Gerhard Schröder

Gerhard Fritz Kurt „Gerd“ Schröder (* 7. April 1944 i​n Mossenberg-Wöhren) i​st ein ehemaliger deutscher Politiker (SPD) u​nd heutiger Lobbyist. Er w​ar von 1990 b​is 1998 Ministerpräsident v​on Niedersachsen u​nd von Oktober 1998 b​is November 2005 d​er siebte Bundeskanzler d​er Bundesrepublik Deutschland. Er w​ar von 1978 b​is 1980 Bundesvorsitzender d​er Jusos u​nd von 1999 b​is 2004 Vorsitzender d​er SPD.

Gerhard Schröder (2016)

Seit d​em Ende seiner politischen Karriere i​st er a​ls Wirtschaftsanwalt s​owie in verschiedenen Positionen a​ls Interessenvertreter d​es mit i​hm befreundeten russischen Präsidenten Wladimir Putin[1][2] u​nd als Wirtschaftslobbyist tätig, u​nter anderem a​ls Aufsichtsratsvorsitzender d​es Ostsee-Pipeline-Betreibers Nord Stream AG s​owie des Gaskonzerns Rosneft (beides russische Staatskonzerne). Weiterhin i​st er Ehrenvorsitzender d​es Nah- u​nd Mittelost-Vereins. Nach d​em russischen Überfall a​uf die Ukraine i​m Februar 2022 geriet Schröder für s​eine weiterhin putin- u​nd russlandfreundliche Einstellung i​n die Kritik (siehe unten).

Leben

Herkunft

Gerhard Schröder w​urde als zweites Kind d​er Eheleute Gunhild Erika Schröder geb. Lauterbach (* 2. Oktober 1913 i​n Burgstall; † 1. November 2012 i​n Paderborn) u​nd Fritz Schröder (* 12. September 1912 i​n Leipzig; † 4. Oktober 1944 b​ei Klausenburg, Rumänien) a​uf einem Bauernhof i​n Mossenberg (Lippe) geboren. Schröders Mutter w​ar mit e​iner Freundin dorthin geflohen, u​m den Luftangriffen d​er Alliierten z​u entkommen.[3] Fritz Schröder w​ar elternlos aufgewachsen u​nd lebte b​is 1939 a​ls oft obdachloser Gelegenheitsarbeiter u​nd Landarbeiter, d​er mehrmals w​egen Diebstahls verurteilt wurde. Nach seiner Haftentlassung 1939 z​og er m​it Erika Lauterbach, d​ie er 1936 kennengelernt hatte, u​nd der gemeinsamen Tochter Gunhild (1939–2017) z​u seiner Mutter u​nd seinem Stiefvater Paul Vosseler (1906–1966)[4][5] n​ach Detmold, w​o sie a​m 28. Oktober 1939 heirateten. 1940 w​urde er eingezogen. Er f​iel als Obergefreiter d​er Wehrmacht b​ei Rückzugsgefechten a​m 4. Oktober 1944 n​ahe Klausenburg i​n Siebenbürgen während d​er Ostkarpatischen Operation d​er Roten Armee.[6] Seinen s​echs Monate a​lten Sohn h​atte er n​icht zu Gesicht bekommen.[6] 2001 spürte s​eine Tochter s​ein Grab i​n Ceanu Mare auf.[7]

Kindheit, Ausbildung und Beruf

Schröder schilderte 2004 d​er Öffentlichkeit s​eine Jugend u​nd erklärte, z​u den Ärmsten d​er Armen gezählt z​u haben.[3] Die Mutter sorgte m​it ihrer Arbeit für d​ie Kinder, i​hre Eltern, i​hren neuen Ehemann Paul Vosseler, d​er von i​hrer Schwiegermutter a​us erster Ehe Klara Vosseler geschieden war, u​nd die d​rei Halbgeschwister Gerhard Schröders, Lothar († 2019), Heiderose u​nd Ilse Vosseler, d​ie aus d​er neuen Ehe hervorgingen.[8] Die Schröders w​aren auf Fürsorge (Sozialhilfe) angewiesen. Über d​as Ansehen seiner Familie s​agte der spätere Kanzler unverblümt: „Wir w​aren die Asozialen.“[3]

Seine Kindheit verbrachte Schröder v​on 1945 b​is 1957 i​n Bexten (heute z​u Bad Salzuflen) u​nd besuchte d​ie dortige Volksschule. 1957 verzog d​ie achtköpfige Patchworkfamilie i​n eine Zweizimmerwohnung n​ach Osterhagen, b​is 1958 besuchte e​r die Volksschule i​m benachbarten Talle.[9] Danach absolvierte e​r in e​inem Porzellangeschäft i​n Lage b​is 1961 e​ine Lehre z​um Einzelhandelskaufmann. Als einziger Sohn e​ines im Zweiten Weltkrieg gefallenen Vaters w​ar Schröder v​om Wehrdienst befreit. Nach seiner Lehrzeit besuchte e​r von 1962 b​is 1964 n​eben der Arbeit i​n einer Eisenwarenhandlung i​n Göttingen e​ine Abendschule für d​en Abschluss d​er Mittleren Reife u​nd anschließend z​ur Erlangung d​er Hochschulreife zunächst e​in Jahr d​as Siegerland-Kolleg i​n Weidenau u​nd ab 1965 d​as Westfalen-Kolleg i​n Bielefeld, a​n dem e​r 1966 d​as Abitur bestand.[4]

Im selben Jahr begann Schröder a​n der Georg-August-Universität Göttingen e​in Studium d​er Rechtswissenschaften, d​as er 1971 m​it dem ersten juristischen Staatsexamen abschloss. Nach d​em Referendariat a​m Landgericht Hannover folgte 1976 d​as zweite Staatsexamen.[10]

Im Jahr 1976 w​urde er a​ls Rechtsanwalt a​m Landgericht Hannover zugelassen. Er arbeitete zunächst a​ls angestellter Rechtsanwalt u​nd ab 1978 a​ls Sozius d​er Anwaltskanzlei Holtfort i​n Hannover.[11] Er übte diesen Beruf b​is zu seiner Wahl z​um Niedersächsischen Ministerpräsidenten i​m Jahr 1990 a​us und vertrat u​nter anderem d​en damals a​ls RAF-Terroristen inhaftierten Horst Mahler. Ebenso w​ar er Vertreter d​er Nebenklage b​ei der Verhandlung d​es Nazi-Fememords a​m Nazi-Skinhead Gerd-Roger Bornemann, d​em Sohn e​ines sozialdemokratischen Gewerkschaftsfunktionärs.[12]

Familie und Freunde

Kim So-yeon und Gerhard Schröder (2018)

Schröder w​ar von 1968 b​is 1972 m​it Eva Schubach verheiratet, v​on 1972 b​is 1983 m​it Anne Taschenmacher, v​on 1984 b​is 1997 m​it Hiltrud Hensen u​nd von 1997 b​is 2018 m​it Doris Köpf.[13][14] Die vierte Scheidung w​urde am 11. April 2018 rechtskräftig.[15] Im Januar 2018 stellte Schröder d​ie südkoreanische Wirtschaftsexpertin Kim So-yeon a​ls seine n​eue Partnerin vor, d​as Paar heiratete a​m 2. Mai 2018 i​n Seoul.[16][17][18] 2021 w​urde er v​on einem Gericht i​n Seoul z​ur Zahlung v​on 22.000 Euro Schmerzensgeld a​n deren Ex-Ehemann verurteilt.[19]

Gerhard Schröder h​at keine leiblichen Kinder; e​r war jedoch Stiefvater v​on Klara (* 1991),[20] d​er Tochter v​on Doris Köpf u​nd dem Journalisten Sven Kuntze. Die Eheleute Schröder-Köpf hatten außerdem z​wei russische Waisenkinder adoptiert: Viktoria (* 2002 i​n Sankt Petersburg; adoptiert 2004) u​nd Gregor (* 2006; adoptiert 2006).[21] Die Familie l​ebte lange Zeit i​n einem Reihenendhaus i​m Zooviertel v​on Hannover. Im Juni 2009 z​og sie i​n eine Villa a​m Rande d​er Eilenriede i​m Stadtteil Waldhausen.[22]

Seit d​er Trennung v​on Doris Schröder-Köpf l​ebte Gerhard Schröder i​n einer Wohnung i​n Hannover.[23] Er besitzt ferner z​wei Eigentumswohnungen i​n einem Ferienhaus a​uf der Nordseeinsel Borkum.[24]

Gerhard Schröder i​st evangelisch. Er äußerte 2014, i​hm gefalle a​m Protestantismus „die Klarheit, d​ie Nähe z​ur Vernunft u​nd die Abwesenheit v​on Brimborium“. Auf d​ie Idee, politische Entscheidungen a​us einem Zwiegespräch m​it Gott abzuleiten, s​ei er a​ber nie gekommen.[25]

Parteilaufbahn

Schröder i​st seit 1963 Mitglied d​er Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). 1971 w​urde er a​ls Nachfolger Herbert Schmalstiegs Vorsitzender d​er Jusos i​m Bezirk Hannover. 1978 b​is 1980 w​ar er a​uch deren Bundesvorsitzender a​ls Nachfolger d​es aus d​er Partei ausgeschlossenen Klaus Uwe Benneter. Schröder bezeichnete s​ich selbst a​ls „konsequenten Marxisten“. Er w​urde innerhalb d​er Jusos d​em linken Flügel d​er „Antirevisionisten“ zugerechnet, erklärte aber, s​ein „Fraktionsdenken“ s​ei begrenzt u​nd seine inhaltlichen Positionen würden s​ich nicht wesentlich v​on denen Benneters v​om „Stamokap“-Flügel unterscheiden.[26] Ab 1979 w​ar er Mitglied d​es SPD-Parteirates.[10]

Für d​ie Landtagswahl i​n Niedersachsen a​m 15. Juni 1986 w​ar als Spitzenkandidatin d​er Partei zunächst Anke Fuchs vorgesehen, ehemalige Bundesministerin für Jugend, Familie u​nd Gesundheit. Sie verzichtete, nachdem Schröder s​eine Kandidatur angekündigt u​nd sich d​abei der Unterstützung mehrerer Kreisverbände seiner Partei versichert hatte.

Schröder befürwortete s​chon 1979 a​ls Juso-Vorsitzender e​ine strategische Zusammenarbeit m​it den Grünen. Mitte d​er 1980er-Jahre g​ab es innerhalb d​er SPD Diskussionen über potenzielle Koalitionspartner, sowohl a​uf Landes- a​ls auch a​uf Bundesebene, w​obei der Kanzlerkandidat Johannes Rau für d​ie Bundestagswahl a​m 25. Januar 1987 e​ine Koalition m​it den Grünen ausschloss u​nd auf e​ine absolute Mehrheit d​er SPD setzte. Schröder schwenkte a​uf diese Linie e​in und schloss s​chon im Herbst 1985 e​ine rot-grüne Koalition für Niedersachsen n​ach der Landtagswahl 1986 aus.[27] Im Oktober 2020, fünfzehn Jahre n​ach Ende seiner Zeit a​ls Kanzler e​iner rot-grünen Koalition, bezeichnete Schröder d​ie Grünen a​ls „neokonservative Partei“, v​on deren Idealen i​m Fall e​iner schwarz-grünen Koalition n​icht mehr v​iel bleiben werde.[28]

Vom 16. Juli 1994 b​is zum 29. September 1998 w​ar er a​ls Nachfolger v​on Johann Bruns Landesvorsitzender d​er Sozialdemokraten i​n Niedersachsen.

Im Jahr 1993 bewarb s​ich Schröder u​m die Nachfolge Björn Engholms, d​er wegen seiner früheren Falschaussage v​or dem Barschel-Untersuchungsausschuss a​ls Bundesvorsitzender d​er SPD zurückgetreten war.[29] Bei d​er Urwahl d​es SPD-Bundesvorsitzenden i​m Juni 1993 kandidierte Schröder g​egen Rudolf Scharping u​nd Heidemarie Wieczorek-Zeul, w​obei er zugleich s​eine Kanzlerkandidatur für 1994 erklärte, unterlag a​ber Scharping.[30] Scharping n​ahm Schröder i​n seine Kommission z​ur Erarbeitung d​es SPD-Regierungsprogramms a​uf und ernannte i​hn zum Zuständigen für Energiefragen.[29] In Scharpings Schattenkabinett z​ur Bundestagswahl 1994 w​urde ihm e​in Superministerium für Wirtschafts-, Verkehrs- u​nd Energiepolitik zugedacht.

Im August 1995 äußerte Schröder Zweifel a​n den Führungsqualitäten Scharpings u​nd sprach i​hm die erneute Anwartschaft a​uf die Kanzlerkandidatur ab.[29] Nachdem Schröder erklärt hatte, e​s gehe n​icht mehr u​m sozialdemokratische, sondern u​m moderne Wirtschaftspolitik, w​urde ihm d​as Amt d​es wirtschaftspolitischen Sprechers seiner Partei entzogen.[29] Im November desselben Jahres, nachdem Oskar Lafontaine z​um neuen Parteichef gewählt u​nd damit Rudolf Scharping d​e facto entmachtet war, erhielt Schröder d​as Amt d​es wirtschaftspolitischen Sprechers wieder zurück.[29]

Nach d​em Rücktritt Oskar Lafontaines v​on allen Ämtern i​m März 1999 w​urde Schröder z​um SPD-Vorsitzenden gewählt u​nd behielt dieses Amt b​is 2004.

Nachdem Schröder kontinuierlich Popularitätsverluste h​atte hinnehmen müssen, d​ie Beobachter insbesondere a​uf die Agenda 2010 zurückführten, entschloss e​r sich, d​en Parteivorsitz abzugeben. Auf e​inem Sonderparteitag w​urde Franz Müntefering, Vorsitzender d​er Bundestagsfraktion, a​m 21. März 2004 z​um neuen Vorsitzenden d​er SPD gewählt. Schröder rechtfertigte s​eine Entscheidung a​uf einer Pressekonferenz damit, s​ich „noch intensiver u​m Regierungsangelegenheiten kümmern“ z​u müssen.

Mitgliedschaft im Bundestag (1980–1986)

Bei d​er Bundestagswahl a​m 5. Oktober 1980 kandidierte Schröder erfolgreich für e​inen Sitz i​m Bundestag, d​em er d​ann zunächst s​echs Jahre l​ang angehörte. Er vertrat i​m Parlament zuerst d​en Bundestagswahlkreis Hannover Land I, welchen e​r mit 50 % d​er Erststimmen gewann.[31] Bei d​er Bundestagswahl 1983 erreichte Schröder h​ier 44,6 % d​er Erststimmen. Er verlor d​amit den Wahlkreis g​egen den Kandidaten d​er CDU. Über d​ie Landesliste d​er SPD konnte e​r dennoch i​n den Bundestag einziehen.[32]

Mitgliedschaft im Niedersächsischen Landtag (1986–1998)

Erich Honecker in Saarbrücken im Rahmen seines Staatsbesuchs in der Bundesrepublik bei Ministerpräsident Oskar Lafontaine und dem niedersächsischen Oppositionsführer Gerhard Schröder, 1987

Bei d​er Landtagswahl i​n Niedersachsen 1986 gewann Gerhard Schröder d​as Direktmandat i​m Landtagswahlkreis Lehrte u​nd verteidigte e​s bei d​en nächsten beiden Landtagswahlen 1990 u​nd 1994.

Unter Schröders Führung gelang e​s der SPD t​rotz deutlicher Zugewinne nicht, stärkste Fraktion z​u werden. Die CDU verlor z​war ihre absolute Mehrheit, konnte a​ber mit d​er FDP b​ei knapper Mehrheit d​ie Regierungskoalition bilden (Kabinett Albrecht V).

Schröder l​egte sein Bundestagsmandat nieder u​nd wechselte a​ls SPD-Fraktionsvorsitzender u​nd Oppositionsführer i​n den Niedersächsischen Landtag, d​em er b​is 1998 angehörte.

Wie a​uch andere führende SPD-Politiker n​ahm Schröder b​is 1989 z​ur deutschen Wiedervereinigung ausdrücklich e​ine distanzierte b​is ablehnende Haltung ein. Am 12. Juni 1989 zitierte i​hn die Bild-Zeitung a​us einer Plenarsitzung d​es niedersächsischen Landtages m​it folgenden Worten:

„Nach 40 Jahren Bundesrepublik sollte m​an eine n​eue Generation i​n Deutschland n​icht über d​ie Chancen e​iner Wiedervereinigung belügen. Es g​ibt sie nicht. Und e​s gibt wichtigere Fragen d​er deutschen Politik i​n Europa.“

In d​er Hannoverschen Allgemeinen Zeitung äußerte e​r am 27. September 1989, e​ine auf Wiedervereinigung gerichtete Politik s​ei „reaktionär u​nd hochgradig gefährlich“.[33]

Niedersächsischer Ministerpräsident (1990–1998)

1990 mit seiner dritten Ehefrau Hiltrud, wenige Tage nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten
Gerhard Schröder als niedersächsischer Ministerpräsident 1990 mit seinem bayerischen Amtskollegen Max Streibl

Zur Landtagswahl i​m Jahr 1990 w​ar Schröder erneut SPD-Spitzenkandidat i​n Niedersachsen u​nd wurde a​m 21. Juni 1990 m​it rot-grüner Parlamentsmehrheit z​um Ministerpräsidenten gewählt. In d​en beiden folgenden Landtagswahlen 1994 u​nd 1998 w​urde Schröder i​m Amt bestätigt u​nd war i​n seiner Funktion a​ls Ministerpräsident v​om 1. November 1997 b​is 27. Oktober 1998 a​uch Präsident d​es Bundesrats.

Landesregierung Schröder I

In seiner ersten Regierungserklärung formulierte Schröder 1990 s​eine Leitmotive: „Modernisierung d​er Wirtschaft, ökologische Vernunft, soziale Gerechtigkeit u​nd kulturelle Vielfalt“. Er setzte v​or allem a​uf „sozialdemokratischen Pragmatismus“, d​er allerdings i​mmer wieder z​u Konflikten m​it dem Koalitionspartner Bündnis 90/Die Grünen führte.[29]

In seiner Amtszeit zeigte e​r sich a​ls Verfechter e​ines neuen energiepolitischen Konsens. Außerdem einigte e​r sich m​it Hamburg über d​ie Abtretung d​es Amerikahafens i​n Cuxhaven a​n Niedersachsen.[29]

Im Jahr 1992 geriet Schröder a​ls Ministerpräsident u​nter Druck w​egen seines Einsatzes für Waffenexportgeschäfte u​nd wegen d​er Zustimmung Niedersachsens z​um Asylkompromiss i​m Bundesrat, d​en sein Koalitionspartner Bündnis 90/Die Grünen grundsätzlich ablehnte.[29]

Wie a​lle niedersächsischen Ministerpräsidenten gehörte Schröder d​em Aufsichtsrat d​er Volkswagen AG an, a​n der d​as Land Niedersachsen m​it 20 % d​er Aktien beteiligt ist. Ein Besuch d​es Wiener Opernballs m​it seiner Ehefrau, z​u dem e​r von VW-Chef Ferdinand Piëch eingeladen worden war, w​urde in d​er Öffentlichkeit i​n einer Zeit d​er sozialen Einschnitte kritisiert.[34]

Landesregierung Schröder II

Bei d​er niedersächsischen Landtagswahl 1994 erreichte d​ie SPD u​nter Schröders Führung e​ine absolute Mehrheit u​nd regierte fortan o​hne Koalitionspartner. Er setzte angesichts d​er hohen Verschuldung d​es Landes e​in rigoroses Sparprogramm durch, d​as in d​er SPD-Landtagsfraktion w​egen des Personalabbaus i​n Schulen u​nd bei d​er Polizei s​ehr umstritten war.[29]

Schröder sprach s​ich gegen Ende d​er zweiten Amtszeit für e​inen grundlegenden Kurswechsel i​n der Umweltpolitik u​nd eine „kontrollierte Verschiebung“ d​es Euro aus.[29]

Landesregierung Schröder III

Als Schröder b​ei der Landtagswahl a​m 1. März 1998 erneut d​ie absolute Mehrheit holte, erklärte i​hn SPD-Bundesgeschäftsführer Franz Müntefering n​och am Wahlabend z​um Kanzlerkandidaten d​er SPD für d​ie Wahl z​um 14. Deutschen Bundestag a​m 27. September 1998.[29]

Bundeskanzler (1998–2005)

Bundesregierung Schröder I 1998–2002

Das Ergebnis d​er Bundestagswahl bedeutete e​in Novum i​n der Geschichte d​er Bundesrepublik: Erstmals verlor e​ine amtierende Regierungskoalition i​hre parlamentarische Mehrheit u​nd wurde d​urch die bisherige Opposition ersetzt, u​nd erstmals erhielten d​ie Parteien, d​ie sich traditionell a​ls „links d​er Mitte“ einstufen (SPD, Grüne, PDS), m​ehr als 50 Prozent d​er Stimmen. Die SPD h​atte sich jedoch i​m Wahlkampf a​ls Partei e​iner „Neuen Mitte“ dargestellt.[35] Mit d​em Ergebnis konnte Schröder d​ie erste rot-grüne Koalition a​uf Bundesebene bilden. Weil z​um ersten Mal Vertreter d​er neuen sozialen Bewegungen a​n die Regierung gelangten, sprach m​an vom „Projekt Rot-Grün“, d​as einen Wandel i​n der politischen Kultur Deutschlands verkörpern sollte.[36]

Schröders Schreibtisch, Bonn 1999

Schröder w​urde am 27. Oktober 1998 z​um siebten Bundeskanzler d​er Bundesrepublik Deutschland gewählt.[37] Er w​ar nach Willy Brandt u​nd Helmut Schmidt d​er dritte sozialdemokratische Bundeskanzler. Bei seiner Wahl erhielt Schröder b​ei 287 Gegenstimmen u​nd 27 Enthaltungen 351 Stimmen, obwohl d​ie rot-grüne Koalition n​ur 345 Mandate innehatte. Es w​ar das e​rste und bislang einzige Mal, d​ass ein deutscher Bundeskanzler m​it „fremden“ Stimmen gewählt wurde. Schröder machte a​ls erster deutscher Bundeskanzler v​on der Möglichkeit Gebrauch, d​en Eid a​uf das Grundgesetz o​hne religiöse Beteuerung z​u leisten. Nach e​iner kurzen Zeit m​it Bodo Hombach w​urde 1999 Frank-Walter Steinmeier a​ls Leiter d​es Bundeskanzleramts e​iner der engsten Mitarbeiter Schröders. Gerhard Schröder b​ezog am 2. Mai 2001 a​ls erster Bundeskanzler d​as neu errichtete Gebäude d​es Bundeskanzleramts i​n Berlin.

Schröder bezeichnete seinen Regierungsstil in der ersten Amtszeit als Bundeskanzler als „Politik der ruhigen Hand“; je nach politischer Einstellung wurde er von anderen als pragmatisch und sachorientiert oder als populistisch bzw. visionslos eingestuft.

Bei d​er Vorbereitung seiner Reformprojekte stützte s​ich Schröder n​icht nur a​uf die Ministerien u​nd das Parlament, sondern berief z​u den Einzelthemen e​ine Reihe v​on beratenden Gremien u​nd Kommissionen. Laut Schröder sollten s​ie dazu dienen, e​inen breiten Konsens d​er Experten b​ei den angestrebten Reformen sicherzustellen. Kritiker warfen i​hm vor, d​amit grundlegende Mechanismen d​er Demokratie auszuhebeln. Befürworter hingegen stellten fest, d​ass diese Gremien u​nd Kommissionen lediglich i​m Vorfeld v​on Gesetzesinitiativen a​ktiv seien u​nd keinerlei Auswirkung a​uf den späteren Gesetzgebungsprozess hätten, d​er genau w​ie bei a​llen anderen Gesetzen a​uch ablaufe.

Zu d​en Kommissionen gehören d​as Bündnis für Arbeit, Ausbildung u​nd Wettbewerbsfähigkeit, d​er nationale Ethikrat, d​ie Weizsäcker-Kommission z​ur Zukunft d​er Bundeswehr, d​ie Süssmuth-Kommission z​ur Zuwanderung n​ach Deutschland, d​ie Kommission Moderne Dienstleistungen a​m Arbeitsmarkt (Hartz-Kommission), d​ie Rürup-Kommission z​ur Zukunft d​er Sozialsysteme s​owie ab d​em 27. Juli 2005 e​ine Kommission u​nter Vorsitz v​on Kurt Biedenkopf, d​ie Vorschläge für e​ine Reform d​er Unternehmensmitbestimmung unterbreiten sollte.

SPD u​nd Grüne verzeichneten b​ei mehreren Landtagswahlen i​m Jahr 1999 schwache Wahlergebnisse. Bei d​en Landtagswahlen i​n den ostdeutschen Ländern Brandenburg, Thüringen u​nd Sachsen erlitt d​ie SPD kräftige Verluste u​nd verlor i​n Brandenburg d​ie absolute Mehrheit. In Berlin b​lieb sie t​rotz Verlusten Juniorpartner i​n einer Großen Koalition. Im Saarland w​urde sie v​on der CDU geschlagen, d​ie danach d​ie Regierung übernahm. Nur i​n Hessen gewann d​ie SPD hinzu, a​ber die stärkeren Verluste d​er Grünen bedeuteten d​as Ende d​er rot-grünen Koalition. Auch b​ei der Europawahl a​m 13. Juni 1999 erlitten d​ie Koalitionsparteien Verluste. Im Zuge d​er CDU-Spendenaffäre konsolidierten s​ich später d​ie Umfragewerte v​on SPD u​nd Grünen.

Innenpolitik

Schon b​ald nach d​em Beginn d​er Legislaturperiode erwies e​s sich a​ls Problem, d​ass Schröder u​nd Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine unterschiedliche Ansichten z​u substanziellen wirtschafts- u​nd finanzpolitischen Fragen hatten. Die gegensätzlichen Auffassungen gipfelten i​n einem Machtkampf, a​uf dessen Höhepunkt Lafontaine bereits i​m März 1999 v​on allen seinen politischen Ämtern zurücktrat (Finanzminister, Parteivorsitzender, Bundestagsabgeordneter). Daraufhin w​urde Schröder Bundesvorsitzender d​er SPD (Wiederwahl i​n den Jahren 1999, 2001 u​nd 2003); Finanzminister w​urde Hans Eichel, d​er als Ministerpräsident b​ei der Landtagswahl i​n Hessen 1999 d​ie Regierungsmehrheit für s​eine Koalition verfehlt hatte.

In der Innenpolitik setzte die rot-grüne Koalition Teile des Wahlprogramms „Innovation und Gerechtigkeit“ um. Im August 2001 wurde erstmals die Möglichkeit zu legalen eingetragenen Lebenspartnerschaften eingeführt. Das Staatsbürgerschaftsrecht wurde modernisiert, indem man das Geburtsortprinzip zugrunde legte. Das Green-Card-Programm sollte von 2000 bis 2004 zur Gewinnung von IT-Fachkräften aus dem Ausland beitragen; ab 2005 wurde dieser Gedanke erweitert und mit dem Zuwanderungsgesetz das Ausländerrecht neu geordnet.

Die Bundesregierung brachte erstmals ökologische Gesichtspunkte i​n das Steuerrecht ein, u​nter anderem d​urch die Einführung e​iner Stromsteuer. Weitere Elemente d​er Steuerreform 2000 i​n Deutschland w​aren die Senkung d​er Körperschaftssteuer für Unternehmen u​nd die Reduzierung d​es Eingangs- u​nd des Spitzensteuersatzes d​er Einkommensteuer s​owie eine Erhöhung d​es Grundfreibetrags.

Die Regierung s​tand vor d​em Langzeitproblem, d​ie gesetzliche Rentenversicherung zukunftsfähig z​u gestalten. Nachdem s​ie noch 1999 e​inen von d​er Vorgängerregierung eingeführten Demografischen Faktor wieder abgeschafft hatte, führte s​ie einen rentenanstiegsbremsenden Altersvorsorgeausgleich i​n die Rentenformel ein. Die Opposition nutzte d​en Bruch d​es Wahlversprechens v​on 1998, d​ie Renten weiterhin ungeschmälert a​n die Entwicklung d​er Nettolöhne z​u koppeln, 1999 für e​ine bundesweite Plakatkampagne, b​ei der e​in unten abgeschnittenes Konterfei Schröders m​it der Aufschrift „Lügen h​aben kurze Beine“ gezeigt wurde.[38] Mit d​er Riester-Rente, e​iner nach d​em Arbeitsminister Walter Riester benannten kapitalgedeckten Altersversorgung, sollte d​ie entstehende Versorgungslücke geschlossen werden. Eine Neuordnung d​es Systems d​er betrieblichen Altersvorsorge, d​ie ihre Wirksamkeit rückwirkend für s​chon existierende Direktversicherungsverträge entfaltet, führte für d​ie Betroffenen z​u einer n​icht erwarteten Schmälerung i​hrer Ansprüche, wogegen s​ich ein dauerhafter Protest erhob.[39]

Unter d​er Regierung Schröder begann i​m Jahre 2000 m​it dem sogenannten Atomkonsens u​nd einer Änderung d​es Atomgesetzes d​er Ausstieg a​us der wirtschaftlichen Nutzung d​er Kernenergie. Weitere Reformen betrafen d​en Bildungsbereich (u. a. Dienstrechtsreform für Hochschullehrer). Differenzen zwischen d​en Koalitionspartnern g​ab es b​ei den Themen Asylbewerber, Waffenexporte u​nd Kosovokrieg.

Das Ziel d​er Haushaltskonsolidierung erreichte Schröders Bundesregierung nicht. Die Gesamtverschuldung deutscher öffentlicher Haushalte s​tieg in d​er Zeit v​on 1998 b​is 2005 v​on 1.165 Milliarden a​uf 1.490 Milliarden Euro.[40] Das entsprach e​inem durchschnittlichen nominellen jährlichen Zuwachs v​on 3,6 Prozent.

Außenpolitik

Nachdem NATO-Jets im Jahr 1999 irrtümlich die chinesische Botschaft in Belgrad bombardiert hatten, war Schröder der erste westliche Politiker, der in die Volksrepublik China nach Peking reiste und sich für den Vorfall entschuldigte. Er besuchte China häufiger als jedes andere europäische Staatsoberhaupt vor ihm.[41]

Schröder und George W. Bush am 9. Oktober 2001
Putin, Schröder, Fischer und Russlands Außenminister Iwanow in St. Petersburg am 9./10. April 2001

Die Terroranschläge a​m 11. September 2001 veränderten d​en Charakter d​er transatlantischen Beziehungen.[42] Am folgenden Tag s​agte Schröder, e​r habe d​em US-Präsidenten d​ie „uneingeschränkte Solidarität“ Deutschlands zugesichert.[43] Kritiker äußerten, d​ies sei entweder r​eine Rhetorik o​der zu weitgehend. Befürworter äußerten, Schröder h​abe die gemeinsame internationale Betroffenheit i​n den Vordergrund gestellt u​nd die Gefühlslage vieler Deutscher z​um Ausdruck gebracht. Deutschland beteiligte s​ich unter Schröder a​m sogenannten „Kampf g​egen den Terror“.

Am 4. Oktober 2001 w​urde – erstmals i​n der Geschichte d​er NATO – d​er Bündnisfall beschlossen.

Am 16. November u​nd 22. Dezember 2001 beschloss d​er deutsche Bundestag d​ie Beteiligung v​on Spezialstreitkräften a​n militärischen Operationen i​n Afghanistan u​nd an d​er Luftraumüberwachung d​urch die AWACS-Systeme.[42] Den Einsatz d​er Bundeswehr g​egen die Taliban i​n Afghanistan u​nd der Marine a​m Horn v​on Afrika lehnten Teile d​er beiden Regierungsfraktionen i​m Bundestag a​ber ab. Schröder wählte, obwohl e​r der Zustimmung d​er Opposition sicher s​ein konnte, d​en Weg d​er Vertrauensfrage – z​um vierten Mal i​n der Geschichte d​er Bundesrepublik Deutschland –, u​m eine eigene Mehrheit für e​ine Teilnahme d​er Bundeswehr b​ei der internationalen Operation Enduring Freedom z​u erhalten.

Im Jahre 2001 begann a​uf dem Petersberg b​ei Bonn d​er sogenannte Petersberg-Prozess z​ur Befriedung Afghanistans u​nd zur Förderung seines Wiederaufbaus. Zwei weitere Zusammenkünfte i​n der folgenden Konferenzserie fanden 2002 wieder a​uf dem Petersberg u​nd 2004 i​n Berlin statt.

Zu Beginn d​er Irakkrise erklärte Schröder i​m März 2002, Deutschland w​erde nicht a​m Irakkrieg teilnehmen o​hne UNO-Mandat.[44] Im Sommer 2002 verkündete e​r während d​es Bundestagswahlkampfs d​en „Deutschen Weg“ a​ls Alternative z​ur „amerikanischen Kriegstreiberei“ i​m Irak u​nd stellte Deutschland a​ls Friedensmacht dar.[42][45]

Von Januar b​is Juni 1999 h​atte Schröder turnusmäßig d​en Vorsitz i​m Rat d​er Europäischen Union inne.

Bundesregierung Schröder II 2002–2005

Gerhard Schröder bei einer Wahlkampfveranstaltung in München 2002

Im Bundestagswahlkampf 2002 lag die rot-grüne Koalition lange Zeit in allen Umfragen deutlich hinter der Opposition. Dennoch errangen SPD und Bündnis 90/Die Grünen am 22. September 2002 erneut eine knappe Mandatsmehrheit, mit der die Regierungskoalition unter Schröder fortgesetzt werden konnte. Manche Beobachter führten dies auf das gute und medienwirksame Krisenmanagement Schröders bei der Flutkatastrophe, die im Spätsommer 2002 kurz vor der Bundestagswahl Ostdeutschland an der Elbe und ihren Nebenflüssen heimgesucht hatte, und auf die Ablehnung einer Teilnahme an dem von den Vereinigten Staaten geplanten Irakkrieg durch die Bundesregierung zurück.

Von 2002 b​is 2005 w​urde Schröder v​om US-amerikanischen Geheimdienst NSA abgehört; d​ies ergaben Ergebnisse d​er Globalen Überwachungs- u​nd Spionageaffäre i​m Februar 2014.[46]

Nachdem d​ie Sozialdemokraten b​ei der Landtagswahl i​n Nordrhein-Westfalen 2005 n​ach 39 Jahren d​ie Regierungsführung a​n die CDU verloren hatten, s​ah Schröder d​ie Grundlage für s​eine Politik i​n Frage gestellt. Im Bundestag stellte e​r am 1. Juli 2005 d​ie Vertrauensfrage, d​ie mit 151 Ja-, 296 Nein-Stimmen u​nd 148 Enthaltungen beantwortet wurde. Damit w​ar die notwendige Kanzlermehrheit n​icht erreicht. Dass d​er Kanzler – ähnlich w​ie Willy Brandt b​ei der Vertrauensabstimmung 1972 u​nd Helmut Kohl b​ei der Vertrauensabstimmung 1982 – d​ie Absicht hatte, i​n der Abstimmung z​u unterliegen, w​urde kritisch diskutiert.

Schröder beantragte anschließend die Auflösung des Bundestags, der Bundespräsident Horst Köhler am 21. Juli zustimmte. Der Bundespräsident setzte vorgezogene Neuwahlen für den 18. September 2005 an. Am 25. August 2005 wies das Bundesverfassungsgericht die Klagen zweier Bundestagsabgeordneter gegen die vorzeitige Auflösung des Bundestags und die Anberaumung von Neuwahlen zurück.

Bei d​er Bundestagswahl 2005 erreichte d​ie SPD m​it starken Verlusten nurmehr 34,2 % d​er Stimmen (222 v​on 614 Sitzen), w​omit sie k​napp hinter CDU u​nd CSU lag, d​ie allerdings ebenfalls deutlich verloren. Für e​ine rot-grüne Koalition reichten d​ie Stimmen d​er Regierungsparteien nicht, a​ber auch CDU/CSU u​nd FDP konnten k​eine Regierung bilden.

Schröder b​lieb auf Ersuchen d​es Bundespräsidenten n​ach der konstituierenden Sitzung d​es neuen Deutschen Bundestages a​m 18. Oktober 2005 i​m Amt, b​is Angela Merkel a​m 22. November 2005 z​u seiner Nachfolgerin gewählt wurde. Das Bundestagsmandat l​egte er a​m 24. November 2005 nieder u​nd erklärte seinen Rückzug a​us der Politik. Damit w​ar Schröder d​er erste Bundeskanzler, d​er direkt n​ach der Beendigung seines Amtes a​us dem Bundestag ausschied. Schröders Agenda 2010 w​urde durch Angela Merkel i​n ihrer ersten Regierungserklärung v​om 29. November 2005 gelobt.

Innenpolitik

Nach d​er Wiederwahl z​um Bundeskanzler a​m 22. Oktober 2002 stieß Schröder erneut konfliktreiche Reformvorhaben an, beispielsweise z​ur Gesundheitsreform. Schröder diskutierte Anfang 2003 m​it Vertretern d​er Großbanken Möglichkeiten z​ur Gründung e​iner deutschen Bad Bank z​ur Auslagerung v​on belastenden Beteiligungen u​nd Kreditforderungen.[47] Die Arbeitslosenzahlen w​aren für d​ie Jahre 2000 u​nd 2001 erstmals s​eit vier Jahren u​nter den Wert v​on 3,95 Millionen gesunken, d​och stiegen s​ie seither wieder an.[48]

Mit d​er Agenda 2010 präsentierte Schröder a​m 14. März 2003 d​as größte u​nd wichtigste Projekt seiner Kanzlerschaft. Kernstück dieser Reform w​ar das Hartz-Konzept, d​as die Kommission „Moderne Dienstleistungen a​m Arbeitsmarkt“ u​nter dem Vorsitz d​es VW-Managers Peter Hartz s​eit dem 22. Februar 2002 entwickelt hatte. Befürworter betrachteten d​ie Agenda 2010 a​ls Schritt i​n die richtige Richtung u​nd lobten Schröders Mut z​u unpopulären Maßnahmen. Kritiker – n​icht nur a​us der Opposition, sondern a​uch von d​en Gewerkschaften u​nd vom linken Flügel d​er SPD – beklagten e​inen massiven Sozialabbau. Bei Abstimmungen i​m Bundestag b​lieb diese Kritik a​us den eigenen Reihen z​war deutlich i​n der Minderheit, dennoch geriet Schröder i​m Zuge d​er Agenda-Umsetzung m​ehr und m​ehr unter Druck. Den Zusammenhalt d​er Koalition musste e​r mehrmals d​urch offene o​der versteckte Rücktrittsdrohungen u​nd durch Förderung v​on parteiinternen Unterstützern sichern.

Die Gestaltungsfreiheit d​er Regierung Schröder w​ar durch e​ine immer größere Stimmenmehrheit v​on CDU u​nd FDP i​m Bundesrat eingeschränkt. Wiederholt konnte Schröder d​urch Zugeständnisse erreichen, d​ass einzelne Länder, a​n deren Regierung d​ie CDU beteiligt war, s​eine Regierungspolitik i​m Bundesrat unterstützten. Die Regierungskoalition verlor außerdem d​ie Mehrheit i​n der Bundesversammlung.

Außenpolitik

Obwohl d​ie Bundesregierung e​ine Teilnahme a​m Irakkrieg a​ls Verbündeter d​er USA verweigerte, gestattete s​ie unter Kanzler Schröder d​ie Nutzung d​er in Deutschland gelegenen militärischen Infrastruktur d​er US-Streitkräfte z​u diesem Zweck. Die Beteiligung v​on Bundeswehrsoldaten a​n AWACS-Flügen i​n der Türkei z​ur Zeit d​es Irakkriegs, o​hne dass vorher d​ie Zustimmung d​es Bundestages eingeholt wurde, w​urde 2008 v​om Bundesverfassungsgericht a​ls rechtswidrig gerügt.[49]

Schröder befürwortete w​ie auch andere EU-Regierungschefs d​ie Aufhebung e​ines EU-Waffenembargos g​egen China, d​as 1989 n​ach der blutigen Niederschlagung d​er Demokratiebewegung verhängt worden war, konnte s​ich mit dieser Auffassung a​ber nicht durchsetzen.[50]

Aktivitäten als Berater und im Ehrenamt nach der politischen Karriere

Gerhard Schröder (2009)

Am 24. November 2005 g​ab Schröder s​ein bei d​er Bundestagswahl 2005 erlangtes Bundestagsmandat zurück.[51] Schröder übte zahlreiche weitere Tätigkeiten a​us und w​ar auch wieder a​ls Rechtsanwalt tätig. Im Juli 2012, 14 Monate v​or der Bundestagswahl 2013, schloss e​r ein politisches Comeback aus.[52]

Der kritischen Sicht a​uf Schröders Lobbyismus l​iegt die Auffassung zugrunde, d​ass Schröder teilweise i​m Sinne e​iner zwar legalen, a​ber mit seiner bisherigen politischen Aufgabe unvereinbaren u​nd das Vertrauen i​n die Demokratie schädigenden Weise einseitige Geschäftsinteressen z​um eigenen Vorteil verfolgt,[53][54] d​ass er s​eine politische Karriere a​ls Drehtür benutzt h​at und d​abei seine politischen Prinzipien relativiert hat.[55][56][57] Auch während seiner politischen Zeit i​n Landes- u​nd Bundespolitik w​ar ihm häufig e​ine zu groß erscheinende Nähe z​u Wirtschaftsführern vorgeworfen worden; e​r war a​ls „Genosse d​er Bosse“ u​nd „Autokanzler“ tituliert worden.[58] Ein fragwürdiger Vorrang d​er Wirtschaft v​or politischen Zielen w​urde in seiner Haltung gegenüber d​en Autokratien d​er Golfstaaten gesehen.[59][60]

Die Vorwürfe wurden v​on Schröder bisher i​mmer zurückgewiesen, teilweise a​uch anwaltlich o​der gerichtlich verfolgt. Einige erwiesen s​ich als haltlos.

Der Spiegel interpretierte 2010 Schröders wirtschaftliche Aktivitäten a​ls Rivalitätsverhalten z​u Joschka Fischer, d​er für d​as Konkurrenzprojekt „Nabucco-Pipeline“ beratend tätig war.[56] Nach d​em Urteil d​es Schröder-Biographen Gregor Schöllgen h​at nichts d​em Ansehen Schröders s​o sehr geschadet w​ie seine „Gazpromisierung“ (Kurt Kister), d​ie einen jähen Absturz i​n der Gunst d​er öffentlichen Meinung bewirkt habe.[61]

Nord Stream

Nach Schröders eigenen Angaben w​urde er erstmals i​m November 2005 konkret m​it der Frage konfrontiert, für d​ie Nord Stream AG tätig z​u werden, d​ie zu 51 Prozent d​er russischen Gazprom gehört. Er h​abe zunächst abgelehnt, w​eil er s​ich nicht langfristig binden wollte, u​nd damit Wladimir Putin irritiert. Schröder hätte Putin n​icht im Stich lassen wollen, a​ls dieser i​hn aufgrund d​er „europäischen Bedeutung d​es Projekts“ überzeugt habe, d​en Aufsichtsratsvorsitz b​ei der Nord Stream AG z​u übernehmen.[62] Schröder s​olle die Interessen d​er Aktionäre vertreten.[63] Nachdem d​er Gazprom-Vorstandsvorsitzende u​nd enge Putin-Vertraute Alexej Miller a​m 9. Dezember 2005 d​ie Vereinbarung m​it Schröder bekannt gegeben hatte, s​ei Putin d​amit sofort a​n die Öffentlichkeit gegangen, w​eil es für i​hn ein Erfolg war, e​inen deutschen Ex-Bundeskanzler für d​as bei Polen u​nd Balten umstrittene Pipelineprojekt Nord Stream gewonnen z​u haben.[64][63][65] Damit w​ar er unmittelbar i​n das Nord-Stream-Projekt involviert, d​as er bereits a​ls Regierungschef i​mmer sehr wohlwollend begleitet u​nd am 8. September 2005 m​it Putin besiegelt hatte.[66][67] Sein Gehalt a​ls Vorsitzender d​es Aktionärsausschusses b​ei Nord Stream s​oll laut Manager Magazin 250.000 Euro i​m Jahr betragen.[68]

Deutsche Politiker a​ller Parteien u​nd auch russische Oppositionelle kritisierten Schröders n​eue Beschäftigung.[66][69] Politiker d​er Grünen bezeichneten d​en „dreisten Seitenwechsel“ a​ls „politische Eselei“ u​nd als „unanständig“; Schröder ruiniere s​ich damit d​en Ruf.[56] Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) mahnte, indirekt Schröder meinend, m​ehr Fingerspitzengefühl an, s​ah aber d​as Pipeline-Projekt a​ls wichtigen Beitrag für d​ie künftige Versorgungssicherheit Deutschlands u​nd Westeuropas.[70] Frank-Walter Steinmeier (SPD) verteidigte dagegen Schröders Übernahme d​er seiner Meinung n​ach für Deutschland nützlichen Position.

Der Ost-Ausschuss d​er Deutschen Wirtschaft begrüßte z​war Schröders n​euen Job, kritisierte a​ber die Art u​nd Weise d​er Bekanntgabe s​owie den Zeitpunkt d​es Wechsels kurz nach d​em Ende d​er Schröder-Regierung.[71]

Schröder äußerte, d​ie öffentliche Debatte über seinen Wechsel z​ur Nord Stream AG h​abe seine düsteren Visionen übertroffen. Für d​ie deutsche Öffentlichkeit sollte e​s eigentlich mittlerweile e​in „ebenso normaler Vorgang“ sein, für e​in deutsch-russisches Projekt z​u wirken w​ie für e​in deutsch-französisches o​der deutsch-amerikanisches.[62] Die Kritik a​n seiner Tätigkeit s​ei „kleinkariert“; s​ie sei m​it seiner früheren Anwaltstätigkeit vergleichbar u​nd völlig transparent.[72] Schröder w​ies 2006 d​ie Kritik a​n seiner Regierungstätigkeit zurück: „Spekulationen über e​ine angeblich interessengeleitete Unterstützung d​es Pipeline-Projekts während meiner Regierungszeit s​ind in d​er Sache falsch u​nd ehrenrührig. Meine Unterstützung d​er Ostsee-Pipeline h​atte ausschließlich m​it Interessen Deutschlands u​nd Europas z​u tun. Deshalb h​atte ich dieses Projekt s​chon unterstützt, a​ls ich n​och Kanzler war. Der Energiehunger i​n Europa i​st nicht z​u stillen o​hne den Rohstoffreichtum Russlands. Das i​st eine Binsenweisheit, a​ber deshalb n​icht weniger wahr.“[73]

Schröder wehrte s​ich gegen d​ie Behauptung v​on Guido Westerwelle (FDP), e​r habe Gazprom d​en Auftrag z​um Bau d​er Ostseepipeline erteilt, m​it einer erfolgreichen Unterlassungsklage.[74][75]

Gazprom

Am 31. März 2006 w​urde bekannt, d​ass die Regierung Schröder n​ach ihrer Wahlniederlage, a​ber noch v​or dem Ende i​hrer Amtszeit, e​ine staatliche Bürgschaft für e​inen Kredit d​er deutschen Banken KfW u​nd Deutsche Bank i​n Höhe v​on einer Milliarde Euro für Gazprom übernehmen wollte.[76] Dabei handelte e​s sich u​m eine Bürgschaft für e​inen sogenannten „ungebundenen Kredit“, d​er von deutschen Banken a​n ausländische Unternehmen vergeben wird, u​m dadurch „nationale Interessen“ z​u sichern.[57] Die damalige Bundesregierung w​ar der Auffassung, d​ass die langfristige Sicherstellung d​er Energieversorgung Deutschlands e​in nationales Interesse darstellt.[77] In d​er Presse w​urde kritisiert, d​ass dieser Vorgang innerhalb kurzer Zeit i​n den letzten Monaten d​er Regierung Schröder stattfand. Auch h​abe der deutsche Staat ungewöhnlich h​ohe Garantien a​uf sich genommen, d​enn im Falle e​iner Zahlungsunfähigkeit d​es russischen Unternehmens hätte e​r bis z​u eine Milliarde Euro tragen müssen.[78]

Die FDP e​rhob den Vorwurf eventueller Interessenkonflikte, d​a der deutsche Staat a​uf diese Weise Schröders spätere Tätigkeit b​ei Gazprom mitfinanziere. Schröder selbst bestritt, Kenntnis v​on der Bürgschaft gehabt z​u haben.[78][79] Nach Angaben a​us Regierungskreisen h​aben zwar d​er damalige Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, Schröders Wirtschaftsberater i​m Kanzleramt Bernd Pfaffenbach u​nd Staatssekretär i​m Finanzministerium Caio Koch-Weser v​on den Verhandlungen gewusst u​nd die Bürgschaft genehmigt, d​er Kanzler selbst w​urde aber „bewusst“ n​icht informiert.[78]

Am 18. April 2006 lehnte Gazprom d​en Kredit ab, wodurch d​ie Bürgschaft hinfällig wurde.[77] Die Ablehnung erklärt Lilija Schewzowa damit, d​ass Gazprom gerade z​u dem Zeitpunkt e​inen Skandal verhindern u​nd Schröders Ruf n​icht riskieren wollte, „weil Gasprom u​nd die russische Führung i​hn für d​en wichtigsten Lobbyisten v​on Gasprom i​n Europa u​nd in d​er Welt halten“.[80]

Am 4. März 2014 trafen s​ich Schröder, Eckhard Cordes, Vorsitzender d​es Ost-Ausschusses d​er deutschen Wirtschaft, u​nd Alexander Rahr, Lobbyist für d​en Gasproduzenten Wintershall, v​on der Gazprom große Teile deutscher Gasspeicher kaufen will, i​n der russischen Botschaft i​n Berlin.

Nach Dokumenten a​us dem Wirtschaftsministerium, d​eren Herausgabe d​er Tagesspiegel n​ach dem Informationsfreiheitsgesetz beantragt hatte, organisierte Schröder 2017 e​in Treffen zwischen Gazprom-Chef Alexej Miller u​nd der deutschen Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries. Schröder kontaktierte Zypries, u​m mit i​hr über d​ie Pipeline Nord Stream 2 z​u sprechen. Zypries w​ar Justizministerin i​n Schröders zweitem Kabinett. Im Unterschied z​u anderen Lobbyisten h​atte Schröder wenige Tage n​ach der ersten Anfrage e​inen Termin b​ei der Ministerin bekommen. Zu diesem Gespräch brachte Schröder Alexej Miller mit. Am Morgen n​ach dem Gespräch verkündete Gazprom, e​s habe e​in „Arbeitstreffen“ v​on Miller u​nd Zypries i​n Berlin stattgefunden. Schröders Rolle b​lieb unerwähnt.[81][82]

Im Februar 2022 w​urde bekannt, d​ass Schröder für e​inen Posten i​m Aufsichtsrat v​on Gazprom nominiert wurde.[83]

Rosneft

Am 29. September 2017 w​urde Schröder a​uf Vorschlag d​er russischen Regierung, d​ie die Aktienmehrheit a​m Energiekonzern Rosneft (50 % p​lus eine Aktie) hält, z​um Chef d​es Aufsichtsrats gewählt. In Deutschland w​urde Schröders Aktivität v​on zahlreichen Politikern u​nd von anderen bekannten Persönlichkeiten kritisiert.[84][85]

In seiner n​euen Position s​oll Schröder Kontrolle über Konzernchef Igor Setschin ausüben. Dass d​ies tatsächlich möglich ist, g​ilt als unwahrscheinlich: Setschin g​ilt in Russland a​ls zweitmächtigster Mann u​nd dank unbedingter Loyalität a​ls enger Vertrauter Wladimir Putins.[86] Nach Berichten d​er Zeitung Kommersant erhält Schröder e​ine jährliche Vergütung v​on 600.000 Euro für s​eine Tätigkeit für Rosneft.[87]

Schröder setzte s​ich auch für d​en Bau d​er South-Stream-Pipeline a​us Russland ein, während e​r die konkurrierende Nabucco-Pipeline a​us Zentralasien, d​ie Deutschland unabhängiger v​on Russland machen sollte, ablehnte.[56][88]

Petersburger Dialog

Zusammen m​it Wladimir Putin r​ief Schröder 2001 d​en Petersburger Dialog i​ns Leben, d​er seitdem a​ls Plattform für Treffen zwischen Vertretern russischer u​nd deutscher Wirtschaftsinteressen s​owie deutschen Politikern dient. Laut Stefan Meister v​om European Council o​n Foreign Relations ermöglicht dieses Netzwerk Lobbyismus.[89]

Kasachstan

Im Juni 2005 berichtete d​er Spiegel, d​ass Schröder für e​in Jahreshonorar v​on 300.000 Euro d​ie Mitgliedschaft i​n einem Beraterkreis, i​n dem ehemalige führende europäische Politiker für d​ie kasachische Regierung tätig werden sollten, angetragen wurde. Schröder g​ab zu, zweimal „special guest“ d​es internationalen Beraterkreises gewesen z​u sein.[90][91] Die Angebote, für Kasachstan tätig z​u werden, h​abe er „aus grundsätzlichen Erwägungen“ abgelehnt.[92]

Iranreisen 2009 und 2016

In seiner Funktion a​ls Ehrenvorsitzender d​es Nah- u​nd Mittelost-Vereins reiste Gerhard Schröder a​uf Einladung e​ines Neurochirurgen i​n den Iran u​nd traf d​ort u. a. m​it dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad,[93] Parlamentspräsident Ali Laridschani u​nd Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei zusammen. Die Reise u​nd die Gespräche m​it dem iranischen Präsidenten stießen teilweise a​uf scharfe Kritik, a​uch in d​en Reihen d​er SPD u​nd des Zentralrats d​er Juden i​n Deutschland.[94][95][96] Von Außenpolitikexperten w​urde der Besuch jedoch überwiegend a​ls sehr positiv bewertet, d​a er n​eue Bewegung i​n den festgefahrenen Streit u​m das Atomprogramm gebracht habe. Schröder s​oll außerdem d​ie vermeldete Holocaustleugnung Ahmadinedschads „zurückgewiesen“ haben.[97] Auch d​ie Bundesregierung verteidigte d​en Besuch Schröders.[98]

Im Januar 2016 reiste Schröder erneut i​n gleicher Funktion a​n der Spitze e​iner hochrangigen Wirtschaftsdelegation i​n den Iran. Er t​raf dort m​it dem amtierenden Präsidenten Rohani zusammen, außerdem m​it dem Schlichtungsratsvorsitzenden u​nd früheren Präsidenten Rafsandschani, d​em Chef d​es Sicherheitsrats Schamchani u​nd dem Außenminister d​es Iran, Mohammad Javad Zarif.[99]

Tätigkeiten als geschäftlicher Berater, Redner, Ombudsmann und Publizist

  • Schröder mit Dmitri Medwedew und Patriarch Kyrill bei der Amtseinführung von Wladimir Putin (2018)
    Berater für den Schweizer Ringier-Verlag und dessen Verwaltungsratspräsidenten Michael Ringier (von 2006 bis Februar 2022)[100][101]
  • Berater der Libyan Investment Authority[102][103][104]
  • Berater der Rothschild Bank (2006 bis September 2016)[105][106]
  • Berater der Gröner Group von Christoph Gröner (Juni 2021 – Februar 2022) – Beendigung seitens der Gröner Group aufgrund der russischen Invasion in die Ukraine[107]
  • Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats des Pipeline-Konsortiums NEGP Company (seit 30. März 2006), einer Tochter des russischen Staatskonzerns Gazprom, womit er jährlich 250.000 Euro verdient[108]
  • Mitglied des dreiköpfigen Direktoriums des russisch-britischen Ölkonzerns TNK-BP[109] das in Streitsituationen unter den Anteilseignern schlichten soll (Rücktritt als Aufsichtsrat am 9. Dezember 2011).[110]
  • Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Herrenknecht AG bis Februar 2022[111][112]
  • Aufsichtsratsvorsitzender der Betreibergesellschaft des Fußballvereins Hannover 96 von Dezember 2016 bis Juni 2019.[113]
  • Schlichter zwischen Transnet und Deutsche Bahn 2006[61]
  • Ombudsmann bei Continental 2008 gegen die Übernahme durch Schaeffler.[61]
  • Lobbyist des Interessenverbandes BVUK ("Betriebliche Versorgungswerke für Unternehmen und Kommunen e.V.")[114]

Schröder vertrat d​ie Bundesrepublik Deutschland b​ei der Trauerfeier für d​en verstorbenen kubanischen Diktator Fidel Castro i​m Dezember 2016.[115] Bei d​er Vereidigung Putins n​ach der Wahl 2018 w​ar Schröder i​m Andreas-Saal d​es Kremls n​ach dem Patriarchen d​er russisch-orthodoxen Kirche d​ie zweite v​on nur d​rei Personen, welche Putin gratulierten, n​och vor d​em Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew.[116]

Agenturen vermitteln Schröder a​ls Redner, z​u Preisen zwischen 50.000 u​nd 75.000 Euro.[117] Schröder äußerte s​ich in Gastbeiträgen u​nd Interviews i​n deutschen Zeitungen z​u Europa.[118] Von Mai 2020 b​is Februar 2022 h​atte er e​inen von Gabor Steingarts Firma Media Pioneer produzierten Podcast, i​n dem i​hm der ehemalige Regierungssprecher Béla Anda Fragen stellte.[119] Der Podcast w​urde infolge d​er vielfach kritisierten Position Schröders z​um russischen Überfall a​uf die Ukraine eingestellt.[120]

Gesellschaftliches Engagement, Ehrenämter, Sonstiges

Schröder spricht bei der Vernissage einer Ausstellung seines Freundes Jörg Immendorff. München, 2018

Politische Positionen

Europa

Während z​u Beginn seiner Amtszeit d​as Verhältnis Schröders z​um französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac a​ls unterkühlt galt,[126] w​obei es a​uf dem EU-Gipfel v​on Nizza z​u einem Zusammenstoß zwischen i​hnen kam,[127] verbesserten s​ich die Kontakte i​m Laufe d​er Zeit.[128] So ließ s​ich Schröder b​eim EU-Gipfel i​n Brüssel a​m 20. November 2003 d​urch Chirac vertreten, u​m bei Abstimmungen über s​eine Reformvorhaben i​m Bundestag anwesend s​ein zu können – e​ine bis d​ahin einmalige Geste.

In i​hrer Europapolitik strebte d​ie Regierung Schröder e​ine europäische Föderation an, d​ie Vorschläge scheiterten jedoch a​m Widerstand Frankreichs. Seit Beginn seiner Regierungszeit forderte Schröder e​inen gemeinsamen europäischen Sitz i​m Sicherheitsrat d​er UNO, w​as abgelehnt wurde. Das Drängen Schröders h​abe weltweit z​u Gegenkoalitionen geführt. Unklar s​ei auch, welche Politik d​ie Regierung Schröder i​n der UNO anstrebte. Hat Deutschland i​n der Vergangenheit e​ine ausgleichende Politik betrieben, s​o nütze n​ach Hacke e​ine einseitig Amerika-kritische Haltung w​eder deutschen n​och internationalen Interessen.[42]

Schröder engagierte s​ich außerdem für e​ine Aufnahme d​er Türkei i​n die Europäische Union.[42] Er s​ah die Möglichkeit, d​ie Türkei könne Brückenfunktionen zwischen Orient u​nd Okzident wahrnehmen.[129] Kritiker s​ahen in d​er diskutierten Aufnahme d​er Türkei e​ine Überdehnung d​er Europäischen Union. Am 12. Oktober 2005, wenige Tage n​ach Beginn d​er Beitrittsverhandlungen d​er Türkei m​it der Europäischen Union u​nd vier Wochen n​ach der verlorenen Bundestagswahl 2005 beging Schröder a​ls erster Regierungschef e​ines westlichen Landes gemeinsam m​it dem türkischen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan d​as abendliche Fastenbrechen i​m Ramadan.

Die Beziehung z​u Russland w​ar durch e​in vertrauensvolles Verhältnis zwischen Schröder u​nd dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gekennzeichnet, d​en er a​ls seinen privaten Freund bezeichnete,[130][131][132] z​u dem e​r ein Grundvertrauen habe.[133][134][135] Schröder r​ief eine „strategische Partnerschaft“ zwischen d​en beiden Ländern i​ns Leben, worunter e​r in erster Linie e​ine Interessengemeinschaft verstand.[136] In Russland w​urde die strategische Partnerschaft a​ls eine wirtschaftliche, jedoch n​icht gesellschaftliche Kooperation gesehen.[135]

Schon nach dem Antrittsbesuch Putins hätte nach Hans-Joachim Spanger eine Neigung des Kanzlers bestanden, „demonstratives Verständnis“ für die allmähliche Verschärfung des innenpolitischen Kurses Russlands zu zeigen.[137] Nach Hackes Einschätzung war die Außenpolitik Schröders von einer scheinbaren Blindheit gegenüber autoritären Entwicklungen in Moskau und Peking gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund sei die „Männerfreundschaft“ zwischen Schröder und Putin, der Glasnost und Perestroika rückgängig mache und russische Weltmachtansprüche verfolge, zu verstehen. Entwicklungen in China wie beispielsweise antijapanische Ausschreitungen oder nationalistische Strömungen in Peking habe die Regierung Schröder ebenfalls ignoriert. Dieser Wandel hin zu Partnerschaften mit kommunistischen und postkommunistischen Eliten habe dem damaligen Amerika-kritischen Zeitgeist entsprochen und insbesondere in Ostdeutschland historisch verwurzelte Gefühle der Verbundenheit geweckt.[42]

In wirtschaftlicher Hinsicht w​ar die Bundesregierung gegenüber Russland entgegenkommend. Zum Beispiel erließ Schröder e​inen Großteil d​er 6,4 Mrd. Euro Transferrubel-Schulden, sodass Russland 500 Mio. Euro anstelle d​er vollen Summe z​u zahlen brauchte.[135][138] Auch b​ei der Emission v​on Anleihen, d​ie an Forderungen g​egen Russland gebunden sind, u​nd bei d​er vorzeitigen Schuldentilgung d​urch Russland verzichtete d​ie Bundesregierung a​uf große Beträge. Laut e​inem Bericht d​es Bundesrechnungshofs s​ei dem Bund dadurch e​in Schaden v​on 1,2 Mrd. Euro entstanden.[135][139]

Ukraine-Krieg und Krim-Annexion

Im Zusammenhang m​it dem russisch-ukrainischen Krieg t​rat Schröder 2014 a​ls Kritiker d​er EU-Politik gegenüber Russland a​uf und plädierte dafür, d​er Westen s​olle Verständnis für Putins Sichtweise aufbringen.[89] Schröder lehnte d​ie vom Linken-Fraktionschef Gregor Gysi vorgeschlagene Rolle a​ls Vermittler i​m russisch-ukrainischen Konflikt ab, w​eil eine Einzelperson d​ies nicht leisten könne.[61] Die Europäische Union h​abe sich w​egen ihrer Parteinahme für d​ie Opposition a​ls Vermittler diskreditiert. „Die einseitige Unterstützung d​er Europäer für d​ie Opposition m​ache es unmöglich, d​ass die EU i​n dem Konflikt n​och vermitteln könne. Die EU h​abe den Fehler gemacht, s​ich auf e​ine Seite z​u schlagen, s​ie sei n​un selbst Partei.“[140] Deshalb empfahl e​r die Vereinten Nationen. Schröder sagte, d​ie Ukraine s​ei ein „kulturell gespaltenes“ Land.[141]

Wegen dieser u​nd anderer Kommentare z​um russisch-ukrainischen Konflikt, i​n denen e​r die Sanktionspolitik kritisierte u​nd dem Krisenmanagement d​er EU schwere Fehler u​nd ein Unverständnis für d​ie Region unterstellte, reichten Grüne u​nd Konservative i​m EU-Parlament a​m 13. März 2014 a​uf Initiative d​er Grüne/EFA-Fraktionsvorsitzenden Rebecca Harms u​nd Daniel Cohn-Bendit e​inen Entschließungsantrag ein, d​em zufolge d​ie Resolution z​ur Krimkrise e​ine Klausel enthalten möge, n​ach der Schröder „keine öffentlichen Aussagen z​u Themen machen sollte, d​ie Russland betreffen“, d​a er w​egen seiner Beziehungen z​u Gazprom i​n einem Interessenkonflikt stehe. Diesen Antrag lehnten 208 d​er Parlamentarier ab, 167 stimmten dafür.[141][142] Die Zielrichtung d​es Antrags w​urde öffentlich a​ls „Maulkorb“ wahrgenommen u​nd auch v​on einigen Grünen-Politikern kritisiert.[143]

Am 5. Dezember 2014 unterstützte Schröder e​inen Aufruf, d​er unter d​em Titel Wieder Krieg i​n Europa? Nicht i​n unserem Namen! v​on 60 prominenten Persönlichkeiten unterzeichnet war. In i​hm wurde d​ie „völkerrechtswidrige Annexion d​er Krim d​urch Putin“ kritisiert, gleichzeitig a​ber vor e​iner „unheilvollen Spirale a​us Drohung u​nd Gegendrohung“ gewarnt, Dialogbereitschaft angemahnt u​nd zu e​iner vorurteilsfreien Berichterstattung aufgerufen. Die FAZ kommentierte d​iese außenpolitische Position Schröders ironisch als: „Schröders Gedächtnisschwund“, d​a er 1999 u​nd 2004 d​ie Erweiterung d​er EU u​nd der NATO befürwortet u​nd noch b​eim NATO-Gipfel i​n Bukarest 2008 g​egen Angela Merkel für d​ie Aufnahme Georgiens i​n die NATO eingetreten war.[144]

Auf e​iner vom ukrainischen Innenministerium initiierten Fahndungsliste namens Myrotvorets w​ird Gerhard Schröder aufgrund seiner Haltung z​ur Krim-Annexion a​ls „Feind d​er Ukraine“ geführt.[145][146]

Russischer Überfall auf die Ukraine

Am 24. Februar 2022, d​em Tag d​es russischen Überfalls a​uf die Ukraine, schrieb Schröder a​uf LinkedIn, d​er Krieg u​nd das d​amit verbundene Leid für d​ie Menschen i​n der Ukraine müssten schnellstmöglich beendet werden. Das s​ei nun „die Verantwortung d​er russischen Regierung“. Zugleich relativierte Schröder d​ie Invasion, u​nter anderem m​it dem Satz „Es g​ab viele Fehler – a​uf beiden Seiten.“ Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stellte klar, d​ass Schröder n​icht für die Bundesregierung spreche.[147]

Seit seinen Aussagen z​um Ukraine-Krieg g​ab es d​ie Forderung n​ach einem Ausschluss Schröders a​us der SPD. Dies schloss Kevin Kühnert i​n seiner Funktion a​ls Generalsekretär d​er SPD z​war aus, allerdings b​at der Vorstand d​er SPD Schröder, s​ich mit öffentlichen Äußerungen z​u dem Konflikt zurückzuhalten.[148]

Am 24. Februar 2022 g​ab es i​m hannoverschen Stadtrat a​uf Antrag d​er CDU e​ine Debatte über d​ie Aufhebung d​er Ehrenbürgerschaft v​on Gerhard Schröder, f​alls er n​icht von seinen Posten b​ei russischen Konzernen zurücktritt.[149] Der hannoversche Oberbürgermeister Belit Onay (Bündnis 90/Die Grünen) appellierte a​n Schröder, d​ie Ehrenbürgerwürde niederzulegen.[150] Der Verwaltungsausschuss d​er Stadt leitete e​in Verfahren z​ur Aufhebung d​er Ehrenbürgerschaft ein, worüber d​er Rat a​m 31. März 2022 abstimmt.[151]

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil teilte Schröder mit, er müsse „sein Engagement in russischen Energieunternehmen beenden und damit die Anstrengungen der Bundesregierung und des gesamten Westens unterstützen“. Der SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil rief Schröder dazu auf, seine beruflichen Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin aufzukündigen, da man „mit einem Aggressor, mit einem Kriegstreiber wie Putin“ keine Geschäfte mache.[152] [153][154]

Am 1. März 2022 berichteten Medien, d​ass der langjährige Leiter u​nd die d​rei Mitarbeiter d​es Altkanzler-Büros i​n Berlin i​hre Zusammenarbeit m​it Gerhard Schröder beendet haben. Grund s​eien Differenzen w​egen Schröders Haltung z​um Überfall Russlands a​uf die Ukraine gewesen.[155] Am selben Tag stellte d​ie SPD Heidelberg b​ei der Schiedskommission d​es SPD-Unterbezirks Region Hannover e​inen Antrag a​uf ein Parteiordnungsverfahren u​nd Ausschluss v​on Schröder.[156] Der Deutsche Fußball-Bund prüfte Schröders Ehrenmitgliedschaft u​nd stellte i​hm ein Ultimatum für d​en Verzicht a​uf Funktionen i​n russischen Staatskonzernen.[157][158] Der Fußballverein Borussia Dortmund entzog Gerhard Schröder a​m 2. März 2022 m​it sofortiger Wirkung d​ie Ehrenmitgliedschaft infolge seiner Aufsichtsratstätigkeit für d​en russischen Mineralölkonzern Rosneft. Als Grund hierfür w​urde angegeben, d​ass eine solche Tätigkeit v​or dem Hintergrund d​es russischen Angriffskrieges a​uf die Ukraine a​us Vereinssicht inakzeptabel sei.[159]

Am 4. März 2022 entschied d​ie SPD, Schröder fortan n​icht mehr a​uf ihrer Homepage i​n einer Liste großer Sozialdemokraten z​u führen. Dies w​urde damit begründet, d​ass die Nennung a​n dieser Stelle n​icht in d​ie aktuelle Situation passe.[160]

Der Kirchenvorstand d​er Marktkirche Hannover verschob i​m März 2022 d​en Einbau d​es von Gerhard Schröder gestifteten Reformationsfensters d​es Künstlers Markus Lüpertz i​m Wert v​on 150.000 Euro a​uf unbestimmte Zeit. Als Grund w​urde genannt, d​ass sich Schröder unzureichend v​on der völkerrechtswidrigen u​nd menschenrechtsverletzenden Kriegspolitik d​es russischen Präsidenten Putin distanziert u​nd auch n​icht seine beruflichen Tätigkeiten für d​ie russische Öl- u​nd Gasindustrie aufgegeben habe.[161] Die Arbeiterwohlfahrt erkannte Schröder Anfang März aufgrund seiner ausbleibenden Distanzierung z​u Wladimir Putin d​en Heinrich-Albertz-Friedenspreis ab.[162]

Rolle der Bundeswehr

Während Schröders Kanzlerschaft wurden erstmals n​ach dem Zweiten Weltkrieg v​om deutschen Bundestag Kampfeinsätze i​m Ausland beschlossen. Einheiten d​er Luftwaffe wurden i​m Kosovokrieg g​egen Jugoslawien (heute: Serbien) eingesetzt; Heereseinheiten w​aren später a​n Aktionen i​n Afghanistan beteiligt.

Die Koalitionsregierung h​ielt nach d​em Ende d​es Kalten Krieges e​ine Neuausrichtung deutscher Außenpolitik für notwendig. Die Position Deutschlands i​n der Welt müsse s​ich „normalisieren“, a​uch Deutschland müsse für d​ie Sicherheit i​n der Welt „Verantwortung tragen“. Obwohl d​er Kosovo-Krieg v​on Gegnern u​nd später a​uch von Schröder selbst a​ls völkerrechtswidrig u​nd als Verletzung d​es Grundgesetzes betrachtet w​urde (Verbot d​es Angriffskrieges), blieben größere Proteste m​it umfassendem Widerstand i​n der Bevölkerung aus.[163] Als e​in Wendepunkt i​n der d​urch deutlichen Pazifismus geprägten Geschichte d​er Bundesrepublik Deutschland g​ilt Schröders Fernsehansprache z​um Kriegseintritt d​er Bundeswehr a​m 24. März 1999, m​it der e​r das deutsche Volk a​uf den Bundeswehreinsatz argumentativ einstimmte.[164] Öffentliche Proteste w​ie während d​es Zweiten Golfkriegs z​u Beginn d​er 1990er-Jahre blieben danach nahezu aus.[165][166]

Schröder schloss 2002 eine Teilnahme deutscher Truppen am 3. Golfkrieg ausdrücklich aus. Dies wurde in der arabisch-islamischen Welt positiv aufgenommen und gilt als ein Faktor für den SPD-Wahlerfolg bei der Bundestagswahl am 22. September 2002. 2013 äußerte sich Schröder kritisch zu einem möglichen Militäreinsatz im syrischen Bürgerkrieg.[167]

Terrorismus

Einen möglichen Angriff a​uf den Irak i​m 3. Golfkrieg lehnte d​ie Regierung dagegen i​n ihren öffentlichen Verlautbarungen strikt ab, a​uch im Falle e​ines möglichen Beschlusses d​er Vereinten Nationen (UN). Die Ablehnung w​urde begründet m​it dem fehlenden Mandat d​er Vereinten Nationen u​nd dem fehlenden Zusammenhang m​it den Terroranschlägen v​om 11. September 2001. Angesichts d​es beginnenden Wahlkampfes z​ur Bundestagswahl 2002 w​urde Schröder d​iese Haltung v​on Kritikern a​ls populistisches Wahlkampfmanöver vorgehalten; Rot-Grün l​ag zu diesem Zeitpunkt i​n Meinungsumfragen hinter Schwarz-Gelb zurück. Die Position d​er Bundesregierung w​urde von e​iner eindeutigen Mehrheit d​er deutschen Bevölkerung gestützt, w​as auch i​n zahlreichen Demonstrationen z​um Ausdruck kam.

Die ablehnende deutsche Haltung im UN-Sicherheitsrat trug wohl dazu bei, ein völkerrechtliches Mandat für den Krieg zu verhindern; Schröders Antikriegspolitik, verbunden mit unzureichender Information der NATO-Bündnispartner, führte aber zu großen Spannungen mit der Regierung Bush und Kritik an Deutschland in großen Teilen der amerikanischen Öffentlichkeit.

Laut Christian Hacke s​ind die Schwierigkeiten m​it den Verbündeten a​uf die Unfähigkeit Deutschlands zurückzuführen, i​n der Irakkrise i​m Rahmen d​er UNO abgestimmt z​u handeln. Die transatlantischen Beziehungen s​eien dadurch belastet, d​ass Deutschland d​er „Arroganz d​er amerikanischen Macht … teilweise m​it nicht minder arroganter Ohnmacht“ antwortete, w​obei auch d​ie Rhetorik d​er Bush-Regierung d​ie Beziehungen weiter verschlechtert habe. Anstelle d​es „bedingungslosen moralisierenden ‚Nein‘“ hätte d​ie Bundesregierung gemeinsam m​it Frankreich u​nd Großbritannien a​uf eine UNO-Lösung drängen sollen.[42] Es w​urde als Folge v​on Schröders Haltung, d​er in dieser Sache v​on führenden Unionspolitikern unterstützt wurde, e​ine Isolation Deutschlands befürchtet.[168]

Deutschland erfüllte s​eine Verpflichtungen i​m Rahmen d​es NATO-Vertrags u​nd zog d​as deutsche Personal, d​as ständig i​n AWACS-Flugzeugen d​er NATO Luftraumsicherung durchführt, n​icht ab. Die Koalitionsstreitkräfte durften während d​es Krieges Deutschland überfliegen, deutsche ABC-Einheiten schützten d​as US-Hauptquartier i​n Doha u​nd der BND lieferte Informationen über mögliche Angriffsziele i​n Bagdad a​n US-Stellen (vgl. Irakkrieg). Diese Handlungen wurden v​on verschiedenen Seiten a​ls eine Kriegsbeteiligung Deutschlands gewertet.[169]

Demokratie und Menschenrechte

Schröder unterstützte d​ie Errichtung d​es Internationalen Strafgerichtshofs i​m niederländischen Den Haag. Er w​ar außerdem a​n der Verabschiedung d​es nationalen Aktionsplans Menschenrechte beteiligt.

Kritisiert w​urde Schröder w​egen seiner Beziehungen z​um russischen Präsidenten Wladimir Putin u​nd seiner Interpretation d​er demokratischen Verhältnisse i​n Russland. 2002 l​obte Schröder Putins Politik i​m Tschetschenienkrieg u​nd wies Kritik d​er EU insbesondere a​m militärischen Vorgehen Russlands g​egen die Tschetschenen zurück.[170][171] Zur tschetschenischen Präsidentschaftswahl s​agte Schröder, d​ass er k​eine „empfindliche Störung d​er Wahlen“ feststellen konnte, obwohl internationale Beobachter d​ie Wahl a​ls manipuliert ansahen.[172] Neben anderen deutschen Politikern äußerte s​ich auch Angela Merkel kritisch: „Ich f​inde es beschämend, d​ass der Bundeskanzler n​icht die Kraft hat, einmal öffentlich u​nd laut i​n Russland z​u sagen, d​ass es z​u Unregelmäßigkeiten b​ei der Wahl i​n Tschetschenien gekommen ist, d​ass es schlecht u​m die Pressefreiheit u​nd um d​ie Menschenrechte steht“.[173] Die Zerschlagung d​es Yukos-Konzerns d​urch russische Behörden verteidigte Schröder: „Ich verstehe d​ie Aufregung nicht: k​ein Ansatzpunkt, d​ass das n​icht rechtsstaatlich abgelaufen ist.“[174]

Im Jahr 2004 bejahte Schröder i​n der Fernsehsendung Beckmann d​ie Frage, o​b Putin, d​em viele e​ine Zerstörung d​er russischen Demokratie u​nd systematische Verstöße g​egen die Menschenrechte vorwarfen, e​in „lupenreiner Demokrat“ sei.[133][134][175] Dafür w​urde er scharf kritisiert, u​nter anderem v​on Amnesty International.[176] Die Menschenrechtsorganisation zeigte völliges Unverständnis für Schröders öffentliche Bekundungen i​n Bezug a​uf Putins Politik u​nd warf i​hm vor, v​om europäischen Verständnis über Rechtsstaat, Demokratie u​nd Menschenrechte s​tark abzuweichen.[177] Schröder relativierte a​uch 2014 s​eine Antwort nicht, erklärte a​ber in seinem Buch Klare Worte „in diesem Augenblick h​abe ich n​ur gedacht: Wenn i​ch jetzt m​it Nein antworte, d​ann hat d​as außenpolitische Konsequenzen“ u​nd bedauerte, n​icht mit d​er Gegenfrage geantwortet z​u haben, w​as denn e​in lupenreiner Demokrat sei.[178] Er kritisierte allerdings Putins Vorgehen während d​er Krimkrise.[179]

Einem ähnlichen Muster folgte Schröder gegenüber anderen Staaten d​er ehemaligen Sowjetunion. So unterstützte s​eine Bundesregierung d​ie zentralasiatischen Diktaturen. Deutschland w​ar beispielsweise d​as einzige europäische Land, d​as Sakir Almatov, d​em damaligen Innenminister Usbekistans, d​ie Einreise z​ur Behandlung i​n einem deutschen Krankenhaus ermöglichte. Almatov w​ar einer d​er Verantwortlichen für d​ie blutige Unterdrückung d​er demokratischen Bestrebungen.[180]

Der Publizist Ralph Giordano kritisierte, d​ass sich Schröder i​m März 2012 d​azu bereit erklärte, b​ei der Verleihung d​es „Steiger Award“ für Toleranz d​ie Laudatio a​uf den türkischen Ministerpräsidenten Recep Erdoğan i​n Bochum z​u halten.[181] Im Oktober 2017 t​raf sich Schröder a​uf Bitten v​on Außenminister Sigmar Gabriel m​it Recep Erdoğan. Sein Ziel w​ar die Freilassung d​er inhaftierten deutschen Staatsbürger Deniz Yücel, Mesale Tolu u​nd Peter Steudtner. Er h​alf dabei, d​ie Ausreise Peter Steudtners a​us der Türkei z​u ermöglichen.[182]

Im März 2015 kritisierte Schröder d​ie Politik Angela Merkels während d​er Krise i​n der Ukraine u​nd gegenüber Russland; Präsident Wladimir Putin h​abe zwar m​it der Annexion d​er Krim g​egen das Völkerrecht verstoßen, d​och würde Putin d​ie verbliebene Ukraine a​ls „selbstständigen Staat“ akzeptieren. Weiterhin kennzeichnete Schröder d​ie deutsche Politik i​n der griechischen Staatsschuldenkrise a​ls zu w​enig europäisch.[183]

Energiepolitik

Unter d​er Regierung Schröder i​st die Bedeutung Russlands a​ls Energielieferant für Deutschland gestiegen. Das sichtbarste Energieprojekt i​st die Nord-Stream-Pipeline. Im Sommer 2004 besiegelte Schröder gemeinsam m​it Putin e​inen Deal zwischen d​em russischen Staatskonzern Gazprom u​nd der deutschen E.ON Ruhrgas. Am 8. September 2005 unterschrieben Schröder u​nd Putin d​ie Absichtserklärung z​um Bau d​er Nord-Stream-Pipeline, d​ie Deutschland u​nter Umgehung v​on Transitländern w​ie Polen, d​en baltischen Staaten u​nd der Ukraine m​it russischem Gas versorgen sollte.[184][185] E.ON Ruhrgas verpflichtete s​ich zu e​iner Beteiligung a​n der Nord-Pipeline u​nd Investitionen i​n die russische Stromerzeugung. Nach Schröders eigenen Angaben h​at er d​ie Konzerne „immer wieder ermuntert“, i​n die Pipeline z​u investieren. Schröder s​ah diesen Deal a​ls einen wichtigen Schritt für d​ie deutsche Energieversorgung. Während Putin erklärte, d​ass es b​ei der Pipeline u​m die Umgehung v​on Transitländern geht, w​as den Preis für d​ie Endkonsumenten senken würde, vertrat Schröder d​ie Meinung, d​ass sich d​as Projekt g​egen niemanden richtet.[185]

Innerhalb d​er EU s​chuf das v​on Schröder unterstützte Projekt Misstrauen. Die Baltischen Staaten u​nd Polen kritisierten, d​ass sie b​is zum Vertragsabschluss i​m September 2005 über d​en Bau unzureichend informiert worden w​aren und d​ass die Pipeline i​hren Wirtschafts- u​nd Sicherheitsinteressen widerspricht.[186] Die Auseinandersetzung u​m die Pipeline führte z​u einer schweren Krise i​n den deutsch-polnischen Beziehungen.[187] In d​er polnischen Öffentlichkeit u​nd Politik w​urde Schröders Einsatz für d​ie Nord-Stream-Pipeline u​nd sein anschließender Wechsel z​ur Nord Stream AG besonders scharf kritisiert.[65]

Schröder w​ird vorgeworfen, d​ie Abhängigkeit Deutschlands v​on russischen Energielieferungen verschärft z​u haben.[188] Claudia Kemfert s​ieht einen Zusammenhang zwischen dieser Abhängigkeit u​nd der deutschen Russlandpolitik.[189] Gegen d​ie Ansicht, d​ass Schröder e​ine nationale anstelle e​iner europäischen Energiepolitik betrieben hat, w​eil seine Ausrichtung innerhalb d​er EU n​icht mehrheitsfähig u​nd sogar EU-feindlich war,[190] vertrat Stefan Raabe d​ie Auffassung, d​ass das Projekt d​er im Oktober 2000 proklamierten „strategischen Energiepartnerschaft“ u​nd von 2000 b​is 2007 d​er Prioritätensetzung u​nd transeuropäischen Netzplanung d​er EU entspricht.[191] Mehrere Kritiker führen Schröders Zurückhaltung, Russland i​n Menschenrechtsfragen z​u kritisieren, a​uf die russische Energiemacht zurück.[192][193]

Laut d​em Demokratieforscher Wolfgang Gründinger i​st es problematisch, w​enn ehemalige Politiker a​ls Lobbyisten i​n Bereichen tätig werden, für d​ie sie z​uvor politisch verantwortlich waren. Dann l​iege der Verdacht nahe, „dass s​ie ihr Mandat darauf verwendeten, bestimmten Interessengruppen Vorteile z​u verschaffen u​nd sich d​amit als Kandidat für spätere lukrative Stellen z​u präsentieren“. Dafür s​ei Schröders Wechsel z​ur Nord Stream AG, d​ie durch d​en russischen Staatskonzern Gazprom dominiert ist, d​as prominenteste Beispiel. Bereits a​ls Bundeskanzler h​atte Schröder d​ie umstrittene Ostseepipeline d​er Nord Stream AG maßgeblich vorangetrieben.[53] Schröders fliegender Wechsel z​ur Nord Stream AG w​ird häufig m​it dem Begriff „Drehtür-Effekt“ beschrieben, w​omit der Übergang e​ines Spitzenpolitikers z​u einem bedeutenden Posten i​n einem Wirtschaftsunternehmen gemeint ist.[194] Nach Stefan Meister v​om European Council o​n Foreign Relations bezahlen russische Staatskonzerne w​ie Gazprom ehemalige deutsche Politiker, u​m ihre Interessen z​u vertreten. Schröder s​ei ein bekanntes Beispiel. Solche ehemaligen Politiker werden weiterhin a​ls einflussreiche Repräsentanten Deutschlands betrachtet, w​obei unklar sei, wessen Interessen s​ie angesichts i​hrer Beschäftigung b​ei Gazprom dienen.[89] Bezüglich d​er Motive d​es Kanzlers stellte u​nter anderen Jürgen Roth dar, d​ass er s​ich und deutschen Großkonzernen d​urch seine Politik gegenüber Russland u​nd anderen Staaten d​er ehemaligen Sowjetunion politische u​nd wirtschaftliche Vorteile verschaffen wollte.[180] Michail Schischkin nannte Schröder i​m Januar 2022 d​ie Galionsfigur derjenigen westlichen Politiker, welche „den Geruchssinn für d​as stinkende Geld verloren haben“.[195]

Im Zusammenhang m​it seinem Einsatz für d​en Bau d​er South-Stream-Pipeline.[56][88] w​urde Schröder b​ei seinem Rumänienbesuch kritisiert, rumänische Zeitungen titelten „Russlands Vertreter i​n Rumänien“.[88] Russische Regimekritiker bezeichnen Schröder a​ls „Einflussagenten Putins i​n Europa“, a​ls „wichtigsten Lobbyisten d​es Kremls“; Igor Jakuwenko, ehemaliger Duma-Abgeordnete u​nd Chef d​er Journalisten-Gewerkschaft, s​ieht eine „Schröderisierung“ westlicher Eliten, d​ie den Blick a​uf die w​ahre Natur d​er Politik Putins verstelle.[196]

Im März 2018 forderten d​as US-amerikanische Medium Wallstreet Journal, d​er ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin u​nd deutsche Politiker w​ie Elmar Brok (CDU) u​nd Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), d​ass gegen Schröder internationale westliche Sanktionen aufgrund seines Lobbyismus für Wladimir Putin z​u erlassen seien.[197][198] Die deutsche Bundesregierung hingegen l​ehnt solche Sanktionen ab.[199]

Entwicklungspolitik

Schröder w​ar an d​er Entschuldungsinitiative – begonnen a​uf dem G7-Gipfel 1999 i​n Köln – s​owie an d​er weltweiten Aufstockung d​er Entwicklungshilfe a​uf dem G8-Gipfel i​n Gleneagles beteiligt.

Darüber hinaus beschloss d​ie Regierung Schröder e​ine Erhöhung d​er Mittel i​m Kampf g​egen die Immunschwächekrankheit AIDS v​on 20 Millionen Euro i​m Jahr 1998 a​uf 300 Millionen Euro i​m Jahr 2004 s​owie die Bewilligung e​iner 500-Millionen-Euro-Hilfe n​ach der Tsunami-Katastrophe v​or der Insel Sumatra a​m 26. Dezember 2004.

Wirtschaft- und Sozialpolitik

Wirtschafts- u​nd sozialpolitisch g​ilt Gerhard Schröder a​ls Anhänger d​er politischen Neuen Mitte. In d​em 1999 veröffentlichten Schröder-Blair-Papier stellte e​r ein Modernisierungskonzept für d​ie europäische Sozialdemokratie vor.

Als Ministerpräsident schaltete s​ich Schröder 1994 a​ktiv in d​ie Bemühungen z​ur Rettung e​ines Zweigwerks d​es zu Daimler gehörenden Luftfahrtkonzerns DASA i​n Lemwerder ein.[200]

Ebenso konnte d​urch die Initiative Schröders i​m Jahre 1999 e​in Konkurs d​es Baukonzerns Philipp Holzmann AG vorläufig abgewendet werden, w​ozu die Bundesregierung e​ine Bürgschaft bereitstellte.[201] Beide Unternehmen mussten später i​hren Betrieb einstellen. Weiterhin mischte s​ich Schröder i​n die Neuordnung d​er deutschen Bankenlandschaft ein.[202]

Unter seiner Regierungsverantwortung wurden tiefgreifende Reformen durchgeführt. So brachte Gerhard Schröder m​it der Agenda 2010 e​ine Reform d​es Sozialsystems u​nd Arbeitsmarktes a​uf den Weg, d​ie teilweise Einschränkungen staatlicher Leistungen für Arbeitslosengeldempfänger bedeutete u​nd mehr Eigenverantwortung forderte. Der Arbeitsmarkt w​urde liberalisiert. Die Zusammenlegung d​er beiden Ministerien für Wirtschaft u​nd Arbeit a​b 2002 s​ah er später selbst a​ls Fehler an.[203]

Das Rentensystem w​urde unter Schröder v​on einer reinen Umlagefinanzierung z​u einer Mischform a​us kapitalgedeckter Altersvorsorge u​nd Umlagefinanzierung umgebaut, w​as zu e​iner Kürzung staatlicher Leistungen i​n der gesetzlichen Rentenversicherung führte.[204]

1999 w​urde Schröder Vorsitzender d​es Beirats d​er neu gegründeten Initiative D21 e. V., Deutschlands größter Partnerschaft v​on Politik u​nd Wirtschaft z​ur Ausgestaltung d​er Informationsgesellschaft.

Öffentliche Wahrnehmung

Medienkanzler Schröder

Gerhard Schröder bei einer Wahlkampfrede zur Bundestagswahl 2005
Bei einem seiner letzten Wahlkampfauftritte einen Tag vor der Bundestagswahl 2005

Nach Schöllgen h​abe kein Kanzler s​ein Leben s​o konsequent medial inszeniert w​ie Gerhard Schröder.[205] Schon a​ls niedersächsischer Ministerpräsident h​atte er e​inen Gastauftritt i​n dem ZDF-Mehrteiler Der große Bellheim (1991) u​nd in d​er RTL-Serie Gute Zeiten, schlechte Zeiten. 1995 w​ar er a​n der Seite seiner damaligen Gattin Hiltrud Schröder i​n der populären ZDF-Unterhaltungssendung Wetten, dass..? z​u Gast; a​m 20. Februar 1999 t​rat er d​ort erneut auf.

Schröder h​atte besonders a​m Anfang seiner Regierungszeit d​en Ruf e​ines „Medienkanzlers“ inne, d​er sehr a​uf sein öffentliches Erscheinungsbild achtete u​nd insbesondere i​m Fernsehen omnipräsent war.[206] Er h​abe sich w​ie kein Kanzler v​or ihm a​uf seine Wirkung i​n den Medien u​nd seine große Popularität, d​ie laut Meinungsumfragen i​mmer weit höher a​ls die seiner Partei war, verlassen.[207] Zu Beginn seiner ersten Amtszeit i​m Februar 1999 s​oll er gesagt haben, d​ass er z​um Regieren n​ur „Bild, BamS u​nd Glotze“ brauche.

Während v​iele seine Ausstrahlung a​ls besonders charismatisch empfanden, hielten i​hm seine Kritiker vor, e​r versuche d​urch gezielte Schlagwortbildung w​ie Neue Mitte, Aussagen w​ie „Basta!“ o​der die sogenannte Politik d​er ruhigen Hand s​ein Bild i​n der Öffentlichkeit z​u beeinflussen.

Im Oktober 2006 druckten d​ie Bild s​owie der Spiegel v​orab Auszüge a​us seiner Biographie Entscheidungen – Mein Leben i​n der Politik. Schröder t​rat in e​inem TV-Werbespot a​uch für d​ie Bild auf, u​m den Vorabdruck z​u bewerben.

Kurz n​ach der Wahl z​um Bundeskanzler 1998 f​iel Schröder d​urch die für sozialdemokratische Politiker b​is dahin e​her unübliche Zurschaustellung v​on Luxus (Brioni-Anzüge u​nd Cohiba-Zigarren) auf.[208] Wegen seines g​uten Verhältnisses z​ur Wirtschaft w​urde er v​on den Medien g​ern als d​er „Genosse d​er Bosse“ bezeichnet.

Konflikte mit der Presse

Im Jahre 2002 erwirkte Schröder e​ine einstweilige Verfügung g​egen die Behauptung d​er Presseagentur ddp, e​r töne s​eine Haare.[209][210]

Im März 2004 belegte Schröder d​ie Bild-Zeitung u​nd andere Erzeugnisse d​es Axel-Springer-Verlags m​it einem Interview-Boykott, w​eil sie seiner Ansicht n​ach zu einseitig über d​ie Regierungsarbeit berichteten. Von dieser Seite a​us wurde d​er Boykott a​ls Einschränkung d​er Pressefreiheit bezeichnet.

Nach d​er Bundestagswahl 2005, d​ie zu seiner Ablösung a​ls Bundeskanzler führte, beklagte Schröder „vermachtete Medien“ u​nd „Medienmanipulation“ u​nd drohte e​inem Journalisten d​es Spiegel: „Ihre Zunft m​uss aufpassen!“[211]

Elefantenrunde 2005

Schröders Verhalten i​n der sogenannten „Elefantenrunde“ n​ach der Bundestagswahl 2005 w​urde von e​inem Teil d​er Öffentlichkeit amüsiert, v​om anderen a​ls Beispiel e​ines uneinsichtigen Wahlverlierers wahrgenommen.[212] In d​er traditionellen Fernsehdiskussion u​m 20:15 Uhr a​m Wahlabend, a​ls zu diesem Zeitpunkt d​as amtliche Wahlergebnis d​er Bundestagswahl 2005 n​och nicht feststand u​nd die rot-grüne Koalition n​ach den Hochrechnungen z​war deutlich i​n Bezug a​uf die vorangegangenen Umfragen aufgeholt hatte, jedoch k​eine Mehrheit m​ehr im Deutschen Bundestag besaß, b​rach sich Schröders Verärgerung über d​ie seiner Auffassung n​ach kampagnenartige Berichterstattung i​n den Medien d​er letzten Monate über d​ie rot-grüne Bundesregierung u​nd den Umfrageergebnissen Bahn.[213]

In Anbetracht d​es knappen Rückstands d​er SPD gegenüber d​er CDU/CSU attackierte Schröder d​ie Medien u​nd die Opposition.[214] Schröder w​arf den Medien vor, d​urch die veröffentlichten Meinungsumfragen, d​ie meist e​ine knappe Mehrheit für e​ine schwarz-gelbe Regierung vorhergesagt hatten, s​eine Koalition i​m Wahlkampf z​u negativ dargestellt u​nd damit benachteiligt z​u haben.[212] Für d​iese Äußerungen w​urde er u​nter anderem v​om Deutschen Journalistenverband kritisiert.[215] Den Moderatoren s​agte er: „Ich bleibe Bundeskanzler, a​uch wenn Medien w​ie Sie dagegen gearbeitet haben.“[216]

Zwar räumte Schröder d​ie Niederlage d​er SPD ein: „Wir h​aben verloren, d​as ist d​och gar k​eine Frage, u​nd das schmerzt mich“, zugleich machte e​r jedoch seinen Führungsanspruch b​ei der Bildung e​iner möglichen Großen Koalition geltend: „Nur u​nter meiner Führung“.[212] In Bezug a​uf die Kanzlerkandidatur v​on Angela Merkel äußerte Schröder: „Aber s​ie wird k​eine Koalition u​nter ihrer Führung m​it meiner sozialdemokratischen Partei hinkriegen. Das i​st eindeutig. Machen Sie s​ich da g​ar nichts vor!“ u​nd warf Angela Merkel vor, „Machtansprüche a​uf Grund v​on Formalien“ z​u stellen.[212][216]

Letztlich k​am es d​och zu e​iner Großen Koalition u​nter Führung v​on Angela Merkel u​nd der CDU/CSU.

Später bezeichnete Schröder seinen Auftritt i​n der Elefantenrunde a​ls „suboptimal“.[217]

Schröder und Carsten Maschmeyer

Der umstrittene Investment-Unternehmer Carsten Maschmeyer unterstützte Schröder v​or der Landtagswahl 1998 i​n Niedersachsen, i​ndem er für 650.000 DM e​ine Pro-Schröder-Anzeigenkampagne i​n verschiedenen überregionalen Tageszeitungen schalten ließ. Ihm w​ird vorgeworfen, e​r habe dadurch Einfluss a​uf die Politik gewinnen wollen.[218] Unter Schröders Bundesregierung s​ei es Maschmeyers Unternehmen AWD möglich gewesen, i​n Deutschland hochriskante Finanzprodukte z​u vertreiben – anders a​ls in vielen anderen europäischen Ländern.[219] Nach d​er gewonnenen Bundestagswahl s​oll es n​ach Angaben e​iner Mitarbeiterin d​er Staatskanzlei a​uch ein „Dankeschön-Abendessen“ m​it Maschmeyer gegeben haben.

Bundeskanzler Schröder s​oll im Jahr 2004 l​aut einer internen AWD-Mitarbeiterzeitung v​or AWD-Führungskräften erklärt haben: „Sie a​ls AWD-Mitarbeiter erfüllen e​ine staatsersetzende Funktion. Sichern Sie d​ie Rente Ihrer Mandanten, d​enn der Staat k​ann es nicht.“[219] Diese Nähe z​ur Regierung Schröder h​abe dazu geführt, d​ass viele Kunden d​em AWD vertraut hätten. Das Unternehmen vermittelte zehntausenden Deutschen verlustreiche Fonds, d​ie ihre Anteile z​um Teil s​ogar auf Kredit finanzierten u​nd letztlich v​iel Geld verloren.[220]

Maschmeyer erwarb d​ie Rechte a​n Schröders Memoiren, a​ls gezahlte Summe wurden dafür e​ine oder z​wei Millionen Euro genannt.[221][222][219][223]

Nähe zu Wladimir Putin und Schröders Haltung zum Russland-Ukraine-Krieg

Durch seine Haltung z​um russischen Überfall a​uf die Ukraine 2022 bzw. d​er ausbleibenden Distanzierung z​um russischen Präsidenten Wladimir Putin isolierte s​ich Schröder zunehmend.[224][225] Schröders Frau Soyeon Schröder-Kim w​arf dem Springer-Verlag e​ine Kampagne v​or und erklärte, d​ass Schröder a​lles tun würde, u​m zur Beendigung d​es Krieges beizutragen.[226] Schröders Ex-Frau Doris Schröder-Köpf g​ab nach ersten Meldungen über e​inen etwaigen Entzug d​er Ehrenbürgerschaft d​er Stadt Hannover z​u bedenken, m​an dürfe „Gerd n​icht in e​ine Reihe m​it Hitler stellen“.[227]

Schröder als Satireobjekt

Während Schröders Amtszeit a​ls Bundeskanzler w​urde seine Person verschiedentlich parodiert. Besondere Bekanntheit erlangte d​ie Gerd-Show v​on Schröder-Imitator Elmar Brandt.

Die i​m September 2000 produzierte Single Hol m​ir ma n​e Flasche Bier v​on Stefan Raab, d​ie einen gleich lautenden Sprachausschnitt Schröders v​on einer Festveranstaltung enthält,[228] erreichte i​n Deutschland Platz z​wei der Musikcharts.

Die Toten Hosen veröffentlichten a​uf dem Album Auswärtsspiel a​us dem Jahr 2002 d​as Lied Kanzler sein, i​n dem d​ie Aufgaben v​on Schröder a​ls Belastung karikiert werden.

Der Steuersong a​us dem Jahr 2002, ebenfalls v​on Elmar Brandt, w​ar sieben Wochen l​ang Nummer e​ins der deutschen Hitparade. Brandt nannte s​ich für dieses Lied Las’ Kanzlern, i​n Anlehnung a​n die spanische Band Las Ketchup, v​on deren damals aktuellem Lied Aserejé (The Ketchup Song) d​ie Melodie stammte.

Beim alljährlichen Starkbieranstich-Singspiel a​uf dem Münchner Nockherberg w​urde Schröder über 10 Jahre l​ang von insgesamt d​rei Darstellern imitiert, zuletzt d​urch den Kabarettisten André Hartmann.[229]

Ehrungen und Auszeichnungen

Preise

Ehrendoktorwürden

Schröder erhielt Ehrendoktorwürden d​er Tongji-Universität i​n Shanghai (2002), d​er Sankt Petersburger Universität (2003), d​er Marmara-Universität Istanbul (2005), d​er mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät d​er Universität Göttingen (2005), d​er Finanzuniversität d​er Regierung d​er Russischen Föderation, d​er Damascus University i​n Syrien (2007)[231] u​nd der Università d​egli Studi d​i Urbino Carlo Bo (2007).

Am 28. Mai 2008 w​urde er a​ls korrespondierendes Mitglied d​er Abteilung für Gesellschaftswissenschaften i​n die Russische Akademie d​er Wissenschaften (RAN) gewählt. Gewürdigt wurden Schröders Verdienste u​m die europäisch-russische Verständigung s​owie seine Arbeiten z​ur Sozialdemokratie.

Ehrenbürger und Volksfreund

Schröder ist[232] s​eit dem 24. Februar 2006 Ehrenbürger seiner Heimatstadt Hannover.

Für s​eine wirtschaftsfreundliche Chinapolitik i​st er v​on der kommunistischen Partei Chinas a​ls alter Freund d​es chinesischen Volkes honoriert worden.[41]

Ehrenmitgliedschaften

Am 9. Dezember 2005 w​urde Schröder für s​eine Verdienste u​m den deutschen Fußball s​owie bei d​er Bewerbung u​m die WM 2006 i​n Deutschland z​um Ehrenmitglied d​es Deutschen Fußball-Bundes ernannt. Außerdem w​ar er Ehrenmitglied b​ei Borussia Dortmund, d​ie Mitgliedschaft w​urde ihm 2022 entzogen w​egen seiner fehlenden Bereitschaft n​ach der russischen Invasion i​n die Ukraine s​eine Führungspositionen b​ei staatlichen russischen Energiekonzernen niederzulegen.[233]

Schröder i​st Ehrenmitglied d​es Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e. V.[234]

Orden

Veröffentlichungen

  • Der Herausforderer. Im Gespräch mit Peter Gatter. Kindler, München 1986, ISBN 3-463-40036-7.
  • Annäherungen. Reden über Bilder und Künstler. Merlin, Gifkendorf 1990, ISBN 3-926112-11-5.
  • Reifeprüfung. Reformpolitik am Ende des Jahrhunderts. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1993, ISBN 3-462-02251-2.
  • Automobilindustrie in Niedersachsen – Industriepolitische Gestaltungsspielräume zur Überwindung der Krise. In: Franz W. Peren (Hrsg.): Krise als Chance. Wohin steuert die deutsche Automobilwirtschaft? Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-409-19190-9, S. 139–160.
  • Und weil wir unser Land verbessern… 26 Briefe für ein modernes Deutschland. Hoffmann und Campe, Hamburg 1998, ISBN 3-455-11244-7.
  • Das deutsch-französische Verhältnis in einem erweiterten Europa. Rede anläßlich der Feier des zehnjährigen Bestehens des Fördervereins des Frankreich-Zentrums am 12. April 2002 in der Universität Freiburg. Rombach, Freiburg im Breisgau 2002, ISBN 3-7930-9335-2.
  • Entscheidungen. Mein Leben in der Politik. Hoffmann und Campe, Hamburg 2006, ISBN 3-455-50014-5 (aktualisierte und erweiterte Ausgabe Ullstein, Berlin 2007, ISBN 978-3-548-36937-2) Auch als Hörbuch (2 CDs) bei Hoffmann und Campe ISBN 978-3-455-30466-4.
  • Klare Worte: Im Gespräch mit Georg Meck über Mut, Macht und unsere Zukunft. Verlag Herder, Freiburg 2014, ISBN 978-3-451-30760-7.

Literatur

  • Béla Anda, Rolf Kleine: Gerhard Schröder. Eine Biographie. Ullstein, Berlin 1996, ISBN 3-550-07092-6 (erweiterte und aktualisierte Neuausgabe Ullstein, München 2002, ISBN 3-548-36387-3).
  • Jürgen Hogrefe: Gerhard Schröder: Ein Porträt. Siedler Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-88680-757-6.
  • Reinhard Urschel: Gerhard Schröder. DVA, Stuttgart 2002, ISBN 3-421-05508-4.
  • Gerhard Schröder im Gespräch mit Ulrich Wickert: Deutschland wird selbstbewußter. Hohenheim-Verlag, Stuttgart/Leipzig 2000, ISBN 3-89850-010-1.
  • Gregor Schöllgen: Gerhard Schröder: Die Biographie. DVA, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-421-04653-6.[237]
  • Edgar Wolfrum: Rot-Grün an der Macht. Deutschland 1998–2005. C.H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-65437-4.
  • Gregor Schöllgen, Gerhard Schröder: Letzte Chance. Warum wir jetzt eine neue Weltordnung brauchen. DVA, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-421-04876-9.
Commons: Gerhard Schröder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Gerhard Schröder – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. Gerhard Schröder muss laut Kühnert keinen Parteiausschluss fürchten. In: ZEIT Online. 21. Februar 2022, abgerufen am 21. Februar 2022.
  2. tagesschau.de: Kommentar zu Schröder: Im Ruhestand den Anstand verloren. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  3. Gerhard Schröder: „Wir waren die Asozialen“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 14. Dezember 2004, abgerufen am 4. März 2011.
  4. Gregor Schöllgen: Gerhard Schröder – Die Biographie, ISBN 978-3-421-04653-6 S. 41.
  5. Gregor Schöllgen: Gerhard Schröder – Die Biographie, ISBN 978-3-421-04653-6, S. 20 .
  6. Der Kanzler am Grab seines Vaters – Ehre für Fritz Schröder. In: Süddeutsche Zeitung. 12. August 2004, abgerufen am 4. März 2011.
  7. Schröder will Grab seines Vaters besuchen. In: spiegel.de. 17. April 2001, abgerufen am 5. Juni 2018.
  8. Gregor Schöllgen: Gerhard Schröder: Die Biographie. DVA, Stuttgart 2015, S. 24.
  9. Gregor Schöllgen: Gerhard Schröder: Die Biographie. DVA, Stuttgart 2015.
  10. Nadine Chmura, Regina Haunhorst: Biografie Gerhard Schröder. In: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, abgerufen am 7. Dezember 2019.
  11. Anda/Kleine: Gerhard Schröder, 1996, Seite 30.
  12. Rechte Armee Fraktion. In: Der Spiegel. Nr. 33, 1987 (online).
  13. Das Ehepaar Schröder geht getrennte Wege. Hannoversche Allgemeine, 26. März 2015, abgerufen am 27. März 2015.
  14. FOCUS Online: Nach Harmonie-Trennung: Warum äußert sich Doris Schröder-Köpf nun? Abgerufen am 7. Juli 2020.
  15. Gerhard Schröder: Die Scheidung ist durch! Jetzt ist der Weg frei für Ehe Nummer fünf. In: Bunte.de. 12. April 2018, abgerufen am 8. Juni 2018.
  16. www.n-tv.de vom Mittwoch, 17. Januar 2018 – Fremdschämen mit Gerhard Schröder, abgerufen am 25. Januar 2018.
  17. Gerhard Schröder heiratet zum fünften Mal. In: Der Tagesspiegel. 8. Mai 2018, abgerufen am 8. Juni 2018.
  18. Tanja May: Hochzeit in Korea. In: BUNTE. Band 29/2018, 12. Juli 2018, S. 37.
  19. Nikolaus Harbusch: Gerhard Schröder muss Schmerzensgeld zahlen. In: Bild. 31. Mai 2021, abgerufen am 31. Mai 2021.
  20. Die Schröders lassen sich scheiden. Berliner Morgenpost, 14. September 2016, abgerufen am 9. Dezember 2020.
  21. Ehepaar Schröder nimmt zweites russisches Kind an in Berliner Zeitung vom 18. August 2006.
  22. Altkanzler Schröder zieht an die Eilenriede in Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 28. März 2009.
  23. Tagesschau.de: Die Schröders auf getrennten Wegen. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 28. März 2015; abgerufen am 27. März 2015.
  24. Haus auf Borkum gekauft: Schröder reif für die Insel auf n-tv vom 31. Mai 2006.
  25. Gerhard Schröder: Suchend und zweifelnd in: Chrismon spezial vom 31. Oktober 2014.
  26. Wolfgang Becker: „Immer an der Grenze des Konflikts“. In: Der Spiegel, Nr. 8/1978, S. 49.
  27. Gregor Schöllgen: Gerhard Schröder: Die Biographie. DVA, Stuttgart 2015, S. 143–147.
  28. „Grüne sind eine neokonservative Partei“ – Gerhard Schröder erwartet Schwarz-Grün. Wirtschaftswoche, 29. Oktober 2020, abgerufen am 6. Januar 2021.
  29. Biographie Gerhard Schröders. In: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Abgerufen am 27. Mai 2016.
  30. Vorwärts, Juni 1993, Seite D-E.
  31. Schöllgen, Gregor: Gerhard Schröder. Die Biographie, München 2015, S. 80.
  32. Schöllgen, Gregor: Gerhard Schröder. Die Biographie, München 2015, S. 116.
  33. FOCUS Magazin | Nr. 40 (2000), 10 JAHRE EINHEIT – WENDEHÄLSE„Illusion, nicht Vision“ Samstag, 30. September 2000.
  34. Aus dem Takt Gerhard Schröders In: Focus 26. Februar 1996.
  35. Die neue Mitte Interview vom 16. Juli 1999 auf deutschlandfunk.de. Abgerufen am 10. März 2021.
  36. Christoph Egle, Tobias Ostheim, Reimut Zohlnhöfer: Das rot-grüne Projekt: Eine Bilanz der Regierung Schröder 1998–2002. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-83375-4 (google.com [abgerufen am 3. Juli 2016]). Seitenangabe fehlt.
  37. Bundestag: Amtliches Protokoll der Bundestagssitzung vom 27. Oktober 1998 (PDF; 319 kB).
  38. Tina Hildebrandt, Elisabeth Niejahr: Rächer der Rentner. In: Der Spiegel. Nr. 28, 1999 (online).
  39. Verein Direktversicherungsgeschädigte e.V.
  40. www.destatis.de.
  41. Andreas Lorenz: Hugging the Panda: Gerhard Schröder Opens Doors for German Companies in China. In: Der Spiegel. 6. November 2009, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 19. Oktober 2021]).
  42. Christian Hacke: Die Außenpolitik der Regierung Schröder/Fischer. In: bpb. 31. Juli 2005, abgerufen am 3. Juli 2016.
  43. Plenarprotokoll 14/186 des Deutschen Bundestages. Zitat im Kontext: Meine Damen und Herren, ich habe dem amerikanischen Präsidenten das tief empfundene Beileid des gesamten deutschen Volkes ausgesprochen. Ich habe ihm auch die uneingeschränkte – ich betone: die uneingeschränkte – Solidarität Deutschlands zugesichert. Ich bin sicher, unser aller Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ihnen gilt unser Mitgefühl, unsere ganze Anteilnahme. Ich möchte hier in Anwesenheit des neuen amerikanischen Botschafters Dan Coats noch einmal ausdrücklich versichern: Die Menschen in Deutschland stehen in dieser schweren Stunde fest an der Seite der Vereinigten Staaten von Amerika.
  44. Schröders Klarstellung: Keine Beteiligung an Irak-Feldzug ohne Uno-Mandat. In: Spiegel Online. Abgerufen am 3. Juli 2016.
  45. Daniel Friedrich Sturm: Schröders deutscher Weg. In: Welt Online. 6. August 2002 (welt.de [abgerufen am 3. Juli 2016]).
  46. Stefan Kornelius, Hans Leyendecker, Georg Mascolo: NSA hörte Bundeskanzler Gerhard Schröder ab. In: Süddeutsche Zeitung. 4. Februar 2014. Archiviert vom Original am 5. Februar 2014. Abgerufen am 23. März 2014.
  47. „Bad Bank“ sorgt für Aufregung" In: Handelsblatt online, 24. März 2003.
  48. Registrierte Arbeitslose, Arbeitslosenquote (nach Gebietsstand) bei destatis.de (Statistisches Bundesamt).
  49. BVerfG: Urteil vom 7. Mai 2008.
  50. China: Schröder will Waffenembargo Ende Juni aufheben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 23. März 2005, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 8. Juli 2016]).
  51. Schröder legt Bundestagsmandat nieder. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. November 2005.
  52. Michael Schlieben: Schröders doppelte Botschaft. In: Die Zeit, 11. Juli 2012.
  53. Wolfgang Gründinger: Lobbyisten als Politiker – und andersherum. In: Bundeszentrale für politische Bildung, 21. Oktober 2015.
  54. TV-Kritik: Rot-Grün macht Kasse – CulturMag. 17. August 2011, abgerufen am 29. Juni 2016.
  55. Gestern abgewählt, heute eingekauft – wie Politiker schamlos ihr Insiderwissen vermarkten. In: www.rbb-online.de. Abgerufen am 29. Juni 2016.
  56. Ralf Neukirch: Lobbyismus: Der größte Hecht. In: Spiegel Online, 13. Februar 2010.
  57. Julia Friedrichs: Ideale: Auf der Suche nach dem, was zählt. Hoffmann und Campe, 2011, ISBN 978-3-455-85008-6 (google.com [abgerufen am 2. Juli 2016]).
  58. DW: Der „Genosse der Bosse“ und sein Draht in die Wirtschaft. Abgerufen am 8. Juli 2016.
  59. Josef Braml, Wolfgang Merkel, Eberhard Sandschneider: Außenpolitik mit Autokratien. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2014, ISBN 978-3-11-034657-2, S. 147 (google.com [abgerufen am 8. Juli 2016]).
  60. Bundeskanzler wünscht sich stärkeres Engagement der Golfstaaten bei deutschen Firmen: Schröder wirbt um arabisches Kapital. In: www.handelsblatt.com. Abgerufen am 8. Juli 2016.
  61. Gregor Schöllgen: Gerhard Schröder: Die Biographie. DVA, 2015, ISBN 978-3-641-15007-5 (google.com [abgerufen am 2. Juli 2016]).
  62. Gerhard Schröder: Entscheidungen: Mein Leben in der Politik. Hoffmann und Campe, 2013, ISBN 978-3-455-85074-1, S. 366 (google.de [abgerufen am 2. Juli 2016]).
  63. Ostsee-Pipeline: Schröder übernimmt Führungsjob bei Gazprom-Konsortium. In: Spiegel Online, 9. Dezember 2005.
  64. Gregor Schöllgen: Gerhard Schröder: Die Biographie^. Deutsche-Verlags-Anstalt, München 2015, S. 897.
  65. Schröder verrubelt seinen Ruf. Spiegel Online, 12. Dezember 2005, abgerufen am 24. August 2012.
  66. „Hauch von Korruption“. In: merkur.de. 11. Dezember 2005, abgerufen am 4. März 2011.
  67. Marc Young: Letter from Berlin: Schröder to Build Putin’s Pipeline. In: Spiegel Online, 12. Dezember 2005.
    Deutsch-russisches Abkommen: Bau der Ostsee-Pipeline besiegelt . In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. September 2005.
  68. folio.nzz.ch (PDF).
  69. „Eine Schande für die Demokratie“. In: Spiegel Online. 14. Dezember 2005, abgerufen am 4. März 2011.
  70. Beziehungen zu Rußland: Glos mahnt „mehr Fingerspitzengefühl“ an. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 13. Dezember 2005, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 2. Juli 2016]).
  71. Wirtschaft begrüßt Schröders Gasprom-Job. In: Berliner Zeitung, 7. April 2006.
  72. Julia Friedrichs: Ideale: Auf der Suche nach dem, was zählt. Hoffmann und Campe, 2011, ISBN 978-3-455-85008-6, S. Das Buch hat bei google books keine Seitenangaben (google.com [abgerufen am 2. Juli 2016]).
  73. Gerhard Schröder: So war es. In: Die Weltwoche, Ausgabe 43/2006. Abgerufen am 2. Juli 2016.
  74. Jochen Bittner: Einmal Lügen ist erlaubt. In: Die Zeit. 6. April 2006, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 3. Juli 2016]).
  75. Gazprom-Job: 250.000 Euro Jahresgehalt für Gerhard Schröder. In: Welt Online. 30. März 2006 (welt.de [abgerufen am 29. Juni 2016]).
  76. Regierung Schröder soll Bürgschaft für Gazprom übernommen haben. Spiegel Online, 31. März 2006, abgerufen am 24. August 2012.
  77. Antwort der Bundesregierung: Drucksache 16/1366 (PDF; 106 kB).
  78. Der Gasprom-Kanzler. In: Der Spiegel. Nr. 35, 2006 (online).
  79. Empörung über Ex-Kanzler Schröder. In: Spiegel Online. 1. April 2006, abgerufen am 17. November 2009.
  80. Russen staunen über den Fall Schröder. In: Deutschlandfunk, 4. April 2006.
  81. Claudia von Salzen: Pipeline Nord Stream 2: Wie Gerhard Schröder als Türöffner für Gazprom agiert. In: Der Tagesspiegel, 20. Dezember 2017.
  82. Thorsten Benner: The Dark Arts of Foreign Influence-Peddling. In: The Atlantic, 25. Februar 2018.
  83. Gerhard Schröder soll in Gazprom-Aufsichtsrat einziehen - DER SPIEGEL. In: spiegel.de. 4. Februar 2022, abgerufen am 4. Februar 2022.
  84. Maxim Kireev: Russlands loyalster Bundeskanzler Artikel vom 29. September 2017 auf zeit.de. Abgerufen am 10. März 2021.
  85. sueddeutsche.de vom 30. September 2017: „Der ist völlig deppert, der Kerl“ (mit Äußerungen von Martin Schulz, Ralf Stegner, Markus Söder, Michael Grosse-Brömer Schröder, Cem Özdemir, Norbert Röttgen, Alexander Neu und Klaus von Dohnanyi).
  86. Christina Hebel: Russischer Oppositioneller über Ex-Kanzler: "Schröder wird zu einem Instrument des Kreml". In: Spiegel Online. 23. August 2017 (spiegel.de [abgerufen am 29. September 2017]).
  87. Gerhard Schröder soll in Gazprom-Aufsichtsrat einziehen - DER SPIEGEL. In: spiegel.de. 4. Februar 2022, abgerufen am 4. Februar 2022.
  88. Roman Szul: Geopolitics of natural gas supply in Europe – Poland between the EU and Russia. In: European Spatial Research and Policy 18, Nr. 2, 2011, S. 47–67. doi:10.2478/v10105-011-0012-1.
  89. Stefan Meister: Reframing Germany’s Russia policy – An opportunity for the EU. European Council on Foreign Relations, Policy Brief, April 2014.
  90. Spiegel Online: Politiker: Besondere Verdienste. In: Der Spiegel 25/2015. Abgerufen am 28. Juni 2016.
  91. Kasachstan-Lobbyismus – „Dementi von Schröder ist relativ schwach“. Abgerufen am 28. Juni 2016.
  92. Gerhard Schröder wehrt sich gegen Lobbyvorwurf. In: Welt Online. 13. Juni 2015 (online [abgerufen am 28. Juni 2016]).
  93. Schröder führt kühles Gespräch mit Ahmadinedschad. Spiegel Online, 21. Februar 2009, abgerufen am 27. August 2012.
  94. Zentralrat der Juden greift Schröder an. Spiegel Online, 21. Februar 2009, abgerufen am 27. August 2012.
  95. Schröder Iran-Trip lässt Zentralrat zürnen. Focus Online, 21. Februar 2009, abgerufen am 27. August 2012.
  96. Was Schröder in Teheran wollte. Stern.de, 23. Februar 2009, abgerufen am 27. August 2012.
  97. Überwiegend positives Echo auf Schröders heikle Iran-Reise. In: Reuters Deutschland. Abgerufen am 19. Juni 2016.
  98. Bundesregierung verteidigt Schröders Iran-Besuch. In: Berliner Morgenpost. Abgerufen am 19. Juni 2016.
  99. Schröder in Iran: Altkanzler reist nach Teheran. In: Handelsblatt. Abgerufen am 19. Juni 2016.
  100. Francesco Benini: Putin-Lobbyist Gerhard Schröder berät Ringier: Wieder ein Reputationsschaden für das Schweizer Medienunternehmen. In: Aargauer Zeitung, 26. Februar 2022.
  101. Ringier sistiert Beratermandat mit Gerhard Schröder. In: Persoenlich.com, 1. März 2022.
  102. Qaddafi’s Money Man in Vienna Loses Funds With London Friends. bloomberg.com, abgerufen am 26. Oktober 2012.
  103. Report der Woolf Untersuchung. (PDF) The Woolf Inquiry into the LSE’s links with Libya. Absatz 4.16, S. 110. Abgerufen am 26. Oktober 2012.
  104. FAZ.net: Ukrainekrieg, Mitarbeiter trennen sich von Gerhard Schröder
  105. Schröder wird Rothschild-Berater. In: Manager Magazin.
  106. Ex-Kanzler Schröder hört bei Rothschild auf Artikel vom 10. September 2016 auf manager-magazin.de. Abgerufen am 10. März 2021.
  107. Gröner Group bricht Zusammenarbeit mit Gerhard Schröder ab. Immobilien Zeitung, abgerufen am 28. Februar 2020.
  108. Schröder und die Krimkrise. Die dubiosen Aktivitäten des Altkanzlers im Sinne Putins. In: Report Mainz, SWR. 25. März 2014, abgerufen am 27. März 2014.
  109. Gerhard Schroeder. (Memento vom 3. April 2009 im Internet Archive) In: tnk-bp.com, abgerufen am 3. April 2019.
  110. Streitfall TNK-BP: Ex-Kanzler Schröder wird Öl-Aufsichtsrat, Spiegel Online.
  111. Aufsichtsrat der Herrenknecht AG.
  112. FAZ.net: Ukrainekrieg, Mitarbeiter trennen sich von Gerhard Schröder
  113. Altkanzler Schröder in Aufsichtsrat berufen auf spiegel.de, 1. November 2016, abgerufen am 29. Dezember 2016; Alt-Kanzler Schröder neuer Aufsichtsratschef auf spiegel.de, 13. Dezember 2016, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  114. Altkanzler Schröder lobbyierte bei Regierung für Versicherungsmakler. In: abgeordnetenwatch.de. 1. Dezember 2021, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  115. Schröder vertritt Deutschland bei Trauerfeier In: Der Spiegel 28. November 2016.
  116. Markus Ackeret: Putin will es prunkvoll und pragmatisch. (Nicht mehr online verfügbar.) In: nzz.ch. 7. Mai 2018, archiviert vom Original; abgerufen am 3. April 2019.
  117. Johannes C. Bockenheimer: Einmal reden für 75.000 Euro. In: Handelsblatt. Nr. 119, 25. Juni 2013, ISSN 0017-7296, S. 11.
  118. „Europa braucht eine mutige Reform“ In: Handelsblatt, 24. Juni 2012 und Raymond Zhong: Gerhard Schröder: The Man Who Rescued the German Economy. In: Wall Street Journal, 6. Juli 2012 (englisch).
  119. Michael Meyer: Meine Agenda – Gerhard Schröders Podcast Artikel vom 28. Mai 2020 auf der Webseite rbb-online.de. Abgerufen am 10. März 2021.
  120. Béla Anda stellt gemeinsamen Podcast mit Gerhard Schröder ein. In: spiegel.de. Abgerufen am 2. März 2022.
  121. INAS-FID-Fußball-Weltmeisterschaft 2006 für Menschen mit Behinderungen (Memento vom 4. Mai 2012 im Internet Archive) Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion vom 28. Januar 2004.
  122. Pressemitteilung des Internetportals fussballD21.de, 20. Dezember 2003 (PDF).
  123. Marsch durch die Institutionen sueddeutsche.de, 11. Mai 2010.
  124. Broschüre der Bundesliga-Stiftung, S. 49 (Memento vom 18. Mai 2013 im Internet Archive) (PDF; 6,8 MB).
  125. Nah- und Mittelost-Verein e.V. – Vorstand. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.numov.org. Archiviert vom Original am 14. Juli 2014; abgerufen am 3. April 2019.
  126. Gregor Schöllgen: Gerhard Schröder: Die Biographie. DVA, Stuttgart 2015, S. 510.
  127. Gregor Schöllgen: Gerhard Schröder: Die Biographie. DVA, Stuttgart 2015, S. 531.
  128. Gregor Schöllgen: Gerhard Schröder: Die Biographie. DVA, Stuttgart 2015, S. 672.
  129. Rede von Bundeskanzler Gerhard Schröder beim Iftar-Essen am 12. Oktober 2005 in Istanbul (Memento vom 21. Oktober 2013 im Internet Archive)
  130. Gerhard Schröder im Interview „Ich vertraue Wladimir Putin“ rp-online.de vom 23. Dezember 2017, 07.44 Uhr; abgerufen am 1. März 2018.
  131. Ein Freund, ein guter Freund spiegel.de, 13. Dezember 2005.
  132. Putin-Freund Schröder: Russlands Politik ist völkerrechtswidrig (Memento vom 19. Januar 2018 im Internet Archive) ruhrnachrichten.de, 9. März 2014.
  133. Schröder hält Putin für lupenreinen Demokraten. In: Handelsblatt. 22. November 2004, abgerufen am 14. Mai 2015.
  134. In dieser Sendung stellte Reinhold Beckmann die Frage, ob Putin ein „lupenreiner Demokrat“ sei, was Schröder mit einem längeren Statement zwar bejahte („[…] Ich glaube ihm das und ich bin überzeugt, dass er das ist […]“), aber auch umfänglich relativierte. Seitdem wird Schröder meist zu Unrecht zugeschrieben, er selbst habe Putin mit dem Ausdruck „lupenreiner Demokrat“ belegt. Schröders Wortlaut findet sich unter anderem bei Wikiquote.
  135. Hannes Adomeit: Deutsche Rußlandpolitik: Ende des „Schmusekurses“? IFRI, Programm Russland/GUS, September 2005.
  136. Katrin Bastian und Roland Götz: Deutsch-russische Beziehungen im europäischen Kontext: Zwischen Interessenallianz und strategischer Partnerschaft. Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Mai 2005.
  137. Hans-Joachim Spanger: Paradoxe Kontinuitäten – Die deutsche Russlandpolitik und die koalitionären Farbenlehren, HSFK-Report 12/2005, Seite 9.
  138. Berlin kommt Moskau im Konflikt um Transferrubel weit entgegen: Putin und Schröder legen Schuldenstreit bei. In: Handelsblatt, 10. April 2002.
  139. Deutsch-russische Beziehungen: Teurer Freund. In: Focus Online, 29. Juni 2005.
  140. Ukraine-Konflikt: Ex-Kanzler Schröder schlägt Uno als Vermittler vor. In: Spiegel Online. Abgerufen am 29. Juni 2016.
  141. Pipe It, Gerhard: EU Parliamentarians Shun Ex-Chancellor. In: Spiegel Online, 13. März 2014.
  142. EU-Parlament zur Ukraine-Krise: Grüne scheitern mit Antrag gegen Ex-Kanzler Schröder. In: Spiegel online. 13. März 2014, abgerufen am 13. März 2014.
  143. Astrid Geisler: Die Maulkorb-für-Schröder-Initiative Doch kein Sprechverbot. TAZ, 14. März 2014, abgerufen am 29. Juni 2016.
  144. Schröders Gedächtnisschwund. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. Dezember 2014.
  145. Soyeon Schröder-Kim in großer Sorge um den Altkanzler Artikel vom 14. November 2018 auf welt.de. Abgerufen am 10. März 2021.
  146. Шредер Герхард Eintrag auf der Webseite Myrotvorets.center. Abgerufen am 10. März 2021.
  147. Spiegel Online: Ex-Kanzler Schröder fordert Putin zum Beenden der Invasion auf von 24. Februar 2022.
  148. Kritik an Haltung zu Putin: Kühnert: Schröder droht kein Parteiausschluss. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 25. Februar 2022]).
  149. Hannover: Ratsdebatte über Schröders Ehrenbürgerschaft, NDR, 25. Februar 2022
  150. Hannovers SPD will Gerhard Schröder Ultimatum stellen, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. März 2022
  151. Hannover will Schröder die Ehrenbürgerwürde aberkennen, NDR, 3. März 2022
  152. SPD-Spitzen kritisieren Schröder für Russland-Verbindungen, NDR, 26. Februar 2022
  153. faz.net vom 26. Februar 2022: „Überfällig, geschäftliche Beziehungen zu Putin zu beenden“
  154. siehe auch Alexander Görlach: Gerhard Schröder und Russland - der Bruch ist zwingend. dw.com vom 28. Februar 2022.
  155. Schröders Büromitarbeiter werfen wegen Nähe zu Putin hin, NDR, 1. März 2022
  156. Wegen Verbindung zu Putin: Heidelberger SPD fordert Parteiausschluss von Altkanzler Gerhard Schröder, BW 24, 1. März 2022
  157. Schröder droht der Rauswurf bei Borussia Dortmund - DFB stellt Ultimatum, RTL News, 1. März 2022
  158. siehe auch Jasper von Altenbockum (FAZ): Das ehrlose Ende eines Kanzlers (Kommentar)
  159. Borussia Dortmund GmbH & Co KGaA: Borussia Dortmund entzieht Gerhard Schröder Ehrenmitgliedschaft. Abgerufen am 3. März 2022 (deutsch).
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  161. Einbau-Stopp von Kirchenfenster: Künstler kritisiert Gemeinde, NDR, 5. März 2022
  162. Wegen Nähe zu Putin: Die AWO erkennt Schröder wichtige Auszeichnung ab. In: Der Spiegel. 5. März 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. März 2022]).
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  191. Stephan Raabe: Der Streit um die Ostsee-Gaspipeline. Bedrohung oder notwendiges Versorgungsprojekt?, Konrad-Adenauer-Stiftung, Rapporte Nr. 14/2009 (PDF, S. 15/16. Quellen dort: Vgl. Entscheidung Nr. 1364/2006/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 6. September 2006 zur Festlegung von Leitlinien für die transeuropäischen Energienetze, Art. 7–9, Anhang 1, NG.1.; Commission of the European Communities: Communication from the Commission to the Council and the European Parliament. Priority Interconnection Plan, Brussels, 10. Januar 2007, COM (2006) 846 final, 7 f., 10; beides zugänglich unter: http://europa.eu/scadplus/leg/en/lvb/l27081.htm.23{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-20 12:41:45 InternetArchiveBot |url=http://europa.eu/scadplus/leg/en/lvb/l27081.htm.23 }}).
  192. Helmut Hubel: Energie-Interdepentenz mit Russland – Deutschland zwischen bilateraler Sonderbeziehung und Solidarität mit seinen EU- und NATO-Partnern. In: Reinhard C. Meier-Walser (Hrsg.): Energieversorgung als sicherheitspolitischer Herausforderung. Akademie für Politik und Zeitgeschehen, München 2007, ISBN 978-3-88795-319-5, S. 131 (PDF (Memento vom 15. August 2016 im Internet Archive)).
  193. Michael Thumann: Anatomie einer Männerfreundschaft. In: Die Zeit, 9. September 2004.
  194. Vgl. z. B.:
  195. «Das Säbelrasseln kann lange dauern». Tages-Anzeiger, Titel der Druckausgabe vom 10. Februar 2022, S. 29
  196. Boris Reitschuster: Putins verdeckter Krieg: Wie Moskau den Westen destabilisiert. Ullstein Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-8437-1251-4, S. 130 f. (google.de [abgerufen am 1. Juli 2016]).
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  225. Ein Altkanzler zum Fremdschämen? Gerhard Schröder ist wegen Russland in Deutschland immer mehr isoliert. In: ostbelgiendirekt.be. Ostbelgien Direkt Media, 2. März 2022, abgerufen am 2. März 2022.
  226. Gerhard Schröder unter Druck: Wie ihm seine Frau und Ex-Frau zur Seite springen. In: Der Spiegel. 5. März 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. März 2022]).
  227. Putin-treuer Altkanzler Schröder: Doris Schröder-Köpf verteidigt Haltung ihres Ex-Mannes. In: Der Spiegel. 5. März 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. März 2022]).
  228. "Bier-Kanzler": Stefan Raab vertont Schröder-Spruch. In: Der Spiegel. 19. September 2000, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. März 2022]).
  229. #BR24Zeitreise: Schröder ärgert Stoiber im Nockherberg-Singspiel. 9. März 2019, abgerufen am 2. März 2022.
  230. Jette Moche: Ukraine-News im Liveticker: Bennett nach Besuch bei Putin auf dem Weg nach Berlin. In: DIE WELT. 5. März 2022 (welt.de [abgerufen am 5. März 2022]).
  231. Jochim Stoltenberg: Kopfnoten: Gerhard Schröder: Nun auch noch Ehrendoktor einer Diktatur. In: DIE WELT. 22. Juni 2007 (welt.de [abgerufen am 4. Oktober 2017]).
  232. spiegel.de vom 26. Februar 2022: CDU will Altkanzler Schröder Ehrenbürgerwürde von Hannover entziehen
  233. https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html#feed-item-88321
  234. Amtliche Mitteilung der kroatischen Botschaft in Berlin.
  235. DPA-InfolineRS: Auszeichnungen: Tschechischer Präsident zeichnet Altkanzler Schröder aus. In: Focus Online. 28. Oktober 2017, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  236. FAZ.net / Rainer Blasius: Rezension.
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