Haifa
Haifa (hebräisch חֵיפָה Chejfah, modernhebräische Aussprache [ˈxɛfa];[2] arabisch حيفا, DMG Ḥayfā ['ħajfa], Aussprache im lokalen arabischen Dialekt [ˈħeːfa]) ist mit 281.087 (2017)[3] Einwohnern die drittgrößte Stadt Israels (nach Jerusalem und Tel Aviv). Die heutige Großstadt an der Mittelmeerküste existiert seit Mitte des 18. Jahrhunderts und war bis Mitte der 1940er Jahre eine überwiegend arabische Stadt; bereits seit der Antike existierten Siedlungen an dieser Stelle. Im Großraum Haifa leben etwa 600.000 Menschen. Zu ihm gehören auch die Städte der Krajot, Tirat Carmel, Daliyat al-Karmil und Nescher. Im November 2018 gewann die Sozialdemokratin Einat Kalisch-Rotem die Bürgermeisterwahl gegen den bisherigen Amtsinhaber Jona Jahaw. Es ist das erste Mal seit der Staatsgründung Israels vor 70 Jahren, dass eine Frau Bürgermeisterin in einer Großstadt wird.[4]
Haifa | |||
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Basisdaten | |||
hebräisch: | חיפה | ||
arabisch: | حيفا | ||
Staat: | Israel | ||
Bezirk: | Haifa | ||
Koordinaten: | 32° 49′ N, 34° 59′ O | ||
Höhe: | 475 m | ||
Fläche: | 63,67 km² | ||
Einwohner: | 283.640 (Stand: 2018)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 4.455 Einwohner je km² | ||
Gemeindecode: | 4000 | ||
Zeitzone: | UTC+2 | ||
Postleitzahl: | 31000–32000 | ||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Gliederung: | 32 Ortsteile | ||
Bürgermeister: | Einat Kalisch-Rotem | ||
Website: | |||
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Geographie
Geographische Lage
Haifa liegt in Nordisrael an der Bucht von Haifa und am nördlichen Abhang des Karmelgebirges am Mittelmeer. Am nordwestlichen Stadtrand befindet sich Israels größter Seehafen.
Klima
Haifa hat ein mediterranes Klima mit heißen, trockenen Sommern und kühlen, regnerischen Wintern. Nach der effektiven Klimaklassifikation von Wladimir Peter Köppen und Rudolf Geiger wird dies als Csa (Heiße Sommer Mittelmeerklima) klassifiziert. Der Frühling beginnt im März, wenn die Temperaturen zu steigen beginnen. Bis Ende Mai erfolgt eine deutliche Erwärmung, die die heißen Sommertage ankündigt. Die durchschnittliche Temperatur im Sommer beträgt 26 °C und im Winter 12 °C. Schnee ist in Haifa selten, aber Temperaturen um 3 °C sind unter Umständen möglich, meist in den frühen Morgenstunden. Die Luftfeuchtigkeit ist das ganze Jahr über eher hoch, Regen tritt meist zwischen September und Mai auf. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt etwa 538 l/m².
Haifa | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Haifa
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Ausdehnung des Stadtgebiets
Durch die Lage am Berghang hat Haifa eine besondere städtische Gliederung. Die verschiedenen Stadtteile steigen vom Meeresniveau bis auf eine Höhe von etwas über 400 m an. Dabei lassen sich drei Bebauungsgebiete unterscheiden:
- Am Meer in der Unterstadt befinden sich in Nähe zum Hafen große Industriegebiete mit Raffinerie, große Durchgangsstraßen und Bahnanlagen. Der größte Teil der arabischen Bevölkerung Haifas wohnt in diesem Teil der Stadt (mit dem Namen haIr).
- Auf halber Höhe (80–120 Meter über dem Meer) in der mittleren Stadt befinden sich die Hauptgeschäftszonen und Verwaltungseinrichtungen. Dieser Stadtteil (Hadar haKarmel) entstand 1920.
- Im höchstgelegenen Teil Haifas (Central Carmel, HarHacarmel) haben exquisite Hotels und Restaurants sowie die teuersten Wohngegenden ihren Standort. Am südlichen Ausgang aus der Stadt und damit an der höchsten Stelle liegt auf über 400 Meter die Universität Haifa mit einem markanten Hochhausturm.
Die verschiedenen Ebenen Haifas werden durch die einzige Untergrundbahn Israels, die Karmelit, verbunden.
Geschichte
Vorgeschichte
In der Kebara-Höhle am westlichen Steilhang des Karmel, südlich von Haifa, wurde 1983 bei archäologischen Ausgrabungen eine 60.000 Jahre alte Begräbnisstätte eines Neandertalers gefunden. Einem schädellosen Kiefer konnte noch ein Zungenbein zugeordnet werden, was den Schluss zulässt, dass dieser Mann zur Lautsprache fähig war. Anthropologen aus Durham vermuten, dass die Vorfahren der Neandertaler bereits vor mehr als 300.000 Jahren sprechen konnten.
Die Skhul-Höhle, etwa 100 Meter von der Kebara-Höhle entfernt, beherbergt 80.000 bis 120.000 Jahre alte Fossilien, die zunächst als „Mount Carmel Neanderthals“ bezeichnet wurden. Heute werden die Funde zunmeist als Begräbnisstätten von frühen anatomisch modernen Menschen interpretiert, die im Karmel-Gebirge zugleich oder in mehrfachem zeitlichen Wechsel mit Neandertalern lebten.
Frühgeschichte
Die frühe Siedlungsgeschichte um den Standort des heutigen Haifa gilt als ähnlich wie die der ganzen Küstenregion. Während der mediterranen Bronzezeit, ab dem 14. Jahrhundert v. Chr., entstand eine Hafensiedlung an der Mündung des Kischon Flusses. Diese bestand bis zum 10. Jh. v. Chr. Daneben entstand eine zweite Stadt südlich des Karmel-Kaps, welche während der ganzen Antike hindurch bestand. In hellenisch-römischer Zeit war ihr Name Sycaminum. Hier gab es keinen Hafen, aber Landwirtschaft und Industrie, unter anderem Glasfabrikation und Purpurfarbenproduktion.[9]
Antike
Im Bereich des heutigen Haifa bestanden über Jahrhunderte hinweg verschiedene kleinere Orte. Zum ersten Mal wird eine Siedlung mit dem Namen Haifa im 2. Jahrhundert n. Chr. im Talmud erwähnt. Es handelte sich um eine jüdische Küstensiedlung auf einer 1500 Meter langen Felsplatte, die das nördliche Ende des Karmel-Kaps östlich verlängerte. Die Römer nannten Haifa auch Caiphas Porphyria oder Efa. Ihr Standort war der einzige vor dem Nordwestwind geschützte in der natürlichen Bucht, so dass hier auch ein kleiner Hafen entstand, der bis zur Zeit der christlichen Kreuzzüge bestand. Später wurde hier ein Fischerdorf gegründet, das Haifa el Atikah (= antik) benannt wurde, und das neue Haifa mit Festung durch Dhaher al-Omar, siehe unten.[9]
Haifa wird in der Bibel nicht erwähnt. Lange Zeit hatte die Stadt geringe Bedeutung, da ihr Standort mehrere Nachteile hatte. Durch das Gebirge war es schwer, um das Karmelkap nach Süden zu reisen. Östlich der Stadt, im Mündungsgebiet des Kischon, existierten ausgedehnte Sumpfgebiete. Außerdem war der Ort ungünstig für die Anlage eines Hafens, da der Südrand der Bucht von Haifa den Westwinden ungeschützt ausgesetzt war. Daher war Akko lange Zeit die wichtigste Stadt in der Gegend.
Kreuzzüge
Während der christlichen Kreuzfahrerzeit wurde Haifa mehrfach erobert und war Zentrum einer Seigneurie im Königreich Jerusalem. Im Jahre 1265 wurde es endgültig von den Mamluken erobert und zerstört, so dass es bis weit in die frühosmanische Zeit nur ein unbedeutendes Fischerdorf blieb.[10]
Osmanische Zeit
Der heutige Name Haifa entstammt dem arabischen Gebrauch des Wortes الحيفة al-Ḥayfah, was „nahe“ bedeutet; dies leitete sich aus dem Namen Cayphas für Haifa, ab, den die Kreuzfahrer von den Römern übernommen hatten.
1758 (andere Quellen sprechen von 1761) wurde vom arabisch-beduinischen Herrscher in Galiläa Dhaher al-Omar eine neue Siedlung mit geschlossener Stadtmauer und Festung im Gebiet der heutigen Unterstadt gegründet, und der Hafen ausgebaut. Die Stadt entwickelte sich, im 19. Jahrhundert konnte Haifa an Bedeutung gewinnen.
Haifa zählte im Jahr 1815 etwa 1000 Einwohner, 1830 etwa 3000.[9][11]
Ein weiterer Impuls war 1869 die Gründung eines Dorfes, der „Deutschen Kolonie“, durch christliche Siedler der Tempelgesellschaft aus Süddeutschland – damals etwas außerhalb der Stadt, unterhalb des heutigen Schrein des Bab. Sie lösten Modernisierungsimpulse durch modernes Handwerk, Landwirtschaft, Industrie, Gesundheits- und Transportwesen aus, und veranlassten den Bau der ersten Mole. Haifa wurde zu einem wichtigen Knotenpunkt für christliche Pilgerreisende. Einige Siedler der Tempelgesellschaft wirkten als Vizekonsuln für verschiedene europäische und nordamerikanische Regierungen.[12] Die Wirkung der Tempelgesellschaft bei Haifa führte zur Stärkung der Verbindungen des Deutschen Reichs und der türkischen Regierung.
Ein wichtiges Ereignis war der Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. und seines Gefolges im Jahr 1898 in Haifa. Hierfür wurde eine zweite Mole in den Hafen gebaut. In Erinnerung an den Besuch des Kaisers wurde ihm ein Denkmal errichtet. Der Bau einer Landebrücke war der Beginn des weiteren Ausbaus des Hafens. Außerdem regte der Kaiser an, Haifa an die Hedschasbahn anzuschließen. Im Jahr 1905 erhielt die Stadt einen Anschluss an die Bahnlinie nach Damaskus, eine Eisenbahn nach Ägypten wurde 1918 durch die Briten gebaut. Durch den gleichzeitigen Ausbau der Landstraßen nach Akko, nach Nazareth und auf den Karmel und den Betrieb der ersten Hotels wurde die wirtschaftliche Entwicklung von Haifa maßgeblich geprägt. Hierdurch wurde Haifa in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zur modernsten Stadt Palästinas. Die Bevölkerungszahl stieg von 2.500 im Jahr 1854 auf 8.000 im Jahr 1891 und auf 15.000 im Jahr 1913.[9]
Britisches Mandat (1922–1947)
Während der Zeit des britischen Mandats spielte die Stadt eine wichtige Rolle, weil dort – zum Teil noch nach der Beschränkung der Einwanderung durch die Briten – viele Flüchtlingsschiffe mit europäischen Juden vor Anker gingen. Die Stadt wurde ein Eisenbahnknotenpunkt. Neben der existierenden Schmalspurbahn über Nablus nach Darʿā und Damaskus wurden Normalspurbahnen nach Ägypten und Akko gebaut. Die Reparaturwerkstätten der Bahnen wurden in der Haifabucht gebaut, welche in dieser Zeit, bis zum Zweiten Weltkrieg, mit 2000 Arbeitern der größte Industriebetrieb Palästinas waren. Der moderne Hafen wurde ebenfalls in der Zeit fertiggestellt; er besteht seit 1933, als die britische Regierung begann, Haifa als wichtigen Marinestützpunkt auszubauen. Er wurde wie viele Mittelmeerhäfen angelegt, ein Hafenbecken wird durch zwei Wellenbrecher geschützt und vertieft. Der Erdaushub wurde für Neulandgewinnung von neuen Hafen- und Bahnanlagen und den Bau einer breiten Durchgangsstraße benutzt. Weiterhin wurde eine Rohölleitung aus dem Irak und eine Ölraffinerie mit Ölverschiffungshafen in den Jahren 1936–39 gebaut. Durch diese Großprojekte erst zogen tausende arabische Wanderarbeiter aus Nachbarländern nach Haifa. Auch der Zuzug von jüdischen Einwanderern verstärkte sich und erreichte ab 1933 Massenausmaße durch Flüchtlinge aus dem nationalsozialistischen Deutschland. Das wichtigste jüdische Viertel wurde Hadar HaKarmel, nahe der Festung. Gleichzeitig wurden jüdische Häuser auch auf dem Karmel-Steilhang und auf dem Kamm des Karmel Berges gebaut. Der Ankauf von Grund und Boden von arabischen Einwohnern durch Juden beschränkte sich auf zumeist landwirtschaftlich nicht nutzbare Böden, vor allem Sanddünen und Sümpfen, in Tälern und Ebenen. Dies führte zur geografischen Trennung der arabischen von der jüdischen Bevölkerung. Die Araber blieben in den bergigen Regionen, die jüdischen Bewohner siedelten in Ebenen, Sanddünen und auf Sumpfgelände. Die Sümpfe um die Mündung des Flusses Kishon wurden trockengelegt und die Haifabucht weiter jüdisch besiedelt. Die enorme jüdische Einwanderung schuf sich ihre eigene Infrastruktur auf den Gebieten Schulwesen, Gesundheitswesen, Universität (Technion 1924). Die Infrastruktur, die von der britischen Herrschaft zur Verfügung gestellt wurde, besonders Schulen und Gesundheitseinrichtungen, kamen fast ausschließlich der arabischen Bevölkerung zugute. Durch die gesunkene Kindersterblichkeit führte es so zu einem starken Bevölkerungswachstum der arabischen Seite.[9]
Während des Zweiten Weltkriegs bombardierten auf Rhodos stationierte italienische Flugzeuge am 15. und 24. Juli sowie am 21. September 1940 Haifa. Ziele waren der Hafen und die großen Erdölraffinerien, an die die Pipeline aus dem Nord-Irak angeschlossen war. Die Bombardierungen verursachten Verluste unter der Bevölkerung, so am 24. Juli 50 Tote und am 21. September 39 Tote.[13]
Jahr | Einwohner gesamt | Jüdische Einwohner |
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1922 | 24.000 | 6.000 |
1931 | 50.000 | 16.000 |
1936 | 100.000 | 50.000 |
1947 | 140.000 | 70.000 |
1948 | 92.500 | 70.000 |
1952 | 150.000 (Ballungsraum 50.000) | |
1980 | 230.000 (Ballungsraum 150.000) | 214.000 |
Seit der Zeit der britischen Herrschaft als Mandat im Auftrag des Völkerbundes bildeten die Juden in der Stadt Haifa wie auch in den Städten Jerusalem und Tel-Aviv-Jaffa, die Bevölkerungsmehrheit. Einige jüdische Siedlungen hatten bereits die Trockenlegung der Sümpfe um das Mündungsgebiet des Kischon Flusses erreicht.[9]
Die UNO fasste am 29. November 1947 den Beschluss, das Mandatsgebiet Palästina in einen arabischen und einen jüdischen Staat zu teilen. Die jüdische Führung nahm den Beschluss an, die arabische Seite lehnte grundsätzlich ab. Am nächsten Tag begann der Krieg von Arabern gegen Juden. Nach dem Teilungsplan der UNO sollte Haifa Teil des zu gründenden jüdischen Staates sein. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen arabischen und jüdischen Siedlern in der Stadt. Der Irgun terrorisierte die arabische Zivilbevölkerung.[14] In der Nacht auf den 1. Januar 1948 ermordete die Hagana in einer „Vergeltungsaktion“ Dutzende arabische Arbeiter und ihre Familien aus Haifa in Balad al-Scheich[15] und Hawassa.[16] Sie sprengte Wohnhäuser, eine Garage,[17] bombardierte arabische Wohnviertel und erschoss Zivilisten; Dutzende Araber wurden getötet.[18]
Vorausgegangen waren Anweisungen der arabischen Führer an die arabische Bevölkerung, die Stadt zu verlassen. Die New York Times berichtete, „die Massenevakuierung, zum Teil aus Angst, zum Teil durch Anweisungen der arabischen Führer verursacht, hinterließ das arabische Quartier von Haifa als Geisterstadt….“[19]
Im Staat Israel (seit 1948)
Am 14. April 1948 wurde die britische Armee aus Haifa abgezogen und die Stadt wurde von jüdischen Kräften verwaltet. Am 14. Mai 1948 erklärte David Ben-Gurion mit der israelischen Unabhängigkeitserklärung die Errichtung des Staates Israel. Am selben Tag erkannten die Vereinigten Staaten von Amerika durch US-Präsident Harry S. Truman den neuen Staat an, die Sowjetunion folgte am 16. Mai. Als Reaktion griffen arabische Armeen der umliegenden Staaten Ägypten, Transjordanien (später Königreich Jordanien), Irak und Syrien den neugegründeten Staat an, um einen jüdischen Staat in Palästina zu verhindern.
Vor der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 lebten rund 62.500 Araber in Haifa.[20] Die meisten palästinensischen Araber wurden durch Angriffe auf Zivilisten, vor allem nach der Bombardierung einer Menschenmenge auf dem Marktplatz durch die zionistische Hagana vertrieben, andere flohen aufgrund der Nachricht vom Massaker in Deir Yasin, das einige Tage zuvor stattgefunden hatte. Es verblieben nach der Nakba lediglich ca. 15.000 Araber in Haifa.[9][15][20][15]
Seit der Staatsgründung 1948 sind die internationalen Eisenbahnlinien eingestellt. Eine Pipeline aus dem Irak wurde ebenfalls gesperrt, so dass kein Ölexport von Haifa mehr möglich war. Damit hatte der Hafen seine zentrale Stellung zunächst verloren, war allerdings in den nächsten Jahren das Ziel vieler Schiffe mit jüdischen Flüchtlingen, die den Holocaust überlebt hatten. Deren Zahl erreichte zwischen 1948 und 1951 3000 pro Woche.[9]
Haifa wurde durch das fortgesetzte Wachstum zur flächenmäßig größten israelischen Stadt. Durch die Topographie und die Höhenunterschiede haben sich drei Zentren entwickelt: Das erste Zentrum bildet die Unterstadt unmittelbar am Hafen. Hier am Fuß des Berges liegen die meisten Wohnungen ärmerer arabischstämmiger Israelis. Das zweite Zentrum ist die Terrasse von Hadar Hakarmel, es ist das Haupteinkaufs- und Vergnügungszentrum mit Verwaltungsgebäuden und Ämtern der Stadt. Das dritte Zentrum liegt auf dem Kamm des Berges Karmel mit Kulturinstitutionen wie Theater und Konzerthallen, außerdem Hotels, Cafés und gehobenen Geschäfte. Hier liegen auch die Universitäten, das Technion und die Universität Haifa, inmitten bewaldeter Erholungsgebiete.[9]
Im Jahr 1963 wurde die Universität Haifa gegründet. Nach dem Ende der Sowjetunion im Jahr 1991 hat Haifa 40.000 russische Juden integriert.
Im 21. Jahrhundert
Bei einem Selbstmordattentat in einem vollbesetzten Linienbus sind am 2. Dezember 2001 16 Menschen getötet und mehr als 60 verletzt worden.[21]
Am 31. März 2002 starben bei einem erneuten Selbstmordanschlag eines Palästinensers mindestens 15 Menschen, rund 45 wurden zum Teil schwer verletzt. Der Selbstmord-Attentäter sprengte sich gegen 14:45 Uhr Ortszeit im Restaurant „Matza“ im Haifaer Stadtteil Neve Sha´anan in die Luft. Inhaber des Restaurants ist ein israelischer Araber und viele Araber verkehren dort. Es galt als ausgeschlossen, dass palästinensische Terroristen ein arabisches Lokal als Ziel auswählen würden.[22]
Am 5. März 2003 verübte ein Selbstmordattentäter einen weiteren Anschlag auf einen Egged-Bus der Linie 37, auf der Moriah-Avenue. 17 Passagiere wurden getötet, darunter 14 Passagiere im Alter zwischen 12 und 22 Jahren. Am 4. Oktober 2003 zerstörte ein Selbstmordattentat das Restaurant „Maxim“, ein Symbol für das Miteinander seiner jüdischen und christlich-arabischen Eigentümer, vollständig. Im Israel-Libanon-Konflikt 2006 gerieten Haifa und Umgebung durch die Hisbollah unter Beschuss von Katjuscha-Raketen und Raketen neuerer Bauart, die vermutlich aus dem Iran stammten. Es gab mehrere Tote. Unter anderem wurden Eisenbahnanlagen, das Industriegebiet und der Hafen getroffen.
Bürgermeister
- 1873–1877: Najib Effendi al-Yasin
- 1878–1881: Ahmad Effendi Jalabi
- 1881–1884: Mustafa Bey al-Salih
- 1885–1903: Mustafa Pasha al-Khalil
- 1904–1910: Jamil Sadiq
- 1910–1911: Rif'at al-Salah
- 1911–1913: Ibrahim al-Khalil
- 1914–1920: Hassan Shukri
- 1920–1927: Abd al-Rahman al-Haj
- 1927–1940: Hassan Shukri
- 1940–1951: Schabtai Levy
- 1951–1969: Abba Hushi
- 1969–1973: Moshe Flimann
- 1974–1975: Yosef Almogi
- 1975–1978: Yeruham Zeisel
- 1978–1993: Arie Gur'el
- 1993–2003: Amram Mitzna
- 2003 (interim): Giora Fisher
- 2003–2018: Jona Jahaw
- Seit 2018: Einat Kalisch-Rotem[23]
Religionen und Ethnien
Mit dem traditionellen Charakter Haifas als Arbeiterstadt hängt ein gewisser Pragmatismus seiner Bewohner im Umgang miteinander zusammen. Ethnische oder religiöse Auseinandersetzungen sind selten. Der Einfluss der Religiösen ist gering; nur rund 3 Prozent der jüdischen Bevölkerung sind Charedim (gegenüber circa 8 Prozent im Landesdurchschnitt). Rund 67 Prozent der jüdischen Einwohner gelten als säkular (gegenüber circa 44 Prozent im Landesdurchschnitt).[24] Der vergleichsweise geringe Einfluss der Religion ist daran erkennbar, dass Haifa die einzige Stadt in Israel ist, in der auch am Sabbat öffentliche Verkehrsmittel fahren. Die Stadt gilt als einer der wenigen Orte in Israel, an denen Juden und Araber ohne größere Spannungen zusammenleben.
Araber bilden circa 10 Prozent der Stadtbevölkerung, 23 Prozent der Bevölkerung des Distrikts Haifa (einschließlich der Stadt) und 52 Prozent der Bevölkerung des Norddistrikts Israels, der zum Einzugsgebiet der Stadt zählt. (Im Landesdurchschnitt sind ca. 20 Prozent der Israelis Araber.) Während im Zentrum des Landes rund 95 Prozent der arabischen Bevölkerung muslimisch sind, sind es im Distrikt Haifa rund 81 Prozent und im angrenzenden Norddistrikt rund 71 Prozent. Der Rest sind Christen und Drusen.[25]
Neben Juden, Christen, Drusen und Muslimen gibt es in Haifa eine weitere Glaubensgemeinschaft: Inmitten der nördlichen Hangstruktur des Karmel befindet sich das Weltzentrum der Bahai, Mitglieder einer in Persien entstandenen neuzeitlichen Weltreligion.
Auf dem Berg Karmel befindet sich auch das Karmelitenkloster Stella Maris und ein christlicher Wallfahrtsort: die Höhle, in der der Prophet Elija gewohnt haben soll. Die Stella-Maris-Kirche gilt als das Marienheiligtum des Heiligen Landes. Ebenfalls auf dem Karmel auf dem Technioncampus befindet sich die Ohel-Aharon-Synagoge.
Im Stadtviertel Kababir leben Angehörige der Ahmadiyya, einer islamischen Glaubensgemeinschaft.
Stadtbild[26]
Den besten Blick über die gesamte Stadt bietet die Louis Promenade, eine Aussichtsstraße, die sich im oberen Teil Haifas am Hang entlangzieht. Von dort kann man die Bucht von Haifa überblicken und bei guter Sicht bis zum Hermongebirge sehen. Die Louis Promenade führt auch zum oberen Eingang der Hängenden Gärten der Bahai (siehe Religionen), die seit ihrer Eröffnung im Jahre 2001 das Stadtbild dominieren und von Amram Mitzna aufgrund ihrer beeindruckenden Architektur als achtes Weltwunder bezeichnet wurden. 2008 wurde der Schrein des Bab, der als Wahrzeichen der Stadt gilt, von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.[27]
An den unteren Eingang der Bahai-Gärten schließt sich die Ben-Gurion-Straße mit der deutschen Siedlung an (siehe Geschichte), wo sich auch die Touristeninformation, Restaurants und ein Stadtmuseum (im ehemaligen Gemeindezentrum der Tempelgesellschaft) befindet.
Im Bereich des Hafens ist das Dagonsilo zur Speicherung von Getreide das auffälligste Gebäude. Mit einer Höhe von 68 Metern beherrscht das Silo selbst von höher gelegenen Stadtteilen den Blick auf die Bucht. Im Küstenbereich bestimmen Industrieanlagen und Verkehrsadern das Stadtbild. Strände gibt es im Stadtbereich kaum, erst in den letzten Jahren wurden südlich der Stadt an der Karmelküste gezielt Strände erschlossen, um Haifa für den Tourismus interessanter zu machen.
Auf halber Höhe des Berges befinden sich verschiedene öffentliche Gebäude, die Fußgängerzone und das erste Gebäude des Technion, der 1925 eröffneten technischen Hochschule.
Wirtschaft und Infrastruktur
Haifa ist außer durch seine Geographie vor allem durch seine Eigenschaft als Industriestandort geprägt. Der Hafen hat einen Jahresumschlag von rund 20 Millionen Tonnen.[28] In seiner Nähe liegt eine der beiden israelischen Raffinerien.
Verkehr
Durch die Lage am Nordhang des Karmelgebirges muss sich die Verkehrsführung in Haifa relativ stark den geographischen Gegebenheiten anpassen. Die meisten größeren Straßen sowie die Gleisanlagen der israelischen Eisenbahn verlaufen daher im flachen unteren Teil der Stadt am Fuß des Karmelgebirges.
Wichtigstes öffentliches Verkehrsmittel für den städtischen wie überörtlichen Verkehr sind die Busse der Buskooperative Egged. Der zentrale Anlaufpunkt der Buslinien war bis Ende 2001 der zentrale Omnibusbahnhof Haifa Bat Galim. Dieser Busbahnhof war über einen Tunnel mit dem gleichnamigen Bahnhof der Israel Railways verbunden. Seit der Eröffnung des neuen Busbahnhofs haMifratz am 1. Januar 2002 enden die von Norden kommenden Linien dort. Ende 2003 wurde mit Chof haKarmel ein weiterer neuer Busbahnhof im Südwesten der Stadt eröffnet, die Bussteige am Busbahnhof Bat Galim wurden daraufhin geschlossen und zwischen den beiden neuen Busbahnhöfen wurde ein Pendelverkehr eingerichtet. Durch die Lage der neuen Busbahnhöfe an den entgegengesetzten Enden der Stadt müssen die überörtlichen Linien nicht mehr die Innenstadt durchqueren.
Die Eisenbahn spielt eine vergleichsweise geringe Rolle, da sie nur die Stadtgebiete am Meer bedient. Haifa hat mehrere Bahnhöfe an der Bahnstrecke nach Tel Aviv und Naharija; die Eisenbahn durchquert die Stadt entlang des Meeres auf der gesamten Länge. Innerhalb der Stadtgrenzen liegen die Bahnhöfe Haifa Chof haKarmel, Haifa Bat Galim, Haifa Hauptbahnhof (haSchmona), Lev haMifratz; Chutzot haMifratz und Kirjat Chaim (von Süden nach Norden; die Stadt Kirjat Chaim ist inzwischen ein Stadtteil Haifas). Haifa wird derzeit (2008) von zwei Intercitylinien bedient, die im Norden bis Naharija verkehren; im Süden führen die Linien entlang der Mittelmeerküste und durch Tel Aviv nach Be’er Scheva bzw. von Tel Aviv über den Ben-Gurion-Flughafen nach Modi’in. Zwischen Haifa Chof haKarmel im Süden und Kirjat Motzkin im Norden verkehrt außerdem eine Vorortlinie. 2016 wurde eine Bahnverbindung von Haifa nach Bet Sche'an eröffnet, die die lange aufgegebene und demontierte Hedschasbahn ersetzt.
Seit 1959 verfügt Haifa außerdem über eine als U-Bahn bezeichnete unterirdische Standseilbahn, die Karmelit. Nach einem schweren Brandschaden ruhte der Verkehr seit dem 4. Februar 2017.[29] Mit neuen Waggons eröffnete die Bahn am 4. Oktober 2018 wieder den Betrieb. Momentan befindet sich das Spurbussystem Metronit im Bau, das im Endausbau den Norden von Haifa sowie die Krajot erschließen wird.
Bis vor einigen Jahren bestanden zwei Fährverbindungen von Athen (Piräus) über Zypern nach Haifa, mit denen Haifa von Europa aus mit dem eigenen Kraftfahrzeug zu erreichen war. Diese Verbindungen sind derzeit stillgelegt.
Haifa hat mit dem Flughafen Haifa einen kleinen Flughafen für Inlandsflüge.
Ansässige Unternehmen
Im Matam Park, gelegen am südlichen Eingang der Stadt, haben viele internationale und israelische Firmen Produktions- und Forschungseinrichtungen errichtet. Zu diesen Firmen gehören Philips, Intel, IBM, Elbit, Zoran, Microsoft und Amdocs.
Die Haifa Group betreibt mit Haifa Chemicals einen weithin bekannten Produktionsstandort der wegen des sehr großen örtlichen Ammoniak-Tanks Anfang 2017 in den Schlagzeilen auftauchte.
Israels größter Technologiekonzern, die Israel Electric Corporation, hat ihren Hauptsitz im IEC Tower.
Pipeline
Eine Pipeline von der türkischen Hafenstadt Ceyhan nach Haifa ist geplant, das Projekt trägt den Namen Med Stream. Es sollen Erdgas, Rohöl, Elektrizität und Wasser transportiert werden.
Bildung
Haifa hat seit 1963 eine Universität mit etwa 18.000 Studenten sowie das Technion mit rund 13.000 Studenten. Eine weitere wichtige Institution der Bildungslandschaft ist das vom aschkenasischen Einwanderer Pinchas Ruthenberg gegründete Rutenberg Institute for Youth Education.
Bemerkenswert wegen der Erziehung zu Frieden und Koexistenz zwischen Juden und Arabern ist die Tätigkeit des Leo-Baeck-Erziehungszentrums.
Einwohnerentwicklung
Ergebnisse der Volkszählungen → Tabelle der Stadtverwaltungen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Gärten der Bahai
Seit ihrer Erweiterung Ende der 1990er Jahre ziehen sich die Persischen Gärten beinahe über die ganze Höhe des Hangs. Im Zentrum der kunstvoll terrassenförmig angelegten Gärten befindet sich der Schrein des Bab, in dem der Vorläufer des Religionsstifters der Bahai seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Die Gärten gehören zu den meistbesuchten touristischen Anziehungspunkten Israels, der Schrein des Bab gilt als Wahrzeichen der Stadt Haifa.
Stella Maris
An der Westseite des Karmels befindet sich das Karmelitenkloster Stella Maris mit der Elija-Höhle, die als ehemaliger Wohnort und Grab des Propheten gilt. Der Aussichtspunkt bietet einen Ausblick über die gesamte Bucht von Haifa. Ein Pfad führt von dort vorbei am Stella-Maris-Leuchtturm und einer Kapelle hinab zu einer weiteren Elijahöhle, die auch als jüdische Gedenkstätte dient.[30] Am Meeresufer befindet sich auch die Talstation der 1983–1986 errichteten Haifa-Seilbahn, die hinauf zum Aussichtspunkt führt.
German Colony (Ha-moschava ha-germanit)
Die von der Tempelgesellschaft gegründete „deutsche Kolonie“ liegt unterhalb der Bahai-Gärten. Der zentrale Ben-Gurion-Boulevard führt in der Sichtachse der Gärten zum Meer. Am Ben-Gurion-Boulevard liegen das Tourist-Center Haifas und eine Vielzahl von Speise- und Szenelokalen.
Museen
In der Nähe des Hafens befindet sich das Nationale israelische maritime Museum.
In der Nähe des Bahnhofs HaMifrats befindet sich das Israelische Eisenbahnmuseum, das neben vielen Bildern und Schaustücken auch eine Dampflok (C-Kuppler gebaut bei Krauss) der meterspurigen Hedschasbahn zeigt.
Berühmt ist auch das Clandestine Immigration and Naval Museum.[31]
Das Getreidemuseum im Dagon-Silo ist nur nach Voranmeldung geöffnet.
Daneben gibt es das archäologische Hecht-Museum auf dem Gelände der Universität, das Kunstmuseum Haifa und das Israelische Nationalmuseum für Wissenschaft, Technik und Raumfahrt mit rund 200.000 jährlichen Besuchern.
Zoo
Der Zoo Haifa Educational Zoo & Botanical Garden[32] befindet sich im Stadtteil Carmel gegenüber dem Bahai-Weltzentrum. Er beherbergt neben einer Vielzahl von Tieren auch ein naturhistorisches Museum.
Sport
Die Stadt ist Heimat des Fußballclubs Maccabi Haifa, der 1913 bereits gegründet wurde und derzeit in der 1. israelischen Liga, der Ligat ha’Al spielt. Die Mannschaft gehört mit elf Meistertiteln und fünf Pokalsiegen zu den erfolgreichsten Fußballmannschaften Israels. Große Bekanntheit auf europäischer Ebene erlangte die Mannschaft, als sie sich 2002 für die Hauptrunde der UEFA Champions League qualifizierte und sowohl Olympiakos Piräus als auch Manchester United mit 3:0 bezwang. Maccabi Haifa schied mit sieben Punkten knapp hinter dem deutschen Erstligisten Bayer 04 Leverkusen als Dritter in der Gruppenphase aus. Im Vereinswappen ist der Davidstern in der Ausführung der Maccabi-Bewegung prominent. Ortsrivale des Maccabi Haifa ist der Erstligist Hapoel Haifa, der 1924 gegründet wurde. Hapoel ist hebräisch und steht für Arbeiter.
Beide Vereine trugen ihre Spiele bis 2014 im Kiryat-Eliezer-Stadion aus. Diese Spielstätte wurde 1955 erbaut und hat Platz für 14.000 Zuschauer. Das Stadion war ein Geschenk der Unione Italiana del Lavoro, eines der größten Gewerkschaftsbündnisse Italiens, an die israelische Regierung. Von 2009 wurde das nach Sammy Ofer benannte Sammy-Ofer-Stadion als neue Heimat der beiden Konkurrenten gebaut. Es wurde im Juni 2014 fertiggestellt und besitzt ein Fassungsvermögen von 30.820 Zuschauern. Die Eröffnung und das erste Spiel im Stadion fand am 27. August 2014 zwischen Hapoel Haifa und Hapoel Akko statt.
Partnerstädte
- Marseille, Frankreich, seit 1962
- Portsmouth, Vereinigtes Königreich, seit 1962
- Luton, Vereinigtes Königreich seit 1966
- Hackney, Vereinigtes Königreich seit 1968
- Manila, Philippinen seit 1971
- San Francisco, Kalifornien, USA, seit 1973
- Aalborg, Dänemark seit 1973
- Kapstadt, Südafrika seit 1975
- Bremen, Bremen, Deutschland seit 1978[37][38]
- Antwerpen, Belgien seit 1986
- Mainz, Rheinland-Pfalz, Deutschland seit 1987[39]
- Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland seit 1988[40]
- Rosario, Argentinien seit 1988
- Odessa, Ukraine seit 1992
- Shanghai, China seit 1994
- Boston, Massachusetts, USA seit 1999
- Limassol, Zypern seit 2000
- Fort Lauderdale, Florida, USA seit 2002
- Kōbe, Japan seit 2004
- Erfurt, Thüringen, Deutschland seit 2005[41]
- Mannheim, Baden-Württemberg, Deutschland seit 2009[42]
- Guayaquil, Ecuador seit 2006
- Sankt Petersburg, Russland seit 2008
- Newcastle upon Tyne, Vereinigtes Königreich[43]
Söhne und Töchter der Stadt
Die Liste enthält eine alphabetische Übersicht bedeutender, im heutigen Haifa geborener Persönlichkeiten. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Haifa hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Viele sind nach ihrer Geburt weggezogen und andernorts bekannt geworden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- Abed Abdi (* 1942), arabisch-israelischer Maler und Zeichner, Grafiker, Bildhauer, Kunstschmied und Dozent
- Thal Abergel (* 1982), französischer Schachmeister
- Efrat Alony (* 1975), Sängerin
- Moran Atias (* 1981), Fernseh- und Filmschauspielerin sowie Model
- Michaël Attias (* 1968), Jazz-Saxophonist
- Lucy Ayoub (* 1992), Moderatorin und Slam-Poetin
- Zouheir Bahloul (* 1950), israelischer Politiker
- Ralph Bakshi (* 1938), US-amerikanischer Filmregisseur
- Pierre de Bané PC QC (1938–2019), kanadischer Rechtsanwalt und Politiker
- Arik Benado (* 1973), Fußballspieler
- Dan Bar-On (1938–2008), Psychologe, Autor, Holocaust- und Dialogforscher
- Norbert Beilharz (1941–2019), deutscher Filmemacher, Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur
- Miron Bleiberg (* 1955), israelisch-australischer Fußballtrainer
- Oscar Bronner (* 1943), Zeitungsherausgeber und Maler
- Leila Chaled (* 1944), Mitglied der linksgerichteten palästinensischen Organisation PFLP, erste weibliche Flugzeugentführerin der Geschichte
- Aaron Ciechanover (* 1947), Biochemiker
- Danny Cohen (1937–2019), Informatiker und Internet-Pionier
- Anne Crawford (1920–1956), britische Schauspielerin in Film, Fernsehen und Theater
- Mikhal Dekel (* 1965), israelisch-US-amerikanische Literaturwissenschaftlerin
- David Deutsch (* 1953), Physiker und Wissenschaftler auf dem Gebiet der Quantencomputer
- David Esrig (* 1935), rumänischer Regisseur
- Ari Folman (* 1962), Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent
- Willie Garnett (1936–2021), britischer Blues- und Jazzmusiker
- Ja’el German (* 1947), Politikerin
- Amos Gitai (* 1950), Filmregisseur, Schauspieler und Drehbuchautor
- Ivry Gitlis (1922–2020), französisch-israelischer Violinist
- Sebulon Hammer (1936–1998), Politiker, Minister und stellvertretender Premierminister
- Haya Harareet (1931–2021), Film- und Theaterschauspielerin und Drehbuchautorin
- Tomer Hemed (* 1987) Fußballspieler
- Erella Hovers (* 1956), Paläoanthropologin
- Einat Kalisch-Rotem (* 1970), Architektin und seit 2018 Bürgermeisterin von Haifa
- Dan Lahav (1946–2016), Schauspieler, Theatergründer, Kunstmaler und Intendant
- Zafra Lerman (* 1937), Chemikerin
- Hod Lipson (* 1967), israelisch-amerikanischer Robotikforscher
- Michal Lipson (* 1970), Physikerin
- Uri Lubrani (1926–2018), Diplomat
- Shiri Maimon (* 1981), Sängerin
- Jaron Mazuz (* 1962), Politiker
- Jona Metzger (* 1953), aschkenasischer Oberrabbiner in Israel
- Ariel Muzicant (* 1952), Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien
- Ronnith Neumann (* 1948), Schriftstellerin und Fotografin
- Zachi Noy (* 1953), Schauspieler
- Ayman Odeh (* 1975), Politiker
- Noam Okun (* 1978), Tennisspieler
- Avichai Rontzki (1951–2018), General
- Adi Rosenblum (* 1962), Künstlerin
- Ronny Rosenthal (* 1963), ehemaliger Fußballspieler
- Mosche Safdie (* 1938), Architekt und Städtebauer
- Josef Schuster (* 1954), Internist und Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland
- Giora Seeliger (* 1953), Schauspieler, Regisseur und Theaterlehrer
- Isaiah Shachar (1935–1977), Historiker und Kunsthistoriker
- Gene Simmons (* 1949), Bassist der Hardrockgruppe Kiss
- Hillel Slovak (1962–1988), US-amerikanischer Musiker
- Ron Sommer (* 1949), Manager
- Zohar Strauss (* 1972), Schauspieler
- Barak Tal, israelischer Dirigent (Tel Aviv Solisten)
- Amos Tversky (1937–1996), Psychologe
- Gil Vermouth (* 1985), Fußballspieler
- Yochanan Vollach (* 1945), israelischer Fußballspieler
- Loudy Wiggins (* 1979), australische Wasserspringerin und Olympiamedaillengewinnerin
- Gil Yaron (* 1973), Arzt und Journalist
- Amos Yaskil (* 1935), Maler und Grafiker
- Yoni Zelnik (* 1975), Jazzmusiker
Ehrenbürger
- ʿAbdul-Baha' (1844–1921), auch bekannt als Abbas Effendi, Namensgeber der Abbas Street
Weblinks
- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- Fremdenverkehrsamt. In: tour-haifa.co.il (hebr.)
- Infos zu Haifa. In: mainz.de
- Haifa ist anders. In: TAZ Archiv
- Fotografien der Bahá’í-Gärten in Haifa. In: bahaipictures.com
- Ulrich Sahm: Haifa im Raketenhagel. In: n-tv.de, 16. Juli 2006
- Hafen der Hoffnung - Haifa: Das Tor Israels. Abgerufen am 29. November 2020.
Einzelnachweise
- אוכלוסייה ביישובים 2018 (Bevölkerung der Siedlungen 2018). (XLSX; 0,13 MB) Israel Central Bureau of Statistics, 25. August 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
- M. J. Chayen: The Phonetics of Modern Hebrew. The Hague / Paris: Mouton, 1973; S. 31.
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 16. August 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Israelisches Zentralbüro für Statistik abgerufen am 13. November 2018
- Alexandra Föderl-Schmid: Überraschungen in Haifa und Jerusalem. In: sz.online, 1. November 2018 (abgerufen am 5. November 2018)
- Wetterdienst Israel
- wetterkontor.de
- Wetterdienst Israel
- wetterkontor.de
- Yehuda Karmon: Israel – Eine geografische Landeskunde. Wissenschaftliche Länderkunden Bd. 22, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1983; S. 55, 79, 159, 160–165.
- Alex Carmel: Geschichte Haifas in der türkischen Zeit. 1516–1918. (Abhandlungen des Deutschen Palästina-Vereins), Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1975, S. 7f.9ff.
- 25 Years of Haifa. Port of Haifa Authority, 1958.
- Der US-Amerikaner Jacob Schumacher, Vater Gottlieb Schumachers, war Vorsitzender der Templergemeinde in Haifa und Vicekonsul der USA von 1869-1908.
- Mordecai Naor: Eretz Israel. Das 20. Jahrhundert. Könemann, Köln 1998, ISBN 3-89508-594-4, S. 217 f.
- Benny Morris: The Birth of the Palestinian Refugee Problem Revisited. 2. Auflage. Cambridge University Press, 2004, S. 100 f.
- Ilan Pappe: A History of Modern Palestine. Cambridge University Press 2006, S. 129.
- Ilan Pappé: The Making of the Arab-Israeli Conflict. I.B. Tauris 1994, S. 80 f.; vgl. Benny Morris: The birth of the Palestinian refugee problem revisited. 2. Auflage. Cambridge University Press, 2004, S. 101 f.
- Ian Black, Benny Morris: Israel’s Secret Wars. Grove Press 1992, S. 42.
- Benny Morris: The birth of the Palestinian refugee problem revisited. 2. Auflage. Cambridge University Press, 2004, S. 102 f.
- The New York Times. 3. Mai 1948.
- Schai Fogelman: נמחקה מספרי ההיסטוריה הפגזה אחת של ההגנה ללב השוק הערבי בחיפה? (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Haaretz, 26. Mai 2011.
- 16 Tote bei Terroranschlag in Haifa - 60 Menschen verletzt In: Israelnetz.de, 2. Dezember 2001, abgerufen am 31. Juli 2018.
- Tote und Verletzte bei Anschlag auf arabisches Lokal in Haifa. In: Israelnetz.de. 31. März 2002, abgerufen am 5. Oktober 2019.
- Alexandra Föderl-Schmid: Überraschungen in Haifa und Jerusalem. In: sz.online, 1. November 2018 (abgerufen am 5. November 2018)
- http://www1.haifa.muni.il/spru/doc/YB/Dmgrp/Y2006/Download/DemographyDL.pdf
- https://web.archive.org/web/20071201024709/http://www.cbs.gov.il/statistical/arab_pop03e.pdf
- Vgl. dazu: Shmuel Burmil, Ruth Enis: Landmarks in the Urban Landscape of Haifa. In: Die Gartenkunst 16 (2/2004), S. 328–338.
- Unesco erkennt 27 Stätten neu als Welterbe an. (Memento des Originals vom 9. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: sz-online.de
- Website des Hafens. Abgerufen am 2. September 2011
- Karmelit: U-Bahn in Haifa
- Stella Maris. In: biblewalk.com, abgerufen am 10. Februar 2014
- Internet-Israelreiseführer
- https://zooinstitutes.com/zooinstitutes/haifa-educational-zoo-amp-botanical-garden-10.html
- Yair Ashkenazi: Das Khashabi Theater, ein neues künstlerisches Konzept palästinensischer Selbstbehauptung. In: Rosa-Luxemburg-Stiftung Israel Office. 28. September 2016, abgerufen am 10. Oktober 2017.
- Khashabi Ensemble – Neues palästinensisches Theater in Haifa. In: Rosa-Luxemburg-Stiftung Israel Office. Oktober 2016, abgerufen am 10. Oktober 2017.
- Kolja Brandtstedt: Haifa – die Hauptstadt der palästinensischen Kultur in Israel. In: Alsharq. 21. Juni 2015, abgerufen am 20. Juni 2017.
- Diaa Hadid: In Israeli City of Haifa, a Liberal Arab Culture Blossoms. In: The New York Times. 3. Januar 2016, abgerufen am 22. Juni 2017.
- Internationale Beziehungen. In: rathaus.bremen.de. Senatskanzlei Bremen, abgerufen am 27. Dezember 2016.
- Andrea Frohmader, Martina Klüver: Die Städtepartnerschaften der Freien Hansestadt Bremen und weitere internationale Verbindungen. Bremen 10. August 2016 (rathaus.bremen.de [PDF; 2,1 MB; abgerufen am 27. Dezember 2016]).
- Mainzer Partnerstädte. In: Landeshauptstadt Mainz. Abgerufen am 28. Dezember 2016.
- Landeshauptstadt Düsseldorf: Haifa - Landeshauptstadt Düsseldorf. In: duesseldorf.de. Abgerufen am 27. Dezember 2016.
- Partnerstadt – Haifa (Israel). In: erfurt.de. 30. März 2013, abgerufen am 27. Dezember 2016.
- Haifa / Israel. In: mannheim.de. Abgerufen am 2. Januar 2019.
- Twin City activities. Haifa Municipality. Archiviert vom Original am 9. Oktober 2007. Abgerufen am 14. Februar 2008.