Istrien
Istrien (kroatisch/slowenisch Istra, istriotisch Eîstria, italienisch Istria, lat. Histria) ist mit einer Fläche von etwa 3.500 km² die größte Halbinsel an der nördlichen Adria zwischen dem Golf von Triest und der Kvarner-Bucht vor Rijeka.
Istrien | ||
Karte Istriens | ||
Geographische Lage | ||
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Koordinaten | 45° 9′ N, 13° 55′ O | |
Gewässer 1 | Golf von Triest | |
Gewässer 2 | Adria | |
Gewässer 3 | Kvarner-Bucht | |
Länge | 80 km | |
Breite | 60 km | |
Fläche | um 3 500 km² | |
Wappen Istriens, aus der Wappenkrone des kroatischen Wappens |
Die Bezeichnung Istrien geht auf den Namen der Histrier zurück, die in dieser Region in der Antike lebten. Es ist ungeklärt, ob dieser Stamm zu den Venetern oder zu den Illyrern gehört.
Politische Gliederung
Der weitaus größte Teil Istriens gehört zu Kroatien, ein Teil des Nordens zu Slowenien und ein kleiner Landstrich um die Ortschaft Muggia zu Italien. Der kroatische Teil Istriens bildet – mit Ausnahme des Gebietes um die Stadt Opatija, das zur Gespanschaft (Bezirk, Komitat) Primorje-Gorski kotar gehört (das alte Liburnien) – die Gespanschaft Istrien. Diese umfasst ein Gebiet von 2.813 km². Verwaltungssitz der Gespanschaft Istrien ist die im Landesinneren gelegene Stadt Pazin – Pisino – Mitterburg.
Bevölkerung und Sprachen
Auf der Halbinsel leben rund 320.000 Menschen. Bei den 195.794 Einwohnern der Gespanschaft Istrien (Volkszählung von 2021)[1] und den etwa 26.000 Bewohnern Istriens, die nicht zur Gespanschaft, jedoch zu Kroatien gehören, handelt es sich mehrheitlich um Kroaten. Im slowenischen Norden der Halbinsel handelt es sich mehrheitlich um Slowenen, von denen man auf Istrien etwa 80.000 zählte. Besonders im Gebiet längs der Westküste gibt es eine größere italienische Minderheit, zu der vielleicht 25.000 Istrier gehören, das zu Italien gehörende Muggia zählt etwa 13.000 Einwohner. Das Venezianische, genauer gesagt, das Istro-Veneto (nicht das Italienische), das seit vielleicht einem Jahrtausend im Westen der Halbinsel gesprochen wird, ist seit 2021 Teil des nationalen immateriellen Kulturerbes Kroatiens.[2] In Slowenien bestehen sieben, in Kroatien 46 italienische Gemeinde, davon 42 auf Istrien.
Im Gebirgsland des nordöstlichen Istrien wird in einigen Ortschaften auch das Istrorumänische gesprochen. Diese Istrorumänen werden auf Kroatisch als Ćiribirci oder Ćići bezeichnet. Istrien ist offiziell zweisprachig, nämlich slowenisch/italienisch in Slowenien und kroatisch/italienisch in Kroatien sowie italienisch/slowenisch im zu Italien gehörenden Teil der Halbinsel.
Der ganz überwiegende Teil der Istrier lebt in den Küstengebieten, während das Landesinnere nur dünn besiedelt ist. Die mit Abstand größten Städte Istriens sind Pula im Süden mit rund 57.000 und Koper im Norden mit etwa 26.000 Einwohnern. Die kleinste Stadt ist Hum; sie gilt mit etwa 30 Einwohnern sogar als kleinste Stadt der Welt.
Geographie und Wirtschaft
Die Halbinsel Istrien besteht größtenteils aus Kalkgestein. Die 537 km lange Küste ist tief gegliedert, einige Meeresarme wie der Limski-Kanal (zwischen Vrsar und Rovinj) oder die Bucht von Plomin-Fianona reichen tief ins Innenland und haben fjordähnlichen Charakter. Die höchste Erhebung auf Istrien ist der Berg Vojak (1401 m) im Učka-Gebirge. Die südliche Spitze der Halbinsel bildet das Naturschutzgebiet Kap Kamenjak (Capo Promontore - Rt Kamenjak oder auch Donji Kamenjak). Bedeutend ist auch der Nationalpark Brijuni. Vor Istriens Westküste liegen außerdem die Brijuni-/Brioni-Inseln, die Insel Cres an der Ostküste der Halbinsel.
Wirtschaftliches Zentrum und größte Stadt Istriens ist die Hafenstadt Pula. Im nördlichen und mittleren Teil Istriens liegen die Orte meist auf markanten Hügeln. Inneristrien ist recht dünn besiedelt. Die wichtigsten Orte hier sind Motovun, Buzet, Buje sowie Grožnjan, das vor allem durch seine Künstlerkolonie sowie durch Musikaufführungen bekannt wurde. Die Bevölkerung lebt vom erst seit wenigen Jahrzehnten bestehenden Tourismus, von Landwirtschaft und arbeitet in den lokalen Industriebetrieben. Weinanbau wird in diesen Regionen betrieben, vor allem werden der gelbe bis grünliche, leicht bittere Malvazija sowie der helle rote Teran gekeltert. In der Gegend um Motovun werden Trüffel gefunden, die von manchen Kennern zu den besten der Welt gezählt werden. Auch der Kaiserling (Amanita caesarea) zählt zu den istrischen Pilzspezialitäten.
Geologie
Die geologischen Verhältnisse Istriens sind hauptsächlich von Kalksteinen, Dolomiten und Sand- und Mergelsteinen geprägt. Auf der gesamten Halbinsel zeigen die Landschaften Karsterscheinungen unterschiedlicher Ausprägung. Sie stellen eine südlich gerichtete Fortsetzung dieser im Triester Karst beginnenden Strukturen dar. Auf Istrien sind über 2000 Höhlen nachgewiesen.[3]
Die Oberfläche wird neben wenigen quartären Sedimenten im Norden (Mirna-Tal) und im Osten (Raška Draga) nur aus Gesteinen des Paläogens, der Kreide und des oberen Juras gebildet. Die Juraablagerungen sind die ältesten Bereiche von Istrien, bilden aber nur eine kleinere Zone an der Westküste zwischen den Städten Poreč und Rovinj. Die Sedimente der unteren Kreide liegen auf den Jurabildungen konkordant auf und machen den größten Teil Istriens aus. Ihr folgen fast in gleicher Flächenausdehnung paläogene Ablagerungen.
Istrien wird üblicherweise in drei natürliche Zonen eingeteilt, die als weißes, graues und rotes Istrien bezeichnet werden. Dabei umfasst das weiße Istrien im Norden hochgelegene Karstgebiete die sich zwischen Sočerb und dem Učkagebirge erstrecken, wo sich mit 1401 m Höhe der höchste Berg befindet. Dazu gehören die Istria montana, das bergige Istrien, und die Cicceria (Ćićarija). Bei dieser Karstregion spricht man auch vom Tschitschenkarst (früher Tschitschenboden), dessen Name von den rumänischsprachigen Bewohnern Tschitschen abgeleitet wurde.[4]
Das graue Istrien hingegen ist eine tektonische Depression, die sich im Mittelteil der Halbinsel erstreckt, nämlich vom Golf von Triest zum Arsatal, um sich von Buzet bis Pazin zu erstrecken. Dieser Teil besteht aus felsigen Hügeln mit Mergelböden aus dem Eozän. Diese erreichen Höhen bis maximal 600 m über dem Meeresspiegel und bilden den Flysch, der sich mit Sedimentgesteinen aus Meeresablagerungen abwechselt. Der mittlere Teil Istriens weist viele Lehmböden auf und wird nach dessen Farbe als Grau-Istrien bezeichnet. Dieses hügelige Land ist erheblich zerklüftet, sehr trocken, nur dünn besiedelt. Die prägenden Gesteine sind hier Sandsteine, Mergelgesteine und vereinzelt Brekzien.
Das rote Istrien hingegen, benannt nach dem rötlichen Boden, befindet sich eher im Süden und bildet ein Dreieck zwischen Kamenjak, einem Kap, Savudrija (Punta Salvore) und dem Plomin-Tal. Auch hier gibt es Hochflächen, doch sind sie von zahlreichen Taleinschnitten durchsetzt. Zwischen dem zentralen Teil und der westlichen Küstenzone erstreckt sich ein Kalksteinplateau mit aufliegenden Terra-rossa-Böden. Diese roten Böden gaben diesem Landesteil den Namen Rot-Istrien. Nur wenige Schluchten schneiden in dieses Plateau mit einer Höhenlage zwischen 200 und 400 Metern ein. Die größten Einschnitte bilden der Fjord Limski-Kanal und das Mirna-Tal von der westlichen Küste ausgehend und die Raška Draga im Osten, die alle mit tektonischen Linien korrespondieren. In dieser Zone befinden sich Lagerstätten sehr dichter Kalksteine, die mindestens seit der römischen Epoche für Bausteine und Bildhauerzwecke genutzt werden. Die baulichen Zeugnisse der Römer in Pula sind überwiegend aus istrischen Kalksteinen errichtet worden. Der Steinbruch Vinkuran bei Pula wird deshalb auch als cava romana bezeichnet. Insbesondere die an der Westküste liegenden Abbaustellen lieferten über lange Zeitabschnitte Baumaterial für Venedig. Später sind sie im gesamten Gebiet der Österreichisch-Ungarischen Monarchie zur Anwendung gekommen und wurden unter dem Sammelbegriff Karstmarmore in Konkurrenz zu den Werksteinen aus der Umgebung von Triest eingesetzt. Die ausgedehnten Terra-rossa-Vorkommen waren die Grundlage einer seit römischen Zeiten betriebenen Ziegelproduktion.
Um die geologische Erkundung von Istrien hat sich in besonderer Weise der österreichisch-ungarische Geologe Guido Stache verdient gemacht.[5]
Flora und Fauna
Während das rote und das weiße Istrien, bedingt durch geringen Regen und die Wasserdurchlässigkeit des Untergrundes überwiegend trocken sind und eine entsprechende Vegetation aufweisen, ist das mergelhaltige Gebiet von Wasserläufen durchsetzt, denn der Boden lässt kaum Wasser durch. Dort befinden sich mit der Mirna (50 km), sowie den Flüssen Rižana, Raša und Dragonja die längsten Flüsse der Halbinsel.
Über Jahrtausende war das Hinterland die Lebens- und Wirtschaftszone von Hirten und ihren Tieren. Doch diese Lebensweise ist in den letzten Jahrzehnten weitgehend aufgegeben worden, was die Landschaft stark verändert hat. Zu diesen Veränderungsprozessen zählt die Wiederverwaldung der einstigen Weidegebiete. Intensivierte Landwirtschaft hat andererseits die Zusammensetzung der Flora drastisch verändert. Sie engt ebenso die offene Landschaft ein, wie der Landschaftsverbrauch durch den Tourismus.
Andererseits entziehen sich viele Gebiete menschlicher Nutzung. Auf den von Meereswellen umspülten Felsen und in den zumeist steinigen Strandabschnitten entwickeln sich Pflanzengesellschaften, die durch sehr salzresistente Arten dominiert werden. In den flachen Gewässern entwickeln sich häufig Seegraswiesen. In den trockenen, für menschliche Nutzung wenig attraktiven Gebieten, halten sich entsprechende Arten. Dies gilt auch für die Flussmündungsgebiete, wo zahlreiche Brackwasserbewohner anzutreffen sind. Oft nur wenige Meter oberhalb der Küstenlinie siedeln sich Laubwälder an. Charakteristische Arten sind dort Steineiche und Manna-Esche, die am Golf von Triest die nördliche Grenze ihrer Verbreitung erreicht.
Mediterraner Mischwald findet sich mit nur kurzen Unterbrechungen ab Kamenjak, Pula und Rovinj bis nach Vrsar und in weiteren Abschnitten bis Lanterna entlang des Meeres, dann an der Mündung der Mirna, in der Nähe von Punta Savudrija und im bereits slowenischen Stena. Entlang der Ostküste findet man derartige Waldgebiete in einem Gebiet jenseits von Ližnjan bis Labin, und wieder mit Unterbrechungen bis nach Opatija, wo wieder mehr Laubbäumen auftreten.
In den durch menschliche Nutzung degradierten Buschlandgebieten sind mediterrane Garigue, Strauch- und Baumformationen, sekundäre Trockenwiesen und Weiden anzutreffen. Weiter landeinwärts herrschen wieder Eichen vor.
In den Dolinen werden aufgrund des besonderen Mikroklimas, das durch die thermische Inversion hervorgerufen wird, für die jeweilige Klimazone untypische und mesophile Pflanzenformationen beobachtet.
Entlang des Flusslaufs der Mirna finden sich die Überreste des wichtigen Waldes der Markus-Ebene, der von der Republik Venedig geschützt wurde, als der Westen Istriens unter dessen Oberhoheit stand. Schwemmlandebenen bestehen nur wenige. Das oft trockene Binnenland bietet Waldgesellschaften, die sich in einem Mosaik zwischen Siedlungsgebieten, Ackerland und Heuwiesen etabliert haben, Raum, dann aufgegebene Wiesen und Weiden, die wie Ödland wirken, aber für bestimmte Arten wichtig sind, schließlich Baum-Busch-Formationen, die auf verlassenen Weideflächen oder Äckern Wurzeln schlagen, und zuguterletzt typische Pflanzengesellschaften für glaziale und felsige Böden.
Die frühesten Hinweise zur Flora Istriens stammen von Pier Andrea Mattioli, Johann Bauhin und Giacomo Filippo Tomasini. Das umfassendste Werk stammt von Walter K. Rottensteiner (Exkursionsflora für Istrien), eine Arbeit von 59 Autoren, die 2014 veröffentlicht wurde.[6] Auf der Halbinsel sind rund 4000 Gefäßpflanzen bekannt, wobei mit der besagten Publikation 256 neue Arten bekannt gemacht wurden. Allein 146 Orchideenarten sind bekannt, darunter sind die häufigsten: Kleines Knabenkraut, Pyramiden-Hundswurz, Purpur-Knabenkraut, Bienen-Ragwurz, Dreizähniges Knabenkraut, Adria-Riemenzunge und Große Spinnen-Ragwurz.[7] Damit sind auf Istrien Orchideen häufiger als in allen italienischen Regionen. Dabei ist die Gattung der Ragwurzen mit 21 Arten am häufigsten vertreten, gefolgt von den Knabenkräutern mit 11 Arten. Mit 55 Arten kommen auf Cres die meisten Arten vor, auf der Halbinsel selbst ragen Podpeć, Valle, Vranja, Ćićarija und Pazin hervor, wo jeweils über 40 Arten nachgewiesen wurden. Dabei gibt es drei endemische Arten. Diese sind Ophrys istriensis, Ophrys zinsmeisteri und Serapias istriaca, einige weitere Arten kommen nur auf Istrien und in Dalmatien vor.
Eine Reihe endemischer Arten weist auch die Fauna auf, bedingt vor allem durch die über 2000 Höhlen. So kommt Niphargus echion, eine Art aus der Ordnung der Flohkrebse, nur hier vor, ebenso wie Thaumatoniscellus speluncae,[8] eine Asselart, aber auch Monolistra jalcici,[9] der Hundertfüßer Eupolybothrus obrovensis, die Höhlenkäfer Leptodirus hochenwartii oder Croatodirus bozicevici[10].
Hier lebt auch der nur auf Istrien und in Dalmatien vorkommende Grottenolm.[11]
Von den 38 Süßwasserfischarten auf Istrien sind zwölf Arten endemisch, vor allem im Mirna.[12] Dabei gilt die östliche Adria als hot spot der Biodiversität mit zahlreichen endemischen und bedrohten Arten. 2016 waren in Europa 571 Arten bekannt.
Klima
Istrien ist mit jährlich 2.380 Sonnenstunden klimatisch sehr günstig gelegen: Im Sommer wird es in der Regel nicht zu heiß, während die Winter mild sind. Der kälteste Monat ist statistisch der Februar mit durchschnittlich 6 °C und der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 24 °C.[13] Der Jahresdurchschnitt beträgt 14 °C.
Verkehr
Die wichtigsten Straßen sind die Autobahnen A8 und A9 des Istrischen Ypsilons. Die A9 verbindet Pula mit der slowenischen Grenze. Der Abzweig zur nach Osten verlaufenden A8 liegt bei Kanfanar. Daneben gibt es eine in der Nähe der Küste verlaufende Hauptstraße sowie ein verzweigtes Netz kleinerer Straßen.
Das Schienennetz stammt fast ausschließlich aus altösterreichischer Zeit. Die Hauptverbindung wurde 1876 als Istrianer Staatsbahn in Betrieb genommen und führt von Pula in Nordrichtung durch ganz Istrien bis zum Anschluss an das slowenische Eisenbahnnetz und nach Ljubljana. Von dort existieren Direktverbindungen nach Österreich und Deutschland.
Die 18 Kilometer kurze Schienenverbindung von Kozina nach Triest wurde 1960 aufgrund der Grenzziehung zwischen Italien und Jugoslawien stillgelegt, soll aber nach aktuellen Berichten möglicherweise wiederhergestellt werden. Derzeit befindet sich auf der ehemaligen Trasse ein Radweg. Von Triest Centrale zum Bahnhof nach Koper und zum Bahnhof nach Hrpelje-Kozina existieren Busverbindungen. Bis 1935 bestand auch die schmalspurige Verbindung Triest – Parenzo (heute Poreč), häufig auch Parenzana bezeichnet.
Eine Schienenverbindung zum eigentlichen kroatischen Eisenbahnnetz bestand zu keinem Zeitpunkt, wurde aber nach der Unabhängigkeit Kroatiens zeitweise erwogen.
Bei Pula, Rijeka (Kroatien) und Portorož (Slowenien) existieren internationale Flughäfen. Der Flughafen Rijeka wird seit dem Jahr 2005 unter anderem von so genannten Billigfluggesellschaften angeflogen. Der Flughafen Pula ist auch für Starts und Landungen der Boeing 747 (Jumbo-Jet) ausgelegt.
Geschichte
Paläolithikum
Die Existenz des Menschen im Gebiet von Istrien während des Paläolithikums ist durch Funde in der Romuald-Höhle im Limer-Kanal nachgewiesen. Die zweite Fundstätte ist Šandalja bei Pula, wo 12000 Jahre alte Überreste von Menschen gefunden wurden.
Neolithikum
Aus der Zeit um 6000 v. Chr. stammt die älteste, in den Höhlen auf den Inseln Cres, Lošinj und Krk gefundene Keramik, die sich durch ihre charakteristische Verzierung auszeichnet, die durch Eindrücken mit den Rändern einer Muschel oder von anderen Gegenständen ausgeführt wurde (Cardial- oder Impressokultur). Eine der ältesten Siedlungen Istriens dürfte Kargadur sein, das auf 5710 bis 5630 v. Chr. datiert wurde.[14] Eine weitere neolithische Siedlung fand sich bei Koper. Sie datiert aus dem 6. oder frühen 5. Jahrtausend v. Chr.[15] 2012 erwies ein Fund aus Lonche, einem Ortsteil von Koper, dass schon im Neolithikum Zahnfüllungen aus Bienenwachs hergestellt wurden. Er gilt als ältester Beleg für Zahnbehandlungen in Europa und wird auf 4500 v. Chr. datiert.[16]
Kupfer- und Bronzezeit
Wahrscheinlich lag der Übergang vom Neolithikum zur Kupferzeit nach 4200 v. Chr. und vor 3650 v. Chr. Bis 1999 waren an der östlichen Adria 25 Fundplätze mit kupferzeitlichen Zusammenhängen bekannt. Sie reichten von Istrien bis zur Bucht von Kotor. Javorika–Gromače auf der Insel Veliki Brijun vor dem Süden Istriens ist eine der wichtigsten kupferzeitlichen Fundstätten Kroatiens, auf Istrien selbst sind dies Pradišel (Kavran) und die Cingarela-Höhle (Momjan). Die nachfolgende Vučedol-Kultur (3000–2200 v. Chr.) umfasste ein Gebiet zwischen Slowenien, Kroatien, Bosnien, Nordserbien und Westungarn sowie der Südslowakei und Niederösterreich.
Dabei war die Halbinsel bis etwa 2000 v. Chr. dünn besiedelt, die wenigen Bewohner lebten in kleinen Weilern an der Küste oder im Hinterland, wo Zugang zu Wasser bestand. Danach wurde Istrien von einem Netz von Wohnplätzen überzogen, die bis dahin ungenutzten Hügel besiedelt. Dort entstanden die sogenannten Gradinen oder Castellieri, durch enorme Steinmauern gesicherte frühstädtische Plätze. Nachweisbar sind größere zentrale Orte, die von kleineren umgeben waren, Nebensiedlungen waren Hauptsiedlungen offenbar untergeordnet. Eine Art Landesausbau ließ die Eichenbestände drastisch zurückgehen, stattdessen entstanden ausgedehnte Felder auf Roterdeböden, umfangreiche Weidezonen und sogar Weinberge. Der rasche Anstieg der Bevölkerungsdichte und -zahl deutet auf eine starke Zuwanderung hin. Dabei lässt sich die Herkunft der Zuwanderer bisher nicht ausmachen. In jedem Falle geschah die Zuwanderung in einem Umfeld wachsender Handelsverdichtung, worauf die Nutzung von Brotlaibidolen hindeutet, die möglicherweise als eine Art Verzeichnis von Warenmengen zu deuten sind, und damit als eine sehr einfache Form schriftlicher Äußerung.[17] Monkodonja wurde zwischen 1800 und 1200 v. Chr. von einer Bevölkerung bewohnt, deren Kultur Einflüsse der mykenischen Kultur Griechenlands offenbart.
Etwa hundert dieser Dörfer bzw. Nekropolen sind bekannt. Zu ihnen zählt der Limski-Kanal im mittleren Westen Istriens, Jelarji bei Muggia, Monte Giove bei Prosecco (Triest) und San Polo unweit von Monfalcone. Das größte dürfte Nesactium 10 km nordöstlich von Pula gewesen sein.
Antike
In der Antike war die Halbinsel als Histria bekannt. Ihre Bewohner, die Histrier, werden von der Forschung entweder als mit den Venetern oder den Liburnern verwandt betrachtet. Die Römer lernten die Einwohner als verwegene Seeräuber kennen. Eine der bedeutendsten Städte in vorrömischer Zeit war Nesactium. Aus dieser Zeit sind die Überreste eines Tores und der Befestigung erhalten, dazu eine Nekropole mit über 250 Gräbern. Nesactium unterhielt Handelsbeziehungen bis nach Griechenland, mit den Etruskern und bis in den Alpenraum. Unter König Epulo verteidigten sie bis 177 v. Chr. die Stadt gegen die Römer, die Nesactium nach der Eroberung zerstören ließen.
Einen ersten Kriegszug nach Istrien hatten die Römer 221 v. Chr. unternommen, nachdem sie das benachbarte Venetien in ihr Reich eingegliedert hatten. Für die Zeit um 200 v. Chr. berichtet der römische Historiker Titus Livius von drei Städten (oppida) der Istrier, nämlich Nesactium, die im Süden der Halbinsel gelegene Hauptstadt, dazu Mutilla und Faveria. Zu erneuten Auseinandersetzungen der Römer mit den Histriern kam es, als erstere 181 v. Chr. die Kolonie Aquileia gründeten. Trotz intensiver Gegenwehr gelang es den Römern, Istrien bis 177 v. Chr. vollständig zu erobern.
Bis zur Zeit Cäsars gehörte Istrien zum römischen Illyricum, das noch nicht vollständig als Provinz organisiert war. Unter Augustus und Tiberius wurde Histria eine Region und bildete zusammen mit Venetia die sogenannte 10. Region Venetia et Histria. Alle freien Bewohner Histrias waren seitdem römische Bürger. Bedeutende bauliche Zeugnisse aus römischer Zeit haben sich in Pula (Augustus-Tempel (Pula), Amphitheater Pula) erhalten.
Christianisierung, frühe Slawen, Alpenromanen
Die frühe Christianisierung ist auf Istrien kaum aus Quellen belegbar. Im Jahr 380 wurde diese Religion zur Staatsreligion im gesamten Reich erhoben. Auf Istrien entstanden die Bistümer Pula und Poreč, im 6. Jahrhundert lässt sich die Verehrung des Maurus von Parenzo fassen. Dort hielt sich das romanische Element durchgängig.
Wie Dalmatien, so lag auch Istrien im Windschatten der Kriege, so dass sich die beiden Regionen einer späten Prosperität erfreuten. So hatte Salona vielleicht 60.000 Einwohner.[18] 552 zog ein oströmisches Heer unter Führung des Feldherrn Narses über Istrien nach Italien und wurde dabei von 5500 Langobarden begleitet. Die Langobarden kamen nach 568 im Norden hinzu. Während im Hinterland sich die Bevölkerung in Höhensiedlungen zurückzog, lässt sich an der Küste eine wachsende urbane Aktivität feststellen. Wesentlich für die weitere Entwicklung wurde die kirchliche Aufteilung des karantanischen Gebietes zwischen dem Erzbischof von Salzburg und dem Patriarchen von Aquileia, als deren Grenze 796 auf einer Bischofskonferenz die Drau festgesetzt wurde. Diese Regelung wurde 803 von Karl dem Großen bestätigt und blieb bis 1751 gültig.
Die einfallenden Slawen an der Ostgrenze oberhalb der Cicciaria verwüsteten Teile Istriens, vermochten es aber nicht einzunehmen und wurden von den Exarchen von Ravenna abgewehrt, vor allem während der Balkanfeldzüge des Maurikios durch Kallinikos im Jahr 599.
Auf Istrien siedelten die Alpenromanen wie auch im Friaul. Der weiteste westliche Vorstoß der schon im 6. Jahrhundert vorrückenden Slawen über die untere Donau war die Ostgrenze Istriens, die sog. Cicciaria. Die Slawen unternahmen Plünderungszüge zwischen den oströmischen Provinzen Pannonia und Dalmatia (wichtige Informationen hierzu liefert die Chronik von Monemvasia) und teilweise auf Istrien.
Der Küstensaum blieb in oströmischer Hand. Spätestens in den 630er Jahren kam es allerdings zu einer wachsenden Regionalisierung der Verwaltung in Form von Dukaten, wie etwa in Ligurien oder auf Istrien. Zunächst dürfte es sich bei den dortigen Tribunen um Amtsträger gehandelt haben, doch später wird es sich um einen Erbtitel gehandelt haben, den bestimmte Familien beanspruchten. Ursprünglich waren sie Kommandanten über je 300 bis 400 Mann. Entscheidend für ihren Aufstieg war, dass die oströmischen Staatsbeamten über ein regelmäßiges Geldeinkommen verfügten und dass sie von den Steuern befreit waren, im Gegensatz zu den alten Grundbesitzerfamilien. Infolge der kriegsbedingten wirtschaftlichen Schrumpfung konnten diese Beamten zunehmend als Landkäufer auftreten, die sowohl privaten als auch kirchlichen Besitz aufkauften. Zudem wurden die Militärbeamten mit zivilen Aufgaben betraut.
Eine wichtige Quelle für diese Zeit ist eine um 804, also schon in fränkischer Zeit entstandene Auflistung von Beschwerden, die die schlechte Gegenwart unter den Franken mit der Zeit davor vergleicht. Dieses Placitum von Risano (Rižana)[19] zeigt, trotz aller Schönfärberei der Vergangenheit, dass die Tribunen über dem populus standen; zudem verfügten sie - zumindest auf Istrien - über Freigelassene und weitere Hilfskräfte; sie wurden von der Kirche verpflegt und die Hälfte ihrer Steuern zahlte sie darüber hinaus. Darüber hinaus hatten sie Land verpachtet, Fischfang war eine wichtige Einnahmequelle, ebenso wie die Waldwirtschaft.
Teil des Frankenreichs (ab 788/91)
788, spätestens aber 791, unterwarf Pippin, Sohn Karls des Großen, Istrien dem Fränkischen Reich. 803 wurde die Halbinsel in die Mark Friaul eingegliedert.[20] 827 erhielt das Patriarchat Aquileia die Metropolitangewalt über Istrien und seine Bischofssitze. 828/829 wurde die Mark Friaul des ehemaligen langobardische Herzogtums, in vier Grafschaften unterteilt. Istrien bildete ab diesem Zeitpunkt mit der Grafschaft Friaul die Mark Aquileia.
Trpimir I. (845–864) war der Gründer der Trpimirović-Dynastie. Im Jahr 879 titulierte Papst Johannes VIII. das Gebiet des Fürsten Branimir als „regnum croatorum“, was die päpstliche Anerkennung eines Königreiches der Kroaten nahelegt. Die Kroaten wurden unter Trpimirs Herrschaft von Byzanz und von den Franken unabhängig. Von 864 bis 876 herrschte Fürst Domagoj, der von Johannes VIII. als „ruhmreicher Fürst der Slawen“ (gloriosus dux Sclavorum), und zugleich von den Venezianern als „der schlimmste Fürst aller Slawen“ (pessimus dux Sclavorum) bezeichnet wurde.
Im frühen 9. Jahrhundert kam es zu Angriffen der Araber und Berber, die im Mittelalter als Sarazenen bezeichnet wurden, bzw. muslimischer Flotten, auf die nördliche Adriaküste. Während die fliehende Bevölkerung im Landesinneren schnell slawisiert wurde, konnte sich besonders auf den Inseln und in den Küstenstädten die romanische Bevölkerung halten. Im Besitz der Seeküste, erbauten die dortigen Slawen Flotten, mit denen sie sowohl Seeraub als auch Handel trieben. 842 eroberten Sarazenen, die weit in die Adria vordrangen, auch Cres.[21] Sie setzten in der Seeschlacht vor der Insel Sansego (Susak, südöstlich von Pula) den Venezianern schwer zu und standen 875 vor Grado.
Hochmittelalter
Seit Ende des 9. Jahrhunderts begannen die Ungarn mit ihren weiträumigen Plünderungszügen. Erst der Sieg König Ottos I. in der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg im Jahr 955 beendete diese Kriegszüge. Die Ungarn etablierten sich nun in der Pannonischen Tiefebene und trennten somit die Wohngebiete der Südslawen von denen der West- und Ostslawen. Zugleich begann ihre Christianisierung und ihre Expansion Richtung Süden und Südosten, und damit auch gegen Kroatien, das sie schließlich durch ein dynastisches Bündnis erwarben. Damit wurden sie zu Erben der Ansprüche Kroatiens in Dalmatien, aber auch auf Istrien, wo die Küstenstädte und das Hinterland endgültig verschiedene Wege gingen.
Otto I. vergab die Mark Aquileia (zusammen mit der Mark Verona) ab 952 an Bayern; ab 976 kam die Mark Aquileia an Kärnten. 1040 wurde Istrien von Heinrich III. in eine eigene, von Friaul abgesonderte Markgrafschaft des Heiligen Römischen Reiches umgewandelt.
Mit dieser Markgrafschaft, die auch unter dem Namen Meranien bekannt war, wurden von 1040 bis 1208 nacheinander verschiedene Adelsgeschlechter belehnt, so ab 1090 die Spanheimer und zuletzt ab 1170 die Grafen von Andechs, genannt Andechs-Meranien. Der erste von ihnen war Graf Berthold V., der auch Titularherzog von Dalmatien (Merania, Meran) war. Ihm folgte 1188 sein Sohn Berthold VI. und diesem 1204 sein vierter Sohn, Markgraf Heinrich von Istrien. Letzterem wurde 1208/09 die Teilnahme an der Ermordung König Philipps in die Schuhe geschoben, er verlor u. a. die Markgrafschaft und musste zeitweise ins Exil gehen.
Der spätere Kaiser Otto IV. übergab die Mark 1208 Herzog Ludwig von Bayern. Dieser trat sie dem Patriarchen von Aquileia, Wolfger von Erla, ab, der darauf Anspruch erhob.
Da die Andechs-Meranier praktisch nie auf Istrien residierten, bildeten sich dort relativ selbstständige Besitzkomplexe des Patriarchats Aquileia, der örtlichen Bischöfe, aber auch venezianischer Klöster, der ravennatischen Bischofskirche Sant'Apollinare, der Dynastie von Duino (bei Triest) und der Grafen von Görz heraus.
Zusätzlich versuchte Venedig, zunächst erfolgreich, die Herrschaft über die Küstenstädte zu erringen. Dabei war Ragusa 1171 von Venezianern erobert worden, nachdem der byzantinische Kaiser seine Händler hatte verhaften und sie schließlich aus Konstantinopel hinauswerfen lassen. Doch als sich 1195 Pula erhob, drohte das kleine venezianische Adriareich zusammenzubrechen. Dies änderte erst der Vierte Kreuzzug, der zunächst Dalmatien an die Lagunenstadt brachte.
Venedigs Einfluss wurde jedoch in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch die Patriarchen von Aquileia wieder zurückgedrängt, wenn ihr Einfluss auf den Inseln südlich von Istrien und auf der Halbinsel selbst groß blieb.
In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts jedoch, als das Römisch-deutsche Reich nach dem Ende der Staufer-Dynastie geschwächt war, konnte Venedig zu Lasten des Patriarchats wieder an Einfluss gewinnen. Parallel dazu bauten die Grafen von Görz ihren Einfluss im Inneren der Halbinsel aus – ebenfalls auf Kosten Aquileias.
Im Frieden von Treviso 1291 erhielten dann endgültig die Republik Venedig die Hoheit über die Küste von Koper (Capodistra) bis Rovinj (Rovigno) und die Grafen von Görz über die Karstgebiete im Inneren. Pola, das sich unabhängig gemacht hatte, kam erst 1331 unter venezianische Herrschaft.
Triest konnte sich noch länger unabhängig halten; es unterstellte sich 1382 der Schutzherrschaft der Habsburger. An diese neuen Herren waren 1374 durch Erbvertrag auch die von den Grafen von Görz ab ca. 1200 erlangten Gebiete im Landesinneren (Grafschaft Mitterburg) gefallen. Aus dieser Zeit befinden sich auf Istrien noch einige Burgen und Ortschaften deutscher Herkunft, z. B. Schloss Mahrenfels (heute Lupoglav - Lupogliano), Schloss Walderstein (heute Racice - Racizze), Burg Waxenstein (heute Kožljak - Cosliacco) und Burg Schoemberg (heute Šumber - Casali Sumberesi).
Venetianisch und Habsburgisch
Das venezianische Istrien, das hauptsächlich die Küstengebiete umfasste, blieb vierhundert Jahre unter venezianischer Herrschaft. Aus dieser Zeit stammt auch das deutlich erkennbare venezianische Flair der Küstenstädte Istriens. Venezianisch-Istrien umfasste unter anderem Monfalcone, Grado, Capo d'Istria (Koper), Pula (Pola), Poreč (Parenzo), Rovinj (Rovigno), Umag (Umago), Labin (Albona) und andere wichtige venezianische Städte im Inneren wie Montona (Motovun), Pinguente (Buzet) und Sanvincenti (Svetvincenat).
Zeit der Koalitionskriege
Nach dem Frieden von Campo Formio 1797 besetzte Österreich das Land. Als es aber 1805 im Frieden zu Pressburg auf sämtliche „venezianischen Besitzungen“ Verzicht geleistet hatte, musste es auch Istrien an Frankreich abtreten. Istrien wurde dem Königreich Italien zugeschlagen. Man bildete daraus und aus einigen anderen Gebieten das Département Istrien (2.900 km² mit 82.300 Einwohnern, Hauptstadt Koper/Capo d'Istria). 1808 ernannte Napoleon I. den Marschall Jean-Baptiste Bessières zum „Herzog von Istrien“.
Später wurde Istrien von Napoleon mit den Illyrischen Provinzen vereinigt. Napoleon entriss die Bezeichnung „Illyrien“, die für kroatische und slowenische Gebiete verwendet wurde, der Vergessenheit, indem er von 1805 beziehungsweise 1809 bis 1813 die „Provinces Illyriennes“ errichtete. Nach seinem Dekret von 1811 standen zum ersten Mal slowenische und kroatische Gebiete wie Krain, Kärnten, Istrien, Zivilkroatien, Dalmatien, Dubrovnik und die Militärgrenze unter einer Verwaltung. Der französische Marschall Auguste Frédéric Louis Viesse de Marmont setzte sich für die Einführung der Volkssprache, die er „Illyrisch“ nannte, in den öffentlichen Dienst ein.
1813 wurden die beiden Gebiete von den Österreichern zurückerobert. Ab 1815 bildete Istrien wieder einen Teil der österreichischen Monarchie, und kam zum Königreich Illyrien.
Kaisertum Österreich und Österreich-Ungarn
1849 wurde die Verwaltungseinheit Königreich Illyrien aufgelöst. Istrien bildete nun mit Triest und seinem Umland sowie mit Görz und Gradisca das Kronland Österreichisches Küstenland (Litorale) mit einem k.k. Statthalter in Triest.
Mit der Reichsverfassung von 1861 erlangten die drei Bestandteile des Küstenlandes ihre Eigenschaft als eigenständige Kronländer mit Landtag, Landesausschuss und vom Kaiser bestelltem Landeshauptmann[22], doch blieben der gemeinsame k.k. Statthalter für das österreichisch-illirische Küstenland in Triest und das gemeinsame Landesgesetzblatt[23] (nicht gemeinsame Gesetze, nur gemeinsame Veröffentlichung) bis 1918 erhalten.
Die istrische Selbstverwaltung besorgten nun der Landtag und der Landesausschuss mit Sitz in Poreč / Parenzo. Durch auf Männer beschränktes Zensuswahlrecht und eine die Gemeinden der Westküste begünstigende Wahlkreiseinteilung erlangten bei den Wahlen italienischsprachige Istrianer, wenn auch verteilt auf verschiedene Listen, bis 1918 die Mehrheit der Abgeordneten.[24] Dementsprechend wurden in der Monarchie die Ortsnamen in Istrien amtlich stets in ihrer italienischen Version genannt. Nach der Volkszählung 1846 hatte die Markgrafschaft Istrien 228.035 Einwohner, darunter 134.445 Kroaten (59 %), 60.000 Italiener (26 %) und 31.995 Slowenen (14 %). Die Zahlen dieser Erhebung sind im Detail jedoch ungenau. Sie dienten als Grundlage für die Ethnographische Karte der oesterreichischen Monarchie von Karl Freiherr von Czoernig (1855). In Pola (Pula) befand sich seit 1867 der Hauptkriegshafen der k.u.k. Kriegsmarine. Das Kronland, das auch die Inseln des Quarnero, der Kvarner-Bucht, umfasste, hatte im Jahr 1900 eine Fläche von 4.955 km² mit 345.000 Einwohnern.
Verwaltungsgliederung der Markgrafschaft Istrien (1868–1918)
- Bezirke
- Gerichtsbezirke
Nach der Volkszählung von 1910 hatte das österreichische Istrien 386.463 Einwohner, darunter 168.184 kroatischsprachige (43 %), 147.417 italienischsprachige (38 %), 55.134 slowenischsprachige (14 %) 12.735 deutschsprachige (3,3 %) und 2.993 andere (0,76 %). Das österreichische Istrien schloss allerdings Liburnien und den Karst mit ein, wo es eine slawische Mehrheit gab. Diese Regionen gehören jedoch nicht zum heutigen Istrien. Insofern ist diese Statistik nicht mit späteren vergleichbar. Sie wird auch als teilweise manipuliert eingeschätzt.[25]
Teil Italiens
Im Londoner Vertrag vom 26. April 1915 wurden Italien territoriale Versprechungen unter anderem bezüglich Istrien gemacht, um es zum Kriegseintritt an der Seite der Alliierten zu bewegen. Die Mehrheit der Einwohner Istriens wie auch Triests waren Italiener. Für die Geschichte Istriens spielte der Vertrag insofern eine wichtige Rolle, als sich in den Friedensverhandlungen die irredentistische Diplomatie im Kreise der Großen Vier immer wieder und zunehmend hartnäckiger auf diesen Vertrag berief, um Italiens Gebietsansprüche durchzusetzen. Dem Londoner Vertrag zufolge sollten neben Görz und Gradisca auch Istrien mit Triest und die dalmatinischen Inseln Italien zufallen.
Durch den Vertrag von Saint-Germain 1919 nach dem Ersten Weltkrieg kam ganz Istrien als Teil der Region Julisch Venetien zu Italien. Der Grenzvertrag von Rapallo 1920 bestätigte dies auch bilateral zwischen Italien und dem neu gegründeten Staat Jugoslawien. Somit entstand innerhalb der Grenzen des Königreiches Italien eine beträchtliche slawische Minderheit von Slowenen und Kroaten.
Am 2. März 1921 traten die Bergarbeiter von Labin wegen schlechter Arbeitsbedingungen in den Ausstand. Nach 36 Tagen wurde dieser gewaltsam beendet und die verantwortlichen Führer bestraft. Diese Episode ging als Republik Labin (Labinska Republika) in die Geschichtsschreibung ein.
Zweiter Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkrieges kämpften italienische zusammen mit den kroatischen und slowenischen Partisanen gegen den italienischen Faschismus. Nach dem Frontwechsel Italiens auf die Seite der Alliierten im Jahre 1943 übernahmen zunächst die Partisanen die Kontrolle, jedoch wurde Istrien zusammen mit den benachbarten Gebieten unmittelbar danach von der deutschen Wehrmacht besetzt. Istrien wurde als Operationszone Adriatisches Küstenland unter deutsche Besatzungsherrschaft gestellt, die bis zum Frühjahr 1945 andauerte.
Danach errangen jugoslawische Partisanenverbände wieder die Kontrolle und es kam wie schon 1943 zu Vergeltungsmaßnahmen und Massakern an der italienischen Zivilbevölkerung: Zwischen 5.000 und 21.000 Menschen fielen den Foibe-Massakern zum Opfer.
Zwischen 200.000 und 350.000 italienisch-venezianische Istrianer verließen als Vertriebene/Optanten (Esuli) nach 1945 Istrien im Zuge der Repression durch das Tito-Regime. Diese Repression und Vertreibung führte faktisch zur Auslöschung der alten venezianisch-istrischen Kultur der italienischsprachigen Volksgruppe.
Freies Territorium Triest
Bei der Gründung des zweiten Jugoslawien 1945 kam der Hauptteil an die Teilrepublik Kroatien, der nordwestliche Teil Istriens gehörte zunächst zum Territorium des Freien Territoriums Triest. Als 1954 das Gebiet des Freien Territoriums zwischen Jugoslawien und Italien aufgeteilt wurde, wurde der jugoslawische Anteil seinerseits unter den Teilrepubliken Slowenien und Kroatien aufgeteilt. Zahlreiche italienische Optanten (nach jugoslawisch/kroatischer Lesart) bzw. Esuli (dt. „Exilierte“ oder „Verbannte“) siedelten nach der Entstehung der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien und in der Folge von grausamen Vergeltungsmaßnahmen nach Italien über. Aufgrund von ethnischer Benachteiligung und im Zuge von systematischen Morden, Deportationen und Vertreibung (siehe auch: AVNOJ-Beschlüsse und Foibe-Massaker) kam es zur Abwanderung von 90 % der italienischen Bevölkerung Istriens. Das Gebiet um die Städte Capodistria und Portorose kam zu Slowenien, das weiter südlich gelegene Gebiet von Parenzo bis Pola zu Kroatien. Die Grenze zwischen Italien und Jugoslawien wurde 1975 im Vertrag von Osimo endgültig vertraglich festgelegt. Durch das gleichzeitig abgeschlossene Abkommen zum Schutz der Minderheiten beiderseits der Grenze wurden auf jugoslawischem (beziehungsweise heute in Rechtsnachfolge kroatischem und slowenischem) Gebiet die Rechte der italienischen Minderheit garantiert. Zweisprachige Ortsschilder und Straßenbezeichnungen kennzeichnen heute Istrien im slowenischen und kroatischen Teil, während sich ebenfalls zweisprachige Wegweiser in und um Triest finden.
Die Frage der entschädigungslosen Enteignung des Haus- und Grundbesitzes der früheren italienischen Bevölkerung in rund 1.000 istrianischen Dörfern und Städten des heutigen Slowenien und Kroatien durch das kommunistische Tito-Regime ist bis dato ungelöst.
Zerfall Jugoslawiens (1991–1995), Kroatien und Slowenien, Massentourismus
Im Gegensatz zur Grenze zu Italien war die Grenze zwischen den Teilrepubliken Kroatien und Slowenien im Nordwesten Istriens zu jugoslawischer Zeit an einigen wenigen Stellen relativ ungenau festgelegt. Nach der Unabhängigkeit der beiden Staaten 1991/92 kam es zu einer bis heute nicht endgültig beigelegten Kontroverse zwischen den beiden Staaten um den exakten Grenzverlauf an einigen wenigen Stellen, vor allem um die Seegrenze im Golf von Triest. Die Verhandlungen laufen gegenwärtig noch (siehe: Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens). Istrien, das von den blutigen Kriegsereignissen nicht direkt betroffen war, nahm in den Kriegsjahren (1991–1995) Zehntausende Landsleute aus Slawonien, Dalmatien und der Lika in Hotels und Campingplätzen auf.
Bereits 1979 bis 1981 war mit der Verbindungsstraße nach Fiume (A 8) eine der Voraussetzungen geschaffen worden, Istrien wirtschaftlich stärker an Rijeka zu binden. 1988 bis 1991 wurde die Straßenverbindung Pazin–Kanfanar–Medaki fertiggestellt. Erst nach dem Bürgerkrieg wurden die anderen beiden Straßen, die zum Y gehörten, fertiggestellt, nämlich die von Dragogna nach Pula und die von Canfanaro nach Pisino und Mattuglie. Diese verbanden die wichtigsten touristischen Zentren (A 9). Ende der 2010er Jahre zählte man 4 Millionen Touristen. Vernachlässigt wurde während dieser Zeit das Eisenbahnnetz. Dabei droht, wie in anderen Gebieten des Massentourismus, die ursprünglich anziehende Struktur, Urbanität und Mentalität verdrängt zu werden, ebenso wie die weniger zahlungskräftigen Bewohner, die von den neuen ökonomischen Möglichkeiten vielfach nur als kleine Vermieter oder Kräfte in der Gastronomie und Hotellerie profitieren können.[26]
Kultur, Bildung, Sehenswürdigkeiten
Hochschulen
2003 wurde in Koper die Universität Primorska mit Standorten in Koper, Izola (Gesundheitswesen) und Portorož (Tourismus) gegründet. Sie unterhält fünf Bibliotheksstandorte. An der Universität waren im Jahr 2021 knapp 6000 Studenten eingeschrieben. An wissenschaftlichem Personal waren 467 Akademiker beschäftigt, davon 230 Männer und 237 Frauen.[27]
Die Universität von Pula, die Juraj Dobrila Universität Pula, wurde 2006 gegründet. Sie ist die jüngste Universität Kroatiens.
Schule und Sprachen
In beiden Staaten findet ein zweisprachiger Schulunterricht statt. Ebenso findet sich in Straßen- und Ortsbezeichnungen kroatisch-italienisch (z. B. kroat. Pula / ital. Pola) oder slowenisch-italienisch (z. B. slow. Koper / ital. Capodistria) wieder.
In den staatlichen Schulen mit Italienisch im Unterricht waren im Schuljahr 2015/2016 genau 3.388 Schüler im kroatischen und 1.259 im slovenischen Teil Istriens registriert.[28] 2019/2020 hatte sich die Zahl für Kroatien nicht verändert, während sie in Slovenien auf 1.295 angestiegen war. Die Zahl der Schulen mit Italienisch als Unterrichtssprache lag bei 26 in Kroatien und bei 9 in Slovenien.[29]
Archive, Bibliotheken, Museen
In Rovigno entstand 1968 ein Zentrum für historische Forschung (Centro di ricerche storiche di Rovigno), das eine Bibliothek von rund 100.000 Medien aufweist. Ihr Schwerpunkt liegt auf den Themen Widerstandsbewegung, Geschichte der Arbeiterbewegung, Ethnographie und Dialektologie, Menschenrechte und Umweltschutz. In Piran wurde 2001 die Società Studi Storici e Geografici gegründet, die sich historischen Themen und der Geographie widmet.
Das bedeutendste archäologische Museum ist das 1902 gegründete Arheološki muzej Istre (Archäologisches Museum Istriens) in Pula.[30] Dort befindet sich auch das Historische und Maritime Museum Istriens sowie das Museum zeitgenössische Kunst Istriens.
In Pazin entstand das Etnographische Museum Istriens, ebenso wie ein Museum im Gedenken an Juraj Dobrila (1812–1882), den Bischof und Verfechter der Rechte der Slowenen und Kroaten, dem zu Ehren die Universität von Pula Sveučilište Jurja Dobrile u Puli genannt wurde, die 2006 gegründete Juraj Dobrila Universität Pula.
Stadtmuseen bestehen darüber hinaus in Rovinj und Umag.
Materielles Kulturerbe
Das Landesinnere Istriens ist reich an bemerkenswerten Baudenkmälern. Oft sind es kleine, unscheinbare Kirchen, die mit meist gut erhaltenen Fresken beeindrucken. Am bekanntesten ist das Marienkirchlein von Beram mit einem grandiosen Totentanzzyklus. In den Feldern findet man vereinzelt sehr alte Kažuns – Schutzhütten aus Stein, die in früheren Zeiten die Bauern und Hirten gebaut haben.
Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung im kroatischen Teil Istriens
Der kroatische und größere Teil Istriens (89 % der Halbinsel) gehört zur Gespanschaft Istrien. Der Hauptverwaltungssitz ist Pazin-Pisino-Mitterburg. Der wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt ist allerdings Pula/Pola (57.053 Einwohner, 2012). Etwa 76 % der Einwohner, in der Gespanschaft Istrien, sind Kroaten. Die Gespanschaft Istrien ist in 10 Städte und 31 Gemeinden gegliedert und grenzt an die kroatische Gespanschaft Primorje-Gorski kotar (Kvarner/Rijeka) sowie an das Nachbarland Slowenien. Sie hat eine Fläche von 2.813 km² und ist damit eine der größeren 21 kroatischen Gespanschaften.
Zusammensetzung der Bevölkerung im kroatischen Teil Istriens nach Nationalitäten laut Volkszählung von 2001:[31]
Ethnie | Anzahl | Prozent |
---|---|---|
Kroaten | 148.328 | 71,88 % |
Italiener | 14.284 | % | 6,92
Serben | 6.613 | % | 3,20
Bosniaken | 3.077 | % | 1,49
Albaner | 2.032 | % | 0,98
Slowenen | 2.020 | % | 0,98
Deklaration im Sinne einer regionalen Zugehörigkeit* | 8.865 | % | 4,30
Bei den regional Deklarierten handelt es sich nicht um eine Nationalität im rechtlichen Sinne, sondern eine regionale Bevölkerungszugehörigkeit.
Gemeinde | ital. Name | Staat | Einw. | Italo-phon | Slawo-phon |
---|---|---|---|---|---|
Labin | Albona | Kroatien | 12.426 | % | 3,0992,62 % |
Buje | Buie d'Istria | Kroatien | 5.340 | 39,66 % | 53,76 % |
Novigrad | Cittanova d'Istria | Kroatien | 4.002 | 15,32 % | 77,59 % |
Vodnjan | Dignano | Kroatien | 5.651 | 19,93 % | 73,16 % |
Poreč | Parenzo | Kroatien | 17.460 | % | 6,4287,12 % |
Buzet | Pinguente | Kroatien | 6.059 | % | 0,8796,63 % |
Pazin | Pisino | Kroatien | 9.227 | % | 1,2197,56 % |
Pula | Pola | Kroatien | 58.594 | % | 4,8788,38 % |
Rovinj | Rovigno | Kroatien | 14.234 | 10,81 % | 81,85 % |
Umag | Umago | Kroatien | 12.901 | 20,70 % | 72,87 % |
Bale | Valle | Kroatien | 1.047 | 22,54 % | 75,36 % |
Barban | Barbana d'Istria | Kroatien | 2.802 | % | 0,3999,21 % |
Brtonigla | Verteneglio | Kroatien | 1.579 | 41,29 % | 52,83 % |
Cerovlje | Cerreto | Kroatien | 1.745 | % | 0,4699,31 % |
Fažana | Fasana | Kroatien | 3.050 | % | 4,6690,75 % |
Gračišće | Gallignana | Kroatien | 1.433 | % | 0,2899,16 % |
Grožnjan | Grisignana | Kroatien | 785 | 66,11 % | 29,17 % |
Kanfanar | Canfanaro | Kroatien | 1.457 | % | 1,5196,23 % |
Karojba | Caroiba del Subiente | Kroatien | 1.489 | % | 0,9497,99 % |
Kaštelir-Labinci | Castellier Santa Domenica | Kroatien | 1.334 | % | 7,8088,23 % |
Kršan | Chersano | Kroatien | 3.264 | % | 0,4094,49 % |
Lanišće | Lanischie | Kroatien | 398 | n.p . | 98,99 % |
Ližnjan | Lisignano | Kroatien | 2.945 | % | 8,0588,29 % |
Lupoglav | Lupogliano | Kroatien | 929 | % | 0,3298,82 % |
Marčana | Marzana | Kroatien | 3.903 | % | 0,7497,72 % |
Medulin | Medolino | Kroatien | 6.004 | % | 3,0589,77 % |
Motovun | Montona | Kroatien | 983 | 15,46 % | 81,28 % |
Oprtalj | Portole d'Istria | Kroatien | 981 | 32,11 % | 65,04 % |
Pićan | Pedena | Kroatien | 1.997 | % | 0,9598,05 % |
Raša | Arsia | Kroatien | 3.535 | % | 2,6394,29 % |
Sveta Nedelja | Santa Domenica d'Albona | Kroatien | 2.909 | % | 1,5197,32 % |
Sveti Lovreč | San Lorenzo del Pasenatico | Kroatien | 1.408 | % | 1,4996,38 % |
Sveti Petar u Šumi | San Pietro in Selve | Kroatien | 1.011 | % | 0,3099,21 % |
Svetvinčenat | Sanvincenti | Kroatien | 2.218 | % | 1,1797,16 % |
Tinjan | Antignana | Kroatien | 1.770 | % | 0,7998,59 % |
Višnjan | Visignano | Kroatien | 2.187 | % | 8,7889,44 % |
Vižinada | Visinada | Kroatien | 1.137 | % | 8,3690,59 % |
Vrsar | Orsera | Kroatien | 2.703 | % | 2,9690,75 % |
Žminj | Gimino | Kroatien | 3.447 | % | 1,2897,80 % |
Koper | Capodistria | Slowenien | 47.539 | % | 2,20n.p. |
Izola | Isola | Slowenien | 14.549 | % | 4,30n.p. |
Piran | Pirano | Slowenien | 16.758 | % | 7,00n.p. |
Lovran | Laurana | Kroatien | 3.987 | % | 1,7192,65 % |
Mošćenička Draga | Draga di Moscenica | Kroatien | 1.641 | % | 0,9195,67 % |
Opatija | Abbazia | Kroatien | 12.719 | % | 4,6493,81 % |
Slowenischer Teil Istriens
Die slowenische Adriaküste misst von der italienischen Grenze Ankaran bis zur kroatischen Grenze im Dragonja-Tal 46 km. Dieser Teil unterliegt heute der Region Primorska im slowenischen Küstenland. Wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ist Koper (50.000 Einwohner), etwa 20 km südlich von Triest (slow./kroat. Trst) in Italien.
Quellen
- Pietro Kandler: Codice diplomatico istriano, 5 Bände, Triest 1862–1865 (umfasst die Jahre 50–1194, 1200–1299, 1300–1399, 1400–1499 und 1500–1526) (Link zu Digitalisaten)
- Nicolò Manzuoli: Nova descrittione della provincia dell’Istria di Nicolo Manzvoli Dottor di Legge. Con la vita delli santi, et sante di detta Prouincia, Giorgio Bizzardo, Venedig 1611 (enthält neben Heiligenviten eine Landesbeschreibung nebst historischem Überblick, bis S. 78). (Digitalisat)
Literatur
Flora und Fauna
- Walter K. Rottensteiner: Exkursionsflora für Istrien. Verlag des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten, Klagenfurt 2014. ISBN 978-3-85328-067-6
Archäologie, Geschichte
- Hans-Dieter Kaspar, Elke Kaspar: Istrien. Eine archäologische Entdeckungsreise, Korient, Schonungen 2005. ISBN 3-925696-18-0
- Peter Štih: Istria at the onset of the Frankish Rule, or the impact of global politics on regional and local conditions, in: Mladen Ančić, Jonathan Shepard, Trpimir Vedriš (Hrsg.): The Middle Ages between the Eastern Alps and the Northern Adriatic. Select Papers on Slovene Historiography and Medieval History, Brill, 2010, S. 212–229.
- Peter Štih: Imperial politics and its regional consequences. Istria between Byzantium and the Franks 788–812, in: Mladen Ančić, Jonathan Shepard, Trpimir Vedriš (Hrsg.): Imperial Spheres and the Adriatic. Byzantium, the Carolingians and the Treaty of Aachen (812), Routledge, 2018, S. 57–72. (academia.edu)
- Slaven Bertoša: La peste in lstria nel Medio Evo e nell'Età Moderna, in: Atti XXXVTI (2007) 121–159 (Überblickswerk, S. 140–153 zu Istrien). (online)[32]
Wirtschaft, Verkehr
- Harald Waitzbauer: Durch Istrien: mit der Istrianischen Staatsbahn durch die k.u.k. Adria-Provinz, Salzburg 1989. ISBN 3-7013-0757-1
Weblinks
Einzelnachweise
- Istra (County, Croatia) - Population Statistics, Charts, Map and Location. City Population, abgerufen am 16. Februar 2022 (amerikanisches Englisch).
- Istroveneto iscritto nel Registro del patrimonio culturale immateriale della Croazia, Website der UI, der Unione Italiana / Talijanska Unija / Italiajanska Unija.
- Roman Ozimec: Importance of biospeleological research for protection of cave fauna and their habitats - example based on the project karst underground protection on the Istrian peninsula, in: Mitja Prelovšek, Nadja Zupan Hajna (Hrsg.): Pressures and Protection of the Underground Karst. Cases from Slovenia and Croatia, Postojna 2011, S. 160–168, hier: S. 160.
- G. Steinmann, O. Wilckens (Hrsg.): Handbuch der Regionalen Geologie. Balkanhalbinsel. Die Küstenländer Österreich-Ungarns, Heidelberg (Winters Universitätsbuchhandlung) 1914.
- So etwa Guido Stache: Geologisches Landschaftsbild des istrischen Küstenlandes, Wien 1864.
- Walter K. Rottensteiner: Exkursionsflora für Istrien, Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, 2014.
- Amelio Pezzetta: Le Orchidaceae dell'Isria e dell'Arcipelago di Cherso-Lussino, in: Atti del Museo Civico di Storia Naturale di Trieste 59 (2018) 27–76, hier: S. 57 (online, PDF).
- Ivo M. Karaman, Jana Bedek, Mladen Horvatović: Thaumatoniscellus speluncae n. sp. (Isopoda: Oniscidea: Trichoniscidae), a new troglobitic oniscid species from Croatia, in: Zootaxa 2158,1 (2009) 57–64.
- Simona Prevorčnik, Rudi Verovnik, Maja Zagmajster, Boris Sket: Biogeography and phylogenetic relations within the Dinaric subgenus Monolistra (Microlistra) (Crustacea: Isopoda: Sphaeromatidae), with a description of two new species, in: Zoological Journal of the Linnean Society 159 (2010) 1–21
- Achille Casale: Croatodirus (nov. gen.) bozicevici n. sp., novi neobični leptodirski tvrdokrilac iz Hrvatske (Coleoptera, Cholevidae), Januar 2000.
- Roman Ozimec: Importance of biospeleological research for protection of cave fauna and their habitats - example based on the project karst underground protection on the Istrian peninsula, in: Mitja Prelovšek, Nadja Zupan Hajna (Hrsg.): Pressures and Protection of the Underground Karst. Cases from Slovenia and Croatia, Postojna 2011, S. 160–168, hier: S. 160.
- Perica Mustafić, Milorad Markovčić: Biodiversity status of and Threats to Freshwater Fish of Croatia and Eastern Adriatic Countries, in: Panagiotis Berillis (Hrsg.): Trends in Fisheries and Aquatic Animal Health, Bentham Sciences, 2017, S. 23–41, hier: S. 35.
- Klimatabelle von istrien-virtuell.de
- Darko Komšo: Kargadur – eine Siedlung aus dem frühen- und mittleren Neolithikum Istriens, in: Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte 27 (2006) 111–118.
- Oto Luthar: The Land Between. A History of Slovenia, Peter Lang, 2008, S. 17.
- Federico Bernardini, Claudio Tuniz, Alfredo Coppa, Lucia Mancini, Diego Dreossi, Diane Eichert, Gianluca Turco, Matteo Biasotto, Filippo Terrasi, Nicola De Cesare, Quan Hua, Vladimir Levchenko: Beeswax as Dental Filling on a Neolithic Human Tooth, in: PLOS ONE, 9. September 2012.
- Siegmar von Schnurbein (Hrsg.): Atlas der Vorgeschichte. Europa von den ersten Menschen bis Christi Geburt, Theiss, Stuttgart 2009, 2., verbesserte Aufl., Theiss, Stuttgart 2010, S. 123–125.
- Friedrich Anders: Flavius Ricimer: Macht und Ohnmacht des weströmischen Heermeisters in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts, Peter Lang, 2010, S. 467.
- Alamari Petranovic, Anneliese Margetic: Il Placito del Risano, in: Atti del Centro di ricerche storiche di Rovino 14 (1983-84) 55–75.
- Peter Štih: Istria at the onset of the Frankish Rule, or the impact of global politics on regional and local conditions, in: Mladen Ančić, Jonathan Shepard, Trpimir Vedriš (Hrsg.): The Middle Ages between the Eastern Alps and the Northern Adriatic. Select Papers on Slovene Historiography and Medieval History, Brill, 2010, S. 212.
- Robert Stallaerts: Historical Dictionary of Croatia, Scarecrow Press, 2010, S. 56.
- Landesordnung und Landtagswahlordnung, Beilage II i zur Reichsverfassung 1861, RGBl. Nr. 20 / 1861 (= S. 69, Beilage: S. 198)
- Historische Rechtstexte auf der Website der Österreichischen Nationalbibliothek
- Frank Wiggermann: K.u.k. Kriegsmarine und Politik: ein Beitrag zur Geschichte der italienischen Nationalbewegung in Istrien, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004 (Studien zur Geschichte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Bd. 28), zugl.: Westfälische Wilhelms-Universität, Dissertation, Münster in Westfalen 2000, ISBN 3-7001-3209-3
- siehe z. B. http://othes.univie.ac.at/43658/1/45756.pdf und https://core.ac.uk/download/pdf/11590244.pdf
- Leonardo Barattin: L'ipsilon istriana. Dal passo lento al turboturismo, in: Giovanni Mometto, Luciano Pezzolo, Luca Rossetto (Hrsg.): Un amabile banchetto. Scritti per Claudio Povolo, 2018, S. 1–15 (academia.edu).
- University of Primorska in numbers - Academic year 2021/2022.
- Presentazione della CNI, Website der UI, der Unione Italiana / Talijanska Unija / Italiajanska Unija.
- Maurizio Tremul: La comunità nazionale italiana in Croazia e Slovenia, 2019.
- Kroatische Sprachversion des Museums, englische und italienische Version.
- Zensus 2001, Staatliches Statistikamt Kroatiens, dzs.hr
- Bertoša verfasste damit die erste Arbeit zur Pest auf Istrien seit Bernardo Schiavuzzi: Le epidemie di peste bubbonica in Istria, in: Atti e Memorie della Società Istriana di Archeologia e Storia Patria, Parenzo, Bd. IV (1888) 423–447, der überhaupt die erste Arbeit zum Thema verfasste.