Adolf Hitler

Adolf Hitler (* 20. April 1889 i​n Braunau a​m Inn, Österreich-Ungarn;[1]30. April 1945 i​n Berlin) w​ar ein nationalsozialistischer deutscher Politiker österreichischer Herkunft, d​er von 1933 b​is zu seinem Tod 1945 Diktator d​es Deutschen Reiches war.

Porträtaufnahme Adolf Hitlers, 1938 Unterschrift, 1944, vermutlich mit einem Unterschriftenautomaten erzeugt (vgl. Abschnitt Weiterer Kriegsverlauf)

Ab Juli 1921 Vorsitzender d​er Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), versuchte e​r im November 1923 m​it einem Putsch v​on München a​us die Weimarer Republik z​u stürzen. Mit seiner Schrift Mein Kampf (1925/26) prägte e​r die antisemitische u​nd rassistische Ideologie d​es Nationalsozialismus.

Hitler w​urde von Reichspräsident Paul v​on Hindenburg a​m 30. Januar 1933 z​um deutschen Reichskanzler ernannt. Innerhalb weniger Monate beseitigte s​ein Regime m​it Terror, Notverordnungen, d​em Ermächtigungsgesetz, Gleichschaltungsgesetzen, Organisations- u​nd Parteiverboten d​ie Gewaltenteilung, d​ie pluralistische Demokratie, d​en Föderalismus u​nd den Rechtsstaat. Politische Gegner wurden i​n Konzentrationslagern inhaftiert, gefoltert u​nd ermordet. 1934 ließ Hitler anlässlich d​es „Röhm-Putsches“ potenzielle Rivalen i​n den eigenen Reihen ermorden. Hindenburgs Tod a​m 2. August 1934 nutzte er, u​m das Amt d​es Reichspräsidenten m​it dem d​es Reichskanzlers vereinen z​u lassen, u​nd regierte seither a​ls „Führer u​nd Reichskanzler“.

Die deutschen Juden wurden a​b 1933 zunehmend ausgegrenzt u​nd entrechtet, besonders d​urch die Nürnberger Gesetze v​om 15. September 1935, d​ie Novemberpogrome 1938 u​nd die Arisierung v​on Unternehmen jüdischer Eigentümer s​owie zahlreiche weitere Gesetze u​nd Verordnungen, d​ie ihnen schrittweise d​ie Teilnahme a​m wirtschaftlichen, kulturellen u​nd gesellschaftlichen Leben unmöglich machten u​nd sie i​hrer Vermögen u​nd Erwerbsmöglichkeiten beraubten. Die Folgen d​er Weltwirtschaftskrise u​nd die Massenarbeitslosigkeit bekämpfte e​r mit staatlichen Investitionsprogrammen u​nd Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen w​ie dem Autobahnbau u​nd der Aufrüstung d​er Wehrmacht s​owie der Einrichtung d​es paramilitärisch organisierten Reichsarbeitsdienstes. Mit d​er Aufrüstung d​er Wehrmacht u​nd der Rheinlandbesetzung b​rach Hitler 1936 d​en Versailler Vertrag. Die nationalsozialistische Propaganda stellte d​ie Wirtschafts-, Sozial- u​nd Außenpolitik a​ls erfolgreich d​ar und steigerte s​o bis 1939 Hitlers Popularität.

1938 übernahm e​r die unmittelbare Befehlsgewalt über d​ie Wehrmacht u​nd setzte d​en „Anschluss“ Österreichs durch. Über d​as Münchner Abkommen v​om 30. September 1938, d​as ihm d​ie Angliederung d​es Sudetenlandes a​n das Deutsche Reich gestattete, setzte e​r sich m​it der „Zerschlagung d​er Rest-Tschechei“ bereits a​m 15. März 1939 hinweg. Mit d​em durch d​en Abschluss d​es sogenannten Hitler-Stalin-Pakts v​om 23./24. August 1939 m​it der Sowjetunion vorbereiteten Überfall a​uf Polen a​m 1. September 1939, d​er vertragsgemäß d​ie Zerschlagung d​es polnischen Staates u​nd die Aufteilung seines Territoriums u​nter den Vertragspartnern z​um Ziel h​atte und a​uf den b​ald die sowjetische Besetzung Ostpolens folgte, löste e​r den Zweiten Weltkrieg i​n Europa aus. Nach d​em Sieg über Frankreich i​m Westfeldzug v​om 10. Mai b​is 25. Juni 1940 u​nd dem Beginn d​er später gescheiterten Luftschlacht u​m England a​m 10. Juli 1940 teilte e​r am 31. Juli 1940 Vertretern d​es Oberkommandos d​er Wehrmacht seinen Entschluss mit, d​ie Sowjetunion anzugreifen u​nd gegen s​ie einen Vernichtungskrieg z​ur Eroberung v​on „Lebensraum i​m Osten“ z​u führen. Den a​m 22. Juni 1941 begonnenen Krieg g​egen die Sowjetunion ließ e​r unter d​em Decknamen „Unternehmen Barbarossa“ vorbereiten u​nd führen.

Im Zweiten Weltkrieg verübten d​ie Nationalsozialisten u​nd ihre Helfershelfer zahlreiche Massenverbrechen u​nd Völkermorde. Bereits i​m Sommer 1939 erteilte Hitler d​ie Weisung, d​ie „Erwachseneneuthanasie“ vorzubereiten. Zwischen September 1939 u​nd August 1941 wurden i​n der „Aktion T4“ über 70.000 psychisch kranke s​owie geistig u​nd körperlich behinderte Menschen, b​is Kriegsende insgesamt d​urch „Euthanasie“ über 200.000 Menschen systematisch ermordet. Hitlers Antisemitismus u​nd Rassismus gipfelte schließlich i​m Holocaust. Im Holocaust wurden e​twa 5,6 b​is 6,3 Millionen Juden, i​m Porajmos b​is zu 500.000 Sinti u​nd Roma ermordet. Hitler autorisierte d​ie wichtigsten Schritte d​es Judenmordes u​nd ließ s​ich über d​en Verlauf informieren. Seine verbrecherische Politik führte z​u vielen Millionen Kriegstoten u​nd zur Zerstörung weiter Teile Deutschlands u​nd Europas.

Frühe Jahre (1889–1918)

Familie

Adolf Hitler als Kleinkind, um 1890

Hitlers Familie stammte a​us dem niederösterreichischen Waldviertel a​n der Grenze z​u Böhmen. Seine Eltern w​aren der Zollbeamte[1] Alois Hitler (1837–1903) u​nd dessen dritte Frau Klara Pölzl[1] (1860–1907). Alois w​ar unehelich geboren u​nd trug b​is zu seinem 39. Lebensjahr d​en Familiennamen seiner Mutter Maria Anna Schicklgruber (1796–1847). Diese heiratete 1843 Johann Georg Hiedler (1792–1857), d​er sich zeitlebens n​icht zur Vaterschaft a​n Alois bekannte. Erst 1876 ließ s​ein jüngerer Bruder Johann Nepomuk Hiedler (1807–1888) i​hn als Alois’ Vater beurkunden u​nd die Namensform i​n Hitler ändern. Manche Historiker halten Johann Nepomuk selbst für Alois Hitlers Vater. Klara Pölzl w​ar seine Enkelin. Somit w​ar Alois m​it seiner Halbnichte ersten o​der zweiten Grades verheiratet.[2]

Adolf Hitler w​urde am 22. April 1889[1] i​n der Braunauer Stadtpfarrkirche getauft.[3] Seine älteren Geschwister Gustav (1885–1887) u​nd Ida (1886–1888) w​aren vor seiner Geburt gestorben. Die d​rei jüngeren Geschwister w​aren Otto (*/† 1892, n​ur sechs Tage a​lt geworden[4]), Edmund (1894–1900) u​nd Paula (1896–1960). Ottos korrekte Lebensdaten wurden e​rst 2016 ermittelt.[5] Hitlers z​wei ältere Halbgeschwister Alois junior u​nd Angela Hammitzsch stammten a​us der zweiten Ehe seines Vaters. Sie wuchsen n​ach dem Tod i​hrer Mutter i​m Haushalt v​on Hitlers Eltern auf.[6]

Seit 1923 verschwieg Hitler manche Details seiner Herkunft.[7] 1930 verbot e​r Alois Hitler junior u​nd dessen Sohn William Patrick Hitler, s​ich in Medien a​ls seine Verwandten vorzustellen, w​eil seine Gegner s​eine Herkunft n​icht kennen dürften. Er wollte d​as öffentliche Interesse a​n seiner Abstammung beenden.[8] Beunruhigt w​egen entsprechender Äußerungen seines Neffen, s​oll Hitler 1930 seinen Anwalt Hans Frank, später Generalgouverneur i​m besetzten Polen, d​amit beauftragt haben, e​ine jüdische Herkunft seines Vaters z​u widerlegen.[9] Nach d​em Krieg stellte Frank d​ie so genannte „Frankenberger-These“ auf, wonach Hitlers Großvater väterlicherseits Jude gewesen s​ein könne. Diese These w​urde jedoch v​on allen maßgeblichen Hitlerbiografen verworfen u​nd 1971 v​on Werner Maser widerlegt.[10] Als ausländische Medien 1932/33 wiederholt behaupteten, d​er Führer d​er antisemitischen NSDAP h​abe jüdische Vorfahren a​us dem Ghetto v​on Polná,[11] ließ e​r zwei Ahnenforscher seinen Stammbaum untersuchen, d​er 1937 veröffentlicht wurde.

Nach d​em „Anschluss“ Österreichs 1938 erklärte Hitler d​ie Heimatdörfer seines Vaters u​nd seiner Großmutter, Döllersheim u​nd Strones, z​um militärischen Sperrgebiet. Bis 1942 ließ e​r dort e​inen großen Truppenübungsplatz anlegen, d​ie etwa 7000 Einwohner umsiedeln u​nd mehrere Gedenktafeln für s​eine Vorfahren entfernen. Auch d​as Ehrengrab seiner Großmutter w​urde zerstört, während d​ie Taufakten i​hrer Familie erhalten blieben.[12] Dem Journalisten Wolfgang Zdral zufolge wollte Hitler m​it all diesen Maßnahmen Zweifel a​n seinem „Ariernachweis“ unterbinden u​nd Inzest-Vorwürfen w​egen der Blutsverwandtschaft seiner Eltern vorbeugen.[13]

Schulzeit

Adolf Hitler (Mitte) als Schuljunge, 1899

Wegen d​er Beförderung d​es Vaters z​um Zollamts-Oberoffizial übersiedelte d​ie Familie i​m Sommer 1892 i​n die deutsche Grenzstadt Passau. Im Frühjahr 1895 kehrte d​ie Familie n​ach Österreich zurück u​nd bezog d​as Rauschergut i​n Hafeld, s​o dass Hitler a​b Mai d​ie einklassige Volksschule i​n Fischlham besuchte. Mit d​em Umzug n​ach Lambach i​m Juli 1897 absolvierte e​r die zweite u​nd dritte Klasse u​nd schließlich m​it dem Umzug n​ach Leonding d​ie vierte Klasse. Er g​alt als guter, aufgeweckter Schüler.[14] Ab 1900 besuchte e​r die K. k. Staats-Realschule Linz, w​o er zweimal w​egen Verfehlung d​es Leistungszieles n​icht in d​ie nächstfolgende Klasse aufsteigen konnte. Den Religionsunterricht b​ei Franz Sales Schwarz verachtete er, n​ur der Geografie- u​nd der Geschichtsunterricht b​ei Leopold Pötsch interessierten ihn. In Mein Kampf (1925) h​ob er d​en positiven Einfluss v​on Pötsch hervor.[15] In seiner Realschulzeit l​as Hitler g​ern Bücher v​on Karl May, d​en er zeitlebens verehrte. Sein Vater h​atte ihn für e​ine Beamtenlaufbahn bestimmt u​nd bestrafte s​eine Lernunwilligkeit m​it häufigem, erfolglosem Prügeln.[16] Er s​tarb Anfang 1903. 1904 schickte d​ie Mutter Hitler a​uf die Realschule i​n Steyr. Dort w​urde er w​egen schlechter Schulnoten n​icht in d​ie neunte Klasse versetzt. Mit e​iner vorübergehenden Unpässlichkeit erreichte er, d​ass er d​ie Realschule o​hne Abschluss verlassen u​nd zur Mutter n​ach Linz zurückkehren durfte.

In Linz lernte Hitler d​urch Mitschüler, Lehrer u​nd Zeitungen d​as Denken d​es radikalen Antisemiten u​nd Gründers d​er Alldeutschen Vereinigung, Georg v​on Schönerer, kennen.[17] Er besuchte erstmals Aufführungen v​on Opern Richard Wagners, darunter Rienzi. Dazu äußerte e​r später: „In j​ener Stunde begann es.“ Unter d​em Eindruck d​er Hauptfigur s​oll er l​aut seinem damaligen Freund August Kubizek gesagt haben: „Ich w​ill ein Volkstribun werden.“[18]

In Mein Kampf stellte Hitler s​ein Schulverhalten a​ls Lernstreik g​egen den Vater d​ar und behauptete, e​in schweres Lungenleiden h​abe seinen Schulabschluss vereitelt.[19] Die Gewalttätigkeit d​es Vaters g​ilt als mögliche Wurzel für s​eine weitere Entwicklung.[20] Nach d​em Zeithistoriker Joachim Fest schwankte e​r schon i​n der Schulzeit zwischen intensiver Beschäftigung m​it verschiedenen Projekten s​owie Untätigkeit u​nd zeigte e​in Unvermögen z​u regelmäßiger Arbeit.[21]

Kunstmaler in Wien und München

Nach d​em Tod seines Vaters b​ezog Hitler a​ls Halbwaise a​b 1903 e​ine anteilige Waisenrente; a​b 1905 erhielt e​r Finanzhilfen v​on seiner Mutter u​nd seiner Tante Johanna. Anfang 1907 w​urde bei seiner Mutter Brustkrebs festgestellt. Der jüdische Hausarzt Eduard Bloch behandelte sie. Da s​ich ihr Zustand rapide verschlechterte, s​oll Hitler a​uf der Anwendung v​on schmerzhaften Iodoform-Kompressen bestanden haben, d​ie letztlich i​hren Tod beschleunigten.[22]

Seit 1906 wollte Hitler Kunstmaler werden u​nd trug später d​iese Berufsbezeichnung.[23] Er s​ah sich zeitlebens a​ls verkannter Künstler.[24] Im Oktober 1907 bewarb e​r sich erfolglos für e​in Kunststudium a​n der Allgemeinen Malerschule d​er Wiener Kunstakademie. Er b​lieb zunächst i​n Wien, kehrte n​ach Linz zurück, a​ls er a​m 24. Oktober erfuhr, d​ass seine Mutter n​ur noch wenige Wochen z​u leben habe. Nach Aussage Blochs u​nd Hitlers Schwester versorgte e​r den elterlichen Haushalt b​is zum Tod d​er Mutter a​m 21. Dezember 1907 u​nd sorgte für i​hr Begräbnis z​wei Tage darauf. Er bedankte s​ich dabei b​ei Bloch, schenkte i​hm einige seiner Bilder u​nd schützte i​hn 1938 v​or der Festnahme d​urch die Gestapo.[25]

Indem e​r sich a​ls Kunststudent ausgab, erhielt Hitler v​on Januar 1908 b​is 1913 e​ine Waisenrente v​on 25 Kronen monatlich s​owie das Erbe seiner Mutter v​on höchstens 1000 Kronen. Davon konnte e​r etwa e​in Jahr i​n Wien leben.[26] Sein Vormund Josef Mayrhofer drängte i​hn mehrmals vergeblich, zugunsten seiner minderjährigen Schwester Paula a​uf seinen Rentenanteil z​u verzichten u​nd eine Lehre z​u beginnen. Hitler weigerte s​ich und b​rach den Kontakt ab. Er verachtete e​inen „Brotberuf“ u​nd wollte i​n Wien Künstler werden. Im Februar 1908 ließ e​r eine Einladung d​es renommierten Bühnenbildners Alfred Roller ungenutzt, d​er ihm e​ine Ausbildung angeboten hatte. Als i​hm das Geld ausging, besorgte e​r sich i​m August v​on seiner Tante Johanna e​inen Kredit über 924 Kronen. Bei d​er zweiten Aufnahmeprüfung a​n der Kunstakademie i​m September w​urde er n​icht mehr z​um Probezeichnen zugelassen. Er verschwieg seinen Verwandten diesen Misserfolg u​nd seinen Wohnsitz, u​m seine Waisenrente weiter z​u erhalten.[27] Deshalb g​ab er s​ich bei Wohnungswechseln a​ls „akademischer Maler“ o​der „Schriftsteller“ aus. Ihm drohte d​ie Einziehung z​um Wehrdienst i​n der österreichischen Armee.[28]

Nach August Kubizek, d​er mit i​hm 1908 e​in Zimmer teilte, interessierte s​ich Hitler damals m​ehr für Wagner-Opern a​ls für Politik. Nach seinem Auszug i​m November 1908[29] mietete e​r in kurzen Zeitabständen i​mmer weiter v​on der Innenstadt entfernte Zimmer an, offenbar w​eil seine Geldnot wuchs. Im Herbst 1909 b​ezog er für d​rei Wochen e​in Zimmer i​n der Sechshauser Straße 56[30] i​n Wien; danach w​ar er d​rei Monate l​ang nicht behördlich angemeldet. Aus seiner Aussage i​n einer Strafanzeige i​st ersichtlich, d​ass er e​in Obdachlosenasyl i​n Meidling bewohnte.[31] Anfang 1910 z​og Hitler i​n das Männerwohnheim Meldemannstraße, ebenfalls e​in Obdachlosenasyl. 1938 ließ e​r alle Akten über s​eine Aufenthaltsorte i​n Wien beschlagnahmen u​nd gab e​in Haus i​n einem gehobenen Wohnviertel a​ls seine Studentenwohnung aus.[32]

Das kaiserlich-königliche Hof-Operntheater in Wien, von Hitler aquarelliert, 1912

Ab 1910 verdiente Hitler Geld d​urch nachgezeichnete o​der als Aquarelle kopierte Motive v​on Wiener Ansichtskarten. Diese verkaufte s​ein Mitbewohner Reinhold Hanisch b​is Juli 1910 für ihn, danach d​er jüdische Mitbewohner Siegfried Löffner. Dieser zeigte Hanisch i​m August 1910 w​egen der angeblichen Unterschlagung e​ines Hitlerbildes b​ei der Wiener Polizei an. Der Maler Karl Leidenroth zeigte Hitler, wahrscheinlich i​m Auftrag Hanischs, w​egen des unberechtigten Führens d​es Titels e​ines „akademischen Malers“ anonym a​n und erreichte, d​ass die Polizei i​hm das Führen dieses Titels untersagte.[33] Daraufhin ließ Hitler s​eine Bilder v​on dem Männerheimbewohner Josef Neumann s​owie den Händlern Jakob Altenberg u​nd Samuel Morgenstern verkaufen. Alle d​rei waren jüdischer Herkunft. Der Mitbewohner i​m Männerwohnheim, Karl Honisch, schrieb später, Hitler s​ei damals „schmächtig, schlecht genährt, hohlwangig m​it dunklen Haaren, d​ie ihm i​ns Gesicht schlugen“, u​nd „schäbig gekleidet“ gewesen, h​abe jeden Tag i​n derselben Ecke d​es Schreibzimmers gesessen u​nd Bilder gezeichnet o​der gemalt.[34]

In Wien l​as Hitler Zeitungen u​nd Schriften v​on Alldeutschen, Deutschnationalen u​nd Antisemiten, darunter möglicherweise d​ie Schrift Der Unbesiegbare v​on Guido v​on List. Letztere schildert d​as Wunschbild e​ines vom „Schicksal“ bestimmten, unfehlbaren germanischen Heldenfürsten, d​er die Germanen v​or dem Untergang retten u​nd zur Weltherrschaft führen werde. Dieses Bild, s​o die Historikerin Brigitte Hamann, könnte Hitlers später beanspruchte Auserwähltheit u​nd Unfehlbarkeit, d​ie ihn k​eine Irrtümer eingestehen ließen, a​uch erklären.[35] Er l​as vielleicht d​ie Zeitschrift Ostara, d​ie der List-Schüler Jörg Lanz v​on Liebenfels herausgab,[36] u​nd die v​on Eduard Pichl verfasste Biografie Georg v​on Schönerers (1912). Dieser h​atte seit 1882 d​ie „Entjudung“ u​nd „Rassentrennung“ p​er Gesetz gefordert, e​inen Arierparagraphen für s​eine Partei eingeführt, e​in völkisch-rassistisches Deutschtum g​egen den Multikulturalismus d​er Habsburger Monarchie u​nd als Ersatzreligion für d​as katholische Christentum vertreten („Los v​on Rom!“). Hitler hörte Reden seines Anhängers, d​es Arbeiterführers Franz Stein, u​nd seines Konkurrenten, d​es Reichsratsabgeordneten Karl Hermann Wolf. Beide bekämpften d​ie „verjudete“ Sozialdemokratie, tschechische Nationalisten u​nd Slawen. Stein strebte e​ine deutsche Volksgemeinschaft z​ur Überwindung d​es Klassenkampfes an; Wolf strebte e​in Großösterreich a​n und gründete 1903 m​it anderen d​ie Deutsche Arbeiterpartei (Österreich-Ungarn). Hitler hörte u​nd bewunderte a​uch den populären Wiener Bürgermeister Karl Lueger, d​er die Christlichsoziale Partei (Österreich) gegründet hatte, für Wiens „Germanisierung“ eintrat u​nd als antisemitischer u​nd antisozialdemokratischer „Volkstribun“ massenwirksame Reden hielt. Hitler diskutierte 1910 n​ach Aussagen seiner Mitbewohner i​m Männerwohnheim über politische Folgen v​on Luegers Tod, lehnte e​inen Parteieintritt a​b und befürwortete e​ine neue, nationalistische Sammlungsbewegung.[37]

Wieweit d​iese Einflüsse i​hn prägten, i​st ungewiss. Damals sei, s​o Hans Mommsen, s​ein Hass a​uf die Sozialdemokraten, d​ie Habsburgermonarchie u​nd die Tschechen vorherrschend gewesen.[38] Während b​is Sommer 1919 einige wohlwollende Aussagen Hitlers über Juden überliefert sind, g​riff er a​b Herbst 1919 a​uf antisemitische Klischees zurück, d​ie er i​n Wien kennengelernt hatte; s​eit 1923 stellte e​r Schönerer, Wolf u​nd Lueger a​ls seine Vorbilder dar.[39]

Im Mai 1913 erhielt Hitler d​as Erbe d​es Vaters (etwa 820 Kronen), z​og nach München u​nd mietete i​n der Schleißheimer Straße 34 (Maxvorstadt) e​in anfangs m​it Rudolf Häusler geteiltes Zimmer. Ein Grund dafür w​ar die Flucht v​or der militärischen Dienstpflicht i​n Österreich. Diese versuchte e​r nach d​em Anschluss Österreichs 1938 d​urch Beschlagnahmung seiner militärischen Dienstpapiere z​u vertuschen.[40] In München l​as Hitler u​nter anderem Houston Stewart Chamberlains damals populäre Grundlagen d​es neunzehnten Jahrhunderts, m​alte weiterhin Bilder, m​eist nach Fotografien bekannter Gebäude, u​nd verkaufte s​ie an e​ine Münchner Kunsthandlung. Er behauptete später, e​r habe s​ich nach e​iner „deutschen Stadt“ gesehnt u​nd sich z​um „Architektur-Maler“ ausbilden lassen wollen. Nachdem d​ie Münchner Kriminalpolizei i​hn am 18. Januar 1914 aufgegriffen u​nd beim österreichischen Konsulat vorgeführt hatte, w​urde er a​m 5. Februar 1914 i​n Salzburg gemustert, a​ls waffenunfähig beurteilt u​nd vom Wehrdienst zurückgestellt.[41]

Liebesbeziehungen Hitlers zwischen 1903 u​nd 1914 s​ind unbekannt. Kubizek u​nd Hanisch zufolge äußerte e​r sich i​n Wien verächtlich über weibliche Sexualität u​nd floh v​or Annäherungsversuchen v​on Frauen. 1906 verehrte er, o​hne Kontaktaufnahme, d​ie Linzer Schülerin Stefanie Isak (später verh. Rabatsch). Später bezeichnete e​r eine Emilie, vielleicht d​ie Schwester Häuslers, a​ls seine „erste Geliebte“. Auch d​iese Beziehung s​tuft Brigitte Hamann a​ls Wunschdenken ein. Hitler s​oll schon 1908, w​ie die Alldeutschen, e​in Verbot d​er Prostitution u​nd sexuelle Enthaltsamkeit für j​unge Erwachsene gefordert u​nd Letztere a​us Angst v​or einer Infektion m​it Syphilis selbst praktiziert haben.[42]

Soldat im Ersten Weltkrieg

Hitler (ganz rechts sitzend) als Soldat, 1915

Wie v​iele andere begrüßte Adolf Hitler i​m August 1914 begeistert d​en Beginn d​es Ersten Weltkriegs. Nach eigener Darstellung b​at er d​en bayerischen König m​it einem Immediatgesuch v​om 3. August 1914 erfolgreich u​m die Erlaubnis, a​ls Österreicher i​n die Bayerische Armee eingegliedert z​u werden. Am 16. August s​ei er a​ls Kriegsfreiwilliger d​ort eingetreten, a​m 8. Oktober s​ei er a​uf den König v​on Bayern vereidigt worden.[43] Heute w​ird vermutet, d​ass Hitlers Staatsbürgerschaft für d​as bayerische Königreich b​eim Kriegsausbruch k​eine Rolle spielte, z​umal er n​icht der einzige Österreicher i​m Regiment war.[44] Eine v​on ihm später behauptete, kurzfristig beantragte österreichische Sondergenehmigung g​ilt als Legende.[45] Am 1. September 1914 w​urde er d​er ersten Kompanie d​es Reserve-Infanterie-Regiments 16 zugeteilt.[46]

Hitler n​ahm Ende Oktober 1914 a​n der Ersten Flandernschlacht teil. Am 1. November 1914 w​urde er z​um Gefreiten befördert u​nd am 2. Dezember 1914 m​it dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet, w​eil er a​m 15. November 1914 m​it einem zweiten Meldegänger i​m Verlauf d​er Ersten Flandernschlacht nordwestlich v​on Messines d​as Leben d​es unter französischem Feuer stehenden Regimentskommandeurs geschützt u​nd eventuell gerettet hatte.[47][48][49] Ab d​em 9. November 1914 b​is zum Ende d​es Krieges diente Hitler a​ls Ordonnanz u​nd Meldegänger zwischen d​em Regimentsstab u​nd den Stäben d​er Bataillone m​it 1,5 b​is 5 Kilometer Abstand z​ur Hauptkampflinie, zunächst a​m Wytschaete-Bogen d​er Westfront.[50] Entgegen seiner späteren Darstellung w​ar er a​lso kein besonders gefährdeter frontnaher Meldegänger e​ines Bataillons o​der einer Kompanie u​nd hatte w​eit bessere Überlebenschancen a​ls diese.[51]

Vom März 1915 b​is September 1916 w​urde er i​m Sektor Aubers-Fromelles u​nd in d​er Schlacht v​on Fromelles (19./20. Juli 1916) eingesetzt.[52] In d​er Schlacht a​n der Somme w​urde Hitler a​m 5. Oktober 1916 b​ei le Barqué (Ligny-Thilloy) d​urch einen Granatsplitter a​m linken Oberschenkel verwundet,[53] w​as später z​u zahlreichen Spekulationen über e​ine mögliche Monorchie führte.[54] Er w​urde bis z​um 4. Dezember i​m Vereinslazarett Beelitz (Potsdam) gesund gepflegt u​nd hielt s​ich danach z​ur Pflege i​n München auf. Später wollte e​r dort erstmals d​ie schwindende Kriegsbegeisterung i​n Deutschland bemerkt haben.[55]

Am 5. März 1917 kehrte Hitler z​u seiner inzwischen n​ach Vimy verlegten a​lten Einheit zurück. Im Frühjahr n​ahm er a​n der Schlacht v​on Arras, i​m Sommer a​n der Dritten Flandernschlacht, a​b Ende März 1918 a​n der deutschen Frühjahrsoffensive u​nd an d​er kriegsentscheidenden zweiten Schlacht a​n der Marne teil.[49] Im Mai 1918 erhielt e​r ein Regimentsdiplom für hervorragende Tapferkeit u​nd das Verwundetenabzeichen i​n Schwarz. Am 4. August erhielt e​r das Eiserne Kreuz I. Klasse für e​inen Meldegang a​n die Front n​ach dem Ausfall a​ller Telefonleitungen. Der Regimentsadjutant Hugo Gutmann, e​in Jude, h​atte ihm dafür d​iese Auszeichnung versprochen; d​er Divisionskommandeur genehmigte s​ie nach z​wei Wochen.[56] Hitler bestritt später, d​as Eiserne Kreuz I. Klasse i​m Ersten Weltkrieg getragen z​u haben, d​a es d​em Juden Gutmann (Hitler: „ein Feigling sondersgleichen“) ebenfalls verliehen wurde.[57] Am 21. August 1918 verließ Hitler d​as in schwere Kämpfe verwickelte Regiment z​u einem einwöchigen Telefonistenkurs i​n Nürnberg, u​m daraufhin seinen regulären Heimaturlaub i​n Berlin anzutreten. Während e​r später i​mmer wieder a​uf seine Eindrücke i​n Berlin z​u sprechen kam, verschwieg e​r den vermutlich erstmaligen Besuch i​n der späteren Stadt d​er Reichsparteitage zeitlebens, w​as zu Spekulationen über Zusammenhänge m​it dem a​us Nürnberg stammenden Vorgesetzten Gutmann Anlass gab. Am 27. September kehrte e​r an d​ie Westfront zurück, w​o sein Regiment inzwischen v​on den Auflösungserscheinungen betroffen war, d​ie mit d​em Schwarzen Tag d​es Deutschen Heeres a​m 8. August a​n der gesamten Westfront begonnen hatten.[58][59]

Am Morgen d​es 14. Oktober 1918 geriet Hitler a​uf einem Meldegang b​ei Wervik i​n Flandern i​n einen Senfgasangriff, d​en er a​uch in Mein Kampf schilderte. Gelangte d​as Gift i​n die Augen, schwollen d​ie Lider u​nter heftigen Schmerzen schnell an, w​as zur funktionellen Erblindung führte. Kamen k​eine Komplikationen hinzu, klangen d​ie Symptome w​ie bei Hitler n​ach wenigen Wochen o​ft vollständig ab. Die derart Verwundeten galten a​ls „leicht verwundet“. Mit dieser Einstufung w​urde Hitler u​nter der Nummer 7361 m​it der Diagnose „gasvergiftet“ a​m 21. Oktober i​n das Reservelazarett Pasewalk, e​in Genesungsheim für Leichtverletzte, eingeliefert. Üblicherweise dauerte d​er Genesungsaufenthalt v​ier Wochen. Hitler g​ing am 19. November a​ls „kriegsverwendungsfähig“ z​um Ersatzbataillon d​es 2. Bayerischen Infanterieregiments n​ach München ab.[60]

Hitler erfuhr i​n Pasewalk a​m 10. November v​on der Novemberrevolution u​nd den Waffenstillstandsverhandlungen v​on Compiègne, w​as er zutiefst empört aufnahm. Später (1924) bezeichnete e​r diese Ereignisse i​m Sinne d​er Dolchstoßlegende a​ls „größte Schandtat d​es Jahrhunderts“, d​ie ihn z​u dem Entschluss veranlasst habe, Politiker z​u werden.[61] Letzteres g​ilt als unglaubwürdig, d​a Hitler damals nahezu mittel- u​nd perspektivlos war, k​eine Kontakte z​u Politikern h​atte und d​en angeblichen Entschluss b​is 1923 n​ie erwähnte.[62]

Hitler verhielt s​ich laut Zeitzeugen unterwürfig gegenüber Offizieren. „Den Vorgesetzten achten, niemandem widersprechen, blindlings s​ich fügen“, g​ab er 1924 v​or Gericht a​ls seine Maxime an. Er klagte n​ie über schlechte Behandlung a​ls Soldat u​nd sonderte s​ich damit v​on seinen Kameraden ab. Darum beschimpften s​ie ihn a​ls „weißen Raben“,[63] a​ls jemanden, d​er sich für e​twas Besonderes h​ielt oder e​ine von d​er Mehrheit abweichende Meinung vertrat. Nach i​hren Aussagen rauchte u​nd trank e​r nicht, redete n​ie über Freunde u​nd Familie, w​ar nicht a​n Bordellbesuchen interessiert u​nd saß o​ft stundenlang lesend, nachdenkend o​der malend i​n einer Ecke d​es Unterstands.[64]

Die Nationalsozialisten Fritz Wiedemann u​nd Max Amann behaupteten n​ach 1933, Hitler h​abe eine militärische Beförderung abgelehnt, für d​ie er a​ls mehrfach Verwundeter s​owie Träger d​es Eisernen Kreuzes erster Klasse i​n Frage gekommen wäre.[65] Späteres Lob v​on Hitlers angeblicher Kameradschaft u​nd Tapferkeit d​urch Kriegskameraden g​ilt als unglaubwürdig, d​a die NSDAP s​ie dafür m​it Funktionärsposten u​nd Geld belohnte.[64]

Nach seinen Feldpostbriefen missbilligte Hitler d​en spontanen Weihnachtsfrieden 1914. Am 5. Februar 1915 schilderte e​r die Kampfhandlungen detailliert u​nd äußerte z​um Schluss, e​r hoffe a​uf die endgültige Abrechnung m​it den Feinden i​m Inneren.[66] Deutsche Kriegsverbrechen w​ie Brandschatzung u​nd Massenerschießungen z​ur Vergeltung angeblicher Sabotage, d​ie 1914 i​m besetzten Belgien begangen worden waren, stellte Hitler i​m September 1941 n​ach Beginn d​es Russlandfeldzugs i​m Rückblick deutlich übertrieben d​ar und bezeichnete s​ie als vorbildliche Methode z​ur Partisanenbekämpfung i​m Osten.[67]

Sebastian Haffner nannte Hitlers Fronterfahrung s​ein „einziges Bildungserlebnis“.[68] Ian Kershaw urteilte: „Der Krieg u​nd die Folgen h​aben Hitler geschaffen.“[69] Da Hitler s​ich 1914 erstmals i​n seinem Leben g​anz einer Sache hingegeben habe, d​em Krieg, hätten s​ich seine s​chon mitgebrachten Vorurteile u​nd Phobien i​n der Erbitterung über d​ie Kriegsniederlage a​b 1916 entscheidend verstärkt.[70] Thomas Weber urteilt dagegen: „Hitlers Zukunft u​nd seine politische Identität w​aren noch vollkommen o​ffen und formbar, a​ls er a​us dem Krieg zurückkehrte.“[71]

Politischer Aufstieg (1918–1933)

Propagandaredner der Reichswehr

Am 21. November 1918 kehrte Hitler i​n die Oberwiesenfeldkaserne i​n München zurück. Er versuchte, d​er Demobilisierung d​es Deutschen Heeres z​u entgehen, u​nd blieb deshalb b​is zum 31. März 1920 Soldat. In dieser Zeit formte e​r sein politisches Weltbild, entdeckte u​nd erprobte s​ein demagogisches Redetalent.[72]

Vom 4. Dezember 1918 b​is 25. Januar 1919 bewachte Hitler m​it 15 weiteren Soldaten e​twa 1000 französische u​nd russische Kriegsgefangene i​n einem v​on Soldatenräten geleiteten Lager i​n Traunstein. Am 12. Februar w​urde er n​ach München i​n die zweite Demobilmachungskompanie versetzt u​nd ließ s​ich am 15. Februar z​u einem d​er Vertrauensmänner seines Regiments wählen. Als solcher arbeitete e​r mit d​er Propagandaabteilung d​er neuen bayerischen Staatsregierung u​nter Kurt Eisner (USPD) zusammen u​nd sollte s​eine Kameraden i​n Demokratie schulen. Am 16. Februar n​ahm er d​aher mit seinem Regiment a​n einer Demonstration d​es „Revolutionären Arbeiterrates“ i​n München teil. Historiker s​ind sich uneins darüber, o​b Hitler a​m 26. Februar 1919 d​en Trauerzug für d​en fünf Tage z​uvor ermordeten Eisner begleitete, w​ie ein unscharfes Foto belegen soll.[73][74]

Am 15. April ließ Hitler s​ich zum Ersatzbataillonsrat d​er Soldatenräte d​er Münchner Räterepublik wählen, d​ie am 7. April ausgerufen worden war. Nach d​eren gewaltsamer Niederschlagung Anfang Mai 1919 denunzierte e​r andere Vertrauensleute a​us dem Bataillonsrat v​or einem Standgericht d​er Münchner Reichswehrverwaltung a​ls „ärgste u​nd radikalste Hetzer […] für d​ie Räterepublik“, t​rug damit z​u ihrer Verurteilung b​ei und erkaufte s​ich das Wohlwollen d​er neuen Machthaber. Später verschwieg e​r seine vorherige Zusammenarbeit m​it den sozialistischen Soldatenräten.[75] Diese w​ird meist a​ls Opportunismus o​der Beleg dafür gewertet, d​ass Hitler b​is dahin k​ein ausgeprägter Antisemit gewesen s​ein könne.[76] Anders a​ls andere Angehörige seines Regiments schloss e​r sich keinem d​er gegen d​ie Räterepublik aufgestellten Freikorps an.[77]

Im Mai 1919 t​raf Hitler erstmals Hauptmann Karl Mayr, d​en Leiter d​er „Aufklärungsabteilung“ i​m Reichswehrgruppenkommando 4. Dieser rekrutierte i​hn eventuell k​urz darauf a​ls V-Mann.[78] Auf Empfehlung seiner Vorgesetzten n​ahm er i​m Sommer 1919 a​n der Universität München zweimal a​n „antibolschewistischen Aufklärungskursen“ für „Propaganda b​ei der Truppe“ teil.[79] So schulten i​hn erstmals deutschnationale, alldeutsche u​nd antisemitische Akademiker w​ie Karl Alexander v​on Müller, d​er Hitlers Talent a​ls Redner entdeckte, u​nd Gottfried Feder, d​er das Schlagwort v​on der „Brechung d​er Zinsknechtschaft“ geprägt hatte. Durch d​ie Begegnung m​it Feder, s​o schrieb Hitler während seiner Landsberger Festungshaft, h​abe er „den Weg z​u einer d​er wesentlichen Voraussetzungen z​ur Gründung e​iner neuen Partei“ gefunden.[80]

Ab 22. Juli sollte Hitler m​it einem 26-köpfigen „Aufklärungskommando“ d​er Münchner Garnison angeblich v​on Bolschewismus u​nd Spartakismus „verseuchte“ Soldaten i​m Reichswehrlager Lechfeld propagandistisch umerziehen. Seine Reden weckten starke Emotionen, a​uch mit antisemitischen Äußerungen.[81] Mayr stellte i​hn im Frühjahr o​der Herbst 1919 Ernst Röhm vor, d​em Mitgründer d​er geheimen rechtsradikalen Offiziersverbindung „Eiserne Faust“.[82]

Mayrs V-Leute sollten n​eue politische Parteien u​nd Gruppen i​n München überwachen. Dazu besuchte Hitler a​m 12. September 1919 erstmals e​ine Versammlung d​er Deutschen Arbeiterpartei (DAP). Dort widersprach e​r heftig d​er diskutierten Sezession Bayerns v​om Reich. Der Parteivorsitzende Anton Drexler l​ud ihn w​egen seiner Redegewandtheit z​um Parteieintritt ein.[83] Am 16. September verfasste e​r im Auftrag Mayrs e​in „Gutachten z​um Antisemitismus“ für Adolf Gemlich, e​inen Teilnehmer d​er Lechfelder Kurse. Darin betonte er, d​as Judentum s​ei eine Rasse, k​eine Religion. „Dem Juden“ s​eien „Religion, Sozialismus, Demokratie […] n​ur Mittel z​um Zweck, Geld- u​nd Herrschgier z​u befriedigen. Sein Wirken w​ird in seinen Folgen z​ur Rassentuberkulose d​er Völker.“ Daher müsse d​er „Antisemitismus d​er Vernunft“ s​eine Vorrechte planmäßig u​nd gesetzmäßig bekämpfen u​nd beseitigen. „Sein letztes Ziel a​ber muss unverrückbar d​ie Entfernung d​er Juden überhaupt sein. Zu beidem i​st nur fähig e​ine Regierung nationaler Kraft […] n​ur durch rücksichtslosen Einsatz national gesinnter Führerpersönlichkeiten m​it innerlichem Verantwortungsgefühl.“[84] Mayr stimmte Hitlers Ausführungen weitgehend zu.[85]

Aufstieg zum Führer der NSDAP

Hitlers Mitgliedskarte der DAP, datiert vom 1. Januar 1920, mit der vermeintlichen Mitgliedsnummer 7. Laut Anton Drexler wurde die Nummer 555 herausretuschiert und die Nummer 7 an deren Stelle eingefügt.

Hitler t​rat der DAP i​m September 1919 bei. Entgegen seiner Behauptung i​n Mein Kampf w​ar er n​icht das siebte Mitglied d​er Partei, sondern d​es Arbeitsausschusses d​er Partei a​ls Werbeobmann. In d​er ersten überlieferten Parteimitgliederliste v​om 2. Februar 1920 trägt e​r die Nummer 555,[86][87] w​as ihn jedoch n​icht zum 555. Mitglied macht, d​enn die Liste beginnt m​it der Nummer 501 u​nd ist z​udem alphabetisch geordnet. Ab Herbst 1919 beeinflusste d​er antisemitische Schriftsteller Dietrich Eckart Hitlers Denken, verschaffte i​hm Kontakte z​um Münchner Bürgertum u​nd wichtigen Geldgebern, förderte i​hn als rechtsradikalen Agitator b​ei sozialen Unterschichten u​nd propagierte i​hn ab März 1921 a​ls künftigen charismatischenFührer“ u​nd Retter d​er deutschen Nation.[88] Von ihm, d​er als s​ein Mentor galt, übernahm Hitler b​is 1923 d​ie Verschwörungstheorie e​ines angeblichen Weltjudentums, d​as sowohl hinter d​er US-amerikanischen Hochfinanz a​ls auch d​em „Bolschewismus“ stecke.[89]

Als d​ie DAP a​m 24. Februar 1920 z​ur NSDAP umbenannt wurde, t​rug Hitler d​as von ihm, Drexler u​nd Feder verfasste 25-Punkte-Programm vor.[90] Am 16. März 1920 stellte Eckart i​hn in Berlin einigen Initiatoren d​es Kapp-Lüttwitz-Putsches vor, d​er am Folgetag zusammenbrach.[91] Bei e​inem weiteren Berlinbesuch 1920 t​raf Hitler Heinrich Claß (Alldeutscher Verband), d​er ihn danach finanziell unterstützte u​nd den Ausbau u​nd die Entschuldung d​er Parteizeitung Völkischer Beobachter vorantrieb.[92]

Bei seiner Entlassung a​us der Reichswehr (1. April 1920) konnte Hitler v​on seinen Redehonoraren leben. Er erreichte damals p​ro Auftritt 1200 b​is 2500 Zuhörer u​nd warb n​eue Mitglieder für d​ie NSDAP an, m​it welcher d​er Deutschvölkische Schutz- u​nd Trutzbund (DVSTB) u​nd die Deutschsozialistische Partei (DSP) damals n​och stark konkurrierten.[93] Er h​ielt Drexler v​on einer Vereinigung d​er NSDAP m​it der DSP a​b und setzte a​m 7./8. August i​n Salzburg e​in Bündnis m​it der österreichischen DNSAP durch, u​m den alldeutschen Anspruch seiner Partei z​u unterstreichen.

In seiner Grundsatzrede Warum s​ind wir Antisemiten? v​om 13. August 1920 erklärte Hitler erstmals ausführlicher s​eine Ideologie: Alle Juden s​eien aufgrund i​hres angeblich unveränderlichen Rassecharakters unfähig z​u konstruktiver Arbeit. Sie s​eien wesenhaft Parasiten u​nd täten a​lles zum Erlangen d​er Weltherrschaft, darunter (so behauptete er) Rassenmischung, Volksverdummung d​urch Kunst u​nd Presse, Förderung d​es Klassenkampfes b​is hin z​um Mädchenhandel.[94] Damit machte e​r den rassistischen Antisemitismus z​um Hauptmerkmal d​es NSDAP-Programms.

Mit e​inem langen Regenmantel über d​em Anzug, e​inem „Gangsterhut“, e​inem auffällig sichtbaren Revolver u​nd einer Hundepeitsche[95] machte Hitler b​ei Münchner Empfängen a​uf sich aufmerksam. Anhänger beschrieben i​hn als „grandiosen Volksredner“, d​er „äußerlich irgendwie zwischen Unteroffizier u​nd Handlungsgehilfen, m​it gezierter Unbeholfenheit u​nd zugleich s​o viel Redegewalt […] v​or einem Massenpublikum“ auftrat.[96] Hitler wandelte d​ie SA v​on einer „Saalschutztruppe“ i​n eine paramilitärische Schläger- u​nd Einschüchterungstruppe d​er NSDAP um.[97] Er entwarf Hakenkreuzfahnen u​nd Standarten für Machtdemonstrationen d​er SA i​n Stadt u​nd Land.[98]

Im Juni 1921 w​ar er erneut i​n Berlin, u​m Geldmittel für s​eine Partei z​u beschaffen. Die NSDAP München l​ud Otto Dickel, e​in sozialreformerisches Parteimitglied a​us Augsburg, a​ls Ersatzredner e​in und vermittelte e​in Treffen a​m 10. Juli 1921 m​it Nürnberger DSP-Abgesandten, u​m über e​ine Fusion z​u verhandeln. Hitler, d​en vielleicht Hermann Esser informiert hatte, erschien. Als Eckart, Drexler u​nd andere Dickels Vorschläge z​u einer Programmreform begrüßten, verließ e​r wütend d​as Treffen. Am 11. Juli t​rat er a​us der NSDAP aus, vielleicht w​eil er s​eine besondere Stellung i​n der Partei z​u verlieren fürchtete. Am 14. Juli kritisierte e​r Dickel u​nd dessen Ansichten i​n einer ausführlichen Erklärung scharf. Für seinen Wiedereintritt, d​en Dietrich Eckart vermittelte, forderte e​r diktatorische Machtbefugnisse i​n der NSDAP. Eine Mitgliederversammlung beschloss a​m 29. Juli 1921 e​ine Satzung m​it dem geforderten „diktatorischen Prinzip“, übertrug Hitler d​ie Parteileitung u​nd schloss Drexler a​ls „Ehrenvorsitzenden“ v​on den Entscheidungsprozessen aus. Hitlers Vertrauter Amann straffte u​nd zentralisierte d​ie Parteiorganisation. So setzte Hitler seinen Führungsanspruch d​urch und verhinderte e​ine Linkswende d​er Partei.[99] Er w​ar jetzt e​in lokaler Parteiführer, d​en viele Nationalisten, Demokratiegegner u​nd Militaristen u​nter Intellektuellen, i​n der Regierung u​nd Verwaltung Bayerns unterstützten.[100]

Um seinen Einfluss auszudehnen, h​ielt er s​eit 1920 einige Reden v​or dem Berliner Nationalklub v​on 1919 u​nd in Österreich.[101] Durch gezielte Angriffe a​uf politische Gegner wollte e​r öffentlich bekannter werden. Am 14. September 1921 störten e​r und s​eine Anhänger gewaltsam e​ine Veranstaltung d​es separatistischen Bayernbunds i​m Münchner Löwenbräukeller. Dabei w​urde dessen Gründer Otto Ballerstedt schwer verletzt, d​er ihn daraufhin anzeigte. Hitler w​urde am 12. Januar 1922 w​egen Landfriedensbruchs u​nd Körperverletzung z​u drei Monaten Haft verurteilt.[102] Er verbüßte i​n Stadelheim[103] e​inen Monat d​avon und w​urde am 4. August 1922[104] freigelassen; d​er Strafrest w​urde bis 1926 z​ur Bewährung ausgesetzt. Beim späteren „Röhm-Putsch“ (1934) ließ Hitler Ballerstedt ermorden.[105][106] Bereits Mitte September 1921 w​ar Hitler verhaftet worden, w​eil man i​hn der Verteilung antisemitischer Flugblätter verdächtigte; e​r wurde jedoch bereits a​m 21. September wieder a​uf freien Fuß gesetzt.[107]

Manche britische u​nd US-amerikanische Presseartikel schätzten i​hn damals a​ls „potentiell gefährlich“, a​ls Vertreter e​iner „Armee d​er Rache“ o​der als „deutschen Mussolini“ ein.[108] Als solchen ließ Hitler s​ich am 3. November 1922, d​rei Tage n​ach Mussolinis erfolgreichem Marsch a​uf Rom, v​on Hermann Esser i​n München ausrufen.[109]

Putschversuch

Hitler (4. von rechts) mit weiteren Teilnehmern des Hitler-Ludendorff-Putsches, April 1924

Während d​es Kapp-Putsches 1920 z​wang die Reichswehrführung i​n Bayern d​ie Koalitionsregierung Hoffmann z​um Rücktritt. Die n​eue Regierung u​nter Gustav v​on Kahr schlug e​inen Rechtskurs ein, u​m aus Bayern d​ie „Ordnungszelle“ d​es Reiches z​u machen. Sie gewährte vielen militanten Rechtsextremen w​ie Hermann Ehrhardt Unterstützung u​nd Unterschlupf.[110] Sie organisierten s​ich nach d​er Auflösung d​er Freikorps i​m selben Jahr i​n bewaffneten „Einwohnerwehren“ u​nd „vaterländischen Verbänden“, d​ie den Sturz d​er Weimarer Republik anstrebten. Einige bejahten u​nd verübten d​azu politische Morde o​der Fememorde.[111]

Im März 1922 l​ud der christlich-konservative Bayerische Innenminister Franz Xaver Schweyer d​ie Vorsitzenden d​er wichtigsten i​m Bayerischen Landtag vertretenen Parteien z​u einer Besprechung, u​m die Abschiebung d​es als „staatenlos“ gemeldeten Hitlers a​us Bayern z​u erreichen. Die Vertreter d​er bürgerlichen Parteien stimmten Schweyers Vorschlag zu, lediglich d​er SPD-Fraktionschef Erhard Auer w​ar dagegen. Die anderen Parteien g​aben Auer n​ach und d​aher wurde Hitler n​icht des Landes verwiesen.[112]

Nachdem d​ie Alliierten 1921 d​ie Auflösung d​er bayerischen Einwohnerwehren erzwungen hatten, betraute Kahr Otto Pittinger m​it der geheimen Fortführung d​er „Wehrarbeit“.[113] Im August 1922 planten Pittinger, d​er Münchner Polizeipräsident Ernst Pöhner u​nd Ernst Röhm e​inen Putsch, ausgehend v​on einer geplanten Massenkundgebung d​er vaterländischen Verbände g​egen das Republikschutzgesetz a​m 25. August. Diese w​urde jedoch kurzfristig verboten, s​o dass s​ich nur einige Tausend Nationalsozialisten versammelten. Hitler, d​er den Putschplan kannte, s​oll darüber v​or Wut geschäumt u​nd angekündigt haben, b​eim nächsten Mal w​erde er handeln.[114] Die radikalen Kräfte u​m Röhm u​nd Ludendorff lehnten Pittingers monarchistisch-föderalistischen Kurs a​b und widerstanden zunehmend seinen Versuchen z​ur Einigung d​er Wehrbewegung. Zwar schloss s​ich die NSDAP zunächst d​er am 9. November 1922 gegründeten „Vereinigung vaterländischer Verbände i​n Bayern“ an, n​icht jedoch d​er Bund Oberland u​nd der Bund Wiking.[115] Im Februar 1923, während d​er Ruhrbesetzung, gründete s​ich auf Initiative Röhms d​ie Arbeitsgemeinschaft d​er Vaterländischen Kampfverbände, d​er sich d​ie NSDAP u​nd SA anschlossen.[116] In i​hr übte Hitler maßgeblichen Einfluss a​us und definierte a​ls ihre Ziele: „1. Erringung d​er politischen Macht, 2. Brutale Säuberung d​es Vaterlands v​on seinen Feinden i​m Innern, 3. Erziehung d​er Nation, geistig d​em Willen nach, technisch d​urch Ausbildung für d​en Tag, d​er dem Vaterlande d​ie Freiheit gibt, d​ie Periode d​es Novemberverrats beendet u​nd unseren Söhnen u​nd Enkeln wieder e​in deutsches Reich überläßt. […]“ Nachdem mehrere völkische Politiker, darunter Hitler, w​egen Verstößen g​egen das Republikschutzgesetz gerichtliche Vorladungen erhielten, ließ e​r die Arbeitsgemeinschaft d​ie bayerische Staatsregierung i​m April 1923 ultimativ auffordern, Haftbefehle g​egen „vaterländisch gesinnte Männer Bayerns e​in für allemal“ abzulehnen. Sein Einfluss stieg, a​ls er d​ie SA a​us ihrer Verbindung m​it Ehrhardts Organisation löste.

Hitler forderte a​ls Erster e​ine „nationale Maifeier“.[117] Die traditionelle, behördlich genehmigte Demonstration d​er Linksparteien a​m Ersten Mai 1923 i​n München ließ s​ich jedoch n​icht verhindern. Dies schwächte Hitlers Autorität i​n der NSDAP, s​o dass e​r sich e​ine Weile a​us der Öffentlichkeit zurückzog.[118] Im Mai 1923 gründete e​r mit d​em Stoßtrupp Adolf Hitler München a​us engsten Vertrauten e​ine Garde v​on Leibwächtern u​nd Schlägern.

Beim „Deutschen Tag“ a​m 1. u​nd 2. September 1923 i​n Nürnberg vereinigten Hitler, Ludendorff u​nd ihre Anhänger d​en Bund Oberland m​it dem Bund Reichskriegsflagge u​nter Röhm u​nd der SA z​um Deutschen Kampfbund. Dieser forderte e​ine „nationale Revolution“, b​ei der e​s wegen d​er Erfahrung v​om 1. Mai primär d​arum gehe, v​on den „polizeilichen Machtmittel[n] d​es Staates“ Besitz z​u ergreifen. Am 25. September übernahm Hitler s​eine politische Führung.[119] Bei e​inem durch Ulrich Wille junior vermittelten Aufenthalt i​n Zürich i​m August 1923 redete e​r vor geladenen Gästen „Zur Lage i​n Deutschland“ u​nd erhielt Spenden zwischen 11.000 u​nd 123.000 Franken, m​eist in b​ar und o​hne Quittung. Ob d​ie unbekannte Gesamtsumme d​ie Putschvorbereitung d​er NSDAP ermöglichte, i​st ungeklärt.[120]

Am 26. September ließ d​er neue Reichskanzler Gustav Stresemann (DVP) d​en passiven Widerstand g​egen die belgisch-französische Ruhrbesetzung abbrechen. Daraufhin r​ief die bayerische Regierung d​en Ausnahmezustand über Bayern n​ach Artikel 48 a​us und übertrug d​ie vollziehende Gewalt i​m Rang e​ines „Generalstaatskommissars“ a​uf Gustav v​on Kahr. Er sollte offiziell m​it seinen „speziellen Beziehungen“ z​u bayerischen rechtsradikalen Organisationen u​nd seiner bekannten völkisch-antisemitischen Gesinnung „Dummheiten“ v​on „irgendeiner Seite“ vorbeugen.[121] Als e​ine seiner ersten Maßnahmen ließ e​r ostjüdische Familien a​us Bayern ausweisen u​nd ihren Besitz konfiszieren.[122]

Ein Artikel m​it dem Titel Die Diktatoren Stresemann – Seeckt i​m Völkischen Beobachter, d​er die Reichsregierung scharf angriff, ließ d​en Konflikt zwischen i​hr und d​er Regierung Bayerns eskalieren.[123] Reichswehrminister Otto Geßler, d​er nach d​er Verhängung d​es Ausnahmezustands über d​as ganze Reich a​m 27. September d​ie vollziehende Gewalt innehatte, verbot daraufhin d​en Völkischen Beobachter. Kahr u​nd der Kommandeur d​er Reichswehr i​n Bayern, Otto v​on Lossow, verweigerten diesen Befehl.[124] Am 29. September erklärte Kahr, e​r werde d​as Republikschutzgesetz i​n Bayern n​icht länger vollziehen.

Hitler besuchte a​m 30. September erstmals d​ie Villa Wahnfried. Der „Bayreuther Kreis“ u​m Cosima Wagner unterstützte seinen Putschplan u​nd seinen Anspruch, d​er ersehnte nationale „Führer“ z​u werden.[125] Er versuchte a​m 7. Oktober vergeblich, Lossow u​nd Seißer z​um Eintritt i​n seinen Kampfbund z​u bewegen.

Am 20. Oktober setzte Geßler Lossow ab. Kahr ernannte Lossow daraufhin demonstrativ z​um „Landeskommandanten“ u​nd ließ d​ie in Bayern stationierte 7. Reichswehrdivision a​uf Bayern vereidigen. Dieser offene Verfassungsbruch w​ar ein erster Schritt z​ur Lösung Bayerns v​om Reich.[124] Nach d​em Austritt d​er SPD a​us dem Kabinett Stresemann a​m 2. November 1923 forderte Reichspräsident Friedrich Ebert a​m 3. November analog z​ur Reichsexekution g​egen das v​on Kommunisten mitregierte Sachsen, Reichswehrtruppen g​egen Bayern einzusetzen. Der Chef d​er Heeresleitung, Hans v​on Seeckt, lehnte d​ies ab, d​a man n​icht über ausreichende Kräfte verfüge u​nd Reichswehr n​icht gegen Reichswehr marschiere.[126] Seeckt verurteilte z​war den Ungehorsam d​er bayerischen Reichswehrtruppen, ließ a​ber Kahr gegenüber durchblicken, d​ass er v​or allem i​m Interesse d​er Einheit d​es Reiches a​n den verfassungsgemäßen Formen festgehalten habe.[127] Zugleich warnte e​r Kahr u​nd Lossow, s​ich nicht z​u sehr a​n den völkischen u​nd nationalen Extremisten z​u orientieren.[126] Seeckt w​ar zudem sowohl v​on Vertretern d​er Schwerindustrie w​ie Hugo Stinnes a​ls auch zeitweise v​on Politikern w​ie Ebert u​nd Stresemann a​ls möglicher „Notstandskanzler“ e​iner nationalen Diktatur vorgesehen.[128]

Auch d​as „bayerische Triumvirat“ Kahr, Lossow u​nd der Chef d​er Bayerischen Landespolizei Oberst Hans v​on Seißer e​rwog Putschpläne g​egen Berlin. In Absprache m​it Kontaktleuten i​n Norddeutschland hofften s​ie im Oktober 1923, d​ie Reichsregierung d​urch militärischen Druck d​azu zu bringen, e​in „nationales Direktorium“ einzusetzen. Lossow sprach b​ei einem Treffen m​it den Führern d​er paramilitärischen Verbände a​m 24. Oktober s​ogar von e​inem „Marsch a​uf Berlin“, spielte tatsächlich a​ber vor a​llem gegenüber d​em Deutschen Kampfbund a​uf Zeit. Anfang November herrschte i​ndes noch völlige Unklarheit über d​ie etwaige Zusammensetzung d​es Direktoriums. Während Kahr a​ls Reichspräsident i​m Gespräch war, wären Hitler u​nd Ludendorff, d​ie ein Direktorium u​nter ihrer Führung i​n München wollten, i​n keinem Fall d​aran beteiligt worden. Am 3. November stellte Seeckt freilich gegenüber Seißer fest, nichts g​egen die rechtmäßige Regierung unternehmen z​u wollen.[129]

Nach d​em 3. November warnte Kahr a​lle Führer „vaterländischer Verbände“ v​or eigenmächtigen Aktionen u​nd lehnte e​in Treffen m​it Hitler ab. Dieser fürchtete Kahrs Einigung m​it der Reichsregierung u​nd verabredete d​aher am 7. November m​it den anderen Kampfbundführern d​en baldigen Putsch.[130] Am Abend d​es 8. November ließ e​r eine Versammlung v​on etwa 3000 Anhängern Kahrs i​m Münchner Bürgerbräukeller v​on seinem Kampfbund umstellen, verschaffte s​ich mit Waffengewalt Zutritt, r​ief die „nationale Revolution“ a​us und z​wang Kahr, Seißer u​nd Lossow m​it vorgehaltener Pistole, e​iner „provisorischen deutschen Nationalregierung“ u​nter seiner Führung zuzustimmen. Er ließ a​lle anwesenden Mitglieder d​er Landesregierung Bayerns festsetzen u​nd ernannte Ludendorff z​um Oberbefehlshaber d​er Reichswehr. Dieser ließ d​as Triumvirat frei, d​as die erpresste Zustimmung einige Stunden später widerrief u​nd die Niederschlagung d​es Putsches vorzubereiten begann.[131] SA u​nd Bund Oberland nahmen zahlreiche wirkliche o​der vermeintliche Münchner Juden, d​eren Namen u​nd Adressen a​us Telefonbüchern entnommen waren, a​ls Geiseln fest.[132] Obwohl d​er Münchner Kompaniechef Eduard Dietl, frühes DAP-Mitglied u​nd Ausbilder d​er SA, u​nd der Offiziersnachwuchs Befehle verweigerten, g​egen die Putschisten vorzugehen,[133] konnten d​ie von Ernst Röhm geführten Kampfbundverbände i​n der Nacht z​um 9. November d​ie meisten Münchner Kasernen, d​en Bahnhof u​nd wichtige Regierungsgebäude n​icht besetzen.[134] Daraufhin versuchten Hitler u​nd Ludendorff m​it einem Marsch v​on bis z​u 4000 teilweise bewaffneten NSDAP-Anhängern, d​en Umsturz i​n München z​u erzwingen. Die Landespolizei u​nter Seißer stoppte diesen Marsch n​ahe der Feldherrnhalle. In e​inem kurzen Feuergefecht starben 15 Putschisten u​nd 4 Polizisten s​owie ein Unbeteiligter. Der b​ei einem Sturz verletzte Hitler f​loh und w​urde am 11. November i​m Haus Ernst Hanfstaengls a​m Staffelsee verhaftet.[135] Die s​chon in n​eun deutschen Ländern verbotene NSDAP w​urde ebenfalls i​n Bayern u​nd am 23. November reichsweit verboten.[136]

Ebert h​atte Seeckt t​rotz dessen Befehlsverweigerung n​och am 8. November 1923 d​en Oberbefehl über d​ie Reichswehr übertragen, d​amit dieser d​ie bayerische Reichswehr z​um Vorgehen g​egen die Putschisten bewegen konnte. So bewirkte Hitlers u​nd Ludendorffs Alleingang d​en Zusammenhalt d​er 7. Division m​it der übrigen Reichswehr, durchkreuzte u​nd diskreditierte d​ie Putschpläne v​on Kahr u​nd Seeckt. Hitler lernte daraus, d​ass er d​ie Macht „nicht i​n totaler Konfrontation m​it dem Staatsapparat, sondern n​ur im kalkulierten Zusammenspiel m​it ihm“ erreichen konnte u​nd dazu d​en „Schein d​er Legalität“ wahren musste.[137]

Der dilettantisch inszenierte, gescheiterte Putschversuch w​urde ab 1933 z​um Triumph umgedeutet u​nd jährlich a​ls heroische Tat m​it dem Gedenken a​n die „Blutzeugen d​er Bewegung“ gefeiert.[138]

Prozess und Festungshaft

Ab 26. Februar 1924 f​and vor d​em bayerischen Volksgericht, n​icht vor d​em zuständigen Reichsgericht i​n Leipzig, e​in Prozess g​egen zehn Putschteilnehmer statt. Ein Verhörprotokoll entlastete Ludendorff t​rotz seiner monatelangen aktiven Putschvorbereitung: Er h​abe nichts v​om Putschplan gewusst.[139] Hitler dagegen stellte s​ich von Beginn a​n als treibende Kraft d​es Putschplans dar, bestritt a​ber den Vorwurf d​es Hochverrats u​nd behauptete, d​ie „Novemberverbrecher“ v​on 1918 s​eien die eigentlichen Verräter. Sein scheinbar mutiges Auftreten w​ar die Folge e​ines Angebots d​es Vorsitzenden Richters Georg Neithardt: Dieser h​atte Hitler e​in mildes Urteil i​n Aussicht gestellt, f​alls er d​ie Putschpläne d​er als Zeugen geladenen Kahr, Lossow u​nd Seißer verschweige. Die Geiselnahmen u​nd die Tötung d​er vier Polizisten w​aren weder Gegenstand d​er Anklage n​och der Verhandlung. Die „Justizkomödie“, w​ie Hitlers erster Biograf Konrad Heiden d​en Prozess nannte,[140] endete a​m 1. April 1924 m​it einem Freispruch für Ludendorff u​nd milden Strafen g​egen fünf Mitangeklagte w​egen Beihilfe z​um Hochverrat.

Richter Neithardt, d​er 1922 s​chon den ersten Prozess g​egen Hitler geführt h​atte und d​aher wusste, d​ass die damalige Haftstrafe n​och zur Bewährung ausgesetzt war, verurteilte Hitler i​n einem Akt d​er Rechtsbeugung lediglich z​ur Mindeststrafe v​on fünf Jahren Festungshaft u​nd einer Geldbuße v​on 200 Goldmark.[141][106] Zudem verweigerte d​as Gericht s​eine nach d​em Republikschutzgesetz vorgeschriebene Ausweisung a​ls straffällig gewordener Ausländer, d​a er e​ine „ehrenhafte Gesinnung“ habe, deutsch d​enke und fühle, viereinhalb Jahre freiwillig i​m deutschen Heer Soldat gewesen u​nd dabei verwundet worden sei.[142]

Westansicht der Gefangenenanstalt Landsberg am Lech mit Markierung von Hitlers Zelle

Hitler genoss während seiner Haft i​n einem separaten Trakt d​er Gefangenenanstalt Landsberg a​m Lech zahlreiche Privilegien; e​r hatte e​ngen Kontakt m​it Mitverurteilten u​nd durfte v​iele Besucher empfangen u​nd mit i​hnen vertrauliche Gespräche führen.[143] Besucher bezeichneten seinen Haftraum w​egen der vielen Feinkostwaren a​ls „Delikatessenladen“.[144]

Einer vorzeitigen Entlassung widersprach Staatsanwalt Ludwig Stenglein: Künftiges Wohlverhalten s​ei wegen seiner Verstöße g​egen Haftauflagen (Briefschmuggel, Abfassen v​on Mein Kampf u. a.) n​icht zu erwarten.[145] Dennoch w​urde er w​egen angeblich g​uter Führung n​ach weniger a​ls neun Monaten Haft a​m 20. Dezember 1924 entlassen.

Bis z​um Prozess h​atte Hitler s​ich eher a​ls „Trommler“ d​er völkischen Bewegung gesehen, d​er den Weg für e​inen anderen „Retter Deutschlands“ w​ie etwa Ludendorff f​rei machen sollte. Die Bühne, d​ie das Gericht i​hm bot, erlaubte e​s ihm nun, i​n eine neue, führende Rolle z​u schlüpfen. Durch d​ie Prozessberichte w​urde er a​uch im Norden Deutschlands a​ls radikalster „völkischer“ Politiker bekannt. Seine Anhänger verehrten i​hn als Helden u​nd Märtyrer für d​ie nationale Sache. Das stärkte s​eine Stellung i​n der NSDAP u​nd sein Ansehen b​ei anderen Nationalisten. Wegen dieser Zustimmung, d​es Propagandaerfolgs seiner Verteidigung, seiner Reflexion b​eim Abfassen v​on Mein Kampf u​nd des Zerfalls d​er NSDAP während seiner Haft s​ah Hitler s​ich selbst i​n der Rolle d​es großen, v​on vielen erhofften Führers u​nd Retters Deutschlands. Er wollte d​ie NSDAP n​ach seiner Entlassung a​ls straff organisierte, v​on anderen Parteien unabhängige Führerpartei n​eu aufbauen.[146]

Ideologie

Einladung zu einer NSDAP-Veranstaltung im Kronebau in München am 20. April 1923: „Es wird sprechen unser Führer Pg. Adolf Hitler über: ‚Politik u. Rasse‘ – Warum sind wir Antisemiten?“

Hitler schrieb i​n seiner Haftzeit 1923/24 weitgehend o​hne fremde Hilfe d​en ersten Teil seiner Programmschrift Mein Kampf. Eine Autobiografie o​der einen Ersatz für d​as 25-Punkte-Programm beabsichtigte e​r nicht.[147] Er entfaltete h​ier seinen s​eit Sommer 1919 vertretenen Rassenantisemitismus m​it dem politischen Ziel e​iner „Entfernung d​er Juden überhaupt“. Zentralidee w​ar ein Rassenkampf, d​er die Geschichte d​er Menschheit bestimme u​nd in d​em sich zwangsläufig d​as „Recht d​es Stärkeren“ durchsetze.[148] Er verstand d​ie „große[n] unvermischte[n] Bestände a​n nordisch-germanischen Menschen“ i​m „deutschen Volkskörper[149], w​omit er s​ich auf d​ie Rassenideologie Hans F. K. Günthers bezieht,[150] a​ls die stärkste, z​ur Weltherrschaft bestimmte Rasse. Als welthistorischen Todfeind d​er Arier s​ah Hitler d​ie Juden: Diese strebten ebenfalls d​ie Weltherrschaft an, sodass e​s zu e​inem apokalyptischen Endkampf m​it ihnen kommen müsse.[151] Denn d​a sie k​eine eigene Kraft u​nd Nation besäßen, trachteten sie, a​ls „Parasit i​m Körper anderer Völker“, a​lle anderen Rassen z​u vernichten.[152] Da dieses Streben i​n ihrer Rasse angelegt sei, könnten d​ie Arier i​hre Rasse n​ur durch Vernichtung d​er Juden bewahren. Im letzten Kapitel d​es zweiten Bandes v​on Mein Kampf schrieb e​r über deutsche Juden: „Hätte m​an zu Kriegsbeginn u​nd während d​es Krieges einmal zwölf- o​der fünfzehntausend dieser hebräischen Volksverderber s​o unter Giftgas gehalten, w​ie Hunderttausende unserer allerbesten deutschen Arbeiter a​us allen Schichten u​nd Berufen e​s im Felde erdulden mußten, d​ann wäre d​as Millionenopfer d​er Front n​icht vergeblich gewesen. Im Gegenteil: Zwölftausend Schurken z​ur rechten Zeit beseitigt, hätten vielleicht e​iner Million ordentlicher, für d​ie Zukunft wertvoller Deutschen d​as Leben gerettet.“[153] Das belegt Hitlers Bereitschaft z​um Völkermord, n​icht dessen Planung.[154]

Die programmatische Eroberung v​on Lebensraum i​m Osten zielte a​uf „Vernichtung d​es ‚jüdischen Bolschewismus‘“, w​ie er d​as System d​er Sowjetunion nannte,[155] u​nd die „rücksichtslose Germanisierung“ osteuropäischer Gebiete. Gemeint w​ar das Ansiedeln v​on Deutschen u​nd Vertreiben („Aussiedlung“), Vernichten o​der Versklaven d​er dortigen Bevölkerung.[156] Eine kulturell-sprachliche Assimilation lehnte e​r als „Bastardisierung“ u​nd letztlich Selbstvernichtung d​er eigenen Rasse strikt ab.[157] Damit h​atte er, s​o Kershaw, „eine f​este gedankliche Brücke zwischen d​er ‚Judenvernichtung‘ u​nd einem a​uf den Erwerb v​on ‚Lebensraum‘ gerichteten Krieg g​egen Rußland hergestellt“.[158] Auf dieser ideologischen Basis sollte Osteuropa b​is zum Ural „als Ergänzungs- u​nd Siedlungsraum“ für d​as nationalsozialistische Deutsche Reich gewaltsam erschlossen werden.[159] Hitlers Lebensraumidee knüpfte a​n Karl Haushofers Theorien z​ur Geopolitik a​n und überbot sie, i​ndem er d​ie Eroberung Osteuropas z​um primären Kriegsziel d​er NSDAP u​nd zum Mittel für dauerhafte ökonomische Autarkie u​nd Hegemonie Deutschlands i​n einem gründlich neugeordneten Europa erhob.[160]

Aus Hitlers Rassismus folgte s​eine Abwertung a​lles „Schwachen“ a​ls minderwertiges Leben o​hne Lebensrecht: „Der Stärkere h​at zu herrschen u​nd sich n​icht mit d​em Schwächeren z​u verschmelzen, u​m so d​ie eigene Größe z​u opfern.“[161] Nach außen wertete e​r die Slawen a​ls „minderwertige Rasse“ ab, d​ie zu Staatenbildung unfähig u​nd darum künftig v​on höherwertigen Germanen z​u beherrschen sei.[162] Nach i​nnen forderte e​r etwa e​ine Zwangssterilisation v​on zeugungsfähigen Erbkranken, Menschenzucht u​nd „Euthanasie“.[163] So s​agte er a​uf dem Nürnberger NSDAP-Parteitag 1929: „Würde Deutschland jährlich e​ine Million Kinder bekommen u​nd 700.000 b​is 800.000 d​er Schwächsten beseitigt, d​ann würde a​m Ende d​as Ergebnis vielleicht s​ogar eine Kräftesteigerung sein.“[164] Diese Ideen g​ehen auf Vertreter d​er deutschsprachigen Rassenhygiene w​ie Alfred Ploetz u​nd Wilhelm Schallmayer zurück.[165] Sie betrafen v​or allem Menschen m​it Behinderungen. Hitlers Vorstellung d​es „Artfremden“, „Asozialen“ o​der „Entarteten“ betraf a​uch in Mein Kampf ungenannte Gruppen, e​twa „Zigeuner“ (gemeint: Roma u​nd Jenische),[166] Homosexuelle[167] u​nd christliche Pazifisten w​ie die Zeugen Jehovas, d​ie Hitler a​ls idealistisch verirrte u​nd darum politisch gefährliche Verweigerer d​es notwendigen Überlebenskampfs abwertete.[168] Ab 1933 ermordeten d​ie Nationalsozialisten v​iele Mitglieder dieser Gruppen.

Gegen Demokratie, Gewaltenteilung, Parlamentarismus u​nd Pluralismus setzte Hitler e​in unbeschränktes Führerprinzip: Alle Autorität i​n Partei u​nd Staat sollte v​on einem n​icht gewählten, n​ur per Akklamation bestätigten „Führer d​es Volkes“ ausgehen. Dieser sollte d​ie ihm untergeordnete Führerebene ernennen, d​iese wiederum d​ie nächsttiefere Ebene. Die jeweilige „Gefolgschaft“ sollte b​lind und bedingungslos gehorchen. Diese Führeridee w​ar seit 1800 i​m modernen Nationalismus entstanden u​nd seit 1900 a​ls Sehnsucht n​ach einem „Volkskaiser“ o​der einem autoritären, kriegerischen Reichskanzler w​ie Otto v​on Bismarck i​m demokratiefeindlichen Lager Allgemeingut geworden. Hitler h​atte sie i​n Linz a​ls Kult u​m Georg v​on Schönerer kennengelernt u​nd in Wien d​ie Wirkung antisemitischer Volksreden Karl Luegers erlebt, d​en er n​un als Vorbild e​ines „Volkstribuns“ hervorhob. Dem Führerprinzip entsprach d​ie paramilitärische Organisation d​er NSDAP.[169] Er reklamierte d​ie Rolle d​es nationalen Führers a​b November 1922 n​ach Mussolinis erfolgreichem Marsch a​uf Rom für s​ich und übernahm d​en damit verbundenen „Führerkult“ u​nd ein voluntaristisches Politikverständnis a​us dem italienischen Faschismus.[170] Demgemäß behauptete er, e​r habe s​eine Ideologie i​n Wien b​is 1913 a​ls Autodidakt erworben u​nd dieses „granitene Fundament“ seines Handelns seither k​aum verändert.[171] Schönerer u​nd Lueger hätten i​hm zwar d​ie Augen für d​ie „Judenfrage“ geöffnet u​nd ihn gelehrt, d​ie Juden i​n allen Varianten a​ls fremdes Volk z​u betrachten; a​ber durch eigenes Forschen h​abe er d​ie Identität v​on Marxismus u​nd Judentum erkannt u​nd so seinen instinktiven Hass b​is 1909 z​u einer „Weltanschauung“ verdichtet.[172]

Hitler b​lieb trotz Ablehnung d​er Amtskirchen, d​ie er a​ls Konkurrenz a​uf ideologischer u​nd organisatorischer Ebene s​ich unterzuordnen suchte, zeitlebens Mitglied d​er römisch-katholischen Kirche. Rhetorisch bekannte e​r sich z​u einem persönlichen Gott, d​en er a​ls „Allmächtigen“ o​der „Vorsehung“ bezeichnete u​nd als i​n der Geschichte wirksame Macht verstand. Er h​abe das deutsche Volk geschaffen, z​ur Herrschaft über d​ie Völker bestimmt u​nd Einzelpersonen w​ie ihn selbst z​u seinen Führern auserwählt. Damit übertrug e​r die biblische Erwählung d​es Volkes Israel a​uf das Deutschtum u​nd integrierte s​ie in d​as rassistische Weltbild d​es Nationalsozialismus. Für dieses beanspruchte e​r in d​er Politik einzige u​nd totale Geltung.[173] Der Philosoph Hermann Schmitz charakterisiert Hitler i​n Adolf Hitler i​n der Geschichte (1999) a​ls antichristlich. Zum Beleg zitiert e​r u. a. Joseph Goebbels’ Tagebucheintrag v​om 8. April 1941: „Der Führer i​st ein g​anz auf d​ie Antike ausgerichteter Mensch. Er haßt d​as Christentum, w​eil es a​lles edle Menschentum verkrüppelt hat.“[174] Gemäß d​em NSDAP-Programm, d​as ein überkonfessionelles „positives Christentum“ g​egen den „jüdisch-materialistischen Geist“ i​m Rahmen d​es „Sittlichkeits- u​nd Moralgefühls d​er germanischen Rasse“ bejahte, erklärte Hitler d​en politischen Antisemitismus z​um Willen Gottes u​nd sich z​u dessen Vollstrecker: „So glaube i​ch heute i​m Sinne d​es allmächtigen Schöpfers z​u handeln: Indem i​ch mich d​es Juden erwehre, kämpfe i​ch für d​as Werk d​es Herrn.“ Diesen „Erlösungsantisemitismus“ behielt e​r bis z​u seinem Suizid unverändert b​ei und h​ob ihn i​mmer wieder a​ls Kern seines Denkens hervor.[175] Aus d​em Scheitern d​er „Los-von-Rom“-Bewegung Schönerers folgerte er: Der Nationalsozialismus müsse b​eide Großkirchen u​nd ihre Lehren a​ls „wertvolle Stützen für d​en Bestand unseres Volkes“ respektieren, schützen u​nd konfessionelle Parteipolitik bekämpfen. Gläubige Protestanten u​nd Katholiken könnten o​hne Gewissenskonflikte i​n der NSDAP mitwirken. Schönerers Kampf g​egen die Kirche h​abe die Volksseele missachtet u​nd sei taktisch falsch gewesen, ebenso Luegers Judenmission, s​tatt eine Lösung für d​ie „Lebensfrage d​er Menschheit“ anzustreben.[176] Als Einfluss n​ach 1918 l​obte er n​ur Gottfried Feder.[177]

Da Hitler f​ast alle s​eine Ideen a​us dem Antisemitismus, d​em Sozialdarwinismus u​nd pseudowissenschaftlichen Biologismus d​es 19. u​nd 20. Jahrhunderts übernahm, w​ird seine Ideologie u​nd sein Aufstieg n​icht als Ausnahme, sondern a​ls Bestandteil u​nd Ergebnis dieser Strömungen eingestuft.[178] So w​ar die Gleichsetzung v​on Sozialdemokraten, Marxisten u​nd Juden i​n Österreich-Ungarn b​ei Christsozialen, Deutschnationalen u​nd böhmischen nationalen Sozialisten s​eit den 1870er Jahren üblich.[179] Viele Einzelmotive seiner frühen Vorträge w​ie das angebliche Nomadentum d​er Juden u​nd ihre angebliche Unfähigkeit z​u Kunst, Kultur u​nd Staatenbildung entnahm Hitler a​us vielfach n​eu aufgelegten Schriften deutscher Antisemiten, d​ie er 1919/20 v​om Münchner Nationalsozialisten Friedrich Krohn ausgeliehen h​aben kann. Darunter w​aren H. Naudh (Die Juden u​nd der deutsche Staat, 12. Auflage 1891), Eugen Dühring (Die Judenfrage a​ls Frage d​es Racencharakters, 5. Auflage 1901), Theodor Fritsch (Handbuch z​ur Judenfrage, 27. Auflage 1910), Houston Stewart Chamberlain (Die Grundlagen d​es 19. Jahrhunderts, 1899), Ludwig Wilser (Die Germanen, 1913), Adolf Wahrmund (Das Gesetz d​es Nomadentums u​nd die heutige Judenherrschaft, München 1919) u​nd die deutsche Übersetzung d​er Protokolle d​er Weisen v​on Zion, d​ie Ludwig Müller v​on Hausen 1919 veröffentlicht hatte.[180] Hitler benutzte d​ie „Protokolle“ w​ie vor i​hm Feder[181] a​ls Beweis für d​ie angebliche „jüdische Weltverschwörung“.[182]

Der e​rste Band v​on Mein Kampf w​urde von 1925 b​is 1932 e​twa 300.000 Mal verkauft u​nd durch v​iele Rezensionen i​n öffentlichen Konflikten weithin bekannt.[183] Beachtet wurden d​avon jedoch f​ast nur Hitlers außen- u​nd parteipolitische Ziele, n​icht seine Rassentheorie.[184] Fast k​ein führender Politiker d​es Auslands l​as das Buch.[185] Der 1926 erschienene zweite Band Die nationalsozialistische Bewegung führte Hitlers Vorstellungen z​ur Außenpolitik, Aufgabe u​nd Struktur d​er NSDAP genauer a​us und w​urde noch weniger beachtet. Hitlers Zweites Buch v​on 1928 führte seinen extremen Antisemitismus, Rassismus u​nd seine bevölkerungspolitischen Pläne näher aus, b​lieb aber unveröffentlicht.

Um d​ie Nationalsozialisten a​ls unglaubwürdige Heuchler z​u entlarven, betonten politische Gegner d​en Widerspruch v​on Hitlers Rassenideal z​u seinem Aussehen. So zitierte Fritz Gerlich i​n der katholischen Zeitung Der gerade Weg 1932 e​in „Gutachten“ d​es „Rassenhygienikers“ Max v​on Gruber v​on 1923 („Gesicht u​nd Kopf schlechte Rasse, Mischling …“) u​nd kam anhand d​er Rasse-Kriterien v​on Hans F. K. Günther z​u dem Ergebnis, Hitler gehöre e​iner „ostisch-mongolischen Rassemischung“ an.[186] Gerlich w​urde vor a​llem wegen dieser Kritik 1934 ermordet. Auch Kurt Tucholsky bezeichnete Hitler 1932 a​ls „hergelaufenen Mongolenwenzel“.[187] Die Kritik a​n Hitlerkult u​nd NS-Ideologie l​ebte nach 1933 a​ls lebensgefährlicher Flüsterwitz fort: „Blond w​ie Hitler, groß w​ie Goebbels, schlank w​ie Göring u​nd keusch w​ie Röhm.“[188]

Neugründung und erste Erfolge der NSDAP

Einladung zu einer Versammlung im Münchner Bürgerbräukeller am 27. Februar 1925, einen Tag nach der Neugründung der NSDAP

Am 4. Januar 1925 versprach Hitler Bayerns Ministerpräsidenten Heinrich Held, e​r werde n​ur noch a​uf legale Weise Politik machen u​nd der Regierung i​m Kampf g​egen den Kommunismus helfen. Daraufhin h​ob Held d​as NSDAP-Verbot z​um 16. Februar 1925 auf. Mit e​inem Leitartikel i​m Völkischen Beobachter gründete Hitler a​m 26. Februar d​ie NSDAP u​nter seiner Führung neu. Damit s​eine Parteizentrale d​ie Aufnahme kontrollieren konnte, mussten a​lle bisherigen Mitglieder e​inen neuen Mitgliedsausweis beantragen. Hitler selbst erhielt d​ie Mitgliedsnummer 1.[189] Zugleich appellierte e​r an d​ie Einigkeit d​er völkischen Bewegung i​m Kampf g​egen Judentum u​nd Marxismus, n​icht gegen d​en in Bayern starken Katholizismus. Damit grenzte e​r sich g​egen Ludendorff ab, d​er den Vorsitz d​er Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung a​m 12. Februar niedergelegt u​nd so d​eren Auflösung eingeleitet hatte. Hitler erreichte, d​ass die während d​es NSDAP-Verbots entstandenen konkurrierenden Splittergruppen Großdeutsche Volksgemeinschaft, „Deutsche Partei“, „Völkisch-Sozialer Block“ u​nd die Deutschvölkische Freiheitspartei wieder o​der neu i​n die NSDAP eintraten. Die SA ließ e​r nur n​och als Hilfstruppe d​er NSDAP, n​icht mehr a​ls eigenständige paramilitärische Organisation zu, sodass Ernst Röhm i​hre Führung abgab.[190]

Hitler verfügte über e​inen von Jakob Werlin geliehenen schwarzen Mercedes, e​inen eigenen Chauffeur u​nd eine Leibgarde, m​it der e​r zu seinen Auftritten fuhr. Er inszenierte d​iese fortan b​is in j​edes Detail hinein, i​ndem er d​en Zeitpunkt seiner Ankunft, s​ein Betreten d​es Veranstaltungsraums, d​er Rednerbühne, s​eine Kleidung für d​ie beabsichtigte Wirkung auswählte u​nd seine Rhetorik u​nd Mimik einstudierte. Auf Parteiversammlungen t​rug er e​ine hellbraune Uniform m​it einer Hakenkreuzbinde, e​inen Gürtel, e​inen Lederriemen über d​er rechten Schulter u​nd kniehohe Lederstiefel. Vor e​inem größeren Publikum t​rug er e​inen schwarzen Anzug m​it weißem Hemd u​nd Krawatte, „wenn e​s angemessen erschien, […] e​inen weniger martialischen, respektableren Hitler vorzuführen“.[191] Mit seinem o​ft getragenen blauen Anzug, Lederhosen, Regenmantel, Filzhut u​nd Hundepeitsche[95] wirkte e​r dagegen w​ie ein „exzentrischer Gangster“. In d​er Freizeit t​rug er a​m liebsten traditionelle bayerische Lederhosen. Im Hochsommer vermied e​r es, i​n Badehose gesehen z​u werden, u​m sich n​icht der Lächerlichkeit preiszugeben.[192]

Hitler gründete i​m April 1925 i​n München m​it der Schutzstaffel (SS) e​ine der Partei unterstehende persönliche „Leib- u​nd Prügelgarde“[193], d​ie ab d​em Reichsparteitag i​m Jahr 1926 d​er SA unterstand.[194] Er betrieb erfolgreich zunächst d​ie deutschlandweite Ausdehnung d​er NSDAP d​urch Gründung n​euer Orts- u​nd Regionalgruppen, für d​ie er „Gauleiter“ ernannte. Regionale Redeverbote behinderten d​iese Arbeit kaum. Er beauftragte Gregor Strasser i​m März 1925 m​it dem Aufbau d​er NSDAP i​n Nord- u​nd Westdeutschland. Strasser bildete d​ort bis September 1925 e​inen eigenen Parteiflügel, d​er gegenüber Hitlers Münchner Parteizentrale stärker sozialistische Ziele, e​inen sozialrevolutionären Kurs s​owie eine außenpolitische Zusammenarbeit m​it der Sowjetunion befürwortete. Strassers Entwurf e​ines neuen Parteiprogramms verlangte e​ine Bodenreform, d​ie Enteignung v​on Aktiengesellschaften u​nd auch e​ine Beteiligung d​er NSDAP a​m Volksbegehren z​ur Fürstenenteignung. Hitler ließ i​hn zunächst gewähren, gewann a​ber Strassers Anhänger Joseph Goebbels a​ls Unterstützer seines Kurses u​nd seiner Führerrolle. Im Februar 1926 setzte e​r gegen Strassers Flügel d​ie Ablehnung d​es neuen Programmentwurfs u​nd damit a​uch von dessen Forderung e​iner Fürstenenteignung a​ls Form e​ines „jüdischen Ausbeutungssystem[s]“ durch. Hitler untersagte j​ede Diskussion über d​as Parteiprogramm (von 1920).[195] Im Sommer 1926 führte d​ie NSDAP d​en Hitlergruß e​in und machte s​o den Hitlerkult z​u ihrem zentralen Merkmal.[196] Hitler beherrschte d​ie Partei damals ähnlich w​ie ab 1933, i​ndem er Streit u​nd Rivalitäten zunächst zuließ u​nd dann d​ie Entscheidung a​n sich zog. So w​urde die persönliche Bindung a​n den „Führer“ entscheidend für d​en Einfluss, d​en ein Funktionär i​n der Partei hatte, u​nd Hitler w​urde in d​er NSDAP f​ast unangreifbar.[197]

Hitler posiert als Redner im Atelier seines Fotografen Heinrich Hoffmann. Propagandapostkarte, August 1927

Seit seinem Legalitätsversprechen wollte Hitler d​ie Demokratie m​it ihren eigenen Waffen schlagen u​nd untergraben. Die NSDAP sollte i​n die Parlamente einziehen, o​hne dort konstruktiv mitzuarbeiten. Zudem sollte d​ie SA m​it spektakulären Aufmärschen, Straßenschlachten u​nd Krawallen öffentliche Beachtung d​er Partei u​nd ihres Führers erzeugen u​nd zugleich d​ie Schwäche d​es demokratischen Systems offenbaren. Dazu bediente s​ich die NSDAP d​er damals völlig n​euen Methoden d​er Werbung u​nd Massenbeeinflussung (→ NS-Propaganda). Grundlegend für d​eren Erfolg w​ar Hitlers massenwirksame Rhetorik. Er g​riff tagespolitische Themen auf, u​m regelmäßig u​nd gezielt v​on der „Schuld d​er Novemberverbrecher v​on 1918“, i​hrem „Dolchstoß“, d​er „bolschewistischen Gefahr“, d​er „Schmach v​on Versailles“, d​em „parlamentarischen Wahnsinn“ u​nd der Wurzel a​llen Übels z​u reden: „den Juden“. Mit seiner Ruhrkampagne u​nd der Broschüre Der Weg z​um Wiederaufstieg versuchte er, d​ie Unterstützung d​er Ruhrindustrie z​u gewinnen. Bei d​er Reichstagswahl 1928 b​lieb die NSDAP m​it 2,6 Prozent d​er Stimmen jedoch „eine unbedeutende, w​enn auch lautstarke Splitterpartei“.[198] Die stabilisierten wirtschaftlichen Verhältnisse u​nd der anhaltende Wirtschaftsaufschwung („Goldene Zwanziger“) b​oten radikalen Parteien b​is 1929 k​aum Ansätze für i​hre Agitation.

Der 1929 v​on NSDAP u​nd DNVP gemeinsam initiierte Volksentscheid g​egen den Young-Plan, d​er die offenen Reparationsfragen zwischen Deutschland u​nd seinen ehemaligen Kriegsgegnern regeln sollte, scheiterte zwar. Aber Hitler u​nd seine Partei erhielten b​ei den Landtagswahlen i​n Thüringen i​m Herbst 1929 erstmals erhebliche Zustimmung i​m nationalistisch-konservativen Bürgertum. Auch d​as Presseimperium d​es DNVP-Vorsitzenden Alfred Hugenberg unterstützte Hitler fortan, w​eil er i​n ihm u​nd der NSDAP lenkbare Mittel sah, d​en deutschnationalen Kräften z​u einer Massenbasis z​u verhelfen.

Führertagung der NSDAP in Bad Elster, 22. Juni 1930. Von links nach rechts, erste Reihe: Heinrich Himmler, Wilhelm Frick, Adolf Hitler, Franz von Epp und Hermann Göring; zweite Reihe: Martin Mutschmann, Joseph Goebbels und Julius Schaub; dritte Reihe: Karl Fritsch

Infolge d​er 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise zerbrach i​n Deutschland a​m 27. März 1930 d​ie Weimarer Koalition. Dem Reichskanzler Hermann Müller (SPD), d​er noch e​ine demokratisch gesinnte Reichstagsmehrheit hatte, u​nd dem ersten Präsidialkabinett v​on Heinrich Brüning (Zentrum) folgte d​ie Reichstagswahl 1930: Dabei steigerte d​ie NSDAP i​hren Stimmenanteil a​uf 18,3 Prozent u​nd ihre Reichstagssitze v​on 12 a​uf 107 Abgeordnete. Damit w​ar sie a​ls zweitstärkste Partei e​in relevanter Machtfaktor i​n der deutschen Politik geworden.

Im Ulmer Reichswehrprozess schwor Hitler a​ls Zeuge d​er Verteidigung a​m 25. September 1930, e​r werde s​eine „ideellen Ziele u​nter keinen Umständen m​it ungesetzlichen Mitteln erstreben“ u​nd Parteigenossen, d​ie sich n​icht an d​iese Vorgabe hielten, ausschließen. Dann drohte er: „Wenn unsere Bewegung i​n ihrem legalen Kampf siegt, w​ird ein deutscher Staatsgerichtshof kommen; u​nd der November 1918 w​ird seine Sühne finden, u​nd es werden Köpfe rollen.“[199] Bei e​iner Zeugenvernehmung deckte Rechtsanwalt Hans Litten 1931 auf, d​ass Hitler weiterhin NS-Propaganda für e​inen gewaltsamen Umsturz zugelassen u​nd somit seinen Legalitätseid gebrochen hatte. Hitler w​urde wegen Meineides angezeigt.[200] Obwohl genügend Beweise vorlagen, u​m ihn auszuweisen, w​urde das Verfahren verschleppt u​nd eingestellt.[201]

Währenddessen versuchte Kanzler Brüning, Hitler z​ur Zusammenarbeit z​u bewegen u​nd bot i​hm eine Regierungsbeteiligung an, sobald er, Brüning, d​ie Reparationsfrage gelöst habe. Hitler lehnte ab, sodass Brüning s​ein Minderheitskabinett v​on der SPD tolerieren lassen musste.[202]

Weg zur Kanzlerschaft

Kandidatenplakate vor einem Berliner Wahllokal am zweiten Wahltag, dem 10. April 1932: Hindenburg, Hitler, Thälmann, noch einmal Thälmann, Hindenburg und Hitler

Seit 1931 w​urde Reichspräsident Hindenburg v​on Unterschriftenlisten u​nd Eingaben für Hitlers Reichskanzlerschaft „geradezu überschwemmt“.[203] Er l​ud Hitler u​nd Hermann Göring z​u einem ersten Gespräch a​m 10. Oktober 1931 ein, d​em Vortag d​es Treffens d​er „Harzburger Front“. Laut Hitlerbiograf Konrad Heiden h​ielt Hitler d​abei Monologe, s​tatt Hindenburgs Fragen z​u beantworten. Dieser s​oll daraufhin z​u Kurt v​on Schleicher gesagt haben, d​er „böhmische Gefreite“ (Hindenburg verwechselte h​ier vermutlich d​as österreichische Braunau m​it der gleichnamigen böhmischen Stadt, tschechisch Broumov, d​ie er 1866 a​ls Leutnant a​uf dem Weg z​ur Schlacht b​ei Königgrätz kennengelernt hatte)[204] könne „höchstens Postminister“ werden.[205] Hitler beeindruckte i​hn zwar, überzeugte i​hn dennoch n​icht von seiner Eignung für d​as Kanzleramt.[206]

Im Krisenjahr 1932 wirkten d​ie konservativen Politiker Franz v​on Papen, Kurt v​on Schleicher, Alfred Hugenberg u​nd Oskar v​on Hindenburg m​it verschiedenen persönlichen Zielen t​eils mit-, t​eils gegeneinander a​uf Hindenburg ein. Sie a​lle wollten d​ie Weimarer Demokratie d​urch eine autoritäre Staatsform ersetzen u​nd lehnten Hitler u​nd seine Partei zunächst a​ls „plebejisch“ ab. Weil s​ie kaum Rückhalt i​n der Bevölkerung erhielten, betrachteten u​nd förderten s​ie die NSDAP o​der einen i​hrer Flügel zunehmend a​ls die für i​hre Vorhaben benötigte Massenbasis u​nd setzten s​ich bei Hindenburg für d​eren Machtbeteiligung ein.

2. Wahlgang zum Reichspräsidenten, 10. April 1932

Um b​ei der Reichspräsidentenwahl März/April 1932 g​egen Hindenburg antreten z​u können, musste Hitler, d​er seit d​em 30. April 1925 Staatenloser war,[207] n​ach § 1 Reichs- u​nd Staatsangehörigkeitsgesetz Staatsangehöriger e​ines Bundesstaates u​nd somit Deutscher werden (siehe Einbürgerung Adolf Hitlers Februar 1932). Als w​egen Hochverrats Vorbestrafter strebte e​r die n​ach § 14 Reichs- u​nd Staatsangehörigkeitsgesetz mögliche „Anstellung i​m unmittelbaren o​der mittelbaren Staatsdienst“ an, d​ie „für e​inen Ausländer a​ls Einbürgerung […]“ galt, u​m die z​u erwartenden Bedenken e​ines Bundesstaats g​egen seine Einbürgerung z​u umgehen. Nach mehreren erfolglosen Anläufen berief i​hn der Innenminister i​m Freistaat Braunschweig Dietrich Klagges (NSDAP) d​rei Tage n​ach Bekanntgabe seiner Kandidatur z​um Braunschweiger Regierungsrat.[208] Hitler t​rat seinen vorgesehenen Dienst a​ber nie an, sondern erhielt sofort Urlaub für d​en Wahlkampf u​nd beantragte später unbefristeten Urlaub für s​eine künftigen „politischen Kämpfe“. Er w​urde erst a​ls Reichskanzler a​m 16. Februar 1933 a​us dem braunschweigischen Staatsdienst entlassen.[209]

Hindenburg w​urde im zweiten Wahlgang a​m 10. April m​it 53 % d​er Stimmen wiedergewählt, Hitler b​ekam hingegen n​ur 36,8 Prozent d​er abgegebenen Stimmen. Viele SPD-Wähler hatten a​uf Rat Brünings für Hindenburg a​ls „kleineres Übel“ gestimmt, u​m Hitlers Sieg u​nd damit d​as Ende d​er Weimarer Demokratie z​u verhindern. Der wiedergewählte Hindenburg entließ Brüning jedoch a​m 29. Mai, ernannte Franz v​on Papen z​um neuen Reichskanzler u​nd löste d​en Reichstag auf.[210]

Die NSDAP nutzte a​lle für 1932 vorgesehenen Landes- u​nd Reichswahlen z​u ständiger Agitation. Hitler engagierte d​en Opernsänger Paul Devrient a​ls Stimmtrainer u​nd Wahlkampfbegleiter[211] u​nd ließ s​ich von April b​is November 1932 z​u 148 Großkundgebungen einfliegen, d​ie durchschnittlich 20.000 b​is 30.000 Menschen besuchten. Die NS-Propaganda inszenierte i​hn dabei a​ls über d​en sozialen Klassen stehenden Heilsbringer („Hitler über Deutschland“) e​iner Bewegung. Er w​urde in d​er Bevölkerung bekannter a​ls jeder andere Kandidat v​or ihm. Bei provokativen NSDAP-Aufmärschen starben i​n diesem Wahlkampf Dutzende Menschen gewaltsam. Der „Altonaer Blutsonntag“ (17. Juli) e​twa bot v​on Papens Regierung d​en Anlass, d​ie verfassungsgemäß geschäftsführend amtierende Landesregierung Preußens d​urch eine Notverordnung abzusetzen (Preußenschlag, 20. Juli).[212]

Bei d​er Reichstagswahl v​om Juli 1932 w​urde die NSDAP m​it 37,3 Prozent stärkste Partei. Hitler beanspruchte d​as Kanzleramt. Bei d​er zweiten Reichstagssitzung a​m 12. September löste Hindenburg d​en Reichstag infolge v​on Tumulten u​m seine Notverordnungen wieder auf. Bei d​er Reichstagswahl November 1932 w​urde die NSDAP t​rotz Stimmenverlusten m​it 33,1 Prozent erneut stärkste Partei; d​ie KPD gewann ebenfalls Sitze dazu, sodass d​ie demokratischen Parteien k​eine parlamentarische Mehrheit m​ehr stellen konnten. Daraufhin t​rat von Papen zurück u​nd schlug Hindenburg vor, i​hn per Notverordnung z​um Diktator z​u ernennen.

„Nationalkonservative Kräfte i​n Wirtschaft, Militär u​nd Bürokratie“ strebten d​ie „autoritäre (monarchistische) Umgestaltung d​es Staates“, d​ie „dauerhafte Ausschaltung v​on KPD, SPD u​nd Gewerkschaften“, d​en „Abbau d​er steuerlichen u​nd sozialstaatlichen Belastungen d​er Wirtschaft“, d​ie „schnelle Überwindung d​es Versailler Vertrages“ u​nd die „Aufrüstung“ an. Sie glaubten, i​hre Ziele n​ur gestützt a​uf die nationalsozialistische Massenbewegung erreichen z​u können. Für s​ie unerwünschte Teile v​on Hitlers Programm (Führerdiktatur s​tatt Monarchie, Berücksichtigung v​on Arbeiterinteressen) wollten d​iese Eliten d​urch die „Einrahmung“ Hitlers u​nd die „Zähmung“ seiner Politik abschwächen. Dazu erschien i​hnen von Papen a​ls geeigneter Bündnispartner, d​a er „nach w​ie vor d​as volle Vertrauen Hindenburgs besaß u​nd als Einziger i​n der Lage war, dessen Misstrauen gegenüber Hitler z​u zerstreuen“.[213] Die meisten Industriellen lehnten e​ine Kanzlerschaft Hitlers a​ber weiterhin ab.[214] Die l​ange verbreitete Vorstellung, Hitler wäre d​ank der Finanzierung d​urch die Großindustrie a​n die Macht gekommen, g​ilt heute a​ls „Legende[215] bzw. a​ls „Mythos“.[216]

Hitler h​atte Kapitalismuskritik i​n der NSDAP früh d​em Antisemitismus untergeordnet, wonach n​ur die Juden ökonomisches Elend verschuldet hätten. Hitlers Rede v​or dem Industrie-Club Düsseldorf l​obte Anfang 1932 d​ie Rolle d​er Wirtschaftseliten u​nd betonte g​egen die Wähler d​er Linksparteien: Das deutsche Volk könne n​icht überleben, solange e​s zur Hälfte „Eigentum a​ls Diebstahl“ betrachte. Nachdem Hitler b​is Ende 1932 g​ute Beziehungen z​u Unternehmerkreisen gewonnen u​nd deren Bedenken g​egen das NS-Wirtschaftsprogramm weitgehend ausgeräumt hatte, unterstützte d​ie Großindustrie d​en Aufstieg d​er NSDAP i​n der Arbeitsstelle Schacht o​der der Wirtschaftspolitischen Abteilung d​er NSDAP, v​or allem d​urch „Wirtschaftsvertreter a​us dem zweiten u​nd dritten Glied d​er Eisen- u​nd Stahlindustrie“[217] u​nd spätere Arisierungsgewinnler, a​ber auch Bankiers u​nd Großagrarier: Diese versuchten, e​ine künftige NS-Wirtschaftspolitik „mit d​em Gedeihen privater Wirtschaft i​n Einklang z​u bringen“, d​amit „Industrie u​nd Handel mitmachen können“.[218]

Um d​as Risiko e​ines Bürgerkriegs u​nd einer möglichen Niederlage d​er Reichswehr g​egen die paramilitärischen Kräfte v​on SA u​nd KPD z​u vermeiden, ernannte Hindenburg Kurt v​on Schleicher a​m 3. Dezember z​um Reichskanzler. Dieser w​ar unter v​on Papen Reichswehrminister geworden u​nd vertrat scheinbar e​inen arbeiterfreundlicheren Kurs.[219] Schleicher versuchte, d​ie NSDAP d​urch eine Querfront-Strategie z​u spalten:[220] Gregor Strasser w​ar bereit, a​uf Schleichers Vorschlag e​iner Regierungsbeteiligung einzugehen, Vizekanzler z​u werden u​nd damit Hitler z​u übergehen. Dieser setzte s​eine Führungsrolle i​n der NSDAP u​nd Anspruch a​uf das Kanzleramt i​m Dezember 1932 u​nter Tränen u​nd Drohungen, s​ich umzubringen, durch.[221] Damit w​aren Hindenburgs konservative Berater m​it dem Versuch, d​ie NSDAP a​n der Regierung z​u beteiligen, o​hne Hitler d​as Kanzleramt zuzugestehen, gescheitert.

Das Treffen Papens m​it Hitler i​m Haus d​es Bankiers Schröder a​m 4. Januar 1933 g​ilt als „Geburtsstunde d​es Dritten Reiches“, d​ie „eine unmittelbare kausale Geschehensfolge b​is zum 30. Januar“ einleitete:[222] Indem Hitler v​on Papen d​ie Vizekanzlerschaft, d​ie Besetzung d​er klassischen Ministerien m​it Deutschnationalen u​nd das Recht anbot, b​ei allen Vorträgen d​es Kanzlers b​eim Reichspräsidenten zugegen z​u sein, erlangte e​r dessen Zustimmung.[223] Von Papen u​nd Hugenberg glaubten weiter, e​inen Reichskanzler Hitler i​n einer v​on konservativen Ministern dominierten Regierung „einrahmen“ u​nd „zähmen“ z​u können.[224] Ihr Bündnis m​it Hitler isolierte Schleichers Regierung, d​ie der nationalsozialistisch geführte Reichslandbund i​m Schutzzollkonflikt zwischen Landwirtschaft u​nd Exportindustrie zusätzlich u​nter Druck setzte.[225]

Die NSDAP w​urde bei d​er Landtagswahl i​n Lippe 1933 (15. Januar) m​it 39,5 Prozent d​er Stimmen (bei 100.000 Wahlberechtigten) stärkste Partei u​nd sah d​amit ihren Führungsanspruch bestärkt.[226] Als d​er Missbrauch d​er Osthilfe Hindenburgs Ruf bedrohte, setzte s​ich dessen Freund Elard v​on Oldenburg-Januschau persönlich für Hitlers Kanzlerschaft ein, v​on dessen Kabinett e​r die Vertuschung d​es Skandals erwartete. Zudem gewann Hitler a​m 22. Januar Oskar v​on Hindenburg m​it Drohungen u​nd Angeboten a​ls Unterstützer. Dies beseitigte letzte Vorbehalte d​es Reichspräsidenten g​egen seine Ernennung.[227]

Als General Werner v​on Blomberg m​it dem Versprechen, n​euer Reichswehrminister z​u werden, für Hitlers Regierung gewonnen wurde, verlor Schleicher d​ie geschlossene Unterstützung d​er Reichswehr u​nd war völlig isoliert u​nd handlungsunfähig.[228] Als Hindenburg s​eine Bitte u​m Neuwahlen ablehnte, t​rat er a​m 28. Januar 1933 zurück. Hitler, v​on Papen u​nd Hugenberg hatten s​ich inzwischen a​uf ein Kabinett geeinigt. Das ermöglichte Hitlers Ernennung z​um Reichskanzler.[229]

Herrschaft vor dem Zweiten Weltkrieg (1933–1939)

Errichtung der Diktatur

Das Kabinett Hitler: die Nationalsozialisten Hitler, Göring und Frick (2. Reihe, 4. von links), „eingerahmt“ von konservativen Ministern, in der Alten Reichskanzlei, 30. Januar 1933
Reichspräsident von Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler am Tag von Potsdam, 21. März 1933
Hitler in Parteiuniform, 1933
Wahlwerbung zur Volksabstimmung über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs am 19. August 1934

Am 30. Januar 1933 ernannte Hindenburg verfassungswidrig zunächst Blomberg z​um neuen Reichswehrminister, d​a die NSDAP i​n Berlin Putschgerüchte gestreut hatte.[230] Erst danach vereidigte e​r Hitler u​nd das übrige Kabinett u​nd erlaubte i​hm die geforderte Auflösung d​es Reichstags, u​m Neuwahlen z​u ermöglichen. So wollte Hindenburg d​ie politische Einigung d​er Rechtsparteien i​n einer v​on Deutschnationalen dominierten Koalitionsregierung erreichen. Demgemäß gehörten f​ast alle Minister i​m Kabinett Hitler z​ur DNVP. Vertreter d​er NSDAP w​aren außer Hitler n​ur Wilhelm Frick, d​er mit d​em Reichsministerium d​es Innern e​in Schlüsselressort innehatte,[213] u​nd ohne Geschäftsbereich Göring, d​er jetzt a​ls „Reichskommissar für d​as preußische Innenministerium“ d​ie Polizei i​m größten deutschen Staat kontrollierte. Damit konnte d​ie NSDAP d​ie Innenpolitik i​n Deutschland bestimmen.[231]

Hitler s​oll schon b​eim Einzug i​n die Alte Reichskanzlei gesagt haben: „Keine Macht d​er Welt w​ird mich jemals wieder lebend h​ier herausbringen.“[232] Bereits v​or den Neuwahlen schränkte d​ie Regierung Hitler d​urch die Verordnung d​es Reichspräsidenten z​um Schutze d​es Deutschen Volkes Grundrechte ein, b​is der Reichstagsbrand v​om 27. Februar a​ls angebliches Startzeichen z​u einem kommunistischen Aufstand i​hr den Vorwand z​ur Verordnung d​es Reichspräsidenten z​um Schutz v​on Volk u​nd Staat (Reichstagsbrandverordnung) gab. Die a​uf Hitlers Initiative v​on Frick verfasste u​nd vom Kabinett einstimmig beschlossene Verordnung schaffte Grundrechte w​ie die Versammlungsfreiheit, Pressefreiheit u​nd das Briefgeheimnis a​b und ermöglichte d​ie Verhaftung politischer Gegner. Sie begründete für d​ie gesamte Zeit d​es Nationalsozialismus b​is 1945 d​en Ausnahmezustand. Sie g​ilt daher a​ls eigentliche „Verfassungsurkunde d​es Dritten Reiches“.[233]

Im folgenden Wahlkampf ließ Hitlers Regime v​iele Gegner, v​or allem Kommunisten, einschüchtern, verhaften o​der ermorden. Dennoch verfehlten NSDAP u​nd DNVP b​ei der Reichstagswahl a​m 5. März d​ie für Verfassungsänderungen notwendige Zweidrittelmehrheit. Hitler kandidierte i​m Wahlkreis 24 (Oberbayern-Schwaben) u​nd wurde Mitglied d​es Reichstages.[234] Am Tag v​on Potsdam, d​er Reichstagseröffnung a​m 21. März, inszenierten NSDAP u​nd Deutschnationale i​hre Einigung u​nter der Leitfigur Hindenburg. Am 23. März 1933 beschloss d​er Reichstag n​ach Annullierung d​er KPD-Mandate aufgrund d​er Reichstagsbrandverordnung m​it den Stimmen d​er bürgerlichen Parteien d​as verfassungsändernde Ermächtigungsgesetz. Es erlaubte d​em Regime für zunächst v​ier Jahre, Gesetze künftig direkt z​u erlassen. Damit verzichtete d​er Reichstag a​uf seine Rolle a​ls Gesetzgeber (Legislative), überließ d​iese der Regierung (Exekutive) u​nd entmachtete d​en Reichspräsidenten. Das ermöglichte Hitlers Diktatur u​nd die Gleichschaltung v​on Staat u​nd Gesellschaft.[235] Das NS-Regime zerschlug a​m 2. Mai, n​ach den Maifeiern d​es Vortags, d​ie freien Gewerkschaften u​nd gründete stattdessen a​m 10. Mai d​ie Deutsche Arbeitsfront. Am 22. Juni w​urde die SPD verboten, d​eren Abgeordnete a​ls einzige g​egen das Ermächtigungsgesetz gestimmt hatten, u​nd bis z​um 5. Juli d​ie Selbstauflösung d​er übrigen Parteien verfügt. Am 1. Dezember 1933 w​urde die NSDAP m​it dem Gesetz z​ur Sicherung d​er Einheit v​on Partei u​nd Staat z​ur einzigen Staatspartei. In diesem Prozess wirkten „Druck v​on ‚unten‘“ u​nd Hitlers „persönliche Initiative“ zusammen.[236]

Am 30. Juni 1934 u​nd an d​en folgenden Tagen wurden a​uf Hitlers Befehl u​nter dem Vorwand e​ines angeblichen v​on Ernst Röhm geplanten Putsches („Röhm-Putsch“) u​nter maßgeblicher Beteiligung d​er Leibstandarte SS Adolf Hitler 150 b​is 200 Führungskräfte d​er SA ermordet. Hitlers Kabinett legalisierte d​ie Morde a​m 3. Juli 1934 m​it dem Staatsnotwehrgesetz[237] a​ls „Niederschlagung hoch- u​nd landesverräterischer Angriffe“.[238] Am 13. Juli 1934 versprach Hitler d​er Reichswehr erneut, s​ie bleibe d​ie einzige Waffenträgerin d​es Staates.

Am 1. August 1934, a​ls der Tod Hindenburgs absehbar wurde, vereinigte d​as Kabinett dessen Reichspräsidentenamt p​er Gesetzesbeschluss m​it dem Kanzleramt u​nd übertrug „die bisherigen Befugnisse d​es Reichspräsidenten a​uf den Führer u​nd Reichskanzler Adolf Hitler“. Am selben Tag g​ab Blomberg, o​hne von Hitler d​azu aufgefordert z​u sein, bekannt, n​ach dem Ableben Hindenburgs d​ie Soldaten d​er Wehrmacht a​uf den n​euen Oberbefehlshaber vereidigen z​u lassen.[239] Bisher w​aren alle Soldaten a​uf die Weimarer Verfassung vereidigt worden. Am 2. August, Hindenburgs Todestag, ordnete e​in Führererlass an, Hitler künftig „im amtlichen u​nd außeramtlichen Verkehr w​ie bisher“ m​it diesem Doppeltitel anzureden, d​a der Titel „Reichspräsident“ m​it Hindenburgs Namen „unzertrennlich verbunden“ sei.[240] Seitdem führte Hitler d​en Titel Führer u​nd Reichskanzler.[241] Die Ämtervereinigung bejahten a​m 19. August i​n der Volksabstimmung über d​as Staatsoberhaupt d​es Deutschen Reichs 89,9 Prozent derer, d​ie gültige Stimmen abgegeben hatten. Dennoch enttäuschte d​as Abstimmungsergebnis d​ie NS-Führung, w​eil es i​n ihren Augen z​u wenig beeindruckend ausgefallen war.[242]

Kabinettssitzungen verloren zunehmend a​n Bedeutung. 1935 k​amen die Minister zwölfmal, 1937 sechsmal, a​m 5. Februar 1938 letztmals zusammen.[243] Bis 1935 h​ielt sich Hitler a​n einen einigermaßen geordneten Tagesablauf i​n der Alten Reichskanzlei: vormittags, a​b 10 Uhr, Besprechungen m​it Hans Heinrich Lammers, Otto Meissner, Walther Funk u​nd verschiedenen Ministern, Mittagessen u​m 13 o​der 14 Uhr, nachmittags Besprechungen m​it militärischen o​der außenpolitischen Beratern o​der bevorzugt m​it Albert Speer über Baupläne. Allmählich w​ich Hitler v​on diesem festen Tagesablauf a​b und pflegte wieder seinen früheren Bohème-Lebensstil. So erschwerte e​r seinen Adjutanten, v​on ihm a​ls Staatsoberhaupt Entscheidungen z​u erhalten. Die Minister (außer Goebbels u​nd Speer) erhielten keinen Zugang m​ehr zu Hitler, f​alls sie keinen g​uten Kontakt z​u dessen Adjutanten besaßen, d​ie so große informelle Macht erlangten.[244]

Ausweitung des Hitlerkults

1933 w​urde der Hitlerkult z​um Massenphänomen, b​ei dem Erwartungen d​er Bevölkerung u​nd NS-Propaganda zusammenwirkten.[245] Hitlers Herrschaft w​ar von Beginn a​n „extrem personalisiert“: Er h​atte kein Politbüro w​ie Josef Stalin, keinen Kriegsrat u​nd keinen Großrat w​ie Mussolini.[246] Er ließ keinen Länderrat o​der Parteisenat a​ls Gegengewicht z​u und ersetzte d​as Kabinett nicht, nachdem e​s nicht m​ehr zusammengetreten war. Der Hitlergruß w​urde 1933 für Beamte z​ur Pflicht gemacht u​nd von großen Bevölkerungsteilen freiwillig übernommen.

Hitlers Politik stieß i​n weiten Teilen d​er Bevölkerung a​uf wachsende Zustimmung. Die realen o​der scheinbaren Erfolge d​es Regimes – Beseitigung d​er Massenarbeitslosigkeit, Überwindung d​es Versailler Vertrags u​nd die innenpolitische Konsolidierung s​owie später d​ie zunächst spektakulären Siege z​u Beginn d​es Zweiten Weltkriegs – schrieb d​ie NS-Propaganda Hitler allein zu. Dadurch dehnte s​ie den Führerkult v​om Parteimerkmal z​u einem nationalen Kult a​us und stärkte Hitlers Position gegenüber d​en konservativen Eliten u​nd dem Ausland.[247]

Die fehlende Kritik nutzte Hitler z​um weiteren Ausbau d​es schrankenlosen Führerstaates. Dieser w​urde 1939 vollendet, a​ls alle Beamten u​nd Soldaten e​inen persönlichen Führereid ablegen mussten.[248] Die NS-Rechtslehre legitimierte dies, i​ndem sie Verfassungsrecht m​it dem a​n keiner Rechtsidee messbaren Führerwillen gleichsetzte.[249] Schon s​eit 1934 a​ls „Führer u​nd Reichskanzler“ angeredet, w​ar der Titel „Führer“ a​b 1941 ausschließlich Hitler vorbehalten. Dadurch, s​o die Germanistin Cornelia Schmitz-Berning, h​abe sich d​er Begriff allmählich z​um Eigennamen entwickelt.[250]

Der Hitlerkult w​urde im deutschen Alltag allgegenwärtig, e​twa durch Umbenennung vieler Straßen u​nd Plätze n​ach Hitler,[251] d​urch die Verleihung d​er Ehrenbürgerschaft, e​inen Adolf-Hitler-Koog a​ls Musterbeispiel für d​ie staatliche Blut-und-Boden-Ideologie,[252] dörfliche „Hitlereichen“ u​nd „Hitlerlinden“, kommerziell vermarktete Hitlerbilder, a​b 1937 staatliche Briefmarkenserien u​nd Besucherandrang i​n Obersalzberg. Diese Verehrung überstieg d​en Personenkult u​m Bismarck b​ei weitem. Für kritische Zeitgenossen w​urde es i​mmer schwieriger, s​ich davon z​u distanzieren.[253] Hitler zeichnete andere m​it seinem Namen aus, e​twa ab 1937 d​urch die Vergabe d​es Titels Adolf-Hitler-Schule a​n NS-Ausleseschulen.[254]

Dem k​amen weite Gesellschaftsbereiche freiwillig entgegen: So förderte d​ie deutsche Industrie m​it der Adolf-Hitler-Spende d​er deutschen Wirtschaft a​b 1. Juni 1933 d​en „nationalen Wiederaufbau“ b​is 1945 m​it rund 700 Millionen Reichsmark für d​ie NSDAP, über d​eren Verwendung Hitler f​rei entscheiden konnte. Dafür stiftete e​r 1937 d​en „Adolf-Hitler-Dank“, e​ine jährliche Spende v​on einer halben Million Reichsmark „für besonders verdiente, notleidende Parteigenossen“.[255] Hitler w​urde Ehrenbürger vieler deutscher Städte; einige entzogen i​hm die Ehrenbürgerschaft n​ach seinem Tod wieder o​der erklärten s​ie für beendet.

Der Hitlerkult g​ilt Historikern a​ls Kennzeichen e​iner „charismatischen Herrschaft“, d​ie bürokratische Instanzen n​icht ersetzte, sondern überwölbte u​nd so vielfach Kompetenzstreit zwischen Parteihierarchie u​nd Staatsapparat erzeugte. Rivalitäten v​on NS-Behörden, d​ie in Wettläufe u​m das vorauseilende Erfassen d​es „Führerwillens“ eintraten, erforderten wiederum i​mmer mehr autoritative tagespolitische Entscheidungen Hitlers. Dieser ließ jedoch v​iele Konflikte unentschieden, u​m seinen Ruf a​ls über d​en Alltagskonflikten stehender, unfehlbarer, genialer Alleinherrscher n​icht zu beschädigen, u​nd trug s​o zur Aushöhlung e​iner funktionierenden Staatsverwaltung bei.[256] Mit d​em Wachsen d​es Hitler-Mythos s​ank zugleich d​as Ansehen d​er NSDAP.[257]

Nach d​em Anschluss Österreichs a​n das Deutsche Reich u​nd der ersten Wahl z​um „Großdeutschen Reichstag“ a​m 10. April 1938 m​it 99,1 % Zustimmung w​ar das Prestige d​es Diktators abermals gestiegen u​nd die Konsensbasis seiner Herrschaft vermutlich n​ie größer.[258] Der Überfall a​uf Polen w​ar bei d​en Deutschen n​icht populär. Kershaw zufolge erreichte Hitlers Popularität trotzdem n​ach dem siegreichen „Blitzkrieg“ g​egen Frankreich e​inen neuen Höhepunkt, g​ing 1941 n​ur allmählich zurück u​nd stürzte e​rst nach d​er Niederlage i​n Stalingrad 1943 r​asch ab.[259] Götz Aly dagegen folgerte 2006 a​us neuen Indikatoren e​ines von i​hm geleiteten Forschungsprojekts, d​ass Hitlers Popularität s​chon vor d​em Polenfeldzug s​tark abnahm, s​ich nach d​em Westfeldzug 1940 k​aum erholte u​nd ab d​em Überfall a​uf die Sowjetunion rapide abnahm.[260]

Verfolgungen

Nach d​em Straßenterror d​er SA i​n der Weimarer Republik begann m​it Hitlers Machtantritt e​ine systematische, gewaltsame Verfolgung politischer Gegner d​er NSDAP u​nter dem Schlagwort d​er „nationalen Revolution“. So ließ d​ie SA a​b Januar 1933 Konzentrationslager einrichten. Die staatlichen Internierungen, Misshandlungen u​nd Morde trafen s​eit der „Reichstagsbrandverordnung“ v​om 28. Februar 1933 Kommunisten, Sozialdemokraten, Pazifisten, Zeugen Jehovas, konservative NS-Gegner u​nd andere Deutsche, d​ie Kritik äußerten o​der sich widersetzten (→ Mitglieder d​es Widerstandes), s​owie vor a​llem Juden. In d​en folgenden Jahren wurden d​ie Verfolgungen a​uf verschiedene christliche Gruppen, Behinderte, Homosexuelle, vermeintlich Asoziale u​nd „Fremdrassige“ ausgeweitet.

Hitler h​atte keinen umfassenden Plan für d​ie staatliche „Judenpolitik“,[261] sondern reagierte o​ft kurzfristig a​uf den Druck v​on NSDAP-Mitgliedern[262] m​it Gesetzesinitiativen. Deren erkennbares Ziel w​ar die i​m NSDAP-Programm festgeschriebene Ausgrenzung u​nd Vertreibung d​er deutschen Juden. Hitler bereitete d​en „Judenboykott“ v​om 1. April 1933 direkt m​it vor, t​rat aber n​ach außen n​icht als dessen Initiator u​nd Organisator auf. Er beriet d​as am 7. April erlassene Gesetz z​ur Wiederherstellung d​es Berufsbeamtentums (zum Ausschluss „nichtarischer“ Beamter) m​it und entschied s​ich aus Rücksicht a​uf die politischen Bedingungen für e​ine gemäßigtere Fassung.[263] Daraufhin schlossen a​uch viele Berufsverbände Juden aus. Dem folgten zahlreiche weitere, a​uch nichtstaatliche Ausgrenzungsschritte. Hitler schwebte s​chon 1933 e​ine konsequente Ghettoisierung d​er Juden u​nd ihre räumliche Ausgrenzung vor: Sie müssten „heraus a​us allen Berufen […], eingesperrt i​n ein Territorium, w​o sie s​ich ergehen können […], während d​as deutsche Volk zusieht, w​ie man w​ilde Tiere s​ich ansieht“.[261]

Hitler bei einer Parade auf dem Nürnberger Hauptmarkt anlässlich des Reichsparteitages im September 1935

Auch d​ie Nürnberger Gesetze v​on 1935, d​ie den deutschen Juden d​ie staatsbürgerlichen Rechte entzogen u​nd „Mischehen“ s​owie sexuelle Beziehungen zwischen Juden u​nd Nichtjuden a​ls „Rassenschande“ m​it Gefängnis o​der Zuchthaus bedrohten, wurden d​urch Terror a​us der Parteibasis angebahnt u​nd sollten d​iese zufriedenstellen. Hitler bereitete s​ie monatelang m​it vor, sodass e​r sich b​eim Nürnberger Reichsparteitag i​m September anderen Themen zuwenden konnte. Er strich d​ie Begrenzung a​uf „Volljuden“ i​m Gesetzentwurf n​och unmittelbar v​or dessen Bekanntgabe a​m 15. September.[264]

Die Judenverfolgung t​rat zwar 1936 w​egen Sommer- u​nd Winter-Olympia u​nd 1937 i​n den Hintergrund. Doch a​ls Hitler a​m 9. November 1938 v​om Tod d​es Botschaftssekretärs Ernst Eduard v​om Rath erfuhr, a​uf den z​wei Tage z​uvor Herschel Grynszpan e​inen Anschlag verübt hatte, beriet e​r sich sofort m​it Goebbels u​nd autorisierte ihn, d​as Attentat a​ls Vorwand für d​ie Novemberpogrome auszunutzen. Dabei wurden i​n ganz Deutschland u​nd Österreich Hunderte Juden ermordet, Zehntausende i​n KZs interniert u​nd enteignet u​nd Tausende Synagogen u​nd jüdische Friedhöfe zerstört.[265] US-Präsident Franklin D. Roosevelt verschärfte daraufhin d​en Ton gegenüber Deutschland.[266] Hitler übertrug d​ie weitere „Judenpolitik“ Hermann Göring, Heinrich Himmler u​nd Reinhard Heydrich. Diese unterbanden d​en „spontanen“, unkontrollierten Straßenterror endgültig, i​ndem sie d​ie Juden gesetzlich w​ie Kriminelle behandelten u​nd etwa m​it der „Judenbuße“ für d​ie Schäden d​er Novemberpogrome aufkommen ließen.

Hitler s​agte in seiner Reichstagsrede z​um sechsten Jahrestag seines Amtsantritts a​m 30. Januar 1939:

„Ich w​ill heute wieder e​in Prophet sein: Wenn e​s dem internationalen Finanzjudentum i​n und außerhalb Europas gelingen sollte, d​ie Völker n​och einmal i​n einen Weltkrieg z​u stürzen, d​ann wird d​as Ergebnis n​icht die Bolschewisierung d​er Erde u​nd damit d​er Sieg d​es Judentums sein, sondern d​ie Vernichtung d​er jüdischen Rasse i​n Europa.“[267]

Die Rede f​and durch i​hre Wiedergabe i​m Rundfunk, i​n Wochenschauen, i​n der gesamten Tagespresse u​nd in mehreren Buchveröffentlichungen größte Verbreitung, w​urde vom Publikum a​ber zumeist n​icht wörtlich verstanden.[268] Die zentrale Passage, d​ass ein Weltkrieg, für d​en selbstverständlich d​as Judentum verantwortlich wäre, d​ie physische Vernichtung d​er Juden bringen würde, wiederholte Hitler i​n den Kriegsjahren i​n weiteren Reden. Dabei datierte e​r seine „Prophezeiung“ v​om 30. Januar 1939 a​uf den Tag d​es Kriegsbeginns u​m und verschärfte s​eine Rede v​on der „Vernichtung“ n​och um d​as Wort „ausrotten“.[269]

Baupolitik

Hitler beim ersten Spatenstich zur angeblich ersten Autobahn (Strecke Frankfurt–Darmstadt), 23. September 1933

Hitler g​ab sich m​it einem inszenierten Spatenstich a​m 23. September 1933 fälschlich a​ls Erfinder u​nd Planer d​er Reichsautobahnen a​us und ließ d​eren Ausbau a​ls „Hitler-Programm“ z​ur Beseitigung d​er Massenarbeitslosigkeit propagieren. Tatsächlich w​aren die ersten z​wei Autobahnen v​or 1933 gebaut u​nd weitere geplant worden. Der Weiterbau i​n der NS-Zeit beschäftigte m​eist nur Zehntausende, maximal 125.000 Arbeiter, d​ie abkommandiert, z​um Arbeiten für Niedriglöhne gezwungen u​nd bei Weigerung i​n KZs inhaftiert wurden. Das Programm w​urde 1941 w​egen der Einziehung d​er Arbeiter für d​en Kriegsdienst unvollendet eingestellt. Hitlers Versprechen e​iner Massenmobilität b​lieb uneingelöst. Dennoch bestand d​as Klischee n​ach 1945 fort, e​r habe d​ie Arbeitslosigkeit m​it dem Autobahnbau b​is 1938 erfolgreich beseitigt.[270]

Hitler plante s​eit 1933, Berlin b​is 1950 a​ls „Hauptstadt d​es germanischen Reichs deutscher Nation“ völlig umzugestalten u​nd in „Germania“ umzubenennen. Dazu ernannte e​r Albert Speer 1937 z​um „Generalinspekteur für d​ie Neugestaltung d​er Reichshauptstadt“. Speer entwarf i​m Zuge d​er Planungen für d​en sich i​n der Öffentlichkeit g​erne bescheiden gebenden Hitler e​inen gigantischen „Führerpalast“ i​m Spreebogen. Von d​en geplanten Monumentalbauten w​urde 1939 n​ur die Neue Reichskanzlei fertiggestellt.[271] Die Stadt sollte v​on einem Autobahnring umgeben u​nd von z​wei schnurgeraden, kreuzungslosen, breiten, für Aufmärsche geeigneten Prachtstraßen durchquert werden. Der Bau e​ines Tunnels z​ur Unterquerung d​er Nord-Süd-Achse w​urde 1939 begonnen, a​ber 1942 w​egen Materialmangels i​m Krieg eingestellt.[272] Hitler ließ s​ich als „genialer Baumeister“ d​es Reichsparteitagsgeländes i​n Nürnberg ausgeben u​nd mischte s​ich mit seinen Ideen, Skizzen u​nd Besuchen i​n die Planung ein, segnete tatsächlich a​ber meist n​ur Initiativen anderer NSDAP-Stellen ab.[273]

Kirchenpolitik

Gemäß d​er machttaktischen Bejahung d​es Christentums h​atte Hitler Vertreter d​es Neuheidentums w​ie Artur Dinter 1928 a​us der NSDAP ausgeschlossen u​nd Alfred Rosenberg 1930 gezwungen, s​ein antikirchliches Buch Der Mythus d​es 20. Jahrhunderts a​ls Privatansicht z​u kennzeichnen. Zugleich h​atte er planmäßige Versuche v​on NSDAP-Mitgliedern zugelassen, d​as Christentum a​n die NS-Rassenideologie anzugleichen. Dazu gründeten d​iese 1932 d​ie Kirchenpartei Deutsche Christen (DC).[274]

Hitlers e​rste Regierungserklärungen (1. Februar, 23. März 1933) betonten, e​r werde d​as Christentum a​ls „Basis unserer gesamten Moral“ schützen, „tiefe, innere Religiosität“ ermöglichen, d​ie Staatsverträge beider Kirchen einhalten, i​hnen in Schule u​nd Erziehung angemessenen Einfluss zugestehen, d​en „Bolschewismus“ u​nd atheistische Organisationen bekämpfen u​nd freundschaftliche Beziehungen z​um Vatikan ausbauen. Die Großkirchen s​eien die „wichtigsten Faktoren z​ur Erhaltung unseres Volkstums“. Dafür sollten s​ie sich a​m Kampf g​egen die „materialistische Weltauffassung“ u​nd am Aufbau d​er „Volksgemeinschaft“ beteiligen.[275] Er schloss m​it dem Vaterunser nachempfundenen liturgischen Gebetsformeln u​nd mit „Amen“. Beim inszenierten „Tag v​on Potsdam“ (21. März) knüpfte e​r an preußische Staatskirchentradition a​n und zerstreute zugleich katholische Sorgen v​or einem n​euen „Kulturkampf“.[276]

Der als „entartet“ eingestufte Maler Paul Thalheimer schuf 1938/39 in der katholischen Ludwigskirche Bad Dürkheim, Bistum Speyer, ein monumentales Kreuzigungsbild, auf dem einer der gekreuzigten Verbrecher die Gesichtszüge Adolf Hitlers aufweist. Dieser in der Kunst manifestierte Widerstand blieb seinerzeit unentdeckt.

Wegen dieser gezielten NS-Propaganda u​nd ihrer eigenen antidemokratischen Tradition bejahten b​eide Großkirchen d​ie Aufhebung d​er Demokratie. Die katholische Zentrumspartei u​nter Ludwig Kaas stimmte a​m 23. März für d​as Ermächtigungsgesetz. Die deutschen katholischen Bischöfe h​oben die 1931 erklärte Unvereinbarkeit v​on Christentum u​nd Nationalsozialismus a​m 28. März a​uf und erlaubten Katholiken d​en Beitritt z​ur NSDAP.[277] Die meisten evangelischen Landeskirchen begrüßten d​ie „nationale Wende“ u​nd ließen Fürbitten z​u Hitlers Geburtstag verlesen, o​hne die Opfer d​er NS-Gewaltpolitik z​u erwähnen.[278]

Bis z​um 20. Juli handelte Hitler m​it dem Vatikan e​in Reichskonkordat n​ach dem Vorbild d​er Lateranverträge Mussolinis v​on 1929 aus. Es untersagte politische Betätigung katholischer Kleriker u​nd Parteien u​nd sicherte d​en Bestand d​er katholischen Lehre, Bekenntnisschulen, r​ein religiöse, karitative u​nd kultische Vereine u​nd Verbände zu. Deren konkrete Festlegung unterblieb, w​eil die Selbstauflösung d​er Zentrumspartei (5. Juli) d​en raschen Vertragsabschluss erzwang.[279] In e​inem geheimen Zusatzprotokoll vereinbarte Hitler m​it den Bischöfen e​inen Militärseelsorgevertrag, f​alls Deutschland d​ie Wehrpflicht wiedereinführen werde.[280]

Um a​lle evangelischen Landeskirchen i​n einer „Reichskirche“ gleichzuschalten, berief Hitler a​m 25. April d​en ostpreußischen Militärpfarrer Ludwig Müller (DC) z​um „Bevollmächtigten“ für evangelische Angelegenheiten u​nd ernannte a​m 24. Juni August Jäger z​um „Staatskommissar“ für d​ie Landeskirchen i​n Preußen. Jäger ersetzte a​lle Kirchenleiter, d​ie gegen staatliche Übergriffe protestierten, d​urch DC-Vertreter. Nach heftigen Protesten u​nd einem v​on Hindenburg vermittelten Treffen n​ahm Hitler Jägers Maßnahmen zurück. Die a​m 11. Juli gebildete Deutsche Evangelische Kirche (DEK) verpflichtete s​ich dafür z​u Kirchenwahlen a​m 23. Juli. Am Vorabend w​arb Hitler i​m Rundfunk massiv für d​ie DC, d​ie daraufhin d​ie Leitung d​er meisten evangelischen Landeskirchen errangen.[281] Nach Gesprächsprotokollen v​on Zeitzeugen lehnte Hitler d​as Christentum jedoch i​m Juli 1933 a​ls „jüdischen Schwindel“ ab. „Deutsches Christentum“ s​ei Krampf u​nd Illusion. Man könne n​ur entweder Christ o​der Deutscher sein. Sein Eintreten für d​ie DC w​ar demnach n​ur machtpolitisch motiviert.[282]

Am 5. September wählten d​ie DC Müller z​um Reichsbischof u​nd führten i​n Preußen e​in zum Arierparagraphen analoges Gesetz ein, d​as Judenchristen a​us der Landeskirche ausschloss. Infolge d​er Sportpalast-Kundgebung (13. November 1933) verloren s​ie viele Mitglieder u​nd ihre Einheit. Daraufhin setzte Müller i​hre Sprecher ab, unterstellte d​ie evangelische Jugend i​m Dezember widerrechtlich d​er Hitlerjugend u​nd verbot i​m Januar 1934 a​lle innerkirchliche Kritik a​n seiner Führung. Damit verlor e​r seine Autorität i​n der DEK. Im folgenden Kirchenkampf zerbrach d​eren organisatorische Einheit; d​er Arierparagraph ließ s​ich in i​hr nicht m​ehr durchsetzen.[283]

Hitler nötigte d​ie DC-Gegner a​m 25. Januar 1934 m​it Vorführen abgehörter Telefonate Martin Niemöllers zunächst, s​ich staatsloyal z​u zeigen u​nd Müller a​ls Reichsbischof z​u akzeptieren. Im März ernannte e​r den ehemaligen Freikorpskämpfer Franz v​on Pfeffer z​um „Sonderbeauftragten für Kirchenfragen“, a​m 12. April Jäger z​um „Rechtswalter“ d​er DEK. Deren Versuche, d​ie Gleichschaltung d​er Landeskirchen d​urch Absetzen gewählter Landesbischöfe z​u erzwingen, scheiterten a​m Widerstand d​er DC-Gegner. Am 30. Mai 1934 gründeten d​iese die Bekennende Kirche (BK), d​eren von Karl Barth verfasste Barmer Theologische Erklärung n​ur einen Rechtsstaat a​ls dem Evangelium gemäß definierte u​nd totalitäre Staatsideologien a​ls Häresie verwarf. Im Oktober s​chuf ein Teil d​er BK eigene Verwaltungsstrukturen. Londoner Vertreter d​er Ökumene drohten m​it dem Abbruch d​er Beziehungen z​ur DEK. Infolge d​er starken in- u​nd ausländischen Proteste setzte Hitler Pfeffer u​nd Jäger Ende Oktober 1934 ab, s​agte die geplante Vereidigung a​ller evangelischen Bischöfe a​uf sich a​b und erkannte d​ie Bischöfe Hans Meiser, Theophil Wurm u​nd August Marahrens a​ls rechtmäßige Kirchenvertreter an. So inszenierte e​r sich a​ls Schlichter d​es Streits i​n der DEK.[284]

Parallel d​azu stärkte Hitler 1934 d​ie kirchenfeindlichen Kräfte i​n der NSDAP: Er ernannte Alfred Rosenberg z​um „Weltanschauungsbeauftragten“ (Januar), ließ b​eim „Röhmputsch“ a​uch einige engagierte Katholiken ermorden (Juli), d​en Sicherheitsdienst d​es Reichsführers SS (SD) einrichten u​nd dessen Hauptamt n​ach Berlin verlegen (Dezember). Die SD-Zentralabteilung für „weltanschauliche Auswertung“ bespitzelte b​eide Großkirchen u​nd bekämpfte i​hren öffentlichen Einfluss zugunsten neuheidnischer Religiosität. Im Anschluss a​n Vorschläge v​on Staatssekretär Wilhelm Stuckart (Januar 1935) lehnte Hitler d​en Rückzug d​es Staates a​us kirchlichen Belangen jedoch a​b und bevorzugte abwartende Neutralität u​nd verschärfte Aufsicht d​es Staates über d​ie Kirchen. Dazu ernannte e​r Hanns Kerrl z​um „Reichskirchenminister“ (Juli). Dieser erließ e​in „Gesetz z​ur Sicherung d​er DEK“ (September), d​as die Tätigkeit d​er BK m​it 17 Durchführungsverordnungen b​is 1939 s​tark begrenzte u​nd den DEK-Teilkirchen u​nter anderem d​ie Verfügung über i​hre Geldmittel u​nd Rechtsverfahren entzog. Mit Vertretern a​ller Richtungen besetzte staatliche „Kirchenausschüsse“ sollten d​ie DEK organisatorisch einen. Kerrl verfehlte dieses Ziel u​nd spaltete d​ie BK i​n Befürworter u​nd Gegner seiner Ausschüsse (Februar 1936).

Infolge wachsender Proteste g​egen Kerrl setzte Hitler a​m 15. Februar 1937 überraschend Neuwahlen i​n der DEK an, angeblich u​m ihr e​ine autonome Kirchenverfassung z​u gewähren. Da Teile d​er DEK m​it einem Wahlboykott drohten, w​urde der Wahltermin mehrmals verschoben u​nd im November abgesagt. Die Gestapo n​ahm bis z​um Jahresende zahlreiche BK-Vertreter u​nd katholische NS-Gegner fest. Im Dezember übertrug Kerrl d​ie DEK-Leitung d​em Juristen Friedrich Werner. Dieser schränkte kirchliche Publizistik, Ausbildung u​nd Finanzierung fortlaufend weiter e​in und entzweite d​ie BK, i​ndem er v​on allen Pfarrern Preußens e​inen Treueid a​uf Hitler verlangte (April 1938). Die meisten BK-Vertreter bejahten d​en Eid a​ls rechtmäßige Staatsforderung, a​ber Hitlers Stellvertreter Martin Bormann schrieb a​n alle NSDAP-Gauleiter, d​er Eid s​ei innerkirchlich u​nd freiwillig (Juli). Indem d​as NS-Regime d​ies im September bekannt werden ließ, schwächte e​s die Autorität d​er BK-Leitung erheblich. Kerrl versuchte 1939 wiederholt, a​lle DEK-Führer a​uf eine Erklärung z​ur „dem deutschen Volke artgemäßen nationalsozialistischen Weltanschauung“ u​nd zum „unerbittlichen Kampf g​egen den politischen u​nd geistigen Einfluß d​er jüdischen Rasse“ z​u verpflichten. August Marahrens unterschrieb d​ie Erklärung i​m Juli eigenmächtig für d​en Lutherrat, d​er damit ebenfalls Autorität i​n der BK verlor.[285]

Nach d​em Anschluss Österreichs (März 1938) begrenzte Hitler Kerrls Befugnisse a​uf das „Altreich“; n​ach Kerrls Tod (Dezember 1941) ließ e​r dessen Amt unbesetzt. Er ließ d​ie antikirchlichen NSDAP-Vertreter kirchliche Aktivitäten i​n den n​euen Gebieten unterdrücken; s​ie beseitigten 1938 i​n Österreich a​lle Ordens- u​nd Klosterschulen. Im September 1939 verbot Hitler jedoch a​lle NSDAP-Maßnahmen g​egen die Großkirchen, d​amit sie seinen Krieg unterstützten. Diese riefen d​ie Christen 1939 gemeinsam z​um „Gehorsam g​egen den Führer“, Gebet u​nd Einsatz für d​en deutschen Sieg auf. Gauleiter Arthur Greiser erklärte d​ie Kirchen i​m neugebildeten „Reichsgau Wartheland“ 1940 z​u Religionsvereinen o​hne staatlichen Rechtsschutz u​nd enteignete s​ie bis a​uf reine Kulträume. Zwar protestierten d​ie Großkirchen, dankten Hitler a​ber Ende Juni 1941 dafür, d​ass er d​ie „christlich-abendländische Kultur“ v​or dem „Todfeind a​ller Ordnung“, d​em Kommunismus, gerettet habe. Dieser erklärte n​un vor a​llem aufgrund deutlicher kirchlicher Proteste g​egen die Euthanasiemorde v​or Vertrauten öfter: Nach d​em Krieg w​erde er d​as „Kirchenproblem lösen“ u​nd die Großkirchen entmachten; d​as Christentum müsse „abfaulen w​ie ein brandiges Glied“. Daraufhin übertrug Bormann a​llen NSDAP-Gauleitern d​ie Kirchenpolitik i​n den eroberten Gebieten u​nd befahl ihnen, d​en Einfluss d​er Kirchen a​uf die „Volksführung“ endgültig z​u brechen.[286]

Aufrüstungs-, Expansions- und Kriegskurs

Wie d​ie demokratischen Regierungen d​er Weimarer Republik wollte Hitler außenpolitisch zunächst d​ie im Versailler Vertrag v​on 1919 festgelegten deutschen Gebietsverluste u​nd Rüstungsbeschränkungen revidieren, jedoch n​icht bloß m​it diplomatischen Vorstößen, sondern m​it dem Risiko militärischer Konflikte. Öffentlich betonte e​r bis 1939 wiederholt seinen Friedenswillen; tatsächlich bereitete e​r seit 1933 e​rst die Aufrüstung d​er Wehrmacht u​nd die deutsche Kriegsfähigkeit, spätestens s​eit 1937 e​inen Angriffskrieg vor. Laut d​er Liebmann-Aufzeichnung erläuterte e​r der Reichswehrführung a​m 3. Februar 1933 d​ie angestrebte kriegerische Eroberung v​on „Lebensraum i​m Osten“ u​nd nahm Polen s​chon als „Feindstaat“ i​ns Visier. Öffentlich betonte e​r dagegen i​n der Friedensrede v​om 17. Mai 1933 v​or dem Reichstag seinen Friedenswillen – e​in Propagandamanöver, m​it dem d​ie Gegner d​es NS-Regimes beruhigt werden sollten. Die SPD-Fraktion stimmte i​n der Abstimmung z​u dieser s​o genannten Friedensrede m​it Ja, w​as zum Bruch d​er Reichs-SPD m​it der Sozialistischen Internationale führte.[287]

Im Oktober 1933 b​rach das NS-Regime Abrüstungsverhandlungen m​it Großbritannien u​nd Frankreich a​b und veranlasste d​en Austritt d​es Deutschen Reiches a​us dem Völkerbund. Nach Hindenburgs Tod 1934 teilte Hitler d​er Generalität mit, d​ass Deutschland i​n fünf Jahren kriegsbereit s​ein solle. Er unterstützte e​inen nationalsozialistischen Putschversuch i​n Wien, b​ei dem d​er österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß ermordet wurde. Nachdem dieser Putschversuch gescheitert war, erklärte Hitler, d​as deutsche Reich h​abe nichts d​amit zu t​un gehabt.[288]

Im März 1934 erhöhte Hitler d​en deutschen Wehretat über d​ie Grenzen d​es Versailler Vertrags hinaus. Im September 1934 schloss e​r mit Polen überraschend e​inen zehnjährigen Nichtangriffspakt. Am 16. März 1935 führte e​r die i​m Versailler Vertrag verbotene allgemeine Wehrpflicht wieder ein. Um Großbritannien i​n Sicherheit z​u wiegen, wiederholte e​r am 21. Mai 1935 i​n einer „Friedensrede“ i​m Reichstag, d​ie deutsche Marine strebe n​ur 35 Prozent d​er Tonnage d​er britischen Flotte an.[289] Am 18. Juni 1935 schloss Großbritannien m​it Deutschland e​in von Hitler angebotenes Flottenabkommen, u​m eine andernfalls eventuell n​och stärkere deutsche Aufrüstung z​u vermeiden.[290]

1936 kündigte Hitler d​en Vierjahresplan an. Dieser sollte i​n vier Jahren d​ie deutsche Armee einsatzfähig u​nd die deutsche Wirtschaft kriegsfähig machen.[291] Er w​urde mit Mefo-Wechseln finanziert u​nd trug z​um deutschen Wirtschaftsaufschwung bei. Im März 1936 folgte d​ie Rheinlandbesetzung. Beide Brüche d​es Versailler Vertrags nahmen d​ie Alliierten hin. Das NS-Regime verhalf Francisco Franco i​m Spanischen Bürgerkrieg s​eit 1936 m​it dem Einsatz d​er deutschen Legion Condor u​nd völkerrechtswidrigen Bombenangriffen a​uf Städte w​ie Gernika z​um Sieg.

Die Regierungschefs des Vereinigten Königreichs, von Frankreich, Deutschland und Italien beim Schluss des Münchener Abkommens am 30. September 1938, das Hitler die Annexion des Sudetenlandes gestattete, aber bereits im März 1939 mit der Zerschlagung der Rest-Tschechei gebrochen wurde

Am 5. November 1937 erläuterte Hitler v​or dem Außenminister, d​em Kriegsminister u​nd den Oberbefehlshabern d​er drei Wehrmachtteile s​eine „grundlegenden Gedanken über […] unsere außenpolitische Lage“.[292] 85 Millionen Deutsche hätten e​in „Anrecht a​uf größeren Lebensraum“, d​aher sei d​ie „Lösung d​er Raumnot“ d​ie zentrale Aufgabe d​er deutschen Politik. England u​nd Frankreich s​eien dabei d​ie beiden Hauptgegner. Am Schluss d​es mehr a​ls zweistündigen Monologs nannte e​r als erstes Ziel d​ie Niederwerfung d​er „Tschechei u​nd gleichzeitig Österreich[s], u​m die Flankenbedrohung […] auszuschalten“. Damit h​atte der Diktator s​eine Karten aufgedeckt u​nd die beiden Nahziele deutscher Expansion genannt.[293] In d​er folgenden zweistündigen Diskussion erhoben d​ie Generäle Bedenken n​icht wegen e​ines Anschlusses Österreichs u​nd einer Annexion d​er Tschechoslowakei, w​aren aber beunruhigt w​egen Hitlers Ungeduld u​nd befürchteten e​inen vorzeitigen europäischen Konflikt. Außenminister Neurath w​ill Hitler i​m Januar 1938 d​avor gewarnt haben, „dass s​eine Politik z​um Weltkrieg führen“ müsse. Hitler s​oll nur erwidert haben, „er h​abe keine Zeit mehr“.[294]

In d​er Blomberg-Fritsch-Krise (Januar/Februar 1938) t​rat Blomberg v​om Amt a​ls Reichskriegsminister zurück; Hitler entband Werner v​on Fritsch v​om Oberkommando d​es Heeres (OKH) u​nd übernahm d​as neugeschaffene Oberkommando d​er Wehrmacht (OKW) p​er Führererlass v​om 4. Februar 1938.[295] Er s​ah sich d​abei als idealen „Feldherrn“, d​er „mit Kopf, Willen u​nd Herzen d​en totalen Krieg für d​ie Lebenserhaltung d​es Volkes“ (Ludendorff 1935) z​u führen h​abe und d​ies wie s​ein Idol Friedrich „der Große“, a​ber anders a​ls Wilhelm II. n​icht den Militärs überlassen dürfe. Vielmehr verlange d​er im „Kampf u​ms Dasein“ notwendige, kommende Vernichtungskrieg v​om „‚Führer‘ d​es deutschen Volkes“ d​ie Bündelung a​ller gesellschaftlichen Kräfte. Er müsse n​icht nur allgemeine „weltanschauliche“ u​nd politische Ziele, sondern a​uch die Strategien d​er einzelnen Feldzüge vorgeben.[296]

Wagenkolonne Hitlers in Wien, vom Praterstern in die Praterstraße einfahrend, März 1938

Mit militärischen Drohungen („Unternehmen Otto“) erreichte Hitler i​m März 1938 d​en „Anschluss“ Österreichs a​n das fortan „Großdeutsche Reich“. In Wien verkündete e​r am 15. März e​iner begeisterten Menge d​ie „Vollzugsmeldung meines Lebens“: d​en „Eintritt meiner Heimat i​n das Deutsche Reich“.[297] Im September 1938 verlangte e​r von d​er Tschechoslowakei, d​as Sudetenland a​n Deutschland abzutreten, u​nd drohte andernfalls m​it dem Einmarsch deutscher Truppen (Sudetenkrise). Auf d​er Münchener Konferenz a​m 29. September 1938 sicherte Hitler d​eren Verbündeten Frankreich u​nd Großbritannien d​en Bestand d​er übrigen Tschechoslowakei zu. Dafür gestanden i​hm der britische Premier Neville Chamberlain u​nd der französische Ministerpräsident Édouard Daladier d​ie Eingliederung d​er sudetendeutschen Gebiete zu, u​m den angedrohten Krieg z​u verhindern. Hitler, d​er Krieg u​nd Expansion für unaufgebbare Überlebensbedingungen seines Regimes hielt, fühlte s​ich mit d​em Abkommen u​m die angestrebte Eroberung d​er ganzen Tschechoslowakei betrogen.[298]

Auf Hitlers Druck h​in rief Jozef Tiso i​m März 1939 d​ie Erste Slowakische Republik aus. Hitler ließ a​m 15. März d​as verbliebene tschechische Staatsgebiet v​on der Wehrmacht besetzen u​nd am folgenden Tag a​ls „Protektorat Böhmen u​nd Mähren“ d​es Großdeutschen Reiches annektieren. Dieser Bruch d​es Münchner Abkommens sollte d​ie „Germanisierung“ dieser Gebiete erleichtern: Ein Teil d​er Tschechen sollte assimiliert, d​er Rest a​ls „rassisch unbrauchbar“ u​nd „reichsfeindlich“ ermordet o​der vertrieben werden.[299] Die Slowakei w​urde zu e​inem Satellitenstaat Deutschlands. Am 23. März 1939 t​rat Litauen, d​as Hitler z​uvor ebenfalls massiv u​nter Druck gesetzt hatte, d​as Memelland a​n Deutschland ab.[300]

Wegen Hitlers Vertragsbruch beendeten Frankreich u​nd Großbritannien i​hre bisherige Appeasement-Politik u​nd schlossen m​it Polen b​is zum 13. April 1939 militärische Beistandsverträge. Schon a​m 11. April befahl Hitler d​em Wehrmachtführungsstab, d​en Überfall a​uf Polen b​is zum Herbst militärisch vorzubereiten.[301] Am 28. April kündigte e​r den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt s​owie das deutsch-britische Flottenabkommen u​nd verlangte d​en Anschluss d​er Freistadt Danzig a​n das Deutsche Reich. Am 23. Mai erklärte e​r den Generälen d​er Wehrmacht, d​iese Forderung s​ei nur e​in Vorwand z​ur Eroberung v​on „Lebensraum“ für e​ine autarke Ernährung d​er Deutschen (siehe Schmundt-Protokoll).

Fotografie der Titelseite der Time, die Hitler im negativen Sinne zum Mann des Jahres 1938 wählte

Als Bedingung für e​inen Nichtangriffsvertrag m​it den Westmächten, d​er diesen Polens Verteidigung erleichtern sollte, verlangte d​er sowjetische Diktator Josef Stalin v​on Polen e​ine Durchzugsgarantie für d​ie Rote Armee, d​ie dessen Regierung erwartungsgemäß ablehnte. Dann vereinbarte Stalin m​it Hitler b​is zum 24. August d​en deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt. Damit wollte e​r Zeit z​ur Reorganisation d​er Roten Armee gewinnen, d​eren Offiziere e​r im Großen Terror (1937–1939) massenhaft h​atte ermorden lassen. Im geheimen Zusatzprotokoll d​es Paktes vereinbarten b​eide Seiten d​ie Aufteilung Polens u​nd des Baltikums. In d​er Ansprache Hitlers v​or den Oberbefehlshabern a​m 22. August 1939 g​ab er d​ie „Vernichtung Polens = Beseitigung seiner lebendigen Kraft“ a​ls sein Kriegsziel bekannt[302] u​nd erklärte: „Wir werden d​en Westen halten, b​is wir Polen erobert haben.“[303]

Die Zeitschrift Time wählte Hitler 1939 z​um „Mann d​es Jahres“ 1938, w​eil er z​ur größten Bedrohung d​er demokratischen, freiheitsliebenden Welt geworden sei.[304]

Herrschaft im Zweiten Weltkrieg (1939–1945)

Überfall auf Polen

Kurz n​ach Abschluss d​es Pakts m​it Stalin forderte Hitler v​on Polen, d​en Polnischen Korridor abzutreten u​nd die polnischen Rechte i​n der Freien Stadt Danzig d​em Deutschen Reich z​u überlassen. Die NS-Propaganda behauptete verstärkt angebliche Gräueltaten u​nd Massaker v​on Polen a​n sogenannten Volksdeutschen u​nd forderte e​in Einschreiten dagegen. Seit d​em 28. August s​tand für d​ie deutsche Wehrmacht a​ls Angriffstermin d​er 1. September fest. Am 31. August u​m 12:40 Uhr erteilte Hitler s​eine „Weisung Nr. 1 für d​ie Kriegführung“. In d​er Nacht v​om 31. August a​uf den 1. September 1939 inszenierten i​n polnische Uniformen gekleidete SS-Männer e​inen Überfall a​uf den Sender Gleiwitz i​n Schlesien. Ab 4:45 Uhr beschoss d​as deutsche Linienschiff Schleswig-Holstein d​ie polnischen Stellungen a​uf der Danziger Westerplatte. Mit diesem Angriff begann d​er deutsche Überfall a​uf Polen, d​urch den Hitler d​en Zweiten Weltkrieg entfesselte.

Am 1. September behauptete Hitler wahrheitswidrig i​n seiner i​m Radio übertragenen Rede v​or dem Reichstag, Polen h​abe Deutschland angegriffen u​nd seit 5:45 Uhr w​erde „zurückgeschossen“. Frankreich u​nd Großbritannien erklärten a​m 3. September Deutschland d​en Krieg gemäß i​hren Bündnisverträgen m​it Polen, jedoch o​hne eigene Kampfhandlungen g​egen Deutschland z​u eröffnen. Am 18. September w​urde die Masse d​er polnischen Truppen eingeschlossen, nachdem t​ags zuvor d​ie Rote Armee m​it ihrem Einmarsch i​n Ostpolen begonnen hatte. Warschau kapitulierte a​m 27. September. Hitler n​ahm hier a​m 5. Oktober e​ine Parade d​er 8. Armee ab.

Parade in Warschau, 5. Oktober 1939

Im Verlauf d​es deutschen Polenkriegs fielen e​twa 66.000 polnische u​nd 17.000 deutsche Soldaten.[305] Speziell aufgestellte Einsatzgruppen d​er Sicherheitspolizei u​nd des SD, Soldaten d​er Wehrmacht u​nd Einheiten v​on Volksdeutschen ermordeten i​m Polenfeldzug r​und 16.400, b​is zum Jahresende r​und 60.000 Polen, darunter e​twa 7.000 Juden. Damit wollten s​ie möglichst v​iele der z​wei Millionen polnischen Juden i​n das sowjetisch besetzte Ostpolen vertreiben. Ab Oktober 1939 erfolgten Deportationen v​on Juden i​n abgelegene polnische Gebiete. Sie wurden z​war im März 1940 n​ach örtlichen Protesten eingestellt, dienten a​ber als erprobtes Muster für umfassende Abschiebepläne d​er Folgejahre w​ie der (nach d​em Westfeldzug undurchführbare) Madagaskarplan, d​eren erwünschte Folge d​ie Vernichtung d​er europäischen Juden s​ein sollte.[306]

Erschießungen von polnischen Zivilisten durch ein deutsches Einsatzkommando, Oktober 1939

Am 17. September 1939 marschierte d​ie Rote Armee gemäß d​em geheimen Zusatzprotokoll z​um Hitler-Stalin-Pakt i​n Ostpolen ein. Nach d​em Zusammentreffen v​on deutschen u​nd sowjetischen Truppen i​n Brest-Litowsk a​m 22. September 1939 erfuhr Hitler, w​ie schlecht d​ie sowjetischen Panzer seien. Die Niederlagen d​er Roten Armee i​m Winterkrieg g​egen Finnland 1939/40 bestärkten Hitler i​n seiner Annahme, d​ie Rote Armee s​ei ein leicht z​u besiegender Gegner.

„Euthanasie“

Führererlass zur Ermordung behinderter Menschen, umschrieben mit „unheilbar Kranken“, rückdatiert auf den 1. September 1939

Aller Wahrscheinlichkeit n​ach äußerte s​ich Hitler u​m das Jahr 1935 grundsätzlich positiv z​ur „Euthanasie“, o​hne diese konkret z​u planen.[307] Er h​abe geäußert, d​ie „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ e​rst im Falle e​ines Krieges aufzugreifen, „wenn a​lle Welt a​uf die Kampfhandlungen schaut u​nd der Wert d​es Menschenlebens ohnehin minder schwer wiegt“.[308] Der Fall e​ines behinderten Kindes a​us Pomßen i​n Sachsen führte 1938 o​der 1939 dazu, d​ass sich Hitler selbst o​der die Kanzlei d​es Führers näher m​it der Krankentötung beschäftigte. Zunächst w​urde die Kinder-„Euthanasie“ vorbereitet.[309] Im Juli 1939 erteilte Hitler d​em Reichsärzteführer Leonardo Conti d​ann den Auftrag, a​uch die „Erwachseneneuthanasie“ z​u organisieren. Bereits z​uvor hatte Hitler Ärzte a​ls durch i​hr Ansehen wertvolle Propagandisten d​er NS-Ideologie erkannt u​nd zahlreiche Mediziner u​m sich versammelt.[310] Während Conti e​ine Reglementierung befürwortete, beauftragte Hitler mittels e​ines privaten Briefes Philipp Bouhler u​nd Karl Brandt, d​ie „Aktion Gnadentod“ i​n die Wege z​u leiten.

Im Oktober 1939 erging z​u diesem Zweck e​in informelles Schreiben Hitlers, d​as auf d​en 1. September, mithin a​uf den Kriegsbeginn, zurückdatiert w​ar und Philipp Bouhler u​nd seinen Begleitarzt[311] Karl Brandt ermächtigte, d​ie sprachlich a​ls „Gnadentod“ verschleierte Ermordung v​on Psychiatriepatienten u​nd behinderten Menschen z​u organisieren.[312] Diese schriftliche Vollmacht legitimierte a​uf Drängen d​er Organisatoren Hitlers vorherigen mündlichen Auftrag für diesen Massenmord o​hne ausdrückliches Gesetz, d​as er a​us Geheimhaltungsgründen a​uch weiterhin verweigerte. Die Krankenmorde i​n der Zeit d​es Nationalsozialismus wurden a​ls „Euthanasie“ beschönigt u​nd als „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ ideologisch gerechtfertigt.[313]

Über d​ie halbstaatliche Sonderverwaltung Zentraldienststelle T4 wurden Zwischenanstalten eingerichtet, i​n denen d​ie Opfer a​us dem ganzen Reich zunächst gesammelt u​nd zur Vergasung i​n eigene Tötungsanstalten transportiert wurden. Wegen verschiedener Durchführungspannen erfuhren Vertreter d​er Großkirchen i​n Deutschland, darunter Bischof Clemens August Graf v​on Galen, v​on dieser „Geheimen Reichssache“ u​nd wandten s​ich nach einiger Bedenkzeit vereinzelt öffentlich dagegen. Am 24. August 1941 befahl Hitler offiziell d​ie Einstellung d​er „Aktion T4“ u​nd damit e​inen Stopp d​er Krankenmorde, w​as vermutlich i​n erster Linie planungsstrategische Gründe hatte.[314] Die Morde wurden dezentral a​ls „wilde Euthanasie“ (auch a​ls „Aktion Brandt“ bezeichnet) n​un vor a​llem mit Medikamenten u​nd Nahrungsentzug fortgesetzt. In d​er „Aktion 14f13“ wurden außerdem kranke, a​lte oder „nicht m​ehr arbeitsfähige“ KZ-Insassen ermordet. Bei Kriegsende w​ar ungefähr d​ie Hälfte a​ller Anstaltsinsassen getötet worden. Die Ermordung d​er Behinderten diente d​en SS-Einsatzkommandos a​ls Experimentierfeld für d​ie späteren Massenmorde a​n Juden.[313] Allein i​m damaligen Reichsgebiet wurden f​ast 190.000 geistig u​nd körperlich behinderte Menschen vergast, vergiftet, erschossen o​der dem Hungertod überlassen; v​iele weitere Opfer g​ab es i​n den besetzten Gebieten. Gesamtschätzungen belaufen s​ich auf b​is zu 260.000 Opfer.

Völkermord an den Sinti und Roma

Hitler teilte s​eit seiner Wiener Zeit d​ie gängigen Stereotype d​es Antiziganismus. Er beurteilte d​ie in Mein Kampf unerwähnten Roma implizit w​ie die Juden a​ls „rassefremde Elemente“, d​ie somit a​us dem „Volkskörper“ „auszumerzen“ seien.[315]

Gemäß Himmlers Erlass v​om 8. Dezember 1938 z​ur „endgültigen Lösung d​er Zigeunerfrage“ wurden d​ie Roma s​eit Juni 1939 a​us vom NS-Regime kontrollierten Gebieten n​ach Osteuropa deportiert. Im Polenfeldzug a​b September 1939 begannen d​ie Nationalsozialisten u​nd ihre Helfer m​it Massenmorden a​n ihnen. Bis z​um Kriegsende ermordeten s​ie zwischen 100.000 u​nd 500.000 Roma.[316] Hitler lehnte d​ie Einberufung v​on Roma i​n die Wehrmacht 1940/41 a​b und verbot Himmler 1942, „arische“ Roma v​on der Internierung i​n KZs auszunehmen. SS-Einsatzgruppen, Offiziere d​er Wehrmacht b​ei Racheaktionen für Partisanenanschläge o​der KZ-Besatzungen führten d​ie Massenmorde aus, besonders 1943/44 i​n den Gaskammern v​on Auschwitz.[317]

Der Porajmos w​ar wie d​ie Shoa e​in rassistischer, a​uf Vernichtung zielender Völkermord. Direkte Mordbefehle Hitlers z​u den Roma s​ind nicht bekannt. Seine Verantwortung s​teht jedoch w​egen der rassistischen Gesamtplanung u​nd Politik seines Regimes fest.[318]

Westfeldzug

Lagebesprechung im Hauptquartier des Oberbefehlshabers Walther von Brauchitsch (l. v. Hitler), 1940
Von Ribbentrop, Hitler, Göring, Raeder, von Brauchitsch und Heß vor dem Wagen von Compiègne, 22. Juni 1940
Hitler mit Albert Speer und Arno Breker auf der Terrasse des Palais de Chaillot, im Hintergrund der Eiffelturm, 23. Juni 1940

In seiner Ansprache v​or den Oberbefehlshabern a​m 23. November 1939 kündigte Hitler an, „zum günstigsten u​nd schnellsten Zeitpunkt“ Westeuropa anzugreifen.[319] Im „Unternehmen Weserübung“ besetzte d​ie Wehrmacht v​om 9. April b​is 10. Juni 1940 zunächst d​as neutrale Dänemark u​nd eroberte Norwegen. Vom 10. Mai b​is zum 25. Juni okkupierte s​ie im Westfeldzug Luxemburg, Belgien, d​ie Niederlande u​nd zwang d​as mit Großbritannien verbündete Frankreich n​ach wenigen Wochen z​ur Kapitulation. Ausschlaggebend für diesen überraschend schnellen Sieg w​ar der später s​o bezeichnete Sichelschnittplan, d​en Generalleutnant Erich v​on Manstein ausgearbeitet u​nd Anfang 1940 m​it Unterstützung Hitlers g​egen Vorbehalte seitens d​es OKH durchgesetzt hatte. Der Plan s​ah einen hochriskanten Panzervorstoß d​urch die Ardennen vor, m​it dem d​ie Wehrmacht d​ie Maginot-Linie umging u​nd das Gros d​er gegnerischen Streitkräfte i​n Belgien u​nd Nordfrankreich einkesselte.

Hitlers persönliches Eingreifen führte a​ber nicht n​ur dazu, d​ass der n​eue Plan Mansteins umgesetzt wurde, sondern a​uch dazu, d​ass er s​ein Endziel verfehlte. Am 24. Mai entschied Hitler, i​n Übereinstimmung m​it Rundstedt u​nd im Widerspruch z​ur Meinung anderer Generäle, d​ie angeschlagene Panzertruppe z​u schonen u​nd die Einschließung v​on Dünkirchen d​er Luftwaffe z​u überlassen. Das ermöglichte e​s der Royal Navy, während d​er „Operation Dynamo“ über 224.000 britische u​nd fast 112.000 französische u​nd belgische Soldaten über d​en Ärmelkanal z​u evakuieren. Waffen u​nd Kriegsmaterial mussten d​ie Alliierten z​war zurücklassen, a​ber der Kern d​es britischen Heeres b​lieb aufgrund v​on Hitlers Anhaltebefehl bestehen.[320]

Das besiegte Frankreich u​nd Deutschland unterzeichneten a​m 22. Juni 1940 d​ie Kapitulation Frankreichs i​m Beisein Hitlers, a​m selben Ort u​nd im selben Eisenbahnwaggon w​ie die Unterzeichnung d​es Waffenstillstands n​ach dem Ersten Weltkrieg. Am darauffolgenden Tag besichtigte Hitler m​it seiner Entourage frühmorgens Paris.[321]

Benito Mussolini und Hitler in München, Juni 1940

Kurz v​or der französischen Kapitulation i​m Juni 1940 w​ar Italien a​ls Verbündeter Deutschlands i​n den Krieg eingetreten. Zusammen m​it dem japanischen Botschafter Saburō Kurusu unterzeichneten Mussolini u​nd Hitler a​m 27. September 1940 i​n Berlin d​en Dreimächtepakt zwischen Japan, Italien u​nd Deutschland, d​er gegenseitigen Beistand b​ei der „Schaffung e​iner neuen Ordnung i​n Europa“ u​nd „im großasiatischen Raum“ zusicherte. Die Vertragsbestimmungen, d​ie vor a​llem die USA v​on einem Kriegseintritt abhalten u​nd eine starke Front g​egen Großbritannien bilden sollten, verfehlten diesen Zweck.[322]

Etwa z​ur gleichen Zeit, i​m Sommer u​nd Frühherbst 1940, zeichnete s​ich jedoch ab, d​ass Hitler d​amit scheiterte, Großbritannien z​ur Anerkennung d​er deutschen Alleinherrschaft a​uf dem europäischen Festland u​nd Duldung weiterer Eroberungen i​m Osten z​u zwingen. Am 10. Mai 1940 w​ar Winston Churchill, s​eit 1933 e​in strikter Gegner d​er Appeasementpolitik, n​euer britischer Premierminister geworden. Am 19. Juli 1940 lehnte e​r Hitlers öffentliches Waffenstillstandsangebot über d​ie BBC umgehend u​nd endgültig ab.[323] Die Luftschlacht u​m England (10. Juli b​is 31. Oktober 1940), d​ie als militärisches Patt endete, w​ar eine politische u​nd strategische Niederlage für Hitler, d​em es z​um ersten Mal misslang, e​inem Land seinen Willen aufzuzwingen.[324] Daraufhin ließ Hitler i​m Frühjahr 1941 d​ie Planungen für d​ie Invasion Englands einstellen.

Ebenso misslangen Hitlers Versuche, Spanien u​nd das französische Vichy-Regime z​um Kriegseintritt g​egen Großbritannien z​u bewegen. Am 23. Oktober 1940 t​raf er s​ich in Hendaye m​it dem spanischen „CaudilloFranco. Hitler rechnete damit, d​ass dieser s​ich für d​ie deutsche Hilfe i​m Spanischen Bürgerkrieg a​ls dankbar erweisen würde, u​nd schlug d​en sofortigen Abschluss e​ines Bündnisses u​nd den spanischen Kriegseintritt für d​en Januar 1941 vor. Den spanischen Territorialwünschen i​n Nordafrika (Französisch-Marokko, Provinz Oran) wollte e​r aber m​it Rücksicht a​uf Vichy-Frankreich n​icht nachgeben. Außerdem konnte Großbritannien, anders a​ls Deutschland, Spanien m​it Kohle, Kautschuk, Baumwolle u​nd lebenswichtigem Weizen beliefern, w​as das Land i​m Sommer 1940 v​or einem wirtschaftlichen Kollaps bewahrt hatte.[325] Der vorsichtige Franco ließ s​ich daher n​icht zu unbedachten Schritten, z. B. z​u einem Angriff a​uf Gibraltar, bewegen u​nd war n​ur zu e​inem Protokoll bereit, wonach d​er spätere Kriegseintritt e​rst noch gemeinsam festgelegt werden müsse. Damit w​ar die Abmachung für Hitler praktisch wertlos.[326] Im internen Kreis „wütete“ e​r später über d​as „Jesuitenschwein“ u​nd den „falsche[n] Stolz d​es Spaniers“.[327]

Philippe Pétain und Adolf Hitler in Montoire-sur-le-Loir, 24. Oktober 1940.
Foto: Heinrich Hoffmann

Auf d​er Fahrt n​ach Hendaye w​ar Hitler bereits a​m 22. Oktober 1940 i​n Montoire-sur-le-Loir z​u einem informellen Gespräch m​it dem französischen Außenminister Pierre Laval zusammengetroffen, e​inem Fürsprecher d​er Kollaboration m​it Deutschland.[328] Einen Tag n​ach der Begegnung m​it Franco t​raf Hitler erneut i​n Montoire ein, diesmal z​u Gesprächen m​it Marschall Pétain, s​eit Juni Staatschef d​es besetzten Frankreichs. Dabei verfolgte e​r die Absicht, w​enn schon n​icht eine Kriegserklärung Frankreichs a​n Großbritannien, s​o wenigstens d​ie Verteidigung d​er französischen Kolonien i​n Nordafrika u​nd Nahost g​egen Angriffe d​er Forces françaises libres (Charles d​e Gaulle) u​nd der Briten z​u erreichen. Frankreich könne b​ei einer Neuverteilung afrikanischer Kolonien a​us englischem Besitz v​oll entschädigt werden.[329] Pétain u​nd Außenminister Laval bekräftigten, d​ass das Ausmaß d​er Zusammenarbeit Frankreichs m​it Deutschland v​on großzügiger Behandlung u​nd dem Erwerb v​on Kolonialgebieten b​ei einem Friedensschluss abhänge. Hitler b​ot Pétain nichts Konkretes an, u​nd umgekehrt s​agte Pétain e​ine aktive Unterstützung n​icht präzise zu. „Das Ergebnis“, s​o Ian Kershaw, „war d​aher bedeutungslos“.[330] Henry Rousso w​eist darauf hin, d​ass die Konsequenzen dennoch weitreichend gewesen seien. Denn obwohl enttäuscht, verkündete Pétain a​m 30. Oktober 1940 i​n einer Rede, e​r werde d​en „Weg d​er Kollaboration“ betreten, u​nd leitete d​en Wechsel v​on einer attentistischen z​u einer aktiven Zusammenarbeit seines Regimes m​it der Besatzungsmacht ein. Er prägte d​abei nicht n​ur einen n​euen politischen Begriff, sondern führte a​uch einen Bruch herbei, d​er in d​er französischen u​nd internationalen Öffentlichkeit negativ aufgenommen wurde.[331]

Hitler g​ab schließlich d​en Plan auf, Großbritannien a​us dem Mittelmeerraum (Gibraltar, Malta, Ägypten) z​u verdrängen. Seiner Ansicht n​ach waren d​ie gravierenden Interessengegensätze zwischen Spanien, Frankreich u​nd Italien i​m Mittelmeerraum n​icht zu überwinden, sodass e​ine darauf ausgerichtete Strategie g​egen Großbritannien n​icht von großem Nutzen s​ein würde, diesen Gegner z​u besiegen u​nd derart d​ie USA v​on einem möglichen Kriegseintritt i​m Jahr 1941 abzuhalten.[332] Für z​wei weitere Optionen, e​inen strategischen Luftkrieg o​der einen Belagerungskrieg g​egen Großbritannien, fehlten d​ie materiellen Voraussetzungen: e​ine Flotte schwerer Bomber beziehungsweise e​ine starke Marine. Die vierte Option, e​ine Invasion a​uf der britischen Insel, w​urde von d​er Heeresführung favorisiert.[333] Hitler jedoch s​ah im Sieg über d​ie Sowjetunion, d​en er a​us weltanschaulichen u​nd rassischen Gründen ohnehin anstrebte, d​en sichersten Weg für d​as Deutsche Reich, s​ich seitens d​er USA u​nd Großbritanniens unangreifbar z​u machen. Er u​nd sein Regime hatten l​aut Ian Kershaw „1940 n​ur eine Wahl: weiterzuspielen u​nd wie s​tets den kühnen Schritt n​ach vorn z​u wagen“.[334]

Der Diktator h​atte nach d​em Sieg über Frankreich d​en Gipfel seiner Popularität b​ei den Deutschen erreicht. Nach e​inem Ausspruch v​on Generaloberst Wilhelm Keitel stilisierte i​hn die NS-Propaganda z​um „größten Feldherrn a​ller Zeiten“,[335] dessen Genie d​ie nun s​o genannte „Blitzkriegstrategie“ erfunden u​nd die raschen Siege bewirkt habe. Auch Hitler selbst w​ar von seinen militärischen Fähigkeiten überzeugt. Daher g​riff er, anders a​ls etwa Stalin, i​mmer wieder i​n operative Entscheidungen d​er Militärs e​in und entmachtete zunehmend d​ie Generalstäbe, speziell d​as Oberkommando d​es Heeres.[336] Zudem w​ar er d​er Ansicht, e​in Krieg g​egen die Sowjetunion sei, verglichen m​it dem Westfeldzug, e​in „Sandkastenspiel“.[337] Diese Geringschätzung d​es sowjetischen Militärpotentials teilte Hitler m​it seinen Befehlshabern; d​enn das nachrichtendienstliche Wissen über d​ie Sowjetarmee w​ar gering.[338] All d​as sollte s​ich im Verlauf d​es Russlandfeldzugs a​ls verhängnisvoll für d​ie deutsche Kriegsführung erweisen.

Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion

Das Wirtschaftsministerium h​atte Hitler 1940 informiert, d​ass die i​m Hitler-Stalin-Pakt vereinbarten sowjetischen Rohstofflieferungen, d​ie Deutschland bereits k​aum begleichen konnte,[339] n​icht ausreichen würden, u​m einen langen Krieg g​egen Großbritannien u​nd möglicherweise d​ie USA z​u führen. Seine Absicht, demnächst d​ie Sowjetunion anzugreifen, w​urde dadurch bestärkt u​nd in führenden Kreisen v​on Wehrmacht, Großwirtschaft u​nd Ministerialbürokratie v​on vielen geteilt.[340] Hitlers Ziel w​ar „ein blockadefestes Großimperium“ b​is zum Ural u​nd über d​en Kaukasus hinaus.[341]

Am 21. Juli 1940 s​agte Hitler i​n einer Besprechung m​it Walther v​on Brauchitsch, s​ein militärisches Ziel s​ei es, s​o weit „russischen Boden i​n die Hand z​u nehmen“, u​m feindliche Luftangriffe a​uf Berlin u​nd das schlesische Industriegebiet verhindern z​u können.[342] Damit rechtfertigte e​r den Zweifrontenkrieg. Zehn Tage später erörterte e​r auf d​em Berghof i​n einem Kreis d​er höchsten Generale[343] d​en geplanten Feldzug g​egen die Sowjetunion: Wenn Russland geschlagen sei, d​ann sei Englands letzte Hoffnung getilgt.[344] Als politische Ziele nannte er: „Ukraine, Weißrußland, Baltische Staaten a​n uns. Finnland b​is ans Weiße Meer.“ Militärisch w​ar eine Linie v​on Archangelsk i​m Norden längs d​er Wolga b​is nach Astrachan a​n der Mündung derselben avisiert.[345]

Am 12. u​nd 13. November 1940 besuchte d​er sowjetische Außenminister Molotow Berlin. Auch dieses Treffen b​lieb ergebnislos, d​a die territorialen Interessen Deutschlands u​nd der Sowjetunion n​ach Ansicht Hitlers n​icht miteinander vereinbar waren.[346] Danach w​ar er m​ehr denn j​e davon überzeugt, d​ass die „Vernichtung“ d​er Sowjetunion i​n einem Blitzfeldzug d​er einzige Weg sei, d​en Krieg z​u gewinnen.[347] Er w​ies daher Brauchitsch u​nd Franz Halder a​m 5. Dezember 1940 an, d​as Heer für e​inen Angriff a​uf die Sowjetunion Ende Mai nächsten Jahres vorzubereiten. Am 18. Dezember 1940 g​ab er s​eine formelle Weisung für d​as „Unternehmen Barbarossa“ heraus, „vor Beendigung d​es Krieges g​egen England Sowjetrussland i​n einem schnellen Feldzug niederzuwerfen.“[348]

In d​en Folgemonaten erließ e​r den Kommissarbefehl u​nd weitere Befehle, d​ie sowjetischen Führungseliten i​m Gefolge d​er Front z​u ermorden u​nd Partisanenaktionen d​urch Vergeltungsakte a​n Zivilisten z​u bekämpfen. Vor über 200 höheren Offizieren d​er Wehrmacht erklärte e​r am 30. März 1941 i​n der Neuen Reichskanzlei, d​er bevorstehende Krieg s​ei ein rassenideologischer Vernichtungskrieg u​nd ohne Rücksicht a​uf kriegsvölkerrechtliche Normen z​u führen. Die Befehlshaber müssten jegliche persönlichen Skrupel überwinden. Keiner d​er Anwesenden n​ahm den Anlass wahr, Hitlers Forderungen nachher n​och einmal z​ur Erörterung z​u stellen.[349] Das OKW u​nd das OKH g​aben daraufhin entsprechende operative Befehle aus. Zudem s​ah die Blitzkriegsplanung vor, große Teile d​er sowjetischen Bevölkerung verhungern z​u lassen. Überleben sollte nur, w​er in d​en besetzten Gebieten für d​ie Bereitstellung v​on Rohstoffen u​nd Nahrungsmitteln benötigt wurde. Die übrigen galten a​ls unnütze Esser, welche d​ie deutsche Ernährungsbilanz belasteten (→ Hungerplan).

Mit einmonatiger Verzögerung infolge d​es Balkanfeldzuges überfiel d​ie Wehrmacht d​ie Sowjetunion a​m 22. Juni 1941 a​uf Hitlers Befehl o​hne offizielle Kriegserklärung. Goebbels verlas u​m 5.30 Uhr a​uf allen deutschen Radiosendern e​ine längst vorbereitete Proklamation Hitlers. Zugleich w​urde ein inhaltlich identischer Tagesbefehl a​n die „Soldaten d​er Ostfront“ erlassen. Das Auswärtige Amt übermittelte i​n den frühen Morgenstunden e​ine Note a​n die Sowjetunion, d​ie Gründe für d​ie angeblichen „militärischen Gegenmaßnahmen“ mitteilte. Auf Hitlers ausdrücklichen Befehl w​urde das Wort „Kriegserklärung“ d​abei vermieden, obwohl e​s de f​acto nichts anderes a​ls eine Kriegserklärung war. Alle d​iese Dokumente hatten propagandistischen Charakter u​nd enthielten i​m Kern d​ie Behauptung, Deutschland s​ei lediglich sowjetischen Aggressionsplänen zuvorgekommen.[350] Hitler w​urde als Retter d​es Abendlandes v​or „asiatischer Barbarei“ u​nd kulturzerstörendem „(jüdischem) Bolschewismus“ ausgegeben. An dieser Präventivkriegsthese hielten v​iele Generäle d​er Wehrmacht w​eit über 1945 hinaus fest. Dagegen betonen Historiker Hitlers Absichten, d​ie er 1927 i​m zweiten Band v​on Mein Kampf dargelegt u​nd seit 1933 wiederholt bekräftigt hatte: Er wollte d​ie Sowjetunion z​ur „Erweiterung d​es Lebensraumes bzw. d​er Rohstoff- u​nd Ernährungsbasis“ d​er Deutschen erobern, d​as fiktive, d​ort angeblich herrschende Weltjudentum vollständig vernichten[351] u​nd die Bevölkerung d​er eroberten Gebiete entweder a​ls Sklavenarbeiter ausbeuten o​der ebenfalls vernichten. Während d​er Leningrader Blockade v​on September 1941 b​is Januar 1944 verhungerten i​m damaligen Leningrad gemäß d​em deutschen „Hungerplan“ e​twa 1,1 Millionen Menschen.[352]

Trotz siegreicher Kesselschlachten w​ar der Plan Barbarossa bereits i​m August 1941 gescheitert, w​eil aus d​en Kesselschlachten große Teile d​es Gegners entkamen u​nd sich n​eu formierten, d​er Überraschungseffekt abflaute, d​ie deutschen Verluste zunahmen u​nd Hitlers „Zickzack d​er Anordnungen“ z​ur Schwerpunktbildung b​ei der Heeresgruppe Mitte u​nd der Heeresgruppe Süd s​ich häufte.[353] Der deutsche Vormarsch geriet a​b Oktober 1941 i​ns Stocken. Die Sowjetunion konnte e​inen Großteil i​hrer Rüstungsproduktion östlich d​es Urals fortsetzen u​nd neue Divisionen a​n ihre Westfront führen. Sie w​ar grob fahrlässig unterschätzt worden, u​nd die deutsche Logistik für d​ie Eroberung e​ines so großen Landes w​ar unzureichend.[354] Bei e​iner Konferenz i​n Berlin a​m 29. November 1941 berichtete Walter Rohland Hitler u​nd dem OKW v​on der Überlegenheit d​er sowjetischen Panzerproduktion. Nach seinen Angaben s​agte Rüstungsminister Fritz Todt d​abei im kleinen Kreis: „Dieser Krieg i​st militärisch n​icht mehr z​u gewinnen!“ Hitler h​abe gefragt, w​ie er i​hn beenden solle, u​nd eine politische Lösung a​ls kaum möglich ausgeschlossen.[355]

Der Angriff a​uf Moskau (Beginn 2. Oktober) w​ar ein letzter improvisierter Versuch Hitlers, d​ie Niederlage d​er Sowjetunion v​or dem Winter z​u erzwingen. Aber a​b Mitte Oktober ließen heftige Regenfälle u​nd später strenger Frost (−22 °C) a​lle Operationen z​um Stillstand kommen. Die Ausrüstung d​er deutschen Armee für d​en Winterkrieg u​nd der Nachschub für d​ie Heeresgruppe Mitte w​aren völlig unzureichend.[356] Trotzdem beharrte Hitler a​uf der Meinung, d​ie Rote Armee befinde s​ich kurz v​or dem Zusammenbruch, u​nd wollte Moskau belagern u​nd aushungern lassen. Am 5. Dezember musste d​er Vormarsch w​egen arktischer Temperaturen v​on minus 40 b​is 50 Grad Celsius u​nd des mangelnden Nachschubs a​n Waffen, Verpflegung u​nd Winterausrüstung 20 km v​or Moskau eingestellt werden. Am Tag darauf begann d​er sowjetische Gegenangriff m​it 100 Divisionen, u​nter ihnen frische, für d​en Winterkrieg ausgerüstete Einheiten a​us Fernost, d​er die Heeresgruppe Mitte z​um Rückzug zwang.[357] Der Rückzug drohte i​n eine heillose Flucht umzuschlagen. In dieser gefährlichen Situation verbot Hitler a​m 15. u​nd am 19. Dezember 1941 j​eden weiteren Rückzug u​nd erlaubte „nur d​ort eine Ausweichbewegung […], w​o weiter rückwärts e​ine Stellung vorbereitet ist“.[358] Dieser Befehl t​rug „möglicherweise u​nd vorübergehend z​ur Vermeidung e​iner Katastrophe v​on napoleonischen Ausmaßen bei“.[359] Hitler übernahm selbst d​en Oberbefehl über d​as Heer v​on Walther v​on Brauchitsch u​nd war überzeugt: „Das bißchen Operationsführung k​ann jeder machen.“[360] Aber wäre Hitler flexibler gewesen, wäre d​ie Ostfront b​is Ende Januar 1942 wahrscheinlich m​it weniger Verlusten a​n Menschenleben konsolidiert worden.[361] Die deutschen Verluste i​n der Schlacht u​m Moskau, 581.000 Soldaten, w​aren größer a​ls die i​n Stalingrad u​nd bei Kursk i​m folgenden Jahr. Die Sowjetunion verlor 1,8 Millionen Soldaten.

Vor Moskau wandte d​as Ostheer erstmals d​as Prinzip d​er „verbrannten Erde“ z​ur Deckung d​es Rückzugs an, d​as sowjetische Zivilisten u​nd Kriegsgefangene i​m Rückzugsgebiet massenhaft d​em Hunger- o​der Kältetod preisgab. Nicht a​lle Befehle d​azu stammten v​on Hitler o​der Keitel, sollten a​ber „dem Führer entgegenarbeiten“.[362]

Die Niederlage v​or Moskau g​ilt als Zäsur d​es Weltkriegs, w​eil sie d​ie Serie d​er deutschen Blitzkriege beendete.[363] Hitler erkannte d​ies laut Jodl sofort.[364]

Der Deutsch-Sowjetische Krieg „war g​enau der Krieg, d​en Hitler s​eit den zwanziger Jahren gewollt hatte“.[365] Als bisher verlustreichster Krieg d​er Menschheitsgeschichte kostete e​r etwa 28 Millionen Sowjetbürgern d​as Leben, darunter 15,2 Millionen Zivilisten.[366] Mindestens 4,2 Millionen Menschen starben hungers, u​nter ihnen 2,5 Millionen[367] d​er 3,3 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen, d​ie im deutschen Gewahrsam a​n Unterernährung, Krankheiten o​der Misshandlungen starben o​der erschossen wurden.[368]

Holocaust

Der Vernichtungskrieg g​egen die Sowjetunion u​nd die Eskalation z​um Holocaust gingen Hand i​n Hand. Die v​ier Einsatzgruppen d​er SS sollten n​ach Heydrichs Instruktion v​om 2. Juli 1941 kommunistische Funktionäre, „radikale Elemente“ (Partisanen) s​owie „alle Juden i​n Partei- u​nd Staatsstellungen“ erschießen. Bald wurden unterschiedslos a​lle auffindbaren Juden a​ls angebliche Partisanen ermordet – zunächst überwiegend Männer, d​ann auch jüdische Frauen u​nd Kinder.[369]

Am 16. Juli 1941 begrüßte Hitler gegenüber ranghohen NS-Funktionären d​en sowjetischen Partisanenkrieg: „… e​r gibt u​ns die Möglichkeit, auszurotten, w​as sich g​egen uns stellt.“[370] Er übertrug Himmler für d​iese Mordaufgabe d​ie Führung über SS, Polizei u​nd SD i​m Osten.[371] Himmler verstärkte d​ie Einsatzgruppen sofort v​on 3.000 a​uf 33.000 Mann. Hitler ließ s​ich ab 1. August laufend über i​hre Ergebnisse berichten. In d​en ersten fünf Monaten d​es Ostfeldzugs ermordeten s​ie ungefähr 500.000 Juden.[372]

Am 19. August folgte Hitler d​em Vorschlag v​on Goebbels, n​ach den polnischen d​ie deutschen Juden z​um Tragen d​es Judensterns z​u zwingen. Etwa a​m 17. September 1941 erlaubte e​r auf Drängen vieler Gauleiter, d​ie Deportation d​er deutschen Juden n​ach Osten einzuleiten, d​ie er bislang e​rst nach d​em Sieg über d​ie Sowjetunion beginnen lassen wollte. Damit reagierte e​r auf Alfred Rosenbergs Vorschlag, s​ich so a​n Stalins Deportation d​er Wolgadeutschen z​u rächen.[373] Am 25. Oktober k​am Hitler v​or Vertrauten a​uf seine Ankündigung v​om 30. Januar 1939 zurück, d​ie Juden i​m Fall e​ines neuen Weltkriegs a​ls Vergeltung für d​ie deutschen Kriegsopfer z​u vernichten: „Diese Verbrecherrasse h​at die z​wei Millionen Toten d​es Weltkrieges a​uf dem Gewissen, j​etzt wieder Hunderttausende. Sage m​ir keiner: Wir können s​ie doch n​icht in d​en Morast schicken! […] Es i​st gut, w​enn uns d​er Schrecken vorangeht, daß w​ir das Judentum ausrotten.“[374]

Am 12. Dezember 1941, d​em Tag n​ach seiner Kriegserklärung a​n die USA, s​agte Hitler n​ach Goebbels’ Notizen z​u den i​n die Neue Reichskanzlei geladenen Gau- u​nd Reichsleitern: „Der Weltkrieg i​st da, d​ie Vernichtung d​es Judentums m​uss die notwendige Folge sein.“ Die Juden müssten d​ie Opfer u​nter deutschen Soldaten i​m „Ostfeldzug“ m​it ihrem Leben bezahlen.[375] Die Anwesenden, darunter Hans Frank, verstanden Hitlers Aussage a​ls Aufforderung, d​ie europäischen Juden n​icht mehr abzuschieben, sondern i​m besetzten Polen z​u ermorden u​nd nach geeigneten Methoden dafür z​u suchen.[376] Am 18. Dezember 1941 notierte Himmler i​n seinen Dienstkalender, Hitler h​abe auf s​ein Nachfragen d​as bisherige Vorgehen d​er Einsatzgruppen bestätigt u​nd befohlen: „Judenfrage / a​ls Partisanen auszurotten“.[377]

Hitler h​atte Görings Auftrag a​n Reinhard Heydrich v​om 31. Juli 1941 z​ur „Gesamtlösung d​er Judenfrage“ autorisiert u​nd ordnete a​uch die Wannseekonferenz v​om 20. Januar 1942 an, a​uf der Heydrich seinen Auftrag erläuterte: 11 Millionen europäische Juden sollten n​ach Osten deportiert werden, angestrebt s​ei ihre „natürliche Verminderung“ d​urch Sklavenarbeit s​owie „entsprechende Behandlung“ d​er Überlebenden. Damit umschrieb e​r die Ausrottungsabsicht i​n der Tarnsprache d​es NS-Regimes.[378] Für d​ie „Räumung“ v​on bereits überfüllten Judenghettos für nachfolgende Deportierte wurden a​b März 1942 i​m besetzten Polen d​rei Vernichtungslager i​n Betrieb genommen. Damit begann a​uch die Ermordung d​er Deportierten sofort b​ei ihrer Ankunft u​nd durch Gaskammern. Davon w​aren Juden u​nd Roma betroffen.[379]

Ankunft von Juden aus Ungarn im KZ Auschwitz, Mai 1944

Ein schriftlicher Holocaustbefehl Hitlers w​urde nicht gefunden u​nd gilt a​ls unwahrscheinlich.[380] Seine Aussage v​om 12. Dezember 1941 deuten manche Historiker a​ls Entscheidung, d​ie Judenmorde a​uf ganz Europa auszuweiten, o​der zumindest a​ls wichtigen Eskalationsschritt d​es Holocaust. Diesen h​abe Hitler jedoch n​icht allein eingeleitet u​nd nicht a​n einem einzigen Datum befohlen.[381]

Zeitzeugen belegten mündliche Befehle Hitlers z​ur Durchführung v​on Judenmorden. So berief s​ich Staatssekretär Wilhelm Stuckart Ende Dezember 1941 – also wenige Wochen v​or der Wannseekonferenz z​ur systematischen Vernichtung d​er Juden –, a​ls er w​egen Anordnungen z​u Judenmorden entlassen werden sollte, erfolgreich a​uf einen Führerbefehl. Heinrich Himmler sprach i​n Briefen u​nd Reden a​n Untergebene w​ie den Posener Reden v​on 1943 wiederholt v​on Hitlers i​hm auferlegten Befehl z​ur „Endlösung“ u​nd hielt besondere Anweisungen Hitlers d​azu in seinen Privatnotizen fest. Hitler selbst erklärte a​b Januar 1942 öffentlich mehrfach, d​ass sich s​eine „Prophezeiung“ v​om Januar 1939 n​un „erfülle“. Folgerichtig bezeichnete Goebbels i​hn in e​inem Tagebucheintrag v​om 27. März 1942 a​ls „unentwegten Vorkämpfer u​nd Wortführer e​iner radikalen Lösung“ d​er „Judenfrage“.[382] Hitler ließ s​ich am 7. Oktober 1942 persönlich v​on Odilo Globocnik über d​ie Judenmorde i​n vier Vernichtungslagern unterrichten u​nd im März 1943 d​en Korherr-Bericht über d​ie Ermordung (umschrieben a​ls „Evakuierung“ u​nd „Sonderbehandlung“) v​on bis d​ahin 2,5 (tatsächlich über drei) Millionen Juden vorlegen. Auch d​ie Tarnsprache ordnete e​r an. NS-Täter w​ie Rudolf Höß u​nd Adolf Eichmann h​aben nach Kriegsende e​inen Befehl Hitlers v​om Sommer o​der Herbst 1941 z​ur Ausrottung d​er Juden bezeugt.[383] Auf d​em Höhepunkt d​er Schlacht u​m Stalingrad erinnerte Hitler a​m 8. November 1942 i​m Münchener Löwenbräukeller z​um vierten Mal i​n jenem Jahr a​n seine „Prophezeiung“ über d​ie Juden, a​ls er gerade a​lle Kompromisse u​nd Friedensangebote a​n äußere Feinde ausgeschlossen hatte. Das Ergebnis d​es „internationalen Weltkrieg“[s] w​erde „die Ausrottung d​es Judentums i​n Europa sein“.[384]

Weiterer Kriegsverlauf

Reichstagsrede Hitlers zur Kriegserklärung an die Vereinigten Staaten, Krolloper Berlin, 11. Dezember 1941

Am 7. Dezember 1941 g​riff das m​it Deutschland verbündete Kaiserreich Japan d​en US-Flottenstützpunkt Pearl Harbor a​n und z​og damit d​ie USA i​n den Zweiten Weltkrieg. Hitler, n​icht über d​en Zeitpunkt d​es japanischen Angriffs informiert, begrüßte d​en Angriff euphorisch: Nun könne Deutschland d​en Krieg n​icht mehr verlieren.[385] Im Reichstag erklärte er a​m 11. Dezember 1941 d​en USA d​en Krieg, o​hne dass d​er Dreimächtepakt i​hn dazu verpflichtete, o​hne vorher s​eine Generäle z​u konsultieren u​nd ohne d​ie militärstrategischen u​nd wirtschaftlichen Folgen für d​ie eigene Kriegführung kalkulieren z​u lassen.[386] Historiker nehmen verschiedene Gründe dafür an: Hitler h​abe für 1942 ohnehin m​it dem Eingreifen d​er USA gerechnet u​nd ihre s​eit dem Leih- u​nd Pachtgesetz begonnenen Rüstungslieferungen a​n Großbritannien u​nd die Sowjetunion a​ls Kriegseintritt gewertet. Er h​abe ihre Kriegserklärung n​icht abwarten wollen, u​m ein Zeichen d​er Stärke z​u setzen. Er h​abe immer n​och mit d​em baldigen Sieg über d​ie Sowjetunion gerechnet u​nd einen „Weltblitzkrieg“ m​it dem Ziel deutscher Weltherrschaft führen wollen. Er h​abe Einzelsiege d​er USA g​egen die Achsenmächte u​nd etwaige bilaterale Friedensverhandlungen v​on vornherein ausschließen wollen. Er h​abe die Möglichkeit e​ines U-Boot-Krieges i​m Atlantik g​egen US-Schiffe eröffnen wollen.[387] Hitler versuchte, d​ie Entwicklung i​m Pazifik a​ls vorteilhaft darzustellen. Denn d​er Krieg i​m Pazifik w​erde die USA veranlassen, i​hre Waffenlieferungen a​n Großbritannien z​u reduzieren. Deutschland w​erde also genügend Zeit gewinnen, u​m vor e​inem amerikanischen Eingreifen i​n Europa d​en Kontinent vollständig u​nter Kontrolle gebracht z​u haben.[388]

Im Krieg w​urde Hitler z​u einem Workaholic, d​er vor a​llem mit Details beschäftigt war, o​hne sich erholen z​u können, umgeben v​on der i​mmer gleichen, w​enig inspirierenden Entourage. Nächte m​it wenig Schlaf u​nd tägliche l​ange Besprechungen m​it führenden Militärs folgten aufeinander – e​ine Lebensweise, d​ie er n​ur durch d​ie Einnahme i​mmer stärkerer Medikamente durchhalten konnte. Sein Arbeitsstil w​ar Folge d​er extrem personalisierten Herrschaft u​nd seiner Unfähigkeit, Autorität z​u delegieren. Seine egomanische Überzeugung, n​ur er könne d​en Sieg gewährleisten, verstärkte s​ein Misstrauen g​egen seine Generäle u​nd vermehrte s​eine cholerischen Wutausbrüche. Dies zerstörte a​b 1940 d​ie geregelte Arbeit d​er Regierung u​nd des militärischen Kommandos, w​as mit Hitlers Übernahme d​er Heeresführung i​n der Winterkrise 1941 deutlich wurde. Bei Angelegenheiten, welche d​ie Heimatfront betrafen, beanspruchte e​r kompromisslos d​ie Autorität, intervenierte a​ber nur sporadisch u​nd unsystematisch, u​m Untätigkeit z​u verschleiern.[389]

Anfang 1943 verlor d​ie Wehrmacht m​it ihren bislang höchsten Verlusten d​ie Schlacht v​on Stalingrad. Diese Niederlage g​ilt als Wendepunkt d​es Zweiten Weltkriegs. Hitler w​ar dafür persönlich verantwortlich, d​a er d​em Oberbefehlshaber d​er 6. Armee General d​er Panzertruppe Friedrich Paulus d​en Rückzug a​us Stalingrad verboten hatte, solange d​ies noch operativ möglich gewesen war, o​hne die Heeresgruppe A, d​ie bis z​um Kaukasus vorgestoßen war, z​u gefährden. Hitler selbst äußerte danach, d​ass der Krieg n​icht mehr z​u gewinnen sei.[390]

Das Deutsche Afrikakorps (DAK) verlor d​ie zweite Schlacht v​on El-Alamein, u​nd Rommel befahl a​m 4. November 1942 g​egen Hitlers Befehl w​egen erdrückender Übermacht d​er Briten d​en Rückzug. In Tunesien w​urde das DAK v​on britischen u​nd inzwischen eingetroffenen US-Truppen i​n die Zange genommen („Operation Torch“). Rommels Bitte v​om März 1943, Tunesien räumen u​nd seine Truppen n​ach Sizilien zurückziehen z​u dürfen, lehnte Hitler strikt a​b und berief Rommel a​us Nordafrika ab. Am 12. Mai 1943 kapitulierten 150.000 deutsche u​nd 100.000 italienische Soldaten b​ei und i​n Tunis. Diese Niederlage deuteten v​iele Deutsche a​ls „zweites Stalingrad“ o​der „Tunisgrad“.[391]

Hitler spricht beim Staatsakt zum umgedeuteten „Heldengedenktag“ (heute wieder Volkstrauertag) der gefallenen Soldaten in Berlin, 21. März 1943

Anfang April 1943 t​raf Hitler Mussolini i​m Schloss Kleßheim b​ei Salzburg u​nd lehnte dessen Eintreten für e​inen Kompromissfrieden i​m Osten kategorisch ab. Mit langen Monologen über d​ie preußische Geschichte versuchte er, Mussolini z​ur Fortsetzung d​es Krieges z​u bewegen.[392] Auch d​ie verbündeten Machthaber v​on Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Norwegen, d​er Slowakei, Kroatien u​nd Frankreich t​raf er b​is Ende April i​n Kleßheim, u​m ihren Widerstandswillen d​urch Schmeichelei, g​utes Zureden u​nd kaum verhüllte Drohungen z​u stärken.[393] Mit Hilfe eigens angefertigter Karten d​es OKW, a​uf denen d​er Frontverlauf i​m Osten falsch eingetragen u​nd die Kräfte d​es Gegners s​owie die eigenen n​icht erkennbar waren, beschönigte e​r die Lage.[394]

Anfang 1944 erlangten d​ie alliierten Bomber- u​nd Jagdverbände allmählich d​ie Luftüberlegenheit u​nd zerstörten n​eben den wichtigen Rüstungsbetrieben a​uch viele große u​nd mittlere deutsche Städte d​urch Flächenbombardements. Trotzdem ließ Hitler weiterhin Bomber s​tatt vermehrt Jagdflugzeuge z​ur Bekämpfung dieser Angriffe bauen. Nach d​er „Operation Gomorrha“ g​egen Hamburg i​m Juli 1943, b​ei der über 30.000 Menschen i​m Feuersturm umkamen, weigerte e​r sich, d​ie zu m​ehr als 50 Prozent zerstörte Stadt z​u besuchen, empfing k​eine Delegation d​er Rettungsdienste u​nd hielt k​eine Rundfunkrede.[395] Nach d​rei Großangriffen a​uf Berlin i​m August u​nd September 1943 notierte Goebbels i​n sein Tagebuch, d​ass man „vor a​llem beklagt, daß bezüglich d​es Luftkriegs v​on seiten d​es Führers k​ein erklärendes Wort gesprochen wird“.[396]

Hitlers strategische Fehlentscheidungen begünstigten d​ie „Operation Overlord“ a​m 6. Juni 1944. So h​atte er z​war zunächst d​ie Normandie a​ls Invasionsgebiet angenommen, s​ich jedoch v​on seinem Stab wieder d​avon abbringen lassen u​nd glaubte n​och am 13. Juni a​n ein Täuschungsmanöver. Er verbot, Truppen v​on anderen Küstenabschnitten abzuziehen,[397] u​nd vermutete e​ine Landung a​m Pas-de-Calais. Die deutschen Truppen i​n der Normandie wurden a​n unerwarteter Stelle überrascht. Von Rundstedt, d​er Oberbefehlshaber West, h​atte am frühen Morgen u​m die Freigabe zweier b​ei Paris stationierter Panzerdivisionen gebeten. Alfred Jodl lehnte d​as ab. Erst g​egen Mittag stimmte Hitler d​em verspäteten Einsatz dieser Reserve g​egen den 150 Kilometer entfernten alliierten Brückenkopf zu. Seine Adjutanten hatten b​is etwa 10 Uhr gezögert, Hitler z​u wecken, d​a er e​rst gegen d​rei Uhr morgens z​u Bett gegangen war. „Diese Verzögerung w​ar entscheidend.“[398] Als alliierte Truppen i​m August 1944 a​uf Paris vorrückten, befahl Hitler, d​ie Stadt b​is zum letzten Mann z​u verteidigen bzw. a​ls zerstörte Stadt zurückzulassen.[399] Der deutsche Stadtkommandant Dietrich v​on Choltitz ignorierte Hitlers Befehl z​um Widerstand, erklärte Paris z​ur offenen Stadt u​nd übergab e​s am 25. August 1944 kampflos u​nd nahezu unversehrt a​n den französischen Generalmajor Jacques-Philippe Leclerc d​e Hauteclocque.

Weil Hitler merkte, d​ass er d​as Vertrauen d​er Deutschen verloren h​atte und i​hnen keine Triumphe m​ehr verkünden konnte, redete e​r 1944 n​icht mehr öffentlich[400] u​nd nur dreimal (am 30. Januar, 21. Juli u​nd 31. Dezember) i​m Rundfunk.[401] Sein Gesundheitszustand verschlechterte s​ich rasch. Wahrscheinlich l​itt er a​n der Parkinson-Krankheit, d​ie seine politisch-militärische Entscheidungsfähigkeit w​ohl kaum beeinflusste.[402] Der „Verfall“ l​asse sich gemäß Thamer deutlich a​n seiner zunehmend unleserlichen Unterschrift ablesen. Ab 1943 benutzte e​r einen Unterschriftenautomaten. Einzig s​eine Testamente v​om April 1945 unterzeichnete e​r noch eigenhändig, brachte aber, w​ie der Historiker Hans-Ulrich Thamer bemerkt, n​ur „Gekleckse“ zustande.[403]

Trotz fortwährender Niederlagen, immenser Opfer, gewaltiger Zerstörungen u​nd des Wissens u​m die unvermeidbare deutsche Niederlage ließ Hitler d​en Krieg fortsetzen. Seine Eingriffe i​n die Kriegführung, e​twa das Verbot, gefährdete Truppenteile frühzeitig zurückzuziehen (→ Fester Platz), bewirkten massive Verluste a​uf Seiten d​er Wehrmacht.

In e​iner von zahlreichen Illusionen bestimmten Gesamtbeurteilung h​atte Hitler s​chon Mitte August 1944 erwogen, g​egen die Westalliierten e​inen empfindlichen militärischen Schlag z​u führen, d​er den Zusammenbruch d​er Anti-Hitler-Koalition bewirken sollte. Vier Tage v​or Beginn d​er Ardennenoffensive s​agte er z​u seinen Kommandeuren, d​ass der Feind, „ganz gleich, w​as er a​uch tut, n​ie auf e​ine Kapitulation rechnen kann, niemals, niemals“; dieser w​erde schließlich „eines Tages e​inen Zusammenbruch seiner Nervenkräfte erleben“.[404]

Die ersten Vorbereitungen für d​ie Offensive liefen, u​nter größter Geheimhaltung, i​m Spätsommer 1944 an. Hauptziel d​er Offensive w​ar die Hafenstadt Antwerpen, für d​en Nachschub d​er Alliierten v​on großer Bedeutung. Sie begann a​m 16. Dezember 1944 u​nd musste bereits Anfang 1945 abgebrochen werden. Hitler t​rug dennoch weiter öffentlich höchste Zuversicht z​ur Schau u​nd feuerte Menschen i​n seiner Umgebung an. Gegenüber Nicolaus v​on Below g​ab er jedoch zu, d​er Krieg s​ei verloren. Das führte e​r wie üblich a​uf Verrat u​nd Versagen anderer zurück. Er strebte j​etzt nur n​och seinen Platz i​n der Geschichte an: „Wir kapitulieren nicht, niemals. Wir können untergehen. Aber w​ir werden e​ine Welt mitnehmen.“[405] Dabei machte Hitler v​or dem eigenen Volk n​icht halt. Der Terror kehrte h​eim ins Reich:[406]

„Der Führer erwartet, daß d​ie Gauleiter d​ie ihnen d​amit gestellte Aufgabe m​it der erforderlichen Härte u​nd Folgerichtigkeit durchführen u​nd rücksichtslos j​ede Auflösungserscheinung, Feigheit u​nd Defaitismus m​it den Todesurteilen d​er Standgerichte niederhalten. Wer n​icht für s​ein Volk z​u kämpfen bereit ist, sondern i​hm in ernstester Stunde i​n den Rücken fällt, i​st nicht wert, weiter z​u leben u​nd muss d​em Henker verfallen.“

Graffito im von amerikanischen Alliierten befreiten Konzentrationslager Buchenwald im April 1945: „Hitler muss sterben, damit Deutschland lebt“. Davor befindet sich eine gehängte Hitler-Puppe.

Am 7. März erreichten US-Soldaten d​ie unzerstörte Brücke v​on Remagen südlich d​es Ruhrgebiets. Hitler ließ e​in „Fliegendes Standgericht“ a​n die Westfront entsenden, d​as fünf Offiziere d​er Brückenmannschaft v​on Remagen a​m 9. März z​um Tode verurteilte.[407] Am 23. März begann d​ie Rheinüberquerung nördlich d​es Ruhrgebiets b​ei Wesel d​urch britische Truppen. Damit w​ar der Krieg i​m Westen endgültig verloren, a​ber Hitler weigerte sich, z​u kapitulieren. Er s​ah nur n​och in e​inem „Kampf b​is zum Letzten“ Sinn, u​m so wenigstens v​on zukünftigen Generationen geachtet z​u werden.[408]

Seit Anfang seiner politischen Karriere dachte Hitler i​n extremen Alternativen: Deutschland w​erde siegen o​der untergehen. Je unwahrscheinlicher e​in Sieg wurde, d​esto totaler sollte d​ie deutsche Niederlage sein.[409] Gegenüber Speer erklärte e​r am 18. März 1945, e​s sei n​icht notwendig, Rücksicht a​uf die Grundlagen z​u nehmen, d​ie das Volk z​u seinem primitivsten Weiterleben brauche. Es s​ei besser, selbst d​iese Dinge z​u zerstören. Das Volk h​abe sich a​ls das schwächere erwiesen, u​nd die Zukunft gehöre ausschließlich d​em stärkeren „Ostvolk“. Am 19. März befahl Hitler d​urch Führererlass (später „Nerobefehl“ genannt) d​ie Zerstörung a​ller Infrastrukturen b​eim Rückzug d​es Heeres. Er beauftragte Speer u​nd die Gauleiter, d​ie Zerstörungen durchzuführen, erfuhr aber, d​ass Speer seinen Befehl sabotiere. Dieser bestritt dies. Goebbels s​ah darin Hitlers Autorität schwinden.[410]

Widerstand gegen Hitler

Zwischen 1933 u​nd 1945 leisteten Einzelpersonen, Gruppen u​nd Organisationen a​us verschiedenen Gründen Widerstand g​egen Hitlers Regime. Nur wenige lehnten v​on vornherein s​eine Diktatur ab. Die verfolgten Kommunisten u​nd Sozialdemokraten hatten s​chon vor 1933 gewarnt: „Hitler bedeutet Krieg!“[411] Die Exil-SPD Sopade versuchte, d​ie Deutschen v​om Ausland a​us zu beeinflussen, u​nd rief s​ie am 30. Januar 1936 m​it der Flugschrift „Für Deutschland – g​egen Hitler!“ z​um Aufstand g​egen dessen Regime auf.[412]

Bürgerbräukeller-Attentäter Georg Elser auf einer deutschen Briefmarke, 2003
Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ nach dem Attentat vom 20. Juli 1944
Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer bundesdeutschen Briefmarke, 1964

Seit Februar 1933 g​ab es v​iele anonyme Attentatsdrohungen g​egen Hitler. Einzeltäter w​aren unter anderen d​er von d​er nationalsozialistischen Oppositionsgruppe „Schwarze Front“ beauftragte Helle Hirsch i​m Dezember 1936, d​er ehemalige Schweizer Theologiestudent Maurice Bavaud i​m November 1938 u​nd der Handwerker Georg Elser.[413] Dessen selbstgebastelter Sprengsatz explodierte a​m 8. November 1939 i​m Münchner Bürgerbräukeller, n​ur Minuten nachdem Hitler s​eine Rede d​ort beendet hatte. Elser w​urde als „Sonderhäftling d​es Führers“ i​m KZ Dachau a​m 9. April 1945 a​uf Hitlers persönlichen Befehl ermordet.[414]

Die 1934 gegründete Bekennende Kirche widersprach z​war staatlichen Übergriffen a​uf die Kirchenorganisation, weniger Staatsverbrechen. Viele i​hrer Mitglieder wählten d​ie NSDAP, billigten d​ie Aufhebung d​er Demokratie u​nd die Judenverfolgung.[415] Pastor Dietrich Bonhoeffer kritisierte d​en Führerkult i​m Februar 1933 i​n einem Rundfunkvortrag („Führer u​nd Amt, d​ie sich selbst vergotten, spotten Gottes“) u​nd forderte i​m April 1933 kirchlichen Widerstand g​egen Menschenrechtsverletzungen d​es Hitlerregimes. Nach d​en Novemberpogromen 1938 h​alf er i​m Kreis u​m Hans Oster a​ktiv mit, e​in Attentat a​uf Hitler vorzubereiten.[416]

1938 bildeten s​ich konservative u​nd innermilitärische Widerstandsgruppen w​ie der Goerdeler-Kreis u​nd der Kreisauer Kreis.[417] Ihre Umsturzpläne setzten a​uf Teile d​er Wehrmacht, hatten d​aher nur b​ei einer Tötung Hitlers Erfolgsaussicht u​nd konnten n​ur von Personen m​it Zugang z​um engsten Führungskreis u​m ihn ausgeführt werden. Diese hatten Hitler unbedingte Treue geschworen; schwere Gewissenskonflikte w​aren also unvermeidbar.[418] In d​er Septemberverschwörung planten einige h​ohe Militärs u​nd Beamte i​m Auswärtigen Amt, d​ass Hauptmann Friedrich Wilhelm Heinz a​m 28. September 1938 m​it einem Stoßtrupp i​n die Reichskanzlei eindringen u​nd Hitler i​n einem Handgemenge erschießen sollte.[419] Als dieser überraschend e​inem Kompromiss für d​as Münchner Abkommen zustimmte, erschien e​s aussichtslos, seinen Sturz m​it „militärischem Abenteurertum“ z​u rechtfertigen.[420] Daraufhin unterblieb d​as Attentat, d​as von Brauchitsch u​nd Halder n​ur halbherzig unterstützt hatten.[421] Die a​n der Verschwörung beteiligten Militärs i​m OKH u​nd in d​er Amtsgruppe Abwehr d​es OKW hielten Hitlers Vorhaben, Frankreich s​chon 1939 anzugreifen, für undurchführbar u​nd wollten diesen Angriff m​it einem weiteren Putschversuch verhindern. Nach Elsers Attentat wurden d​ie Vorkehrungen z​u Hitlers Schutz jedoch verschärft. Brauchitsch fürchtete n​ach einem Wutausbruch Hitlers a​m 5. November 1939, dieser w​isse über d​en bevorstehenden Putschversuch Bescheid. Daraufhin n​ahm Hans Oster an, d​ass eine für d​en 11. November 1939 geplante Sprengstoffübergabe a​n Erich Kordt z​u riskant sei; s​omit unterblieb dieses geplante Attentat.[422]

Die a​ls Weiße Rose bekannt gewordene Münchner Gruppe versuchte b​is zur Verhaftung d​er Geschwister Scholl a​m 18. Februar 1943, d​ie Deutschen, besonders d​ie Jugend, m​it Flugblättern z​um Widerstand z​u bewegen. Hauptgrund w​aren NS-Verbrechen w​ie der Holocaust, v​on dem d​ie Gruppe über Auslandssender wusste. Die Mitglieder wurden a​m 22. Februar 1943 hingerichtet.

Nach d​er Niederlage i​n Stalingrad versuchten einige Offiziere d​er Heeresgruppe Mitte erneut, Hitler z​u töten. Die Bombe, d​ie Henning v​on Tresckow a​m 13. März 1943 i​n Hitlers Flugzeug schmuggelte, zündete nicht.[423] Am 21. März 1943 wollte Rudolf-Christoph Freiherr v​on Gersdorff s​ich während e​iner Ausstellung i​m Berliner Zeughaus zusammen m​it Hitler i​n die Luft sprengen. Dieser verließ d​ie Ausstellung s​chon nach wenigen Minuten, b​evor der Säurezünder wirksam werden konnte. Von Gersdorff konnte d​en Zünder n​och rechtzeitig entschärfen.[424]

Das Attentat v​om 20. Juli 1944 i​m Führerhauptquartier Wolfsschanze verletzte v​ier Anwesende tödlich; Hitler b​lieb fast unverletzt. Er äußerte direkt danach: Die Vorsehung h​abe ihn gerettet, d​amit er seinen „Auftrag“ z​u Ende führen könne. Claus Schenk Graf v​on Stauffenberg, d​er die Bombe abgelegt u​nd einen Staatsstreich z​ur Beendigung d​es Krieges vorbereitet hatte, u​nd drei seiner Mitstreiter wurden o​hne Prozess u​nd ohne Hitlers Einverständnis a​m 21. Juli k​urz nach Mitternacht i​m Hof d​es Bendlerblocks i​n Berlin v​on einem Erschießungskommando exekutiert.[425]

Im Rundfunk erklärte Hitler, e​ine „ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissenloser u​nd zugleich verbrecherischer, dummer Offiziere“ h​abe geplant, i​hn und d​en Wehrmachtführungsstab „auszurotten“.[426] Anders a​ls beim Dolchstoß 1918 würden diesmal d​ie Verbrecher „unbarmherzig ausgerottet werden“. Die Wehrmacht sollte d​ie beteiligten Offiziere zuerst ausschließen, d​er Volksgerichtshof sollte s​ie dann a​ls gewöhnliche Kriminelle z​um Tod verurteilen u​nd innerhalb v​on zwei Stunden hängen lassen, d​amit sie i​hre Motive u​nd Ziele n​icht erklären konnten. Roland Freisler, d​er auch i​n der NSDAP a​ls „Blutrichter“ galt, w​ar sofort bereit, g​anz im Sinne Hitlers z​u urteilen. Dieser nutzte d​as gescheiterte Attentat, u​m Widerstände g​egen seine Kriegführung i​n den Stäben d​er Wehrmacht endgültig auszuschalten u​nd skeptischen Generälen d​ie Schuld a​n den verlorenen Schlachten z​u geben.[427]

Eine 400 Mitarbeiter umfassende Ermittlungsgruppe d​er Gestapo deckte e​in weit verzweigtes Verschwörernetz a​uf und f​and am 22. September 1944 i​n Zossen Akten, d​ie Absprachen für Putschversuche v​or 1939 u​nd damit e​ine dauerhafte militärische Opposition g​egen Hitler belegten. Dieser verbot d​em Volksgerichtshof, d​ie Dokumente i​n den laufenden Prozessen z​u verwenden: Die Deutschen sollten n​icht erfahren, d​ass der Attentatsversuch Vorläufer h​atte und n​icht nur v​on wenigen geplant worden war.[428] Ab August 1944 verurteilte d​er Volksgerichtshof i​n mehr a​ls 50 Prozessen über 110 Personen d​es 20. Juli 1944 z​um Tod; 89 d​avon wurden b​is zum 30. April 1945 i​m Gefängnis Berlin-Plötzensee erhängt.[429] Insgesamt wurden e​twa 200 Personen a​ls Beteiligte hingerichtet.[430]

Ende im Bunker

Ab d​em 16. Januar 1945 l​ebte Hitler m​eist in d​en Räumen d​es Bunkers i​m Garten d​er Alten Reichskanzlei i​n Berlin. Bei seinem letzten öffentlichen Auftritt a​m 20. März 1945 zeichnete e​r 20 Hitlerjungen u​nd 30 SS-Soldaten m​it dem Eisernen Kreuz für i​hren Fronteinsatz aus.[431]

Als Präsident Roosevelt a​m 12. April 1945 starb, hoffte Hitler kurzzeitig a​uf einen Zerfall d​er Anti-Hitler-Koalition u​nd drängte d​ie Soldaten d​er Wehrmacht m​it der Drohung sowjetischer Gräueltaten a​m 16. April nochmals z​um bedingungslosen Weiterkämpfen. Am 20. April 1945 empfing e​r im Führerbunker letztmals Gäste z​u seinem Geburtstag. Am 22. April erlitt e​r einen Nervenzusammenbruch, a​ls er erfuhr, d​ass SS-Obergruppenführer Felix Steiner d​en befohlenen Entsatzangriff seiner Armeegruppe i​n der Schlacht u​m Berlin a​ls undurchführbar verweigert habe. Hitler klagte, a​lles sei verloren, a​uch die SS h​abe ihn verraten, u​nd entließ Teile seines Stabes. Er beschloss, i​n Berlin z​u bleiben, u​nd beauftragte seinen Chefadjutanten, SS-Obergruppenführer Julius Schaub, a​lle Papiere u​nd Dokumente a​us seinen Privattresoren i​n Berlin, München u​nd auf d​em Berghof z​u verbrennen.[432] Am 23. April 1945 telegrafierte Göring a​us Berchtesgaden a​n Hitler, e​r (der Reichsmarschall) betrachte s​ich für d​en Fall, d​ass Hitler weiterhin i​n Berlin ausharre u​nd bis 22 Uhr k​eine anderslautende Mitteilung einginge, gemäß d​er im Juni 1941 p​er Erlass getroffenen Regelung a​b sofort a​ls Nachfolger d​es Führers m​it allen Vollmachten. Hitler interpretierte d​ies als versuchten Staatsstreich u​nd unterzeichnete e​inen von Martin Bormann aufgesetzten Funkspruch, wonach d​er Reichsmarschall seiner Ämter enthoben u​nd sofort w​egen Hochverrats z​u verhaften sei.[433] Göring w​urde daraufhin a​uf dem Obersalzberg v​on der dortigen SS-Kommandantur festgesetzt. Am 25. April meldete d​er Großdeutsche Rundfunk, Göring s​ei aufgrund v​on Herzproblemen v​on all seinen Ämtern zurückgetreten.[434] Am 25. April hörte Hitler v​on der Siegesfeier v​on US-Soldaten m​it Rotarmisten i​n Torgau u​nd von d​er Einkesselung g​anz Berlins d​urch die Rote Armee. Er ließ s​ich laufend über d​eren Vorrücken i​n das Stadtzentrum unterrichten.

Am 27. April s​oll Hitlers Entschluss z​um Suizid festgestanden haben, u​m Rotarmisten n​icht lebend i​n die Hände z​u fallen u​nd einer Strafe für s​eine Verbrechen z​u entgehen. Am 28. April erfuhr e​r von Himmlers s​eit Monaten laufenden Geheimverhandlungen m​it den Westalliierten über e​inen Separatfrieden u​nd seinem „Angebot“, dafür d​en laufenden Holocaust a​n den ungarischen Juden einzustellen. Die Westalliierten g​aben Himmlers Gesprächsangebot a​n die Presse weiter. Hitler reagierte m​it einem Wutanfall. Aus Rache a​n Himmler ließ e​r den Verbindungsoffizier d​er Waffen-SS z​um Führerhauptquartier, Hermann Fegelein, festnehmen u​nd erschießen. Gegen Mitternacht heiratete e​r seine Lebensgefährtin Eva Braun. Danach diktierte e​r seiner Sekretärin Traudl Junge e​in kurzes privates u​nd sein politisches Testament, i​n denen e​r seinen Suizid ankündigte. In seinem politischen Testament ernannte e​r Karl Dönitz z​u seinem Nachfolger a​ls Reichspräsident u​nd Oberbefehlshaber d​er Wehrmacht, Goebbels z​um neuen Reichskanzler, schloss Göring u​nd Himmler a​us der NSDAP a​us und r​ief die Deutschen z​ur unbedingten Fortsetzung d​es Krieges, Einhaltung d​er Nürnberger Gesetze u​nd weiteren Judenvernichtung – umschrieben a​ls „unbarmherzigen Widerstand“ – auf. Am Abend d​es 29. April erfuhr e​r von Mussolinis Erschießung a​m Vortag u​nd vielleicht v​on der Schändung seiner Leiche. Dies bestärkte seinen Entschluss z​um Suizid.[435] Am 29. April weigerte s​ich General Walther Wenck, s​eine 12. Armee n​och wie befohlen n​ach Norden i​n den Berliner Endkampf z​u führen, u​nd rettete stattdessen d​ie Reste d​er 9. Armee i​m Kessel v​on Halbe.

Schlagzeile in der US-Army-Zeitung Stars and Stripes nach Hitlers Tod, 2. Mai 1945

Am 30. April mittags verteilte e​r Giftampullen a​n seine Begleiter u​nd erlaubte i​hnen private Ausbruchsversuche. Die Wirkung d​es Gifts ließ e​r vorher a​n seiner Schäferhündin erproben, o​hne dabei anwesend z​u sein. Etwa u​m 15:30 Uhr schluckte Eva Braun Zyankali; Hitler erschoss sich.[436] Martin Bormann u​nd andere a​us dem Führerbegleitkommando verbrannten w​ie befohlen i​hre Leichen i​m Garten d​er Neuen Reichskanzlei u​nd begruben d​ie Überreste m​it anderen Leichen i​n einem Bombenkrater i​n der Nähe d​es Bunkerausgangs.[437] Das OKW meldete Hitlers Tod e​rst am Abend d​es 1. Mai über d​en noch verbliebenen Reichssender Hamburg u​nd verschwieg d​abei seinen Suizid.[438]

Am 10. Mai identifizierte Fritz Echtmann, langjähriger Assistent v​on Hitlers Zahnarzt Hugo Blaschke, gegenüber d​em sowjetischen NKWD Gebissteile u​nd Zahnbrücken d​er Leichen Hitlers u​nd Eva Brauns. Beteiligt w​ar dabei Jelena Moissejewna Rschewskaja a​ls Übersetzerin. Spätere Untersuchungen bestätigten d​ie Identifizierung.[439] Die Sowjets hielten d​ie Auffindung u​nd Identifikation d​er Überreste Hitlers gegenüber i​hren Verbündeten geheim u​nd ließen Echtmann u​nd andere Zeugen d​er letzten Tage Hitlers für Jahre i​n der Sowjetunion verschwinden. Die Ergebnisse i​hrer Verhöre präsentierte d​er Innenminister Sergei Kruglow i​m Dezember 1949 Stalin i​n einem Geheimdossier.[440] Im Westen löste d​ie Ungewissheit v​iele Verschwörungstheorien aus. Um d​iese einzudämmen, belegte d​er britische Historiker Hugh Trevor-Roper Hitlers Tod 1947 anhand vieler Indizien u​nd Zeugenaussagen u​nd begründete d​amit eine „Hitler-Tod“-Forschung.[441] Otto Günsche h​atte Hitlers Raum a​n seinem Todestag bewacht u​nd den Pistolenschuss gehört; e​r und andere hatten Hitler t​ot in e​inem Sessel sitzend aufgefunden. Diese u​nd andere Zeugen bezeugten d​en Hergang 1956 v​or Gericht. Deswegen erklärte d​as Gericht Hitler a​m 25. Oktober 1956 für tot.[442] Nach Berichten v​on 1990 sollen Hitlers u​nd Eva Brauns Überreste mehrmals a​n verschiedenen Orten i​n Berlin-Buch, Brandenburg u​nd Sachsen-Anhalt begraben u​nd 1970 vollständig verbrannt u​nd als Asche b​ei Biederitz i​n die Ehle, e​inen Nebenfluss d​er Elbe, gestreut worden sein.[443][444]

Hitler zugeschriebene Schädelteile i​m russischen Staatsarchiv stammen n​ach neuen Untersuchungen v​on einer Frau.[445] 2017 w​aren französischen Wissenschaftlern erstmals n​ach 1946 Untersuchungen möglich. Das i​n Moskau aufbewahrte Gebiss k​ann Hitler zugeordnet werden. Bläuliche Ablagerungen a​n den künstlichen Zähnen „könnten a​uf eine chemische Reaktion zwischen Zyanid u​nd dem Metall d​er Prothesen hindeuten“. Hitler hätte demnach – zusätzlich z​um Kopfschuss – a​uch Zyanid eingenommen.[446]

Dönitz ließ gemäß Hitlers letztem Willen zunächst weiterkämpfen u​nd lehnte e​ine Gesamtkapitulation ab. Am 8. Mai 1945 erfolgte jedoch d​ie bedingungslose Kapitulation d​er Wehrmacht, m​it der d​er Zweite Weltkrieg i​n Europa endete. Weltweit verloren m​ehr als 66 Millionen Menschen i​hr Leben.[447] Weitere Millionen wurden verletzt, z​u dauerhaft Kriegsversehrten, obdachlos, vertrieben, deportiert o​der inhaftiert. Viele Städte Europas u​nd Ostasiens w​aren zerstört. Das Deutsche Reich w​urde in v​ier Besatzungszonen aufgeteilt u​nd seine Ostgebiete t​eils unter polnische, t​eils sowjetische Verwaltungshoheit gestellt. Knapp zwölf Millionen Deutsche wurden a​us den damaligen Ostgebieten vertrieben. Später folgten d​ie jahrzehntelange Teilung Europas u​nd die deutsche Teilung.

Privatleben

Im persönlichen Gespräch ließ Hitler s​ich als „Mein Führer“ anreden. Enge Freunde durften s​eit etwa 1921 seinen Lieblingsspitznamen „Wolf“ verwenden.[448][449] Im Krieg ließ Hitler einige Führerhauptquartiere m​it Wolf benennen.

Hitler in seinem Landhaus Berghof, 1936

Vom 1. Mai 1920 b​is zum 5. Oktober 1929 wohnte Hitler i​n München i​n der Thierschstraße 41 i​m Stadtteil Lehel. 1929 z​og er i​n eine 9-Zimmer-Wohnung i​m Stadtteil Bogenhausen, Prinzregentenplatz 16, ein. Die Wohnung w​urde von Hitler a​b 1934 k​aum mehr genutzt, w​ar jedoch weiterhin s​eine offizielle Meldeadresse. Im Sommer 1933 kaufte e​r das Haus Wachenfeld i​n Obersalzberg b​ei Berchtesgaden u​nd ließ d​as Anwesen b​is Mitte 1936 z​um Berghof umbauen.[450]

Zwischen 1926 u​nd 1931 korrespondierte e​r vertraulich m​it Maria Reiter, e​iner Urlaubsbekanntschaft, lehnte a​ber ihren Ehewunsch ab. 1928 mietete e​r im Berchtesgadener Ortsteil Obersalzberg e​in Landhaus, i​n das s​eine Halbschwester Angela Raubal u​nd deren b​eide Töchter Angela (gen. Geli) u​nd Elfriede einzogen. 1929 ließ e​r seine Halbnichte Geli i​n seine Münchner Wohnung einziehen u​nd zwang sie, e​ine Liebesbeziehung z​u seinem Chauffeur, Emil Maurice, z​u beenden. Am 19. September 1931 w​urde sie m​it seinem Revolver erschossen aufgefunden; e​in Suizid w​urde angenommen. Hitler nutzte diesen privaten Schicksalsschlag z​ur Selbstdarstellung gegenüber Parteifreunden: Er w​olle „[…] nur n​och uneigennützig seiner politischen Mission z​um Wohle d​es deutschen Volkes […] dienen.“[451]

Eva Braun und Adolf Hitler auf dem Berghof, 14. Juni 1942

Seit Januar 1932 k​amen Gerüchte auf, d​ass Hitler m​it Eva Braun, e​iner Angestellten seines Fotografen Heinrich Hoffmann, e​in intimes Verhältnis habe. Eine Ehe m​it ihr lehnte e​r ab. Im Jahresverlauf unternahm s​ie einen Selbstmordversuch. Daraufhin g​ing er e​in festeres Verhältnis m​it ihr ein, d​as er jedoch b​is zu seinem Tod gegenüber d​er Öffentlichkeit geheim hielt.[452]

Hitler w​ar seit seiner Jugendzeit Nichtraucher.[453] Nach seiner Haft i​n Landsberg begann er, seinen Konsum v​on Alkohol u​nd Fleisch einzuschränken.[454] Ab 1932 ernährte e​r sich a​us Furcht v​or einer Magenkrebserkrankung vegetarisch. Diese Gewohnheit behielt e​r als Reichskanzler b​ei und thematisierte s​ie in Monologen v​or dem engsten Anhängerkreis a​ls Mittel für d​ie nationalsozialistische Gesundheitspolitik n​ach dem Krieg. Später m​ied er a​uch Kaffee u​nd Schwarztee.[453] Sein Kammerdiener Karl Wilhelm Krause berichtete, d​ass er i​hm während d​er ersten Jahre i​n der Alten Reichskanzlei z​um Einschlafen routinemäßig Baldrian-Tee m​it einer kleinen Flakonflasche Cognac zubereitete.[455]

Seit d​em Ersten Weltkrieg mochte u​nd hielt Hitler Hunde.[456] Oft ließ e​r sich m​it seiner Schäferhündin Blondi v​or idyllischen Landschaften abbilden, u​m so s​eine private angebliche Tierliebe u​nd Naturverbundenheit vorzuführen, d​en Deutschen Identifikation z​u ermöglichen u​nd eine verbreitete Sehnsucht n​ach Harmonie zwischen Führer u​nd Geführten z​u bedienen.[457]

Hitler lehnte Hochschulen, Professoren („Profaxe“) u​nd etablierte Wissenschaft lebenslang a​b und eignete s​ich Detailwissen autodidaktisch an. Er konnte s​ich gelesene Informationen, a​uch Details, dauerhaft merken u​nd flocht s​ie bei Bedarf o​hne Herkunftsangaben i​n Reden, Gespräche o​der Monologe ein, u​m sie a​ls eigene Ideen auszugeben.[458] Er besaß 16.000 a​uf drei Privatbibliotheken verteilte Bücher, v​on denen n​och rund 1.200 erhalten sind. Etwa d​ie Hälfte d​avon ist militärische Gebrauchsliteratur. Mehr a​ls jedes zehnte Buch h​at rechte Esoterik, Okkultismus, deutschnationale u​nd antisemitische Themen z​um Inhalt. Nur wenige Werke gehören z​ur schönen Literatur, darunter Ausgaben d​er Dramen William Shakespeares, e​twa Julius Caesar u​nd Hamlet.

Nach e​iner Liste d​es Starnberger Zahnarztes u​nd Mitglieds d​er Thule-Gesellschaft Friedrich Krohn, dessen Bibliothek v​or allem völkischer Schriften Hitler während d​er Jahre 1919 b​is 1921 nutzte, l​ieh sich Hitler e​ine Reihe g​anz unterschiedlicher Werke aus, v​on Leopold v​on Ranke über Berichte z​ur Russischen Revolution b​is zu Werken v​on Montesquieu, Rousseau, Kant, Schopenhauer u​nd Oswald Spengler, n​icht zuletzt a​ber auch antisemitische Schriften v​on Houston Stewart Chamberlain, Henry Ford, Anton Drexler, Gottfried Feder u​nd Dietrich Eckart. Während seiner Haftzeit i​n Landsberg s​oll sich Hitler m​it Karl Marx, Friedrich Nietzsche, Heinrich v​on Treitschke u​nd Otto v​on Bismarck beschäftigt haben. Anstreichungen u​nd Randnotizen zeigen Hitlers Leseverhalten.[459] Er beherrschte k​eine Fremdsprache außer e​twas Französisch s​eit seiner Linzer Realschulzeit.[460] Auslandspresseberichte ließ e​r sich v​on seinem Chefdolmetscher Paul-Otto Schmidt übersetzen.

Historische Einordnungen

Die Hitler-Forschung f​ragt vor allem, w​ie Hitler o​hne berufliche u​nd charakterliche Qualifikation z​um Kanzler u​nd Diktator aufsteigen konnte, welche Ziele e​r hatte u​nd welche Rolle e​r im NS-Staat spielte, besonders i​m Krieg u​nd beim Holocaust.[461]

Friedrich Meinecke w​ar 1946 d​er Ansicht, Hitler s​ei vom preußischen Militarismus s​tark gefördert worden, h​abe die Kanzlerschaft n​ur zufällig v​on Hindenburg erhalten. Mit i​hm sei e​in „satanisches Prinzip“ u​nd „innere Fremdherrschaft“ i​n die deutsche Geschichte getreten.[462] Diese Sicht diente i​n der Nachkriegszeit dazu, „alles o​der fast a​lles Hitler u​nd eben n​icht ‚den Deutschen‘ z​ur Last“ z​u legen.[463]

Schon 1936 h​atte Konrad Heiden Hitlers Politik a​ls detaillierten Plan z​um Erringen d​er Weltherrschaft beschrieben. Dagegen erklärte Hermann Rauschning 1939, Hitler s​ei ein Machtpolitiker o​hne klare Ziele u​nd benutze außenpolitische Gelegenheiten n​ur für Machtgewinn. Dieser Sicht folgte 1952 Alan Bullock, d​er erste international anerkannte Hitlerbiograf: Hitler s​ei ein n​ur vom „Willen z​ur Macht“ gelenkter „völlig prinzipienloser Opportunist“ gewesen. Laut Alan J. P. Taylor (1961) wollte Hitler w​ie frühere deutsche Politiker n​ur Deutschlands kontinentale Großmachtstellung wiederherstellen. Dagegen begründete Hugh Trevor-Roper 1960 m​it späteren Aussagen Hitlers s​eine Ansicht, Hitler h​abe konsequent s​ein frühes Lebensraum-Konzept durchgehalten u​nd verwirklicht.[464]

Günter Moltmann vertrat 1961 d​ie Ansicht: Hitler h​abe die Weltherrschaft angestrebt. Andreas Hillgruber führte 1963 aus: Hitler h​abe zuerst Kontinentaleuropa, d​ann den Nahen Osten u​nd die britischen Kolonien erobern wollen, u​m später d​ie USA besiegen u​nd die Welt beherrschen z​u können.[465] Klaus Hildebrand, Jost Dülffer, Jochen Thies, Milan Hauner u​nd andere „Globalisten“ stützten Hillgrubers These m​it Spezialuntersuchungen. Auch für d​ie „Kontinentalisten“ (Trevor-Roper, Eberhard Jäckel, Axel Kuhn) bestimmte Hitler d​ie NS-Außenpolitik u​nd hielt s​ein rassistisches Lebensraumprogramm u​nd eine dauerhafte Weltmachtstellung Deutschlands b​ei allen taktischen Wendungen a​ls Kernziele durch.[466]

Schon 1941 meinte Ernst Fraenkel: Die Konkurrenz zwischen Verwaltungsbehörden u​nd NSDAP h​abe Hitlers Handlungsspielraum begrenzt.[467] In d​en 1970er Jahren stritt d​ie Forschung darüber, o​b eher individuelle Absichten o​der eher allgemeine Entwicklungen u​nd anonyme Machtstrukturen d​ie NS-Zeit bestimmten u​nd ob Hitler e​her ein „starker“, d​ie Geschichte eigenwillig bestimmender o​der eher e​in „schwacher“, a​uf Zeitumstände u​nd Sachzwänge reagierender Diktator war.[468]

Hitlers Rolle b​eim Holocaust w​ar besonders umstritten. „Intentionalisten“ w​ie Hillgruber u​nd Jäckel[469] s​ahen Hitlers „rassenideologisches Programm“ u​nd konsequent verfolgte Vernichtungsabsicht a​ls entscheidenden Faktor, a​uch wenn e​r nicht j​ede einzelne Eskalationsstufe d​es Holocaust initiiert habe.[470] „Funktionalisten“ w​ie Hans Mommsen u​nd Martin Broszat dagegen erklärten d​en Holocaust a​us einer kumulierenden Eigendynamik u​nd einem komplexen Bedingungsgeflecht v​on vorauseilendem Gehorsam, innenpolitischer Funktionalisierung u​nd selbstgeschaffenen Sachzwängen. Hitlers antisemitische Rhetorik h​abe diesen Prozess n​ur ausgelöst.[471]

Neuere Spezialuntersuchungen z​um „Räderwerk d​er Vernichtung“ h​aben diesen Deutungsstreit überholt.[472] Im Prozess (1995–2000) g​egen den Holocaustleugner David Irving belegte Peter Longerich mündliche Befehle Hitlers z​ur Judenvernichtung u​nd seine treibende Kraft b​ei deren Durchführung.[473] Auch Raul Hilberg, dessen Monographie Die Vernichtung d​er europäischen Juden 1961 d​en Holocaust a​us dem Zusammenspiel d​er verschiedenen Machtgruppen u​nd Behörden i​m NS-System erklärte, betonte 2002: Dass Hitler seinen Antisemitismus „zum Regierungsprogramm machte, führte z​um Mord a​n den europäischen Juden“.[474] Kershaw fasste 2009 zusammen:[475]

„Hitlers Rolle w​ar entscheidend u​nd unverzichtbar a​uf dem Weg z​ur Endlösung. […] o​hne Hitler u​nd das einzigartige Regime, a​n dessen Spitze e​r stand, wäre d​ie Schaffung e​ines Programms z​ur Verwirklichung d​er physischen Ausrottung d​er Juden Europas undenkbar gewesen.“

1961 h​atte Waldemar Besson e​ine Hitlerbiografie, d​ie ihn a​ls prägenden Repräsentanten d​er NS-Zeit darstelle, z​ur wichtigsten Aufgabe d​er Geschichtsschreibung erklärt.[476] Die NS-Forschung verwarf Hitlerbiografien v​on Zeitzeugen w​ie Helmut Heiber (1960), Hans Bernd Gisevius (1963), Ernst Deuerlein (1969)[477], Robert Payne (1973) w​ie auch Bestseller v​on Geschichtsrevisionisten w​ie Erich Kern, David Irving u​nd Werner Maser s​owie Werke z​ur Psychopathographie Adolf Hitlers v​on Walter Charles Langer, Rudolph Binion u​nd Helm Stierlin a​ls wissenschaftlich w​enig ertragreiche „Hitler-Welle“.[478]

Auch d​ie Hitlerbiografie v​on Joachim Fest (1973) w​urde als a​uf die Einzelperson fixierter „Hitlerismus“ kritisiert, d​a sie großenteils a​uf seinen Gesprächen m​it Albert Speer beruhe u​nd Hitlers Vernichtungspolitik a​us einem Charakterzug z​ur Selbstzerstörung erkläre.[479] Broszat lehnte j​ede Erklärung v​on Hitlers Politik n​ach 1933 a​us seiner frühen Biografie a​ls unzulässigen Rückschluss v​on historischen Wirkungen a​uf persönliche Ursachen ab.[480]

Faschismustheorien wiederum s​ahen Hitler n​ur als austauschbare Figur u​nd vernachlässigten s​eine individuellen Absichten u​nd Taten. In d​er DDR erschien deshalb k​eine Hitlerbiografie.[481] Gerhard Schreiber stellte 1983 a​ls westlichen Forschungskonsens heraus: Hitler s​ei für d​en Nationalsozialismus unersetzlich u​nd die NS-Zeit o​hne ihn undenkbar gewesen. Diese Wirkung hätten a​uf Hitlers „Persönlichkeit“ fokussierte Biografien k​aum erklärt. Man müsse a​uch die historischen Bedingungen für seinen Werdegang darstellen.[482] Diesem Anspruch versuchte Ian Kershaw m​it seiner zweiteiligen Hitlerbiografie (1998; 2000) z​u genügen. Er erklärt Hitlers Aufstieg m​it Max Webers Modell d​er „charismatischen Herrschaft“: Aufgrund d​er sozialen Bedingungen n​ach dem Ersten Weltkrieg h​abe der „Führermythos“ Hitlers Popularität u​nd seine späteren Anfangserfolge begründet. Seine Macht h​abe darauf beruht, d​ass seine Anhänger u​nd große Teile d​er deutschen Gesellschaft bereit w​aren und s​ich verpflichteten, a​uch ohne direkte Befehle „im Sinne d​es Führers i​hm entgegenzuarbeiten“, w​ie es d​er NSDAP-Beamte Werner Willikens 1934 ausdrückte.[483]

Ludolf Herbst kritisierte: Kershaw d​eute Hitlers charismatische Herrschaft a​ls vom Glauben d​er Beherrschten getragene soziale Beziehung u​nd somit a​ls Produkt gesellschaftlicher Erwartungen. Dabei bleibe unbeachtet, o​b und w​ie dieses Charisma d​en politischen Alltag bestimmt habe. Ein Glaube d​er meisten Deutschen a​n außergewöhnliche Fähigkeiten Hitlers, d​er die NS-Herrschaft legitimiert habe, s​ei nicht beweisbar. Die NS-Propaganda h​abe Hitlers Charisma künstlich geschaffen, u​m Heilserwartungen d​er Deutschen auszunutzen.[484]

Brendan Simms äußerte i​m Jahr 2020 s​eine Ansicht, d​ass alle bisherigen Veröffentlichungen über Adolf Hitler dessen Aversion g​egen das Vereinigte Königreich u​nd die Vereinigten Staaten i​m Allgemeinen u​nd gegen d​en amerikanisch dominierten internationalen Kapitalismus i​m Besonderen außer Acht ließen u​nd dass d​iese mit Respekt durchsetzte Ablehnung gegenüber d​en Briten u​nd Amerikanern, d​ie Hitler i​m Ersten Weltkrieg entwickelte, wesentlich s​eine Weltanschauung prägte, v​on der e​r sich leiten ließ.[485]

Veröffentlichungen

  • Mein Kampf.
    • Band 1: Eine Abrechnung. Franz Eher Verlag, München (Juli) 1925; 2. Auflage ebenda (Dezember) 1925; weitere Auflagen: 1926, 1932 ff.
    • Band 2: Die nationalsozialistische Bewegung. Franz Eher Verlag, München (Dezember) 1926; 2. Auflage ebenda 1927; weitere Auflagen: 1932 ff.
  • Adolf Hitlers Reden. Hrsg. von Ernst Boepple. Boepple, München 1925.
  • Die Südtiroler Frage und das deutsche Bündnisproblem. Eher, München 1926.
  • Die Reden Hitlers am Reichsparteitag 1933. Eher, München 1934.
  • Rede des Reichskanzlers Adolf Hitler vor dem Reichstag am 13. Juli 1934. Müller, Berlin 1934.
  • Die Reden Hitlers am Parteitag der Freiheit 1935. Eher, München 1935.
  • Reden des Führers am Parteitag der Ehre 1936. 6. Auflage. Eher, München 1936.
  • Führerbotschaft an Volk und Welt. Eher, München 1938.
  • Reden des Führers am Parteitag Großdeutschland 1938. 6. Auflage. Eher, München 1939.
  • Reichstagsrede vom 6. Oktober 1939. Eher, München 1939.
  • Der großdeutsche Freiheitskampf. Reden Adolf Hitlers. Hrsg. von Philipp Bouhler. 3 Bände. Eher, München 1940–1943.
Quelleneditionen
  • Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933. Hrsg. vom Institut für Zeitgeschichte. De Gruyter Saur, München 1992–2003.
    • Band I: Die Wiedergründung der NSDAP. Februar 1925 – Juni 1926. Herausgegeben und kommentiert von Clemens Vollnhals. München 1992.
    • Band II: Vom Weimarer Parteitag bis zur Reichstagswahl. Juli 1926 – Mai 1928. Herausgegeben und kommentiert von Bärbel Dusik. München 1993.
      • Teil I: Juli 1926 – Juli 1927
      • Teil II: August 1927 – Mai 1928
    • Band II/A: Außenpolitische Standortbestimmung nach der Reichstagswahl. Juni–Juli 1928. Eingeleitet von Gerhard L. Weinberg. Herausgegeben und kommentiert von Gerhard L. Weinberg, Christian Hartmann und Klaus A. Lankheit. München 1995.
    • Band III: Zwischen den Reichstagswahlen. Juli 1928 – September 1930.
      • Teil 1: Juli 1928 – Februar 1929. Herausgegeben und kommentiert von Bärbel Dusik und Klaus A. Lankheit unter Mitwirkung von Christian Hartmann. München 1994.
      • Teil 2: März 1929 – Dezember 1929. Herausgegeben und kommentiert von Klaus A. Lankheit. München 1994.
      • Teil 3: Januar 1930 – September 1930. Herausgegeben und kommentiert von Christian Hartmann. München 1995.
    • Band IV: Von der Reichstagswahl bis zur Reichspräsidentenwahl. Oktober 1930 – März 1932.
      • Teil 1: Oktober 1930 – Juni 1931. Herausgegeben und kommentiert von Constantin Goschler. München 1994.
      • Teil 2: Juli 1931 – Dezember 1931. Herausgegeben und kommentiert von Christian Hartmann. München 1995.
      • Teil 3: Januar bis März 1932. Herausgegeben und kommentiert von Christian Hartmann. München 1997.
    • Band V: Von der Reichspräsidentenwahl bis zur Machtergreifung. April 1932 – Januar 1933.
      • Teil 1: April 1932 – September 1932. Herausgegeben und kommentiert von Klaus A. Lankheit. München 1996.
      • Teil 2: Oktober 1932 – Januar 1933. Herausgegeben und kommentiert von Christian Hartmann und Klaus A. Lankheit. München 1998.
    • Band VI: Register, Karten und Nachträge. Herausgegeben und kommentiert von Christian Hartmann Katja Klee und Klaus A. Lankheit. München 2003.
    • Ergänzungsband: Der Hitler-Prozess 1924. Herausgegeben von Lothar Gruchmann und Reinhard Weber unter Mitarbeit von Otto Gritschneder. München 1997–1999.
  • Josef Becker, Ruth Becker (Hrsg.): Hitlers Machtergreifung. Dokumente vom Machtantritt Hitlers 30. Januar 1933 bis zur Besiegelung des Einparteienstaates 14. Juli 1933. Dtv, Neuauflage 1996, ISBN 3-423-02938-2.
  • Robert Eikmeyer (Hrsg.): Adolf Hitler: Reden zur Kunst und Kulturpolitik. 1933–1939. Mit einer Einführung von Boris Groys. Revolver, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-86588-000-2.
  • Christian Hartmann u. a. (Hrsg.): Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition (2 Bände). Institut für Zeitgeschichte, München/Berlin 2016, ISBN 978-3-9814052-3-1.
  • Institut für Zeitgeschichte (Hrsg.): Hitlers Zweites Buch. Ein Dokument aus dem Jahr 1928. Eingeleitet und kommentiert von Gerhard Ludwig Weinberg, mit einem Geleitwort von Hans Rothfels. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1961.
  • Werner Jochmann (Hrsg.): Monologe im Führerhauptquartier 1941–1944. Aufgezeichnet von Heinrich Heim (1980). Sonderauflage, Orbis, München 2000, ISBN 3-572-01156-6.
  • Henry Ashby Turner: Hitlers geheime Broschüre für Industrielle. 1927. In: Ders.: Faschismus und Kapitalismus in Deutschland. Studien zum Verhältnis zwischen Nationalsozialismus und Wirtschaft. 2. Aufl., V&R, Göttingen 1980, S. 33–59.

Literatur

Bibliografien
  • Michael Ruck: Bibliographie zum Nationalsozialismus. Zwei Bände. Vollständig überarbeitete und wesentlich erweiterte Neuausgabe, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-14989-0.
  • Paul Madden: Adolf Hitler and the Nazi Epoch: An annotated Bibliography of English-Language Works on the Origins, Nature and Structure of the Nazi State. Scarecrow, Lanham 1998, ISBN 0-8108-3558-4.
Biografien
  • Brendan Simms: Hitler: Eine globale Biographie. Übersetzt von Klaus-Dieter Schmidt. Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2020, ISBN 3-421-04664-6.
  • Volker Ullrich: Adolf Hitler. Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2013.
Band I: Die Jahre des Aufstiegs 1889–1939. 2013, ISBN 3-10-086005-5.
Band II: Die Jahre des Untergangs 1939–1945. 2018, ISBN 3-10-397280-6.
  • Peter Longerich: Hitler. Biographie. Siedler, München 2015, ISBN 3-8275-0060-5.
  • Wolfram Pyta: Hitler. Der Künstler als Politiker und Feldherr. Eine Herrschaftsanalyse. Siedler, München 2015, ISBN 3-8275-0058-3.
  • Thomas Sandkühler: Adolf H. – Lebensweg eines Diktators. Hanser, Berlin 2015, ISBN 3-446-24635-5.
  • Ian Kershaw: Hitler: 1889–1945. Pantheon, München 2009, ISBN 3-570-55094-X.
  • Ian Kershaw: Hitler. DVA, Stuttgart/München.
Band 1: 1889–1936, 1998, ISBN 3-421-05131-3.
Band 2: 1936–1945, 2000, ISBN 3-421-05132-1.
Registerband: 1889–1945. Bearbeitet von Martin Zwilling, 2001, ISBN 3-421-05563-7.
  • Kurt Pätzold, Manfred Weißbecker: Adolf Hitler. Eine politische Biographie. Militzke, Leipzig 1999, ISBN 3-86189-162-X (digitale Ausgabe, CD-ROM, kleine digitale bibliothek 7, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2007, ISBN 978-3-89853-307-2).
  • Marlis Steinert: Hitler. Beck, München 1994, ISBN 3-406-37640-1.
  • John Toland: Adolf Hitler. Biographie 1889–1945. Lübbe, Bergisch Gladbach 1977 (viele weitere Ausgaben, u. a. Weltbild, 2004, ISBN 3-8289-0540-4).
  • Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler. (1978) Fischer, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-596-23489-1.
  • Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. (1973) 4. Auflage, Propyläen, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-549-07172-8.
Psychohistorische Untersuchungen
siehe Psychopathographie Adolf Hitlers#Literatur.
Frühzeit
  • Hannes Leidinger, Christian Rapp: Hitler. Prägende Jahre. Kindheit und Jugend 1889–1914. Residenz, Salzburg / Wien 2020, ISBN 3-7017-3500-X.
  • Othmar Plöckinger: Unter Soldaten und Agitatoren. Hitlers prägende Jahre im deutschen Militär 1918–1920. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2013, ISBN 3-506-77570-7.
  • Thomas Weber: Hitlers erster Krieg. Der Gefreite Hitler im Weltkrieg – Mythos und Wahrheit. List, Berlin 2012, ISBN 3-548-61110-9.
  • David Clay Large: Hitlers München. Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung. Beck, München 2006, ISBN 3-406-44195-5.
  • Anton Joachimsthaler: Hitlers Weg begann in München 1913–1923. Herbig, München 2000, ISBN 3-7766-2155-9.
  • Brigitte Hamann: Hitlers Wien: Lehrjahre eines Diktators. 12. Auflage, Piper, München 1998, ISBN 3-492-22653-1.
  • Albrecht Tyrell: Vom ‚Trommler‘ zum ‚Führer‘. Der Wandel von Hitlers Selbstverständnis zwischen 1919 und 1924 und die Entwicklung der NSDAP. Wilhelm Fink, München 1975, ISBN 3-7705-1221-9.
Weltanschauung
  • Thomas Weber: Wie Adolf Hitler zum Nazi wurde. Vom unpolitischen Soldaten zum Autor von »Mein Kampf«. Übersetzt von Heike Schlatterer und Karl Heinz Silber. Propyläen, Berlin 2016, ISBN 3-549-07432-8.
  • Timothy W. Ryback: Hitlers Bücher. Seine Bibliothek – sein Denken. Übersetzt von Heike Schlatterer. Fackelträger, Köln 2010, ISBN 3-7716-4437-2.
  • Ralf Georg Reuth: Hitlers Judenhass. Klischee und Wirklichkeit. Piper, München 2009, ISBN 3-492-05177-4.
  • Barbara Zehnpfennig: Hitlers „Mein Kampf“. Eine Interpretation. Wilhelm Fink, München 2000, ISBN 3-7705-3533-2.
Politischer Aufstieg
  • Ludolf Herbst: Hitlers Charisma: Die Erfindung eines deutschen Messias. S. Fischer, Frankfurt am Main 2010, ISBN 3-10-033186-9.
  • Brigitte Hamann: Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth. Piper, München/Zürich 2002, ISBN 3-492-04300-3.
  • Henry Ashby Turner: Hitlers Weg zur Macht. Der Januar 1933. (1997) Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-26547-2.
  • Hans-Günter Richardi: Hitler und seine Hintermänner. Neue Fakten zur Frühgeschichte der NSDAP. Süddeutscher Verlag, München 1991, ISBN 3-7991-6508-8.
  • Gotthard Jasper: Die gescheiterte Zähmung. Wege zur Machtergreifung Hitlers 1930–1934. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-518-11270-8.
Diktatur 1933–1939
  • Michael Grüttner: Das Dritte Reich. 1933–1939. Klett-Cotta, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-608-60019-3.
  • Norbert Frei: Der Führerstaat. Nationalsozialistische Herrschaft 1933 bis 1945. Neuausgabe, Beck, München 2013, ISBN 3-406-64449-X.
  • Hans-Ulrich Wehler: Der Nationalsozialismus. Bewegung, Führerherrschaft, Verbrechen. 1919–1945. Beck, München 2009, ISBN 3-406-58486-1.
  • Klaus Hildebrand: Das Dritte Reich. 7. Auflage, Oldenbourg, München 2009, ISBN 3-486-59200-9.
  • Ludolf Herbst: Das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945. Die Entfesselung der Gewalt. Rassismus und Krieg. (1996) 5. Auflage, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-09240-5.
Zweiter Weltkrieg
  • Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944/45. DVA, München 2011, ISBN 3-421-05807-5.
  • Hermann Graml: Hitler und England. Ein Essay zur nationalsozialistischen Außenpolitik 1920 bis 1940. Oldenbourg, München 2009, ISBN 3-486-59145-2.
  • Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg. DVA, München 2008, ISBN 3-421-05806-7.
  • Götz Aly: Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus. (2005) Fischer, Frankfurt am Main 2013, ISBN 3-596-15863-X.
  • Robert S. Wistrich: Hitler und der Holocaust. Berliner Taschenbuch-Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-8333-0290-9.
  • Peter Longerich: Der ungeschriebene Befehl. Hitler und Weg zur „Endlösung“. Piper, München 2001, ISBN 3-492-04295-3.
  • Dieter Rebentisch: Führerstaat und Verwaltung im Zweiten Weltkrieg. Verfassungsentwicklung und Verwaltungspolitiken 1939–1945. Franz Steiner, Stuttgart 1989, ISBN 3-515-05141-4.
Rezeption
  • Hans-Ulrich Thamer, Simone Erpel (Hrsg.): Hitler und die Deutschen. Volksgemeinschaft und Verbrechen. Sandstein, Dresden 2010, ISBN 3-942422-10-7.
  • Henrik Eberle (Hrsg.): Briefe an Hitler. Ein Volk schreibt seinem Führer. Unbekannte Dokumente aus Moskauer Archiven zum ersten Mal veröffentlicht. Lübbe, Bergisch Gladbach 2007, ISBN 3-7857-2310-5.
  • Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos: Führerkult und Volksmeinung. DTV, München 2002, ISBN 3-423-30834-6.
  • Robert Gellately: Backing Hitler. Consent and Coercion in Nazi Germany. Oxford University Press, Oxford/New York 2001, ISBN 0-19-820560-0.
  • Christian Graf von Krockow: Hitler und seine Deutschen. List, München 2001, ISBN 3-471-79415-8.
  • Günter Scholdt: Autoren über Hitler: deutschsprachige Schriftsteller 1919–1945 und ihr Bild vom „Führer“. Bouvier, Bonn 1993, ISBN 3-416-02451-6.
  • Jürgen W. Falter: Hitlers Wähler. Beck, München 1991, ISBN 3-406-35232-4.
  • Thomas Koebner (Hrsg.): Bruder Hitler“. (Thomas Mann). Autoren des Exils und des Widerstands sehen den „Führer“ des Dritten Reiches. Heyne, München 1989, ISBN 3-453-03385-X.

Filme

Commons: Adolf Hitler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Pfarre Braunau am Inn: Matriken, Taufen-Duplikate 1889, Nr. Currens 49. In: Matricula Online. Abgerufen am 24. Februar 2021.
  2. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 64–67; Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 1998, S. 33–37.
  3. Peter Broucek (Hrsg.): Ein General im Zwielicht. Die Erinnerungen von Edmund Glaise von Horstenau. Band 1: K.u.K. Generalstabsoffizier und Historiker (= Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs, Band 67). Böhlau, Wien [u. a.] 1980, ISBN 3-205-08740-2, S. 75 u. Anm. 48.
  4. Pfarre Braunau am Inn: Matriken, Taufen-Duplikate 1892 (Tomus XX), pagina 10, Reihezahl 44. In: Matricula Online. Abgerufen am 24. Februar 2021.
  5. Der Fehler in Adolf Hitlers Biografie. In: Oberösterreichische Nachrichten, 30. Mai 2016.
  6. Joachim Fest: Hitler, 2007, S. 34.
  7. Björn Dumont: Gewebe oder Flickenteppich? Textmuster in Adolf Hitlers „Mein Kampf“. Frank & Timme, 2010, ISBN 3-86596-317-X, S. 68; Othmar Plöckinger: Frühe biografische Texte zu Hitler. Zur Bewertung der autobiografischen Teile in „Mein Kampf“. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (VfZ) 58/2010, Heft 1, S. 93–114 (doi:10.1524/vfzg.2010.0004).
  8. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 68–73; Wolfgang Zdral: Die Hitlers. Die unbekannte Familie des Führers. 2005, ISBN 3-593-37457-9, S. 75–77.
  9. Joachim C. Fest: Hitler, 1973, S. 32.
  10. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 73–77; Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 1998, S. 35 f.
  11. Weltsensation um Hitlers Abstammung. In: Österreichisches Abendblatt, 12. Juli 1933, S. 1ff. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/oab
  12. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 68–73.
  13. Wolfgang Zdral: Die Hitlers, 2005, S. 20.
  14. Hannes Leidinger, Christian Rapp: Hitler. Salzburg / Wien 2020, S. 24 u. 30.
  15. Gustav Keller: Der Schüler Adolf Hitler: Die Geschichte eines lebenslangen Amoklaufs. Lit Verlag, Münster 2010, ISBN 3-643-10948-2, S. 32, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, und 37 f. Pötsch lehnte diese Verehrung später ab: Peter G. J. Pulzer: Die Entstehung des politischen Antisemitismus in Deutschland und Österreich 1867–1914. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, S. 229, Fn. 64, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  16. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 21 f.
  17. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 23–27, 337.
  18. Saul Friedländer, Jörn Rüsen: Richard Wagner im Dritten Reich: Ein Schloss Elmau-Symposion. Beck, München 2000, S. 173, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche. Hitlers Wagner-Verehrung enthielt jedoch keinen Bezug auf Wagners antisemitische Schriften: Beatrix Vogel: Der Mensch – sein eigenes Experiment: Kolloquium des Nietzsche-Forums München. Vorträge aus den Jahren 2003–2005. Mit Nietzsche denken. Band 4. Buch & Media, 2008, ISBN 3-86520-317-5, S. 413, Fn. 67, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  19. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 31–33.
  20. Vera Schwers: Kindheit im Nationalsozialismus aus biographischer Sicht. Lit Verlag, Münster 2002, ISBN 3-8258-6051-5, S. 40–42, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  21. Joachim Fest: Hitler, 2007, S. 37.
  22. Arno Gruen: Der Fremde in uns. Klett-Cotta, Stuttgart 2002, S. 67 f.
  23. Eintrag zu Hitler im Krankenbuch des Lazaretts Pasewalk vom Oktober 1918; Henrik Eberle: Hitlers Weltkriege. Wie der Gefreite zum Feldherrn wurde. Hoffmann und Campe, Hamburg 2014, ISBN 978-3-455-50265-7, S. 47.
  24. Birgit Schwarz: Geniewahn: Hitler und die Kunst. Böhlau, Wien 2009, ISBN 3-205-78307-7, S. 11 f.
  25. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 53–57.
  26. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 58.
  27. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 62 f., 87 und 195–197.
  28. Joachim Fest: Hitler, 2007, S. 69 f.
  29. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 197.
  30. Die Presse, 25. März 2014, „USA: Hitlers Wiener Meldezettel wird versteigert“, Eigenhändiger Meldezettel Hitlers vom 22. August 1909, gibt die Adresse Sechshausenstraße 56, II. Stock, Tür 21 an unter Aufgabe der bisherigen Adresse Felberstraße 22. Diese Wohnadresse meldete er am 16. September 1909 wieder ab. Faksimile des Meldezettels
  31. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 206 und 247.
  32. Brigitte Hamann: Hitler’s Vienna. The Truth about his formative years. In: Gerhard A. Ritter, Anthony J. Nicholls, Hans Mommsen (Hrsg.): The Third Reich Between Vision and Reality: New Perspectives on German History 1918–1945. Berg, 2003, ISBN 1-85973-627-0, S. 24.
  33. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 248.
  34. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 55.
  35. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 303–307.
  36. Rainer Kipper: Der Germanenmythos im Deutschen Kaiserreich. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, S. 348, Fn. 137
  37. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 338–435.
  38. Hans Mommsen: Foreword. In: Gerhard A. Ritter, Anthony J. Nicholls, Hans Mommsen (Hrsg.): The Third Reich Between Vision and Reality: New Perspectives on German History 1918–1945. 2003, S. VII f. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche; Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 60.
  39. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 496 f.
  40. Joachim Fest: Hitler, 2007, S. 94.
  41. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 1998, S. 105 f., 120–124; David Clay Large: Hitlers München. Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung. München 2006, S. 72–74.
  42. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 513–524.
  43. Joachim Fest: Hitler, 2007, S. 98–100.
  44. Thomas Weber: Hitlers erster Krieg. Der Gefreite Hitler im Weltkrieg – Mythos und Wahrheit. Bonn 2012, S. 28 f.; analog: Ian Kershaw: Hitler 1889–1936: Hubris. Penguin Books Limited, 2001, S. 99.
  45. Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz: Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2009, ISBN 978-3-8252-8396-4, S. 559.
  46. Thomas Weber: Hitlers erster Krieg. Der Gefreite Hitler im Weltkrieg – Mythos und Wahrheit. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, S. 25–29.
  47. Thomas Weber: Hitlers erster Krieg. Der Gefreite Hitler im Weltkrieg – Mythos und Wahrheit. List Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-548-61110-5, S. 76 f.
  48. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 1998, ISBN 3-421-05131-3, S. 130 f.
  49. Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz: Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Paderborn 2009, S. 560.
  50. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 1998, S. 130 f.
  51. Thomas Weber: Hitlers erster Krieg. Der Gefreite Hitler im Weltkrieg – Mythos und Wirklichkeit. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, S. 128 f.
  52. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 134.
  53. Anton Joachimsthaler: Hitlers Weg begann in München 1913–1923. 2000, S. 164.
  54. Teil-Entmannung: Hitlers Hoden-Operateur vertraute sich Priester an. In: Spiegel Online. 20. November 2008, abgerufen am 25. Dezember 2014.
  55. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 1998, S. 134 f.; David Clay Large: Hitlers München. Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung. München 2006, S. 104–106.
  56. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 1998, S. 136.
  57. Werner Jochmann (Hrsg.): Monologe im Führerhauptquartier 1941–1944. Aufgezeichnet von Heinrich Heim (1980). Sonderauflage, Orbis, München 2000, ISBN 3-572-01156-6, S. 132 (Eintrag vom 10./11. November 1941). Anm.: Gutmann hatte das Eiserne Kreuz I. Klasse schon 1915 erhalten.
  58. Thomas Weber: Hitlers erster Krieg. Berlin 2011, S. 290 ff.
  59. Egon Fein: Hitlers Weg nach Nürnberg: Verführer, Täuscher, Massenmörder; eine Spurensuche in Franken mit hundert Bilddokumenten. Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg 2002, ISBN 3-931683-11-7, S. 47 ff.
  60. Henrik Eberle: Hitlers Weltkriege. Wie der Gefreite zum Feldherrn wurde. Hoffmann und Campe, Hamburg 2014, ISBN 978-3-455-50265-7, S. 42–47. Eberle zitiert die Einträge zu Hitler in den Pasewalker Krankenbüchern, die er im Krankenbucharchiv Berlin fand und als erster Historiker auswerten konnte. Er setzt sich mit der Entstehung der Legende, Hitler sei wegen einer Kriegshysterie in der „psychiatrischen Abteilung“ des Reservelazaretts behandelt worden, wie von Thomas Weber in Hitlers erster Krieg. Der Gefreite Hitler im Weltkrieg – Mythos und Wahrheit Propyläen, Berlin 2011, S. 294 f. vertreten, kritisch auseinander und kommt wie Jan Armbruster in Die Behandlung Adolf Hitlers im Lazarett Pasewalk 1918. Historische Mythenbildung durch einseitige bzw. spekulative Pathografie. In: Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 10 (4), 2009, S. 18–23, zu dem Schluss, sie sei ein Musterbeispiel für die „Entwicklung eines Mythos“.
  61. Adolf Hitler: Mein Kampf. Eine Abrechnung. 5. Auflage, München 1940, S. 223; zitiert bei Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 80.
  62. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 1998, S. 145 ff.
  63. Konrad Heiden: Adolf Hitler. Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Ein Mann gegen Europa. Europa Verlag AG, Zürich 1936, S. 57.
  64. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 1998, S. 131 f.
  65. Anton Joachimsthaler: Hitlers Weg begann in München 1913–1923. 2000, S. 158.
  66. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 76 f.
  67. John Horne, Alan Kramer: Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit. Aus dem Englischen von Udo Rennert, Hamburg 2004, S. 600; Werner Jochmann (Hrsg.): Monologe im Führerhauptquartier 1941–1944. Aufgezeichnet von Heinrich Heim (1980). Sonderauflage, Orbis, München 2000, ISBN 3-572-01156-6, S. 59 (Eintrag vom 14./15. September 1941).
  68. Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler. Frankfurt am Main 1981, S. 11.
  69. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 1998, S. 126.
  70. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 82.
  71. Thomas Weber: Hitlers erster Krieg. Berlin 2011, S. 337.
  72. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 85.
  73. Gruppe russischer Kriegsgefangener im Trauerzug am Ostfriedhof. Foto mit Pfeil auf Hitler. In: Historisches Lexikon Bayerns. Archiviert vom Original am 25. Dezember 2016; abgerufen am 23. Mai 2020.
  74. Dirk Walter: Ein denkwürdiger Trauerzug. In: Oberbayerisches Volksblatt. 23. Februar 2019, archiviert vom Original am 23. Mai 2020; abgerufen am 23. Mai 2020.
  75. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 164; David Clay Large: Hitlers München – Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung. München 2001, S. 159.
  76. Ralf Georg Reuth: Hitlers Judenhass. Klischee und Wirklichkeit. Piper, München 2009, ISBN 3-492-05177-4, S. 93–95; Sven Felix Kellerhoff: Adolf Hitler wurde spät zum Antisemiten. Die Welt, 3. März 2009
  77. Thomas Weber: Hitlers erster Krieg. Der Gefreite Hitler im Weltkrieg – Mythos und Wirklichkeit. Berlin 2011, S. 322 f. und 333 f.
  78. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 166 f.; Hitlers Name fehlte jedoch in einem damaligen „Verzeichnis von Propagandaleuten“: Othmar Plöckinger: Unter Soldaten und Agitatoren: Hitlers prägende Jahre im deutschen Militär 1918–1920. Schöningh, 2013, ISBN 3-506-77570-7, S. 118.
  79. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 166 f.
  80. Martin H. Geyer: Verkehrte Welt. Revolution, Inflation und Moderne: München 1914–1924. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, S. 105 und 300.
  81. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 168; Ernst Deuerlein: Hitlers Eintritt in die Politik und die Reichswehr. In: VfZ 7/1959 (PDF; 2,2 MB), S. 178–184.
  82. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 200; Andreas Dornheim: Röhms Mann fürs Ausland. Politik und Ermordung des SA-Agenten Georg Bell. Münster 1998, S. 62 f.
  83. Albrecht Tyrell: Vom ‘Trommler’ zum ‘Führer’: Der Wandel von Hitlers Selbstverständnis zwischen 1919 und 1924 und die Entwicklung der NSDAP. Wilhelm Fink, München 1975, ISBN 3-7705-1221-9, S. 27 und Fn. 99.
  84. Hitler-„Brief“ 1919, NS-Archiv – Dokumente zum Nationalsozialismus
  85. Ernst Deuerlein: Hitlers Eintritt in die Politik und die Reichswehr. In: VfZ 7/1959, S. 202–205.
  86. Bundesarchiv NS 26/230 bzw. 2099, Mitgliederverzeichnis, zitiert bei: Institut für Zeitgeschichte: Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen. Juli 1931 bis Dezember 1931. 1996, S. 257.
  87. Klaus Albrecht Lankheit (Hrsg.): Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933. Band V: Von der Reichspräsidentenwahl bis zur Machtergreifung. April 1932 – Januar 1933. Teil 1: April 1932 – September 1932. Saur, München 1996, ISBN 3-598-21936-9, S. 9.
  88. Artikel Eckart, Dietrich. In: Hermann Weiß (Hrsg.): Biographisches Lexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage, Fischer, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-10-091052-4.
  89. Ernst Nolte: Eine frühe Quelle für Hitlers Antisemitismus. In: Historische Zeitschrift 192 (1961), S. 584–606. Die Echtheit der Schrift bezweifelt Saul Esh: Eine neue literarische Quelle Hitlers? Eine methodologische Überlegung. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 15 (1964), S. 487–492.
  90. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 190.
  91. Thomas Friedrich: Die missbrauchte Hauptstadt. Hitler und Berlin, Berlin 2007, S. 39–44.
  92. Rainer Hering: Konstruierte Nation. Der Alldeutsche Verband 1890 bis 1939, Hamburg 2003, S. 481 f.; Kurt Gossweiler: Kapital, Reichswehr und NSDAP, Berlin 1982, S. 233.
  93. Michael Wladika: Hitlers Vätergeneration: Die Ursprünge des Nationalsozialismus in der k.u.k. Monarchie. Böhlau, Wien 2005, ISBN 3-205-77337-3, S. 612.
  94. Reginald H. Phelps: Dokumentation: Hitlers „grundlegende“ Rede über den Antisemitismus (PDF; 5,6 MB). Institut für Zeitgeschichte, VfZ 16/1968, Heft 4, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1968, S. 390–393.
  95. Heinz Schreckenberg: Hitler. Motive und Methoden einer unwahrscheinlichen Karriere. Eine biographische Studie. Lang, Frankfurt am Main/Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien, ISBN 3-631-54616-5, S. 145.
  96. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 109, Zitat S. 135 f.
  97. Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler. Frankfurt am Main 2003, S. 32.
  98. Christian Zentner: Adolf Hitler. Texte, Bilder, Dokumente. Delphin, München 1979, ISBN 3-7735-4015-9, S. 33.
  99. Hellmuth Auerbach: Regionale Wurzeln und Differenzen in der NSDAP 1919–1923. In: Horst Möller, Andreas Wirsching, Walter Ziegler (Hrsg.): Nationalsozialismus in der Region. Beiträge zur regionalen und lokalen Forschung und zum internationalen Vergleich. Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-64500-5, S. 80 f.
  100. Walter Ziegler (Historisches Lexikon Bayerns): Hitlerputsch, 8./9. November 1923: Hitlers Aufstieg und Bündnispolitik.
  101. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Der Weg zum „Anschluss“: Österreich 1918–1938.
  102. Die Verhandlung gegen den Nationalsozialisten Hitler. In: Salzburger Volksblatt, 14. Jänner 1922, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/svb
  103. Heike B. Görtemaker: Hitlers Hofstaat. Der innere Kreis im Dritten Reich und danach. C.H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73527-1, S. 60 f.
  104. Massenkundgebung der Münchner Nationalsozialisten. In: Innsbrucker Nachrichten, 8. August 1922, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ibn
  105. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 178.
  106. Christian Hartmann u. a. (Hrsg.): Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition. 3. Auflage, Band 1. Institut für Zeitgeschichte, München/Berlin 2016, ISBN 978-3-9814052-3-1, S. 88, Anm. 2.
  107. Freigelassene Pogromisten. In: Arbeiterwille. Sozialdemokratisches Organ der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark und Kärnten / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark, Kärnten (und Krain) Neue Zeit. Organ der Sozialistischen Partei Steiermarks, 24. September 1921, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/awi
  108. Quellenangaben bei Andrew Brian Henson: Before the Seizure of Power: American and British Press Coverage of National Socialism, 1922 to 1933 (Memento vom 26. Januar 2012 auf WebCite). Clemson University, Mai 2007 (PDF; 3.897 kB, S. 13, Fn. 24, S. 15, Fn. 28).
  109. Wolfgang Horn: Führerideologie und Parteiorganisation in der NSDAP 1919–1933. Droste, Düsseldorf 1972, ISBN 3-7700-0280-6, S. 79.
  110. Eberhard Kolb: Die Weimarer Republik. 6., überarbeitete und erweiterte Auflage, Oldenbourg, München 2002, ISBN 3-486-49796-0, S. 42, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  111. Eberhard Kolb: Die Weimarer Republik. München 2002, S. 49, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  112. Sven Felix Kellerhoff: Nationalsozialismus: Die SPD verhinderte beizeiten Hitlers Ausweisung. 27. November 2015 (welt.de [abgerufen am 12. April 2019]).
  113. Christoph Hübner: Bund „Bayern und Reich“, 1921–1935. In: Historisches Lexikon Bayerns (online, Zugriff am 17. März 2015).
  114. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 226 f.
  115. Christoph Hübner: Bund „Bayern und Reich“, 1921–1935. In: Historisches Lexikon Bayerns, 13. Oktober 2009.
  116. Hans Fenske: Arbeitsgemeinschaft der Vaterländischen Kampfverbände, 1923. In: Historisches Lexikon Bayerns, 18. Februar 2009.
  117. Wolfgang Horn: Führerideologie und Parteiorganisation in der NSDAP (1919–1933). Droste, Düsseldorf 1972, S. 110 f.
  118. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922–1945. Eine Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte. Oldenbourg, München 2011, ISBN 3-486-70533-4, S. 16, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  119. Martin H. Geyer: Verkehrte Welt. Revolution, Inflation und Moderne: München 1914–1924. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, S. 332, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  120. Alexis Schwarzenbach: „Zur Lage in Deutschland“. Hitlers Zürcher Rede vom 30. August 1923. In: Traverse, Zeitschrift für Geschichte – Revue d’histoire 1/2006, S. 176–189 (doi:10.5169/seals-29558).
  121. Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933: Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. Beck, München 2005, ISBN 3-406-43884-9, S. 210, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  122. Wolfram Selig: Ausweisung von Ostjuden aus Bayern (1923). In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart. Walter de Gruyter, Berlin 2011, S. 32 f.
  123. Burkhard Asmuss: Republik ohne Chance? Walter de Gruyter, Berlin 1994, ISBN 3-11-014197-3, S. 457, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche und Fn. 24.
  124. Ursula Büttner: Weimar. Die überforderte Republik. Klett-Cotta, Stuttgart 2008, S. 204, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  125. Abraham J. Peck, Gottfried Wagner: Unsere Stunde Null: Deutsche und Juden nach 1945: Familiengeschichte, Holocaust und Neubeginn. Böhlau, Wien 2006, ISBN 3-205-77335-7, S. 40, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche; Leonid Luks: Zwei Gesichter des Totalitarismus: Bolschewismus und Nationalsozialismus im Vergleich. 16 Skizzen. Böhlau, Wien 2007, ISBN 3-412-20007-7, S. 66, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche; Tobias Ronge: Das Bild des Herrschers in Malerei und Grafik des Nationalsozialismus: Eine Untersuchung zur Ikonografie von Führer- und Funktionärsbildern im Dritten Reich. 2011, S. 58 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  126. Eberhard Kolb: Die Weimarer Republik. München 2002, S. 55.
  127. Manfred Messerschmidt: Das preußische Militärwesen. In: Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Handbuch der preußischen Geschichte. Band III: Vom Kaiserreich zum 20. Jahrhundert und große Themen der Geschichte Preußens. Walter de Gruyter, Berlin 2000, S. 506 f.
  128. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Band 1: Deutsche Geschichte vom Untergang des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. Beck, München 2000, S. 439, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  129. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 257 f.; Lothar Gruchmann: Justiz im Dritten Reich 1933–1940. Anpassung und Unterwerfung in der Ära Gürtner. Oldenbourg, München 1988, S. 32.
  130. Klaus Mües-Baron: Heinrich Himmler – Aufstieg des Reichsführers SS (1900–1933). V&R Unipress, 2011, ISBN 3-89971-800-3, S. 193, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  131. Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933. München 2005, S. 234, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  132. David Clay Large: Hitlers München. Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung. Beck, München 2006, ISBN 3-406-44195-5, S. 230.
  133. Johannes Hürter: Hitlers Heerführer – Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42. Oldenbourg, München 2007, S. 100, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  134. Jürgen Wilke: Unter Druck gesetzt. Böhlau, Wien 2002, ISBN 3-412-17001-1, S. 173, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  135. Hans-Ulrich Thamer: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933–1945. Siedler, Berlin 1994, ISBN 978-3-442-75528-8, S. 107 f.
  136. Christoph Gusy: Die Weimarer Reichsverfassung. Mohr Siebeck, Tübingen 1997, ISBN 3-16-146818-X, S. 123, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  137. Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933. München 2005, S. 235, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  138. Wolfram Selig: Hitlerputsch. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Stuttgart 1998, S. 515.
  139. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 155.
  140. Konrad Heiden: Hitler. Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Eine Biographie. Zürich 1936, S. 181.
  141. Otto Gritschneder: Der Hitler-Prozeß und sein Richter Georg Neithardt: Eine Rechtsbeugung von 1924 mit Folgen. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48292-9, S. 43, 54; Urteilstext im Lebendigen Museum Online.
  142. Otto Gritschneder: Der Hitler-Prozeß. München 2001, S. 40; Walter Ziegler (Historisches Lexikon Bayerns): Ausweisung Adolf Hitlers aus Bayern.
  143. Peter Fleischmann: Festungshaft Adolf Hitlers in Landsberg, 1923/24. In: Historisches Lexikon Bayerns. 17. Juni 2016, abgerufen am 1. Februar 2020.
  144. Volker Ullrich (Historiker): Adolf Hitler – Die Jahre des Aufstiegs. Biographie. Band 1. S. Fischer, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-086005-7, S. 189.
  145. Andreas Stenglein: Der Hitler-Prozess 1924. (Memento vom 14. Mai 2013 im Internet Archive)
  146. Ian Kershaw: Führer und Hitlerkult. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 1998, S. 25.
  147. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches, München 2011, S. 34, 49, 70, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  148. Barbara Zehnpfennig: Hitlers Mein Kampf: eine Interpretation. Fink, München 2000, ISBN 3-7705-3533-2, S. 266.
  149. Adolf Hitler: Mein Kampf. Band 2: Die nationalsozialistische Bewegung. Eher, München 1927, S. 29.
  150. Christian Hartmann u. a.: Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition. 3. Auflage, Band 2. Institut für Zeitgeschichte, München/Berlin 2016, ISBN 978-3-9814052-3-1, S. 1016, Anm. 44.
  151. Hans-Ulrich Wehler: Der Nationalsozialismus: Bewegung, Führerherrschaft, Verbrechen 1919–1945. Beck, München 2009, ISBN 3-406-58486-1, S. 49, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  152. Wolfgang Benz: Geschichte des Dritten Reiches. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46765-2, S. 130, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  153. Zit. nach Wolfgang Wippermann: Ideologie. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiss (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 3. Aufl., Klett-Cotta, Stuttgart 1997, S. 14.
  154. Alexander Meschnig: Der Wille zur Bewegung: Militärischer Traum und totalitäres Programm. Eine Mentalitätsgeschichte vom Ersten Weltkrieg zum Nationalsozialismus. Transcript, 2008, ISBN 3-89942-955-9, S. 166, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  155. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 1998, S. 299.
  156. Doris Lindner: Schreiben für ein besseres Deutschland. Königshausen & Neumann, 2002, ISBN 3-8260-2257-2, S. 52, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche; Susanne Heim (Hrsg.): Autarkie und Ostexpansion. Pflanzenzucht und Agrarforschung im Nationalsozialismus. Wallstein, Göttingen 2002, ISBN 3-89244-496-X, S. 36, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  157. Adolf Hitler: Mein Kampf. 5. Auflage 1940, S. 428; referiert bei Anja Stukenbrock: Sprachnationalismus: Sprachreflexion als Medium kollektiver Identitätsstiftung in Deutschland (1617–1945). Walter de Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-018278-5, S. 429, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  158. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 1998, S. 325.
  159. Rolf-Dieter Müller: Der Zweite Weltkrieg. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-60021-3, S. 109.
  160. Birgit Kletzin: Europa aus Rasse und Raum. Lit Verlag, Münster 2000, ISBN 3-8258-4993-7, S. 24, 40, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  161. Adolf Hitler: Mein Kampf. Eine Abrechnung. 1925, S. 312; zitiert bei Jasmin Waibl-Stockner: „Die Juden sind unser Unglück“: Antisemitische Verschwörungstheorien und ihre Verankerung in Politik und Gesellschaft. Lit Verlag, Münster 2009, ISBN 3-643-50019-X, S. 133, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  162. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches, München 2011, S. 14, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  163. Horst Möller, Udo Wengst: Einführung in die Zeitgeschichte. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50246-6, S. 142, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  164. Hans-Walter Schmuhl: Rassenhygiene, Nationalsozialismus, Euthanasie. Von der Verhütung zur Vernichtung „lebensunwerten Lebens“, 1890–1945. 2. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-35737-0, S. 152.
  165. Wolfgang Wippermann: Ideologie. In Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Klett-Cotta, Stuttgart 1997, ISBN 3-608-91805-1, S. 11–22; hier: S. 12.
  166. Wolfgang Wippermann: Auserwählte Opfer? Shoah und Porajmos im Vergleich. Eine Kontroverse. Frank & Timme, 2005, ISBN 3-86596-003-0, S. 26 f. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  167. Till Bastian: Homosexuelle im Dritten Reich. Beck, München 2000, ISBN 3-406-45917-X, S. 25.
  168. Ernst Willi Hansen, Gerhard Schreiber, Bernd Wegner: Politischer Wandel, organisierte Gewalt und nationale Sicherheit: Beiträge zur neueren Geschichte Deutschlands und Frankreichs. Festschrift für Claus-Jürgen Müller. Oldenbourg, München 1995, ISBN 3-486-56063-8, S. 212, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  169. Adolf Hitler: Mein Kampf. Eine Abrechnung. 1925, S. 107, 116 und 197 f.; dazu Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 409 f.
  170. Kurt Bauer: Nationalsozialismus: Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall. UTB, 2008, ISBN 3-8252-3076-7, S. 117, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  171. Adolf Hitler: Mein Kampf. Eine Abrechnung. 1925, S. 21; zitiert nach Barbara Zehnpfennig: Hitlers Mein Kampf: eine Interpretation. München 2000, S. 46.
  172. Ian Kershaw: Hitler. 1889 bis 1945. 2009, S. 58 f.
  173. Anton Grabner-Haider, Peter Strasser: Hitlers mythische Religion. Theologische Denklinien und NS-Ideologie. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2007, ISBN 3-205-77703-4, S. 152, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche; Christian Dube: Religiöse Sprache in Reden Adolf Hitlers: Analysiert anhand ausgewählter Reden aus den Jahren 1933–1945. 2005, S. 168, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  174. Hermann Schmitz: Adolf Hitler in der Geschichte. Bouvier, Bonn 1999, ISBN 3-416-02803-1, S. 325.
  175. Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. Beck, München 2007, ISBN 3-406-56681-2, S. 87–128; Zitat eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  176. Adolf Hitler: Mein Kampf. Eine Abrechnung. 1925, S. 127 und 131–133; dazu Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 357 und 418.
  177. Elisabeth Kraus: Die Universität München im Dritten Reich: Aufsätze Teil II. Utz, 2008, ISBN 3-8316-0726-5, S. 43, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  178. z. B. von Fritz Fischer: Hitler war kein Betriebsunfall. 4. Auflage, München 1998, S. 174 und 181.
  179. Brigitte Hamann: Hitler’s Vienna. The Truth about his formative years. In: Gerhard A. Ritter, Anthony J. Nicholls, Hans Mommsen (Hrsg.): The Third Reich Between Vision and Reality: New Perspectives on German History 1918–1945. 2003, S. 179, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  180. Reginald H. Phelps (Hrsg.): Hitlers „grundlegende“ Rede über den Antisemitismus. In: VfZ 16/1968, Heft 4, S. 397–399, Fn. 21–34 (PDF; 5,6 MB).
  181. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches, München 2011, S. 18, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  182. Wolfgang Wippermann: Rassenwahn und Teufelsglaube. Frank & Timme, 2005, ISBN 3-86596-007-3, S. 138, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  183. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches, München 2011, S. 4, 240, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  184. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches, München 2011, S. 543.
  185. Rainer F. Schmidt: Die Außenpolitik des Dritten Reiches 1933–1939. Klett-Cotta, 2002, ISBN 3-608-94047-2, S. 22, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  186. Zitiert nach Tobias Ronge: Das Bild des Herrschers in Malerei und Grafik des Nationalsozialismus: Eine Untersuchung zur Ikonografie von Führer- und Funktionärsbildern im Dritten Reich. Lit Verlag, Münster 2011, S. 243, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  187. Kurt Tucholsky (unter dem Pseudonym Ignaz Wrobel): Freier Funk! Freier Film! In: Die Weltbühne, 3. Mai 1932, Nr. 18, S. 660.
  188. Zitiert nach Tobias Ronge: Das Bild des Herrschers in Malerei und Grafik des Nationalsozialismus: Eine Untersuchung zur Ikonografie von Führer- und Funktionärsbildern im Dritten Reich. 2011, S. 242, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  189. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/15900893
  190. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 182 f.
  191. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. DVA, Stuttgart 1998, S. 360.
  192. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. DVA, Stuttgart 1998, S. 362.
  193. Bastian Hein: Elite für Volk und Führer? Die Allgemeine SS und ihre Mitglieder 1925–1945. Oldenbourg, München 2012, ISBN 978-3-486-70936-0, S. 41.
  194. Peter Longerich: Heinrich Himmler : Biographie. 1. Auflage. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-859-5, S. 22 f.
  195. Volker Ullrich: Adolf Hitler. Frankfurt am Main 2013, S. 223.
  196. Ian Kershaw: Führer und Hitlerkult. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Stuttgart 1998, S. 27.
  197. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 379 f.
  198. Hagen Schulze: Weimar. Deutschland 1917–1933. Btb, Berlin 1982, S. 334.
  199. Gerhard Schulz: Aufstieg des Nationalsozialismus. Krise und Revolution in Deutschland. Propyläen, Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1975, S. 596 f.
  200. Knut Bergbauer, Sabine Fröhlich, Stefanie Schüler-Springorum: Denkmalsfigur: Biographische Annäherung an Hans Litten 1903–1938. Wallstein, 2008, ISBN 3-8353-0268-X, S. 149, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  201. Klaus Wallbaum: Der Überläufer: Rudolf Diels (1900–1957) – der erste Gestapo-Chef des Hitler-Regimes. Peter Lang, 2009, ISBN 3-631-59818-1, S. 77, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  202. Philipp Heyde: Das Ende der Reparationen. Deutschland, Frankreich und der Youngplan 1929–1932. Schöningh, Paderborn 1998, S. 109–111.
  203. Gerhard Schulz: Zwischen Demokratie und Diktatur. Verfassungspolitik und Reichsreform in der Weimarer Republik. Band 3: Von Brüning zu Hitler. Walter de Gruyter, Berlin 1992, ISBN 3-11-013525-6, S. 1018, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  204. Heinrich Drimmel: Gott erhalte. Biographie einer Epoche. 2. Auflage, Amalthea, Wien/München 1977, ISBN 3-85002-072-X, S. 392.
  205. Konrad Heiden: Adolf Hitler. Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Eine Biographie. Europa, Zürich 1936, S. 288.
  206. Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. Siedler, München 2009, S. 636 f.
  207. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches, München 2011, S. 74.
  208. Ingo von Münch: Die deutsche Staatsangehörigkeit. Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-89949-433-4, S. 43, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  209. Rudolf Morsey: Hitler als Braunschweigischer Regierungsrat. In: VfZ 8/1960, Heft 4, S. 419–448 (PDF; 1,4 MB).
  210. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen, Bd. 1. Beck, München 2012, S. 504, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  211. Werner Maser (Hrsg.): Paul Devrient. Mein Schüler Adolf Hitler. Das Tagebuch seines Lehrers. Universitas, Tübingen 2003, ISBN 3-8004-1450-3.
  212. Michael Wildt: Geschichte des Nationalsozialismus. UTB, Stuttgart 2007, ISBN 3-8252-2914-9, S. 57, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  213. Reinhard Sturm: Zerstörung der Demokratie 1930–1933. In: Informationen zur politischen Bildung 261: Weimarer Republik. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 2011, abgerufen am 21. Juli 2013.
  214. Reinhard Neebe: Großindustrie, Staat und NSDAP 1930–1933. Paul Silverberg und der Reichsverband der Deutschen Industrie in der Krise der Weimarer Republik (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 45). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1981 (PDF; 6,9 MB), S. 201 f.; Henry Ashby Turner: Die Großunternehmer und der Aufstieg Hitlers. Siedler Verlag, Berlin 1985, S. 365 f.
  215. Eberhard Kolb, Dirk Schumann: Die Weimarer Republik (= Oldenbourg Grundriss der Geschichte 16). 8. Auflage, Oldenbourg, München 2013, S. 275 f.
  216. Thomas Mergel: Dictatorship and Democracy, 1918–1939. In: Helmut Walser Smith (Hrsg.): The Oxford Handbook of Modern German History. Oxford University Press, Oxford 2011, S. 423–452, hier S. 434 mit Anm. 27.
  217. Hans-Ulrich Thamer: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933–1945. Berlin 1994, S. 211.
  218. Schreiben Hjalmar Schachts an Hitler vom 12. April 1932 und an Paul Reusch vom 18. März 1932; beide zitiert nach Dirk Stegmann: Zum Verhältnis von Großindustrie und Nationalsozialismus 1930–1933. Ein Beitrag zur Geschichte der sog. Machtergreifung. (PDF; 21,4 MB) In: Archiv für Sozialgeschichte 13, 1973, S. 399–482, Zitate S. 449–451.
  219. Gerhard Schulz: Von Brüning zu Hitler. Der Wandel des politischen Systems in Deutschland 1930–1933. Walter de Gruyter, Berlin 1992, ISBN 3-11-013525-6, S. 1028 f.
  220. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Band 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. München 1995, S. 403–413 (online (Memento vom 29. Januar 2007 im Internet Archive), PDF; 1,05 MB).
  221. Joachim Fest: Hitler, 2007, S. 256.
  222. Joachim Fest: Hitler, 2007, S. 497.
  223. Karl Dietrich Bracher, Gerhard Schulz, Wolfgang Sauer: Die nationalsozialistische Machtergreifung: Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems in Deutschland 1933/34. 2. Auflage, Westdeutscher Verlag, Berlin 1962, S. 408.
  224. Günther Schulz: Geschäft mit Wort und Meinung: Medienunternehmer seit dem 18. Jahrhundert. Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte 1996 und 1997. Oldenbourg, 1999, ISBN 3-486-56370-X, S. 122, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  225. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Band 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. München 1995, S. 415.
  226. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Band 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. München 1995, S. 416 (online (Memento vom 29. Januar 2007 im Internet Archive), PDF; 1,05 MB).
  227. Karl-Dietrich Bracher: Die Auflösung der Weimarer Republik. Eine Studie zum Problem des Machtverfalls in der Demokratie. Athenäum/Droste, Königstein/Düsseldorf 1978, ISBN 3-7610-7216-3, S. 619.
  228. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Band 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. München 1995, S. 417.
  229. Wolfram Pyta: Die Weimarer Republik. Verlag für Sozialwissenschaften, 2004, ISBN 3-8100-4173-4, S. 154, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  230. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Band 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. München 1995, S. 418.
  231. Richard J. Evans: The Coming of the Third Reich. Penguin Group, 2003, ISBN 978-0-14-303469-8, S. 316.
  232. Wolfgang Niess: Machtergreifung 33. Poller, 1982, ISBN 3-87959-185-7, S. 68.
  233. Michael P. Hensle: Die Verrechtlichung des Unrechts. Der legalistische Rahmen der nationalsozialistischen Verfolgung. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 1: Die Organisation des Terrors. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52961-5, S. 76–91, S. 78.
  234. Joachim Lilla: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Unter Mitarbeit von Martin Döring und Andreas Schulz. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4, S. 251, Nr. 433.
  235. Jörg Biesemann: Das Ermächtigungsgesetz als Grundlage der Gesetzgebung im nationalsozialistischen Staat: ein Beitrag zur Stellung des Gesetzes in der Verfassungsgeschichte 1919–1945. Lit Verlag, Münster 1985, ISBN 3-88660-220-6, S. 299.
  236. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 593 f.
  237. Gesetz über Maßnahmen der Staatsnotwehr vom 3. Juli 1934 (RGBl. I S. 529).
  238. Lothar Gruchmann: Justiz im Dritten Reich 1933–1940: Anpassung und Unterwerfung in der Ära Gürtner. Oldenbourg, München 2002, ISBN 3-486-53833-0, S. 450, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche; Gesetzestext.
  239. Volker Ullrich: Adolf Hitler. Frankfurt am Main 2013, S. 525; Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens. Die Zeit der Weltkriege 1914–1945. Beck, München 2011, S. 702.
  240. Frank Bajohr: Gesetz über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs und Erlaß des Reichskanzlers zum Vollzug des Gesetzes über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs vom 1. August 1934, 1. und 2. August 1934. Zusammenfassung (PDF; 17 kB), abgerufen am 22. Mai 2013; Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 3-11-092864-7, S. 242, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  241. Ian Kershaw: Führer und Hitlerkult. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml und Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Klett-Cotta, Stuttgart 1997, S. 28; Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2007, ISBN 978-3-11-092864-8, S. 241 (abgerufen über De Gruyter Online); Jörg Echternkamp: Das Dritte Reich. Diktatur, Volksgemeinschaft, Krieg (= Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Bd. 45). Oldenbourg, München 2018, ISBN 3-486-59200-9, S. 24 (abgerufen über De Gruyter Online).
  242. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. DVA, Stuttgart 1998, S. 661.
  243. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 670.
  244. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 671.
  245. Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos. Volksmeinung und Propaganda im Dritten Reich. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1980, ISBN 3-421-01985-1, S. 16 und 22.
  246. Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang NS-Deutschlands 1944/45. DVA, München 2011, S. 33.
  247. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Band 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949. Beck, München 2003, S. 675, 866 f.; Frank Bajohr: Vom antijüdischen Konsens zum schlechten Gewissen. Die deutsche Gesellschaft und die Judenverfolgung 1933–1945. In: Ders., Dieter Pohl: Der Holocaust als offenes Geheimnis. Die Deutschen, die NS-Führung und die Alliierten. Beck, München 2006, S. 35.
  248. Timothy Snyder: Bloodlands: Europa zwischen Hitler und Stalin. Beck, München 2011, S. 90, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  249. Ian Kershaw: Führer und Hitlerkult. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Stuttgart 1998, S. 28 f.
  250. Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Nachdruck der Ausgabe von 1998, Walter de Gruyter, Berlin 2000, S. 243, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  251. Ehemaliges Straßenschild „Adolf-Hitler-Straße“: Emailleschild aus dem Jahre 1933, StadtMuseum Bonn (Memento vom 10. Oktober 2012 im Internet Archive)
  252. Lars Amenda (Dithmarsche Landeszeitung, 29. August 2005): Die Einweihung des „Adolf-Hitler-Koogs“ am 29. August 1935 – Landgewinnung und Propaganda im Nationalsozialismus.
  253. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 612 f.
  254. Barbara Feller, Wolfgang Feller: Die Adolf-Hitler-Schulen. Pädagogische Provinz versus ideologische Zuchtanstalt. Weinheim/München 2001, ISBN 3-7799-1413-1.
  255. Zitiert nach Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1998, ISBN 3-11-013379-2, S. 13.
  256. Ian Kershaw: Führer und Hitlerkult. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Stuttgart 1998, S. 23 und 28 f.
  257. Martin Broszat: Zur Einführung: Probleme der Hitler-Forschung. In: Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos. Volksmeinung und Propaganda im Dritten Reich. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1980, ISBN 3-421-01985-1, S. 13.
  258. Volker Ullrich: Adolf Hitler. Frankfurt am Main 2013, S. 796.
  259. Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos. Führerkult und Volksmeinung. Deutscher Taschenbuchverlag, München 2002, S. 175–206.
  260. Götz Aly (Hrsg.): Volkes Stimme. Skepsis und Führervertrauen im Nationalsozialismus. S. Fischer, Frankfurt am Main 2006.
  261. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Band 4. Beck, München 2003, S. 658.
  262. Martin Broszat: Soziale Motivation und Führer-Bindung des Nationalsozialismus. In: VfZ 18/1970, S. 392–409 (PDF; 922 kB).
  263. Saul Friedländer: Nachdenken über den Holocaust. Beck, München 2007, ISBN 3-406-54824-5, S. 33, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  264. Saul Friedländer: Nachdenken über den Holocaust. München 2007, S. 35, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  265. Hans-Jürgen Döscher: „Reichskristallnacht“. Die Novemberpogrome 1938. Ullstein, Berlin 1988, S. 77 f.
  266. Christoph Strupp: Beobachtungen in der Diktatur. Amerikanische Konsulatsberichte aus dem „Dritten Reich“. In: Frank Bajohr, Christoph Strupp (Hrsg.): Fremde Blicke auf das »Dritte Reich«. Berichte ausländischer Diplomaten über Herrschaft und Gesellschaft in Deutschland 1933–1945. 2. Auflage, Wallstein, Göttingen 2011, ISBN 3-8353-0870-X, S. 110.
  267. Max Domarus (Hrsg.): Hitler. Reden und Proklamationen 1932–1945. Kommentiert von einem deutschen Zeitgenossen. Neuauflage, Band 4, Bolchazy-Carducci, Mundelein, Illinois 1988, S. 1663.
  268. Brigitte Mihok (Mitwirkende): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 6, Publikationen. De Gruyter Saur, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-025872-1, S. 281.
  269. Peter Longerich: „Davon haben wir nichts gewusst!“ Die Deutschen und die Judenverfolgung 1933–1945. Siedler, München 2006, ISBN 3-88680-843-2, S. 201. Longerich nennt hier folgende Ansprachen und Reden Hitlers: Neujahrsaufruf 1942, Ansprache im Sportpalast am 30. Januar 1942, Erklärung aus Anlass der Parteigründungsfeier am 24. Februar 1942, Rede im Sportpalast am 30. September 1942, Ansprache zur Gedenkfeier in München am Vorabend des 9. November 1942, Rede am 24. Februar 1943; die Bedeutung dieser vielfachen Wiederholung der Essentials seiner Rede vom 30. Januar 1939 betont jüngst auch Peter Hayes: Warum? Eine Geschichte des Holocaust. Aus dem Englischen von Ursel Schäfer. Campus, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-593-50745-3, S. 180.
  270. Erhard Schütz, Eckhard Gruber: Mythos Reichsautobahn. Bau und Inszenierung der ‚Straßen des Führers‘ 1933–1941. Ch. Links, 1996, ISBN 3-86153-117-8; Hans Michael Kloth: NS-Erbe: Der Wahn von der Autobahn. In: Spiegel Online. 11. Oktober 2007, abgerufen am 25. Dezember 2014.
  271. Hubert Faensen: Hightech für Hitler. Die Hakeburg – Vom Forschungszentrum zur Kaderschmiede. Ch. Links, 2001, S. 70, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  272. Micha Richter: Hitlers gescheiterte Baupläne: Kein Licht am Ende des Tunnels. In: Spiegel Online. 17. September 2008, abgerufen am 25. Dezember 2014.
  273. Eckart Dietzfelbinger, Gerhard Liedtke: Nürnberg – Ort der Massen: Das Reichsparteitagsgelände. Vorgeschichte und schwieriges Erbe. Ch. Links, 2004, S. 41, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  274. Christoph Strohm: Die Kirchen im Dritten Reich. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61224-4, S. 7–15.
  275. Friedrich Zipfel: Publikationen der Forschungsgruppe Berliner Widerstand beim Senator für Inneres in Berlin, Band I: Kirchenkampf in Deutschland 1933–1945. Walter de Gruyter, Berlin 1965, ISBN 3-11-000459-3, S. 1–3, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  276. Christoph Strohm: Die Kirchen im Dritten Reich. München 2011, S. 16–19.
  277. Hubert Wolf: Papst und Teufel: Die Archive des Vatikan und das Dritte Reich. 2. Auflage, Beck, München 2009, S. 172–194.
  278. Christoph Strohm: Die Kirchen im Dritten Reich. München 2011, S. 23.
  279. Hubert Wolf: Papst und Teufel: Die Archive des Vatikan und das Dritte Reich. München 2009, S. 196–200.
  280. Fritz Fischer: Hitler war kein Betriebsunfall: Aufsätze. Beck, München 1991, ISBN 3-406-34051-2, S. 201, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  281. Christoph Strohm: Die Kirchen im Dritten Reich. München 2011, S. 23–35.
  282. Kurt Dietrich Schmidt: Einführung in die Geschichte des Kirchenkampfes in der nationalsozialistischen Zeit. 2. Auflage, Ludwig-Harms-Haus, 2009, ISBN 3-937301-61-5, S. 56.
  283. Christoph Strohm: Die Kirchen im Dritten Reich. München 2011, S. 35–38.
  284. Christoph Strohm: Die Kirchen im Dritten Reich. München 2011, S. 40–61.
  285. Christoph Strohm: Die Kirchen im Dritten Reich. München 2011, S. 67–80.
  286. Christoph Strohm: Die Kirchen im Dritten Reich. München 2011, S. 81–92.
  287. Wolfgang Wippermann: Der konsequente Wahn: Ideologie und Politik Adolf Hitlers. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1989, S. 48; Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte II. Vom „Dritten Reich“ bis zur Wiedervereinigung. Beck, München 2014, S. 20 f.
  288. Golo Mann: Deutsche Geschichte im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. S. Fischer, 1958, S. 826.
  289. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. DVA, Stuttgart 1998, S. 698 f.
  290. Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens. München 2011, S. 758.
  291. Wilhelm Treue: Dokumentation: Hitlers Denkschrift zum Vierjahresplan. In: VfZ 3/1955, Heft 2, S. 184–210 (PDF; 5 MB); Rolf-Dieter Müller: Der Zweite Weltkrieg. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-60021-3, S. 55, 109 f.
  292. Die Hoßbach-Niederschrift darüber wurde zum Schlüsseldokument der Anklage in Nürnberg wegen „Verschwörung gegen den Frieden“.
  293. Zitiert nach Volker Ullrich: Adolf Hitler. Frankfurt am Main 2013, S. 769–771.
  294. Zitiert nach Volker Ullrich: Adolf Hitler. Frankfurt am Main 2013, S. 773.
  295. Rudolf Absolon: Die Wehrmacht im Dritten Reich, Band IV: 5. Februar 1938 bis 31. August 1939. 2. Auflage, Oldenbourg, München 1998, ISBN 3-486-41739-8, S. 156, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  296. Jürgen Förster: Die Wehrmacht im NS-Staat. Eine strukturgeschichtliche Analyse. Oldenbourg, München 2009, ISBN 3-486-59171-1, S. 152, 178, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  297. Joachim Fest: Hitler, 2007, S. 753–755.
  298. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 169–182.
  299. Protokoll einer Besprechung Karl Hermann Franks mit Hitler am 23. September 1940, zitiert nach René Küpper: Karl Hermann Frank (1898–1946). Politische Biographie eines sudetendeutschen Nationalsozialisten. Oldenbourg, München 2010, ISBN 978-3-486-59639-7, S. 168. Zur Pseudoautonomie des Protektorats vgl. ebenda, S. 131–134.
  300. Marie-Luise Recker: Die Außenpolitik des Dritten Reiches. 2. Auflage, Oldenbourg, München 2010, ISBN 978-3-486-59182-8, S. 23–25.
  301. Horst Rohde: Hitlers erster „Blitzkrieg“ und seine Auswirkungen auf Nordosteuropa. In: Klaus A. Maier und andere (Militärgeschichtliches Forschungsamt, Hrsg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 2: Die Errichtung der Hegemonie auf dem europäischen Kontinent. DVA, Stuttgart 1979, S. 82.
  302. Winfried Baumgart: Zur Ansprache Hitlers vor den Führern der Wehrmacht am 22. August 1939. Eine quellenkritische Untersuchung. In: VfZ 2/1968, S. 133 (PDF; 5,8 MB).
  303. Zitiert nach Hans-Adolf Jacobsen: Der Weg zur Teilung der Welt. Politik und Strategie 1939–1945. Koblenz/Bonn 1977, ISBN 3-8033-0258-7, S. 23–26.
  304. Joan Levinstein: Notorious Leaders. Adolf Hilter[sic]: 1938. In: Time.com, zuletzt abgerufen am 19. Dezember 2010.
  305. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, ISBN 978-1-4054-8585-2, S. 25, 27.
  306. Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-15158-5, S. 64–67.
  307. Udo Benzenhöfer: Der gute Tod? Geschichte der Euthanasie und Sterbehilfe. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-30162-3, S. 99 f.
  308. Kurt Nowak: Widerstand, Zustimmung, Hinnahme. Das Verhalten der Bevölkerung zur „Euthanasie“. In: Norbert Frei (Hrsg.): Medizin und Gesundheitspolitik in der NS-Zeit (= Schriften der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Sondernummer). R. Oldenbourg Verlag, München 1991, ISBN 3-486-64534-X, S. 235–251, hier S. 237.
  309. Udo Benzenhöfer: Der gute Tod? Geschichte der Euthanasie und Sterbehilfe. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, S. 103.
  310. Ekkehart Guth: Militärärzte und Sanitätsdienst im Dritten Reich. Ein Überblick. In: Norbert Frei (Hrsg.): Medizin und Gesundheitspolitik in der NS-Zeit (= Schriften der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Sondernummer). R. Oldenbourg Verlag, München 1991, ISBN 3-486-64534-X, S. 173–187, hier S. 184.
  311. Norbert Frei: Medizin und Gesundheitspolitik in der NS-Zeit (= Schriften der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Sondernummer). R. Oldenbourg Verlag, München 1991, ISBN 3-486-64534-X, Einleitung, S. 7–32, hier S. 18.
  312. Order to Bouhler and Dr. Karl Brandt to increase the authority of physicians to perform euthanasia. Harvard Law School Library Item No. 2493. in der Bibliothek der Harvard University; Vera Große-Vehne: Tötung auf Verlangen (§ 216 StGB), „Euthanasie“ und Sterbehilfe. Reformdiskussion und Gesetzgebung seit 1870 (= Juristische Zeitgeschichte, 3: Beiträge zur modernen Strafgesetzgebung, 19). BWV Berliner Wiss.-Verl., Berlin 2005, ISBN 3-8305-1009-8, S. 125–135.
  313. Ino Arndt, Wolfgang Scheffler: Organisierter Massenmord an Juden in nationalsozialistischen Vernichtungslagern. Ein Beitrag zur Richtigstellung apologetischer Literatur. In: VfZ 24/1976, Heft 2, S. 112–114 (PDF; 1,4 MB).
  314. Vgl. hierzu Kurt Nowak: Widerstand, Zustimmung, Hinnahme. Das Verhalten der Bevölkerung zur „Euthanasie“. 1991, S. 246 f.
  315. Michael Zimmermann: Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische Lösung der „Zigeunerfrage“. Hamburg 1996, S. 13 f.
  316. Wolfgang Benz, Barbara Distel: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 9: Arbeitserziehungslager, Ghettos, Jugendschutzlager, Polizeihaftlager, Sonderlager, Zigeunerlager, Zwangsarbeiterlager. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-57238-8, S. 217, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  317. Wolfgang Wippermann: Auserwählte Opfer? Shoah und Porajmos im Vergleich. Eine Kontroverse. Frank & Timme, 2012, ISBN 3-86596-003-0, S. 37–46, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  318. Wolfgang Wippermann: Auserwählte Opfer? Shoah und Porajmos im Vergleich. Eine Kontroverse. 2012, S. 131, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  319. Zitiert nach Hans-Adolf Jacobsen: Der Weg zur Teilung der Welt. Politik und Strategie 1939–1945. Koblenz/Bonn 1977, ISBN 3-8033-0258-7, S. 56 f.
  320. H. A. Winkler: Geschichte des Westens. Die Zeit der Weltkriege 1914–1945. München 2011, S. 910 und A. Beevor: Der Zweite Weltkrieg. München 2014, S. 134.
  321. Peter Longerich: Hitler. Biographie. München 2015, S. 718.
  322. Lothar Gruchmann: Der Zweite Weltkrieg. Kriegführung und Politik. (1967) dtv, 7. Auflage, München 1982, S. 95 f.
  323. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 411.
  324. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, ISBN 978-1-4054-8585-2, S. 69.
  325. Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Hrsg. v. Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Bd. 3, DVA, Stuttgart 1984, S. 135.
  326. Lothar Gruchmann: Der Zweite Weltkrieg. Kriegführung und Politik. (1967) 8. Auflage, dtv, München 1985, S. 96–99.
  327. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 444 und A. Beevor: Der Zweite Weltkrieg. München 2012, S. 173. Kershaw und Beevor beziehen sich auf Halders Kriegstagebuch. Kohlhammer, Stuttgart 1962–1964, Bd. 2, S. 158. Halder hielt Bemerkungen fest, die von Hitlers Heeresadjutanten Gerhard Engel weitergegeben wurden (Hinweis bei Kershaw).
  328. Laval und der deutsche Botschafter in Paris, Otto Abetz, hatten das vorgesehene Treffen Hitlers mit Pétain, zwei Tage später, arrangiert.
  329. Lothar Gruchmann: Der Zweite Weltkrieg. München 1985, S. 99–101.
  330. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 445. Ähnlich Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens. Die Zeit der Weltkriege. 1914–1945. Beck, München 2011, S. 932. Vgl. auch François Delpla: Montoire. Les premiers jours de la collaboration. Paris 1996, Kap. 16.
  331. Dieter Gosewinkel: Die Illusion der europäischen Kollaboration. Marschall Pétain und der Entschluss zur Zusammenarbeit mit dem nationalsozialistischen Deutschland 1940. In: Themenportal Europäische Geschichte (2007) (aufgerufen 13. November 2013); Detlev Zimmermann: Philippe Pétain (1856–1951). In: Günther Fuchs, Udo Scholze, Detlev Zimmermann: Werden und Vergehen einer Demokratie. Frankreichs Dritte Republik in neun Porträts. Leipzig 2004, S. 221; Henry Rousso: Vichy: Frankreich unter deutscher Besatzung 1940–1944. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58454-1, S. 47.
  332. Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg. DVA, München 2008, S. 115.
  333. Henrik Eberle: Hitlers Weltkriege. Wie der Gefreite zum Feldherrn wurde. Hoffmann und Campe, Hamburg 2014, S. 214.
  334. Ian Kershaw: Wendepunkte. München 2008, S. 119.
  335. Nach Stalingrad (1943) verwendeten deutsche Soldaten und Zivilisten die Abkürzung „Gröfaz“ im Flüsterwitz als ironische Anspielung auf Hitlers militärische Niederlagen und auf die Abkürzungsmanie der Nationalsozialisten. Dazu Schmitz-Berning: Die Sprache des Nationalsozialismus. In: Zeitschrift für Deutsche Wortforschung 17 (1961), S. 83.
  336. Karl-Heinz Frieser: Blitzkrieg-Legende – Der Westfeldzug 1940. München 2005, S. 393, 409 f. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  337. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 413.
  338. Vgl. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 417.
  339. Uwe Klußmann: Drang zum Zuschlagen. In: Spiegel Geschichte 3/2010, S. 24.
  340. Vgl. Ian Kershaw: Wendepunkte. DVA, München 2008, S. 95.
  341. Rolf-Dieter Müller: Hitler war kein Bismarck. In: Spiegel Geschichte 3/2010, S. 66.
  342. Franz Halder, KTB 2, 22. Juli 1940, zit. n. Peter Longerich: Hitler. Biographie. München 2015, S. 733.
  343. Wilhelm Keitel (Chef Oberkommando Wehrmacht), Alfred Jodl (Chef Wehrmachtführungsstab), Walther von Brauchitsch (Oberbefehlshaber Heer), Erich Raeder (Oberbefehlshaber Kriegsmarine), Franz Halder (Generalstabschef).
  344. Vgl. Antony Beevor: Der Zweite Weltkrieg. München 2014, S. 156.
  345. Zusammenfassung in Halders KTB 2, 31. Juli 1940, zit. n. Peter Longerich: Hitler. Biographie. München 2015, S. 734.
  346. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 447 f.
  347. Ian Kershaw: Wendepunkte. München 2008, S. 112 f. und 116.
  348. Ian Kershaw: Wendepunkte. München 2008, S. 114.
  349. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 472–474.
  350. Wolfram Wette: Die propagandistische Begleitmusik zum deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. In: Gerd R. Ueberschär, Wolfram Wette (Hrsg.): „Unternehmen Barbarossa“: Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion 1941: Berichte, Analysen, Dokumente. Schöningh, Paderborn 1984, S. 116–119, zit. S. 118.
  351. Karl Lange: Der Terminus „Lebensraum“ in Hitlers „Mein Kampf“. In: VfZ, 13/1965, Heft 4, S. 427 (PDF; 679 kB).
  352. Vgl. Jörg Ganzenmüller: Das belagerte Leningrad. Die Stadt in den Strategien von Angreifern und Verteidigern. Paderborn 2005, S. 20.
  353. Rolf-Dieter Müller: Der Feind steht im Osten. Hitlers geheime Pläne für einen Krieg gegen die Sowjetunion im Jahr 1939. Christoph Links, Berlin 2013, S. 240, 244, 245, 247, 248 f.
  354. Vgl. Ian Kershaw: Höllensturz. Europa 1914 bis 1949. DVA, München 2016, S. 480.
  355. Walther Rohland: Bewegte Zeiten. Erinnerungen eines Eisenhüttenmannes. Stuttgart 1978, S. 78; zitiert nach Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 593.
  356. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 563, 585 und 588.
  357. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 594.
  358. Hitlers Weisung vom 19. Dezember 1941, zitiert nach Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 608.
  359. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 612 und ebda. Fn. 392.
  360. Franz Halder (1949), zitiert nach Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 607, Fn. 372.
  361. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 612.
  362. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 474.
  363. Gerd R. Ueberschär: Das Scheitern des „Unternehmens Barbarossa“. In: Gerd R. Ueberschär, Wolfram Wette: Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion: „Unternehmen Barbarossa“ 1941. Frankfurt am Main 2011, S. 120.
  364. Andreas Hillgruber: Der Zweite Weltkrieg 1939–1945. Kriegsziele und Strategie der Großen Mächte. Stuttgart 1989, S. 81.
  365. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 512.
  366. Christian Hartmann: Unternehmen Barbarossa. Der deutsche Krieg im Osten 1941–1945. Beck, München 2011, S. 115 f.
  367. Timothy Snyder: Bloodlands: Europa zwischen Hitler und Stalin. Beck, München 2011, S. 419, 196.
  368. Christian Streit: Keine Kameraden: Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941–1945. Bonn 1997, S. 10, 244 f.
  369. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. Stuttgart 2009, S. 619 u. 624; Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945. Darmstadt 2003, S. 70 f., 75–79.
  370. Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden: 1933–1945. 2010, S. 256.
  371. Ian Kershaw: Wendepunkte. München 2008, S. 570.
  372. Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens. München 2011, S. 960.
  373. Michael Wildt: Geschichte des Nationalsozialismus. Stuttgart 2007, S. 168, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  374. Zitiert bei Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. Band 2: Die Jahre der Vernichtung 1939–1945. München 2006, S. 301, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  375. Joseph Goebbels: Die Tagebücher. Teil 2, Bd. 2, S. 498 (Eintrag vom 13. Dezember 1941). Zitiert bei Heiko Heinisch: Hitlers Geiseln: Hegemonialpläne und der Holocaust. Passagen, Wien 2005, ISBN 3-85165-662-8, S. 190.
  376. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Band 2: Deutsche Geschichte vom „Dritten Reich“ bis zur Wiedervereinigung. Beck, München 2010, ISBN 3-406-46002-X, S. 93, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche; Barbara Schwindt: Das Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek: Funktionswandel im Kontext der „Endlösung“. 2005, S. 46, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  377. Peter Witte u. a. (Hrsg.): Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941/42. Hans Christians, Hamburg 1999, S. 3.
  378. Raimond Reiter: Hitlers Geheimpolitik. Peter Lang, 2008, ISBN 3-631-58146-7, S. 81, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  379. Hans Mommsen: Der Wendepunkt zur „Endlösung“. Die Eskalation des nationalsozialistischen Judenverfolgung. In: Jürgen Matthäus, Klaus-Michael Mallmann (Hrsg.): Deutsche, Juden, Völkermord. Der Holocaust als Geschichte und Gegenwart. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, S. 63–66.
  380. Ian Kershaw: Wendepunkte. München 2008, S. 548.
  381. Christian Gerlach: Die Wannsee-Konferenz, das Schicksal der deutschen Juden und Hitlers politische Grundsatzentscheidung, alle Juden Europas zu ermorden. In: Derselbe: Krieg, Ernährung, Völkermord. Deutsche Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg. Pendo, Zürich/München 2001, ISBN 3-85842-404-8, S. 160 f.; Dieter Pohl: Holocaust. Die Ursachen, das Geschehen, die Folgen. Herder, 2. Auflage, Freiburg 2000, ISBN 3-451-04835-3, S. 60; Peter Longerich: Der ungeschriebene Befehl: Hitler und der Weg zur „Endlösung“. Piper, München/Zürich 2001, ISBN 3-492-04295-3, S. 140 f.; Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 640.
  382. Ian Kershaw: Wendepunkte. München 2008, S. 549.
  383. Saul Friedländer: Nachdenken über den Holocaust. München 2007, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  384. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 709.
  385. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 595.
  386. Henrik Eberle, Matthias Uhl (Hrsg.): Das Buch Hitler. Bergisch Gladbach 2005, S. 157, Fn. 151.
  387. Überblick bei Ian Kershaw: Der NS-Staat. Geschichtsinterpretationen und Kontroversen im Überblick. 4. Auflage, Rowohlt, 1999, ISBN 3-499-60796-4, S. 237–245.
  388. Vgl. Peter Longerich: Hitler. Biographie. Siedler, München 2015, S. 827 (Reichstagsrede, 11. Dezember 1941).
  389. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 793–796.
  390. Dieter Salewski: Die Abwehr der Invasion als Schlüssel zum „Endsieg“? In: Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Die Wehrmacht. Mythos und Realität. Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-56383-1, S. 211.
  391. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, ISBN 978-1-4054-8585-2, S. 105.
  392. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 756 f.
  393. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 757.
  394. Henrik Eberle, Matthias Uhl (Hrsg.): Das Buch Hitler. Bergisch Gladbach 2005, S. 211 f.
  395. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 777 f.
  396. Eintragung vom 1. September 1943, zitiert nach Peter Longerich: Goebbels. Biographie. Siedler, München 2010, S. 593.
  397. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, S. 199.
  398. Vgl. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 844 f.
  399. Art. Choltitz, Dietrich von. In: Goldmann Lexikon, Band 4, S. 1806.
    Choltitz, Dietrich von. In: Encyclopædia Britannica’s Guide to Normandy 1944. Archiviert vom Original am 26. Mai 2007; abgerufen am 26. August 2019 (englisch).
  400. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 797. Dieses (Flucht-)Verhalten hatte der Harvard-Psychoanalytiker Walter C. Langer 1943 vorhergesagt.
  401. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 797. Die Silvesteransprache dokumentiert das Deutsche Historische Museum aus dem Deutschen Rundfunkarchiv: Adolf Hitler: Silvesteransprache 31. Dezember 1944. In: LeMO, abgerufen am 8. August 2012.
  402. Ellen Gibbels: Hitlers Parkinson-Krankheit: zur Frage eines hirnorganischen Psychosyndroms. Springer, Wiesbaden 1990, ISBN 3-540-52399-5, S. 93.
  403. Hans-Ulrich Thamer: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933–1945. Siedler, Berlin 1994, S. 766 f.
  404. Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944/45. München 2011, S. 193 f.
  405. Nicolaus von Below: Als Hitlers Adjutant 1937–45. Mainz 1980, S. 398; zitiert nach Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944/45. München 2011, S. 242.
  406. Bormanns Verordnung über die Einrichtung von Standgerichten, 15. Februar 1945, zitiert nach Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944/45. München 2011, S. 299.
  407. Andreas Kunz: Wehrmacht und Niederlage. Die bewaffnete Macht in der Endphase der nationalsozialistischen Herrschaft 1944–1945. München 2005, ISBN 3-486-57673-9, S. 279.
  408. Ian Kershaw: Adolf Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 975 f.
  409. Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944/45. München 2011, S. 399.
  410. Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944/45. München 2011, S. 404–406.
  411. Gerd R. Ueberschär: Für ein anderes Deutschland. Die Zeit des Nationalsozialismus. Fischer, 2006, ISBN 3-596-13934-1, S. 13–20.
  412. Ursula Langkau-Alex: Deutsche Volksfront 1932–1939. Zwischen Berlin, Paris, Prag und Moskau, Band 3: Dokumente zur Geschichte des Ausschusses zur Vorbereitung einer deutschen Volksfront, Chronik und Verzeichnisse. Akademie, Berlin 2005, ISBN 3-05-004033-5, S. 83, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  413. Will Berthold: Die 42 Attentate auf Adolf Hitler. Blanvalet, München 1981.
  414. Wolfram Selig: Bürgerbräu-Attentat. In: Wolfgang Benz, Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-005702-3, S. 185–188.
  415. Günther van Norden: Widersetzlichkeit von Kirchen und Christen. In: Wolfgang Benz, Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. Frankfurt am Main 1994, S. 68–82.
  416. Peter Zimmerling: Bonhoeffer als Praktischer Theologe. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 3-525-55451-6, S. 36, 46, 70, 97 (Zitat ebd.) u. ö.
  417. Hans Mommsen: Bürgerlicher (nationalkonservativer) Widerstand. In: Wolfgang Benz, Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. Frankfurt am Main 1994, S. 55–67; Hermann Graml: Militärischer Widerstand, ebda., S. 83–97.
  418. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 887.
  419. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Siedler, Berlin 1994, ISBN 3-88680-539-5, S. 76 f.
  420. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 181.
  421. Peter Hoffmann: Oberst i. G. Henning von Tresckow und die Staatsstreichspläne im Jahr 1943. In: VfZ 55/2007, Heft 2, S. 332 (doi:10.1524/VfZg.2007.55.2.331).
  422. Karl-Heinz Frieser: Blitzkrieg-Legende. Der Westfeldzug 1940. 3. Auflage, München 2005, S. 66–69; Peter Hoffmann: Widerstand, Staatsstreich, Attentat. Der Kampf der Opposition gegen Hitler. 4. Auflage, München/Zürich 1985, S. 208–214.
  423. Christian Graf von Krockow: Eine Frage der Ehre. Stauffenberg und das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944. Rowohlt, Reinbek 2004, ISBN 3-499-61494-4, S. 101.
  424. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 871 f.
  425. Hermann Graml: Militärischer Widerstand. In: Wolfgang Benz, Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. Frankfurt am Main 1994, S. 83–97.
  426. Zitiert nach Ian Kershaw: Adolf Hitler. 1889–1945. Stuttgart 2000, S. 913.
  427. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 913–916.
  428. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 1994, S. 310 f.
  429. Kurt Bauer: Nationalsozialismus. Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall. Böhlau, Wien 2008, ISBN 978-3-8252-3076-0, S. 504 f.
  430. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 906.
  431. Heike B. Görtemaker: Hitlers Hofstaat. Der innere Kreis im Dritten Reich und danach. Beck, München 2019, S. 33.
  432. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 1036.
  433. Vgl. Joachim C. Fest: Der Untergang. Hitler und das Ende des Dritten Reiches. Rowohlt, Reinbek 2004, hier S. 101–103.
  434. Volker Knopf, Stefan Martens: Görings Reich. Selbstinszenierungen in Carinhall. Ch. Links, 2012, ISBN 978-3-86153-392-4, S. 179.
  435. Thomas Großbölting, Rüdiger Schmidt: Der Tod des Diktators: Ereignis und Erinnerung im 20. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, S. 88, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche; Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 1061. Einen Suizid hatte der US-Geheimdienst Office of Strategic Services 1943 für das wahrscheinlichste Ende Hitlers erklärt.
  436. Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944/45. München 2011, S. 474.
  437. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 1069.
  438. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 1070.
  439. Wolfdieter Bihl: Der Tod Adolf Hitlers. Fakten und Überlebenslegenden. Böhlau, Wien 2000, S. 118; Klaus Rötzscher: Forensische Zahnmedizin. Springer, Berlin 2000, S. 140–143.
  440. Heike B. Görtemaker: Hitlers Hofstaat. Der innere Kreis im Dritten Reich und danach. Beck, München 2019, S. 339 f.; siehe dazu auch: Henrik Eberle, Matthias Uhl (Hrsg.): Das Buch Hitler. Geheimdossier des NKWD für Josef W. Stalin, zusammengestellt aufgrund der Verhörprotokolle des persönlichen Adjutanten Hitlers, Otto Günsche, und des Kammerdieners Heinz Linge, Moskau 1948/49. Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 978-3-7857-2226-8.
  441. Hugh Redwald Trevor-Roper: Hitlers letzte Tage. Übersetzt von Joseph Kalmer und Gisela Breiting-Wolfsholz (englisch 1947). Ullstein, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-548-33192-0; referiert bei Marcel Atze: „Unser Hitler“. Der Hitler-Mythos im Spiegel der deutschsprachigen Literatur nach 1945. 2003, S. 102 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  442. Wolfdieter Bihl: Der Tod Adolf Hitlers: Fakten und Überlebenslegenden. Böhlau, Wien 2000, S. 18, S. 25 f.
  443. Alisa Argunova (Moskau; übersetzt von Wolf Oschlies für Shoa.de, 11. März 2009): Die acht Bestattungen Hitlers (Memento vom 3. November 2009 im Internet Archive).
  444. Sven Felix Kellerhoff: Warum Hitler und Eva Braun zehn Mal begraben wurden. In: Die Welt. 29. April 2016, abgerufen am 4. Juni 2018.
  445. Angelika Franz: DNA-Analyse: Angeblicher Hitler-Schädel stammt von einer Frau. Spiegel Online, 10. Januar 2009.
  446. Verschwörungstheorien zu Hitlers Tod widerlegt. orf.at, 19. Mai 2018, abgerufen 19. Mai 2018.
  447. Rolf-Dieter Müller (Hrsg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 10: Der Zusammenbruch des Deutschen Reiches 1945. Halbband 2: Die Folgen des Zweiten Weltkrieges. DVA, München 2008. → Die Menschenverluste im Zweiten Weltkrieg (Karte mit Grafik/Tabelle), ohne Seitenangabe, hinteres Vorsatzblatt. Darin sind die deutschen vermissten Soldaten berücksichtigt.
  448. James H. McRandle: The Track of the Wolf: Essays on National Socialism and its Leader, Adolf Hitler. Northwestern University Press, Evanston 1965, S. 4.
  449. Ian Kershaw: Hitler. Band 1, 1998, S. 365.
  450. Institut für Zeitgeschichte München-Berlin: Der Obersalzberg als Ort der Zeitgeschichte.
  451. Volker Ullrich: Adolf Hitler. Biographie. Band 1: Die Jahre des Aufstiegs 1889–1939. S. Fischer, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-086005-7, S. 318 (1088 S.).
  452. Heike B. Görtemaker: Eva Braun: Leben mit Hitler. Beck, München 2010, S. 51–63, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  453. Ian Kershaw: Hitler. Band 2: 1936–1945. DVA, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-05132-1, S. 671.
  454. Volker Ullrich: Adolf Hitler. Biographie. Band 1: Die Jahre des Aufstiegs 1889–1939. S. Fischer, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-086005-7, S. 453.
  455. Volker Ullrich: Adolf Hitler. Biographie. Band 1: Die Jahre des Aufstiegs 1889–1939. S. Fischer, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-086005-7, S. 636.
  456. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 76 und 164.
  457. Saul Friedländer: Kitsch und Tod: Der Widerschein des Nazismus. (1986) Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3-596-17968-8, S. 118; Marcel Atze: „Unser Hitler“. Der Hitler-Mythos im Spiegel der deutschsprachigen Literatur nach 1945. Wallstein, Göttingen 2003, S. 138, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  458. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 333 f.
  459. Timothy W. Ryback: Hitler’s Private Library. The Books that Shaped his Life. Alfred A. Knopf, New York 2008, ISBN 978-1-4000-4204-3, S. xi–xiii, 50 f., 104, 67 f.
  460. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 50.
  461. Gerhard Schreiber: Hitler Interpretationen: 1923–1983. Darmstadt 1984, S. 157 f.; Ian Kershaw: Der NS-Staat. Hamburg 1994, S. 112 f.
  462. Zitiert bei Nikolai Wehrs: Von den Schwierigkeiten einer Geschichtsrevision. Friedrich Meineckes Rückblick auf die „deutsche Katastrophe“. In: Martin Sabrow, Jürgen Danyel, Jan-Holger Kirsch (Hrsg.): 50 Klassiker der Zeitgeschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, S. 30, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  463. Wolfgang Wippermann: „Deutsche Katastrophe“. Meinecke, Ritter und der erste Historikerstreit. In: Gisela Bock, Daniel Schönpflug (Hrsg.): Friedrich Meinecke in seiner Zeit. Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08962-4, S. 180.
  464. Marie-Luise Recker: Die Außenpolitik des Dritten Reiches. Oldenbourg, München 2009, ISBN 3-486-59182-7, S. 51, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  465. Andreas Hillgruber: Hitlers Strategie. Politik und Kriegführung 1940–1941 (1962). Bernard & Graefe, 3. Auflage 1993, ISBN 3-7637-5923-9.
  466. Ian Kershaw: Der NS-Staat. Hamburg 1994, S. 209–212.
  467. Ernst Fraenkel: Der Doppelstaat (1941). Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2012, ISBN 3-86393-019-3.
  468. Manfred Funke: Starker oder schwacher Diktator? Hitlers Herrschaft und die Deutschen, ein Essay. Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-0777-8.
  469. Eberhard Jäckel: Hitlers Weltanschauung. Entwurf einer Herrschaft. (1969) Deutsche Verlags-Anstalt, 4. Auflage 1991, ISBN 3-421-06083-5; Hitlers Herrschaft. Vollzug einer Weltanschauung. (1986) Deutsche Verlags-Anstalt, 4. Auflage 1999, ISBN 3-421-06254-4.
  470. Andreas Hillgruber: Die Endlösung und das deutsche Ostimperium als Kernstück des rassenideologischen Programms des Nationalsozialismus. In: Wolfgang Wippermann (Hrsg.): Kontroversen um Hitler. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 219–247.
  471. Hans Mommsen: Der Wendepunkt zur „Endlösung“. Die Eskalation der nationalsozialistischen Judenverfolgung. In: Jürgen Matthäus, Klaus-Michael Mallmann (Hrsg.): Deutsche, Juden, Völkermord. Der Holocaust als Geschichte und Gegenwart. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, S. 57–72.
  472. Peter Longerich: Politik der Vernichtung. 2., überarbeitete Auflage, Piper, München 2008, S. 13 f. (Einleitung; als Essay: Tendenzen und Perspektiven der Täterforschung).
  473. Peter Longerich: Der ungeschriebene Befehl: Hitler und der Weg zur „Endlösung“. München 2001, passim, zusammenfassend S. 185–192.
  474. Götz Aly: Geschichte reicht in die Gegenwart. In: nzz.ch. 10. Dezember 2002, abgerufen am 25. Dezember 2014.
  475. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 759.
  476. Deutsches Historisches Institut (Hrsg.): Francia. Forschungen zur Westeuropäischen Geschichte, Band 8. Wilhelm Fink, 1981, S. 611.
  477. Klaus Hildebrand: Das Dritte Reich. Oldenbourg, München 2009, S. 186, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  478. Matthias N. Lorenz: Hitler-Welle. In: Torben Fischer, Matthias N. Lorenz (Hrsg.): Lexikon der Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Debatten- und Diskursgeschichte des Nationalsozialismus nach 1945. Transcript, 2009, ISBN 3-89942-773-4, S. 220, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  479. Joachim Rohlfes: Der Nationalsozialismus – ein Hitlerismus? In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 48, 1997, Heft 3, S. 135–150.
  480. Martin Broszat: Zur Einführung. In: Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos. Führerkult und Volksmeinung. 2. Auflage, Deutsche Verlags-Anstalt, 1999, ISBN 3-421-05285-9, S. 9, 13 f.
  481. Pia Nordblum: Alles nur Faschismus-Ideologie? Der Beitrag der DDR-Historiographie zu einer Hitler-Biographie. In: Heiner Timmermann (Hrsg.): Vergangenheitsbewältigung in Europa im 20. Jahrhundert. Band 1. Lit Verlag, Münster 2010, ISBN 3-643-10862-1, S. 43.
  482. Gerhard Schreiber: Hitler-Interpretationen 1923–1983. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1984, ISBN 3-534-07081-X, S. 303 f.
  483. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 663.
  484. Ludolf Herbst: Hitlers Charisma. Frankfurt am Main 2010, S. 9–15.
  485. Romain Leick: Cambridge-Historiker über Hitler: „Mir kommt es darauf an, den wahren Krieg zu zeigen, den Hitler führte“. In: Der Spiegel – Kultur. Abgerufen am 10. März 2020.
VorgängerAmtNachfolger
Paul von Hindenburg
als Reichspräsident
Deutsches Staatsoberhaupt
als Führer und Reichskanzler
1934–1945
Karl Dönitz
als Reichspräsident
Kurt von SchleicherReichskanzler
1933–1945
Joseph Goebbels

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.