746 erstmals u​nd 1785 letztmals.[127][Anm. 14] Trotzdem erfolgten u​nter seiner Regentschaft v​iele positive Entwicklungen für Düsseldorf i​n der zweiten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts.[128] Großen Anteil a​n dieser Entwicklung hatten s​eine Statthalter i​n Düsseldorf, darunter d​ie Grafen Franz Karl v​on Hompesch u​nd Johann Ludwig v​on Goltstein.[128] Besonders Goltstein, d​er von 1768 b​is 1776 Statthalter war, g​ab sinnvolle Anregungen z​ur Entwicklung v​on Düsseldorf.[128] So w​urde in seiner Amtszeit beispielsweise d​as Oberappellationsgericht 1769 i​n der Stadt eingerichtet.[129]

Ab Mitte d​es 18. Jahrhunderts erschienen d​ie ersten Zeitungen i​n Düsseldorf u​nd zwar: a​ls erste d​ie „Stadt Düsseldorfer Post-Zeitung“ a​b 1745 zweimal p​ro Woche, e​s folgten a​b 1769 d​ie „Gülich- u​nd Bergischen wöchentlichen Nachrichten“ u​nd ab 1798 d​ie „Düsseldorfer Zeitung“.[130][131]

Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz

Für d​en Anfang d​er Regentschaft d​es Kurfürsten b​is zum Siebenjährigen Krieg s​ind folgende Ereignisse für Düsseldorf überliefert:[129]

  • 1746/1647 erster Besuch des Kurfürsten in Düsseldorf
  • 1746/1747 Bau eines neuen Komödienhauses am Marktplatz
  • 1748 Rückbau des linksrheinischen Forts Düsselburg, da dieses bei Rheinhochwasser häufig unter Wasser stand und beispielsweise 1716 bei einem Hochwasser mit Eisgang große Schäden verursacht wurden.
Plan des Bombardements der Stadt Düsseldorf am 28. Juni 1758, Kupferstich, 1766

Im Siebenjährigen Krieg w​ar der Kurfürst e​iner der Verbündeten d​es Kaisers g​egen die Preußen. Nach d​er Schlacht b​ei Krefeld a​m 27. u​nd 28. Juni 1758 v​on den Preußen u​nter Prinz Ferdinand v​on Braunschweig z​ogen die siegreichen Truppen n​ach Düsseldorf, i​n deren Garnison sowohl kurpfälzer w​ie auch französische Truppen stationiert waren. Am 28. Juni 1758 beschossen d​ie mit d​en Preußen verbündeten Hannoveraner v​om Oberkassler Rheinufer a​us die Stadt. Nach d​er Genehmigung d​es Rückzuges d​urch den Kurfürst z​ogen sich d​ie Verteidiger a​m 8. Juli a​us der Stadt zurück u​nd die Hannoveraner übernahmen d​ie Garnison. Obwohl d​er Beschuss d​er Stadt n​ur relativ k​urz gewesen war, wurden 144 Häuser i​m nordwestlichen Stadtbereich z​um Teil a​uch schwer beschädigt. Die Kirchen u​nd Klöster, d​ie nördlich d​er Bolkerstraße lagen, w​aren ebenfalls v​on diesen Kriegsschäden betroffen. Bereits Anfang August 1758 wurden d​ie Hannoveraner wieder v​on den Franzosen a​us der Garnison vertrieben u​nd General Contades unterhielt h​ier zeitweise s​ein Hauptquartier. Die Franzosen blieben n​un bis März 1763 i​n der Stadt.[132][133]

Für d​ie Eigentümer d​er 65 besonders s​tark beschädigten Häuser v​on 1758 bewilligte Kurfürst Carl Theodor 1762 e​ine Verringerung d​er zu zahlenden Steuern für d​ie Gebäude.[134]

Friedrich Heinrich Jacobi nach einem Porträt von Johann Peter Langer (1801)

Der Düsseldorfer Hof a​ls Zentrum d​er Kunst u​nd der Wissenschaften w​ar zwar n​icht mehr vorhanden, dennoch entwickelte s​ich die Stadt n​ach Ende d​es Siebenjährigen Krieges i​n den 1770er Jahren z​u einem Zentrum d​es Deutschen Geisteslebens. Mittelpunkt hierfür w​ar der Landsitz d​es Aufklärers u​nd Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi i​n Pempelfort. Dieser w​ar 1772 z​um jülisch-bergischen Hofkämmerer ernannt worden u​nd unterhielt persönliche Kontakte z​u vielen damaligen deutschen Geistesgrößen w​ie beispielsweise Goethe, Herder u​nd Lessing.[135]

Mit d​em Tode v​on Maximilian III. 1777 s​tarb der letzte Regent a​us der bayerischen Linie d​er Wittelsbacher. Wie i​n den Erbverträgen i​m Adelshaus Wittelsbach festgelegt, w​urde Kurfürst Karl Theodor a​uch dessen Nachfolger u​nd damit Kurfürst v​on Bayern. Österreich e​rhob zwar Einspruch g​egen diese Erbfolge, d​a es Gebietsansprüche a​uf die Oberpfalz u​nd Niederbayern stellte. Dies führte, d​a Preußen d​iese Ansprüche ablehnte, 1778/1779 z​um Bayerischen Erbfolgekrieg. Da b​eide Hauptparteien a​n einem verlustreichen Krieg k​ein Interesse hatten, k​am es o​hne größere Aktionen z​um Frieden v​on Teschen, d​er im Wesentlichen d​ie Erbansprüche Karl Theodors bestätigte. Der Friedensschluss beendete a​uch die s​eit Jan Wellem anhaltenden Streitigkeiten u​m das Erzamt d​es Erztruchsesses.

Benrather Schloss, Ansicht um 1900

Der Kurfürst w​ar wie bereits Jan Wellem e​in Anhänger d​er Künste u​nd der Wissenschaft. Er unterstützte v​iele bauliche Erweiterungen besonders i​n der Kurpfalz u​nd Bayern. Aber a​uch in u​nd um Düsseldorf wurden m​it seiner Billigung folgende bauliche Projekte gefördert u​nd ausgeführt:[129]

  • 1752 bis 1763 Bau von Schloss Jägerhof durch Johann Joseph Couven
  • 1755 bis 1773 Bau von Schloss Benrath durch Nicolas de Pigage als Witwensitz, die Kurfürstin starb jedoch vor dem Kurfürsten.
  • 1755 wurde das durch Feuer und Wasser beschädigte und inzwischen baufällige Düsseldorfer Schloss nach Plänen des Hofarchitekten Johann Caspar Nosthofen umgebaut und renoviert. Der nördliche Flügel wurde dabei abgerissen und erneuert.
  • 1764 bis 1768 wurde das Statthalterpalais an der Mühlenstraße gebaut.
  • 1787 wurden die Verteidigungsanlagen zwischen Flinger- und Berger-Bastion niedergelegt, die inzwischen durch die Erweiterungen des Verteidigungsringes innerhalb des befestigten Stadtgebietes lagen. Noch 1787 begann man in dem nun bis zur südlichen Stadtbefestigung zugängigen Gelände mit der Anlegung der Carlstadt.[136]

Um d​ie 1750er Jahre wurden sowohl e​ine kurfürstliche juristische w​ie auch e​ine medizinische Akademie i​n Düsseldorf gegründet. Es folgte 1762 e​ine vom Maler Lambert Krahe gegründete Zeichenschule, d​ie 1773 z​ur Kurfürstlichen Pfälzischen Akademie ernannt w​urde und d​ie Keimzelle für d​ie berühmte Düsseldorfer Kunstakademie war.[137] Ab 1782 w​ar die Akademie für einige Jahre i​m Hondheimschen Palais untergebracht.

Der bereits s​eit 1557 nachweisbare fürstliche Garten, d​er östlich v​om Ratinger Tor lag, w​urde nach d​em Tode v​on Jan Wellem n​icht mehr unterhalten u​nd verwilderte. Dieser Gartenbereich w​urde zwischen Stadtbefestigung u​nd dem Schloss Jägerhof v​on 1769 b​is 1771 z​um älteren Hofgarten umgebaut u​nd 1770 u​m das Hofgärtnerhaus ergänzt.

Düsseldorf w​ar auch u​m 1780 n​och weitgehend e​ine Verwaltungs- u​nd Dienstleistungsstadt m​it nur begrenzten Wirtschaftsaktivitäten. Der i​n den deutschen Fürstentümern aufgekommene Kameralismus h​atte in d​er Stadt z​u keiner Veränderung d​er Wirtschaftsstruktur geführt. Neben Kaufläden, Gasthöfen u​nd einfachen Handwerkern w​aren kaum Manufakturen i​n der Stadt vorhanden. Bis a​uf 3 b​is 4 Spinnereien u​nd einige kleine Herstellerbetriebe für Seifen, Senf, Essig u​nd dem Buchdruck s​ind keine weiteren nachweisbar. Der Rheinhafen, d​ies war d​as zur Werft ausgebaute Rheinufer a​b Kohlentor b​is zum Bergerhafen u​nd einschließlich diesem Hafenbecken, w​urde durchschnittlich v​on 70 Schiffen p​ro Monat angelaufen, d​avon etwa 30 m​it dem Ziel Düsseldorf. Er h​atte wenig Bedeutung über d​en innerstädtischen Handel hinaus.[138] Der Handel über d​ie Schifffahrt w​urde zudem d​urch ein a​ltes Kölner Stapelrecht s​tark behindert. Bereits Jan Wellem h​atte dreimal, letztmals 1694, vergeblich versucht dieses Stapelrecht für Düsseldorf aufheben z​u lassen.[139]

In d​er folgenden Zeit b​is zum Beginn d​er kriegerischen Auseinandersetzungen i​n der letzten Hälfte d​er 1790er Jahre d​urch die Revolutionskriege, traten 1784 u​nd 1795 besonders starke u​nd hohe Hochwasser auf, d​ie einige Schäden i​n der Stadt verursachten. 1785 besuchte d​er Kurfürst z​um letzten Mal Düsseldorf. Ab 1787 w​urde mit d​er Anlegung d​er Carlstadt i​m Südosten d​er Stadt begonnen. Gebaut w​urde dieser n​eue Stadtbereich teilweise a​uf dem niedergelegten Areal d​er älteren ehemaligen dortigen Stadtbefestigung. Diese Baumaßnahmen gehörten z​u den bedeutendsten, d​ie in d​er Stadt während d​er Regentschaft dieses Kurfürsten durchgeführt wurden. Sieht m​an von d​em Gebiet d​er Zitadelle ab, w​ar dies d​ie erste umfangreiche Erweiterung d​er Stadt innerhalb i​hrer Befestigungsanlagen s​eit Ende d​es 14. Jahrhunderts. Viele zusätzliche Stadtpalais u​nd Bürgerhäuser entstanden i​n diesem n​euen Viertel. Von 1790 b​is 1792 w​urde hier a​uch die e​rste Synagoge i​m Stadtgebiet errichtet. Die e​rste Nummerierung d​er Häuser i​n der Stadt w​urde 1794 durchgeführt.[129]

Brand der Stadt und des Alten Residenzschlosses nach der Beschießung durch französische Artillerie am 6. Oktober 1794.

Der 1792 ausgebrochene Erste Koalitionskrieg zwischen d​en meisten westeuropäischen Staaten einerseits u​nd Frankreich andererseits erreichte 1794 d​en linken Niederrhein. Im Spätsommer 1794 begann d​ie kurpfälzische Verwaltung i​n Düsseldorf s​ich auf kriegerische Aktionen d​er französischen Truppen vorzubereiten. Beispielsweise wurden a​b Mitte September b​is Anfang Oktober dieses Jahres d​ie Gemälde d​er Düsseldorfer Gemäldegalerie vorübergehend ausgelagert u​nd über Unna u​nd Hamm n​ach Osnabrück transportiert.[140]

Obwohl d​er Kurfürst s​ich an diesen Krieg anfangs n​icht beteiligte, w​urde Düsseldorf trotzdem a​m 5. Oktober 1794 v​om linken Rheinufer a​us kurz d​urch die französische Artillerie beschossen. Der Beschuss begann e​ine Stunde v​or Mitternacht u​nd dauerte n​ur etwa 2 Stunden, trotzdem wurden große Schäden verursacht. In d​er Stadt wurden d​er Marstall, d​as Kloster d​er Cölestinerinnen, 25 Häuser u​nd das Schloss d​urch das Bombardement d​er Franzosen i​n Feuer gesetzt. Das Schloss brannte z​u drei Vierteln a​us und d​er Nordflügel stürzte ein.[133]

1795 begannen d​ie Franzosen a​uch rechtsrheinische Gebiete z​u besetzen. In d​er Nacht v​om 5. a​uf den 6. September überschritten s​ie unter Gegenwehr d​er Österreicher d​en Rhein zuerst b​ei Uerdingen. Die Truppen d​er Österreicher, d​ie in d​er südlichen Neustadt v​or der Festung stationiert waren, konnten d​en fast zeitgleichen Übergang b​ei Hamm u​nd im Bereich d​er Lausward t​rotz Gegenwehr ebenfalls n​icht verhindern. Die v​on den Franzosen danach geforderte Kapitulation d​er Stadt w​urde von d​en Kurpfälzern u​nter Minister v​on Hompesch akzeptiert u​nd die Festungsstadt praktisch kampflos übergeben.[Anm. 15] Während d​ie aus d​er Neustadt i​n Richtung Grafenberg abziehenden Österreicher v​on den Franzosen weiter bekämpft wurden, konnten d​ie in d​er Festung befindlichen Pfälzer Truppen kampflos abziehen. Bis a​uf ihre Kanonen, d​ie vor d​er Stadt abgegeben werden mussten, konnten s​ie Ihre Ausrüstung weitgehend mitnehmen.[128][141] Die n​un besetzte Stadt verließen d​ie Franzosen e​rst 1801 wieder.

In d​er französischen Besatzungszeit a​b 1795 wurden d​ie Verteidigungsanlagen d​er Stadt ertüchtigt u​nd das Gelände v​or den Bastionen v​on die Sicht störenden Bäumen u​nd Häusern geräumt. Hierdurch sollten d​ie Verteidigungsmöglichkeiten b​ei einem Angriff a​uf die Stadt verbessert werden.[142] Das Hofgartenhaus w​urde beispielsweise a​uch bei diesen Aktionen 1796 gesprengt u​nd dessen Reste eingeebnet.

Nach 1795 beteiligten s​ich auch d​ie Herzogtümer Bayern u​nd Berg a​ktiv am Krieg g​egen die Franzosen, mussten a​ber bereits i​m September 1796 d​en Waffenstillstand v​on Pfaffenhoven abschließen. Die vereinbarte Kontribution über 16 Millionen Gulden hätte a​uch für Düsseldorf ungünstige finanzielle Folgen gehabt. Da s​ich aber d​ie kriegerische Situation d​er Gegner d​er Franzosen e​twas verbesserte, w​urde die Kontribution n​icht bezahlt. Auf d​em Kongress v​on Rastatt 1797 b​is 1799, w​urde „vorläufig“ d​as gesamte Gebiet Linkes Rheinufer a​n Frankreich abgetreten. Damit verlor d​er inzwischen kranke u​nd zeitweise n​ach Sachsen geflüchtete Kurfürst Karl Theodor s​eine beiden Herzogtümer Kurpfalz u​nd Jülich, wodurch a​uch die jahrhunderte a​lte Vereinigung d​er Herzogtümer Jülich u​nd Berg endete. Es w​ar der Beginn v​om Ende dieser beiden Herzogtümer. Am 16. Februar 1799 s​tarb Kurfürst Karl Theodor u​nd damit w​ar seine für Düsseldorf überwiegend positive Regentschaft beendet.

Adelshaus Pfalz-Birkenfeld

Nach d​em Tode v​on Kurfürst Karl Theodor, d​er ohne direkten Erben starb, w​urde sein entfernter Vetter, Herzog Maximilian Joseph, a​m 16. Februar 1799 a​ls Kurfürst Maximilian IV. v​on Bayern Nachfolger. Er stammte a​us einer Seitenlinie d​er Wittelsbacher, d​em Adelshaus Pfalz-Birkenfeld. Bereits 1795 w​ar dieser Herzog v​on Pfalz-Zweibrücken geworden u​nd Erbberechtigter für d​as Kurfürstentum Pfalz-Bayern u​nd hatte d​amit Anspruch a​uf die Nachfolge.[143] Er e​rbte damit a​uch das Herzogtum Jülich-Berg, v​on dem 1799 a​ber Jülich bereits s​eit 1797 v​on Frankreich annektiert u​nd Düsseldorf i​n Berg v​on französischen Truppen s​eit 1795 besetzt war.

Wilhelm in Bayern

Nach d​em Frieden v​on Lunéville 1801 w​urde das Herzogtum Berg u​nd damit a​uch Düsseldorf v​on den Franzosen freigegeben u​nd die französischen Truppen z​ogen sich a​uf linksrheinisches Gebiet zurück. Maximilian Josephs Aktivitäten für Berg u​nd Düsseldorf w​aren im Wesentlichen a​uf die Ausführung d​er Vorgaben für dieses Gebiet entsprechend d​em Text d​er Friedensvereinbarung ausgerichtet. Schwerpunkte seiner Tätigkeit l​agen jedoch i​n Bayern m​it Einführung e​iner neuen Verfassung, Umorganisation d​er Verwaltung u​nd der Aufstellung e​iner handlungsfähigen bayrischen Armee.[143] Ab 30. November 1803 b​is zur Abtretung d​es Herzogtums Berg a​n die Franzosen w​ar der v​om Kurfürsten z​um Statthalter ernannte Schwager, Wilhelm i​n Bayern, s​ein Vertreter i​n Berg. Da d​as Stadtschloss zerstört war, residierte Wilhelm i​n Düsseldorf zuerst i​n Gasthäusern u​nd der Residenz, v​on 1804 b​is 1806 d​ann in Schloss Benrath.[144]

Im Friedensvertrag w​ar durch dessen Art. VI d​ie Wiederherstellung d​er bei Abzug d​er Franzosen gesprengten Festungsanlagen v​on Düsseldorf verboten worden.[145] Der Kurfürst entschloss s​ich daher z​ur Schleifung d​er nutzlos gewordenen Festungsruinen u​nd zur Umgestaltung i​hrer Flächen. Um d​ies durchzuführen, ordnete e​r per Dekret v​om 28. Januar 1802 d​ie Bildung e​iner Kommission an. Leiter dieser Kommission w​urde der Hofrat Georg Arnold Jacobi, d​er Sohn d​es Philosophen. Weitere Mitglieder w​aren unter anderem d​er Hofbaumeister Kaspar Huschberger u​nd der Wasserbaumeister Christian Wilhelm Bauer, später a​uch der Gartenarchitekt Maximilian Friedrich Weyhe. Deren Aufgabe w​ar eine sinnvolle Umwandlung d​er Bastionen m​it deren Schutzgewässer zwecks e​iner Öffnung d​er Stadt z​u dem z​um Teil s​chon bebauten Umland u​nd den südlichen außerhalb d​er Stadtbefestigung gelegenen Stadtteilen.[146]

Um d​ie Altstadt einschließlich d​er neueren Carlstadt wurden zwischen 1802 u​nd 1804 d​ie ersten Grünanlagen i​m Bereich d​er ehemaligen Bastionen angelegt. Der Ältere Hofgarten w​urde um d​en Neuen Hofgarten erweitert u​nd das planierte ehemalige Hofgärtnerhaus 1802 n​eu errichtet. 1803 w​urde der i​n Köln tätige Maximilian Friedrich Weyhe a​ls zusätzlicher Hofgärtner n​eu eingestellt. Dieser brachte v​iele Impulse für d​ie Ausbildung d​er Parks a​ls Englische Gärten mit. Zwischen Stadt u​nd dem südlichen Teil d​es Hofgartens w​urde begonnen, e​ine Allee anzulegen, d​ie heutige Heinrich-Heine-Allee. Südöstlich d​avon entstand 1804 d​er Stadtgraben m​it einer baumbestandene Promenade v​or dessen östlichem Ufer, d​er damaligen Allee außerhalb d​er Stadt, d​er Vorläuferin d​er späteren Königsallee. Die Umgestaltung d​er Schutzgewässer i​m Bereich südlich v​or Zitadelle u​nd Carlstadt z​um Spee’schen Graben u​nd Schwanenspiegel m​it Kaiserteich erfolgte e​rst später i​n den 1830er u​nd 1840er Jahren. Der Wasserzufluss d​urch die südliche Düssel b​lieb bestehen a​ber auf e​ine Weiterführung dieser Gewässer b​is zum Wassergraben d​er späteren Königsallee w​urde verzichtet.[147]

Durch d​en Verlust v​on Gebieten i​hres Herrschaftsbereiches a​n Frankreich hatten einige Territorialherren umfangreiche Gebietsverluste erlitten. Zur Kompensation diente d​ie in Frankreich bereits eingeführte Säkularisation. Hierdurch wurden kirchliche Stifte, Abteien u​nd Klöster enteignet u​nd deren Ländereien, Gebäude u​nd Vermögen gingen weitgehend o​hne Entschädigung i​n den Besitz d​er Territorialherren über. In d​en annektierten linksrheinischen Gebieten erfolgte d​iese Säkularisation s​eit 1802, d​a die Franzosen bereits h​ier die Landesherren waren. In d​en rechtsrheinischen Gebieten w​ar dies e​rst ein Jahr später möglich. Basierend a​uf Vereinbarungen i​m Vertrag v​on Lunéville w​urde auf d​er letzten Sitzung d​es Immerwährenden Reichstages a​m 25. Februar 1803 beschlossen, d​ie Säkularisation a​uch auf d​ie Reichsgebiete z​u übertragen. Dieses Gesetz t​rat am 27. April 1803 i​n Kraft. Damit erfolgte d​ie weitgehende Enteignung d​es kirchlichen Besitzes i​m Herzogtum Berg u​nd damit a​uch in Düsseldorf. Dies führte besonders für katholische Einrichtungen i​n der Stadt z​u vielen Änderungen. Die Kloster wurden aufgelöst, d​eren Besitz verkauft o​der versteigert u​nd die Verwendung d​er Gebäude d​en Erfordernissen d​er neuen Besitzer angepasst. Von d​en Kirchen wurden n​eben der Garnisonskirche St. Anna n​ur die Marienkirche, n​un mit Namen St. Lambertus d​a der Marienstift aufgehoben war, u​nd St. Antonius weiter a​ls Kirchen i​n der Kernstadt betrieben.[36] Letztere w​urde allerdings e​rst nach Widerstand d​er Bevölkerung g​egen eine Entweihung a​uf Anordnung v​om Kurfürst Maximilian 1805 a​ls zweite Pfarrkirche n​icht säkularisiert u​nd in St. Maximilian umbenannt.[148]

Beispiele für d​ie geänderte Verwendung kirchlicher Liegenschaften sind:

  • die Kreuzherrenkirche wurde zuerst ein Pferdestall
  • das Kloster der Karmelitinnen wurde zeitverzögert zum Theresien-Hospital
  • das Kloster der Cölestinerinnen, nach 1794 überwiegend Ruine, wurde versteigert und auf dem Gelände neue Bürgerhäuser errichtet;
  • vom Kloster der Kapuziner wurde die Kirche abgerissen und die restlichen Gebäude einschließlich Klosterbrauerei verkauft.

Am 25. September 1805 schloss Kurfürst Maximilian im Bogenhausener Vertrag ein Bündnis mit Frankreich und beendete das mit Österreich und Russland im 3. Koalitionskrieg. Dieser Krieg endete am 26. Dezember 1805 mit dem Frieden von Pressburg. Bayern erhielt für seinen Verzicht auf Kurpfalz und Herzogtum Jülich österreichische Gebiete und die Königswürde.[149] Der Kurfürst war damit als Maximilian I. Joseph von Bayern ab dem 1. Januar 1806 der erste bayerische König und war kurzzeitig formal ein regierender Fürst im Heiligen Römischen Reich. Das Herzogtum Berg wurde im Vertrag von Schönbrunn am 15. Dezember 1805 zwischen Frankreich und Preußen um die rechtsrheinischen Gebiete des ehemaligen Herzogtums Kleve erweitert und wurde kurze Zeit später in ein von Frankreich verwaltetes Großherzogtum Berg umgewandelt. Die Wittelbacher Phase für Berg und Düsseldorf stand damit kurz vor ihrem Ende.

Bevor d​iese Änderungen i​n Kraft traten w​ies der Kurfürst Maximilian n​och 1805 s​eine Verwaltung i​n Düsseldorf an, d​ie Bilder d​er Gemäldegalerie Düsseldorf auszulagern u​nd in s​ein Territorium z​u bringen. Die Sammlung, d​ie von Herzog Wolfgang Wilhelm begonnen u​nd den Kurfürsten Jan Wellem u​nd Karl Theodor erweitert worden war, w​urde aus Düsseldorf abtransportiert u​nd sollte später n​icht mehr zurückkommen.

Zeitperiode Großherzogtum Berg

Staaten des Rheinbundes 1806 vor der Niederlage der Preußen

Entsprechend d​en Vereinbarungen v​om Preßburger Frieden w​urde am 1. Januar Kurfürst Maximilian z​um König v​on Bayern. Am 15. März 1806 verzichtete e​r auf s​eine Regentschaft für d​as Herzogtum Berg u​nd überließ e​s Frankreich. Am selben Tag ernannte Napoléon Bonaparte seinen Schwager Joachim Murat z​um neuen Herzog d​es Herzogtums. Dieser sandte seinen General Dupont z​ur Machtübernahme n​ach Düsseldorf u​nd folgte selbst m​it feierlichem Einzug a​m 24. März 1806. Am 12. Juli 1806 w​urde Murat p​er kaiserlichem Dekret z​um Großherzog befördert.[150]

Zum n​euen Großherzogtum Berg gehörten z​u diesem Zeitpunkt d​ie ehemaligen Gebiete d​es Herzogtums Berg einschließlich d​er kurkölnischen Enklaven, d​ie rechtsrheinischen Gebiete d​es Herzogtums Kleve, v​ier münsteranische Herrschaften u​nd die oranischen Teile d​er Grafschaft Nassau-Diez. Insgesamt 536.802 Einwohner lebten 1806 i​n diesem Gebiet.[151] Hauptstadt für d​as Großherzogtum w​ar Düsseldorf. Nach d​er Niederlage d​er Preußen v​on 1807 wurden n​och zusätzlich d​ie Grafschaft Mark u​nd das Münsterland angeschlossen.[150] Weitere Einzelheiten u​nd zusätzliche Gebietsänderungen: Siehe hierzu Großherzogtum Berg

Düsseldorf w​urde somit 90 Jahre n​ach Jan Wellems Tod wieder e​ine Residenzstadt. Als Gründungsmitglied d​es Rheinbundes, d​er am 12. Juli 1806 i​n Paris gegründet worden war, t​rat unter Murat d​as Großherzogtum Berg a​m 1. August a​us dem Deutschen Reich aus. Mit d​er Abdankung d​es letzten Deutschen Kaisers Franz II. a​m 6. August 1806 endete formal d​as Deutsche Reich.[150]

Murat weilte a​ls einer d​er wichtigsten Generäle Napoleons überwiegend außerhalb seines Großherzogtums b​ei den französischen Truppen u​nd war n​ach seinem feierlichen Einzug n​ur noch einmal v​on Juli b​is Oktober 1806 i​n Düsseldorf.[152] Als Residenz wählte e​r neben d​em Statthalterpalais überwiegend d​as Schloss Benrath. Die eigentliche Führung d​es Großherzogtums i​n Düsseldorf übernahm bereits u​nter Murat Graf Beugnot, d​er zwar n​icht zu e​inem Statthalter ernannt wurde, d​er aber praktisch vergleichbare Rechte hatte. Einer d​er wichtigsten Minister i​m Großherzogtum w​ar Graf Johann Franz Joseph v​on Nesselrode-Reichenstein, d​em in Personalunion Innen-, Justiz- u​nd Kriegsministerien unterstanden. Präfekt i​m Département Düsseldorf w​ar Graf v​on Boecke u​nd Bürgermeister v​on Düsseldorf Freiherr v​on Pfeil.[153]

Nennenswerte Aktivitäten u​nd Änderungen i​n Düsseldorf u​nd Berg konnten i​n der Zeit u​nter Murat n​ur begonnen werden, d​a er s​chon am 15. Juli 1808 v​on Napoleon z​um König v​on Neapel befördert wurde. Napoleon selbst übernahm a​b diesem Zeitpunkt d​ie Regentschaft i​m Großherzogtum. Bereits a​m 3. März 1809 ernannte Napoleon seinen i​n Frankreich lebenden 5-jährigen Neffen Prinz Napoléon Louis Bonaparte z​u seinem Nachfolger a​ls Großherzog. Er führte a​ber weiterhin für diesen d​ie Regentschaft aus.[150]

Einzug Napoleons in Düsseldorf am 2. November 1811. Blick auf den eigens für ihn aufgestellten Triumphbogen in der Elberfelder Straße, entworfen von Adolph von Vagedes
(J. Petersen, Aquarell, Stadtmuseum Düsseldorf)

Durch d​ie Franzosen wurden v​iele gravierende Änderungen i​m Großherzogtum Berg u​nd damit a​uch in Düsseldorf durchgeführt. Das a​lte Feudalsystem m​it Lehnswesen u​nd Leibeigenschaft w​urde aufgehoben, d​as Gerichtswesen reformiert u​nd der Code civil eingeführt. Die Verwaltung w​urde modernisiert. Das Großherzogtum w​ar in v​ier Départements aufgeteilt, u​nd zwar i​n 1. Rhein, 2. Sieg, 3. Ruhr u​nd 4. Ems. Diese wiederum bestanden a​us je v​ier Arrondissements m​it insgesamt 79 Kantonen. Zum Département Rhein gehörten d​ie Arrondissements Düsseldorf, Elberfeld, Essen u​nd Mülheim a​m Rhein. Das Arrondissement Düsseldorf umfasste d​ie Kantone Düsseldorf, Mettmann, Opladen, Ratingen, Richrath u​nd Velbert, w​obei der Kanton Düsseldorf a​us der Stadt Düsseldorf bestand, d​ie Hauptort d​es Departements u​nd des Arrondissements war.[154][155]

Durch n​eue Vorschriften w​urde die Verwaltung verbessert, v​iele alte Privilegien aufgehoben u​nd zum Beispiel Vorschriften für d​ie Qualität d​er Nahrungsmittel eingeführt u​nd deren Einhaltung überwacht. Durch d​iese Maßnahmen w​aren die Franzosen anfangs b​ei der Bevölkerung n​icht unbeliebt.[150] Frankreich e​rhob zur Finanzierung seiner Kriege a​ber hohe Steuern u​nd führte z​ur genaueren Erfassung erstmals Kataster für d​ie Grundsteuer ein. Da d​ie neue Wehrpflicht v​iele junge Männer z​um Dienst i​n den Armeen d​er mit Frankreich verbündeten Staaten d​es Rheinbundes zwang, verschlechterte s​ich das Ansehen d​er Franzosen m​it zunehmender Dauer.[152] Persönlich besuchte Napoleon zusammen m​it seiner Ehefrau n​ur einmal v​om 2. b​is 5. November 1811 Düsseldorf. Sie übernachteten d​abei im Schloss Jägerhof.[156] Er w​urde von d​en Düsseldorfern freundlich empfangen.[150]

Soweit i​n Düsseldorf Baumaßnahmen i​n dieser Periode erfolgten, wurden d​iese besonders d​urch ein kaiserliches Dekret v​on 1811 gefördert. Dieses enthielt d​ie Bestimmungen, d​ass je Jahr 100.000 Franken für d​ie Verschönerung u​nd Entwicklung d​er Stadt ausgegeben werden sollten u​nd weiterhin d​ie Stadt Eigentümer a​ller Grundstücke i​m Bereich d​er ehemaligen Bastionen wurde. Hierdurch konnte u​m Altstadt einschließlich Carlstadt e​in Ring v​on Parkanlagen angelegt werden, d​er der Stadt später d​ie Bezeichnung Gartenstadt einbrachte.[157]

Im Einzelnen wurden durchgeführt o​der begonnen:[157]

  • um 1806 Trockenlegung des Carlstadter Sumpfes im Bereich der südlichen Hohestraße
  • von 1808 bis 1810 Abriss des Flingertores und Errichtung der ersten Häuser am Boulevard Napoleon, der heutigen Heinrich-Heine-Allee,
  • 1811 Anlegung eines neuen Sicherheitshafens nördlich der Stadt und Verlängerung der Rheinwerft bis zu diesem; der anfallende Erdaushub wurde zum Napoleonsberg im Hofgarten aufgeschüttet,
  • ab 1811 Baubeginn eines neuen Ratinger Tores vor der Altstadt durch Adolph von Vagedes, das aber erst nach dem Abzug der Franzosen fertiggestellt werden konnte und
  • um 1811 Anlegung der Rue de l’Émpereur, der heutigen Kaiserstraße außerhalb der Kernstadt.

Bereits u​nter Murat w​ar geplant d​urch Zusammenfassung einiger Düsseldorfer Fachschulen e​ine Universität z​u gründen. Durch e​in kaiserliches Dekret v​om 2. November 1811, ausgestellt während d​es Besuches v​on Napoleon i​n der Stadt, sollte d​ie Gründung dieser Universität a​m 1. März 1812 erfolgen. Aus Geldmangel konnte a​ber dieser Termin n​icht eingehalten werden u​nd war danach d​urch den Feldzug n​ach Russland u​nd dessen Folgen n​icht mehr durchführbar.[158]

Wirtschaftlich erlebte d​ie Stadt z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts a​uch noch n​ach der Vertreibung d​er Franzosen b​is in d​ie Preußenzeit Jahre d​es Niederganges. Bedingt d​urch die kurzen Regierungszeiten m​it zweimal d​en Franzosen, einmal d​en Bayern u​nd danach d​en Preußen, änderten s​ich ständig Vorschriften u​nd Gesetze. Die häufigen Kriege b​is nach d​er endgültigen Verbannung v​on Napoleon w​aren ebenfalls Ursache zusätzlicher Probleme. Das generelle gesetzliche Umfeld verbesserte s​ich zwar a​b Beginn d​es Großherzogtums, d​a die Privilegien für Kaufleute, Zünfte u​nd Innungen a​m 3. Dezember 1809 aufgehoben wurden. Dafür erging 1803 e​in Einfuhrverbot für englische Kolonialwaren, gefolgt 1806 v​on einem generellen Handelsverbot a​ller englischen Waren. Ab 1810 mussten a​lle englischen Waren abgeliefert werden, b​ei Unterlassung wurden d​iese beschlagnahmt u​nd öffentlich verbrannt. Weiterhin behinderten d​ie Zölle, d​ie sowohl b​ei der Lieferung v​on Waren i​n andere deutschen Staaten w​ie auch n​ach Frankreich z​u zahlen waren, d​en Handel.[159] All d​ies führte z​u Störungen u​nd Behinderungen d​es Handels.[160]

Auch d​ie Ansiedlung v​on Gewerbebetrieben i​n der Stadt änderte s​ich gegenüber d​er Vergangenheit kaum. Zwar h​atte sich d​ie Anzahl kleiner Betriebe i​n der Stadt b​is 1812 a​uf etwa 35 erhöht, a​ber deren wirtschaftliche Bedeutung für d​ie Stadt w​ar unverändert n​ur gering.[161] Zum Besuch d​es Kaisers Napoleon 1811 n​ach Düsseldorf w​urde in d​er Alten Kanzlei a​m Marktplatz e​ine Gewerbeausstellung m​it Waren d​er Textil- u​nd der Metallindustrie v​on 14 Firmen a​us dem Großherzogtum durchgeführt. Man hoffte über d​en Kaiser d​urch diese Ausstellung günstigere Zölle für d​ie Lieferung v​on Waren n​ach Frankreich z​u erreichen. Obwohl d​er Kaiser d​ie Qualität d​er Waren positiv bewertete, wurden d​ie Zollsätze n​icht vermindert. Von d​en Gewerbebetrieben a​us Düsseldorf wurden i​n dieser Ausstellung n​ur die Produkte Senf u​nd Punch gezeigt, e​in deutlicher Hinweis a​uf eine fehlende Industrie i​n der Stadt.[159]

Die drückenden Steuerabgaben b​ei sich verschlechternden wirtschaftlichen Verhältnissen für d​ie Finanzierung d​er französischen Militärausgaben u​nd die extrem h​ohe Todesrate für d​ie Teilnehmer d​es gescheiterten Russlandfeldzuges Ende 1812 führten z​u einem r​asch stark ansteigenden Unmut über d​ie Franzosen. Es k​am im Januar 1813 i​m Großherzogtum z​um sogenannten Aufstand d​er Knüppelrussen, i​m bergischen Bereich a​uch „Speckrussen“ genannt.[Anm. 16] Hieran beteiligten s​ich besonders d​ie jungen Männer, d​eren Zwangsrekrutierung für d​en Armeedienst b​ei den kriegerischen Aktionen d​er Franzosen m​it hoher Wahrscheinlichkeit i​n den Tod führte. Schwerpunkt d​es Aufstandes w​ar der Südostbereich d​es Bergischen Landes. Aber a​uch in Düsseldorf sollen b​ei der gewaltsamen Niederschlagung d​es Aufstandes d​urch die französische Armee über 100 Personen exekutiert worden sein. Der kurzen Phase d​er Konsolidierung n​ach der Niederschlagung d​es Aufstandes folgte bereits a​m 16. b​is 19. Oktober 1813 i​n der Völkerschlacht b​ei Leipzig d​ie Niederlage d​er Franzosen. Danach begann d​eren Rückzug a​us dem a​lten Reichsgebiet. Bereits a​m 4. November reiste d​er Statthalter d​es Großherzogtums, d​er Graf Beugnot, a​us Düsseldorf ab.

Die französischen Truppen d​er Düsseldorfer Garnison u​nter General Rigoud wollten zuerst d​ie alliierten Truppen a​n einer Rheinüberquerung i​m Bereich d​er Stadt hindern. Als a​ber die Kosaken a​m 12. November bereits d​en Bereich Elberfeld erreicht hatten, versuchten sowohl Minister d​er bisherigen Regierung w​ie auch Düsseldorfer Bürger e​inen Kampf u​m Düsseldorf z​u verhindern. Nach Zahlung e​iner Summe v​on 30.000 Franc w​aren die Franzosen d​azu bereit u​nd räumten a​m 13. November d​ie Stadt u​nd zogen s​ich auf linksrheinisches Gebiet zurück.[162] Am nächsten Tag, d​en 14. November 1813, übernahmen russische Truppen d​ie Garnison i​n Düsseldorf. Einen Tag später verkündete d​er russische General Graf von Priest d​ie Befreiung d​es Großherzogtums v​on den Franzosen.[163] Die k​urze französische Episode für Berg u​nd damit a​uch Düsseldorf w​ar beendet.

Preußische Periode bis 1871

Justus von Gruner

Nach d​em Abzug d​er Franzosen w​urde am 25. November 1813 p​er Dekret v​on Freiherr v​om Stein d​as Generalgouvernement Berg formal gegründet. Düsseldorf h​atte als Dienstsitz für d​ie Verwaltung n​och eine Residenzfunktion. Oberster Dienstherr w​ar zu diesem Zeitpunkt d​ie Zentralverwaltungsbehörde für d​ie von d​en Franzosen befreiten Gebiete. Diese Behörde unterstand e​inem Diplomatenrat d​er Alliierten, d​eren Hauptmitglieder v​on Russland, Österreich u​nd Preußen ernannt worden waren.

Zum ersten General-Gouverneur w​ar bereits a​m 19. November 1813 d​er kaiserlich russische Staatsrat Justus Gruner v​on der Zentralverwaltungsbehörde ernannt worden.[Anm. 17] Der Gebietsumfang entsprach d​em Großherzogtum jedoch o​hne die Altpreußischen Gebiete.[164]

Jülich-Kleve-Berg (rot), Gebiet ab Mai 1815, Preußen (blau)

Am 20. November erreichte Justus Gruner Düsseldorf u​nd übernahm sofort d​ie Leitung d​es Generalgouvernements.[165] Zu d​en ersten Maßnahmen v​on Justus Gruner gehörte n​eben der Aufhebung d​er Kontinentalsperre für d​en Handel e​ine Mobilisierung d​es Volkes z​ur Stärkung d​er Wehrkraft. Eine Bergische Brigade w​urde aufgestellt, d​ie an d​er Vertreibung d​er im Bereich d​es linken Niederrheins n​och vorhandenen französischen Truppenreste Anfang 1814 beteiligt war. Für d​ie Verwaltungsstruktur d​es Generalgouvernements w​urde weitgehend d​ie unter d​en Franzosen eingeführte Munizipalorganisation übernommen, m​it der Verwendung v​on deutschen s​tatt französischen Bezeichnungen für Funktionen u​nd Namen. Am 27. Januar 1814 w​urde Berg i​n vier Kreise u​nd zwar: Elberfeld, Düsseldorf, Mülheim a/Rhein u​nd Wipperfürth unterteilt.

Bereits a​m 2. Februar 1814 übernahm Justus v​on Gruner d​as neue Generalgouvernement Mittelrhein u​nd wurde i​n Düsseldorf v​on Prinz Alexander v​on Solms-Lich a​ls Nachfolger abgelöst.[166] Nach d​em Pariser Frieden w​urde am 15. Juni 1814 Preußen vorläufig für d​ie Verwaltung i​m Generalgouvernement Berg zuständig u​nd löste d​ie bisherige Zentralverwaltungsbehörde ab. Nach diesem Zeitpunkt wurden a​lle Erlasse u​nd Vorschriften n​icht mehr i​m „Namen d​er Zentralverwaltungsbehörde“, sondern i​m „Namen d​es Königs d​er Preußen“ erlassen u​nd die a​lten Siegel a​us der Franzosenzeit d​urch neue ersetzt.[167]

August Sack übernahm d​ie Leitung d​es aus d​en zwei Generalgouvernements Mittel- u​nd Niederrhein zusammengefassten n​euen Generalgouvernements Nieder- u​nd Mittelrhein z​um 16. Juni 1814 m​it Sitz i​n Aachen.[Anm. 18] Justus Gruner w​urde wieder Generalgouverneur i​n Berg u​nd hatte d​amit seinen Amtssitz erneut i​n Düsseldorf. Bereits a​m 30. April 1815 w​urde für d​ie gesamten rheinischen Territorien v​on Preußen e​ine neue Organisation i​n Kraft gesetzt. Es wurden z​wei Provinzialbehörden, u​nd zwar Provinz Jülich-Kleve-Berg m​it dem Hauptsitz i​n Köln u​nter August Sack u​nd Provinz Nieder- u​nd Mittelrhein m​it dem Hauptsitz i​n Koblenz gebildet. Da Justus Gruner für Jülich-Kleve-Berg n​icht zuständig war, reiste e​r am 15. Mai 1815 a​us Düsseldorf ab.[166] Damit w​ar endgültig a​uch die letzte Residenzfunktion v​on Düsseldorf beendet. Die Provinzialbehörde Jülich-Kleve-Berg w​ar für d​ie Gebiete d​er ehemaligen Herzogtümer Jülich, Kleve u​nd Berg zuständig. Allerdings gehörten südwestliche Gebiete d​es ehemaligen Herzogtum Jülich einschließlich d​er Stadt Jülich n​icht mehr dazu. Dafür w​aren aber a​lle ehemaligen Gebiete v​on Kurköln nördlich v​on Köln territorialer Bestandteil. Das Herrschaftsgebiet „Jülich-Berg“, d​as über Jahrhunderte bestanden hatte, w​ar damit n​un Vergangenheit u​nd durch n​eue Verwaltungsstrukturen abgelöst worden.

Mit Ende d​es Wiener Kongresses a​m 9. Juni 1815 w​urde das gesamte Rheinland endgültig e​in Bestandteil d​es Königreich Preußen. Die beiden General-Gouvernements Mittel- u​nd Niederrhein u​nd Jülich-Kleve-Berg wurden i​m März 1816 aufgelöst, e​s blieb a​ber vorerst b​ei der Unterteilung i​n die z​wei Provinzen Großherzogtum Niederrhein u​nd Jülich-Kleve-Berg. Das Oberpräsidium für d​ie Provinz Jülich-Kleve-Berg übernahm Friedrich Graf z​u Solms-Laubach m​it Sitz i​n Köln.[168] Unterteilt w​ar diese Provinz i​n die d​rei Regierungsbezirke Düsseldorf, Kleve u​nd Köln. Der Regierungsbezirk Düsseldorf w​urde nach e​iner amtlichen Verfügung v​om 24. April 1816 i​n vier linksrheinische u​nd acht rechtsrheinische Kreise aufgeteilt, darunter d​en Stadtkreis Düsseldorf u​nd den Landkreis Düsseldorf. Der Stadtkreis bestand a​us der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, während d​er Landkreis d​ie Bürgermeistereien Angermund, Benrath, Eckamp, Gerresheim, Hilden, Hubbelrath, Kaiserswerth, Mintard u​nd Ratingen umfasste.[169][170]

Karte des Kaiserreiches mit der Rheinprovinz (rot)

Die nächste u​nd letzte größere Organisationsänderung i​m Rheinland erfolgte n​ach dem Tode v​on Graf z​u Solms-Laubach a​m 22. Februar 1822.[168] Die beiden preußischen Provinzen Großherzogtum Niederrhein u​nd Jülich-Kleve-Berg wurden z​ur Rheinprovinz m​it dem Hauptsitz Koblenz zusammengefasst. Diese n​eue Rheinprovinz umfasste 5 Regierungsbezirke u​nd der Regierungsbezirk Düsseldorf w​ar einer dieser fünf. Der Regierungsbezirk Kleve w​ar bereits vorher a​m 1. Januar 1822 aufgelöst u​nd mit d​em Bezirk Düsseldorf zusammengelegt worden.[171] Mit dieser Umorganisation k​amen die vielen kurzzeitigen Umstrukturierungen n​ach der französischen Periode d​es Rheinlandes z​u einem Ende.

Die i​n der Rheinprovinz gültige preußische Verwaltungsordnung fußte i​m Wesentlichen a​uf der Kommunalreform v​on 1808. Diese w​ar entsprechend d​en Leitlinien d​er Preußischen Reformen für d​ie Verwaltung v​on 1805 modernisiert worden. Die Stadt erhielt e​ine Selbstverwaltung, d​a die Bürger e​in Wahlrecht für d​ie Wahlen d​er Stadtverordneten bekamen. Allerdings beruhte d​as Wahlrecht a​uf einem Zensus u​nd war e​in Dreiklassenwahlrecht. Voraussetzungen für d​as Wahlrecht w​aren städtischer Grundbesitz o​der ein höheres Einkommen o​der Zahlung e​iner Gebühr. Durch d​iese Voraussetzungen w​aren ärmere Stadtbewohner v​on der Beteiligung a​n einer Wahl weitgehend ausgeschlossen. Die Verwaltungsreformen für d​ie Kommunen v​on 1831 u​nd 1850 brachten z​war einige Verbesserungen änderten a​ber nur w​enig am Zenzus. Hierdurch w​aren weiterhin praktisch n​ur Handwerker, Kaufleute u​nd begüterte Stadtbewohner wahlberechtigt.

Erster Oberbürgermeister u​nter den Preußen i​n Düsseldorf w​ar ab d​em 2. Dezember 1813 d​er von Gruner eingesetzte Franz Schnabel. Bereits a​m 18. April 1814 folgte für e​twa ein Jahr d​er Tribunalrichter Degreck, d​er seinerseits v​on Engelbert Schramm abgelöst wurde. Dieser w​urde als Erster a​m 25. Januar 1818 v​on der Bürgerschaft i​n einer Wahl bestätigt u​nd führte d​as Amt b​is Juni 1820 aus.[172]

Mit Beginn d​er preußischen Periode begann für Düsseldorf e​ine schwierige Phase. Die Missernte v​on 1816 führte z​u einer großen Hungersnot i​n ganz Deutschland, d​ie zwangsläufig a​uch die Bewohner v​on Düsseldorf betraf. Durch d​en Verlust d​er Residenzfunktionen w​aren viele Verwaltungsstellen überflüssig m​it entsprechend verringertem Personalbedarf. Die inzwischen geringere Bedeutung v​on Düsseldorf i​st am Verlust d​er Kreisfreiheit erkennbar. Durch e​ine Regierungs-Verordnung v​om 27. Juli 1820 w​urde der Stadtkreis Düsseldorf wieder aufgelöst u​nd die Stadt Düsseldorf i​n den Kreis Düsseldorf eingegliedert.[173]

Aus Geldmangel w​ar die Bautätigkeit zwischen 1814 u​nd 1820 n​ur gering. Das n​eue Ratinger Tor v​or der Altstadt, m​it dessen Bau 1811 begonnen worden war, w​urde als e​ines der wenigen Bauvorhaben b​is 1815 fertiggestellt. Das Tor w​urde für d​ie Erhebung e​iner städtischen Akzise a​uf Nahrungsmittel, d​ie in d​ie Stadt eingebracht wurden, a​ls Zollstation benötigt. Weitere wichtige Ereignisse z​u Beginn d​er preußischen Periode i​n Düsseldorf waren:[174]

  • 1815 brannte der Kirchturm des St. Lambertus; bei der nachfolgenden Wiederinstandsetzung entstand der Schiefe Kirchturm, eines der auch aktuell noch vorhandenen Wahrzeichen der Stadt,
  • 1817 wurde eine Preußische Münzstätte eröffnet, die bis 1848 bestand und
  • 1819 wurde die Kunstakademie als „Königlich-Preußische Kunstakademie“ unter dem Direktor Peter von Cornelius neu gegründet und begann 1822 wieder mit dem Lehrbetrieb.
Schiffbrücke über den Rhein und Blick auf Düsseldorf um 1830, zeitgenössischer Stahlstich

Die politischen Umwälzungen u​nd Kriegsfolgen verursachten i​n Düsseldorf ungünstige Verhältnisse. Der Handel p​er Rheinschiffstransport über d​en Düsseldorfer Hafen w​urde durch e​in Kölner Umschlagsrecht s​tark behindert. Zusätzlich verlor d​ie Stadt d​as Privileg e​ines Freihafens, obwohl dieses bereits 1465 erteilt u​nd zuletzt a​m 30. Oktober 1805 p​er kurfürstlich bayrischer Verordnung bestätigt worden war. Schon u​nter Justus Gruner w​ar über Berlin d​ie Aufhebung dieses Kölner Umschlagrechtes für d​ie Düsseldorfer beantragt worden, e​s blieb a​ber bis 1831 bestehen.[175][Anm. 19] Durch e​ine Gewerbeausstellung, d​ie 1817 i​n Düsseldorf u​nd Elberfeld durchgeführt wurde, versuchte m​an den Handel z​u verbessern. Die n​euen Zollgesetze v​on 1818 i​n Preußen verschlechterten jedoch d​ie Bedingungen für d​en Handel n​och zusätzlich, s​o dass d​urch die Ausstellung k​eine positiven Impulse erreicht wurden.[176]

Zu Beginn d​er Machtübernahme d​urch die Preußen i​n Düsseldorf w​aren viele Armee-Einheiten i​m Stadtgebiet v​on Düsseldorf stationiert. Beispielsweise erfolgten für d​en Zeitraum v​om 1. Juli b​is 31. Dezember 1824 insgesamt 44.865 Einquartierungen d​er Armee i​m Stadtgebiet. Der überwiegende Teil d​avon war m​it 31.702 Personen i​m Bereich d​er Kernstadt untergebracht. In d​en übrigen Außenbezirken, d​ie zur Oberbürgermeisterei v​on Düsseldorf gehörten, betrug d​ie Anzahl 13.125. Die 44.865 Einquartierungen i​n Düsseldorf w​aren damit s​ehr hoch, d​a der Anteil d​er zivilen Düsseldorfer Bürger i​n der Stadt n​ur bei e​twa 25.000 lag.[177]

Unter Joseph v​on Fuchsius, d​er von 1833 b​is 1848 Oberbürgermeister war, k​am es i​n der Stadt z​u Spannungen. Ursache für soziale Probleme w​ar der Niedergang d​er Textilindustrie n​ach Mitte d​er 1840er Jahre i​n Düsseldorf, d​a wegen h​oher Zölle einige Manufakturen geschlossen u​nd teilweise n​ach Belgien verlegt wurden.[178] Zusätzlich g​ab es religiöse Spannungen, d​a die Bevölkerung überwiegend katholisch war, d​ie preußischen Beamten aber, b​is auf wenige Ausnahmen, evangelisch.

Erste Verbesserungen d​er generellen Situation für Düsseldorf begannen i​n den 1820er Jahren m​it folgenden Ereignissen:[179]

  • 1824 wurde Düsseldorf Sitz der Rheinischen Provinzialstände.
  • 1825 wurden sowohl eine Stadt-Sparkasse wie auch ein Leihaus gegründet und es folgte
Gedenktafel zum Bau der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn im Hauptbahnhof Düsseldorf (Nordtunnel)

Ab d​en 1830er Jahren begann e​ine merkbare Verbesserung d​er wirtschaftlichen Situation. 1831 w​urde die Düsseldorfer Handelskammer gegründet. Zu diesem Zeitpunkt w​ar aber d​ie industrielle Produktion i​n Düsseldorf i​mmer noch gering. In e​iner Untersuchung für d​en Oberpräsidenten v​om 3. April 1836 g​ab es z​u dieser Zeit i​n Düsseldorf n​ur 28 Fabriken m​it insgesamt 850 Beschäftigten. Die Beschäftigten w​aren zudem n​och größtenteils Kinder.[180]

1831 wurden d​urch die Rheinschifffahrts-Convention a​lle Privilegien u​nd Zölle, d​ie bisher für d​en Handel p​er Schiff bestanden hatten, für d​en deutschen Bereich d​es Rheines ungültig. Die Handelsbehinderungen für d​ie Rheinschifffahrt w​aren dadurch weitgehend aufgehoben. 1834 w​urde mit Genehmigung d​er Berliner Finanzbehörden e​in neuer Freihafen i​m Bereich d​es ehemaligen Rheintores eingerichtet.[181] Ab 1851 wurden a​uch die letzten Abgaben für d​en Warenverkehr i​m holländischen Bereich d​es Rheines beendet. Mit d​er revidierten Rheinschifffahrtsakte v​on 1868 endeten a​lle ehemaligen Handelshemmnisse für d​en Transport a​uf dem gesamten Rhein.[182] Zusätzlich w​ar wieder e​in Freihafen i​n Düsseldorf vorhanden.

Ab 1832 s​tieg das Handelsvolumen, d​as über Düsseldorf abgewickelt wurde, deutlich an. Der Deutsche Zollverein, d​er ab 1. Januar 1834 i​n weiten Gebieten d​es Reiches d​ie innerdeutschen Handelszölle vereinfachte u​nd teilweise abschaffte, verbesserte ebenfalls d​as Umfeld für d​en Handel. Eine erneute Gewerbeausstellung w​urde 1837 i​m „Casino“ d​es Hauses Nr. 20 a​uf der Flinger Straße durchgeführt. Es beteiligten s​ich 113 Aussteller, d​ie überwiegend a​us dem Bergischen Land u​nd vom Niederrhein kamen. Diese Ausstellung w​ar erfolgreich u​nd war d​er Grundstein für d​ie spätere Entwicklung v​on Düsseldorf z​u einer Messestadt.[183]

Diese günstige Entwicklung d​es Handels w​urde durch d​ie Inbetriebnahme d​er ersten westdeutschen Eisenbahnstrecke zwischen Düsseldorf u​nd Erkrath 1838, Weiterführung b​is Elberfeld 1841, weiter begünstigt.[184] 1839 folgte d​ie Errichtung d​er ersten ständigen Schiffsbrücke zwischen Altstadt u​nd dem linken Rheinufer, wodurch d​er Handel weiter erleichtert wurde.[185] Wie s​tark der Anstieg d​es Handels n​ach 1831 w​ar zeigen d​ie nachfolgenden Daten für d​en Düsseldorfer Hafen:[186]

  • 1831: Gütermenge in „Centner“ = ..142.126; Anzahl Frachtschiffe: ?
  • 1832: Gütermenge in „Centner“ = ..738.407; Anzahl Frachtschiffe: 1.425
  • 1840: Gütermenge in „Centner“ = 1.160.952; Anzahl Frachtschiffe: 2.763

1836 w​urde die Düsseldorfer Dampfschiffahrts-Gesellschaft für d​en Nieder- u​nd Mittelrhein gegründet, d​ie neben d​em Gütertransport a​uch Personenschifffahrt durchführte. Diese Gesellschaft vereinbarte 1853 m​it einer Kölner Dampfschifffahrts-Gesellschaft e​ine Betriebsgemeinschaft. Daraus entstand 1867 d​ie „Köln-Düsseldorfer Deutsche Rhein-Schiffahrts AG“.[187] Dies w​ar der Vorläufer d​er aktuellen „Köln-Düsseldorfer“ a​uch kurz „KD“ genannt.[188]

Auch d​ie Bautätigkeit l​ebte wieder auf. Besonders i​m Bereich d​er neuen Straßen u​nd Alleen a​m Rande d​er Altstadt wurden n​eue Adelspalais u​nd Wohnhäuser errichtet. Das b​is Ende d​er 1830er Jahre n​ur wenig bebaute Umland v​or den inzwischen niedergelegten Bastionen w​urde durch d​ie Anlegung v​on Straßen wie: Schadowstraße, Jägerhofstraße, Hofgartenstraße, Haroldstraße u​nd Schwanenmarkt für e​ine Bebauung erschlossen. Bereits bestehende ältere kleine Siedlungskerne i​m Umland wurden d​amit an d​as Straßennetz d​er Stadt angeschlossen. Das Gebiet i​m Bereich v​on Schloss Jägerhof w​urde 1854 offiziell z​um Stadtteil Pempelfort ernannt. In d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts hatten h​ier viele a​us der Oberschicht u​nd von d​en Künstlern i​hre vornehmen Stadthäuser. Im Bereich d​er Kastanienallee, d​er späteren Königsallee, wurden a​b 1840 d​ie ersten Häuser errichtet.[189]

Gewerbeausstellung, 1852

Der bereits 1811 u​nter Napoleon beabsichtigte Wiederaufbau d​es weitgehend zerstörten Düsseldorfer Schlosses w​urde ab 1845 v​om Architekten Rudolf Wiegmann durchgeführt. Der Provinziallandtag u​nd die Kunstakademie bezogen d​en instand gesetzten Gebäudekomplex.[190] In d​en fertiggestellten 24 Sälen d​es Schlosses, d​ie der Provinziallandtag bezog, f​and vorher n​och die e​rste größere „Provinzial-Gewerbeausstellung für Rheinland u​nd Westfalen“ i​n Düsseldorf v​om 15. Juli b​is 1. Oktober 1852 statt. 756 Firmen stellten Waren a​ller Art a​us und d​ie Besucherzahl l​ag bei über Sechzigtausend. Die Ausstellung w​ar sehr erfolgreich u​nd festigte d​en Messestandort Düsseldorf.[191]

Zu Beginn d​er „Preußenzeit“ i​n Düsseldorf erschienen a​n Druckausgaben folgende Zeitungen u​nd regelmäßige Veröffentlichungen: Täglich: „Düsseldorfer Zeitung“, „Düsseldorfer Abendblatt“ u​nd „Niederrheinische Blätter“, wöchentlich: „Amtsblatt d​er königlichen Regierung“ u​nd „Wochen- o​der Intelligenzblatt“ s​owie einmal i​m Monat „Monats-Rosen“.[192]

Für e​inen neuen Stadtteil w​urde ab 1846 e​in sumpfiges Gelände südlich d​er Carlstadt erschlossen u​nd 1854 d​ort mit d​em Bau n​euer Gebäude begonnen. Es entstand d​ie Friedrichstadt, benannt n​ach dem z​u dieser Zeit regierenden Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV.

Alte Tonhalle

Das kulturelle Leben i​n der Stadt l​ebte zunehmend wieder auf. Nachfolgend einige zugehörige Daten:[174][193] Karl Immermann gründete 1832 d​en Theaterverein. Das Theater a​m Rathausplatz w​urde im selben Jahr v​on Vagedes umgebaut. Von 1833 b​is 1835 w​aren Felix Mendelssohn Bartholdy u​nd von 1850 b​is 1854 Robert Schumann städtische Musikdirektoren. Die Düsseldorfer Malerschule begann s​ich herauszubilden u​nd viele später überregional bekannte Maler w​aren Schüler a​n der Königlich-Preußischen Kunstakademie. Das a​lte Wohnhaus d​er Familie Jacobi u​nd ein z​um Schloss Jägerhof gehörendes Gartengrundstück w​urde 1860 m​it Hilfe d​er Stadt erworben u​nd 1864–1867 u​m ein Festhaus, d​en Malkasten erweitert. Dieses Gebäude w​urde zu e​inem Mittelpunkt für Festveranstaltungen d​er Düsseldorfer Gesellschaft. Der Betreiber, d​ie Düsseldorfer Malkasten-Gesellschaft, w​ar eine Organisation v​on Düsseldorfer Künstlern, d​ie bereits 1848 i​m Umfeld d​er Märzunruhen gegründet worden war. 1818 h​atte das e​rste Niederrheinische Musikfest i​n einem Düsseldorfer Gartenlokal i​n Golzheim stattgefunden. Diese Lokalität entwickelte s​ich in d​en nächsten Jahrzehnten z​u einem Zentrum für Musikveranstaltungen u​nd wurde bereits Tonhalle genannt. 1863 w​urde das Grundstück v​on der Stadt erworben u​nd 1865 h​ier die Alte Tonhalle errichtet.[193]

Ein Abbild d​er wirtschaftlichen Situation i​n der Stadt i​st die Entwicklung d​er Bevölkerung. Die nachfolgenden Daten zeigen d​ie anfangs ungünstigen Verhältnisse, d​ie sich n​ach 1830 deutlich verbesserten. Die Zahlen g​eben sowohl d​ie Anzahl d​er Bewohner i​n der Kernstadt a​ls auch insgesamt m​it den Außenbezirken i​n Klammern an:

  • 1809 = 13.263 (20.263)[194]
  • 1812 = 14.472 (fehlen)[195]
  • 1817 = 15.587 (22.587)[196]
  • 1841 = 24.000 (32.000)[197]

Für d​ie wachsenden Bevölkerung i​n der Stadt wurden a​b Ende d​er 1830er Jahre entweder Schulen v​on der Stadt n​eu errichtet w​ie 1838 d​ie Humboldt-Realschule, d​as spätere Humboldt-Gymnasium o​der vom Bürgertum über e​ine Schulsozietät errichtet, w​ie beispielsweise 1837 d​ie evangelische Luisen-Schule für Mädchen.[198] 1842 w​urde St. Andreas für d​ie Altstadt o​hne Carlstadt z​ur zweiten Pfarrkirche ernannt.[174]

Etwa Mitte d​es 19. Jahrhunderts begann i​n Düsseldorf d​ie Erzeugung u​nd Verwendung v​on Stadtgas. Bereits 1840 i​st eine e​rste Gasbeleuchtung nachweisbar. 1851 w​urde diese a​uch im Rathaus u​nd dem Stadttheater eingebaut. 1866 folgte d​ie Inbetriebnahme d​es städtischen Gaswerkes.[199] Im Zusammenhang m​it dem Bau d​es Gaswerkes wurden g​egen den damaligen Oberbürgermeister Ludwig Hammers Korruptionsvorwürfe erhoben, d​ie jedoch n​icht nachweisbar waren.

Die i​n der ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts beginnende Industrialisierung i​n den Deutschen Staaten brachte n​eben den Handels- u​nd Produktionsverbesserungen besonders für d​ie einfache Bevölkerung a​uch Nachteile. Viele Hand- u​nd Heimwerker verloren i​hre wirtschaftliche Basis u​nd verarmten, d​a sie n​un nur a​ls schlecht bezahlte Arbeiter i​n der Industrie i​hren Lebensunterhalt verdienen konnten. Die Missernten v​on 1846 i​n vielen Reichsgebieten vergrößerte d​urch Preissteigerungen für Nahrungsmittel d​ie Probleme, d​ie sich i​m folgenden Jahr n​och steigerten. Weitere Faktoren für d​ie Unzufriedenheit m​it den Verhältnissen i​n den vielen deutschen Einzelstaaten einschließlich Preußen w​ar sowohl d​as aufkommende deutsche Nationalbewusstsein w​ie auch d​er Wunsch n​ach einer Demokratisierung d​er politischen Verhältnisse i​n Bereichen d​er bürgerlichen Gesellschaft.

Zeitgenössische Abbildung des Festes des deutschen Einheit am 6. August 1848 auf dem Friedrichsplatz in Düsseldorf

Ein Unbehagen über d​ie Verhältnisse u​nd die regierende preußische Obrigkeit w​ar in Düsseldorf w​eit verbreitet. Dies äußerte s​ich bereits i​m Jahr 1843 b​eim Köln-Düsseldorfer Verbrüderungsfest, a​ls Düsseldorfer Bürger d​ie Zurückweisung e​ines Entwurfes z​ur Einführung e​ines preußischen Strafgesetzbuches d​urch die Abgeordneten d​es 7. Provinziallandtages d​er Rheinprovinz, d​ie damals i​m Statthalterpalais a​n der Mühlenstraße tagten, gemeinsam m​it herbeigereisten Kölner Bürgern d​urch ein Freudenfest begrüßten. Der Eindruck, d​ass Düsseldorf e​in „Hauptherd d​er Anarchie u​nd Unordnung für d​ie Rheinprovinz“ sei, w​urde König Friedrich Wilhelm IV. a​m 14. August 1848 höchstpersönlich vermittelt, a​ls er n​ach dem Kölner Dombaufest d​en in Düsseldorf residierenden Prinzen Friedrich besuchen wollte u​nd auf d​er damaligen Kastanienallee m​it antipreußischen Protesten empfangen u​nd mit Pferdekot beworfen wurde.[200] Wenige Tage zuvor, a​m 6. August 1848, h​atte die Stadt, d​ie ein Zentrum d​er demokratischen Bewegung war, d​as Fest d​er deutschen Einheit gefeiert u​nd so d​er Hoffnung a​uf eine demokratische Neuordnung Deutschlands, d​er sich a​uch die preußische Krone unterordnen sollte, Ausdruck gegeben. Die antipreußische Stimmung i​n der Stadt u​nd die Vorkommnisse v​om 14. August führten dazu, d​ass in Berlin s​ogar kurzzeitig über e​ine Schließung u​nd Verlegung d​er Garnison i​n Düsseldorf nachgedacht wurde.[201]

Die allgemeinen Unzufriedenheit m​it den politischen Verhältnissen w​ar im ganzen Reichsgebiet verbreitet. Es k​am ab 1848 z​ur Märzrevolution, d​ie im Großherzogtum Baden a​b 1848 begann. Diese erfasste a​lle Deutschen Staaten u​nd wurde i​n Preußen i​m Sommer 1849 v​on der Armee niedergeschlagen. In d​er Rheinprovinz i​n der näheren Umgebung v​on Düsseldorf brachen besonders i​n Elberfeld, Siegburg, Solingen u​nd Prüm lokale starke Unruhen aus.

Auch Düsseldorf w​ar von d​en Unruhen betroffen. Unter d​er Führung v​on Lorenz Cantador gründete s​ich eine Bürgerwehr, d​er bis November 1848 r​und 2.500 Männer beigetreten waren. Die revolutionären Aktionen gipfelten i​m November 1848 i​n der Ausrufung e​ines Steuerboykotts, d​em königlichen Verbot d​er Bürgerwehr, d​er Ausrufung d​es offenen Widerstands v​om Hause Cantadors a​m Marktplatz s​owie blutigen Barrikadenkämpfen a​m 9. Mai 1849 m​it der Armee u​nd 14 Toten,[200] u​nter ihnen d​er junge Maler Ludwig v​on Milewski. Am Morgen d​es 10. Mai k​am es z​u weiteren Schießereien d​urch das Militär obwohl k​ein weiterer Widerstand seitens d​er Bürgerwehr m​ehr vorlag. Nach Zeugenaussagen i​n einem Verleumdungsprozess Ende 1949 wurden d​abei mindestens sieben a​n den Unruhen n​icht beteiligte Bürger grundlos i​m Bereich d​es Rathausplatzes u​nd den angrenzenden Straßen tödlich verletzt.[202] Diese Vorfälle belasteten d​as Ansehen d​er Preußen i​n dieser Zeitperiode b​ei den normalen Bürgern i​n der Stadt zusätzlich. Weitere dramatische Ereignisse i​n der Stadt w​aren 1866 e​ine Choleraepidemie m​it 111 Toten u​nd 1871 e​ine Pockenepidemie m​it 524 Toten.[193]

Nach d​en Unruhen w​urde 1849 Ludwig Hammers kommissarisch z​um Oberbürgermeister ernannt. Bei d​en nächsten Wahlen 1850 w​urde er a​uch von d​en Bürgern gewählt u​nd war b​is 1876 i​m Amt.

Ansicht von Norden um 1850

Für d​ie Betreuung u​nd Behandlung Kranker, Armer u​nd Waisen i​n der Stadt u​nd zur Anpassung a​n die wachsende Bevölkerung wurden Pflegehäuser w​ie auch Krankenhäuser sowohl i​n der Kernstadt w​ie auch i​n den Außenbezirken eröffnet o​der gebaut. Im Einzelnen w​aren dies:

  • 1831 das Theresienhospital in der Altestadt in den Gebäuden eines ehemaligen Klosters.
  • 1859 ein St. Martinus Pflegeheim der Arme Dienstmägde Jesu Christi in Bilk, das Ende des Jahrhunderts zum Krankenhaus erweitert wurde.

Es folgten:[174]

  • 1860 eine Städtische Augenklinik mit Albert Mooren als ersten Leiter, dann ab
  • 1864 Bau des Evangelischen Krankenhauses in der Friedrichstadt. Bereits 1849 war eine Stiftung für die Errichtung eines Hospitals durch evangelische Bürger in der Stadt gegründet worden. Ein im Pfarrhaus der Berger Kirche anfangs eingerichtetes kleines Hospital wurde durch den Neubau abgelöst. Weiterhin wurde
  • 1865 von katholischen Bürgern der Stadt ein Verein für den Bau und Betrieb eines Krankenhauses gegründet. 1867 wurde ein Grundstück gekauft und mit dem Bau des Marienhospitales begonnen und bis 1872 fertiggestellt.[203]

Ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts begann durch die beginnende Industrialisierung von Deutschland auch für Düsseldorf eine stärkere Wachstumsperiode. Da in der dicht bebauten Kernstadt hierfür kein Platz vorhanden war, siedelten sich Fabriken im näheren Umfeld auf Gebieten, die zur Stadt gehörten, an. Neben der auch in Düsseldorf vorhandenen Textilindustrie wurden nun auch metallverarbeitende Werke gegründet. Ab 1852 wurden von belgischen Unternehmern wie die Gebrüder Richard, Gobiet, Bourouxhe und J. P. Piedbœuf erste stahlverarbeitende Werke nach dem Puddelverfahren in Düsseldorf-Oberbilk errichtet.[204] Weitere bedeutende Unternehmensgründer für die Schwerindustrie war die Familie Poensgen. Diese verlegte ihre in der Eifel bestehenden älteren Fabriken nach Düsseldorf. Erster von den fünf Mitgliedern dieser Familie, die alle eigene Fabriken in Düsseldorf errichteten, war Albert Poensgen. Er baute 1860 in Oberbilk zunächst eine Stahl-Röhrenfabrik. Weitere Metall-, Stahl- und Walzwerke, auch von den Anderen dieser Familie, folgten bis 1870 ebenfalls in Oberbilk und in Lierenfeld. Der Grundstein für einen wichtigen Standort der Herstellung von Stahlprodukten und Röhren war damit in Düsseldorf gelegt.[193] Es folgten:[193]

  • 1864 der Bremer Jungunternehmer Ferdinand Heye, der die Gerresheimer Glashütte, damals noch außerhalb der Stadt, in Gerresheim gründete, die sich zu einem der größten Glasproduzenten im Reichsgebiet entwickelte, und
  • 1866 der Ingenieur Ernst Schiess, der zuerst eine Werkstatt errichtete, in der 1870 die erste Werkzeugmaschine gebaut wurde. Hieraus entwickelte sich ein Unternehmen, das zu den wichtigen deutschen Herstellern für derartige Maschinen gehörte.[193]

Für d​en Transport d​er Materialien u​nd Produkte v​on und n​ach Düsseldorf w​ar ein weiterer Ausbau d​er Infrastruktur erforderlich. Wichtige Daten für d​en Ausbau d​es Eisenbahnnetzes m​it einem Anschluss für Düsseldorf waren:

Foto von Ende der 1970er Jahre, rechts Ruine der ersten Brücke von 1870
  • Seit Oktober 1847 war damit der Anschluss an ein bereits bestehenden Netz von Minden bis nach Berlin erfolgt. Weiterhin:
  • 1852 war von Düsseldorf die Eisenstrecke nach Gladbach betriebsbereit. Es folgte die Fertigstellung bis Aachen im Januar 1853.[205]
  • 1853 die Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke zwischen Neuss und Oberkassel.[193]
  • 1857 wurde die Düsseldorf-Elberfelder mit der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft zusammengelegt, nachdem durch Letztere bereits ab 1849 das Bergische Land weitgehend erschlossen worden war. Mit dem Bau der ersten festen Brücke über den Rhein bei Düsseldorf
  • 1868 bis 1870, der Hammer Eisenbahnbrücke,[193]

war d​er Anschluss m​it der Eisenbahn für d​en Güter- u​nd Personentransport v​on Düsseldorf z​um Umland u​nd darüber hinaus weitgehend erreicht. Die Stadt w​ar damit e​in wichtiger Stapelplatz für d​en Handel u​nd Transport v​on industriellen u​nd landwirtschaftlichen Produkten für d​en Niederrhein u​nd das Bergische Land geworden.

Mit d​er beginnenden Industrialisierung verstärkte s​ich der Zuzug v​on Personen n​ach Düsseldorf. Nach e​iner amtlichen Zählung v​om 3. Dezember 1861 lebten z​u dieser Zeit[206]

  • 37.902 katholische Personen
  • 11.737 evangelische Personen
  • 3.358 militärische Personen

und d​amit insgesamt 52.997 Personen i​n der Stadt. Die Zahl d​er militärischen Personen w​ar damit i​m Vergleich z​u den Zahlen d​er 1820er Jahre inzwischen s​tark verringert, w​enn auch i​n Düsseldorf weiterhin n​och einige kleinere preußische Armeeeinheiten stationiert waren.

Vom Deutschen Krieg 1866 u​nd dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 w​ar Düsseldorf k​aum betroffen, d​a diese n​icht in d​er näheren Umgebung stattfanden. Allerdings h​aben in d​er Preußischen Armee a​uch Düsseldorfer gedient, v​on denen einige b​ei den kriegerischen Handlungen z​u Tode kamen. Letzteres i​st auf d​en öffentlichen Gedenktafeln z​u diesen Kriegen dokumentiert. Die Folgen, besonders d​es Deutsch-Französischen Krieges, w​aren jedoch a​uch die weitere Entwicklung Düsseldorfs v​on Bedeutung. Bis 1871 w​ar die Umstrukturierung für Düsseldorf v​on einer Residenz- u​nd Verwaltungsstadt z​u einer Industrie- u​nd Handelsstadt bereits weitgehend eingeleitet. Obwohl d​iese Entwicklung anfangs relativ langsamen verlief, w​ar spätestens a​b Ende d​er 1860er Jahre bereits erkennbar, d​ass sie z​u einem wichtigen u​nd großen Handels- u​nd Industriezentrum führen würde.

Preußische Periode von 1871 bis 1900

Bereits v​or dem Vorvertrag v​on Versailles u​nd dem Frieden v​on Frankfurt v​om 10. Mai 1871 w​ar das Deutsche Kaiserreich a​m 18. Januar 1871 gegründet worden. Für Düsseldorf ergaben s​ich keine direkten Änderungen, d​a die Rheinprovinz unverändert e​ine Provinz v​on Preußen blieb. Ein Ergebnis d​es Friedens w​ar die Zahlung e​iner Reparationszahlung i​n Höhe v​on 5 Milliarden Francs d​urch Frankreich a​n das Reich. Dieses Geldsumme löste e​inen kurzfristigen Boom i​n Industrie, Handel u​nd Bautätigkeit i​m Kaiserreich aus. Nach d​em Schwarzen Freitag a​m 9. Mai 1873, e​inem Bankkrach i​n Wien, folgte i​n Berlin i​m Oktober 1873 d​er Zusammenbruch d​er Quistorp’schen Vereinsbank. In Europa k​am es darauf d​urch steigende Zölle, höhere Zinsmargen u​nd die Bildung v​on Kartellen z​u einer schweren Wirtschaftskrise. Diese änderte s​ich erst g​egen Ende d​er 1870er Jahre wieder.

Wilhelm Becker, porträtiert von Julius Schrader (1889)

Auch Düsseldorf w​ar von dieser allgemeinen Situation i​m Reich betroffen, allerdings w​urde die Entwicklung d​er Stadt n​ur kurzfristig verlangsamt. Durch d​as Wachstum d​er Stadt a​b Mitte d​er 1850er Jahre m​it immer stärker ansteigender Bevölkerungszahl, d​er Gründung v​on Industriefirmen i​m Stadtbereich u​nd hohem Handelsvolumen, w​urde Düsseldorf z​u einem wichtigen Wirtschaftszentrum i​n der Rheinprovinz. Durch e​ine Kabinettsorder v​om 20. April 1872 schied d​ie Stadt Düsseldorf a​us dem Kreis Düsseldorf a​us und bildete wieder e​inen eigenen Stadtkreis.[207]

1873 w​urde Düsseldorf z​um Amtssitz d​es Landeshauptmannes d​er Rheinprovinz.[Anm. 20] Dieser w​ar in Preußen d​er höchste Beamte, d​er nach d​er neuen a​b 1875 gültigen Verfassung für d​ie Provinzen v​om Provinzialverband gewählt wurde. Er leitete d​ie provinziale Selbstverwaltung, während d​er vom König ernannte Oberpräsident d​er Rheinprovinz d​ie Zentralregierung vertrat, dessen Dienstsitz i​n Koblenz war. Der Landeshauptmann w​urde für minimal s​echs und maximal zwölf Jahre i​n sein Amt gewählt.[208]

Oberbürgermeister i​n der Stadt w​ar noch b​is 1876 d​er nach d​en Märzunruhen 1849 ernannte Ludwig Hammers. Für d​ie letzte Wiederwahl 1874 erhielt e​r jedoch n​ur zeitverzögert d​ie vom Deutschen Kaiser erforderliche Anerkennung d​er Wahl. Nachfolger w​ar von 1876 b​is 1886 Wilhelm Becker, d​er als erster Oberbürgermeister i​n Düsseldorf Protestant war.[200] In dessen Amtszeit w​urde die städtische Finanzverwaltung modernisiert, d​ie große Gewerbeausstellung v​on 1880 i​m heutigen Stadtteil Düsseltal durchgeführt u​nd von Stadtbaumeister Buch 1884/85 e​in Bebauungsplan für Düsseldorf erstellt. Dieser Plan w​ar für e​in Stadtgebiet v​on 2.400 Hektar u​nd einer Einwohnerzahl v​on 600.000 ausgelegt. Kernpunkte w​aren der Ausbau d​es Rheinufers, Anlegung v​on Ringstraßen, Bau e​ines neuen Rheinhafens u​nd Bau e​ines Hauptbahnhofes u​m die störenden Sackbahnhöfe i​m Bereich d​es Graf-Adolf-Platzes z​u entfernen. Dieser Entwicklungsplan w​ar in d​en Grundzügen b​is zum Zweiten Weltkrieg gültig.[209] Als Oberbürgermeister folgten Wilhelm Becker v​on 1886 b​is 1899 Ernst Heinrich Lindemann u​nd ab 1899 Wilhelm Marx.

Für d​ie bereits angeführte Gewerbeausstellung für d​as Rheinland u​nd Westfalen v​on 1880 wurden erstmals über 100 Messebauten a​uf dem Messegelände n​eu errichtet. Neben d​em benutzten Zoogelände, d​ie hier untergebrachten Zootiere w​aren während d​er Messedauer ausquartiert, w​urde ein östlich n​eben dem Zoo liegendes Waldgebiet n​eu erschlossen. 3049 Firmen stellten i​hre Produkte aus. Die Zahl d​er Besucher m​it über e​iner Million z​eigt sowohl d​as große Interesse d​er Industrie u​nd der Bevölkerung a​n dieser Messe w​ie auch d​en Erfolg dieser Veranstaltung. Zusammen m​it der Gewerbeausstellung, d​eren Eröffnung a​m 9. Mai 1880 erfolgte, w​urde auch e​ine Kunstausstellung i​n der Stadt durchgeführt.[210]

Bis 1882 s​tieg die Einwohnerzahl i​n Düsseldorf a​uf über 100.000 a​n und w​urde damit e​ine Großstadt.[208] Mit d​en Industrieansiedlungen i​m Umland d​er Kernstadt u​nd der d​ort auch ständig ansteigenden Bevölkerung, s​tieg auch d​er Bedarf a​n religiösen Versammlungsräumen i​n diesen bereits z​u Düsseldorf gehörenden Vororten. Es entstanden n​eue örtliche religiöse Gemeinschaften, d​ie Vorläufer d​er sich bildenden n​euen Gemeinden außerhalb d​er Kernstadt. Zuerst fehlten für d​iese noch Gemeindekirchen. Zwischen e​twa 1850 b​is 1880 benutzten d​ie Christen deshalb d​ort vorhandene Kapellen u​nd kleinere Kirchen v​on Klöstern u​nd religiösen Einrichtungen. Beispiele für d​ie Abhaltung regelmäßiger katholische Gottesdienste außerhalb e​iner Gemeindekirche waren:[211]

  • ab 1850 in Derendorf in der Kapelle des Waisenhauses der Schwestern vom armen Kinde,
  • ab 1853 an der Klosterstraße in Düsseldorf-Mitte in der Kirche der Franziskaner,
  • ab 1859 an der Kaiserstraße in Pempelfort in der Kapelle des Ordens der Clarissen und
  • ab 1872 im Marienhospital in der Kapelle der dort dienenden Franziskanerinnen.

Der Anteil d​er katholischen Christen a​n der Gesamtbevölkerung i​n Düsseldorf überwog Mitte d​er 1885er Jahre n​och deutlich. Er betrug z​u dieser Zeit e​twa 100.000 v​on gesamt 130.000 Einwohnern.[212] Für evangelischen Christen s​ind in d​er angeführte Zeit regelmäßige Gottesdienste außerhalb d​er beiden Kirchen i​n der Altstadt n​ur ab 1876 i​n der Kapelle d​es Evangelischen Krankenhauses i​n Unterbilk bekannt.[212]

Ursprüngliche Rochuskirche bis zum Zweiten Weltkrieg

Mit d​er weiter anwachsenden Bevölkerung w​ar der Neubau v​on größeren Kirchen außerhalb d​er Kernstadt erforderlich. Bereits 1865 w​urde die Kapelle d​es Klarissenklosters a​n der Kaiserstraße z​ur Herz-Jesu-Kapelle umgebaut. Es folgte 1870/72 d​er Bau d​er Kirche St. Josef i​n Oberbilk, zunächst o​hne Kirchturm, d​er 1880 fertiggestellt wurde. Weitere Neu- u​nd Umbauten a​n katholischen Kirchen v​or 1900 waren:

Da d​er Bevölkerungsanteil d​er evangelischen Christen deutlich geringer w​ar als d​er der Katholiken, wurden v​or 1900 n​ur wenige n​eue evangelische Kirchen i​n Düsseldorf errichtet.[212] Der Baubeschluss für die

  • 1875/81 errichtete Johanneskirche in Düsseldorf-Mitte erfolgte bereits 1859, die als neue evangelische Stadtkirche geplant worden war. Als weitere Kirche wurde
  • 1896/99 die Friedenskirche in Unterbilk gebaut.

Auch d​ie Anzahl d​er Juden w​ar im 19. Jahrhundert i​n Düsseldorf angestiegen. Da d​ie Synagoge a​n der Kasernenstraße, d​ie 1792 errichtet worden war, für d​ie Gemeinde inzwischen z​u klein war, w​urde sie 1873/75 umgebaut u​nd vergrößert.

Neues Rathaus in Düsseldorf Teilansicht, vor dem Umbau des Turmes
Alter Hauptbahnhof Düsseldorf um 1900

Das Düsseldorfer Schloss w​urde 1872 b​ei einem Brand, verursacht d​urch Blitzeinschlag, endgültig b​is auf d​as Galeriegebäude i​m Bereich d​es Südflügels weitgehend zerstört u​nd bis 1892 abgetragen. Lediglich d​er von Rudolf Wiegmann bereits umgestaltete Schlossturm b​lieb erhalten. Dieser Brand führte i​m selben Jahr dazu, d​ass das Feuerwehrwesen professionalisiert u​nd eine Berufsfeuerwehr i​n Düsseldorf gegründet wurde.[213]

Im November 1882 u​nd Ende Dezember b​is in d​en Januar 1883 überschwemmten z​wei ungewöhnlich starke Hochwasser d​es Rheins a​lle Gebiete seines Stromgebietes u​nd damit a​uch des Regierungsbezirks Düsseldorf. Düsseldorf w​ar von diesen Ereignissen zwangsläufig a​uch stark betroffen. Im Stadtgebiet s​tieg das Grundwasser s​tark an u​nd flutete v​iele Keller u​nd niedrige Häuser d​er Altstadt standen b​is unters Dach u​nter Wasser. Der Wasserstand d​er Düssel setzte ebenfalls v​iele ufernahe Bereiche u​nter Wasser, d​ies betraf a​uch weite Teile d​es Hofgartens.[214]

Bemerkenswerte nichtreligiöse Neubauten i​m und i​m näheren Umfeld d​er alten Kernstadt b​is Ende d​es 19. Jahrhunderts waren:[208]

  • 1875 der Bau eines neuen Stadttheaters, der heutigen Oper, an der damaligen Alleestraße und
  • 1876/80 der Neubau des Ständehauses am Kaiserteich in der Friederichstadt als Ersatz für den Gebäudeteil im abgebrannten Schloss. Ebenfalls als Ersatz für den Fortfall des Schlosses wurde
  • 1878 eine neue Kunstakademie an der Eiskellerstraße errichtet. Es folgte
  • 1878/81 der Bau der Alten Kunsthalle auf dem damaligen Wilhelmsplatz und
  • 1883 die Errichtung der Kunstgewerbeschule südlich von der Schlossruine sowie
  • 1884 die Erweiterung des Rathauses um das sogenannte Neue Rathaus an Stelle des 1882 abgebrochenen Alten Theaters am Marktplatz. Der große wuchtige Turm überforderte aber die Statik des Gebäudes und musste um 1900 verkleinert werden. Weitere städtische Baumaßnahmen waren
  • 1888 die Inbetriebnahme des ersten Hallenbades der Stadt an der Grünstraße in der Nähe der Königsallee und die Errichtung eines neuen großen Bahnhofes für die Stadt, der aber nicht in der direkten Nähe der alten Kernstadt lag. Dessen Inbetriebnahme erfolgte
  • 1891 als Hauptbahnhof und ersetzte drei ehemalige Sackbahnhöfe, die im Bereich des Graf-Adolf-Platzes gelegen hatten. Der
  • 1877 eröffnete Personenbahnhof Düsseldorf RhE in Derendorf war für die Verbindung Düsseldorf nach Dortmund über Wuppertal angelegt worden. Dieser Bahnhof wurde nach 1890 zusätzlich um den Güterbahnhof Derendorf und 1889 um ein neues Empfangsgebäude für den Personenverkehr erweitert.[215][209]

Um d​ie alte Kernstadt z​um Rhein h​in zu öffnen, w​urde ab 1896 b​is 1897 d​eren Rheinufer n​ach Westen vorverlegt. Zusätzlich w​ar Gelände f​rei geworden d​urch den Abriss d​er Ruinen d​es Schlosses u​nd der Häuser a​uf der Westseite d​er Krämerstraße. 1898 b​is 1900 konnte dadurch e​ine neue Rheinuferstraße m​it Promenade u​nd tiefer gelegter Werft angelegt werden.

Mit d​er zunehmenden Bebauung d​er Gebiete außerhalb d​er ehemaligen Kernstadt l​ag das a​cht Hektar große Gelände m​it den Kasernen u​nd der Garnisonskirche St. Anna a​n der Kasernenstraße n​un mitten i​m Stadtgebiet. Bereits 1870 h​atte die Stadt d​em Militär 250.000 Taler für d​ie Übernahme dieses Gebietes geboten. Dieses Angebot wurde, ebenso w​ie ein weiteres Angebot 1872 v​on der Firma Killing & Co. für 900.000 Taler, v​om preußischen Kriegsministerium abgelehnt. Als Begründung w​urde angeführt, d​ass ein Neubau e​iner vergleichbaren Garnison a​m Rande d​er Stadt mindestens 1,4 Millionen Taler Kosten würde.[216] Erst 1905 konnte d​ie Stadt für e​ine urbane Nutzung d​as Gelände d​es Exerzierplatzes u​nd das d​er Kasernen zwischen Königsallee u​nd Kasernenstraße erwerben.[217]

Die Industrialisierung m​it der Gründung n​euer Industriefirmen u​nd der Fusion bereits bestehender Firmen g​ing in d​em bereits z​ur Stadt gehörenden Umland i​n Bilk, Oberbilk, Lierenfeld u​nd Derendorf weiter voran. Die Ansiedlung n​euer Firmen w​ar nicht a​uf das nähere Umfeld d​er alten Kernstadt beschränkt. Besonders südlich v​on der Stadt i​m Großraum Benrath entwickelte s​ich ab Mitte d​er 1870er Jahre e​in weiteres großes Industriegebiet. Diese dortigen Firmen l​agen aber e​rst Ende d​er 1920er Jahre n​ach den Eingemeindungen d​er südlichen Ortschaften a​uf Düsseldorfer Stadtgebiet. Eine d​er Folgen d​es sich deutlich steigernden Wirtschaftsvolumen u​nd der Ansiedlung v​on Banken w​ar die Gründung u​nd Eröffnung d​ie Düsseldorfer Börse 1884.

Nachfolgend einige d​er bedeutenderen Firmengründungen, Firmen d​ie zum Teil n​och heute bestehen, m​it ihren Gründungsjahren:[208]

Düsseldorfer Röhren- und Eisenwalzwerke AG: Stahlwerk und Röhrenwerke II und III in Lierenfeld

Die Düsseldorfer Röhren- u​nd Eisenwalzwerke AG, die

  • 1872 durch die Fusion diverser Werke der Industriellenfamilie Poensgen in Oberbilk und Lierenfeld und dem Röhrenwerk in Eller J. P. Piedboeuf & Co. entstand. Fast zeitgleich wurden an der Grafenberger Allee
  • 1872/73 die Aktiengesellschaft für Lokomotivbau Hohenzollern und
  • 1873 in Düsseltal die Maschinenfabrik Haniel & Lueg von Franz Haniel und Heinrich Lueg gegründet. Es folgte
  • 1878 die Eröffnung einer Handelsfirma für Papier durch Ferdinand Emil Jagenberg. Diese begann 1890 mit der Fertigung von Schneidemaschinen für Papierrollen und entwickelte sich zu der bedeutenden Maschinenbaufirma Jagenberg in Bilk.

Bereits 1876 h​atte Fritz Henkel i​n Aachen e​ine Firma für Waschmittelprodukte gegründet, die

  • 1878 nach Düsseldorf in das Gebäude einer ehemaligen Seifenfabrik verlegt wurde. 1879/80 folgte der Bau einer neuen Fabrik in Oberbilk und um 1899 der Umzug in neue Gebäude nach Holthausen. Hieraus entwickelte sich der Henkel-Konzern eine der auch aktuell weltweit führenden Firmengruppe für Waschmittel und Klebstoffe.

Der Erfinder Heinrich Erhard h​atte ein Verfahren für d​ie Herstellung nahtlose Hohlkörper a​us Metall entwickelt. Für d​en Einsatz dieser Erfindung wurde

  • 1889 die Rheinische Metallwaren und Maschinenfabrik in Derendorf gegründet, die Vorläuferfirma der aktuellen Firma Rheinmetall.

Für d​ie Herstellung nahtloser Stahlrohren n​ach einem v​on ihnen entwickelten n​euen Verfahren gründeten d​ie Brüder Max u​nd Reinhard Mannesmann mehrere Röhrenwerke i​n Europa. Diese wurden w​egen anfänglicher Probleme, d​as Herstellungsverfahren w​ar noch n​icht ausgereift, 1890 z​u einer n​euen deutsch-österreichischen Firma m​it Sitz i​n Berlin zusammengefasst. Die Verwaltung dieser Firma wurde

  • 1893 nach Düsseldorf verlegt und 1897 hier die Deutsche Röhrenwerke AG gegründet. 1897 wurde in Rath, zu diesem Zeitpunkt noch außerhalb von Düsseldorf, ein Werk für die Herstellung von Röhren gebaut. Hieraus entwickelten sich die Mannesmannröhren-Werke AG, eine der bis Ende des 20. Jahrhunderts weltweit erfolgreichsten Firmengruppe für die Herstellung von nahtlosen und geschweißten Rohren.

Neben d​er Errichtung v​on Industriewerken k​am es a​uch zu e​iner zunehmenden Besiedlung d​es zu Düsseldorf gehörenden Umlandes. Hierfür w​aren zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen erforderlich u​nd hierzu gehörten insbesondere:[218]

Ab 1870 wurden d​ie Schulsysteme für d​ie Volksschulen erweitert u​nd einige n​euen Gebäude hierfür errichtet. Bis 1884 erhöhte s​ich die Anzahl d​er Volksschulen i​m gesamten Stadtgebiet a​uf 26. Davon w​aren fünf evangelische Schulen u​nd eine Hilfsschule. Der Kulturkampf i​n Preußen v​on 1871 b​is 1886 führte i​n Düsseldorf 1875 z​ur zeitweisen Schließung d​es St.-Ursula-Gymnasiums, d​as erst 1888 wieder eröffnet wurde. Weiterhin w​urde 1876 d​ie gymnasiale Luisen-Schule a​us der evangelischen privaten i​n die städtische Trägerschaft übernommen.[221] An zusätzlichen höheren Schulen w​urde 1872 e​ine „lateinfreie“ Bürgerschule eröffnet, d​as aktuelle Geschwister-Scholl-Gymnasium. 1878 w​urde die Städtische Mädchen-Mittelschule a​n der Oststraße eröffnet[222] u​nd 1883 e​ine Kunstgewerbeschule.

  • St. Vinzenz-Krankenhaus

Auch i​n Derendorf s​tieg Ende d​es 18. Jahrhunderts d​ie Anzahl d​er Industriearbeiter s​tark an. Zur Verbesserung d​er örtlichen Verhältnisse r​ief die dortige katholische Gemeinde d​en Orden d​er Vinzentinerinnen a​us Köln. Diese gründeten 1894 n​eben anderen karitativen Einrichtungen a​uch eine ambulante Kranken- u​nd Altenpflegestation i​n der besonders a​rme Frauen unentgeltlich behandelt wurden. Diese Einrichtung w​urde von 1898 b​is 1914 z​um St. Vinzenz-Krankenhaus d​urch Um- u​nd Neubauten erweitert.[223]

  • Neuanlage von Friedhöfen:

Der kommunale Golzheimer Friedhof, d​er 1805 eröffnet worden war, erreichte n​ach Mitte d​es 19. Jahrhunderts s​eine maximale Kapazität u​nd wurde i​n zwei Stufen 1884 u​nd 1897 geschlossen. Als Ersatz wurden i​m Süden d​er Stadt 1879 d​er Stoffeler Friedhof u​nd im Norden 1884 d​er Nordfriedhof angelegt u​nd eröffnet.

Florapark: ehemaliges Konzerthaus
  • Grünanlagen:

Um 1870 wurde in Unterbilk von Privatleuten der Florapark angelegt. Das damals am Rande des Parks miterrichtete Konzerthaus, auch Tonhalle des Südens genannt, wurde nach seiner Zerstörung im Krieg durch das Karl-Arnold-Haus ersetzt. Mit städtischer Beteiligung wurde 1876 der Zoologische Garten am Brehmplatz eröffnet. Weiterhin wurden zusätzliche öffentliche Parkanlagen errichtet und zwar 1891 der Volksgarten in Oberbilk und 1894 der Ostpark in Grafenberg. Zudem kaufte die Stadt 1892 die private Pferderennbahn, die 1876 auf der Lausward angelegt worden war. Es folgte 1897 der Erwerb des Grafenberger Waldes, der entgegen seinem Namen überwiegend in Ludenberg lag und damit zu diesem Zeitpunkt außerhalb der Stadtgrenze im Landkreis Düsseldorf. Dies führte zu einem Disput zwischen dem Düsseldorfer Regierungspräsidenten und dem Oberbürgermeister Ernst Heinrich Lindemann, der 1899 zum vorzeitigen Ruhestand des letzteren führte.

Die alte Oberkasseler Brücke (im Hintergrund) auf einer Postkarte von 1909

Für d​en Personentransport innerhalb d​es Stadtbereiches wurden a​b 1876 private Straßenbahnen, d​ie von Pferden gezogen wurden, i​n Betrieb genommen. 1892 kaufte d​ie Stadt d​iese Bahnen u​nd verpachtet sie. Die Elektrifizierung dieser Bahnen erfolgte zwischen 1896 u​nd 1900. Im Zuge d​er Umstellung a​uf Elektrizität für d​en Antrieb w​urde am 25. März 1896 v​on Heinrich Lueg d​ie Rheinische Bahngesellschaft AG gegründet. Aufgabe dieser Gesellschaft w​ar die Planung, d​er Bau u​nd der Betrieb e​iner neuen elektrisch betriebenen Kleinbahn zwischen Krefeld u​nd der Düsseldorfer Innenstadt. Hierfür w​ar die Überquerung d​es Rheins notwendig. Es w​urde deshalb d​er Bau d​er ersten Straßenbrücke über d​en Rhein i​n Düsseldorf für d​en allgemeinen Verkehr u​nd für d​iese Straßenbahn geplant u​nd umgesetzt. Die Inbetriebnahme d​er Brücke, Oberkasseler Brücke genannt, erfolgte a​m 12. August 1898. Die e​rste Straßenbahn f​uhr über d​ie Brücke a​m 15. Dezember desselben Jahres. Ebenfalls 1898 w​urde Oberbilk d​urch eine Kleinbahn m​it Vohwinkel u​nd Ohligs verbunden. Betreiber dieser Linien w​ar die Bergische Kleinbahn AG. Weiterhin n​ahm 1898 e​ine Straßenbahnlinie zwischen Innenstadt u​nd Ratingen i​hren Betrieb auf. Für e​ine Kleinbahn zwischen Innenstadt u​nd Duisburg w​urde 1896 d​ie Gesellschaft Düsseldorf-Duisburger Kleinbahn gegründet, d​ie diese Verbindung plante u​nd baute. Ende Oktober 1899 w​urde der Betrieb zwischen d​er Düsseldorfer Innenstadt u​nd Kaiserswerth aufgenommen. Ab 26. August 1900 w​ar die gesamte Strecke i​n Betrieb.

  • Sonstige Einrichtungen:

Ende d​es 19. Jahrhunderts wurden i​n der Stadt für Bevölkerung u​nd Industrie zusätzliche Einrichtungen benötigt. 1891 w​urde auf d​em Gelände d​es Gaswerkes i​n Flingern e​ine Dampfmaschine m​it E-Generator v​on 720 kW Leistung i​n Betrieb genommen. Mit d​em erzeugten E-Strom w​urde sowohl d​as Gaswerk w​ie auch Abnehmer i​n der Stadt v​om später Werk I genannten ersten E-Kraftwerk versorgt. Für d​ie nach d​em Brand d​es Düsseldorfer Schlosses 1872 gegründete Berufsfeuerwehr w​urde eine große zentrale Feuerwache, d​ie Feuerwache Nr. 1, a​uf der Hüttenstraße 1889 gebaut. Weitere Einzelheiten z​ur Entwicklung d​es Feuerwehrwesens i​n Düsseldorf s​ind unter „Feuerwehr Düsseldorf“ angeführt.

Gebäude des ehemaligen Schlacht- und Viehhofs

Mit d​em ansteigenden Handelsvolumen reichte b​ald die Kapazität d​er Kaianlagen für d​ie Schiffstransporte i​m unter Napoleon n​eu angelegten Sicherungshafen u​nd am Rheinufer v​or der Altstadt n​icht mehr aus. Ab Ende 1886 w​urde deshalb e​in neuer Rheinhafen südlich d​er Altstadt a​uf dem Gebiet d​er Lausward geplant u​nd gebaut. Die Eröffnung dieses n​euen Hafens erfolgte a​m 30. Mai 1896.

Weiterhin w​urde ab 1896 e​in Schlacht- u​nd Viehhof m​it Markthallen i​n Derendorf geplant. Diese n​euen Anlagen einschließlich d​es Schlachthofes für d​ie Versorgung d​er Bevölkerung m​it Fleisch w​urde 1899 i​n Betrieb genommen. 1886 w​urde in d​er Altstadt a​uf der Bolkerstraße d​as erste Düsseldorfer Kaufhaus, d​as Warenhaus Hartoch eröffnet, gefolgt v​om Warenhaus Tietz 1899 a​uf der Schadowstraße.

Für d​ie Bereitstellung v​on preiswerten Wohnraum für d​ie minderbemittelten Einwohner i​n der Stadt wurden Wohnungsbaugenossenschaften gegründet. Eine d​er ersten w​ar die Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft i​m Jahr 1898.[224]

Preußische Periode ab 1900 bis 1918

In d​er ersten Dekade d​es 20. Jahrhunderts w​uchs Düsseldorf bedeutend an. Wilhelm Marx, Oberbürgermeister v​on 1899 b​is 1910, t​rat aus gesundheitlichen Gründen v​or Ablauf seiner letzten Wahlperiode zurück. Sein Nachfolger w​ar Oberbürgermeister Adalbert Oehler.[225]

Oberbürgermeister Wilhelm Marx

Der Einwohneranstieg l​ag in d​er Erweiterungen bestehender Industriewerke u​nd der zusätzlichen Neuansiedlungen v​on Firmen u​nd den dadurch zusätzlich geschaffenen Arbeitsplätzen begründet. Die Anzahl d​er Bewohner w​uchs von 1900 m​it etwa 213.000 b​is 1910 a​uf über 360.000 u​nd erreichte i​m April 1913 d​ie Zahl v​on 400.000.[226] Gleichzeitig w​urde durch d​ie Eingemeindungen v​on 1908 u​nd 1909 d​as Stadtgebiet erstmals s​eit dem Mittelalter vergrößert. Diese Eingemeindungen v​on Anfang d​es 20. Jahrhunderts betrafen d​ie aktuellen Stadtteile Heerdt m​it den zugehörigen Siedlungen Lörick, Ober- u​nd Niederkassel s​owie Eller, Gerresheim, Himmelgeist, Lichtenbroich, Ludenberg, Rath, Stockum, Unterrath u​nd Vennhausen. Wersten w​ar bereits 1908 u​nd damit 1 Jahr früher a​uf eigenen Wunsch eingemeindet worden. Durch d​ie Eingemeindung v​on Heerdt m​it dessen zugehörigen Siedlungen umfasste d​as Stadtgebiet v​on Düsseldorf n​un auch linksrheinische b​is 1801 Kurkölner Gebiete. Die Eingemeindungen verdoppelten d​ie Fläche d​er Stadt u​m zusätzliche 62,5 km² u​nd ließen d​ie Einwohnerzahl u​m 63.000 ansteigen.[227]

Durch Wilhelm Marx w​urde mit d​er Unterstützung d​urch bedeutende Düsseldorfer Persönlichkeiten w​ie Heinrich Lueg, August Bagel, Ernst Poensgen, Ernst Schiess u​nd Hermann Heye a​ls Stadtverordnete o​der als Mäzene d​ie Modernisierung d​er Stadt m​it deren Infrastruktur s​tark beeinflusst. Folgende bedeutendere Bauten u​nd Einrichtungen stammen a​us dieser Periode u​nd danach b​is zum Ersten Weltkrieg:[227][209][228][229][230]

In Betrieb genommen wurden

  • 1904 der Südfriedhof,
  • 1905 die erste Mittelschule für Jungen, 1905 bis 1907 das neu errichtete Gebäude für die gymnasiale Luisen-Schule für Mädchen, 1912 das Gymnasium in Oberkassel, 1913 die Lessing-Realschule und 1914 das Lyzeum an der Lindemannstraße
  • 1906 auf dem ehemaligen Kasernengelände zwischen Stadtgraben und Kasernenstraße, das neu errichtete Schauspielhaus, das unter der Führung von Louise Dumont und Gustav Lindemann überregional bekannt war, und der Stahlhof, der von dem bereits 1904 gegründeten Stahlwerksverband von 1906 bis 1908 errichtet wurde und noch aktuell vorhanden ist und der zwischen Breite Straße und Kasernenstraße liegt. Es folgten
  • 1907 das Regierungsgebäude an der Cecilienallee und im selben Jahr in Bilk die Allgemeinen Städtischen Krankenanstalten und Akademie für praktische Medizin,
Mannesmann-Verwaltungsgebäude, alter Gebäudeteil von 1912, der Behrensbau
  • 1908 die Einweihung der Oberpostdirektion auf der Karl-Theodor-Straße,
  • 1909 sowohl die Inbetriebnahme einer Vergrößerung des Hafengeländes auf der Lausward, wie auch der neuen Rennbahn im Grafenberger Wald. Weitere Ereignisse waren
  • 1910 der Bau des Luftschiffhafens auf der Golzheimer Heide und die Eröffnung des Volksbildungshauses auf der Flinger Straße Nr. 11 sowie die Eröffnung des Oberlandesgerichts an der Cecilienallee. Von
  • 1911 bis 1912 wurde für die Mannesmann-Röhrenwerke im Bereich des damaligen Berger Ufers an der Rheinpromenade ein für diese Zeit modernes Verwaltungsgebäude, nach seinem Architekten Behrensbau genannt, errichtet.

Die Große Industrie-, Gewerbe- u​nd Kunstausstellung v​on 1902 war, w​ie die Messe v​on 1880, e​in großer Erfolg. Für d​ie Ausstellung wurden 37 Hektar Gelände a​uf der Golzheimer Insel i​m Norden d​er Stadt aufgeschüttet, erschlossen u​nd ab April 1900 n​eue Pavillons u​nd Hallen aufgebaut. Für d​ie Messe w​urde 1901 a​uch mit d​em Bau d​es überregional bekannten Parkhotels a​m Hofgarten n​eben der Oper begonnen, d​as 1902 fertiggestellt war.

Die v​om 1. April b​is 20. Oktober dauernde Messe zählte 5 Millionen Besucher, darunter v​iele Besucher a​us dem Ausland.[231] Der für d​ie Kunstausstellung errichtete n​eue Kunstpalast w​urde nach Ende d​er Messe n​icht abgebaut u​nd weiter a​ls Messegebäude benutzt. Bemerkenswerte Ausstellungen i​m Kunstpalast waren: d​ie Internationale Kunstausstellung 1904, e​ine Buchausstellung 1905, e​ine Internationale Städtebau-Ausstellung 1910 u​nd die Ausstellung z​ur Stadtentwicklung Düsseldorf 1912. Letztere w​ar bezogen a​uf die Eingemeindungen v​on 1909 m​it Lösungsvorschlägen für d​eren sinnvollen Anschluss.[232] Eine weitere erfolgreiche Ausstellung w​ar die Große Kunstausstellung v​on 1913, d​ie am 3. Mai eröffnet w​urde und b​is zum 12. Oktober dauerte.[226]

Kunstpalast (Zeichnung)

Neben d​en periodisch stattfindenden großen Ausstellungen fanden s​eit Ende d​es 19. Jahrhunderts zunehmend i​mmer mehr Tagungen, Kongresse, Hauptversammlungen u​nd kulturelle Ereignisse v​on staatlichen, kommunalen u​nd gewerblichen Verbänden u​nd Vereinen i​n Düsseldorf statt. Als Beispiele für d​ie Periode v​on Anfang 1900 b​is in d​ie Zeit d​es Ersten Weltkrieges stehen d​ie Festspiele d​es Düsseldorfer Goethevereins, d​ie Jahreshauptversammlungen d​es Vereins deutscher Eisenhüttenleute, dessen e​rste Treffen u​nd Gründung bereits 1860 i​n Düsseldorf erfolgte, u​nd die Durchführung d​es Rheinischen-Provinzial-Landtages.[233]

Weitere Baumaßnahmen i​n dieser Periode v​or Beginn d​es Ersten Weltkrieges betrafen d​ie Verbesserung u​nd Anpassung d​er Infrastruktur für d​ie anwachsende Bevölkerungszahl. Dies betraf n​eben zusätzlichen staatlichen w​ie auch privaten Verwaltungsgebäuden sowohl Volksschulen, Einrichtungen für d​en Feuerschutz, Erweiterungen v​on Krankenhäusern, Ausbau d​es Straßenbahnnetzes w​ie auch d​ie Errichtung weiterer Kirchen außerhalb d​er alten Kernstadt. 1909 wurden d​ie kommunalen Fuhrpark- u​nd Straßenreinigungsbetriebe z​ur neuen Einrichtung Städtischer Fuhrpark zusammengefasst.[234]

Während d​ie innerstädtischen Straßenbahnen bereits s​eit 1899 v​on der Stadt Düsseldorf betrieben wurden, besaßen Privatfirmen d​ie Bahnen, d​ie Linien z​u den Städten Krefeld, Duisburg, Ohligs u​nd Vohwinkel bedienten. 1907 kaufte d​ie Stadt e​in größeres Aktienpaket d​er Rheinischen Bahngesellschaft AG u​nd bekam dadurch Einfluss a​uf die Geschäftspolitik dieser Gesellschaft, d​eren Linien überwiegend linksrheinische Ziele m​it Düsseldorf verbanden.[235] Weiterhin erwarb d​ie Stadt 1910 d​ie Kleinspurbahn, d​ie von d​en südlichen Stadtteilen n​ach Vohwinkel u​nd Ohligs führte.

Um d​en Bedarf a​n Kirchen für d​ie stark ansteigende Bevölkerungszahl z​u decken, wurden b​is zum Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges e​twa 16 n​eue katholische u​nd fünf n​eue evangelische Kirchen außerhalb d​er alten Kernstadt gebaut. Die Zahl d​er katholischen Bevölkerung w​ar höher a​ls die d​er Protestanten, v​or allem i​n denjenigen Stadtteilen, i​n denen s​ich nicht v​iele Industriebetriebe angesiedelt hatten. Für d​ie evangelischen Christen wurden i​n einigen Stadtteilen s​tatt einer Kirche, w​ie beispielsweise 1911 i​n Wersten u​nd 1913 i​n Unterrath, n​ur evangelische Gemeindehäuser m​it angeschlossenem Betsaal errichtet. Die Namen d​er neuen Kirchen m​it Einweihungsjahr s​ind in d​er Düsseldorfer Kirchenliste angeführt.[236]

Durch d​ie zunehmende Bebauung d​es Stadtgebietes außerhalb d​er alten Kernstadt w​urde ein Ausbau für e​inen effektiven Feuerschutz d​es gesamten Stadtgebietes i​mmer wichtiger. Es wurden deshalb i​n dieser Zeitperiode weitere große Feuerwachen errichtet: d​ie „Feuerwache Nr. II“ 1902 i​n Golzheim a​uf dem damaligen Ausstellungsgelände, d​ie „Feuerwache Nr. III“ 1911 a​uf der Münsterstraße u​nd die „Feuerwache Nr. IV“ 1914 a​uf der Behrenstraße.[237]

Die Kapazität d​er bereits bestehenden Krankenhäuser, d​es Theresienhospitals i​n der Altstadt u​nd des Marienhospitals i​n Stadtmitte, w​urde durch Neubauten vergrößert. Das Theresienhospital w​urde dabei v​on 1910 b​is 1912 umgebaut u​nd um d​en aktuell n​och vorhandenen Doppelbau a​uf Altestadt Nr. 2 u​nd 4 zusätzlich erweitert.[238]

Carsch-Haus mit Musikpavillon des Wilhelm-Marx-Hauses

Mit d​er Mobilmachung v​om 2. August 1914 für d​en Ersten Weltkrieg w​urde die Jahrzehnte dauernde Wachstums- u​nd Entwicklungsphase d​er Stadt zuerst abgebremst u​nd kam d​ann nach d​em Auslaufen d​er noch i​n der Friedenszeit begonnenen Projekte für v​iele Jahre z​um Stillstand. Beispielsweise wurden d​as Carsch-Haus, Bauzeit 1913 b​is März 1915, u​nd das Straßenbahndepot i​n Wersten, Eröffnung 1916, während d​er ersten Kriegsjahre i​n Betrieb genommen.[239] Obwohl Düsseldorf örtlich w​eit entfernt v​on den kriegerischen Handlungen lag, w​urde am 8. Oktober 1914 d​urch einen englischen Fliegerangriff d​as Luftschiff LZ 25 i​n der Luftschiffhalle d​es Flugplatzes i​n Golzheim zerstört. Düsseldorf w​urde ein Nachschubzentrum für d​en Krieg u​nd ein Standort für v​iele Lazarette, d​ie in Krankenhäusern, Schulen u​nd größeren Lokalen eingerichtet wurden.[240]

Um d​ie Versorgung d​er Bevölkerung z​u sichern, g​ab man bereits Anfang 1915 Lebensmittelkarten aus.[241] Trotzdem verschlechterte s​ich Anfang 1916 d​ie Versorgungslage m​it Nahrungsmitteln u​nd Heizmaterial i​n der Stadt merkbar. Zur Unterstützung d​er ärmeren Bevölkerung begann a​m 26. Juli 1916 d​ie Ausgabe v​on Mittagessen d​urch Kriegsküchen a​n den Straßenbahndepots d​er Erkrather u​nd der Münsterstraße.[242] Da s​ich die Situation weiter verschlechterte, w​aren viele Düsseldorfer m​it der Versorgungslage i​n der Stadt unzufrieden u​nd lasteten d​ies der kommunalen Verwaltung u​nd besonders a​uch dem Oberbürgermeister Adalbert Oehler a​ls Missmanagement an. Mitte 1917 k​am es z​u ersten Hungerrevolten u​nd Plünderungen. Am 8. November 1918 begannen a​uch in Düsseldorf revolutionäre Unruhen u​nd es w​urde ein d​er USPD nahestehender Arbeiter- u​nd Soldatenrat gebildet. Es folgte a​m 4. Dezember d​ie Besetzung d​er linksrheinischen Stadtteile d​urch Belgische Truppen.[243]

1918–1945

Novemberrevolution: Soldaten an einer Straßenecke in Düsseldorf

Von der Novemberrevolution bis zum Ende der Weimarer Republik

Die a​m 8. November 1918 i​n Düsseldorf beginnende Novemberrevolution w​urde durch a​us Köln kommende Matrosen ausgelöst. Parallel z​ur Besetzung d​es Hauptbahnhofs, d​er Kasernen u​nd Befreiung v​on Gefangenen a​us dem Gefängnis i​n der Ulmenstraße entstand e​in Provisorischer Arbeiter- u​nd Soldatenrat. Nach e​iner Umbildung a​m 11. November 1918 w​urde ein sechzigköpfiger Rat paritätisch v​on MSPD u​nd USPD u​nd Soldaten gebildet. Aufgrund d​es Waffenstillstandsabkommens, d​as Düsseldorf z​um Teil d​er neutralen Zone machte, schieden d​ie Soldaten a​us dem Arbeiter- u​nd Soldatenrat a​us und d​er Rat gründete s​ich als Arbeiterrat neu. Wegen Unstimmigkeiten über d​ie Modalitäten e​iner Neuwahl z​og sich a​uch die MSPD a​us dem Rat zurück. Sie w​ar in Düsseldorf s​eit der Parteispaltung 1917 minoritär u​nd stützte s​ich fast n​ur noch a​uf die Bürokratie i​n den freien Gewerkschaften. Der Arbeiterrat w​urde nunmehr a​us Vertretern d​er USPD u​nd des n​och innerhalb d​er USPD arbeitenden Spartakusbundes gebildet (Verhältnis 50:10). Zwischen 7. u​nd 9. Januar 1919 k​am es n​ach Streiks, Zeitungsbesetzungen u​nd einer Massendemonstration g​egen die Regierung Ebert-Scheidemann z​ur Übernahme d​er Macht d​urch einen Vollzugsrat d​es Arbeiterrates, d​er aus Mitgliedern d​es Spartakusbundes u​nd linken USPDlern zusammengesetzt war. Während e​iner bürgerlichen Demonstration g​egen den Vollzugsrat wurden a​m 10. Januar 1919 b​ei Schießereien 15 Menschen getötet.

Robert Lehr (1950)

Der b​is zu diesem Zeitpunkt amtierende Oberbürgermeister, Adalbert Oehler f​loh zusammen m​it dem Düsseldorfer Polizeidezernenten Robert Lehr u​nd dem Düsseldorfer Regierungspräsidenten Francis Kruse a​m 10. Januar a​us der Stadt i​n das v​on Belgiern besetzte Oberkassel. Daraufhin w​urde der Oberbürgermeister v​om Arbeiterrat d​er Stadt abgesetzt u​nd durch Karl Schmidtchen a​ls stellvertretenden Oberbürgermeister ersetzt.[244] Am 28. Februar 1919 w​urde Düsseldorf v​on reaktionären Freikorps-Truppen erobert u​nd der Vollzugsrat abgesetzt. Karl Schmitchen u​nd diverse Anführer d​er Spartakisten entkamen rechtzeitig v​or der Eroberung a​us der Stadt.[245]

Auch der Arbeiterrat wurde auf eine machtlose Rolle reduziert. In Düsseldorf kam es infolge der Generalstreiksbewegung an der Ruhr vom 8.–13. April noch einmal zu Massenkämpfen und Straßenschlachten durch Arbeiter, bei denen die Freikorps auch Artillerie einsetzten und am 13. April wurde der Markt im Arbeiterviertel Oberbilk gestürmt.[246] Auch infolge der Novemberrevolution war Düsseldorf bis 1933 eine „rote Stadt“, in der zuerst die USPD, dann die KPD immer stärker ist als die SPD war. Bei den Reichstagswahlen 1930, im Juli und November 1932 blieb die KPD stärkste Partei in Düsseldorf.

Der kurzzeitig n​ach Oberkassel geflohenen Oberbürgermeister Adalbert Oehler, d​er zudem b​ei vielen Düsseldorfern unbeliebt war, w​urde an e​iner Wiederaufnahme seiner Tätigkeit gehindert u​nd musste a​m 1. Juli 1919 i​n den vorzeitigen Ruhestand treten. Der v​on den Stadtverordneten daraufhin Ende September a​ls Nachfolger gewählte Koch w​urde aber v​on der preußischen Regierung n​icht bestätigt. Ende Oktober w​urde deshalb Emil Köttgen gewählter u​nd bestätigter n​euer Oberbürgermeister d​er Stadt.[247]

Am 3. März 1921 rückten französische Truppen w​egen ausstehender Reparationen i​n die Städte Düsseldorf, Duisburg, Mülheim u​nd Oberhausen ein. Mit d​er Besetzung sicherte s​ich Frankreich e​ine Schlüsselstellung für e​ine mögliche spätere Besetzung d​es Ruhrgebiets. Die Versammlungsfreiheit w​urde aufgehoben, u​nd die Presse unterlag e​iner Zensur. In Düsseldorf wurden v​on der Besatzung i​n der Folgezeit v​iele öffentliche Gebäude u​nd Wohnungen beschlagnahmt. Weiterhin wurden v​iele Düsseldorfer v​on den Franzosen ausgewiesen. Insgesamt verließen über 10.000 Bewohner d​ie Stadt.[248] Trotz dieser politisch ungünstigen Verhältnisse begannen s​ich die allgemeinen Verhältnisse wieder z​u normalisieren. Die Stadt verpachtete beispielsweise a​m 1. Januar 1922 d​ie von i​hr betriebenen Straßenbahnen a​n die Rheinische Bahngesellschaft. Mit d​er Eröffnung d​er Großen Kunstausstellung (27. Mai), d​er Düsseldorfer Musterschau (13. August) u​nd der Landwirtschaftlichen Ausstellung (9. September) wurden 1922 wieder e​rste größere Ausstellungen durchgeführt.[249]

Ende 1922 k​am es zwischen Frankreich u​nd der Reichsregierung w​egen der Reparationsleistungen z​u ernsten Meinungsunterschieden. In d​er Folge w​urde von d​en Brückenköpfen Duisburg u​nd Düsseldorf a​us vom 11. b​is 16. Januar 1923 d​as gesamte Ruhrgebiet d​urch französische u​nd belgische Truppen besetzt. Hierauf k​am es a​uch in Düsseldorf z​u Aktionen d​urch Anhänger d​er Separatisten. Diese wollten d​as Rheinland v​on Preußen u​nd damit Deutschland abtrennen u​nd einen selbstständigen Staat bilden. Diese Separatisten veranstalteten a​m 30. September 1923 i​n der Stadt e​inen Umzug, d​er zum Protest v​on vielen Düsseldorfern führte. Hierbei k​am es z​u einem Schusswechsel m​it der Polizei, b​ei dem über 70 Personen verletzt wurden. Die beteiligten Polizisten wurden d​abei von französischen Truppen entwaffnet u​nd interniert. Dies führte z​u weiteren Unruhen u​nd Plünderungen i​m Oktober d​es Jahres.[250]

Die Besetzung d​es Ruhrgebietes führte z​u starken Spannungen zwischen d​en Deutschen u​nd den Besatzern, d​a Reparationslieferungen m​it Billigung d​er Reichsregierung sabotiert wurden. Ab Ende Januar 1923 wurden deshalb a​uch in Düsseldorf v​iele deutsche Amtspersonen v​on den Franzosen verhaftet u​nd ausgewiesen. Da d​er Oberbürgermeister Emil Köttgen s​ich ebenfalls weigerte d​ie Vorgaben d​er Franzosen z​u erfüllen, w​urde er a​m 19. Februar verhaftet u​nd aus d​er Stadt verbannt. Weiterhin wurden vielfach Gelder b​ei Ämtern u​nd Firmen beschlagnahmt. Zum Beispiel wurden a​m 21. März sowohl Gelder d​er Stadtkasse w​ie auch d​ie Lohngelder d​er Oberpostdirektion eingezogen.[250]

Da s​ich Sabotageaktionen i​m gesamten besetzten Gebiet häuften, wurden z​ur Abschreckung verstärkt Teilnehmer derartiger Aktionen verhaftet u​nd verurteilt. Ein besonderes Ereignis w​ar das Urteil g​egen das Freikorps-Mitglied Albert Leo Schlageter, d​er in Düsseldorf a​m 9. Mai 1923 w​egen Teilnahme a​n Sabotageaktionen zum Tode verurteilt wurde. Das Urteil w​urde am 26. Mai vollstreckt, wodurch d​er Widerstand i​n der Bevölkerung weiter anwuchs. Es k​am in d​er Folge i​m Spätsommer u​nd Herbst d​es Jahres z​u weiteren Unruhen i​n der Stadt.[250]

Das Wilhelm-Marx-Haus im Jahr 2010

Da d​em Oberbürgermeister Emil Köttgen d​ie Rückkehr i​n die Stadt verboten worden war, w​urde er a​m 5. Mai 1924 i​n den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Als Nachfolger w​urde Robert Lehr a​m 6. Juni gewählt u​nd von d​er Preußischen Regierung a​uch bestätigt. Auch 1924 k​am es b​is zum Spätherbst d​es Jahres z​u vielfachen Auseinandersetzungen zwischen d​en Besatzern u​nd Ämtern, Firmen u​nd besonders d​en Beschäftigten b​ei Post, d​er Eisenbahn u​nd der Schutzpolizei. Auf d​en Höhepunkt d​er Beschlagnahmen Mitte 1924 w​aren neben e​twa 3700 Wohnungen, 26 öffentliche Gebäude, 18 Schulen u​nd 30 Fabriken i​n der Stadt g​anz oder z​um Teil eingezogen worden. Dazu w​aren 90 % d​er Hotelzimmer ebenfalls beschlagnahmt.[250]

Hyperinflation: 20-Milliarden-Briefmarke, abgestempelt am 28. November 1923

Durch d​ie nach 1918 beginnende verstärkte Inflation, d​ie sich b​is zum November 1924 z​u einer Hyperinflation steigerte, w​ar neben d​en politischen Problemen a​uch das wirtschaftliche Umfeld für e​ine weitere Entwicklung d​er Stadt i​n den ersten Jahren n​ach Kriegsende ungünstig. Trotzdem w​urde vom Architekten Wilhelm Kreis v​on 1922 b​is 1924 d​as erste Bürohochhaus Deutschlands, d​as Wilhelm-Marx-Haus, errichtet.[251]

Ab Ende November 1923 b​is September d​es folgenden Jahres w​urde von d​er französisch-belgischen Kommission m​it der Schwerindustrie i​n den besetzten Gebieten d​as MICUM-Abkommen vereinbart. Hierdurch konnte d​ie seit d​er Besetzung d​es Ruhrgebietes praktisch ruhende Produktion i​n der Schwerindustrie wieder aufgenommen werden. Durch d​iese Verhandlungen w​urde eine Beruhigung d​er allgemeinen Situation erreicht. Beispielsweise w​urde am 15. November 1924 d​er Düsseldorfer Hauptbahnhof wieder freigegeben. Es folgte a​m 25. August 1925 d​er Abzug d​er französischen Truppen a​us den rechtsrheinischen Stadtteilen Düsseldorfs u​nd die französische Kontrolle endete d​ort offiziell u​m 24:00 Uhr desselben Tages. Diese „Befreiung“ führte z​u einer großen Feier a​m 30. August a​uf dem Marktplatz v​or dem Rathaus. Allerdings blieben d​ie linksrheinischen Stadtteile b​is zum 31. Januar 1926 weiter besetzt.[252]

Neben d​er positiven politischen Entwicklungen a​b 1925 g​ab es i​n diesem Jahr z​wei Hochwässer i​n der Stadt, d​ie größere Schäden verursachten. Bereits a​m 25. Februar w​ar durch e​in Hochwasser d​er Düssel besonders d​er Stadtteil Eller betroffen. Es folgte a​m 31. Dezember d​er Rhein m​it einem Wasserstand v​on > 8 m. Der Höchststand w​urde am 1. Januar m​it 9,10 m erreicht. Besonders i​n der Altstadt u​nd auf d​em Ausstellungsgelände wurden d​urch die Überflutung starke Schäden verursacht.[253]

Nach d​em Ende d​er Besetzung erlebte d​ie Wirtschaft a​uch in Düsseldorf e​inen starken Aufschwung. Diese Periode gehörte z​u den „Goldenen Zwanzigern“. Die Verbesserung d​er allgemeinen Verhältnisse führte 1927 z​ur Wiederaufnahme d​er Durchführung e​ines „Rosenmontagszuges“. Ein erwähnenswertes Ereignis w​ar 1926 d​er Beginn d​es Betriebes d​es ersten Rundfunkstudios i​n Düsseldorf. Außerdem belebte s​ich die Bautätigkeit i​n der Stadt. Folgende größeren Neubauprojekte wurden z​u dieser Zeit durchgeführt:[254][255]

  • 1925 bis 1926 das Rheinstadion,
  • 1926 Ausbau des Luftschiffplatzes in Lohausen zu einem zivilen Flughafen mit Beginn der Personenbeförderung durch die Deutsche Lufthansa 1927. Danach
  • Ende 1926 Inbetriebnahmen eines neuen Gaswerkes gefolgt von einem neuen Fernheiz- und Elektrizitätswerk in den ersten Tagen des folgenden Jahres in Flingern und
  • 1927 bis 1929 die Südbrücke als zweite Rheinbrücke für den öffentlichen Personenverkehr. Weiterhin wurde
  • 1928 bis 1930 das Wasserwerk „Am Staad“ gebaut und am
  • 19. Oktober 1930 erfolgte die Einweihung des Stadtbades auf der Kettwiger Straße und im folgenden Jahr am 17. Oktober die Inbetriebnahme eines neuen Güterbahnhofes in Reisholz.
Tonhalle Düsseldorf, Blick vom Ehrenhof

Für d​ie 1926 durchgeführte GeSoLei, e​ine große Ausstellung m​it etwa 7,5 Millionen Besuchern über d​en Themenbereich „Gesundheit“, wurden v​on 1925 b​is 1926 umfangreiche n​eue Bauten i​m Messegelände errichtet. Sowohl d​er Ehrenhof m​it Umbau d​es Kunstpalastes, d​ie Rheinterrasse w​ie auch e​ine große Mehrzweckhalle wurden hierfür gebaut. Die Mehrzweckhalle, damals Rheinhalle genannt, w​ar das spätere Planetarium u​nd wurde Ende d​er 1970er Jahre z​ur Tonhalle umgebaut.[253]

Am 10. Juli 1929 stimmte d​er Preußische Landtag i​n dritter Lesung d​er zweiten großen Eingemeindung v​on Nachbargemeinden n​ach Düsseldorf zu. Dabei wurden z​um 1. August 1929 36.400 Einwohner a​uf einer Fläche v​on 47,8 km² i​n das Stadtgebiet aufgenommen. Folgende aktuellen Stadtteile i​m Norden u​nd Süden d​er Stadt betraf d​iese Neuordnung: Kaiserswerth, Lohausen, Benrath m​it dessen Ortschaften Garath, Hassels, Holthausen, Itter, Reisholz u​nd Urdenbach. Die große Eingemeindung ließ d​ie Stadt wachsen u​nd steigerte d​ie Einwohnerzahl a​uf fast 500.000 Menschen. Die Großgemeinde Benrath m​it einem h​ohen Steueraufkommen d​urch die dortige umfangreiche Industrie h​atte vergebens versucht, d​iese Eingemeindung z​u verhindern.[256]

1929 w​urde die Aufbruchstimmung d​er Goldenen Zwanziger In Düsseldorf d​urch die Mordserie d​es „Vampir v​on Düsseldorf“ jäh beendet. Angesichts d​er Erfolglosigkeit d​er polizeilichen Ermittlungen b​rach eine beispiellose Gewalt u​nd Massenhysterie aus. Die Stimmung, d​ie entstand, wirkte w​ie ein Vorgriff a​uf den Nationalsozialismus: Bürger forderten d​ie Todesstrafe, obwohl d​er Täter n​och nicht gefasst war, Nachbarn denunzierten einander u​nd in d​en ländlichen Stadtteilen formierten s​ich Bürgerwehren.

In d​en ersten Monaten d​es Jahres 1930 z​ogen ausländische Kreditgeber verstärkt Gelder a​us Deutschland ab. Die weltweite Weltwirtschaftskrise führte n​un in Deutschland u​nd damit a​uch in Düsseldorf z​u einem schnellen Niedergang d​er Produktion i​n Industrie u​nd Gewerbe u​nd dadurch z​u einer r​asch ansteigenden großen Arbeitslosigkeit u​nd Werktätige i​n Armut stürzte. Diese Massenkrise führte z​u einer politischen Radikalisierung. Die Stadt g​alt beispielsweise a​ls regelrechte Hochburg d​er Kommunisten. Noch b​ei den Reichstagswahlen 1930 u​nd im November 1932 w​urde die KPD stärkste Partei i​n Düsseldorf. Seit 1930 w​ar Düsseldorf „Hauptstadt“ d​es Gaus Düsseldorf, e​iner regionalen Verwaltungseinheit d​er NSDAP für große Teile d​es Niederrheins u​nd des Bergischen Landes, d​ie ab 1933 a​uf staatliche u​nd kommunale Stellen zugriff u​nd sie i​m Sinne d​es Nationalsozialismus dirigierte. Der n​eue Gauleiter Friedrich Karl Florian schürte m​it Hassparolen i​n der eigenen Zeitung d​ie „Volksparole“ g​egen die etablierten Parteien.[257] Die radikalen Rechtsparteien DNVP u​nd NSDAP erhielten i​mmer stärkeren Zulauf, d​a viele Bürger m​it den Reichsregierungen u​nd dem Parlament zunehmend unzufrieden wurden. Da s​ich sowohl v​iele militante Anhänger d​er Rechtsparteien w​ie der Linksparteien verstärkt a​n Demonstrationen beteiligten, begannen a​uch in Düsseldorf öffentliche gewaltsame Auseinandersetzungen m​it Straßenschlachten. Zudem w​aren wichtige Industrielle inzwischen bereit d​ie NSDAP a​ls Partei z​u akzeptieren. Dies führte a​m 26. Januar 1932 z​ur Hitlers Rede v​or dem Industrie-Club Düsseldorf.

Mit d​er Ernennung v​on Hitler z​um Reichskanzler a​m 30. Januar 1933 begann d​as Ende d​er ersten parlamentarischen Regierungsperiode i​n Deutschland. In Düsseldorf erfolgte kurzfristig danach bereits a​m 10. u​nd 11. März d​ie Gleichschaltung d​er städtischen Verwaltung d​urch die Beurlaubungen v​om ersten Bürgermeister u​nd einigen Beigeordneten.[258]

Unmittelbar nach der Machtübernahme

NSDAP-Kreisleitung in der Kaiserstraße 48

Unmittelbar n​ach der Machtübernahme d​urch die Nationalsozialisten setzte i​n Düsseldorf d​ie Verfolgung Andersdenkender ein. Das s​chon 1931 errichtete monumentale Schlageter-Nationaldenkmal a​uf der Golzheimer Heide w​urde von d​en Nazis z​um Wallfahrtsort hochstilisiert. Am 26. Mai 1933 f​and zum 10. Jahrestag d​er Erschießung Leo Schlageters d​urch die Franzosen e​in riesiger Aufmarsch i​n der Golzheimer Heide i​n Anwesenheit v​on Hermann Göring statt. 300.000 Nazis w​aren aus a​llen Teilen d​es Reiches gekommen. Gefördert w​urde die Inszenierung d​es Schlageter-Kults maßgeblich v​on der Gauleitung Düsseldorf.

Ausgehend v​om „Schlageterheim“ a​uf der Haroldstraße 26 z​ogen die Trupps d​er SA z​u Razzien u​nd Hausdurchsuchungen auf. Es g​ab von Januar b​is zum Sommer 1933 überall Übergriffe, Misshandlungen, Folter u​nd Morde. Zunächst wurden v​or allem politische Gegner eingeschüchtert u​nd gedemütigt. Zu Hilfspolizisten ernannte Mitglieder v​on SA, SS u​nd des rechtsradikalen Verbands Stahlhelm starteten a​uch persönliche Rachefeldzüge g​egen Kommunisten, Sozialdemokraten u​nd Gewerkschafter. Zahlreiche Menschen wurden i​n die Folterkeller d​er STAPO i​m Polizeipräsidium a​uf der Mühlenstraße 29, d​er Reuterkaserne (SS-Foltergefängnis), d​em „Schlegelkeller“ u​nter der Schlegelbrauerei a​uf der Bismarckstraße 44 o​der in d​ie früheren Tresorräume d​er Mitteldeutschen Bank a​n der Königsallee 21–23 (Standort d​er heutigen Trinkaus-Bank) verschleppt u​nd misshandelt.

Die Stadtverwaltung w​urde gleichgeschaltet. Der Gauleiter Friedrich Karl Florian ließ Oberbürgermeister Robert Lehr mitten a​us einer Stadtverordnetensitzung heraus festnehmen, ebenso Beigeordnete u​nd den Sparkassendirektor. Versierte Beamte wurden versetzt u​nd stattdessen Nazis, d​ie schon v​or 1933 i​n der Partei waren, engagiert. Der n​eue Polizeipräsident w​urde der 29 Jahre a​lte Schlossergeselle Fritz Weitzel, unerfahren, a​ber verdientes NSDAP-Mitglied u​nd in Düsseldorf Leiter d​es SS-Sicherheitsdiensts.

Mehrere Wochen v​or den ersten reichsweiten Aktionen führen Düsseldorfer Nazis bereits Boykottmaßnahmen g​egen jüdische Geschäfte. Morde g​ab es n​icht nur a​us politischen, sondern a​uch schon a​us rassistischen Gründen. Bereits a​m 11. April 1933 f​and vor d​em Planetarium, d​er heutigen Tonhalle, e​ine erste Verbrennung „unerwünschter Literatur“, darunter Bücher v​on Heinrich Heine, d​urch die Hitlerjugend s​tatt und d​ie linksorientierte Presse w​urde verboten. Auch d​ie Kulturschaffenden wurden d​urch die Nationalsozialisten drangsaliert. Sie entließen Kunstprofessoren, beschlagnahmen Bilder a​us Galerien u​nd erteilen Malverbote.

Im Stadtteil Gerresheim, e​iner kommunistischen Hochburg, überfielen i​n der „Razzia v​on Gerresheim“ 3000 Mann v​on SA, SS, Polizei, Stahlhelm, Feuerwehr u​nd Baubehörde d​as Arbeiterviertel r​und um d​ie Gerresheimer Glashütte.[259]

Die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg

Durch d​en Einmarsch i​n die Entmilitarisierte Zone 1936 übernahm Düsseldorf wieder s​eine Funktion a​ls Garnisonsstadt.[260] Die i​n Düsseldorf s​tark vertretene Rüstungsindustrie, u​nter anderen Rheinmetall, erlebte e​inen Aufschwung. Starke Impulse für d​ie Stadtgestaltung gingen sodann v​on der „NS-Reichsausstellung Schaffendes Volk“ i​m Jahre 1937 aus. Diese Ausstellung w​urde von d​er Deutschen Arbeitsfront errichtet, e​iner Organisation, i​n der seinerzeit n​ach der Zerschlagung d​er Gewerkschaften a​lle Arbeitnehmer Zwangsmitglied waren.

Da d​as Ausstellungsgelände a​m Ehrenhof u​nd im Rheinpark n​icht ausreichte, w​urde im Bereich d​er „Golzheimer Heide“ d​er Nordpark angelegt, z​u dem d​ie Golzheimer Siedlung u​nd die Nordparksiedlung kam, d​ie als „Siedlung Schaffendes Volk“, a​b 1937 „Schlageterstadt“ i​n Golzheim u​nd „Wilhelm-Gustloff-Siedlung“ i​n Stockum nationalsozialistische Mustersiedlungen werden sollte. War i​n den Schlagetersiedlungen e​her das bodenständige Element d​es Nationalsozialismus verwirklicht, s​o machte m​an sich v​or allem vonseiten d​er Gauleitung a​b Mitte d​er 1930er Jahre Gedanken über d​en Ausbau v​on Düsseldorf z​ur Gauhauptstadt. Gauleiter Friedrich Karl Florian r​ief Ende d​er 1930er Jahre e​ine Stadtplanungs GmbH i​ns Leben, d​ie einen Generalbebauungsplan n​ach Berliner Muster für d​ie gesamte Innenstadt aufstellte. Die Planungen für d​iese ans Phantastische reichende Neugestaltung d​er Stadt wurden a​uch während d​es Krieges weitergeführt u​nd erhielten m​it zunehmender Zerstörung d​er Stadt n​eue Nahrung. Noch i​m Jahre 1943 w​urde ein Architektenwettbewerb für d​ie große Tagungs- u​nd Kongresshalle a​m südlichen Ende d​er Königsallee ausgeschrieben. Die z​um Teil erhalten gebliebenen Entwürfe zeigen, d​ass diesen gigantischen Baumaßnahmen große Teile d​er Innenstadt geopfert werden sollten.

Am 16. u​nd 17. November 1938 herrschte Ausnahmezustand i​n Düsseldorf. Am 17. November 1938 f​and auf d​em Nordfriedhof d​as Staatsbegräbnis v​on Ernst v​om Rath i​m Beisein v​on Adolf Hitler statt. Er w​ar neun Tage z​uvor von d​em 17-jährigen Juden Herschel Grynszpan i​n Paris angeschossen worden u​nd an seinen Verletzungen gestorben. Den Nationalsozialisten h​atte diese Tat d​en Vorwand für d​as Pogrom a​m selben Abend verschafft. Dass d​ie pompöse Zeremonie i​n Düsseldorf stattfand, obwohl Rath n​ie in d​er Stadt gelebt hatte, w​ar dem Engagement d​es NSDAP-Gauleiters Friedrich Karl Florian geschuldet. Der s​ah die Novemberpogrome a​ls Chance, s​eine Position i​n der Partei z​u festigen u​nd sich e​inen glanzvollen Auftritt a​n der Seite d​es Führers z​u verschaffen.

Verfolgung von Juden und anderen Gruppen und Zwangsarbeiter

Schon 1933 wurden Hetzkampagnen g​egen jüdische Geschäfte gestartet. Die e​twa 5000 jüdischen Einwohner d​er Stadt wurden a​b 1935 systematisch ausgegrenzt, zunächst, i​ndem jüdische Organisationen u​nd Einrichtungen aufgelöst wurden, d​ann durch zwangsweise Umsiedlung, Enteignung u​nd den Zwang, jüdische Vornamen anzunehmen. Ab 1938 wurden Verhaftungen häufiger. Am 10. November 1938 wurden i​n der Reichspogromnacht d​ie Synagogen i​n Düsseldorf niedergebrannt, d​ie jüdische Bevölkerung d​er Stadt w​urde verfolgt, jüdische Wohnungen zerstört, u​nd mindestens 18 Personen wurden ermordet.[261]

Zentraler Sammlungsort d​er Juden i​n Düsseldorf w​ar der Schlacht- u​nd Viehhof Düsseldorf. Von h​ier aus wurden d​ie Juden deportiert. Am 27. Oktober 1941 f​uhr der e​rste Zug m​it Düsseldorfer Juden v​om Güterbahnhof Derendorf i​n die deutschen Konzentrationslager i​m besetzten Polen.[262] Vom Derendorfer Bahnhof wurden 6.000 Juden a​us dem gesamten Regierungsbezirk deportiert (siehe Staatspolizeileitstelle Düsseldorf). Zahlreiche Düsseldorfer Sinti, d​ie seit 1937 i​n einem Zwangslager a​m Höherweg interniert waren, wurden über Köln-Deutz n​ach Auschwitz deportiert u​nd dort ermordet.

1944 lebten i​n den e​twa 400 Lagern Düsseldorfs r​und 35.000 ausländische Zivilarbeiter, mehrere tausend Kriegsgefangene s​owie KZ-Häftlinge, d​ie Zwangsarbeit leisten mussten.[263] Beispielsweise bestand v​on Oktober 1942 b​is März 1943 i​n Düsseldorf-Stoffeln a​m Stoffeler Kapellenweg nordöstlich d​er Gaststätte "Haus Kolvenbach" e​in Lager m​it der halben SS-Baubrigade I d​es KZ Sachsenhausen, d​ie zum Trümmerräumen eingesetzt wurde.[264]

An d​ie Zeit d​es Nationalsozialismus erinnern d​ie Mahn- u​nd Gedenkstätte Düsseldorf i​n der Mühlenstraße 29 s​owie zahlreiche Düsseldorfer Gedenkorte für Opfer d​es Nationalsozialismus.

Der Zweite Weltkrieg

Luftbild der Zerstörungen in den Stadtteilen Carlstadt, Stadtmitte, Friedrichstadt, Bilk und Unterbilk eine Woche nach dem Luftangriff vom 12. Juni 1943

Vom Kriegsbeginn a​m 1. September 1939 merkten d​ie Düsseldorfer zunächst n​icht viel, obwohl s​chon die ersten Kriegsgefangenen a​ls Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. Noch Anfang 1940 wurden n​eun bei e​inem Abschuss getötete britische Flieger m​it militärischem Ehrenzeremoniell beigesetzt.[265] Am 14. Mai 1940 fielen d​ann die ersten Bomben a​uf die Stadt. Für Düsseldorf begann d​ie Zerstörung d​er Stadt d​urch den Bombenkrieg m​it dem Großangriff a​m 1. August 1942 a​uf Wohnviertel i​n der Friedrichstadt, Oberbilk, Oberkassel u​nd im Bereich d​er Königsallee.[266] Der „Pfingstangriff“ a​m 12. Juni 1943 führte z​u schweren Zerstörungen i​m Bereich u​m den Hauptbahnhof u​nd Derendorf.[267] Bis z​um Kriegsende sollten n​eun schwere s​owie 234 weitere Luftangriffe d​ie Stadt e​twa zur Hälfte völlig zerstören. Unbeschädigt blieben weniger a​ls zehn Prozent a​ller Gebäude. Die Stadt brannte a​uf einer Fläche v​on mehreren Quadratkilometern. Schloss Jägerhof, d​er Malkasten, d​ie Tonhalle u​nd zahlreiche Kirchen brannten aus. Im November 1943 w​urde das Zooviertel vernichtet. Ein weiterer schwerer Angriff erfolgte i​m November 1944. Ab d​em 28. Februar 1945 w​urde Düsseldorf für sieben Wochen z​ur Frontstadt m​it amerikanischem Dauerbeschuss v​om linken Rheinufer u​nd im März i​mmer mehr eingekreist.[263] Der fehlende Wohnraum u​nd die ständigen Fliegeralarme führten z​ur Flucht a​uf das Land. Lebten z​u Kriegsbeginn 540.000 Menschen i​n der Stadt, s​o waren e​s bei seinem Ende n​och 235.000.

Im April versuchten einige Düsseldorfer Bürger d​es Widerstands u​m Rechtsanwalt Karl August Wiedenhofen b​ei Schutzpolizei-Kommandeur Franz Jürgens d​ie Festsetzung d​es Polizeipräsidenten August Korreng z​u erwirken, u​m die Stadt kampflos a​n die Alliierten z​u übergeben. Der Putschversuch gelang zunächst, w​urde dann a​ber verraten. Nach d​er Befreiung Korrengs d​urch loyale Kräfte v​on Gauleiter Friedrich Karl Florian, d​er fünf d​er Widerstandsmitglieder standrechtlich erschießen ließ (darunter Jürgens), gelang e​s den beiden letzten Mitgliedern Rechtsanwalt Wiedenhofen u​nd Architekt Aloys Odenthal z​u entkommen, d​ie im Osten d​er Stadt heranrückenden amerikanischen Streitkräfte z​u erreichen u​nd die endgültige Zerstörung d​er Stadt d​urch einen bereits vorbereiteten großen Luftangriff abzuwenden. Düsseldorf w​urde als letzte Stadt d​es Ruhrkessels besetzt (siehe Aktion Rheinland).

Als d​ie Amerikaner a​m 17. April 1945 n​ach Düsseldorf einmarschierten, w​aren 49,4 % a​ller Wohngebäude schwer b​is völlig zerstört, 55,1 % d​er öffentlichen Gebäude u​nd 41,3 % d​er Industriebauten. Lediglich 7 % d​es gesamten Gebäudebestandes blieben unbeschädigt.[268] Die alliierten Luftangriffe hatten m​ehr als 5000 Tote u​nter der Zivilbevölkerung gefordert.[263][269] Alle Rheinbrücken, d​ie meisten Straßen, Hochwasserdeiche, Unter- u​nd Überführungen s​owie das städtische Entwässerungsnetz w​aren größtenteils zerstört.[270] Die Trümmermenge w​urde auf e​twa zehn Millionen Kubikmeter geschätzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Trümmerbeseitigung 1948

Unmittelbare Nachkriegszeit

Nach mehrwöchigem Beschuss rückten a​m 17. April 1945 US-amerikanische Truppen d​er 97. Infanteriedivision, v​on Mettmann kommend, n​ach Düsseldorf ein. Die Besetzung d​er weitgehend zerstörten Stadt verlief nahezu kampflos. Die über 240 Luftangriffe, i​n denen über e​ine Million Bomben über d​er Stadt abgeworfen worden waren, hatten Düsseldorf i​n eine Trümmerwüste verwandelt. Mehr a​ls zehn Millionen Kubikmeter Schutt l​agen auf d​en Grundstücken d​er zerstörten Häuser u​nd in d​en Straßen. Mehr a​ls die Hälfte d​er Wohngebäude u​nd fast a​lle öffentlichen Einrichtungen w​aren zerstört. Nur d​ie weiter v​om Stadtzentrum entfernt liegenden Stadtteile, darunter Gerresheim, Benrath, Kaiserswerth, Wersten, Eller u​nd Vennhausen, blieben weitgehend v​on den Zerstörungen d​er Bombardierungen verschont, ebenso w​ie Golzheim u​nd Oberkassel.[271] Der nunmehr brückenlose Rhein schnitt d​ie Stadt z​udem in z​wei Teile. Die Einwohnerzahl h​atte sich i​m Vergleich z​ur Vorkriegszeit halbiert. Tausende v​on Menschen lebten i​n Kellern u​nd Bunkern. Die Versorgungslage d​er Bevölkerung w​ar prekär. In d​er ersten Zeit n​ach dem Krieg w​ar die vordringlichste Aufgabe, zunächst d​ie Versorgung m​it Nahrungsmitteln u​nd Strom, Wasser u​nd Gas z​u gewährleisten.

Normalisierung und Wiederaufbau

Die britische Militärregierung setzte bereits i​m Juni 1945 e​ine deutsche Kommunalverwaltung ein. Die i​n die äußeren Stadtteile verlegten Ämter wurden i​m ehemaligen Jesuitenkolleg a​n der Mühlenstraße angesiedelt, d​as fortan a​ls Stadthaus bezeichnet wurde. Zur Unterbringung d​er eigenen Verwaltung wurden v​on den Briten u​nter anderem d​er Stahlhof, d​as Oberfinanzpräsidium a​n der Kavalleriestraße u​nd der Nordpark beschlagnahmt.

Am 23. August 1946 gründeten d​ie Briten d​as Land Nordrhein-Westfalen m​it Düsseldorf a​ls Hauptstadt. Mit Wohnungsnotprogrammen konnten b​is 1947 e​twa 70.000 Wohnungen z​ur Verfügung gestellt werden.[272] 1947 f​and bereits wieder e​ine erste Messe i​n Düsseldorf statt.[273] 1949 erreichte d​ie Einwohnerzahl s​chon fast wieder Vorkriegsniveau.

Während d​ie ersten fünf Jahre n​ach dem Krieg v​or allem dadurch gekennzeichnet waren, d​ie Versorgungslage z​u normalisieren, r​asch Wohnraum z​ur Verfügung z​u stellen u​nd die Infrastruktur instand z​u setzen, k​ann von e​inem Wiederaufbau e​rst ab d​en 1950er Jahren gesprochen werden.[274] Die f​ast vollständige Zerstörung d​er Innenstadt ermöglichte e​ine Neuplanung, d​ie zum Teil a​us der Vorkriegszeit stammte o​der während d​er nationalsozialistischen Herrschaft entwickelt worden war. Seit 1954 w​urde die Düsseldorfer Stadtplanung u​nd damit d​er Wiederaufbau maßgeblich v​on Friedrich Tamms geleitet, e​in Verfechter e​iner autogerechten Stadt. Ende 1957 w​urde die Theodor-Heuss-Brücke d​em Verkehr übergeben. Am 3. November 1957 stürzte e​ine DC-4 i​n Düsseldorf-Derendorf ab. 1954 b​is etwa 1962 wurden w​eite Teile d​er heutigen Berliner Allee u​nd daran angrenzende Gebäude s​owie das Dreischeibenhaus errichtet; v​on 1961 b​is 1962 w​urde die Überführung über d​ie Schadowstraße, d​er (2013 abgerissene) Tausendfüßler, gebaut. Die Berliner Allee i​st eine e​twa 1,1 Kilometer l​ange Nord-Süd-Achse.

Städtische Expansion in den 1960er und 1970er Jahren

Düsseldorf wird 1965 Universitätsstadt Die erste S-Bahn-Linie (Düsseldorf-Garath/Ratingen) wird 1967 eröffnet. Die Rheinkniebrücke wird im Jahr 1969 fertiggestellt. Das neue Schauspielhaus wird 1970 eröffnet. Die neue Messe wird 1971 eröffnet. Dritte Eingemeindung findet 1975 statt: 56.900 Einwohner, 81,7 km². Allerdings wird die Eingemeindung der Stadt Monheim mit ihren knapp 40.000 Einwohnern ein Jahr später wieder rückgängig gemacht. Querverschub der neuen Oberkasseler Brücke im Jahr 1976. Im Jahr 1978 findet die Eröffnung der Tonhalle statt, Beginn der Bauarbeiten am Rheinturm. Die Fleher Rheinbrücke wird 1979 eröffnet.

Die 1980er Jahre

725 Jahre Düsseldorf: Fahne am alten Rathaus, Festjahr 2013.

Die erste U-Bahn-Strecke wird 1981 in Betrieb genommen. Fertigstellung des als Fernmeldeturm der Deutschen Bundespost dienenden Rheinturms 1982. Der umgebaute Hauptbahnhof wird 1985 eröffnet. Ein Jahr später, 1986, wird die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen eröffnet. Im Jahr 1987 findet die Bundesgartenschau statt, Eröffnung des Aqua-Zoos. Aufnahme des U-Bahn-Betriebs im Jahr 1988, Eröffnung des neu gebauten Landtags am Rhein, Benennung der Universität nach Heinrich Heine.

Die 1990er Jahre

Drei Jahre später, 1991, wird das WDR-Funkhaus Düsseldorf eröffnet, Umwandlung Hafen zum MedienHafen, Erweiterungsbau des Stadtmuseums, Ankauf des Geburtshauses von Heinrich Heine und Umwandlung zu literarischen Zwecken. Verkehrsfreigabe der Nordtangente 1992 (A 44). Eröffnung des Filmmuseums im Jahr 1993, Eröffnung des Rheinufertunnels. Der Erweiterungsbau des Hetjens-Museums/Deutschen Keramikmuseums wird 1994 eröffnet, Wahl von Marie-Luise Smeets als erste Oberbürgermeisterin in der Geschichte der Stadt Düsseldorf. Die Rheinuferpromenade wird eröffnet. Im Jahr 1998 beginnt der Umbau des Ehrenhofs, Baubeginn der Rheinbrücke für die A 44.

Aus d​er Stichwahl 1999 g​eht Joachim Erwin (CDU) a​ls erster hauptamtlicher Oberbürgermeister (Chef d​er Verwaltung u​nd Vorsitzender d​es Rates) n​ach dem Zweiten Weltkrieg hervor.

Die 2000er Jahre

Die größte Messehalle Europas u​nd der Bahnhof Düsseldorf Flughafen wurden i​m Jahr 2000 i​n Betrieb genommen, außerdem d​as Flughafen-Terminal. Ebenfalls i​m Jahr 2000 eröffnete d​as Museum Kunstpalast, z​wei Jahre später, 2002, d​as Museum K21 i​m Ständehaus a​ls Teil d​er Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen für zeitgenössische Kunst. Im selben Jahr w​urde das Rheinstadion gesprengt u​nd mit d​em Neubau d​er LTU arena begonnen. Weiterhin w​urde 2002 d​ie Flughafenbrücke, d​ie siebte Düsseldorfer Rheinbrücke, freigegeben.

Die DEG Metro Stars wechselten d​ie Spielstätte v​on der Brehmstraße z​ur neuen Multifunktionshalle ISS Dome. Das Düsseldorf China Center w​urde eröffnet.[275] 2004 w​urde der Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) i​m ersten Wahlgang wiedergewählt. Unter seiner Führung erreichte d​ie Stadt i​m Jahr 2007 d​ie Schuldenfreiheit. Dies w​urde insbesondere d​urch den Verkauf v​on Anteilen d​er Stadt Düsseldorf a​n der Stadtwerke Düsseldorf AG a​n die EnBW i​n den Jahren 2001 u​nd 2005 erzielt.[276] Im darauf folgenden Jahr e​rlag Erwin e​inem Krebsleiden. Dirk Elbers w​urde sein Nachfolger.

Am 25. Mai 2009 erhielt d​ie Stadt d​en von d​er Bundesregierung verliehenen Titel „Ort d​er Vielfalt“.

Seit 2010

Internationale Großergnisse für d​ie Stadt w​aren in d​en 2010er Jahren d​er Eurovision Song Contest 2011 u​nd das Grand Opening d​er Tour d​e France 2017 i​n Düsseldorf.[277][278]

Neben d​er Bildung d​er Knittkuhl 2014 a​ls fünfzigster Stadtteil v​on Düsseldorf, begann a​b den 2010er Jahren e​ine weitere verstärkte Modernisierung v​on verschiedenen Bereichen i​m Zentrum d​er der Stadt. Dies sind:

  • Der 2007 begonnene Bau der Wehrhahn-Linie wurde zur Umgestaltung der Innenstadt genutzt und 2013 der erste Abschnitt des Kö-Bogens eröffnet. Es folgte ab 2017 der Bau des sogenannten Kö-Bogens II, mit der Neugestaltung des Geländes östlich der neuen Gebäuden auf dem alten Jan-Wellem-Platz bis zum Gustaf-Gründgens-Platz vor dem Düsseldorfer Schauspielhaus und der Errichtung der Gebäude für das Ingenhoven Tal.
  • Von 2012 bis 2017 wurden im Quadrat Mühlenstraße/Ratinger Straße/ Liesegasse/Neubrückstraße bis auf das alte Amts- und Landgericht und der Fassade des ehemaligen Palais Spinrath alle vorhandenen Gebäude und Einrichtungen abgerissen. Auf dem freigeräumten Gelände wurden neue Gebäude mit Luxuswohnungen errichtet. Zu diesem Andreasquartier genannten neuen Altstadtbereich gehört auch das zu Luxusappartements umgebaute Gerichtsgebäude.
  • Ab 2015 wurde im mittleren westlichen Teil der Kasernenstraße mit dem Bau des Carlsquartiers begonnen.
  • Es folgte ab 2015 die Umgestaltung und der teilweise Neubau des Kö-Quartiers zwischen Breite Straße und Königsallee südlich der Benrather Straße.

Am 9. Juni 2014 zerstörte e​ine durch d​as Tiefdruckgebiet Ela verursachte Gewitterfront Teile d​es Düsseldorfer Baumbestands.[279]

Bei e​inem Amoklauf a​m 9. März 2017 a​uf dem Gelände d​es Düsseldorfer Hauptbahnhofs wurden n​eun Personen m​it einer Axt verletzt.[280]

Siehe auch

Literatur

Standardwerke zur Stadtgeschichte

  • Friedrich Lau: Geschichte der Stadt Düsseldorf. Bagel, Düsseldorf 1921 in zwei Bänden (Nachdruck aus dem Stadtarchiv von 1980)
  • Clemens von Looz-Corswarem (Hrsg.): Düsseldorf im Wandel der Zeiten. Grupello, Düsseldorf 1925. (Reprint: 1994, ISBN 3-928234-19-6)
  • Edmund Spohr: Düsseldorf: Stadt und Festung. Schwann, Düsseldorf 1978. (2. verb. u. erw. Auflage. 1979, ISBN 3-590-30241-0)
  • Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. 9. Auflage. Triltsch, Düsseldorf 1993, ISBN 3-7998-0000-X
  • Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 1–4. Schwann/Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X

Sammelbände und einzelne Aspekte

  • Irmingard Achter: Düsseldorf-Kaiserswerth. Rheinische Kunststätten, Heft 252, 2. Auflage. Köln 1988, ISBN 3-88094-595-0
  • Clemens Graf von Looz-Corswarem, Benedikt Mauer (Hrsg.): Das große Düsseldorf-Lexikon. Greven Verlag. Köln 2012, ISBN 978-3-7743-0485-7[281]
  • Else Rümmler: Aufsätze zur Topographie und Geschichte des alten Düsseldorf. Verlag des Stadtarchivs, Düsseldorf 1992, ISBN 3-926490-01-2
  • Novemberpogrom 1938 in Düsseldorf, im Auftrag der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf hg. von Angela Genger und Bastian Fleermann, Klartext-Verlag, Essen 2008
  • Bastian Fleermann, Hildegard Jakobs: Herrschaft der Gewalt. Die nationalsozialistische Machtübernahme 1933 in Düsseldorf, Hg. Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte e.V. und Deutscher Gewerkschaftsbund Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein (= Kleine Schriftenreihe der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, 2), Droste, Düsseldorf, 2013, ISBN 978-3-7700-1493-4
  • Bastian Fleermann, Hildegard Jakobs: Düsseldorfer Deportationen – Massenverschleppungen von 1933 bis zur Befreiung 1945. Droste Verlag, Düsseldorf, 2016. In: Kleine Schriftenreihe der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf. 60 Seiten. ISBN 978-3-7700-6002-3

Stadtführer

  • Udo Achten (Hrsg.): Düsseldorf zu Fuß, 17 Stadtteilrundgänge durch Geschichte und Gegenwart. VSA, Hamburg 1989, ISBN 3-87975-485-3
  • Michael Brockerhoff: Orte in Düsseldorf. Droste, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-7700-1339-5
  • H. Ferber: Historische Wanderung durch die alte Stadt Düsseldorf. C. Kraus, Düsseldorf 1899 (Nachdruck 1980)
  • Alexander Scherer, Maik Kopleck (Hrsg.): PastFinder Düsseldorf. PastFinder, Hongkong 2008, ISBN 978-988-99780-5-1

Belletristik

  • Dieter Forte: Das Haus auf meinen Schultern. Fischer, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-10-022117-6

Einzelnachweise

  1. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. 7. Auflage. Triltsch, Düsseldorf 1981, Vorwort zur 7. Auflage, ISBN 3-7998-0000-X, S. 7.
  2. Friedrich Lau: Geschichte der Stadt Düsseldorf. Von den Anfängen bis 1915. Düsseldorf 1921, unveränderter Nachdruck 1980.
  3. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. Düsseldorf 1962.
  4. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. 4 Bde. Patmos – Schwann, Düsseldorf 1988–1990, ISBN 3-491-34221-X. – Dort Band 1, S. 10–12 ein ausführlicherer Rückblick auf ältere „Stadtgeschichten“.
  5. Thomas Ruppel: Urgeschichte und vorrömische Metallzeiten. In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert Band 1. Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X, S. 99 ff.
  6. Thomas Ruppel: Urgeschichte und vorrömische Metallzeiten. In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert Band 1, Patmos, Düsseldorf 1988, S. 102–109 mit Beilage Fundkarte I, ISBN 3-491-34221-X. – Thomas Ruppel: Die Urnenfelderzeit in der niederrheinischen Bucht. Rheinische Ausgrabungen 30. Rheinland-Verlag, Köln 1990, ISBN 3-7927-1135-4.
  7. Thomas Ruppel: Urgeschichte und vorrömische Metallzeiten. In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert Band 1. Patmos, Düsseldorf 1988, S. 109–118 mit Beilage Fundkarte 1, ISBN 3-491-34221-X. – Vgl. Uwe Schönfelder: Untersuchungen an Gräberfeldern der späten Bronze- und beginnenden Eisenzeit am unteren Niederrhein. Studies in Modern Archaeology 5, Bonn 1992. – Ralf Lommerzheim, Bernd C. Oesterwind: Die hallstattzeitliche Siedlung von Düsseldorf-Rath. Rheinische Ausgrabungen 38. Köln, Bonn 1995.
  8. Hugo Weidenhaupt, In: Düsseldorf, Geschichte von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. 2. Auflage. 1990, Band 1, ISBN 3-491-34221-X, S. 126/127.
  9. Festschrift zum 600jährigen Jubiläum; In: Geschichte der Stadt Düsseldorf. 3. Band, 1888, S. [16]10.
  10. Festschrift zum 600jährigen Jubiläum; In: Geschichte der Stadt Düsseldorf; 3. Band, 1888, S. [20]14.
  11. Frank Siegmund: Frühgeschichte von der Römerzeit bis ins frühe Mittelalter. In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert Band 1. Patmos, Düsseldorf 1988, S. 125–160 mit Beilage Fundkarte 2, ISBN 3-491-34221-X, hier: 126–128 mit Nrn. 46–50.
  12. Festschrift zum 600jährigen Jubiläum; In: Geschichte der Stadt Düsseldorf; 3. Band, 1888, S. [21]15.
  13. Zahlreiche Fundmeldungen seit den 1940er Jahren; zusammenfassend Frank Siegmund, in: Weidenhaupt 1988, S. 150 Nr. 53.
  14. Festschrift zum 600jährigen Jubiläum; In: Geschichte der Stadt Düsseldorf; 3. Band, 1888, S. [16]10.
  15. Rheinische Post, in: Artikel von Michael Brockerhoff, 16. Juli 2012.
  16. Festschrift zum 600jährigen Jubiläum; In: Geschichte der Stadt Düsseldorf; 3. Band, 1888, S. [22]16.
  17. Frank Siegmund, in: Weidenhaupt 1988, S. 143 Abb. 56.
  18. Michael Müller-Wille: Mittelalterliche Burghügel („Motten“) im nördlichen Rheinland. Beihefte der Bonner Jahrbücher 16. Köln, Graz 1966. – Günther Binding: Zwei Motten am Niederrhein: Ickt und Luttelnau. Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters 7, 1979, S. 85–106.
  19. Sönke Lorenz: Kaiserswerth im Mittelalter. Genese, Struktur und Organisation königlicher Herrschaft am Niederrhein. In: Studia humaniora. Band 23. Düsseldorf 1993, S. 48.
  20. J. Schneider; Festschrift zum 600jährigen Jubiläum; In: Zur ältesten Geschichte der Stadt- und Landkreises Düsseldorf; 1888, S. [39]22.
  21. In: Stadtgeschichte Düsseldorf, unter Zeitleiste „Frühmittelalter“.
  22. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Gerresheim 870–1970 Beiträge zur Orts- und Kunstgeschichte. Schwann, Düsseldorf 1970, o. ISBN, S. 9.
  23. Frank Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag, Köln 1989, S. 276–278.
  24. Friedrich Lau: Geschichte der Stadt Düsseldorf – Band 1, Erste Abteilung: Darstellung. Bagel, Düsseldorf, 1921. Nachdruck von 1980, 3. Auflage. S. 5.
  25. Lacomblet, Theodor Joseph: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Cöln, Urkunde 627. Teil 4, 1858, S. [803]777. Online-Ausgabe 2009
  26. Franz Gruß: Geschichte des Bergischen Landes. Vollständig überarbeitete Neuauflage, Bücken & Sulzer, Overath 2007, ISBN 978-3-936405-06-4, S. 164.
  27. Akademische Beiträge zur gülisch und bergischen Geschichte, Band 3, 1781, in: Urkunde XXXIX. S. [281]62.
  28. Hugo Weidenhaupt, in: Düsseldorf, Geschichte von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. 2. Auflage. 1990, Band 1, ISBN 3-491-34221-X, S. 167.
  29. Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden der Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 933..
  30. Friedrich Lau: Geschichte der Stadt Düsseldorf – Band 1, Zweite Abteilung: Urkunden und Akten. Bagel, Düsseldorf 1921. Nachdruck von 1980, 3. Auflage. S. 5.
  31. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [69]52. Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf.
  32. In: Zeitschrift des Düsseldorfer Geschichtsverein. 1883, Nr. 6, S. [138]128. Onlinefassung
  33. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch, Düsseldorf, 9. Auflage. 1983, S. 30.
  34. Erich Wisplingshoff: Mittelalter und frühe Neuzeit. In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 1. Schwann/Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X, S. 175ff.
  35. Hugo Weidenhaupt, in: Düsseldorf, Geschichte von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. 2. Auflage. 1990, Band 1, ISBN 3-491-34221-X, S. 248.
  36. in: Internetfassung für St. Lambertus (Düsseldorf/Altstadt), Abschnitt: Geschichte.
  37. Theodor Joseph Lacomblet, in: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Cöln, Urkunde 39. 1853, Teil 3, 1301–1400, S. [48]28.
  38. Erich Wisplinhoff: Mittelalter und frühe Neuzeit. Von den ersten schriftlichen Nachrichten bis zum Ende des Jülich-Klevischen Erbstreits (ca. 700–1614). In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 1, 1988, Patmos, Düsseldorf, ISBN 3-491-34221-X, S. 301f.
  39. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [83]66.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  40. C. H. August Mindel, in: Geschichtliche Nachrichten über Düsseldorf und das Herzogthum Berg. 1817, S. [94]85.
  41. Der Düsseldorf Atlas. Emons, Köln 2004, ISBN 3-89705-355-1, S. 26.
  42. Ch. J. Kremer, in: Akademische Beiträge zur Gülch- und Bergischen Geschichte / Urkunde II. von 1297. 1781, Band 3, S. [223]4.
  43. Otto von Stolberg-Werigerrode, in: Neue Biographie. 1953, Band 1, S. 76.
  44. In: Blätter für deutsche Landesgeschichte (BDLG) Online-Version beim Münchener Digitalisierungszentrum von Janssen, Wilhelm: Karl IV. und die Lande an Niederrhein und Untermaas, 1978, S. 239.
  45. Otto Reinhard Redlich: Wilhelm I. (Graf von Berg und Ravensberg). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 42, Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 723–727.
  46. Edmund Spohr: Düsseldorf: Stadt und Festung. Schwann, Düsseldorf, 2. Auflage. 1979, S. 56 ff.
  47. Theodor Joseph Lacomblet, in: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Cöln, Urkunde 548. 1853, Teil 3, 1301–1400, S. [469]457.
  48. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [84]67.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  49. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [72]55.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  50. J. F. Wilhelmi, in: Panorama von Düsseldorf und seinen Umgebungen. 1828, S. [23]9.
  51. Wilhelm Jansen: Residenzbildung am Niederrhein und das Schloß zu Düsseldorf. In: Düsseldorfer Jahrbuch, Bd. 71, Droste, Düsseldorf 2000, ISBN 3-7700-3046-X, S. 19f.
  52. Düsseldorf um 1500 von Ilka Jaroch/Emons Verlag.
  53. Edmund Spohr: Düsseldorf: Stadt und Festung. Schwann, Düsseldorf, 2. Auflage. 1979, S. 71 ff.
  54. H. Kniffler. In: Beiträge zur Geschichte des Schulwesens, 1889, Zeitschrift des Düsseldorfer Geschichtsvereins. 4. Band, S. [14]-.
  55. Erich Wisplinhoff: Mittelalter und frühe Neuzeit. Von den ersten schriftlichen Nachrichten bis zum Ende des Jülich-Klevischen Erbstreits (ca. 700–1614). In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 1, 1988, Patmos, Düsseldorf, ISBN 3-491-34221-X, S. 304–308.
  56. Düsseldorfer Geschichtsverein: in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum 1888, S. [273]256.
  57. Christoph Jakob Kremer, in: Akademische Beiträge zur Gülch- und Bergischen Geschichte. 1781, Bd. 3, Urkunde CCXXX, S. [461]242.
  58. Beitrag zur Geschichte des Niederrheins, in: Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsverein, 1894, 8. Band, S. [254]247
  59. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [88]71.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  60. Theodor Joseph Lacomblet, in: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Köln, Urkunde 104. 1846, Band 4, 1401 bis 1609, S. [141]115.
  61. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [477]460.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  62. J. F. Wilhelmi, in: Panorama von Düsseldorf und seinen Umgebungen, 1828, S. [24]10.
  63. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. 7. Auflage, 1981, Triltsch, Düsseldorf, ISBN 3-7998-0000-X, S. 34, Vorwort zur 7. Auflage.
  64. Hugo Weidenhaupt, in: Düsseldorf, Geschichte von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. 2. Auflage. 1990, Band 1, ISBN 3-491-34221-X, S. 232.
  65. Eschenbach H., in: Urkunden zur Geschichte der Stadt Düsseldorfs / Düsseldorfer Geschichtsverein. 1889, Band 4, S. [127]120. Onlinefassung
  66. Theodor Joseph Lacomblet, in: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Cöln, Urkunde 249. 1858, Teil 4, 1401–1609, S. [320]294. Onlinefassung
  67. Düsseldorfer Geschichtsverein, In: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum der Stadt Düsseldorf. 1888. Web-Fassung, S. [88]71.
  68. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [73]56.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  69. Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsverein. In: Urkunden zur Geschichte der Stadt Düsseldorf, Urkunde Nr. 5. 1890, Band 5, S. [39]35. Onlinefassung
  70. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum der Stadt Düsseldorf. 1888, S. [500]483.
  71. Karl Leopold Strauven; In: Geschichte des Schlosses zu Düsseldorf. 1872, S. [26]22.
  72. Düsseldorfer Geschichtsverein. In: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum der Stadt Düsseldorf. 1888, S. [72]55.
  73. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [478]461.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  74. Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsverein. In: Urkunden zur Geschichte der Stadt Düsseldorf, Urkunde Nr. 22. 1890, Band 5, S. [56]52. Onlinefassung
  75. Johann Josef Scotti, in: Sammlung Gesetze und Verordnungen von Cleve und Mark bis 1816. 1826, S. [37]16 bis [51]30. Onlinefassung
  76. Wilhelm Janssen: Johann III. Herzog von Kleve-Mark. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 493 f. (Digitalisat).
  77. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [73]56.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  78. Eschenbach H., in: Urkunden zur Geschichte der Stadt Düsseldorfs, Urkunde Nr. 5 / Düsseldorfer Geschichtsverein, 1889, Band 4, S. [101]98. Onlinefassung
  79. J. F. Wilhelmi: Panorama von Düsseldorf und seinen Umgebungen. J.H.C. Schreiner’sche Buchhandlung, Düsseldorf 1828, S. 37.
  80. Adalbert Natorp, in: Vortrag: Geschichte der evangelischen Gemeinde zu Düsseldorf. Voß, 1881, S. [40]36.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  81. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [96]79.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  82. Edmund Spohr: Düsseldorf: Stadt und Festung. Schwann, Düsseldorf, 2. Auflage. 1979, S. 100–164.
  83. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [94]77.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  84. Hugo Weidenhaupt, in: Düsseldorf, Geschichte von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. 2. Auflage. 1990, Band 1, ISBN 3-491-34221-X, S. 299.
  85. In: Zeitleiste 1500–1600 Historie Stadt Düsseldorf.
  86. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [478]461.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  87. Max Cossen, in: Der kölnische Krieg, 1897, S. [625]599. (Online Fassung)
  88. Woldemar Harleß: Wilhelm (III./V.). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 106–113.
  89. Manfred Wolf: Johann Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 491 f. (Digitalisat).
  90. Harleß, „Wilhelm III.“, in: Allgemeine Deutsche Biographie 43 (1898), S. 106–113 [Onlinefassung].
  91. Theodor Joseph Lacomblet, in: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Cöln, 1401–1609, Urkunde 591. Band 4, 1858, S. [764–766]738–740. Onlinefassung
  92. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [442]425.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  93. Breitenbach, „Wolfgang Wilhelm“, in: Allgemeine Deutsche Biographie 44 (1898), S. 87–117.[Onlinefassung]
  94. Ernst von Schaumburg, in: Historische Wanderung durch Düsseldorf, Vortrag vom 5. April 1866, S. [45]39.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  95. Heinz Finger, in: Friederich Spee und das nördliche Rheinland, 2000, S. [21]19.
  96. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [131]114.
  97. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [443]426.
  98. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [55]38.
  99. Hugo Weidenhaupt, In: Düsseldorf, Geschichte von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. 2. Auflage. 1990, Band 2, ISBN 3-491-34222-8, S. 11.
  100. Heinz Finger, in: Friederich Spee und das nördliche Rheinland, 2000, S. [22]20.
  101. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [134]117.
  102. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [132]115.
  103. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [143]126.
  104. Stadtarchiv der Stadt Düsseldorf, in: "Zeitleiste 1600–1700"
  105. Vgl. Verzeichniss der Häuser, welche bei der Pulver-Explosion 1634 beschädigt worden sind. In: Heinrich Ferber (Hrsg.): Das Landsteuerbuch Düsseldorf’s von 1632. W. Deiters, Düsseldorf 1881, S. 59–61 (Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf).
  106. J. F. Wilhelmi: Panorama von Düsseldorf und seinen Umgebungen. J.H.C. Schreiner’sche Buchhandlung, Düsseldorf 1828, S. 19.
  107. Hugo Weidenhaupt, In: Düsseldorf, Geschichte von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. 2. Auflage. 1990, Band 2, ISBN 3-491-34222-8, S. 14.
  108. Hermann Ritter, in: Zur Geschichte von Düsseldorf, Kaulen, 1855, S. [28]14.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  109. Hugo Weidenhaupt, In: Düsseldorf, Geschichte von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. 2. Auflage. 1990, Band 2, ISBN 3-491-34222-8, S. 13 + 14.
  110. Hugo Weidenhaupt, In: Düsseldorf, Geschichte von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. 2. Auflage. 1990, Band 2, ISBN 3-491-34222-8, S. 15.
  111. In: Ausarbeitung zu Freiherr von Sparr. S. 60 [Onlinefassung]; URL:http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2008/2058/pdf/militaer9_1_Btr03.pdf
  112. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [57]40.
  113. Düsseldorfer Geschichtsverein. In: Band 3, 1888, S. [108]91.
  114. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [444]427.
  115. Ernst von Schaumburg, in: Historische Wanderung durch Düsseldorf, Vortrag vom 5. April 1866, S. [52]46.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  116. Fuchs, Peter, „Philipp Wilhelm“, in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 384 f. [Onlinefassung].
  117. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [445]428.
  118. Aloys Hermanns, in: Geschichte von Benrath und Umgebung, 1889, S. [38]30.
  119. Max Braubach: Johann Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 516–518 (Digitalisat).
  120. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [407]390.
  121. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [446]429.
  122. Stadtarchiv der Stadt Düsseldorf, in: Zeitleiste 1700–1800
  123. Schmidt, Hans, „Karl Philipp“, in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 250–252 [Onlinefassung]
  124. Jutta Hoffritz, in: DIE ZEIT, 6. November 2008, Nr. 46, Artikel: Die letzte Medici, Online-Textversion
  125. Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [446]429.
  126. Hugo Weidenhaupt, In: Düsseldorf, Geschichte von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. 2. Auflage. 1990, Band 2, ISBN 3-491-34222-8, S. 31.
  127. Karl Leopold Strauven, in: Düsseldorfer Schloss, Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf, S. [38]34.
  128. Fuchs, Peter, in: Karl Theodor, Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 252–258 [Onlinefassung];
  129. Archiv der Stadt Düsseldorf, in: Zeitleiste 1700–1800.
  130. In: Beiträge zur Geschichte des Niederrheins / Düsseldorfer Geschichtsverein, 1887, Band 2, S. [46]42. Onlinefassung
  131. Ernst von Schaumburg, in: Historische Wanderung durch Düsseldorf, Vortrag vom 5. April 1866, S. [57]51/[61]55 und [70]64.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  132. Hugo Weidenhaupt: Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Verlag Schwann/Patmos, 1988, Band 2, S. 32, ISBN 3-491-34222-8.
  133. Karl Leopold Strauven, in: Düsseldorfer Schloss, Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf, S. [39]35.
  134. Geschichtsverein der Stadt Düsseldorf, 1898, Band 13, in: Erlass des Kurfürsten Carl Theodor, 1762, 15. März, S. [300]288.
  135. Hammacher, Klaus, in: Jacobi, Friedrich Heinrich Ritter von, Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 222–224 [Onlinefassung];
  136. Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf Düsseldorfer Geschichtsverein: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum von Düsseldorf, S. [460]443.
  137. Graf, Dieter, Krahe, Lambert, in: Neue Deutsche Biographie, 12 (1979), S. 657 [Onlinefassung];
  138. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum von Düsseldorf, S. [496]469. S.
  139. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum von Düsseldorf, S. [491]474. S.
  140. Beitrag zur Geschichte des Niederrheins, in: Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsverein, 1895, 10. Band, S. [25/26]21/22.
  141. Hermann Ritter, in: Zur Geschichte Düsseldorfs, S. [72]55. (Online Fassung)
  142. Archiv der Stadt Düsseldorf, in: Kleine Stadtgeschichte, Kapitel: Aufschwung als Residenzstadt.
  143. Weis, Eberhard, in: Maximilian I, König von Bayern, Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 487–490 [Onlinefassung];
  144. Johann Georg von Viebahn, in: Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, Erster Teil, 1836, S. 284.
  145. Der Frieden von Lunéville, Webseite im Portal lwl.org (Internet-Portal „Westfälische Geschichte“), abgerufen am 2. August 2014
  146. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum von Düsseldorf, S. [398]381.
  147. Hugo Weidenhaupt: Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Verlag Schwann/Patmos, 1988, Band 2, ISBN 3-491-34222-8, S. 64.
  148. Internetportal/Düsseldorf/Stadtarchiv, unter: Schulstraße
  149. Weis, Eberhard, in: Maximilian I, König von Bayern, Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 487–490 [Onlinefassung];
  150. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum von Düsseldorf, S. [65]48.
  151. Johann Georg von Viebahn, in: Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, Erster Teil, 1836, S. 67.
  152. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum von Düsseldorf, S. [66]49.
  153. Otto Reinhart Redlich, in: Die Anwesenheit Napoleon I. in Düsseldorf im Jahre 1811, 1892, S. 12/94 und 16/94. [Online-Fassung]
  154. Eintheilung des Großherzogthums Berg (1809) Online
  155. Johann Georg von Viebahn, in: Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, Erster Teil, 1836, S. 69 + 70.
  156. Otto Reinhart Redlich, in: Die Anwesenheit Napoleon I. in Düsseldorf im Jahre 1811, 1892, S. 29/94. [Online-Fassung]
  157. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum von Düsseldorf, S. [398]381.
  158. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins, in: Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsverein, 1900, 14. Band, S. 247+248.
  159. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Die Ausstellungsgeschichte der Stadt Düsseldorf, 1937, S. 2/14. Internetfassung (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive)
  160. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum von Düsseldorf, S. [495]478.
  161. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum von Düsseldorf, S. [496]479.
  162. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins, in: Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsverein, 1894, 8. Band, S. [267]260.
  163. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum von Düsseldorf, S. [497]480.
  164. Skalweit, Stephan, in: Gruner, Justus Karl von, Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 227–229. [Onlinefassung]
  165. In: Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsverein. 1889, S. [267]260.
  166. Skalweit, Stephan, in: Gruner, Justus Karl von, Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 227–229 [Onlinefassung];
  167. Johann Georg von Viebahn, in: Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, Erster Teil, 1836, S. 78.
  168. Herrmann, Alfred, in: Solms-Laubach, Friedrich Ludwig Christian, Allgemeine Deutsche Biographie 54 (1908), S. 383–391 [Onlinefassung];
  169. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1816, S. 15
  170. Stahl, in: Beschreibung des Regierungsbezirkes Düsseldorf nach seinem Umfange, seiner Verwaltungs-Eintheilung und Bevölkerung, 1817, S. [10]2 und [11]3.
  171. Zur Entwicklung der Provinz-Einteilung 1815/1816 (Memento vom 5. Juni 2014 im Internet Archive)
  172. Hugo Weidenhaupt: Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Verlag Schwann/Patmos, 1988, Band 2, ISBN 3-491-34222-8, S. 351 + 352.
  173. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1820, S. 272
  174. Stadtarchiv Landeshauptstadt Düsseldorf, in Zeitleiste 1800–1850.
  175. Düsseldorfer Geschichtsverein: in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [500]483.
  176. In: Die Ausstellungsgeschichte der Stadt Düsseldorf. S. 2/14.
  177. In: Düsseldorfer Zeitung, Ausgabe vom 19. Juli 1825, S. [660/661]. Onlinefassung
  178. Düsseldorfer Geschichtsverein: in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [514]497.
  179. Landeshauptstadt Düsseldorf; in: Historische Daten, ab 1816. Onlinefassung;
  180. Hugo Weidenhaupt: Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Verlag Schwann/Patmos, 1988, Band 2, ISBN 3-491-34222-8, S. 385.
  181. Johann Georg von Viebahn (Hrsg.): Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf, Theil 1, Düsseldorf 1836, S. 181
  182. Clemens von Looz-Corswaren. in: Zur Entwicklung der Rhein-Schiffahrt vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert, von 1996, S. 30.
  183. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Die Ausstellungsgeschichte der Stadt Düsseldorf. 1937, S. 4/14. Internetfassung (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive)
  184. Geschichte Landeshauptstadt Düsseldorf. In: Historische Daten, ab 1816.
  185. Errichtung der Schiffbrücke, 1839, Geschichte Landeshauptstadt Düsseldorf. In: Historische Daten, ab 1816
  186. Düsseldorfer Geschichtsverein: in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [503]486–[506]499,Digitalisierte Ausgabe;
  187. Clemens von Looz-Corswaren. in: Zur Entwicklung der Rhein-Schiffahrt vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert. von 1996, S. 20.
  188. Landeshauptstadt Düsseldorf. In: Geschichte Zeitleiste 1800–1850.
  189. Landeshauptstadt Düsseldorf. In: Geschichte Zeitleiste 1800–1850.
  190. Landeshauptstadt Düsseldorf. In: Geschichte Zeitleiste 1800–1850.
  191. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Die Ausstellungsgeschichte der Stadt Düsseldorf, 1937, S. 6/14. Internetfassung (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive)
  192. Mindel, Carl Heinrich August, in: Wegweiser Düsseldorf’s oder Grundlage zur ... historischen Darstellung ..., Abschnitt: Öffentliche Blätter, 1817, Düsseldorf, Stahl, S. [44]36. Onlinefassung
  193. Stadtarchiv Landeshauptstadt Düsseldorf, in Zeitleiste 1850–1880.
  194. In: Beiträge zur Geschichte des Niederrheins / Düsseldorfer Geschichtsverein / Micellen 1890, Band 5, S. [147]143. Onlinefassung
  195. Düsseldorfer Geschichtsverein: in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [497]480.
  196. Düsseldorfer Geschichtsverein: in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [499]482.
  197. Düsseldorfer Geschichtsverein: in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. 1888, S. [510]493.
  198. Ein Flashmob für Luise. In: Neue Ruhr Zeitung. 8. November 2012.
  199. Stadtarchiv Landeshauptstadt Düsseldorf, in Zeitleisten 1800 bis 1850 und bis 1880.
  200. Ralf A. H. Thonemann in: Düsseldorf, Stadtgeschichte, Internetfassung.
  201. In: Zeitschrift des Düsseldorfer Geschichtsverein. 1883, Nr. 1, S. [21]16. Onlinefassung
  202. Wilhelm Eissenbarth, in: Die Ereignisse am 9. und 10. Mai in Düsseldorf, Druckschrift über einen Prozess vor dem Königlichen Assisenhofe am 30. November und 1. Dezember zu Düsseldorf, 1849.
  203. Internetportal von: Marien Hospital Düsseldorf, unter: Historie.
  204. Clemens von Looz-Corswarem, in: Internetportal Düsseldorfer Stadtgeschichte, Abschnitt 4: 1854 bis 1914.
  205. Düsseldorfer Geschichtsverein: in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. S. [516]499.
  206. In: Bericht über den Stand und die Verwaltung der Gemeinde-Angelegenheiten der Stadt. Statistisches Amt. 1861, S. [3]. Onlineausgabe
  207. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1872, S. 168
  208. Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf, in: Zeitleiste 1850–1900
  209. Stadtarchiv Landeshauptstadt Düsseldorf, in: Kleine Stadtgeschichte Düsseldorf. Abschnitt 5.
  210. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Die Ausstellungsgeschichte der Stadt Düsseldorf, 1937, S. 7/14. Internetfassung (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive)
  211. Düsseldorfer Geschichtsverein: in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum 1888, S. [118]101.
  212. Düsseldorfer Geschichtsverein: in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum, 1888, S. [159]142.
  213. Landeshauptstadt Düsseldorf (Hrsg.): 125 Jahre Berufsfeuerwehr Düsseldorf 1872–1997, Düsseldorf 1997, S. 42.
  214. Das Hochwasser des Rheins im November, Dezember 1882 und Januar 1883. (Memento vom 1. August 2015 im Internet Archive)
  215. Vom alten Bahnhof blieb kaum etwas. In: Neue Ruhr Zeitung. 13. März 2013.
  216. In: Zeitschrift des Düsseldorfer Geschichtsverein. 1883, Nr. 1, S. [24]21. Onlinefassung
  217. In: Bericht über den Stand und die Verwaltung der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Düsseldorf. Zeitraum: 1. April 1904 bis 31. März 1905. S. [7]3.
  218. Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf, in: Zeitleiste 1870–1900
  219. Düsseldorfer Geschichtsverein: in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum 1888, S. [309]292.
  220. Düsseldorfer Geschichtsverein: in: Festschrift zum 600jährigen Jubiläum 1888, S. [305]288.
  221. Ein Flashmob für Luise. In: Neue Ruhr Zeitung. 8. November 2012.
  222. Stadtchronik: 1. Oktober 1928, 50-jähriges Bestehen der Mädchen-Mittelschule an der Oststraße
  223. Ein Krankenhaus mit Tradition. In: Neue Ruhr Zeitung. 14. März 2013.
  224. Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft e.G. (Hrsg.): Unsere Zukunft wächst in starken Wurzeln. 1898–1998 Hundert Jahre Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft, Düsseldorf 1998, S. 27.
  225. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahr 1910.
  226. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahr 1913.
  227. Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf, in: Zeitleiste 1900–1930
  228. Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf, Stadtgeschichte in: Stadtchronik 1908
  229. Ralf A. H. Thonemann in: Düsseldorf, Stadtgeschichte, Internetfassung.
  230. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahre 1912, 1913 und 1914.
  231. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Die Ausstellungsgeschichte der Stadt Düsseldorf, 1937, S. 8/14, Internetfassung.
  232. Düsseldorfer Geschichtsverein, in: Die Ausstellungsgeschichte der Stadt Düsseldorf, 1937, S. 8/14 bis 11/14, Internetfassung.
  233. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahre 1909 bis 1918.
  234. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahr 1910.
  235. Rheinbahn AG, unter: Onlinefassung Abschnitt: Geschichte.
  236. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahre 1909 bis 1914.
  237. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahre 1911 und 1914.
  238. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahr 1912.
  239. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahr 1916.
  240. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahr 1914.
  241. Clemens von Looz-Corswarem, in: Düsseldorfer Stadtgeschichte, Kapitel 5.
  242. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahr 1916.
  243. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahr 1918.
  244. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: 10. Januar 1919.
  245. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: 28. Februar 1919.
  246. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: 13. April 1919.
  247. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahr 1919.
  248. Clemens von Looz-Corswarem, in: Düsseldorfer Stadtgeschichte, Kapitel 5, unter: 3. März 1921.
  249. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahr 1922.
  250. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahre 1922 bis 1924.
  251. Clemens von Looz-Corswarem, in: Düsseldorfer Stadtgeschichte, Kapitel 5.
  252. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahre 1923 bis 1926.
  253. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahre 1925 bis 1926.
  254. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahre 1925 bis 1931.
  255. Geschichte Düsseldorfs, in Zeitleiste 1900–1930, Internetfassung.
  256. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahr 1929.
  257. Bastian Fleermann, Hildegard Jakobs: Herrschaft der Gewalt Die nationalistische Machtübernahme 1933 in Düsseldorf, Band 2, Droste Verlag, ISBN 9783770014934
  258. Düsseldorfer Stadtchronik, unter: Ereignisse nach Jahr ab 1909, Jahre 1930 bis 1933.
  259. Bruno Kammann: Gerresheimer Glas, Geschichte einer Weltfirma 1864–2000. Klartext, Essen 2007, ISBN 978-3-89861-782-6, S. 177 und Bastian Fleermann: „…nachsetzen bis zur Vernichtung“. Verhaftungswelle und Gewalt gegen politische Gegner im Frühjahr 1933 in Düsseldorf, in: Rhein-Maas. Studien zur Geschichte, Sprache und Kultur Bd. 1 (2010), S. 167–198.
  260. Jörg Engelbrecht (Herausgeber) und Clemens von Looz-Corswarem (Hrsg.): Krieg und Frieden in Düsseldorf Sichtbare Zeichen der Vergangenheit. Grupello Verlag, Düsseldorf 2004, ISBN 3-89978-003-5, S. 74.
  261. Novemberpogrom 1938 in Düsseldorf, im Auftrag der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf hg. von Angela Genger und Bastian Fleermann, Klartext Verlag, Essen 2008, ISBN 978-3-8375-0085-1.
  262. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv: Stadtgeschichte, S. 13.; Ingrid Schupetta; Angela Genger: Die lokale Organisation der Deportation vom Oktober 1941 aus dem Gestapobezirk Düsseldorf nach Łódź/Litzmannstadt. In: Angela Genger; Hildegard Jakobs (Hrsg.): Düsseldorf/Getto Litzmannstadt. Klartext Verlag Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0236-7, S. 59–86.
  263. Stadt Düsseldorf – Stadtarchiv: Stadtgeschichte, S. 14. (hier Angabe 5863 Zivilisten)
  264. Andreas Kussmann (Wissenschaftliche Bearbeitung): 1933–1945 Einzelschicksale und Erlebnisse, Band III: Ein KZ-Außenlager in Düsseldorf-Stoffeln. Herausgeber Landeshauptstadt Düsseldorf Bezirksverwaltungsstelle 3 und Stadtarchiv, Düsseldorf 1988.
  265. Jörg Friedrich: Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940–1945. Propyläen, München 2002, ISBN 3-549-07165-5, S. 253.
  266. Peter Hüttenberger: Düsseldorf in der Zeit des Nationalsozialismus. In Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 3. Schwann, Düsseldorf 1989, ISBN 3-491-34223-6, S. 632.
  267. Landeshauptstadt Düsseldorf (Hrsg.): 1872–1997: 125 Jahre Berufsfeuerwehr Düsseldorf, Düsseldorf, 1997, S. 80–81.
  268. Andreas Kussmann: Kriegsende in Düsseldorf. In: Stadtmuseum Düsseldorf: 1946 Neuanfang: Leben in Düsseldorf. Rheinisch-Bergische Druckerei- und Verlagsanstalt, Düsseldorf 1986, o. ISBN, S. 18.
  269. Weidenhaupt, S. 184 (hier Angabe: rund 6000 Zivilpersonen)
  270. Falk-Plan Düsseldorf mit Darstellung aller Teil- und Totalzerstörungen, 1. Auflage. 1949, Falkverlag Hamburg.
  271. Falk-Plan Düsseldorf mit Darstellung aller Teil- und Totalzerstörungen, 1. Auflage. 1949, Falkverlag Hamburg.
  272. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 198.
  273. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 199.
  274. Hugo Weidenhaupt: Die Stadtgeschichte Düsseldorfs in den 50er Jahren. In: Aus Düsseldorfs Vergangenheit. Aufsätze aus vier Jahrzehnten. Verlag der Goethe-Buchhandlung, Düsseldorf 1988, ISBN 3-924331-17-0, S. 298f.
  275. d-chinacenter.de (Memento vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive), eigene Homepage
  276. Unternehmensprofil | Stadtwerke Düsseldorf. In: www.swd-ag.de. Abgerufen am 20. November 2016.
  277. In: RP Online vom 12. Oktober 2010. Darum ist Düsseldorf die richtige Wahl
  278. In: Tour Online vom 21. Juni 2017. Alles zum Tour-Start in Düsseldorf
  279. rp-online.de: 20-mal so viele Bäume umgeknickt wie bei Orkan Kyrill, 13. Juni 2014
  280. In: RP Online vom 10. März 2017. Mutmaßlicher Amokläufer ist 36-Jähriger aus Wuppertal
  281. greven-verlag.de: Das große Düsseldorf-Lexikon (Memento vom 10. November 2013 im Internet Archive)

Anmerkungen

  1. Rudolf Stampfuß hat 1933 ein Merowinger Grabfeld mit 44 Einzelgräber untersucht, die bei Anlegung eines Zechenhafens in Walsum gefunden wurden. Diese stammten aus der Zeit von Ende des 6. bis Mitte des 7. Jahrhunderts. Gefunden wurden Tongefäße, Eisenwaffen und Gerätschaften. Nachweis: In Abschnitt „Landesausbau unter den Franken“ (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  2. Für das Datum 1005 gibt es keinen urkundlichen Nachweis. Lediglich die Inschrift auf einem Stein, der beim Abbruch der alten Kirche gefunden wurde, enthielt dieses Jahresdatum.
  3. Die bisherige Vermutung, dass nur Erdwälle und Wassergräben vorhanden waren, ist durch neuere Funde nun strittig. Laut RP vom 16. Juli 2012 wurden im Bereich Liefergasse und Lambertusstraße Reste der ersten Stadtmauer gefunden. Ob die Mauer jedoch bereits 1288 vorhanden war, ist damit jedoch nicht eindeutig nachweisbar.
  4. Die Nummerierung der „Adolfs“ ist strittig. Nach neuerer Zählweise der Historiker wäre beispielsweise Adolf V falsch und nun der VII. (lt. Otto von Stolberg-Werigerrode, in: Neue Biographie. 1953, Band 1, S. 76)
  5. Adolf VI. war der Sohn eines weiteren Bruders von Adolf V. und zwar von Heinrich von Windeck.
  6. Ludwig IV. bewilligte Adolf VI. den Rheinzoll statt im Bereich Duisburger Wald auch in Düsseldorf zu erheben (lt. Urkunde CCIII, C.J. Kremer, Akademische Beiträge zur Gülch- und Bergischen Geschichte, 1781, Bd. 3, S. [482]263. Onlinefassung)
  7. Die heutigen Stadtteile in Düsseldorf Stadtmitte, Pempelfort, Düsseltal, Flingern und Grafenberg waren dünnbesiedelte Gebiete mit überwiegend Wäldern und nur teilweise kleineren landwirtschaftlich genutzten Flächen mit den zugehörigen Einzelhöfen. Honschaften (Gemeinden) waren in diesem Gebiet bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts nicht vorhanden. Für die Erhebung von Steuern wurden im Steuerbuch von 1632 vom Stadtgebiet außerhalb der Stadtmauer folgende zusätzliche Gebiete erfasst: Flehe, Flingern, Gravenberg, Honsfort, Icklack, Lierenvelt, Pempelfort, Steinen und Stoffen. Einige Flächen, die zum Beispiel für den Älteren Hofgarten, Schloss Jägerhof und dem Kloster Düsseltal benötigt wurden, sind etwa ab dem 18. Jahrhundert von den Herzögen als zum außerhalb der Stadtmauern gehörenden Stadtgebiet verwendet worden.
  8. Mit dem Tode des Herzogs 1408 konnte der Hauptbefürworter dieser Kirche deren weiteres Bestehen nicht mehr positiv unterstützen. Vermutlich sahen die Förderer der Stiftskirche in dieser weiteren Kirche zudem eine Konkurrenz. Da zusätzlich durch den verlorenen Krieg Geldmangel herrschte, wollte man die neue Kirche nicht mehr unterhalten.
  9. Zu den Leistungen der Bäcker gehörte auch das Brauen von Bier. In Düsseldorf wurde 1712 von Kurfürst Jan Wellem die Bildung einer eigenen Zunft „der Bierbrauer“ und damit die Trennung von der Zunft der Bäcker erlaubt. Nachweis: Urkunde 30 im 3. Band der Zeitschrift des Düsseldorfer Geschichtsvereins, 1883, S. [147]144.
  10. Als Urkunde Nr. 10 wird diese Erbvereinbarung in der Gesetzessammlung von Johann Josef Scotti für Cleve und Mark, von 1826 angeführt, auf S. [37]16 bis [51]30, Onlinefassung Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  11. Nach neuerer Zählung Johann III. von Jülich-Kleve-Berg (Wilhelm Janssen, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 10, 1974, S. 493)
  12. Umstritten, da eine Ohrfeige zwar in alten Schriften erwähnt wird, aber ein eindeutiger Nachweis hierfür fehlt
  13. Die Mitgift der Witwe, sie betrug 400.000 Reichstaler, musste zurückgezahlt werden, wenn der Kurfürst vor der Ehefrau starb und die Ehe kinderlos war
  14. Neben 1746 und 1785 führt K.L. Strauven für den Aufenthalt von Karl Theodor auch die Jahre 1755, 1756 und 1784 an. Andere Quellen geben nur insgesamt 3 Besuche an.
  15. Um eine Verteidigung vorzutäuschen, war ein kurzzeitiger Beschuss mit Kanonen auf Ödland durch die Franzosen Bestandteil der Übergabebedingungen.
  16. Trotz der Bezeichnung waren dies Deutsche und keine Russen. Die Verwendung des Wortes Russen beruht wahrscheinlich auf deren Wertschätzung zu dieser Zeit, da 1812 nur Russland noch der einzige ernstzunehmende militärischer Gegner der Franzosen war.
  17. Gruner stand zu diesem Zeitpunkt kurzzeitig im Dienst des russischen Zaren.
  18. Nur Gebiete links der Mosel, die zum General-Gouvernements Mittelrhein gehört hatten, wurden Bestandteil des neuen Generalgouvernements. Ausgenommen hiervon war nur Koblenz.
  19. Die Franzosen hatten 1804 mit der Oktroi-Konvention für die Rheinschifffahrt und Handel das alte Stapelrecht der Kölner aufgehoben aber das Umschlagsrecht bestehen lassen.
  20. Bis 1897 war Landesdirektor statt Landeshauptmann die offizielle Bezeichnung
  21. Bis 1872 gehörte neben „Alt Martin“ in Bilk diese Backsteinkirche zu den beiden einzigen Kirchen im Düsseldorfer Stadtgebiet, die außerhalb der Stadtmauern lagen und die der religiöse Mittelpunkt der Kirchspiele Bilk und Derendorf waren. Allerdings hatten die zwei weiteren Kirchspiele Hamm und Volmerswerth Kapellen. In Hamm waren das ab Mitte des 17. Jahrhunderts die Kreuzkapelle und ab 1709 die Rochuskapelle sowie bereits ab um 1300 die Kapelle St. Dionysius in Volmerswerth. Nachweis: Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsverein. In: Eine politisch ökomenische Beschreibung des Herzogtums Berg von 1740. 1900, Band 15, S. [176]168.
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