Limburgisch
Südniederfränkisch ist eine Dialektgruppe, die zum kontinentalen westgermanischen Dialektkontinuum gehört. In Limburg wird es auch Limburgisch (niederländisch Limburgs, limburgisch Limbörgsj, Lèmbörgs) genannt.[2] Es ist nach der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen in den Niederlanden als Regionalsprache anerkannt.[3][4]
Südniederfränkisch | ||
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Gesprochen in |
Niederlande, Belgien, Deutschland | |
Sprecher | 1.300.000 (2001)[1] | |
Linguistische Klassifikation |
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Offizieller Status | ||
Anerkannte Minderheiten-/ Regionalsprache in |
Niederlande | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1 |
li | |
ISO 639-2 | ||
ISO 639-3 |
Weitere Sprachbezeichnungen
Die limburgische Sprache, das Limburgische, hat in seinem zusammenhängenden Verbreitungsgebiet in Belgien, Deutschland und den Niederlanden verschiedene Bezeichnungen:
Niederlande
In den Niederlanden herrschen heute die Namen Noord-Limburgs (für die Dialekte des nördlichen Teils der niederländischen Provinz Limburg ab Venlo) und Zuid-Limburgs für die Dialekte der südlichen Provinzteile bis Maastricht vor.
Belgien
In Belgien wird das Limburgische in Wes-Limburgs (Westlimburgisch) für die limburgischen Dialekte in Belgien, Centraal-Limburgs (Zentrallimburgisch) für die belgisch-niederländischen Übergangsgebiete und Oas-Limburgs (Ostlimburgisch) für die Sprachgebiete der Niederlande (und nordöstlich von Lüttich) eingeteilt.
Deutschland
In Deutschland teilte man früher die limburgischen Dialekte wie folgt ein: West-Limburgisch umfasste die Gebiete Belgiens; Mittel-Limburgisch wurde demnach in den angrenzenden Niederlanden gesprochen und Ost-Limburgisch im angrenzenden Deutschland. Wenig verbreitet war die Sprachbezeichnung Westplatt.
Verbreitung
Das Limburgische wird heute in den Niederlanden (Niederländisch-Limburg), Belgien (Belgisch-Limburg und nordöstlich von Lüttich) und im angrenzenden Deutschland (Nordrhein-Westfalen rund um die Städte Heinsberg, Mönchengladbach, Düsseldorf, bis Krefeld und Neuss und im Süden von Duisburg) gesprochen.
Von der dortigen Verwaltung werden alle Dialekte der niederländischen Provinz Limburg heute zum Limburgischen gerechnet. So wird auch das limburgisch-kleverländische Übergangsgebiet von Venlo als Noord-Limburgs (auch Gelders-Limburgs) zum Limburgischen gezählt. Daneben existieren einige kleine dem Aachener Platt ähnliche ripuarische Dialekte (zum Beispiel Kirchrather, Völser, Simpelvelder und Bocholtzer Platt). In der Provinz Limburg fallen sie sprachlich gesehen eher aus dem Rahmen. Dort werden sie manchmal Zuidoost-Limburgs im Sinne von ‚Platt von Süd-Ost-Limburg‘ genannt, während deutsche Linguisten sie dem Mittelfränkischen zurechnen, das sonst in den Niederlanden nicht vorkommt.
Das Limburgische stellt eine überwiegend einheitliche Sprachform innerhalb des Dialektkontinuums dar. Die limburgischen Teildialekte im Nordosten Belgiens, im Südosten der Niederlande und in Westdeutschland werden in einer staatlichen Zuordnung auch als belgisch-limburgische, niederländisch-limburgische und deutsch-limburgische Dialekte bezeichnet. Die sprachliche Nähe der limburgischen Teil-Dialekte zur hochdeutschen Standardsprache war letztendlich der Grund dafür, dass 1839 das Herzogtum Limburg als Provinz, anstelle des an Belgien abgetretenen Welsch-Luxemburg (dem überwiegend wallonischsprachigen Landesteil Luxemburgs) dem Deutschen Bund eingegliedert wurde.
Sprecherzahl
Das Limburgische in all seinen Varianten hat heute noch eine Sprecherzahl von ca. 1,6 Millionen Menschen. Es ist heute nach der Charta des Europarats in der Provinz Limburg in den Niederlanden als eigene Regionalsprache anerkannt. Manche Linguisten sehen diese Entscheidung jedoch sehr kritisch, da sie die Grundlage zur Klassifizierung als eigenständige Sprache als nicht gegeben ansehen.
Beispiele
(NL-D: oe=u, ie=i, z=s, i=ì, uu=ü, eë=ae, ui=~ei, u=ö/ü, sj=sch)
- (Doenraads, NL-Ost-Limburgisch:) „Ich höb nog efkes/kort (aaf)gewach, (of dat,) wat-se/sdoe mich zègke wols/wous.“
- (D) „Ich habe noch kurz abgewartet, was Du mir sagen wolltest.“
- (NL) „Ik heb nog even afgewacht wat U/je me zeggen wou.“
- (Doenraads) „In de wèntjer sjtuuve/vlege/wejje die druuëg blaar doeër de loech róntj-en-om / erom.“
- (D) „Im Winter fliegen die trockenen Blätter in der Luft herum.“
- (NL) „In de winter waaien de droge bladeren rond in de lucht.“
- (Doenraads) „'T zal zoeë/gliek oetsjejje/ophuuëre te/mit sjnejje, dan wèrt 't waer waer baeter.“
- (D) „Es hört gleich auf zu schneien, dann wird das Wetter wieder besser.“
- (NL) „Het zal zo/gelijk ophouden met sneeuwen, dan wordt het weer weer beter.“
- (Doenraads) „Hae is (vuur) vaer of zös waeke (truuk) gesjtorve.“
- (D) „Er ist vor vier oder sechs Wochen gestorben.“
- (NL) „Hij is vier of zes weken geleden gestorven“
- (Doenraads) „'T vuur waor te heet, de keuk zènt (jao) ónger / aan den óngerkantj gans zjwart versjruijt/aagebrent.“
- (D) „Das Feuer war zu heiß, die Kuchen sind ja unten ganz schwarz gebrannt.“
- (NL) „Het vuur was te heet, de koeken zijn aan de onderkant helemaal zwart aangebrand.“
- (Doenraads) „Hae deet die eikes/eier ömmer zónger zout en paeper aete / Hae èt die eikes/eier ömmer zónger zout en paeper.“
- (D) „Er isst die Eier immer ohne Salz und Pfeffer.“
- (NL) „Hij eet de eitjes altijd zonder zout en peper./ Hij doet de eitjes altijd zonder zout en peper eten.“
Geschichte
Das heutige Limburgische entwickelte sich überwiegend aus den östlichen Dialekten des Altniederfränkischen. Auf dieses hatte seit dem 8. Jahrhundert das Althochdeutsche unter den Merowingern und Karolingern einen starken Einfluss auf diese Sprachvarianten. Besonders die Städte Aachen, Lüttich und Köln waren die Zentren, von denen der Einfluss ausging.
Im 12. Jahrhundert endete dieser sprachliche Einfluss links der Maas (überwiegend das heute belgische Limburg), da die betreffende Region begann, sich nach Westen zu orientieren. Nun nahmen Städte wie Gent, Brügge und Ypern jene Position ein, die vorher Aachen, Lüttich und Köln innehatten.
1288 fiel das Herzogtum Limburg nach der Schlacht von Worringen an das benachbarte Herzogtum Brabant. So übernahm das Limburgische wie die meisten anderen niederfränkischen Varianten viele Kennzeichen der brabantischen Dialekte. Man spricht hier von der sogenannten Brabanter Expansion. Dieses Wechselspiel des sprachlichen Einflusses zwischen dem Rheinland und Brabant sollte sich im Limburgischen öfters wiederholen.
Nieder- oder mittelfränkische Dialektgruppe?
Die limburgische Dialektgruppe besitzt also Spracheigenschaften, die sie zum einen mit der niederdeutschen und zum anderen mit der mitteldeutschen Sprachgruppe teilt. (Einen genaueren Überblick auf die Spracheigenschaften bietet der nächste Abschnitt.)
Aufgrund dessen wird das Limburgische unterschiedlich klassifiziert:
- Die Vertreter der „niederfränkischen Theorie“ stellen das Limburgische zu den niederfränkischen Dialekten, da es sich – mit Ausnahme des Umlandes von Kerkrade – nördlich der Benrather Linie befindet. Das heißt, dass das Wort machen auch im Limburgischen als maken ausgesprochen wird.
- Dagegen stehen die Vertreter der „mittelfränkischen Theorie“, die feststellen, dass das Limburgische sich südlich der Uerdinger Linie befindet. Das heißt, auch im Limburgischen wird das Wort ich als iech bzw. als hochdeutsches ich ausgesprochen. Teilweise wurde auch die mich-Linie als Grenze genommen, die das Venloer Platt dem mitteldeutschen Bereich zuschlägt.
Die Uerdinger Linie gilt im Allgemeinen als Trennlinie des Limburgischen von den kleverländischen Mundarten. Das heute als Südniederfränkisch bezeichnete Sprachgebiet in Deutschland weist dagegen überwiegend die ich-Nebenform ech auf, während es in dem ostbergischen Übergangsgebiet, dem Gebiet zwischen dem zwischen Benrather und Uerdinger Linie gelegenen Teil des Südniederfränkischen und dem Kleverländischen sowie dem Westfälischen, bereits ek (ik-Nebenform) heißt; eine Eigenschaft, die das Ostbergische mit dem Kleverländischen teilt.
Einzig und allein die Dialekte von Kerkrade und seiner unmittelbaren Umgebung wurde von allen als „ripuarisch-deutscher Dialekt“ anerkannt und eindeutig als „mitteldeutscher Dialekt“ eingestuft.
Theodor Frings stellte in seinen Studien die Theorie auf, dass es ein spezielles Dialektkontinuum gebe, das er in seinen Schriften als Ostlimburgisch-Ripuarisches Übergangsgebiet bezeichnete. Diese Theorie wurde von anderen Germanisten weiterentwickelt, und diese bezeichnen das limburgische Dialektgebiet heute als Südniederfränkisch, ohne eine explizite Einstufung in das nieder- oder mittelfränkische Dialektgebiet. Für die limburgisch-kleverländischen Sprachstufen des Mittelalters wird heute die neutrale Bezeichnung Rhein-Maasländisch verwendet, um diese Sprachstufen nicht als „niederländisch“ oder „deutsch“ einstufen zu müssen.[5] Das trägt der Tatsache Rechnung, dass das Limburgische (und auch das Kleverländische) in diesem Übergangsgebiet viele Übereinstimmungen mit beiden benachbarten Sprachen hat. Mit der Zusammenfassung des gesamten Niederrhein-Maasgebietes zum „Rhein-Maasländischen“ wurde auch der Dialektraum des Kleverländischen mit einbezogen.
Das im 12. Jahrhundert im Rhein-Maas-Dreieck aufgekommene Rhein-Maasländisch wies zwar viele Elemente der regionalen Mundarten auf, ist aber nicht ohne Weiteres mit diesen gleichzusetzen. Das an Rhein und Maas gesprochene niederrheinische Platt war die Sprache der – oft schreibunkundigen – einfachen Leute; Rhein-Maasländisch dagegen war die geschriebene Sprache der gehobenen Stände und Kanzleien und hatte Latein als Schreibsprache weitgehend abgelöst, bis es ab dem 16. Jahrhundert selbst an Bedeutung verlor; einerseits zugunsten des sich über Köln nach Norden ausbreitenden „Hochdeutschen“, andererseits zugunsten einer in den heutigen Niederlanden entstehenden eigenen Schriftsprache. Allerdings konnte sich die „hochdeutsche Schriftsprache“ nicht überall am Niederrhein gleich schnell verbreiten. Über einen längeren Zeitraum existierten in manchen Städten (u. a. in Geldern, Kleve, Wesel, Krefeld) Deutsch und Niederländisch nebeneinander und Erlasse wurden in beiden Schriftsprachen herausgegeben.[6]
Ab dem 18. Jahrhundert war die sprachliche Trennung zwischen (deutschem) Niederrhein und (niederländischem) Maasgebiet abgeschlossen. Rhein-Maasländisch als Schriftsprache verschwand, die neuen Hoch- und Schriftsprachen gingen getrennte Wege. Kleverländisch und Limburgisch als gesprochene Mundarten aber hielten sich jedoch grenzübergreifend bis in die Neuzeit.[5][7]
Spracheigenschaften
So wie einige andere indogermanische Sprachen – Serbokroatisch, Slowenisch, Norwegisch, Schwedisch und Luxemburgisch – nutzt das Limburgische einen sogenannten Tonakzent, was ihm einen sehr melodisch anmutenden Klang verleiht. Es hat zwei Töne, den sogenannten Stoßton (stoottoon) und den Schleifton (sleeptoon). Beide Töne beginnen hoch und fallen dann ab. Der Schleifton endet aber mit einem erneuten Anstieg, während der Stoßton tief bleibt. Es gibt zwei zie geschriebene Wörter; die Bedeutung mit Stoßton ausgesprochen ist „Seite“, mit dem Schleifton aber „Frau“.
Zum Limburgischen zählen heute folgende Dialekte:
- In den Niederlanden und Belgien
- Getelands (West-Limburgisch-Brabantisch aber immer noch "ich maak" und weiter "mich,oech" und zum teile auch nog "ooch").
- West-Limburgisch (gij-Limburgisch) im Gebiet Hasselt-Tongern.
- mich-Quartier im Gebiet Venlo und Umgebung.[8]
- Zentral-Limburgisch im Gebiet Genk-Maastricht. (beispiel: ich ‚ich‘, maake ‚machen‘, loope ‚laufen‘, sjommel ‚Schaukel‘, gèzìt ‚Zeitung‘, trein ‚Zug‘, weer ‚wir‘)
- Ost-Limburgisch im Gebiet Sittard-Roermond. (beispiel: èch ‚ich‘, make ‚machen‘, loupe ‚laufen‘, sjógkel ‚Schaukel‘, gezèt ‚Zeitung‘, trein ‚Zug‘, veer ‚wir‘)
- Südostlimburgisch im Gebiet um Kerkrade und Vaals. (beispiel: ich/isj ‚ich‘, mache ‚machen‘, lofe ‚laufen‘, sjokkel ‚Schaukel‘, tsidung ‚Zeitung‘, zog ‚Zug‘, viir ‚wir‘)[9]
- In Deutschland
- Im Gebiet Viersen-Krefeld (Krieewelsch)-Neuss-Düsseldorf-Heinsberg-Mönchengladbach,
als Bergisch auch in Mettmann, Solingen, Remscheid, Velbert, Neviges, Heiligenhaus und Wülfrath
Diese Einteilung basiert v. a. auf dem Vorkommen des Postalveolars „sch“, ein Phonem, das im Westlimburgischen, wie im Standard-Niederländischen, unbekannt ist, also nur in Fremdwörtern auftaucht, im Ostlimburgischen dagegen wie im Deutschen vor den Konsonanten l, m, n, p, t vorkommt und teilweise, bei Eupen und Kerkrade im Osten, auch vor „w“. Damit steht der limburgische Dialekt linguistisch als Übergang zwischen dem Kleverländischen und dem Ripuarischen. In Deutschland, wo es am mittleren und südlichen Niederrhein, in Düsseldorf und in Teilen des Bergischen Landes gesprochen wird, wird das „Limburgische“ häufig gemeinsam mit dem Kleverländischen als „niederrheinische“ oder „niederfränkische Sprache“ zusammengefasst.
In den Niederlanden und in Belgien wird die Grenze des Betonungsgebiets als Grenze des Limburgischen angenommen. Innerhalb dieses Gebiets unterscheidet man zwei unterschiedliche Weisen, auf die man eine lange Silbe aussprechen kann.
Jüngere Publikationen bezeichnen die Sprache Limburgisch als den „kulturellen Kitt“ der Euregio um Hasselt, Aachen, Venlo und Mönchengladbach. Sie entwickelte sich in der Zeit des Mittelniederländischen, also etwa seit 1350, als die Jahrhunderte später erfolgte Trennung zwischen Deutsch und Niederländisch in der heutigen Form noch nicht existierte. Ihre weitere Bildung wird unter anderem auf den Einfluss der altkölschen Sprache zurückgeführt, der von Trier bzw. Koblenz bis Xanten wirkte.
Siehe auch
Limburgische Mundarten:
Anderes:
- Henese Fleck, Geheimsprache, von Breyell ausgehend
- Euregio Maas-Rhein
Literatur
- Katja Lochtman: Limburgisch. In: Janet Duke (Hrsg.): EuroComGerm. Germanische Sprachen lesen lernen. Band 2: Seltener gelernte germanische Sprachen. Afrikaans, Färöisch, Friesisch, Jenisch, Jiddisch, Limburgisch, Luxemburgisch, Niederdeutsch, Nynorsk. Shaker, Düren 2019, ISBN 978-3-8440-6412-4, S. 161–186.
- Jürgen Erich Schmidt, Robert Möller: Historisches Westdeutsch/Rheinisch (Moselfränkisch, Ripuarisch, Südniederfränkisch). In: Joachim Herrgen, Jürgen Erich Schmidt: Sprache und Raum. Ein internationales Handbuch der Sprachvariation. Band 4: Deutsch (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. Band 30.4). De Gruyter Mouton, Berlin/Boston 2019, ISBN 978-3-11-018003-9, S. 515–550.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Limburgisch bei Ethnologue
- Jürgen Erich Schmidt, Robert Möller: Historisches Westdeutsch/Rheinisch (Moselfränkisch, Ripuarisch, Südniederfränkisch). In: Sprache und Raum: Ein internationales Handbuch der Sprachvariation. Band 4: Deutsch. Herausgegeben von Joachim Herrgen, Jürgen Erich Schmidt. Unter Mitarbeit von Hanna Fischer und Birgitte Ganswindt. Band 30.4 von Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft (Handbooks of Linguistics and Communication Science / Manuels de linguistique et des sciences de communication) (HSK). Berlin/Boston, 2019, S. 515ff., hier S. 528
- Europarat: Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Siehe: Treaty No.148 - European Charter for Regional or Minority Languages und mithin Reservations and Declarations for Treaty No.148 - European Charter for Regional or Minority Languages: „The Kingdom of the Netherlands declares [...] that the principles enumerated in Part II of the Charter will be applied to the Limburger language used in the Netherlands.“
- Heinz Eickmans: Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden), Unterkapitel Limburgisch. In: Franz Lebsanft, Monika Wingender (Hrsgg.): Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen: Ein Handbuch zur Sprachpolitik des Europarats. Walter de Gruyter, Berlin/Boston, 2012, S. 153ff., hier S. 163: „Das als Regionalsprache der Niederlande anerkannte Limburgische [...]“
- Irmgard Hantsche: Atlas zur Geschichte des Niederrheins, S. 66; erschienen in der Schriftenreihe der Niederrhein-Akademie, Band 4 (ISBN 3-89355-200-6)
- Georg Cornelissen: Kleine Niederrheinische Sprachgeschichte (1300 – 1900), Verlag B.O.S.S-Druck, Kleve, ISBN 90-807292-2-1, S. 62–94
- Dieter Heimböckel: Sprache und Literatur am Niederrhein, Schriftenreihe der Niederrhein-Akademie Band 3, ISBN 3-89355-185-9, S. 15–55
- Anmerkung 1: Dieses ursprünglich kleverländische Dialektgebiet liegt nördlich der Uerdinger Linie und verwendet für das Wort „ich“ die Bezeichnung ik. Daneben wurde aber das entsprechende Wort „mik“ (was hier zu erwarten wäre) zu mich verschoben. Diese ik/mich-Kombination teilt das Venloer Platt auch mit den Dialekten von Straelen, Geldern und Moers. Einst gehörte auch das Krefelder Platt in diese Gruppe. Doch heute liegt diese Stadt im ech-Gebiet wie auch die Wenkerbögen des 19. Jahrhunderts es eindeutig belegen.
Mitunter wurde in der Germanistik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts der Geltungsbereich des als „Mitteldeutsch“ bezeichneten Dialektraumes auch auf das mich-Quartier ausgedehnt, so dass Venlo beispielsweise dann diesem Dialektraum angehörte. Bei der allgemein üblichen Zuordnung des Venloer Platts zu einem der großen Dialekträumen des Kontinentalwestgermanischen Dialektkontinuums wird dieses der „niederdeutschen Gruppe“ zugerechnet. - Anmerkung 2: Dieses Dialektgebiet gehört im engeren Sinn zu den ripuarisch-mittelfränkischen Dialekten und gehört als einziger limburgischer Dialekt eindeutig zum mitteldeutschen Sprachraum. In der Zeit zwischen dem 19. Jahrhundert und 1935 war in Kerkrade neben dem Niederländischen auch das Hochdeutsche als Verwaltungs- und Schulsprache zugelassen.
Weblinks
- Literatur von und über Limburgisch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.vanoostendorp.nl/fonologie/tongval/t33.html