Norisring
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Nürnberg, Deutschland | |||
Streckenart: | Temporäre Rennstrecke | ||
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Eröffnung: | 18. Mai 1947 | ||
Streckenlayout | |||
seit 1972 | |||
Streckendaten | |||
Wichtige Veranstaltungen: |
DTM | ||
Streckenlänge: | 2,3 km (1,43 mi) | ||
Kurven: | 8 | ||
http://www.norisring.de/ | |||
Der Norisring ist eine Auto- und Motorradrennstrecke in Nürnberg. Der Norisring ist ein sogenannter Stadtkurs, was bedeutet, dass ein Rennen auf Straßen stattfindet, die sonst vom normalen Straßenverkehr genutzt werden. Der Name Norisring ist das Ergebnis eines Preisausschreibens im Jahr 1950. Die Noris ist ein allegorischer Name für Nürnberg aus dem 17. Jahrhundert.
Geschichte
Am 18. Mai 1947 fand erstmals ein Motorradrennen auf einer Strecke rund um die Zeppelinhaupttribüne statt. Die Steintribüne ist Teil des aus der Zeppelinwiese entstandenen Zeppelinfeldes, welches zum Reichsparteitagsgelände gehört. Bis 1957 standen Motorradrennen im Mittelpunkt der Veranstaltungen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass Nürnberg damals Sitz zahlreicher Motorradhersteller war (Ardie, Hecker, Mars, Triumph, Victoria, Hercules und Zündapp). Bereits ab 1948 fanden auch Autorennen statt, welche Anfang der 1960er Jahre die Vorherrschaft gewannen. Bis 1973 und dann wieder von 1984 bis 1989 waren dies vorwiegend Rennen mit Sportwagenprototypen. Heute finden dort vor allem Rennen der DTM statt.
Im Laufe der Norisringrennen seit 1947 kamen drei Autorennfahrer und zwei Motorradrennfahrer ums Leben. Prominentestes Opfer war Pedro Rodríguez. Am 24. Juni 1988 geschah der letzte tödliche Unfall. Der ungarische Rennfahrer Csaba Kesjár starb auf dem Norisring, als er mit rund 200 km/h in die Leitplanken fuhr.
Strecke
Über die Jahrzehnte wurde der Kurs mehrmals verändert, die Streckenlänge lag anfangs bei 2 km, später bis zu 4 km. Seit 1972 ist die Rundstrecke 2,3 km lang. Bei der DTM werden derzeit (2018) 2 × 55 Minuten Plus eine Runde gefahren. Seit Juli 2005 besteht zwischen der Steintribüne und dem Zeppelinfeld ein Fußgängertunnel. Die Zuschauer können nun auch während der Rennen problemlos auf die andere Seite der Strecke wechseln.
Um das Gelände aus öffentlichen Straßen zwischen Zeppelinfeld und Dutzendteich in eine Rennstrecke umzubauen, muss die 2,3 km lange Strecke mit 7 km Leitplanken, 6 km FIA-Fangzäunen, 18 km Sicherungsseilen, 2 km Betongleitwänden, 70 Bürocontainern, 120 Toilettenkabinen, 870 km Stromkabel, 250 km Wasserleitungen und 10 km Absperrzäunen ausgestattet werden, sowie 17,8 km Zaunelementen, um das ganze Gelände in einen geschlossenen Veranstaltungsort zu verwandeln. Dieses findet innerhalb von drei Wochen statt, wovon zwei Wochen für den Aufbau vor dem Rennwochenende benötigt werden und eine Woche für den Abbau nach dem Rennwochenende. Dafür werden 10.000 Arbeitsstunden, 600 Arbeiter, Planer und Funktionäre benötigt. Die Verantwortung hierfür liegt bei dem Motorsport Club Nürnberg e.V. (MCN).[1]
Tribünen
Neben der Steintribüne werden rund um die Strecke fünf weitere Tribünen aufgebaut. An den übrigen freien Plätzen und den so genannten Naturtribünen sind teils spektakuläre Eigenkonstruktionen der Zuschauer zu sehen. Aufgrund der Einsturzgefahr und den Sanierungsarbeiten werden seit 2008 immer wieder Teile der Steintribüne gesperrt.
Veranstaltungen
Die bekannteste Motorsportveranstaltung ist das alljährliche Norisringrennen, ein Lauf zur DTM. Das jährliche Rennwochenende findet meist Ende Juni oder Anfang Juli statt. Es hieß über Jahre hinweg 200 Meilen von Nürnberg. Der aktuelle Name des Ereignisses lautet Int. ADAC Norisring Speedweekend. Zu sehen sind Training, Qualifikation und Rennen der DTM, der Formel 3 EM und weiteren Serien. Darüber hinaus wird ein Rahmenprogramm mit Stuntshows, Fahrten von Renntaxis und Musikkonzerten aufgeführt.
Die Motorsportsaison am Norisring wird allerdings alljährlich bereits Ende März, Anfang April auf der verlängerten Geraden vor der Steintribüne mit dem Renn-Slalom um den Preis der Stadt Nürnberg eröffnet.[2] 2006 fand diese Traditionsveranstaltung zum Lauf der deutschen Automobil-Slalom Meisterschaft jedoch nicht statt. Seit 2008 wird sie trotz einer Klage von Anwohnern wieder durchgeführt.
Im Start-/Zielbereich findet seit über 20 Jahren alljährlich das Steintribünentreffen, ein bekanntes Treffen für luftgekühlte Volkswagen und klassische Porsche, statt.[3]
Zwischen 2001 und 2007 wurde der Norisring für Rennen klassischer Motorräder (Classic-Motorrad-Cup) wiederbelebt. Der Classic-Motorrad-Cup wurde vom Classic-Motorrad-Rennfahrer Werner Anton Pedack aus Fürth privat organisiert. Bei den jeweiligen Veranstaltungen gingen mehr als 200 Classic-Rennfahrer an den Start, darunter Doppelweltmeister Dieter Braun, Heinz Rosner und viele andere. Höhepunkt war eine DHM (Deutsche Historische Motorradmeisterschaft) mit DMSB Prädikat Meisterschaftslauf in Zusammenarbeit mit dem VFV. Anwohner klagten gegen den Motorrad-Cup. Ab 2008 erfolgte aus Lärmschutzgründen keine Genehmigung dieser Veranstaltung mehr.
- Zuschauer auf der Steintribüne am Norisring
- Alljährliche Aufstellung der luftgekühlten Volkswagen vor der Steintribüne
- Parc Fermé des Renn-Slaloms vor der Steintribüne am Norisring
- Die aktuelle Hauptattraktion: Die DTM auf dem Norisring im Juli 2013
- Stets im Rahmenprogramm: Die Formel 3 auf dem Norisring im Juli 2013
- Auch im Rahmenprogramm: Der Porsche Carrera Cup auf dem Norisring im Juli 2013
- Auch im Rahmenprogramm: Der Porsche Carrera Cup auf dem Norisring im Juni 2015
- Für viele Motorsportfans jedes Jahr ein Highlight: Historische Rennfahrzeuge auf dem Norisring im Juli 2013
- Historische Rennfahrzeuge auf dem Norisring-Areal im Juni 2015 - hautnah dabei.
- Der Classic-Motorrad-Cup auf dem Norisring im September 2005
- Der Classic-Motorrad-Cup auf dem Norisring im September 2005 – hier das Rennen mit Motorradbeiwagen.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- 10.000 Arbeitsstunden pro Saison: So entsteht der Kultkurs Norisring. Motorsport-Total.com, 16. Februar 2019, abgerufen am 17. Februar 2019.
- http://www.1-nac.de/
- http://www.steintribuene.de/