Hitdorf
Hitdorf ist ein Stadtteil von Leverkusen.
Hitdorf Stadt Leverkusen | |
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Einwohner: | 7456 (2006) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Eingemeindet nach: | Leverkusen |
Postleitzahl: | 51371 |
Vorwahl: | 02173 |
Lage von Hitdorf in Leverkusen | |
Lage
Das Dorfbild wird vom Rhein und der Kirche St. Stephanus geprägt. Hitdorf grenzt im Südwesten an den Rhein, im Südosten an den Leverkusener Stadtteil Rheindorf und im Norden an Monheim. Die Grenze zu Langenfeld liegt wenig nordöstlich von Hitdorf. Aufgrund seiner Lage unmittelbar am Rhein ist Hitdorf hochwassergefährdet, es existiert jedoch eine Hochwasserschutzmauer.
Geschichte
Hitdorf wurde 1151 erstmals als Huttorp erwähnt und der Rheinhafen von Hitdorf fand schon im Jahre 1252 erstmals schriftliche Erwähnung. Seit dem Mittelalter gehörte Hitdorf zum Amt Monheim im Herzogtum Berg. 1341 wurde der Ort sogar Sitz eines Landgerichts für das Kirchspiel Rheindorf. Das Hitdorfer Fährrecht wurde erstmals 1633 beurkundet. Während der Napoleonischen Zeit kam das kleine Rheindörfchen an die Mairie Monheim im Kanton Richrath im Arrondissement Düsseldorf im Rheindepartement im Großherzogtum Berg. 1815 kam Hitdorf mit dem Großherzogtum Berg an das Königreich Preußen und war zunächst ein Teil des Kreises Opladen bis 1819, danach des Kreises Solingen im Regierungsbezirk Düsseldorf. Im Jahre 1840 wurde die katholische Pfarrei Hitdorf gegründet. Im Jahre 1857 erhielt Hitdorf die Stadtrechte. Zusammen mit Rheindorf bildete der Ort seit 1897 eine Verwaltungsunion. Am 1. Dezember 1905 hatte Hitdorf 1810 Einwohner. 1931 wurde das Amt Rheindorf aufgelöst. Rheindorf wurde in die Stadt Leverkusen eingemeindet. Hitdorf war nun zunächst eine selbständige Stadt im Rhein-Wupper-Kreis. Schließlich wurde der Ort 1960 ein Teil der Gemeinde Monheim. Seit dem 1. Januar 1975 ist Hitdorf ein Teil der Stadt Leverkusen.[1]
Bürgermeister der Stadt Hitdorf ab 1857
- 1857–1863 Winand Blank, langjähriges Gemeinderatsmitglied der Samtgemeinde Richrath-Monheim, vor 1850 unter dem Bürgermeister Jacob Joseph Rosellen, 1820–1852, zuständig Landrat Hauer (Opladen), ab 1836 zuständig Landrat Bussche-Kessel, Solingen-Ohligs-Hackhausen. Sitz von Gemeinderat, das spätere Haus Wagner/Krügers an der B8, Langenfeld/Rhld.
- 1863–1870 Johann Hubert Odendahl[2]
- 1870–1872 Franz Carl Odendahl
- 1872–1880 Hubert Bongartz
- 1880–1888 Martin Rieffert
- 1888–1893 Carl Wagner
- 1893–1905 Peter Theißen, ab 1897 auch Bürgermeister von Rheindorf (ab 1905 bis 1931 unter Franz Müller)
- 1905–1933 Franz Müller, von den Nationalsozialisten aus dem Amt gedrängt, „Adenauer-Fraktion“, Deutsche Zentrumspartei
- 1934–1938 Otto Förster, NSDAP, wurde 1938 nach Langenfeld versetzt, weil Paul Schreiner von dort nach Opladen ging
- 1938–1945 Lorenz Freiburg, NSDAP-nah
- 1945–xxxx Julius Busch, wurde NSDAP-Nähe im Nachhinein nachgewiesen[3]
- 1945–1946 Cyriakus Josef Goergens, langjähriger Stadtrat, schon unter Franz Müller, NSDAP-unbedenklich
- 1946–1948 Johann Klütsch
- 1948–1952 Josef Brock
- 1952–1956 Josef Longerich
- 1956–1958 Josef Brock, Bürgermeister bei der legendären „100 Jahre Stadtrechte-Feier 1957“ von 1952 bis 1959 Kreistagsabgeordneter des Rhein-Wupper-Kreises, Bundesverdienstkreuz
- 1958–1960 Willi Broscheid
Hochwasserschutz
Mit Unterstützung des Landes wurde Ende 2010 eine Baumaßnahme abgeschlossen, die über eine Länge von 900 Metern geht und die Lücke zum Rhein schließt. Für zehn Millionen Euro entstand eine Hochwasserwand. Das Land trug mit einem Zuschuss über sechs Millionen Euro einen großen Teil der Kosten. Auf der Strecke zwischen Fähr- und Werftstraße wurde im Untergrund eine 27 Meter tiefe Dichtwand eingebaut. Sie soll das Unterströmen des Bereichs verhindern. Von oben ist sie nicht zu sehen. Oberirdisch aufgesetzt ist darauf eine massive Wand von anderthalb Metern Höhe. Damit sie sich in das Gelände einpasst, wurde sie teilweise begrünt und verklinkert. Wenn Hochwasser droht, kommt der mobile Teil des Bauwerks zum Einsatz: eine Aluminiumwand. Sie kann bis zu zwei Meter hoch aufgebaut werden, angepasst an den Wasserstand.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohnerzahl | Jahr | Einwohnerzahl | Jahr | Einwohnerzahl | ||
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1990 | 5778 | 1995 | 6393 | 1996 | 6436 | ||
1997 | 6357 | 1998 | 6345 | 1999 | 6533 | ||
2000 | 6719 | 2001 | 6812 | 2002 | 6880 | ||
2003 | 7046 | 2005 | 7292 | 2006 | 7456 | ||
2008 | 7524 | 2010 | 7573 | 2013 | 7654 |
Kultur und Freizeit
- Hitdorf ist in den umliegenden Städten besonders für den „Hitdorfer Karneval“ bekannt. Hier nehmen jährlich immer mehr Wagen und auch Hitdorfer Bürger teil. 2011 wurde der Karnevalszug, der vor nicht allzu langer Zeit als „Schull- un Veedelszoch“ anfing, von ca. 65.000 Zuschauern besucht.
- In der Sporthalle der Hans-Christian-Andersen-Schule haben die Basketballer des TV Hitdorf ihr Zuhause. Die „Hitdorf Dragons“ spielen seit einigen Jahren erfolgreich in der Bezirksliga.
- Hitdorf besitzt das „Matchbox“-Theater mit der kleinsten Bühne Leverkusens.
- „Caostheater“ in der evangelischen Fliedner-Kirche
- Heimatverein Hitdorf, Im Türmchen, Am Werth
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Kirche St. Stephanus
- Hitdorfer Motorfähre
- Das Hitdorfer Rheinufer mit Yachthafen und Biergarten unterhalb der Kirche
- Das Kran-Café[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Industrie
1765 wurde die erste Hitdorfer Tabakfirma von Johann Peter Dorff gegründet. Haus Dorff des Firmengründers, das 1791 an der Langenfelder Straße errichtet wurde, steht heute unter Denkmalschutz und ist von außen zu besichtigen. 1816 wurde die Firma vom Sohn aus erster Ehe, Jakob Dorff, übernommen. Später erbte der Sohn Wilhelm Dorff der I. nach dem Tode seines Vaters 1849, unter dem die Firma ihre höchste Blüte erlebte. 1915 wurde die Fabrik, nach dem kinderlosen Tode Wilhelm Dorff des II. 1910, von der zurückgebliebenen Witwe an den Fabrikanten Lorenz Cremer verkauft.
Die zweite Hitdorfer Tabak- und Zigarrenfabrik „Tabak & Cigarren Fabrikation Caspers - Neess“ wurde 1796 von den Brüdern Caspers gegründet. Das 1666 errichtete Anwesen der Familien Caspers und Neess steht heute noch und beherbergt zurzeit ein Bed-&-Breakfast-Hotel sowie eine Galerie mit zeitgenössischer Kunst. 1833 folgte die Brauerei und 1843 die Zündholzfabrik. Alle drei Gewerbe existieren nicht mehr am Ort. In Hitdorf befindet sich die Europazentrale des Automobilherstellers Mazda. Ein Zentrallager der Firma Rossmann entstand auf dem Gelände der ehemaligen Bayer-Gärtnerei, wurde 2009 aber wieder aufgegeben. Wichtigste örtliche Arbeitgeber sind der Chempark Leverkusen und die Stadtverwaltung.
Verkehr
Südlich von Hitdorf befindet sich die Anschlussstelle Leverkusen-Rheindorf der Autobahn A59. Es gibt eine Rheinfähre, die zwischen Köln-Langel und Hitdorf verkehrt. Diese erfreut sich vor allem großer Beliebtheit bei Stau auf der Autobahnbrücke der A1 zwischen Wiesdorf und Köln-Merkenich.
Öffentliche Einrichtungen
- Hans-Christian-Andersen-Grundschule (benannt nach dem Märchendichter)
- St.-Stephanus-Grundschule (benannt nach der katholischen Kirche in Hitdorf)
- Freiwillige Feuerwehr, Löschzug Hitdorf
- Stadthalle (Verwaltung durch den Dachverband Hitdorfer Vereine)
- Heimatmuseum Am Werth
Filmarbeiten
Im Herbst 2011 wurden an mehreren Tagen viele Szenen des 2012 erschienenen Kinofilms Pommes essen, u. a. mit Smudo und Thekla Carola Wied, am Hitdorfer Rheinufer nahe dem Kran-Café gedreht.[5] Bei einer großen Brandszene kam hier auch der Löschzug 18 der Feuerwehr Hitdorf zum Einsatz.[6]
Bilder
- Kath. St.-Stephanus-Kirche
- Hafen
- Hafen
- Krancafé
- Fähre zwischen Leverkusen-Hitdorf und Köln-Merkenich (Langel)
Persönlichkeiten
- Paul Guthnick (1879–1947), Astronom
- Heinrich Kautz (1892–1978), Religionspädagoge und Schriftsteller
- Wilfried Schmickler (* 1954), Kabarettist
- Fritz Kissels (* 1951), Künstlerischer Fotograf und Pädagoge[7]
- Anika Auweiler (* 1980), Musikerin, Komponistin und Texterin[8]
Literatur
- Fritz Hinrichs: HITDORF-Chronik eines bergischen Hafens, Druck: Dr. Friedrich Middelhauve GmbH, Opladen, anlässlich des 100-jährigen Stadtjubiläums am 26. Oktober 1957, mit Geleitschrift von Bürgermeister Josef Brock und Amtsdirektor Hugo Goebel.
- Leverkusener Informationen 2005, Herausgeber: Stadt Leverkusen, Leverkusen 2005
Weblinks
- Hitdorf-Lev.de – Offizielle Webseite von Hitdorf
- hitdorf.eu – Webseite über Hitdorf der Internet Initiative Leverkusen e.V
- Leben in Hitdorf e.V. – Gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, die Lebensqualität im Stadtteil Hitdorf zu verbessern.
- leverkusen.com – Hitdorfer Rathaus von 1911 bis 1961 Architekt Emil Fahrenkamp
Belege
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 291.
- Johann Hubert Odendahl In: hitdorf-lev.de, abgerufen am 22. Oktober 2017.
- Horst Waldner: Aus Trümmern in die Freiheit: Kriegsende und Neubeginn ; Monheim, Hitdorf, Baumberg, 1945–1949 Jean König, Monheim am Rhein, ISBN 978-3-9800279-5-3.
- Bernd Imgrund, Nina Osmers: 111 Orte im Kölner Umland, die man gesehen haben muss, Verlag Emons, Köln 2010, ISBN 978-3-89705-777-7, Ort 65
- Kölner Stadtanzeiger: Kampf gegen eine große „Curry-Kette“ (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Fotos der Feuerwehr Hitdorf von den Dreharbeiten (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- https://rp-online.de/nrw/staedte/leverkusen/neue-schau-20-frauen-und-ein-quotenmann-im-sensenhammer_aid-38470941
- https://theworldnews.net/de-news/musikerin-aus-hitdorf-anika-auweiler-hat-es-in-den-rolling-stone-geschafft