Freistaat Sachsen-Altenburg
Der Freistaat Sachsen-Altenburg war ein Freistaat im (heutigen) östlichen Thüringen, der von 1918, der Abdankung des Herzogs von Sachsen-Altenburg, bis 1920, zur Gründung des Landes Thüringen, bestand. In seinem Flächenzuschnitt war er mit dem Herzogtum Sachsen-Altenburg identisch.
Wappen | Flagge |
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Das bisherige kleine sachsen-altenburgische Wappen (das sogenannte sächsische Rautekranzwappen) | Weiß-Grün (Artikel 1 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung der Verfassung vom 27. März 1919) |
Lage im Deutschen Reich | |
Entstanden aus | Fürstentum Sachsen-Altenburg |
Aufgegangen in | Land Thüringen |
Daten aus dem Jahr 1919 | |
Landeshauptstadt | Altenburg |
Regierungsform | Republik |
Bestehen | 1918–1920 |
Fläche | 1.323 km² |
Einwohner | 209.904 Einwohner |
Bevölkerungsdichte | 159 Ew./km² |
Religionen | 96,2 % Ev. 3,4 % Röm.-Kath. 0,5 % Sonstige |
Reichsrat | 1 Stimme |
Kfz-Kennzeichen | SA |
Verwaltung | 1 Stadtkreis und 3 Verwaltungsbezirke |
Karte | |
Geschichte
Nach der Abdankung des Herzoges Ernst II. am 13. November 1918 wurde der Freistaat Sachsen-Altenburg gegründet. Die Residenzstadt Altenburg wurde daraufhin zur Landeshauptstadt des neuen Freistaates. Leitender Staatsminister der Übergangsregierung wurde Wilhelm Tell. Nach der Landtagswahl, die am 26. Januar 1919 stattfand, bildeten die Parteien SPD und DDP die neue Regierung. Sie setzte sich mit Ausnahme Wilhelm Tells aus der Übergangsregierung zusammen. Der neue Staatsminister war August Frölich (SPD). Der Landtag des Freistaates Sachsen-Altenburg beschloss am 27. März 1919 ein Gesetz zur vorläufigen Regelung der Verfassung.
Am 1. Mai 1920 ging der Freistaat im Land Thüringen auf. Bis 1. April 1923 behielt er noch als „Gebiet Altenburg“ den Status als Kommunalverband höherer Ordnung mit eigener Gebietsregierung und Gebietsvertretung.[1] Zudem musste in den ersten 15 Jahren nach dem Inkrafttreten der Thüringer Landesverfassung von 1921 stets ein Mitglied der Landesregierung aus dem Altenburger Gebiet kommen.[2]
Städte
Stadt | Einwohner (1919) |
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Altenburg | 37.289 |
Schmölln | 10.924 |
Eisenberg | 10.030 |
Meuselwitz | 9.171 |
Verwaltungsgliederung
Der Freistaat Sachsen-Altenburg bestand aus der kreisfreien Stadt Altenburg sowie den drei Landratsämtern Altenburg, Roda und Ronneburg.
Wahl zum ersten Landtag
Am 26. Januar 1919 fand die Wahl zum ersten Landtag statt.
Wahl zum 1. Landtag 1919 | |||
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Partei | Stimmanteil in % | Sitze | |
SPD | 58,55 % | 24 Sitze | |
DDP | 24,64 % | 10 Sitze | |
DNVP | 16,82 % | 6 Sitze |
Auf 100 % fehlende Stimmen = Nicht im Landtag vertretene
Einzelnachweise
- Joachim Emig: Landesversammlung des Freistaats Sachsen-Altenburg und Gebietsvertretung Altenburg 1919–1923. In: Thüringer Landtag, Harald Mittelsdorf (Hrsg.): Die vergessenen Parlamente. Landtage und Gebietsvertretungen in den Thüringer Staaten und Gebieten 1919 bis 1923. Hain, Rudolstadt 2002, S. 161–182.
- Bernhard Post, Volker Wahl: Thüringen-Handbuch. Territorium, Verfassung, Parlament, Regierung und Verwaltung in Thüringen 1920 bis 1995. Böhlau, Weimar 1999, S. 326.