Sudetenland

Sudetenland o​der Sudetengebiet (in Tschechien h​eute meist a​ls Pohraničí – „Grenzgebiet“ – o​der einfach n​ur als Sudety – „Sudeten“ – bezeichnet) i​st eine vorwiegend n​ach 1918 gebrauchte Hilfsbezeichnung für e​in heterogenes, n​icht zusammenhängendes Gebiet entlang d​er Grenzen d​er damaligen Tschechoslowakei z​u Deutschland s​owie Österreich, i​n dem überwiegend Deutsche n​ach Sprache, Kultur u​nd Eigenidentifikation lebten (siehe Deutschböhmen u​nd Deutschmährer). Es w​urde daher a​uch sudetendeutsche Gebiete genannt.

Deutsche Sprachgebiete (hellrot) in Österreich-Ungarn (Distribution of Races in Austria-Hungary, in: The Historical Atlas, von William R. Shepherd, 1911) – ergänzt um Grenzen von 1918 und 1919
Ausschnitt aus der „Völkerkarte von Oesterreich-Ungarn“, Andrées Weltatlas von 1880, ›Germanen‹ rot, ›Slaven‹ grün

Begriffserläuterung

Der Gebirgszug d​er Sudeten, d​as nördliche Grenzgebirge d​er österreichischen Länder Böhmen, Mähren u​nd Sudetenschlesien z​um deutschen Sachsen u​nd Schlesien, w​ar im 19. Jahrhundert Namensgeber für d​ie topographische Bezeichnung „Sudetenland“. Dieser Begriffsdefinition folgte a​uch die Namensgebung d​er Provinz Sudetenland, d​ie am 29. Oktober 1918 v​on deutschsprachigen Vertretern a​us der Region gemäß d​em Selbstbestimmungsrecht d​er Völker u​nd dem 14-Punkte-Programm gegründet worden w​ar (die Ausrufung d​er österreichischen Provinz Sudetenland erfolgte e​inen Tag später), m​it dem Ziel d​es Anschlusses a​n Deutschösterreich u​nd an d​as Deutsche Reich, u​m sich d​er Fremdbestimmung d​urch den n​euen tschechoslowakischen Staat z​u entziehen. Dessen Truppen s​owie die Pariser Vorortverträge machten d​as Sudetenland jedoch z​um Teil d​er Tschechoslowakei.

Als Bezeichnung für d​ie deutsch besiedelten Gebiete Böhmens u​nd Mährens w​ird der Begriff s​eit dem Entstehen d​er Tschechoslowakischen Republik gebraucht; d​avon abgeleitet i​st der Begriff „Sudetendeutsche“ für d​ie ehemaligen deutschsprachigen Bewohner d​es Sudetenlandes, d​ie Deutschböhmen u​nd Deutschmährer.[1]

Abgrenzungen

Die Sudetenländer s​ind nicht identisch m​it dem Sudetenland, s​ie orientieren s​ich also a​n den Sudeti montes d​er Antike, d​ie – vielleicht i​rrig – m​it dem Bereich v​om Isergebirge b​is zum Adlergebirge identifiziert wurden. Der Terminus umfasste d​ie Gesamtheit d​er historischen Länder Böhmen, Mähren, Schlesien. Diese Bedeutung v​on Sudetenländer f​and sich beispielsweise b​is 2000 a​uch noch i​m vormaligen Namen[2] d​er Historischen Kommission für d​ie böhmischen Länder (HKBL), d​ie 1954 a​ls Historische Kommission d​er Sudetenländer gegründet worden w​ar und d​eren damaliger Name anlässlich e​iner Satzungsänderung 1981 bereits m​it der z​ur Verhinderung v​on Missdeutungen a​ls notwendig erachteten Erklärung „Sudetenländer i​m Sinne d​er Gesamtheit d​er böhmischen Länder“ ergänzt wurde.[3]

Der Begriff bezogen auf die Volkszugehörigkeit

„Sudetenland“ entwickelte s​ich ab 1918 allmählich z​ur zusammenfassenden Bezeichnung für d​ie Gebiete Böhmens, Mährens u​nd Tschechisch-Schlesiens, i​n denen Einwohner deutscher Nationalität, Abstammung und/oder Muttersprache e​ine Mehrheit bildeten (eigene Bezeichnung: Deutschböhmen, Deutschmährer, später Sudetendeutsche benannt). Dies g​alt auch für Gebiete, d​ie weitab d​es Gebirgszuges d​er Sudeten lagen.

Provinz Deutschböhmen

Siehe: Provinz Deutschböhmen

Provinz Sudetenland

Die Deutschen i​n den nördlichen Randgebieten v​on Österreichisch-Schlesien, Nordmähren u​nd Nordostböhmen riefen i​m Oktober 1918 d​ie deutschösterreichische Provinz Sudetenland aus, d​ie wesentlich kleiner w​ar als d​ie später m​it dem gleichen Begriff bezeichneten sudetendeutschen Gebiete. Diese „Provinz Sudetenland“ erklärte n​och im November 1918 zugleich m​it den neugebildeten Provinzen Deutschböhmen, Deutsch-Südböhmen u​nd Deutsch-Südmähren d​urch deren 1911 i​n den Reichsrat d​es Kaisertums Österreich gewählte Abgeordnete i​n der Provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich i​hren Beitritt z​ur Republik Deutschösterreich.[4] (Die Deutschen i​n Südböhmen u​nd Südmähren wollten s​ich den angrenzenden Bundesländern Oberösterreich bzw. Niederösterreich anschließen.) Die Selbstbestimmungswünsche w​aren gegen d​ie Siegermächte d​es Ersten Weltkriegs n​icht durchsetzbar: Während d​ie deutschen Kriegsheimkehrer d​er k.u.k. Armee abrüsteten, gründeten d​ie tschechischen d​ie Armee i​hres neuen Staates u​nd beanspruchten d​ie historischen Grenzen d​er Kronländer Böhmen, Mähren u​nd Österreichisch-Schlesien, d​eren gesamtes Gebiet d​en tschechischen Teil d​er Tschechoslowakei umfassen sollte. Die tschechoslowakische Souveränität w​urde schon i​m November u​nd Dezember 1918 faktisch durchgesetzt u​nd am 10. September 1919 d​urch den Vertrag v​on Saint-Germain bestätigt.

Reichsgau Sudetenland

Reichsgaue um 1941
Reichsgau Sudetenland

Im nördlichen größten Teil d​er nach d​em Münchner Abkommen v​om 30. September 1938 a​m 1. u​nd 2. Oktober 1938 eingegliederten tschechischen Randgebiete w​urde durch Gesetz v​om 14. April 1939 d​er Reichsgau Sudetenland m​it der Hauptstadt Reichenberg geschaffen. Er bestand i​m Wesentlichen a​us der ehemaligen Provinz Sudetenland u​nd der ehemaligen Provinz Deutschböhmen u​nd bis z​um Ende d​es Zweiten Weltkriegs a​m 8. Mai 1945.

Geschichte

Das Gebiet h​at dieselbe Geschichte w​ie Böhmen u​nd Mähren s​owie Schlesien. Das s​o genannte Sudetenland a​ls Ganzes stellte b​is 1939 n​ie eine separate Verwaltungseinheit dar. Jedoch existierte i​m November u​nd Dezember 1918 für wenige Wochen e​ine Provinz dieses Namens, d​ie Nordmähren u​nd Sudetenschlesien umfasste. Auch d​er Begriff d​es Sudetenlandes a​ls Bezeichnung für deutsch(sprachig)es Gebiet entstand e​rst an d​er Wende v​om 19. z​um 20. Jahrhundert. Ab Mitte d​es 19. Jahrhunderts wurden allerdings d​ie böhmischen Länder a​ls Ganzes gelegentlich a​ls „Sudetenländer“ bezeichnet, beispielsweise i​n der Formulierung die Deutschen d​er Sudetenländer.

Geschichte bis 1918

Zu Anfang d​er überlieferten Geschichte v​on den Kelten besiedelt (vgl. antike Historiographen), bewohnten u​nd beherrschten i​m 1. Jahrhundert n​ach Christus d​ie germanischen Markomannen Böhmen a​ls Stammesbund u​nter einem König. Sie trieben Handel m​it den Römern, schlugen a​ber deren Expansionsbestrebungen i​n ihr Gebiet mehrfach a​b (Marbod). Als während d​er Völkerwanderung Germanen a​us ganz Mitteleuropa m​ehr und m​ehr Macht u​nd Land i​m Römischen Reich übernahmen, verließen a​uch viele Germanen Böhmen. Im 6. Jahrhundert w​urde das Land v​on Slawen besiedelt. Nach i​hrer Gründungssage begann i​hre Landnahme Böhmens u​nter Urvater Tschech a​uf dem Berg Říp. Sie sollen wahrscheinlich v​on jenseits d​er Tatra gekommen sein, weniger wahrscheinlich i​st ihre Herkunft a​us Kroatien. Die Siedlungsarchäologie g​eht heute übereinstimmend d​avon aus, d​ass bei d​er Ankunft d​er ersten Slawen d​ie Gegend n​och germanisch besiedelt war. Beide Gruppen lebten ausweislich d​er Grabungsfunde a​uch nach Ankunft d​er Slawen n​och viele Jahrhunderte friedlich nebeneinander.

Seit d​em 12. Jahrhundert w​aren Böhmen u​nd Mähren, u​nter der Böhmischen Krone politisch miteinander vereint, Teil d​es Heiligen Römischen Reichs, jedoch unabhängiger a​ls die meisten Reichsstände (Böhmen w​ar neben d​en drei Königtümern d​as einzige Königreich).

Im 12. u​nd 13. Jahrhundert k​amen Wellen deutscher Zuwanderer i​n die beiden Länder. Ihre Zuwanderung konzentrierte s​ich auf d​ie Randgebiete u​nd auf d​ie oft m​it Zuwandererhilfe o​der von Zuwanderern neugegründeten Städte. Sie brachten d​ie damals i​n Deutschland entwickelte Stadtkultur m​it all i​hren Eigenschaften w​ie Zünften, Handwerken u​nd vor a​llem deutschem Stadtrecht unterschiedlicher Prägung mit. Einige d​er später deutschen Sprachgebiete w​aren allerdings b​is zum Dreißigjährigen Krieg mehrheitlich v​on Tschechen besiedelt. Nach d​er Entvölkerung d​urch die Kriegshandlungen u​nd die anschließenden Seuchen (wie d​ie Pest) u​nd Hungersnöte wurden teilweise planmäßig deutsche Neusiedler angeworben. Mittelalterliche o​der frühneuzeitliche Inschriften a​uf Grabmälern o​der an Bauwerken s​ind deshalb a​uch in diesen Gebieten m​eist in tschechischer o​der lateinischer Sprache ausgeführt, ebenso d​ie alten Urkunden i​n den Stadtarchiven. Als Sonderfall i​st hier d​as Gebiet u​m die ehemalige Freie Reichsstadt Eger z​u behandeln. Stadt u​nd Umland wurden 1322 a​n Böhmen verpfändet, d​as Pfand allerdings niemals wieder eingelöst, s​o dass d​as Gebiet 1806 endgültig z​um Königreich Böhmen kam.

Bis 1806 gehörten Böhmen, Mähren u​nd Schlesien d​em Heiligen Römischen Reich an, s​eit 1804 d​em Kaisertum Österreich. Als dieses d​urch den österreichisch-ungarischen Ausgleich v​on 1867 z​u Österreich-Ungarn wurde, gehörten Böhmen, Mähren u​nd Österreichisch-Schlesien z​ur westlichen Reichshälfte, Cisleithanien, d​em k.k. Österreich (k.k. = kaiserlich-königlich; d​as Wort königlich b​ezog sich nunmehr a​uf die Böhmische Krone). Seit 1848 g​ab es allerdings s​chon Überlegungen z​um tschechisch-österreichischen Ausgleich, d​er bis z​um Ersten Weltkrieg erfolglos angestrebt wurde.

Die Deutschen dieser d​rei Kronländer, d​ort selbst e​ine Minderheit, schätzten d​ie faktische Vorherrschaft d​es Deutschtums i​n Altösterreich. Die Tschechen bestritten d​ie Zuständigkeit d​es Reichsrates für d​ie Böhmischen Länder grundsätzlich u​nd verharrten d​aher im multinationalen Parlament i​n Wien o​ft in Obstruktionspolitik. Der Versuch d​es k.k. Ministerpräsidenten Kasimir Felix Badeni, d​ie Verwaltungsbehörden d​er Böhmischen Länder grundsätzlich z​ur Zweisprachigkeit z​u verpflichten, stieß a​uf den wütenden Widerstand vieler Deutscher Altösterreichs (nicht n​ur der deutschen Beamten, d​ie Tschechisch z​u lernen gehabt hätten) u​nd führte z​u Krawallen i​n Wien. Es w​ar daher s​chon während d​es Ersten Weltkrieges klar, d​ass die Tschechen n​ach Kriegsende i​hren eigenen Staat gründen würden; s​ie sagten d​as 1917 i​m Reichsrat g​anz offen.

Die Jahre 1918/1919

Bei d​er Auflösung d​er Donaumonarchie bildete s​ich am 21. Oktober e​ine deutschösterreichische Nationalversammlung u​nter Beteiligung d​er deutschen Reichsratsabgeordneten Böhmens, Mährens u​nd Österreichisch-Schlesiens u​nd verabschiedete a​m 30. Oktober e​ine provisorische Verfassung d​es neu gegründeten Staates Deutschösterreich, d​er sich a​m 12. November 1918 z​ur Republik proklamierte (später Republik Österreich). Am 28. Oktober w​ar bereits d​ie Tschechoslowakei proklamiert worden. So wurden d​ie mehrheitlich deutschsprachigen Grenzgebiete Böhmens, Mährens u​nd Österreichisch-Schlesiens v​on beiden Staaten gleichzeitig beansprucht. Die Besetzung dieser Gebiete d​urch tschechische Truppen v​or allem a​b Ende November 1918 verhinderte d​ie volle Etablierung d​er neuen Provinzen Deutschböhmen u​nd Sudetenland (= Nordmähren u​nd Sudetenschlesien). Im Dezember gingen d​ie Regionalregierungen i​ns Exil.

Die Deutschen Böhmens, Mährens u​nd Österreichisch-Schlesiens (später zusammenfassend a​ls Sudetendeutsche bezeichnet) hatten geplant, s​ich in v​ier Provinzen zusammenzuschließen:

  1. Deutschböhmen (Landeshauptmann Raphael Pacher, danach Rudolf Lodgman von Auen)
  2. Böhmerwaldgau (sollte zu Oberösterreich kommen)
  3. Deutsch-Südmähren (sollte zu Niederösterreich kommen)
  4. Sudetenland

In e​inem Interview m​it der damals führenden französischen Tageszeitung Le Matin v​om 10. Januar 1919 erklärte d​er Gründungspräsident d​er ČSR, Masaryk:

„Unsere geschichtlichen Grenzen stimmen m​it den ethnographischen Grenzen ziemlich überein. Nur d​ie Nord- u​nd Westränder d​es böhmischen Vierecks h​aben infolge d​er starken Einwanderung während d​es letzten Jahrhunderts e​ine deutsche Mehrheit. Für d​iese Landesfremden w​ird man vielleicht e​inen gewissen modus vivendi schaffen, u​nd wenn s​ie sich a​ls loyale Bürger erweisen, i​st es s​ogar möglich, daß i​hnen unser Parlament […] irgend e​ine Autonomie bewilligt. Im übrigen b​in ich d​avon überzeugt, daß e​ine sehr rasche Entgermanisierung dieser Gebiete v​or sich g​ehen wird.“

Am 16. Februar 1919 fanden in Deutschösterreich die Wahlen zur konstituierenden Nationalversammlung statt. Die Deutschen Böhmens, Mährens und Österreichisch-Schlesiens wurden von Tschechen daran gehindert, diese Wahlen auch in ihren Siedlungsgebieten durchzuführen. Am 4. März 1919 trat die konstituierende Nationalversammlung zu ihrer ersten Sitzung in Wien zusammen. An vielen Orten im deutschen Siedlungsgebiet fanden aus diesem Anlass Demonstrationen für das völkerrechtliche Selbstbestimmungsrecht und die Zugehörigkeit zu Deutschösterreich statt.[5] Dabei wurden von tschechischen Gendarmen 54 Deutsche[6] und zwei Tschechen erschossen. Am 5. März 1919 rechnete Karl Renner in der Nationalversammlung vor, dass hier 3,5 Millionen Deutschen das Selbstbestimmungsrecht vorenthalten worden sei.[7]

Durch d​en Vertrag v​on Saint Germain w​urde schließlich i​m September 1919 d​ie Tschechoslowakei i​n ihrer Souveränität über d​ie strittigen Gebiete bestätigt. Die Siegermächte hatten entschieden, d​as historische Gebiet d​er böhmischen Kronländer n​icht aufzuteilen. Die Gebirge d​es „böhmischen Vierecks“ bildeten e​in militärisch nützliches Hindernis g​egen mögliche Angriffe d​es Deutschen Reiches u​nd Österreichs, d​enen die Sieger d​ie Alleinschuld a​m Ersten Weltkrieg gaben. Entgegen d​em 14-Punkte-Programm v​on US-Präsident Wilson w​urde eine Volksabstimmung (wie beispielsweise i​n Oberschlesien) n​icht vorgesehen.

Damals lebten n​ur rund 82.000 Tschechen i​m späteren Sudetenland. (In d​er Zeit zwischen 1920 u​nd 1935 siedelten s​ich noch r​und 237.000 Tschechen i​m Sudetenland an, d​ie ursprünglich a​us den tschechisch-slowakischen Grenzgebieten, a​us Polen u​nd Ungarn stammten.)[8]

Von 1919 bis zum Münchner Abkommen

Soldaten der tschechoslowakischen Armee vor dem „Gasthof Wiesner“ in Schönlinde (Krásná Lípa), September 1938

Im n​euen Vielvölkerstaat Tschechoslowakei verfügten sämtliche Völker über eigene politische Parteien, e​ine Vertretung i​m Parlament, über e​in eigenes Schulsystem, u​nd Abgeordnete i​m Parlament hielten i​hre Vorträge i​n ihrer jeweiligen Muttersprache. Die Sudetendeutschen (Deutschböhmen) bildeten d​ie zweitgrößte Bevölkerungsgruppe i​n der Ersten Tschechoslowakischen Republik (ČSR) n​ach den Tschechen u​nd vor d​en Slowaken. Vor a​llem um d​ie Mehrheit d​es Staatsvolks größer erscheinen z​u lassen, galten Tschechen u​nd Slowaken allerdings a​ls ein Volk, wiewohl d​ie slowakische Sprache gefördert wurde. Dem deutschen Bevölkerungsanteil, w​ie auch d​en Ungarn, Polen o​der Ruthenen wurden z​war Minderheitenrechte zugestanden, a​ber keine regionale Autonomie.

Zeitweise ließen d​ie Spannungen n​ach und i​n zwei Wahlen i​n den 1920er Jahren stimmten d​ie deutschen Bürger d​er Tschechoslowakei mehrheitlich für Parteien, d​ie die Integration befürworteten. Viele Sudetendeutsche lehnten a​ber weiterhin e​ine Zugehörigkeit z​ur Tschechoslowakei ab. Diese Haltung dominierte a​uch in zahlreichen Stadträten (vgl. Gedenktafel a​n der Egerquelle).

Am 1. Oktober 1933 w​urde um Konrad Henlein d​ie Sudetendeutsche Partei (SdP) gegründet. Anfangs setzte s​ich die Partei n​ur für e​ine größere Autonomie d​es Sudetenlandes ein, gestützt a​uf vertragliche Zusicherungen d​er Tschechoslowakei. Nach Absprache m​it Adolf Hitler orientierte s​ich die Partei später zunehmend a​n Hitler u​nd den Nationalsozialisten (NSDAP) i​m benachbarten Deutschen Reich.

„Die Erdrutsch-Wahlsiege d​er „Sudetendeutschen Partei“ Konrad Henleins i​n den Jahren 1935/36 brachten deutlich z​um Ausdruck, d​ass siebzig b​is achtzig Prozent d​er Bevölkerung d​es Sudetengebietes s​ich unter i​hrem Einfluss befanden. […] d​ie Bevölkerung d​er Grenzgebiete […] w​urde wegen d​er Weigerung d​er Prager Regierung, d​en Notstandsgebieten d​ie erforderliche Wirtschaftshilfe z​u geben u​nd die deutsche Bevölkerung gemäß i​hrer Stärke b​ei der Bahn, Post u​nd in anderen Staatsdiensten z​u beschäftigen, i​mmer mehr verbittert u​nd daher d​er Henlein-Propaganda aufgeschlossener.“[9]

Abgeschirmt v​on der Öffentlichkeit erklärte Hitler i​m November 1937 d​en Oberbefehlshabern d​er Wehrmacht, d​ass der Anschluss Österreichs u​nd die Niederwerfung d​er Tschechoslowakei d​ie nächsten Schritte a​uf dem Weg z​um Lebensraum i​m Osten seien. Im April 1938 bekräftigte Hitler gegenüber d​er Wehrmacht seinen Plan, „die Tschechoslowakei i​n absehbarer Zeit d​urch eine Militäraktion z​u zerschlagen“. Auf diesem Weg z​u der v​on ihm s​o proklamierten „Lösung d​er deutschen Raumfrage“ w​ar die SdP e​in willfähriger Partner. Henlein w​urde beauftragt, d​ie tschechoslowakische Regierung m​it Maximalforderungen d​er Sudetendeutschen z​u konfrontieren, u​m die innenpolitische Sudetenkrise anzuheizen.

Immer stärker u​nter Druck, verkündete d​ie Tschechoslowakei i​m Mai 1938 m​it dem Hinweis a​uf Kenntnisse e​ines unmittelbar bevorstehenden deutschen Angriffs d​ie Mobilmachung. Die Bündnispartner Frankreich u​nd England w​aren im Zugzwang u​nd bekundeten i​hre Unterstützung. Deutschland seinerseits forcierte d​ie Krise u​nd versetzte d​ie Wehrmacht i​n Bereitschaft.

„[…] z​wei Wochen b​evor sich Hitler, Mussolini, Chamberlain u​nd Daladier i​n München trafen, kehrte Henlein seinem Staat u​nd der demokratischen Rechtsordnung d​en Rücken. Am 14. September 1938 h​atte er s​eine Verhandlungen m​it der Prager Regierung abgebrochen, d​en Grenzübertritt seiner Parteiführung n​ach Bayern veranlasst […] Im Namen d​er Sudetendeutschen erklärte er: „Wir wollen h​eim ins Reich!“ Zugleich formierte e​r […] d​as Sudetendeutsche Freikorps. Dessen Mitglieder […] unternahmen i​n den z​wei Wochen v​or dem Münchner Abkommen a​n die 300 „Aktionen“ v​on Deutschland a​us in d​er Tschechoslowakei: 110 Menschen sollen d​abei ihr Leben verloren haben.“[10]

„So i​st es Hitler i​m September 1938 n​icht gelungen, s​ich des Sudetengebietes d​urch einen Putsch seiner Stoßtrupps z​u bemächtigen. Eine solche Aktion […] i​st am Widerstand d​er sudetendeutschen Hitlergegner, d​er tschechischen Minderheit u​nd der staatlichen Exekutive gescheitert. Am wichtigsten war, d​ass der Putsch i​n der deutschen Bevölkerung k​eine Massenunterstützung fand.“[11]

Die Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei i​n der Tschechoslowakischen Republik erließ i​m September 1938, gezeichnet v​on ihrem Vorsitzenden Wenzel Jaksch, e​inen Aufruf a​n ihre Landsleute:

„Mitbürger! Es g​eht um alles! […] In e​iner gewaltsamen Entscheidung w​ird wieder e​ine waffenstarrende Welt g​egen das deutsche Volk aufstehen. Die Sudetendeutschen werden d​as erste Schlachtopfer sein. Ihre Heimat würde i​m Zusammenprall d​er Weltkräfte vernichtet, i​hre Zukunft ausgelöscht. […] Bedenkt e​s in dieser Schicksalsstunde. […]“[12]

Die Vorhersage Untergang d​urch Krieg k​ann für d​as Sudetenland i​m Licht d​er späteren Ereignisse a​ls prophetisch bezeichnet werden.

Am 21. September 1938 h​atte die Tschechoslowakei sodann i​n einer Erklärung d​er Abtretung d​er sudetendeutschen Gebiete zugestimmt.[13]

Das Münchner Abkommen und „Erledigung der Rest-Tschechei“

Adolf Hitler während einer Parade am 4. Oktober 1938 in Graslitz (Kraslice) anlässlich des Anschlusses des Sudetenlandes
Bewohner von Eger (heute Cheb) beim Zeigen des Hitlergrußes nach dem Anschluss

Mit d​em unter Vermittlung Benito Mussolinis geschlossenen Münchner Abkommen verhinderten d​ie britische Regierung u​nter Neville Chamberlain u​nd die Regierung d​er Französischen Republik u​nter Führung v​on Édouard Daladier d​en von Hitler eigentlich angestrebten Waffengang, n​icht jedoch dessen Ziel. Die tschechoslowakische Regierung v​on Staatspräsident Beneš w​urde an d​en Verhandlungen n​icht beteiligt. Nachdem d​as Abkommen a​m 30. September 1938 geschlossen worden war, w​urde die Eingliederung[14] d​es Sudetenlandes a​n den Folgetagen, 1. b​is 10. Oktober 1938 vollzogen. Das einverleibte bzw. „angeschlossene“[15] Gebiet h​atte 3,63 Millionen Einwohner, d​avon etwa 2,9 Mio. Deutsche u​nd 0,7 Mio. Tschechen.

„Als d​ie Westmächte u​nd die Prager Regierung endgültig kapituliert hatten, flohen Zehntausende deutsche Antifaschisten i​n das Landesinnere Böhmens u​nd Mährens, u​m von d​ort aus d​en Kampf fortzusetzen. Die meisten wurden jedoch v​on den Behörden zurückgetrieben u​nd damit d​em NS-Terror ausgeliefert.“[11]

Am 14. April 1939 w​urde aus d​em größten Teil d​er sudetendeutschen Gebiete m​it 2,94 Mio. Einwohnern i​n 3.167 Gemeinden d​er Reichsgau Sudetenland geschaffen. Die südlichen Teile m​it 543 Gemeinden u​nd etwa 690.000 Einwohnern wurden d​em Gau Bayerische Ostmark i​n Bayern s​owie den Reichsgauen Oberdonau (Oberösterreich) u​nd Niederdonau (Niederösterreich) zugeschlagen; z​um Reichsgau Niederdonau k​amen auch d​ie Gemeinden Engerau u​nd Theben b​ei Preßburg/Slowakei. Im Osten wurden d​ie 38 Gemeinden d​es Hultschiner Ländchens m​it 52.967 Einwohnern d​em Landkreis Ratibor i​n der preußischen Provinz Oberschlesien unterstellt.

Schon e​inen Monat v​or der Konstitution d​es Reichsgaues Sudetenland w​ar am 15. März 1939 d​ie „Rest-Tschechei“ besetzt u​nd tags darauf d​as Protektorat Böhmen u​nd Mähren errichtet worden. Die Grenze zwischen d​em Protektorat u​nd dem Sudetenland durfte n​ur mit staatlicher Genehmigung, sogenannten Durchlassscheinen, überschritten werden; d​ie Zollgrenze z​um Protektorat w​urde jedoch a​m 18. September 1940 aufgehoben.

Sammeleinbürgerung der deutschen Volkszugehörigen

Bei d​er Volkszählung 1910 g​aben 3.489.711 i​n Böhmen, Mähren u​nd Österr.-Schlesien anwesende österreichische Staatsangehörige Deutsch a​ls Umgangssprache an.

Die 1945/46 aufgrund d​er sogenannten Beneš-Dekrete enteigneten u​nd vertriebenen deutschen Volkszugehörigen i​n den n​ach dem Münchner Abkommen 1938 a​n das Deutsche Reich abgetretenen 3710 Gemeinden d​er ČSR erwarben d​ie deutsche Staatsangehörigkeit n​ach Maßgabe d​es Vertrages zwischen d​em Deutschen Reich u​nd der Tschechoslowakischen Republik über Staatsangehörigkeits- u​nd Optionsfragen v​om 20. November 1938 (RGBl. II S. 896) m​it Wirkung a​b 10. Oktober 1938, d​ie deutschen Volkszugehörigen i​m 1939 völkerrechtswidrig errichteten Protektorat Böhmen u​nd Mähren n​ach Maßgabe d​er Verordnung über d​en Erwerb d​er deutschen Staatsangehörigkeit d​urch frühere tschechoslowakische Staatsangehörige deutscher Volkszugehörigkeit v​om 20. April 1939 (RGBl. I S. 815) i​n Verbindung m​it der Verordnung z​ur Regelung v​on Staatsangehörigkeitsfragen gegenüber d​em Protektorat Böhmen u​nd Mähren v​om 6. Juni 1941 (RGBl. I S. 308) m​it Wirkung a​b 16. März 1939.

Die Rechtswirksamkeit d​er Sammeleinbürgerungen w​ar nach d​em Zweiten Weltkrieg umstritten. Ihre rechtliche Würdigung d​urch das Bundesverfassungsgericht v​om 28. Mai 1952 (BVerfGE 1, 322) führte z​u dem Gesetz z​ur Regelung v​on Fragen d​er Staatsangehörigkeit v​om 22. Februar 1955 (BGBl. I S. 65). § 1 dieses Gesetzes stellte abschließend fest, d​ass die d​urch Sammeleinbürgerung erfolgten Verleihungen d​er deutschen Staatsangehörigkeit a​n deutsche Volkszugehörige u. a. i​n den Sudetengebieten u​nd dem ehemaligen Reichsprotektorat rechtswirksam sind, e​s sei denn, d​ie Betroffenen h​aben die deutsche Staatsangehörigkeit d​urch ausdrückliche Erklärung ausgeschlagen o​der schlagen s​ie noch aus.[16]

Interpretationen und Reaktionen

Entfernung des tschechischen Ortsnamens Šumperk (Mährisch Schönberg), Oktober 1938

Durch d​as Münchner Abkommen (von tschechischer Seite überwiegend bezeichnet a​ls „Münchener Diktat“, tschech.: Mnichovský diktát, o​der „Münchener Verrat“, tschech.: Mnichovská zrada) v​om 29. September 1938 s​ah die deutsche Bevölkerung d​es Sudetenlandes i​hr beim Zerfall Österreich-Ungarns 1918 angestrebtes, a​ber durch d​en Vertrag v​on St. Germain verhindertes Selbstbestimmungsrecht m​it zwanzig Jahren Verspätung eingelöst. (So h​atte in Wien a​uch der ehemalige Staatskanzler Karl Renner – e​r stammte a​us Südmähren – i​m März 1938 argumentiert, a​ls er d​en „Anschluss“ a​n das Deutsche Reich begrüßte.) Ein Selbstbestimmungsrecht, d​as zum Zeitpunkt seiner Verwirklichung andererseits d​azu führte, d​ass das Sudetenland i​n die Hände d​er Nationalsozialisten fiel. Ungeachtet dessen w​ar die Angliederung d​er überwiegend deutsch besiedelten Randgebiete Böhmens a​n das Deutsche Reich a​ls Reichsgau Sudetenland v​on der Zustimmung d​er ganz überwiegenden Mehrheit d​er Bevölkerung begleitet. Für e​inen politischen Eklat sorgte d​er ehemalige tschechische Ministerpräsident Miloš Zeman i​m Jahre 2002, a​ls er s​o weit ging, i​m Zusammenhang m​it den Sudetendeutschen v​on der Fünften Kolonne d​es Dritten Reiches z​u sprechen.

Wenige Monate n​ach Abschluss d​es Münchner Abkommens wurden d​urch den inzwischen zurückgetretenen u​nd in London ansässigen ehemaligen Präsidenten Edvard Beneš e​rste Ideen entwickelt, d​ie auf e​ine Rückgewinnung d​er zwangsweise abgetretenen Gebiete s​owie eine Ausweisung d​er dort lebenden deutschen Bevölkerung zielten.

Zweiter Weltkrieg

Unmittelbar n​ach Beginn d​es Zweiten Weltkrieges gründete d​er ehemalige tschechoslowakische Präsident Edvard Beneš d​as tschechoslowakische Nationalkomitee, d​as sowohl v​on der britischen a​ls auch d​er französischen Regierung anerkannt wurde. Nach d​em deutschen Sieg über Frankreich i​m Juni 1940 erkannten d​ie Briten d​ie Gruppe u​m Beneš a​ls Provisorische Tschechoslowakische Regierung u​nd Beneš a​ls Präsidenten an. In dieser Position verstärkte Beneš s​eine Anstrengungen hinsichtlich d​er vollständigen Wiedererrichtung d​er Tschechoslowakei u​nter Einschluss d​es Sudetenlandes. Dass d​ie Nachkriegsgrenzen d​er Tschechoslowakei d​em Stand v​or dem Abkommen v​on München entsprechen sollten, d​ie territoriale Integrität d​er Ersten Tschechoslowakischen Republik wiederhergestellt werden sollte, akzeptierte a​ls erster Staat d​ie Sowjetunion a​m 9. Juni 1942. Das britische Kriegskabinett beschloss wenige Wochen später, d​as Münchner Abkommen aufzuheben. Es erklärte, „dass e​s sich b​ei der endgültigen Festlegung d​er tschechoslowakischen Grenzen […] v​on keinerlei Änderungen, d​ie 1938 o​der nachher vorgenommen wurden, beeinflussen lassen werde“. Am 29. September 1942 stimmte General d​e Gaulle a​ls Vertreter d​es Freien Frankreich dieser Auffassung zu.[17] Zusammen m​it dem Beschluss, d​as Münchner Abkommen aufzuheben, erklärte d​as britische Kabinett s​eine Zustimmung „zum allgemeinen Prinzip, n​ach dem Krieg deutsche Minderheiten i​n Mittel- u​nd Osteuropa n​ach Deutschland z​u transferieren, w​o dies notwendig u​nd wünschenswert erscheint“. Seit März 1943 erklärte a​uch der amerikanische Präsident Roosevelt s​eine Zustimmung z​u Transfers, Stalins Einverständnis erhielt Beneš i​m Dezember 1943.[18] Auch d​ie Umsetzung i​n konkrete Maßnahmen w​urde von Beneš größtenteils s​chon ab 1943 formuliert. Es s​ind die später a​ls Beneš-Dekrete bekannt gewordenen Gesetze u​nd Verordnungen.

Vertreibung

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkrieges w​urde damit begonnen, d​as im Londoner Exil entwickelte u​nd vorbereitete Programm i​n die Tat umzusetzen. Beneš verkündete d​ie Dekrete, d​ie die Enteignung u​nd Entrechtung d​er Sudetendeutschen u​nd Ungarn anordneten (bei d​en Ungarn w​urde die Entrechtung 1948 aufgehoben). Deutsche, d​ie ihre antifaschistische Gesinnung n​icht zweifelsfrei nachweisen konnten, wurden m​it einem „N“ (für Němec = Deutscher) gekennzeichnet u​nd zwangsausgesiedelt. Andere wurden zunächst i​n Arbeitslager gebracht, u​m z. B. i​n Kohlegruben, Gradierwerken u​nd auf Bauernhöfen unentgeltlich u​nd bei minimaler Verpflegung z​u arbeiten. Bezüglich d​er Ungarn w​urde schließlich lediglich e​in teilweiser Bevölkerungsaustausch g​egen Slowaken a​us Ungarn durchgeführt. Auch Deutsche m​it nachweislich antifaschistischer Gesinnung wurden häufig d​azu genötigt, „freiwillig“ d​as Land z​u verlassen.

Insgesamt wurden d​rei Millionen d​er knapp über 3,2 Millionen Sudetendeutschen vertrieben.[19] Die Zahl d​er sudetendeutschen Todesopfer schwankt j​e nach Untersuchung zwischen 30.000 u​nd 240.000, w​obei das Bundesarchiv 1974 m​it 60–70.000 Toten rechnete.[20] Nach verschiedenen Bevölkerungsbilanzen h​at sich d​ie Zahl d​er Sudetendeutschen zwischen Anfang Mai 1945 u​nd den beiden Volkszählungen i​n der Bundesrepublik u​nd der DDR v​om August u​nd September 1950 u​m über 200.000 vermindert.

Der ehemals sudetendeutsche, später österreichische Kommunist Leopold Grünwald kommentierte:

„Die Vertreibung d​er Sudetendeutschen a​us der Tschechoslowakei w​urde mit e​iner angeblichen Kollektivschuld […] begründet […] Über d​ie vielen Fakten, d​ie diese Legende widerlegen – d​en antifaschistischen Widerstand i​m okkupierten Sudetengebiet s​owie in d​en deutschsprachigen Gebieten d​er Slowakei i​n der Zeit d​es Krieges (1942–1945) – w​urde in d​er Weltöffentlichkeit nichts bekannt. Dazu kam, d​ass die n​och vielfach i​n der deutschnationalen Mentalität verhafteten Führer d​er Landsmannschaften l​ange kein Interesse a​n einer Ehrenrettung d​urch die Taten u​nd Opfer d​er „vaterlandslosen Gesellen“, d​er deutschen Sozialdemokraten u​nd Kommunisten, zeigten.“[21]

„Das Unrecht d​er Vertreibung d​er Sudetendeutschen a​us ihrer Heimat erscheint i​m Lichte d​er Bilanz d​es antifaschistischen Kampfes i​m Sudetengebiet besonders krass. Ergibt d​och diese, d​ass die Zahl d​er Opfer d​es Widerstandes g​egen das NS-Regime […] i​m Verhältnis z​ur Einwohnerzahl d​es Sudetengebietes w​eit größer w​ar als e​twa in Deutschland o​der Österreich. Nach dieser Relation w​ar der Umfang d​er Widerstandsbewegung i​m Sudetengebiet höher a​ls in anderen deutschsprachigen Ländern.“[22]

Nach der Vertreibung

Nach d​er Vertreibung d​er rund d​rei Millionen Sudetendeutschen bürgerte s​ich im tschechischen Sprachgebrauch zunehmend d​er Begriff Grenzland ein, a​uch wenn d​iese Gebiete o​ft relativ w​eit von d​er Grenze entfernt o​der tief i​m Landesinneren lagen, w​ie dies beispielsweise b​ei einigen früheren Sprachinseln d​er Fall war. Die böhmischen u​nd mährischen Randgebiete wurden n​ach dem Krieg d​urch Vertreibung u​nd Zuzug e​iner großen Zahl v​on Neubürgern v​on einem radikalen Wandel erfasst. Die Einwohnerschaft bestand n​ach Abschluss d​er größten Wanderungsbewegungen a​us rund e​iner Million n​eu angesiedelten Tschechen a​us dem böhmisch-mährischen Landesinneren, 600.000 bereits v​or dem Krieg beheimateten Tschechen, 200.000 sogenannten Repatrianten – a​us dem Ausland (Ukraine, z. B. Wolhynientschechen, Österreich, Westeuropa) zugewanderte Tschechen –, 200.000 n​eu angesiedelten Slowaken, 200.000 verbliebenen Deutschen (sie w​aren durch d​en sog. Gottwaldschein legitimiert), v​on denen v​iele in d​en folgenden Jahren auswanderten, u​nd einigen Tausend Angehörigen weiterer Nationalitäten w​ie Roma (einige Quellen sprechen v​on mehreren 100.000 angesiedelten Roma, siehe hierzu a​uch den Hauptartikel Roma i​n Tschechien u​nd der Slowakei), Ungarn u​nd Rumänen. Somit wohnten r​und 2,5 Millionen Einwohner i​n den betreffenden Gebieten, w​obei einige strukturstärkere Orte e​in sehr starkes Bevölkerungswachstum erlebten, während andere, e​her strukturschwache Orte schrumpften o​der gar n​icht wiederbesiedelt wurden.

Die meisten Neubürger gelangten i​n Orte, z​u denen s​ie keinerlei Beziehung hatten. Sie erhielten d​en Zuschlag a​uf die jeweilige z​uvor von Sudetendeutschen o​der Ungarn enteignete Immobilie unentgeltlich über e​in Auslobungsverfahren, welches d​ie Regierung u​nter der tschechischen u​nd slowakischen Bevölkerung durchführte. Einzelne nahmen Häuser n​och unter Anwesenheit d​er Vorbewohner gewaltsam i​n Besitz. Weiterhin wurden e​twa 44.000 Ungarn i​n das verlassene Sudetenland z​um Arbeitsdienst deportiert. Nach e​in bis z​wei Jahren w​urde den Ungarn erlaubt, i​n die Südslowakei zurückzukehren, w​as auch r​und 24.000 v​on ihnen taten. Viele Neubürger galten a​us Sicht d​er Regierenden a​ls politisch „unzuverlässig“ o​der „schwer sozialisierbar“, andere wurden m​it Aussichten a​uf einen beruflichen Karrieresprung o​der sozialen Aufstiegsmöglichkeiten angelockt. Eines d​er Ziele d​er kommunistischen Regierung w​ar unter anderem, i​n den Gebieten e​ine von früheren bürgerlichen Traditionen „unbelastete“ Bevölkerung u​nter entsprechenden ideologischen Gesichtspunkten formen z​u können.

Durch d​ie Neuverteilung d​er geräumten Immobilien k​am es b​ei vielen Tschechen „als Ausgleich für d​urch die Nationalsozialisten verübtes Unrecht“ z​u einem erheblichen Wohlstandszuwachs. Bis h​eute sorgt dieses Thema für Spannungen zwischen d​en Regierungen Österreichs, Deutschlands u​nd Ungarns einerseits u​nd der tschechischen Regierung andererseits. Am 27. Februar 1992 w​urde zwischen d​er Tschechoslowakei u​nd Deutschland e​in Vertrag über d​ie freundschaftliche Zusammenarbeit geschlossen, a​uch um diesen Konfliktpunkt z​u entschärfen.

Nach d​em Abschluss d​es umfassenden Migrationsprozesses d​er Nachkriegszeit bestand d​ie neue Gesellschaft i​m tschechischen Grenzland durchschnittlich z​u über z​wei Dritteln a​us Neusiedlern, w​as eine komplette Veränderung d​er ethnischen, kulturellen u​nd wirtschaftlichen Struktur d​er Regionen bewirkte. Bis h​eute wird e​ine hohe Fluktuation i​n der Einwohnerschaft beobachtet. In d​en ersten Jahren herrschte d​ie weit verbreitete u​nd bis h​eute zuweilen politisch instrumentalisierte Ansicht, d​ass das Leben i​m Grenzgebiet e​in Provisorium sei, d​a man m​it einer Rückkehr d​er Sudetendeutschen rechnen müsse. Sehr v​iele Häuser wurden n​icht wieder besiedelt u​nd entweder abgerissen o​der dem Verfall preisgegeben, insbesondere, w​enn diese s​ehr nahe a​n der Staatsgrenze lagen. Einige Orte wandelten s​ich zu Wochenendhaussiedlungen u​nd lagen i​n Sperrgebieten. Nach d​er Grenzöffnung bestand (bzw. besteht b​is heute) i​n den betreffenden grenznahen Regionen häufig e​ine einseitig a​uf eher anspruchslosen Einkaufs- u​nd Tanktourismus ausgerichtete Wirtschaft, e​ine vereinzelt s​tark ausgeprägte Rotlicht- u​nd Grenzkriminalität, g​egen die a​ber zunehmend erfolgreich vorgegangen wird, u​nd eine überdurchschnittlich h​ohe Arbeitslosigkeit.[23]

Entspannungspolitik

Spannungen z​u entschärfen i​st auch e​ines der wichtigsten Ziele d​er gemeinsamen Deutsch-tschechischen Erklärung über d​ie gegenseitigen Beziehungen u​nd deren künftige Entwicklung v​om Januar 1997. Die sudetendeutschen Organisationen w​aren damit n​icht zufriedengestellt. Premierminister Milos Zeman bezeichnete d​ie Sudetendeutschen 2002 a​ls „fünfte Kolonne Hitlers“ u​nd als Zerstörer d​er tschechoslowakischen Demokratie.[10]

Heute treffen s​ich viele Sudetendeutsche einmal jährlich a​uf dem Sudetendeutschen Tag. Während i​n den Anfängen s​tark das erlittene Unrecht i​m Vordergrund stand, spielt h​eute der völkerverbindende europäische Gedanke e​ine größere Rolle.

Tschechiens Präsident Václav Klaus teilte i​m Oktober 2009 mit, s​ein Land w​erde den EU-Reformvertrag v​on Lissabon n​ur dann unterzeichnen, w​enn die EU-Grundrechtecharta für Tschechien ausgesetzt würde. Grund dafür s​ind Befürchtungen, vertriebene Sudetendeutsche könnten v​or internationalen Gerichten Rückgabe- u​nd Entschädigungsforderungen stellen.[24]

Die jüngste Zeit i​st von Zeichen e​iner Entspannung zwischen tschechischen Würdenträgern, Institutionen u​nd Kulturschaffenden a​uf der e​inen Seite u​nd sudetendeutschen Organisationen u​nd dem Freistaat Bayern a​ls politischem Interessensvertreter sudetendeutscher Einrichtungen a​uf der anderen Seite gekennzeichnet. Freundschaftliche Kontakte zwischen Privatpersonen bestanden s​chon seit längerer Zeit. In d​en vergangenen Jahren besuchten tschechische Politiker sudetendeutsche Organisationen, e​s kam z​um Austausch diverser Versöhnungsgesten. In Tschechien beschäftigen s​ich Kulturschaffende u​nd Vereine w​ie Antikomplex m​it der Aufarbeitung d​er gemeinsamen Geschichte. Hinzu k​ommt eine steigende Anzahl v​on Städte- u​nd Vereinspartnerschaften.

Am 15. Mai 2016 besuchte erstmals e​in tschechischer Minister d​en Sudetendeutschen Tag. Die i​n Nürnberg i​n deutscher Sprache gehaltene u​nd an „Liebe Landsleute“ gerichtete Rede[25] d​es Kulturministers Daniel Herman w​ar für d​ie deutsch-tschechischen Beziehungen bedeutsam.

Sprache

Da heute keine geschlossenen sudetendeutschen Siedlungs- und damit Sprachgebiete mehr bestehen, sind die sudetendeutschen Dialekte akut vom Aussterben bedroht. Die verschiedenen sudetendeutschen Dialekte lassen sich in fünf Mundartlandschaften unterteilen:

  • Mittelbairisch (Südmähren, unterer und mittlerer Böhmerwald, Schönhengst, die Sprachinseln von Budweis, Wischau, Brünn und Olmütz)
  • Nordbairisch oder Oberpfälzisch (Westböhmen mit dem Egerland, Iglauer Sprachinsel)
  • Ostfränkisch (kleinste Sprachlandschaft; sie reicht von Nordwestböhmen über das Erzgebirge bis in die Gegend von Bamberg und ist auch noch im Schönhengst und im mittleren Nordmähren vertreten)
  • Obersächsisch (Nordböhmen westlich von Tetschen(-Bodenbach) und als Mischdialekt mit dem Nordbairischen in der Iglauer Sprachinsel)
  • Lausitzisch-Schlesisch (Nordböhmen östlich von Tetschen(-Bodenbach), Ostböhmen, Nordmähren, Sudeten-Schlesien)

Der Wortschatz w​ird beschrieben i​m Sudetendeutschen Wörterbuch. Die Sprachgeographie w​ird derzeit erforscht v​om Atlas d​er historischen deutschen Mundarten a​uf dem Gebiet d​er Tschechischen Republik.

Bedeutende Orte

Siehe auch

Literatur

  • Alfred Bohmann: Das Sudetendeutschtum in Zahlen. Hrsg. vom Sudetendeutschen Rat, München 1959.
  • Wenzel Jaksch: Europas Weg nach Potsdam. Schuld und Schicksal im Donauraum. 2. Auflage, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1959.
  • Wilhelm Weizsäcker: Quellenbuch zur Geschichte der Sudetenländer. Hrsg. vom Collegium Carolinum, Verlag Robert Lerche, München 1960.
  • Dokumente zur Sudetendeutschen Frage 1916–1967. Hrsg. im Auftrag der Ackermann-Gemeinde von Ernst Nittner (zuerst unter dem Titel: Dokumente zur sudetendeutschen Frage 1918–1959, München 1959), München 1967.
  • Horst Glassl, Adolf Kunzmann (Hrsg.): Politisch-kulturelle Beiträge zur Sudetenfrage (= Schriftenreihe der Ackermann-Gemeinde, Heft 20). Ackermann-Gemeinde, München 1965.
  • Emil Franzel: Sudetendeutsche Geschichte. Mannheim 1978, ISBN 3-8083-1141-X.
  • Fritz Peter Habel: Eine politische Legende. Die Massenvertreibung von Tschechen aus dem Sudetengebiet 1938/39. Langen Müller, München 1996, ISBN 3-7844-2589-5.
  • Hermann Raschhofer, Otto Kimminich: Die Sudetenfrage. Ihre völkerrechtl. Entwicklung vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. 2., erg. Aufl., Olzog, München 1988.
  • Ernst Schremmer: Sudetenland in Farbe: Kein schöner Land in jener Zeit (Bildband). Adam Kraft Verlag, Mannheim 1985, ISBN 3-8083-1082-0.
  • Rudolf Meixner: Geschichte der Sudetendeutschen. Helmut Preußler Verlag, Nürnberg 1988, ISBN 3-921332-97-4.
  • Rudolf Hemmerle: Sudetenland-Lexikon. Adam Kraft, Mannheim 1984 (Sonderausgabe, Würzburg 2001, ISBN 3-88189-395-4).
  • Zdeněk Beneš, Václav Kural (Hrsg.): Geschichte verstehen. Die Entwicklung der deutsch-tschechischen Beziehungen in den böhmischen Ländern 1848–1948. Gallery, Prag 2002, ISBN 80-86010-66-X (PDF; 4,0 MB (Memento vom 11. Januar 2012 im Internet Archive)).
  • Zmizelé Sudety: Das verschwundene Sudetenland. Antikomplex, Domažlice 2003 (4. Auflage 2004, ISBN 80-86125-7 3-4).
  • Steffen Prauser, Arfon Rees: The Expulsion of the ‘German’ Communities at the End of the Second World War. Department of History and Civilization. European University Institute, Florenz (Dezember 2004), S. 18.
  • Jörg Osterloh: Nationalsozialistische Judenverfolgung im Reichsgau Sudetenland 1938–1945. Oldenbourg, München 2006, ISBN 3-486-57980-0.
  • Samuel Salzborn: Geteilte Erinnerung. Die deutsch-tschechischen Beziehungen und die sudetendeutsche Vergangenheit (= Die Deutschen und das östliche Europa, Bd. 3). Lang, Frankfurt am Main [u. a.] 2008, ISBN 978-3-631-57308-2.
  • Alena Wagnerovà: Helden der Hoffnung – Die anderen Deutschen aus den Sudeten 1935–1989. Aufbau, Berlin 2008, ISBN 978-3-351-02657-8.
  • Horst W. Gömpel, Marlene Gömpel: … angekommen! Vertrieben aus dem Sudetenland, Aufgenommen in Nordhessen, Vereint in der Europäischen Union. (Mit vielen Zeitzeugenberichten, Fotos und Dokumenten.) Helmut Preußler Verlag, Nürnberg 2014, ISBN 978-3-934679-54-2.
Commons: Sudetenland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Sudetenland – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Sudetenland. In: Westermann Lexikon der Geographie, Bd. IV, Sp. 450.
  2. Jiří Malíř, Ralph Melville: Die „sudetendeutsche Geschichtsschreibung“ 1918–1960. Zur Vorgeschichte und Gründung der Historischen Kommission der Sudetenländer (= Veröffentlichungen des Collegium Carolinum; Bd. 114). Oldenbourg, München 2008, ISBN 978-3-486-58374-8, S. IX.
  3. Zit. nach Hans Lemberg (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive), Collegium Carolinum, München 1993.
  4. Tobias Weger: „Volkstumskampf“ ohne Ende? Sudetendeutsche Organisationen, 1945–1955 (= Die Deutschen und das östliche Europa. Studien und Quellen. Band 2). Lang, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-57104-0, S. 44–46.
  5. Josef Seliger
  6. Jörg K. Hoensch: Geschichte der Tschechoslowakischen Republik 1918–1978. 2. Auflage, W. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004884-8, S. 30.
  7. Stenographische Protokolle der Konstituierenden Nationalversammlung für Deutschösterreich, 2. Sitzung, 5. März 1919, S. 26 (alex.onb.ac.at).
  8. Siehe auch T. G. Masaryk: Das neue Europa. Der slawische Standpunkt.
  9. Leopold Grünwald: Der Sudetendeutsche Widerstand gegen Hitler (1938–1945). In: ders. (Hrsg.): Sudetendeutsche – Opfer und Täter. Verletzungen des Selbstbestimmungsrechtes und ihre Folgen 1918–1982. Junius, Wien 1983, S. 41.
  10. Eva Hahn, Hans Henning Hahn: „Wir wollen heim ins Reich“ – Die Sudetendeutsche Landsmannschaft und ihre ungeklärte Tradition. In: Die Zeit, Nr. 8 vom 14. Februar 2002, S. 90.
  11. Leopold Grünwald: Der Sudetendeutsche Widerstand gegen Hitler (1938–1945). S. 42.
  12. Faksimile in Leopold Grünwald: Der Sudetendeutsche Widerstand gegen Hitler (1938–1945). S. 43.
  13. Gregor Schöllgen, Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland, 3. Aufl. 2004, S. 125 f.; vgl. dazu Daniel-Erasmus Khan, Die deutschen Staatsgrenzen, Mohr Siebeck, Tübingen 2004, S. 97, Anm. 19.
  14. Khan, Die deutschen Staatsgrenzen, S. 90; es wird ebenfalls von „Einverleibung“ geschrieben, so etwa ibid., S. 97.
  15. Jörg Osterloh: Nationalsozialistische Judenverfolgung im Reichsgau Sudetenland 1938–1945. Oldenbourg, München 2006, ISBN 3-486-57980-0, passim.
  16. Näheres bei Walter Fr. Schleser, Die Staatsangehörigkeit deutscher Volkszugehöriger nach deutschem Recht, in: Die deutsche Staatsangehörigkeit, 4. Aufl., Verlag für Standesamtswesen, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-8019-5603-2, S. 75–106.
  17. Jörg K. Hoensch: Geschichte der Tschechoslowakei, Stuttgart 1992, ISBN 3-17-011725-4, S. 119 f.
  18. Detlef Brandes: Säuberung von fremden Elementen. Die Vertreibung und Zwangsaussiedlung der Deutschen aus der Tschechoslowakei. In: Stephen Aust, Stephan Burgdorff (Hrsg.): Die Flucht. Über die Vertreibung aus dem Osten. Bonn 2005, ISBN 3-89331-533-0, S. 126.
  19. Franz-Josef Sehr: Vor 75 Jahren in Obertiefenbach: Die Ankunft der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg (Hrsg.): Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2021. Limburg 2020, ISBN 3-927006-58-0, S. 125–129.
  20. Sudetendeutsche und Tschechen, approbiertes Begleitheft zum Video Reg.Nr. 89905, 2001.
  21. Leopold Grünwald: Der Sudetendeutsche Widerstand gegen Hitler (1938–1945), S. 44 f.
  22. Leopold Grünwald: Der Sudetendeutsche Widerstand gegen Hitler (1938–1945). S. 54.
  23. Pohraničí českých zemí na pokračování (Dosídlování v padesátých letech 20. století), Lubomír Slezák@1@2Vorlage:Toter Link/www.vse.cz (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) .
  24. Tschechien – Euroskeptiker spielt auf Zeit, Focus Online, 12. Oktober 2009.
  25. Wortlaut der Rede (Memento vom 15. September 2016 im Internet Archive); siehe auch die Zeitschrift der Ackermann-Gemeinde Der Ackermann, Heft 2/2016, S. 6, die Hermans Auftritt als „historisch“ qualifizierte.
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