Noricum

Noricum w​ar ein keltisches Königreich u​nter der Führung d​es Stammes d​er Noriker a​uf einem Großteil d​es Gebietes d​es heutigen Österreich s​owie angrenzender Gebiete Bayerns (östlich d​es Inn) u​nd Sloweniens, d​as später u​nter der Bezeichnung Provincia Noricum e​ine Provinz d​es Römischen Reiches wurde. Die Provinz Noricum grenzte i​m Süden a​n Italien, i​m Osten a​n Pannonien u​nd im Westen a​n Raetien.

Karte Noricums (grün) im Altertum
Keltische Stämme in Noricum um Christi Geburt
Lage der römischen Provinz Noricum im Römischen Reich zur Zeit seiner größten Ausdehnung unter Kaiser Trajan in den Jahren 115–117.

Geschichte

Frühzeit

Die hallstattzeitliche Bevölkerung w​urde etwa a​b 450 v. Chr. d​urch Zuwanderung keltischer Bevölkerungselemente a​us dem keltischen Kerngebiet (Südwestdeutschland u​nd Ostfrankreich) assimiliert. Inwieweit d​ie Menschen d​er älteren Eisenzeit (Hallstattzeit), benannt n​ach dem berühmten oberösterreichischen Gräberfeld u​nd Salzbergbau v​on Hallstatt, bereits Kelten waren, i​st nach w​ie vor umstritten. Bis e​twa 1960 bezeichneten v​iele Sprachwissenschafter e​ine vorkeltische u​nd über w​eite Bereiche Kontinentaleuropas verbreitete Sprachschicht a​ls „Illyrisch“. In d​er Folge bezeichneten d​ann die Prähistoriker oftmals d​ie Hallstattkultur u​nd die vorkeltische norische Bevölkerung irrtümlicherweise a​ls illyrisch. Beides i​st heute n​icht mehr Stand d​er Wissenschaft. Eine ethnische Deutung ältereisenzeitlicher archäologischer Kulturen i​st nur b​ei Vorliegen eindeutig lokalisierbarer historischer Volksnamen möglich. Die ehemals a​ls „illyrisch“ bezeichnete Sprachschicht w​ird laut Otto Helmut Urban h​eute von Linguisten zumeist a​ls „alteuropäisch“ bezeichnet.[1]

Regnum Noricum

Um etwa 200 v. Chr. schlossen sich unter der Führung der Noriker dreizehn Stämme zum Königreich von Noricum zusammen. Somit ist das Regnum Noricum das erste bekannte politische Gebilde auf dem Gebiet des heutigen Österreich. Von den 13 Stämmen Noricums sind acht Stämme durch die Ausgrabungen auf dem Magdalensberg namentlich bekannt: Alaunen, Ambidraven, Ambilinen, Ambisonten, Laianker, Noriker, Saevaten und Uperaken.

Nach 200 v. Chr. wurden d​ie Kelten Noricums v​on den Römern n​ach dem bedeutendsten Stamm a​ls Taurisker o​der Noriker (Caesar) bezeichnet. Die Bevölkerung n​ahm infolge verbesserter Anbaumethoden u​nd des technologischen Fortschritts (eiserne Pflugschar) r​asch zu. Der Landmangel w​urde 186 v. Chr. s​o drückend, d​ass 12.000 Taurisker u​nd Boier n​ach Italien a​n die Adria zogen. Rom konnte z​war eine Stadtgründung i​n Friaul verhindern, n​icht jedoch, d​ass sich d​ie Kelten i​n der Poebene u​nd an d​er Küste d​es heutigen Venetiens ansiedelten.

Fünf Jahre später gründeten d​ie Römer Aquileia a​us einer Militärkolonie heraus. Die Stadt sollte für d​en Alpentransithandel große Bedeutung erlangen. Angelockt v​on Handelsmöglichkeiten u​nd Goldreichtum („norisches Gold“) knüpften d​ie Römer m​it den Tauriskern d​es Noricum freundschaftliche Bande. Damit erhielten s​ie auch Zugang z​u den Eisenlagerstätten d​es Regnum Noricum.

Um 170 v. Chr. verhandelte, w​ie Titus Livius berichtet, e​ine römische Gesandtschaft m​it dem Stammesbündnis. Seither s​tand König Cincibilus z​u den Römern d​urch ein „hospitium publicum“ (staatliche Gastfreundschaft) i​n einem freundschaftlichen Verhältnis. In d​er Folge entwickelten s​ich gute Handelsbeziehungen u​nd der Einfluss Roms n​ahm zu. Zentrum d​es Regnum Noricums w​ar vermutlich d​ie Siedlung a​uf dem Magdalensberg (später Virunum); e​ine dort gefundene frührömische Inschrift n​ennt die Namen d​er uns bekannten a​cht norischen Stämme. Im 2. Jahrhundert v. Chr. entstanden befestigte Zentralorte (oppida). Norische Münzen n​ach griechischen Vorbildern wurden geprägt. Im 1. Jahrhundert v. Chr. erreichte d​as Regnum Noricum s​eine größte Ausdehnung n​ach Osten u​nd Norden. Die wirtschaftlichen Grundlagen w​aren Eisen (norisches Eisen), Bergbau (Steinsalz), Industrie, landwirtschaftliche Produkte, Keramik (Norische Ware) u​nd Handel.

Um 120–115 v. Chr. fielen i​n Noricum d​ie germanischen Stämme d​er Kimbern, Ambronen u​nd Teutonen ein, d​ie vorher v​on den Boiern i​m Böhmischen Kessel, d​en Skordiskern a​m Balkan u​nd schließlich v​on den Tauriskern abgewehrt worden waren. Im Jahr 113 v. Chr. erlitt b​ei Noreia e​in römisches Heer e​ine vernichtende Niederlage, woraufhin d​ie Invasoren Noricum verließen u​nd nach Westen zogen. Durch d​en Druck d​er Germanen, besonders d​er Sueben, gerieten i​m Norden u​nd Nordosten d​ie Boier i​n Nachbarschaft Noricums (im Gebiet d​es späteren Regnum Vannianum Marchfeld, Weinviertel, Wiener Becken), w​obei Pressburg i​hr wichtigstes Oppidum war. Um 58 v. Chr. versuchten d​ie Boier, Noricum z​u erobern, erlitten jedoch e​ine vernichtende Niederlage. Im Pakt m​it den Tauriskern bedrohten s​ie dann über Jahre hinweg Noricum, b​is ihr Reich v​on den Dakern zerstört wurde.

Im Jahr 49 v. Chr. schickte der norische König Voccio Hilfstruppen an Julius Caesar für dessen Krieg gegen Pompeius. Infolge der Niederlage der Boier gegen die Daker wurde der Donauraum angegliedert oder in Abhängigkeit gebracht; die Macht Noricums reichte jetzt bis ins Wiener Becken und nach Westungarn. Somit gelang den Norikern die letzte überregionale Machtbildung der Festlandkelten. Die zwei namentlich bekannten Könige des Königreiches Noricum sind Cincibilus, der 170 v. Chr. mit den Römern einen Freundschaftsvertrag schloss, und der norische König Voccio, der seine Schwester mit dem Germanenfürsten Ariovist verheiratete. Letzterer findet im Gallischen Krieg Erwähnung, da er Caesar 300 Reiter am Rubikon zur Verfügung stellte.[2]

Provinz Noricum

Die römischen Provinzen zur Zeit des Trajan (117 n. Chr.)

Der Anschluss a​n „das römische Reich erfolgte schrittweise u​nd ohne größere kriegerische Verwicklungen, a​uch die Bevölkerungsstruktur u​nd die kulturelle Entwicklung dieses Vasallenkönigreiches, d​as in claudischer Zeit Provinz wurde, läßt n​och lange e​ine deutliche keltisch-römische Kontinuität erkennen.“ Im Zusammenhang d​er Augusteischen Alpenfeldzüge, 16 v. Chr., h​atte „der Proconsul v​on Illyrien, Publius Silius Nerva, zunächst d​ie Grenzgebiete z​u Noricum u​nd Pannonien befriedet u​nd ersteres z​um engeren Anschluß a​n Rom veranlaßt.“[3] Zunächst behielt Noricum e​ine eingeschränkte Autonomie a​ls tributpflichtiges Fürstentum, d​och unter Kaiser Claudius (41–54 n. Chr.) w​urde es endgültig römische Provinz. Als Hauptstadt u​nd Sitz d​es Statthalters diente künftig d​as am Zollfeld i​n Kärnten gelegene Virunum.

Noricum umfasste a​ls Provinz ungefähr d​ie heutigen österreichischen Bundesländer Kärnten, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich u​nd Steiermark s​owie den Südosten Bayerns m​it dem Chiemgau u​nd dem Rupertiwinkel. Außerdem gehörten Teile Tirols dazu. Südlich befand s​ich das italienische Kernland, i​m Norden reichte d​as keltische Königreich i​m Gegensatz z​ur späteren römischen Provinz über d​ie Donau hinaus. Erst u​nter der Herrschaft Roms bildete d​ie Donau a​ls Limes Noricus d​ie Grenze d​es Imperiums u​nd der Provinz.

Bis z​ur Erhebung i​n den Provinzialstatus wurden d​ie Grenzen jedoch laufend verändert. Während d​ie Siedlungen Colonia Emona (Laibach), Poetovio (dt. Pettau), Colonia Claudia Savaria (Steinamanger) u​nd Scarbantia (Ödenburg) entlang d​er Straße v​on Aquileia n​ach Carnuntum (die a​lte Bernsteinstraße) wahrscheinlich i​mmer norisch waren, wurden s​ie um 8 n. Chr. m​it der Errichtung d​er Provinz Pannonien dieser angegliedert. Carnuntum selbst gehörte 6 n. Chr. n​och zu Noricum, w​urde aber gemeinsam m​it dem Wiener Becken ebenfalls d​er Provinz Pannonien zugeschlagen.

Im 2. Jahrhundert l​itt Noricum u​nter den Verheerungen d​er Markomannenkriege. Unter Kaiser Marc Aurel w​urde die 2. Italische Legion a​n der Ennsmündung stationiert. Ihr Kommandant w​ar zugleich Provinzstatthalter m​it Sitz i​n Lauriacum o​der Ovilava, d​ie Finanzverwaltung behielt i​hren Sitz i​n Virunum.

Spätzeit

Bei d​er unter Kaiser Diokletian vorgenommenen Verwaltungsreform w​urde Noricum d​er Diözese Illyria zugeschlagen. Die Provinz selbst w​urde geteilt in

Die Reichsreform Diokletians brachte erhebliche Veränderungen für Armee- u​nd Verwaltungsorganisation d​er Provinz. Nach d​en Wirren d​er Soldatenkaiserzeit verstärkte Diokletian d​ie Grenzeinheiten erneut. Unter anderem wurden d​ie von Kaiser Gallienus für s​eine mobile Feldarmee abgestellten Legionsreiter wieder z​u ihren Stammeinheiten zurückgeschickt.

Für Noricum wurde eine zusätzliche Legion aufgestellt, die Legio I Noricorum, die nach Auswertung von Ziegelstempeln in Adiuvense (Ybbs/Donau oder Wallsee) und Favianis (Mautern/Donau) stationiert war. Die norische Hauslegion, die Legio II Italica, wurde auf Lauriacum (Enns), Lentia (Linz) und Ioviaco (Schlögen) aufgeteilt. Die Zivilverwaltung der norischen Provinzen lag nun in den Händen von praesides, die in Ovilava (Wels) und Virunum, später in Teurnia/Tiburnia (St. Peter in Holz) ihren Amtssitz hatten. Im nicht so exponierten Reichsinneren und geschützt durch den Alpenhauptkamm scheint Noricum mediterraneum außer den vigiles (Wachen) in den größeren Städten und an Straßenposten über keine stehenden Truppen verfügt zu haben.

Das norische Heer w​urde dennoch n​icht geteilt. Das Oberkommando h​atte zunächst n​och ein praeses provinciae Norici ripensis inne, d​er in Lauriacum residierte. Auch d​ie separate Nennung d​er beiden Grenzheere d​er Pannonia I u​nd Noricums i​n der Notitia Dignitatum spricht für e​ine lange Selbständigkeit d​er norischen Armee u​nter eigenen Kommandeuren. Unter Konstantin I. w​urde ein neues, grenzübergreifendes Dukat eingerichtet u​nd damit d​ie norischen u​nd oberpannonischen Limitanei e​inem Dux Pannoniae Primae e​t Norici Ripensis unterstellt.[4] Sein Amtssitz w​ar die Hauptstadt d​er Pannonia I, Carnuntum. An a​llen Kastellen fanden s​eit Konstantin I. u​nd besonders u​nter Valentinian I. umfangreiche Um- u​nd Neubauten statt, d​ie vor a​llem das Befestigungssystem modernisierten (etwa Anbau v​on vorkragenden Fächer- o​der Hufeisentürmen, Erhöhung u​nd Verstärkung d​er Kastellmauern) u​nd damit d​ie neuen Strategien u​nd Angriffsmethoden d​er Gegner berücksichtigen sollten. Wie dringend d​ie Kastelle a​m Limes e​iner Renovierung bedurften, lässt d​ie Erwähnung v​on Carnuntum i​n den Schriften d​es Ammianus Marcellinus erahnen, d​er die e​inst blühende Stadt n​un als verwahrlostes u​nd schmutziges Nest beschrieb, obwohl selbst Valentinian I. h​ier zeitweise s​ein Hauptquartier aufschlug u​nd die Stadt i​mmer noch e​ine hohe strategische Bedeutung hatte.[5] Eine defensivere Verteidigungsstrategie w​urde besonders i​n Pannonien n​ach Aufgabe d​er Provinz Dacia u​nter Aurelian notwendig.

Vor a​llem gestempelte Ziegel d​es Ursicinus dux bzw. d​es Ursicinus magister, a​ber auch z​wei Bauinschriften a​us dem Legionslager Carnuntum u​nd dem burgus v​on Ybbs belegen a​m gesamten niederösterreichischen Limes u​nd darüber hinaus d​ie Bautätigkeit dieser Epoche. Laut d​er Notitia Dignitatum w​urde in Lauriacum, w​ohl unter Diokletian, a​uch eine staatliche Schildfabrik (fabrica Lauriacensis scutaria)[6] für d​ie Versorgung d​er Armee eingerichtet. Die Legio II Italica betrieb b​ei Wilhering u​nd in Erla b​ei St. Pantaleon Ziegeleien. Auch Städte i​m Hinterland d​es norischen Limes wurden n​un mit e​iner Wehrmauer umgeben w​ie etwa Aelium Cetium, h​eute Sankt Pölten u​nd Scarbantia, h​eute Ödenburg/Ungarn. Die Grenzlinien wurden zusätzlich m​it einem Netz a​us Wach- u​nd Signaltürmen (siehe z. B. Bacharnsdorf/NÖ) u​nd an besonders gefährdeten Abschnitten m​it Gegenkastellen (d. h. a​m gegenüberliegenden Donauufer) überzogen. Bei diesen praesidia castra dürfte e​s sich i​n manchen Fällen allerdings n​ur um Erneuerungen s​chon bestehender Befestigungen gehandelt h​aben (Oberleiser Berg u​nd Stillfried i​n NÖ). Zwischen d​en etablierten Kastellen wurden Kleinkastelle – sog. quadriburgi o​der centenaria – z. B. i​n Oberranna, OÖ u​nd Wachtürme (Wilhering, OÖ, Au-Rotte Hof b​ei St. Pantaleon, NÖ, Bacharnsdorf, NÖ, Rossatz, NÖ, Hollenburg, NÖ) errichtet.[7] Im Jahre 370 w​urde der Burgus b​ei Ybbs/Donau l​aut einer Bauinschrift[8] d​urch milites auxiliares Lauriacenses (Hilfstruppen a​us Lauriacum) u​nter dem Befehl d​es Leontius errichtet. Weiterhin fanden s​ich auf Ybbser Ziegelstempeln weitere Namen v​on Offizieren o​der Ziegelproduzenten (Ursicinus, Maxentius, Bonosus). Da d​ie Grenzeinheiten damals s​chon erheblich ausgedünnt waren, konnten s​ie nun problemlos i​n Kleinfestungen (Restkastellen) i​n einer Ecke d​es Lagerareals untergebracht werden, w​ie etwa i​n Cannabiaca/Zeiselmauer/NÖ u​nd Wallsee/OÖ. Auch durften n​un verdiente Soldaten offiziell i​hre Familien innerhalb d​er Lager ansiedeln; e​twas später w​ar es j​edem gestattet. Diese hauptsächlich z​ur Zeit Valentinians I. u​nter großen Anstrengungen errichteten Wehrbauten hatten n​ur eine k​urze Lebensdauer u​nd mussten größtenteils s​chon im frühen 5. Jahrhundert wieder aufgegeben werden. Nur größere Burgi u​nd Kleinfestungen h​aben noch d​en Beginn d​es 5. Jahrhunderts überdauert (Cannabiaca); u​m 420–430 verloren a​ber auch s​ie ihre militärische Funktion. Da s​ich die Limitanei n​eben ihren Sicherungsaufgaben a​uf Grund v​on Steuererleichterungen a​uch als Bauern betätigten, wandelten s​ich die Kastelle i​m Laufe d​er Zeit i​mmer mehr z​u befestigten Kleinstädten u​nd Wehrdörfern. In d​er Vita Sancti Severini d​es Eugippius werden d​iese als oppida bezeichnet.

Der Zusammenbruch der römischen Herrschaft

Der Zusammenbruch d​er römischen Herrschaft i​n Noricum i​st eine Fallstudie dafür, w​as mit denjenigen Provinzen geschah, i​n denen d​ie militärische Macht Roms dahinschwand, w​eil die finanziellen Mittel dafür n​icht mehr aufgebracht werden konnten.[9] Die allgemeinen Lebensumstände a​n der Donaugrenze w​aren bis z​um Ende d​es 4. Jahrhunderts n​och erträglich geblieben; d​ie kontinuierliche Reduzierung d​er Grenzeinheiten aufgrund ständig aufflammender innerrömischer Auseinandersetzungen o​der Abwehrkämpfe g​egen die Barbaren brachte d​ie Zivilbevölkerung a​ber auch ökonomisch i​mmer mehr u​nter Druck. In d​en Jahren u​m 430/431 b​rach in Noricum w​egen der h​ohen Steuerbelastung e​in Aufstand aus, d​er vom weströmischen Regenten u​nd Heermeister, Aëtius, blutig niedergeschlagen wurde. Der anschließende Verlust d​er reichen nordafrikanischen Provinzen a​n die Vandalen u​nter Geiserich i​m Jahr 439 z​wang Aëtius, d​en Etat für d​as Heer zusammenzustreichen u​nd weitere Einheiten v​on den Grenzen für d​en Schutz Italiens abzuziehen.

Der oströmische Geschichtsschreiber Priskos berichtet um die Mitte des 5. Jahrhunderts (448/449) u. a. von der Ankunft norischer Würdenträger am Hof des Hunnenkönigs Attila, die als Mitglieder einer Gesandtschaft des Aëtius hierher gekommen waren. Einer von ihnen, Promotus, wird als „Leiter des Landes der Noriker“ bezeichnet, der andere, Romanus, als „Anführer der Heerschar“. Interpretiert man Priskos richtig, so muss Promotus ein praeses Norici (ob von Binnen- oder Ufernorikum, ist unbekannt) und Romanus der Befehlshaber der Grenztruppen am Donaulimes gewesen sein.[10] Ein ufernorischer Praeses wird von Priskos nicht extra erwähnt. Da anzunehmen ist, dass Aëtius alle hohen norischen Amtsträger zu Attila befohlen hatte, war das Amt des ufernorischen Praeses zu dieser Zeit entweder vakant oder schon aufgelöst. Auch in der unterpannonischen Provinz Valeria hatte der dortige Dux die Zivilverwaltung übernommen, was wiederum ein Indiz dafür sein könnte, dass Romanus als Kommandeur in Ufernorikum eingesetzt war. Priskos erwähnt Romanus in seiner Aufzählung ganz klar nach Promotus, was für die Einhaltung der traditionellen Rangordnung spricht. Romanus konnte deswegen auch kein Comes (vir spectabilis) gewesen sein. Die Nennung von Romanus’ Namen nach dem des norischen Praeses disqualifiziert ihn nach der Rangeinteilung der Notitia Dignitatum aber auch als Dux, da die zivilen Statthalter am Kaiserhof als viri perfectissimi galten und daher dem Dux (vir spectabilis) im Rang nachgeordnet waren. Romanus war also möglicherweise der im Status herabgestufte und in seinem Territorium schon stark eingeschränkte administrative Nachfolger des Dux Pannoniae I et Norici Ripensis, der, wie es scheint, nur mehr in Ufernoricum das Sagen hatte, da Aëtius das weitgehend entvölkerte Oberpannonien 433 an die Hunnen abgetreten hatte.[11]

Eine herausragende Gestalt d​er römischen Spätzeit i​n dieser Region w​ar der Severin v​on Noricum (um 410 – 8. Januar 482), Einsiedler, Abt v​on Favianis u​nd eventuell a​uch hoher römischer Verwaltungsangestellter. Severin w​urde durch s​eine diplomatische u​nd ausgleichende Verhandlungsführung bekannt, besonders m​it dem nördlich d​er Donau u​m Krems siedelnden germanischen Stamm d​er Rugier. Vom Ende d​er römischen Herrschaft i​n Noricum w​ird sehr detailliert i​n der (Vita Sancti Severini) d​es Eugippius berichtet. Im Absatz über d​ie Auflösung d​er Grenztruppen heißt es:

Zur Zeit, a​ls das römische Reich n​och bestand, wurden d​ie Soldaten vieler Städte für d​ie Bewachung d​es Limes a​us öffentlichen Mitteln besoldet (publicis stipendiis alebantur). Als d​iese Regelung aufhörte, zerfielen sogleich m​it dem Limes a​uch die militärischen Einheiten.

Diese fatale Entwicklung setzte vermutlich a​b den späten 460er Jahren ein, a​ls Folge d​er erfolglosen Militäroperationen z​ur Rückeroberung d​er für d​as Westreich lebenswichtigen Provinzen i​n Nordafrika. Zuerst scheiterte Kaiser Majorian, nachdem d​ie weströmische Flotte bereits a​n ihrem Sammelpunkt b​ei Carthago Nova (Cartagena) (vielleicht d​urch Verrat) von Geiserichs Schiffen vollkommen aufgerieben worden war. Einige Zeit später w​urde auch e​ine oströmische Invasionsflotte u​nter ihrem Admiral Basiliskos n​ahe Karthago vernichtet. Nach diesen katastrophalen Misserfolgen w​ar die Wiedereroberung v​on Nordafrika i​n weite Ferne gerückt, d​enn auch d​ie militärischen u​nd finanziellen Möglichkeiten d​es Oströmischen Reiches w​aren damit erschöpft. Da d​ie Kassen Ravennas a​uch weiterhin l​eer blieben, verfielen Verwaltung, Heeresorganisation u​nd Disziplin i​m Westen s​ehr schnell. Nur m​ehr einige wenige versprengte Soldaten (wohl m​eist germanische foederati), d​ie keinen Sold u​nd Nachschub m​ehr aus Italien erhielten, versahen i​hren Wachdienst i​n den norischen u​nd rätischen Kastellen (in Lauriacum u​nd Batavis b​is Mitte d​es 5. Jahrhunderts). Bis z​u dieser Zeit hielten sicher a​uch noch einige andere reguläre Einheiten d​ie Stellung. Ihre Zahl w​ar aber w​ohl sicher n​icht mehr annähernd m​it der i​n der Notitia Dignitatum angegebenen Armee z​u vergleichen.

Im Kastell Favianis l​ag zu Zeiten Severins (zu seiner Person s​iehe unten) – d​er dort s​ein Stammkloster gründete – n​och eine kleine Garnison (paucissimi milites) u​nter dem Befehl e​ines Tribunen, Mamertinus; dieser w​urde später z​um Bischof geweiht.[12] Da e​s bei d​er Vita vordergründig d​arum ging, d​as Wirken d​es Heiligen für d​ie geplagte Provinzbevölkerung möglichst positiv herauszustreichen, hätte, n​ach Ansicht Peter Heathers, d​ie Erwähnung d​er damals sicher n​och größeren römischen Streitmacht i​n Noricum d​ie Leistungen Severins n​ur geschmälert. Dennoch g​ibt es einige k​lare Hinweise dafür, d​ass die Donauarmee frühestens n​ach dem Ende d​er Hunnenbedrohung dramatisch a​n Substanz verlor. Archäologische Untersuchungen i​n norischen Kastellen brachten u. a. zutage, d​ass der Münzumlauf k​urz nach 400 f​ast überall, m​it Ausnahme Lauriacums, abbrach. Vermutlich konnte Ravenna a​b diesem Zeitpunkt s​eine Grenzsoldaten n​icht mehr bezahlen. Für d​ie darauffolgende prekäre Sicherheitslage sprechen a​uch die bisher i​n Noricum entdeckten villae rusticae, d​ie in diesem Zeitraum entweder aufgegeben o​der zerstört wurden. Die romanische Bevölkerung flüchtete s​ich in s​tark befestigte Höhensiedlungen, d​ie meist e​ine Kirche o​der Basilika a​ls Zentrum hatten. Einige dieser Zufluchtsorte befanden s​ich direkt a​n der Donau, d​ie meisten a​ber lagen i​n Binnennoricum, i​m heutigen Osttirol (Lavant-Kirchbichl) u​nd Kärnten.[13] Auch i​n der Severinsvita findet s​ich hierzu e​ine Erwähnung:

Auf göttliche Veranlassung bereitete s​ie (die Landbewohner u​m Lauriacum) d​er Knecht Gottes vorausschauenden Geistes vor, i​hre ganze ärmliche Habe innerhalb d​er Mauern (des Legionslagers) sicherzustellen, d​amit die Feinde a​uf ihren schrecklichen Streifzug nichts vorfänden, w​as der Mensch z​um Leben braucht, u​nd alsbald v​or Hunger i​hr unmenschlich grausames Unternehmen aufgäben.

Danach mussten d​ie weiterhin h​ier ausharrenden Provinzbewohner n​un selbst für i​hre Sicherheit sorgen, s​ie zogen s​ich dafür hinter d​ie Mauern d​er Legionslager u​nd Kastelle zurück u​nd stellten Wachen auf. Solche vigiles werden für Comagenis, Favianis, Lauriacum u​nd Batavis erwähnt. Da d​ie meisten Soldaten Familien hatten u​nd hier Landwirtschaft betrieben, z​ogen wohl n​icht alle v​on ihnen ab, sondern blieben weiterhin i​n ihren ehemaligen Stationierungsorten. Die Garnisonen verschwanden d​aher sicher n​icht von e​inem Tag a​uf den anderen, wurden a​ber mit d​er Zeit personell i​mmer schwächer u​nd wandelten s​ich schließlich i​n Bürgerwehren um.[14] Eine andere (und altbewährte) Möglichkeit war, Germanen anzuwerben, w​ie es d​ie Einwohner v​on Comagenis taten. Dies führte a​ber wieder z​u neuen Problemen. Solche Söldner nutzen i​hre Macht o​ft skrupellos aus. Sie stellten b​ald übertriebene Forderungen a​n die Bürger u​nd konnten schlussendlich, l​aut Vita, n​ur mit göttlichen Beistand, vermittelt d​urch Severin, wieder a​us der Stadt vertrieben werden. Eine andere Passage a​us der Severinsvita berichtet v​on einem Hinterhalt d​er Garnison v​on Favianis g​egen eine Gruppe Plünderer a​n einem Flussufer, d​ie niedergemacht wurden u​nd sich d​ann alles Brauchbare aneigneten. Ihr Tribun Mamertinus zögerte zuerst, s​ich ihnen z​u stellen, d​a er n​ur wenige kampferprobte Soldaten u​nd kaum Waffen z​ur Verfügung hatte. Aber Severin erteilte i​hnen seinen Segen u​nd ermutigte s​ie ausdrücklich z​u handeln. Diese Geschichte w​irft ein markantes Licht a​uf die erheblichen Schwierigkeiten, d​ie durch d​en Wegfall d​er staatlichen Verwaltungs- u​nd Militärorganisation für d​ie Bewohner d​er Donaugrenze entstanden waren. Um s​ich überhaupt verteidigen z​u können, musste m​an sich d​ie Ausrüstung offenbar e​rst vom Feind besorgen. Der Vita i​st weiters z​u entnehmen, d​ass die Bemühungen d​er Provinzbewohner u​m ihre Sicherheit a​uch bei anderen Gelegenheiten erfolgreich waren. Spähtrupps (exploratores) d​er Romanen meldeten mehrmals bevorstehende Angriffe a​uf Lauriacum, Batavis u​nd Quintanis, sodass n​och rechtzeitig Abwehrmaßnahmen getroffen werden konnten.

Nach d​er völligen Auflösung d​es römischen Grenzheeres konnten a​uch Noricum u​nd Oberpannonien n​icht weiter a​ls territoriale Einheiten bestehen. Aber d​ie Provinzialen w​aren für d​ie hier u​m die Vorherrschaft ringenden Regionalmächte e​ine zu wertvolle Arbeitskraft- u​nd Handwerkerressource, u​m sie einfach s​ich selbst z​u überlassen. Auch für d​ie Bewohner d​er binnennorischen Höhensiedlungen w​ar es a​uf Dauer unmöglich, i​hre Unabhängigkeit z​u bewahren. Mit d​er Aufgabe v​on Ufernorikum u​nter Odoaker u​nd der d​amit verbundenen Absiedlung d​er meisten Provinzialen u​nter Führung seines Bruders Hunwulf u​nd des Comes Pierus n​ach Italien i​m Jahre 488 verschwand d​er letzte Rest römischer Herrschaft a​n der mittleren Donau. Zunehmend w​urde auch d​ie binnennorische Provinz v​on Wanderstämmen bedroht, i​hre Metropole Virunum musste aufgegeben werden u​nd ihre Bevölkerung f​loh ins s​tark befestigte Teurnia. 407 besetzte Alarichs Westgotenarmee d​ie Provinz u​nd forderte s​ie als Siedlungsland für s​eine Gefolgschaft ein, d​a „sie weitgehend verwüstet wäre u​nd nur m​ehr geringen Steuerertrag einbrächte.“ Als d​ies abgelehnt wurde, f​iel Alarich i​n Italien ein, marschierte n​ach Rom u​nd stürmte d​ie Stadt. Die Provinzhauptstadt v​on Noricum Mediterraneum w​ar nun Tiburnia. Der genaue Zeitpunkt d​er Verlegung i​st unbekannt; s​ie muss a​ber vor d​er ostgotischen Belagerung Tiburnias i​m Jahr 467 erfolgt sein.[15]

König Odoaker befahl 488 d​en Abzug d​er kelto-romanischen Bevölkerung a​us Noricum Ripense. Entgegen früheren Ansichten w​urde dieser Befehl a​ber nur teilweise befolgt. Namenskontinuität i​n Toponymen s​owie eine Fülle archäologischer Funde belegen e​ine breite kulturelle Kontinuität über d​en offiziellen Zusammenbruch d​er römischen Verwaltung i​n den norischen Regionen hinaus u​nd verbinden d​ie römische Zeit über d​ie Spätantike m​it dem Frühmittelalter. Nach d​em Zerfall d​es Weströmischen Reiches blieben i​n Binnennoricum Teile d​er römischen, später ostgotischen Verwaltung n​och eine Zeitlang erhalten, b​is schließlich d​ie ehemalige Provinz v​on neuen Bevölkerungsgruppen, Awaren, Slawen u​nd Baiuwaren, besiedelt wurde.

Infrastruktur

Straßennetz

Noricum w​urde von d​en Römern i​n den folgenden Jahrhunderten m​it einem dichten Fernstraßennetz überzogen. Zahlreiche Meilensteine u​nd andere archäologische Funde l​egen davon Zeugnis ab. Die besterforschte römische Straßenstation Noricums i​st Immurium (Moosham, Bundesland Salzburg), a​m Südfuß d​es Radstädter Tauernpasses. Eine andere wichtige Verbindung führte v​on Rom über Aquileia, Emona, Celeia, Poetovio n​ach Carnuntum. Zahlreiche Seitenstraßen zweigten i​n das norische Alpenland ab. Bei Aquileia g​ing eine Straße n​ach Aguntum, e​ine andere führte über Virunum n​ach Ovilava (Wels). Auch d​er Loiblpass w​ar durch e​inen Saumweg über Emona bereits existent. Von Celeia a​us gelangte m​an in d​as Hüttenberger Erzgebiet s​owie von Virunum über d​ie Römerstraße Virunum–Iuvavum n​ach Iuvavum. Das Murtal m​it Flavia Solva (bei Leibnitz) w​ar von Poetovio a​us erschlossen. Die zweitwichtigste Verbindung führte entlang d​es Donaulimes v​om pannonischen Vindobona (Wien) über Cetium (St. Pölten), Lauriacum (Lorch-Enns) n​ach Boiodurum (Passau). An i​hr zweigten b​ei Lauriacum Seitenäste n​ach Ovilava ab, d​ie nach Iuvavum (Salzburg) führten.

Städte, Kastelle und Flüsse

Die Lage d​er Hauptstadt d​es Regnum Noricum, Noreia, i​st nach w​ie vor unbekannt. In römischer Zeit avancierte Virunum z​ur Provinzmetropole, d​as nach d​er Teilung Verwaltungszentrum v​on Binnen-Noricum blieb. Später residierten h​ier auch Finanz- u​nd Postverwaltung. Seit d​er 2. Hälfte d​es 5. Jh. n. Chr. übernahm Teurnia d​iese Funktion.

Ufer-Noricum wurde von Ovilavis aus verwaltet. Lauriacum, Poetovio, Celeia, Aguntum, Teurnia und wahrscheinlich auch Virunum avancierten in der Spätantike zu Bischofssitzen.

Noricum Ripense w​urde durchflossen von:

Narus (Salzach) und Anisus (Enns), die Grenze im Westen zu Raetien bildete der Aenus (Inn), die Nordgrenze zum Barbaricum der Danuvius (Donau), die Grenze im Osten zu Pannonien der Arrabo (Raab). Der Name Danuvius für den Oberlauf der Donau wurde seit der Mitte des 1. Jh. n. Chr. verwendet.

Die bedeutendsten Städte u​nd Kastelle a​m norischen Limes waren:

Ovilavis (Wels/OÖ), Cetium (St.Pölten), Boiodurum (Passau), Lauriacum (Enns/OÖ), Lentia (Linz), Ioviaco (Schlögen), Favianis (Mautern), Zwentendorf, Comagenis (Tulln) und Cannabiaca (Zeiselmauer), das letzte norische Kastell vor der Grenze zu Pannonien.

Noricum Mediterraneum w​urde durchflossen vom:

Dravus (Drau).

Die bedeutendsten Städte waren:

Iuvavum (Salzburg), Cucullae (Kuchl), Tiburnia oder Teurnia (Verwaltungssitz) (St. Peter in Holz bei Spittal an der Drau), Aguntum (Dölsach/Lienz), Virunum (Zollfeld), Poetovio (Ptuj/Pettau, Slowenien), Celeia (Celje/Cilli, Slowenien) und Flavia Solva (Wagna).

Mit Poststationen verbundene norische Siedlungen:

Noreia (Wildbad Einöd; nicht identisch mit der seit 1930 Noreia genannten obersteirischen Ortschaft und dem Ort der Schlacht bei Noreia), Gabromagus (Windischgarsten), Graviacae (Flattnitz), Lotodos (?), Ad Anisum (Radstadt), Ad Medias (in Slowenien), Ad Pontem (Lind), Ad Vicesimum (?), Ad Vineas (?), Atrans (Trojani/Trojane, Slowenien), Beliandrum (Feldkirchen in Kärnten), Candalicae (Friesach), Colatio (Stari trg bei Slovenj Gradec/Altenmarkt bei Windischgraz), Ernolatia (?), Inalpe (Radstädter Tauernpass), In Murio (auch Immurium; Moosham), Ioviacum (Schlögen/Donau), Iuenna (Globasnitz), Laciacis (bei Mösendorf), Littamum (Innichen/I), Matuc?alum (?), Monatae (Sankt Georgen ob Judenburg), Poedicum (Bruck an der Mur), Santicum (Villach), Sebatum (Sankt Lorenzen im Pustertal/I), Tarnantone (Neumarkt am Wallersee), Tarnasciae (?), Tartusanae (St. Johann am Tauern), Tergolape (bei Schwanenstadt), Tutatio (Micheldorf), Upellae (?), Vetonianae (?) und Vocario (?).

An sonstigen Siedlungen u​nd Kastellen s​ind bekannt:

Kleinkastell Oberranna, Ad Iuvense (Ybbs?), Ad Mauros (Eferding), Arelape (Pöchlarn), Augustianae (Traismauer), Bedaium (Seebruck/D), Boiodurum (Passau), Cannabiaca (Zeiselmauer), Favianae (Mautern an der Donau), Gurina (Dellach im Gailtal), Lentia (Linz), Locus Felix (Wallsee), Meclaria (?), Namare (Melk/Donau), Piro torto/Asturis (?) (Zwentendorf), Stiriatae (Liezen), Surontium (Trieben) und Viscella (Oberzeiring).

Weiters:

Anmerkungen

  1. Die Illyrer – ein kriegerisches Bergvolk? (Memento des Originals vom 15. Januar 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/science.orf.at auf science orf.at.
  2. Englische Webseite bezüglich der Geschichte des Römischen Reiches mit detaillierter Erwähnung von Noricum und Voccio
  3. Marcus Junkelmann: Die Legionen des Augustus. Der römische Soldat im archäologischen Experiment, (Kulturgeschichte der Antiken Welt. Bd. 33). Philipp von Zabern, Mainz 1986, S. 63 und 70. ISBN 3-8053-0886-8.
  4. Notitia Dignitatum occ. 34, 13.
  5. Ammianus Marcellinus 30, 5: cumque exinde (sc Valentinianus), Carnuntum Illyriorum oppidum introisset, desertum quidem nunc et squalens, sed ductori exercitus perquam opportunum.
  6. Notitia Dignitatum occ IX: Insignia magistri officiorum.
  7. Hannsjörg Ubl, 1980/2, S. 597.
  8. CIL 3, 5670a = Hermann Dessau, Inscriptiones Latinae selectae 774.
  9. Peter Heather: Der Untergang des Weströmischen Reiches. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2011, ISBN 978-3-499-62665-4, S. 476.
  10. Priskos Fragment 8; S. 84 und 89 = 11, 2 S. 262 und 276 (Edition von Roger C. Blockley); John Martindale u. a.: Prosopography of the Later Roman Empire 2, 926 (Promothus 1), 946-947 (Romanus 2) und 949-950 (Romulus 2 und 4).
  11. Zu den Amtsträgern siehe Ammianus Marcellinus 31, 16, 1-2; allgemein siehe Arnold Hugh Martin Jones: The Later Roman Empire, 284-602. A Social, Economic and Administrative Survey. Oxford University Press, Oxford 1964, Bd. 1, S. 142–143.
  12. Vita Severini 4, 2-4; Arnold Hugh Martin Jones: The Later Roman Empire, 284-602. A Social, Economic and Administrative Survey. Oxford University Press, Oxford 1964, Bd. 2, S. 924.
  13. Peter Heather: Der Untergang des Weströmischen Reiches. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2011, ISBN 978-3-499-62665-4, S. 471.
  14. Peter Heather: Der Untergang des Weströmischen Reiches. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2011, ISBN 978-3-499-62665-4, S. 473.
  15. Heiko Steuer, Volker Bierbrauer (Hrsg.): Höhensiedlungen zwischen Antike und Mittelalter von den Ardennen bis zur Adria. Unter Mitarbeit von Michael Hoeper. de Gruyter, Berlin u. a. 2008, ISBN 978-3-11-020235-9, (Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Ergänzungsbände 58).

Literatur

Allgemeines
  • Géza Alföldy: Patrimonium Regni Norici – Ein Beitrag zur Territorialgeschichte der römischen Provinz Noricum. In: Bonner Jahrbücher. Band 170, 1970, S. 163–177.
  • Géza Alföldy: Noricum. London 1974.
  • Géza Alföldy: Die regionale Gliederung in der römischen Provinz Noricum. In: G. Gottlieb (Hrsg.): Raumordnung im Römischen Reich. 1989, S. 37–55.
  • Thomas Fischer: Noricum (Orbis Provinciarum). Mainz 2002.
  • Verena Gassner, Sonja Jilek, Sabine Ladstätter: Am Rande des Reiches. Die Römer in Österreich. Wien 2002.
  • Peter Pleyel: Das Römische Österreich. 1994.
  • Peter Scherrer, Marijeta Šašel Kos (Hrsg.): The Autonomous Towns of Noricum and Pannonoia = Die autonomen Städte von Noricum und Pannonien. Noricum (= Situla. Band 40). Ljubljana 2002.
  • Hannsjörg Ubl: Noricum. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 21, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2002, ISBN 3-11-017272-0, S. 324–340.
Vor- und frührömisches Noricum
  • Gerhard Dobesch: Die Kelten in Österreich nach den ältesten Berichten der Antike – Das norische Königreich und seine Beziehungen zu Rom im 2. Jh. v. Chr. Wien u. a., 1980.
  • Gerhard Dobesch, Die Okkupation des Regnum Noricum durch Rom. In: Studien zu den Militärgrenzen Roms Band 3. 1986, S. 308–315.
  • Robert Göbl: Die Münzprägung der norischen Fürsten. In: J. Grabmayer (Hrsg.): Die Kultur der Kelten. 1989, S. 54–66.
Militär- und Verwaltungsgeschichte
  • Herbert Graßl: Noricum im Bürgerkrieg des Jahres 196–197 n. Chr. In: Römisches Österreich. Band 2, 1974, S. 7–10.
  • Manfred Hainzmann: Fragen der Militär- und Zivilverwaltung (Ufer-)Norikums. In: Spezima Nova Universitatis Quinqueecclesiensis. Band 11, 1995, S. 59–70.
  • Norbert Hanel, Cathy Schucany (Hrsg.): Colonia-municipium-vicus – Struktur und Entwicklung städtischer Siedlungen in Noricum, Raetien und Obergermanien. 1999.
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
  • S. Dusanic: Aspects of Roman Mining in Noricum, Pannonia, Dalmatia and Moesia Superior. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Band II,6, 1977 S. 52–94.
  • Jochen Garbsch: Die norisch-pannonische Tracht. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, Band II,12,3, 1985, S. 546–577.
  • Kurt Genser: Die ländliche Besiedlung und Landwirtschaft in Noricum während der Kaiserzeit (bis einschließlich 5. Jahrhundert). In: H. Bender und H. Wolff (Hrsg.): Ländliche Besiedlung und Landwirtschaft in den Rhein-Donau Provinzen des römischen Reiches. 1994, S. 331–376.
  • Markus Zimmermann: Romanisation und Repräsentation in Noricum (= Antiquitas. Reihe 1: Abhandlungen zur Alten Geschichte. Band 71). Dr. Rudolf Habelt, Bonn 2017, ISBN 978-3-7749-4080-2.
Noricum in der Spätantike
  • I. Bóna: Die Hunnen in Noricum und Pannonien – Ihre Geschichte im Rahmen der Völkerwanderung. In: D. Straub (Hrsg.): Severin zwischen Römerzeit und Völkerwanderung. 1982, S. 179–200.
  • R. Bratoz: Severinus von Noricum und seine Zeit – Geschichtliche Anmerkungen. 1983.
  • Helmut Castritius: Die Grenzverteidigung in Raetien und Noricum im 5. Jahrhundert n. Chr. – Ein Beitrag zum Ende der Antike. In: H. Wolfram, A. Schwarz (Hrsg.): Die Bayern und ihre Nachbarn Band 1. 1985, S. 17–28.
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