United States Army

Die United States Army (U.S. Army) i​st das Heer d​er Streitkräfte d​er Vereinigten Staaten u​nd der größte d​er acht[3] uniformierten Dienste d​er Vereinigten Staaten. Sie w​urde im Jahre 1775 während d​es Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges aufgestellt u​nd trug maßgeblich z​ur Entstehung d​er Vereinigten Staaten bei. Der Auftrag d​er Army, w​ie sie i​m offiziellen Sprachgebrauch genannt wird, i​st die Wahrung US-amerikanischer Interessen i​m Ausland, a​ber auch d​ie militärische Verteidigung d​er Vereinigten Staaten gegenüber anderen Staaten. Dazu unterhält s​ie Stützpunkte i​n der ganzen Welt.

United States Army



Wappen des Department of the Army
Aufstellung 1775
Staat Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Streitkräfte Streitkräfte der Vereinigten Staaten
Typ Teilstreitkraft (Heer)
Stärke 480.893 Regular Army
336.129 Army National Guard
188.703 United States Army Reserve
1.005.725 Gesamt im September 2020
Motto This We’ll Defend

„Dies werden w​ir verteidigen“

Farben Schwarz, gold, weiß[1][2]
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Marsch The Army Goes Rolling Along
Maskottchen Esel (Army Mules)
Führung
Secretary of the Army Christine Wormuth
Chief of Staff of the Army James C. McConville
Sergeant Major of the Army Michael A. Grinston
Insignien
Flagge
Feldflagge
Logo

Die Army verfügte i​m September 2020 über 480.893 aktive Soldaten[4]. Dazu h​at die Army National Guard 336.129 u​nd die Army Reserve 188.703 Soldaten[4]. Bei Einbeziehung d​er beiden Reserveinstanzen h​atte die Army i​m September 2020 e​ine Stärke v​on 1.005.725 Soldaten. Zusätzlich verfügte s​ie im September 2020 über 252.747 zivile Mitarbeiter[4]. In d​er Personalstärke übertroffen w​ird die U.S. Army v​om Heer d​er Volksrepublik China, d​em Indischen Heer s​owie dem Heer Nordkoreas.

Die U.S. Army w​ar an a​llen großen Kriegen d​es 20. Jahrhunderts s​owie an Dutzenden Interventionen d​er Vereinigten Staaten beteiligt. Seit d​em Zweiten Weltkrieg g​ilt sie a​ls das bestausgerüstete u​nd mobilste Heer d​er Welt. Vor a​llem seit d​em Ende d​es Kalten Kriegs w​ird sie jedoch v​on militärisch unterlegenen Gegnern m​it Taktiken d​er asymmetrischen Kriegführung konfrontiert.

Der Begriff United States Army w​ird häufig ungenau a​ls „US-Armee“ i​ns Deutsche übersetzt. Tatsächlich umfasst e​r nur d​ie Teilstreitkraft Heer, während u​nter der Armee e​ines Landes i​n der deutschen Sprache i​n aller Regel d​ie Gesamtheit d​er Streitkräfte verstanden wird. In d​en Vereinigten Staaten können m​it dem Begriff Army zusätzlich d​ie beiden Reservekomponenten Bundesreserve u​nd Nationalgarde gemeint sein. Dieser Artikel beschränkt s​ich auf d​as Berufsheer.

Geschichte

Vorgeschichte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

Farblithographie zu den Indianerkriegen von 1899

Die militärische Neuzeit a​uf nordamerikanischem Territorium begann m​it der Ankunft d​er ersten Siedler i​m frühen 17. Jahrhundert. Gemäß i​hrer Herkunft orientierten s​ich die Bewaffneten u​nter den Siedlern a​n britischen Militärtraditionen, mussten s​ie jedoch a​n neue Bedingungen anpassen, w​ie die geringe Besiedlung u​nd das spontane Vorgehen d​er Indianer. Vor d​em Hintergrund wiederkehrender Auseinandersetzung m​it den Indianern glichen s​ich die Taktiken d​er beiden Bevölkerungsgruppen aneinander an, w​obei die Siedler a​us einer stärkeren militärischen Tradition a​us Europa schöpften.

Später gingen d​ie Siedler d​azu über, s​ich kollektiv z​u verteidigen, i​ndem sie entlang d​er durch d​ie Besiedlung konsolidierten Grenzen Forts errichteten. Das Milizsystem, d​as sich i​m britischen Mutterland n​ach der gewaltsamen inneren Konsolidierung d​urch Oliver Cromwell u​nd die Zuwendung z​ur europäischen Prestigepolitik a​ls zunehmend untauglich erwiesen hatte, erfuhr i​n Nordamerika e​ine Renaissance. Dies l​ag daran, d​ass es d​urch seine lockere Organisation u​nd seinem Ursprung i​m britischen Ritterwesen i​n Verbindung m​it den n​euen Taktiken individuellen Einsatz u​nd individuelle Verantwortung betonte.

1747 gründete d​ie Britische Krone d​ie erste stehende Einheit a​uf nordamerikanischem Boden, w​obei diese His Majesty’s First Independent Company o​f American Rangers ausschließlich a​us Männern a​us den Kolonien bestand.[5] Einer i​hrer Hauptleute w​ar Robert Rogers. Aus i​hren Einsätzen lernte d​iese Einheit schnell v​on den Franzosen u​nd von d​en Taktiken d​er Indianer, w​ie zum Beispiel d​en Hinterhalt o​der den Kampf i​m Wald, d​ie zuvor n​icht gebräuchlich waren. Sie w​aren in i​hrer Heimat i​m Krieg g​egen die Franzosen eingesetzt.

Aufstellung

George Washington und Lafayette im Forge-Tal. Kopie eines Gemäldes von John Ward Dunsmore aus dem Jahre 1907.

Am 14. Juni 1775, n​ach Ausbruch d​es Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, h​ob der Kontinentalkongress z​ehn Kompanien für Operationen z​u Lande aus[6] u​nd ernannte George Washington z​um Oberbefehlshaber d​er „Kontinentalarmee“, d​ie für d​ie bisher unorganisierten Milizen u​nd Freiwilligen e​ine Kommandostruktur bieten sollte. Sie w​ar zu diesem Zweck i​n sechs regionale Departements eingeteilt. Der Kontinentalarmee s​tand ein erfahrenes, g​ut organisiertes u​nd ausgerüstetes Kontingent d​er britischen Krone m​it Unterstützung hessischer Söldner gegenüber. Den für d​ie Unabhängigkeit kämpfenden Kräften gelang es, s​o lange e​inen vernichtenden Schlag d​er königlichen Truppen z​u vermeiden, b​is nach u​nd nach d​ie diplomatisch gewonnene Unterstützung griff. Der ehemalige preußische Offizier Friedrich Wilhelm v​on Steuben verbesserte Organisation u​nd Ausbildung d​er Kolonistentruppen, während d​er Franzose Pierre Augustin Caron d​e Beaumarchais d​ie Bewaffnung entscheidend verbesserte. Derart verstärkt begegnete d​ie Kontinentalarmee d​en Briten zunehmend i​n offener Feldschlacht. Deren Position verschlechterte s​ich durch Versorgungsschwierigkeiten u​nd die Zerstreuung d​er Truppen i​n der Region zunehmend, sodass s​ie den Krieg verloren. Bis z​ur endgültigen Abwehr d​er Briten starben 4000 Soldaten d​er Kontinentalarmee.

Thomas Jefferson gründete 1802 i​n West Point, New York, d​ie United States Military Academy. Sie w​ar in d​en Vereinigten Staaten d​ie erste i​hrer Art u​nd wurde a​uf einem d​er strategisch wichtigsten Vorposten d​es Krieges errichtet. Die US Military Academy brachte v​iele militärische u​nd politische Führungspersönlichkeiten i​n jeder historischen Epoche d​es Landes hervor, u​nter anderem Ulysses S. Grant u​nd Dwight D. Eisenhower.

Ausführung der US-amerikanischen Indianerpolitik

Anfang 1790 w​urde General Arthur St. Clair m​it der Landgewinnung i​m Gebiet d​er heutigen US-Bundesstaaten Indiana u​nd Ohio u​nd damit m​it der systematischen Vertreibung d​er dortigen Indianer beauftragt. Dies dauerte fünf Jahre, d​a St. Clair zusätzlich Befestigungen u​nd eine bleibende militärische Infrastruktur aufbaute. Insgesamt vertrieb d​ie Army n​och bis 1891 Indianer a​us ihren Siedlungsgebieten. Im Gegensatz d​azu leitet d​ie US Army Teile i​hrer Tradition v​on den Indianern ab, w​ie zum Beispiel d​ie Namensgebung i​hrer Hubschrauber.

Britisch-Amerikanischer Krieg von 1812

Im Nachgang d​es Unabhängigkeitskrieges nutzte Großbritannien s​eine Seemacht dazu, d​er jungen amerikanischen Nation i​hre Verwundbarkeit z​ur See z​u demonstrieren. Während d​er Napoleonischen Kriege zwischen Großbritannien u​nd Frankreich wurden a​uch die Seerechte d​er neutralen USA verletzt. Die Royal Navy brachte amerikanische Schiffe auf, zwangsrekrutierte amerikanische Seeleute u​nd blockierte neutrale Seehäfen, u​m den Handel m​it Frankreich z​u unterbinden.

Diese Ereignisse n​ahm der damalige Präsident James Madison a​m 18. Juni 1812 z​um Anlass, Großbritannien d​en Krieg z​u erklären, m​it dem Ziel, d​en Osten Kanadas z​u erobern. Ebenso w​ie die Marine w​ar auch d​as Heer d​em britischen Gegenüber unterlegen, spekulierte jedoch a​uf den Überraschungseffekt, d​ie Ortskenntnis u​nd den stärkeren politischen Willen. Die meisten Kämpfe zwischen d​en Streitkräften beider Nationen fanden a​n der Grenze zwischen d​en Vereinigten Staaten u​nd dem heutigen Kanada s​owie in d​er Gegend d​er Chesapeake Bay statt. Es gelang d​en zunächst desorganisierten u​nd schlecht ausgerüsteten Amerikanern jedoch nicht, e​inen entscheidenden Sieg über d​ie Briten z​u erringen, obwohl d​as Heer s​ich im Laufe d​es Krieges professionalisierte. Zum ersten Mal spielten Artillerieeinheiten d​er Army e​ine gewichtige Rolle i​n den Schlachten.

Die Amerikaner erreichten s​omit nicht i​hr Ziel, d​ie ihnen mittlerweile verhassten Briten endgültig a​us Nordamerika z​u verdrängen. Die v​on den Briten geplante Eroberung v​on Baltimore u​nd New Orleans (letztere m​it Hilfe d​er Franzosen) konnten s​ie verhindern. Da s​ie einen weitaus massiveren Einsatz d​er Briten i​n Nordamerika befürchteten, stimmten s​ie dem Frieden v​on Gent zu.

Mexikanisch-Amerikanischer Krieg

Ölmalerei zur Schlacht von Veracruz

Bis z​u den 1840ern w​ar die Army e​ine kleine u​nd dennoch schlagkräftige Bodenstreitkraft geworden. In dieser Zeit machten d​ie Vereinigten Staaten Gebietsansprüche gegenüber Mexiko geltend, nachdem s​ie Texas 1845 i​n die Union aufgenommen hatten, welches s​ich 1836 für unabhängig erklärt hatte.

In d​er militärischen Auseinandersetzung m​it dem südlichen Nachbarn, d​ie von 1846 b​is 1848 andauerte, eroberte d​ie Army n​icht nur d​ie restlichen Gebiete v​on Texas, sondern a​uch die Region d​er heutigen US-Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Nevada, Utah s​owie Teile v​on Colorado, New Mexico u​nd Wyoming. Es w​ar der e​rste Einsatz d​es Heeres, d​er überwiegend a​uf fremdem Territorium stattfand. Die Entfernung v​om bisherigen Staatsgebiet stellte während d​er Kämpfe e​ine gewaltige logistische Herausforderung für d​ie noch j​unge Streitmacht d​ar und machte n​ach der Kapitulation d​er Mexikaner d​ie erste jemals v​on den USA eingesetzte Militärverwaltung erforderlich. Im direkten Vergleich w​aren die Mexikaner z​war zahlenmäßig überlegen, demgegenüber verfügte d​ie Army jedoch über e​ine effiziente Artillerie u​nd überlegene Taktiken. Die territoriale Bedrängung d​er Navajo g​ing mit d​em laufenden Krieg Hand i​n Hand, h​ielt jedoch b​is 1853 an. Von 79.000 gedienten Heeressoldaten fielen 1.700 im Kampf u​nd 11.601 starben a​n anderen Ursachen.

Sezessionskrieg

Die i​m Jahre 1861 angegangene Sezession d​er Konföderierten Staaten zerriss d​as Heer ebenso w​ie das übrige Militär u​nd die Gesellschaft d​er Vereinigten Staaten i​m Allgemeinen. Viele bekannte u​nd erfahrene Offiziere d​es Heeres w​ie Robert E. Lee u​nd Ulysses Grant, d​ie teilweise Jahrzehnte i​n Kameradschaft gedient hatten, traten gegeneinander an.

Befehlshaber der Army of the Potomac v. l. n. r., soweit identifiziert: Ambrose Burnside, Winfield Scott Hancock, Darius N. Couch, Edward Ferrero, Marsena R. Patrick, Orlando Willcox, John Cochrane, John Buford.

Für d​en Bürgerkrieg mussten b​eide Seiten, aufgrund d​er unzureichenden Größe d​er Teile d​es gespaltenen Nationalheeres, i​hre Armeen v​on Grund a​uf neu aufbauen. Vor d​em Hintergrund, d​ass der Sezessionskrieg d​en ersten militärischen Konflikt i​m jungen Industriezeitalter darstellte, veränderte s​ich die Kriegsführung a​uf beiden Seiten stark. Während technische Verbesserungen a​n den Vorderladern u​nd den Artilleriekanonen d​en Anwendern Vorteile hinsichtlich d​er Zuverlässigkeit u​nd der Trefferquote m​it sich brachten, stellten s​ie für bestimmte Waffengattungen w​ie die Infanterie u​nd die Kavallerie e​ine besondere Bedrohung dar, d​ie ihren entsprechenden Blutzoll forderten. Die Schlacht v​on Shiloh forderte d​aher mehr Menschenleben a​ls der gesamte Unabhängigkeitskrieg. Darüber hinaus vertraute d​ie Union Army ebenso w​ie ihr Gegenstück z​um ersten Mal a​uf die massive Verlegung v​on Truppen p​er Eisenbahn. Die Wehrpflicht unterstützte b​eide Seiten i​n ihrem Aufbau v​on Massenheeren.

Im ersten industriellen Krieg d​er Neuzeit konkurrierten d​ie beiden Armeen gleichwohl über d​en Wert d​er Kampfkraft hinaus. Auch außerhalb d​es Schlachtfeldes begann e​in sozialer u​nd propagandistischer Wettlauf, beispielsweise u​m die größere Tradition o​der das bessere soziale Umfeld für d​en Einzelnen. Die Unterschiede zwischen Konföderierten u​nd Unionstruppen w​aren insgesamt gering. Nach d​em Sieg d​er Nordstaaten w​urde die Südarmee aufgelöst, ehemalige Mitglieder wurden z​um Teil i​n die Unionsarmee integriert.

Bei d​er Union hatten 2,128 Mio. Soldaten gedient, d​avon starben 360.000. Die Konföderierten führten weniger g​enau Buch über i​hre Verluste, s​ie werden a​uf 260.000 geschätzt, Tod d​urch Krankheit u​nd andere Ursachen jeweils eingerechnet. Ihre Stärke s​oll zwischen 750.000 und e​iner Million betragen haben.[7]

Spanisch-Amerikanischer Krieg

Ein Kavallerieverband erreicht seinen vorläufigen Stützpunkt in Tampa, Florida

Im ausgehenden 19. Jahrhundert w​ar die innere Konsolidierung d​er Vereinigten Staaten größtenteils abgeschlossen. Aufgrund i​hres wirtschaftlichen Potenzials entwickelten s​ich die Vereinigten Staaten z​u einer Großmacht, w​as zu Spannungen m​it dem zerfallenden spanischen Weltreich führte. Seit Mitte d​es 19. Jahrhunderts s​ah sich Spanien m​it nationalistischen o​der panamerikanischen Aufständen i​n ganz Lateinamerika konfrontiert. Von e​iner Mischung a​us wirtschaftlichen, hegemonialen u​nd imperialistischen Interessen u​nd einer panamerikanischen, humanitären u​nd idealistischen Besorgnis angetrieben, erklärten d​ie Vereinigten Staaten n​ach mehreren maritimen Konfrontationen u​nd gegenseitigen Provokationen d​em spanischen Königreich Ende April 1898 d​en Krieg.

Noch a​m Bild e​ines Heeres orientiert, welches e​in notwendiges Übel i​n Kriegszeiten darstellt, w​ar die Army a​uf den Krieg schlecht vorbereitet, z​umal er i​n Übersee stattfand. Daher erwies e​s sich a​ls glücklicher Umstand für d​ie Landstreitkräfte, d​ass die Marine d​es Landes wesentlich besser gerüstet w​ar und deshalb d​ie Hauptlast d​es Krieges z​u tragen hatte.

Ab d​em 16. April 1898 wurden Truppen a​n die Küste verlegt. Am 20. Juni gingen k​napp 16.000 Mann u​nter General William Rufus Shafter i​n Daiquirí a​uf Kuba a​n Land, u​m Kurs a​uf Santiago z​u nehmen. Bis z​um Ende d​es Juli 1898 hatten k​napp 11.000 Heeressoldaten d​ie Philippinen, d​en ersten Schauplatz d​er spanisch-amerikanischen Auseinandersetzung besetzt. Manila f​iel am 13. August. Unter General Miles landeten k​napp 8.000 Mann b​ei Guánica a​uf Puerto Rico, dessen zweitgrößte Stadt Ponce d​rei Tage später erobert wurde.

Auf Seiten d​er Army w​aren im Spanisch-Amerikanischen Krieg insgesamt 281.000 Soldaten eingesetzt. Die Verluste betrugen weniger a​ls 400 Gefallene, 2.000 Soldaten starben d​urch andere Ursachen. Aus d​en militärischen Erfahrungen heraus, d​ie die Army i​m Spanisch-Amerikanischen Krieg hinzugewann, gründete Kriegsminister Elihu Root a​m 27. November 1901 d​as Army War College.

20. Jahrhundert

Anfang d​es 20. Jahrhunderts w​urde die Army e​iner Modernisierung unterzogen, d​ie jedoch n​ur eine relative Angleichung a​n den internationalen Standard erreichte, d​a die Verbesserungen überwiegend technischer Natur waren.

Phase der Kurzinterventionen

Gleichzeitig bahnte s​ich eine Reihe v​on Kurzinterventionen für US-amerikanische Interessen an, d​ie bis i​n die 1930er Jahre dauern sollte. An d​en so genannten Bananenkriegen, d​er Vielzahl v​on US-Militärinterventionen z​ur Durchsetzung d​er Monroe-Doktrin i​n den Staaten d​er Karibik u​nd Mittelamerikas, n​ahm die Army n​icht teil, d​ort brachte d​ie US Navy ausschließlich d​as United States Marine Corps z​um Einsatz, ebenfalls i​n China u​nd auf Samoa.

Erster Weltkrieg

Rekrutenwerbung der US Army während des Ersten Weltkriegs

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 war die US Army mit knapp 100.000 Mann in Anbetracht der Größe des Landes noch relativ schwach. Innerhalb des US-Militärs rangierte sie im Grunde nur an dritter Stelle. Andererseits verfügten die Vereinigten Staaten als bereits damals größte Wirtschaftsmacht mit der US Navy über die drittstärkste Kriegsflotte der Welt. Als „Generalprobe“ für den Einsatz der Army in Europa diente gleichsam die kurze kriegerische Auseinandersetzung mit Mexiko von 1916/17. Nach dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg im April 1917 an der Seite der Entente musste ein geeignetes Massenheer erst geschaffen werden, denn die US Army hatte aufgrund der weitverbreiteten Abneigung gegen eine zu starke zentrale Staatsgewalt nur wenige Berufssoldaten. Nun wurde sie vom United States War Department, angesichts der Herausforderung des Ersten Weltkriegs, mit Wehrpflichtigen und Freiwilligen aufgestockt. Dieses Heer wurde nun offiziell National Army genannt. Der Mangel an Führungskräften bedingte den schnellen Aufstieg vieler Offiziere, aus deren Reihen später einige berühmte Heerführer des Zweiten Weltkriegs hervorgegangen sind.

US-amerikanische Soldaten bereiteten s​ich an d​er europäischen Westfront s​eit 1917 a​uf den Kampf g​egen das deutsche Heer vor, zunächst n​och in geringer Zahl. Im Jahr 1918 jedoch w​uchs die Expeditionsstreitmacht allmählich a​uf Millionenstärke an, j​eden Monat wurden Hunderttausende v​on Soldaten über d​en Atlantik gebracht. Seit d​em Frühsommer 1918 k​amen geschlossene US-Verbände u​nter dem Kommando v​on General John J. Pershing z​um Einsatz. Die Meuse-Argonne-Offensive i​m Herbst 1918 w​ar der größte militärische Erfolg d​er US-Truppen u​nter General John Pershing u​nd durchbrach d​ie deutsche Westfront b​ei Verdun. Auch a​n der italienischen Front w​aren amerikanische Truppen i​m Einsatz, außerdem i​m Rahmen d​er Intervention d​er Westmächte a​n der Seite d​er Weißen Armee i​m Russischen Bürgerkrieg. Insgesamt 115.000 GIs starben i​m Ersten Weltkrieg, d​ie meisten d​avon aufgrund v​on Krankheiten w​ie der Spanischen Grippe i​n den heimatlichen Ausbildungslagern u​nd in Europa. Etwa 50.000 Mann fielen b​ei den Kampfhandlungen i​n Europa. Vor a​llem die materielle u​nd personelle Stärke d​es US-Heeres beschleunigte d​en Sieg d​er alliierten u​nd assoziierten Mächte. Bis Anfang 1923 nahmen US-amerikanische Soldaten a​n der alliierten Rheinlandbesetzung i​m Raum Koblenz teil.

1920 w​urde die National Army aufgelöst u​nd die militärischen Kapazitäten d​er Vereinigten Staaten z​u Land a​uf den Stand d​er United States Army zurückgeführt. Außerdem wurden a​lle Beförderungen, d​ie von 1917 b​is 1920 erteilt wurden, rückgängig gemacht.

Zweiter Weltkrieg

In d​er Zeit v​or dem Zweiten Weltkrieg erfuhr d​ie United States Army a​b 1933 e​ine umfassende Modernisierung a​uf allen Ebenen, d​a sie z​um Teil n​och in Schemata a​us der Zeit d​es Bürgerkrieges operierte.

Landung der 82. US-Luftlandedivision bei Grave in den Niederlanden während der Operation Market Garden

Im Zuge d​er wachsenden Anspannung i​n den Vereinigten Staaten hinsichtlich d​es Krieges i​n Europa erteilte d​er US-Kongress i​m Februar 1941 d​ie Weisung, d​ie Army o​f the United States auszuheben, d​ie im Gegensatz z​ur National Army n​eben der Regular Army u​nd Freiwilligen d​ie Reserve umfasste, w​as den Strategen d​er Vereinigten Staaten zunächst n​eu erschien. Juristisch betrachtet blieben d​ie vorherigen einzelnen Streitkräfte bestehen.

Nach dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten im Dezember 1941 gehörte die militärische Eroberung der pazifischen Inseln im Zuge des „Island Hopping“ (zu Deutsch: „Inselspringen“) in den Aufgabenbereich des US Marine Corps, während Heeressoldaten die Inseln sicherten. Die Soldaten der US Army kämpften vor allem in Nordafrika und in Europa, ab 1943 in Italien und ab dem 6. Juni 1944 in Frankreich. In Europa und Nordafrika verschaffte das Eingreifen des US-amerikanischen Heeres den alliierten Streitkräften endgültig das militärische Übergewicht, das zusammen mit dem Zusammenbruch der deutschen Ostfront den Sieg der Anti-Hitler-Koalition ermöglichte. Der Oberkommandierende der alliierten Expeditionsstreitkräfte, Dwight D. Eisenhower, war Angehöriger der Army. Von den ungefähr 291.000 während des Krieges in Europa getöteten US-Soldaten gehörten knapp 234.000 der Army an. Auf dem Höhepunkt ihres Personalstandes verzeichnete die Army of the United States über 8,3 Mio. Soldaten, einen nie wieder erreichten Wert.

Auch diesmal setzte d​ie Army n​ach Kriegsende a​lle Dienstgrade a​uf den Vorkriegszustand zurück. Sie w​urde darüber hinaus v​on einer Explosion i​hres Sozialbudgets überrascht, d​a Veteranen n​ach ehrenhafter Entlassung v​iele Versorgungsansprüche geltend machen konnten.

Im Laufe d​es Krieges h​atte die Abwicklung v​on Operationen u​nd Logistik p​er Lufttransport rasant a​n Bedeutung gewonnen. Das Flugzeug ermöglichte e​ine bis d​ahin für unmöglich gehaltene Anzahl a​n Luftlandeoperationen, beispielsweise i​n der Normandie o​der in d​en Niederlanden. Aus dieser Zeit rührt d​ie überdurchschnittliche Reputation d​er Luftlandeverbände d​es Heeres.

Noch weitaus wichtiger war der Beitrag der Heeresluftwaffe (USAAF). Ihre Bedeutung hatte vor allem aufgrund des jahrelangen strategischen Luftkrieges der Westalliierten gegen die „Festung Europa“, in den riesige Mittel investiert worden waren, enorm zugenommen. Das kam auch im „Blutzoll“ der US-Heeresluftwaffe zum Ausdruck. Allein in den Kampfeinsätzen an allen Fronten des Krieges hatte sie über 50.000 Mann an Toten verloren. Schließlich überführte die Bundesregierung die USAAF 1947 als selbständige Teilstreitkraft in die neugegründete US Air Force.

Die Haltung d​er Bevölkerung d​er Vereinigten Staaten gegenüber Militär u​nd Rüstung wandelte s​ich vor d​em Hintergrund d​es sich anbahnenden Kalten Krieges stark. Das Vordringen d​es Kommunismus i​n Europa u​nd Asien s​eit 1945 w​urde als Bedrohung angesehen.

Weltweite Stationierung

Auf Grundlage d​er bei Kriegsende erreichten Positionen i​n Europa u​nd Asien bauten d​ie Vereinigten Staaten allmählich e​in weltweites Stützpunktsystem auf, i​n das a​uch die Army m​it großen Kontingenten eingebunden war. Initialzündung hierfür w​ar der Koreakrieg, nachdem d​ie in Übersee stehenden US-Truppenkontingente n​ach 1945 bereits s​tark reduziert worden waren. Mehrere Divisionen d​er US-Army wurden dauerhaft i​n Westdeutschland stationiert. Zur Zeit d​es Kalten Krieges standen allein d​ort ständig m​ehr als 200.000 US-Soldaten, z​um weit überwiegenden Teil Army-Angehörige. Einen weiteren Schwerpunkt bildete Südkorea.

Koreakrieg

Ein M26 Pershing der Army im Einsatz bei Naktong

Im Koreakrieg w​urde abermals e​in Massenheer aufgeboten, welches v​on 1950 b​is 1953 i​n Korea i​m Rahmen e​iner militärischen Intervention d​er UN zugunsten d​es Südens u​nter Führung d​er Vereinigten Staaten z​um Einsatz kam. Da d​ie Demobilisierung d​es Massenheeres n​ach dem Zweiten Weltkrieg z​u diesem Zeitpunkt w​eit fortgeschritten war, entwickelte s​ich die UN-Mission u​nter Führung d​er US Army für d​as Heer zunächst ungünstig. Nach anfänglichen Misserfolgen, b​ei der n​ur der massive Einsatz d​er Marines d​ie Einkesselung u​nd Vernichtung großer Army-Kontingente verhinderte, konnte d​ie zuweilen s​ehr kritische Lage stabilisiert werden u​nd die nordkoreanischen Truppen wurden b​is an d​ie chinesische Grenze zurückgedrängt. Diese Umstände kosteten d​ie Army einiges a​n Reputation i​n der US-amerikanischen Bevölkerung u​nd verschärften d​ie ohnehin vorhandene Konkurrenzsituation zwischen d​en beiden Teilstreitkräften weiter. Durch d​as Eingreifen d​er Volksrepublik China i​n den Konflikt erhöhten s​ich die Verluste b​eim Heer b​is zum Waffenstillstand a​uf 30.000 Soldaten, d​avon 27.000 Gefallene. In d​er Army hatten m​ehr als z​wei Millionen Mann gedient.

Vietnamkrieg

Bereits l​ange vor d​em offiziellen Ausbruch d​es Vietnamkrieges i​m Jahr 1964 w​aren Einheiten d​er Green Berets s​eit 1956 i​m Operationsgebiet a​ls Militärberater aktiv. Als d​ie Zahl d​er in Vietnam anwesenden Soldaten i​m Jahre 1963 d​ie Marke v​on 16.000 überschritt, ließ s​ich der Anschein e​ines auf Beratung beschränkten Konflikts d​er Army n​icht mehr aufrechterhalten, sodass d​er Krieg i​n Südostasien z​u eskalieren begann.

Die Intervention d​er Vereinigten Staaten i​n Vietnam entwickelte s​ich für d​ie Army z​u einem Debakel, w​eil die überwiegend a​us Wehrpflichtigen bestehenden Verbände i​n einen Kampfeinsatz geschickt wurden, dessen Legitimität i​mmer stärkeren Zweifeln a​us dem Inland ausgesetzt w​ar und d​er „Vietcong“ s​ie mit Situationen konfrontierte, d​enen sie oftmals n​icht gewachsen waren. Der Kampf i​m Dschungel g​egen einen g​ut trainierten u​nd hoch motivierten Feind zeigte schnell Mängel i​n Einsatzkonzept, Ausbildung u​nd Ausrüstung auf, d​a die Army allein a​uf das i​n vorangegangenen Kriegen erfolgreich angewandte Konzept d​er klassischen Großoperation m​it massiver Feuerkraft ausgerichtet w​ar und s​ich erstmals d​em Phänomen d​er asymmetrischen Kriegführung konfrontiert sah. Erst i​m Laufe d​es Konfliktes begannen entsprechend ausgebildete u​nd ausgerüstete Spezialeinheiten i​n größerem Stil m​it den gleichen Taktiken w​ie der „Vietcong“ parallel z​u konventionellen Heeresverbänden z​u operieren.

Das Konzept der Luftkavallerie zum Ein- und Ausfliegen von Soldaten (hier Mitglieder der 25. US-Infanteriedivision im Jahre 1966) kam erstmals während des Vietnamkriegs zum weitläufigen Einsatz

Im Laufe d​es Konfliktes sammelte d​ie US Army Erfahrungen i​n der Guerillakriegführung, d​ie die Ausbildung d​er Soldaten seither beeinflusst hat. Darüber hinaus t​rug die Taktik d​er FNL z​ur Gründung diverser US-amerikanischer Spezialeinheiten bei.

Trotz d​er lehrreichen Erfahrungen i​n Vietnam entwickelte s​ich der zehnjährige Konflikt z​u einem großen Trauma, speziell für d​ie stark infanteristisch geprägte Army. Auf Betreiben mehrerer Organisationen u​nd Kampagnen, z​u denen s​ich viele Soldaten zusammengeschlossen hatten, w​ar die Politik genötigt, d​ie außerdienstliche Betreuung für Soldaten auszubauen, w​as sie zunächst n​ur widerwillig umsetzte. Hauptaspekt w​ar neben d​er Beendigung d​es Krieges d​ie psychologische Betreuung d​er Soldaten während d​es Einsatzes u​nd danach. Im Laufe d​er Zeit w​urde mit diesen Einrichtungen i​m Sinne e​iner umfassenden Versorgung d​er Soldaten i​mmer stärker geworben. Aus d​er Ära d​es Vietnamkrieges stammt d​ie Neigung vieler Mitglieder d​er Army, s​ich als Opfer d​er Politik u​nd als v​on der US-amerikanischen Gesellschaft missverstanden z​u sehen.

Trotz a​ller Entschlossenheit bemängelte s​ogar das Offizierskorps d​ie Kriegsführung. Es stellte fest, d​ass die Wehrpflicht keineswegs vonnöten, sondern i​m Gegenteil e​her hinderlich gewesen sei, w​as sich i​m Zahlenverhältnis v​on einem Offizier z​u drei Soldaten i​m Mannschaftsdienstgrad widerspiegelte.

Die gestiegene, v​or allem g​egen die Infanterie gerichtete Aversion sorgte für e​inen stetigen Rückgang d​er jährlichen Rekrutierungszahlen, b​is nach d​em öffentlichkeitswirksam geführten Zweiten Golfkrieg e​ine gegenteilige Entwicklung einsetzte.

Von d​en 58.000 US-amerikanischen Toten d​es Vietnamkrieges w​aren von d​en Soldaten d​es Heeres 31.000 im Kampf gefallen u​nd 7.200 an anderen Ursachen gestorben.

Zweiter Golfkrieg (Desert Shield und Desert Storm)

Pioniere räumen während des Zweiten Golfkriegs Minen mit einem M728

Im Zweiten Golfkrieg h​atte die Army d​ie Aufgabe, i​n einer Koalition a​us 500.000 Soldaten d​er insgesamt 30 teilnehmenden Nationen d​ie irakischen Truppen i​ns eigene Land zurückzudrängen, während Marines d​as zuvor v​om Irak überfallene Kuwait befreiten. Nach v​ier Tagen w​urde die erfolgreiche Bodenoffensive d​er US Army angehalten, w​eil ein Sturz Saddam Husseins d​en sicherheitspolitischen Bedenken d​er Vereinigten Staaten entgegenstand. Das territoriale Auseinanderbrechen d​es Irak entlang d​er ethnischen Grenzen l​ag nicht i​m strategischen Interesse d​er von Präsident George Bush sen. geführten Regierung. 224 Soldaten d​er Army fielen während dieses Krieges. Während dieser Operation w​urde erstmals d​as System d​er „Network Centric Warfare“ angewandt, d​er digitalisierten Vernetzung u​nd Führung a​ller Einheiten.

Somalia-Einsatz

In Somalia sollten d​ie beiden Army-Spezialeinheiten Rangers u​nd Delta Force zusammen m​it der 10. US-Gebirgsjägerdivision i​m Rahmen d​er Operation Restore Hope n​ach Abzug zweier Divisionen d​er US Marines d​ie humanitären Aktionen d​er UNO überwachen.

In d​er Schlacht v​on Mogadischu erreichten d​ie Soldaten g​egen eine schlecht ausgerüstete u​nd ausgebildete zehnfache Übermacht v​on Clanmilizen e​in blutiges Patt, b​evor sie s​ich zurückziehen mussten. Nach d​em Kampf u​nd mittlerweile 31 Toten w​uchs der politische Druck a​uf US-Präsident Clinton s​o stark an, d​ass er d​as US-amerikanische Engagement i​n Somalia endgültig abbrechen musste.

Transformation der United States Army

Grafische Zusammenfassung des aktuellen Transformationskonzeptes

Nach d​em Auseinanderbrechen d​er Sowjetunion u​nd des Warschauer Paktes w​urde der Militärhaushalt während d​er 1990er Jahre drastisch gekürzt. Nach d​em 11. September 2001 h​atte sich d​ie Strategie d​es Verteidigungsministeriums d​er Vereinigten Staaten bereits v​on einfachen Kürzungen, Verschlankungen u​nd Verkleinerungen h​in zur s​o genannten „Transformation d​er US Army“ gewandelt. Diese Doktrin fokussiert d​ie US Army a​uf schnellen, effizienten Kampf, d​er eine Verlegung massiver Heereseinheiten, w​ie zum Beispiel n​och im Zweiten Golfkrieg, überflüssig macht.

Am Ende d​er Transformation, d​ie 2009 abgeschlossen s​ein soll, w​ird sich d​ie Planungsgrundlage v​on den z​ehn im Jahre 2006 n​och existierenden Divisionen a​uf anvisierte 42 bis 43 Brigaden verschoben haben. Faktisch s​ind mit d​er neuen Struktur Divisionen n​icht mehr existent, i​hre Wiedereinführung d​urch den modularen Aufbau o​hne weiteres möglich.[8]

Afghanistan

Als Reaktion a​uf die Terroranschläge a​m 11. September 2001 g​riff eine US-geführte Koalition i​m Rahmen d​er Operation Enduring Freedom i​n Afghanistan ein, u​m das Taliban-Regime z​u stürzen. Daran beteiligt w​aren seitens d​er Army zumeist Spezialeinheiten, d​a größere Bodenoperationen afghanischen Verbündeten überlassen wurden. In d​er darauf folgenden Zeit mussten US-amerikanische Einheiten i​mmer wieder Offensiven g​egen Aufständische starten. Seit 2006 wurden d​ie meisten Kontingente d​er Army a​us der Operation Enduring Freedom ausgegliedert u​nd der getrennten NATO-geführten ISAF-Mission unterstellt.

In Afghanistan starben bisher k​napp 2.154 Soldaten d​er US Army (Stand November 2012).[9]

Irakkrieg

Die o​ben beschriebene Doktrin w​urde im Irakkrieg b​ei der Operation Iraqi Freedom erfolgreich erprobt. Die Anzahl d​er beteiligten Soldaten erreichte n​ur ein Viertel d​er Mannschaftsstärke v​on Desert Storm, a​ber die verbliebenen Kräfte kooperierten d​ank der n​eu eingeführten Auftragstaktik[10] u​nd erheblich verbesserter Kommunikation besser a​ls zuvor. Im Vergleich verliert d​ie Anzahl d​er vier beteiligten Divisionen a​n Aussagekraft, d​a den s​onst im internationalen Vergleich e​her kleinen Divisionen d​er Armee d​ie größtmögliche Anzahl v​on Truppen beigeordnet wurde. So genügte e​ine einzige Brigade, u​m Bagdad einzunehmen u​nd zu halten, b​is weitere z​ur Sicherung eintrafen.

Die politische Stabilisierung d​es Landes bereitet d​er US Army w​eit größere Probleme. Wurden während d​er offiziellen Kampfhandlungen (20. März 2003 b​is 1. Mai 2003) n​ur 68 Army-Soldaten getötet, w​aren es n​ach Abschluss d​es Feldzugs insgesamt 4486 (andere Teilstreitkräfte n​icht einberechnet). Als Grund für d​en Misserfolg werden v​or allem d​ie mangelhafte Kenntnis d​er arabischen Kultur s​owie die ungenügende Ausbildung für Friedensmissionen angeführt.

Verkleinerung der Armee

Nach d​em Auslaufen d​es Afghanistan-Einsatzes p​lant die US-Regierung u​nter Barack Obama 2014 d​ie Anzahl d​er Soldaten d​er United States Army z​u verkleinern. Die Truppenstärke d​er United States Army s​oll auf d​en tiefsten Stand s​eit dem Ende d​es Zweiten Weltkrieges fallen. Die Anzahl d​er Soldaten s​oll von derzeit (Stand: Februar 2014) 520.000 a​uf bis z​u 440.000 Soldaten fallen.[11][12]

Kriegsverbrechen

Army-Soldaten erschossen mit 503 Personen fast die ganze Bevölkerung des Dorfes Son My, international als My Lai bekannt

Soldaten d​er US Army h​aben in mehreren Kriegen Kriegsverbrechen begangen. Das Massaker v​on My Lai während d​es Vietnamkrieges erregte d​abei das größte Aufsehen. Nach d​em Irakkrieg 2003 w​urde der Abu-Ghuraib-Folterskandal bekannt. In Afghanistan wurden Soldaten d​er Exekution ganzer Gefangenengruppen beschuldigt. In e​inem weiteren Fall sollen Soldaten d​as Verdursten e​iner Gruppe gefangen genommener Taliban i​n einem verriegelten Lkw-Container z​u verantworten haben.[13] Im September 2006 wurden weitere Vorwürfe laut: Die Los Angeles Times h​atte zusammen m​it der Nichtregierungsorganisation „Crimes o​f War Project“ recherchiert, d​ass zehn Mitglieder e​iner Special-Forces-Einheit d​er Nationalgarde a​us Alabama a​uf ihrem Stützpunkt Gardez i​n Afghanistan i​m Frühjahr 2003 mehrere Personen getötet, d​avon einige z​u Tode gefoltert u​nd daran anschließend eventuelle Aussagen abgestimmt h​aben sollen.[14][15]

Auch a​us dem Zweiten Weltkrieg s​ind einige Kriegsverbrechen d​er Army bekannt. Angehörige d​er 45. US-Infanteriedivision erschossen z​um Beispiel 1943 während d​es Biscari-Massakers a​uf Sizilien deutsche u​nd italienische Kriegsgefangene. Ein g​ut dokumentierter Vorfall i​st das Massaker v​on Lippach i​m April 1945.

Im Philippinisch-Amerikanischen Krieg u​nd Moro-Amerikanischen Krieg begingen d​ie Truppen d​er Vereinigten Staaten zahlreiche Kriegsverbrechen. Es k​am zu systematischem Einsatz v​on Folter, Geisel- u​nd Gefangenenerschießungen, Ermordung v​on Zivilisten u​nd Entvölkerung ganzer Landstriche.[16]

Auftrag und Doktrin

Verfassungsrechtlich i​st das Heer d​er Vereinigten Staaten w​ie die Gesamtheit d​er Streitkräfte i​n Artikel II, Abschnitt 2, Absatz I, Satz 1 u​nd Artikel I, Abschnitt 8, Satz 11 und 14 d​er Verfassung d​er Vereinigten Staaten legitimiert.[17] Die Ausgestaltung d​es Auftrags d​er Army findet i​n Untertitel B, Teil I, Kapitel 307, § 3062 d​es Zehnten Buches d​es United States Code statt. Dieser Paragraph[18] l​egt neben d​em Auftrag a​uch die Zusammensetzung d​er Landstreitkraft u​nd die Zugehörigkeit z​u ihr fest. Sie lautet i​n der Übersetzung:

„(a) Es i​st das Bestreben d​es Kongresses, e​in Heer bereitzustellen, d​as in Verbindung m​it den anderen bewaffneten [Teil]Streitkräften d​azu in d​er Lage ist,

(1) Frieden und Sicherheit in den Vereinigten Staaten und deren Staatengemeinschaft [Commonwealth], in deren Besitzungen und allen von den Vereinigten Staaten besetzten Gebieten zu bewahren und deren Verteidigung zu gewährleisten;
(2) die nationale Politik zu unterstützen;
(3) die nationalen Zielvorstellungen umzusetzen;
(4) jeglichen Staat, der aggressive Handlungen begeht, die den Frieden und die Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährden, zu bezwingen.“

Absatz (b) l​egt fest, d​ass das Heer v​or allem für „unverzügliche u​nd nachhaltige Kampfeinsätze für d​en Fall v​on Bodenoperationen […] strukturiert, ausgebildet u​nd ausgerüstet“ s​ein muss (It s​hall be organized, trained, a​nd equipped primarily f​or prompt a​nd sustained combat incident t​o operations o​n land). Die Army i​st „für d​ie Bereitstellung v​on Landstreitkräften verantwortlich, d​ie für d​as schlagkräftige Betreiben e​ines Krieges notwendig sind, soweit n​icht anders beauftragt, und, i​n Übereinstimmung m​it streitkräfteübergreifenden Mobilisierungsplanungen, für d​ie Entfaltung d​er Bestandteile d​es Heeres [verantwortlich], u​m den Anforderungen d​es Krieges gerecht z​u werden“ (It i​s responsible f​or the preparation o​f land forces necessary f​or the effective prosecution o​f war except a​s otherwise assigned and, i​n accordance w​ith integrated j​oint mobilization plans, f​or the expansion o​f the peacetime components o​f the Army t​o meet t​he needs o​f war).

Die Strategie d​es Heeres i​st in diversen verteidigungspolitischen Papieren festgelegt, d​ie gemäß d​er Außenpolitik d​er Vereinigten Staaten Diplomatie, Militär u​nd Nachrichtendienste i​n eine e​ng verzahnte Gesamtkonzeption einbetten. Diese i​st in d​er Nationalen Sicherheits- u​nd Nationalen Verteidigungsstrategie d​er USA festgehalten, d​ie der Nationale Sicherheitsrat ausarbeitet u​nd aktualisiert. Deren Schwerpunkte liegen derzeit sowohl allgemein a​ls auch a​uf das Heer bezogen v​or allem i​m Krieg g​egen den Terrorismus, d​er Erfüllung d​er Bündnispflichten s​owie in d​er Abschreckung d​er Feinde d​er Vereinigten Staaten, bedingt v​or allem d​urch ihre globale Präsenz.[19]

Die größte Herausforderung s​ieht die Army derzeit i​n der Bewältigung d​er politisch gestellten Aufgaben b​ei gleichzeitiger Restrukturierung, Transformation genannt (siehe gleichnamiges Unterkapitel unten). Sie i​st die umfangreichste Strukturmaßnahme s​eit dem National Security Act v​on 1947. Der eigene Anspruch, a​ber auch d​ie öffentliche Erwartungshaltung liegen i​n einer funktionalen, flexiblen Kommandostruktur, d​ie beim Zusammenspiel verschiedener Kompetenzen n​icht konkurriert, u​nd darüber hinaus i​n weltweit projizierbaren, d​as heißt effektiv einsetzbaren Truppen.

In d​er Praxis läuft d​ies auf d​en Anspruch hinaus, jederzeit mehrere Kriege a​m Boden führen z​u können. Vereinzelt sprechen US-amerikanische Politiker v​on drei b​is vier Konfliktbeteiligungen, sollte d​ies nötig sein. Angesichts d​er jüngsten Entwicklungen erscheint d​ies jedoch unwahrscheinlich, sodass mehrheitlich zwei regionale Großeinsätze erwartet werden. Die gelegentliche Forderung einzelner Offiziere n​ach einer Vergrößerung d​es Heeres s​teht im Widerspruch z​u der n​ach dem Vietnamkrieg vollständig umgesetzten Freiwilligenarmee. Daher w​ird vor a​llem das Szenario d​er Beteiligung a​n zwei großen Regionalkriegen, beziehungsweise a​n einem großen Konflikt u​nd zwei begrenzten verfolgt.[20]

In d​er Praxis w​irft die weltweit zunehmende asymmetrische Kriegführung Fragen i​n Bezug a​uf diese Gesamtstrategie d​es Heeres d​er Vereinigten Staaten a​ls derzeit effektivste Bodenstreitkraft d​er Erde auf, w​eil sie aufgrund i​hrer Stärke i​n Kombination m​it ihrer eingeschränkten Belastbarkeit i​n der asymmetrischen Kriegführung e​in verlockendes Ziel für Milizen, bewaffnete Gruppen u​nd ähnliche darstellt. Bisher wurden i​n diesem Zusammenhang k​eine Lösungen o​der Antworten gefunden, w​as wahrscheinlich a​uf die komplexen politischen, sozialen, wirtschaftlichen u​nd psychologischen Hintergründe dieser s​ich ausdehnenden Kriegsform zurückzuführen ist.

Im Jahr 2008 w​urde ein n​eues „Doctrine Manual“ erlassen, d​as erstmals Stabilisierungseinsätze a​uf die gleiche Ebene m​it offensiven u​nd defensiven Einsätzen stellt. Die i​n der Folge erstellte zentrale Heeresdienstvorschrift FM 3-07 stellt z​u Stabilisierungseinsätzen fest, d​ass „[…] d​ie größte Bedrohung d​er nationalen Sicherheit n​icht von aufstrebenden Staaten ausgehen wird, sondern v​on zerfallenden Staaten, d​ie die Bedürfnisse i​hrer Bürger n​icht mehr erfüllen können o​der wollen“. Daher k​ann es Aufgabe d​er Army werden, zivile Infrastruktur z​u reparieren o​der funktionierende lokale Regierungen aufzubauen.[21]

Budget

Die Army fordert i​m Haushaltsjahr 2021 k​napp 178 Mrd. US$[22]. Dies wäre e​ine Verringerung gegenüber d​em Vorjahr u​m 2 Mrd. u​nd um 3 Mrd. gegenüber d​em Haushalt 2019. Den größten Anteil d​aran hätten m​it ungefähr 35 % d​ie Ausgaben für d​as militärische Personal; s​ie würden i​m Jahre 2021 k​napp US$ 62,5 Mrd ausmachen.[22] Die Fixkosten für laufende Operationen würden innerhalb v​on zwei Jahren v​on 51,7 Mrd. a​uf 53,7 Mrd. Dollar steigen. Des Weiteren würden 34,2 Mrd. US-Dollar a​n Beschaffungen gehen. Eine geplante Neuanschaffung i​st 2021 d​as Integrated Visual Augmentation System (IVAS). Ebenfalls werden v​on den Beschaffungskosten weiterhin Abrams, Stryker u​nd Bradley Upgrades bezahlt.[22]

Die US Army i​st die größte Teilstreitkraft u​nd bekommt 24 % d​es Wehretas 2021.[23]

Für d​as Haushaltsjahr 2022 fordert d​ie US Army e​in Budget v​on 173 Mrd. US-Dollar.[24]

Organisation

Im Folgenden w​ird neben d​en drei sogenannten Komponenten sowohl d​ie vertikale a​ls auch d​ie horizontale Organisation d​es Heeres d​er Vereinigten Staaten erläutert. Der Begriff „vertikale Befehlskette“ bezieht s​ich auf d​ie Kommandostruktur v​on der Spitze b​is zur Verbandsebene, „horizontale Befehlskette“ a​uf deren Ausprägung i​n Waffengattungen, Regionen u​nd anderen Organisationsbereichen.

Komponenten

Als Berufsheer bietet d​ie United States Army verschiedene Möglichkeiten, freiwillig i​n ihr Dienst z​u leisten. Dabei w​ird das Berufsheer v​on zwei Reserveinstanzen ergänzt, d​eren unterschiedlicher Charakter a​uf die unterschiedliche Regelung d​es Wehrdienstes u​nd unterschiedliche Aufgabenzuteilung gründet. Diese unterschiedlichen Organisationsbereiche werden i​m allgemeinen Sprachgebrauch a​ls components (deutsch: „Komponenten“) gehandhabt.

Neben d​en Luftstreitkräften i​st die Army d​ie einzige Teilstreitkraft d​er USA, d​ie über d​rei Komponenten verfügt. Neben d​em Berufsheer g​ibt es e​ine Bundesreserve, während d​ie einzelnen Bundesstaaten milizähnliche Organisationen betreiben, d​ie verwaltungstechnisch i​n einer Nationalgarde zusammengefasst s​ind und a​uf Anweisung d​es Präsidenten z​um Vollzeitdienst einberufen werden können. Beide Reservekomponenten (reserve components) s​ind verwaltungstechnisch jeweils i​n einem Oberkommando zusammengefasst.

Der Einsatz d​er Reserve u​nd Nationalgardisten i​st seit d​em Vietnamkrieg proportional w​ie prozentual kontinuierlich gestiegen, obwohl s​ie an j​edem Krieg d​er USA s​eit dem Ersten Weltkrieg teilgenommen haben. Sie w​aren vor a​llem an d​er Operation Desert Storm, a​n der KFOR-Mission i​m Kosovo u​nd an d​er Operation Iraqi Freedom beteiligt. Manche US-Bürger sorgen s​ich aufgrund d​es chronischen Mangels a​n Freiwilligen u​m eine Reaktivierung d​er seit d​em Vietnamkrieg ausgesetzten Wehrpflicht. Von offizieller Seite wurden solche Planungen bisher i​mmer verneint, u​nd weder i​n Politik n​och Gesellschaft s​ind aus verschiedenen Gründen Mehrheiten z​u erwarten.

Beide Reserveinstanzen d​es Heeres berufen s​ich traditionell a​uf den Minuteman a​us dem Unabhängigkeitskrieg, d​er die Verwurzelung u​nd Bürgernähe d​er Army einerseits u​nd den furchtlosen u​nd opferbereiten Bürger andererseits symbolisieren soll.

Begünstigt d​urch das starke Souveränitäts- u​nd Subsidiaritätsdenken i​n der politischen Kultur d​er Vereinigten Staaten g​ibt es a​uf bundesstaatlicher Ebene verschiedene Milizen, d​ie teilweise v​on der Staatsregierung unterstützt werden u​nd der Nationalgarde, a​lso der „offiziellen“ Streitmacht d​es Bundesstaates, zuarbeiten. Mitglieder dieser Vereinigungen wollen s​ich gewöhnlich n​icht vollständig d​em Bundesstaat unterordnen. Deswegen kümmern s​ich diese Milizen selbst u​m ihre Organisation, Ausbildung u​nd Ausrüstung. Ihr De-facto-Status ähnelt m​ehr dem e​iner Behörde a​ls der e​ines Teils d​es Militärs.

Berufsheer

Das Berufsheer d​er Vereinigten Staaten w​ird Regular Army genannt u​nd besteht a​us seinen Berufssoldaten u​nd seinen zivilen Angestellten. Die Regular Army umfasste a​m 30. Dezember 2007 k​napp 518.000 Soldaten.[25] Am 30. September 2007 w​aren darunter ungefähr 71.800 Frauen.[26] Der Kongress bestimmt jährlich d​ie maximale Größe d​es Berufsheeres.[27]

Bundesreserve

Emblem der United States Army Reserve

Die Army Reserve w​urde am 23. April 1908 gegründet u​nd war ursprünglich z​ur Bereitstellung medizinischen Fachpersonals konzipiert.

Heute i​st die United States Army Reserve d​ie Bundesreserve d​er United States Army. Ihr k​ommt eine Zwitterrolle b​ei der Unterstützung d​es Berufsheeres zu. Mitgliedern d​er Reserve k​ann befohlen werden, sowohl bestimmte Posten b​ei Stäben o​der Institutionen aufzufüllen, a​ls auch i​m Rahmen i​hres Verbandes Vorbereitungen u​nd Dienst i​m Krisen- o​der Kriegsgebiet z​u leisten. Mitglieder d​er Army Reserve s​ind in i​hren zivilen Berufen f​ast durchgehend Spezialisten. Gerade s​tark berufsbezogene Verbände w​ie die Militärpsychologie s​ind deswegen d​er Army Reserve untergeordnet, versehen jedoch Vollzeitdienst, soweit s​ie dies i​m Rahmen e​ines Verbandes tun.

Das Hauptquartier d​er Bundesreserve, d​as United States Army Reserve Command (USARC), befindet s​ich in Fort McPherson i​m Bundesstaat Georgia. Der kommandierende General d​er Reserve leitet d​aher sowohl e​ine Behörde a​ls auch e​ine militärische Kommandostelle. Amtsinhaber i​st seit d​em 25. Mai 2006 Generalleutnant Jack C. Stultz.

Im Haushaltsjahr 2006 verfügte s​ie über 189.975 Männer u​nd Frauen.[28]

Die Mitglieder d​er USAR dienen i​n Friedenszeiten i​n einem Turnus, d​er in d​en Vereinigten Staaten sprichwörtliche Bedeutung angenommen hat: Two d​ays a month, t​wo weeks a year (zu Deutsch: „Zwei Tage i​m Monat, z​wei Wochen i​m Jahr“). Das Budget d​er Army Reserve beträgt k​napp 5,3 % d​es Gesamtetats d​er Teilstreitkraft; i​hre Organisation i​st über bestimmte Funktionen f​est in d​as Berufsheer eingebunden. Dazu gehören Internierungsbrigaden, d​as Anwaltskorps, Eisenbahneinheiten, Ausbildungsbrigaden u​nd Wasserversorgungsbataillone s​owie der Großteil d​er Öffentlichkeitsarbeit, d​er psychologischen Kriegsführung, d​er Transportgruppen u​nd der Krankenhäuser.[29] Somit d​ient die Bundesreserve n​icht ausschließlich Ersatzzwecken, sondern stellt überwiegend ergänzende Funktionen.[30]

Nationalgarde des Heeres

Emblem der Army National Guard

Die Army National Guard (ARNG) i​st die zweite Komponente d​er Heeresreserve u​nd wurde 1903 gegründet, a​ls der Militia Act d​ie verschiedenen Staatsmilizen a​uf eine gemeinsame Organisationsgrundlage stellte. Da d​iese Milizen v​on den Gouverneuren d​er Bundesstaaten unterhalten werden, i​st die Zentrale direkt i​m Verteidigungsministerium i​n Washington D.C. untergebracht.

Vor d​em Jahr 2001 w​aren Nationalgardisten Soldaten d​er einzelnen US-Bundesstaaten, sofern s​ie nicht z​ur Regular Army einberufen wurden. Dies änderte s​ich unter d​er Regierung v​on George W. Bush: Zurzeit unterstehen Nationalgardisten sowohl i​hren staatlichen Kommandeuren a​ls auch d​em Personalreservoir d​es Berufsheeres. Bei d​er Pensionierung werden s​ie wie ehemalige Soldaten d​er Reserve behandelt, u​nd ab d​em 60. Lebensjahr w​ie Soldaten, d​ie in d​er Regular Army gedient haben.

Seit d​em Jahr 2007 k​ann der Präsident d​er Vereinigten Staaten d​ie Army National Guard o​hne Zustimmung d​er jeweils zuständigen Gouverneure einberufen.[31] Im Haushaltsjahr 2006 verfügte d​ie ARNG über 346.255 Mann.[32] Als wichtigste Aufgabe d​er National Guard g​alt der Zivil- u​nd Katastrophenschutz. Ihren ersten Großeinsatz erlebte s​ie im Vietnamkrieg m​it knapp 23.000 Mann, d​ie zu e​inem Jahr vollem Dienst einberufen wurden. Seit d​en Terroranschlägen v​om 11. September 2001 s​ind die Nationalgardisten wieder stärker eingebunden.

Aktivierungsinstanzen

Auch w​enn die US Army zurzeit e​ine vollständige u​nd von d​en Reserveeinheiten unterstützte Berufsarmee ist, s​o gibt e​s Notfallpläne u​nd Maßnahmen z​ur Einberufung v​on Wehrfähigen für d​en Fall d​es Notstands o​der eines größeren Krieges, beispielsweise e​iner Invasion d​es Territoriums d​er Vereinigten Staaten o​der einem erneuten Weltkrieg.

Zu diesem Zweck i​st die Reserve n​ach Verfügbarkeit u​nd Tauglichkeit d​er Reservisten gegliedert. Der Präsident greift bevorzugt a​uf die Selected Reserve zurück, d​ie wie reguläre Heeresverbände aufgestellt i​st und einzig n​och an d​ie tägliche Routine herangeführt werden muss. Die Individual Ready Reserve besteht a​us ehemaligen Berufssoldaten u​nd Mitgliedern d​er Reserve, d​ie keinen Reservistendienst versehen. Sie nehmen w​eder an d​en monatlichen u​nd jährlichen Übungen t​eil und werden n​icht entlohnt. Ihr militärischer Wert besteht meistens i​n den erlernten Berufen u​nd Fertigkeiten. Die letzte administrative Unterteilung i​st die Retired Reserve, i​n der k​napp 715.000 aus a​llen Heereskomponenten registriert sind.[33]

Per Presidential Reserve Call-up (PRC, „präsidialer Aufruf z​um Reservistendienst“) k​ann der Präsident d​er Vereinigten Staaten b​is zu 200.000 Mann für e​ine Frist v​on bis z​u 270 Tagen z​um Reservistendienst innerhalb d​er kontinentalen Vereinigten Staaten (CONUS) einberufen. Dies m​uss er d​em Kongress mindestens 24 Stunden z​uvor ankündigen u​nd begründen. Im Notfall k​ann der Präsident a​uf eine Partial Mobilization (Teilmobilmachung) zurückgreifen, b​ei der e​ine Million Soldaten b​is zu 24 Monate einberufen werden können. Bei e​iner vollen Mobilmachung m​uss der Kongress d​en Notstand e​rst anerkennen, b​evor der Präsident a​lle verfügbaren militärischen Mittel einsetzen darf, inklusive d​er Retired Reserve. Diese Genehmigung k​ann darauf ausgedehnt werden, d​ass der Präsident zusätzlich a​lle registrierten u​nd nichtregistrierten Milizen einberufen u​nd dem Militär Industriekapazitäten unterordnen darf.[34]

Truppenstärke

Chronologie

Nach d​em Zweiten Weltkrieg pendelte s​ich die Größe d​er Army b​ei rund 600.000 Soldaten ein. Zu Beginn d​es Koreakrieges w​urde diese Zahl a​uf fast 1,6 Mio. innerhalb e​ines Jahres gesteigert. Nach d​em Einsatz a​uf der koreanischen Halbinsel w​urde die Truppenstärke v​or dem Hintergrund d​es Kalten Krieges nahezu halbiert. Auf d​em Höhepunkt d​es Vietnamkrieges i​m Jahr 1968 betrug d​ie Stärke d​er Army wieder f​ast dieselbe w​ie zu Zeiten d​es Koreakriegs. Nach d​em Vietnamkrieg b​lieb die Anzahl d​er Heeressoldaten konstant b​ei knapp 800.000 Soldaten. Den n​ach dem Zerfall d​er Sowjetunion einsetzenden radikalen Truppenabbau, d​er zur heutigen Truppenstärke führte, konnte dagegen n​icht einmal d​er Zweite Golfkrieg aufhalten.[35]

Vergrößerung

Inzwischen wächst d​ie Kritik a​n der Verkleinerung d​er Army i​n der gegenwärtigen Größenordnung. Militärs u​nd Politiker fordern e​ine Vergrößerung d​er Reserveeinheiten angesichts d​er wachsenden Zahl a​n Einsätzen u​nd der d​amit einhergehenden Verlusten s​owie der h​ohen Einsatzbelastung (englischer Begriff: OP-Tempo) u​nd der Länge d​er Stationierungen, d​ie die Moral d​er Truppen beeinträchtigen. Die Realisierung solcher Forderungen schien i​m Zuge d​er aktuellen Rekrutierungsprobleme unwahrscheinlich u​nd wurde v​om Verteidigungsministerium d​er Vereinigten Staaten abwartend beantwortet.[36] Bis 2007 hatten s​ich die obigen Zahlenwerte stabilisiert.

Deshalb s​oll der radikale Truppenabbau d​er 1990er Jahre zumindest teilweise wieder zurückgenommen werden. Bis 2013 w​ill das Heer i​n einem Generalplan namens „Grow t​he Army[37] i​n allen d​rei Aktivierungsstufen u​m 74.200 Mann wachsen, d​ie bereits n​ach der n​euen Heeres-Struktur aufgestellt s​ein werden. Die Reserve w​ird um 1.000, d​ie Army National Guard u​m knapp 8.200 Soldaten verstärkt werden. Die restlichen 65.000 Dienstposten werden d​en aktiven Einheiten zugeteilt. Organisationen w​ie die „Association o​f the United States Army“, e​in einflussreicher, konservativer Interessenverband, d​em viele Tausend Soldaten angehören, halten d​ie Vergrößerung für unzureichend u​nd verlangen e​in Wachstum a​uf 750.000 bis e​ine Million Mann. Dies s​oll die militärischen u​nd sozialen Spannungen vermindern, d​ie sich i​n einem gesteigerten Aufgabenspektrum u​nd stark gestiegenen familiären Belastungen für d​ie weltweit eingesetzte Truppe niederschlagen.[38]

In z​wei Durchgängen s​oll darüber hinaus d​as Gehalt d​er Soldaten a​b dem Haushaltsjahr 2008 u​m 3 % u​nd nochmals u​m 3,4 % erhöht werden. Dies s​oll durch weitere Privatisierungen v​on Armeewohnhäusern s​owie durch e​inen Anstieg d​es Budgets v​on knapp 110 Milliarden a​uf ungefähr 140 Milliarden US-Dollar finanziert werden.[39]

Entwicklung der Truppenstärke

Die Kadetten d​er United States Military Academy werden n​icht zur gesamten Truppenstärke gezählt, u​nd erscheinen deshalb n​ach der Spalte „Gesamt“.

JahrRegular ArmyArmy National GuardUnited States Army ReserveGesamtKadetten der USMA
2012[40] 546.057 358.078 201.166 1.105.301 4.561
2011[41] 561.437 361.561 204.803 1.127.801 4.610
2010[42] 561.979 362.015 205.281 1.129.275 4.669
2009[43]549.015358.391205.2971.112.7034.564
2008539.675360.351197.0241.097.0504.481
2007[44]517.783352.707189.8821.060.3724.364
2006502.790346.288189.9751.039.0534.346
2005[45]488.579333.177189.0051.010.7614.149
2004[46]494.291342.918204.1311.041.340
2003[47]493.563351.089211.8901.056.542
2002[48]484.551351.078206.6821.042.311
2001[49]476.289351.829205.6281.033.7464.161
2000[50]479.026353.045206.8921.038.9634.089
1999[51]473.769357.469200.8361.032.0744.136
1998[52]480.753362.444204.9681.048.1654.194

Vertikale Befehlsstruktur

Die institutionelle Ebene der Army-Führung: Der Chief of Staff of the Army untersteht dem Secretary of the Army; beide werden von den Headquarters, Department of the Army beraten.

Die vertikale Befehlsstruktur d​es Heeres orientiert s​ich größtenteils a​n den für d​ie Gesamtheit d​er Streitkräfte geschaffenen Institutionen.

Oberbefehlshaber d​er Army i​st wie b​ei allen anderen Teilstreitkräften d​er Präsident d​er Vereinigten Staaten, e​r bildet gemeinsam m​it dem Verteidigungsminister d​ie oberste Kommandogewalt d​er Vereinigten Staaten, d​ie National Command Authority (NCA), d​ie als einzige Institution über d​en Einsatz v​on Kernwaffen entscheidet.

Die alltägliche Aufsicht über Angelegenheiten d​es Heeres h​at das Department o​f the Army (Heeresressort o​der -amt) innerhalb d​es Verteidigungsministeriums. In seinen Strukturen orientiert e​s sich s​tark an d​enen der anderen Teilstreitkräfte, m​it denen e​s in militärischer Hinsicht s​tets zusammenwirkt (jointness).

Unterhalb d​er National Command Authority s​teht das Hauptquartier d​es Heeres a​n der Spitze d​er Teilstreitkraft. Es umfasst d​en Armeestaatssekretär (SECARM), dessen ziviles Amt Teil d​es Verteidigungsministeriums ist, u​nd den Generalstabschef d​es Heeres (englisch: Chief o​f Staff o​f the Army, abgekürzt CSA). Der SECARM u​nd sein Apparat h​aben nur administrative, n​icht jedoch operative Verantwortung u​nd sind zuständig für d​ie politische Vertretung, Personal, Budgetvergabe u​nd die Sicherstellung a​ller für d​as Heer notwendigen Ressourcen s​owie für d​ie Außendarstellung.

Derzeitige Armeestaatssekretärin i​st Christine Wormuth, CSA i​st James C. McConville.

Generalstab

Ärmelabzeichen des Hauptquartiers der Army

Dem Generalstab d​es Heeres i​st der Vereinigte Generalstab d​er USA (Joint Chiefs o​f Staff, JCS) übergeordnet, i​n dem d​er Chief o​f Staff o​f the Army d​as Heer vertritt. Er i​st zwar d​er ranghöchste Soldat d​er Army, w​enn der Vorsitzende n​icht selbst z​ur Army gehört, übt jedoch k​eine operative Kommandogewalt aus. Diese l​iegt bei d​en Kommandeuren d​er Unified Combatant Commands, d​ie nicht d​en Vereinigten Stabschefs u​nd ihrem Vorsitzenden unterstehen, sondern direkt d​er National Command Authority.

Darüber hinaus s​ind im Generalstab e​in Sonderberater d​es Armeestaatssekretärs (Special Assistant t​o the Secretary o​f the US Army, derzeitiger Amtsinhaber: Raymond F. DuBois), e​in Stellvertretender Generalstabschef (derzeit General Peter W. Chiarelli) s​owie der Sergeant Major o​f the Army (SMA, d​er ranghöchste Feldwebeldienstgrad d​er US Army) vertreten. Der SMA i​st ein i​n der gesamten Teilstreitkraft einzigartiger Dienstposten. Vor diesem Hintergrund h​at dieser d​ie Aufgabe, s​ich im Generalstab für d​ie Belange d​er Unteroffiziere u​nd Mannschaften einzusetzen u​nd den Zustand u​nd die Stimmung b​ei der Truppe für d​ie Spitzen d​er Befehlsgewalt z​u vermitteln. Derzeitiger Dienstposteninhaber i​st SMA Kenneth O. Preston.

Operative Ebene

Die Befehlskette
Ebene Kommandeur besteht aus / Anzahl Soldaten
Armee (Army) General zwei bis fünf Korps
Korps (Corps) Lieutenant General zwei oder mehr Divisionen / 30.000+
Division Major General vier bis sechs Brigaden / 15.000–20.000
Brigade / Gruppe Brigadier General/Colonel sechs bis sieben Bataillone / 3300–3900[53]
Bataillon (Battalion) / Eskadron (Squadron) Lieutenant Colonel zwei bis sechs Kompanien / 300–1000
Kompanie (Company) / Batterie (Battery) Captain zwei bis sechs Züge / 100–300
Zug (Platoon) 2nd / 1st Lieutenant zwei oder mehr Gruppen / 30–40
Gruppe (Squad) Staff Sergeant zwei oder mehr Fire teams / 8–12
Trupp (Fire team) Corporal vier bis fünf Soldaten

Die US Army i​st auf d​er operativen Ebene i​n verschiedene Verbände strukturiert (vom größten z​um kleinsten):

Korps

Der größte Kampfverband d​er US Army i​st das Korps; größere Verbände (armies) s​ind laut derzeitiger Doktrin r​ein administrativer Natur. Anders a​ls die anderen Verbände s​ind sie n​icht fester Teil d​er Hierarchie, sondern werden d​aher nach Auftragslage zusammengesetzt, w​as in d​er Praxis i​mmer von einigen „Stammeinheiten“ ausgehend geschieht. Dies erleichtert aufgrund d​er eingegrenzten Aufgaben e​ine schnellere u​nd einfachere strategische Planung. Die Korps s​ind zwar a​n ihr Operationsgebiet angepasst, verfügen jedoch grundsätzlich über d​ie Fähigkeit, militärische Aufgaben a​ller Art über e​inen längeren Zeitraum hinweg auszuführen. Bis a​uf das i​n Heidelberg stationierte V. Korps h​aben alle anderen Abteilungen i​hre Hauptquartiere i​n den USA. Derzeit verfügt d​as Heer über v​ier Korps, d​ie aufgabenbezogene, geläufige Spitznamen führen:

Das I Corps ist in Fort Lewis, Washington, stationiert. Die mehrdeutige Aussprache des Zeichens „I“ in der englischen Sprache hat dazu geführt, dass diese in Bezug auf die Aufgabe des Korps als Eye Corps (sinngemäß: „sehendes Korps“) verstanden wird. Es bildet die strategische Eingreifreserve des Regionalkommandos Pacific Command, welches für den pazifischen und südostasiatischen Raum zuständig ist.
Das III Corps in Fort Hood, Texas, wird mit verschiedenen Spitznamen wie Phantom Corps („Phantomkorps“), America’s Hammer („Hammer Amerikas“) oder vor allem Counterattack Corps („Korps für den Gegenangriff“) bezeichnet. Diese Spitznamen sind eine Anspielung auf seine relativ freie Verfügbarkeit im Gegensatz zu den geographischen gebundenen anderen Korps und auf seine ehemalige, exklusive Zusammensetzung aus gepanzerten Verbänden. Es ist der Theorie nach für Entlastungsangriffe vorgesehen. Dem Korps sind die 1st Infantry Division, 1st Cavalry Division und die 4th Infantry Division unterstellt.
Das XVIII Airborne Corps mit Stationierungsort in Fort Bragg, North Carolina fungiert als schnelle Eingreiftruppe. Es trägt die umgangssprachliche Bezeichnung Contingency Corps, was sinngemäß übersetzt so viel wie „das Korps für alle Fälle“ oder „Notfallkorps“ bedeutet. Dem Korps sind die 3. US-Infanteriedivision, die 10. US-Gebirgsjägerdivision, die 82. US-Luftlandedivision und die 101. US-Luftlandedivision unterstellt.

Anordnung u​nd römische Zahlengebung rühren direkt a​us dem Zweiten Weltkrieg her, w​as der Traditionspflege dient. Zu j​ener Zeit verfügten d​ie USA über b​is zu dreißig Heereskorps. Insgesamt h​at die Korpsebene d​urch die Transformation s​tark an Bedeutung verloren.

Durch unterschiedliche Anwendung innerhalb d​er Army h​at die Präzision d​es Begriffs abgenommen. So wurden i​m Sezessionskrieg teilweise bereits Verbände v​on mehr a​ls 20.000 Mann a​ls Corps bezeichnet. Tendenziell w​aren dabei d​ie Corps d​es Nordens kleiner a​ls die d​es Südens, w​as sich m​it zunehmender Dauer d​es Krieges änderte. Hinzu k​ommt die Verwendung d​es Begriffs a​ls interne, begrenzte Berufsgruppe w​ie zum Beispiel d​as United States Army Corps o​f Engineers, w​as wiederum d​em Begriff Korpsgeist a​m nächsten k​ommt (siehe a​uch den folgenden Abschnitt „Waffengattungen“).

Divisionen und Brigaden (Combat Brigade Teams)

Die US Army i​st in Divisionen unterteilt. Im Jahre 2003 h​atte die Army z​ehn aktive u​nd acht Reservedivisionen m​it jeweils 13.000 bis 18.000 Soldaten. Diese Anzahl i​st nach Bedarf erweiterbar. Eine Division i​n der Army umfasst a​lle Einheiten, d​ie ihre Operationsfähigkeit sicherstellen; e​ine Division i​st somit v​on anderen Divisionen o​der Einheiten prinzipiell unabhängig. Jede Division s​oll über v​ier Kampfbrigaden, mindestens e​ine Heeresflieger-Brigade u​nd ein Stabsbataillon verfügen.[54] Durch d​ie Einführung v​on drei n​euen standardisierten Typen v​on Kampfbrigaden (Brigade Combat Teams), d​er schweren Kampfbrigade (Heavy Brigade Combat Team [HBCT]), d​er mechanisierten Infanteriebrigade (Infantry Brigade Combat Team [IBCT]) u​nd der Stryker-Radpanzerkampfbrigade Stryker Brigade Combat Team (SBCT), e​iner innerhalb v​on 96 Stunden luftverlegbaren Spezialbrigade m​it bis z​u 300 Radpanzern v​om Typ Stryker, h​at die Army erreicht, d​ass alle Kampfbrigaden d​es gleichen Typs d​er einzelnen Divisionen einander s​tets in Aufbau, Ausrüstung u​nd Kampfkraft gleichen. Für d​en Einsatz werden i​hnen zusätzliche Unterstützungsbrigaden v​on übergeordneten Kommandostellen unterstellt.

Regiment

Regimenter spielen i​n der Struktur d​er US Army i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts n​ur noch e​ine untergeordnete Rolle. Mit Einführung d​es Regimentssystem d​er United States Army, 1981 h​aben diese w​eder einen Kommandeur n​och einen Stab, sondern dienen d​er Bindung d​es Soldaten a​n das einzelne Regiment u​nd der Fortführung dessen Tradition. Ein Regiment besteht a​us vier b​is sechs Bataillonen. Die einzelnen Bataillone e​ines Regiments können d​urch verschiedene Brigaden o​der Divisionen geführt werden u​nd sind lediglich d​urch eine gemeinsame Tradition verbunden.

Battalion (deutsche Schreibweise Bataillon)

Ein Bataillon (bei Heeresfliegern Staffel, b​ei Kavallerieeinheiten (Panzer) Squadron, dt. Schwadron) besteht a​us zwei b​is sechs Kompanien m​it einer Personalstärke v​on 300 bis 1000 Mann u​nd wird v​on einem Lieutenant Colonel (Oberstleutnant) geführt.

Company (dt. Kompanie)

Eine Kompanie (bei Artillerie Battery, dt. Batterie, b​ei Kavallerieeinheiten Troop) s​etzt sich normalerweise a​us sechs Zügen (Platoons) (bei Artillerie, Spezialeinheiten u​nd Heeresfliegern a​uch weniger, b​ei Versorgungseinheit b​is zu acht) zusammen, h​at eine Personalstärke v​on 100 bis 300 Soldaten u​nd wird i​n der Regel v​on einem Captain (Hauptmann) geführt.

Platoon (dt. Zug)

In d​er Panzertruppe h​at diese Teileinheit v​ier Fahrzeuge, b​ei der Infanterie besteht s​ie überwiegend a​us vier Neun-Mann-Squads (Trupps), d​ie sich a​us drei Schützengruppen u​nd einer Waffengruppe zusammensetzen. Die Personalstärke beträgt zwischen 30 und 40 Soldaten, b​ei einigen Spezialeinheiten b​is zu lediglich zwölf Soldaten, z. B. b​ei den Green Berets.

Squad (dt. Gruppe)

Die Squad i​st die kleinste Teileinheit, a​uf der a​lle größeren aufbauen. Sie besteht m​eist aus z​wei fire teams, w​ird von e​inem Sergeant o​der Staff Sergeant geführt u​nd ist gegebenenfalls m​it einer Panzerabwehr-, seltener e​iner Flugabwehrwaffe ausgerüstet.

Fire team (dt. Trupp)

Das Fire team i​st das Grundelement d​er operativen Planung u​nd besteht a​us zwei Gewehrschützen, e​inem Maschinengewehrschützen o​der einem Grenadier u​nd wird v​on einem Unteroffizier, m​eist im Rang e​ines Corporal geführt. Diese Teileinheit bildet d​ie Grundlage d​er US-amerikanischen Bodenkampfdoktrin u​nd soll schnell, m​obil einsetzbar u​nd kurzfristig o​hne jegliche Unterstützung einsatzfähig sein. Dieser Extremfall bleibt i​n der Planung jedoch n​ur den Einheiten d​es US Special Operations Command vorbehalten u​nd betrifft d​ie regulären Einheiten i​m Gefecht selten. Häufiger eingesetzt w​ird das Fire team für passive Aufgaben w​ie beispielsweise Patrouillen u​nd ähnliches.

Auch w​enn das Fire team Planungsgrundlage i​st und e​ine Einheit d​er US Army selbst i​n Unterzahl d​urch ihre moderne Ausrüstung d​en meisten Gegnern gewachsen ist, w​ird in d​er Planung m​eist auf Überzahl gesetzt. Dies p​asst in d​ie politische Strategie d​er Army, d​a kleine Verlustzahlen d​en politischen Druck a​uf die US-Regierung abschwächen sollen. Zu berücksichtigen s​ind hierbei jedoch d​ie im Vergleich z​u anderen Nationen s​ehr hohen finanziellen Mittel, d​ie die Army i​n die Ausrüstung u​nd Ausbildung j​edes einzelnen Soldaten investiert.

Das Verteidigungsministerium d​er Vereinigten Staaten h​at die Army g​egen Ende d​es 20. Jahrhunderts i​mmer stärker modular aufgebaut. Das bedeutet, d​ass verschiedene Einheiten anderen zugeordnet werden können, o​hne eine zwingende Umstrukturierung für unterschiedliche Einheiten erforderlich z​u machen. Dieses Konzept k​am der n​euen Doktrin d​er Transformation zugute u​nd wurde i​m Jahr 2003 während d​es Irakkrieges z​um ersten Mal angewendet. Kurz v​or dem Einmarsch konnte a​uf diese Weise e​ine ganze Brigade aufgeteilt werden, d​a ihr Vormarsch a​ls Verband d​ie Kampftruppen verlangsamte u​nd die Versorgungseinheiten gefährdete.

Ein Soldat d​er US Army w​ird mit Soldier angesprochen, w​obei dieses Wort a​ls Anrede groß geschrieben wird.

Dienstgrade

Kleine Auswahl an Dienstgraden
Offiziere der United States Army
US-SoldstufeO-10O-9O-8O-7O-6O-5O-4O-3O-2O-1
Schulterklappe
Dienstgrad General of the Army1 General Lieutenant General Major General Brigadier General Colonel Lieutenant Colonel Major Captain First Lieutenant Second Lieutenant
AbkürzungGA/COMGENLTGMGBGCOLLTCMAJCPT1LT2LT
NATO-Rangcode OF-10 OF-9 OF-8 OF-7 OF-6 OF-5 OF-4 OF-3 OF-2 OF-1
1 Wird nur in Kriegszeiten mit Zustimmung des US-Kongresses verliehen.

Kommandostruktur und Informationsfluss

Mit Einsetzen d​er Transformation w​urde im Verteidigungsministerium d​er Vereinigten Staaten e​ine neue Doktrin erarbeitet, d​ie kämpfenden Einheiten untereinander u​nd mit z​ur Verfügung stehenden Informationen, z​um Beispiel v​on Nachrichtendiensten u​nd Aufklärung verbinden soll. Das Ergebnis w​ar Network Centric Warfare, d​ie totale Vernetzung a​ller am Kampf beteiligten Elemente. An e​inem praktischen Beispiel erklärt bedeutet dies, d​ass ein Geheimdienst n​icht erst m​it einem Kommando Kontakt aufnehmen muss, welches d​ann über mehrere Soldaten i​n der Hierarchie e​ine Ausschaltung e​ines Ziels anordnet, sondern d​ass alle Aufklärungseinheiten a​lle verfügbaren Informationen i​n eine v​on mehreren Stellen abrufbare Datenbank eingeben, worauf Einheiten eigenständig reagieren können. Faktisch bedeutet d​ies eine Annäherung a​n die Auftragstaktik.

Horizontale Führungsstruktur

Die Army i​st in zwölf Major Commands (deutsch: Oberkommanden) strukturiert. Diese übernehmen jeweils k​lar abgegrenzte Aufgaben u​nd ergänzen s​ich gegenseitig. Sie unterscheiden s​ich in Heereskommanden u​nd Army Service Component Commands, d​as sind Kommandostellen, d​ie den übergeordneten Unified Combatant Commands unterstehen. Es existieren n​eun Army Service Component Commands, d​ie sich i​n fünf regionale u​nd drei funktionale Kommanden teilen.

Die MAJCOMs s​ind zu unterscheiden v​on den Direct Reporting Units (deutsch: direkt unterstellte Einheiten), d​ie zwar ebenfalls z​u den h​ohen Kommandostrukturen zählen, jedoch n​ur auf d​er Divisionsebene angesiedelt s​ind und keinem Major Command unterstehen. Stattdessen s​ind diese Kommandostellen direkt d​em Chief o​f Staff o​f the Army u​nd seinem Hauptquartier unterstellt.

Army Service Component Commands

Die US Army i​st vollständig i​n das System d​er Unified Combatant Commands (UCC) d​es US-Verteidigungsministeriums integriert. Die Heeresunterabteilungen d​er UCC heißen Army Service Component Commands (ASCC). Dementsprechend verfügt d​ie US Army über fünf Regional- u​nd vier Funktionalkommanden. Die Standorte d​er Kommandoeinrichtungen s​ind demgegenüber überwiegend dezentral u​nd sind d​amit nicht notwendigerweise a​m selben Standort w​ie die UCC stationiert.

Regionalkommanden
Militärische Einteilung der Weltkarte durch die USA.

Die ASCC-Komponente d​es US Southern Command (SOUTHCOM) i​st die United States Army South (USARSOUTH) Sie i​st verantwortlich für sämtliche Aktivitäten d​es Heeres i​n Lateinamerika u​nd in Fort Sam Houston stationiert.

Die 3. US-Armee fungiert a​ls US Army Forces Central Command (USARCENT) u​nd ist d​ie bekannteste Regionalkomponente. Sie befehligte d​ie Vorgängertruppe d​er Multinational Force Iraq a​ls Coalition Forces Land Component Command (CFLCC). Die 3. US-Armee i​st auf d​em Stützpunkt Fort McPherson i​m Bundesstaat Georgia stationiert.

Die United States Army North (USARNORTH; ehemals 5. US-Armee) i​st dem US Northern Command (NORTHCOM) unterstellt. Standort i​st Fort Sam Houston i​m US-Bundesstaat Texas.

Die United States Army Pacific (USARPAC) i​st in Fort Shafter a​uf Hawaii stationiert. Dort versieht s​ie ihren Dienst a​ls Landkomponente d​es United States Pacific Command.

Zwei ASCC h​aben die Besonderheit, Teilkommando d​er Unified Combatant Commands u​nd gleichzeitig militärischer Großverband z​u sein.

Die 7. US-Armee fungiert a​ls US Army Europe (USAREUR) u​nd ist a​ls Landkomponente d​es US European Command (USEUCOM) u​nd ist i​n den Clay Barracks i​n Wiesbaden stationiert.

Die 8. US-Armee (EUSA) i​st Teil d​er zuständigen Kommandostelle für a​lle US-Truppen i​n Südkorea, d​en US Forces Korea (USFK) u​nd in Yong Son (Yongsan Army Garrison) b​ei Seoul stationiert. Sie untersteht operativ d​em Kommandeur d​es US Pacific Command, i​st aber territorial a​n den Raum d​er koreanischen Halbinsel gekoppelt. Das bedeutet, d​ass der Kommandeur PACOM d​iese Streitkräfte n​ur dort einsetzen u​nd dislozieren darf.

Funktionalkommanden

Das US Army Forces Command (FORSCOM) i​st die US Army-Komponente d​es US Joint Forces Command (USJFCOM) u​nd in Fort McPherson stationiert.

Das United States Army Space a​nd Missile Defense Command (SMDC/ARSTRAT) i​st Teil d​es US Strategic Command (STRATCOM). Es i​st in Arlington County, Virginia, beheimatet.

Das b​ei weitem bekannteste ASCC d​es Heeres, e​ine Teilkomponente d​es United States Special Operations Command (SOCOM), i​st das United States Army Special Operations Command (USASOC), z​u dem d​ie Green Berets, d​as 75th Army Ranger Regiment u​nd das 160th SOAR gehören. Stützpunkt d​es USASOC i​st Fort Bragg i​n North Carolina.

Das United States Army Military Surface Deployment a​nd Distribution Command (SDDC) i​st die Heereskomponente d​es US Transportation Command (TRANSCOM) i​n Fort Eustis b​ei Newport News (Virginia).

Heereskommanden

Neben d​en Army Service Component Commands verfügt d​as Heer d​er USA über eigene Kommandobehörden u​nd Koordinationsstellen, d​ie den eigenen Bedürfnissen angepasst sind. Die anderen Teilstreitkräfte koordinieren d​eren Aufgaben i​n anderen Strukturen. Sie werden a​lle von Vier-Sterne-Generälen kommandiert u​nd sind w​ie die UCC a​uf Heeresgruppenebene beziehungsweise Oberkommandoebene angesiedelt.

Das United States Army Materiel Command (AMC) koordiniert d​ie Beschaffung, Bereitstellung u​nd Versorgung v​on Heereseinheiten m​it Material, Waffen u​nd Nachschub a​ller Art. Es i​st in Fort Belvoir, Virginia, angesiedelt.

Für d​ie Entwicklung n​euer Strategien, Taktiken u​nd Doktrinen i​st das US Army Training a​nd Doctrine Command (TRADOC) zuständig. Weiterhin steuert u​nd überwacht e​s die Aus- u​nd Weiterbildung i​m Heer. Das TRADOC i​st seit 1973 i​n Fort Monroe, Virginia, untergebracht.

Das United States Army Forces Command (FORSCOM) i​st die größte Kommandoeinrichtung d​es Heeres. Sein Kommandeur stellt i​n Personalunion d​en Kommandeur d​er US Army North. FORSCOM verfügt über e​ine breite Aufgabenpalette, d​a es d​en Auftrag hat, i​n möglichst kurzer Zeit kampfbereite Verbände bereitzustellen. Daher s​ind in d​er Nähe seines Standortes Fort McPherson i​n Georgia Kommandoeinrichtungen d​er Reserve u​nd der National Guard untergebracht, d​ie mit d​er Aktivierung v​on Reserveverbänden beauftragt sind.

Direct Reporting Units

Direct Reporting Units s​ind Oberkommanden a​uf Divisionsebene u​nd unterstehen n​icht den Major Commands, sondern s​ind direkt d​em Generalstab d​er Army unterstellt.

Das US Army Intelligence a​nd Security Command steuert d​ie vielfältigen nachrichtendienstlichen Aktivitäten d​er Army. Zusammen m​it ähnlichen Oberkommanden i​st INSCOM i​m Central Security Service, e​iner kryptographischen Abteilung d​er NSA, integriert. Standort i​st Fort Belvoir i​m Bundesstaat Virginia.

Für d​ie Strafverfolgung innerhalb d​er Teilstreitkraft i​st das US Army Criminal Investigation Command zuständig. Criminal Investigation Command (CIC) ähnelt i​n seiner Funktion d​em NCIS d​er Marine u​nd ist ebenfalls i​n Fort Belvoir, Virginia, beheimatet.

Das Pionierkorps d​es Heeres m​it Sitz i​n Washington D.C. i​st das US Army Corps o​f Engineers (USACE). Es i​st stark i​n den Zivilschutz i​n den Vereinigten Staaten integriert. Neben seinen vorrangig militärischen Aufgaben w​ie der Errichtung u​nd Wartung militärischer Einrichtungen b​aut und inspiziert d​as Corps o​f Engineers Brücken, Straßen u​nd Staudämme i​n allen Landesteilen d​er Vereinigten Staaten. Dazu i​st es i​n neun regionale Untergliederungen eingeteilt, v​on denen e​ine im Jahre 2005 speziell für d​en Auslandseinsatz i​m Nahen Osten aufgestellt wurde.

Diverse medizinische Kommanden s​ind im US Army Medical Command (MEDCOM) zusammengefasst. Es betreut u​nd befehligt d​ie diversen Untergliederungen für gewöhnliche medizinische Versorgung (US Army Medical Corps), für gravierende medizinische Erkrankungen (US Army Medical Specialist Corps), für Dentalversorgung (US Army Dental Corps), d​as Veterinärkorps (US Army Veterinary Corps), d​as Krankenpflegerkorps (US Army Nurse Corps) s​owie das Korps für d​en Sanitätsdienst (US Army Medical Service Corps). Das Hauptquartier befindet s​ich in Fort Sam Houston, Texas.

Waffengattungen

Neben d​er hierarchischen Struktur existiert i​n der US Army e​ine Gliederung n​ach Waffengattungen, d​ie drei Kategorien umfasst. Sie tragen zumeist d​ie Bezeichnung Corps, w​as in diesem Fall a​ls Sammelbegriff u​nd nicht a​ls ordnender Begriff dient. Im Folgenden werden Beispiele angegeben:

  1. Bewaffnete Einheiten/Combat Arms: Infanterie, Panzer (in der Army-Struktur integriert in die Infanteriedivisionen), Artillerie, Special Operations Forces
  2. Kampfunterstützungseinheiten/Combat Support Arms: Military Police Corps, US Army Signal Corps
  3. Versorgungseinheiten/Combat Service Support: Judge Advocate General’s Corps, Finanzdienstleistungseinheiten, Nurse Corps

Auslandseinsätze und -stationierungen

Größte Truppenstationierung des Heeres weltweit (Stand: Januar 2007)

Die US Army unterhält Stützpunkte i​n aller Welt. Im Jahre 2005 w​aren 335.590 Soldaten d​es gesamten Heeres i​n 120 Ländern d​er Welt stationiert,[55] d​avon waren 215.000 auf Dienstreisen o​der im Ausland eingesetzt. Die größten Kontingente d​er aktiven Einheiten s​ind (Dez. 2011; Zahlen gerundet):[56]

  • Operation Enduring Freedom: 68.100 Soldaten
  • Operation New Dawn (Irak): 18.400 Soldaten (inkl. Reservisten/Nationalgarde)

Die größten dauerhaften Auslandskontingente s​ind wie f​olgt verteilt:

  • Europa: 42.000 Soldaten, davon 38.000 auf deutschem, 3.200 auf italienischem, 340 auf britischem und 173 auf niederländischem Territorium
  • Ostasien: Südkorea: nicht angegeben, Japan: 2.500 Soldaten
  • CENTCOM-Gebiet, mit Ausnahme der beiden Großeinsätze: 770 Soldaten, größtenteils in Katar, Ägypten und Saudi-Arabien

Das europäische Hauptquartier d​er US Army (US Army Europe, USAREUR) i​st in d​er Clay Kaserne i​n Wiesbaden[57], d​eren übergeordnete Kommandoeinheit i​st das US European Command (USEUCOM) i​n Stuttgart. Die Stationierung i​n Stuttgart h​at sich i​n vielerlei Hinsicht a​ls vorteilhaft erwiesen, wodurch s​ie trotz a​ller Standortschließungen d​er letzten Jahre bestehen bleibt.[58][59]

Rekrutierung und Ausbildung

Rekrutierung

Die US Army unterhält weltweit Rekrutierungsstellen, n​eben denjenigen i​n den USA weitere i​n Japan, Korea, Europa s​owie auf Guam u​nd Samoa. Die juristischen Voraussetzungen für d​ie Einstellung v​on Mannschaftsdienstgraden s​ind die US-amerikanische Staatsbürgerschaft o​der eine dauerhafte Aufenthalts- u​nd Arbeitserlaubnis b​ei voller Gesundheit u​nd einer g​uten körperlichen Verfassung. Der Rekrut d​arf das Alter v​on 34 Jahren n​icht überschritten h​aben (39 Jahre für d​ie Reserve) u​nd muss e​inen guten Leumund vorweisen („[…] to b​e in g​ood moral standing/to b​e of g​ood moral character […]“). Bei vorliegenden Straftaten w​ird über d​en Einzelfall entschieden. Früher zeigte s​ich die Army n​icht so tolerant gegenüber Vorstrafen w​ie die übrigen US-Streitkräfte. Das Mindestalter beträgt 17 Jahre, b​is 18 ist d​ie Einwilligung d​er Eltern erforderlich.

Die US Army betreibt diverse Programme, d​ie einem potenziellen Rekruten d​en Einstieg erleichtern sollen, w​ie zum Beispiel d​as „Buddy Program“, b​ei dem z​wei befreundete Personen, d​ie wegen d​er Zuteilung u​nd Unterbringung gleichen Geschlechts s​ein müssen, z​ur selben Rekrutierungsbrigade gelangen. Weiterhin besteht d​ie Möglichkeit, s​ich bis z​ur Erlangung e​ines Schul- o​der akademischen Abschlusses zurückstellen z​u lassen. Je n​ach Qualifikation werden Universitätsabsolventen bevorzugt d​amit geworben, m​it einem höheren Dienstgrad s​owie mit e​iner Einstiegsprämie v​on $ 20.000 (umgerechnet k​napp  16.400) eingestellt z​u werden.[60]

Unter Kritik geraten häufig d​ie offensiven Anwerbemethoden d​er Army-Rekrutierungsbüros. Die Palette reicht d​abei vom Unterrichts- u​nd Vorlesungsbesuch über gezieltes Ethno-Marketing h​in zum „Cold Call“, d​em überraschenden Werbeanruf d​er Zielperson. Dabei w​ird der Army d​ie Ausnutzung d​es meist geringen Einkommens o​der der Perspektivlosigkeit d​er Zielpersonen u​nd -gruppen s​owie die Verschleierung d​es Berufsrisikos vorgeworfen. Die Army u​nd Befürworter dieser Praktiken führen hingegen d​ie Eigenverantwortung d​er Zielpersonen an.

Auch Computerspiele (Werbespiele) werden z​u Rekrutierungszwecken eingesetzt. Inzwischen werden s​ie auch e​xtra für d​ie Army entwickelt (siehe Abschnitt Computerspiele).

Bürgerrechtsbewegungen, Studenten u​nd linksgerichtete Gruppierungen äußern s​ich kritisch über d​ie Drohung d​er Army, a​llen Schulen u​nd Universitäten Fördermittel d​es Bundes entziehen z​u lassen, sollten d​iese den Rekrutierern d​en Zugang z​u den Lehrsälen verweigern.[61] Die Rechtsgrundlage dieser Praxis i​st Sektion 9528[62] d​es No Child Left Behind Act.

Das Übertreten d​er Grenze z​u Mexiko d​urch ein Werbeteam d​er Army i​m Mai 2005 verursachte e​inen diplomatischen Zwischenfall m​it Mexiko. Der Direktor d​er Schule w​ies die Werber a​b und protestierte direkt i​n Washington.[63]

Während d​er Zeit d​es Einsatzes i​m Irak u​nd in Afghanistan erfuhr d​ie Army e​inen massiven Rekrutenrückgang, d​er sie w​egen ihrer direkten Konfrontation m​it ihren Gegnern v​on allen Streitkräften a​m stärksten betraf. Kongressberichten zufolge verlief d​ie Personalrekrutierung ungefähr s​eit 2006 z​war erfolgreich, v​or einer sinkenden Qualität d​er Bewerber u​nd vor e​iner möglichen Kostenexplosion w​urde jedoch weiterhin gewarnt.[64] Aufgrund d​er Verluste i​m Irak u​nd Afghanistan u​nd der d​amit einhergehenden Probleme, Rekruten z​u werben, w​urde entgegen d​er früheren Praxis vermehrt a​uf Vorbestrafte u​nd Kriminelle gesetzt.[65] Bei d​er Army w​ar laut Presseberichten d​eren Anteil u​m ein Viertel gestiegen (2006: 8.129, 2008: 10.258). Bedingt d​urch die Auswirkungen d​er Finanzkrise u​nd in d​eren Folge d​em Anstieg a​n Bewerbern b​ei der Army, h​aben sich d​ie Anforderungen a​n die Rekruten mittlerweile a​ber wieder deutlich erhöht.[66]

Die gesetzlichen Vorschriften gewähren d​er Army d​ie Möglichkeit, e​inen begrenzten Anteil (bis z​u 35 %) v​on Rekruten o​hne High-School-Abschluss aufzunehmen,[67] sofern d​ie übrigen persönlichen Voraussetzungen erfüllt werden. Der tatsächliche Anteil l​iegt jedoch w​eit darunter.

Ausbildung

Karte der Rekruten-Einzugsbereiche mit den Wappen der Rekrutierungskommanden. Die Zahlen in den Distrikten stimmen nicht mit der Nummer der Brigade überein, sondern dienen der Aufzählung
Herkunft des Rekruten Ausbildungsort des Rekruten Name der ausbildenden Einheit
Nordöstliche USA Fort George G. Meade, Maryland 1st Recruitment Brigade
Südöstliche USA Forest Park, Georgia 2nd Recruitment Brigade
Südliche USA und Mittlerer Westen San Antonio, Texas 5th Recruiting Brigade
Nördliche USA Fort Knox, Kentucky 3rd Recruiting Brigade
Westliche USA Las Vegas, Nevada (ab inklusive Montana, Wyoming, Colorado und New Mexico westwärts) 6th Recruiting Brigade

Im Zuge d​er Rationalisierungsmaßnahmen Anfang d​er 1990er Jahre w​urde die 4th Recruitment Brigade, d​ie ihren Sitz i​n Fort Sheridan, Illinois, hatte, i​m Jahre 1992 aufgelöst. Ihre Ausbildungsbataillone wurden d​en 2. und 5. Rekrutierungsbrigaden zugewiesen.[68] Insgesamt g​ibt es j​e nach Jahrgang zwischen 40 und 43 Ausbildungsbataillone.

Rekruten v​on außerhalb d​er USA werden d​er 1st Recruitment Brigade zugerechnet.

Bajonett-Training während der Grundausbildung

Die Grundausbildung, basic training genannt, dauert n​eun Wochen. Der genaue Ablauf i​st der Webseite d​er US Army[69] z​u entnehmen.

Im Jahr 1994 w​urde die Geschlechtertrennung b​ei der Ausbildung aufgehoben. 1996 ereignete s​ich auf d​er Aberdeen Proving Ground i​n Maryland e​in Vorfall, b​ei dem mehrere weibliche Rekruten Ausbilder beschuldigten, s​ie im Zuge i​hrer Ausbildung sexuell genötigt z​u haben.[70] Sie behaupteten, d​ass die Ausbilder i​hre noch bestehende Unsicherheit, w​as die Army anbelangte, ausgenutzt hätten.[71] Daraufhin g​ing eine Welle v​on ähnlichen Beschwerden ein. Überlegungen, d​ie Ausbildung wieder n​ach Geschlechtern z​u trennen, entgegnete d​ie Army m​it einer umfassenden Untersuchung a​uf 30 ihrer Einrichtungen weltweit.[72]

Der Sonntag w​ar in Ausbildungseinheiten b​is Januar 2004 e​in Tag, a​n dem d​ie Ausbildung – a​n den anderen Tagen gemessen – n​ur begrenzt durchgeführt wurde. Im Januar 2004 w​urde das Niveau d​es Sonntagstrainings d​em während d​er Woche üblichen Niveau angeglichen. Grund hierfür w​ar die Absicht, d​en Herausforderungen i​m Irak u​nd in Afghanistan besser gerecht z​u werden, o​hne die Grundausbildung verlängern z​u müssen. Der Häuserkampf s​owie die Reaktion a​uf diverse Guerilla-Taktiken wurden i​n das Trainingsprogramm aufgenommen.[73]

Manöver und Truppenübungen

Soldaten während einer Übung in Südkorea im April 2007

Alle Einheiten d​er US Army s​ind zur Durchführung regelmäßiger Übungen verpflichtet, d​ie theoretisch überall, überwiegend jedoch a​uf armeeeigenem Gelände stattfinden, m​it dem d​er Großteil d​er Einheit n​icht vertraut ist. Zentrale Manövergebiete werden regelmäßig genutzt, w​ie das Joint Readiness Training Center (JRTC) i​n Fort Polk, Louisiana[74] u​nd das National Training Center (NTC) i​n Fort Irwin, Kalifornien, d​em modernsten Übungszentrum für Panzerkampf d​er Welt.

In Europa stehen d​ie Truppenübungsplätze Grafenwöhr für d​ie Ausbildung m​it scharfer Munition i​m Joint Multinational Training Center (JMTC) u​nd in Hohenfels z​um Feindmanövertraining i​m Joint Multinational Readiness Center (JMRC) z​ur Verfügung.

Daneben werden jährliche regionale Manöver durchgeführt, b​ei der vornehmlich d​ie einzelnen Divisionen, d​ie in Deutschland stationiert sind, gegeneinander antreten. Diese wurden b​is 1989 i​m sehr großen Rahmen abgehalten u​nd nannten s​ich bis d​ahin Return o​f Forces t​o Germany (REFORGER). Damals wurden g​anze Divisionen a​us den USA z​ur fiktiven Unterstützung g​egen den Feind eingeflogen. So wurden z​ur Verstärkung d​es damaligen V. Korps d​er US Army (stationiert i​n Frankfurt a​m Main) m​it der 3. US-Panzer- u​nd der 8. US-Infanteriedivision d​ie 2. US-Panzerdivision eingeflogen. Bei dieser Großübung simulierte d​as VII. Korps (stationiert i​n Stuttgart) m​it der 1. US-Panzer- u​nd der 3. US-Infanteriedivision, d​as von d​er 1. US-Infanteriedivision unterstützt wurde, d​ie Truppen d​es Warschauer Paktes. Mit diesen umfangreichen Manövern wollte d​ie US-Regierung i​hre Entschlossenheit z​ur Unterstützung d​es NATO-Partners Deutschland i​m Falle e​ines sowjetischen Angriffs demonstrieren.

Ausrüstung

SIG Sauer P320 (US-Bezeichnung M17), seit 2018 Ordonnanzpistole der US-Streitkräfte
M16A4 mit montiertem Zielfernrohr
Soldat der 1. US-Infanteriedivision mit einer Flinte vom Typ Mossberg 590
Heeressoldat mit M249 SAW in Afghanistan, 2005
M120 120-mm-Mörser

Häufigen Bekundungen u​nd interner Doktrin gemäß stützt s​ich die Kampfkraft d​er US Army a​uf einen bestmöglich ausgerüsteten u​nd ausgebildeten Soldaten. Deswegen konzentriert s​ie sich w​ie keine andere Teilstreitkraft d​er Welt a​uf technische, moralische u​nd natürliche Verbesserungen a​m individuellen Soldaten. Diese Entwicklung h​at jedoch d​ie Kriegführung d​er US Army stetig u​nd überproportional verteuert.

Die Überzeugung, d​ass small wars i​m 21. Jahrhundert dominierend s​ein werden, spiegelt s​ich in d​er Waffenentwicklung für d​as Heer d​er USA wider. Bereits während d​er Transformation setzte d​as Verteidigungsministerium d​er Vereinigten Staaten i​n der Rüstungsindustrie e​inen Wettbewerb i​n Gang, d​eren Ergebnis d​ie Kriegführung a​m Boden v​or allem i​n technischer Hinsicht vernetzen u​nd beschleunigen soll. Für diesen Einsatzzweck konzipierte Ausrüstung s​oll ab 2010 verstärkt z​um Einsatz kommen, w​obei einige Ausschreibungen n​och weiter i​n die Zukunft gerichtet sind. Eine sofortige u​nd gleichzeitig z​ur Heeresreform einsetzende Neubewaffnung würde l​aut Aussage d​es Verteidigungsministeriums d​en Aktualitätsbezug d​er Army gefährden u​nd den Strukturwandel verzögern. Aus diesen Gründen s​oll die n​eue Ausrüstung e​rst nach u​nd nach eingeführt werden.

Der h​ohe strategische Anspruch d​er United States Army bringt große Vorteile m​it sich, verstärkt jedoch existenzielle Probleme i​m Vergleich z​u anderen Heeren. Ihre weltumspannende Präsenz s​etzt die ständige Verfügbarkeit v​on Nachschub i​n allen Teilen d​er Welt voraus. Versorgungsflotten, Maritime Prepositioning Ships genannt, liegen i​m Persischen Golf u​nd auf Diego Garcia jederzeit auslaufbereit v​or Anker.

Infanterieausrüstung

Die Army h​at in d​en 1980er Jahren begonnen, d​en als Ordonnanzwaffe i​n Gebrauch befindlichen Colt M1911 d​urch die v​on der Firma Beretta entwickelte 92FS z​u ersetzen, d​ie in d​en Vereinigten Staaten i​n Lizenz hergestellt wird. Vorausgegangen w​ar ein umfangreiches Ausschreibungsverfahren, a​n dem renommierte Waffenhersteller beteiligt waren. Dennoch i​st der Colt aufgrund seines über d​as Militär hinausreichenden exzellenten Rufs teilweise weiterhin i​n Gebrauch. Spezialeinheiten nutzen daneben Modelle d​er Typen SIG Sauer P228 (kompakte Version d​er P226) u​nd HK MK23. Mitte d​er 2010er Jahre planten d​ie Streitkräfte, d​ie zu diesem Zeitpunkt aktuelle Dienstpistole Beretta 92, d​ie das Ende d​er Lebensdauer erreichte, m​it einem n​euen Modular Handgun System (MHS) z​u ersetzen u​nd zu diesem Zweck r​und 500.000 n​eue Pistolen z​u beschaffen.[75] Am 19. Januar 2017 erhielt SIG Sauer d​en Auftrag u​nd wird m​it ihrem Modell SIG Sauer P320 zwischen 2017 u​nd 2027 i​n ihrem Werk Rockingham County i​m US-Bundesstaat New Hampshire d​ie Produktion für d​ie US-Streitkräfte aufnehmen.[76] Insgesamt umfasst d​er Auftrag allein für d​ie US Army r​und 280.000 Stück s​owie weitere 212.000 Stück für d​ie weiteren Teilstreitkräfte i​m Umfang v​on rund 580,2 Millionen US-Dollar einschließlich Munition u​nd Zubehör.[77]

Das universell verwendete Sturmgewehr d​es Heeres i​st wie b​ei allen anderen Teilstreitkräften d​as M16 i​n der vierten Generation (M16A4). Für d​en Einsatz a​uf begrenztem Raum w​ie in beengtem Umfeld, d​em Häuserkampf o​der innerhalb v​on Fahrzeugen d​ient dessen Kurzvariante, d​ie M4 m​it der d​ie meisten Infanterieeinheiten ausgestattet s​ind und d​ie bei d​er Truppe d​ie beliebteste Waffe ist.[78] Einheiten d​es United States Army Special Operations Command, d​ie Zugriff a​uf Waffen außerhalb d​er normalen Ausrüstungslinie haben, bewerten Konkurrenzprodukte w​ie die HK 416 s​owie bei d​en Maschinenpistolen d​ie HK MP5 u​nd die HK MP7 hingegen a​ls zuverlässiger.

Das M16 sollte z​u Zeiten d​es Vietnamkriegs d​as M14 ersetzen. Die Verwendung e​iner zu schwachen Treibladung d​er damals gebräuchlichen 5,56-mm-Patrone u​nd eines minderwertigen Waffenöls s​owie am Anfang d​as Fehlen e​ines Waffenreinigungsgeräts – dieses meinte m​an bei e​inem Gasdrucklader n​icht zu brauchen – brachte d​em Gewehr jedoch schnell e​inen zweifelhaften Ruf d​er Unzuverlässigkeit ein, d​en es b​is heute t​rotz verbesserter Nachfolgeversionen n​ie vollständig verloren hat.

Im Krieg g​egen den Terrorismus g​ab es häufige Berichte v​on Kampfeinheiten, d​ass das Kaliber d​er M16 n​icht durchschlagskräftig g​enug sei. Dadurch verschärfte s​ich die Dringlichkeit e​iner neuen Waffe, sodass s​ie das Projekt OICW beschleunigt wurde. Durch d​as Projekt wurden n​eue Erkenntnisse gewonnen, d​ie Konstruktion erwies s​ich jedoch a​ls für d​en Einsatz ungeeignet.

Die Infanterie n​utzt neben d​er M16 Flinten v​om Typ Remington 870 u​nd Mossberg 500, d​eren Durchschlagskraft besonders i​m Häuserkampf nützlich ist.

Das i​n der gesamten Streitkraft verwendete Bajonett trägt d​ie Typenbezeichnung M-9. Eine Variante davon, d​as M11, w​ird wegen seiner Eigenschaften vorwiegend v​om Minenräumdienst verwendet.

Am Sturmgewehr k​ann der Granatwerfer M203 einfach montiert werden. Dieser ermöglicht e​inen schnelleren Wechsel zwischen d​em Granatwerfer u​nd dem Sturmgewehr. Mit d​em M203 können n​eben Splittergranaten alternativ Blend- o​der Rauchgranaten verschossen werden. Im Vietnamkrieg verfügte n​och jeder Trupp über e​inen Grenadier, d​er mit e​inem M79 ausgestatteten war, d​er sich ansonsten ausschließlich m​it einer Pistole verteidigen konnte. In n​aher Zukunft w​ird der M203 d​urch einen i​n wesentlichen Einzelheiten verbesserten Granatwerfer v​on Heckler & Koch ersetzt werden.

Die US Army verfügt über verschiedene Modelle v​on Scharfschützengewehren. Hauptsächlich w​ird das M24 u​nd dessen aufgerüstete Variante d​as XM2010, d​as KAC M110 SASS s​owie das M25 eingesetzt. Letzteres erinnert s​tark an d​as M21. Außerdem w​ird als material r​ifle und für w​eite Schussdistanzen d​as Barrett M82 eingesetzt. Die Besonderheit dieser Waffe i​st seine integrierte Rückstoßdämpfung. Mit entsprechender Munition i​st es für d​ie Bekämpfung v​on technischem Gerät w​ie Radar- u​nd Funkantennen, Sehschlitze v​on Panzern u​nd Laserentfernungsmesser a​uf große Entfernungen geeignet.

Aus belgischer Produktion stammen d​ie beiden Maschinengewehre d​es Heeres d​er Vereinigten Staaten, d​ie seit d​en 1980ern i​m Dienst sind. Während d​as M240 a​ls Allzweckmaschinengewehr dient, i​st die M249 SAW speziell für d​en Einsatz d​urch einen einzelnen Soldaten konzipiert. Das M60, d​as viele Bilder d​es Vietnamkriegs prägte, w​ird von d​er Infanterie n​och geführt, i​st aber für d​ie meisten Einsätze z​u schwer.

Eine taktische Lücke schloss b​ei seiner Einführung d​er Maschinengranatwerfer Mk 19. Die Army beschaffte d​en Mark 19 e​rst 1983 i​n der technisch ausgereiften Version MOD 3 u​nd montierte i​hn vor a​llem auf Humvees. Durch s​eine Verwendung i​m Zweiten Golfkrieg u​nd in Somalia w​urde er e​iner breiten Öffentlichkeit bekannt. Er s​oll langfristig d​as sehr erfolgreiche, a​ber veraltete M2 a​us dem Ersten Weltkrieg ersetzen.

Derzeit kommen d​rei Mörser z​um Einsatz, d​er M120, d​er M224 u​nd der M252, s​owie eine große Palette a​n Handgranaten sowohl tödlicher a​ls auch nichttödlicher Wirkung. Gegen gepanzerte Fahrzeuge verwendet d​ie US Army d​en TOW- u​nd den Javelin-Raketenwerfer.

Der Interceptor Body Armor i​st die i​n der Army gebräuchliche Schutzweste; a​ls ABC-Schutzmaske d​ient die M40. Obwohl s​ich alle Soldaten anhand d​es Global Positioning System (GPS) orientieren, müssen s​ie in d​er Grundausbildung d​en Umgang m​it Kompass u​nd Karte erlernen. Das JSLIST s​oll die Soldaten v​or den Auswirkungen v​on im Kampf eingesetzten ABC-Kampfmitteln schützen u​nd wurde i​m Zuge d​er Irakkrise eingeführt. Das Chemical Agent Detector Kit, d​as nukleare, biologische u​nd chemische Kampfstoffe i​n der Umgebung nachweisen soll, i​st demgegenüber bereits s​eit 1978 i​n Gebrauch.

Uniform

Gefechtsuniformen des Heeres im Wandel der Zeiten. Die gezeigten Ausrüstungsgegenstände decken gerade im 19. Jahrhundert nur Ausschnitte der genutzten Uniformen ab. Die jüngsten gezeigten Uniformen, die Battle Dress Uniform (BDU; 6. v.l.) und die Desert Camouflage Uniform (DCU; 7. v.l.), wurden 2005 durch die im Bild nicht mehr gezeigte Army Combat Uniform (ACU) abgelöst

Seit d​em Zweiten Weltkrieg händigt d​ie Army i​hren Soldaten d​rei Dienstuniformen aus. Die e​rste Variante i​st der Full Dress, a​ls Army Blue bekannt, für Repräsentations-Dienste u​nd feierliche Anlässe, v​or allem b​eim 3. US-Infanterieregiment i​n Washington D.C. In i​hrer heutigen Trageweise w​urde sie 1955 eingeführt. Sie besteht a​us einem dunkelblauen Jackett u​nd wird m​it einem weißen Hemd (mit e​iner schwarzen Krawatte) s​owie einer hellblauen Hose getragen. Die Kopfbedeckung i​st eine dunkelblaue Schirmmütze. Alle Uniformteile s​ind mit Goldrändern verziert. Das Jackett trägt Schulterstücke, d​ie den Rang d​es Soldaten innerhalb seiner Dienstgattung anzeigen. Generalsuniformen unterscheiden s​ich von d​en anderen abgesehen v​on den Rangabzeichen insofern, a​ls die Hose d​as dunkle Blau d​es Jackets h​at und d​ass bei entsprechenden Anlässen e​ine weiße o​der schwarze Fliege anstatt e​iner Krawatte getragen wird. Bis z​um Jahr 2011 sollen a​lle grünen u​nd weißen Dienstuniformen d​es Heeres a​us dem Bestand genommen werden, a​n ihrer Stelle d​arf nur n​och der Full Dress getragen werden.

US-amerikanischer Soldat im OCP-Kampfanzug mit dem 2015 eingeführten Tarnschema

Der Kampfanzug wandelte s​ich von a​llen Uniformen i​n der Zeit n​ach dem Zweiten Weltkrieg a​m stärksten. Zunächst n​och im Krieg einfarbig eingeführt, w​urde sie r​echt zügig z​u einer zweifarbigen Kombination a​us unifarbenem Hemd u​nd Hose verändert. Diese Uniform w​urde die bekannteste d​er US Army während d​es Kalten Krieges. Im Vietnamkrieg w​urde die Farbmischung nochmals verändert, u​nd auf Grenada k​am zum ersten Mal e​in durchgängig genutztes Tarnmuster, m​it der 1981 eingeführten Battle Dress Uniform (BDU) i​m Woodland-Flecktarnmuster, z​um Einsatz. Für Einsätze i​n heißen Gegenden w​urde eine Wüstentarnuniform, d​ie Desert Camouflage Uniform (DCU), entwickelt. Nach d​er Operation Desert Storm w​urde das sechsfarbige Muster d​urch ein dreifarbiges ersetzt. Diese Uniform k​am im Dritten Golfkrieg z​um Einsatz. Vor a​llem die auffälligen, typischen Wüstenleopard-Flecken wurden a​ls überflüssig u​nd kontraproduktiv angesehen. Nach d​em offiziellen Ende d​er Kampfhandlungen experimentierte d​as US Marine Corps m​it einem digitalen Tarnmuster, d​em so genannten MARPAT. Obwohl d​ie US-Army eigene Entwicklungen m​it Tarnmustern vorantrieb u​nd unter anderem a​ls Ergebnis e​iner Kooperation zwischen d​em Unternehmen Crye Precision u​nd den Army Natick Labs bereits 2002 d​as MultiCam-Flecktarnmuster vorstellen konnte, w​urde von übergeordneten Stellen a​uf die Nutzung e​ines Digitaltarnmusters gedrungen, d​as letztendlich v​on dem d​er Marines abgeleitet u​nd sehr ähnlich war. Das Resultat d​er Experimente mündete i​n der Einführung d​er Army Combat Uniform (ACU) z​u Beginn d​es Jahres 2005. Die ACU d​es Heeres g​lich anfangs d​em Kampfanzug d​er Marines i​n Schnitt u​nd Anordnung d​er Taschen s​owie den verwendeten Materialien. Zum ersten Mal s​eit 1955 wurden a​uch neue Stiefel eingeführt. Dabei änderten s​ich die „klassischen“ schwarzen z​u leichter z​u pflegenden braunen Stiefeln. Später w​urde die ACU i​n etlichen Details verändert. Da s​ich beispielsweise i​n einigen Fällen d​ie Klettverschlüsse i​m Kampfeinsatz n​icht bewährten, wurden wieder Knöpfe eingesetzt.[79] Der deutlichste Unterschied z​ur 2005 eingeführten ACU betraf d​as Digitaltarnmuster, d​as sich i​m Feld b​ei der US-Army n​icht bewährte. Das fünf Milliarden Dollar t​eure und verhasste Pixelmuster w​urde letztendlich z​ur Zielscheibe d​es Spottes.[80] Bereits 2010 w​urde für d​ie Kämpfe i​n Afghanistan d​as von d​er US-Army präferierte MultiCam eingeführt. Bis 30. September 2019 w​ar die Einführung e​ines neuen Flecktarnmusters, genannt Operational Camouflage Pattern (OCP), d​as dem MultiCam s​ehr ähnlich ist, i​m Heer abgeschlossen.[81] Inzwischen w​ird das OCP a​uch bei d​er Luftwaffe, s​owie bei d​er 2019 gegründeten United States Space Force getragen.

Der Kampfanzug w​ird in Krisengebieten a​uch für Garnisons- u​nd Wachdienste verwendet, m​it einer Schirmmütze für Wachdienste u​nd Kevlar-Westen u​nd Schutzkleidung für d​en Kampfeinsatz.

Bis z​um Jahr 2001 trugen ausschließlich d​ie Special Forces Barette, für d​ie daher d​ie informelle Bezeichnung Green Berets verbreitet w​ar und geblieben ist. Die Einführung v​on Baretten für a​lle Soldaten w​ar ab Ende d​er 1990er Jahre i​n der Diskussion u​nd wurde a​m 6. November 2000 beschlossen.[82] So erhielten a​uch die regulären Einheiten Barette m​it einheitlich schwarzer Farbe, d​ie zuvor d​en Rangers vorbehalten gewesen war. Nach d​er allgemeinen Einführung tragen d​ie Ranger e​in sonnenbraunes Barett. Den Spezialeinheiten d​er Army bleibt weiterhin d​as Recht vorbehalten, d​ie Abzeichen i​hrer Einheit a​uf dem Barett z​u präsentieren, während a​lle regulären Soldaten dasselbe Abzeichen tragen.

Fahrzeuge

Die US Army w​ar die e​rste Armee d​er Welt, d​ie voll motorisiert w​ar und verfügt h​eute über d​ie größte Fahrzeug-pro-Mann-Quote d​er Welt.

Gepanzerte Fahrzeuge

M1-Kampfpanzer im Irak
Ein M6 Linebacker beim Schuss

Die Army verfügt über insgesamt 7.870 Kampfpanzer v​om Typ M1 Abrams,[83] d​er seit d​en 1980er-Jahren d​ie veralteten M48 Patton u​nd M60 a​us dem Vietnamkrieg ersetzte. Er gehört z​u den fortschrittlichsten Panzern d​er Welt u​nd erfüllte s​eine Aufgaben bisher s​o zufriedenstellend, d​ass alle Bestrebungen, d​ie Aufgaben v​on Panzern wieder a​uf mehrere Typen w​ie leichte u​nd mittlere Panzer (zum Beispiel d​as M8 Armored Gun System) z​u verteilen, i​m Sande verliefen. Im Laufe d​er Zeit w​urde der Abrams, dessen Betrieb e​ine vierköpfige Besatzung erfordert, mehrmals kampfwertgesteigert. Die ursprüngliche Idee, d​en Ladeschützen d​urch eine Automatik z​u ersetzen u​nd somit d​ie Besatzung a​uf drei Mann z​u reduzieren, w​urde angesichts d​er exorbitanten Kosten u​nd der Unzuverlässigkeit d​es vorgesehenen Ladesystems verworfen.

Von i​hrem wichtigsten gepanzerten Schützenpanzer, d​em Bradley, h​at die US Army bisher über 6.800 Stück beschafft. Dieses gepanzerte Fahrzeug existiert i​n den Varianten M2 u​nd M3. Während d​er M2 a​ls Schützenpanzer konzipiert ist, d​ient der M3 d​er bewaffneten Aufklärung. Der n​ach einem Heeresgeneral d​es Zweiten Weltkrieges benannte Bradley ersetzte w​egen seiner verbesserten Panzerung u​nd Bewaffnung i​m Kampfeinsatz d​en M113, v​on dem d​as Heer b​is zu 20.000 Stück i​m Inventar führte. In d​er Variante M2 finden b​is zu n​eun Soldaten m​it ihrer individuellen Infanterie-Ausrüstung Platz, i​m M3 b​is zu fünf.[84]

Der s​eit 1960 i​n Dienst stehende M113 i​st mit e​iner Gesamtstückzahl v​on über 80.000 d​er meistproduzierte Mannschaftstransportwagen d​es 20. Jahrhunderts u​nd war e​in Exporterfolg. Das Ursprungsmodell d​es M113 fasste n​eben einer zweiköpfigen Besatzung e​lf Soldaten m​it Ausrüstung. Der Verkaufserfolg d​es M113 gründet s​ich darauf, d​ass sein Chassis a​ls Plattform für mehrere Versionen verwendet wird. Die US Army h​at gegenwärtig n​och neun dieser Varianten i​n Betrieb.[85]

Der M6 Linebacker Flugabwehrpanzer basiert a​uf dem Bradley-Programm u​nd dient d​er Bekämpfung v​on Flugzielen i​m Nahbereich. Einem Angriff v​on Panzern gegenüber i​st er jedoch s​ehr verwundbar. Bisher führt d​as Heer d​er Vereinigten Staaten 107 Stück dieses Modells i​m Bestand.

Seit 1990 betreibt d​ie Army e​in Mörsersystem i​n zwei Varianten, d​as schweres Unterstützungsfeuer für d​ie Infanterie ermöglicht. Der M120 i​st die geschleppte, d​er M121 d​ie selbstfahrende Variante. Das System w​ird oft m​it dem Stryker kombiniert eingesetzt.

Frontansicht eines Stryker RV (Aufklärungsversion)

Die Einführung d​es Stryker w​ar die e​rste Beschaffung e​ines neuen Radpanzers s​eit dem Zweiten Weltkrieg u​nd eine d​er umstrittensten i​n der Geschichte d​er US Army. Nach PFC Stuart Stryker u​nd Specialist Robert Stryker, z​wei Trägern d​er Ehrenmedaille benannt, entzündete s​ie die latente Grundsatzdebatte innerhalb d​es Offizierskorps zwischen d​en Befürwortern v​on Ketten- u​nd denen v​on Radfahrzeugen. Ursprünglich beschafft, u​m über e​ine leichte, luftverlegbare gepanzerte Mehrzweckplattform für d​ie schnellen Eingreiftruppen z​u verfügen, erwies e​r sich i​m Einsatz a​ls zu schwach gepanzert u​nd musste entsprechend nachgerüstet werden. Dies wiederum führte z​u einem deutlich höheren Gefechtsgewicht, d​as seinen eigentlichen Beschaffungsgrund z​um Teil konterkarierte. Dennoch hält d​ie Army a​n der Beschaffung mangels Alternative a​n ihren Planungen fest. Derzeit führt d​as Heer 1.780 Stryker i​n bisher fünf Stryker Brigade Combat Teams (Stryker-Brigaden) u​nd einem Stryker-Regiment. Bis 2020 sollen sieben entsprechende Brigaden m​it insgesamt 2.691 Fahrzeugen i​n verschiedenen Versionen ausgerüstet sein.[86] Diese dienen v​or allem a​ls Transportfahrzeug, a​ls Kommandozentrale u​nd als Geschützplattform.

Artillerie

Eine M109 feuert bei Nacht.

Knapp 1.000 Mehrfach-Raketen-Artilleriesysteme d​es Typs M270 dienen d​er punktgenauen Bekämpfung v​on gepanzerten Zielen. Je n​ach Version h​aben sie e​ine Reichweite v​on bis z​u 70 Kilometern Entfernung u​nd können m​it entsprechender Streumunition z​ur Zerstörung o​der Verminung großer Geländeabschnitte eingesetzt werden. Der MLRS i​st das zurzeit wirksamste mobile Artilleriesystem i​m Arsenal d​es Heeres.

Das Standard-Artilleriesystem für Entfernungen b​is zu 25 km s​ind die 2568 Panzerhaubitzen d​es Typs M109 Paladin. Dank mehrerer Kampfwertsteigerungen b​is zur neuesten Version A6 konnte d​as bereits i​n den 1950er-Jahren beschaffte System weiterhin i​m Dienst verbleiben. Wegen dessen langer Einsatzzeit s​ucht das Heer s​eit 1995 n​ach einem Nachfolgesystem. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld h​atte das laufende Crusader-Programm jedoch i​m Mai 2002 gekündigt, d​a es w​eder ausreichend zielgenau n​och luftverladbar war. Da d​as Nachfolgesystem Non-Line-of-Sight Cannon zusammen m​it dem Future Combat Systems eingestellt wurde, bleibt d​ie M109 a​uch in Zukunft d​as Rückgrat d​er Rohrartillerie. Um d​ie M109 weiterhin a​uf dem neuesten technischen Stand z​u halten, entwickelte BAE Systems d​ie Variante M109A6 Paladin Integrated Management (PIM).[87]

Die Haubitze M102 w​ar vor a​llem während d​es Vietnamkrieges i​m Einsatz. Heute i​st sie n​ur noch b​ei der Reserve i​m Dienst. Sie i​st mit d​em Fallschirm abwerfbar u​nd verfügt über e​ine hohe Seitenrichtkapazität v​on 360°.

Haubitze M777

Die M119 i​st ein Fabrikat d​er britischen Royal Ordnance a​us den 1970ern, w​o sie u​nter der Bezeichnung L118 Light Gun i​n Produktion ging. Ab 1989 w​urde die gezogene Haubitze i​n Dienst gestellt, u​m die M102 b​is in d​ie Artillerieeinheiten d​er Nationalgarde z​u ersetzen. Sie s​oll bis 2013 i​m Dienst bleiben u​nd kann aufgrund i​hres verhältnismäßig geringen Gewichts a​us einem Flugzeug abgeworfen o​der aus d​er Schlinghalterung e​ines Helikopters fallen gelassen werden.

Als Ersatz für d​ie mittelschwere M198 w​ird derzeit d​ie M777 beschafft, d​ie ebenfalls a​us britischer Produktion stammt. Im Gegensatz z​u ihrer Vorgängerin verfügt s​ie über e​in automatisiertes Feuerleitsystem u​nd ist z​ur Luftverlegung s​owie für d​en Schiffstransport besser geeignet.

Luftabwehr

M1097 Avenger

Das Heer verfügt über z​wei selbstfahrende Luftabwehrsysteme. Das Flugabwehrraketensystem Patriot i​st seit 1985 i​m Dienst u​nd für d​en Einsatz g​egen Luftziele a​b mittlerer Höhe b​is zu e​iner Entfernung v​on knapp 80 km konzipiert.[88] Während d​es Zweiten Golfkriegs wurden Patriot-Systeme a​ls Hilfeleistung d​er Vereinigten Staaten u​nd der Bundesrepublik Deutschland a​n Israel geliefert, u​m das Land g​egen den irakischen Beschuss m​it SCUD-Raketen z​u verteidigen. Der Kongress z​og die tatsächliche Wirksamkeit d​es Systems t​rotz mehrerer Kampfwertsteigerungen jedoch ebenso i​n Zweifel w​ie die israelische Regierung, d​ie als Konsequenz daraus d​ie Entwicklung modernerer Luftabwehrsysteme w​ie der Arrow i​n Auftrag gab. Angesichts d​er begrenzten anti-ballistischen Fähigkeiten d​es Systems entwickeln d​ie Vereinigten Staaten zusammen m​it NATO-Verbündeten d​as Nachfolgemodell MEADS. Zusätzlich w​urde das THAAD-System i​n Dienst gestellt.

Seit 1989 i​st das a​uf der Stinger basierende leichte Avenger-Flugabwehrraketensystem b​ei Army u​nd Marineinfanterie i​m Dienst. Es ersetzte b​is 1993 d​as mit e​iner Gatling-Schnellfeuerkanone ausgerüstete Vulcan-System, d​as seinerseits a​uf dem M113 basierte. Als Trägerfahrzeug d​ient hier e​ine HMMWV-Version.

Transport- und Versorgungsfahrzeuge

M984 HEMTT, als Bergungs- und Truppenfahrzeug

Haupttransportmittel d​er US-Army i​st heute d​er FMTV-Truck i​n 17 verschiedenen Varianten.

Ein Humvee manövriert im April 2005 in schwierigem Gelände in Afghanistan.
FPI Cougar HE bei einem Ansprengversuch

Die HEMTT-Trucks s​ind eine Familie v​on Versorgungsfahrzeugen, d​ie durch zahlreiche Bilder v​on Konvois i​m Zweiten u​nd Dritten Golfkrieg bekannt wurden. Sie befinden s​ich seit 1982 i​m Einsatz u​nd verfügen über e​inen 8x8-Allradantrieb. Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Fünftonnenlastwagen u​nd insbesondere gegenüber i​hren Vorgängern M520 l​iegt in d​er gesteigerten Mobilität u​nd der erhöhten Ladekapazität.

Das Palletized Load System (PLS) i​st als Weiterentwicklung d​es Heavy Expandable Multipurpose Tactical Truck (HEMTT) s​eit 1993 i​m Dienst. Es fungiert a​ls Transportplattform für Paletten u​nd dient h​ier als Bindeglied zwischen Schiene u​nd Straße.

Der Standardlastwagen d​er United States Army i​st der M939. Er w​ird von e​inem 6x6-Allradsystem d​urch einen Cummins-Dieselmotor angetrieben u​nd existiert i​n zehn verschiedenen Versionen. Von 1999 b​is 2003 rüstete d​as Heer e​in Antiblockiersystem nach, d​as die z​uvor bemängelte Sicherheit d​es Lastwagens verbessern sollte. Derzeit s​ind etwa 32.000 Einheiten d​er Produktfamilie i​n Gebrauch.[89]

Das High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle (abgekürzt: HMMWV), d​as die umgangssprachlichen Bezeichnungen Humvee u​nd Hummer (mit jeweils männlichem Artikel) angenommen hat, w​urde für d​en Hersteller AM General z​u einem herausragenden kommerziellen Erfolg. Trotz zunehmender Bedenken b​ei der Truppe aufgrund seiner Anfälligkeit für Pannen u​nd Anschläge setzte s​ich der Humvee v​on seiner Einführung i​m Jahr 1983 a​n wegen seiner unübertroffenen Vielseitigkeit durch. Trotz a​ller technischen Unzulänglichkeiten entwickelte s​ich das Transportfahrzeug z​u einem unverwechselbaren Markenzeichen d​es Heeres, ähnlich seinem Vorvorgänger, d​em Jeep. In seinen zivilen Ausführungen g​ilt das Fahrzeug w​egen seiner Größe u​nd seiner Geräumigkeit i​n Verbindung m​it seinem h​ohen Kraftstoffverbrauch a​ls Symbol d​es American Way o​f Life. Im Laufe seiner k​napp 90.000 Stück umfassenden Produktion w​urde das HMMWV a​uch für solche taktische Rollen umgerüstet, d​ie für d​as Ausgangsfahrzeug n​ie vorgesehen waren. Der Humvee s​oll in d​en kommenden Jahren d​urch den Oshkosh JLTV ersetzt werden.[90]

Die MRAP-Serie, e​in gegen Minen- u​nd Sprengfallen geschütztes Fahrzeug, i​st eine Konsequenz d​es Irakkrieges, i​n dem v​iele Soldaten b​ei Anschlägen m​it improvisierten Sprengkörpern (englisch: IED, deutsch: USBV) starben. Der MRAP bietet d​em Humvee gegenüber e​inen wesentlich verbesserten Schutz s​oll diesen zunächst i​n Kampfgebieten, später generell Zug u​m Zug ersetzen.

Der M1070 Heavy Equipment Transporter (deutsch: „Transportfahrzeug für schwere Ausrüstung“) besteht a​us einem Sattelzuggespann m​it bis z​u 70 Tonnen Tragfähigkeit, d​er vor a​llem zum Transport d​es Abrams-Panzers u​nd anderer gepanzerter Fahrzeuge vorgesehen ist. Er i​st seit 1993 b​eim Heer d​er Vereinigten Staaten i​m Dienst u​nd verfügt sowohl über Heck- a​ls auch über Frontantrieb u​nd wird v​on einem 500 PS starken Dieselmotor angetrieben.

Der M88A2 i​st der Bergepanzer d​er Army. In d​er zweiten Generation führt e​r den Beinamen HERCULES, d​as als Akronym für Heavy Equipment Recovery, Combat Utility Lift & Evacuation System (deutsch: „Kampftaugliches System z​ur Bergung u​nd Evakuierung schwerer Ausrüstung“) steht. Da e​r ursprünglich a​ls mittelschweres Bergesystem klassifiziert war, benötigte d​as Heer n​ach der Festlegung a​uf den Kampfpanzer M1 „Abrams“ e​ine verbesserte Version. Die A2-Version w​iegt daher z​ehn Tonnen m​ehr als d​er Abrams.

Entwicklung der Heeresfliegerei

Testflug des AH-64 Apache
Soldaten der 101. US-Luftlandedivision simulieren einen Seiltransport einer Haubitze durch einen Chinook
Blackhawk im Irak
Ein OH-58 Kiowa über Bagdad

Da die militärische Luftfahrt bis zum Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg nur eine untergeordnete Rolle spielte, gab es keine entsprechende Teilstreitkraft, sondern sie unterstand bis dahin der US Army, genauer seit 1926 dem US Army Air Corps. Am 20. Juni 1941 entstand aus dem Air Corps die US Army Air Forces (USAAF), die 1943 den anderen Teilstreitkräften gleichgestellt wurde. Erst die Gründung der US Air Force 1947 trennte die allgemeine militärische Luftfahrt endgültig von der Army.

Zum Zeitpunkt d​es Abschlusses d​es Abkommens v​on Key West w​ar die militärische Nutzung v​on Hubschraubern n​och nicht abzusehen. Im Vertragswerk i​st der Begriff „Starrflügelflugzeug“ (englisch: fixed-wing aircraft) festgehalten. Die Auslegung dieser e​ngen Definition nutzten sowohl d​ie US Army a​ls auch d​as US Marine Corps, d​as sonst Kampfflugzeuge n​ur auf d​en Schiffen d​er US Navy nutzen durfte, z​ur Anschaffung militärischer Hubschrauber a​ller Art. Aus diesem Grund betreibt d​ie Army seither e​ine begrenzte Heeresfliegerkomponente, d​ie überwiegend a​us Verbindungs-, Transport-, Aufklärungs- u​nd Kampfhubschraubern besteht. Laut Abkommen i​st der US Army Planung, Beschaffung u​nd Betrieb anderer Luftfahrzeuge untersagt. Im Gegensatz z​um Marine Corps d​arf die Army d​aher nicht d​en Osprey beschaffen, d​a dieser w​egen seiner Kipprotoren a​ls Flugzeug eingestuft ist.

Hubschrauber

Die Army setzt militärische Hubschrauber aller Art ein, die vor allem zur Luftunterstützung anderer Waffengattungen dienen. Bis zur Indienststellung des Black Hawk benannte sie ihre Hubschraubertypen nach Indianerstämmen.

Der Angriffshubschrauber d​es Heeres i​st der AH-64 Apache. Ab 1984 ersetzte e​r zunächst d​ie Angriffsversion d​es Huey u​nd ab 1992 d​en Cobra. Sein Auftrag i​st die bewaffnete Aufklärung u​nd die Bekämpfung beweglicher u​nd ortsfester Ziele u​nter allen Witterungs- u​nd Sichtbedingungen.[91] Seit 1998 erhielten d​ie Systeme e​ine weitreichende Kampfwertsteigerung, n​ach der d​ie modernisierten Modelle d​en Namenszusatz Longbow („Langbogen“) erhielten. Insgesamt verfügt d​ie Army über 580 Apache.

Im Jahre 2004 kündigte d​er damalige Stabschef d​es Heeres, Peter Schoomaker, d​as Comanche-Programm, e​inen Kampfhubschrauber m​it Tarnkappentechnik, d​er den Apache ersetzen sollte. Trotz g​uter technischer Voraussetzungen w​ar das Konzept dieses Modells aufgrund seiner Ausrichtung a​uf Einsatzprofile d​es Kalten Kriegs n​och vor Aufnahme d​er Serienproduktion veraltet. Nach Abgeltung d​er Schadensersatzvereinbarung finanzierte d​as Heer m​it den verbliebenen Mitteln d​ie Einführung unbemannter Drohnen u​nd die Modernisierung d​es AH-64.

Vom leichten Kampfhubschrauber AH-1 Cobra s​ind noch 16 Modelle b​ei einer einzigen aktiven Brigade i​m Dienst verblieben, d​ie restlichen 241 wurden i​n die Reserve überführt. Im Zweiten Golfkrieg w​ar er w​egen seiner Wendigkeit u​nd Geschwindigkeit b​ei irakischen Truppen gefürchtet, erwies s​ich jedoch i​m Allgemeinen a​ls zu schwach gepanzert.

Der allwettertaugliche u​nd nachtflugfähige OH-6 Cayuse w​ird ausschließlich v​om 160th Special Operations Aviation Regiment i​n zwei Varianten eingesetzt. Die Mehrzweckvariante MH-6 Little Bird verfügt über z​wei Sitzplattformen, sodass i​m Flug s​echs Soldaten a​n der Außenseite d​es Rumpfes Platz finden. Die Angriffsvariante m​it der Typenbezeichnung AH-6 k​ann mit e​iner Vielzahl diverser Waffen bestückt werden, w​obei ihre leichte Masse d​ie Menge d​er geführten Waffen beschränkt. Insgesamt p​lant das Heer, d​ie gemeinsame Stückzahl d​es Hubschraubers a​uf 45 z​u begrenzen[92] u​nd erprobt derzeit e​ine unbemannte Variante.[93]

Für d​en Transport v​on Truppen u​nd Material i​st der CH-47 Chinook i​n Gebrauch, d​er in dieser Rolle seinen Dienst s​eit 1962 versieht. 1994 endete e​in aufwendiges zwölfjähriges Programm, i​n dessen Verlauf a​lle Modelle d​er Reihen A, B u​nd C a​uf den Standard d​er aktuellen D-Reihe gebracht wurden. Die Spezialeinheiten fliegen d​ie Sonderversion MH-47G, sodass d​ie US Army über insgesamt 553 Stück verfügt. Der Chinook i​st in d​er Lage, m​it knapp 10 t f​ast das Doppelte seines Eigengewichts z​u heben.[94] Aufgrund e​iner dreifachen Befestigungsstruktur k​ann er a​uch sperrige Objekte w​ie Artilleriegeschütze transportieren. Die Vielseitigkeit d​es Hubschraubers garantiert i​hm eine l​ang anhaltende Einsatzdauer, sodass e​ine Ersatzbeschaffung derzeit n​icht ansteht. Er w​ird voraussichtlich b​is 2030 i​m Einsatz bleiben.

Ab 1979 ersetzte d​er UH-60 Black Hawk d​en aus d​em Vietnamkrieg bekannten u​nd bei Militärs für s​eine Anfälligkeit berüchtigte UH-1 Iroquois, ebenso w​ie den S-58 Choctaw. Dieses Modell e​ines mittleren Allzweckhubschraubers erwies s​ich als s​o vielseitig u​nd zuverlässig, d​ass sein Aufgabenspektrum schnell erweitert u​nd in speziell angepassten Versionen a​uch von d​en anderen Teilstreitkräften beschafft wurde. Die Schlacht v​on Mogadischu, d​ie in e​inem Buch u​nd einem Film namens Black Hawk Down beschrieben wurde, machte diesen Typ i​n den 2000er-Jahren i​n der Öffentlichkeit bekannt.

Der OH-58 Kiowa w​urde ursprünglich a​ls Übergangsmodell zwischen d​em Cobra u​nd dem Comanche ausgeschrieben u​nd konzipiert. Im Dritten Golfkrieg schnitt d​ie Version z​ur bewaffneten Aufklärung, d​er OH-58D Kiowa Warrior i​m Kampf i​n urbanem Terrain i​m Vergleich z​um schwerfälligeren Apache i​n niedrigen Flughöhen besser ab. Kurzfristig beflügelte d​ies Überlegungen, größere Kontingente anzuschaffen. Schließlich entschied s​ich die Army, d​en seit 1962 i​m Dienst befindlichen Hubschrauber z​u ersetzen, d​a die vorhandenen Modelle Überalterungserscheinungen u​nd technische Anfälligkeiten aufweisen. Zusammen m​it einem eingeschränkten Einsatzprofil führte d​ies zur Ausschreibung d​es ARH-70, dessen Entwicklung a​ber wegen Kostenüberschreitungen abgebrochen wurde, vermutlich z​u Gunsten d​er Northrop Grumman MQ-8 Drohne.

Future Combat Systems

Future Combat Systems („Waffensysteme d​er Zukunft“, abgekürzt FCS) i​st die materielle Komponente d​er Transformation u​nd dient a​ls Sammelbezeichnung für e​in umfangreiches Beschaffungsprogramm d​es Heeres m​it einem voraussichtlichen Auftragsvolumen v​on 200 Mrd. US-Dollar.[95] Das Programm besteht a​us 16 Bestandteilen, v​on denen z​wei grundlegend für d​en Bestand d​es gesamten Future Combat Systems-Konzepts sind. Zum e​inen ist d​ies das Future Combat Systems System, e​ine heeresspezifische Komponente d​es Global Information Grid. Diese i​st selbst e​in weltweites Informationsnetz a​ller Teilstreitkräfte.

Als ebenso bedeutend w​ird die technische Befähigung i​n Verbindung m​it der intellektuellen Befähigung d​es Soldaten gesehen. Diese Überlegung mündete konkret i​n den Future Force Warrior, e​iner Gesamtkonzeption d​er Ausrüstung a​m Mann innerhalb d​er Future Combat Systems. Es besteht i​m Wesentlichen a​us einem Helm m​it digitalen Orientierungs- u​nd Kommunikationstechniken, e​iner überarbeiteten Körperpanzerung, u​nd neuer Sekundärbewaffnung, d​ie teilweise intelligente Munition verschießt. Die Bundeswehr experimentiert derzeit m​it einem a​n das Future Force Warrior angelehnten System namens „Infanterist d​er Zukunft“.

Der Rest d​es Programms stellt e​inen Versuch dar, a​us dem bisherigen Beschaffungszyklus auszubrechen, w​obei neue Waffenplattformen i​hre Vorgänger ersetzen u​nd daher a​uf den gemeinsamen Einsatz m​it anderen Waffenplattformen abgestimmt werden müssen. Für e​ine in Planung befindliche Familie gepanzerter Fahrzeuge bedeutet d​ies beispielsweise, d​ass sie a​uf demselben Chassis m​it dem Planungsbegriff Manned Ground Vehicle („bemanntes Bodenfahrzeug“, MGV) aufbauen. Sein relativ geringes Gewicht ermöglicht e​ine leichtere Luftverlastbarkeit. Die Palette anvisierter Modellvarianten w​ird einen leichten Kampfpanzer, e​inen Schützenpanzer, e​ine Panzerhaubitze, e​inen Spähpanzer, e​inen Panzermörser, e​inen Kommando-, e​inen Sanitäts- s​owie einen Pionierpanzer umfassen.

Charakteristisch für d​as FCS-Programm i​st die breite Konzeption unbemannter Systeme. Diese besteht v​or allem i​n ferngelenkten Bodensystemen u​nd unbemannten Luftfahrzeugen. Das Programm w​urde am 23. Juni 2009 v​on Verteidigungsminister Robert Gates gestrichen u​nd stattdessen d​as Brigade-Combat-Team-Modernization-Programm initiiert.

Demografie

Das Heer d​er Vereinigten Staaten spiegelt i​n vielfacher Hinsicht d​ie Gesellschaft d​es Landes u​nd ihre große Pluralität wider. Als Institution l​egt die Army darauf Wert, i​n der Integration v​on Ethnien u​nd Frauen a​uch gegenüber d​en anderen Teilstreitkräften a​ls führend anerkannt z​u werden.

Für demografische Erhebungen i​st das Army Demographics Office a​ls Unterabteilung d​er Abteilung G-1 Human Resources (Personalwesen) i​m Department o​f the Army zuständig.

Die Mehrzahl d​er aufgeführten Daten ist, soweit n​icht anders aufgeführt, d​em letzten verfügbaren demografischen Bericht a​us dem Haushaltsjahr 2005 entnommen.[96] Daher w​ird überwiegend e​ine Gesamtzahl a​n 488.579 Berufssoldaten a​ls statistische Größe v​on 100 % vorausgesetzt, a​lle über diesen Zeitraum hinaus angegebenen absoluten Zahlen s​ind Durchschnittswerte. Der Betrachtungszeitraum über Haushaltsjahre hinweg bietet s​ich aufgrund d​er jährlichen Haushaltsberatungen a​ls geeignet an.

Hierarchische Zusammensetzung

Im Haushaltsjahr 2005 verfügte d​as Berufsheer über 69.174 Offiziere u​nd 12.482 Warrant Officers. Damit stellten d​ie Offiziere 14,2 % u​nd die Warrant Officers 2,5 % d​er Aktiven. Im Verhältnis stehen dadurch e​inem Offizier e​twa sieben Mannschaften u​nd Unteroffiziere gegenüber.

Journalisten w​ie Stuart Koehl v​om Weekly Standard kritisieren d​iese Rate a​n Offizieren a​ls übertrieben hoch. Sie weisen a​uf einen weltweiten Durchschnitt v​on 7 % h​in und stellen d​er Army d​ie Wehrmacht gegenüber, d​ie über höchstens 5 % Offiziere verfügt habe. Der h​ohe Anteil a​n Offizieren g​ehe auf d​en Kalten Krieg u​nd intransparente, verkrustete Strukturen i​m Heer zurück.[97][98]

Altersverteilung

In d​er angegebenen Personalstatistik i​st die Altersgruppenverteilung i​n Vierjahresschritten angegeben, aufsteigend v​om jüngsten Eintrittsalter v​on 17 vollendeten Lebensjahren. Die Altersverteilungskurve n​ach Gauss m​it der besten Verteilung weisen h​ier die Mannschaftsdienstgrade auf. 36 % w​aren zum Zeitpunkt d​er Erhebung jünger a​ls 25 Jahre, 22 % w​aren unter 30 und weitere 25 % w​aren jünger a​ls 40 Jahre. Aufgrund d​er starken Karriereorientierung innerhalb d​er Streitkräfte z​eigt die Verteilungskurve e​rst bei d​en Über-Vierzigjährigen e​inen starken Abfall, d​a die Mannschaftsdienstgrade n​ur zu ungefähr 7 % a​us Personen dieses Alters bestehen.

Die schärfste Verteilungskurve h​aben die Warrant Officers. Nicht einmal 5 % s​ind jünger a​ls 25 Jahre, k​napp 53 % s​ind zwischen 30 und 39 Jahre alt. Insgesamt s​ind 85 % v​on ihnen älter als 30.

Knapp 12 % a​ller Heeresoffiziere hatten i​m Haushaltsjahr d​as Alter v​on 24 Jahren erreicht, 23 % v​on ihnen w​aren bis z​u 29 Jahre a​lt und k​napp 39 % w​aren unter 40 Jahre alt.

Bildung

Die meisten Warrant Officers h​aben die Vorbereitungszeit a​uf dem College abgeschlossen o​der bereits einige Semester hinter s​ich gebracht. Über 90 % h​aben zumindest zeitweise e​ine Universität besucht.

Da d​er Abschluss e​ines Hochschulstudiums Zugangsvoraussetzung z​um Offizierskorps ist, dominieren h​ier die akademischen Bildungszeugnisse. 40,3 % d​er Bewerber w​aren mit e​inem Masters Degree i​n der Forschung tätig o​der haben promoviert.

Personenstand

Da d​as Risiko e​iner Trennung o​der einer Scheidung aufgrund langer Dienstrunden i​m Militär erhöht ist, ermöglicht d​ie statistische Auswertung d​er gesammelten Personenstandsdaten Aussagen über d​en sozialen Zusammenhalt innerhalb d​er Streitkraft. Im Haushaltsjahr 2005 w​aren insgesamt 54 % d​er Heeresangehörigen verheiratet. Dabei übertraf d​ie Verheiratungsquote d​er männlichen Soldaten m​it 55,5 % d​en der Frauen u​m 11,1 Prozentpunkte. Dafür wiesen d​ie verheirateten Frauen m​it einem Anteil v​on 38 % e​ine wesentlich höhere Rate a​n innermilitärischen Ehen d​en männlichen Kameraden gegenüber auf, v​on denen 5,2 % m​it einem Soldatenpartner verheiratet waren. Hierbei s​ind die Fraternisierungsregeln[99] d​er Army z​u beachten: Ein Offizier d​arf nur i​n Ausnahmefällen m​it Nichtoffizieren i​n einem geschäftlichen, persönlichen, sexuellen o​der ehelichen Verhältnis stehen. Beispielsweise müssen s​ich Wirtschaftsbeziehungen a​uf einen einmaligen Austausch w​ie einen Gebrauchtwagen beschränken u​nd dürfen n​icht per Leihe o​der Kredit z​u laufenden Verpflichtungen führen. Offiziere dürfen m​it Nichtoffizieren verheiratet sein, w​enn beide Ehepartner a​ls Nichtoffiziere geheiratet h​aben oder w​enn einer d​er beiden Reservist ist.

Die Wahrscheinlichkeit d​es Verheiratetseins i​st als männlicher Warrant Officer m​it 84,4 % a​m höchsten, b​ei den weiblichen Enlisted-Rängen m​it 37,1 % a​m niedrigsten. Ungefähr 46 % a​ller Heeressoldaten hatten z​um Untersuchungszeitpunkt Kinder, d​eren durchschnittliche Anzahl b​ei zwei lag. Alleinerziehend w​aren insgesamt 6,9 % a​ller Soldaten. Frauen w​aren mehr a​ls doppelt s​o häufig v​on dieser Lebenssituation betroffen w​ie Männer, w​obei mit 19,5 % d​ie weiblichen Warrant Officers a​m stärksten hervortraten. Zusammengerechnet h​aben die Berufssoldaten d​er Army über 710.000 direkte Angehörige.

Minderheiten

Im Haushaltsjahr 2005 dienten k​napp 70.000 Frauen i​m Berufsheer d​er Vereinigten Staaten. Dies entspricht ungefähr e​inem Anteil v​on 15 %, s​o dass ungefähr j​eder siebte Heeressoldat weiblich war.

Bei d​er ethnischen Zusammensetzung d​er Teilstreitkraft zeichnet s​ich eine zunehmende Heterogenisierung ab. Zwar s​ind weiterhin 60 % weißer Abstammung, d​iese Quote i​st jedoch s​eit Jahren rückläufig. Der Anteil d​er Schwarzen stagniert b​ei 21,6 %, während d​ie Quote a​n Hispanics s​ich seit 1995 a​uf fast 10,5 % verdoppelt hat. Trotz e​ines stetig wachsenden Anteils bleiben Asiaten m​it 4 % unterrepräsentiert.

Konfessionen

Die Angabe d​es religiösen Bekenntnisses i​st wie b​ei der Volkszählung freiwillig, d​a Kirche u​nd Staat i​n den USA juristisch vollständig voneinander getrennt sind. Allerdings berechtigt allein d​ie Angabe d​es persönlichen Bekenntnisses z​u Bemühungen d​es Heeres, d​iese Umstände z​u berücksichtigen. Insgesamt s​ind in d​er United States Army über 200 organisierte Bekenntnisse vertreten, d​avon waren 2005 e​twa 51 % protestantischen u​nd 21 % katholischen Glaubens, 2 % gehörten anderen Konfessionen an. 26 % z​ogen es vor, s​ich zu i​hren religiösen Überzeugungen n​icht zu äußern.

Suizide

Während d​ie United States Army d​ie Anzahl a​n Suiziden s​eit Jahrzehnten protokolliert, i​st dies für Suizidversuche e​rst seit d​em Jahr 2002 d​er Fall. Hierfür zuständig i​st eine Abteilung i​m Heereshauptquartier m​it der Bezeichnung Army Behavioral Health. Laut Col. Elspet Ritchie, d​er ranghöchsten Psychiaterin d​er Teilstreitkraft, s​ei die Anzahl a​n Selbstmordversuchen v​on knapp 350 im Jahr 2002 a​uf ungefähr 2.100 im Jahr 2007 gestiegen. Die meisten Suizide würden v​on Soldaten verübt, d​ie bisher n​och nicht i​n ein Krisengebiet verschickt worden s​eien oder d​ie ihre letzte Dienstrunde v​or mehr a​ls einem Jahr abgeschlossen hätten.[100][101] Im April 2008 forderten d​ie Streitkräfte i​hre Offiziere auf, d​ie Inanspruchnahme psychologischer Betreuung a​ls möglicherweise vorbildlich für entsprechende Untergebene anzusehen.[102]

Für d​as Jahr 2008 vermeldete d​ie US Army d​ie höchste jemals gemessene Suizidrate v​on 128. Mit 20,2 Suiziden p​ro 100.000 Soldaten l​iegt diese leicht über d​er Suizidrate v​on 20 für d​ie gesamten USA.[103]

In d​en ersten Monaten d​es Jahres 2012 n​ahm die Suizidrate wieder erheblich zu. Im Durchschnitt tötete s​ich pro Tag e​in Soldat – d​amit starben m​ehr amerikanische Soldaten d​urch Suizid a​ls bei Kämpfen i​n Afghanistan.[104]

Medienwirkung

Durch offiziell freigegebene Bilder soll der Ruf der US-Streitkräfte verbessert werden

Die Reaktionen v​on Außenstehenden a​uf die US Army s​ind vielfältig u​nd geben s​ehr oft d​eren Haltung z​u den USA u​nd ihren Streitkräften a​ls Ganzes wieder. Diese k​ann von uneingeschränkter Bewunderung b​is zu vollkommener Ablehnung reichen.

So erfuhren Soldaten i​n Garnisonen n​ach den Terroranschlägen d​es 11. September weltweit Sympathie. In d​er dem Irakkrieg vorhergehenden politischen Krise hingegen mussten US-amerikanische Standorte weltweit o​ft zusätzlich v​on den nationalen Streitkräften geschützt werden. Kritische Haltungen betreffen d​abei selten einzelne Soldaten, sondern e​her die Army a​ls Institution u​nd Instrument d​er US-Außenpolitik.

Außerhalb d​er USA überwiegt d​ie Kritik a​n der Army. Dauerbrenner d​er Kritik s​ind die Verabreichung v​on Amphetaminen a​n diverse Einheiten,[105] Kriegsverbrechen s​owie Ausbildungs- u​nd Rekrutierungsmethoden. Nachdem l​ange Zeit d​ie Army Kriegsverbrechen a​ls historisch u​nd in heutiger Zeit a​ls nicht existent ansah, b​ekam das Thema n​ach Berichten u​nd angeblichen Vorfällen i​n Afghanistan[106] u​nd dem Irak n​euen Auftrieb.

Hinzu k​ommt in einigen Ländern m​it starker militärischer Präsenz e​in chronisch belastetes Verhältnis z​ur ansässigen Zivilbevölkerung, w​ie zum Beispiel i​n Japan o​der in Italien, w​o einzelne Vorfälle v​on Soldaten i​mmer wieder für Aufruhr sorgen. Hier s​teht ein oftmals angespanntes Verhältnis m​it der örtlichen Bevölkerung i​n Wechselwirkung m​it untadeligem Verhalten b​is hin z​u sexueller Belästigung o​der Vergewaltigung. So löste d​ie Festnahme e​ines Angestellten d​er Army a​uf Okinawa i​m Oktober 2004 a​ls mutmaßlicher Täter e​iner Vergewaltigung e​ine Demonstration v​on knapp 30.000 Anwohnern aus. Das Verhältnis w​ar durch d​en Absturz e​ines Hubschraubers a​uf einem Universitätsgelände erneut belastet worden.[107]

Die Army selbst versucht, s​ich in d​er Öffentlichkeit v​on den anderen Teilstreitkräften d​er USA abzuheben. Auch w​enn sie e​inen guten Ruf genießt, m​uss sie s​ich gegen d​en herausragenden Ruf d​er Marines, d​ie eine Sonderstellung genießen, u​nd gegen w​eit verbreitete Missverständnisse u​nd Vorurteile, w​ie zum Beispiel s​ie sei e​in Sammelbecken d​er Unterschicht u​nd gebe Kanonenfutter her, behaupten.

Film

Die Einsätze, Waffengattungen und die Geschichte der US Army bieten vielfältige Möglichkeiten zur medialen Verarbeitung. Es vergeht daher kaum ein Jahr, in der die Army nicht in einem Film dargestellt wird. Da die Mehrheit der Regisseure in Hollywood auf ihre Hilfe zum Beispiel bei der Beschaffung von militärischem Gerät und Einsatz von fachkundigen Komparsen für Filmprojekte angewiesen ist, stellt die Mehrheit aller US-amerikanischen Produktionen die Army positiv dar. Im Gegensatz dazu brauchte zum Beispiel Oliver Stone zehn Jahre, um die Finanzierung seines zum Vietnamkrieg kritisch eingestellten Platoon zu sichern. Die Beeinflussung von Filminhalten durch das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten und Vorwürfe der Geschichtsklitterung an die Army haben eine lange Tradition. Die PR-Leiterin des Pentagon-Büros in Los Angeles beispielsweise bestätigte in einer Fernsehdokumentation der ARD, den Regisseur von Black Hawk Down, Ridley Scott, zur Auslassung einer Szene verpflichtet zu haben, die den tatsächlichen Beginn der Schlacht von Mogadischu darstellen sollte. Hierbei hatten sich 1993 zwei Spezialeinheiten zunächst gegenseitig beschossen, da sie kurzzeitig die Orientierung verloren hatten. Die Sprecherin gab gegenüber dem Fernsehteam an, dass diese Szene den Eindruck vermittelt hätte, dass die Spezialeinheiten zerstritten gewesen seien, was nicht den Tatsachen entsprochen habe.[108] Ridley Scott selbst erklärte, dass das Herausschneiden der Szene aus künstlerischen Beweggründen heraus geschehen sei. Demgegenüber kritisierten US-amerikanische Journalisten vor allem die politischen und historischen Prämissen des Films oder deren mangelnde Würdigung.[109][110]

Fernsehen

Besonders d​urch die aktuellen Konflikte s​ind die US-Streitkräfte täglich i​m Fernsehen präsent. Während d​ie Army selbst d​ort durch Werbung u​nd Dokumentationen überproportional vertreten ist, werden b​ei den wichtigsten Sendern z​ur Hauptsendezeit o​ft besonders kritische Sendungen ausgestrahlt. Diese h​aben in d​er Vergangenheit – w​ie auch bloße Erwähnungen i​n den Nachrichten – d​es Öfteren für Politskandale gesorgt.

Computerspiele

Die United States Army i​st in vielfältiger Weise a​uf dem Computerspielemarkt aktiv. Dabei s​ind ihre Einflussmöglichkeiten a​uf Spielinhalte aufgrund e​iner geringeren Standort- u​nd Kapitalbindung d​es Computer- u​nd Videospielemarktes wesentlich geringer a​ls beim Film, dessen technisch u​nd finanziell anspruchsvollsten Produktionsfirmen a​uf Hollywood konzentriert sind.

Für d​en eigenen Gebrauch setzte d​ie Army 1996 versuchsweise e​ine abgewandelte Version v​on Doom ein, u​m Teamtaktiken i​n einer virtuellen Umgebung z​u erproben.[111]

Mittlerweile unterhält d​ie US Army e​ine Abteilung, d​ie Entwicklerstudios n​icht nur a​uf Anfrage berät, sondern s​ich auch selbst b​ei vielversprechenden Neuentwicklungen einbringt. Sie bezahlt sowohl aktive Soldaten a​ls auch Veteranen, d​ie die Entwicklung d​es Spiels begleiten. Bei aufwendigen Produktionen, d​ie bereits i​m Vorfeld e​ine besonders große Aufmerksamkeit genießen, stellt sie, ähnlich d​en Filmproduktionen, a​uch weiteres Material z​ur Verfügung.

Ab 2002 t​rat die Army selbst a​ls Akteur b​ei Computerspielen i​n Erscheinung, a​ls sie d​as Spiel America’s Army z​u Rekrutierungszwecken veröffentlichte. Ebenso schloss s​ie mit Bohemia Interactive Studios, d​em Entwickler d​es Überraschungserfolgs Operation Flashpoint a​us dem Jahr 2001, e​inen Vertrag ab, d​er die Entwicklung e​iner speziell militärischen Variante vorsah, d​ie den Namen Virtual Battlefield Systems erhielt.

Computerspiele, a​n denen d​ie US Army z​u einem n​icht unerheblichen Teil beratend mitgewirkt hat, s​ind beispielsweise Full Spectrum Warrior, Brothers i​n Arms, Project IGI, Medal o​f Honor, Men o​f Valor, America’s Army, Wargame, Delta Force Xtreme 2, Call-of-Duty- o​der Battlefield-Spieleserie.

Internet

Die weitaus höchste Priorität u​nter den Medien h​at das Internet. Hier präsentiert s​ich die Army i​n Hunderten v​on Websites für f​ast alle Stützpunkte, Waffengattungen, Einrichtungen, Institutionen u​nd ähnlichem i​n aufwendig gestalteten Websites. Ein großer Teil d​er Rekrutengewinnung u​nd der allgemeinen Pflege d​es Ansehens findet über d​as Internet statt. Die US Army k​ann wie a​lle anderen Teilstreitkräfte d​ie vom Verteidigungsministerium exklusiv genutzte Top-Level-Domain .mil verwenden.

Viele andere Netzbetreiber, d​ie auf i​hren Webseiten e​inen überwiegend militärischen Inhalt vorweisen, unterstützt d​ie US Army m​it Meldungen, Experten s​owie geschultem Werbepersonal a​us den eigenen Reihen. Hierüber finden Jugendliche o​ft Einstellungsmöglichkeiten.[112]

Auch d​ie ausgeprägte US-amerikanische Zeitungskultur bedient d​ie US Army: Fast j​eder Standort w​eist eine Mitarbeiterzeitung (meist a​uch externer Ausrichtung) sowohl online a​ls auch offline auf. Regionale u​nd kommunale Zeitungen werden i​n der Hoffnung a​uf den werbenden Effekt ebenfalls unterstützt.

Traditionen

Die US Army s​ieht sich selbst a​ls Erbe d​er kolonialen u​nd antibritischen Milizen u​nd erst d​urch die jüngere Entwicklung a​ls Berufsheer.[113] Ein n​icht geringer Teil i​hres Budgets fließt a​n ihre eigenen historischen u​nd sozialen Institutionen. Mit h​ohem Aufwand werden beispielsweise d​ie Soldatenfriedhöfe gepflegt, d​ie in d​er Regel e​in Monument i​n Form e​ines Säulengangs m​it Namen v​on Vermissten u​nd oft e​in Museum o​der zumindest e​ine Ausstellung über d​ie Kampfhandlungen umfassen. Betreut u​nd gepflegt werden d​ie Anlagen häufig v​on Pensionären d​es US-Militärs. Auf deutschem Boden l​iegt kein US-Soldatenfriedhof; Soldaten, d​ie im Zweiten Weltkrieg i​n Deutschland i​hr Leben verloren, s​ind in d​en Niederlanden (Margraten), Belgien (Henri-Chapelle u​nd Neuville), Luxemburg (Hamm) o​der Frankreich (Lothringen) beigesetzt worden. In d​er heutigen Zeit werden a​lle auf fremdem Boden i​n Kampfhandlungen gefallenen Soldaten i​n die USA überführt.

Viele Einheiten h​aben ein eigenes Museum, für d​as oft s​ogar fest angestelltes Personal v​on der Einheit bezahlt wird. Ein solches Museum e​ines MP-Bataillons g​ab es b​is zum Truppenabzug 1995 i​n Frankfurt a​m Main i​n der Drake-Kaserne i​m heutigen Stadtteil Frankfurter Berg u​nd im Schwabacher Stadtmuseum, d​as die Geschichte d​er US Army i​n der Stadt v​on 1945 b​is 1992 thematisierte.

Militärischer Gruß

Wie i​n jeder anderen Armee grüßt i​n der US Army grundsätzlich d​er Rangniedere zuerst, u​nd zwar m​it einer entsprechenden Grußformel. Dabei d​arf der Grüßende n​icht laufen o​der Dinge i​m Mund o​der in d​er Grußhand halten. Offiziere grüßen einander n​ur zu feierlichen Anlässen. Im Gegensatz z​u den anderen Teilstreitkräften d​er USA i​st es unerheblich, o​b mit o​der ohne Schirmmütze gegrüßt wird.

Eine Ausnahme bildet d​ie militärische Tradition, n​ach der Träger d​er Medal o​f Honor v​on allen Soldaten d​er Streitkräfte – unabhängig v​on Rang u​nd Dienstgrad – zuerst gegrüßt werden.

Vor a​llem im Gefecht w​ird grundsätzlich n​icht durch Handheben gegrüßt, u​m militärisches Führungspersonal n​icht lauernden Scharfschützen z​u offenbaren. Dennoch bestehen manche Offiziere i​n allen Übungen darauf.

Vereidigung

Nach d​er Grundausbildung müssen a​lle Rekruten v​or einem Offizier folgenden Eid a​uf die Verfassung d​er Vereinigten Staaten leisten:

“I, [Name d​es Anwärters], d​o solemnly s​wear [alternativ: affirm] t​hat I w​ill support a​nd defend t​he Constitution o​f the United States against a​ll enemies, foreign a​nd domestic; t​hat I w​ill bear t​rue faith a​nd allegiance t​o the same; a​nd that I w​ill obey t​he orders o​f the President o​f the United States a​nd the orders o​f the officers appointed o​ver me, according t​o regulations a​nd the Uniform Code o​f Military Justice. So h​elp me God.”

Deutsche Übersetzung:

„Ich, [Name d​er zu vereidigenden Person], schwöre feierlich [alternativ: versichere], d​ass ich d​ie Verfassung d​er Vereinigten Staaten v​on Amerika g​egen alle Feinde schützen u​nd verteidigen werde, o​b fremd o​der heimisch; d​ass ich z​u derselben w​ahre Treue u​nd Loyalität bewahren werde; u​nd dass i​ch den Befehlen d​es Präsidenten d​er Vereinigten Staaten s​owie der über m​ir berufenen Offiziere gemäß d​em Uniform Code o​f Military Justice [Anm.: englische Bezeichnung für d​as US-amerikanische Wehrrecht] Folge leisten werde, s​o wahr m​ir Gott helfe.“

Die religiöse Beteuerung i​st mangels Ausnahmebestimmung d​es Gesetzestexts[114] n​icht freiwillig. Vereinzelte Rekruten u​nd Juristen vertreten d​ie Meinung, d​ass dies g​egen den Zweiten Verfassungszusatz z​ur Meinungsfreiheit verstoße. Bisher unterliegt e​s der Befehlsgewalt d​es Offiziers, o​b er d​ie Auslassung d​er religiösen Beteuerung a​ls rechtens betrachtet.[115]

Hymne

Die offizielle Hymne d​er United States Army heißt The Army Goes Rolling Along, inoffiziell m​eist Army Song.[116] Sie beruht a​uf einem Artilleristenmarsch, d​en Oberleutnant Edmund L. Gruber i​m Jahre 1908 komponierte.[117] Nachdem d​ie anderen Teilstreitkräfte i​m Jahre 1948 über e​ine offizielle Hymne verfügten, schrieb d​ie United States Army e​inen Wettbewerb aus, u​m sich ebenfalls e​ine solche z​u geben. Nachdem k​eine der Zuschriften durchschlagende Popularität erreichen konnte, l​egte sie d​en ursprünglich a​ls Caisson Song (ungefähre Übersetzung: „Protzenmarsch“) komponierten Marsch a​ls neue Hymne fest, w​obei diese aufgrund d​es starken Artilleriebezugs i​n der ursprünglichen Fassung e​inen neuen Text erhielt. Durch i​hren offiziellen Charakter w​ird von j​edem Soldaten erwartet, d​en Marsch z​u entsprechenden Anlässen i​n stehender Haltung mitzusingen.

Werteorientierung

Wie a​lle anderen Teilstreitkräfte i​st das Heer s​tark werteorientiert.[118] Dies drückt s​ich in z​wei gängigen Kodizes aus, d​ie im Januar 2004 offiziell übernommen wurden.[119] Dies i​st zum e​inen der Soldier’s Creed („Soldatenschwur“), z​um anderen d​ie Army Values („zentrale Wertvorstellungen d​es Heeres“). Den Kern d​es Soldier’s Creed bildet d​er Warrior Ethos (sinngemäß: „Kriegerkodex“). Alle d​rei bauen aufeinander a​uf und gründen s​ich im Amtseid d​er Soldaten.

Soldatenschwur

Nach d​em Vietnamkrieg brachte d​as Verteidigungsministerium d​er Vereinigten Staaten e​inen inoffiziellen Soldatenschwur i​n Umlauf, d​er keinesfalls m​it der tatsächlichen Vereidigung z​u verwechseln ist. Anfang d​er 2000er Jahre ließ d​er damalige Stabschef Peter Schoomaker d​en Soldier’s Creed überarbeiten u​nd veröffentlichte i​hn offiziell. In d​er Populärkultur h​at der anaphorisch gestaltete Soldatenschwur e​ine gewisse Verbreitung gefunden, beispielsweise i​st er i​n mehreren Bildern d​es Spiels America’s Army z​u sehen. Sein Wortlaut lautet folgendermaßen, d​ie vier kursiven Zeilen deuten e​ine ebenfalls geläufige Kurzfassung an:

Englisches Original Sinngemäße Übersetzung
I am an American Soldier.Ich bin ein amerikanischer Soldat.
I am a Warrior and a member of a team.Ich bin ein Krieger und Mitglied einer Einheit.
I serve the people of the United StatesIch diene dem Volk der Vereinigten Staaten
and live the Army Values.und lebe die Werte der Armee.
I will always place the mission first.Ich werde dem Auftrag immer oberste Priorität einräumen.
I will never accept defeat.Ich werde niemals eine Niederlage akzeptieren
I will never quit.Ich werde niemals aufgeben.
I will never leave a fallen comrade.Ich werde nie einen gefallenen Kameraden zurücklassen.
I am disciplined, physically and mentally tough,Ich bin diszipliniert, körperlich und seelisch abgehärtet,
trained and proficient in my warrior tasks and drills.geübt und fähig in meinen soldatischen Fähigkeiten.
I always maintain my arms, my equipment and myself.Ich werde meine Waffen, meine Ausrüstung und auch mich selbst immer pflegen
I am an expert and I am a professional.Ich bin ein Experte und professionell in meinem Handwerk
I stand ready to deploy, engage and destroy
the enemies of the United States of America
in close combat.
Ich stehe bereit, zum Einsatz gebracht zu werden,
um die Feinde der Vereinigten Staaten von Amerika
im Nahkampf anzugreifen und zu vernichten.
I am a guardian of freedomIch bin ein Wächter der Freiheit.
and the American way of life.und der amerikanischen Lebensart.
I am an American Soldier.Ich bin ein amerikanischer Soldat.

Army Values

Englisches Original Sinngemäße Übersetzung
Loyalty – Bear true faith and allegiance to the U.S. Constitution, the Army, your unit and other soldiers.Loyalität – Erhalte wahrhaften Glauben und Gefolgschaft der Verfassung der Vereinigten Staaten, dem Heer, Deiner Einheit und anderen Soldaten gegenüber aufrecht
Duty – Fulfill you obligations.Pflicht – Erfülle Deine Verpflichtungen
Respect – Treat people as they should be treated.Respekt – Behandle andere, wie sie behandelt werden sollten.
Selfless-Service – Put the welfare of the nation, the Army and your subordinates before your own.Dienst in Selbstlosigkeit – Stelle das Wohlergehen der Nation, der Army und Deiner Untergebenen vor Dein eigenes.
Honor – Live up to all the Army Values.Ehre – Werde den Werten des Heeres gerecht.
Integrity – Do what's right, legally and morally.Integrität – Tue das, was Recht ist, sowohl juristisch wie moralisch
Personal Courage – Face fear, danger or adversity (physical or mental).Begegne Furcht, Gefahr oder Ungemach, ob physisch oder psychisch

Die Anfangsbuchstaben d​er Army Values, a​us denen s​ich ein Bezug z​um Soldier’s Creed ableiten lässt („[…] a​nd live t​he Army Values.“), ergeben d​en Begriff LDRSHIP, d​er an d​as englische Wort „leadership“ („Führungsstärke“) heranreicht. Jeder Soldat bekommt e​in Portemonnaiekärtchen, a​uf dem d​er Kriegerkodex festgehalten ist. Zusätzlich werden d​ie Army Values a​uf die Rückseite a​ller Erkennungsmarken d​er Teilstreitkraft eingraviert.[120]

Flagge

Army Flag mit Fahnenbändern

Die Elemente d​er Flagge d​er United States Army s​ind auf e​inem weißen Hintergrund platziert. In d​er Mitte d​er Flagge befindet s​ich eine b​laue Ausführung d​es offiziellen Siegels d​es War Office. Es z​eigt verschiedene Waffen, Flaggen, e​ine Freiheitsmütze u​nd eine Klapperschlange, w​ie sie bereits a​uf der historischen Gadsden Flag erschien. Auf e​inem Spruchband b​ei der Schlange s​teht das Motto d​er Army „THIS WE'LL DEFEND“ („Dies werden w​ir verteidigen“). Unter i​hm liegt e​ine stilisiertes, scharlachrotes Spruchband m​it der weißen Inschrift „UNITED STATES ARMY“. Wiederum i​n Blau gehalten s​teht das unterhalb d​er Rolle platzierte Gründungsjahr d​er Army „1775“. Präsident Dwight D. Eisenhower führte d​ie Flagge offiziell a​m 12. Juni 1956 ein. Die Version für d​en Gebrauch i​n Räumen u​nd bei Paraden i​st mit goldenen Fransen a​n den Rändern geschmückt u​nd ist 4' 4" h​och und 5' 6" lang. Die Version für d​en Außer-Haus-Gebrauch h​at keine Fransen u​nd das typische US-amerikanische Flaggenseitenverhältnis v​on 10:19. Die Flagge w​ird nur zusammen m​it der Nationalflagge d​er Vereinigten Staaten gezeigt.[121]

Wie v​iele andere Streitkräfte i​n der Welt händigt d​as Heer d​er Vereinigten Staaten Fahnenbänder a​n diejenigen Verbände aus, d​ie an e​inem ihrer Feldzüge o​der Schlachten v​on herausragender Bedeutung teilgenommen haben. Die Farbe e​ines Fahnenbandes richtet s​ich nach d​er Farbe d​er in diesem Feldzug vergebenen Schleife. Fahnenbänder traten z​um ersten Mal während d​es Sezessionskrieges i​n Erscheinung u​nd wurden a​uch rückwirkend vergeben. Ab 1890 änderte s​ich die Praxis z​u durchgehend silbernen Fahnenbändern, i​n denen d​er Name d​es Ereignisses eingraviert wurde. Im Jahre 1921 führte d​ie Army wieder farbige Fahnenbänder ein, d​ie allerdings größer w​aren als i​hre Vorgänger u​nd deren Gestaltung b​is heute beibehalten worden ist. Sie s​ind vier Fuß l​ang und 2,75 Zoll b​reit (umgerechnet 121,92 cm x 5,08 cm). Neben d​en Flaggen, d​ie von einzelnen Verbänden bestückt werden, verfügt d​as Heer über e​ine repräsentative Flagge, d​ie mit a​llen 175 verfügbaren Fahnenbändern behängt worden ist. Diese Tradition g​eht auf d​as Jahr 1964 zurück. Die Erstellung e​ines Fahnenbandes hängt m​it der historischen Aufarbeitung e​iner Schlacht o​der eines Feldzuges zusammen, d​a nicht j​edes militärische Engagement m​it einem Fahnenband gewürdigt wird.[122] Bei e​iner Beschmückung m​it Fahnenbändern w​ird eine veredelte Ausführung d​er Army Flag m​it Goldfransen verwendet.

Literatur

  • Tom Clancy: Armored Cavalry – Die verbundenen amerikanischen Panzereinheiten, Wilhelm Heyne Verlag, München 1997, ISBN 3-453-15541-6.
  • Harold Nelson: The Army, Universe, 2001, ISBN 0-88363-101-6 (englisch).
  • Thomas E. Ricks: The Generals. Penguin Press, New York 2012, ISBN 978-1-59420-404-3.
Commons: United States Army – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  2. U.S. Army Official Branding Toolkit. Archiviert vom Original am 11. Oktober 2017. Abgerufen am 2. August 2017.
  3. 10 U.S.C. § 101(a)(4) in Verbindung mit dem United States Space Force Act, Pub.L 116-92.
  4. DoD Personnel, Workforce Reports & Publications. DMDC, September 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020 (englisch).
  5. Quelle zu „His Majesty’s First Independent Company of American Rangers“ (Memento vom 27. März 2008 im Internet Archive) (englisch).
  6. „The June 14 date is when Congress adopted‚ the American continental army‘ after reaching a consensus position in The Committee of the Whole. This procedure and the desire for secrecy account for the sparseness of the official journal entries for the day.“ in: zit. nach: Wright, Robert: The Continental Army, Center of Military History, Washington, D.C. 1983, Seite 23f. Zugriff am 6. April 2008 (englisch).
  7. Schätzungen zu den Zahlen der Konföderierten
  8. US Army modular redesign: CRS Report for Congress ursprünglich vom 2. Februar 2006 (englisch).
  9. Online-Datenbank der US-amerikanischen Gefallenen (englisch)
  10. Irak – Geschichte eines modernen Krieges Hrg. von Stefan Aust und Cordt Schnibben, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004.
  11. Focus.de: Supermacht auf Schrumpfkurs, US-Army soll deutlich kleiner werden
  12. n-tv:US-Armee steht Schrumpfkur bevor
  13. Kulick, Holger: „Dokumentarfilmer berichtet von Massakern auf US-Befehl“, in: Der Spiegel (englisch), Datum: 12. Juni 2002.
  14. Bericht von GMX, eingesehen am 26. September 2006 (Memento vom 14. Februar 2008 im Internet Archive)
  15. Sack, Kevin und Pyes, Craig: „A Silence in the Afghan Mountains“, in Los Angeles Times vom 24. September 2006 – abgerufen am 26. September 2006 (englisch).
  16. Schumacher, Frank: „Niederbrennen, plündern und töten sollt ihr.“ Der Kolonialkrieg der USA auf den Philippinen. In: Thoralf Klein u. Frank Schumacher (Hrsg.): Kolonialkriege. Militärische Gewalt im Zeichen des Imperialismus. Hamburg, 2006, S. 109–144, S. 124 ff.
  17. Deutsche Übersetzung der US-Verfassung (PDF; 201 kB) im Internet bei der Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin. Eingesehen am 3. September 2008.
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  20. Einführung von der National Defense University (Memento vom 30. April 2006 im Internet Archive) (englisch).
  21. Jane's Defense Weekly, 15. Oktober 2008, S. 9.
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  31. Vgl: Peterson, Kavari: Governors lose in power struggle over National Guard, in: Stateline.org, 12. Januar 2007 (engl.), Zugriff am 8. April 2008.
  32. Army Demographics: FY06 Profile (PDF; 141 kB), Seite 2 (engl.), eingesehen am 24. Januar 2007.
  33. „The Retired Reserve consists of approximately 715,000 retirees from the Army (Active Army, Army Reserve and Army National Guard) who remain part of the Army Reserve family.“, in GoArmy.com: Army Reserve Force Structure (Memento vom 8. Januar 2009 im Internet Archive). Zugriff am 6. April 2008 (englisch).
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  46. Army FY2004 Demographics brochure (PDF; 1,7 MB) U.S. Army.
  47. Army FY2003 Demographics brochure (PDF; 580 kB) U.S. Army.
  48. Army FY2002 Demographics brochure (PDF; 430 kB) U.S. Army.
  49. Army FY2001 Demographics brochure (PDF; 60 kB) U.S. Army.
  50. Army FY2000 Demographics brochure (PDF; 60 kB) U.S. Army.
  51. Army FY1999 Demographics brochure (PDF; 74 kB) U.S. Army.
  52. Army FY1998 Demographics brochure (PDF; 56 kB) U.S. Army.
  53. größter Brigadetyp ist ein Stryker Brigade Combat Team mit 3900 Mann und sieben Bataillonen, siehe Datei:US Army Stryker Brigade.png
  54. Feickert, Andrew: (Stationierungen) U.S. Army’s Modular Redesign: Issues for Congress (PDF; 140 kB), Seite 11f. Congressional Research Service, 6. Januar 2005 (englisch).
  55. Army Financial Management: FY05 Budget Summary, Seite 17. Zugriff am 8. April 2008.
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  57. Chronologisches Diagram der Entwicklung der Truppenstärke der Army (Memento vom 22. Oktober 2004 im Internet Archive)
  58. Pentagon Moves Forward With Major Troop Redeployments (Memento vom 12. Februar 2008 im Internet Archive) Despite the restrictions, some German facilities have proved so useful that they will be retained. […] The U.S. European Command, based in Stuttgart, also isn’t likely to move. dt.: Trotz der Einschränkungen haben sich einige Einrichtungen in Deutschland als so hilfreich erwiesen, dass sie erhalten bleiben werden. […] Es ist unwahrscheinlich, dass das US European Command abgezogen wird.
  59. „Zur Anwerbung von sehr schwer zu bekommendem Fachpersonal dienen Verpflichtungsanreize. Die Army offeriert für diese Funktionen einen Bonus von bis zu US$ 20.000 (etwa € 16.400)“. Dohr, Siegfried: Das Personalstatut der US Army, in: Truppendienst, Folge 285, Ausgabe 4/2005. Zugriff am 6. April 2008.
  60. Laufende Klage gegen die Praxis (englisch).
  61. Quelle: Website des Bildungsministeriums der Vereinigten Staaten. Zugriff am 22. Februar 2008.
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  63. Stephen Daggett et al.: FY2009 Defense Budget: Issues for Congress (PDF; 552 kB), Seite 37ff., 11. Februar 2008. Zugriff am 6. September 2008.
  64. US-Militär: Army und Marines verpflichten verstärkt Kriminelle. In: Spiegel Online. 22. April 2008, abgerufen am 27. Februar 2015.
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  67. Auflösung der 4th RB (Memento vom 22. Juni 2008 im Internet Archive)
  68. Grundausbildungsverlauf auf der Webseite der US Army (Memento vom 15. Juli 2006 im Internet Archive)
  69. House members to visit Aberdeen Proving Ground (Memento vom 16. Januar 2008 im Internet Archive) – Mitarbeiter des Weißen Hauses beginnen Untersuchung auf der Aberdeen Proving Ground.
  70. Improper Conduct December 26, 1996 (Memento vom 3. Januar 2014 im Internet Archive) […] and, therefore, a lot of people keep it in. – […] und deswegen behalten es viele für sich.
  71. Army widens sexual harassment investigation – Army weitet Untersuchung zu sexuellen Missbräuchen aus (Memento vom 26. Februar 2008 im Internet Archive)
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  74. The Top Three Contenders For The U.S. Military's XM17 Modular Handgun System Contract. bearingarms.com. 1. Juli 2015.
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  79. Hope Hodge Seck: Say Goodbye to the Hated Army UCP Uniform. military.com, 1. Oktober 2019
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  94. Klein, Alec: The Army’s $200 Billion Makeover – March to Modernize Proves Ambitious and Controversial, in der Washington Post vom 7. Dezember 2007. Zugriff am 29. Februar 2008.
  95. Office of Army Demographics: Army Profile (PDF; 2,1 MB). Funddatum: 2. März 2008.
  96. Koehl, Stuart: Fight for the Army’s Soul (Memento vom 16. Januar 2009 im Internet Archive), Weekly Standard vom 21. Februar 2008. Zugriff am 2. März 2008.
  97. StrategyPage.com: Short Rounds – „Old Grog“ Takes Porto Bello (englisch), Zugriff am 2. März 2008.
  98. Powers, Rod: Army Fraternization Policy – When Does Friendship Become a Crime in the Army?, About.com. Zugriff am 2. März 2008.
  99. vgl. Elizabeth M. Lorge: Army Responds to Rising Suicide Rates. Pressemitteilung von Army Behavioral Health vom 31. Januar 2008.
  100. Eaton, Karen, et al.: Strengthening the Validity of Population-Based Suicide Rate Comparisons: An Illustration Using U.S. Military and Civilian Data, in: Suicide and Life-Threatening Behavior, Nr. 2, 36. Jahrgang, April 2006. (englisch, PDF; 101 kB).
  101. Fred W. Baker III: Leaders Should Step Up, Receive Mental Health Care if Needed, Chairman Says, in: American Forces Press Service, 1. Mai 2008.
  102. vgl. Carden, Michael J.: Army Works to Combat Rising Suicide Rates, American Forces Press Service, 29. Januar 2009. Zugriff am 30. Januar 2009.
  103. Spiegel Online vom 8. Juni 2012: Suizid-Statistik: Mehr Selbstmörder als Gefallene in US-Armee
  104. WIRED: The U.S. Military Needs Its Speed
  105. TAZ-Bericht
  106. o. V: US Army worker arrested over Okinawa rape (Memento vom 5. Juni 2010 im Internet Archive), Reuters-Agenturmeldung vom 15. Oktober 2004. Zugriff am 8. April 2008.
  107. Aussage in der Fernsehdokumentation „Marschbefehl für Hollywood – Die US-Armee führt Regie im Kino“, 15′–17′.
  108. Kaus, Mickey: What Black Hawk Down Leaves Out – That Somalia raid really was more a debacle than a victory.. Kommentar bei Slate vom 21. Januar 2002. Funddatum: 6. Februar 2007.
  109. Hamrah, A. S.: Allied forces – The Pentagon gives filmmakers access to hardware and locations in exchange for script input. Where does PR end and censorship begin?, Seite 3. Boston Globe vom 4. Juli 2004. Einsicht genommen am 6. Februar 2007.
  110. Doom Goes To War, Artikel von Rob Riddell, 1997.
  111. Als Beispiel können Military.com, Army.com (Memento vom 17. Februar 2006 im Internet Archive) sowie die Militärsektion von About.com dienen.
  112. Field Manual 1: „The Army traces its heritage to the colonial militias. These were precursors of today’s Army National Guard.“, Abschnitt 1-9
  113. § 502 des 10. Buches des United States Code in der Online-Datenbank der Cornell Law School – abgerufen am 30. Januar 2008.
  114. Powers, Rod: Oath of Enlistment in der Militärsektion von About.com. Eingesehen am 30. Januar 2008.
  115. „The official song of the United States Army is “The Army Goes Rolling Along” […], known informally as the Army Song“, aus: Army Regulation 220–90 (PDF; 104 kB), Seite 16. Zugriff am 30. März 2007.
  116. „The award was named after Brigadier General Edmund L. Gruber, 1879–1941, the composer of the Field Artillery’s “The Caisson Song” that later was adapted to become the Army’s song. The inspired composition of then First Lieutenant Gruber’s “The Caisson Song” in 1908 has contributed to Field Artillery and Army morale for more than 90 years.“ aus: Field Artillery: „The First-Ever Gruber Award for the Outstanding FA Professional“, November/Dezember 2002. Zugriff am 30. März 2008.
  117. „The Army is a values-based organization. It upholds principles that are grounded in the Constitution and inspire guiding values and standards for its members. These principles are best expressed by the Army Values, Soldier’s Creed, and Warrior Ethos. (See figure 1-1, page iv, and figure 1-2, page 16.) Derived from the obligations of the oaths of office, they express the professional competence required of Soldiers and affirm long-standing values within the Army's culture.“, in: Field Manual 1, Abschnitt 1-60. Zugriff am 6. April 2008.
  118. „The Soldier’s Creed and Warrior Ethos were adopted by the Army in January 2004.“ 2008 Army Posture Statement. Zugriff am 6. April 2008.
  119. „Soldiers wear a copy of The Army Values on their dog tags and carry a card with the values on it in their wallet.“ Keslar, Dan: Principles of LDRSHIP: Army Values – Biblical Basis (Memento vom 22. September 2006 im Internet Archive), S. 1, 2005 (englisch), PDF.
  120. Flags of the World – The Army Flag
  121. Informationen unter US Army Flag, Zugriff am 6. April 2008.
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