Internationale Gartenbauausstellung

Eine internationale Gartenbauausstellung (abgekürzt IGA) ist eine internationale Leistungsschau des Garten- und Landschaftsbaus und seiner Fachverbände. Auf den Ausstellungen werden Gärten, Landschaftsarchitektur, Landschaftsbau, Pflanzenzucht und Gartengeräte/-Möbel gezeigt.

IGA 2003 in Rostock
Postkarte von der Allgemeinen Gartenbau-Ausstellung 1897 in Hamburg

Deutschland

Die Wasserlichtorgel war eine der Hauptattraktionen der IGA 1953 im Park Planten un Blomen in Hamburg.
Garten Sansibar oder der letzte Grund der IGS 2013

Neben Bundesbehörden und den ausrichtenden Städten ist heute stets die 1993 gegründete Deutsche Bundesgartenschau GmbH (DBG) beteiligt, hinter ihr stehen der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG), der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) und der Bund deutscher Baumschulen (BdB). Die Schirmherrschaft einer Internationalen Gartenschau wird wie bei einer Bundesgartenschau vom jeweiligen Bundespräsidenten übernommen.

Allgemeines

In Deutschland findet alle zehn Jahre die Internationale Gartenbauausstellung (IGA) statt. Sie ersetzt im jeweiligen (ungeraden) Jahr zugleich die biennale Bundesgartenschau (BUGA). Interessierte Städte müssen sich nach einem bestimmten Reglement um die Austragung der IGA bewerben. Internationale Gartenbauausstellungen werden von der Bundesrepublik Deutschland beim Bureau International des Expositions (BIE) in Paris beantragt und müssen zudem von der Association Internationale des Producteurs de l’Horticulture (AIPH) genehmigt werden. Die endgültige Entscheidung zur Durchführung trifft das BIE. Die Floriade (Niederlande) durchläuft das gleiche internationale Genehmigungsverfahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden in Deutschland IGAs traditionell in den Jahren statt, die auf 3 endeten. Die Systematik wurde nach 2013 durchbrochen, um einen größeren Abstand von den in den Niederlanden in den Jahren mit 2 stattfindenden internationalen Gartenschauen zu erreichen. Deshalb wurde die nächste IGA in Deutschland auf 2017 festgelegt und das Schema künftig auf die 7er-Jahre geändert. Nachdem Hamburg bereits mit Vorbereitungen für die Ausstellung 2013 begonnen hatte, wurde für diese Veranstaltung der einmalige Titel einer Internationalen Gartenschau (IGS) erfunden.[1]

Chronologisch

Internationale Kunst-Ausstellung und Großen Gartenbau-Ausstellung Düsseldorf 1904, Jugendstil-Grafik von Josef Adolf Lang, 1903
Plakat von Otto Gussmann für die III. Internationale Gartenbau-Ausstellung Dresden 4.–12. Mai 1907

Kritik an Gartenschauen in Deutschland

Gartenschauen sind mit Steuermitteln kofinanzierte Leistungsschauen der Gartenbau-Industrie und ihrer Verbände. Städte und Kommunen versprechen sich davon touristische Anziehungspunkte. Zunehmend kritisch werden Wirtschaftlichkeit und Zielsetzung der Gartenschauen diskutiert. Bereits 1980 veröffentlichte der Deutsche Werkbund angesichts der Bundesgartenschau in Kassel 1981 die Broschüre Durch Pflege zerstört, die in Bild und Text aufzeigte, wie die historische Karlsaue in Kassel für die Schau beschädigt und entstellt wurde. Der Soziologe und Nationalökonom Lucius Burckhardt forderte bereits damals zum Umdenken auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg hätten Gartenschauen dazu beigetragen, den Städten ihre Parks wiederzugeben oder sie instand zu setzen. Inzwischen gebe es aber kaum noch „stadtnahe Freiflächen, die in Parks verwandelt werden können“; stattdessen würden „einstmals brauchbare Parks zu reich instrumentiert und in deshalb nur mehr beschaubare Parks verwandelt“.[8]

Europa

Floriade in der niederländischen Gemeinde Haarlemmermeer (2002)
  • Internationale Gartenschau (unvollständig)

Außerhalb Europa

Siehe auch

Commons: Internationale Gartenbauausstellung (IGA) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Deutsche Bundesgartenschaugesellschaft: Unterschied: BUGA – IGA – IGS, abgerufen am 25. Januar 2016
  2. Jürgen Zerrull: Entwicklung der Erfurter Gartenschauen. Ein Abriss. In: Martin Baumann, Steffen Raßloff (Hrsg.): Blumenstadt Erfurt. Waid – Gartenbau – iga/egapark. Erfurt 2011, S. 208–222.
  3. Illustrirter Führer durch die Internationale Gartenbau-Ausstellung zu Hamburg 1869, Verlag Meissner, Hamburg 1869, (online, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg)
  4. Hamburg und Umgebungen (1869)http://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A11005607~SZ%3D5~doppelseitig%3D~LT%3D%27%27Hamburg%20und%20Umgebungen%27%27%20%281869%29~PUR%3D und einem Führer durch die Internationale Gartenbauausstellung, William Oncken, Hamburg 1869
  5. Website im Portal schaffendesvolk.sellerie.de mit Zusammenfassungen und einer Chronologie der Düsseldorfer Ausstellungsgeschichte auf der Basis des Buchs von Stefanie Schäfers: Vom Werkbund zum Vierjahresplan. Die Ausstellung Schaffendes Volk, Düsseldorf 1937 (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive). Droste Verlag, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-3045-1 (= Quellen und Forschungen zur Geschichte des Niederrheins, hrsg. v. Düsseldorfer Geschichtsverein, Bd. 4)
  6. IGA Berlin 2017. Gartenausstellung 2017 wird in Marzahn stattfinden. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, 18. September 2012, abgerufen am 5. November 2012.
  7. Zusage der Bundesgartenschau-Gesellschaft / IGA soll 2027 in die Metropole Ruhr kommen. In: metropoleruhr.de. Regionalverband Ruhr, 8. Dezember 2016, abgerufen am 5. Dezember 2017.
  8. Kassels Karlsaue – durch Pflege zerstört in: Lotus International, Nr. 31, 1981.
  9. History of International exhibitions recognized by AIPH (Memento vom 15. April 2015 im Internet Archive) (International Organization of Horticultural Producers)
  10. Brennpunkt Taipeh: Deutsche Taiwan-News aus Taipei
  11. Programme of Exhibitions, recognized by AIPH (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive)
  12. Internationale Gartenbauausstellung Xi'an 2011 (Memento vom 7. Mai 2011 im Internet Archive) china-entdecken.com
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